PR_02_2012 - Landesverband Paritätischer Niedersachsen e.V.
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Parität Report 2-12 >> Einer für alle(s)<br />
gesamt und im Besonderen die Berufsfachschulen<br />
Altenp ege stärkt.<br />
Die Hürde für einen Einstieg in<br />
die P ege sollte nicht zu hoch sein.<br />
Angesichts der fehlenden Fachkräfte<br />
kann es sich Deutschland nicht<br />
leisten, die Anforderungen an den<br />
Zugang zu den P egeberufen zu erhöhen.<br />
Eine Akademisierung trägt<br />
sicher zur Imageaufwertung des<br />
Berufsbildes bei. Gleichzeitig besteht<br />
die Gefahr, dass sich die Ausbildung<br />
zunehmend von den Erfordernissen<br />
der Praxis entfernt.<br />
Die langjährigen Erfahrungen mit<br />
der Ausbildung von Altenp egerInnen<br />
haben gezeigt, dass die dreijährige<br />
Ausbildung, die auf eine<br />
zehnjährige Schulbildung aufbaut,<br />
quali zierte Fachkräfte hervorgebracht<br />
hat, die den Anforderungen<br />
des P egealltags gewachsen sind.<br />
Die Ausbildung zur Altenp egerin<br />
ist zukunftsorientiert und ermöglicht<br />
eine fachliche Quali kation<br />
auf hohem Niveau. Die AbsolventInnen<br />
sind in allen Aufgabengebieten<br />
der Altenp ege erfolgreich tätig.<br />
Problematisch erscheint die Ablehnung<br />
der Bundesregierung lediglich<br />
hinsichtlich der Einordnung der<br />
Ausbildung in den Europäischen<br />
Quali kationsrahmen (EQR) für<br />
lebenslanges Lernen bzw. den<br />
Deutschen Quali kationsrahmen<br />
(DQR), der acht Niveaustufen umfasst.<br />
In der Pressemitteilung des<br />
BMBF v. 31.01.<strong>2012</strong> heißt es: „[...]<br />
Spitzenvertreter von Bund, Ländern<br />
und Sozialpartnern haben sich<br />
heute auf einen Kompromiss verständigt.<br />
[...] Zugleich wurde beschlossen,<br />
dass zweijährige berufliche<br />
Erstausbildungen auf Niveau<br />
3 und drei- und dreieinhalbjährige<br />
Erstausbildungen auf Niveau 4 eingestuft<br />
werden.“ Diese Entscheidung<br />
bedeutet für die Altenp e-<br />
geausbildung eine Einordnung auf<br />
Niveaustufe 4. Zweifelhaft scheint,<br />
inwiefern diese Einordnung den<br />
tatsächlich erworbenen Kompetenzen<br />
gerecht wird.<br />
Insgesamt scheint sich die Altenp<br />
egeausbildung neuen Herausforderungen<br />
stellen zu müssen. Die<br />
Interessenvertreter der Altenp e-<br />
geeinrichtungen und der Ausbildungsstätten<br />
sind aufgefordert, sich<br />
in diesen Prozess einzubringen, um<br />
die erreichten hohen Standards in<br />
der Altenp egeausbildung und Altenp<br />
egepraxis für die Zukunft zu<br />
sichern.<br />
Malica Belbouab<br />
Schulleiterin Albert-Schweitzer-<br />
Familienwerk e. V.<br />
Berufsbildende Schulen<br />
Angehörige – Der größte Pegedienst der Nation<br />
Pegebereitschaft der Familien muss aufrecht<br />
erhalten und gestärkt werden!<br />
Psychisch kranke ältere Menschen<br />
werden in ihrer häuslichen Umgebung<br />
überwiegend durch Angehörige<br />
betreut. Für dieses jahrelange<br />
Engagement, das oft über die Belastungsgrenze<br />
hinausgeht, steht den<br />
Angehörigen ein hohes Maß gesellschaftlicher<br />
Anerkennung und Unterstützung<br />
zu. Das Ziel der Gerontopsychiatrischen<br />
Beratungsstelle<br />
der Paritätischen Mitgliedsorganisation<br />
Ambulante Betreuung hilfs- und<br />
p egebedürftiger Menschen (ambet)<br />
e. V., Braunschweig, ist es, den<br />
psychisch kranken älteren Menschen<br />
und ihren Angehörigen Unterstützung<br />
und Hilfen anzubieten. Für<br />
den Parität Report beschreibt Marianne<br />
Gohlmann, Diplom-Psychologin<br />
bei der Gerontopsychiatrischen<br />
Beratungsstelle, den aktuellen<br />
Stand und zukünftige Herausforderungen<br />
der Angehörigenp ege.<br />
4 Millionen pegebedürftige ältere<br />
Menschen in Deutschland werden<br />
von ihren Angehörigen gepegt<br />
und betreut. Meist handelt sich dabei<br />
um die Ehepartner der Erkrankten,<br />
die selbst schon alt sind und oft<br />
mit eigenen körperlichen Einschränkungen<br />
leben. In anderen Fällen wird<br />
die Pege von Kindern und Schwiegerkindern<br />
geleistet. Diese haben<br />
selber schon erwachsene Kinder<br />
und sind häug noch berufstätig.<br />
Der Umfang der zeitlichen und<br />
nan ziellen Unterstützung durch<br />
Familienangehörige kann schon<br />
jetzt nicht durch professionelle<br />
Dienste ersetzt werden und ist ge-<br />
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