Medien- und Kreativberufe - indisoft
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Was Arbeitgeber erwarten<br />
Arbeitgeber haben in der Regel sehr hohe fachliche<br />
Anforderungen. Von Berufseinsteigern werden gute<br />
Studienleistungen <strong>und</strong> ein zügig absolviertes Studium<br />
erwartet. Ausführliche Einblicke in die Praxis<br />
- etwa als freier Mitarbeiter in den Agenturalltag -<br />
sollte ein Absolvent, der sich bewirbt, auf jeden Fall<br />
schon gesammelt haben. Berufserfahrung steht bei<br />
vielen Arbeitgebern ganz oben auf der Wunschliste.<br />
Eine Stichprobe von den 2006 bei der B<strong>und</strong>esagentur<br />
für Arbeit gemeldeten Stellen für Graphiker<br />
<strong>und</strong> Designer macht deutlich: Die idealen Bewerber<br />
sollten Fachkenntnisse in den Bereichen Entwurf,<br />
digitale Bildbearbeitung (hier vor allem Photoshop),<br />
in Layout, K<strong>und</strong>enberatung <strong>und</strong> graphischer<br />
Darstellung haben. Desöfteren forderten die Arbeitgeber<br />
auch Fähigkeiten <strong>und</strong> Erfahrung in Innenarchitektur,<br />
Textil- <strong>und</strong> Materialk<strong>und</strong>e, Planung <strong>und</strong><br />
Computeranimation. Im Bereich IT-Anwendungen<br />
wurden in den Stellenangeboten vor allem Kenntnisse<br />
in Indesign, Freehand, Illustrator, QuarkX-<br />
Press <strong>und</strong> Macromedia Flash gefordert. Im Bereich<br />
Design wurden vor allem allgemeine Kenntnisse<br />
verlangt; bei den spezifischen Fachkenntnissen lagen<br />
Graphikdesign, <strong>Medien</strong>- <strong>und</strong> Webdesign vorne,<br />
gefolgt von Mode- <strong>und</strong> Textildesign, Farbgestaltung,<br />
Fotodesign, Fahrzeugdesign, Möbeldesign<br />
<strong>und</strong> Screendesign. Industrie- <strong>und</strong> Produktdesigner<br />
wurden nur sehr vereinzelt gesucht.<br />
Sehr gute Englischkenntnisse forderten so gut wie<br />
alle Arbeitgeber in den Stellenangeboten; weitere<br />
Fremdsprachen nur vereinzelt, zum Beispiel Französisch<br />
<strong>und</strong> Russisch.<br />
Soft Skills sind in der Wirtschaft immer stärker gefragt.<br />
Glaubt man Unternehmensbefragungen <strong>und</strong><br />
vielen Stellenannoncen, sind sie je nach zu besetzender<br />
Position sogar wichtiger als fachliche<br />
Kenntnisse. Zu ihnen gehören kognitive, kommu-<br />
„Eigene Erfahrung ist die beste Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage“<br />
Die Kreativwirtschaft - <strong>und</strong> mit ihr die Designbranche - wird erfreulicherweise von Statistikern <strong>und</strong> Politikern<br />
mittlerweile als Wachstumsmotor <strong>und</strong> Hoffnungsträger der deutschen <strong>und</strong> europäischen Wirtschaft angesehen.<br />
Als Europas größter Berufsverband selbstständiger Designer denkt die Allianz deutscher Designer<br />
(AGD) natürlich auch über nationale Grenzen hinweg - im europäischen Binnenmarkt liegt noch ein großes<br />
ungenutztes Potenzial für deutsche Designer.<br />
Die Selbstständigkeit ist <strong>und</strong> bleibt die klassische Form der Berufsausübung, den Gr<strong>und</strong>pfeiler der Designberufe<br />
bilden viele unabhängige „Mikro-Unternehmen“. Für Auftraggeber bedeutet die Zusammenarbeit mit<br />
externen Dienstleistern mehr Flexibilität, daher wird der Anteil unabhängiger Designbüros auch in Zukunft<br />
eher steigen als fallen. Vor jeder Entscheidung pro Selbstständigkeit sollte die gründliche Information <strong>und</strong><br />
das Abwägen der Vor- <strong>und</strong> Nachteile stehen. Ob jemand lieber als Unternehmer oder Angestellter arbeitet,<br />
ist sicher eher eine Charakterfrage. Hier rate ich jedem unentschlossenen jungen Designer, den Mut zum<br />
Kennenlernen beider Wege aufzubringen. Eigene Erfahrung ist die beste Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> es<br />
hilft, immer daran zu denken, dass nichts für die Ewigkeit gemacht ist <strong>und</strong> dass auch Umwege Wege zum<br />
Ziel sind.<br />
Neben oft sehr spezialisierten berufsfachlichen Anforderungen ist für einen selbstständigen Designer natürlich<br />
die berufswirtschaftliche Qualifikation von entscheidender Bedeutung. Kalkulation von Designleistungen<br />
<strong>und</strong> Nutzungslizenzen, Akquise, Kenntnisse in Rechts- <strong>und</strong> Steuerfragen sowie allgemeiner Unternehmensführung<br />
sind unverzichtbare Gr<strong>und</strong>lagen. Eine ständige Weiterbildung ist hier unabdingbar.<br />
Jürgen Grothues, stellvertretender Vorstandsvorsitzender AGD Allianz deutscher Designer e.V.<br />
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