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KREISTEIL - CDU Kreisverband Biberach

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Das offizielle Mitteilungsmagazin<br />

des <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Biberach</strong><br />

Ausgabe 2, April 2012<br />

>> intern<br />

Grün-Rote Polizeireform:<br />

Miserable Bilanz für <strong>Biberach</strong><br />

von Peter Schneider MdL<br />

Die von der grün-roten Landesregierung<br />

vorgelegte Planung für die<br />

künftigen Standorte der Polizeidienststellen<br />

im Land bestätigt<br />

meine schlimmsten Befürchtungen.<br />

Es kommt genau das, vor was<br />

ich seit Monaten vehement ge-<br />

Peter Schneider: „<strong>Biberach</strong> gehört<br />

zu den großen Verlieren im Land“.<br />

(Foto: B. Volkholz)<br />

warnt und auch bei dem Gespräch<br />

mit dem SPD-Innenminister in <strong>Biberach</strong><br />

Anfang März massiv kritisiert<br />

habe: Die Polizeidirektion <strong>Biberach</strong><br />

wird aufgelöst und nach<br />

Ulm verlegt. Dort wird ein neues<br />

Polizeipräsidium geschaffen, das<br />

künftig für die Landkreise <strong>Biberach</strong>,<br />

Alb-Donau-Kreis, Heidenheim<br />

und Göppingen zuständig sein soll.<br />

Das Oberland wird zweigeteilt: Ravensburg<br />

wird künftig, gemeinsam<br />

mit dem Landkreis Sigmaringen,<br />

dem Bodenseekreis und dem Landkreis<br />

Konstanz dem neuen Polizeipräsidium<br />

in Konstanz zugewiesen.<br />

Oberschwaben wird damit von<br />

Ulm und Konstanz aus polizeilich<br />

geführt, eine bis dato unvorstellbare<br />

Konstellation!<br />

Damit gehört <strong>Biberach</strong> zu den<br />

ganz großen Verlierern im Land.<br />

Die Baden-Württemberg-Partei.<br />

Denn <strong>Biberach</strong> verliert nicht nur<br />

die Polizeiführung der Polizeidirektion<br />

mit ihrer bisherigen vollen<br />

Personal- und Budgetverantwortung,<br />

sondern auch die Einsatzkräfte<br />

der Bereitschaftspolizeidirektion<br />

und einen Großteil der Kriminalpolizei.<br />

In <strong>Biberach</strong> bleibt gerade<br />

noch ein verkleinertes Kriminalkommissariat,<br />

das für Fälle leichter<br />

Kriminalität zuständig sein wird.<br />

Damit verlieren die Behörden,<br />

Hilfsdienste wie Feuerwehr und<br />

DRK, Städte und Gemeinden im<br />

Landkreis ihre bisherigen Ansprechpartner,<br />

die die örtlichen<br />

Strukturen perfekt kennen und mit<br />

ihrer Klientel bestens vertraut<br />

sind.<br />

Bisher waren Präsenz, Kontakt<br />

und Detailwissen in der Kriminalitätsbekämpfung<br />

vor Ort Markenzeichen<br />

unserer Polizei, die eine<br />

hervorragende Arbeit leistet, mit<br />

besten Ergebnissen, auch in der<br />

Prävention und einer der höchsten<br />

Aufklärungsquoten im ganzen<br />

Land. Es ist völlig unsinnig diese<br />

bewährten Strukturen willkürlich<br />

zu zerschlagen und dafür in Ulm<br />

eine neue Mammutbehörde mit<br />

rund 1.500 Mitarbeitern zu schaffen,<br />

mit unglaubliche Entfernungen<br />

und viel längere Fahrtzeiten<br />

von vielen Stellen der vier Landkreise<br />

zum neuen Präsidium. Das<br />

bedeutet Rückzug der Polizei in die<br />

Großstädte, weniger Polizeipräsenz<br />

in der Fläche und weniger Sicherheit<br />

für die Bürger.<br />

Dafür verspricht Grün-Rot, dass<br />

die drei Polizeireviere in <strong>Biberach</strong>,<br />

Laupheim und Riedlingen personell<br />

verstärkt werden. Nur keiner<br />

weiß, wann diese personelle Aufstockung<br />

kommt und wie groß sie<br />

ist. Ich habe deshalb eine Anfrage<br />

an die Landesregierung gestellt,<br />

wie sich die Polizeireform ganz<br />

konkret auf den Landkreis <strong>Biberach</strong><br />

auswirkt, also wie viele Polizei-<br />

E 10898<br />

DER KOMMENTAR<br />

Mit dem Fiskalpakt<br />

zur Europäischen<br />

Stabilitätsunion<br />

Der Bundestag begann vor Ostern mit einer Debatte<br />

sein parlamentarisches Verfahren über den Europäischen<br />

Fiskalpakt, also der europäischen Schuldenbremse.<br />

In Deutschland hat ein großer Teil der Politik und<br />

auch der Bürger schon lange erkannt, dass wir nicht weiter<br />

über unsere Verhältnisse leben können und in Bund<br />

und Ländern Schuldenbremsen installiert. Was jeder aus<br />

dem privaten Bereich kennt, gilt für Staaten ebenso. Einerseits<br />

schwindet mit hohen Zinszahlungen der jeweilige<br />

Gestaltungsspielraum. Wir und unsere Kinder und<br />

Kindeskinder müssen es später zahlen.<br />

Die so genannte Staatsschuldenkrise fußt auf dieser<br />

einfachen Logik. Niemand kann über seine Verhältnisse<br />

leben. Auch wenn zu Beginn der Eurozeit in Europa das<br />

Geld für viele Länder billig war, rächt es sich nun, wenn<br />

die Politik dort auf Pump gelebt und aufgrund höherer<br />

Wahlchancen mehr versprach, als das Land erarbeiten<br />

konnte.<br />

Jetzt müssen wir gerade aus eigenem Interesse mit einem<br />

ständigen Rettungsschirm (ESM) die Finanzmärkte<br />

stabilisieren und dafür sorgen, dass für die Europäischen<br />

Staaten Kredite zur Verfügung stehen.<br />

Als Bedingung dafür hat Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

in Europa den Fiskalpakt durchgesetzt, den nun 17<br />

Länder der Euro-Zone sowie 8 weitere EU-Staaten mit<br />

verbindlichen Schuldenbremsen nach deutschem Vorbild<br />

einführen werden.<br />

Die positive Zwischenbilanz der Hilfsprogramme gibt<br />

uns Recht, dass es in erster Linie um Hilfe zur Selbsthilfe<br />

gehen muss. Portugal und Irland kommen sehr gut<br />

voran. Spanien und Italien machen Fortschritte bei der<br />

Konsolidierung aus eigener Kraft. Auch Griechenland<br />

hat nach dem erfolgreichen Schuldenschnitt wieder<br />

Chancen.<br />

Der Europäische Fiskalpakt wird Bedingung für die Hilfen<br />

aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM<br />

sein. Finanzminister Wolfgang Schäuble sieht hier jetzt<br />

viel stärkere Möglichkeiten viel schneller einzugreifen.<br />

Für die <strong>CDU</strong> ist klar: Keine Vergemeinschaftung der<br />

europäischen Schulden, sondern Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Der Weg aus der Schuldenkrise kann nur mit einem Fiskalpakt<br />

in einer Europäischen Stabilitätsunion gelingen.<br />

Denn auch in Europa gilt: Heutige Schulden müssten die<br />

nachwachsenden Generationen bezahlen.<br />

Ihr Josef Rief<br />

MdB und <strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzender


Aus dem <strong>Kreisverband</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />

stellen wir verlieren und was wir<br />

dafür an neuen Stellen wieder bekommen<br />

sollen. Die Antwort der<br />

Landesregierung steht zwar im<br />

Moment noch aus. Gesprochen<br />

wird aber von rund 1,6 Polizeikräften<br />

pro Revier. Bei drei Revieren<br />

im Landkreis, wären das gerade<br />

mal 5 - 6 Polizeistellen mehr und<br />

das für den ganzen Landkreis, dafür<br />

dass die Polizeidirektion, mit<br />

allen ihren Beamten und Angestellten<br />

von <strong>Biberach</strong> nach Ulm<br />

abgezogen wird! Das kann man<br />

besser machen und ohne die Polizeidirektionen<br />

zu zerschlagen wie<br />

das Grün-Rot jetzt vor hat. Das<br />

Ziel die Polizeireviere vor Ort personell<br />

zu verstärken ist ja richtig.<br />

Das wollen auch wir, die <strong>CDU</strong> und<br />

haben deshalb einen Gegenvorschlag<br />

vorlegt, den auch die kommunalen<br />

Spitzenverbände, Landkreistag,<br />

Städte- und Gemeindetag<br />

besser finden und über den<br />

dann der Landtag abstimmen<br />

muss.<br />

Polizeireform<br />

nur der erste Schritt<br />

Ich bin auch fest überzeugt, dass<br />

die Polizeireform nur der erste<br />

Schritt ist. Im Kern geht es grünrot<br />

um nichts anderes als die<br />

Landkreise abzuschaffen. Das<br />

kann jeder im Wahlprogramm der<br />

SPD wörtlich nachlesen: „In Zukunft<br />

sollen Regionalkreise die<br />

Aufgaben von Regierungspräsidien<br />

und Landkreisen übernehmen“.<br />

Deshalb nimmt schon die<br />

jetzt von der grün-roten Landesregierung<br />

vorgelegte Standortplanung für<br />

die Polizei bewusst keine Rücksicht auf Regierungsbezirksgrenzen.<br />

Das entspricht<br />

der Ankündigung des grünen Ministerpräsidenten,<br />

der die Regierungspräsidien abschaffen<br />

will. Wer sich die Zuteilung der<br />

neuen Polizeipräsidien ansieht, kann<br />

schon den Zuschnitt künftiger Regionalkreise<br />

à la grün-rot erkennen. Der nächste<br />

zwangsläufige Schritt ist dann eine Ge-<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 2<br />

www.die-polizei-muss-bleiben.de/aufruf.html<br />

meindereform mit dem „Aus“ gerade für<br />

kleinere Gemeinden im ländlichen Raum.<br />

Ich kann nur hoffen, dass die Bürger und<br />

Verantwortlichen im Kreis jetzt erkennen,<br />

dass die Politik von Grün-Rot voll zu Lasten<br />

des Ländlichen Raums und der Fläche<br />

geht.<br />


HINWEIS DER REDAKTION !!<br />

Um die aktuelle Krankenhausdebatte im Landkreis <strong>Biberach</strong> nicht weiter zu belasten,<br />

hat die Redaktion auf jegliche Beiträge, Stellungnahmen und Leserbriefe<br />

verzichtet. Die Entscheidung im Kreistag soll nachmittags am 15. Mai 2012 fallen.<br />

In der neuen <strong>CDU</strong> intern-Ausgabe Ende Juni werden wir berichten, insbesondere<br />

über die Position der <strong>CDU</strong>-Fraktion im Kreistag.<br />

>>> Bad Schussenried<br />

Volker Kauder spricht auf dem<br />

Kreisparteitag in Bad Schussenried<br />

Bericht und Fotos von Burkhard Volkholz<br />

Am 15. März 2012 hatte der <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />

<strong>Biberach</strong> zu einem Kreisparteitag<br />

in die Stadthalle nach Bad Schussenried<br />

eingeladen. So konnten der Kreisvorsitzende<br />

und MdB Josef Rief, MdEP Elisabeth<br />

Jeggle sowie MdL Peter Schneider rund<br />

200 Mitglieder und Gäste begrüßen und<br />

besonders den Hauptredner des Abends:<br />

Volker Kauder MdB und <strong>CDU</strong>/CSU-Fraktionsvorsitzender<br />

im Deutschen Bundestag.<br />

Zuvor sprach Bürgermeister Achim Deinet<br />

ein kurzes Grußwort.<br />

Volker Kauder - sein Wahlkreis ist Rottweil-Tuttlingen<br />

- referierte zum Thema<br />

„Das C in der <strong>CDU</strong> - welche Rückschlüsse<br />

ergeben sich auf die praktische Politik?“<br />

Seine 60-minütige frei gehaltene Rede begann<br />

mit der Feststellung: „Wir machen<br />

keine christliche Politik, wir sind auch kei-<br />

Kreisvorsitzender Josef Rief eröffnet den Kreisparteitag in der<br />

Stadthalle.<br />

Viele Zuhörer nutzen die Gelegenheit zur kontroversen Diskussion.<br />

Trotz Erkältung hält Volker Kauder eine<br />

beachtenswerte Rede über das „C“.<br />

ne christliche Partei oder eine Ersatzreligion<br />

- das Christliche findet in der Kirche<br />

statt.“ Volker Kauder weiter: „Aber wir<br />

(fotolia)<br />

Volker Kauder und Josef Rief beantworten<br />

alle Fragen.<br />

sind christliche Demokraten, deren politisches<br />

Handeln vom christlichen Menschenbild<br />

geprägt ist.“ Dies stelle die Freiheit<br />

des Menschen bei gleichzeitiger sozialer<br />

Verantwortung in den Mittelpunkt,<br />

wie Volker Kauder an einigen praktischen<br />

Beispielen ausführte.<br />

Nach einer einstündigen Diskussion bedankte<br />

sich der <strong>CDU</strong> - Stadtverbandsvorsitzende<br />

Franz Frick bei dem hochkarätigen<br />

Referenten und überreichte einen<br />

schwäbischen Spezialitätenkorb. Musikalisch<br />

wurde der Abend durch die Schussenrieder<br />

Josefskapelle begleitet und mit der<br />

Nationalhymne um 22.00 Uhr beendet. > Seite 3


Berkheim <strong>KREISTEIL</strong><br />

Politischer Fastendonnerstag schon Tradition im Illertal<br />

Bericht und Fotos von Burkhard Volkholz<br />

Zum Politischen Fastendonnerstag am<br />

23. Februar war der stellvertretende <strong>CDU</strong>-<br />

Landesvorsitzende Winfried Mack MdL in<br />

die Festhalle nach Berkheim gekommen.<br />

Bereits zum zehnten Mal veranstalteten<br />

Bürgermeister Walther Puza freut sich<br />

über den Erlös zur Renovierung der Eichenberger<br />

Kapelle.<br />

die <strong>CDU</strong>-Ortsverbände im Iller- und Rottal<br />

diesen außergewöhnlichen Polit-Abend,<br />

zum ersten Mal als Oppositionspartei.<br />

MdB Josef Rief und Bürgermeister Walther<br />

Puza sprachen kurze Grußworte. Die Veranstaltung<br />

wurde von der Musikkapelle<br />

Berkheim musikalisch begleitet, außerdem<br />

zeigten die Kunstradfahrer vom SV Kirchdorf<br />

- unter großem Applaus - ihr Können.<br />

Winfried Mack hielt eine aktuelle „Fasten-Rede“<br />

zum Thema „Politik, die unser<br />

Land voranbringt: solides Handeln statt<br />

Grün-Rot“, in der er besonders die Werte<br />

herausstellte, die von der <strong>CDU</strong> im Land<br />

vertreten werden. Er griff außerdem die<br />

Arbeit der grün-roten Landesregierung an<br />

und wies deutlich auf Fehler hin, so z.B. bei<br />

der geplanten Polizeireform. Die <strong>CDU</strong> wolle<br />

sich für Oberschwaben im Stuttgarter<br />

Landtag stark machen und für den ländlichen<br />

Raum kämpfen, so Mack und später<br />

auch MdL Paul Locherer.<br />

Zwischendurch begeistern die Kunstradfahrer<br />

vom SV Kirchdorf mit ihren artistischen<br />

Künsten.<br />

Josef Rief begrüßt die Mitglieder und dankt der Berkheimer Musikkapelle unter Stefan Jägg.<br />

Locherer verdeutlichte in seinem Redebeitrag<br />

wohin die Reise seiner Partei hingehen<br />

müsse: „Zusammenhalten, zu einer<br />

Winfried Mack will Fehler von Grün-Rot<br />

benennen und konkrete Alternativen aufzeigen.<br />

lebendig diskutierenden Partei werden<br />

und Bürgerbeteiligung lernen“. In der Vergangenheit<br />

seien Fehler gemacht worden,<br />

d.h. die Bürger wollen auf Augenhöhe mitgenommen<br />

werden. In der anschliessenden<br />

„lebendigen“ Diskussion ergriffen u.a.<br />

Alt-Bürgermeister Günther Mattheis aus<br />

Erolzheim, Carla Mayer aus Aitrach und<br />

Markus Göppel, Vorsitzender des Berkhei-<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 4<br />

mer Musikvereins das Wort und stellten<br />

kritische Fragen zum anhaltenden Mitgliederschwund<br />

oder das offensichtliche Feh-<br />

MdL Paul Locherer (li) und BM a.D. Günther<br />

Matheis reden Tacheles.<br />

Ein gelungener Abend (vlnr.): Paul Locherer, Josef Rief, Winfried Mack, Georg Ziesel.<br />

len einer Aufbruchstimmung der Landes-<br />

<strong>CDU</strong>.<br />

Der <strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzende Josef Rief lobte<br />

in seinen Schlussworten die gerade erlebte<br />

kontroverse Diskussion und sei sehr<br />

gespannt auf die im Frühjahr erarbeiteten<br />

Vorschläge aller Kreisverbände zum Zukunftsentwurf<br />

der Landes-<strong>CDU</strong>.<br />


Erolzheim <strong>KREISTEIL</strong><br />

Michael Lödl führt weiter den<br />

<strong>CDU</strong>-Ortsverband Erolzheim<br />

Michael Lödl wurde erneut zum <strong>CDU</strong>-Gemeindeverbandsvorsitzenden<br />

gewählt. (Foto: B. Volkholz)<br />

Bei den Vorstandswahlen Anfang Februar<br />

wurden auf der Erolzheimer <strong>CDU</strong>-Mitgliederversammlung<br />

die bisherigen Mitglieder in ihren<br />

Funktionen für weitere zwei Jahre bestätigt:<br />

Michael Lödl als Vorsitzender, Josef Guter<br />

und Anton Blank als Stellvertreter, Albert Klein<br />

als Schatzmeister sowie Karl Soherr als Kassenprüfer.<br />

Zuvor berichtete der <strong>CDU</strong>-Gemeindeverbandsvorsitzende<br />

Michael Lödl über die Aktivitäten<br />

der letzten beiden Jahre. Höhepunkte<br />

waren der „Politische Fastendonnerstag“ mit<br />

dem CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt,<br />

sowie die Landtagswahl und die Volksabstimmung<br />

zu Stuttgart 21 mit jeweils überzeugenden<br />

Ergebnissen für die örtliche <strong>CDU</strong>.<br />

Landtagsabgeordneter Paul Locherer berichtete<br />

über einige Schwerpunktthemen der neuen<br />

Landesregierung. Die Oppositionsbänke seien<br />

zwar hart, dennoch gebe es keinen Grund,<br />

den Kopf in den Sand zu stecken. So werde man<br />

konstruktive Vorschläge machen, wie z.B. zur<br />

Polizeireform oder die Regierung auffordern, in<br />

diesen Zeiten der Hochkonjunktur Schulden<br />

abzubauen.<br />

Außerdem wolle man den Gleichklang der<br />

Förderpolitik für den ländlichen Raum mit dem<br />

der Ballungsräume im Lande verteidigen. Aber<br />

auch in der Energiepolitik müsse man Gas geben,<br />

in dem noch mehr in Solar- und Windenergie,<br />

in Biomasse und in Wasserkraft investiert<br />

werden müsse. Die Landkreise <strong>Biberach</strong> und<br />

Ravensburg seien bei der regenerativen Stromerzeugung<br />

und bei Maßnahmen zur Energieeffizienz<br />

landesweit führend, dennoch bliebe<br />

2020 nach dem Abschalten der Atomkraftwerke,<br />

eine Versorgungslücke von rund 70 Prozent.<br />

Nach Aussage der grün-roten Landesregierung<br />

müsse diese Differenz dann etwa<br />

mit neuen Erdgaswerken ausgefüllt<br />

werden. (red)<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 5


Laupheim <strong>KREISTEIL</strong><br />

Ehrung für Franz Romer –<br />

VfB ein Leben lang<br />

von Christoph Burandt, Burgrieden<br />

Die zwei langjährigen VfB-Mitglieder Hans Dürr aus Achstetten<br />

und Christoph Burandt aus Burgrieden nutzten das Benefizkonzert<br />

des Chores „Voice It“ am Vorabend des 70. Geburtstags von<br />

Franz Romer MdB a.D. zu einer besonderen Ehrung. Der Jubilar<br />

hatte sich organisatorisch für das Benefizkonzert voll eingesetzt<br />

und sich über die vielen Zuhörer gefreut. Nach der Pause - es wurde<br />

das Lied „You’ve got a friend“ vom Chorleiter Jochen Ruß angekündigt<br />

- gab es einen besonderen Auftritt in Rot und Weiß der<br />

zwei „besonderen Freunde“ Dürr und Burandt. Hier der Wortlaut<br />

deren Laudatio:<br />

Wir freuen uns sehr, heute hier in Ondersemmadinga eine besondere<br />

Ehrung durchführen zu dürfen. Der VfB (Verband für Bürgerdienste)<br />

hat uns beauftragt einen besonderen VIP (verlässlich interessierten<br />

Politiker) und VIP (Vater ist Politiker), der immer noch<br />

VIP (verliebt in Paula) ist, zu ehren.<br />

Als MdB a. D. (Menschen dienender Bundespolitiker aller Deutschen)<br />

mit MdB a.D. (Möglichkeiten der Begeisterung aller Damen)<br />

und als MdB (Mitgestalter der Bürgergesellschaft) hast Du<br />

Dich tagtäglich um die Belange der Bürger gekümmert und mit der<br />

MdB ( Macht des Betens) diese Aufgabe auch sehr erfolgreich gemeistert.<br />

Die Vielseitigkeit der hier zu ehrenden Person ist im<br />

Oberland allseits bekannt:<br />

VfB - Volksvertreter für <strong>Biberach</strong>,<br />

VfB - Vorbild für Bürgernähe,<br />

VfB - Vollzeit fürsorgender Betriebsrat,<br />

VfB - Vollgas fahrender Benzbesitzer,<br />

VfB - Verlässlich fairer Bekannter.<br />

Der in einer Partei der <strong>CDU</strong> als<br />

<strong>CDU</strong> - christlich denkender Untertan,<br />

<strong>CDU</strong> - Championat der Undersemmadinger,<br />

der <strong>CDU</strong> - Chancen direkt umsetzen kann.<br />

Franz Romer MdB a.D. (Menschen dienender Bundespolitiker aller<br />

Deutschen) wird von Hans Dürr (Mi) und Christoph Burandt gewürdigt.<br />

Hoch- und<br />

Ingenieurbau<br />

Schlüsselfertiges<br />

Bauen<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 6<br />

Mit der MdB<br />

(Möglichkeit der<br />

Beteiligung) hat er<br />

sehr viel angestoßen<br />

und MdB (mit<br />

deutlicher Begeisterung)<br />

immer viele<br />

Veranstaltungen<br />

besucht. Wenn man<br />

über Uli Höneß<br />

sagt, er wäre die<br />

Mutter Theresa von<br />

der Säbener Straße,<br />

Eine Goldene Langspielplatte mit seinen besten dann bist Du MdB -<br />

Reden aus einem langen Politikerleben. (Fotos: pr) die „Mutter Deresa<br />

<strong>Biberach</strong>s!“<br />

Lieber Franz, wir überreichen Dir die Goldene Schallplatte für die<br />

vielen Reden auf den verschiedensten Veranstaltungen und Anlässen.<br />

Und zum lebenslangen Bekenntnis zum VfB haben wir Dir das<br />

entsprechende Outfit, ein Trikot Deines heissgeliebten VfB’s mitgebracht.<br />

Allerdings haben wir es nur in XXL - `Xund, `Xünder,<br />

Langlebig - gefunden!<br />

Alles Gute und viel weitere VFB`s!! Nämlich Mitmenschen - VfB<br />

(Viel Freude bereiten)!<br />

Unter großem Applaus zog „unser Fra“ gleich sein neues Trikot<br />

an. Den Rest des Konzertes und des Abends - bis kurz vor Mitternacht<br />

- sah man einen begeisterten VfB’ler in der Mehrzweckhalle<br />

von Untersulmetingen in Rot und Weiß. Der nächste Stadionbesuch<br />

kann kommen...


Laupheim <strong>KREISTEIL</strong><br />

Großer Geburtstagsempfang 70 Jahre Franz Romer<br />

Bericht und Fotos von Burkhard Volkholz<br />

Am Sonntag, den 26. Februar 2012, hat<br />

der ehemalige Bundestagsabgeordnete,<br />

Ortsvorsteher, Kreis- und Stadtrat Franz<br />

Romer seinen 70. Geburtstag mit seiner<br />

Familie, Freunden und Weggefährten gefeiert.<br />

Dazu hatte er von 11.00 - 17.00 Uhr<br />

in das SVS-Sportheim „OsUs“ nach Untersulmetingen<br />

eingeladen. Und alle kamen<br />

sie: Bürgermeister Rainer Kapellen, Landrat<br />

Dr. Heiko Schmid, MdEP Elisabeth Jeggle,<br />

die Bundestagsabgeordneten Josef<br />

Rief und Thomas Bareiß, die Landtagsabgeordneten<br />

Peter Schneider und Paul Locherer,<br />

MdEP a.D. Honor Funk, der ehemalige<br />

Landtagsabgeordnete Franz Baum,<br />

Bürgermeister Rainer Kapellen war der erste Laudator und schenkt dem „Fra“ eine Kapitänsmütze.<br />

Landrat Heiko Schmid gratuliert mit lustigen gereimten Versen.<br />

Auch Ex-Ex-Landrat Wilfried Steuer (1973-<br />

1992) gehört zu den Gratulanten.<br />

Alt-Landrat Wilfried Steuer, Alt-Bürgermeister<br />

Otmar Schick.... und mindestens<br />

500 weitere Gäste aus Nah und Fern<br />

strömten den ganzen Nachmittag nach<br />

Untersulmetingen.<br />

Bürgermeister Kapellen hielt eine kleine<br />

Laudatio und überreichte dem „Fra“ eine<br />

Unter den Gästen auch der <strong>CDU</strong>-Fraktionsvorsitzende<br />

im Kreistag: Wolfgang<br />

Dahler sen.<br />

Franz Romer: der stolze Kapitän von<br />

Undersemmading.<br />

Kapitänsmütze und Landrat Schmid reimte<br />

humorvolle Geburtstagsverse. Der Ortschaftsrat<br />

Untersulmetingen veranstaltete<br />

ein lustiges Romer-Quiz, u.a. wurde<br />

nach seiner ersten Rede im Bundestag gefragt:<br />

Romer sprach zu lange, so dass ihm<br />

das Mikrofon abgedreht wurde. Weitere<br />

MdB Josef Rief gratuliert ebenfalls und überreicht Paula Romer<br />

ein Glas Bio-Honig aus eigener Herstellung.<br />

Geburtstagsreden hielten Wolfgang Dahler<br />

und Josef Rief. Die „Rißtaler“ und der<br />

Gesangverein „Concordia“ überbrachten<br />

musikalische Grüße. Ein tolles Fest! > Seite 7


Memmingen <strong>KREISTEIL</strong><br />

<strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />

besichtigt den Allgäu<br />

Airport in Memmingen<br />

Der <strong>CDU</strong>-Kreisvorstand <strong>Biberach</strong> hat am 13. März eine<br />

Kreisvorstandssitzung mit einer vorherigen Besichtigung<br />

des regional sehr bedeutenden Flughafens Memmingen<br />

verbunden. Seinen historischen Ursprung hatte<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 8<br />

Im Airport-Terminal erhalten die <strong>CDU</strong>-Gäste Informationen aus erster<br />

Hand.<br />

der Flugplatz in den Jahren<br />

1935/1936, der damals<br />

als militärischer Fliegerhorst<br />

Memmingerberg<br />

erbaut wurde. Die Amerikaner<br />

erklärten Mitte der<br />

50er Jahre das Gelände<br />

als Übungsplatz für militärische<br />

Flugzeuge und<br />

bauten die Infrastruktur<br />

aus. 1959 stationierte die<br />

Bundeswehr hier das<br />

Jagdbombergeschwader<br />

„Allgäu“, 2001 wurde im<br />

Zuge einer Bundeswehrreform<br />

die Schließung<br />

Geschäftsführer Ralf Schmid (re) mit Isolde<br />

Weggen und Josef Rief. (Fotos: pr)<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.allgaeu-airport.de/<br />

des Militärflugplatzes beschlossen. Nach Abzug der Luftwaffe erhielt Mitte<br />

2004 der frühere Fliegerhorst die luftrechtliche Änderungsgenehmigung<br />

für einen zivilen Regionalflughafen. Das war der Startschuss für den Ausbau<br />

des Allgäu Airportes und die Aufnahme des regelmässigen Passagierflugbetriebes.<br />

Auf Initiative von Josef Rief wurden die Mitglieder durch die Anlagen<br />

des Flughafens<br />

geführt und<br />

ihnen viele Fragen<br />

beantwortet. Der<br />

einzige private<br />

Flughafen Bayerns<br />

hat über 70 Gesellschafter,<br />

die fast<br />

alle aus der Region<br />

kommen. Betreiber<br />

ist die Allgäu<br />

Airport GmbH &<br />

Co.KG. Der Allgäu-<br />

Airport ist für die<br />

regionale Wirtschaft<br />

und die Reisenden<br />

der Region<br />

von großer Bedeutung.<br />

Auch der<br />

Kreis <strong>Biberach</strong> profitiert<br />

von dessen<br />

direkter Nachbarschaft.<br />

Im Juni<br />

wird es auch wiederFlugverbindungen<br />

nach Berlin<br />

und Hamburg<br />

geben.<br />

(red)


Mietingen <strong>KREISTEIL</strong><br />

Politischer Frühschoppen<br />

im Mietinger Don-Bosco-Haus<br />

Bericht und Fotos von Burkhard Volkholz<br />

Landtagsabgeordneter Peter Schneider referiert über die Schuldenkrise und die grün-rote<br />

Landespolitik.<br />

Zum Poltischen Frühschoppen am Sonntag,<br />

den 4. Februar, kam der Landtagsabgeordnete<br />

Peter Schneider nach Mietingen.<br />

Eingeladen hatte die Kolpingfamilie.<br />

Unter den ca. 60 Zuhörern waren auch Ex-<br />

Bürgermeister Reiner Buck und der <strong>CDU</strong>-<br />

Gemeindeverbandsvorsitzende Karl Seifert.<br />

Peter Schneider referierte zur aktuellen<br />

Schuldenkrise sowie über ausgewählte<br />

Themen der grün-roten Landespolitik.<br />

Schneider sprach sich gleich zu Anfang<br />

gegen weitere EU - Rettungsschirme<br />

aus. Er nehme es der Europäischen<br />

Union übel, dass sie damals großzügig<br />

darüber hinweggesehen habe, dass in<br />

Griechenland wie auch in anderen Ländern<br />

die Stabilitätskriterien nicht eingehalten<br />

wurden. Nun müsse Griechenland<br />

unter schwersten Anstrengungen<br />

wieder wettbewerbsfähig werden und<br />

seine Schulden abbauen. Die Folgen einer<br />

Pleite Griechenlands oder ein Verlassen<br />

des Euro-Raumes seien nur<br />

schwer abzuschätzen. Daher kann nur<br />

„bedingungslose Stabilität“ die künftige<br />

Politik der einzelnen Länder bestimmen.<br />

So sei der vor kurzem beschlossene Fiskalpakt<br />

von 25 EU-Staaten der richtige Weg<br />

aus der Finanzkrise.<br />

In diesem Zusammenhang warf Schneider<br />

der neuen, grün-roten Landesregie-<br />

rung vor, die derzeit reichlich fließenden<br />

Steuereinnahmen nicht zur Tilgung von<br />

Krediten zu verwenden. Auch die geplante<br />

Polizeireform sei der falsche Weg. Gerade<br />

für den Landkreis <strong>Biberach</strong> ergebe sich<br />

eine miserable Bilanz. Doch dies sei nur<br />

der Anfang von grün-roten Bestrebungen,<br />

einschneidende Veränderungen bei der<br />

Landesverwaltung vorzunehmen. So sei zu<br />

befürchten, dass es bald nur noch Regionalkreise<br />

gebe, während die Landkreise<br />

und Regionalpräsidien verschwinden werden.<br />

> Seite 9


Riedlingen <strong>KREISTEIL</strong><br />

Stefan Bielmeier hält<br />

den Euro für unverzichtbar<br />

Auf Einladung von Josef Rief reiste am<br />

24. Februar der Topmanager und Chefvolkswirt<br />

der DZ-Bank Frankfurt (Deutsche<br />

Zentral-Genossenschaftsbank) Stefan<br />

Bielmeier nach Riedlingen und hielt<br />

vor <strong>CDU</strong>-Mitgliedern einen topaktuellen<br />

Vortrag zum Thema „Die Zukunft des<br />

Euro“. Der Referent bekennt sich als überzeugter<br />

Europäer und verweist auf die lan-<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 10<br />

ge Geschichte der Europäischen<br />

Union, die Frieden<br />

und Stabilität gebracht hat.<br />

Deutschland allein wäre<br />

nicht stark genug in einer<br />

globalisierten Welt. Der Euro<br />

sei daher für das starke Exportland<br />

Deutschland unverzichtbar.<br />

Um den Euro zu retten,<br />

hält Bielmeier einen Reformprozess<br />

innerhalb der<br />

Europäischen Währungsunion<br />

von ungefähr fünf Jahren<br />

für erforderlich. Ohne großen<br />

Schaden könnte dabei auch ein Austritt<br />

von Griechenland oder Portugal verkraftet<br />

werden.<br />

In jedem Fall seien alle Länder in Europa<br />

aufgewacht und beschließen einschneidende<br />

Sparprogramme. Auch müssten sie<br />

sich in Zukunft gesellschaftlich und wirtschaftlich<br />

annähern und sich ähnlich weiterentwickeln.<br />

Nur so sei es möglich, ein funktionierendes<br />

„Rahmengebäude“ in Europa zu gestalten.<br />

„Wir sind auf dem richtigen Weg,<br />

aber er wird lang und schmerzhaft sein.“<br />

Josef Rief (li) und Vorstandssprecher der VoBa/RaiBa<br />

Riedlingen, Alfred Wormser (re) mit dem Referenten Stefan<br />

Bielmeier.<br />

lautete das Resümee von Stefan Bielmeier.<br />

Nach der anregenden Diskussion stellte<br />

MdB Josef Rief heraus, dass „Durchstehen<br />

und Beruhigen im Sinne der Menschen<br />

und Unternehmen“ der richtige Weg aus<br />

der Krise sei. Für die Politik wünschte er<br />

den „Geist der schwäbischen Hausfrau“,<br />

sie könne nur so viel Geld ausgeben, wie in<br />

der Haushaltskasse sei - daher sei Sparen<br />

angesagt. Für ein geeintes friedliches<br />

Europa könne aber auf die gemeinsame<br />

Euro-Währung nicht verzichtet werden.<br />

(red)<br />

Das Publikum in der Volksbank hört einen spannenden Vortrag zum Thema „Die Zukunft<br />

des Euro“. (Fotos: pr)


Landtag <strong>KREISTEIL</strong><br />

„Grün-Rot bereits nach einem Jahr saft- und kraftlos“<br />

Landtagsabgeordneter Peter Schneider verweist auf die aktuelle<br />

Pressemitteilung der <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion des Vorsitzenden<br />

der <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion Peter Hauk MdL und des Landesvorsitzenden<br />

der <strong>CDU</strong> Baden-Württemberg Thomas Strobl<br />

MdB.<br />

„Vor einem Jahr wurde Grün-Rot ins Amt gewählt. Passiert ist<br />

außer Chaos in den vergangenen 365 Tagen nicht viel. Keine Ideen,<br />

keine Konzepte, keine Impulse der neuen Regierung. Wenn<br />

es vereinzelt Neues gab, führte dies vor allem zu Diskussionen<br />

und Streit innerhalb der Koalition. Die Gräben zwischen den Regierungsparteien<br />

lassen sich kaum verbergen. Ministerpräsident<br />

Kretschmann und sein Kabinett haben vor einem Jahr blühende<br />

Landschaften vorgefunden. Aber als Gärtner hat Kretschmann<br />

Baden-Württemberg verblühen lassen. Auch aus den Versprechen<br />

auf eine Politik des Gehörtwerdens und einer angeblichen<br />

Bürgerregierung ist nichts geworden. Gehört werden soll<br />

in erster Linie die Regierung. Beim Hören auf die Menschen im<br />

Land hapert es gewaltig“, sagten der Vorsitzende der <strong>CDU</strong>-<br />

Landtagsfraktion, Peter Hauk MdL, und der Landesvorsitzende<br />

der <strong>CDU</strong> Baden-Württemberg, Thomas Strobl MdB, als Fazit zu<br />

Grün-Rot, ein Jahr nach der Landtagswahl.<br />

Nachhaltiges Haushalten: Fehlanzeige!<br />

„Von einer Regierung, die mit so vielen Versprechen gestartet<br />

ist, hätten wir zumindest erwartet, dass sie bei sprudelnden<br />

Steuereinnahmen einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen<br />

kann. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Landesregierung kann<br />

nur mit Mehrausgaben glänzen. Die gesetzliche Rahmenvorgabe,<br />

grundsätzlich ohne neue Schulden auszukommen, wird<br />

missachtet. Statt den Haushalt strukturell weiter zu bringen, belastet<br />

die Landesregierung ihn mit neuen Ausgaben. Und das<br />

gilt nicht allein für den Haushalt 2012. Grün-Rot musste vor wenigen<br />

Tagen zugeben, dass sie für den Doppelhaushalt<br />

2013/2014 neue Schulden aufnehmen müssen. Dass es nach Landesrecht<br />

bei den aktuellen Gegebenheiten keinen Spielraum für<br />

neue Milliardenschulden gibt, interessiert die Regierung nicht.<br />

Nimmt Grün-Rot trotzdem neue Schulden auf, ist das ganz klar<br />

gesetzeswidrig“, erklärten Hauk und Strobl.<br />

Ausbaden müssten das die Menschen im Land. Allein den Landesbeamtinnen<br />

und -beamten nötige die Landesregierung große<br />

Sonderopfer ab. Und dabei seien sich die Regierungsparteien<br />

noch nicht mal intern einig, wie diese Sparmaßnahmen bei den<br />

Beamten gestaltet werden sollen. „Einmal mehr hat die Landesregierung<br />

über die Köpfe der Menschen hinweg durchregiert.<br />

Ohne Gespräche mit den Betroffenen zu führen, hat Grün-Rot<br />

die Eingriffe bei den Beamten beschlossen. Den Gegenwind bekam<br />

Ministerpräsident Kretschmann bei der Kundgebung des<br />

Beamtenbunds zu spüren - er ließ sich davon aber nicht beeindrucken.<br />

Die Regierung sollte lieber an den Beamten sparen, die<br />

sie unnötigerweise zu Beginn ihrer Regierungszeit eingestellt<br />

hat. Dieses Beförderungsprogramm für Parteifreunde belastet<br />

unseren Haushalt massiv und demotiviert alle Beamtinnen und<br />

Beamte, die seit Jahren oder gar Jahrzehnten engagiert einen<br />

guten Job machen“, so der Fraktionsvorsitzende.<br />

Stiefkind Infrastruktur<br />

Mit der Aussage des Ministerpräsidenten ‘weniger Autos sind<br />

besser als mehr’ oder mit der Abwehrhaltung des Verkehrsmini-<br />

sters zum Thema moderne Mobilität zeigten vor allem die Grünen in<br />

der Regierung ihre rückwärtsgewandte und wirtschaftsfeindliche<br />

Haltung. Dazu gehöre beispielsweise auch die Ankündigung, keine<br />

neuen Straßen mehr bauen zu wollen. „Das ist für die Bürgerinnen<br />

und Bürger gerade im Ländlichen Raum ein Schlag ins Gesicht. Sie<br />

sind angewiesen auf gut ausgebaute Straßen. Eine Umgehungsstraße<br />

bedeutet für sie eine direkte, unmittelbare Verbesserung der Lebensqualität.<br />

Verkehrsminister Hermann zeigt, dass er seine Aufgabe<br />

nicht verstanden hat und sich nicht für die Menschen einsetzt.<br />

Der Verkehrsminister macht es sich zu einfach, wenn er sich allein<br />

hinter angeblich schlechten Haushaltszahlen versteckt und alle Verantwortung<br />

an den Bund abschiebt“, betonte Strobl.<br />

Ohne Verantwortung handle Minister Hermann auch im Schienenpersonennahverkehr.<br />

Sehenden Auges steuere der Minister hier auf<br />

massive Probleme zu. „Es war seit langem absehbar, dass weitere<br />

Mittel notwendig werden. Im Haushalt hat es der Minister aber versäumt,<br />

Vorsorge zu treffen.<br />

Wenn er jetzt die Gefahr der Abbestellung von Nahverkehren betont,<br />

so ist dies ein Eingeständnis des eigenen Scheiterns: Gerade<br />

die Regierung, die den SPNV fördern will, stelle nicht genügend Mittel<br />

dafür zur Verfügung“, so Hauk und Strobl. „Dass besonders die<br />

Grünen noch immer ein schwieriges Verhältnis zu Infrastrukturprojekten<br />

haben, beweist auch Stuttgart 21. Verkehrsminister Hermann<br />

zeigt, dass er noch nicht in der Regierungsverantwortung angekommen<br />

ist, sondern weiterhin die Rolle des Projektbekämpfers einnimmt“,<br />

erklärte Hauk. Die Bevölkerung habe sich eindeutig für das<br />

Projekt ausgesprochen. Dass Stuttgart 21 immer noch mit aller<br />

Macht blockiert wird, beweise, dass die Grünen den Willen der Menschen<br />

im Land überhören und dreist übergehen. „Wir fordern von der<br />

Landesregierung, dass sie ihrer Projektförderungspflicht nachkommt<br />

und den Bau zügig vorantreibt. Weitere Verzögerungen kann<br />

sich das Land nicht mehr leisten“, sagten Hauk und Strobl.<br />

Rotes Bildungschaos wächst und wächst<br />

Baden-Württemberg galt bisher als Vorreiter in der Schulpolitik,<br />

jede Studie habe dies belegt. „Aber in ihrer Reformwut will die Landesregierung<br />

dieses erfolgreiche Bildungssystem zerschlagen. Dabei<br />

zeigt sich immer klarer, dass außer Chaos und Verunsicherung nichts<br />

dabei raus kommt. Die Landesregierung macht unsere Kinder zu Versuchskaninchen:<br />

Die eigene Ideologie geht Grün-Rot vor dem Bildungserfolg<br />

des einzelnen Kindes. Die individuelle Förderung bleibt<br />

mit der geplanten Einheitsschule auf der Strecke. Ohne konkrete<br />

Konzepte für die Einführung der Einheitsschule vorzulegen, lässt die<br />

Regierung Schüler, Lehrer und Eltern in völliger Ungewissheit“, betonte<br />

Hauk.<br />

Auch der Modellversuch zu G9 sorge für Ärger - und zwar hauptsächlich<br />

zwischen den Koalitionsparteien. Während Ministerpräsident<br />

Kretschmann den Modellversuch nicht ausweiten möchte, verspreche<br />

die SPD-Kultusministerin eine weitere Ausweitung des Versuchs.<br />

„Als ob es noch nicht genug Verwirrung in der Grün-Roten<br />

Schulpolitik gibt, sorgt auch noch die Abschaffung der Grundschulempfehlung<br />

für Chaos an den Schulen im Land. Völlig konzeptlos<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 13


Landtag <strong>KREISTEIL</strong><br />

steuert Kultusministerin Warminski-Leitheußer die Bildungspolitik<br />

in eine Sackgasse“, sagten der Fraktionsvorsitzende und der<br />

Landesvorsitzende.<br />

Dass die Meinung von Experten völlig außer Acht gelassen werde<br />

und aussagekräftige Statistiken ignoriert würden, sei fahrlässig.<br />

„Um öffentlich überhaupt über die Vor- und Nachteile der Einheitsschule<br />

zu diskutieren, veranstaltet die <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion<br />

selbst einen Qualitätsabgleich. Die Kultusministerin hat sich dieser<br />

Diskussion verweigert und ohne Entsendung eines Vertreters<br />

abgesagt“, erklärte Hauk.<br />

Planlos, ziellos, konzeptlos - Energiewende<br />

„Ein Jahr hatte Umweltminister Franz Untersteller Zeit, schlüssige<br />

Konzepte vorzulegen, damit die Energiewende erfolgreich bewältigt<br />

wird. Hier zeigt sich allerdings einmal mehr, dass wir eine<br />

völlig ideen- und innovationslose Landesregierung haben. Für die<br />

Energiewende wurden im Haushalt 2012 lediglich zehn Millionen<br />

Euro zusätzlich veranschlagt. Besonders skandalös ist, dass die<br />

Ziele der Landesregierung beim Klimaschutz mit einer Reduzierung<br />

bis 2020 von 25 Prozent seit 1990 sowohl hinter den Zielen<br />

der schwarz-gelben Vorgängerregierung von 30 Prozent als auch<br />

denen der Bundesregierung von 40 Prozent zurückbleiben. Gerade<br />

von einer grün-dominierten Regierung hätten wir mehr erwartet.<br />

Allein die Windkraft scheint die Lösung für Grün/Rot zu sein“,<br />

betonte Fraktionsvorsitzender Peter Hauk. Mit der Novelle des<br />

Landesplanungsgesetzes zum Ausbau der Windkraft beweise die<br />

WEITERE INFORMATIONEN...<br />

von PETER SCHNEIDER<br />

>>> www.schneider-biberach.de<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 14<br />

Landesregierung jedoch wenig Weitblick. Nach den Wünschen der<br />

Regierung sollten künftig nicht mehr die Regionalverbände, sondern<br />

die Kommunen selbst die Standorte für Windkraftanlagen<br />

ausweisen dürfen. „Damit bürdet Grün/Rot den Kommunen jede<br />

Menge Herausforderungen auf. Dies führt zu vielfachen Konflikten<br />

zwischen den Gemeinden“, so Hauk.<br />

Grün-Rot macht Polizisten zum Spielball<br />

„Dass die Reformwut nicht nur in der Bildungspolitik für Unmut<br />

sorgt, beweist die geplante Polizeistrukturreform. Bislang war Baden-Württemberg<br />

ein sehr sicheres Land - im Vergleich der Länder<br />

Marktführer bei der Inneren Sicherheit. Die Regierung zerschlägt<br />

nun diese erfolgreichen Strukturen ohne jeden Grund. Mit der Reduzierung<br />

der 37 Polizeidirektionen auf 12 zentrale Polizeipräsidien<br />

spielt die Regierung mit der Sicherheit der Menschen in den<br />

Ländlichen Gebieten. Diese Reform bedeutet schließlich, dass die<br />

Polizeibeamtinnen und -beamten aus der Fläche abgezogen werden“,<br />

erklärte Thomas Strobl.<br />

Die neuen Mammutbehörden würden in großen Städten im Land<br />

angesiedelt. Damit verlängere sich der Weg zum Einsatzort massiv.<br />

„Wir fordern die Landesregierung auf, die Bedenken und Kritik<br />

von Polizeibeamten, Landräten und Bürgern zu berücksichtigen<br />

und zu erhören. Innenminister Gall muss diese Reform überarbeiten.<br />

Die <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion hat dazu eigene Eckpunkte erstellt,<br />

wie eine Reform erfolgreich ablaufen kann“, erklärten Hauk<br />

und Strobl.


Landtag <strong>KREISTEIL</strong><br />

HdG-Leiter Dr. Thomas Schnabel (li) im Gespräch<br />

mit Laupheimer Gästen.<br />

MdL und Sparkassenpräsident Peter Schneider stellt die Organisation des Sparkassenverbandes<br />

vor.<br />

Seit Januar wird auch der Südflügel abgerissen.<br />

Die Besuchergruppe aus Laupheim vor dem Landtagsgebäude.<br />

Der berühmte Stuttgarter Hauptbahnhof mit dem geräumten und „baumfreien“<br />

Schlossgarten.<br />

vom Nordflügel des Stuttgarter<br />

Bahnhofs waren<br />

insgesamt 2506 Objekten<br />

zu betrachten.<br />

Danach ging es bei strahlender<br />

Frühlingssonne zu<br />

Fuß durch die Innenstadt<br />

zum Gebäude der Landesbank<br />

Baden-Württemberg<br />

und des Sparkassenverbandes.<br />

Dort im großen<br />

Konferenzraum informierte<br />

Sparkassenpräsident<br />

(im Amt seit 1.5.2006) Peter<br />

Schneider MdL über<br />

die interne Organisation<br />

des Sparkassenverbandes (er ist eine Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts), über<br />

die verschiedenen Tochtergesellschaften<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe sowie über<br />

die aktuellen Hintergründe der „Eurokrise“.<br />

Anschließend durften die Gäste einen<br />

Blick in das Präsidentenzimmer werfen<br />

und bei einem Rundgang auf der weitläufigen<br />

Dachterrasse auf den umstrittenen<br />

Hauptbahnhof mit seinen unendlichen<br />

Gleisanlagen und den inzwischen geräumten<br />

„berühmten“ Schlosspark blicken.<br />

Am späten Nachmittag spazierte die Besuchergruppe<br />

zum 1961 fertig gestellten<br />

Landtagsgebäude, gelegen zwischen dem<br />

Neuen Schloss und dem Großen Haus des<br />

Württembergischen Staatstheaters. Nach<br />

Passieren der Besucherschleuse und einer<br />

allgemeinen Einführung in die Landtagsorganisation<br />

durften die Laupheimer von der<br />

Besuchertribüne des Plenarsaales das<br />

Ende der Debatte der 30. Sitzung des 15.<br />

Landtages von Baden-Württemberg verfolgen.<br />

Die letzten Tagesordnungspunkte<br />

„Partnerschaft mit Burundi“, „Energetische<br />

Gebäudesanierung landeseigener<br />

Liegenschaften“ und „Die Realschule - das<br />

Rückgrat des differenzierten Schulwesens<br />

im Land“ waren allerdings alles andere als<br />

aufregend, sondern verliefen sachlich und<br />

unspektakulär. > Seite 15


Landtag <strong>KREISTEIL</strong><br />

„Auf Qualität, Nähe und Innovation<br />

kommt es für die Lebensmittelwirtschaft an“<br />

von Paul Locherer MdL<br />

Was sind die Erfolgsfaktoren für die klein strukturierte Lebensmittelwirtschaft<br />

in Baden-Württemberg? Für MdL Paul Locherer<br />

sind es Qualität, Nähe und Innovation, die wesentlich dazu beitragen,<br />

damit auch kleinere Betriebe der Lebensmittelwirtschaft erfolgreich<br />

arbeiten. Das bestätigte auch seine Anfrage an die Landesregierung.<br />

Discounter und Märkte auf der grünen Wiese sind die Regel im<br />

Einzelhandel, die vor allem in Sachen Quantität die kleineren Betriebe<br />

abhängen. Doch auch kleinere Strukturen der Lebensmittelwirtschaft<br />

haben ihren Erfolg, wenn sie sich entsprechend aufstellen.<br />

„Die Visitenkarte unserer heimischen Produkte ist ihre Qualität<br />

und ihr Geschmack, damit können wir überzeugen“, so Paul Locherer.<br />

In der Antwort des Landwirtschaftsministeriums heißt dies<br />

„Qualitätsführerschaft im weiteren Sinne“ und meint zum einen<br />

die besondere Produkt- und Prozessqualität, zum anderen umfasst<br />

es auch traditionelle Rezepturen oder Verfahren. Die baden-württembergischen<br />

Qualitätszeichen sind zudem Aushängeschilder für<br />

die heimische Produktion.<br />

Außerdem überzeugen die Produkte durch Nähe. In der klein<br />

strukturierten Lebensmittelwirtschaft ist die Beziehung zum Kunden<br />

enger und damit auch direkter. „Verbraucher entdecken außerdem<br />

das Regionale wieder. Geschmack und Genuss müssen<br />

keine Importware sein, das Beste wächst doch vor unseren Haustüren.<br />

Wer das erkennt, bringt nicht nur Lebensmitteln, sondern<br />

auch ihren Erzeugern größere Wertschätzung entgegen“, gibt MdL<br />

Paul Locherer zu bedenken. Der Megatrend Regionalität bietet für<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 16<br />

MdL Paul Locherer setzt sich für eine innovative Lebensmittelwirtschaft<br />

in der Region ein. (Foto: B. Volkholz)<br />

die kleinstrukturierte Lebensmittelwirtschaft große Chancen, sich<br />

mit ihren Produkten erfolgreich auf dem Markt zu platzieren.<br />

Immer am Ball bleiben<br />

Wer jedoch glaubt, dass bei all der Tradition in der kleinstrukturierten<br />

Lebensmittelwirtschaft die Innovation auf der Strecke<br />

bleibt, hat weit gefehlt. Innovation ist eine wesentliche Antriebsfeder<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen Betriebe und die<br />

ist immens in Baden-Württemberg. Die Zusammenarbeit mit der<br />

Wissenschaft gehört in vielen Betrieben bereits zum Firmenalltag.<br />

Ein Projekt, das er selbst mit angestoßen hat, liegt MdL Paul Locherer<br />

dabei besonders am Herzen: das Transfer-Zentrum-Milch.<br />

Vor drei Jahren haben die damalige <strong>CDU</strong>-Landesregierung und der<br />

Milchwirtschaftliche Verein Baden-Württemberg den Startschuss<br />

gegeben für die Zusammenarbeit mit der Uni Hohenheim. Mittlerweile<br />

wurden über 100 Anfragen von Lebensmittelunternehmen<br />

und der Zulieferindustrie bearbeitet.<br />

„Der Wissenstransfer von Wissenschaft und Praxis ist ein Schlüssel,<br />

wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft geht. Das<br />

sollten gerade kleinere und mittlere Unternehmen der Lebensmittelbranche<br />

für sich nutzen. Solche Projekte sollten daher auch auf<br />

andere Bereiche ausgedehnt werden“, fordert MdL Paul Locherer.<br />

Bildung , Beratung und Information stärken<br />

Selbst aktiv wird die Lebensmittelwirtschaft ebenfalls, indem sie<br />

sich zu Clustern zusammenschließt und damit die Vorteile des<br />

Miteinanders nutzt, sei es die Initiative „Food für Health“ im Bodenseeraum<br />

oder das Lebensmittelcluster Schwäbisch Hall - gemeinsam<br />

kommt man voran. Dabei spielt auch die Qualifikation<br />

eine entscheidende Rolle. Kompetente und motivierte Mitarbeiter<br />

wissen die Vorzüge heimischer Produkte zu vermitteln. Das Land<br />

Baden-Württemberg unterstützt daher die Beratungsleistungen<br />

der Fachverbände. Die Innungsverbände des Bäckerhandwerks haben<br />

allein im vergangenen Jahr rund 63 000 Euro an Zuschuss erhalten,<br />

für überbetriebliche Ausbildungslehrgänge gab es rund<br />

200 000 Euro. Authentische und engagierte Vermittler des Wissens<br />

rund um heimische Qualität sind die Landfrauen, die in einem<br />

gemeinsamen Projekt mit der MBW Marketinggesellschaft als<br />

„Agrarbotschafterinnen“ unterwegs sind.<br />

Die kleinstrukturierte Lebensmittelwirtschaft ist in der regionalen<br />

Wertschöpfung und Nahversorgung ein wichtiger Baustein. In<br />

gezielten Veranstaltungen werden die Kommunen über die Möglichkeiten<br />

der bedarfsgerechten Nahversorgung informiert. > www.paul-locherer.de


Bundestag <strong>KREISTEIL</strong><br />

Photovoltaikausbau steuern –<br />

Akzeptanz von Erneuerbaren Energien erhalten<br />

von Josef Rief MdB<br />

Bundestagsabgeordneter Josef Rief will<br />

weitere Förderung der erneuerbaren Energien.<br />

(Foto: B. Volkholz)<br />

Der Ausbau der Solarenergie wird in<br />

Deutschland über eine Umlage auf den<br />

Strompreis gefördert. Das Verhältnis zwischen<br />

Förderung und der inzwischen günstigen<br />

Preise für Solarmodule führt nun zu<br />

einem übermäßigen Zubau von Photovoltaikanlagen,<br />

der die Stromkunden, also die<br />

Verbraucher und das Stromnetz schwer<br />

belasten. Diese Entwicklung musste die<br />

Bundesregierung nun schnellstmöglich<br />

gegensteuern!<br />

Im Jahr 2011 wurden statt geplanter 3500<br />

Megawatt (MW) rund 7500 MW installiert.<br />

Diese an sich positive Entwicklung hat zur<br />

Folge, dass inzwischen sowohl die Netzstabilität<br />

als auch die bisherige Höhe der<br />

Umlage auf den Strompreis für erneuerbare<br />

Energien gefährdet sind. Vor allem im<br />

süddeutschen Raum stellt gerade die<br />

Rückleitung großer Strommengen das fein<br />

verästelte Netz der Energieversorger vor<br />

große Herausforderungen. Leistungsspitzen<br />

bei starkem Sonnenschein werden so<br />

zum Problem. Zudem sind bei Solarstrom<br />

NEUES VON<br />

JOSEF RIEF<br />

aus Berlin<br />

>>> www.josef-rief.de<br />

gerade Speichermöglichkeiten gefragt, von denen<br />

bisher nur die wenig vorhandenen Pumpspeicherkraftwerke<br />

technologisch ausgereift<br />

sind und einigermaßen kostendeckend bewirtschaftet<br />

werden können.<br />

Die weitere Förderung der erneuerbaren<br />

Energien muss zum Ziel haben, dass sie auch<br />

ohne Förderung wirtschaftlich<br />

betrieben werden<br />

kann. Die Umlage für<br />

erneuerbare Energien, die<br />

jeder Stromkunde mit<br />

zurzeit ca. 3,6 Cent pro<br />

kWh zahlt, darf den<br />

Strompreis nicht weiter<br />

in die Höhe treiben. Bürgerinnen<br />

und Bürger werden<br />

ohnehin durch einen<br />

allgemeinen Anstieg der<br />

Energiepreise belastet.<br />

Der Strompreis ist auch<br />

für unsere Unternehmen<br />

ein Standortfaktor. Energieintensive<br />

Unternehmen, wie wir sie auch im<br />

Kreis <strong>Biberach</strong> haben, müssen auch in Zukunft<br />

ein verlässliches Stromangebot haben.<br />

Vergütung wird abgesenkt<br />

So werden wir zum Stichtag 1. April 2012 die<br />

Vergütung je nach Anlagentyp um 20-30 Prozent<br />

absenken. Auch nach dieser Absenkung<br />

werden bei der Investition in Solarstrom Renditen<br />

von 5-10 Prozent möglich sein. Die auch bisher<br />

schon geplante Regelmäßige Absenkung<br />

der Einspeisevergütung wird nun nicht mehr<br />

jährlich vorgenommen werden, sondern monatlich<br />

je nach Zubau abgesenkt. Bei kleinen<br />

Dachanlagen bis einschließlich 10 KW müssen<br />

künftig 20 Prozent des produzierten Stroms<br />

selbst verbraucht oder selbständig am Markt<br />

gehandelt werden. 20 Prozent Eigenverbrauch<br />

ist für Besitzer von Eigenheimen oder im Bereich<br />

der Landwirtschaft kein Problem. Bei Anlagen<br />

von 10 KW bis 1 MW müssen 10 Prozent<br />

selbst verbraucht oder selbst vermarktet werden.<br />

Anlagen über 1 MW bis 10 MW erhalten<br />

degressiv die volle Vergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG). Aus der Vergütung<br />

über das EEG fallen dagegen Großanlagen<br />

über 10 MW. Sie erhalten künftig keine Förderung<br />

mehr, sondern müssen den gesamten<br />

Strom selbst vermarkten.<br />

NEWSLETTER ABONNIEREN<br />

Am Freitag einer Sitzungswoche des Deutschen Bundestages<br />

erscheint der Newsletter von Josef Rief „Berlin aktuell“. Dieser<br />

wird Ihnen gern per Email oder Fax zugesandt. Bei Interesse<br />

schicken Sie eine Email an: josef.rief@bundestag.de oder<br />

rufen im Berliner Büro von Josef Rief an unter der Nummer:<br />

030/227 71905!<br />

Auch in Zukunft wird mit dem so genannten<br />

„atmenden Deckel“, der einen<br />

Zubaukorridor vorsieht, flexibel<br />

mit einer Absenkung oder Erhöhung<br />

der Förderung auf die Zu- oder Abnahme<br />

der installierten Photovoltaikleistung<br />

in Deutschland reagiert. Die<br />

(fotolia)<br />

beschlossenen Änderungen sowie die<br />

fortlaufende Anpassung gelten jeweils<br />

nur für Neuanlagen. Die zur Zeit<br />

der Inbetriebnahme bestehenden Einspeisebedingungen<br />

gelten dann 20<br />

Jahre lang. Mit diesem Gesetz erhalten<br />

wir die bisherige Akzeptanz von<br />

Photovoltaik bei den Stromkunden<br />

und sichern weiterhin einen nachhaltigen<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien.<br />

> Seite 17


Bundestag <strong>KREISTEIL</strong><br />

Für Familien und gegen „grüne und rote“ Anträge<br />

im Bundestag zur Verhinderung des<br />

geplanten Betreuungsgeldes<br />

Pressemitteilung von Josef Rief MdB vom 29.03.2012<br />

Der heimische Bundestagsabgeordnete<br />

Josef Rief (<strong>CDU</strong>) stimmt ganz klar gegen<br />

Anträge aus der Opposition, die sich gegen<br />

das geplante Betreuungsgeld richten.<br />

„Die Ansicht, das Geld sei eine Art Fernbleibeprämie,<br />

kann ich nicht nachvollziehen“,<br />

so der Vater von drei Kindern. „Wie<br />

und wie lange es sinnvoll ist, für den Nachwuchs<br />

daheim zu bleiben oder eben nach<br />

jahrelanger Ausbildung nicht auf ein Berufsleben<br />

außer Haus verzichten zu wollen,<br />

sollte doch jedes Elternteil für sich<br />

entscheiden können.“ Druck dahingehend,<br />

den Nachwuchs schon in jüngsten Jahren<br />

zur Betreuung und Erziehung allein in öffentliche<br />

Hände geben zu müssen, sei aus<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 18<br />

christdemokratischer Sicht undenkbar.<br />

Ab dem Jahre 2013 wird es einen<br />

Rechtsanspruch für alle Kinder auf einen<br />

Krippenplatz geben, für Rief ist es<br />

daher nur folgerichtig, eine finanzielle<br />

Anerkennung zugunsten derer zu<br />

schaffen, die sich bewusst für eine<br />

Kinderbetreuung daheim entscheiden.<br />

„Die zunächst geplanten 100<br />

Euro pro Monat und Kind sind sicherlich<br />

keine große Summe, aber dennoch ein<br />

Ausweis von Verteilungsgerechtigkeit und<br />

erleichtert vielleicht sogar die Entscheidung<br />

für ein zweites oder drittes Kind.“<br />

Hintergrund: Die Regierungskoalition<br />

Interessante Praktikumswoche<br />

im Berliner Abgeordnetenbüro von Josef Rief<br />

von Mona Gödje und Ellen Pleschke, Laupheim<br />

Am 26. März begann unser BOGY-Praktikum im Büro des Bundestagsabgeordneten<br />

Josef Rief. Wir entschieden uns für dieses<br />

Praktikum, da wir politisch interessiert sind und uns gefragt haben,<br />

wie der Tagesablauf eines Mitglieds des Bundestages in Berlin<br />

wohl aussieht. Dafür war eine Bewerbung mit Lebenslauf per<br />

Email ausreichend. Am Montag dann betraten wir das Paul-Löbe-<br />

Haus, das Parlamentsgebäude mit 550 Büros für 275 Abgeordnete.<br />

Zunächst beantragten wir den Hausausweis für unsere Praktikumswoche,<br />

damit wir uns in den Gebäuden des Bundestages frei<br />

bewegen konnten.<br />

Josef Rief hat gute Gründe für das Familienbetreuungsgeld.<br />

(Foto: B. Volkholz)<br />

wird ab dem Jahr 2013 ein Betreuungsgeld<br />

in Höhe von zunächst 100 Euro für das<br />

zweite und ab dem Jahr 2014 in Höhe von<br />

150 Euro für das zweite und dritte Lebensjahr<br />

des Kindes einführen.


Europaparlament <strong>KREISTEIL</strong><br />

Ein Rohstoffdeal<br />

für Deutschland –<br />

welchen Nutzen hat<br />

der deutsche Bürger?<br />

von Elisabeth Jeggle MdEP<br />

Bundeskanzlerin Merkel hat mit dem kasachischen Präsidenten<br />

Nasarbajew im Februar 2012 einen Vertrag über die Lieferung von<br />

sogenannten „Seltenen Erden“ unterzeichnet. Diese Spezialmetalle<br />

werden unter anderem für die Herstellung von Elektroprodukten<br />

und Motoren, sowie für Technologien im Bereich erneuerbarer<br />

Energien benötigt. Auch mit der Mongolei hat die Bundesregierung<br />

im Oktober 2011 ein Rohstoffabkommen ausgehandelt. In<br />

diesem Zusammenhang habe ich am 28. März 2012 am 10. Mongolisch-Deutschen<br />

Forum der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin zu<br />

den EU-Mongolei Beziehungen gesprochen und mich für eine stärkere<br />

parlamentarische Zusammenarbeit mit dem zentralasiatischen<br />

Staat ausgesprochen. Den Besuch des mongolischen Staatspräsidenten<br />

Elbegdorj in Berlin in derselben Woche begrüße ich<br />

daher sehr und freue mich über eine Ausweitung der politischen<br />

und wirtschaftlichen Kooperation beider Länder.<br />

Die Zusammenarbeit mit Kasachstan und der Mongolei ermöglicht<br />

Deutschland eine Diversifizierung seiner Rohstoffimporte sowie<br />

eine Abmilderung unserer einseitigen Abhängigkeit von Selte-<br />

nen Erden aus China. Gleichzeitig können wir durch unsere Wirtschaftsbeziehungen<br />

mehr Einfluss auf die Politik beider Länder,<br />

insbesondere den Demokratisierungsprozess und die Menschenrechtssituation<br />

nehmen.<br />

Der steigende Bedarf nach Seltenen Erden betrifft jedoch nicht<br />

nur die deutsche Wirtschaftspolitik, sondern zunehmend auch die<br />

Europäische Union und damit meine politische Tätigkeit in Brüssel.<br />

Preissteigerungen auf den internationalen Rohstoffmärkten<br />

und Handelsrestriktionen stellen die EU vor zahlreiche Herausforderungen.<br />

Aus diesem Grund verabschiedete die Europäische<br />

Kommission im Februar 2011 eine auf drei Säulen beruhende Rohstoffstrategie.<br />

Der erste Pfeiler sieht Maßnahmen für eine ausrei-<br />

NEUES VON<br />

Elisabeth Jeggle<br />

aus Brüssel<br />

>>> www.eurojeggle.de<br />

MdEP Jeggle bei einer Wirtschaftskonferenz in Kirgisien.<br />

chende Versorgung mit Seltenen Erden, Eisenerzen und Buntmetallen<br />

aus Drittstaaten vor. Der zweite Pfeiler soll die Erschließung<br />

von ungenutzten Rohstoffvorkommen in der EU forcieren. Der<br />

dritte Pfeiler sieht eine effizientere Verwendung vorhandener<br />

Rohstoffe vor.<br />

Steigender Rohstoffbedarf in der EU<br />

Auch innerhalb des Europäischen Parlaments steht die EU-Rohstoffstrategie<br />

auf der Agenda, wenn es um unsere zukünftige Handelspolitik<br />

und Abkommen mit Drittstaaten geht. Als mit auswär-<br />

Elisabeth Jeggle spricht beim Mongolisch-<br />

Deutschen Forum der Konrad-Adenauer-<br />

Stiftung in Berlin. (Fotos: pr) Elisabeth Jeggle trifft auf ihrer Reise durch Zentralasien viele politische Gesprächspartner.<br />

tigen Angelegenheiten und Menschenrechten betrautes Ausschussmitglied<br />

im Europäischen Parlament vertrete ich die Auffassung,<br />

dass Rohstoffabkommen mit Verpflichtungen für die beteiligten<br />

Akteure einhergehen. So können Drittstaaten ihre Außenhandelsbeziehungen<br />

stärken, müssen jedoch demokratische Reformen<br />

forcieren und Menschenrechte einhalten. Für die EU muss<br />

neben guten Wirtschaftsbeziehungen auch die Unterstützung des<br />

Reformprozesses in den Partnerstaaten - oft Schwellen- und Transformationsländer<br />

- im Vordergrund stehen.<br />

Die Handelsabkommen mit Kasachstan und der Mongolei sowie<br />

die Umsetzung der EU-Rohstoffstrategie stiften für die europäische<br />

Wirtschaft und den Standort Deutschland Sicherheit im Bereich<br />

der Rohstoffversorgung. Sie bedeuten jedoch gleichzeitig<br />

mehr politische Verantwortung hinsichtlich einer nachhaltigen<br />

und dem Wohl der Bürger dienenden Wirtschaftspolitik in den jeweiligen<br />

Partnerländern. Ich setze mich nachdrücklich dafür ein,<br />

dass wir in Zukunft neben wirtschaftlichen Vorteilen auch immer<br />

die soziale und politische Situation der Menschen vor Ort berücksichtigen,<br />

wenn neue Abkommen mit Drittstaaten geschlossen<br />

werden. > Seite 19


Europaparlament <strong>KREISTEIL</strong><br />

Die Kommunen und der Vertrag von Lissabon –<br />

kommunales Selbstverwaltungsrecht<br />

auch auf EU-Ebene anerkannt<br />

von Elisabeth Jeggle MdEP<br />

Schon seit dem 09. Dezember 2009 ist<br />

der Vertrag von Lissabon (EUV) bereits in<br />

Kraft. Neben vielen Neuerungen wurde<br />

auch explizit das lokale Selbstverwaltungsrecht<br />

der Kommunen in Art. 4 Abs. 2<br />

EUV anerkannt. Dies macht Hoffnung,<br />

dass die Kommunikation und die Gesetzgebung<br />

in der Europäischen Union (EU)<br />

verstärkt von „unten“ nach „oben“ erfolgt<br />

und somit auf der einen Seite zu einer größeren<br />

Akzeptanz europäischer Entscheidungen<br />

bei der Bevölkerung und auf der<br />

anderen Seite zu einer stärkeren Beachtung<br />

kommunaler Interessen in Brüssel<br />

führt.<br />

Manch einer mag sich fragen, warum die<br />

Anerkennung des kommunalen Selbstverwaltungsrechts,<br />

welches in Deutschland<br />

eine lange und positive Tradition hat, eine<br />

solch große Bedeutung für die Kommunen<br />

darstellt. Doch wenn man bedenkt, dass<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 20<br />

bis zu 80 Prozent der europäischen<br />

Vorgaben direkte<br />

oder indirekte Auswirkungen<br />

auf die kommunalen<br />

Aufgabenfelder haben, so<br />

kann man die kommunale<br />

Selbstverwaltungsgarantie<br />

auf Ebene der EU durchaus<br />

als einen wichtigen Schritt<br />

in die richtige Richtung bezeichnen.<br />

Ich verstehe kommunale<br />

Selbstverwaltung als gelebten<br />

Ausdruck der nationalen<br />

Identität eines jeden<br />

Mitgliedstaates. Meiner<br />

Meinung nach fördert die<br />

Respektierung dieser Selbstverwaltung<br />

gleichzeitig die Vielfalt in der europäischen<br />

Identität und ist ein solides Fundament<br />

zur Festigung der europäischen Integration.<br />

Bislang waren die Rechte der Kommunen<br />

in der EU eher mäßig geschützt und die<br />

Kommunen hatten nur geringe Einflussmöglichkeiten<br />

auf die europäische Ebene.<br />

Doch dies hat sich mit dem Lissabon-Vertrag<br />

geändert. Neben der Anerkennung<br />

der kommunalen Selbstverwaltung wurde<br />

auch die Subsidiaritätskontrolle auf die lokale<br />

Ebene ausgedehnt. Zudem haben repräsentative<br />

Verbände ein Mitwirkungsrecht<br />

bei allen Aktivitäten der EU. Aus der<br />

Europapolitik wurde damit die „Kommunalblindheit“<br />

entfernt.<br />

Doch mehr Rechte bringen auch mehr<br />

Verantwortung mit sich. Jetzt gilt es, dass<br />

die Kommunen und Regionen sich verstärkt<br />

um Ihre Anliegen und Interessen<br />

kümmern. Besonders dem Bundesrat, dem<br />

Bundestag und den Kommunen obliegt<br />

Elisabeth Jeggle referiert beim 3. „Europatag“ des Landkreises<br />

Ravensburg. (Foto: A. Miller)<br />

diese Verantwortung. Die Zeiten, in denen<br />

man auf Brüssel schimpft und sich aus unliebsamen<br />

Regelungen der EU herauszuwinden<br />

versucht, sind vorbei. Die Kommunen<br />

müssen auf ihre Rechte pochen und<br />

dürfen sich nicht ausruhen, sondern müssen<br />

aktiv ihre Positionen im Rahmen der<br />

europäischen Gesetzgebung durchsetzen.<br />

Hierfür wurden ihnen starke Instrumente<br />

an die Hand gegeben. Unter anderem besitzt<br />

der Ausschuss der Regionen, als Interessenvertretung<br />

der lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften nun ein Klagerecht<br />

in allen Fragen der Subsidiarität.<br />

Mehr Rechte, mehr Verantwortung<br />

Auch im Bereich der Daseinsvorsorge,<br />

welchen man als Kernbereich der kommunalen<br />

Selbstverwaltung bezeichnen kann,<br />

hat sich einiges getan. Daseinsvorsorge<br />

bedeutet die staatliche Sicherstellung der<br />

gleichmäßigen Versorgung der Bürgerinnen<br />

und Bürger mit bestimmten, für das<br />

menschliche Dasein essentielle Gütern<br />

und Leistungen zu gleichen Bedingungen.<br />

Vorwiegend werden diese Leistungen<br />

durch kommunale Unternehmen erbracht,<br />

wobei Güter öffentlich zugänglich gemacht<br />

werden müssen und sich die Leistungen<br />

am Gemeinwohl orientieren, wie<br />

beispielsweise bei der Gas- oder Wasserversorgung,<br />

dem öffentlichen Nahverkehr<br />

und Bildungseinrichtungen.<br />

Vor dem Vertrag von Lissabon stand dieses<br />

Prinzip regelmäßig in einem Spannungsverhältnis<br />

zum freien europäischen<br />

Binnenmarkt und dem europäischen Wettbewerb.<br />

Hauptsächlich geht es hier um die<br />

Frage, wie das Verhältnis von nationalstaatlicher,<br />

gemeinwohlorientierter Politik<br />

und europäischem Wettbewerb zu gestalten<br />

und zu gewichten ist. Durch die im<br />

Vertrag von Lissabon garantierte kommu-


Europaparlament <strong>KREISTEIL</strong><br />

nale Selbstverwaltung, jetzt auch auf europäischer<br />

Ebene, werden viele öffentliche<br />

Dienstleistungen nicht mehr automatisch<br />

vom Wettbewerbsrecht der EU betroffen.<br />

Somit ist das Recht der eigenverantwortlichen<br />

Erbringung von Leistungen der Daseinsvorsorge<br />

durch die Kommunen garantiert.<br />

Vor diesem Hintergrund begrüße ich es,<br />

dass hier in Brüssel so viele deutsche lokale<br />

und regionale Repräsentantenbüros tätig<br />

sind - wie beispielsweise das Europabüro<br />

der baden-württembergischen Kommunen.<br />

Lokale Interessenvertretungen haben<br />

nun erkannt, wie wichtig es ist, Auge und<br />

Ohr am Ort des Geschehens zu haben. Indem<br />

diese Verbände direkten Kontakt zu<br />

den betroffenen Entscheidungsträgern<br />

halten, können sie auf ihre Sicht der Dinge<br />

aufmerksam machen und letztendlich<br />

auch Einfluss üben.<br />

Immer öfter machen sich Vertreter aller<br />

politischen Ebenen auf den Weg nach<br />

Brüssel, um im Europäischen Parlament<br />

bei ihren Abgeordneten Präsenz zu zeigen<br />

und ihre Anliegen vorzubringen. Das beginnt<br />

bei unseren regionalen Präsidien, es<br />

kommen aber auch die Landräte und<br />

Kreisräte, sowie Bürgermeister und Gemeinderäte<br />

- und viele vor Ort aktive Institutionen<br />

. Dies begrüße ich sehr, weil ich<br />

daran sehe, dass zu Hause sowohl die Notwendigkeit<br />

wie auch die Möglichkeit zur<br />

aktiven Mitgestaltung erkannt wurden.<br />


Europaparlament / Frauen Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

kum bei Frau Jeggle erfahren wir,<br />

wie wichtig die EU für ihre knapp<br />

500 Millionen Einwohner ist, welche<br />

Aufgaben das Europäische<br />

Parlament hat und auf welchen<br />

Werten die EU basiert. Doch wie<br />

kommen Verträge und Verordnungen<br />

der EU überhaupt zustande?<br />

Wie funktioniert eine Zusammenarbeit<br />

von Parlamentariern<br />

aus 27 verschiedenen Ländern?<br />

Als Praktikantinnen dürfen wir<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

werfen. Unsere Aufgaben im Parlament<br />

sind vielfältig und reichen<br />

von der Bearbeitung von Bürgeranfragen<br />

aus dem Wahlkreis bis<br />

hin zur Vor- und Nachbereitung<br />

von Ausschusssitzungen. So lernen<br />

wir durch Frau Jeggles Arbeit<br />

im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten,<br />

dass die Gewährleistung<br />

von Menschenrechten in<br />

vielen Ländern nicht selbstverständlich<br />

ist. Und im Bereich<br />

Agrarpolitik hat das Europäische<br />

Parlament Mitentscheidungsrecht<br />

bei Verordnungen, von denen die<br />

zahlreichen Landwirte in unserer<br />

oberschwäbischen Heimat direkt<br />

und nachhaltig betroffen sind.<br />

Doch neben all den spannenden<br />

Aufgaben, die wir täglich im Parlament<br />

bearbeiten dürfen, kommt<br />

auch der Spaß nicht zu kurz. Abgesehen<br />

von den vielen neuen<br />

Freundschaften, die wir hier<br />

schließen, dürfen wir auch eine<br />

Vielzahl an Veranstaltungen besu-<br />

Bürotechnik<br />

Zeppelinstr. 19 • 88471 Laupheim<br />

Tel.: 0 73 92 / 59 81 Fax: 59 83<br />

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<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 22<br />

chen. So konnten wir beispielsweise bei einer<br />

Konferenz zum Thema Energieeffizienz Kommissar<br />

Oettinger als Redner erleben. Bei einer<br />

Podiumsdiskussion, bei der Frau Jeggle als<br />

Gastrednerin geladen war, ging es um das<br />

wichtige Thema Tierschutz und die Bedingungen<br />

bei Tiertransporten. Ebenfalls gut gefallen<br />

hat uns eine Diskussionsrunde zur Problematik<br />

der Breitbandversorgung auf kommunaler Ebene,<br />

denn hier wurde der Landkreis Ravensburg<br />

Frauen sind unverzichtbar<br />

für eine lebendige Partei<br />

von Elisabeth Glaser, Pressereferentin Frauen Union<br />

Die Frauen Union besichtigte<br />

am 13. Februar das Hospiz Haus<br />

Maria, das sich mitten im Stadtzentrum<br />

von <strong>Biberach</strong> befindet.<br />

Dieser Standort ist so zentral<br />

wie letztlich das Thema „Tod“.<br />

Denn das Sterben gehört real<br />

zum Leben. Das Hospiz bietet<br />

hier eine gute Herberge für die<br />

letzte Wegstrecke. Schwerkranke<br />

und sterbende Menschen<br />

können dort in Würde die letzte<br />

Lebenszeit verbringen. Ins Hospiz<br />

kommen vor allem Menschen,<br />

die unheilbare Krankheiten<br />

haben und sich im fortgeschrittenen<br />

Stadium befinden.<br />

Diese Menschen werden durch<br />

den Haus- oder Klinikarzt dorthin<br />

überwiesen.<br />

Träger dieses Hauses ist die St.<br />

Elisabeth-Stiftung. Schwester<br />

Klara-Maria Breher, die Leiterin<br />

des Hospizes Haus Maria, und<br />

Eva-Maria Sorg von der Hospizstiftung<br />

<strong>Biberach</strong> erläuterten,<br />

dass es im Hospiz nicht mehr darum geht, das<br />

Leben mit medizinischen Mitteln zu verlängern.<br />

Sondern es wird mit Mitteln der Palliativpflege<br />

angestrebt, Schmerzen zu lindern. Denn<br />

der Leitsatz des Hauses lautet: „Damit Menschen<br />

in Würde sterben können - Sterben ist<br />

eine Zeit des Lebens.“<br />

Die Finanzierung des Hospizes basiert auf<br />

drei Säulen. Die erste Säule bildet der Landkreis<br />

<strong>Biberach</strong>, die Stadt <strong>Biberach</strong>, die Kreissparkasse<br />

und der Hospitalrat. Die zweite Säule<br />

ist der Zins aus einer kirchlichen Hospiz-Stiftung.<br />

Die dritte Säule steuert der Förderverein<br />

Hospiz Landkreis <strong>Biberach</strong> bei. Zehn Prozent<br />

der Kosten sind nicht fest gedeckt, sondern<br />

müssen durch Spenden aufgebracht werden.<br />

Wenige Wochen später am 28. März fand eine<br />

Vorstandssitzung der Frauen Union im „Grünen<br />

Baum“ in <strong>Biberach</strong> statt. Zu Beginn berichtete<br />

Isolde Weggen von der Arbeit auf Bezirksebene.<br />

Die nächste Sitzung im Bezirk soll sich<br />

mit dem heiklen Thema „Integration“ befassen<br />

und wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion<br />

als Musterbeispiel für eine gelungene Breitbandversorgung<br />

vorgestellt.<br />

Dieses interessante und ereignisreiche Praktikum<br />

in Brüssel wird uns immer in Erinnerung<br />

bleiben und wir danken Frau Jeggle und ihren<br />

Mitarbeitern herzlich, dass sie uns die Möglichkeit<br />

dazu gegeben haben. Nach diesen drei<br />

Monaten in Brüssel sind wir uns sicher: „Wir<br />

brauchen die EU - und die EU braucht Frau Jeggle!“<br />


Frauen Union / Junge Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

Um diese Fragen möglichst weitreichend stellen zu können,<br />

sollen drei Arten der Befragung durchgeführt werden: eine Telefonbefragung,<br />

eine Online-Befragung und eine „Straßenbefragung“.<br />

Ein Grund für die Befragung ist die Abwanderung von<br />

weiblichen Wählerstimmen zu anderen Parteien, insbesondere<br />

Frauen im Alter von 45 bis 59 Jahren und von 18 bis 24 Jahren.<br />

Nun soll in Erfahrung gebracht werden, welche Gründe zur Abwanderung<br />

geführt haben. Vorschläge und Kritik dazu werden<br />

sehr ernst genommen.<br />

Die anwesenden Frauen hörten mit großem Interesse zu und<br />

diskutierten die Ursachen. Ist es für Frauen mit Familie durch<br />

die bisherigen politischen Regelungen für die Frau attraktiver zu<br />

Hause zu bleiben oder lohnt es sich zum Arbeiten zu gehen?<br />

Durch die derzeitige politische Lage sehen die Frauen leider keine<br />

tatsächliche Wahlfreiheit. Die Frauen appellierten vor allem<br />

auch an die Arbeitgeber, noch familienfreundlichere Arbeitsplätze<br />

anzubieten.


Inserenten aus dem Kreis <strong>KREISTEIL</strong><br />

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Kreissparkasse <strong>Biberach</strong><br />

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Zeppelinring 4<br />

88400 <strong>Biberach</strong><br />

Tel. 07351/5700<br />

Fax 07351/5702340<br />

www.ksk-bc.de<br />

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<strong>Biberach</strong> GmbH & Co. KG<br />

Winterstetter Weg 20<br />

88456 Ingoldingen<br />

Tel. 07355/93030<br />

Fax 07355/930340<br />

Arnold-Haus GmbH<br />

Wiesenstraße 14<br />

88499 Riedlingen<br />

Tel. 07373/92110<br />

Fax 07373/921129<br />

www.arnold-haus.de<br />

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88521 Ertingen<br />

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Eble Kieswerk GmbH & Co. KG<br />

Hauptstr. 25<br />

88487 Baltringen<br />

Tel. 07356/923999<br />

Fax 07356/923618<br />

info@eble-baltringen.de<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 24<br />

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Bauunternehmung<br />

Ulmer Straße 50-52<br />

88416 Ochsenhausen<br />

Tel. 07352/92000<br />

Fax 07352/920040<br />

GWO - Oberland eG<br />

Genossenschaft<br />

f. Wohnungsbau<br />

Marktplatz 18<br />

88471 Laupheim<br />

Tel. 07392/709723<br />

Fax 07392/709750<br />

www.gwo.de<br />

info@gwo.de<br />

Härle Hoch- u. Tiefbau,<br />

Betonfertigteile GmbH<br />

Gartenstraße 5<br />

88437 Maselheim<br />

Tel. 07351/15870<br />

Fax 07351/158734<br />

www.haerle-bau.de<br />

Josef Kühnbach & Co.<br />

Kies- und<br />

Transportbeton<br />

Im Katzenwinkel 1<br />

88480 Achstetten<br />

Tel. 07392/96630<br />

Fax 07392/966330<br />

Gebr. Maier Kieswerk<br />

Tiefbau GmbH<br />

Häspelerstr. 8<br />

88433 Schemmerhofen<br />

Tel. 07356/9503680<br />

Fax 07356/2682<br />

kieswerk-maier@t-online.de<br />

Kieswerk Rieger<br />

88427 Bad Schussenried-<br />

Sattenbeuren<br />

Tel. 07583/94140<br />

Fax 07583/941420<br />

Bauen<br />

TRANSBETON<br />

Transportbetonwerk<br />

GmbH & Co. KG<br />

Ehinger Str. 101<br />

88400 <strong>Biberach</strong> /Riß<br />

Tel. 07351/15660<br />

Fax 07351/14257<br />

www.trans-beton.de<br />

Wertbau Laupheim<br />

Bauträgergesellschaft mbH<br />

Lange Straße 24<br />

88471 Laupheim<br />

Tel. 07392/10600<br />

Fax 07392/17900<br />

Max Wild GmbH<br />

Transporte, Tiefbau<br />

Leutkircher Str. 22<br />

88450 Berkheim<br />

Tel. 08395/9200<br />

Fax 08395/92030<br />

www.maxwild.com<br />

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Büro<br />

Rommel<br />

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Zeppelinstraße 19<br />

88471 Laupheim<br />

Tel. 07392/5981<br />

Fax 07392/5983<br />

Dienstleistung<br />

IFF International<br />

Institut f. Fild Research GmbH<br />

Zeppelinring 24<br />

88400 <strong>Biberach</strong><br />

Tel. 07351/3400722<br />

Fax 07351/3400729<br />

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Daimlerstraße 10<br />

88499 Riedlingen<br />

Tel. 07371/93370<br />

Fax 07371/933716<br />

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88427 Bad Schussenried<br />

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Tel. 07352/1332<br />

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88400 <strong>Biberach</strong><br />

Tel. 07351/3420<br />

Fax 07351/3422762<br />

www.handtmann.de<br />

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88499 Altheim<br />

Tel. 07371/93080<br />

Fax 07371/930819<br />

www.ibschwoerer.de<br />

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Kraftfahrzeuge<br />

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<strong>Biberach</strong>er Str. 64<br />

88471 Laupheim<br />

Tel. 07392/97230<br />

Fax 07392/93143<br />

www.autocenter-benz.de<br />

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Diebold GmbH<br />

M.A.N.-Vertragswerkstatt<br />

Motoreninstandsetzung<br />

Rudolf-Diesel-Str. 3<br />

88521 Ertingen<br />

Tel. 07371/9312380<br />

Fax 07371/93123818<br />

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Ulmer Straße 95<br />

88471 Laupheim<br />

Tel. 07392/97120<br />

Fax 07392/4298<br />

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88400 <strong>Biberach</strong><br />

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Unser Service<br />

für INSERENTEN


Senioren Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

Schulamtsdirektor Wolfgang Mäder<br />

referiert bei den <strong>CDU</strong>-Senioren<br />

von Otto Lambrecht, Schriftführer Fotos von Wolfgang Gairing<br />

In der ersten Mitgliederversammlung im<br />

neuen Jahr am 2. Februar informierte der<br />

leitende Schulamtsdirektor Wolfgang Mäder<br />

- zuständig für die Kreise <strong>Biberach</strong>,<br />

Alb-Donau und den Stadtkreis Ulm - über<br />

die Bildungspolitik und insbesondere über<br />

die Schulpolitik der neuen Landesregierung.<br />

Er ist dabei auf eine aufmerksame<br />

Zuhörerschaft gestoßen. Man wollte vom<br />

Referenten hören, welche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

unsere Kinder und Enkelkinder<br />

unter der grün-roten Landesregierung<br />

künftig haben werden.<br />

Mäder erläuterte das Vorhaben, zum<br />

Schuljahr 2012/13 die ersten Gemeinschaftsschulen<br />

einzurichten. Dabei habe<br />

die Stadt Riedlingen die Nase vorn, da sie<br />

zu jenen Kommunen gehört, die als erste<br />

einen Antrag auf Einrichtung der neuen<br />

Schulart gestellt hatte. Das Konzept sieht<br />

eine Schule vor, deren Entwicklung von<br />

den bestehenden Schularten mitbestimmt<br />

werden kann, also parallel und zusätzlich<br />

Schulamtsdirektor Wolfgang Mäder erläutert die Schulpolitik der neuen Landesregierung.<br />

SU-Kreisvorsitzender Honor Funk leitet die anschließende Diskussion.<br />

zu den bestehenden Schularten aufgebaut<br />

wird. Die Gemeinschaftsschule steht für<br />

verschiedene Formen eines längeren gemeinsamen<br />

Lernens, in Erfüllung eines<br />

pädagogischen und politischen Zieles. Die<br />

Gemeinschaftsschule soll die Klassen 5 -<br />

10, ggf. auch 1 - 4 und 11 bis 13 umfassen<br />

und damit Schulabschlüsse (wie bisher)<br />

hin zum Abitur ermöglichen.<br />

Riedlingen hat die Nase vorn<br />

Damit bleibt die wohnortnahe Schule<br />

weitestgehend erhalten, ein Vorteil, der<br />

nicht unterschätzt werden darf, besonders<br />

in Hinblick auf die Vereinsarbeit. Die Wei-<br />

terentwicklung des Schulsystems ist auch<br />

zu betrachten unter dem Aspekt des demographischen<br />

Wandels. Die Schülerzahlen<br />

nehmen dramatisch ab, langfristig gesehen<br />

werden sie auf 50 % des heutigen<br />

Bestandes absinken. Das könnte über kurz<br />

oder lang Auswirkungen auf die bisher im<br />

ländlichen Raum gestreut liegenden Schulstandorte<br />

haben. Dennoch glaubt Mäder<br />

nicht, wie oft vermutet wird, dass am Ende<br />

der aktuellen Reform mangels genügender<br />

Schülerzahlen die Schulen auf dem Land<br />

aufgegeben werden müssen und zwangsweise<br />

Schulzentren entstehen.<br />

Dass Eltern den für ihr Kind am besten<br />

geeigneten Schultyp, nach der Grundschule<br />

nun selbst wählen dürfen, wird als Fortschritt<br />

gesehen. Dies gilt auch für Kinder<br />

mit Behinderungen, weil ein Teil von ihnen<br />

in der Lage ist, die Regelschule zu besuchen.<br />

Der Bestand an Förderschulen wird<br />

jedoch garantiert. In der Gemeinschaftsschule<br />

unterrichten Lehrkräfte aller Schularten,<br />

wesentlich ist die Teamarbeit der<br />

Lehrkräfte und Lernbegleiter auf verschiedenen<br />

Ebenen. Der Antrag auf Einrichtung<br />

einer Gemeinschaftsschule kann vom<br />

Schulträger mit Zustimmung der Schulkonferenz<br />

nach Vorliegen der gesetzlichen<br />

Grundlagen beim Kultusministerium gestellt<br />

werden.<br />

Die Aussprache zum Referat deckte so<br />

manchen schulischen Mangel auf. Allzu<br />

viele Entlassschüler bringen nicht die besten<br />

Voraussetzungen mit für eine solide<br />

handwerkliche bzw. berufliche Ausbildung.<br />

Das Handwerk kann aber nur gute<br />

Leute mit einer umfassenden Allgemeinbildung<br />

brauchen. Bewerber für Lehrstellen<br />

legen Zeugnisse vor, die nicht unbedingt<br />

den tatsächlichen Leistungsstand<br />

widerspiegeln. Lust am Lernen und am Lesen<br />

von Büchern muss geweckt werden,<br />

dafür zuständig ist neben dem Elternhaus<br />

auch die Schule.<br />

> Seite 25


Senioren Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

<strong>Biberach</strong>er Akademietage<br />

diskutieren „Demokratie“<br />

von Honor Funk,<br />

Kreisvorsitzender Senioren Union<br />

Die „Akademietage 2012“ des Landkreises <strong>Biberach</strong> standen<br />

unter dem Thema „Demokratie“. In fünf Vorträgen beleuchteten<br />

namhafte Wissenschaftler das Thema aus verschiedenen<br />

Perspektiven und ermöglichten einen „gerundeten Blick. Die<br />

Vorträge fanden vom 6. - 8. März im großen Hörsaal der Hochschule<br />

<strong>Biberach</strong> statt. Ich habe an drei Vorträgen teilgenommen<br />

und möchte kurz über den Inhalt berichten.<br />

Ist die Demokratie zukunftsfähig ?<br />

Prof. Dr. Otfried Höffe aus Tübingen gab in seinem Vortrag<br />

dazu Antworten. Die Politik kann nicht die Gesamtverantwortung<br />

für unser Dasein übernehmen. Es wirken zu viele Faktoren<br />

mit. Das Vertrauen in die politischen Parteien schwindet.<br />

Die Bürger erwarten, dass diese sich um ihre Anliegen kümmern.<br />

Als Beispiel nannte er, was die Bürger nicht wollen: Parteienstreit<br />

innerhalb der Regierung. Große Schwierigkeiten gibt es<br />

bei der Lösung von Fragen des Klimawandels, der Auseinandersetzung<br />

mit verschiedenen Kulturen oder auch bei der Lösung der<br />

Schuldenkrise. Griechenland und Italien werden derzeit von Ministerpräsidenten<br />

geführt, die keiner Partei angehören, sie sind eine<br />

Art von Notstandsverwaltung. Der Redner nannte beispielhaft<br />

„Zukunftsgüter“, welche den Bürgern erhebliche Sicherheiten bieten<br />

und Voraussetzungen für eine gut funktionierende Demokratie<br />

sind:<br />

• ein zufriedenstellendes Existenzminimum,<br />

• zahlreiche Bildungsangebote,<br />

• eine weitaus verlässliche materielle Infrastruktur mit Arbeitsplätzen,<br />

• eine vom Ausland beneidete gute medizinische Versorgung.<br />

Ist die Demokratie in der Krise?<br />

Im zweiten Vortrag widmete sich Prof. Dr. Manfred Schmidt aus<br />

Heidelberg der Frage: Ist die Demokratie in der Krise? Kritiker sehen<br />

einen Zerfall der Demokratie, ihre Befürworter und Verteidiger<br />

wollen eine starke Demokratie. Der Referent unterscheidet<br />

zwischen defekter und guter Demokratie. Defekte Demokratien<br />

sind dort vorzufinden, wo die Polizeigewalt überhand nimmt oder<br />

Drogenkartelle und Korruption Teile eines Landes beherrschen.<br />

So z.B. in Russland, dort herrscht eine à la-Putin-Demokratie. Intakte<br />

Demokratien schneiden beim Vergleich um vieles besser ab.<br />

Als Beispiele nannte der Referent Schweden, Schweiz, Deutsch-<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 26<br />

land, Frankreich, England und<br />

andere.<br />

Jedoch nimmt in fast allen Demokratien<br />

die Zahl der Unzufriedenen<br />

zu, besonders in Südeuropa<br />

und Ostdeutschland.<br />

Die sinkende Wahlbeteiligung<br />

ist dafür ein Symptom. Das Aufkommen<br />

neuer Parteien, wie<br />

beispielsweise die Piratenpartei<br />

und die Rechtsparteien bereiten<br />

den augenscheinlich guten<br />

Demokraten große Sorgen.<br />

Zentrales Ziel der Demokratie<br />

sollte sein: die Erziehung der<br />

Bürger weg vom egoistischen<br />

Nutzenmaximierer hin zum Gemeinwohl<br />

orientierten Staatsbürger.<br />

Das wäre das Ideal ei-<br />

Foto: Landratsamt <strong>Biberach</strong><br />

ner Demokratie! Die optimistische<br />

Vorhersage des Referenten<br />

lautete: Das 21. Jahrhundert wird das Zeitalter der Demokratie.<br />

Noch nie zuvor waren die Bedingungen dafür besser und günstiger.<br />

Bei aller berechtigter Kritik, besonders von kleinen Gruppen,<br />

welche nur ein bestimmtes Objekt, z.B. Stuttgart 21, verhindern


Senioren Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

wollen, sie lassen in ihrer Argumentation wichtige Aspekte einfach wegfallen.<br />

So schafft die Demokratie Werte, wie z.B. Natur- und Umweltschutz.<br />

Nicht-Demokratien haben hier große Defizite.<br />

Rolle der Medien in der Massendemokratie<br />

Zu diesem Thema stellte Prof. Dr. Ulrich Sarcinelli aus Koblenz-Landau<br />

zwei Thesen auf:<br />

- keine Freiheit ohne freie Medien, diese sind Motor des gesellschaftlichen<br />

Wandels.<br />

- ohne Medien wüssten wir nicht so viel über die Welt, wie wir heute tatsächlich<br />

wissen.<br />

Laut Grundgesetz Art. 5 haben die Medien eine Schlüsselfunktion bei der<br />

Herstellung von Öffentlichkeit und Transparenz, aber nicht den Auftrag,<br />

z.B. einen Kanzlerkandidaten zu kreieren. So werden die Medien oft auch<br />

als „ 4. Gewalt“ bezeichnet. Als Beispiel nannte er den Ex-Minister zu Guttenberg,<br />

der zunächst hoch gelobt (der ideale Schwiegersohn...) und dann<br />

schnell wieder fallen gelassen wurde. Die Medien im Zeitalter von Internet,<br />

Facebook haben die Demokratie verändert, z. B. Vertreter der Piratenpartei<br />

und andere kommen mit Laptop zu Sitzungen. Die großen Zeitungen brauchen<br />

wir! Er nannte ausdrücklich die FAZ, die Süddeutsche, die Welt, den<br />

Spiegel und besonders deren Sonntagsausgaben. Medien werden kritisiert,<br />

das ist gut so. Dies war ein kurzer Streifzug für eine gelungene Veranstaltung.<br />

Den Verantwortlichen für die Organisation der Akademietage sei<br />

herzlich gedankt. Sie haben zahlreichen Bürgern ein gutes Weiterbildungsprogramm<br />

zu einem zentralen wichtigen Thema geboten. > Seite 27


Senioren Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

Kreisseniorenrat <strong>Biberach</strong> startet<br />

mit 70 Gründungsmitgliedern<br />

von Honor Funk, Kreisvorsitzender Senioren Union Fotos von Wolfgang Gairing<br />

Knapp 100 Personen drängten sich am 27. März 2012 im großen<br />

Saal des Landratsamtes, um die Gründung des Kreisseniorenrates<br />

mitzuerleben. In ihren einführenden Worten gingen Landrat Dr.<br />

Heiko Schmid und der Vorsitzende des Landesseniorenrates Baden-Württemberg,<br />

Roland Sing, auf die Herausforderungen des<br />

demographischen Wandels, die Notwendigkeit des Ehrenamtes<br />

und auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der älteren Menschen<br />

Mitglieder des SU-Kreisvorstandes waren bei der Gründungsversammlung<br />

dabei (vlnr.): Honor Funk, Peter Späte, Ehepaar Lambrecht.<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 28<br />

ein und nannten die Aufgaben<br />

einer Seniorenvertretung<br />

vor Ort.<br />

Bei der Verabschiedung<br />

der Satzung kam es wiederholt<br />

zur Diskussion über die<br />

Erhebung von Mitgliedsbeiträgen.<br />

Hans Petermann,<br />

Bürgermeister von Riedlingen,<br />

sprach sich vehement<br />

für Mitgliedsbeiträge aus.<br />

Marlene Goeth, die Vorsitzende<br />

des Stadtseniorenrates<br />

<strong>Biberach</strong> und Leiterin der<br />

Versammlung, erläuterte die<br />

Haltung der „Initiativgruppe<br />

Kreisseniorenrat“ und stellte<br />

fest, dass ein Kreisseniorenrat<br />

kein Verein im üblichen<br />

Sinne sei, der Aktionen für<br />

seine Mitglieder durchführe.<br />

Ein Seniorenrat übernehme<br />

ehrenamtlich öffentliche<br />

Aufgaben, um die Lebensqualität<br />

der älteren Men-<br />

Neue Beisitzerin Sophie Geiselhart<br />

für den Raum Rot-Tannheim.<br />

Rechnungsprüfer ist Alfons Hermann<br />

aus Bad Buchau.<br />

schen zu erhalten. Der Antrag von Petermann wurde schließlich<br />

mit 2/3-Mehrheit abgelehnt und die Satzung bei einer Gegenstimme<br />

verabschiedet.<br />

Ergebnisse der Vorstandswahlen<br />

Vorsitzender wurde Harald Müller aus Bad Buchau, Kristel Buttschardt<br />

und Friedrich Lechner seine beiden Stellvertreter, beide<br />

aus <strong>Biberach</strong>. Schriftführerin wurde Marlene Goeth, <strong>Biberach</strong>,<br />

Rechner: Hans Michael Bode, <strong>Biberach</strong>. Die Beisitzer wurden getrennt<br />

nach Verwaltungsräumen gewählt. Bad Buchau: Michael<br />

Wissussek; Bad Schussenried: Renate Gleinser aus Ingoldingen; <strong>Biberach</strong>:<br />

Silke Wiedmayer; Illertal: Elfriede Maier; Laupheim: Regina<br />

Dettenrieder; Ochsenhausen: Hajo Schneider; Riedlingen: Josef<br />

Martin; Rot-Tannheim: Sophie Geiselhart und für Schwendi-Wain:<br />

Reinhold Steinmayer.<br />

Mit diesem Ergebnis ist die Senioren Union im neu gewählten<br />

Kreisseniorenrat gut vertreten: Sophie Geiselhart und Hajo<br />

Schneider als Beisitzer und Alfons Hermann aus Bad Buchau wurde<br />

zum Rechnungsprüfer bestellt. Außerdem vertritt uns Edmund<br />

Wiest im Stadtseniorenrat von <strong>Biberach</strong>.


Mitglied werden ! – Mitglied werben ! <strong>KREISTEIL</strong><br />

<strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Biberach</strong><br />

Braithweg 27<br />

88400 <strong>Biberach</strong><br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 29


Was macht eigentlich ... <strong>KREISTEIL</strong><br />

Honor Funk MdB a.D. und MdEP a.D. ?<br />

im Gespräch mit Kreispressesprecher Paul Altenhöfer<br />

Herr Funk, Sie sind jetzt Abgeordneter außer<br />

Dienst. Sie waren acht Jahre für die<br />

<strong>CDU</strong> im Bundestag und zehn Jahre im Europäischen<br />

Parlament. Wie haben Sie nach<br />

der „Zurruhesetzung die Freiheit vom<br />

Mandat empfunden?<br />

Ich war insgesamt 25 Jahre im Gemeinderat<br />

in Gutenzell, 25 Jahre im Kreistag, bin<br />

1981 in den Bundestag nachgerückt und<br />

aus dem Bundestag heraus 1989 bis 1999<br />

ins Europäische Parlament gewählt worden.<br />

Damals hat mich der Landesminister<br />

Schlee als Bezirksvorsitzender zur Kandidatur<br />

aufgefordert. Die Zeit im Europäischen<br />

Parlament hat meinen Horizont<br />

noch erweitert und mir viel Freude bereitet.<br />

Da ich gut beschäftigt war und bin,<br />

habe ich diese „Freiheit“ genossen und keine<br />

Entzugserscheinungen verspürt.<br />

Was hatten Sie sich für Ihren politischen<br />

Ruhestand vorgenommen und haben Sie<br />

sich den Wunsch erfüllt?<br />

Ich hatte mir für meine Zeit nach dem<br />

Mandat vorgenommen, mehr Zeit mit der<br />

Familie zu verbringen. Ich habe fünf Kinder<br />

und sieben Enkel und daher meinen Fokus<br />

auf die Familie gelegt und dies ist mir auch<br />

gelungen. Ich habe mit meinen Enkeln viele<br />

Ausflüge gemacht und ihnen auch meine<br />

Wirkungsstätten gezeigt. Daneben<br />

habe ich den Vorsitz in der Europaunion<br />

vom <strong>Biberach</strong>er Altbürgermeister Hofmann<br />

übernommen. Außerdem bin ich ja<br />

noch als Vorsitzender in der Kreis Senioren<br />

Union aktiv.<br />

Was empfinden Sie heute als die herausragenden<br />

Ereignisse ihrer Abgeordneten<br />

Zeit?<br />

Die gelungene Wahl Helmuts Kohls zum<br />

Bundeskanzler mit dem konstruktiven<br />

Misstrauensvotum des Deutschen Bun-<br />

<strong>Biberach</strong> 2/2012 >>> Seite 30<br />

Honor Funk vertritt auch heute noch seine<br />

klare Meinung. (Foto: P. Altenhöfer)<br />

destages - dieses hat es in der Geschichte<br />

nur zweimal gegeben und einmal war ich<br />

dabei. Mein Schwerpunkt lag im Ausschuss<br />

für den sozialen Bereich und habe<br />

dort unter anderem mit dem heutigen<br />

bayerischen Ministerpräsidenten Horst<br />

Seehofer zusammengearbeitet.<br />

Gab es Entscheidungen, die Ihnen schlaflose<br />

Nächte bereitet haben?<br />

Schlaflose Nächte nicht, eigentlich gab es<br />

nur einige Kleinigkeiten wie der Kompromiss<br />

um die Kerosinsteuer (Besteuerung<br />

des Flugbenzins), die auch hier im Landkreis<br />

für ein wenig Aufregung sorgte.<br />

An welche Momente denken Sie besonders<br />

gern in ihrer Zeit als Abgeordneter?<br />

Der Besuch als Abgeordneter 1989 noch in<br />

der DDR kurz nach dem Mauerfall - ich war<br />

zu dieser Zeit schon im Wahlkampf für das<br />

Europäische Parlament. Dort habe ich die<br />

Arbeit der Partei vorgestellt. Es war schon<br />

ein erhebendes Gefühl, über diese Grenze<br />

bzw. Mauer zu gehen und den Menschen<br />

in der DDR zu erklären, dass sie sich über<br />

die Wiedervereinigung freuen sollen. Es<br />

gab in der Bundesrepublik Deutschland<br />

auch deutlich andere Meinungen. Ich habe<br />

dieses Gefühl mit „ins Europäische Parlament“<br />

mitgenommen.<br />

Haben sich Freundschaften mit Abgeordneten<br />

entwickelt, die heute noch gepflegt<br />

werden?<br />

Ja, es sind Freundschaften entstanden,<br />

auch wenn man sich nicht mehr so oft<br />

sieht. Man trifft sich aber immer wieder<br />

einmal oder telefoniert hin und wieder.<br />

Erst kürzlich bekam ich über unseren Abgeordneten<br />

Josef Rief Grüße von einem<br />

bayerischen Kollegen übermittelt, der sich<br />

noch gerne an mich erinnert.<br />

Wie war das Verhältnis zu Ihren Kollegen<br />

im Parlament der anderen Parteien?<br />

Mit dem einen oder anderen konnte man<br />

ganz gut. Es hat ab und zu einige Unstimmigkeiten<br />

gegeben. So kann ich mich an<br />

eine Abstimmung erinnern, als Gewerkschaftler<br />

von einem Abgeordneten der<br />

Opposition in den „Langen Eugen“ in Bonn<br />

hereingelassen wurden und wir auf dem<br />

Weg zur Abstimmung durch einen engen<br />

Gang gehen mussten und dabei handgreiflichen<br />

Anfeindungen ausgesetzt waren.<br />

Festgestellt habe ich, dass viele Abgeordnete<br />

der FDP empfindlicher waren als die<br />

Sozialdemokraten, da die FDP Probleme<br />

mit der Abgrenzung zu uns hatte.<br />

Wie war der Korpsgeist unter den Abgeordneten<br />

der Fraktion?<br />

Ja, gerade Helmut Kohl hat es verstanden,<br />

die Fraktion zusammenzuhalten und den<br />

Korpsgeist zu stärken. Dabei hat er den einen<br />

oder anderen auch mal zurückgepfiffen<br />

oder auf einen anderen Posten „weggelobt“.<br />

Wie sehen Sie heute das Kollegenverhältnis<br />

im Parlament? Haben Sie noch Kontakt?<br />

Ja, ich habe noch Verbindungen. Der Zusammenhalt<br />

ist nach meinen Beobachtungen<br />

wieder besser geworden, man steht<br />

zusammen wenn es darauf ankommt. Man<br />

muss in einer Demokratie zwar seine Meinung<br />

vertreten können, jedoch führen<br />

Auseinandersetzungen innerhalb einer<br />

Partei in der Öffentlichkeit und in der Gesellschaft<br />

eher zu Politikverdrossenheit.<br />

Dies hat auch ein Politologe vor kurzem<br />

bei den Studientagen in der FH <strong>Biberach</strong> in<br />

einem Vortrag festgestellt.<br />

Welches ist das beherrschende Gefühl<br />

wenn Sie an Ihrer alten Wirkungsstätte zu<br />

Besuch sind?<br />

Ich stelle immer wieder fest, dass die Europäische<br />

Union zu schnell gewachsen ist<br />

und die Probleme nicht gelöst worden


Was macht eigentlich ... <strong>KREISTEIL</strong><br />

sind. Einige Staaten wurden zu früh aufgenommen,<br />

sowohl in der EU als auch in den<br />

Euro-Raum. Um Europa für die Zukunft zu<br />

gestalten, sollten mit einer Volksabstimmung<br />

mehr Rechte nach Europa gegeben<br />

werden, ansonsten erleidet die europäische<br />

Idee Schaden. Außerdem brauchen<br />

wir eine strenge europäische Haushaltsdisziplin.<br />

Nur mit mehr Macht für das europäische<br />

Parlament kann langfristig eine<br />

gute Politik in Europa gemacht werden.<br />

Wie lebt es sich als Pensionär? Wie sieht<br />

Ihr heutiger Tagesablauf aus?<br />

Aufstehen immer noch 06:30 Uhr oder<br />

früher, Frühstück zubereiten, Frühstücke<br />

und Zeitung lesen. Dann beginnen meine<br />

ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Senioren<br />

Union und andere politische Termine<br />

und Gespräche. Ich nehme meine Verpflichtung<br />

in der Familie ernst und unterstütze<br />

meine Kinder. Auch verbringe ich<br />

gerne Zeit mit meiner Ehefrau, die gesundheitlich<br />

in nicht so guter Verfassung ist<br />

wie ich. Außerdem bin ich im Bezirks- und<br />

Landesvorstand der Senioren Union und<br />

muss da oft Tagungen und Treffen organisieren.<br />

Sind Sie politisch noch immer aktiv? Wird<br />

Ihr Rat nachgefragt?<br />

Wahlkampf mache ich noch bei Seniorennachmittagen.<br />

Man sollte nicht immer<br />

meinen, dass der eigene Rat immer nachgefragt<br />

wird. Bei manchen Entwicklungen<br />

sehe ich mich jedoch berufen, meine Meinung<br />

kundzutun.<br />

Wie hat sich Politik heute verändert?<br />

Wir haben zu viel innerparteiliche Diskussion<br />

in der Öffentlichkeit. Der Bürger wendet<br />

sich deswegen oft ab. Wenig Interesse<br />

an den Parteien und geringe Wahlbeteiligung<br />

sind die Folge. Die Parteien haben<br />

sich auch noch nicht genug auf die Internetmedien<br />

eingestellt, wie der Erfolg der<br />

Piraten zeigt. Die schwindenden Mitgliederzahlen<br />

und damit die fehlende Zustimmung<br />

sind Alarmzeichen.<br />

Wie schneidet Ihrer Meinung nach die<br />

<strong>CDU</strong> bei der nächsten Bundestagswahl ab?<br />

Wenn die derzeitige wirtschaftliche Stärke<br />

mit der Prosperität und geringer Arbeitslosigkeit<br />

anhält, dann haben wir sehr<br />

gute Chancen, stärkste Partei zu werden.<br />

Das Engagement von Frau Merkel im Ausland<br />

stärkt die Union, aber wir brauchen<br />

auch innenpolitische Erfolge, d.h. wir müssen<br />

die richtige Politik auch richtig darstellen.<br />

Um mal ein Beispiel aus der jüngsten<br />

Vergangenheit zu nennen: Jede Arbeitsagentur<br />

kann die Mitarbeiter von Schlekker<br />

besser vermitteln als eine Auffanggesellschaft,<br />

die Millionen kostet und deren<br />

Erfolg zweifelhaft ist. Es gibt für viele Mitarbeiter<br />

Bedarf wie kürzlich von der Agentur<br />

für Arbeit in Stuttgart gemeldet wurde.<br />

Herr Funk ich bedanke mich für das sehr<br />

angeregte Gespräch!<br />

> Seite 31


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Biberach</strong>, Braithweg 27, 88400 <strong>Biberach</strong><br />

Telefon 0 73 51 / 1 57 30, Fax 0 73 51 / 1 57 31, eMail: Info@cdu-kv-bc.de<br />

Verantwortlich:<br />

Kreisteil: Burkhard Volkholz (cduinternbc@me.com)<br />

Landesteil: Florian Weller, Landesgeschäftsführer der <strong>CDU</strong> Baden-Württemberg<br />

Hasenbergstr. 49 b, 70176 Stuttgart, Tel. 07 11 / 66 904 - 0, Fax - 50<br />

E-Mail: presse@cdu-bw.de<br />

Verlag, Gesamtherstellung und Anzeigenverwaltung:<br />

SDV Service-Gesellschaft für Druck, Verlag und Vertrieb mbH<br />

Augustenstr. 44, 70178 Stuttgart, Tel. 07 11 / 66 905 - 0, Fax - 99<br />

E-Mail <strong>CDU</strong> intern: intern@SDV-Stuttgart.de<br />

Geschäftsführerin: Bernadette Eck (- 25)<br />

Anzeigen: Sabine Hafner (- 23)<br />

Planung Satz: Karin Richter (- 12), Fax -55<br />

Gestaltung dieses <strong>CDU</strong> intern: Karin Richter (- 12), Fax -55<br />

Bezugspreis:<br />

Für Mitglieder ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

<strong>CDU</strong> intern ist das offizielle Mitteilungsblatt des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Biberach</strong>.<br />

Es erscheint 2-monatlich für alle Mitglieder.<br />

WAS<br />

WANN<br />

WO …<br />

25.04.2012, 10.00 Uhr,<br />

Stuttgart, Haus des Landtags<br />

Plenarsitzung<br />

- 60 Jahre Gründung<br />

Land Baden-Württemberg<br />

02.05.2012, 20.00 Uhr,<br />

<strong>Biberach</strong>,<br />

TG-Gaststätte<br />

<strong>CDU</strong>-Kreisvorstandssitzung<br />

14.05.2012, 13.30 - 16.30 Uhr,<br />

<strong>Biberach</strong>, Braithweg 27<br />

Bürgersprechstunde<br />

von MdB Josef Rief<br />

(Anmeldung<br />

nicht erforderlich)<br />

Ausführung<br />

von Verputzarbeiten<br />

15.05.2012, 14.00 Uhr,<br />

<strong>Biberach</strong>,<br />

Landratsamt<br />

Kreistagssitzung<br />

mit Entscheidung<br />

zum Thema<br />

„Krankenhäuser“<br />

13.06.2012, 18.00 - 20.00 Uhr,<br />

<strong>Biberach</strong>,<br />

Braithweg 27<br />

Bürgersprechstunde<br />

von MdL Peter Schneider<br />

in seinem Abgeordnetenbüro<br />

18.06.2012, 20.00 Uhr,<br />

Äpfingen,<br />

Gasthaus ADLER<br />

<strong>CDU</strong>-Kreisvorstandssitzung<br />

21.07.2012, 10.00 Uhr,<br />

Karlsruhe,<br />

Kongresszentrum<br />

63. Landesparteitag der<br />

<strong>CDU</strong> Baden-Württemberg<br />

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