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Medien- und Kreativberufe - indisoft

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Verdienstmöglichkeiten für<br />

Journalisten<br />

Die Einkommenssituation von Journalistinnen <strong>und</strong><br />

Journalisten lässt sich nur sehr grob beschreiben.<br />

Zwar existieren für einzelne Bereiche Flächentarifverträge<br />

oder Haustarifverträge, wie sie große Verlage<br />

oder Sender haben, dennoch sind viele Arbeitgeber<br />

im <strong>Medien</strong>bereich keinem dieser Tarifverträge<br />

angeschlossen. Bei freien Journalisten bemisst<br />

sich das Honorar nach Zeilengeld, Tagessatz oder<br />

einer Pauschale. Der Deutsche Journalisten-Verband<br />

(DJV) nennt Tagessätze ab 200 € <strong>und</strong> Zeilenhonorare<br />

ab 50 Cent als ein absolutes Minimum,<br />

weist aber darauf hin, dass selbst diese Beträge<br />

teilweise noch unterboten werden. Gerade Studenten,<br />

Rentner oder nebenberuflich Erwerbstätige<br />

akzeptieren deutlich niedrigere Honorare von 20<br />

Cent pro Zeile oder Tagessätze von 100 €.<br />

Für Tageszeitungen gilt in Deutschland ein einheitlicher<br />

Tarifvertrag, dem auch die Mehrheit der Zeitungsverleger<br />

angehört. Tageszeitungsvolontäre<br />

steigen laut Tarif mit einem Monatsgehalt von 1.500<br />

bis 1.700 € ein. Berufsanfänger können laut DJV<br />

mit Einstiegsgehältern von 2.829 € monatlich rechnen,<br />

ab dem vierten bis sechsten Berufsjahr mit<br />

3.283 €, ab dem siebten Berufsjahr mit 3.788 €,<br />

<strong>und</strong> wer eine mehr als elfjährige Berufserfahrung<br />

aufweist, kann sogar mit 4.167 € rechnen. Die hier<br />

angegebenen Bruttogehälter können lediglich als<br />

grobe Anhaltspunkte dienen. Denn das individuelle<br />

Gehalt kann je nach Ausbildung, Berufserfahrung,<br />

Position, Branche <strong>und</strong> Region variieren.<br />

Zeitschriftenredakteure sind finanziell besser gestellt<br />

als ihre bei den Tageszeitungen beschäftigten<br />

Kollegen. Ein frisch gebackener Zeitschriftenredakteur<br />

kann als Berufsanfänger im ersten Jahr r<strong>und</strong><br />

2.900 € verdienen <strong>und</strong> ab dem zehnten Berufsjahr<br />

4.000 €. Wer geschickt verhandelt, kann als Redakteur<br />

einer Tagszeitung oder Zeitschrift Zusatzvereinbarungen<br />

über außertarifliche Bezahlung vereinbaren.<br />

Vom Tarif nicht erfasst werden Online-<br />

Redakteure, die in einer als eigenständiges Tochterunternehmen<br />

dem Verlag angegliederten Redaktion<br />

arbeiten.<br />

Eine Vielzahl unterschiedlichster Verträge gibt es<br />

im privaten <strong>und</strong> öffentlich-rechtlichen R<strong>und</strong>funk. Jeder<br />

der ARD-Sender, das ZDF <strong>und</strong> die RTL-Gruppe<br />

haben eigene Tarife. Die ProSiebenSat.1-Gruppe<br />

hingegen unterliegt keinem Tarifvertrag mehr.<br />

Private Radiosender, die ein gesamtes B<strong>und</strong>esland<br />

bedienen, unterliegen ebenfalls einem Tarif. Keiner<br />

Tarifbindung unterliegen im Allgemeinen kleinere<br />

Lokal- <strong>und</strong> Regionalradios. Die Bandbreite der Vergütung<br />

für Redakteure reicht vom Einstiegsgehalt<br />

von etwa 3.000 € bis zur höchsten Vergütungsgruppe<br />

von r<strong>und</strong> 4.700 €.<br />

Als Angestellte im öffentlichen Dienst werden Journalisten<br />

oder PR-Spezialisten mit Universitätsabschluss<br />

am Beginn ihrer Berufslaufbahn seit dem<br />

1. Oktober 2005 nach den Bestimmungen des Tarifvertrages<br />

für den öffentlichen Dienst (TVöD) eingruppiert.<br />

In der Vergangenheit stiegen Universitätsabsolventen<br />

in der Regel im höheren Dienst<br />

ein. Ihre Bezahlung richtete sich nach der Vergütungsgruppe<br />

II. Die Tarifverträge zur Überleitung<br />

der Angestellten vom alten B<strong>und</strong>esangestelltentarifvertrag<br />

(BAT) in den neuen TVöD sehen vor, dass<br />

Angestellte, die gemäß BAT der Vergütungsgruppe<br />

II zugeordnet waren, gemäß TVöD nach Entgeltstufe<br />

13 bezahlt werden. Das entspricht für Berufsneulinge<br />

einem Jahresbrutto von 33.800 € bei<br />

einem Arbeitsort im Westen <strong>und</strong> 31.300 € im Osten<br />

Deutschlands.<br />

Bei Neueinstellungen kann der öffentliche Arbeitgeber<br />

je nach Tätigkeit auch niedrigere Entgeltstufen<br />

vorsehen. Absolventen von Fachhochschulen starten<br />

üblicherweise mit der Entgeltstufe 9 (Westen:<br />

24.700 €, Osten: 22.900 €). Zulagen für die Übernahme<br />

zusätzlicher Funktionen oder Prämien für<br />

außergewöhnliche Leistungen können das Jahresgehalt<br />

erhöhen. Das Ende der Fahnenstange ist<br />

beim TVöD mit der Entgeltstufe 15 erreicht. Darüber<br />

hinaus bezahlt der öffentliche Dienst Angestellte<br />

außertariflich.<br />

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