Ausgabe 09/2013 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

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aus den ländern Vergleich der Wahlprogramme Als Service für seine Mitglieder stellt der BDF die wichtigsten Aussagen der Wahlprogramme der verschiedenen Parteien zu Wald und Forstwirtschaft gegenüber (Stand 26.07.2013). Thema CSU SPD Forstwirtschaft Arbeitsplätze Wir wollen gesunde und klimatolerante Wälder in Bayern und eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung. In Bayern wird es auch künftig ein eigenständiges Ministerium für Landwirtschaft und Forsten geben. Die BayernSPD setzt sich dafür ein, dass für die drei großen Zielrichtungen im Wald, dazu gehört neben den Nutzfunktionen vor allem die Schutz- und Erholungsfunktion, ein fairer Ausgleich gefunden wird. Wir brauchen gut ausgebildete Förster und Waldarbeiter. Wir werden deshalb den Personalabbau in diesem Bereich stoppen und umkehren. Staatswald Privatwald Der Staatswald ist dem Gemeinwohl besonders verpflichtet. Durch eine naturnahe Bewirtschaftung und gegen eine auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtete Forstwirtschaft muss der Staatsforst als Vorbild für private Waldbesitzer dienen. Das Gemeinwohl hat für uns Vorrang vor den Nutz- und Einkommensfunktionen. Neben den klassischen Aufgaben eines Försters muss die fachkundige Beratung von Waldbesitzern verstärkt werden. Wir werden verstärkt Personal einsetzen, um Waldbesitzer beim Waldumbau zu unterstützen. Wir werden flexible und unbürokratische Fördermaßnahmen anbieten, die den Waldumbau vorantreiben. Austausch BaySF – FoV Zusammen arbeit allgemein Jagd Wir stehen für ein kooperatives Miteinander von Jagd und Wald. Wir brauchen angepasste Wildbestände, um die dringend benötigte Naturverjüngung für den Waldumbau nicht zu gefährden. Wir werden im Konsens Konzepte und Vorgaben zur Jagd in Bayern überarbeiten. Naturschutz Statt Waldstilllegung sind wir für Schützen durch Nützen. Nutzungsverbot rein nach Flächenprozenten halten wir für nicht zielführend. Wir setzen auf das integrative Modell. In der Kernzone der Nationalparks Berchtesgaden und Bayerischer Wald wird völlig auf die Holznutzung verzichtet. Wir setzen uns für einen dritten Nationalpark, den Steigerwald ein. Forstliche Zusammenschlüsse Lehre, Forschung, Bildung Sonstiges Der CSU-Abgeordnete Alexander Radwan (Mitte) zeigte sich bei einem Gespräch mit Armin Just (r.) und Robert Nörr (l.) sehr aufgeschlossen für die Belange der Forstleute. Die forstpolitischen Forderungen der forstlichen Berufsverbände wurden intensiv diskutiert. Als zentrale Aufgabe sehen wir den nachhaltigen Umgang mit Nährstoffen im Wald. Hier zeigen wir durch ein klares Konzept Möglichkeiten auf. Qualifizierte Beratung ist hier besonders vonnöten. Dafür werden wir sorgen. Als BayernSPD machen wir uns besonders für die Tanne stark – tief, stabil und klimatauglich. 24 BDFaktuell 9•2013
aus den ländern GRÜNE FW FDP Einer GRÜNEN, zukunftsfähigen Waldbewirtschaftung kommt für die nachhaltige Entwicklung der ländlichen Regionen Bayerns eine besondere Bedeutung zu. Den Stellenabbau bei den Revierförster(inne)n und insbesondere bei den Waldarbeiter(inne)n im Staatswald werden wir beenden. Wo es notwendig ist, werden wir auch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Wir Grüne stoppen den Stellenabbau in der Forstverwaltung. Gemeinwohl im Bürgerwald: Den eingeleiteten Waldumbau werden wir konsequent weiterführen. Wir setzen auf eine Bewirtschaftung, die den Prinzipien der naturgemäßen Waldwirtschaft entspricht. GRÜNE Waldbewirtschaftung im Staatswald setzt auf Kostenreduktion durch die vorrangige Ausnutzung biologischer Prozesse zur Erreichung waldbaulicher Ziele. Einen maschinengerechten Wald lehnen wir ab. Mehr Anerkennung für den Privatwald: Waldumbau: Es bedarf dringend einer Intensivierung der staatlichen Beratung. Der beratende Förster soll künftig wieder mehr Arbeitszeit vor Ort im Wald und weniger Zeit im Auto sowie Büro verbringen. Entsprechende Gelder für den Waldumbau müssen bereitgestellt werden. Die personelle Durchlässigkeit zwischen Bayerischer Forstverwaltung und den Bayerischen Staatsforsten muss auf Dauer gesichert werden. GRÜNE Jagdpolitik wird sich streng an den Kriterien der Ökologie und des Tierschutzes orientieren. Eine natürliche Waldverjüngung muss möglich sein. Wir GRÜNE werden den Grundsatz „Wald vor Wild“ auch im Jagdgesetz verankern. Die unteren Jagdbehörden werden wir in die Ämter für Ernährung Landwirtschaft und Forsten integrieren. Den Zwang zur Trophäenschau werden wir abschaffen und die Fütterung von Wild nur noch in den tatsächlichen Notzeiten zulassen. Die Liste der jagdbaren Tierarten werden wir überarbeiten. Wir wollen auf bis zu 10 Prozent der Staatswaldfläche eine ungestörte natürliche Walddynamik zulassen. Wir wollen bis Ende 2014 für alle Staatswaldbetriebe regionale Naturschutzkonzepte vorlegen. Die Mittel für den Vertragsnaturschutz im Wald sollen erhöht werden. Die Nutzung des wichtigsten nachwachsenden Rohstoffes Holz, dem bedeutenden heimischen Bau- und Werkstoff, auf dem überwiegenden Teil der Waldfläche halten wir aus ökologischen wie wirtschaftlichen Gründen für unverzichtbar. Wir werden die freiwilligen Zusammenschlüsse der Waldbesitzer(innen) durch eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung stärken. Mehr Wissen rund um Wald, Forst und Holz: Hierzu wollen wir die Forschung an den Hochschulen Bayerns auf diesem Sektor deutlich intensivieren. GRÜNE geben der „Waldpädagogik“ wieder einen höheren Stellenwert. Wir GRÜNE wollen den „Cluster Forst und Holz“ stärken und weiter ausbauen. Unser Ziel ist es, den nachwachsenden Rohstoff Holz so nachhaltig und naturverträglich wie möglich bereitzustellen und ihn so intelligent und effizient wie möglich zu nutzen. Wir wollen dezentrale Strukturen fördern. Wir FREIEN WÄHLER wollen: • Die Schaffung weiterer Anreize in der Waldwirtschaft, um die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften und vor zerstörerischen Eingriffen zu schützen. • Schaffung weiterer Anreize, um die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften. • Stärkung der neutralen Beratung der Privatwaldbesitzer durch die Bayerische Forstverwaltung • Eine engere Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung und Staatsforsten • Eine enge Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern, Jägern und Förstern vor Ort • Den Erhalt des Revierjagdsystems • Den Erhalt der Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften • Die Beibehaltung des Jagdrechts • Keine großflächigen Stilllegungen im öffentlichen Wald • Weiterhin eine Unterstützung und Förderung der Forstzusammenschlüsse als Selbsthilfeeinrichtungen der Waldbesitzer durch forstliche Beratung und Förderung Die bayerische FDP will die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft in Bayern weiter sichern. Die bayerische FDP will die naturnahe Waldwirtschaft im gesamten öffentlichen Wald vorbildlich erfüllen. Die Mobilisierung der wertvollen Ressource Holz stellt zunehmend eine Herausforderung dar. Die bayerische FDP will den Grundsatz „Wald und Wild“ verwirklichen. Die bayerische FDP will keinen Anteil von höher als 5 Prozent der Waldfläche aus der Bewirtschaftung herausnehmen. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft in Bayern gehört die verstärkte Pflanzung von hitze- und trockenheitsresistenten Baumarten ebenso wie die weitere Verbesserung von Erntetechniken. BDFaktuell 9•2013 25
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