24 <strong>Singapur</strong> Die grüne Seite der Stadt Natur für die Sinne – ein Streifzug für die Finger Kapokbaum im Botanischen Garten „Pratzen weg!“, „Liegen lassen!“, „Schmeiß das weg!“, „Lass das los!“, wahlweise noch garniert mit einem missbilligenden „Igitt“ oder „Pfui“, schallt es durch den Wald. Die Feuchttücher immer griffbereit, wie zum Duell. Bloß nichts anfassen, ja nichts berühren. Dabei gäbe es so viel zu entdecken. Natürlich, blind drauflos tappen, ist nicht ratsam. Ein kurzer Check, was über, unter, auf, neben oder in dem begehrten Objekt ist, kann nie schaden. Nicht, dass man zum Beispiel eine Schlange unsanft aus dem Mittagsschlaf weckt. Von solchen Kleinigkeiten abgesehen, hier ein paar Beispiele, bei denen der Tastsinn voll auf seine Kosten kommt. Die „Schmirgelpapierpflanze“ (engl. Sandpaper Vine, Tetracera indica) macht ihrem Namen alle Ehre. Die Ranken dieser Kletterpflanze sind nämlich mit feinen Härchen bedeckt. Gleitet man mit den Fingern daran entlang, fühlt es sich wie Schleifpapier an. Interessanterweise funktioniert dieser Effekt nur in eine Richtung. Streicht man in die entgegengesetzte Richtung, ist alles glatt. Die (englische) Bezeichnung ist Programm: Zusätzlich zu ihren Stacheln verlegen sich Mimosen (engl. Touch-menot, Mimosa pudica) auch auf eine Art psychologische Kriegsführung, um Fressfeinde abzuwehren. Die Strategie: Wenn man zum Anbeißen gut aussieht, muss man dem potenziellen Anbeißer den Appetit verderben, um nicht gefressen zu werden. Darum falten sich ihre Blätter bei Berührung, statt frischem Grün gibt‘s plötzlich nur wenig einladend herabhängendes Grau-Braun. Wie dieses Prinzip funktioniert, lässt sich auch täglich in der Obst- <strong>und</strong> Gemüseabteilung von Supermärkten beobachten. Wer kauft schon lappig-schlappig lappig-schlappigen Salat? Nein, knackig-frisch muss er sein, sonst bleibt er liegen. Den Wie Zuckerwatte quillt Kapok aus der reifen Frucht Cyrtophora unicolor Blüte der Tetracera Mimosen: vorher - nachher Mimosen hilft dieses Verhalten also beim Überleben, dem Supermarkt hingegen eher nicht. Eine weit verbreitete Mangrovenart ist der Api-api bulu (Avicennia rumphiana). Dieser Baum verdankt seinen malaiischen Namen „bulu“ – haarig, pelzig – feinem Haarwuchs auf der Unterseite seiner Blätter, der sich wie Samt anfühlt. Die Behaarung hilft der Pflanze, Wasserverluste zu minimieren – eine wichtige Eigenschaft, um im Lebensraum Mangrove bestehen zu können. Der Gattungsname „Api-api“ kommt ebenfalls aus dem Malaiischen <strong>und</strong> bedeutet „Feuer, Feuer“, aber auch Leuchtkäfer. Diese Insekten senden in der Nacht Leuchtsignale aus, um Partner anzulocken. Ihre Vorliebe für Api-api-Bäume gab diesen ihren Namen. Wer nach Einbruch der Dunkelheit mal durch die Mangroven im Pasir Ris Park spazieren geht, hat übrigens gute Chancen, die Tierchen beim Versenden ihrer Liebesbotschaften zu beobachten. Der Kapok (engl. Cotton Tree, Ceiba pentandra) ist ein stattlicher Baum. Seine fast maiskolbengroßen Früchte sind mit einem baumwollähnlichen, samtweichen <strong>und</strong> federleichten Material, dem Kapok (malaiisch für Baumwolle), gefüllt. Dieses dient als Füllstoff für Kissen, Polsterungen oder Stofftiere. Die mit einer Wachsschicht versehenen Kapokfasern sind zudem wasserabweisend <strong>und</strong> wurden deshalb früher auch für Schwimmwesten verwendet. „Beinfertigkeit“ beweist die Opuntienspinne (engl. Tent Spider, Cyrtophora spp). Ihre dreidimensionalen, zeltähnlichen <strong>und</strong> in tagelanger Fußarbeit geknüpften Netze sind wahre Meisterwerke der Baukunst. Sie bestehen aus einer engmaschig gewebten Gr<strong>und</strong>fläche, über der ein Labyrinth aus „Stolperfäden“ gespannt ist. Das Besondere: das Netz klebt nicht. Insekten, die gegen die Stolperfäden prallen, fallen ins Netz, verheddern sich in den engen Maschen <strong>und</strong> werden so zur Beute. Zu ihrem Schutz versteckt sich die Baumeisterin meist unter einem Blatt in der Mitte des Netzes. Robert Heigermoser, www.ulusingapore.com (Text + Fotos)
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