Neubau Galexis Niederbipp, 2008 - Robe Verlag
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Bautenim Blickpunkt<br />
Neues Distributionszentrum<br />
Prisca Brosi<br />
<strong>Neubau</strong><br />
<strong>Galexis</strong><br />
<strong>Niederbipp</strong><br />
Die zunehmende Marktöffnung und<br />
der steigende Kostendruck machen<br />
auch vor dem Gesundheitsmarkt in<br />
der Schweiz nicht Halt. Um die Medikamente<br />
auch in Zukunft rasch,<br />
kostengünstig und zuverlässig liefern<br />
zu können, hat die <strong>Galexis</strong> AG<br />
in <strong>Niederbipp</strong> einen <strong>Neubau</strong> erstellt.<br />
Der Baukomplex – bestehend aus 3<br />
Hallen und einem Administrationsgebäude<br />
– konnte im März <strong>2008</strong><br />
komplett an die Bauherrschaft übergeben<br />
werden.<br />
Damit die Kunden gemeinsam mit dem<br />
Distributionszentrum in Lausanne-<br />
Ecublens schweizweit möglichst schnell<br />
und effizient beliefert werden können,<br />
wurde eine grössere, zentral gelegene<br />
und moderne Lagerhalle benötigt. In<br />
<strong>Niederbipp</strong> wurde ein idealer Standort<br />
gefunden.<br />
Die Gemeinde ist verkehrstechnisch mit<br />
Bahn- und Autobahnanschluss ideal erschlossen.<br />
Mit der Gesamtplanung und Ausführung<br />
des neuen Distributionszentrums<br />
wurde die S+B Baumanagement AG als<br />
Totalunternehmer beauftragt.<br />
Das Gebäude wurde in Etappen gebaut.<br />
Als erstes wurde die Halle 1 übergeben,<br />
danach die Hallen 2 und 3 und<br />
als letztes das zweigeschossige Administrationsgebäude<br />
mit einem Personalrestaurant.<br />
Ausserdem gehören zwei<br />
Rechenzentren zum <strong>Galexis</strong> <strong>Neubau</strong>.<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die Baubewilligung für den <strong>Neubau</strong><br />
wurde am 20. Dezember 2006 erteilt.<br />
Bereits am 15. Januar 2007 konnte mit<br />
den Bauarbeiten für den <strong>Neubau</strong> begonnen<br />
werden. Von Anfang an stand<br />
das Projekt unter enormem Zeit- und<br />
Termindruck, und die Anforderungen<br />
an die planenden und ausführenden<br />
Firmen waren gross. So wurde vereinbart,<br />
dass die Bodenplatte eine Abweichung<br />
der Ebenheit von maximal 5 mm<br />
unter der 4 m Messlatte aufweisen durfte.<br />
Bei den Logistikeinrichtungen gilt es<br />
ebenfalls, die Vorgaben genauestens<br />
einzuhalten. So darf beispielsweise die<br />
Bodenplatte der Produktionshalle bei<br />
einer Länge von 115 Metern eine Höhendifferenz<br />
von maximal 15 Millimetern<br />
aufweisen.<br />
Anspruchsvolle Planung<br />
Im Sommer 2006 erhielt BG Bonnard &<br />
Gardel Ingenieure und Planer AG den<br />
Auftrag, im Rahmen eines Audits das<br />
Bewilligungsprojekt vor dessen Eingabe<br />
zu prüfen. Mittels Workshops wurden<br />
die Bedürfnisse und Anforderungen<br />
der Bauherrin detailliert untersucht<br />
SBJ 3/08 – Bauten im Blickpunkt – <strong>Neubau</strong> <strong>Galexis</strong> AG, <strong>Niederbipp</strong> 45
Bauten im Blickpunkt<br />
und die Optimierungspotenziale aufgezeigt.<br />
Anschliessend organisierte BG<br />
die Submission für die Bauvergabe an<br />
einen Totalunternehmer und führte das<br />
Evaluationsverfahren durch. Als Bauherrenvertreter<br />
stellt BG sicher, dass die<br />
bestellten Leistungen erbracht werden<br />
und die Anforderungen in Bezug auf<br />
Termine, Kosten und Qualität erfüllt<br />
werden.<br />
Die Gebäudehülle des Distributionszentrums<br />
ist unspektakulär schlicht.<br />
Komplexer und logistisch anspruchsvoll<br />
ist hingegen der Innenausbau. Um effiziente<br />
und kostengünstige Arbeitsabläufe<br />
sicherstellen zu können, müssen<br />
Anlieferung, Lagerung und Distribution<br />
als Gesamtsystem geplant und entsprechend<br />
umgesetzt werden.<br />
In einem Rechenzentrum werden alle<br />
Vorgänge von der Bestellung über die<br />
An- und die Auslieferung, die Kommissionierung<br />
bis hin zur Verrechnung<br />
gesteuert. Auch die Stromversorgung<br />
muss mit entsprechenden Massnahmen<br />
jederzeit gewährleistet sein.<br />
BG begleitete, überwachte und koordinierte<br />
die Bauarbeiten. Als Bauherrenvertreter<br />
stellte BG sicher, dass die<br />
Heizungs-, Lüftungs-, Kühlungs-, Elektro-<br />
und Sanitäranlagen gemäss den<br />
gestellten Anforderungen ausgeführt<br />
werden. Dazu gehört auch die Einhaltung<br />
des vorgegebenen Terminplans.<br />
Bauarbeiten / Konstruktion<br />
Der offizielle Spatenstich erfolgte am<br />
25. Januar 2007 . Alle Projektbeteiligten<br />
waren sehr froh darüber, dass<br />
der Winter mild und trocken war. So<br />
konnte man sich im dichtgedrängten<br />
Terminprogramm etwas Luft verschaffen.<br />
Die Betriebshalle 1 wurde am 31. August<br />
2007 und die Betriebshallen 2 und<br />
3 am 31. Oktober 2007 im Rohbau fertiggestellt.<br />
Das Rechenzentrum 2 wurde<br />
per 31. Dezember 2007 und das Verwaltungsgebäude<br />
per 28. Februar <strong>2008</strong><br />
der Bauherrschaft übergeben.<br />
Die Endübergabe erfolgte am 1. April<br />
<strong>2008</strong>.<br />
46<br />
<strong>Neubau</strong> <strong>Galexis</strong> AG, <strong>Niederbipp</strong> – Bauten im Blickpunkt – SBJ 3/08
Bautenim Blickpunkt<br />
Die Hallen 1, 2 und 3 wurden mit einer<br />
Betonelementkonstruktion gebaut. Damit<br />
neben dem künstlichen Licht auch<br />
Tageslicht in die Hallen gelangt, wurden<br />
Oblichter eingebaut. Ab August<br />
2007 wurde dann die sehr komplexe<br />
Transportförderungsanlage in den Hallen<br />
eingebaut.<br />
Im zweigeschossigen Administrationsgebäude<br />
wurden bepflanzte Lichthöfe<br />
konzipiert. So gibt es in den Büros neben<br />
künstlichem Licht auch Tageslicht.<br />
Das Gebäude wurde so gebaut, dass es<br />
jederzeit aufgestockt werden kann. Das<br />
moderne Personalrestaurant bietet insgesamt<br />
170 Sitzplätze, 50 davon auf der<br />
Terrasse.<br />
Die neuen Gebäulichkeiten wurde in<br />
der Industriezone von <strong>Niederbipp</strong> auf<br />
einem belasteten Standort errichtet.<br />
Gebäude und versiegeltes Areal schirmen<br />
eine ehemalige Deponie ab und<br />
verringern dadurch die Gefährdung<br />
des Grundwassers. Von den Dachflächen<br />
und versiegelten Parkflächen anfallendes<br />
Meteorwasser gelangt in Versickerungsanlagen,<br />
die in grösst möglichem<br />
Abstand zur Deponie liegen.<br />
Gebäudetechnik<br />
Die Anforderungen an die Lagerung der<br />
Medikamente sind unterschiedlich komplex<br />
und müssen die Vorgaben der Aufsichtsbehörde<br />
erfüllen. So darf beispielsweise<br />
die Temperatur in der Lagerhalle<br />
auch im Hochsommer bei vollem Betrieb<br />
25 °C nicht überschreiten, um die Wirkung<br />
der Medikamente nicht zu beeinträchtigen<br />
oder aufzuheben. Manche<br />
Medikamente müssen in besonderen<br />
Kühlräumen oder in speziellen Sicherheitsräumen<br />
aufbewahrt werden.<br />
An Hitzetagen kann in der Halle 1 mit<br />
24 Umluftkühlern gekühlt werden. Bei<br />
Vollbetrieb werden über diese Kühler<br />
115 000 m 3 /h Raumluft intern umgewälzt.<br />
Die Betriebshalle wird so auf<br />
16 °C abgekühlt. Die Luft wird über ein<br />
textiles Auslasssystem feinmaschig verteilt.<br />
SBJ 3/08 – Bauten im Blickpunkt – <strong>Neubau</strong> <strong>Galexis</strong> AG, <strong>Niederbipp</strong> 47
Bautenim Blickpunkt<br />
Erstmals konnte in der Schweiz ein<br />
spezielles Lüftungssystem mit feinperforierten,<br />
textilen Lüftungsschläuchen<br />
aufgrund einer Sonderzulassung eingebaut<br />
werden. In den Betriebshallen<br />
wurden total 4500 m Textilschlauch mit<br />
einem Durchmesser von 450 mm installiert.<br />
Für Heizzwecke wurde ein Niedrigenergie-Gaskessel<br />
mit einer Feuerungsleistung<br />
von 1400 kW eingebaut. Zusätzlich<br />
werden pro Jahr zirka 150 000<br />
kWh Energie in Form von Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
rückgewonnen.<br />
Dies entspricht dem Verbrauch von 10<br />
Einfamilienhäusern.<br />
Im Bürotrakt wurde eine Hygienelüftung<br />
eingebaut, die 16 000 m 3 /h Frischluft<br />
in die Büros befördert.<br />
Das Grundwasser wird zur Wärmegewinnung<br />
und Kühlung genutzt und aus<br />
35 m Tiefe gefördert.<br />
musste ein umfassendes Brandschutzkonzept<br />
erarbeitet werden. In einem<br />
ersten Schritt wurden die spezifischen<br />
Gefährdungen beurteilt und die Schutzziele<br />
auf den rechtlichen Grundlagen<br />
und den Bedürfnissen der <strong>Galexis</strong> AG<br />
definiert. Hieraus ergaben sich für das<br />
Administrationsgebäude und das Distributionsgebäude<br />
mit Anlieferung,<br />
Lager und Kommissionierung, unterschiedliche<br />
brandschutztechnische Anforderungen.<br />
War im Administrationsgebäude<br />
nebst der Personensicherheit<br />
die Verfügbarkeit der Rechenzentren<br />
oberste Priorität, sollte in den Betriebshallen<br />
der ungestörte grossflächige be-<br />
Brandschutz<br />
In Bezug auf die Sicherheit wurde grosse<br />
Aufmerksamkeit auf den Brandschutz<br />
gelegt. Im Rahmen der Planung<br />
SBJ 3/08 – Bauten im Blickpunkt – <strong>Neubau</strong> <strong>Galexis</strong> AG, <strong>Niederbipp</strong> 49
Bautenim Blickpunkt<br />
triebliche Ablauf und die hohe Verfügbarkeit<br />
gewährleistet werden.<br />
Im ganzen Gebäude sind 30 Feuerlöschposten<br />
verteilt. Zusätzlich wurde in den<br />
Betriebshallen eine Sprinkleranlage mit<br />
2600 Sprinklerdüsen installiert. Um die<br />
Ware noch besser zu schützen, hat es<br />
zudem in den Regalen 1800 Sprinklerdüsen.<br />
Das bei einem Brandfall benötigte<br />
Löschwasser wird über ein Löschwasserbecken<br />
bereitgestellt. Dieses<br />
Becken enthält zirka 600000 l Wasser.<br />
Die erforderlichen Wasserpumpen werden<br />
durch Diesel betrieben, pro Pumpe<br />
kann eine Wassermenge von 7000 l<br />
pro Minute befördert werden. Um den<br />
Rauch abzusaugen, sind 5 Abzugsventilatoren<br />
auf dem Dach installiert.<br />
Durch die Berücksichtigung der notwendigen<br />
Brandschutzmassnahmen in<br />
der frühen Planungsphase des Projektes<br />
liessen sich die Realisierungskosten beträchtlich<br />
reduzieren.<br />
Logistik<br />
Die rechtzeitige Verfügbarkeit der richtigen<br />
Medikamente am benötigten Ort<br />
kann Leben retten. Bei der Logistik zur<br />
landesweiten Distribution der Medikamente<br />
ist somit höchste Effizienz und<br />
Zuverlässigkeit gefordert. Die Infrastruktur<br />
und die Kapazität des neuen<br />
Distributionszentrums ermöglichen es<br />
<strong>Galexis</strong>, noch besser auf Kundenbedürfnisse<br />
einzugehen und die Produktverfügbarkeit<br />
weiter zu erhöhen.<br />
Kennzahlen <strong>Neubau</strong><br />
1-geschossiger Distributionstrakt:<br />
aufgeteilt auf 3 Hallen total 20432 m 2<br />
Halle 1 11 650 m 2<br />
Halle 2 3888 m 2<br />
Halle 3 4896 m 2<br />
2-geschossiges Verwaltungsgebäude:<br />
Verwaltungsgebäude total 7875 m 2<br />
Erdgeschoss 3 990 m 2<br />
Obergeschoss 3 885 m 2<br />
Total Gebäudevolumen ca. 250 000 m 3<br />
Gesamtgewicht des Gebäudes ca. 50000 t<br />
Monobeton-Böden 16000 m 2<br />
Etappengrösse Beton/Tag bis 600 m 3<br />
Stundenleistung bis 65 m 3<br />
Feldergrösse o. Trennfuge bis 2 200 m 2<br />
Elektrische Anschlussleistung 2 400 kVA<br />
Installierte Kälteleistung 1 700 KW<br />
davon ab Grundwasserfassung 1 000 KW<br />
Luftumwälzung Halle 1 90 000 m 3 /h<br />
Luftumwälzung Hallen 2 + 3 120000 m 3 /h<br />
SBJ 3/08 – Bauten im Blickpunkt – <strong>Neubau</strong> <strong>Galexis</strong> AG, <strong>Niederbipp</strong> 51
Bautenim Blickpunkt<br />
Die Kunden können bei der <strong>Galexis</strong> aus<br />
einem Angebot von rund 65 000 Artikeln<br />
auswählen, wobei rund 42000<br />
direkt ab Lager lieferbar sind. Jährlich<br />
werden rund 25 Millionen Bestellungen<br />
verarbeitet und an insgesamt 6000 Arztpraxen,<br />
1500 Apotheken, 600 Drogerien<br />
und 300 Spitäler ausgeliefert.<br />
Der gesteigerte Automatisierungsgrad<br />
und der Einsatz modernster Informatik<br />
garantieren einen Logistikstandard mit<br />
hoher Liefergenauigkeit und kurzen<br />
Lieferzeiten. Die Systeme und die Prozesse<br />
wurden so ausgelegt, dass eine<br />
Chargenverfolgung auf Artikelebene<br />
möglich ist. Durch die Zusammenlegung<br />
der beiden Zentren greifen die<br />
Deutschschweizer Kunden neu auf das<br />
Gesamtlager in <strong>Niederbipp</strong> zu, was die<br />
Zahl der Besorgungsartikel reduziert.<br />
Neben der Pharmalogistik bietet <strong>Galexis</strong><br />
im neuen Distributionszentrum auch<br />
weitere Dienstleistungen an. <strong>Galexis</strong><br />
entwickelt weiterhin neue Technologien<br />
und innovative Logistikmodelle, welche<br />
die Gesundheitsnetzwerke der Zukunft<br />
entscheidend mitprägen. Damit will das<br />
Unternehmen weiteren Mehrwert für<br />
ihre Kunden generieren und so massgeblich<br />
zu deren erfolgreicher Positionierung<br />
im Markt beitragen.<br />
Umzug in Etappen<br />
Der Umzug von <strong>Galexis</strong> in das neue<br />
Distributionszentrum in <strong>Niederbipp</strong><br />
begann im April <strong>2008</strong> mit dem Umzug<br />
der Administration und wird im Spätsommer<br />
abgeschlossen sein. Das neue<br />
Distributionszentrum wird einen Automatisierungsgrad<br />
von 65 bis 70 % aufweisen.<br />
Dadurch ermöglicht es neue<br />
Über <strong>Galexis</strong><br />
Die Firma <strong>Galexis</strong>, das Logistikunternehmen der<br />
Pharmagruppe Galenica, ist kompetenter Partner<br />
im Gesundheitsmarkt und beliefert Kunden<br />
in der ganzen Schweiz mit über 65000 Artikeln<br />
aus den Bereichen Pharmazeutika, Parapharmazeutika,<br />
Kosmetika, Drogerieartikel, Praxisund<br />
Laborbedarf sowie Medizintechnik. Das<br />
Angebot wird laufend überarbeitet und den<br />
aktuellen Kundenbedürfnissen angepasst. Im<br />
Bereich der Logistik wird nach den Grundsätzen<br />
der GDP (Good Distribution Practice) gehandelt.<br />
Geschichtliches<br />
1927: 16 Apotheker gründen die Einkaufszentrale<br />
«Collaboration Pharmaceutique SA».<br />
1932: Verlegung des Hauptsitzes nach Bern. Die<br />
Firma heisst nun «Galenica AG».<br />
1938: Gründung des wissenschaftlichen Dokumentationsdienstes.<br />
1957: Gründung von Galenica Vertretungen<br />
AG. Akquisition von Panpharma AG – Absatzförderung<br />
parapharmazeutischer Artikel für<br />
die Apotheken.<br />
1972: Gründung von Adima AG – Absatzförderung<br />
kosmetischer Artikel.<br />
1977–1987: Übernahme von Industriegesellschaften<br />
in den Bereichen pharmazeutische<br />
Spezialitäten und Spitalbedarf.<br />
1979: Gründung einer Holding-Struktur: Galenica<br />
Holding AG. Going public: Erste Ausgabe<br />
von Partizipationsscheinen.<br />
1991–1993: Aufgabe des Spitalbedarf-Bereiches.<br />
Konzentration auf die Entwicklung und<br />
Herstellung von Beratungsmedikamenten<br />
(OTC) und Ferrum (Substitutionstherapie).<br />
1994–1998: Inbetriebnahme der neuen Distributionszentren<br />
Zürich-Schlieren und Bern-<br />
Schönbühl. Schliessung der Distributionszentren<br />
Luzern, Genf und Neuenburg.<br />
1996: Start der «Neuen Galenica».<br />
1996: Akquisition der Amidro-Genossenschaft<br />
mit ihren Tochtergesellschaften Wyss Pharma<br />
AG und Pharmadro AG und der Ärztelieferanten<br />
Stotzer AG und Wyberg Apotheken AG.<br />
1997: Start der Restrukturierung.<br />
1998: Ende 1998 sind folgende Projekte abgeschlossen:<br />
Konzentration der Logistikaufgaben<br />
auf vier Distributionszentren (Bern-Schönbühl,<br />
Biel/Bienne, Lausanne-Ecublens, Zürich-Schlieren).<br />
Aufbau einer einheitlichen Logistik. Ablösung<br />
des alten EDV-Systems durch IBS.<br />
1999: Konsolidierungsphase.<br />
2000: Schliessung des Distributionszentrums<br />
Biel/Bienne auf Ende September.<br />
2001: Einführung des neuen CI für die Galenica<br />
Gruppe und Namensänderung der Galenica Distribution<br />
zu <strong>Galexis</strong> AG. Einführung des leistungsorientierten<br />
Fakturierungssystem Nova.<br />
2002: Live-Schaltung der Informations- und Bestellplattform<br />
www.e-galexis.com.<br />
2007: Die Galenica Gruppe erhöhte ihren Umsatz<br />
um 17,5% auf 2529,2 Mio. Fr. Zu den Resultaten<br />
haben alle Geschäftsbereiche beigetragen.<br />
Von langfristiger strategischer Bedeutung<br />
sind die Übernahmen der kanadischen Aspreva<br />
Pharmaceuticals Corporation und der Schweizer<br />
Spezialapotheke MediService. Erweiterung<br />
des Apothekennetzwerks auf 228 Standorte.<br />
<strong>2008</strong>: Zusammenlegung der beiden Deutschschweizer<br />
Distributionszentren und Verlegung<br />
des Hauptsitzes nach <strong>Niederbipp</strong>. Das Distributionszentrum<br />
Lausanne-Ecublens wird weiterhin<br />
die Westschweiz bedienen.<br />
SBJ 3/08 – Bauten im Blickpunkt – <strong>Neubau</strong> <strong>Galexis</strong> AG, <strong>Niederbipp</strong> 53
Bauten im Blickpunkt<br />
Funktionalitäten zu günstigen Konditionen.<br />
Obwohl das Projekt einen Grossteil<br />
der Ressourcen bindet, wird <strong>Galexis</strong><br />
die Qualität und Stabilität der Dienstleistungen<br />
vollumfänglich gewährleisten.<br />
Das neue Distributionszentrum von<br />
<strong>Galexis</strong> bietet Arbeitsplätze für umgerechnet<br />
400 Vollzeitstellen. Durch die<br />
Zusammenlegung der Zentren fallen<br />
95 Vollzeitstellen weg – was bedeutend<br />
weniger ist als die durchschnittliche Personalfluktuation<br />
pro Jahr bei der Galenica<br />
Gruppe. Die Langfristigkeit des<br />
Projekts erlaubt es, einen wesentlichen<br />
Teil der Reduktion durch natürliche Abgänge<br />
aufzufangen.<br />
Die offizielle Eröffnung findet am Wochenende<br />
vom 5. bis 7. September <strong>2008</strong><br />
statt.<br />
Verbesserte Erschliessung<br />
Koordiniert mit der Eröffnung des neuen<br />
Hauptsitzes der Firma <strong>Galexis</strong>, erschliesst<br />
seit Ende April <strong>2008</strong> ein Bus das<br />
Industriegebiet zwischen <strong>Niederbipp</strong><br />
und Oensingen.<br />
Bereits ab Dezember <strong>2008</strong> kommen<br />
auf der Bahnlinie Solothurn–<strong>Niederbipp</strong>–Langenthal<br />
drei neue Fahrzeuge<br />
zum Einsatz. Sie werden die bisherigen<br />
alten Züge teilweise ersetzen. Für die<br />
Linienverlängerung sind Investitionen<br />
von rund 20 Mio. Franken nötig. Die Investitionen<br />
werden von den Kantonen<br />
Bern und Solothurn gemeinsam mit<br />
dem Bund getragen: Knapp die Hälfte<br />
der Kosten sollen dabei vom Bund übernommen<br />
werden, die Kantone beteiligen<br />
sich mit je rund 5,5 Mio. Franken.<br />
Die Kantone Bern und Solothurn wollen<br />
zudem die Bahnlinien Solothurn–<strong>Niederbipp</strong><br />
und Langenthal–<strong>Niederbipp</strong><br />
bis nach Oensingen verlängern, mit<br />
einer Haltestelle im Industriegebiet<br />
von <strong>Niederbipp</strong>. Die Kosten von rund<br />
20 Millionen Franken werden die beiden<br />
Kantone zusammen mit dem Bund<br />
54<br />
<strong>Neubau</strong> <strong>Galexis</strong> AG, <strong>Niederbipp</strong> – Bauten im Blickpunkt – SBJ 3/08
Bautenim Blickpunkt<br />
Bauherrschaft<br />
<strong>Galexis</strong> AG, Industriestrasse, 4704 <strong>Niederbipp</strong><br />
Tel. 058 851 71 11 www.galexis.ch<br />
Bauherrenvertreter: BG Bonnard & Gardel<br />
Ingenieure und Berater AG, 3008 Bern<br />
Totalunternehmung/Architekt<br />
S+B Baumanagement AG<br />
Louis Giroudstrasse 26, 4601 Olten<br />
Tel. 062 286 60 00, www.sulzer-buzzi.ch<br />
übernehmen. In Betrieb gehen soll die<br />
neue Bahnlinie im Jahr 2011.<br />
Mit einer neuen Haltestelle «<strong>Niederbipp</strong><br />
Industrie» soll der bestehende<br />
Entwicklungsschwerpunkt in <strong>Niederbipp</strong><br />
erschlossen werden. Verschiedene<br />
Studien zeigen, dass die Verlängerung<br />
sinnvoll und wirtschaftlich tragbar ist.<br />
Neue Arbeitsplätze<br />
Der Kanton Bern stellt mit Genugtuung<br />
fest, dass das Pharmalogistik-Unternehmen<br />
<strong>Galexis</strong> neue Arbeitsplätze im Kanton<br />
schafft und der Firmenstandort im<br />
Kanton langfristig gesichert ist. Der Entscheid<br />
des Unternehmens, das neue Distributionszentrum<br />
und den Hauptsitz ab<br />
<strong>2008</strong> in <strong>Niederbipp</strong> anzusiedeln, bringt<br />
70 neue Vollzeitstellen. Die bisherigen<br />
330 Vollzeitstellen bleiben erhalten.<br />
Die bernische Volkswirtschaftsdirektorin,<br />
Regierungsrätin Elisabeth Zölch-Balmer,<br />
zeigte sich erfreut, dass <strong>Galexis</strong> die Vorteile<br />
von <strong>Niederbipp</strong> gewichtet hat und<br />
mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums<br />
die Position auf dem Schweizer<br />
Markt konsolidieren und weiter entwickeln<br />
will. Die Wirtschaftsförderung Kanton<br />
Bern konnte <strong>Galexis</strong> einen attraktiven,<br />
verkehrstechnisch gut gelegenen<br />
Standort in <strong>Niederbipp</strong> vermitteln. Die<br />
kantonale Wirtschaftsförderung hat zusammen<br />
mit der Gemeinde <strong>Niederbipp</strong><br />
die <strong>Galexis</strong> AG bei der Vorbereitung des<br />
Projektes begleitet. In der Realisationsphase<br />
wird diese Zusammenarbeit jetzt<br />
intensiviert.<br />
Resumée<br />
Bisher wurden die Auslieferungen für<br />
die ganze Schweiz von den drei Distributionszentren<br />
in Schönbühl, Schlieren<br />
und Ecublens aus erledigt. Mit der<br />
Zusammenlegung der beiden Deutschschweizer<br />
Standorte in <strong>Niederbipp</strong><br />
verfügt <strong>Galexis</strong> nun über einen zentral<br />
gelegenen Standort mit optimaler Verkehrsanbindung.<br />
Gleichzeitig wurde<br />
das neue Zentrum auch Hauptsitz der<br />
<strong>Galexis</strong>. Mit dem im Pharmagrosshandel<br />
schweizweit modernsten Logistik- und<br />
Dienstleistungszentrum setzt <strong>Galexis</strong><br />
einen Meilenstein. Auf 20 000 m 2 bietet<br />
das Distributionszentrum Platz für über<br />
42 000 Artikel.<br />
Dieses anspruchsvolle Objekt konnte innert<br />
Rekordfrist realisiert werden. Rund<br />
100 Firmen mit insgesamt etwa 400 Mitarbeitern<br />
sind für diesen Erfolg verantwortlich.<br />
Die Investitionen in das neue<br />
Ingenieure<br />
Haustechnik-Ingenieur:<br />
Haustec engineering AG, Güterstrasse 5<br />
3072 Ostermundigen, Tel. 031 930 60 60<br />
Fax 031 930 60 61, info@haustec.ch<br />
www.haustec.ch<br />
Lüftungsplaner:<br />
EMK AG, Chaltenbodenstrasse 4<br />
8834 Schindellegi, Tel. 043 888 01 70<br />
Fax 043 888 01 73, www.emk.ch<br />
Elektroingenieur:<br />
Hefti. Hess. Martignoni. Aarau AG<br />
Wiesenstrasse 26, Postfach, 5001 Aarau<br />
Tel. 062 837 87 87<br />
Überbauungsordnung und<br />
Umweltverträglichkeitsbericht:<br />
Tensor Consulting AG, Langmauerweg 12<br />
3011 Bern, Tel. 031 318 77 50, Fax 031 318 77 41<br />
info@tensor.ch, www.tensor.ch<br />
Bauingenieur:<br />
Rothpletz, Lienhard + Cie AG, 5001 Aarau<br />
Geologe:<br />
Geotest AG, 3052 Zollokofen<br />
Restaurantplaner:<br />
FIP Studio Fischli SA, 6934 Bioggio<br />
Küchenplaner:<br />
PromaFox AG, 5330 Zurzach<br />
Landschaftsarchitekt:<br />
Margrit Lutz, 4654 Lostorf<br />
Inserenten<br />
BDS AG, Bern<br />
Breco-Bauelemente AG, Sursee<br />
Element AG Schweiz, Tafers<br />
Fetaxid AG, Willisau<br />
Gebrüder Huber AG, Wöschnau<br />
Geotest AG, Zollikofen<br />
Hefti.Hess.Martignoni. Aarau AG, Aarau<br />
Hörmann Schweiz AG, Oensingen<br />
Kaeser Kompressoren AG, Regensdorf<br />
Keller Büro AG, Niederwangen b. Bern<br />
KWE Trennwand GmbH, Münchenbuchsee<br />
Meier Gebr. AG, Olten<br />
Möri Metallbau AG, Kölliken<br />
Nocita V. GmbH, Oftringen<br />
Zubesch Kamine AG, Wabern<br />
Distributionszentrum belaufen sich auf<br />
rund 80 Millionen Franken.<br />
Dezentrale Vertriebsplattformen sowie<br />
eine leistungsfähige und stabile Informatikumgebung<br />
von <strong>Galexis</strong> erlauben<br />
es auch in der neuen Struktur, sämtliche<br />
Kunden – auch die in entlegenen Ortschaften<br />
– zeitgerecht und mit hoher<br />
Qualität zu beliefern.<br />
Damit ein Leistungsausbau auch in Zukunft<br />
möglich ist, steht eine Landreserve<br />
zur Verfügung. Das neue Zentrum<br />
entspricht dem letzten Stand der Technik<br />
und weist einen Automatisierungsgrad<br />
von bis zu 70 % auf. <br />
<br />
SBJ 3/08 – Bauten im Blickpunkt – <strong>Neubau</strong> <strong>Galexis</strong> AG, <strong>Niederbipp</strong> 55