Skript zur Vorlesung Physik auf dem Computer - Universität Stuttgart
Skript zur Vorlesung Physik auf dem Computer - Universität Stuttgart
Skript zur Vorlesung Physik auf dem Computer - Universität Stuttgart
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.6 Fourierreihen<br />
und sind im allgemeinen komplex, auch wenn f reellwertig ist. Die Beiträge ˆf ±n haben<br />
dieselbe Frequenz ±n/T , unterscheiden sich aber in ihrer Phase. Die Leistung zu dieser<br />
Frequenz ist ˆf n ˆf−n .<br />
(3.32) lässt sich auch so lesen, dass<br />
eine orthonormale Basis bezüglich des Skalarprodukts<br />
e −inωt = cos(nωt) + i sin(nωt) (3.33)<br />
(f, g) = 1 T<br />
∫ T<br />
0<br />
f(t)g(t) dt (3.34)<br />
bilden. Ähnlich wie ein Vektor im R n wird die Funktion f also durch die Fouriertransformation<br />
in ihre Schwingungskomponenten zerlegt. Insbesondere sind die Fourierkoezienten<br />
linear in der Funktion, d.h.<br />
̂ f + λg n = ˆf n + λĝ n . (3.35)<br />
Die Voraussetzungen für die Konvergenz der Fourierreihe sind sehr schwach - solange<br />
die Funktion wenigstens quadratintegrabel ist, konvergiert die Fourierreihe fast überall,<br />
d.h.<br />
∥ ∥ ∥∥∥∥ N∑ ∥∥∥∥<br />
f(t) − ˆf n e inωt N→∞<br />
−−−−→ 0. (3.36)<br />
n=−N<br />
Daneben ist die Transformation f → ˆf eine Isometrie, genauer gilt das Parsevaltheorem<br />
∑<br />
| ˆf n | 2 = 1 ω<br />
n∈Z<br />
∫ t<br />
0<br />
|f(t)| 2 dt. (3.37)<br />
Das Parsevaltheorem besagt auch, dass die Restbeiträge von groÿen n immer kleiner werden,<br />
so dass also eine abgeschnittene Fourierreihe eine Approximation an die gesuchte<br />
Funktion darstellt. Anders als abgeschnittene Taylorreihen, die nur in einer schmalen<br />
Umgebung um den Aufpunkt exakt sind, konvergiert die Fourierreihe gleichmäÿig. Allerdings<br />
muss die abgeschnittene Fourierreihe im allgemeinen keinen einzigen Punkt mit<br />
der Zielfunktion gemeinsam haben, anders als Taylorreihen oder Splines.<br />
Weiter gilt:<br />
• Die Fourierreihe über einem Interval [0,T ) kann aus der Fourierreihe für das Interval<br />
[0,2π) durch Streckung mit ω berechnet werden:<br />
• Es gilt<br />
̂f(t) n<br />
= 1 T<br />
∫ T<br />
0<br />
f(t)e −inωt dt = 1<br />
2π<br />
∫ 2π<br />
0<br />
f(t ′ /ω)e −int′ dt ′ , (3.38)<br />
̂ f(t + t 0 ) n<br />
= e inωt 0 ̂f(t)n (3.39)<br />
die Phase kann also nach Belieben verschoben werden. Die Leistung ˆf n ˆf−n bleibt<br />
dabei natürlich erhalten.<br />
35