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Download - Ilse Wehrmann

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Wie kann der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz<br />

U3 zum August 2013 fachlich gut umgesetzt werden?<br />

Notwendigkeiten und Handlungsbedarf<br />

Vortrag am 28. Februar in Kiel<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

Sachverständige für Frühpädagogik


Zitat Nelson Mandela<br />

„Eine Gesellschaft offenbart sich nirgendwo<br />

deutlicher als in der Art und Weise, wie sie<br />

mit ihren Kindern umgeht.<br />

Unser Erfolg muss am Glück und Wohlergehen<br />

unserer Kinder gemessen werden, die in einer<br />

jeden Gesellschaft zugleich die wunderbarsten<br />

Bürger und deren größter Reichtum sind.“<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong>


Die Bildungsfrage<br />

• Bildung ist die Zukunft Deutschlands<br />

• Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe<br />

• Bildung ist Rohstoff<br />

• Bildung hat einen volkswirtschaftlichen Nutzen<br />

• Bildung ist Antrieb<br />

• Bildung als Chance<br />

• Bildung beginnt mit der Geburt<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

3


Kinderbetreuungssituation<br />

—<br />

bundesweit<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 4


Nationale Ausgangslage<br />

U3 Ausbau<br />

Grund: Rechtsanspruch eines Kindes ab dem vollendeten ersten<br />

Lebensjahr auf einen Betreuungsplatz ab August 2013 (vgl. §24<br />

SGB VIII)<br />

• Ziel: Angestrebt wird eine Betreuungsquote von 35% (750.00<br />

Krippenplätze)<br />

• Stand: Der Ausbau variiert in den einzelnen Bundesländern,<br />

Kommunen und Landkreisen<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

5


Nationale Ausgangslage<br />

U3 Ausbau<br />

• der Beschluss der Bundesregierung zum Krippenausbau ist eine<br />

erste Weichenstellung<br />

• Deutschland ist dennoch von einer bedarfsgerechten Versorgung<br />

weit entfernt<br />

• Krippen und Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen<br />

• diesem Anspruch muss der Ausbau gerecht werden:<br />

Betreuung, Erziehung, Bildung und Förderung<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

6


Aktuelle politische Ausgangslage<br />

• Kindergelderhöhung statt verbesserte Rahmenbedingungen<br />

• „Herdprämie“ (Betreuungsgeld) statt qualifizierter<br />

Krippenausbau<br />

• Projekte ohne Langzeitwirkung<br />

• neue Ausbildungsgänge und -abschlüsse ohne<br />

Berufsperspektiven und tarifliche Einkommensregelungen<br />

• Nord-Süd-Gefälle / Ost-West-Gefälle<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

7


Frühkindliche Bildung nach Kassenlage<br />

• Kindertageseinrichtungen sind abhängig von der Kassenlage<br />

der Städte und Gemeinden – und der Einsichtsfähigkeit von<br />

Kommunalpolitikern und Jugendämtern<br />

• das Trägersystem ist unübersichtlich – und unbeweglich, denn<br />

es fehlt an einheitlicher Steuerung („Trägerlabyrinth“)<br />

• föderale Strukturen lassen frühkindliche Bildung einem<br />

Flickenteppich gleichen – verbindliche Standards fehlen<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

8


Reiche Bundesländer – arme Bildungsinvestitionen<br />

Quelle: Bertelsmann-Stiftung,<br />

Ländermonitor 2010<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

9


Investieren statt reparieren<br />

Quelle: Bertelsmann Stiftung,<br />

Bildung in Deutschland 2008<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 10


Kinder unter 3 Jahren in Kindertagesbetreuung<br />

Quelle: Destatis:<br />

Kinderbetreuung in<br />

Deutschland 2012.<br />

Statistisches Bundesamt<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 11


Aktuelle Betreuungsquote<br />

Quelle: Destatis:<br />

Statistisches Bundesamt<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 12


Betreuungsquoten nach Ländern<br />

Quelle: Destatis:<br />

Kinderbetreuung in<br />

Deutschland 2012.<br />

Statistisches Bundesamt<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 13


Qualitätskriterien für die Krippe/Kita:<br />

Orientierungsqualität<br />

• Leitbild und schriftliches Konzept<br />

• Fortschreibung des Konzeptes<br />

• Vorrang der pädagogischen Qualität<br />

• Erziehungs- und Bildungspartnerschaft<br />

• Regelmäßige Fort- und Weiterbildung der ErzieherInnen<br />

• Reflexion der eigenen ErzieherInnenrolle<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 14


Qualitätskriterien für die Krippe/Kita:<br />

Strukturqualität<br />

• Gruppengröße<br />

• ErzieherInnen-Kind-Schlüssel<br />

• Gruppenorganisation<br />

• Räumliche Voraussetzungen<br />

• Raumausstattung und Außengelände<br />

• Angebot an Fachkräften<br />

• Spezifische Kenntnisse<br />

• Ausbildung der LeiterInnen<br />

• Freistellung für Leitungsaufgaben<br />

• Verfügungszeiten<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 15


Qualitätskriterien für die Krippe/Kita:<br />

Prozessqualität<br />

In der pädagogischen Arbeit<br />

• Individuelle Eingewöhnung<br />

• Aufbau sekundärer Bindungen<br />

• Freundschaften zwischen den Kindern<br />

• BezugserzieherIn<br />

• Beziehungsvolle Pflege und wertschätzender Dialog<br />

• Demokratische Erziehungshaltung<br />

• Individuelle Förderung<br />

• Altersgerechte Beteiligung<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 16


Qualitätskriterien für die Krippe/Kita:<br />

Prozessqualität<br />

In der Gestaltung des Betreuungsalltags<br />

• Struktur und Flexibilität im Tagesablauf<br />

• Gesunde Ernährung<br />

• Schutz der Kinder vor Gefährdungen<br />

• Notfallmanagement<br />

• Beobachtung und Dokumentation<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 17


Qualitätskriterien für die Krippe/Kita:<br />

Prozessqualität<br />

In der Zusammenarbeit mit dem Umfeld<br />

• Einbeziehung der Familien<br />

• Erziehungs- und Bildungspartnerschaft<br />

• Wahl von Elternvertretungen<br />

• Kontakt zwischen den Eltern<br />

• Öffnung in das Gemeinwesen<br />

• Vernetzung im Sozialraum<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 18


Pädagogische Konzeption<br />

Grundlage für die curriculare Ausgestaltung des Konzeptes für die<br />

betriebliche Kindertagesbetreuung der Volkswagen-Gruppe ist der in England<br />

entwickelte Bildungsplan “Birth to three matters“, der die<br />

Bildungs- und Erziehungsqualität in den Mittelpunkt stellt. Die<br />

deutsche Fassung ist 2006 mit dem Titel „wach,<br />

neugierig, klug – Kinder unter 3“ erschienen (Bertelsmann Stiftung<br />

2006).<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong>


Wach, neugierig, klug


Schlüsselprozesse Frühkindlicher Bildung<br />

Bindung und Beziehung – Kinder brauchen…<br />

• …gefühlvolle Bezugspersonen<br />

• …Stärkung im emotionalen und sozialen Bereich<br />

• …sichere Bindung und Zugehörigkeit<br />

• …Möglichkeiten zur Identitätsbildung und Selbstvertrauen<br />

• …individuelle Eingewöhnungsphasen<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 21


Schwerpunkte der pädagogischen Konzeption<br />

Das Bildungskonzept der Kita bezieht länderübergreifende<br />

Aspekte mit ein und betont folgende Bildungsschwerpunkte:<br />

• Sprache und Kommunikation (bi- und multilingual)<br />

• Kognitive Entwicklung<br />

• Soziale und emotionale Entwicklung<br />

• Bewegung<br />

• Fantasie- Rollenspiel<br />

• Naturwissenschaftliche Bildung<br />

• Bauen und Konstruieren<br />

• Bildende Kunst, Musik und Tanz<br />

Das Konzept der Kita berücksichtigt neue pädagogische Ansätze und wird den<br />

tiefgreifenden gesellschaftlichen und familialen Veränderungen und den<br />

daraus resultierenden Herausforderungen gerecht.


Vorblatt zum Referentenentwurf Kinderförderungsgesetz<br />

(KiföG )BMFSFJ 07 (März 2008)<br />

„Der Zusammenhang von Quantität und Qualität, die<br />

Voraussetzung, dass ein geschaffener Platz<br />

auch ein guter Platz sein muss, ist unauflösbar.<br />

Jeder Versuch, die Qualitätsfrage von der Ausbaufrage<br />

abzutrennen, gefährdet das verfolgte Ziel und stellt damit im<br />

Grunde den Ausbau selbst in Frage.“<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

23


Zusammenfassend<br />

• differierende Qualitätsstandards in allen Bereichen:<br />

• strukturell<br />

• prozessual<br />

• personell<br />

Eisernes<br />

Dreieck<br />

• quantitativer und qualitativer Ausbau müssen einhergehen<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

24


Personalschlüssel Krippe (0-3 Jahre) 01.03.09<br />

Brandenburg<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Sachsen<br />

Thüringen<br />

Mecklenburg-Vorp.<br />

Hamburg<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Niedersachsen<br />

Baden-Württemberg<br />

Schleswig-Holstein<br />

Bremen<br />

Hessen<br />

Bayern<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

3,5<br />

7,5<br />

6,7<br />

6,5<br />

6,3<br />

5,9<br />

5,6<br />

5,5<br />

5,1<br />

4,9<br />

4,6<br />

4,5<br />

4,5<br />

4,5<br />

4,4<br />

Expertenempfehlung 2,6<br />

Daten: Bertelsmann-Stiftung, Ländermonitor 2010<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Kinder pro Erzieherin<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

25


Personalschlüssel geöffneter Kindergarten (2-6 Jahre) 01.03.09<br />

Mecklenburg-Vorp.<br />

Sachsen<br />

Brandenburg<br />

Thüringen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Schleswig-Holstein<br />

Hessen<br />

Hamburg<br />

Bayern<br />

Niedersachsen<br />

Saarland<br />

Baden-Württemberg<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Bremen<br />

12,8<br />

12,1<br />

12<br />

11,7<br />

11<br />

9,6<br />

9,3<br />

9,2<br />

9,1<br />

9<br />

8,7<br />

8,6<br />

7,9<br />

7,8<br />

Expertenempfehlung 4,9<br />

7,3<br />

Daten: Bertelsmann-Stiftung, Ländermonitor 2010<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Kinder pro Erzieherin<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

26


EU-Empfehlungen<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

27


Ungeregelte Strukturqualität<br />

Quelle: Bertelsmann-Stiftung,<br />

Ländermonitor 2010<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

28


Reiche Bundesländer – arme Bildungsinvestitionen<br />

Quelle: Bertelsmann-Stiftung,<br />

Ländermonitor 2010<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong><br />

29


In vielen Bundesländern findet sich:<br />

… keine Deckung zwischen bindenden Qualitätsrichtlinien zur<br />

Betreuung der Kinder und in den Bildungsplänen geforderten<br />

Ansprüchen an pädagogische Fachkräfte, an Bildungsumgebungen<br />

und an deren Ausstattung.<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 30


Auf den Anfang kommt es an<br />

• 2003 bereits vorgestellt<br />

• Bereits seit 2003 auf dem<br />

Markt<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 31


Implementierung von Bildungsplänen<br />

Der Boden für die Implementierung einheitlicher Bildungspläne ist<br />

bisher nicht bereitet. Gründe sind:<br />

• zu unterschiedliche Rahmenbedingungen<br />

• kein bundesweit einheitlicher Orientierungsrahmen<br />

• keine unabhängige, bundesweit zuständige Instanz für<br />

Qualitätskontrolle<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 32


Reformmaßnahmen<br />

• Schaffung von Nationalen Rahmenbedingungen für alle Bereiche der<br />

frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung, durch Angleichung der<br />

entsprechenden Landesgesetze, die auf allen Ebenen und für alle Beteiligte<br />

verbindlich sind<br />

• umfassende Verbesserung der frühkindlichen Förderung<br />

• frühe Integration von Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf<br />

• Realisierung von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften<br />

• Eltern- und kinderfreundliche Organisation der Einrichtung<br />

• Reformierung der pädagogischen Ausbildung: einheitliches Kerncurriculum<br />

für die Ausbildung, gemeinsames Studium aller frühpädagogischen<br />

Fachkräfte<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 33


Grundlegende Forderungen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Standards der Strukturqualität in Kitas müssen auf den Anforderungen der<br />

Bildungspläne aufbauen!<br />

Berücksichtigung besonderer Lebenslagen bzw. sozialräumlicher<br />

Bedingungen!<br />

Beziehungskontinuität zwischen Kindern und pädagogischen Fachkräften<br />

gewährleisten!<br />

Die qualitätsorientierte pädagogische Arbeit muss die Basis darstellen!<br />

Multiprofessionelle Teams in Kitas etablieren!<br />

Höchste politische Priorität für Elementarbereich!<br />

Veränderung der staatlichen Steuerung!<br />

Etablierung eines bundesweit einheitlichen<br />

Qualitätssicherungssystems!<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 34


Forderungen zur Ergänzung der Standards (Teil 1)<br />

Damit die Qualität durch den quantitativen Ausbau nicht gefährdet wird, fordere ich<br />

die folgenden Standards:<br />

Gruppengröße:<br />

• In altersgemischten Gruppen sollen nicht mehr als 15 Kinder aufgenommen werden -<br />

max. 6 Kinder unter 3 Jahren. Mehr als 15 höchstens aber 20 Kinder dürfen nur<br />

aufgenommen werden, wenn der Personalschlüssel angepasst wird.<br />

Personalschlüssel:<br />

• Krippengruppe (ganztags): 3,0 Fachkräfte in Vollzeit (bei 8 Stunden Öffnungszeit)<br />

• KiGa und altersgemischte Gruppe: 2,85 Fachkräfte (bei 8 Stunden Öffnungszeit)<br />

• Leitungsfreistellung : 0,5 Stunden pro Platz<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 35


Forderungen zur Ergänzung der Standards (Teil 2)<br />

Raumgröße:<br />

• Neben- bzw. Differenzierungsraum mind. 16 qm<br />

• Schlafraum mind. 15 qm<br />

• Mehrzweckraum mind. 50 qm<br />

• Personalraum mind. 20 qm<br />

• Leitungsbüro mind.12 qm<br />

• Küchenbereich mind. 45 qm<br />

• Barrierefreiheit bei Neubauten<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 36


WEC-Rahmenbedingungen:<br />

Leitungsfreistellung:<br />

0,5 Stunden pro Platz<br />

Hauswirtschaftskräfte f. Frischküche: 20 Stunden Basis, ab dem 21. Kind: 0,5<br />

Stunden pro Platz<br />

Basis Personalschlüssel (bei 21 Schließtagen):<br />

3,35 Fachkräfte<br />

Basis Personalschlüssel (bei 5 Schließtagen):<br />

3,55 Fachkräfte<br />

zuzüglich Fachkraftstunden:<br />

• 2% für Fortbildung<br />

• 4% für Ausfallzeiten<br />

• 9% für Kinderfreie Arbeitszeit<br />

qm Innen:<br />

qm Außen:<br />

12,9 qm pro Kind<br />

15 qm pro Kind<br />

Fachberatung:<br />

150 € pro Platz/ Jahr<br />

Gratifikation der päd. Fachkräfte: 90%<br />

Gratifikation der Leitung/Stellvertretung: 80%<br />

Qualitätsmanagement & Qualitätssicherung:<br />

4,- € pro Kind/ Monat<br />

Fortbildung:<br />

950,- € pro Mitarbeiter/Jahr<br />

Supervision:<br />

250,- € pro Mitarbeiter/Jahr<br />

Sachkosten:<br />

50,- € pro Kind/Monat<br />

Management & Verwaltung:<br />

8% von Personal- und Sachkosten<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 37


WEC-Rahmenbedingungen:<br />

Betriebskosten (Kigajahr 2013/14)<br />

• Nebenkosten: 3,80 €/ qm<br />

• Reinigung: 3,50 €/ qm<br />

• Pflege Außengelände: 0,60 €/ qm<br />

• Instandhaltungskosten: 7,50 € pro Jahr/qm<br />

• Rücklagen f. Schönheitsreparaturen: 8,50 € pro Jahr/qm<br />

Einnahmen:<br />

Bezuschussung betriebl. U3-Kind: 400,- € pro U3-Kind (betriebl.)/Monat*<br />

Elternbeiträge in Anlehnung an kommunale Elternentgelte plus Zuzahlung für Randzeiten<br />

Gruppenstärken:<br />

0 bis 3 jährige Kinder: 12 Kinder<br />

2 bis 6 jährige Kinder: 18 Kinder<br />

3 bis 6 jährige Kinder: 20 Kinder<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 38


Qualitätssicherung in<br />

Kindertagesstätten<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 39


Prof. Dr. Jörg M. Fegert: Qualität in jeder Beziehung!<br />

Qualitätssicherung in der Kleinkindbetreuung bedeutet (…) :<br />

• die kontinuierliche Erfassung von Strukturqualität,<br />

• Die Beschreibung der Rahmenbedingungen (Zahl der Personalwechsel),<br />

• Die Beschreibung der Prozessqualität (was geschieht in diesen pädagogischen<br />

Beziehungen?)<br />

• Die Beschreibung der Ergebnisqualität (wie wirkt sich das jeweilige<br />

Betreuungsangebot unter bestimmten Voraussetzungen einzelner Kinder auf ihre<br />

gesundheitliche und psychosoziale Entwicklung und ihre spätere Teilhabe am<br />

gesellschaftlichen Leben aus?)<br />

Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 40


Betreuungsqualität prüfen<br />

• Struktur-, Prozess- und Orientierungsqualität von<br />

Kindertageseinrichtungen sind durch interne oder externe Evaluation zu<br />

prüfen.<br />

Externe Evaluation:<br />

• Qualität von Räumen/Ausstattung, Team und Leitung, sowie Träger und<br />

Fachberatung sollten regelmäßig geprüft werden.<br />

• hierfür eignet sich ein konzeptionsunabhängiges, trägerunabhängiges,<br />

bildungsplanübergreifendes (kompatibel mit allen 16 Bildungsplänen),<br />

mittelfristiges und betreuungsformübergreifendes Qualitätsmessinstrument.<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 41


Betreuungsqualität prüfen<br />

Selbstevaluation:<br />

Orientierungsqualität ist z.B.<br />

• die pädagogischen Vorstellungen, Werte und Überzeugungen der an den pädagogischen<br />

Prozessen unmittelbar Beteiligten<br />

Prozessqualität ist z.B.<br />

• die Vielfalt von Erfahrungen, die die Kinder in der sozialen Umgebung der Kita machen<br />

können<br />

• die Qualität, mit der kindliche Grundbedürfnisse wahrgenommen werden und mit<br />

welcher Einfühlung, Phantasie und Genauigkeit Erwachsene darauf reagieren.<br />

Strukturqualität ist z.B.<br />

• „die situationsunabhängigen, zeitlich stabilen Rahmenbedingungen in den<br />

Betreuungsangeboten für Kinder, wie z.B. Gruppengröße, ErzieherInnen-Kind-Schlüssel,<br />

Ausbildung und berufliche Erfahrung sowie verfügbare Räume und deren Ausstattung“<br />

(Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2008, S.14).<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 42


Qualität messen in Kitas<br />

Notwendig ist:<br />

• ein umfassendes Instrument zur Messung und Weiterentwicklung von<br />

Professionalität.<br />

• eine Überprüfung der Struktur-, Prozess- und Orientierungsqualität von<br />

Kindertageseinrichtungen durch externe Evaluation .<br />

• Evaluation von Räumen/Ausstattung, Team und Leitung sowie der Qualität<br />

des Trägers<br />

• ein Feedback an Team und Betreiber inkl. Hinweise auf gezielten<br />

Fortbildungsbedarf und Schulung zur kontinuierlichen Selbstevaluation<br />

und Qualitätsweiterentwicklung.<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 43


Qualität messen in Kitas<br />

Notwendig ist ein Qualitätsmessinstrument, das<br />

• vielseitig einsetzbar ist<br />

• konzeptionsunabhängig ist<br />

• trägerunabhängig ist<br />

• bildungsplanübergreifend (kompatibel mit allen 16 Bildungsplänen) ist<br />

• mittelfristig betreuungsformübergreifend ist – langfristig auch für den<br />

Bereich der Kindertagespflege<br />

• fragt: Wo stehen wir? Wo müssen wir nachlegen? Wo wollen wir nachlegen?<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 44


Qualität messen bei Trägern und Fachberatung<br />

• notwendig ist ein differenziertes und umfangreiches Messverfahren<br />

ausschließlich zur Evaluierung der Trägerqualität und zur Sicherung<br />

der Existenz und Qualität von Fachberatungen und/oder anderen<br />

Unterstützungssystemen durch den Träger.<br />

Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Kinder – bundesweit!<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 45


Quellen der ausgewerteten Daten:<br />

• Bertelsmann Stiftung (u.a. Ländermonitor)<br />

• Bundesjugendkuratorium<br />

• Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin<br />

• Deutsche Liga für das Kind<br />

• Deutsche Psychoanalytische Vereinigung<br />

• Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit<br />

• GEW Baden-Württemberg<br />

©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong> 46


Gefunden auf dem Flur einer Kita:<br />

Wachsen kann ich da,<br />

Wo jemand mit Freude auf mich wartet,<br />

Wo ich Fehler machen darf,<br />

Wo ich Raum zum Träumen habe,<br />

Wo ich meine Füße ausstrecken kann,<br />

Wo ich gestreichelt werde,<br />

Wo ich geradeaus reden kann,<br />

Wo ich laut singen darf,<br />

Wo immer ein Platz für mich ist,<br />

Wo ich ohne Maske herumlaufen kann,<br />

Wo einer meine Sorgen anhört,<br />

Wo ich still sein darf,<br />

Wo ich ernst genommen werde,<br />

Wo jemand meine Freude teilt,<br />

Wo ich auch mal nichts tun darf,<br />

Wo mir in Leid Trost zuteil wird,<br />

Wo ich Wurzeln schlagen kann,<br />

Wo ich leben kann.<br />

47


Dies ist mit guten Kindertageseinrichtungen zu erreichen:<br />

„Wenn man genügend spielt, solange man klein ist,<br />

dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein<br />

Leben lang schöpfen kann.“<br />

Astrid Lindgren<br />

48


Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit!<br />

DR. ILSE WEHRMANN<br />

WEHRMANN EDUCATION CONSULTING<br />

Beratung und Management für Frühpädagogische Praxis<br />

www.ilse-wehrmann.de


Kontaktdaten<br />

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DR. ILSE<br />

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Beratung und<br />

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Frühpädagogische Praxis<br />

Anschrift:<br />

Pelzerstraße 4 - 5<br />

28195 Bremen<br />

Germany<br />

Telefon:<br />

+49 (421) 30 15 66 82<br />

Telefax:<br />

+49 (421) 30 15 66 84<br />

Mobil:<br />

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E-Mail:<br />

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Internet:<br />

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©Dr. <strong>Ilse</strong> <strong>Wehrmann</strong>


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73760 Ostfildern-Kemnat<br />

Telefon: +49 (711) 90759235 und -36<br />

Telefax: +49 (711) 90759237<br />

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Bildungseinrichtungen der<br />

frühen Kindheit<br />

Comites GmbH<br />

Am Brunnen 8<br />

85598 Baldham<br />

Telefon: +49 (8106) 34523<br />

Telefax: + 49 (8106) 899489<br />

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