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Vom Rattenschwanz der Regelungen - BDGW

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1 | 2012<br />

<strong>Vom</strong> 8. auf Den 9. februar 2012 Bundespolizeipräsident<br />

Matthias Seeger ist sportlich.<br />

Er muss ja Vorbild sein. Seeger sprang<br />

geradezu auf das Podium, als er die nunmehr<br />

4. Luftsicherheitstage von Bundespolizei und<br />

dem Bundesverband <strong>der</strong> Sicherheitswirtschaft<br />

(BDSW) in Potsdam eröffnete. „Die<br />

Cargobranche bezeichnet den Jemen als ihr<br />

9/11“, dies sei zwar nicht angemessen, so Seeger:<br />

„Gleichwohl, es war knapp!“ Ende Oktober<br />

2010 hatten vermutlich islamistische Attentäter<br />

aus dem Jemen zwei gut getarnte Sprengstoffsendungen<br />

auf den Weg über den Atlantik<br />

geschickt. Erst im letzten Moment wurden<br />

sie unterwegs entdeckt. Für Matthias Seeger<br />

zeigt dieses Beispiel, dass „unser Gegenüber<br />

mit sehr viel Aufmerksamkeit nach Schwachstellen<br />

sucht“. Die inzwischen lückenlose Kontrolle<br />

des Reisegepäcks im Luftverkehr führe<br />

zu „Verdrängungseffekten“. Im Bundesministerium<br />

des Innern war daraufhin unverzüglich<br />

ein Arbeitsstab „Luftfrachtsicherheit“ eingerichtet<br />

worden, auch die EU verabschiedete<br />

einen Aktionsplan. Seither wird daran gearbeitet,<br />

die beschlossenen Maßnahmen umzu-<br />

Eröffnung durch den Vorsitzenden des Fachausschuss<br />

Aviation im BDSW, Waldemar Marks.<br />

<strong>Vom</strong> <strong>Rattenschwanz</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Regelungen</strong><br />

Was auf den 4. Luftsicherheitstagen<br />

diskutiert wurde<br />

Von Matthias Köhler<br />

setzen. Neben dem auch hier unvermeidlichen<br />

Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

standen bei <strong>der</strong> Tagung Mitte<br />

Februar 2012 unklare Rechtsvorschriften und<br />

die Arbeitsbedingungen <strong>der</strong> Branchenmitarbeiter<br />

im Mittelpunkt.<br />

Zwei Tage lang diskutierten fast 250 Experten<br />

über „Zukünftige Sicherheitsanfor<strong>der</strong> ungen in<br />

<strong>der</strong> Fluggast- und Frachtkontrolle“. Ihre vorübergehende<br />

Abwesenheit von den Flughäfen<br />

hatte keine negativen Folgen, son<strong>der</strong>n diente<br />

dem intensiven Informa tionsaustausch. „Der<br />

Luftraum bleibt sicher, obwohl er immer sicher<br />

war und obwohl Sie alle hier sind“, scherzte<br />

Sandra Pfeifer, Sprecherin <strong>der</strong> Bundespolizei,<br />

die die Tagung mit BDSW-Sprecher Oliver<br />

Arning mo<strong>der</strong>ierte, zur Begrüßung. Denn die<br />

Luftsicherheit steht weiter vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Seit <strong>der</strong> Tagung 2011 hat<br />

allein die EU sechs neue Verordnungen und<br />

drei zusätzliche Beschlüsse erlassen. Im April<br />

wurde die „Projektgruppe Nationale Qualitätskontrollstelle“<br />

(PG NQS) aus dem Referat<br />

24 im Bundespolizeipräsidium herausgelöst<br />

und durch Kräfte aus den Län<strong>der</strong>n und vom<br />

Matthias Seeger, Präsident des Bundespolizeipräsidiums<br />

Potsdam, bei seiner Eröffnungsrede.<br />

matthias köhler ist Journalist &<br />

PR-Berater in Berlin, seit 2011 unter<br />

an<strong>der</strong>em als Chefredakteur <strong>der</strong> Fachzeitschrift<br />

Public Security tätig.<br />

Luftfahrt-Bundesamt verstärkt. Am Flughafen<br />

Hamburg wurden „Körperscanner“ im Probelauf<br />

getestet und als vorläufig technisch nicht<br />

ausgereift bewertet. Begonnen wurde mit <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> „Luftsicherheitsanordnung“<br />

des BMI. Und im September 2011 jährten sich<br />

die Anschläge von New York und Washington<br />

zum zehnten Mal – ein „Jubiläum“, das in Sicherheitskreisen<br />

im Vorfeld durchaus Sorge<br />

bereitet habe, wie es hieß.<br />

„Dahinter stehen Menschen“<br />

Dr. Steffen Richter, Leiter des Referats<br />

Luftsicherheit im Bundespolizeipräsidium,<br />

wünschte sich am Beispiel Körperscanner<br />

eine sachlichere Debatte. Die Bundespolizei<br />

habe vielleicht als einzigen Fehler zu hohe<br />

Erwartungen an den Versuch geweckt. Wie<br />

Dr. Kathrin Bethkenhagen, Referentin im Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.<br />

AVIATION<br />

7


8<br />

Dr. Michael Engel, Geschäftsführer BDF Bundesverband<br />

<strong>der</strong> Deutschen Fluggesellschaften e. V.<br />

sein Präsident Seeger und an<strong>der</strong>e Fachleute<br />

äußerte er Unverständnis, dass die EU-Kommission<br />

quasi über Nacht die für Ende April<br />

2011 geplante Entschärfung <strong>der</strong> „Flüssigkeitsregelung“<br />

aufgehoben hatte: „Wir waren gut<br />

vorbereitet“, so Richter. „Für das, was kommt,<br />

fehlen uns jetzt wichtige Erfahrungen.“<br />

Künftig sollen zehn Prozent <strong>der</strong> separat vorgewiesenen<br />

Flüssigkeiten kontrolliert werden,<br />

aber 100 Prozent <strong>der</strong>jenigen im Handgepäck.<br />

„Wie viele Fluggäste werden ihr Duschgel in<br />

<strong>der</strong> Hand vorweisen?“ fragt Richter. Er nahm<br />

auch auf das Thema <strong>der</strong> Luftsicherheitstage<br />

2011 Bezug, „Qualität – Faktor Mensch – Wirtschaftlichkeit“.<br />

Seither hätten die Beschwerden<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter noch zugenommen, die<br />

Transparenz- und Effizienzgespräche noch<br />

nicht das gewünschte Ergebnis erbracht. „Wir<br />

können nicht immer nur effizienter werden“,<br />

mahnte Richter, „dahinter stehen Menschen“.<br />

Der von Flughafenbetreibern wie Stephan<br />

Dulkies vom Flughafen Hamburg vorgebrachten<br />

Ansicht, die Lösung müsse vor allem<br />

Harald Zielinski, Leiter <strong>der</strong> Abteilung Sicherheit<br />

und Risikoprävention <strong>der</strong> Lufthansa Cargo AG.<br />

AVIATION<br />

Dr. Steffen Richter, Bundespolizeipräsidium<br />

Potsdam.<br />

in neuer Technik liegen, wi<strong>der</strong>sprach Steffen<br />

Richter nachdrücklich.<br />

Wie bewertet man Qualität?<br />

An das Jahresthema 2011 „Qualität“ knüpfte<br />

auch Hilde de Clerck an, die Generalsekre tärin<br />

<strong>der</strong> CoESS. Der Dachverband <strong>der</strong> europäischen<br />

Sicherheitswirtschaft tritt für europäische<br />

Standards auf freiwilliger Basis in <strong>der</strong><br />

Luftsicherheit ein. Die EU habe diesen Bereich<br />

bereits stark reguliert, so de Clerck, aber das<br />

Kriterium Qualität werde nur indirekt vorgeschrieben.<br />

Zwar nehme die EU Inspektionen<br />

vor, <strong>der</strong>en Ergebnisse erführen jedoch nur<br />

die Mitgliedsstaaten und Flughäfen, beklagte<br />

sie. Das Qualitätsbewusstsein für Sicherheitsdienstleistungen<br />

sei in Europa unterschiedlich<br />

ausgeprägt und verführe immer wie<strong>der</strong> zu<br />

Preisdrückerei: „In einigen Län<strong>der</strong>n gibt es fast<br />

gar keine spezielle Ausbildung“, so de Clerck.<br />

Die Spanne für Luftsicherheitsassistenten<br />

reiche in Europa von etwa zehn bis über 160<br />

Stunden. Als nutzerfreundliches Instrument<br />

Hilde de Clerck, Generalsekretärin <strong>der</strong> CoESS<br />

(Confe<strong>der</strong>ation of European Security Services).<br />

1 | 2012<br />

Gerold Reichenbach, Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages und Mitglied des Innenausschuss<br />

des Deutschen Bundestages.<br />

für Vergabeprozesse empfiehlt sie das „Handbuch<br />

zur Vergabe von Aufträgen an private<br />

Luftsicherheitsdienste“, das anhand von 60<br />

individuell bewertbaren Kriterien rechnergestützt<br />

rationale Entscheidungen erleichtere.<br />

In de Clercks Heimatland Belgien fehlt es übrigens<br />

an einigen gesetzlichen Grundlagen.<br />

Die Parlamentsfraktionen waren bis Ende<br />

2011 über an<strong>der</strong>thalb Jahre nicht in <strong>der</strong> Lage<br />

gewesen, sich auf eine Regierung zu einigen.<br />

For<strong>der</strong>ung nach Rechtsklarheit<br />

an Brüssel<br />

Tätig war in Brüssel <strong>der</strong>weil die Europäische<br />

Kommission. Sie zog den Unmut vieler<br />

Beiträge auf <strong>der</strong> Potsdamer Tagung auf sich.<br />

Einige <strong>Regelungen</strong> – wie die Liste verbotener<br />

Gegenstände – wurden gar nicht veröffentlicht<br />

und daher vom EU-Gerichtshof als<br />

verfassungswidrig verworfen. „Anstelle <strong>der</strong><br />

Geheimverordnungen sind nun geson<strong>der</strong>te<br />

Entscheidungen <strong>der</strong> EU-Kommission getreten,<br />

die genauso geheim sind“, spottete Thomas<br />

Jörg Thadeusz, Journalist und Mo<strong>der</strong>ator.


1 | 2012<br />

Ross. Er ist Prokurist und Beauftragter für juristische Spezialthemen<br />

<strong>der</strong> Flughafen München GmbH. In seinem mit viel Beifall bedachten<br />

Vortrag stellte Ross minutiös den ihm zufolge völlig unübersichtlichen<br />

und wi<strong>der</strong>sprüchlichen „<strong>Rattenschwanz</strong>“ an EU-Vorschriften zur Luftsicherheit<br />

vor. Ausgehend von <strong>der</strong> „Mutter aller Verordnungen“, <strong>der</strong><br />

EG VO 2320 aus dem Jahr 2002, habe die Brüsseler Gesetzesmaschine<br />

unermüdlich weitere Paragraphen produziert. Thomas Ross erläuterte ca.<br />

zwei Dutzend Verordnungen und Beschlüsse <strong>der</strong> EU, die aber nie redaktionell<br />

konsolidiert worden seien: „Mit je<strong>der</strong> weiteren Än<strong>der</strong>ungsverordnung<br />

bastelt man sich selbst die neueste gültige Fassung“. Auch <strong>der</strong> Ersatz<br />

<strong>der</strong> „2320“ samt den daran hängenden Vollzugsverordnungen durch die<br />

VO 300/2008 habe nicht die erhoffte Klarheit und Übersichtlichkeit<br />

gebracht.<br />

Außerdem sei das EU-Recht häufig mit Kunstfehlern behaftet, stellte<br />

<strong>der</strong> Münchner Experte fest. Die Normenwelt <strong>der</strong> Luftsicherheit in Deutschland<br />

sei dagegen „erfreulich stabil und wohlgeordnet“. „Bei <strong>der</strong> EU haben<br />

die Mitgliedsstaaten in puncto security ihre Souveränität an <strong>der</strong> Kasse<br />

abgegeben“, bedauerte Thomas Ross. Dabei sei die Kompetenz <strong>der</strong> EU<br />

für die Rechtsmaterie <strong>der</strong> öffentlichen Sicherheit und Ordnung durchaus<br />

bestreitbar. Nur <strong>der</strong> Kuriosität halber: Die Zustimmung des Rates zur<br />

„2320“ erteilte nach einem Vermittlungsverfahren <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Umweltminister,<br />

<strong>der</strong> als letzter kurz vor Weihnachten 2002 getagt habe – das<br />

Werk sollte doch unbedingt noch 2002 ins Amtsblatt (...). Als weiteres<br />

Beispiel führte Ross die millionenschweren Umbaukosten an, die etwa<br />

in Frankfurt und München angefallen seien: Für die von <strong>der</strong> EU erzwungenen<br />

Transferkontrollen an Umsteigern aus Drittlän<strong>der</strong>n („unclean“!)<br />

mussten spezielle Transfergänge eingebaut werden – diese Maßnahmen<br />

stellen sich nun, nach <strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong> USA durch die EU als „gleich<br />

sicher“ vom Juni 2011, teilweise als überdimensioniert heraus.“<br />

Die (un-)sichere Lieferkette<br />

Enorme Kosten werden voraussichtlich auch anfallen, wenn im Frühjahr<br />

2013 die Pflicht zur lückenlosen Kontrolle von Frachtgut in Kraft<br />

tritt. Schon seit September 2011 werden in enger Abstimmung mit Zoll<br />

und Unternehmen risikobasierte Kontrollen durchgeführt. Von den<br />

etwa 60.000 „bekannten Versen<strong>der</strong>n“ in Deutschland seien bis jetzt erst<br />

wenige Dutzend zertifiziert, warnte Harald Zielinski, Leiter Sicherheit<br />

und Umweltschutz <strong>der</strong> Lufthansa Cargo AG. Das zuständige Luftfahrt-<br />

Bundesamt (LBA) werde das bis zum Stichtag nicht nachholen können.<br />

Im schlimmsten Fall müssten dann 90 Prozent <strong>der</strong> Lieferungen an den<br />

Flughäfen nachkontrolliert werden. Technische Lösungen zur Durchleuchtung<br />

von zwölf Meter messenden Computertomographen o<strong>der</strong><br />

einer Standardsendung von Küken mit fünf Tonnen Gewicht stünden<br />

auch nicht zur Verfügung, so Zielinski. Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Luftfracht<br />

werde außerdem mit Passagiermaschinen beför<strong>der</strong>t. Auch nach Ansicht<br />

an<strong>der</strong>er Redner sind Flughäfen und Airlines hier überfor<strong>der</strong>t. Lufthansa<br />

Cargo betreibt laut Harald Zielinski weltweit 300 Stationen: „Sichern<br />

Sie einen Flughafen in Lahore o<strong>der</strong> La Paz!“ Er for<strong>der</strong>te dringlich,<br />

Sprengstoffdetektionsgeräte und Spürhunde zuzulassen.<br />

Baustellen im Verkehrsministerium<br />

Hunde werde man kurzfristig nicht zertifizieren können, entgegnete<br />

Dr. Kathrin Bethkenhagen vom Bundesverkehrsministerium. Zurzeit<br />

wird an einer Übergangsregelung gearbeitet. Jedoch bedürfe es in diesem<br />

Bereich einer Gesetzesän<strong>der</strong>ung. Obwohl erst seit einem Jahr zuständig,<br />

setzte sie sich mutig <strong>der</strong> Kritik aus. Das natürlich eingeladene<br />

LBA hingegen hatte – wie bisher – keinen offiziellen Vertreter zu den<br />

Die Sicht des Passagiers<br />

„Die Bundespolizei war im Rahmen <strong>der</strong> preußischen<br />

Möglichkeiten außerordentlich freundlich.“ Der Autor<br />

und Mo<strong>der</strong>ator Jörg Thadeusz rundete den ersten Tag<br />

unterhaltsam mit seinen Erlebnissen als Vielflieger<br />

ab. Aus familiären Gründen reist er häufig in die USA.<br />

Dort sei „alles noch viel schlimmer“, so Thadeusz. Rü<strong>der</strong><br />

Tonfall und Effizienz passten freilich nicht ganz<br />

zusammen. Versehentlich habe er einmal einen großen<br />

Parfum-Flacon in Feuerzeugform mitgeführt. Den habe<br />

die US-Security übersehen, nicht aber das Personal in<br />

Kopenhagen. Kulant habe man ihm den Duft zum Weiterflug<br />

aber wie<strong>der</strong> ausgehändigt: „Das ist ein Geschenk<br />

<strong>der</strong> Regierung Dänemarks.“ Überhaupt unterscheide<br />

sich die Service-Qualität erheblich: Während er in Köln/<br />

Bonn nicht den Eindruck gewinne, „dass man die Beschäftigten<br />

gerade bei einer sehr wichtigen Konversation<br />

stört“, vermittle etwa London/Heathrow das Gefühl:<br />

„Wir können Dich auch in Ketten legen!“ Vielen Leuten<br />

sei eben nicht klar, „dass irgendetwas nicht in Ordnung<br />

ist, wenn man für 49 Euro nach Barcelona fliegt“.<br />

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AVIATION<br />

9


10<br />

Rainer Wendt, Bundesvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Deutschen<br />

Polizeigewerkschaft (DPolG).<br />

Luftsicherheitstagen entsandt. Bethkenhagen<br />

verwies auf die notwendige Ressortkoordination<br />

in <strong>der</strong> Bundesregierung und die Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> EU. An weiteren Missständen,<br />

wie <strong>der</strong> Luftsicherheits-Schulungsverordnung,<br />

die auf einer ungültigen EU-Regelung basiere,<br />

werde gearbeitet. Auch werde die gerade<br />

eingerichtete Abteilung Luftsicherheit im<br />

Luftfahrt-Bundesamt mit genügend Personal<br />

ausgestattet. Mehrere Teilnehmer zogen genau<br />

dies stark in Zweifel. Allerdings startete<br />

das LBA – wie von Kathrin Bethkenhagen angekündigt<br />

– unmittelbar nach <strong>der</strong> Potsdamer<br />

Tagung eine massive Informationskampagne<br />

zur Luftfracht: „Wir befürchten, dass sich<br />

viele Unternehmen bisher nicht o<strong>der</strong> nicht<br />

ausreichend mit den nach dem 25. März 2013<br />

drohenden Konsequenzen befasst haben“, ließ<br />

LBA-Präsident Ulrich Schwierczinski verlauten.<br />

Billigflüge haben ihren Preis<br />

Eine Auseinan<strong>der</strong>setzung über Sicherheit<br />

und Arbeitsbedingungen unter marktwirtschaftlichen<br />

Bedingungen lieferten sich das<br />

Geschäftsführende Vorstandsmitglied des<br />

BDF (Bundesverband <strong>der</strong> Deutschen Fluggesellschaften),<br />

Dr. Michael Engel, und Rainer<br />

Wendt, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Deutschen Polizeigewerkschaft.<br />

„Wir haben uns dieses Billig-<br />

Fliegen nicht ausgesucht“, so Engel, „liberalisiert<br />

hat das die Politik.“ Er kritisierte die neue<br />

Luftverkehrssteuer und wandte sich gegen<br />

For<strong>der</strong>ungen nach mehr Transparenz bei den<br />

Ticket-Preisen: „Der Kunde interessiert sich<br />

nicht wirklich für die Kostenbestandteile<br />

einer Airline.“ Der Wettbewerbsdruck sei<br />

enorm. Rainer Wendt trat hingegen für soziale<br />

Mindeststandards bei den Beschäftigten<br />

ein sowie die Fortentwicklung des Luftsicherheitsassistenten<br />

zu einem vollwertigen Aus-<br />

AVIATION<br />

Rolf Castro­Vasquez, Geschäftsführer Operation<br />

<strong>der</strong> Tirana International Airport SHPK, Tirana.<br />

bildungsberuf. „Wir lassen uns ja auch nur die<br />

Haare von Leuten schneiden, die mindestens<br />

zwei Jahre gelernt haben.“ Allerdings, räumte<br />

<strong>der</strong> Gewerkschafter ein, könne <strong>der</strong> „Staat das<br />

Kostenrisiko nicht nur auf die Unternehmen<br />

abwälzen.“ Claudia Uhe, Vorsitzende <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

von FraSec, wollte sich dem<br />

mittelfristigen Ziel eines Ausbildungsberufs<br />

nicht verschließen. Freilich gebe es bereits<br />

die Service- und die Fachkraft für Schutz und<br />

Sicherheit. Eine praktikable Lösung für die<br />

zunehmenden Kurzzeitschichten <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

wurde in Potsdam nicht sichtbar.<br />

Interessenausgleich<br />

bleibt schwierig<br />

Auch die Politik war wie<strong>der</strong> vertreten. Stephan<br />

Mayer, für die CSU im Bundestagsinnenausschuss,<br />

erinnerte daran, dass Spannungsfel<strong>der</strong><br />

zwischen verfügbaren Finanzen<br />

und an<strong>der</strong>en Belangen im Bereich <strong>der</strong> Inneren<br />

Sicherheit keine Seltenheit seien. Einen<br />

„möglichst schonenden Ausgleich“ erhoffe er<br />

sich auch für die Entscheidung des Bundes-<br />

Thomas Ross, Prokurist und Beauftragter <strong>der</strong><br />

Flughafen München GmbH.<br />

1 | 2012<br />

Stephan Mayer, Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages und Mitglied des Innenausschuss<br />

des Deutschen Bundestages.<br />

verfassungsgerichts über Inlandseinsätze <strong>der</strong><br />

Bundeswehr bei <strong>der</strong> Luftsicherheit. Ein Urteilstermin<br />

steht noch nicht fest. Wirtschaftliche<br />

Erwägungen müssten im Luftverkehr nachrangig<br />

sein, so Mayers SPD-Kollege Gerold<br />

Reichenbach. Vielfach seien Entscheidungen<br />

aber nur von „symbolischer Sicherheit“ getrieben.<br />

Sie folgten zu oft dem Druck von Medien<br />

o<strong>der</strong> schlicht neuen Produkten, die die Industrie<br />

anbiete. Auch Luftfracht sei immer als<br />

Risiko bekannt gewesen. Virulent sei das Problem<br />

geworden, „als die Unternehmen genaue<br />

Tracking-Systeme eingeführt haben“, so Reichenbach.<br />

Damit sei auch eine genauere Anschlagsplanung<br />

möglich geworden, bei <strong>der</strong> Attentäter<br />

„nicht nur eine Lagerhalle“ träfen. Die<br />

unterschiedlichen Interessen von Behörden,<br />

Passagieren, Flughäfen, Airlines, Sicherheitsdienstleistern<br />

und <strong>der</strong>en Mitarbeitern sollen<br />

auch 2013 wie<strong>der</strong> zur Sprache kommen. Das<br />

vereinbarten <strong>der</strong> BDSW und Bundespolizeivizepräsident<br />

Wolfgang Lohmann. Aber man<br />

werde mit dem Dialog nicht auf die 5. Luftsicher<br />

heitstage warten, versprach Lohmann.<br />

Schlussworte von Wolfgang Lohmann, Vizepräsident<br />

des Bundespolizeipräsidiums Potsdam.

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