Medien- und Kreativberufe - indisoft

Zukunftsberuf für technisch Interessierte
Die wachsende Komplexität von Technologien führt zunehmend zu Unverständnis und damit zum Aufbau
von Kauf- oder Nutzungsbarrieren bei den jeweiligen Zielgruppen. Die Notwendigkeit, verständlich zu erklären,
wächst in allen Medien und Branchen. Das können Internet oder Intranet, Fachtitel, Bedienungsanleitungen
sowie Schulung oder Training sein.
Das Haupttalent von Fachkräften aus technischen Berufen muss ein Einfühlungsvermögen in die Leser sein
und die Fähigkeit, Komplexität in sinnvoller, zielgruppengerechter Sprache verständlich zu machen; Grammatik,
Sprachkenntnisse und Formulierungsvermögen vorausgesetzt. Quereinsteigende Journalisten haben
als Technische Redakteure ebenfalls gute Chancen, denn sie können meist schreiben und sind nicht
technisch oder technologisch verblendet. Sie erkennen und konzentrieren sich auf die wirklich wesentlichen
Aussagen und beherrschen die Strukturierung von Inhalten.
Techniker sind zwar empfindlich und können meist nicht verstehen, warum nicht die ganze Welt Technologie
so versteht wie sie es tun, doch die Tatsache, dass das von Technikern Geschriebene meist nur von Berufskollegen
und nicht von den Lesern verstanden wird, darf für Bewerber nie Einstiegsargument sein. In der
Phase der beruflichen Orientierung ist technologisches Interesse, das Einarbeiten in Fachthemen und eventuell
auch ein technisches Zusatzstudium sehr hilfreich. Ich empfehle, Schreibseminare für technische Redakteure
zu besuchen. Den Arbeitsmarkt für technische Redakteure schätze ich extrem positiv ein. Es ist
ein Zukunftsberuf ohne erkennbare Abschwächung in den nächsten fünf Jahren.
Thomas Hartmann, Siemens AG, medical solutions, Content Manager, Erlangen
Medienplanung und -beratung, als Auftrags-Schriftsteller
(etwa für Drehbücher) oder Lektor, in der Erwachsenenbildung
und natürlich in Berufen, die
etwa ihrem ursprünglichen Studium entsprechen.
Auch in den verschiedenen Bereichen des Verlagswesens
jenseits der schreibenden Zunft - etwa im
Anzeigengeschäft - gibt es Möglichkeiten für Journalisten.
Was Arbeitgeber erwarten
Arbeitgeber haben in der Regel sehr hohe fachliche
Anforderungen. Von Berufseinsteigern werden gute
Studienleistungen und ein zügig absolviertes Studium
erwartet. Ausführliche Einblicke in die Praxis
- also als freier Mitarbeiter in den Redaktions- oder
Agenturalltag - sollte ein Absolvent, der sich etwa
um ein Volontariat bewirbt, auf jeden Fall schon gesammelt
haben. Berufserfahrung steht bei vielen
Arbeitgebern ganz oben auf der Wunschliste.
Nimmt man eine Stichprobe von den 2006 bei der
Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen für
Journalisten wird deutlich: Die meistgeforderten
Fachkenntnisse und Fähigkeiten in den Stellenangeboten
für Journalisten sind Recherchekenntnisse,
der Umgang mit MS Office, Redaktionserfahrung,
Marketing- und PR-Kenntnisse, Internetkompetenz
sowie Kenntnisse in Kommunikationswissenschaften
und Kundenberatung. Vereinzelt
tauchen in den Stellenangeboten für Journalisten
und Redakteure auch die von den Arbeitgebern
gewünschten Hard Skills Erfahrung in Lokalredaktionen,
Politikkenntnisse, Kenntnisse in Medienwissenschaften
und Presserecht, in der Reportage
und im Showgeschäft sowie ein sensibler Umgang
mit Themen von hohem öffentlichen Interesse auf.
Bei PR-Stellen werden von Arbeitgebern naturgemäß
vor allem Kenntnisse in Public Relations gefordert.
Die Bewerber sollten Pressemitteilungen
erstellen und Kontakten können. Desweiteren erwarten
Arbeitgeber Beratungskompetenz, Kenntnisse
in der Konzeption von PR-Kampagnen und
-Strategien sowie Marketingkenntnisse. Erst dann
folgen Redaktionserfahrung, journalistische Kennt-
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