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KREISTEIL - CDU Kreisverband Biberach

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Das offizielle Mitteilungsmagazin<br />

des <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Biberach</strong><br />

Ausgabe 3, Juni 2012<br />

>> intern<br />

Diskussion um Kreiskliniken<br />

war von unterschiedlichen<br />

Standpunkten geprägt<br />

von Wolfgang Dahler sen.,<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktionsvorsitzender im Kreistag<br />

Der Grundsatzbeschluss vom 15.03.2011 zur<br />

Weiterentwicklung der Kreiskliniken wurde<br />

in den letzten Wochen im Aufsichtsrat,<br />

dem Verwaltungs- und Finanzausschuss<br />

und dem Kreistag kontrovers diskutiert.<br />

Innerhalb der Fraktionen gab es<br />

sehr unterschiedliche Meinungen.<br />

Die <strong>CDU</strong>-Kreistagsfraktion hat sich intensiv<br />

auf die Kreistagssitzung am 15. Mai<br />

2012 vorbereitet. Der ursprüngliche Wunsch<br />

des Fraktionsvorsitzenden, im Bekanntmachungstext<br />

für das Bieterverfahren neben dem Hauptangebot auch<br />

zwingend Optionsangebote für die Häuser in Riedlingen und Laupheim<br />

abzugeben, war im<br />

Kreistag nicht mehrheitsfähig.<br />

Letztendlich blieb es bei<br />

der Aufforderung: Soweit keine<br />

optionale Angebote abgegeben<br />

werden, werden die Interessenten<br />

ausdrücklich aufgefordert,<br />

dazu Stellung zu<br />

nehmen.<br />

In der Kreistagssitzung erklärte<br />

Fraktionsvorsitzender,<br />

Wolfgang Dahler, dass ihm<br />

diese Regelung zu weich sei.<br />

Andererseits sehe er auch die<br />

Meinungen der Mitglieder<br />

der <strong>CDU</strong>-Fraktion. Er halte<br />

Bieter, die Optionen für die<br />

EINLADUNG ZUR<br />

Nominierungsversammlung<br />

zur Bundestagswahl 2013<br />

des <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Biberach</strong><br />

am 5. Juli 2012, 19.30 Uhr<br />

in der Turn- und Festhalle Eberhardzell<br />

Persönliche Einladungen erfolgen per Post.<br />

Die Baden-Württemberg-Partei.<br />

Wolfgang Dahler sen. (re.) hat aufregende<br />

Wochen hinter sich.<br />

E 10898<br />

DER KOMMENTAR<br />

Zehn-Punkte-Programm<br />

für die Zukunft der <strong>CDU</strong><br />

in Baden-Württemberg<br />

Im Rahmen unserer Zukunftswerkstatt haben wir im Kreis <strong>Biberach</strong><br />

Vorschläge für die zukünftige Positionierung und weitergehende<br />

Orientierung der Landes-<strong>CDU</strong> erarbeitet. Wir<br />

wollen damit auf dem kommenden Landesparteitag im Juli in<br />

Karlsruhe zu einer eindeutigen Weichenstellung für den Weg<br />

der Landes-<strong>CDU</strong> beitragen. Dabei haben wir uns das Ziel gesetzt,<br />

ein Bild der Landespartei für die kommenden Jahre zu<br />

entwerfen, das gerade die Besonderheiten und die Unterschiede<br />

der <strong>CDU</strong> zu den politischen Mitbewerbern deutlich<br />

macht. Zu allererst war dabei die christliche Grundhaltung,<br />

für die das „C“ in unserem Namen steht, der Wegweiser. Aus<br />

dieser Grundhaltung ergibt sich das Verständnis von Freiheit<br />

und Verantwortung, Respekt und Anstand, gesellschaftlichem<br />

und wirtschaftlichem Fortschritt bei Bewahrung der Schöpfung.<br />

Diese Grundhaltung hat für uns nicht nur politische Bedeutung,<br />

sondern wird von unseren Mitgliedern täglich gelebt.<br />

Wir müssen für unsere Grundhaltung einstehen und diese immer<br />

wieder in die Gesellschaft tragen und unsere Mitmenschen<br />

davon überzeugen.<br />

Wir wollen von den Bürgerinnen und Bürgern als Partei wahrgenommen<br />

werden, die sich zum Schutz des Eigentums bekennt,<br />

Verlässlichkeit, Vertrauen und Sicherheit gewährleistet.<br />

Christdemokraten stehen für die Stärkung des Mittelstandes,<br />

eine langfristige Sicherung der Sozialsysteme und<br />

nachhaltige Bildung. Dabei sind uns die Freiheit des Individuums<br />

und Wahlmöglichkeiten im privaten Umfeld besonders<br />

wichtig. Bevormundung zum Beispiel in der Familien- und Bildungspolitik<br />

darf es nicht geben.<br />

Die öffentliche Hand auf allen Ebenen muss auf das Ziel „Nullverschuldung“<br />

bis zu einem fixen Termin hinarbeiten. Nur so<br />

gewinnen wir Spielräume für die folgenden Generationen.<br />

Um unsere Standpunkte noch besser in die Öffentlichkeit zu<br />

tragen, ist es wichtig, ver-stärkt an der inneren und äußeren<br />

Kommunikation zu arbeiten. Unsere Mitglieder müssen noch<br />

deutlicher die Möglichkeit zur Beteiligung bekommen. Die<br />

Ebenen von Bundes- bis zur Kommunalpolitik müssen für den<br />

Austausch in beide Richtungen transparenter werden. Der<br />

persönliche, konstruktive Einsatz für unsere Ziele und Werte<br />

schafft Ergebnisse, die auch für das Allgemeinwohl einen hohen<br />

Wert haben und alle weiterbringen.<br />

Ich bin sicher, bei einer guten Umsetzung des Zehn-Punkte-<br />

Programms, werden wir in Zukunft bei Wahlen attraktiver<br />

werden.<br />

Ihr Josef Rief<br />

MdB und <strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzender


Aus dem <strong>Kreisverband</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />

Gereizte Stimmung bei der Bürgerinformation in Laupheim und Riedlingen. (Fotos: B. Volkholz)<br />

Häuser in Laupheim und Riedlingen aufzeigen,<br />

für sehr geeignet, wenn sie im Gesamtkonzept<br />

mit dem Haus in <strong>Biberach</strong><br />

stimmig und finanziell machbar sind. Die<br />

Diskussion war auch unter dem Gesichtspunkt<br />

zu sehen, dass der Aufsichtsrat<br />

mehrheitlich am 14.05.2012 dem Kreistag<br />

folgendes empfohlen hat:<br />

Standortmodell<br />

Der Grundsatzbeschluss vom 15. März<br />

2011 zur Weiterentwicklung der Kreiskliniken<br />

wird dahingehend geändert, dass den<br />

weiteren Planungen und Umsetzungen<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 2<br />

das Ein-Standort-Modell mit einem Neubau<br />

in <strong>Biberach</strong> zugrunde gelegt wird. Die<br />

Realisierung des Ein-Standort-Modells<br />

kann auch in kommunaler Trägerschaft erfolgen.<br />

An den Standorten der Kreiskliniken<br />

in Laupheim, Riedlingen und Ochsenhausen<br />

sollen in enger Zusammenarbeit<br />

Weitere Berichte<br />

und Meinungen<br />

lesen Sie im Heft.<br />

Die Nominierungsveranstaltung<br />

für den Direktkandidaten<br />

des Wahlkreises <strong>Biberach</strong>, zu<br />

dem der Landkreis <strong>Biberach</strong> sowie<br />

die Gemeinden Aichstetten,<br />

Aitrach, Bad Wurzach und<br />

Kisslegg aus Ravensburg gehören,<br />

findet am 5. Juli 2012 in der<br />

Turn- und Festhalle Eberhardzell<br />

statt. Es sollen auch die Delegierten<br />

zur Bezirks- und Landesversammlung,<br />

die die Landesliste<br />

bestimmen, am gleichen<br />

Abend gewählt werden.<br />

Darauf haben sich die <strong>CDU</strong>-<br />

Kreisvorstände und der BezirksverbandWürttemberg-Hohenzollern<br />

geeinigt.<br />

Der heimische Bundestagsabgeordnete<br />

Josef Rief setzt auf<br />

mit den Städten, den niedergelassenen<br />

Ärzten sowie der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

ambulante Versorgungsstrukturen<br />

gestärkt und entwickelt werden.<br />

Einleitung eines strukturierten<br />

Bieterverfahrens<br />

Ein strukturiertes Bieterverfahren zur<br />

Suche nach einem strategischen Partner<br />

für die Kliniken Landkreis <strong>Biberach</strong> GmbH<br />

auf der Grundlage eines Ein-Standort-Modells<br />

wird durchgeführt.<br />

Viele Kreistagsmitglieder wiesen in der<br />

letzten Kreistagssitzung auf die medizinische<br />

Versorgung und die strukturelle Bedeutung<br />

der Häuser in Laupheim und<br />

Riedlingen hin. Ein Mitglied des Kreistags,<br />

Prof. Dr. Lanz, ging sehr ausführlich auf die<br />

medizinische Betrachtungsweise der heutigen<br />

Zeit ein. Letztendlich hat die <strong>CDU</strong>-<br />

Kreistagsfraktion sich für die pragmatische<br />

Lösung der Einleitung eines strukturierten<br />

Bieterverfahrens mehrheitlich entschieden.<br />

Wichtig war dem Fraktionsvorsitzenden,<br />

dass er der Öffentlichkeit und<br />

möglichen Interessenten signalisiert, dass<br />

Bieter, die die Häuser in Laupheim und<br />

Riedlingen als „Portalhäuser“ ins Gesamtbild<br />

der Krankenhauslandschaft im Landkreis<br />

<strong>Biberach</strong> übernehmen, nach seiner<br />

Meinung einen „Bonus“ erhalten sollten.<br />

Das Bieterverfahren wird zeigen, ob für<br />

die Häuser in Laupheim und Riedlingen,<br />

neben der starken Zentrale in <strong>Biberach</strong>,<br />

die Möglichkeit zur medizinischen Versorgung<br />

gegeben ist. Die finanzielle Seite,<br />

aber auch die medizinische Betrachtungsweise,<br />

hinsichtlich von Alleinstellungsmerkmalen<br />

wird dabei eine Entscheidungsgrundlage<br />

sein.


Aus dem <strong>Kreisverband</strong> <strong>KREISTEIL</strong><br />

Zehn-Punkte-Programm<br />

für die Zukunft der <strong>CDU</strong><br />

in Baden-Württemberg<br />

Kreis-<strong>CDU</strong> legt Ergebnisse<br />

der Zukunftswerkstatt vor<br />

Der <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Biberach</strong> hat im<br />

Rahmen seiner in zweijährigem Turnus tagenden<br />

Zukunftswerkstatt Vorschläge für<br />

die zukünftige Positionierung und weitergehende<br />

Orientierung der Landes-<strong>CDU</strong> erarbeitet.<br />

„Wir werden das in zehn Themenbereiche<br />

gegliederte Thesenpapier auf<br />

dem Landesparteitag am 21. Juli in Karlsruhe<br />

vorlegen und damit zu einer eindeutigen<br />

Weichenstellung für den Weg der Landes-<strong>CDU</strong><br />

beitragen“, erläutert der Kreisvorsitzende<br />

Josef Rief MdB dazu. Die<br />

Kreis-<strong>CDU</strong> habe sich damit der Aufgabe<br />

gestellt, die wichtigsten Standpunkte der<br />

<strong>CDU</strong> Baden-Württemberg zu definieren<br />

und daraus das Bild der Landespartei für<br />

die kommenden Jahre zu entwerfen.<br />

Was sie von den politischen Mitbewerbern<br />

unterscheide? „Zuallererst die christliche<br />

Grundhaltung, für die das „C“ in unserem<br />

Namen steht.<br />

Aus dieser Grundhaltung ergibt sich das<br />

Verständnis von Freiheit und Verantwortung,<br />

Respekt und Anstand, gesellschaftlichem<br />

und wirtschaftlichemFortschritt<br />

bei Bewahrung<br />

der Schöpfung“,<br />

umfasst Rief<br />

sein Verständnis<br />

christlicher politischer<br />

Kultur, die<br />

sich nicht nur auf<br />

die politische Ebene,<br />

sondern in gleicher<br />

Weise auch<br />

auf das Privatleben<br />

beziehe.<br />

<strong>CDU</strong> will die<br />

NULLverschuldung<br />

Die <strong>CDU</strong> wolle von den<br />

Bürgern wahrgenommen<br />

und geschätzt werden als<br />

die Partei, die Schutz des<br />

Eigentums, Verlässlichkeit,<br />

Vertrauen und Sicherheit<br />

gewährleistet.<br />

Die Christdemokraten<br />

stünden für die Stärkung<br />

des Mittelstandes, eine Reform der Sozialsysteme<br />

und nachhaltige Bildung. Dabei<br />

seien die Freiheit des Individuums, Entbürokratisierung<br />

und Wahlmöglichkeiten im<br />

privaten Umfeld unabdingbar. Bevormundung<br />

in der Familien- und Bildungspolitik<br />

dürfe es nicht geben. Die öffentliche Hand<br />

auf allen Ebenen müsse auf das Ziel Nullverschuldung<br />

bis zu einem fixen Termin<br />

hinarbeiten. Nur so erhalte man Spielräume<br />

für die folgenden Generationen.<br />

Um diese Botschaften in die Öffentlichkeit<br />

zu transportieren, solle verstärkt an<br />

innerer und äußerer Kommunikation gearbeitet<br />

werden. Innerparteilich müsse die<br />

Basis noch deutlicher beteiligt werden, die<br />

Kreisvorsitzender Josef Rief überreicht an <strong>CDU</strong>-Landesgeschäftsführer<br />

Florian Weller (li) süße Botschaften.<br />

(Fotos: B. Volkholz)<br />

Ebenen von Bundes- bis zur Kommunalpolitik<br />

müssten für den Informationsaustausch<br />

in beide Richtungen transparenter<br />

werden. Josef Rief ist es ganz persönlich<br />

ein Anliegen, seine Mitbürger davon zu<br />

überzeugen, dass jeder aktiv am politischen<br />

Leben teilhaben kann. Nicht die Kritik<br />

an Politik und Politikern mache unsere<br />

Gesellschaft fit für die Herausforderungen<br />

der Zukunft und nicht der Glaube, gegen<br />

„die da oben“ könne man eh nichts ausrichten.<br />

Der persönliche, konstruktive Einsatz<br />

für seine eigenen Ziele und Werte<br />

schaffe Ergebnisse, die uns alle weiterbringen.<br />

(Pressemitteilung des<br />

<strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es vom 25.5.2012)<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 3


Altheim<br />

Bei der Mitgliederversammlung des<br />

<strong>CDU</strong>-Gemeindeverbandes Altheim in<br />

der Klostergaststätte in Heiligkreuztal<br />

wurde am 6. Juni turnusgemäß ein<br />

neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender<br />

ist der 39-jährige Architekt<br />

Thomas Steinhart. Er löst Josef Boos<br />

ab, der viele Jahre den Altheimer <strong>CDU</strong><br />

- Gemeindeverband geführt und nun<br />

die Funktionen des Schriftführers und<br />

des Kassierers übernommen hat. > Seite 4<br />

>>> Burgrieden <strong>KREISTEIL</strong><br />

Generationenwechsel<br />

in der Burgriedener <strong>CDU</strong> vollzogen<br />

von Christoph Burandt, <strong>CDU</strong>-Gemeindeverbandsvorsitzender<br />

Am Donnerstag, 12. April trafen sich die<br />

<strong>CDU</strong>-Mitglieder des Gemeindeverbands Burgrieden-Rot-Bühl<br />

zur turnusmäßigen Mitgliederversammlung.<br />

Der Vorsitzende Christoph<br />

Burandt konnte neben den zahlreichen<br />

Mitgliedern und Freunden auch den <strong>CDU</strong>-<br />

Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten<br />

Josef Rief MdB in den Räumlichkeiten<br />

des Gasthofs Hirsch begrüßen.<br />

„Von unten nach oben die Politik zu gestalten“,<br />

ist nach den Worten von Burandt für die<br />

christliche Volkspartei unerlässlich. In seinem<br />

Bericht berichtete der Vorsitzende von<br />

den vielen Tätigkeiten und politischen Veranstaltungen,<br />

welche für die Mitglieder und<br />

politisch interessierte Mitbürger im vergangenen<br />

Jahr durchgeführt wurden. Bei der<br />

Landtagswahl konnte die <strong>CDU</strong> einen Stimmenzuwachs<br />

von 2,9% auf 50,2% verzeichnen.<br />

Ein positiver Trend des Zuspruches, der<br />

sich auch im Herbst 2011 bei der Volksabstimmung<br />

zu Stuttgart 21<br />

zeigte. Mit 82,96% Nein-<br />

Stimmen gegenüber 17,04%<br />

Ja-Stimmen wurde ein deutliches<br />

Votum für das Zukunftsprojekt<br />

S21 in der Gesamtgemeinde<br />

erzielt.<br />

Die Veränderungen in der<br />

Bildungspolitik durch die<br />

neue grün-rote Landesregierung<br />

sind Burandt ein Dorn<br />

im Auge. Durch die Einfüh-<br />

rung der Gemeinschaftsschule<br />

wird das bisher erfolgreiche<br />

Bildungssystem in<br />

Baden-Württemberg gefährdet. „Wenn Schüler<br />

ihre Lernziele selbst beschreiben und Lehrer<br />

nur noch als sogenannte Lernbegleiter ihren<br />

Dienst tun, dann sehe ich absolut<br />

schwarz“, so Burandt. Die Abschaffung der<br />

verbindlichen Grundschulempfehlung und<br />

eindeutiger Leistungsnachweise (Zensuren)<br />

sind absolut Schritte in die falsche Richtung.<br />

Durch die Ganztagsschule sind die Schüle-<br />

„Immer reinen Wein einschenken“ (vlnr.): Markus Schmidt, Christoph Burandt, Josef Rief MdB,<br />

Thomas Voit, BM Josef Pfaff, Franz Romer MdB a.D.<br />

rinnen und Schüler länger unter der Aufsicht<br />

der Lehrkräfte und dadurch auch viel besser<br />

beurteilbar als früher. Man muss sich ernsthaft<br />

Sorgen machen: „Quo vadis Bildungsland<br />

Baden-Württemberg?!“<br />

Neuwahlen bringen<br />

Generationswechsel<br />

Bei den Neuwahlen vollzog sich der eingeleitete<br />

Generationswechsel in der Führungsmannschaft<br />

nun ganz. Der langjährige stellvertretende<br />

Vorsitzende Alois Stehle gab<br />

Engagiert und verlässlich: Alois Stehle (re) mit Franz Romer<br />

und Christoph Burandt. (Fotos: pr)


Burgrieden / Laupheim <strong>KREISTEIL</strong><br />

den Stab an die nächste Generation weiter. Leider konnte er<br />

krankheitsbedingt nicht an der Versammlung teilnehmen. Stehle<br />

ist und bleibt eine Institution in der Burgriedener <strong>CDU</strong>. Viele Jahrzehnte<br />

hat er sich um die politischen Belange der <strong>CDU</strong> in der Gemeinde<br />

gekümmert. Die Anzahl der Plakate, welche er auf- bzw.<br />

wieder abgehängt hat, kann er nicht beziffern, sagte er kürzlich<br />

auf Anfrage. Er ist ein im Hintergrund arbeitendes und mitdenkendes<br />

<strong>CDU</strong>-Mitglied, dessen Rat auch noch in Zukunft eingeholt<br />

werden wird. Der Vorsitzende Christoph Burandt dankte in Abwesenheit<br />

seinem Mitstreiter für dessen großartige Unterstützung<br />

bei der Vorstandsarbeit. Auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete<br />

Franz Romer und der <strong>CDU</strong>-Stadtverbandsvorsitzende Wilhelm<br />

Glocker dankten Stehle für den Einsatz als Beisitzer im Laupheimer<br />

Gremium.<br />

Bei den anstehenden Wahlen unter Führung des Laupheimer<br />

Stadtverbandsvorsitzenden Wilhelm Glocker wurde Burandt einstimmig<br />

- zum dritten Mal in Folge - zum Vorsitzenden wiedergewählt.<br />

Als Nachfolger von Alois Stehle wählten die anwesenden<br />

Mitglieder einstimmig den Polizeioberkommissar und Dienstgruppenführer<br />

Thomas Voit. Mit Christoph Burandt, Thomas Voit<br />

(ebenso gewählter Beisitzer im <strong>CDU</strong>-Stadtverband Laupheim) und<br />

dem ebenfalls einstimmig wiedergewählten 2. Stellvertreter Markus<br />

Schmidt verfügt nun die <strong>CDU</strong>-Vorstandschaft über eine<br />

schlagkräftige Führungsriege.


Laupheim<br />

Zentrales Krankenhaus löst die Probleme nicht<br />

<strong>CDU</strong>-Mandatsträger diskutieren über die Kliniken –<br />

Rief kritisiert Informationspolitik der Kreisverwaltung<br />

von Diana Hofmann, Laupheim<br />

Aus aktuellem Anlass ist die Tagesordnung<br />

der Hauptversammlung des <strong>CDU</strong>-<br />

Stadtverbands Laupheim erweitert worden.<br />

Bei einer Podiumsdiskussion nahmen<br />

Mandatsträger der Christdemokraten zum<br />

Thema Kreiskliniken Stellung. Einen Tag<br />

nach der emotional aufgeladenen Informationsveranstaltung<br />

des Kreises in der Herrenmahdhalle<br />

verlief diese Diskussion vergleichsweise<br />

sachlich. Bei aller Anerkennung<br />

der wirtschaftlichen Schieflage waren<br />

sich die Teilnehmer auf dem Podium,<br />

die Kreisräte Franz Romer, Clemens Graf<br />

Leutrum von Ertingen und Josef Rief sowie<br />

Stadtrat Dr. Raphael Mangold, darin einig,<br />

dass es nicht hilfreich sei, durch einseitige<br />

Schuldzuweisungen einen Riss durch den<br />

Kreis zu provozieren.<br />

Nur ein Standort reicht nicht<br />

Einigkeit herrschte auch darüber, dass<br />

man aus betriebswirtschaftlichen Gründen<br />

nicht so weitermachen könne wie bisher.<br />

Franz Romer war dennoch der Mei-<br />

Sachliche Diskussionsrunde mit klaren Positionen (vlnr.): Franz Romer, Clemens Graf Leutrum,<br />

Wilhelm Glocker, Dr. Raphael Mangold, Josef Rief MdB.<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 6<br />

nung, dass ein Standort nicht ausreiche:<br />

„Man muss mehr versuchen, alle drei Häuser<br />

zu retten. Wir haben es nicht nur mit<br />

Zahlen, sondern auch mit Menschen zu<br />

tun. Wir zerschlagen Strukturen, die man<br />

nicht mehr zurückholen kann.“ Aus seiner<br />

„Laiensicht“ stellten sich Graf Leutrum<br />

drei Probleme dar: die Dezentralität, die<br />

nicht mehr aktuellen Bedürfnissen entsprechende<br />

Gebäudesubstanz und das<br />

austauschbare Angebot. Jedes für sich<br />

wäre lösbar, meinte er, alles zusammen sei<br />

<strong>KREISTEIL</strong><br />

„extrem schwierig“.<br />

Leutrum hofft<br />

auf die Durchsetzung<br />

eines privaten<br />

Betreibers für ein oder<br />

drei Häuser.<br />

„Ein zentrales Krankenhaus in <strong>Biberach</strong><br />

löst die Probleme in keiner Weise“, sagte<br />

Dr. Raphael Mangold, denn auch hier seien<br />

angesichts eines Defizits von 3 Millionen<br />

Euro strukturelle Veränderungen notwendig.<br />

Mangold plädiert für die Verlagerung<br />

spezieller Bereiche nach Laupheim und<br />

Riedlingen, um so die einzelnen Häuser attraktiv<br />

zu machen, denn: „Der demographische<br />

Wandel braucht eine stationäre<br />

Behandlung im Bereich der Minimaldiagnostik<br />

vor Ort.“ Auch die in Zukunft abnehmende<br />

Zahl an Hausärzten müsse dabei<br />

berücksichtigt werden.<br />

Clemens Graf Leutrum (li) hofft auf einen<br />

privaten Betreiber.<br />

Auch die <strong>CDU</strong>-Mitglieder brachten gute Argumente vor, wie hier Paul Geiselmann (3.vl.).<br />

(Fotos: B. Volkholz)<br />

Josef Rief zeigte sich unzufrieden mit der<br />

Informationspolitik der Kreisverwaltung:<br />

„Bis jetzt haben die Kreisräte noch keine<br />

genaue Abrechnung gesehen, um herauszufinden,<br />

wo ist das Minus genau.“ Er hofft<br />

auf die Ausschreibung des Bieterverfahrens<br />

für drei Standorte und appellierte an<br />

die Anwesenden, sich bei den Kreisräten<br />

dafür einzusetzen.


Ochsenhausen <strong>KREISTEIL</strong><br />

Energiewende als nationale Aufgabe<br />

muss effizient und bezahlbar sein<br />

Umweltpolitische Sprecherin Marie-Luise Dött MdB<br />

zu Gast bei der Kreis-<strong>CDU</strong><br />

Auf Einladung des <strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzenden<br />

Josef Rief MdB besuchte am 8. Juni die<br />

umweltpolitische Sprecherin der<br />

<strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion Marie-Luise<br />

Dött im Rahmen der öffentlichen Mitgliederversammlung<br />

den Stadtverband<br />

der <strong>CDU</strong> Ochsenhausen.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass sich Frau Abgeordnete<br />

Dött die Zeit genommen hat,<br />

um in unserem Kreis und in Ochsenhausen<br />

ausführlich über den Aufbau einer hoch effizienten<br />

Energieversorgung mit regenerativen<br />

Energien zu referieren und darüber<br />

hinaus drängende Fragen zu beantworten“,<br />

bewertet der wiedergewählte Stadtverbandsvorsitzende<br />

Reinhold Besenfelder<br />

den gelungenen Abend.<br />

„Neben dem Klima- und Umweltschutz<br />

und einem auch künftig hohen Maß an<br />

Versorgungssicherheit muss die Energieversorgung<br />

vor allem zu bezahlbaren Preisen<br />

erfolgen, um die Bürger nicht zusätzlich<br />

zu belasten“, hatte die <strong>CDU</strong>-Energie-<br />

expertin Dött herausgestellt. „Das sind<br />

sehr konkrete Ziele, die bereits im Energiekonzept<br />

der Bundesregierung beschrieben<br />

Marie-Luise Dött MdB (Mi) will eine Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen.<br />

Ausführung<br />

von Verputzarbeiten<br />

GmbH<br />

Hubert Buck · Michel-Buck-Str. 38/1<br />

88521 Ertingen · Telefon (0 73 71) 65 59<br />

sind. Wichtig ist jetzt, in Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaft die Umsetzung zu beschleunigen.“<br />

Aufgabenschwerpunkte sei-<br />

Zuvor haben sich Josef Rief und Marie-Luise<br />

Dött von Dipl-Kfm. Werner Blank (li) die<br />

Firma Feinguss Blank GmbH in Riedlingen<br />

zeigen lassen. (Fotos: pr)<br />

• innenputz<br />

• außenputz<br />

• altbausanierung<br />

• trockenbau<br />

• farbgestaltung<br />

• gerüste<br />

• fließestrich<br />

en der beschleunigte Netzausbau und die<br />

Netzanbindung vor allem der Offshore-<br />

Windanlagen und damit verbunden die Bereitstellung<br />

leistungsfähiger Stromtrassen<br />

für den Transport des erzeugten Stroms in<br />

den Süden und Westen der Republik.<br />

„Die von meiner Fraktionskollegin zum<br />

Netzausbau vorgelegten Zahlen sind<br />

schon beeindruckend“, kommentierte Rief.<br />

Für den Bau von 2.100 km Hochspannungs-<br />

Gleichstromnetzen, dazu 1.700 km zusätzlich<br />

für Wechselstrom und die Renovierung<br />

von 4.000 km bestehender Netze<br />

würden geschätzt insgesamt 57 Mrd. Euro<br />

allein für die Weiterleitung des regenerativ<br />

erzeugten Stromes fällig.<br />

Wir brauchen mehr Innovationen<br />

Das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien<br />

bis zum Jahr 2020 von derzeit 21% auf<br />

35% zu steigern, sei machbar, stellte die<br />

Referentin heraus. „Für eine Planungssicherheit<br />

muss aber zuvorderst die rot-grüne<br />

Blockade des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)<br />

im Bundesrat aufhören. Insgesamt<br />

brauchen wir mehr Innovationen<br />

im gesamten Energieversorgungssystem,<br />

auch im Bau und in der Modernisierung<br />

konventioneller Kraftwerke.“ Hier seien<br />

vor allem die Unternehmen gefordert. Die<br />

Ausgaben der Unternehmen bei der Forschung<br />

und Entwicklung von Photovoltaik<br />

lägen derzeit nur bei 1,7% im Vergleich zu<br />

3,5% bei der übrigen Wirtschaft.<br />

„Der Umbau muss kostenoptimiert ausfallen,<br />

sonst ist er nicht bezahlbar, pro<br />

Haushalt werden jetzt schon ca. 125 Euro<br />

/Jahr für regenerative Energien aufgewendet“,<br />

zieht der Christdemokrat Josef Rief<br />

das Resümee. „Bund, Länder und Gemeinden<br />

ebenso wie die EU müssen gründlich<br />

ihre Hausaufgaben machen. Nichts ist teuer<br />

als die Methode „neuer Versuch, neuer<br />

Irrtum“ und letztendlich zahlt der Verbrauer<br />

die Zeche. Sichere, nachhaltige und<br />

ökonomische Energieerzeugung und -versorgung<br />

- das ist die enorme Herausforderung,<br />

die wir in den kommenden Jahren<br />

meistern müssen. Das EEG bietet die besten<br />

Voraussetzungen dafür.“<br />

(Pressemitteilung<br />

<strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> vom 8.6.2012)<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 7


Ochsenhausen <strong>KREISTEIL</strong><br />

Öchsle - Bahn steht besser da denn je<br />

von Thomas Freidank,<br />

Pressebüro Öchsle-Bahn<br />

Bundestagsabgeordneter Josef Rief besuchte<br />

am 1. Mai die Öchsle-Bahn. Mit Bilderbuchwetter<br />

und vollbesetzten Zügen<br />

wurde dort der Saisonstart 2012 und das<br />

10-jährige Jubiläum der Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft<br />

gefeiert. Erstmals auf<br />

der Strecke war ein offener Sommerwagen<br />

und nach fast fünf Jahren Werkstattaufenthalt<br />

stand die Öchsle-Lok 99 788 „Berta“<br />

wieder unter Dampf.<br />

Diese Neuigkeiten hatten nicht nur zahlreiche<br />

Eisenbahnfreunde, Maiausflügler<br />

und Festgäste, darunter MdB Josef Rief,<br />

auf die Schmalspurschienen zwischen<br />

Warthausen und Ochsenhausen gelockt,<br />

sondern auch ein Drehteam des SWR-<br />

Fernsehens, welches am Abend landesweit<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 8<br />

in „Landesschau aktuell“ vom Saisonstart<br />

berichtete.<br />

Ochsenhausens ehemaliger Bürgermeister<br />

Max Herold ließ in einem kurzweiligen<br />

Festvortrag zum Jubiläum der gemeinnützigen<br />

Betriebsgesellschaft Episoden<br />

aus der Öchsle-Vergangenheit Revue passieren.<br />

Sein Fazit: „Das Öchsle steht heute<br />

besser da denn je“. Das Öchsle sei auch im<br />

internationalen Vergleich eine Vorzeigebahn,<br />

pflichtete der ehemalige Geschäftsführer<br />

Kurt Frey bei. Dabei wusste Herold<br />

von zahlreichen Anlaufschwierigkeiten<br />

und Stolpersteinen zu berichten. „Dass es<br />

das Öchsle überhaupt noch gibt, ist für<br />

mich ein Wunder“, so der Ex-Schultes. Aus<br />

eigener Anschauung erzählte er von der<br />

einst „brodelnden Stimmung“ in Ochsenhausen<br />

und einer geheimen Gemeinderatsabstimmung<br />

um den Start der Muse-<br />

Einweihung des neuen offenen Sommerwagens: Andreas Albinger vom Öchsle Schmalspurbahnverein<br />

und Geschäftsführer Klaus-Peter Schust (re). (Fotos: Thomas Freidank)<br />

Öchsle - Geschäftsführer Klaus-Peter<br />

Schust (re) freut sich über den Besuch von<br />

Josef Rief MdB.<br />

umsbahn. Heute sei das Öchsle ein „Aushängeschild“,<br />

es koste zwar viel, „aber es<br />

kommt auch viel zurück in den Landkreis“,<br />

betonte Herold.<br />

Berta startet in die neue Saison<br />

Dass der Landkreis auch künftig in finanzieller<br />

Hinsicht ein verlässlicher Partner<br />

der Öchsle-Bahn sein wolle, versicherte<br />

Gerold Simon, Dezernent für Verkehr und<br />

Ordnung, in Vertretung von Landrat Dr.<br />

Heiko Schmid. In den Redebeiträgen von<br />

Herold und Simon, wie auch von Geschäftsführer<br />

Klaus-Peter Schust sowie


Ochsenhausen <strong>KREISTEIL</strong><br />

dessen Vorgänger Kurt Frey wurde deutlich,<br />

wie komplex die Aufgabe der Betriebsgesellschaft<br />

im Spannungsfeld von<br />

Gesellschafterinteressen, Eisenbahnaufsicht<br />

und Tourismusbetrieb ist. Beiden Geschäftsführern<br />

sei diese Zusammenführung<br />

mit Geschick gelungen, sagte Herold.<br />

Alle Redner dankten insbesondere den<br />

Mitgliedern des Öchsle - Schmalspurbahnvereins,<br />

ohne deren ehrenamtliches Engagement<br />

der Betrieb der Museumsbahn<br />

nicht möglich wäre.<br />

Zum Start in die Saison konnte Geschäftsführer<br />

Klaus-Peter Schust die<br />

Dampflok „Berta“ wieder sowie einen offenen<br />

Sommerwagen neu in Betrieb nehmen.<br />

Schust würdigte das große finanzielle<br />

und personelle Engagement, welches<br />

hinter beiden Projekten stecke. Andreas<br />

Albinger vom Öchsle Schmalspurbahnverein<br />

schilderte Interessantes aus der Geschichte<br />

des 100 Jahre alten Sommerwagens,<br />

von seiner „Wiederentdeckung“ vor<br />

fünf Jahren bei einem Landwirt und seiner<br />

aufwändigen Restaurierung. Gerold Simons<br />

Dank an die ehrenamtlichen Öchsle-<br />

Bahn Betreiber „für die Freude, die Sie<br />

Jung und Alt mit dem Betrieb der Bahn<br />

vermitteln“, schlossen sich jedenfalls alle<br />

Fahrgäste des Maifeiertages im Geiste an,<br />

wie an deren strahlenden Gesichtern unschwer<br />

abzulesen war. > Seite 9


Riedlingen / Warthausen<br />

<strong>CDU</strong>-Stadtverband Riedlingen<br />

kritisiert Bürgermeister Petermann<br />

von Armin Schneider, Pressesprecher Stadtverband Riedlingen<br />

Bürgermeister Hans Petermann (li) muss besonders viel einstecken, Wolfgang Dahler<br />

(2.v.l.) daneben. (Foto: B. Volkholz)<br />

Die Äußerungen von Herrn Bürgermeister<br />

Petermann in seinem Interview gegenüber<br />

der der Schwäbischen Zeitung<br />

vom Samstag, den 26.05.2012, finden nur<br />

teilweise den Zuspruch des <strong>CDU</strong> Stadtverbands<br />

Riedlingen. „Es ist begrüßenswert,<br />

dass Herr Bürgermeister Petermann eine<br />

Verpflichtung der Kreisräte für das wohl<br />

aller Kreisbewohner dem Grunde nach erkennt.<br />

Vollkommen deplatziert ist sein Angriff<br />

auf Josef Rief (MdB) und Franz Romer,<br />

Der <strong>CDU</strong>-Gemeindeverband Warthausen<br />

veranstaltete am 7. Mai im „Knopfstadl“ einen<br />

Informationsabend zum Thema „Die<br />

Zukunft des Euro“. Als Referenten konnte<br />

der 1. Vorsitzende des Gemeindeverbands<br />

Warthausen, Franz Schuy, unseren Landtagsabgeordneten<br />

und Präsidenten des<br />

Sparkassenverbandes Baden-Württemberg,<br />

Peter Schneider, begrüßen.<br />

Herr Schuy informierte die Anwesenden<br />

darüber, dass der Vorstand beschlossen<br />

habe, sich in loser Folge mit aktuellen Themen<br />

aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

zu beschäftigen. Die Parteimitglieder<br />

und die Bürgerschaft sollen zu Informationsveranstaltungen<br />

eingeladen werden.<br />

„Die <strong>CDU</strong> ist die Volkspartei und der<br />

Gemeindeverband Warthausen will im<br />

kleinen Kreis beginnen, sich der Sorgen<br />

der Wählerinnen und Wähler anzunehmen.<br />

Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur<br />

reden, sondern wo es in unserer Macht<br />

steht, auch handeln. Wir wollen die Sorgen<br />

der Basis an unsere Abgeordneten weiterleiten<br />

und so aktiv an der Politik, zum<br />

Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger,<br />

teilnehmen“, sagte Schuy.<br />

Bei der Begrüßung des Abgeordneten<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 10<br />

beide <strong>CDU</strong>, wegen deren Abstimmungsverhalten“,<br />

so Ernst Engler, <strong>CDU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender.<br />

Aus Sicht des <strong>CDU</strong> - Stadtverbands Riedlingen<br />

sind die wirtschaftlichen Probleme<br />

der Klinikgesellschaft zu weiten Teilen<br />

hausgemacht. Nunmehr diejenigen <strong>CDU</strong>-<br />

Kreisräte anzugreifen, die nicht dem Verwaltungsvorschlag<br />

- wie Herr Petermann -<br />

zugestimmt haben, und gleichzeitig dann<br />

auch noch darauf hinzuweisen, dass diese<br />

Peter Schneider gab Schuy seiner Freude<br />

Ausdruck, dass dieser auf seine Anfrage<br />

für ein Referat zum Thema „Die Zukunft<br />

des Euro“ sofort zugesagt hatte. Es sei bestimmt<br />

sehr interessant, heute aus Sicht<br />

des Insiders die Probleme der Finanzwirtschaft<br />

mit der Eurokrise und Lösungsmöglichkeiten<br />

zu hören. Er hoffe, dass er und<br />

die Besucher am Ende des Vortrags etwas<br />

sorgloser in die Zukunft sehen könnten.<br />

Euro garantiert Frieden<br />

und Wachstum<br />

Präsident Schneider ging in seinem Vortrag<br />

auf die Geschichte des Euro und die<br />

wirtschaftliche Entwicklung der Mitgliedsländer<br />

vor und nach der Euroeinführung<br />

ein. Auf mehreren Folien seiner ausgezeichneten<br />

Präsentation war klar ersichtlich,<br />

dass Griechenland aufgrund seiner<br />

wirtschaftlichen Daten und der Staatsverschuldung<br />

nie in den Euroraum hätte aufgenommen<br />

werden dürfen. Er zeigte auf,<br />

welche Rettungsmaßnahmen eingeleitet<br />

wurden und zog dann sein Fazit:<br />

• Der Euro ist hauptsächlich Ergebnis politischer<br />

Entscheidungen, getroffen vor<br />

dem Hintergrund einer von Kriegen ge-<br />

<strong>KREISTEIL</strong><br />

für das Fallkostenpauschalen-Systemverantwortlich<br />

seien, ist schon deutlich<br />

neben der Sache. Die<br />

deutliche Mehrheit der<br />

Betreiber verdient mit<br />

dem Fallkostenpauschalen-System<br />

Geld; in <strong>Biberach</strong><br />

gibt es diesbezüglich wohl seitens<br />

der ehemaligen Geschäftsführung<br />

deutliche organisatorische Versäumnisse,<br />

die durch den neuen Geschäftsführer,<br />

Herrn Miller, bestätigt und nunmehr ausgemerzt<br />

werden müssen. Dass der Fraktionsvorsitzende<br />

der Freien Wähler Vereinigung<br />

aber jetzt polemisch hier die beiden<br />

<strong>CDU</strong> - Kreisräte angreift, die bundespolitische<br />

Verantwortung tragen bzw. getragen<br />

haben, sich ihren Wählern im ganzen Landkreis<br />

<strong>Biberach</strong> verpflichtet fühlen und entsprechend<br />

im Kreistag abgestimmt haben,<br />

ist ein deutlicher Fehlgriff. Offensichtlich<br />

ist bei Herrn Petermann leider immer noch<br />

nicht die Erkenntnis gereift, dass die Klinikmisere<br />

zu weiten Teilen ein hausgemachtes<br />

Problem ist, bei welchem die<br />

Hauptverantwortung bei der Kreisverwaltung,<br />

dem ehemaligen Geschäftsführer<br />

und dem Aufsichtsrat zu suchen ist. Aus<br />

Riedlinger Sicht wäre es angezeigt, dass<br />

Herr Petermann die tatsächlich Verantwortlichen<br />

in dieser Weise angeht.


Warthausen <strong>KREISTEIL</strong><br />

pier nicht wert, auf dem er gedruckt ist<br />

(auch Deutschland hat dagegen verstoßen<br />

- ohne Konsequenzen)<br />

• Entscheidung für Euro setzt Rückkehr<br />

zur glaubwürdigen Einhaltung der gesetzten<br />

Regeln und Bedingungen voraus!<br />

• Fiskalpakt geht in die richtige Richtung<br />

(langfristig)<br />

• Kurzfristige Lösung der Krise noch<br />

nicht gefunden (Politik des „Durchwursteln“)<br />

Anschließend zeigte er mögliche Zukunftsszenarien<br />

auf, zwei „Extremszeanarien:<br />

Zukunft mit Euro“ und „Zukunft ohne<br />

Euro“ sowie zwei Kompromissszenarien:<br />

„Kern-Euro“ und „Austritt Griechenlands<br />

aus der Währungsunion“. Alle Alternativen<br />

sind jedoch mit mehr oder weniger Problemen<br />

behaftet. Im Anschluss an den Vortrag<br />

folgte eine rege Diskussion. Peter<br />

Schneider ging auch auf kritischen Fragen<br />

ein und gab zum Teil auch seine ganz persönliche<br />

Ansicht bekannt. > Seite 11


Landtag <strong>KREISTEIL</strong><br />

Grün-Rote Haushaltspolitik:<br />

Neue Schulden und höhere Steuern!<br />

von Peter Schneider, Landtagsabgeordneter<br />

Es ist schon enttäuschend, was Ministerpräsident<br />

Kretschmann Ende Mai im Landtag<br />

präsentierte: In der Debatte um von<br />

der <strong>CDU</strong> geforderte Festschreibung der<br />

Schuldenbremse in der Landesverfassung<br />

hat er nicht nur eingestanden, dass er sich<br />

trotz hoher Steuermehreinahmen nicht in<br />

der Lage sieht, die Deckungslücke im<br />

Haushalt auszugleichen. Zugleich hat er<br />

auch noch eine Steuererhöhung für die<br />

Menschen im Land angekündigt.<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 12<br />

Die Nullverschuldung 2011 und 2012 feiern<br />

die grün-roten Regierungsfraktionen<br />

zwar gerne als ihren Verdienst. Die bereits<br />

heute für die Jahre 2013/2014 geplanten<br />

neuen Schulden aber sollen auf die Altlasten<br />

der früheren Regierung zurückzuführen<br />

sein. Das verdreht die Tatsachen völlig.<br />

Umgekehrt ist es richtig. 2011 und 2012<br />

konnte Grün-Rot auf der soliden Haushaltspolitik<br />

der <strong>CDU</strong>-geführten Regierung<br />

aufbauen und ohne Not durch die spru-<br />

Peter Schneider mit Dr. Friedrich Rentschler (li), Frau Hedwig Uhlmann (2.v.l.), Bankdirektor<br />

Hans Fleschhut (3.v.l.) und Berufsschulleiter Michael Roosz (re). (Foto: B. Volkholz)<br />

Grün-Rote Polizeireform:<br />

In wichtigen Fragen keine Antworten!<br />

von Peter Schneider, Landtagsabgeordneter<br />

Inzwischen hat das Innenministerium<br />

zwar auf meine Anfrage im Landtag zu den<br />

konkreten personellen und finanziellen<br />

Auswirkungen der Polizeireform für den<br />

Landkreis <strong>Biberach</strong> geantwortet. Um es<br />

aber gleich zu sagen: Ich bin mit dieser<br />

Antwort ganz und gar nicht zufrieden.<br />

Denn die Antwort beschränkt sich auf die<br />

Feststellung, dass es pro Polizeirevier gerade<br />

mal zwei zusätzliche Polizeistellen<br />

geben soll. Bei drei Revieren im Landkreis<br />

<strong>Biberach</strong> also sage und schreibe sechs<br />

Stellen! Nur wann diese zusätzlichen Stellen<br />

tatsächlich kommen sollen: Fehlanzeige.<br />

Ebenso Fehlanzeige und keine Antwort<br />

darauf, wie viele der derzeitig 295 Stellen<br />

bei einer Schließung der Polizeidirektion<br />

in <strong>Biberach</strong> wegfallen. Diese Frage - so das<br />

Innenministerium - lasse sich erst nach der<br />

Umsetzung der Polizeireform beantworten.<br />

Auch was die Reform kostet, lasse sich<br />

erst dann genauer sagen, man schätzt<br />

delnden Steuereinnahmen die Nullverschuldung<br />

erreichen. Im Doppelhaushalt<br />

2013/2014 will grün-rot nun aber neue Milliarden-Kredite<br />

aufnehmen. Als Grund<br />

nennt die grün-rote Regierungskoalition<br />

zu geringe Steuereinnahmen, die Steigerung<br />

der Personalkosten allein im Jahr 2013<br />

um 640 Millionen und die Ausgaben für<br />

das neue Schulsystem, wie u.a. die „Qualitätsoffensive<br />

Bildung“ mit 200 Millionen<br />

Euro.<br />

In guten Zeiten sparen<br />

Die Wahrheit ist: Statt in Zeiten sprudelnder<br />

Steuereinnahmen und boomender<br />

Konjunktur zu sparen, gibt Grün-Rot das<br />

Geld lieber für allerlei „Prestigeprojekte“<br />

aus, schafft mal eben z.B. die Studiengebühren<br />

ab und kündigt dann mal neue Kredite<br />

an. Das hat nichts mit solider, verlässlicher<br />

Haushaltspolitik zu tun. Man muss<br />

in guten Zeiten zu sparen, um Zeiten der<br />

Not ausgleichen zu können. Grün-Rot<br />

muss jetzt Verantwortung übernehmen<br />

und kann sein eigenes Versagen nicht einfach<br />

anderen in die Schuhe schieben. Die<br />

Herausforderung ist jetzt die Schulden abzubauen,<br />

beziehungsweise keine neuen<br />

Schulden zu machen. Statt dessen weiß<br />

sich grün-rot aber nicht anders zu helfen<br />

als eine Kommission für Haushalt und Verwaltungsstruktur<br />

einzusetzen, die Sparvorschläge<br />

erarbeiten soll, damit von 2020<br />

(!) an keine neue Kredite mehr aufgenommen<br />

werden. Dann ist es aber zu spät: In<br />

guten Jahren werden Haushalte ruiniert!<br />


Landtag <strong>KREISTEIL</strong><br />

WEITERE INFORMATIONEN...<br />

von PETER SCHNEIDER<br />

>>> www.schneider-biberach.de<br />

eben mal zwischen 120 bis 170 Millionen<br />

Euro, es können aber auch mehr sein.<br />

Ich finde das schon mehr als erstaunlich:<br />

Da kündigt Grün-Rot die bisher größte<br />

und tiefgreifendste Polizeireform in der<br />

Geschichte des Landes an und will diese<br />

im Schweinsgalopp gegen alle Widerstände,<br />

insbesondere auch der Kommunen<br />

durchpeitschen, wird seit Monaten in zig<br />

Geheimzirkeln und Projektgruppen im Detail<br />

geplant und vorbereitet, werden in einem<br />

völlig unvernünftigen Zentralisierungswahn<br />

Standorte und Bezirke aufgelöst<br />

und durcheinandergewirbelt mit Ergebnissen,<br />

die kein Mensch mehr nachvollziehen<br />

kann. Aber alles, ohne dass bisher<br />

offenbar bekannt ist, wie viele Polizeistellen<br />

durch die Reform vor Ort z.B. in <strong>Biberach</strong><br />

wegfallen und in die neue Mammutbehörde<br />

nach Ulm abgezogen werden.<br />

Miserable Bilanz<br />

für unseren Landkreis<br />

Eine Reform dieser Bedeutung so umzusetzen,<br />

ist weder der Sache angemessen,<br />

noch wird es den rd. 4.000 betroffenen<br />

Beschäftigten gerecht, die zu Recht konkrete<br />

Antworten erwarten. Ich werde deshalb<br />

nicht nachgeben und erwarte von der<br />

grün-roten Landesregierung, dass sie offenlegt,<br />

welche personellen Auswirkungen<br />

konkret mit der Reform verbunden sind<br />

und was die Reform kostet. Ich wage aber<br />

schon heute zu behaupten, dass das unter<br />

dem Strich eine miserable Bilanz für den<br />

Landkreis <strong>Biberach</strong> geben wird, der - wenn<br />

die grün-rote Polizeireform so umgesetzt<br />

wird - einer der ganz großen Verlierern im<br />

Land wäre! Nicht nur wegen der Stellen,<br />

die in <strong>Biberach</strong> wegfallen, sondern vor allem<br />

auch, weil künftig alle für die Behörden,<br />

Hilfsdienste und Kommunen bei uns<br />

im Landkreis außerordentlich wichtigen,<br />

fachkundigen Ansprechpartner der Polizeidirektion<br />

in <strong>Biberach</strong> fehlen.<br />

Die aktuell von der grün-roten Landesregierung<br />

veröffentlichte Standortentscheidung<br />

zu den künftigen Verkehrspolizeidi-<br />

HINWEIS<br />

Übrigens finden Sie mich<br />

auch bei FACEBOOK<br />

rektionen bestätigt, dass durch die Polizeireform<br />

die Bürgernähe unter die Räder<br />

kommt und die Sicherheit leidet. Dass die<br />

u.a. für den Landkreis <strong>Biberach</strong> zuständige<br />

Verkehrspolizeidirektion künftig ihren Sitz<br />

in Heidenheim haben soll, ist völlig unverständlich<br />

und nicht nachvollziehbar. Gerade<br />

bei einem Verkehrsunfall erwarten die<br />

Bürger, dass zügig die Polizei mit den Spezialisten<br />

vor Ort ist. Bei Anfahrten von<br />

über 100 Kilometern und mehr als einer<br />

Stunde, werden Quantität und Qualität<br />

der Verkehrsüberwachung sinken und die<br />

Verkehrssicherheit darunter leiden.<br />

> Seite 13


Bundestag <strong>KREISTEIL</strong><br />

Wahlfreiheit heißt<br />

Kita-Ausbau und Betreuungsgeld<br />

von Josef Rief, Bundestagsabgeordneter<br />

Familien in Deutschland haben verschiedene<br />

Vorstellungen, wie die Betreuung<br />

von Kindern unter drei Jahren gestaltet<br />

werden sollte. Diesen Vorstellungen müssen<br />

wir als Gesellschaft gerecht werden.<br />

Die heute existierenden vielfältigen Lebensentwürfe<br />

erfordern ebenso vielfältige<br />

Betreuungsmöglichkeiten. Auch stellt uns<br />

der demographische Wandel vor große<br />

Herausforderungen, so dass wir alles dafür<br />

tun müssen, dass junge Paare sich für Kinder<br />

entscheiden.<br />

Die große Koalition hat in der vergangenen<br />

Legislaturperiode unter Führung der<br />

damaligen Bundesfamilienministerin Ursula<br />

von der Leyen den Ausbau der Kinderbetreuung<br />

bis 2013 beschlossen. An der<br />

Umsetzung wird momentan gearbeitet.<br />

Jetzt werden wir mit der Einführung des<br />

Betreuungsgeldes auch die Erziehungsleistung<br />

der Eltern würdigen, die sich für eine<br />

Erziehung zuhause entschieden haben,<br />

und die freie, flexible Gestaltung der Betreuung<br />

im privaten Umfeld unterstützen.<br />

Auch diese Form der überwiegenden Betreuung<br />

der Eltern, meistens der Mütter,<br />

immer öfter auch der Väter, verdient Anerkennung.<br />

Vor allem in Mehrkindfamilien<br />

ist die Belastung oft so hoch, dass eine Berufstätigkeit<br />

beider Eltern nur schwer realisierbar<br />

ist.<br />

Bei der aktuellen Diskussion ist es wichtig,<br />

für Sachlichkeit zu werben. Genauso,<br />

wie es Eltern gibt, die ihre unter dreijährigen<br />

Kinder in einer Kita betreuen lassen<br />

möchten, gibt es Eltern, denen eine persönliche<br />

Betreuung in den ersten Lebensjahren<br />

besonders wichtig ist. Wahlfreiheit<br />

muss am Ende das Ziel sein. Dabei hilft uns<br />

keine Ideologisierung der Debatte. Geht<br />

man der Frage sachlich nach, gibt es einen<br />

Bedarf für das Betreuungsgeld. Gerade in<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 14<br />

unserer Region ist der Zuspruch groß.<br />

Schaut man sich die Bedarfsermittlungen<br />

der Kommunen für die öffentliche Kinderbetreuung<br />

und die aktuelle Situation in<br />

Oberschwaben an, dann wird ein Großteil<br />

der Kinder unter drei Jahren im familiären<br />

Umfeld betreut.<br />

Wahlfreiheit nutzen: Kita oder Geld<br />

Bundesweite Umfragen zeigen, dass nur<br />

12 Prozent der Eltern von Kindern unter einem<br />

Jahr eine Fremdbetreuung wünschen.<br />

Bei ein- bis zweijährigen Kindern spricht<br />

sich nur ein Drittel der Eltern für außerhäusliche<br />

Betreuung aus; bei Dreijährigen<br />

tut dies die Mehrheit der Eltern. Wissenschaftliche<br />

Studien zur frühkindlichen Entwicklung<br />

zeigen auf, dass die vertrauensvolle<br />

Bindung zu wenigen Bezugspersonen<br />

in den ersten drei Lebensjahren Grundlage<br />

für Erfolg in Bildung, Beruf und Sozialverhalten<br />

für das ganze Leben sind. Bis zum<br />

dritten Jahr ist die emotionale Bindung die<br />

Mitmachen und den Jakob-Muth-Preis<br />

nach <strong>Biberach</strong> holen<br />

Josef Rief MdB lädt Schulen ein, sich für den Preis<br />

für gemeinsames Lernen zu bewerben<br />

Bereits zu vierten Mal wird in diesem<br />

Jahr der Jakob-Muth-Preis für beispielhaftes<br />

gemeinsames Lernen an inklusiven<br />

Schulen vergeben. „Gestiftet wird der<br />

Preis vom Beauftragten der Bundesregierung<br />

für die Belange behinderter Menschen,<br />

Hubert Hüppe, gemeinsam mit der<br />

Bertelsmann-Stiftung, der deutschen<br />

UNESCO-Kommission und der Sinn-Stif-<br />

wichtigste Erfahrung, die man Kindern angedeihen<br />

lassen kann, ja muss. Bildung im<br />

eigentlichen Sinn ist erst ab dem dritten<br />

Lebensjahr von größerer Bedeutung.<br />

Ab dem Jahr 2013 gibt es einen Rechtsanspruch<br />

für alle Kinder zwischen einem und<br />

drei Jahren auf einen Krippenplatz geben.<br />

Nur folgerichtig ist deshalb ein Betreuungsgeld<br />

für die Eltern, die keinen Krippenplatz<br />

beanspruchen. Damit schließen<br />

wir nun eine Förderlücke, die nach dem<br />

Josef Rief will eine bessere Familienförderung und echte Wahlfreiheit. (Foto: B. Volkholz)<br />

tung“, erläutert der heimische Bundestagsabgeordnete<br />

Josef Rief (<strong>CDU</strong>).<br />

Bekanntlich ist durch die UN-Behindertenrechtskonvention<br />

die Bundesregierung<br />

verpflichtet, in Deutschland gemeinsames<br />

Lernen behinderter und nicht behinderter<br />

Schüler, sogenanntes inklusives Lernen, zu<br />

ermöglichen. „Im Schulalltag werden<br />

Schüler mit Behinderungen ganz selbst-<br />

Ausbau der Krippenplätze entstanden<br />

wäre.<br />

Wie lange es sinnvoll ist, für den Nachwuchs<br />

daheim zu bleiben, oder eben nach<br />

jahrelanger Ausbildung nicht auf ein Berufsleben<br />

außer Haus verzichten zu wollen,<br />

sollten die Eltern entscheiden. Aus<br />

christdemokratischer Sicht ist es undenkbar,<br />

Väter und Mütter zu einer außerhäuslichen<br />

Betreuung zu zwingen. Sicher sind<br />

die geplanten 100 Euro monatlich ab 2013<br />

und 150 Euro ab 2014 nicht ausreichend,<br />

um alle Lasten einer privaten Betreuung<br />

abzufedern. Es ist allerdings eine Anerkennung<br />

und ein Schritt in die richtige Richtung<br />

zu einer besseren Familienförderung<br />

und zur echten Wahlfreiheit.<br />


Bundestag <strong>KREISTEIL</strong><br />

hervorragendes Bildungs- und Schulsystem<br />

aus. Also, liebe Schüler, liebe Lehrer,<br />

macht mit und zeigt, was eure Schule<br />

„drauf hat“ und beteiligt euch an der Ausschreibung<br />

um den Jakob-Muth-Preis!“<br />

freut sich Rief auf viele Rückmeldungen<br />

aus seinem Wahlkreis.<br />

Bewerbungsschluss ist übrigens der 30.<br />

Juni 2012, interessierte Schüler und Lehrer<br />

erhalten weiteres Informationsmaterial im<br />

Büro des Beauftragten der Bundesregierung<br />

für die Belange behinderter Menschen<br />

in Berlin, Telefon: 030 - 18527 - 2944<br />

oder per Email:<br />

buero@behindertenbeauftragter.de oder:<br />

katharina.kramer@bmas.bund.de > www.josef-rief.de<br />

Experiment e.V. in Bonn. Junge Berufstätige und Auszubildende<br />

schreiben an die GIZ in Bonn. Die Bewerbungskarte muss spätesten<br />

am 14. September 2012 bei der Austauschorganisation eingegangen<br />

sein!<br />

Wichtige weitere Informationen erhalten Interessierte<br />

auf der Internetseite des Deutschen Bundestages unter:<br />

www.bundestag.de/ppp oder im Wahlkreisbüro von Josef<br />

Rief in <strong>Biberach</strong>, Braithweg 27, Telefon: 07351/15730.<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 15


Europaparlament <strong>KREISTEIL</strong><br />

Europaparlament stimmt gegen<br />

Steuererhöhung auf Dieselkraftstoffe<br />

von Christoph Koch, Pressesprecher <strong>CDU</strong> Württemberg-Hohenzollern<br />

Das Europäische Parlament hat am 18.<br />

April im Rahmen der Abstimmung über die<br />

Energiesteuer - Richtlinie über die künftige<br />

Festsetzung der Mindeststeuersätze für<br />

Benzin und Dieselkraftstoffe entschieden.<br />

Danach sollten auf Vorschlag der EU-Kommission<br />

Benzin und Diesel künftig in erster<br />

Linie anhand ihres Energiegehalts und<br />

CO2-Ausstoßes besteuert werden. „Ich<br />

habe mich gemeinsam mit meiner Fraktion<br />

entschieden gegen diesen Vorschlag der<br />

EU-Kommission eingesetzt und ich freue<br />

mich sehr darüber, dass das Europäische<br />

Parlament diesen Vorschlag heute mit<br />

überzeugender Mehrheit abgelehnt hat“,<br />

so die Europaabgeordnete für Württemberg-Hohenzollern<br />

Elisabeth Jeggle (<strong>CDU</strong>)<br />

nach der heutigen Abstimmung in Straßburg.<br />

Dieselfahrer nicht doppelt belasten<br />

„Deutsche Automobilhersteller sind<br />

weltweit führend bei der Entwicklung von<br />

sehr sparsamen und klimafreundlichen<br />

Dieselmotoren. In den letzten 10 Jahren<br />

haben sich gerade deshalb viele Verbraucher<br />

für ein Dieselfahrzeug entschieden.<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 16<br />

Angesichts der weit höheren Anschaffungskosten<br />

und der Kraftfahrzeugsteuern<br />

haben die Verbraucher im Gegenzug auf<br />

den bestehenden Preisabstand von Diesel<br />

und Benzin an den Zapfsäulen vertraut.<br />

Dieselfahrer dürfen deshalb an dieser Stelle<br />

keinesfalls doppelt belastet werden“,<br />

unterstrich der <strong>CDU</strong> Bezirksvorsitzende<br />

Thomas Bareiß MdB und energiepolitische<br />

Sprecher der <strong>CDU</strong>/CSU Fraktion im Bundestag.<br />

„Gerade in den ländlichen Räumen<br />

sind besonders Familien, Mittelstand und<br />

auch der ÖPNV auf bezahlbaren Dieselkraftstoff<br />

angewiesen. Ich freue mich deshalb<br />

gerade aus der Sicht unserer Region<br />

über diesen wichtigen Beschluss des Europäischen<br />

Parlaments“, so Bareiß weiter.<br />

„Dabei ist schon jetzt erkennbar, dass unsere<br />

Klimaziele beim CO2-Ausstoß im<br />

Straßenverkehr unter anderem nur durch<br />

einen weiteren Ausbau des Anteils der verbrauchsarmen<br />

Dieselfahrzeuge erreicht<br />

werden können. Vor diesem Hintergrund<br />

kann ich den umweltpolitischen Mehrwert<br />

dieser Forderung nicht erkennen“, so Elisabeth<br />

Jeggle weiter. „Unabhängig vom heutigen<br />

Votum des Europäischen Parlaments<br />

Pflanzrechte im Weinbau<br />

– Erhalt der Kulturlandschaft<br />

von Elisabeth Jeggle,<br />

Europaabgeordnete<br />

Die Diskussion um die Pflanzrechte im<br />

Weinbau begleitet mich bei meiner Arbeit<br />

in Baden-Württemberg und Brüssel seit<br />

2007. Denn im Zuge des Berichts über die<br />

Weinmarktreform im Rahmen der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik war ich die Berichterstatterin<br />

meiner Fraktion.<br />

Am 8. Mai habe ich gemeinsam mit dem<br />

EVP-Fraktionsvorsitzenden Joseph Daul<br />

MdEP zu einer Veranstaltung zur „Zukunft<br />

der Pflanzrechte - Erhalt der Kulturlandschaft“<br />

ins Europäische Parlament in Brüssel<br />

eingeladen. Dabei haben Energiekommissar<br />

Günther Oettinger, eine Vertreterin<br />

des Agrarkommissars Ciolos und die<br />

Präsidenten der Weinbauverbände aus<br />

Rheinland-Pfalz (Edwin Ernst Schrank), Baden<br />

(Killian Leo Schneider), Elsass (Gérard<br />

Joseph Boesch) und Aargau (Peter Wehrli)<br />

und weitere Mitglieder der Oberrheinkonferenz<br />

sowie mehrere Abgeordnete des<br />

Parlaments über die geplante Aufhebung<br />

des Anbaustopps gesprochen.<br />

Die Diskussionsteilnehmer stellten ihre<br />

Position für die 2016 geplante Aufhebung<br />

der Pflanzrechte dar und erläuterten die<br />

möglichen negativen Folgen für den Weinbau<br />

und die Kulturlandschaft in der<br />

Europaabgeordnete Elisabeth Jeggle lehnt<br />

eine Diesel - Steuererhöhung ab. (Foto: pr)<br />

halten wir eine Umsetzung dieser Forderung<br />

am Ende des Tages für sehr unwahrscheinlich.<br />

Das Parlament hat heute in diesem<br />

Punkt nur eine politische Stellungnahme<br />

abgegeben. In dieser Frage entscheidet<br />

letztlich ausschließlich der Rat<br />

der EU-Mitgliedsstaaten und dieser Beschluss<br />

müsste sogar einstimmig erfolgen.<br />

Im Rat zeichnet sich aber bereits jetzt eine<br />

große Mehrheit der Länder gegen eine solche<br />

Dieselsteuererhöhung ab. Auch unsere<br />

Bundesregierung hat allen voran bereits<br />

angekündigt, diesen Beschluss abzulehnen.<br />

Deshalb kann mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

bald endgültig Entwarnung gegeben<br />

werden“, so Elisabeth Jeggle MdEP.


Europaparlament <strong>KREISTEIL</strong><br />

Pflanzrechte sei die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit<br />

des Weinbaus in der Europäischen<br />

Union nicht gewährleistet.<br />

Schöne Weinbaulandschaften<br />

erhalten<br />

Für mich ist es besonders wichtig, die<br />

vom Weinbau geprägte Landschaft in allen<br />

Weinbauregionen zu erhalten, da sie nicht<br />

nur die Grundlage für den Tourismus und<br />

für zahlreiche Arbeitsplätze, sondern auch<br />

landschaftlich wertvolles Kulturgut ist.<br />

Nach der anregenden Debatte hatten wir<br />

das Vergnügen, einen ganz besonderen<br />

Wein zu verkosten. Der „Parlamentarierwein“<br />

ist das Produkt aus Trauben, die im<br />

September 2011 von mir gemeinsam mit<br />

Kolleginnen und Kollegen bei einer Veranstaltung<br />

zu den Pflanzrechten auf einem<br />

Weinberg im Elsass selbst „handgelesen“<br />

wurden. Abgerundet wurde der Abend mit<br />

einer Verköstigung regionaler Weine und<br />

weiterer Spezialitäten vom Oberrhein. Die<br />

positive Resonanz unter den Parlamentariern<br />

und Kommissionsvertretern sowie<br />

unter den weit angereisten Gästen verlieh<br />

diesem Abend im Parlament einen ganz<br />

besonderen Charakter.<br />

Hintergrund: Das derzeitige System der<br />

Pflanzrechte weist jedem Mitgliedsstaat in<br />

der EU eine limitierte Fläche zu, auf dem<br />

Wein angebaut werden darf. Derzeit wird<br />

in Deutschland viel Wein in Steillagen angebaut,<br />

was kostspieliger ist als der Anbau<br />

in flachen Gebieten. Bei Aufhebung des<br />

Anbaustopps befürchten die Winzer vermehrten<br />

Anbau im Flachland, was den<br />

Preis für regionale Weine verbilligen könnte.<br />

Dieser Preis würde möglicherweise die<br />

Kosten für den Weinbau in Steillagen nicht<br />

mehr decken. Rebstöcke in Weinbergen,<br />

die ganze Landstriche so reizvoll machen,<br />

würden verschwinden. Das Europäische<br />

Parlament berät derzeit in seinem Bericht<br />

zur „Einheitlichen Gemeinsamen Marktorganisation“,<br />

wie die Zukunft des Weinbaus<br />

in Europa aussehen soll.<br />


Europaparlament <strong>KREISTEIL</strong><br />

Europäische Bürgerinitiative (EBI):<br />

Der direkte Draht<br />

nach Brüssel<br />

von Elisabeth Jeggle, Europaabgeordnete<br />

Seit dem 1. April 2012 können eine Million EU-Bürger aus mindestens<br />

sieben EU-Mitgliedsstaaten die Europäische Kommission<br />

auffordern, sich mit einer bestimmten Thematik - etwa Landwirtschaft,<br />

Transport oder Verbraucherschutz - auseinander zu setzen.<br />

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) gleicht einem Volksbegehren<br />

auf nationaler Ebene und ist ein Schritt zu mehr Basisdemokratie<br />

auf europäischer Ebene. Als Mitglied des Europäischen Parlaments<br />

unterstütze ich diese Initiative, da sie für mehr Dialog, Partizipation<br />

und Druck von Seiten der europäischen Zivilgesellschaft<br />

steht.<br />

Zunächst muss eine von Bürgerinnen und Bürgern geplante Initiative<br />

bei der EU eingereicht werden, um die rechtliche Zulässigkeit<br />

derselben und die Zuständigkeit der EU-Kommission zu überprüfen.<br />

Erfüllt die Initiative alle entsprechenden Voraussetzungen,<br />

müssen binnen eines Jahres die benötigten Unterschriften gesam-<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 18<br />

NEUES VON<br />

Elisabeth Jeggle<br />

aus Brüssel<br />

>>> www.eurojeggle.de<br />

Elisabeth Jeggle unterstützt die europäische Bürgerinitiative.<br />

melt werden. Die EU-Kommission berät dann, ob die eingereichte<br />

Initiative anerkannt oder begründet abgelehnt wird, beziehungsweise<br />

welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden. Im besten<br />

Fall wird ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren eingeleitet.<br />

Im ungünstigsten Fall weigert sich die EU-Kommission unter Nennung<br />

triftiger Gründe tätig zu werden.<br />

Das Interesse an der Europäischen Bürgerinitiative ist groß. Bisher<br />

sind etwa zwanzig Anfragen in Brüssel eingegangen: Der<br />

EVP/CSU-Abgeordnete Martin Kastler (Europäische Volkspartei)<br />

unterstützt mit verschiedenen Gruppierungen die Initiative<br />

„Sonntags gehören Mami und Papi mir“. Sie werben für einen europaweiten<br />

Schutz des arbeitsfreien Sonntags und damit für ein<br />

kinderfreundliches Europa. Der Europäische Gewerkschaftsverband<br />

für den öffentlichen Dienst fordert in einer Kampagne die<br />

Wasserversorgung in der Europäischen<br />

Union zur öffentlichen Dienstleistung<br />

zu erklären. Die FDP plant eine Initiative<br />

gegen Vorratsdatenspeicherung.<br />

Ich wünsche allen Bürgerinnen und<br />

Bürgern, die mit einer guten Idee und<br />

einem berechtigten Anliegen an die<br />

Europäische Union heran treten viel<br />

Erfolg und Durchhaltevermögen bei<br />

der Organisation und Durchführung<br />

einer Europäischen Bürgerinitiative<br />

und freue mich über alle Aktivitäten!<br />

Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter folgendem Link:<br />

(Foto: pr)<br />

http://ec.europa.eu/citizens-initiative<br />


Frauen Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

Jahreshauptversammlung<br />

der Frauen Union<br />

von Elisabeth Glaser, Schriftführerin Frauen Union<br />

Bei der Jahreshauptversammlung der<br />

Frauen Union des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Biberach</strong><br />

in der TG-Gaststätte in <strong>Biberach</strong> am 16.<br />

April legte die Vorsitzende Gabriele Stümke<br />

zunächst ihren Rechenschaftsbericht<br />

dar und berichtete von den vielfältigen Ak-<br />

tivitäten von Dezember 2009 bis April<br />

2012. Die Frauen haben sich in diesem<br />

Zeitraum vor allem bei der Landtagswahl<br />

aktiv für die <strong>CDU</strong> engagiert, insbesondere<br />

durch Marktstände im Landkreis. Die<br />

breitgefächerten Themen in den Vor-<br />

Der neu gewählte Kreisvorstand der Frauen Union wird sich ebenfalls vielfältig engagieren.<br />

Die Vorsitzende der Frauen Union, Gabriele<br />

Stümke gratuliert der am 6. Mai<br />

neu gewählten Bürgermeisterin von Erlenmoos:<br />

Alexandra Scherer.<br />

Sie tritt am 1. August die Nachfolge von<br />

Bürgermeister Peter Züllig an. Auch<br />

von uns HERZLICHEN GLÜCK-<br />

WUNSCH und VIEL ERFOLG!<br />

(Fotos: pr)<br />

Bürotechnik<br />

Zeppelinstr. 19 • 88471 Laupheim<br />

Tel.: 0 73 92 / 59 81 Fax: 59 83<br />

www.rommel-buerotechnik.de<br />

standssitzungen reichten von der Schulsozialarbeit<br />

bis hin zu den erneuerbaren<br />

Energien. Anschliessend wurde der alte<br />

Vorstand einstimmig von den anwesenden<br />

Frauen entlastet.<br />

<strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzender und MdB Josef<br />

Rief übernahm die Leitung für die Neuwahlen<br />

des neuen Vorstandes und verkündete<br />

folgendes Ergebnis:<br />

Vorsitzende: Gabriele Stümke, Stellvertreterinnen:<br />

Claudia Butscher, Isolde Weggen,<br />

Walburga Ziesel, Pressereferentin<br />

und Schriftführerin: Elisabeth<br />

Glaser, Internetbeauftragte: Sophia<br />

Glaser, Seniorenbeauftragte:<br />

Erika Wieland, Beisitz zum<br />

Vorstand: Sigrid Dumke, Annemarie<br />

Erath, Christina Erhardt,<br />

Dominika Glaser, Inka Ersing,<br />

Waltraud Grub, Christine Lambrecht,<br />

Andrea Rief, Birgit Rosenfelder-Graf,<br />

Alexandra Scherer<br />

Im Anschluss daran berichtete<br />

MdB Josef Rief von seiner aktuellen<br />

Arbeit im Bundestag in<br />

Berlin und beleuchtete wichtige<br />

Themen wie die Finanzkrise, die<br />

Solarförderung, das Betreuungsgeld,<br />

die Organspende, die<br />

Kraftstoffpreise und die neuen<br />

Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg.<br />

Unseren<br />

Landkreis <strong>Biberach</strong> betreffend,<br />

sprach Rief über die Auswirkungen<br />

der Polizeireform und die<br />

Zukunft der Krankenhäuser.<br />

> Seite 19


Junge Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

Eindrucksvolle Bildungsreise<br />

nach Frankfurt am Main<br />

Besuch von EZB, deutscher Börse und Flughafen<br />

von Mario Wied, Kreisvorsitzender Junge Union<br />

Am frühen Donnerstagmittag ging es für<br />

die Teilnehmer in der Heimat los. Der frühere<br />

Kreisvorsitzende Armin Härle sammelte<br />

die begeisterten Teilnehmer im ganzen<br />

Landkreis mit seinem Bus ein. Knapp<br />

vier Stunden sollte die Fahrt dauern, die<br />

vor ihnen liegt. Doch das Warten sollte belohnt<br />

werden. Schon kurz nach Abfahrt<br />

von der Autobahn war die eindrucksvolle<br />

Skyline von Frankfurt, auch Mainhatten<br />

genannt, zu sehen. Auch das Hostel war in<br />

bester Lage.<br />

Nach kurzer Zeit zum Frischmachen<br />

konnte es daher auch schon losgehen in<br />

die Frankfurter Altstadt im Stadtteil Sachsenhausen,<br />

wo wir von zwei Mitgliedern<br />

der JU Frankfurt in der Apfelweinwirtschaft<br />

Adolf Wagner in die örtlichen Eigenheiten<br />

eingeführt wurden. Bei „Ebbelwoi“<br />

und Schlachtplatte bzw. Schnitzel mit<br />

„grüner Soße“ wurden erste Kontakte geknüpft.<br />

Gastgeber waren Martin-Benedikt<br />

Schäfer (Stadtbezirksvorsitzender JU<br />

Frankfurt Süd) und Theresa Degner (Beisitzerin<br />

JU Frankfurt Süd und Baden-Württemberg-Import).<br />

Nach ordentlicher Stärkung<br />

ging es weiter in das Kneipenleben,<br />

wo später noch der Kreisvorsitzende der<br />

Jungen Union Frankfurt, Ulf Homeyer<br />

spontan zu uns stieß.<br />

Am Freitag ging es - nach ausgiebiger<br />

Stärkung am Frühstücksbuffet - weiter zur<br />

EZB (Europäische Zentralbank). Bereits<br />

nach 15 Minuten Fußmarsch standen wir<br />

vor dem Eurotower, natürlich nicht ohne<br />

vorher am Zeltlager der „Occupy Frankfurt“<br />

Aktivisten vorbeizukommen. Der<br />

eine oder andere fühlte sich hier dann<br />

durchaus an die Zustände im Stuttgarter<br />

Schlossgarten erinnert. Nach kurzer Wartezeit<br />

in der Lobby des Eurotowers ging es<br />

weiter mit einer fast einem Flughafen ähnlichen<br />

Sicherheitsüberprüfung inklusive<br />

Metalldetektor und Röntgen der Taschen.<br />

Danach wurden wir von Sicherheitsleuten<br />

in den zweiten Stock gebracht, wo bereits<br />

Kaffee und Kekse auf uns warteten. Hier<br />

wurden wir vom Pressesprecher William<br />

Lelieveldt begrüßt, der uns in der folgenden<br />

Stunde einen Einblick in die Aufgabenbereiche<br />

der EZB gewährte und uns verriet<br />

wie die EZB Geldpolitik betreibt. Insbesondere<br />

in Zeiten der Finanzkrise hat die EZB<br />

eine wichtige Steuerungsfunktion.<br />

Polizeisperre vor der Börse<br />

Anschließend an das Mittagessen in der<br />

Frankfurter City, ging es nachmittags zur<br />

Deutschen Börse. Bereits vor der Führung<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 20<br />

fiel den JU’lern das massive Polizeiaufgebot<br />

mit dutzenden Fahrzeugen und die<br />

Komplettsperrung vor der Börse auf. Wenig<br />

später wurden wir über den Verursacher<br />

aufgeklärt: Der Besuch des umstritte-<br />

nen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor<br />

Orban, der vor der ebenfalls im gleichen<br />

Gebäude residierenden Industrie und<br />

Handelskammer (IHK) Frankfurt einen<br />

Vortrag über die ungarisch-deutschen<br />

Handelsbeziehungen hielt. Dies löste natürlich<br />

prompt eine Demonstration der lokalen<br />

linken Antifa und einen noch größeren<br />

Polizeieinsatz aus. Pünktlich um 15 Uhr<br />

fuhr die Diplomaten- Kolonne vor und Viktor<br />

Orban wurde von ca. 50 Demonstranten<br />

begrüßt die „Alerta, alerta Antifascista“<br />

(Alarm), skandierten. In der Börse<br />

wurden wir von einer freundlichen Mitarbeiterin<br />

zuerst in die Geschichte und in die<br />

Struktur der Frankfurter Wertpapierbörse<br />

eingeführt.<br />

Danach durften wir noch von der Aussichtsgalerie<br />

„das Parkett“ besichtigen,<br />

welches man aus den Börsennachrichten<br />

kennt. Wo früher reger Handel stattfand,<br />

befinden sich heute nur noch Computerarbeitsplätze<br />

der sogenannten „Experten“.<br />

Wo früher über hektisches Zurufen Aktien<br />

gehandelt wurden, sausen heute nur noch<br />

unaufgeregt Zahlen über die Bildschirme.<br />

Der Handel selbst läuft heutzutage in Se-<br />

kundenbruchteilen elektronisch über die<br />

Handelsplattform Xetra. Nach dem Börsenbesuch<br />

gab es bis zum Abend Zeit zur<br />

freien Verfügung, um Frankfurt auf eigene<br />

Faust zu entdecken. So konnte man einen<br />

Abstecher in das imposante Einkaufszentrum<br />

„Zeilgalerie“ unternehmen oder auch<br />

die Paulskirche sowie dem Römer einen<br />

Besuch abstatten. Am Abend fand jeder<br />

noch die Zeit das Frankfurter Nachtleben<br />

kennenzulernen. Die einen besuchten die<br />

lokalen Discos, während die anderen die<br />

Kneipentour vom Vorabend fortsetzen.<br />

Die Junge Union aus dem ländlichen Oberschwaben war beeindruckt von der Großstadt<br />

Frankfurt. (Foto: pr)<br />

Weitere Fotos >>> www.ju-bc.de/galerie/2012/frankfurt<br />

Zum Abschluss der Fahrt ging es am<br />

Samstagmorgen zur Besichtigung des<br />

Frankfurter Flughafens. Nach einem kurzen<br />

Sicherheitscheck im Besucherzentrum<br />

konnten wir im Bus das riesige Rollfeld besichtigen.<br />

Die große Tour führte uns an allen<br />

wichtigen Punkten des Flughafens vorbei,<br />

von den verschiedenen Terminals,<br />

über Wartungshallen bis zu den verschiedenen<br />

Startbahnen. Dabei konnten auch<br />

Starts und Landungen der Flugzeuge im<br />

Minutentakt bestaunt werden, zum Teil<br />

gefühlt nur knapp über unseren Köpfen.<br />

Unter den geparkten Flugzeugen waren<br />

sogar zwei A380 von Lufthansa und Singapore.<br />

Der A380 als weltweit größtes Passagierflugzeug,<br />

welches ein neunstöckiges<br />

Gebäude überragen würde, war sehr eindrucksvoll.<br />

Beim Anblick der Dimensionen<br />

von einigen Wartungshallen, der dutzenden<br />

Großraummaschinen und dem Neubau<br />

des neuen Terminals kamen wir uns<br />

beinahe wie winzige Spielfiguren vor. Zum<br />

Ende war auch noch der Tower der Fluglotsen<br />

zu sehen. Im Anschluss ging es wieder<br />

nach Hause in die schwäbische Heimat<br />

.


Junge Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

Junge Union besichtigt<br />

Rentschler Biotechnologie<br />

von Marielle Baur & Raphael Lochbühler,<br />

JU Laupheim<br />

Mitte April bot sich für knapp 20 Mitglieder der Jungen Union<br />

des Landkreises <strong>Biberach</strong> die Möglichkeit die Rentschler Biotechnologie<br />

in Laupheim zu besichtigen und darüber hinaus einen Einblick<br />

in deren Entwicklungsarbeit zu bekommen. Empfangen von<br />

Herrn Reiner Winkelbauer, dem stellvertretenden Geschäftsführer,<br />

bekam die Gruppe durch einen kurzen Vortrag Einsicht in das<br />

fast 600 Mitarbeiter starke Unternehmen.<br />

Rentschler Biotechnologie kann auf eine 150-jährige Historie zurückblicken<br />

und bleibt dadurch ein herausragendes Laupheimer<br />

Unternehmen. Nach einer kurzen Einführung in die wissenschaftliche<br />

Arbeit der Biotechnologie durch Herrn Professor Wagner erhielten<br />

die JU - Mitglieder, aufgeteilt in zwei Gruppen, eine Führung<br />

durch das Unternehmen. Hierdurch wurde die Arbeit des Un-<br />

Die Laupheimer JU’ler lassen sich bei der Firma Rentschler in die<br />

Biotechnologie einweisen. (Foto: pr)<br />

ternehmens anschaulich vor Augen geführt. Zusammenfassend<br />

konnte man den Besuch der Rentschler Biotechnologie als Erfolg<br />

betrachten.


Senioren Union <strong>KREISTEIL</strong><br />

Deutschland ist unser Vaterland, Europa unsere Zukunft<br />

Gerhard Stratthaus (MdL) erklärte bei der Senioren Union die Situation an den Finanzmärkten<br />

von Michaela Kegel,<br />

Dürmentingen<br />

Große Teile der Bevölkerung sind verunsichert<br />

darüber, wie es mit Europas gemeinsamer<br />

Währung weitergehen soll. Auf<br />

Einladung von Honor Funk, dem Bezirksvorsitzenden<br />

der Senioren-Union Württemberg-Hohenzollern,<br />

kam der ehemali-<br />

ge Finanzminister Baden-Württembergs,<br />

Gerhard Stratthaus (MdL), ins Kloster Reute.<br />

Dort füllte sich der Festsaal im Bildungshaus<br />

rasch, denn aus Kreisverbänden<br />

von Ulm bis an den Bodensee waren<br />

Mitglieder angereist, um die komplexen<br />

Zusammenhängen an den weltweiten Finanzmärkten<br />

erläutert zu bekommen.<br />

Theodor Pindl, Bildungshausleiter, begrüßte<br />

das Publikum und Honor Funk führte<br />

in das Thema Staatsschuldenkrise und<br />

Besorgnis über das Scheitern des Euros<br />

ein. Funk blickte zurück auf die Einführung<br />

der gemeinsamen Währung in Europa vor<br />

zehn Jahre und hob die Vorteile für die<br />

Wirtschaft bei Exportgeschäften hervor,<br />

da der Euro das ständige Risiko von Wechselkursschwankungen<br />

beendete. Allerdings<br />

wäre damals eine vertiefte Betrachtung<br />

der teilnehmenden Länder von Vorteil<br />

gewesen, so Funk. In der letzten Zeit<br />

sei vorwiegend von Griechenland die Rede<br />

gewesen, doch auch die Deutschen hätten<br />

ihre Probleme. Schutzschirme, Fiskalpakt,<br />

Eurobonds seien Begriffe, die die Frage<br />

„Werden wir eine Transferunion?“ aufkommen<br />

ließen. Senioren die die Währungsreform<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg miterlebt<br />

hätten, seien daran interessiert, „wie<br />

es mit dem Geld weitergeht“. „Scheitert<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 22<br />

der Euro, scheitert Europa“, zitierte Funk<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel.<br />

Scheitert der Euro, scheitert Europa<br />

Und Gerhard Stratthaus unterstrich dies:<br />

„Der Euro sollte Europa einen - aktuell<br />

droht er Europa zu spalten!“ Stratthaus<br />

blickte zurück auf die Situation in Europa<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg. „Europa ist<br />

Das Kloster der Franziskanerinnen von Reute mit dem zentral gelegenen Bildungshaus<br />

Maximilian Kolbe.<br />

Der ehemalige Finanzminister Gerhard<br />

Stratthaus MdL hält ein beeindruckendes<br />

Plädoyer für den Euro.<br />

unser Schicksal“, habe Adenauer 1948 gesagt.<br />

Dass Deutschland politisch gezähmt<br />

werden, doch die Wirtschaft europäisch<br />

eingebunden sein müsse, war die Forderung<br />

der Siegermächte. Die Wiedervereinigung<br />

Deutschlands im Jahr 1989 habe die<br />

Einführung des Euros beschleunigt. Dass<br />

die Welt sich neu ordne und Schwellenländer<br />

wie Indien, China und Brasilien immer<br />

mehr Wirtschaftsmacht erreichen, erklärte<br />

Stratthaus. „Wir brauchen daher Europa,<br />

doch ist es noch zu unterschiedlich.“<br />

Der Euro sei nach dem Dollar die zweit-<br />

wichtigste Währung an den weltweiten Finanzmärkten,<br />

erst dann käme das englische<br />

Pfund, gefolgt vom Yen, der japanischen<br />

Währungseinheit. Man dürfe nicht<br />

vergessen, dass große Teile des deutschen<br />

Exports nach Europa gehen. Am Beispiel<br />

der Schweiz und dem derzeit sehr teuren<br />

Schweizer Franken verdeutlichte der Finanzexperte,<br />

dass die Exportwirtschaft<br />

Deutschlands Probleme hätte, wäre die<br />

Deutsche Mark noch Währungseinheit.<br />

Stratthaus ging auch der Frage nach, ob<br />

man derzeit von einer Eurokrise sprechen<br />

könne und stellte fest: „Wir haben keine<br />

Währungskrise, sondern eine Staatsschuldenkrise!“<br />

Der Euro sei heute mehr wert, als bei seiner<br />

Einführung und die Inflationsraten in<br />

den letzten zehn Jahren seien niedriger als<br />

zu Zeiten der Deutschen Mark. Die Stärke<br />

einer Währung hänge ab vom Vertrauen in<br />

den Staat oder die Staaten, die dahinter<br />

stehen. Früher sei es den Ländern möglich<br />

gewesen, ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch Abwertung der Währung wieder<br />

herzustellen. Mit der Einführung des Euros<br />

sei diese „Scharnierfunktion“ weggefallen,<br />

manche Länder hätten die „Maastricht-<br />

Kriterien“ gebrochen und sind durch ihre<br />

Verschuldung der Zahlungsunfähigkeit<br />

ausgesetzt. Wie Stratthaus erklärte, hätte<br />

ein Auseinanderbrechen der Eurounion<br />

unabsehbare Folgen. Dass es auch in zwanzig<br />

Jahren den Euro noch geben wird, dann<br />

aber nicht mehr alle Mitglieder dabei sein<br />

werden, lautete seine Prognose. Dabei sah<br />

er Irland „auf einem guten Weg“ und „Spanien<br />

und Italien werden es schaffen“.<br />

„Europa ist mehr als der Euro! Deutschland<br />

ist unser Vaterland - Europa aber ist unsere<br />

Zukunft“, lautete der Schlusssatz zu seinem<br />

interessanten Vortrag, dem sich noch<br />

eine rege Diskussion anschloss.


Mitglied werden ! Mitglied werben ! <strong>KREISTEIL</strong><br />

<strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Biberach</strong><br />

Braithweg 27<br />

88400 <strong>Biberach</strong><br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 23


Meinung <strong>KREISTEIL</strong><br />

Die Verstaatlichung der Betreuung<br />

unserer Kinder in der Diskussion<br />

Gedanken eines Vaters zur aktuellen Diskussion<br />

für eine möglichst frühe Betreuung<br />

von Kleinstkindern<br />

von Paul Altenhöfer, Dipl.Päd. (univ.), Kirchberg/Iller<br />

In der Diskussion um das Betreuungsgeld<br />

und dem Ausbau der Kindertagesstätten,<br />

über Kosten und über die Notwendigkeit,<br />

dass Frauen nach der Geburt eines Kindes<br />

schnell wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung<br />

stehen, wird meines Erachtens das<br />

Wohl der Kinder total vergessen. Die öffentliche<br />

Diskussion um das Betreuungsgeld<br />

wird auf Schlagworte wie „Herdprämie“<br />

reduziert. Die sonst so kritische Presse<br />

und auch Interessenverbände hinterfragen<br />

selten oder nie die Motivation die hinter<br />

solchen Argumenten steht.<br />

Paul Altenhöfer aus Kirchberg/Iller.<br />

Im Ausbau der Kita-Plätze wird das Allheilmittel<br />

sowohl für die Wirtschaft -<br />

Stichwort Fachkräftemangel- als auch für<br />

eine „gute“ Betreuung von „sogenannten<br />

sozialen Problemfamilien“ gesehen. Eltern<br />

die ihr Kind in den ersten Jahren selbst innerhalb<br />

der Familie betreuen und erziehen<br />

wollen, wird schon suggeriert, dass dies<br />

für die Kinder negativ wäre und ihre kognitive<br />

Leistungen nur ungenügend gefördert<br />

würden. Zudem klingt in den Medien und<br />

in der Gesellschaft bei der Antwort nach<br />

dem Beruf die Antwort „Hausfrau und<br />

Mutter/Vater“ schon die Nachfrage „nur“<br />

mit. Elternerziehung wird als Leistung<br />

nicht gewürdigt und erscheint wertlos.<br />

Ja, in Betreuungseinrichtungen mit hoher<br />

Qualität wird die Lernfähigkeit, das<br />

Denken und Wissen im Vorschulalter verbessert.<br />

Aber der Vorsprung schmilzt im<br />

Laufe der Schuljahre dahin und wird im Jugendalter<br />

ausgeglichen wie mannigfaltige<br />

Studien nachweisen. Auf andere Fähigkeiten,<br />

wie die sozioemotionale Kompetenz,<br />

wird in allen Diskussionen in keiner Weise<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 24<br />

(Foto: B. Volkholz)<br />

eingegangen. Selten habe<br />

ich in den Diskussionen<br />

um Kita-Plätze die Gefahren<br />

der langen Verweildauer<br />

in Betreuungseinrichtung<br />

von irgendeiner Seite gehört.<br />

Dabei gibt es inzwischen Langzeitstudien<br />

in den USA (im Auftrag des Nationalen<br />

Instituts für Kindergesundheit und Entwicklung),<br />

die nachweisen, „dass sich die<br />

Krippenbetreuung unabhängig von sämtlichen<br />

anderen Messfaktoren negativ auf<br />

die sozioemotionale Kompetenz der Kinder<br />

auswirkt“, wie der Leitende Arzt des<br />

Sozialpädiatrischen Zentrums Bielefeld-<br />

Bethel, Rainer Böhm schreibt. Will heißen,<br />

je länger Kinder in Betreuungseinrichtungen<br />

verweilen, desto ausgeprägter sind die<br />

sozialen Fehlverhalten, wie unangemessenes<br />

Streiten, Sachbeschädigungen, Schikanieren,<br />

Grausamkeiten oder häufiges<br />

Schreien. Unter den ganztags betreuten<br />

Kindern der Vierjährigen zeigen nach<br />

Böhm schon ein Viertel der Kinder ein klinisch<br />

relevantes Problemverhalten. Bei<br />

untersuchten Fünfzehnjährigen entladen<br />

sich Konflikte durch auffälligen Drogenkonsum,<br />

Alkoholexzesse, Rauschgift. Sehr<br />

hoch gestiegen sind bei den Untersuchten<br />

Vandalismus und Diebstahl, so Rainer<br />

Böhm.<br />

Die ständig gebetsmühlenartig vorgetragene<br />

Behauptung, dass Kinder allein durch<br />

das frühe Einspannen ins Kollektiv einer<br />

Krippenbetreuung zu günstigem Sozialverhalten<br />

befähigt werden, wird durch die<br />

amerikanische Großstudie ad absurdum<br />

geführt. Demnach führt die außerfamiliäre<br />

Betreuung bereits kleinster Kinder ohne<br />

ausgleichendes, intensives erzieherisches<br />

und emotionales Bemühen der eigenen Eltern<br />

geradezu in die Asozialität!<br />

Auch eine hohe Qualität der Krippenbetreuung<br />

zeigt kein signifikant besseres Ergebnis.<br />

Grundsätzlich bestätigt wird, dass<br />

das Erziehungsverhalten der Eltern einen<br />

deutlich stärkeren Einfluss auf die Entwicklung<br />

ausübt als die Betreuungseinrichtungen.<br />

Deswegen sollte Erziehung El-<br />

ternsache bleiben und nicht an andere Instanzen<br />

abgetreten werden. Folglich wäre<br />

in der Logik der Zeit nach der PISA - Studie<br />

eine Stärkung der Eltern in ihrem Erziehungsauftrag<br />

dringend geboten<br />

und die Betreuung in den ersten<br />

zwei bis drei Jahren in<br />

außerfamiliären Einrichtungen<br />

ist auf ein möglichst<br />

geringes Maß zu<br />

reduzieren.<br />

Die sonst so gutachtergläubigeGesellschaft<br />

ignoriert und<br />

blendet Studien aus, die<br />

nicht in ihre ideologisch<br />

geführte Diskussion um die<br />

Kinderbetreuung passen, deren<br />

Ziel es ist, dass immer mehr Kleinstkinder<br />

möglichst lange fern von Mutter (und<br />

Vater) in entsprechenden Einrichtungen<br />

betreut werden sollen, damit diese dem<br />

Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.<br />

Erziehungsleistung der Eltern aufwerten<br />

Böhm schreibt hierzu: „Die entsprechende<br />

Propaganda aber ist nicht nur bedenklich,<br />

sondern aufgrund der wissenschaftlichen<br />

Fakten grob fahrlässig, ja verantwortungslos<br />

- für die einzelnen betroffenen<br />

Kinder wie für die Zukunft unserer Gesellschaft.<br />

Denn das, was die Studie des amerikanischen<br />

Nationalinstituts feststellt, erweist<br />

sich nur als Spitze des Eisbergs“.<br />

Für mich bedeutet dies, dass die Erziehungsfähigkeit<br />

der Eltern gestärkt werden<br />

muss und die gesamte „geschürte Krippenplatz-Hysterie“<br />

eigentlich ein Holzweg<br />

ist. Die elterliche Erziehungsleistung muss<br />

dringend wieder aufgewertet werden, ein<br />

echter Familienlastenausgleich muss politisch<br />

in Gang gebracht werden, denn<br />

nichts kann in der Erziehung die Gesundheit<br />

unserer Kinder mehr fördern als eine<br />

liebevolle und kontinuierliche Präsenz in<br />

den ersten Lebensjahren. Damit wird auch<br />

die vielbeschworene Volksgesundheit gestärkt.<br />

Das Kindeswohl ist nicht einfach identisch<br />

mit dem Elternwohl, mit den elterlichen<br />

Selbstverwirklichungsbedürfnissen.<br />

Verantwortung für Kinder ist vor allem<br />

Selbstverantwortung. Und wenn Eltern<br />

aus kognitiven, sozialen oder sonstigen<br />

Gründen nicht in der Lage sind diese Aufgaben<br />

vollumfänglich wahrzunehmen,<br />

dann bedürfen sie unserer ganz besonderen<br />

Fürsorge, gerade in den Gedanken einer<br />

christlich orientierten Partei, damit sie<br />

in die Lage versetzt werden, ihrer Verantwortung<br />

gerecht zu werden.<br />


Meinung <strong>KREISTEIL</strong><br />

Euro-Bonds sind kein Allheilmittel<br />

von Florian Steidele, Walpertshofen<br />

Die Einführung von Euro-Bonds wegen<br />

der europäischen Schuldenkrise ist kein<br />

Allheilmittel. Dies lehnt unsere Bundeskanzlerin<br />

Frau Angela Merkel bis heute ab.<br />

Auch sind über 70% der Deutschen dagegen<br />

und es ist zu hoffen, dass Sie hier weiterhin<br />

nicht das Wort bricht, denn mit Einführung<br />

von Euro-Bonds wäre auch<br />

Deutschland pleite.<br />

Für die SPD und Grüne sind die Euro-<br />

Bonds das einzige effektive Instrument<br />

und der beste und günstigste Weg aus der<br />

Schuldenkrise. Beiden Parteien kann man<br />

somit nicht gerade wirtschafts- und finanzpolitischen<br />

Sachverstand bestätigen.<br />

Denn mit der Einführung der Bonds fiele<br />

bei vielen hochverschuldeten Staaten der<br />

Druck weg, ihre Finanzen in Ordnung zu<br />

bringen. Für die produktiven Staaten wie<br />

Deutschland, Österreich, Niederlande und<br />

Finnland werden sich dadurch die Refinanzierungskosten<br />

erhöhen und ihre Ausgangslage<br />

weiter verschlechtern bzw. verschlimmern.<br />

Die nachfolgend aufgeführten<br />

Nachteile von Euro-Bonds verdeutlichen<br />

dies:<br />

- Eine gemeinsame Haftung entlastet die<br />

Schuldner aus der Verantwortung.<br />

- Schwache Volkswirtschaften werden<br />

durch die finanzstarken gestützt. Dies<br />

führt bei den finanzstarken EU-Ländern<br />

zu einer Verschlechterung der Haushaltspolitik.<br />

Dadurch wird auch die Ra-<br />

www.cduplus.de<br />

Liebe <strong>CDU</strong>-Mitglieder,<br />

aktive politische Mitbestimmung – davon lebt eine Volkspartei<br />

wie die <strong>CDU</strong>. Bereits im vergangenen Jahr konnten alle <strong>CDU</strong>-Mitglieder<br />

ihre Ideen und Anregungen in die Leitanträge an den 24.<br />

Parteitag der <strong>CDU</strong> Deutschlands in Leipzig einbringen. Diesen<br />

erfolgreichen Weg möchten wir nicht nur fortsetzen, sondern im<br />

Hinblick auf unseren nächsten Parteitag Anfang Dezember in<br />

Hannover noch einen Schritt weitergehen.<br />

Auf diesem Parteitag soll es vor allem um die Fragen gehen, wie<br />

wir die gute wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes zum<br />

Nutzen aller verstetigen können. Wie sichern wir möglichst allen<br />

gute Chancen in Bildung und Beruf – und dies auch für kommende<br />

Generationen?<br />

Unter dem Motto „Meine Idee. Unser Antrag. Für Deutschland“<br />

haben Sie die Möglichkeit, aktiv die Arbeit der Kommission zu<br />

begleiten, die den Leitantrag an den Parteitag 2012 erarbeitet.<br />

Sie können bereits jetzt ihre Ideen in die Kommissionsarbeit einbringen<br />

– ganz ohne Umwege!<br />

ting-Bestnote von Deutschland gefährdet.<br />

- Die Folgekosten für die Steuerzahler<br />

der BRD sind gigantisch, deshalb ist<br />

eine Transferunion von den Bürgern<br />

nicht gewünscht. Dadurch steigt die<br />

Ablehnung der Bevölkerung zur EU.<br />

- Durch Euro-Bonds wird das Schuldenmachen<br />

nicht aufhören sondern noch<br />

erhöht.<br />

- Wenn dieses Geld in die Realwirtschaft<br />

fließt, führt dies zu einer Inflation und<br />

Lohnsteigerungen. Dies wird wiederum<br />

die Wettbewerbsfähigkeit dieser<br />

Volkswirtschaften<br />

schwächen, welche ein<br />

Wirtschaftswachstum<br />

brauchen.<br />

- Durch den monetären<br />

Zuwachs<br />

wird eine Blase im<br />

Immobilien- und Finanzsektorentstehen.<br />

Dies führt wiederum<br />

dazu, dass die<br />

Finanzmärkte nervöser<br />

werden und sich nicht beruhigen.<br />

Durch die Gleichstellung der Kreditwürdigkeit<br />

der wirtschaftsstarken und wirtschaftsschwachen<br />

Länder würden die<br />

Marktmechanismen außer Kraft gesetzt.<br />

Diese haben bisher Deutschland und Teile<br />

Florian Steidele aus Walpertshausen.<br />

(Foto: B. Volkholz)<br />

von Europa vorangebracht und sollten<br />

nicht außer Kraft gesetzt werden.<br />

Es gibt hier bessere wirtschaftliche<br />

und fiskalpolitische Instrumente,<br />

die nur wir von Seiten der <strong>CDU</strong><br />

entsprechend umsetzen können.<br />

Für mich sind Euro-Bonds<br />

keine Lösung, sondern werden<br />

die Krise nur in die<br />

Länge ziehen. Mit Einführung<br />

von Euro-Bonds und<br />

Gleichstellung der Märkte<br />

wird die Krise weitergehen<br />

und sich weiter verschärfen,<br />

mit der Folge, dass Griechenland,<br />

Italien und Spanien den Euro<br />

verlassen müssen. Dadurch wäre auch der<br />

deutsche Staat pleite.<br />

Nicht nur Griechenland muss sich für<br />

den Euro und die freie soziale Marktwirtschaft<br />

entscheiden sondern auch wir bei<br />

der nächsten Bundestagswahl. > Seite 25


Was macht eigentlich ... <strong>KREISTEIL</strong><br />

Franz Baum,<br />

ehemaliger Landtagsabgeordneter aus Rot an der Rot<br />

im Gespräch mit Kreispressesprecher Paul Altenhöfer<br />

Herr Abgeordneter a.D. Franz Baum, wie<br />

lange sind Sie jetzt nicht mehr Mitglied im<br />

Landtag?<br />

Seit 1988 bin ich jetzt im Ruhestand. Ich<br />

war Mitglied des Landtages von Baden-<br />

Württemberg von 1972 bis 1988. Ich war<br />

zweimal der Direktkandidat und zweimal<br />

bin ich als Zweitkandidat in den Landtag<br />

gewählt worden. 1972 habe ich gegen den<br />

damaligen Bürgermeister von <strong>Biberach</strong> die<br />

Kandidatenwahl gewonnen. Das zweite<br />

Mal habe ich noch gegen den damaligen<br />

Landrat Wilfried Steuer das Direktmandat<br />

gewonnen. Damals haben wir so viele<br />

Stimmen gewonnen, dass ich noch als<br />

zweiter Abgeordneter für den Wahlkreis<br />

<strong>Biberach</strong> in den Landtag gewählt wurde.<br />

Wie haben sie vor 24 Jahren die Freiheit<br />

vom Mandat empfunden?<br />

Ich habe mich 1988 politisch zurückgenommen<br />

und 1990 habe ich die Leitung der<br />

Jugendbildungsstätte St. Norbert in Rot<br />

abgegeben. Ich bin dafür in die kirchliche<br />

Verbandsarbeit eingestiegen und das hat<br />

mir viel Freude bereitet.<br />

Heißt das, dass Sie eine Entlastung gespürt<br />

haben nicht mehr für alles verantwortlich<br />

zu sein, oder ist es gut alles aus<br />

der Distanz betrachten zu können?<br />

Ich habe meine gemeinsamen Interessen<br />

mit meiner Ehefrau im kulturellen Bereich<br />

ausbauen und mich diesen Dingen widmen<br />

können. Und so kann ich sagen, ich war<br />

hocherfreut über die Entlastung und genieße<br />

seitdem die Freiheit, nicht mehr in<br />

einem Abhängigkeitsverhältnis zu stehen.<br />

Was hatten Sie sich für die Zeit nach der<br />

Mandatszeit vorgenommen und haben Sie<br />

sich den Wunsch erfüllt?<br />

Ich war ja vorher schon im Jugendbildungswerk<br />

tätig und da haben sich über<br />

Bekannte schnell neue Betätigungsfelder<br />

in der kirchlichen Verbandsarbeit aufgetan.<br />

Ich war Diözesanvorsitzender der katholischen<br />

Verbände in der Diözese Rottenburg<br />

und später Landesvorsitzender<br />

der Kolpingfamilie in Baden Württemberg.<br />

Ich habe diese Tätigkeiten mit sehr viel<br />

Freude ausgeführt, so hat sich mein<br />

Wunsch nach einer erfüllenden Tätigkeit<br />

voll erfüllt.<br />

Was empfinden Sie heute als die größte<br />

Herausforderung ihrer Abgeordnetenzeit?<br />

Die Schulreform in den 70er Jahren und<br />

die Sozial- und Familienpolitik. Ich war<br />

Vorsitzender des Landeselternverbandes<br />

und habe mich daher in die Empfindungen<br />

<strong>Biberach</strong> 3/2012 >>> Seite 26<br />

der Eltern gut hineinversetzen können. Ich<br />

habe mich zuerst in der Kultuspolitik engagiert,<br />

später mehr in der Familien- und Sozialpolitik.<br />

Welches war Ihre schwerste Entscheidung<br />

als Abgeordneter?<br />

Da gab es einige schwierige Entscheidungen.<br />

So war die Gründung und der Aufbau<br />

der Sonderschulen zum damaligen Zeitpunkt<br />

ein wesentlicher Fortschritt, da man<br />

so vielen Kindern die größtmögliche Förderung<br />

zukommen lassen konnte. Diese<br />

Schule war mir sehr am Herzen gelegen<br />

und wir haben damit große Erfolge gehabt.<br />

Gerecht ist nicht jedem das Gleiche zu geben,<br />

sondern jedem das zu geben was er<br />

benötigt, um seine Talente bestens fördern<br />

zu können. Gleichmacherei bringt<br />

nach meiner Meinung uns in diesem Punkt<br />

nicht weiter, der Mensch muss nach seinen<br />

Fähigkeiten gefördert werden.<br />

Gab es Entscheidungen, die Ihnen schlaflose<br />

Nächte bereitet haben?<br />

Ja, die Einführung des Pflegegeldes für die<br />

häusliche Pflege von behinderten Kindern<br />

hat mich damals sehr bewegt. Wobei die<br />

Einführung noch relativ unumstritten war.<br />

Jedoch gab es Initiativen, nur noch andere<br />

Formen zu fördern und das häusliche Pflegegeld<br />

wieder abzuschaffen. Da musste<br />

ich mich hinstellen, konnte es aber nicht<br />

verhindern. Doch der Druck aus der Bevölkerung<br />

wurde so groß, dass es nach zwei<br />

Jahren wieder eingeführt wurde.<br />

An welche Momente denken Sie besonders<br />

gern in ihrer Zeit als Abgeordneter?<br />

An die Erkenntnis der Wichtigkeit der Familie<br />

für unsere Gesellschaft. Da konnten<br />

wir damals für die Familien einiges tun.<br />

Auf meinem Antrag hin haben wir ein „Jahr<br />

der Familie“ ausgerufen und darauf folgend<br />

noch ein „Jahr des Kindes“. In diesen<br />

Jahren bin ich zum richtigen Familienpolitiker<br />

geworden. Die Einführung des Erziehungsgeldes<br />

kann ich heute noch als Erfolg<br />

bezeichnen, an dem ich mit Stolz beteiligt<br />

war, denn ich habe führende Politiker<br />

der Union von der Richtigkeit überzeugen<br />

können.<br />

Haben sich Freundschaften mit Abgeordneten<br />

entwickelt, die heute noch gepflegt<br />

werden?<br />

Ja, zum Beispiel Erwin Teufel, ihn kannte<br />

ich schon aus der Jugendarbeit in den 60er<br />

Jahren. Wir hatten uns ein wenig aus den<br />

Augen verloren, umso größer war die gegenseitige<br />

Freude, als wir uns beide als<br />

Ein zufriedener Franz Baum aus Rot an der<br />

Rot, im Landtag von Baden-Württemberg<br />

von 1972-1988. (Foto: P. Altenhöfer)<br />

neue Abgeordnete im Landtag wiedergetroffen<br />

haben. Da gab es noch viele Abgeordnete<br />

die ein ausgeprägtes Wir-Gefühl<br />

hatten, die zu den gemeinsamen Zielen<br />

standen. Auch regional haben wir gut zusammengearbeitet,<br />

da stand die Kollegialität<br />

vor dem individuellen Erfolg.<br />

Wie war das Verhältnis zu Ihren Kollegen<br />

im Parlament der anderen Parteien?<br />

Das Verhältnis zu den Kollegen der anderen<br />

Parteien war sehr unterschiedlich. Die<br />

Sozialdemokraten waren noch viel dogmatischer<br />

und ideologischer als heute. Mit<br />

den Grünen war ich auch noch acht Jahre<br />

im Parlament und da waren einige dabei,<br />

die mir eher gelegen hatten.<br />

Wie war der Korpsgeist unter den Abgeordneten<br />

der Fraktion, ich denke mir da<br />

gibt es Sympathien aber auch eventuell<br />

das Gegenteil?<br />

Der Korpsgeist war sehr gut, damals war es<br />

wichtig für den Einzelnen, sich auch mal<br />

etwas zurückzunehmen. Leider findet man<br />

diese Tugend heute eher selten. Da gab es<br />

große Solidarität und Gemeinsamkeiten<br />

unter den <strong>CDU</strong> - Abgeordneten.<br />

Wie sehen Sie heute das Kollegenverhältnis<br />

im Parlament? Haben Sie noch Kontakt<br />

zu ehemaligen Kollegen aus dem politischen<br />

Umfeld? Hat sich das politische Umfeld<br />

geändert?<br />

Ja. sporadisch habe ich noch Kontakt zu einigen<br />

ehemaligen Kollegen, wie Erwin Teufel.<br />

Ich habe bereits ausgeführt, dass heute<br />

das kollegiale Miteinander nach meiner<br />

Einschätzung nicht so gut ist. Früher hatten<br />

die Abgeordneten der <strong>CDU</strong> vor ihrer<br />

politischen Laufbahn Erfahrung im Berufsleben<br />

gesammelt und wussten wofür sie


Was macht eigentlich ... / Sommerprogramm <strong>KREISTEIL</strong><br />

standen. Viele der heutigen Frontmänner<br />

der <strong>CDU</strong> sind schon Berufspolitiker von<br />

Anfang an. Dies ist nicht gut für die <strong>CDU</strong>.<br />

Die Personalpolitik der <strong>CDU</strong> lässt nach<br />

meiner Meinung heute zu wünschen übrig.<br />

Ich verstehe immer noch nicht, dass man<br />

eine Tanja Gönner, eine „blitzgescheite<br />

Frau“ so einfach ziehen lässt. Individualismus,<br />

Einzelgängermentalität schaden dem<br />

Parlamentarismus und der <strong>CDU</strong>.<br />

Welches ist das beherrschende Gefühl<br />

wenn Sie an ihrer alten Wirkungsstätte zu<br />

Besuch sind?<br />

Die letzten Jahre sind die Besuche weniger<br />

geworden, aber wir treffen uns immer wieder<br />

zum Austausch bei den Ehemaligentreffen,<br />

so zweimal im Jahr. Ich war sehr<br />

gerne im Landtag und freue mich immer<br />

wieder wenn ich in Stuttgart bin. Ich hatte<br />

den Eindruck dass man mich gekannt hat<br />

und ich akzeptiert war. Ich war ja kein großer<br />

Rhetoriker, eher der Macher, der in Gesprächen<br />

und in den Ausschüssen mitgearbeitet<br />

hat.<br />

Wie lebt es sich als Pensionär? Wie hat sich<br />

heute ihr Tagesablauf verändert?<br />

Mir ist es nie langweilig geworden. Ich bin<br />

heute noch aktiv und organisiere die Kirchenführungen<br />

in St. Verena und führe<br />

selbst noch sowohl in der Kirche, aber<br />

auch im ganzen Ort. Ich wandere auch gerne<br />

durch’s schwäbische Oberland, der<br />

Schwarze Grat ist immer noch ein lohnenswertes<br />

Ziel mit meinen 85 Jahren. Auch in<br />

der Seniorengemeinschaft bin ich noch aktiv.<br />

Sind sie politisch noch immer aktiv? Wird<br />

Ihr Rat nachgefragt? Werden Sie noch zu<br />

politischen, gesellschaftlichen Ereignissen<br />

eingeladen?<br />

Nein, politisch bin ich nicht mehr aktiv,<br />

auch nicht mehr im Wahlkampf. Ich werde<br />

aber heute noch bei verschiedenen Veranstaltungen<br />

zu aktuellen politischen Vorgängen<br />

befragt und sage meine persönliche<br />

Meinung. Aber aktiv im eigentlichen<br />

Sinne bin ich nicht mehr, das müssen die<br />

jetzigen Abgeordneten machen. Als ehemaliger<br />

Verbands- und Vereinsfunktionär<br />

bin ich aber schon noch unterwegs.<br />

Wie schneidet ihrer Meinung nach die<br />

<strong>CDU</strong> bei der nächsten Bundestagswahl ab?<br />

Die <strong>CDU</strong> mit Angela Merkel ist im Ausland<br />

hoch angesehen, hat aber auch viele Neider.<br />

Die innenpolitische Situation ist weitaus<br />

schwieriger, da ist der Individualismus<br />

zu groß und das Erscheinungsbild ist stark<br />

verbesserungswürdig ist.<br />

Herr Baum, ich danke Ihnen für das sehr<br />

interessante Gespräch.<br />

>> Seite 27


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Biberach</strong>, Braithweg 27, 88400 <strong>Biberach</strong><br />

Telefon 0 73 51 / 1 57 30, Fax 0 73 51 / 1 57 31, eMail: Info@cdu-kv-bc.de<br />

Verantwortlich:<br />

Kreisteil: Burkhard Volkholz (cduinternbc@me.com)<br />

Landesteil: Florian Weller, Landesgeschäftsführer der <strong>CDU</strong> Baden-Württemberg<br />

Hasenbergstr. 49 b, 70176 Stuttgart, Tel. 07 11 / 66 904 - 0, Fax - 50<br />

E-Mail: presse@cdu-bw.de<br />

Verlag, Gesamtherstellung und Anzeigenverwaltung:<br />

SDV Service-Gesellschaft für Druck, Verlag und Vertrieb mbH<br />

Augustenstr. 44, 70178 Stuttgart, Tel. 07 11 / 66 905 - 0, Fax - 99<br />

E-Mail <strong>CDU</strong> intern: intern@SDV-Stuttgart.de<br />

Geschäftsführerin: Bernadette Eck (- 25)<br />

Anzeigen: Helga Wais (- 23)<br />

Planung Satz: Karin Richter (- 12), Fax -55<br />

Gestaltung dieses <strong>CDU</strong> intern: Karin Richter (- 12), Fax -55<br />

Bezugspreis:<br />

Für Mitglieder ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

<strong>CDU</strong> intern ist das offizielle Mitteilungsblatt des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Biberach</strong>.<br />

Es erscheint 2-monatlich für alle Mitglieder.<br />

WAS<br />

WANN<br />

WO …<br />

26.06.2012, 19.00 Uh<br />

<strong>Biberach</strong>, Gasthof Hirsch, Kreisvorstandssitzung<br />

der Frauen<br />

Union mit Vortrag von MdL Peter<br />

Schneider<br />

29.06.2012, 18.00 Uhr<br />

<strong>Biberach</strong>, Rißegger Str. 4, SOM-<br />

MERFEST des <strong>CDU</strong>-Stadtverbandes<br />

<strong>Biberach</strong> auf dem Bogenplatz<br />

der Schützengilde<br />

05.07.2012, 19.30 Uhr<br />

Eberhardzell, Turn- und Festhalle,<br />

Nominierungsversammlung<br />

zur Bundestagswahl des <strong>CDU</strong>-<br />

<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Biberach</strong><br />

10.07.2012, 9.30 - 11.30 Uhr<br />

<strong>Biberach</strong>, Braithweg 27, Bürgersprechstunde<br />

von MdB Josef<br />

Rief in seinem Wahlkreisbüro -<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich<br />

21.07.2012, 10.00 Uhr<br />

Karlsruhe, Kongresszentrum,<br />

63. Landesparteitag der <strong>CDU</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

... werden Sie<br />

Mitglied bei der <strong>CDU</strong>!<br />

Absender: <strong>CDU</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Biberach</strong><br />

Braithweg 27, 88400 <strong>Biberach</strong><br />

PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 10898<br />

REDAKTIONS<br />

SCHLUSS<br />

für das nächste <strong>CDU</strong> intern:<br />

Freitag, 03. August 2012<br />

BITTE<br />

teilen Sie uns Ihre Email-Adresse<br />

mit, damit wir Ihnen schneller und<br />

kostengünstiger aktuelle Informationen<br />

und Einladungen zusenden<br />

können<br />

> info@cdu-kreis-biberach.de<br />

Weitere TERMINE<br />

finden Sie auf unserer<br />

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