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HERZBLATT - Elternvereinigung für das herzkranke Kind

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Unterstützende Therapien<br />

Mit dem Körper eins werden<br />

Atemtherapie<br />

Wenn man angewiesen wird, bewusst<br />

einzuatmen, gehen oft die Schultern<br />

hoch. Das war nicht anders, als ich mit<br />

14 Jahren zum ersten Mal zu Frau Martha<br />

Lüscher am Zürcher Neumarkt in<br />

die Atemtherapie ging.<br />

Sie bemerkte nur trocken: "Du füllst<br />

wohl auch einen Wasserkrug zuerst<br />

oben?"<br />

Als erstes liess sie mich nun beim Ausatmen<br />

den Beckenboden anspannen,<br />

beim Einatmen aber wieder loslassen.<br />

Dann <strong>das</strong>selbe mit Beckenboden, der<br />

unteren Hälfte der Bauchdecke und<br />

den Hinterbacken. Nach wenigen Minuten<br />

war es kein Problem mehr, "den<br />

Krug von unten nach oben" zu füllen.<br />

Dann ging es los mit den Übungen, zuerst<br />

im Liegen, dann aus verschiedenen<br />

Stellungen, in denen man entspannt<br />

verharren kann: ich musste verschiedene<br />

Bewegungen ausführen und mit<br />

der Atmung koordinieren. Dabei wirkte<br />

es immer so, als würde die eingeatmete<br />

Luft in Körperteile hineindringen und sie<br />

entfalten wie einen schlaffen oder zusammengeknüllten<br />

Ballon. Beim Ausatmen<br />

sank der Ballon wieder in sich<br />

zusammen.<br />

Nach der ersten Lektion fiel ich natürlich<br />

in die alten Gewohnheiten der Schulteratmung<br />

zurück und es brauchte einige<br />

Monate, bis ich automatisch und unbewusst<br />

mit dem Bauch atmete.<br />

Die wöchentliche Therapie begann nun<br />

immer mit denselben Übungen, die in<br />

gewisser Weise <strong>das</strong> Atemvolumen vergrössern.<br />

Dabei konnte ich immer ausgiebig<br />

gähnen.<br />

Ein weiterer Ansatz ist, beim Ausatmen<br />

irgendeine Muskelgruppe stark anzuspannen<br />

und beim Einatmen wieder<br />

loszulassen. Das wiederholt man während<br />

zwei drei Atemzyklen und presst<br />

jedesmal möglichst viel Luft aus während<br />

man die betreffenden Muskeln<br />

noch mehr anspannt. Bald einmal fühlt<br />

sich <strong>das</strong> so an, als könnte man Körperteile<br />

gezielt belüften.<br />

Wenn der Atem im ganzen Körper<br />

wahrnehmbar wurde, entdeckte ich jeweils<br />

"Nester", in denen sich noch ein<br />

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