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4 AUSGANGSSITUATION<br />
2 Ausgangssituation<br />
2.1 Elastomere<br />
2.1.1 Aufbau und Zusammensetzung<br />
Elastomere, auch kautschukelastische Werkstoffe oder Gummi genannt, sind polymere<br />
Werkstoffe und gehören zu den Kunststoffen mit schwach vernetzten Kettenmolekülen. Im<br />
Vergleich zu den ähnlich aufgebauten Duroplasten ist ihre Netzstruktur wesentlich weitmaschiger.<br />
Die einzelnen, regellos verteilten Molekülfäden sind überwiegend durch unlösbare<br />
chemische Vernetzungsstellen dreidimensional miteinander verbunden. Durch diesen<br />
Aufbau sind Elastomere im Allgemeinen, mit Ausnahme der thermoplastischen Elastomere,<br />
nicht schmelzbar. Ihre Molekülketten sind auch <strong>bei</strong> ihrer hohen Beweglichkeit nicht in<br />
der Lage aneinander abzugleiten [Bil04, Lei04, Mic99].<br />
Mechanisch gebundener Füllstoff<br />
Vernetzungsstellen<br />
Schlaufen<br />
Chemisch gebundener<br />
Füllstoff<br />
Abbildung 2.1: Schematische Struktur von Elastomeren nach [SSK+98]<br />
Anhand von Abbildung 2.1 wird der innere Aufbau von Elastomeren schematisch dargestellt.<br />
Darin skizzieren Stommel et. al. [SSK+98] die innerhalb der grob vernetzten Molekülketten<br />
mechanisch und chemisch gebundenen Füllstoffe, Verschlaufungen und chemischen<br />
Vernetzungsstellen. Unter äußerer mechanischer Belastung wird die Netzstruktur<br />
soweit deformiert, bis ausreichend viele Molekülketten so gespannt sind, dass sie die Belastungen<br />
insgesamt aufnehmen. Unter weiter ansteigender Belastung versagt die Netzstruktur<br />
durch Zerreißen und es kommt zu Umlagerungen und Entschlaufungen [SSK+98].<br />
Bis zu diesem Zustand treten keine plastischen Effekte ein. Der Werkstoff ist dauerelastisch<br />
und weist reversibles Verformungsverhalten auf [Lei04, Mic99]. Er kann weder durch<br />
Druck noch durch Wärmeeinwirkung wesentlich bleibend verformt werden. Nach DIN 7724<br />
[DIN93] zeigen Elastomere im Allgemeinen nur geringe Zug-Verformungsreste von unter