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Beitrag von Olaf Maas zum Auftakt der Fachkonferenz - Diakonie ...

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Es kann nicht oft genug darauf verwiesen werden, dass Inklusion bei Weitem noch nicht erreicht<br />

ist, wenn Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in einer Gemeinschaft mit an<strong>der</strong>en leben o<strong>der</strong>, wenn eine<br />

ausreichende Zahl an speziellen Bildungs-, Beschäftigungs- und Freizeitangeboten für diesen<br />

Personenkreis zur Verfügung steht. Vielmehr geht es um die Ermöglichung eines individuell gestalteten<br />

Lebens und um die Einbeziehung <strong>von</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in die ganz normalen<br />

Alltags- und Lebensvollzüge einer Gesellschaft, eingeschlossen die Möglichkeit und die Pflicht,<br />

eigene Fähigkeiten und Ressourcen einzubringen.<br />

Wesentliches Grundmoment ist hierbei die selbstverständliche Begegnung <strong>von</strong> Menschen mit<br />

und ohne Behin<strong>der</strong>ungen, insbeson<strong>der</strong>e beim Wohnen, bei <strong>der</strong> Arbeit und in <strong>der</strong> Freizeit. Aber<br />

hier sind nicht nur die sozialen Dienstleister gefragt. Inklusion ist ein gesamtgesellschaftliches<br />

Querschnittsprojekt und als umfassendes und weitreichendes Gesellschaftsmodell eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für alle. Somit muss das Leitbild <strong>der</strong> Inklusion auch alle Bereiche <strong>der</strong> Politik durchdringen.<br />

Die Schaffung einer inklusiven Gesellschaft darf we<strong>der</strong> vor Ministeriumsgrenzen halt machen<br />

noch <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kassenlage <strong>der</strong> öffentlichen Hand abhängig gemacht werden. Der mit <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>von</strong> Inklusion verbundene Umbau <strong>der</strong> Gesellschaft ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

und wird neben außerordentlicher gesellschaftlicher Überzeugungskraft auch finanzielle und personelle<br />

Ressourcen brauchen und ein generelles Hinterfragen <strong>der</strong> eigenen Wertvorstellungen<br />

und Haltungen. Somit ist Inklusion gleichermaßen eine herausragende gesellschaftliche und individuelle<br />

Entwicklungsaufgabe.<br />

Ohne eine grundlegende Überprüfung unserer eigenen Leitbil<strong>der</strong> und die Entwicklung und Übernahme<br />

inklusionsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Wertvorstellungen, wird Inklusion ein Rechtstitel und weit entfernt<br />

<strong>von</strong> gelebter Alltäglichkeit bleiben. Mit den Herausfor<strong>der</strong>ungen, die <strong>der</strong> demographische Wandel<br />

und auch die zunehmende Brüchigkeit unseres Wirtschafts- und Finanzsystems mit sich bringen,<br />

hat bereits <strong>der</strong> Einstieg in die Diskussion und Erprobung neuer Organisations- und Verantwortungsmodelle<br />

begonnen. Die Weiterentwicklung in Richtung einer inklusiven Gesellschaft bietet<br />

die Chance einer Kurskorrektur und Neubestimmung <strong>der</strong> Spielregeln unseres gesellschaftlichen<br />

Zusammenlebens hin zu mehr Solidarität und Verbindlichkeit, zu mehr Ganzheitlichkeit und mehr<br />

Vielfalt.<br />

In diesem Verständnis verlangt Inklusion auch sozialräumlich zu denken. Inklusion muss <strong>zum</strong><br />

Leitprinzip kommunaler Entwicklung werden. Die Ausgestaltung des alltäglichen Zusammenle-<br />

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