7 Thesen zu OER - Verband Bildungsmedien eV
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2. Curriculare und nachhaltige Entwicklung von <strong>OER</strong>s<br />
Qualitativ hochwertige <strong>Bildungsmedien</strong> entstehen durch das fachverständige Umsetzen curricularer<br />
Vorgaben und fachwissenschaftlicher Standards in ein Medienkonzept. Sie übersetzen<br />
die Vorgaben der Bildungsstandards in konkrete Unterrichtseinheiten und Lernprozesse. <strong>Bildungsmedien</strong><br />
führen so über mehrere Jahrgangsstufen <strong>zu</strong> definierten Abschlüssen. Die <strong>Bildungsmedien</strong>hersteller<br />
stellen dem Schulwesen mit ihren Produkten die Ergebnisse einer solchen<br />
Expertise <strong>zu</strong>r Verfügung – für alle Schularten und alle Schulfächer.<br />
Ein Vorteil von <strong>OER</strong> ist die Vielfalt von aktuellen Inhalten, die durch die Verlage nur in begrenztem<br />
Maße angeboten werden können. Dementsprechend können <strong>OER</strong> eine gute Ergän<strong>zu</strong>ng<br />
<strong>zu</strong> den bestehenden curricularen, nachhaltigen Inhalten der Verlage sein, wenn gewisse Kriterien<br />
erfüllt sind. Sie können jedoch keine curricularen Lehrwerke ersetzen.<br />
Der <strong>Verband</strong> <strong>Bildungsmedien</strong> betont, dass in der <strong>OER</strong>-Debatte das Thema „Nachhaltigkeit“<br />
besonders erörtert werden muss. Denn <strong>OER</strong> basiert auf dem Prinzip der Freiwilligkeit auf Erstellerseite.<br />
Daraus ergibt sich, dass durch kurzfristige Aktivitäten dauerhafte Strukturen auf<br />
professioneller Seite unwiderruflich zerstört werden können und dadurch ein Komplettangebot<br />
nicht mehr sichergestellt werden kann. Er plädiert also insbesondere dafür, dass die Lehrkräfte<br />
weiterhin für alle Schularten und -fächer – auch jene mit geringeren Schülerzahlen – aus umfassend<br />
konzipierten und professionell gestalteten Materialien mehrerer Anbieter wählen können.<br />
3. Soziale Gerechtigkeit auch bei <strong>OER</strong>s<br />
Die Verwendung von <strong>OER</strong>s wird in der Diskussion verknüpft mit der Vision eines stärker digitalen<br />
Lehrens und Lernens. Vorausset<strong>zu</strong>ng für einen systematischen und möglichst flächendeckenden<br />
Unterricht mit digitalen <strong>Bildungsmedien</strong> ist eine entsprechende technologische Ausstattung<br />
der Schulen (Netzwerke; Endgeräte u.a.m.). Die Kosten hierfür müssen ermittelt und<br />
ggf. bereitgestellt werden.<br />
Die technische Ausstattung der Schulen darf nicht <strong>zu</strong> Lasten der Eltern gehen und so <strong>zu</strong> sozialer<br />
Diskriminierung führen.