Marktstudie Vereinigte Arabische Emirate - Imove-germany.com

3 Aus- und Weiterbildungsmarkt und Exportmöglichkeiten
pro Jahr ausgegangen werden. Alle staatlichen Bildungseinrichtungen
mit praxisnaher Ausbildung in den
VAE bilden insgesamt derzeit knapp 5.500 junge Emirati
in mehrjährigen Programmen aus. Diese Zahl soll
innerhalb von zwei Jahren auf 7.500 gesteigert werden.
Es war nicht möglich, zum Themenfeld des Umschulungs-,
Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarfs
verlässliche quantitative Hinweise zu bekommen. Statistische
Angaben fehlen und die Aussagen der Interviewpartner
differieren stark. Während der Abu Dhabi
Tawteen Council für das Emirat Abu Dhabi mit einem
Bedarf von jährlich 2.000 Maßnahmen rechnet, geht
der ebenfalls nur für Abu Dhabi zuständige ADEC von
einem Bedarf von 5.000 Schulungen aus. Angaben für
die anderen Emirate konnten nicht ermittelt werden.
Das Ministry of Education schätzt den Bedarf auf VAEweit
15.000 Maßnahmen jährlich, betont jedoch auch,
dass die Teilnahme an o. a. Schulungen freiwillig sei.
Der Bedarf sei zwar grundsätzlich vorhanden, es könne
jedoch nicht abgeschätzt werden, in welchem Rahmen
die Angebote tatsächlich wahrgenommen würden.
Dagegen konnte die Art der erforderlichen Bildungsmaßnahmen
identifiziert werden:
• Wegen der unzureichenden Jobfähigkeit der Absolventen
der tertiären Bildungseinrichtungen gibt
es einen Bedarf an ergänzender nachuniversitärer
praktischer Bildung.
• Ebenfalls benötigt werden Umschulungsmaßnahmen
von Akademikern mit Abschlüssen in nicht auf
dem Arbeitsmarkt benötigten Fachrichtungen wie
Literatur oder Kunst.
• Schul- und Studienabbrecher müssen für eine
Berufstätigkeit in der Wirtschaft qualifiziert und
ausgebildet werden.
• Zusammenhängend mit praxisnahen Ausbildungsaktivitäten
hat man die Notwendigkeit der Ausbildung
bzw. Umschulung von Lehrern zu Fachlehrern
für Berufsbildung und Erwachsenenbildung
erkannt.
• Es scheiden eine größere Anzahl von Soldaten in
den VAE jährlich aus dem aktiven Dienst aus und
müssen für andere als die bisherigen Anforderungen
umgeschult werden.
• Obwohl Behinderte engagiert gefördert werden,
gibt es noch viel zu wenig Einrichtungen, die eine
berufliche Ausbildung anbieten.
• Eine wichtige Aufgabe ist die Weiterbildung von
Emirati für den Umgang mit neuen Techniken und
Arbeitsmethoden. Dies betrifft sowohl Leitungspersönlichkeiten
als auch ältere Mitarbeiter und
jüngere Absolventen höherer Bildungseinrichtungen
vor oder nach Beginn ihrer Tätigkeit. Ziel ist die
Qualifizierung und Schulung im Bereich des gehobenen
und höheren administrativen und technischen
Managements.
Eine von der Deutsch-Emiratischen Industrie- und
Handelskammer Abu Dhabi/Dubai (AHK) kürzlich
durchgeführte Umfrage bei ihren Mitgliedsunternehmen
ergab keinen oder nur geringen Aus- oder
Weiterbildungsbedarf für ihre Mitarbeiter. Die Gründe
hierfür sind:
• Die Unternehmen entsenden nur bereits entsprechend
qualifizierte Mitarbeiter in die VAE oder
stellen diese dort ein.
• Die meisten Unternehmen sind der Meinung, dass
es grundsätzlich ein ausreichendes Angebot an gut
geschulten, nichtemiratischen Arbeitskräften gibt.
• Ein weiterer Aspekt ist, dass viele Unternehmen in
Indien oder in asiatischen Ländern selbst ausbilden
und solche bereits für die Bedürfnisse ihres Unternehmens
optimal geschulten Arbeitskräfte bei
Bedarf in die VAE entsenden.
3.2 Qualität und Preisniveau
Die Qualität der Angebote für die Aus- und Weiterbildung
sowie die Berufsbildung schwankt stark. Auch
wenn Berufsabschlüsse und Weiterbildungsaktivitäten
oft mit klangvollen Bezeichnungen und eindrucksvollen
Urkunden gekrönt werden, garantiert nur der Besuch
einer angesehenen und lizenzierten Bildungseinrichtung
letztlich Qualität. Daran ändert auch nichts,
dass seit kurzem akademische und berufliche Ausbil-
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