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Erfahrungsaustausch Doku Lukasfeld 060220

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<strong>Erfahrungsaustausch</strong> TS <strong>Lukasfeld</strong> 1.2.2006 Seite 6<br />

Bericht von der Drogenentzugsstation „clean kick“.<br />

Um hinsichtlich der Lösung der Frage der Entgiftung einen konkreten Input zu geben, berichtet R.<br />

Wölfle von einer Exkursion nach Ravensburg und präsentiert auch einige Fotos von dort. Diese<br />

Einrichtung gibt es seit über drei Jahren und ist ein Teil der Abteilung für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie. Von allen Drogeneinrichtungen der Umgebung, die wir von Seiten des Teams<br />

während der letzten Jahre besucht haben, weist das „clean kick“ hinsichtlich Auftrag, Dimension und<br />

inhaltlicher Ausrichtung die meisten Parallelen zum <strong>Lukasfeld</strong> auf.<br />

Es gibt eine Altersbeschränkung mit 18 Jahren und die Einrichtung hat ein großes Einzugsgebiet, da es<br />

in ganz Baden-Württenberg mit über 10 Millionen Einwohnern keine vergleichbare Einrichtung gibt. Es<br />

handelt sich um eine Modellstation, die dementsprechend finanziell gut ausgestattet ist. Die Anzahl<br />

der Behandlungsplätze liegt wie im <strong>Lukasfeld</strong> bei 14 bis 16 Personen, alle müssen zuerst auf die<br />

Entzugsstation, wo in vier Behandlungszimmern mehreren Funktionsräumen und mit einem eigenen<br />

Team das selbe gemacht wird bei uns in einem relativ kleinen Dreibettzimmer, nämlich eine<br />

medikamentös gestützte qualifizierte Entzugsbehandlung.<br />

Die Patientinnen und Patienten betreten die Station durch den so genannten Filzraum, dort werden<br />

die Betroffenen „gefilzt“, d.h. darauf untersucht, ob sie in Kleidung, Gepäck oder am Körper Drogen<br />

mitgebracht haben. Es stehen dann drei Doppel- sowie ein Einzelzimmer zur Verfügung, die wohnlich<br />

eingerichtet sind, es besteht also keine typische Krankenhausatmosphäre.<br />

Zu den Funktionsräumen gehören die Balneotherapie mit der Möglichkeit von Sprudelbädern,<br />

Massagen und anderen physikalischen Maßnahmen, sowie ein Entspannungsraum. Dieser ist mit<br />

Pflanzen, Hängematte und Matratzen ausgesprochen gemütlich und bietet die Möglichkeit, sich<br />

zurückzuziehen, zu lesen oder Musik zu hören. Dies wird noch ergänzt durch eine Teeküche sowie<br />

einen Speise- und Aufenthaltsraum.<br />

Die Mahlzeiten kommen von der Klinik. Das Team wird ärztlich geleitet, die Pflege verfügt über einen<br />

eigenen Stützpunkt und für die Betreuung der Entzugspatienten sowie für Gruppen etc. sind<br />

verschiedene Mitarbeiter des Gesamtteams zuständig. Eine Infrastruktur für Entzüge wie dies im<br />

„clean kick“ möglich ist, würden wir uns auch wünschen und hoffen, dass es in der nächsten Zeit<br />

zumindest zu erheblichen Verbesserungen der derzeit mehr als grenzwertigen Situation kommen<br />

kann. Ob die Mittel dazu zur Verfügung gestellt werden, ist eine politische Entscheidung, wobei es<br />

gerade in den letzten Tagen einige positive Signale gegeben hat.<br />

P.S.: Thomas Neubacher hat mir im Anschluss an unsere Veranstaltung mitgeteilt, dass der Kostensatz<br />

im „clean kick“ mit Euro 358,-- pro Tag sehr hoch ist. Im <strong>Lukasfeld</strong> gibt es eine degressive<br />

Kostenstruktur, das heißt, für die ersten Tage gibt es einen höheren Betrag als später. Für eine Zeit<br />

von 2 - 3 Monaten würde eine Aufenthalt in der TS Luaksfeld dann durchschnittlich um. € 70 – 100.-<br />

/d niedriger liegen.<br />

Arbeitsgruppen:<br />

In der Vorbereitung wurden verschiedene mögliche Themen erwogen, die zunächst einmal angeboten<br />

werden:<br />

- Entgiftung.<br />

- Erwartungen an die TS <strong>Lukasfeld</strong> sowie Erfahrungen mit der TS <strong>Lukasfeld</strong>.<br />

- Welche Rolle soll die TS <strong>Lukasfeld</strong> in Zukunft spielen, welche Patientengruppen sollen vor<br />

allem versorgt werden.<br />

- Was können wir machen, um die Wartezeiten zu verkürzen oder die Motivation für diese Zeit<br />

zu sichern.<br />

- Integrationsprobleme für die Zeit nach einer stationären Therapie.

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