Magazin 196610
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Typ " HERKULES" - ein neuartiger<br />
RÖhrenschutzraum, der nach den<br />
Berechnungen der Architekten eine<br />
Druckresistenz von 9 kg je cm' haben<br />
soll. Unser Bild zeigt ein Modell<br />
im Maßstab 1 :2.<br />
Der Architekt erläutert einem<br />
Journalisten an einem instruktiven<br />
Modell den Vorgang des Betongußverfahrens<br />
tür die Herstellung des von<br />
ihm entwickelten Schutzbaues<br />
Typ " HERKULES".<br />
tan diese Röhren als Rettungswege dienen.<br />
Desgleichen können sie als Notausgänge<br />
selbst über größere Entfernungen angelegt<br />
werden. Die Kosten wurden auch hier im<br />
Verhältnis zu den herkömmlichen Methoden<br />
als gering bezeichnet.<br />
Da sich derartige Konstruktionen aber nicht<br />
nur verkleinern, sondern auch bis zu bestimmten<br />
Größen, die jedoch von den Erfindern<br />
nicht näher bezeichnet wurden, erweitern<br />
lassen, könnte man, da eine netzunabhängige<br />
Stromversorgung eingeplant<br />
ist, durch Einbau von Rolltreppen und Förderbändern<br />
eine schnelle und reibungslose<br />
Belegung selbst der entferntesten Röhrensdlutzbauten<br />
mit Sdlutzsuchenden erreichen.<br />
Dabei muß bei der Planung davon<br />
ausgegangen werden, daß bei einer Belegung<br />
des Schutzbausystems die eingeschleusten<br />
Personen sofort bis zu einem<br />
vorher festgelegten Punkt weitertransparliert<br />
werden, um Stauungen an den durch<br />
Dreh-Drucktüren und Gasschleusen gesicherten<br />
Eingängen nach Möglichkeit auszuschließen.<br />
Sollte dieses Problem In der Art des entwickelten<br />
11 Mehrzweckprojekt Haarzopf" gelöst<br />
werden, so würde den Anforderungen,<br />
die an ein Luftstoß-Schutzraumsystem für<br />
Großstädte gestellt werden, nach Ansicht<br />
der Konstrukteure weitgehend entsprochen.<br />
1. Große Teile der Bevölkerung einer Stadt<br />
oder eines Stadtbezirks könnten selbst bei<br />
kurzer Warnzeit das Röhrenschutzbausystem<br />
erreichen.<br />
2. Die Bevölkerung der Gebiete hoher<br />
Wohndichte oder Personen, die sich in den<br />
Ballungsgebieten (Geschäfts- und Büroviertel)<br />
aufhalten, können schnellstens<br />
durch das ineinandergreifende Röhrensystem<br />
verteilt werden.<br />
3. Das Röhrensystem kann als Rettungsweg<br />
aus der vom Luftstoß getroffenen Stadt hinaus<br />
in nichtbetroffenes, benachbartes Gebiet<br />
dienen.<br />
4. Selbst ein längerer Aufenfhalt, der sich<br />
über einige Wochen erstreckt, ist bei der<br />
gegebenen Bewegungsmöglichkeit und den<br />
eingelagerten Vorräten und Werkzeugen<br />
nebst Maschinen möglich.<br />
5. Durdl Verbindung der Röhrenschutzbauten<br />
mit den Befehls- und Einsatzstellen der<br />
örtlichen ZS-Leltung würde eine länger<br />
währende Abwesenheit der Führungs- und<br />
Einsatzkräfte von ihren Familien vermieden<br />
werden. Desgleichen könnten .. Versprengte"<br />
wieder mit ihren Familien zusammen·<br />
geführt werden.<br />
All diesen Forderungen würde ein weltverzweigtes<br />
"Röhrenschutzbausystem U , welches<br />
weitgehend auch dem Netz der Ausfallstraßen<br />
in Großstädten angepaßt sein<br />
müßte, entsprechen. Inwieweit man bereits<br />
vorhandene Tunnel der Untergrund· bzw.<br />
Unterpflasterbahnen mit dem Röhrenschutzbausystem<br />
verbinden kann, dürfte<br />
von den örtlichen Gegebenheiten abhängig<br />
sein.<br />
Die Innenausstattung des Röhrenschutzbausystems<br />
kann dem örtlichen Bedarf angepaßt<br />
werden. Bei dem gezeigten Modell<br />
vom Typ "Herkules", welches in natürlicher<br />
Größe ausgestellt war, beträgt der Innendurchmesser<br />
des röhrenförmigen Hohlraumes<br />
2,50 m. Unter dem Laufboden ist<br />
der Einlaßstutzen für die Frisch- bzw.<br />
Schutzluftzufuhr untergebracht, die Auslaß·<br />
klappenventile für die verbrauchte Luft befinden<br />
sich im oberen Teil des Hohlkörpers.<br />
Das MOdell bietet einer sechsköpfigen Familie<br />
bequem Platz zum Stehen und Schlafen,<br />
sowie zur Verrichtung der lebensnotwendigen<br />
Bedürfnisse. Sind die Liegen, die<br />
zu Je drei Stück pro Seite klapp bar angebrd.cht<br />
sind. in Ruhestellung, so beträgt der<br />
Zwischenraum im Schlalteil zwischen den<br />
liegen noch rund 0,75 m. Klappt man die<br />
Liegen hoch, so erhält man einen Laufboden<br />
mit einer Durchgangsbreite von 1,38 m.<br />
Werden nur die unteren Liegen hochge-<br />
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