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GmbH.
von H.W. Grössinger
magazyn
Es ist wieder einmal Zeit, zurückzuschauen.
Anlass dazu ist
ein runder Geburtstag. Die Jahrzehnte
sind dahingerast. Es
macht sich die nüchterne und irgendwie
auch recht tröstliche Erkenntnis
breit, dass doch alles
nicht so wichig ist und das ganze
bisschen Mensch eigentlich unter
dem Motto betrachtet werden
Kleine Inventur zum runden Geburtstag
müsste: „Viel Lärm um nichts“.
Denn ist es nicht irgendwie gut
zu wissen, dass nach Abzug der
Seele der komplette Homo sapiens
dem ungeduldigen Gläubiger
keinen einzigen Cent wert
ist. Oder die Tatsache festzustellen,
wenn man selber wieder zwölf
Monate mehr auf dem Buckel hat,
dass auch der Papst um ein Jahr
älter wurde und der seinerzeitige
Filmstar allerdings nur um 52 Wochen.
Die Sache, die Leben genannt
wird, hängt also wohl im
wesentlichen vom Auge des Beschauers
ab und von der jeweiligen
Perspektive, aus der man sie
betrachtet. Dass der Mensch zu
achtzig Prozent aus Wasser besteht,
ist meistens bekannt. Unser
Gehirn besteht gleich gar zu
neunzig Prozent aus Aqua destillata.
Es wiegt etwa fünfzehnhundert
Gramm. Da blieben also lediglich
hundertfünfzig Gramm
reine Denksubstanz, ohne etwa
noch abzugsfähiges Stroh. Und
wenn Berthold Brecht gesagt
hat: „Der Mensch lebt durch den
Kopf“, so erklären die Gelehrten:
„Er stirbt auch durch den Kopf.“
Denn wenn durch irgendeine
Störung die Zentrale fünf Minuten
nicht durchblutet wird, kommt unweigerlich
der große Feierabend.
Was aber die Reaktion der Nerven
anbelangt, so ist der Mensch
darin zwar hundermal schneller
als beispielsweise die bekannte
Mimose, wird aber von einem
Computer um das Millionenfache
geschlagen. Auch mit unseren
Lauschern ist es nicht weit
her. Denn sie können überhaupt
nur etwa ein Zehntel aller anfallenden
Geräusche wahrnehmen.
Hundeohren sind da schon fünfzigmal
hellhöriger, von Heuschre-
cken oder Nachtschmetterlingen
ganz zu schweigen. Und für unsere
Nase gilt das gleiche. Tausendmal
ist die Schnauze eines
Dackels dem Riechkolben seines
Herrn überlegen. Was schließlich
die sportlichen Leistungen des
aufrechten Zweibeiners angeht,
so sind sie lächerlich, gemessen
an denen der niedrigen Lebewesen.
Denn verglichen mit der Körpergröße
eines Olympioniken
springt ein Floh fast bis zur obersten
Plattform des Eiffelturms hinauf.
Und ein Frosch etwa dreißig
Meter weit. Nun macht der Jubilar
eine kleine Inventur in der Vergangenheit.
Nämlich in der Schublade
seines Schreibtisches, um sie
halt auszumisten für all die spaßigen,
wichtigen und nichtigen Dinge,
die da sicher wiederkommen
werden. In jenen Tagen, die noch
kein Gesicht haben…
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