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Jahresbericht 2012 - Innere Mission München

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Hilfe im Alter<br />

21<br />

Pflege muss mehr Wert sein: Auch Diakonie-Präsident<br />

Michael Bammessel (am<br />

Transparent im rechten Bild) war bei der<br />

großen Pflege-Demo in Nürnberg dabei.<br />

Arbeit auf hohem Niveau bei gleichbleibend<br />

schlechten Rahmenbedingungen<br />

Unsere Mitarbeitenden in der Altenhilfe haben auf der Grundlage von guten<br />

Strukturen und guter Motivation und unterstützt durch viele Ehrenamtliche<br />

auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Arbeit auf hohem Niveau<br />

geleistet. Dennoch haben in der Altenhilfe in vielerlei Hinsicht die Alarmglocken<br />

geläutet.<br />

Gerade im Vergleich mit anderen Anbietern<br />

sind unsere Einrichtungen<br />

und Dienste nach wie vor sehr gut<br />

nachgefragt und ausgelastet. Auch<br />

die externen Überprüfungen durch<br />

den „Medizinischen Dienst der Krankenkassen“<br />

(MDK) und die Heimauf-<br />

sicht (FQA) bestätigen uns eine hohe<br />

Qualität. Neben der erfolgreichen<br />

Re-Zertifizierung unserer Evangelischen<br />

PflegeAkademie im Juni <strong>2012</strong><br />

verliefen auch die Überprüfungen der<br />

Heime und der Geschäftsstelle durch<br />

den TÜV Süd im mittlerweile dritten<br />

Wiederholungsaudit im November<br />

<strong>2012</strong> sehr erfolgreich.<br />

In keinem der Bereiche gab es Abweichungen<br />

und der Auditbericht<br />

lobt deshalb auch zu Recht: „Die Hilfe<br />

im Alter verfügt über ein sehr gut<br />

funktionierendes Managementsystem,<br />

das die Anforderungen der ISO<br />

9001:2008 erfüllt. Die hohe Pflegefachlichkeit<br />

und das hohe Engagement<br />

der Mitarbeiter in den Einrichtungen<br />

sind den Auditoren besonders<br />

positiv aufgefallen.<br />

Die Ergebnisse der MDK-Begehungen<br />

in den Einrichtungen der Hilfe<br />

im Alter liegen mit einem einrichtungsübergreifenden<br />

Notenschnitt<br />

von 1,13 weit über dem aktuellen<br />

Landesdurchschnitt.“<br />

Natürlich freuen wir uns auch,<br />

wenn in dem Spezialheft des Magazins<br />

Focus, das Deutschlands beste<br />

Pflegeheime vorstellt, unsere Einrichtungen<br />

in Ebersberg und Eichenau<br />

als die einzigen diakonischen Einrichtungen<br />

in Bayern mit aufgenommen<br />

sind. Oder wenn das Leonhard-Henninger-Haus<br />

im Westend in<br />

der „tz“ als eines der Top-Altenheime<br />

in München vorgestellt wird.<br />

Mangel an Fachkräften<br />

Aber wir stehen allen diesen Bewertungen<br />

– vor allem denen mit<br />

Noten – kritisch gegenüber, denn<br />

sie spiegeln leider nicht die äußerst<br />

schwierige Situation in der Altenpflege<br />

wider mit ihren ungenügenden<br />

Rahmenbedingungen, einer überbordenden<br />

Bürokratie und einer extrem<br />

angespannten Personalsituation.<br />

Gerade im Ballungsraum der<br />

Landeshauptstadt bleiben Stellenausschreibungen<br />

mittlerweile fast<br />

ohne Resonanz. Es wird deshalb immer<br />

schwieriger, die vorgegebenen<br />

Fachpersonalquoten einzuhalten. Oft<br />

können wir das nur durch den Einsatz<br />

von Zeitarbeitskräften gewährleisten.<br />

Doch auch diese Firmen können mittlerweile<br />

kaum mehr geeignetes Personal<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Die Situation im Ballungsraum<br />

München wird noch dadurch verstärkt,<br />

dass auch im übrigen Bundesgebiet<br />

der Mangel an Pflegekräf-<br />

ten immer offensichtlicher wird. Gut<br />

qualifizierte Pflegekräfte zieht es<br />

aufgrund günstigerer Lebensbedingungen<br />

beispielsweise in den neuen<br />

Bundesländern oder im Norden der<br />

Republik wieder dorthin zurück. Dass<br />

der Einsatz von Zeitarbeit nicht qualitätsfördernd<br />

ist und zudem eine Belastung<br />

für das ohnehin sehr belastete<br />

Stammpersonal darstellt, liegt<br />

zudem auf der Hand.<br />

Leider können wir dieses Problem<br />

auch nicht durch Mitarbeitende aus<br />

dem europäischen Ausland kompensieren,<br />

da viele von ihnen bereits in<br />

Länder mit attraktiveren Arbeitsbedingungen<br />

wie etwa Skandinavien,<br />

die Schweiz oder Großbritannien<br />

ausgewandert sind. Dort werden ihre<br />

Ausbildungen oder Nachqualifikationen<br />

zudem viel unbürokratischer anerkannt<br />

als in Bayern. Dazu kommt,<br />

dass die Aufnahmefrequenz in unseren<br />

Heimen immer weiter steigt und<br />

immer mehr Personen über Kurzzeitpflege<br />

zu uns kommen. Damit ver-

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