Finanzplan 2015–2017 - Eidgenössische Finanzverwaltung EFV
Finanzplan 2015–2017 - Eidgenössische Finanzverwaltung EFV
Finanzplan 2015–2017 - Eidgenössische Finanzverwaltung EFV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
05 entwicklung der Ausgaben 41<br />
Die Ausgaben des Bundes wachsen bis 2017 um durchschnittlich 2,4 Prozent pro Jahr – leicht weniger<br />
als das erwartete jährliche BIP-Wachstum von 2,6 Prozent. Die Ausgaben für die Beziehungen zum<br />
Ausland sowie für Bildung und Forschung wachsen am stärksten, diejenigen für die Landwirtschaft sind<br />
leicht rückläufig.<br />
Entwicklung der Ausgaben nach Aufgabengebieten<br />
Voranschlag Voranschlag <strong>Finanzplan</strong> <strong>Finanzplan</strong> <strong>Finanzplan</strong><br />
Mio. CHF 2013 2014 2015 2016 2017<br />
Ø ∆ in %<br />
2013-2017<br />
Ordentliche Ausgaben 64 929 66 353 67 822 70 017 71 514<br />
2,4<br />
∆ in % Vorjahr 2,2 2,2 3,2 2,1<br />
Soziale Wohlfahrt 21 568 21 767 22 264 22 787 23 503 2,2<br />
Finanzen und Steuern 9 921 9 969 10 442 10 917 11 137 2,9<br />
Verkehr 8 614 8 658 8 696 9 448 9 670 2,9<br />
Bildung und Forschung 6 972 7 208 7 404 7 698 7 947 3,3<br />
Landesverteidigung 4 808 4 915 5 049 5 113 5 182 1,9<br />
Landwirtschaft und Ernährung 3 718 3 720 3 665 3 630 3 632 -0,6<br />
Beziehungen zum Ausland - Internationale<br />
Zusammenarbeit<br />
3 294<br />
3 567 3 705 3 780 3 779 3,5<br />
Übrige Aufgabengebiete 6 034 6 549 6 596 6 645 6 662<br />
2,5<br />
Die Ausgaben des Bundes wachsen bis im Jahr 2017 um durchschnittlich<br />
2,4 Prozent per annum. Das Konsolidierungs- und<br />
Aufgabenüberprüfungspaket 2014 (KAP 2014) trägt wesentlich<br />
dazu bei, dass dieses Wachstum unter jenem des nominellen BIP<br />
(2,6 % p.a.) zu liegen kommt. Der Bundesrat hält grundsätzlich<br />
trotz der Rückweisung durch den Nationalrat am KAP 2014 fest<br />
und hat die Sparmassnahmen ab 2015 daher in der <strong>Finanzplan</strong>ung<br />
belassen (vgl. Ziff. 21). Ohne die KAP-Massnahmen betrüge<br />
das durchschnittliche jährliche Wachstum 2,6 Prozent. In<br />
sämtlichen Aufgabengebieten (ausser Finanzen und Steuern)<br />
wäre das Wachstum ohne KAP-Massnahmen leicht höher.<br />
Starke Ausgabenbindung bei Sozialer Wohlfahrt<br />
sowie Finanzen und Steuern<br />
Auf die zwei grössten Aufgabengebiete – Soziale Wohlfahrt sowie<br />
Finanzen und Steuern – entfällt fast die Hälfte der Ausgaben des<br />
Bundes. Diese Ausgaben sind mittelfristig nur schwer steuerbar,<br />
da sie grösstenteils rechtlich gebunden sind. Das Ausgabenwachstum<br />
in der Sozialen Wohlfahrt bestimmt sich namentlich<br />
durch die Entwicklung der Demografie, der Teuerung und der<br />
Löhne. Im Aufgabenbereich Finanzen und Steuern ist die Entwicklung<br />
des Zinsniveaus eine massgebende Grösse. Ausserdem<br />
ist in beiden Aufgabengebieten zur Schätzung der mittelfristigen<br />
Ausgaben die Einnahmenentwicklung zentral (Anteile Dritter<br />
an Bundeserträgen). Diese hängen stark von der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung ab.<br />
Gemäss aktuellen Schätzungen beträgt das Wachstum bei den<br />
Ausgaben für die soziale Wohlfahrt bis im Jahr 2017 durchschnittlich<br />
2,2 Prozent pro Jahr und liegt damit sowohl unter<br />
dem durchschnittlichen Wachstum der Bundesausgaben als<br />
auch unter dem erwarteten nominellen Wirtschaftswachstum.<br />
Zurückzuführen ist dies namentlich auf die Invalidenversicherung.<br />
Einerseits liegt die Prognose für den Bundesbeitrag 2013<br />
deutlich unter dem Budget, andererseits ist ab 2015 die Entlastung<br />
aus dem KAP 2014 berücksichtigt (tiefere Verzinsung der<br />
IV‐Schuld). Hingegen wird bei den Finanzen und Steuern mit einem<br />
stärkeren Wachstum gerechnet (2,9 % p.a.), dies vornehmlich<br />
aufgrund der stark steigenden Einnahmen aus der direkten<br />
Bundessteuer und dem entsprechen höheren Kantonsanteil.<br />
Deutliche Unterschiede im Ausgabenwachstum<br />
Der Anteil der gebundenen Ausgaben ist in den anderen Aufgabengebieten<br />
weniger hoch. Parlament und Bundesrat können<br />
hier die Ausgaben kurzfristig stärker beeinflussen.<br />
Das drittgrösste Aufgabengebiet – der Verkehr – wächst über die<br />
<strong>Finanzplan</strong>periode mit durchschnittlich 2,9 Prozent. Die Verkehrsausgaben<br />
sind aufgrund von diversen Zweckbindungen<br />
und gesetzlichen Vorgaben ebenfalls teilweise gebunden; der<br />
Bindungsgrad nimmt mit der Schaffung des Bahninfrastrukturfonds<br />
(BIF), der im Jahr 2016 den FinöV-Fonds ablösen soll,<br />
weiter zu. Das Wachstum der gesamten Verkehrsausgaben verteilt<br />
sich ungleichmässig auf die <strong>Finanzplan</strong>jahre: In den Jahren<br />
2014 und 2015 nehmen sie um weniger als 1 Prozent zu, im<br />
Jahr 2016 hingegen um 8,6 Prozent (+752 Mio.). Letzteres ist vornehmlich<br />
auf die Schaffung des BIF zurückzuführen. Über die<br />
gesamte Periode nehmen die Ausgaben für den öffentlichen Verkehr<br />
im Durchschnitt um 1,9 Prozent zu, jene für den Strassenverkehr<br />
um 4,8 Prozent. Das Ausgabenwachstum im Luftverkehr<br />
beträgt durchschnittlich 1 Prozent.<br />
Ebenfalls überdurchschnittlich wachsen die Ausgaben für<br />
Bildung und Forschung (+3,3 % p.a.). Das Wachstum entspricht<br />
der hohen politischen Priorität, die dieses Aufgabengebiet bei<br />
Bundesrat und Parlament geniesst (BFI-Botschaft 2013–2016,<br />
Energieforschung).