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„Soldaten haben eine Affinität zur Sicherheit“ - BDGW

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2 | 2013<br />

<strong>„Soldaten</strong> <strong>haben</strong> <strong>eine</strong><br />

<strong>Affinität</strong> <strong>zur</strong> <strong>Sicherheit“</strong><br />

Frank Schimmel erklärt im Interview,<br />

warum SaZ gute Chancen in der<br />

Sicherheitsbranche <strong>haben</strong><br />

Frank Schimmel ist ehemaliger<br />

Berufs soldat und war in s<strong>eine</strong>r Tätigkeit bei<br />

der Bundeswehr zuletzt beim Militärischen<br />

Abschirmdienst. Aktuell ist er Geschäftsführer<br />

der Fachschule Protektor und Vorsitzender<br />

des Fachausschuss Ausbildung des<br />

Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft<br />

(BDSW). Markus Krämer, Referatsleiter in der<br />

Abteilung Verbandspolitik und Recht in der<br />

Bonner Bundes geschäftsstelle des DBwV,<br />

hat mit Frank Schimmel über die Jobmöglichkeiten<br />

von SaZ in der Sicherheitsbranche<br />

gesprochen.<br />

Die Bundeswehr: Herr Schimmel, wie sehen<br />

Sie die Perspektiven für ausscheidende Soldatinnen<br />

und Soldaten auf Zeit beruflich in<br />

der Sicherheitswirtschaft Fuß zu fassen?<br />

Frank Schimmel: Wir <strong>haben</strong> in der Branche<br />

derzeit 12.500 offene Stellen. Unsere<br />

Mitgliedsunternehmen suchen qualifiziertes<br />

Personal vom operativen Mitarbeiter im Pforten-<br />

und Empfangsdienst über Objekt- und<br />

Einsatzleiter bis hin zu Niederlassungsleitern.<br />

Auch Spezialisten wie Feuerwehrmänner und<br />

-frauen oder Rettungssanitäter für den Einsatz<br />

in Werkfeuerwehren, die durch Sicherheitsunternehmen<br />

gestellt und betrieben<br />

werden, sind gefragt. Viele ehemalige Soldaten<br />

sind bereits in unseren Unternehmen tätig<br />

und wir freuen uns über jeden und jede, die<br />

in <strong>eine</strong>r modernen, prosperierenden Wachstumsbranche<br />

ihre Zukunft sehen.<br />

Die Bundeswehr: Worin begründet sich<br />

dieser doch für mich überraschend hohe<br />

Personalbedarf?<br />

Frank Schimmel: Da ist zum <strong>eine</strong>n das hohe<br />

Durchschnittsalter der Beschäftigten, von<br />

denen viele nach und nach ersetzt werden<br />

müssen. Zudem gehen derzeit viele ehemalige<br />

Angehörige der Polizei und der Streitkräfte, die<br />

sich nach der Wende zu Werkschutzfachkräften<br />

(IHK) qualifiziert <strong>haben</strong> und in die Branche<br />

gewechselt sind, in den Ruhestand. Letztlich<br />

werden aber auch immer mehr Tätigkeiten,<br />

die früher bei so genannten Behörden und<br />

Organisationen mit Sicherheitsaufgaben verortet<br />

waren, durch private Sicherheitsdienstleister<br />

wahrgenommen. So werden die ersten<br />

Justizvollzugsanstalten nach dem PPP-Modell<br />

betrieben und durch Sicherheitsunternehmen<br />

mit bewacht. Private Sicherheitsmitarbeiter<br />

begleiten Reisende im öffentlichen Personenverkehr<br />

– <strong>eine</strong> Aufgabe, die früher durch die<br />

Bahnpolizei wahrgenommen wurde. In einigen<br />

Städten und Gemeinden gehören auch<br />

Kontrolltätigkeiten im öffentlichen Verkehrsraum<br />

– etwa in Stadtparks, auf Fried höfen<br />

oder in Fußgängerzonen – zum Portfolio.<br />

Die Bundeswehr: Viele SaZ beklagen, dass<br />

die Schwemme an Bildungsabschlüssen in<br />

der Sicherheitswirtschaft unübersichtlich und<br />

nicht zielführend ist. Wie bewerten Sie diese<br />

Schwemme von Bildungsabschlüssen?<br />

Wir bedanken uns für die Abdruckgenehmigung<br />

bei „Die Bundeswehr“ –<br />

Das Magazin des Deutschen Bundeswehr<br />

Verbandes.<br />

Frank Schimmel: Die Zahl der bundeseinheitlichen<br />

und tarifierten Abschlüsse ist sehr<br />

übersichtlich. Wir <strong>haben</strong> hier die Geprüfte<br />

Schutz- und Sicherheitskraft (IHK), <strong>eine</strong> gerade<br />

für den SaZ 4 gut geeignete Qualifizierung.<br />

Der Abschluss <strong>zur</strong> Servicekraft für<br />

Schutz und Sicherheit kann im Rahmen <strong>eine</strong>r<br />

zweijährigen dualen Ausbildung oder <strong>eine</strong>r<br />

16-monatigen Umschulung erreicht werden.<br />

Die Fachkraft für Schutz und Sicherheit ist<br />

<strong>eine</strong> gewerblich-technische Ausbildung mit<br />

kaufmännischen Anteilen. Nach <strong>eine</strong>r zweijährigen<br />

Umschulung werden Absolventen<br />

u. a. im Bereich der Objekt- und Einsatzleitung<br />

eingesetzt. Es folgt die Fortbildung zum Meister<br />

bzw. Meisterin für Schutz und Sicherheit<br />

(IHK). Weiterhin werden von verschiedenen<br />

Hochschulen Studiengänge im Bereich Sicherheitsmanagement<br />

oder Safety and Security<br />

mit unterschiedlichster Schwerpunktsetzung<br />

angeboten. Daneben gibt es jedoch <strong>eine</strong> Unzahl<br />

von trügerischen Bildungstiteln sehr<br />

kreativer Aus- und Weiterbildner. Die sind<br />

tatsächlich ein Ärgernis, dem sich der Fachausschuss<br />

Ausbildung des BDSW seit längerem<br />

intensiv, in Zusammenarbeit mit dem<br />

DIHK und den Ministerien, annimmt. Hinter so<br />

klangvollen Namen wie z. B. Facility Security<br />

Worker oder Sicherheitsdienstleistungsfachkraft<br />

(IHK) verbergen sich oftmals nur die<br />

gewerberechtlichen Zugangsvoraussetzungen<br />

gem. § 34a GewO, die dann trotz <strong>eine</strong>r mehrwöchigen<br />

oder sogar mehrmonatigen Ausbildung<br />

nur zu <strong>eine</strong>r Entlohnung in der untersten<br />

Tarifgruppe führen. Hier hilft nur der kritische<br />

Blick und im Zweifel auch ein Anruf in unserer<br />

Geschäftsstelle in Bad Homburg.<br />

Die Bundeswehr: Oft wird über die schlechten<br />

Verdienstmöglichkeiten in der Branche<br />

berichtet. Welche beruflichen und letztendlich<br />

finanziellen Perspektiven bieten sich in der<br />

Sicherheitswirtschaft an?<br />

Frank Schimmel: Das man in der Sicherheitswirtschaft<br />

schlecht verdient, ist <strong>eine</strong><br />

Mär, die sich seit Jahren hartnäckig hält. Natürlich<br />

gibt es Mitarbeiter, die einfache operative<br />

Tätigkeiten wahrnehmen und die in<br />

der untersten Lohngruppe als „Ungelernte“<br />

8<br />

Ausbildung


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tarifiert sind. Hier sehe ich aber nicht ehemalige<br />

Soldaten, die <strong>eine</strong>n der genannten<br />

bundeseinheitlichen Abschlüsse erworben<br />

<strong>haben</strong>. Schon mit <strong>eine</strong>r Ausbildung <strong>zur</strong> Geprüften<br />

Schutz- und Sicherheitskraft (IHK)<br />

steigt der Grundlohn in fast allen Bundesländern<br />

auf deutlich über zehn Euro. Im<br />

qualifizierten Werkschutz oder in kerntechnischen<br />

Anlagen, wo der Einsatz von<br />

Geprüften Schutz- und Sicherheitskräften<br />

(IHK) bzw. die Servicekraft für Schutz und<br />

Sicherheit im Atomgesetz gefordert ist, sind<br />

mit Zusatzqualifikationen wie zum Beispiel<br />

Feuerwehrmann, Atemschutzgeräteträger<br />

oder Rettungssanitäter Netto-Einkommen<br />

von über 2.000 Euro monatlich durchaus realistisch.<br />

Der SaZ 8 oder 12 ist aber für mich<br />

nach <strong>eine</strong>r soliden Ausbildung – damit m<strong>eine</strong><br />

ich mindestens die Fachkraft für Schutz und<br />

Sicherheit, und zwar nicht als siebenmonatigen<br />

Crashkurs, sondern als klassische Umschulung<br />

– der potenzielle Objekt- und Einsatzleiter<br />

mit der Perspektive zum Supervisor<br />

oder Bereichsleiter. Wie in anderen Branchen<br />

garantiert nicht der erreichte Abschluss die<br />

Karriere, sondern Leistung und Engagement.<br />

Die Bundeswehr: Was können Sie den SaZ<br />

raten?<br />

Frank Schimmel: Die Soldaten sollen sich<br />

vorurteilsfrei informieren. Unsere Branche<br />

wächst seit Jahren und biete gerade für Soldaten<br />

spannende Tätigkeiten und Herausforderungen.<br />

Bei der Ausbildung k<strong>eine</strong> Experimente<br />

– die Orientierung sollte an den bundeseinheitlichen<br />

Abschlüssen erfolgen. Bei den vom<br />

BDSW-zertifizierten Sicherheitsfachschulen<br />

erhalten sie <strong>eine</strong> kompetente Beratung, <strong>eine</strong><br />

moderne praxisorientierte Ausbildung und<br />

laufen nicht Gefahr, irgendwelchen wohlklingenden<br />

aber trügerischen Bildungsabschlüssen<br />

aufzusitzen. Sollten sich die Soldaten bei<br />

<strong>eine</strong>m angebotenen Abschluss nicht sicher<br />

sein, können sie sich auch gerne an die Geschäftsstelle<br />

unseres Bundesverbandes in Bad<br />

Homburg informieren.<br />

Die Bundeswehr: Abschließend <strong>eine</strong> generelle<br />

Frage: Was zeichnet Ihrer Meinung nach<br />

die ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten<br />

aus? Welche Faktoren können für die Wirtschaft<br />

von Interesse sein?<br />

Die Sicherheitsbranche bietet ehemaligen SaZ<br />

viele Karrieremöglichkeiten. Mit dem richtigen<br />

Abschluss in der Tasche lässt sich zudem<br />

gutes Geld verdienen.<br />

Frank Schimmel: Ich bin ja selbst Soldat<br />

gewesen und kenne in den Sicherheitsunternehmen<br />

viele ehemalige Zeit- und Berufssoldaten.<br />

Soldaten sind Teamplayer, <strong>haben</strong><br />

<strong>eine</strong> gewachsene <strong>Affinität</strong> <strong>zur</strong> Sicherheit,<br />

können auf Grund ihrer Berufserfahrung gut<br />

mit neuen bzw. überraschenden Lagen umgehen<br />

und denken, wie wir Soldaten sagen, im<br />

Sinne der übergeordneten Führung. Das sind<br />

Qualitäten, die wir auch von Führungskräften<br />

in der Sicherheitswirtschaft erwarten!<br />

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