Qualität in der Kinderbetreuung - Ilse Wehrmann
Qualität in der Kinderbetreuung - Ilse Wehrmann
Qualität in der Kinderbetreuung - Ilse Wehrmann
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<strong>Qualität</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung<br />
Fachtagung für Erzieher/Innen<br />
Vere<strong>in</strong>te Dienstleistungsgewerkschaft<br />
(ver.di)<br />
18. Mai 2011<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
Sachverständige für Frühpädagogik
Zitat Nelson Mandela<br />
„E<strong>in</strong>e Gesellschaft offenbart sich nirgendwo deutlicher<br />
als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art und Weise,<br />
wie sie mit ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n umgeht.<br />
Unser Erfolg muss am Glück und Wohlergehen unserer<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> gemessen werden,<br />
die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er jeden Gesellschaft<br />
zugleich die wun<strong>der</strong>barsten Bürger und <strong>der</strong>en größter<br />
Reichtum s<strong>in</strong>d.“<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 2
Nationale Ausgangslage<br />
• Deutschlands e<strong>in</strong>ziger Rohstoff ist Wissen<br />
• Deutschland hat se<strong>in</strong>e Vorreiterrolle <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Bildungspolitik verloren und ist aufs Mittelfeld<br />
abgerutscht<br />
• Bildung wurde jahrelang verschlafen<br />
• Nachschub an qualifiziertem Personal ist bislang<br />
unzulänglich<br />
• Bildungsfrage ist Zukunftsfrage für Deutschland<br />
• Bildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
3
Aktuelle politische Ausgangslage<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong>gel<strong>der</strong>höhungen statt verbesserte<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
• „Herdprämie“ statt qualifiziertem Krippenausbau<br />
• Geld statt Sachleistungen<br />
• Projekte ohne Langzeitwirkung<br />
• Neue Ausbildungsabschlüsse ohne klare<br />
Berufsperspektiven<br />
• Fehlende konsekutive Masterplätze<br />
• Fehlende tarifliche Bewertung <strong>der</strong> neuen Bachelor-<br />
Abschlüsse<br />
• Die Entwicklung und Bildung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des hängt<br />
maßgeblich von <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzkraft e<strong>in</strong>er Kommune und <strong>der</strong><br />
„E<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>es Bürgermeisters“ ab<br />
• Nord-Süd-Gefälle / Ost-West-Gefälle<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
4
Reiche Bundeslän<strong>der</strong> – arme Bildungs<strong>in</strong>vestitionen<br />
Bertelsmann-Stiftung,<br />
Län<strong>der</strong>monitor 2010<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
5
Weit abgeschlagen:<br />
Fazit des „Manger<strong>in</strong>nen-Barometer" des DIW<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 6
Familienfreundlichkeit <strong>in</strong> Betrieben<br />
• Nur jedes zehnte Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland ist<br />
familienfreundlich (Studie des Instituts für betriebliche Mitbestimmung <strong>in</strong> Isman<strong>in</strong>g 2008)<br />
• 62% <strong>der</strong> deutschen Frauen s<strong>in</strong>d erwerbstätig<br />
(<strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>avien s<strong>in</strong>d es über 70%)<br />
• 61% <strong>der</strong> Mütter und 86% <strong>der</strong> Väter s<strong>in</strong>d erwerbstätig<br />
• Bei 60% <strong>der</strong> Familien s<strong>in</strong>d beide Elternteile berufstätig<br />
• Üblicherweise gehen immer noch Mütter <strong>in</strong> Elternzeit<br />
© Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 7
Warum e<strong>in</strong>e <strong>Qualität</strong>sdebatte zum Krippenausbau?<br />
• Die Bundesregierung hat den Krippenausbau bis<br />
2013 beschlossen, doch ist damit nur e<strong>in</strong>e<br />
erste Weichenstellung vorgenommen.<br />
Der Zug fährt auf dem richtigen Gleis.<br />
• Auch wenn 2013 etwa jedes dritte K<strong>in</strong>d unter drei<br />
Jahren e<strong>in</strong>en Krippenplatz bekommen kann, s<strong>in</strong>d<br />
wir auch dann von e<strong>in</strong>er bedarfsgerechten<br />
Versorgung noch weit entfernt!<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippen s<strong>in</strong>d Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong> zwischen null und drei Jahren müssen nicht<br />
nur verlässlich betreut werden, son<strong>der</strong>n die Krippe<br />
muss jedes K<strong>in</strong>d erziehen, bilden und för<strong>der</strong>n.<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
8
Qualitativen und quantitativen<br />
Reformstau beseitigen<br />
• Wir brauchen den politischen Wettbewerb darüber, wie<br />
die besten Konzepte für frühe Bildung, För<strong>der</strong>ung,<br />
Erziehung und Betreuung (kle<strong>in</strong>er) K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
schnellstmöglich umgesetzt und solide f<strong>in</strong>anziert werden<br />
können.<br />
• Eltern brauchen endlich mehr Unterstützung, um Beruf<br />
und Familie wirklich mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vere<strong>in</strong>baren zu können<br />
– mit positiven Effekten für die Wirtschaft.<br />
• Frühk<strong>in</strong>dliche Bildung beg<strong>in</strong>nt im Säugl<strong>in</strong>gs- und<br />
Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalter – deshalb: Unsere Bildungspyramide<br />
braucht e<strong>in</strong>e Grundsanierung, beg<strong>in</strong>nend an <strong>der</strong> Basis.<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten müssen<br />
bundese<strong>in</strong>heitlich und verlässlich gut ausgestattet se<strong>in</strong>.<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
9
Ergebnisse <strong>der</strong> Forschung von James Heckman:<br />
• Frühe Investitionen zahlen sich um e<strong>in</strong> Vielfaches mehr<br />
aus als spätere För<strong>der</strong>ung (Schaubild nächste Folie)<br />
• Erworbene Fähigkeiten lassen weitere zu Tage treten, alles<br />
früh Erlernte erleichtert späteres Lernen<br />
• För<strong>der</strong>programme die später ansetzen werden immer<br />
teurer und ihre Rendite für die Gesellschaft immer<br />
ger<strong>in</strong>ger<br />
• Beson<strong>der</strong>s K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus benachteiligten Familien benötigen<br />
e<strong>in</strong>e frühzeitige För<strong>der</strong>ung um die gleichen Lebenschancen<br />
wie Altersgenossen aus wohlhabenden Familien zu haben.<br />
• Die Kluft öffnet sich sehr früh zwischen Arm und Reich,<br />
daher müssen die Unterschiede frühestmöglich<br />
ausgeglichen werden<br />
Quelle: J. Heckman<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 10
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
11
Investieren statt reparieren!<br />
Quelle: Bertelsmann<br />
Stiftung,<br />
Bildung <strong>in</strong><br />
Deutschland 2008<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 12
Zu wenige Kita-Plätze<br />
Quelle: Bertelsmann<br />
Stiftung,<br />
Län<strong>der</strong>report<br />
Frühk<strong>in</strong>dliche<br />
Bildungssysteme<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 13
Kita-Besuch zahlt sich aus!<br />
Quelle: Bertelsmann<br />
Stiftung, SOEP,<br />
Berechnungen<br />
ETH Zürich, BASS<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 14
Die Bildungspyramide auf den Kopf stellen<br />
• Die am besten ausgebildeten Fachkräfte müssen mit<br />
den Kle<strong>in</strong>sten arbeiten<br />
• Die Kle<strong>in</strong>sten brauchen die beste För<strong>der</strong>ung<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
15
Die Bildungspyramide: K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und<br />
Hochschulen im Vergleich<br />
16
Personalschlüssel geöffneter K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten (2-6),<br />
Mecklenburg-Vorp.<br />
Sachsen<br />
Brandenburg<br />
Thür<strong>in</strong>gen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />
Hessen<br />
Hamburg<br />
Bayern<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Saarland<br />
Baden-Württemberg<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
9,6<br />
9,3<br />
9,2<br />
9,1<br />
9<br />
8,7<br />
8,6<br />
7,9<br />
7,8<br />
11<br />
12,1<br />
12<br />
11,7<br />
12,8<br />
Daten: Bertelsmann-<br />
Stiftung,<br />
Län<strong>der</strong>monitor 2010<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> pro Erzieher<strong>in</strong><br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
17
Betreuungsschlüssel Verhältnis Erzieher/<strong>in</strong>: K<strong>in</strong>d<br />
EU-Empfehlungen für den Personalschlüssel<br />
Alter <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Verhältnis ErzieherIn: K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
0-11 Monate 1:4<br />
12-23 Monate 1:6<br />
24-35 Monate 1:8<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
18
Raumanfor<strong>der</strong>ungen Gruppenraum Krippen<br />
NRW*<br />
6,3<br />
Thür<strong>in</strong>gen<br />
BaWü*<br />
Saarland<br />
Bremen<br />
Brandenburg<br />
3,5<br />
3,5<br />
3,5<br />
4,5<br />
5<br />
MeckPomm*<br />
Hamburg<br />
Sachsen<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
Berl<strong>in</strong><br />
3<br />
3<br />
3<br />
3,3<br />
3,5<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
m² pro K<strong>in</strong>d<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
19
Raumfor<strong>der</strong>ungen Gruppenraum Kita 2-6<br />
Brandenburg<br />
MeckPomm*<br />
3,5<br />
3,5<br />
Bremen<br />
2,5<br />
1<br />
NRW*<br />
3,15<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
2<br />
1<br />
BaWü*<br />
Berl<strong>in</strong><br />
3<br />
3<br />
Thür<strong>in</strong>gen<br />
Sachsen<br />
Hamburg<br />
Saarland<br />
*<strong>in</strong>kl.<br />
Nebenraum<br />
2,5<br />
2,5<br />
2,2<br />
2<br />
0 1 2 3 4<br />
Bonus für U3-K<strong>in</strong>d<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
m² pro K<strong>in</strong>d<br />
20
Raumanfor<strong>der</strong>ungen Außenfläche Krippen<br />
NRW<br />
30<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
12<br />
Thür<strong>in</strong>gen<br />
Bremen<br />
Brandenburg<br />
MeckPomm*<br />
Sachsen<br />
BaWü<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
10<br />
0 5 10 15 20 25 30<br />
m² pro K<strong>in</strong>d<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
21
Ungeregelte Strukturqualität<br />
Qsssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssss<br />
ssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssss<br />
ssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssss<br />
sssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssss<br />
Quelle: laen<strong>der</strong>monitor.de<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
22
Erfor<strong>der</strong>lich wären:<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong>rechte <strong>in</strong>s Grundgesetz<br />
• E<strong>in</strong>heitliches Gutsche<strong>in</strong>system<br />
• <strong>Qualität</strong>skontrolle<br />
• Erzieher/Innen - Ausbildung auf<br />
akademischem, <strong>in</strong>ternationalem Niveau<br />
• Verpflichtende Fortbildung mit Anrechnung<br />
auf Bachelor- bzw. Masterabschluss<br />
• Prävention und Nachhaltigkeit<br />
• Früh <strong>in</strong>vestieren statt spät reparieren<br />
• Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die<br />
Bildungsgerechtigkeit ermöglichen<br />
• Staatsvertrag, K<strong>in</strong><strong>der</strong>kasse,<br />
Bildungskonjunkturprogramm<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
23
Effekte des Krippenbesuchs auf den<br />
späteren Bildungsverlauf und volkswirtschaftlicher Nutzen<br />
• Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> Gymnasium<br />
zu besuchen steigt durch den Krippenbesuch von<br />
36% auf 50%<br />
• Bei benachteiligten K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gehen rund zwei Drittel<br />
mehr auf das Gymnasium<br />
• Durch das Abitur ergibt sich e<strong>in</strong> durchschnittliches<br />
Brutto-Mehre<strong>in</strong>kommen von 21.642 Euro (Wert des<br />
Lebense<strong>in</strong>kommens <strong>in</strong>kl. Arbeitgeberbeiträge an Sozialversicherungen)<br />
• Gew<strong>in</strong>n ist so dreimal höher als die entstandenen<br />
Betreuungskosten von 8.026 Euro (für e<strong>in</strong>e<br />
durchschnittliche Dauer von 1.36 Jahren)<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 24
Frühk<strong>in</strong>dliche Bildung nach Kassenlage<br />
• Unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d abhängig<br />
von <strong>der</strong> Kassenlage <strong>der</strong> Städte und Geme<strong>in</strong>den –<br />
und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>sichtsfähigkeit von<br />
Kommunalpolitikern.<br />
• Das Trägersystem ist unübersichtlich – und<br />
unbeweglich, denn es fehlt an e<strong>in</strong>heitlicher<br />
Steuerung („Trägerlabyr<strong>in</strong>th“)<br />
• Fö<strong>der</strong>ale Strukturen lassen frühk<strong>in</strong>dliche Bildung<br />
e<strong>in</strong>em Flickenteppich gleichen – verb<strong>in</strong>dliche<br />
Standards fehlen.<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
25
Visionen frühk<strong>in</strong>dlicher Bildung<br />
• Grundlage <strong>der</strong> curricularen Ausgestaltung des<br />
Konzeptes für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung ist <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
England neu entwickelte Bildungsplan:<br />
“Birth to three matters“<br />
• Die deutsche Fassung hat den Titel:<br />
„Wach, neugierig, klug – K<strong>in</strong><strong>der</strong> unter 3“<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
26
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
27
Grundlegende Entwicklungs- und Bildungsbereiche<br />
• För<strong>der</strong>ung von Sprache und Kommunikation<br />
• Kognitive Entwicklung<br />
• Soziale und emotionale Entwicklung<br />
• Bewegungsför<strong>der</strong>ung (Grob- und Fe<strong>in</strong>motorik)<br />
• Entwicklung von Fantasie und Rollenspiel<br />
• Bauen und Konstruieren<br />
• Musik, Tanz und bildende Kunst<br />
• Natur-, Umgebungs- und Sachwissen<br />
• Interkulturelles Lernen<br />
• Integration von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
28
Das Konzept<br />
• E<strong>in</strong>gewöhnung<br />
• Ernährung<br />
• Raumgestaltung / Ausstattung<br />
• Elternbildung und Elternmitwirkung<br />
• Beobachtung & Dokumentation<br />
• Bill<strong>in</strong>gualität<br />
• Interkulturelle Kompetenz<br />
• Musikalische Bildung<br />
• Naturwissenschaftliche Bildung<br />
• Integration beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
• <strong>Qualität</strong>smanagement<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
29
E<strong>in</strong>gewöhnung<br />
• Das Berl<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>gewöhnungsmodell<br />
• Grund- , Stabilisierungs- und Schlussphase<br />
• Grundsätze zur E<strong>in</strong>gewöhnung:<br />
• Intensiv kommunizieren<br />
• Eltern e<strong>in</strong>beziehen<br />
• Entscheidungen <strong>der</strong> Eltern respektieren<br />
• Individualität <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> respektieren<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> kont<strong>in</strong>uierlich beobachten<br />
genügend Zeit e<strong>in</strong>planen<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
30
Die E<strong>in</strong>gewöhnungsphasen<br />
• Kennenlernen<br />
• Die E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er „Schnupperwoche“ mit den Eltern erkunden<br />
• Abläufe und Personen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung kennenlernen<br />
• Pädagogische Grundhaltung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung erfahren<br />
• Sicherheit gew<strong>in</strong>nen<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong> gew<strong>in</strong>nen Sicherheit durch Wie<strong>der</strong>holung<br />
• Wenn-Dann-Beziehungen schaffen im sozialen Kontakt Sicherheit<br />
(Kommt die Mama immer her, wenn ich we<strong>in</strong>e?)<br />
• Eltern sollen so lange bei K<strong>in</strong>d bleiben, wie das K<strong>in</strong>d danach alle<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung bleibt<br />
• Vertrauen entwickeln<br />
• Die erste Trennung kann erst am bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n bis zu 3 Jahren erst<br />
am 11. E<strong>in</strong>gewöhnungstag erfolgen<br />
• Trennungssituationen s<strong>in</strong>d immer schwer und können nicht geübt<br />
werden, wichtig ist das Verhalten des K<strong>in</strong>des vor und nach <strong>der</strong><br />
Trennung<br />
• Bei negativen Gefühlen nicht ablenken son<strong>der</strong>n diese <strong>in</strong>tonieren Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
31
Das Ernährungskonzept<br />
• Essen und Tr<strong>in</strong>ken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krippe<br />
• Gute Hygienepraxis <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippen<br />
• EU-Verordnung 852/(2004)<br />
• <strong>Qualität</strong>skriterien <strong>der</strong> Essensversorgung<br />
• Schulung <strong>der</strong> Mitarbeiter zum Thema<br />
Hygienepraxis<br />
• Pädagogische Gestaltung <strong>der</strong> Mahlzeiten<br />
• Zusammenarbeit mit den Eltern/ beson<strong>der</strong>e<br />
Essensversorgung<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
32
Raumgestaltung / Ausstattungskonzept<br />
• <strong>Qualität</strong>skriterien für die Raumgestaltung:<br />
• genügendes Platzangebot<br />
• phantasievolle Gestaltung<br />
• verschiedene Tätigkeiten ermöglichen<br />
• För<strong>der</strong>ung selbstständiger Tätigkeiten<br />
• Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten<br />
• Grundregeln für die Raumgestaltung:<br />
• Raumteiler<br />
• Funktionswände<br />
• Zwischenräume<br />
• Gegenstände<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
33
Eltern<strong>in</strong>formation und Elternmitarbeit<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen Bezugspersonen und Vorbil<strong>der</strong><br />
• Elterntra<strong>in</strong><strong>in</strong>g:<br />
• Regeln lernen<br />
• Ich-Botschaften senden<br />
• Grenzen setzen<br />
• Loben und Strafen<br />
• Kommunikationsforschung<br />
von Papousek (1994/2004)<br />
• Gestörte Kommunikation<br />
zwischen Eltern und K<strong>in</strong>d<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
34
Beobachtung und Dokumentation<br />
• Die Beobachtung <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung<br />
umfasst:<br />
• D<strong>in</strong>ge des täglichen Lebens<br />
• verschiedene Entwicklungsbereiche während des<br />
Aufenthaltes <strong>in</strong> <strong>der</strong> KiTa<br />
• Dokumentationsmappe für jedes K<strong>in</strong>d<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
35
K<strong>in</strong><strong>der</strong>-Portfolio<br />
• So bist Du<br />
• Allgeme<strong>in</strong>e Entwicklung<br />
• Soziale Entwicklung<br />
• Bewegung<br />
• Sprache<br />
• Malen und gestalten<br />
• Musik<br />
• Lie<strong>der</strong>, Spiele, Geschichten<br />
• Forschen und experimentieren<br />
• Eigene Werke<br />
• Sonstiges<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 36
Bil<strong>in</strong>gualität<br />
• H<strong>in</strong>tergrund und För<strong>der</strong>ung von Mehrsprachigkeit<br />
• K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d beim Sprachenlernen sehr erfolgreich<br />
• Die „immersive“ KiTa<br />
• Die zu lernende Sprache ist Arbeitssprache<br />
• Immersion als wissenschaftlich fundierte Methode<br />
• Die Rolle <strong>der</strong> Eltern und <strong>der</strong> Familie<br />
• Erfolgssicherung<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
37
Naturwissenschaftliche Bildung<br />
• Kooperation <strong>der</strong> Deutsche Telekom Stiftung<br />
• Kooperation mit dem „Haus <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Forscher“<br />
„Forschergeist <strong>in</strong> W<strong>in</strong>deln, was heißt das?<br />
Räume, dr<strong>in</strong>nen und draußen, die zum<br />
Forschen, Experimentieren und selbsttätigem<br />
Lernen herausfor<strong>der</strong>n“<br />
Angelika von <strong>der</strong> Beek<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
38
Natur-wissen-schaffen von <strong>der</strong> Deutsche Telekom Stiftung<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
39
Bedeutung Bildungs- und Erziehungspartnerschaft<br />
Sorgeberechtigte - Pädagogische Fachkraft<br />
• Transparenz<br />
• Offenheit<br />
• Regelmäßiger Austausch<br />
• Beteiligung<br />
• Kooperation<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
40
Integration beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
• Geme<strong>in</strong>samkeit macht stark, Unterschiedlichkeit<br />
macht schlau<br />
• Zulassung größtmöglicher Individualität <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
KiTa<br />
• Dezentralisierung und Regionalsierung<br />
(Spezialisten kommen zu den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n)<br />
• Unteilbarkeit (alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden aufgenommen)<br />
• Integrative Therapie (an den Stärken des K<strong>in</strong>des<br />
ansetzen)<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
41
<strong>Qualität</strong>smanagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippe / KiTa<br />
• <strong>Qualität</strong>ssicherung<br />
• <strong>Qualität</strong>skontrolle<br />
• Evaluation<br />
• Fortbildungsmaßnahmen<br />
• Feedbackmaßnahmen<br />
• Reflexion des eigenen<br />
pädagogischen Handelns<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
42
Wachsen kann ich da,<br />
Wo jemand mit Freude auf mich wartet,<br />
Wo ich Fehler machen darf,<br />
Wo ich Raum zum Träumen habe,<br />
Wo ich me<strong>in</strong>e Füße ausstrecken kann,<br />
Wo ich gestreichelt werde,<br />
Wo ich geradeaus reden kann,<br />
Wo ich laut s<strong>in</strong>gen darf,<br />
Wo immer e<strong>in</strong> Platz für mich ist,<br />
Wo ich ohne Maske herumlaufen kann,<br />
Wo e<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>e Sorgen anhört,<br />
Wo ich still se<strong>in</strong> darf,<br />
Wo ich ernst genommen werde,<br />
Wo jemand me<strong>in</strong>e Freude teilt,<br />
Wo ich auch mal nichts tun darf,<br />
Wo mir <strong>in</strong> Leid Trost zuteil wird,<br />
Quelle:<br />
Gefunden auf dem Flur e<strong>in</strong>er KiTa<br />
Wo ich Wurzeln schlagen kann,<br />
Wo ich leben kann. Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
43
<strong>Wehrmann</strong> Education Consult<strong>in</strong>g<br />
• <strong>Wehrmann</strong> Education Consult<strong>in</strong>g<br />
bietet Beratung und Management<br />
für frühpädagogische Praxis<br />
• Weitere Infos unter:<br />
www.ilse-wehrmann.de<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
44
<strong>Wehrmann</strong> & Comites Consult<strong>in</strong>g<br />
• <strong>Wehrmann</strong> & Comites Consult<strong>in</strong>g – die<br />
bundesweit erste Personalberatung für<br />
Top-Führungskräfte und pädagogische<br />
Fachkräfte <strong>in</strong> Bildungse<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong><br />
frühen K<strong>in</strong>dheit<br />
• Weitere Infos unter:<br />
www.wehrmann-comites-consult<strong>in</strong>g.com<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
45
Bücher zum Vortrag<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> (Hrsg.)<br />
Starke Partner für frühe<br />
Bildung:<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen gute Krippen<br />
E<strong>in</strong> <strong>Qualität</strong>s-Handbuch<br />
für Planung, Aufbau und Betrieb<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
46
Sie haben jetzt die Möglichkeit Fragen zu stellen!<br />
Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />
47
Kontaktdaten<br />
WEHRMANN<br />
EDUCATION<br />
CONSULTING<br />
DR. ILSE<br />
WEHRMANN<br />
Beratung und<br />
Management für<br />
Frühpädagogische Praxis<br />
Anschrift:<br />
Pelzerstraße 4 - 5<br />
28195 Bremen<br />
Germany<br />
Telefon:<br />
+49 (421) 30 15 66 82<br />
Telefax:<br />
+49 (421) 30 15 66 84<br />
Mobil:<br />
+49 (172) 4 22 06 75<br />
E-Mail:<br />
mail@ilse-wehrmann.de<br />
Internet:<br />
www.ilse-wehrmann.de<br />
Alle Folien dieses Vortrages<br />
© Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 48
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