Gezielt absichern wird immer wichtiger - Raiffeisen
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Rat & Unterhaltung | Erlebnis Natur<br />
Das hinterste<br />
Ahrntal bietet<br />
Natur pur, im<br />
Bild der Keilbach<br />
Zu den Sandsiedern im Keilbachmoos<br />
Auf der Suche nach<br />
den Sandgeysiren<br />
Route<br />
Foto: Olav Lutz<br />
Im hintersten Ahrntal gibt es ein interessantes Naturschauspiel: die Sand sieder<br />
im Bachmäander. Wir machen uns auf die Suche nach den ungewöhnlichen<br />
Sandgeysiren im klaren Bergwasser und unternehmen eine Wanderung ins<br />
Heidelbeer-Eldorado. Ein Erlebnis für Jung und Alt.<br />
Länge der Wanderung: ca. 6 km<br />
Höhenunterschied: ca. 800 m<br />
Gehzeit: ca. 4 Stunden<br />
Einkehrmöglichkeit bei der<br />
Holzerbödenhütte,<br />
Tel. 349/713 08 59<br />
Natur- und Landschaftsführer<br />
Olav Lutz,<br />
Olav.lutz@rolmail.net<br />
28<br />
Es ist nicht leicht, stets Wanderungen<br />
zu finden, die mit<br />
etwas Neuem und Interessantem<br />
aufwarten. Auch die eigenen<br />
Ziele werden <strong>immer</strong> höher<br />
gesteckt. Deshalb war ich diesmal<br />
froh über einen Geheimtipp.<br />
Unser Ziel ist das hinterste Ahrntal,<br />
wo wir kurz vor Steinhaus<br />
links die Straße hinauffahren, bis<br />
wir kurz vor der Bizathütte links<br />
hinunter zu den Keilhöfen gelangen.<br />
Von dort geht es zu Fuß den<br />
Keilbach folgend aufwärts. Auf<br />
dem Weg Nr. 4 folgen wir dem<br />
rauschenden Gebirgsbach stetig<br />
aufwärts, vorbei an satten Wiesen<br />
und Feuchtwald, wo viele süße<br />
Schwarzbeeren wachsen.<br />
Vom ständigen Beerenklauben<br />
abgelenkt, schaffen die Kinder<br />
spielend die 600 Meter Höhenunterschied.<br />
Beim „Golser Albl“<br />
queren wir den Bach und folgen<br />
weiterhin dem Weg Nr. 4, <strong>immer</strong><br />
dem quirligen Bergbach entlang.<br />
Der Keilbachgletscher grüßt von<br />
oben, und die Quellzuläufe treffen<br />
auf ein flaches, sandiges Moos.<br />
Dort angelangt, <strong>wird</strong> es sehr still.<br />
Wer genau hinschaut, sieht im<br />
Keilbach und in mehreren anderen<br />
Bächen, wie der Sand im Wasser<br />
nach oben quillt.<br />
Sprudelndes Wasser,<br />
goldiger Sand<br />
Nur wer sich Zeit nimmt und die<br />
Augen für schier unscheinbare<br />
Details schärft, entdeckt an einem<br />
der vielen Bächlein etwas Besonderes.<br />
Es scheint, als ob das Wasser<br />
an manchen Stellen kocht! Im<br />
klaren, kalten Bergwasser sehen<br />
wir dem Sprudeln des Sandes zu,<br />
wie er heraufquillt, die kleinen<br />
Blasen aufplatzen und das Spiel<br />
wieder von neuem beginnt – und<br />
dies an vielen verschiedenen Stellen.<br />
Der feine, fast goldige Sand<br />
<strong>wird</strong> von magischer Hand heraufgeblasen<br />
wie ein kleiner Sandgeysir.<br />
Ich traue mich, kurz die<br />
Hand hineinzuhalten, und merke<br />
in dem eiskalten Wasser, dass ein<br />
unterirdischer Druck Auslöser für<br />
dieses Naturschauspiel ist.<br />
Gut für den Magen<br />
Der Platz lädt zum Verweilen ein,<br />
aber unser Weg führt wieder zurück<br />
zum „Golser Albl“, wo der<br />
Senner uns erklärt, dass bereits<br />
seine Vorfahren von dieser sonderbaren<br />
Quelle getrunken und<br />
den Sand gegessen hätten, da dieser<br />
anscheinend heilsam für verstimmte<br />
Mägen sei. Was jetzt aber<br />
gut für unseren Magen ist, finden<br />
wir nach ca. 30 Minuten Gehzeit<br />
dem Weg Nr. 5 folgend auf den<br />
„Holzerböden“, wo wir eine leckere,<br />
hausgemachte AlmMozzarella<br />
verkosten.<br />
Gestärkt treten wir den Rückweg<br />
an, welcher über den Weg Nr. 6<br />
wieder abwärts zu den Keilhöfen<br />
führt. Auf dem Heimweg sind unsere<br />
Zungen und Finger reichlich<br />
schwarz vom Beerenklauben, und<br />
unser Omelett mit den selbst gesammelten<br />
Schwarzbeeren <strong>wird</strong><br />
uns noch länger in Erinnerung<br />
bleiben.