auf Diät gesetzt? - Badischer Sportbund Nord ev
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Fotos: Wolfgang Jörg<br />
BSB-Präsident Heinz Janalik<br />
beim Festvortrag<br />
Ehrungsabend<br />
des Sportkreises<br />
im Bruchsaler Schloss<br />
Viel wurde geschrieben und geredet zum<br />
Jahr des Ehrenamtes 2001. Konkretes blieb<br />
aber weitgehend aus. Der Badische <strong>Sportbund</strong><br />
reagierte mit einer Ehrenordnung, damit<br />
wenigstens symbolisch in Form von Ehrennadeln<br />
und Urkunden das Engagement<br />
der Ehrenamtlichen anerkannt werden kann.<br />
Für den Sportkreis Bruchsal war das der<br />
Anlass, 17 Männer und Frauen, die sich lange<br />
Jahre in Vereinen und Verbänden engagiert<br />
hatten, zu einem ersten Ehrungsabend<br />
in den Marmorsaal des Schlosses Bruchsal<br />
einzuladen. Als Gäste konnte Sportkreisvorsitzender<br />
Walfried Hambsch neben den Mitgliedern<br />
des geschäftsführenden und erweiterten<br />
Sportkreisvorstandes den „Hausherrn“,<br />
Oberbürgermeister Doll sowie den Bundesabgeordneten<br />
Tauss (SPD) und den ehemaligen<br />
Abgeordneten Bühler begrüßen. Ein<br />
besonderer Gruß galt dem Festredner des<br />
Abends, BSB-Präsident Heinz Janalik mit Gattin<br />
sowie Vize-Präsident Gebhardt Schnurr.<br />
Als „Stargast“ konnte Walfried Hambsch die<br />
frühere Weltklassetennisspielerin und heutiges<br />
Mitglied des Nationalen Olympischen<br />
Komitees Anke Huber aus Karlsdorf willkommen<br />
heißen.<br />
In seiner Begrüßung machte Hambsch eine<br />
beeindruckende Rechnung <strong>auf</strong>: Die 17<br />
an diesem Abend Geehrten haben, legt man<br />
einen Minimaleinsatz von zehn Einsatzstunden<br />
pro Woche zu Grunde, 500 Stunden<br />
im Jahr erbracht. Über die Dauer ihrer<br />
Tätigkeit gerechnet ergeben das insgesamt<br />
250.000 Stunden. Rechnet man einen Stundenlohn<br />
von nur fünf Euro, kommen 1,25<br />
Millionen Euro zusammen, die durch den<br />
ehrenamtlichen Einsatz der Gesellschaft erspart<br />
wurden.<br />
Oberbürgermeister Doll wies in seinem<br />
Grußwort dar<strong>auf</strong> hin, dass die Leistung dieser<br />
Menschen mit Geld gar nicht <strong>auf</strong>zuwiegen<br />
sei. Da sich Bund, Länder und Kommunen<br />
<strong>auf</strong>grund der katastrophalen Kassenlage<br />
aus vielen Bereichen zurückziehen müssten,<br />
seien die Leistungen der Ehrenamtlichen im<br />
Sport, in der Kultur und im sozialen Bereich<br />
wichtiger als je zuvor. Es wäre verheerend,<br />
wenn man hier die Förderung einstellen<br />
würde. „Wir müssen diejenigen unterstützen,<br />
die unsere Gesellschaft <strong>auf</strong>recht erhalten“,<br />
war sein Resümee.<br />
Janalik: Ehrenamtliche sind die<br />
tragenden Säulen der Vereine<br />
„Gedankensplitter zum Ehrenamt“ – so<br />
der Titel der Festrede von BSB-Präsident<br />
Heinz Janalik. In seiner sehr engagierten<br />
Rede räumte Janalik mit einigen weitverbreiteten<br />
Vorurteilen <strong>auf</strong>: Der Trend zum<br />
organisierten Sport in den Vereinen sei keinesfalls<br />
so rückläufig, wie es immer wieder<br />
dargestellt werde. Es komme entscheidend<br />
<strong>auf</strong> das Angebot an. In den Vereinen seien<br />
Die Träger der Ehrennadeln zusammen mit Sportkreisvorsitzendem Walfried Hambsch (re.) und OB Doll (4.v.r.).<br />
Bruchsal<br />
die ehrenamtlichen Helfer, insbesondere die<br />
Übungsleiter, die tragenden Säulen. Der Ruf<br />
nach bezahlten Kräften würde letztlich das<br />
Angebot in den Vereinen so verteuern, dass<br />
nicht mehr alle gesellschaftlichen Schichten<br />
Zugang hätten. Und gerade für die Integration<br />
sozial Schwacher und von ausländischen<br />
Mitbürgern seien die Vereine<br />
unersetzlich.<br />
Die Bereitschaft zur Übernahme eines Ehrenamtes<br />
sei ebenfalls grundsätzlich ungebrochen.<br />
Auch hier komme es entscheidend<br />
<strong>auf</strong> die Gestaltung und das Angebot an. Es<br />
müssen neue Rahmenbedingungen geschaffen<br />
werden, die den veränderten Formen des<br />
Engagements gerecht werden. Diese Rahmenbedingungen<br />
sieht Janalik nur sekundär<br />
in äußeren Voraussetzungen wie Übungszeiten,<br />
Räumen u.ä. Sie müssen vielmehr<br />
den persönlichen Bedürfnissen der Frauen<br />
und Männer entgegenkommen, die man<br />
gewinnen will. Dazu gehören mehr Flexibilität,<br />
weniger Spartengebundenheit und<br />
die Chance, Ideen einzubringen.<br />
Ehrenamt sei heute biografiebezogen.<br />
Dem stünde aber das bewahrende Denken,<br />
das das innovative Denken in den Organisationen<br />
blockiert, entgegen. Er rief deshalb<br />
dazu <strong>auf</strong>, gemeinsam eine neue Kultur des<br />
Ehrenamtes zu schaffen und als sinnvolle<br />
und wertvolle Perspektive in der Gesellschaft<br />
zu verankern. Sein Credo: „Das Ehrenamt ist<br />
die beste Kapitalanlage einer Gesellschaft,<br />
weil es die höchste Verzinsung garantiert.“<br />
Walfried Hambsch, Anke Huber, OB Dold<br />
und BSB-Präsident Janalik überreichten<br />
dann die Medaillen und die Urkunden für<br />
langjähriges ehrenamtliches Engagement.<br />
Die Ehrennadel in Bronze erhielten<br />
Heike Hörner vom TV Karlsdorf, Silvia Otto<br />
und Hannelore Wohlfahrt, beide AC Forst.<br />
Die Ehrennadel in Silber wurde überreicht<br />
an Gabi Schlindwein vom TV Karlsdorf,<br />
Rudi Zimmermann vom FSV Büchenau,<br />
Hermann Senger vom 1. FC Bruchsal,<br />
Hans Düllmann vom AC Forst und an Reiner<br />
Karolus, der sowohl beim Ski-Club Bruchsal<br />
als auch beim Sportkreis langjährig aktiv war.<br />
Neunmal wurde die Ehrennadel in Gold<br />
vergeben: Otto Tiedemann, Kreisfachwart<br />
Kegeln im Sportkreis Bruchsal, Siegfried<br />
Stolle, Kreisfachwart Schach im Sportkreis<br />
Bruchsal und Vizepräsident des Badischen<br />
Schachverbandes, Kurt Auer, Kreisschützenmeister<br />
und Vorstandsmitglied des Badischen<br />
Schützenverbandes, Peter Krieger vom<br />
TV Karlsdorf, Robert Firnkes vom AC Forst,<br />
Werner Zimmerer vom SV Zeuter, daneben<br />
langjähriger Schriftführer im Sportkreis,<br />
Gerd Maier vom TSV Wiesental, zugleich<br />
2. Vorsitzender des Sportkreises und Walfried<br />
Hambsch vom TV Oberhausen, seit 1998<br />
1. Vorsitzender des Sportkreises.<br />
Beim anschließenden Stehempfang bot<br />
sich die Gelegenheit zum intensiven Gespräch,<br />
auch mit den Vertretern der Bundesund<br />
Kommunalpolitik. Wolfgang Jörg<br />
KARLSRUHE // DEZEMBER 2003 // JAHRGANG 57 // NR. 12 SPORT in Baden 15<br />
SPORTKREISE