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24 AUSGANGSSITUATION<br />

wendet. Somit erfolgt keine Unterscheidung zwischen den <strong>bei</strong>den Fällen. Auch zwischen<br />

der ersten und den folgenden Belastungen wird nicht unterschieden, da abweichend von<br />

der Realität <strong>bei</strong> zyklischen Belastungen derselbe Spannungs-Dehnungs-Verlauf der<br />

Rechnung zugrunde liegt. Zudem können die in der Wirklichkeit auftretenden bleibenden<br />

Deformationen nicht dargestellt werden, weil von einem ideal elastischen Materialverhalten<br />

ausgegangen wird, welches im spannungslosen Zustand keine Dehnung aufweist.<br />

Bereits 1940 entwickelte Mooney [Moo40] ein empirisch begründetes Werkstoffmodell,<br />

das unter Verwendung zweier Werkstoffparameter der Beschreibung des nicht linearen<br />

statischen Verhaltens von Elastomerwerkstoffen dient. Jedoch versagt das Mooney-Modell<br />

<strong>bei</strong> der Berechnung von druckbeanspruchten Elastomerbauteilen unter Verwendung von<br />

Werkstoffparametern aus Zugversuchen. Mit dem Ziel, eine verbesserte Beschreibung des<br />

Werkstoffverhaltens von Elastomeren zu erlangen, entstanden die Werkstoffmodelle nach<br />

Valanis und Landel [VL67] und die Ogden-Theorie [Ogd72, Ogd84]. Beide Verfahren benötigen<br />

gegenüber dem Mooney-Modell eine deutlich erhöhte Anzahl von prüftechnisch<br />

ermittelten Werkstoffparametern. Rivlin [Riv48], Rivlin und Sanders [RS51], Green und<br />

Adkins [GA68] sowie Green und Zerna [GZ60] liefern grundlegende theoretische Überlegungen<br />

auf dem Gebiet der Elastizität <strong>bei</strong> großen Verformungen, die ebenfalls für die Beschreibung<br />

des Werkstoffverhaltens von Elastomeren verwendet werden.<br />

Trotz der großen Fortschritte innerhalb der letzten Jahrzehnte ist die Beschreibung des<br />

Materialverhaltens von Elastomeren mithilfe der Finite-Elemente-Methode auch heute<br />

noch aktuelles Forschungsgebiet. Die als Stand der Technik genannten hyperelastischen<br />

Materialmodelle werden weiter entwickelt, um die besonders <strong>bei</strong> starken Verformungen<br />

auftretenden komplexen Abläufe in Elastomerbauteilen zunehmend besser beschreiben zu<br />

können [MAS10]. Da<strong>bei</strong> steht die Anpassung an neue Erkenntnisse über das Verhalten<br />

und die Ermüdung von Elastomeren im Vordergrund, denn sämtliche Materialmodelle<br />

können die Anforderungen aus der Anwendung nicht vollständig erfüllen [BG05].<br />

Diesem Anspruch folgend entwickelt Hohl [Hoh07] ein Stoffgesetz nach Ihlemann [Ihl03]<br />

weiter, für das er die Parameteridentifikation mithilfe der FEM beschreibt und es im Rahmen<br />

des Programms ABAQUS zur Simulation unterschiedlicher Bauteile erfolgreich einsetzt.<br />

Auch Stommel [Sto99] sowie Fatemi und Mars [FM05] leisten wesentliche Beiträge<br />

zur Verbesserung der Aussagequalität von Finite-Elemente-Rechnungen im Bereich der<br />

Elastomere. Diese hängt neben der Eignung und der Qualität des verwendeten Materialmodells<br />

auch maßgeblich von der Güte der verwendeten Materialparameter ab.<br />

Kaliske, Timmel und Kolling [KTK04] unterstreichen, dass die möglichst genaue Erfassung<br />

der Materialeigenschaften für aussagefähige Finite-Elemente-Berechnungen eine unabdingbare<br />

Voraussetzung ist. Sie untersuchen verschiedene Materialmodelle hinsichtlich ihrer<br />

Approximationsgüte <strong>bei</strong> komplexen Strukturen und mehraxialen Beanspruchungen und<br />

weisen darauf hin, dass analytisch beschreibbare Versuchsergebnisse zur Bestimmung<br />

geeigneter Materialparameter notwendig sind.<br />

In der Praxis werden die Parameter dieser Modelle in der Regel durch einachsige Zugversuche<br />

ermittelt. Stehen solche Versuche nicht zur Verfügung, werden die Parameter oft

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