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diagonal 2009-3 (pdf, 3.9Mb) - Psychiatrie Baselland PBL

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2<br />

09<br />

Kantonale Psychiatrische Dienste<br />

<strong>Baselland</strong><br />

<strong>diagonal</strong><br />

30 Jahre<br />

Externe Psychiatrische Dienste.<br />

Phantasie ist wichtiger<br />

als Wissen, denn<br />

Wissen ist begrenzt!<br />

Albert Einstein


Editorial<br />

30 Jahre integrierte Versorgung durch die KPD<br />

30 Jahre ambulant<br />

vor stationär<br />

Liebe Mitarbeitende,<br />

liebe Leserinnen und Leser<br />

Heute ist wieder einmal Abstimmungssonntag.<br />

Die Stimmbürgerinnen und<br />

Stimmbürger der Schweiz stimmen<br />

unter anderem über die Erhöhung der<br />

Mehrwertsteuer um maximal 0,4% als<br />

befristete Zusatzfinanzierung der finanziell<br />

angeschlagenen Invalidenversicherung<br />

ab. Mehr als 54% haben zur<br />

Vorlage Ja gesagt. Damit sagen sie<br />

auch Ja zu einer fairen Sanierung der<br />

IV, einem der tragenden Sozialwerke<br />

unseres Staates. Ich bin über das Abstimmungsresultat<br />

erleichtert, geht es<br />

doch auch um den Respekt vor und<br />

die Solidarität mit Menschen, denen es<br />

finanziell schlecht geht, weil sie körperlich<br />

und oder seelisch behindert sind.<br />

Zu ihnen gehören auch chronisch<br />

erkrankte Patientinnen und Patienten,<br />

die von den KPD behandelt und betreut<br />

werden.<br />

Um Invalidität geht es auch in einem<br />

Beitrag des vorliegenden <strong>diagonal</strong>:<br />

Unsere Fachstelle für Psychiatrische<br />

Rehabilitation, berichtet aus ihrer im<br />

Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherung<br />

durchgeführten IV-Studie<br />

zu den Hintergründen der Invalidisierungen<br />

aus psychischen Gründen, die<br />

in der Fachwelt und in den Medien ein<br />

beachtliches Echo ausgelöst hat.<br />

Die Kantonalen Psychiatrischen Dienste<br />

Basel-Landschaft (KPD) feiern das<br />

30jährige Bestehen ihrer Externen Psychiatrischen<br />

Dienste. Was bescheiden<br />

angefangen hat, entwickelte sich mit<br />

den Jahren zu einem zentralen Aufgabenbereich<br />

der KPD mit heute mehr<br />

als 70 bestens qualifizierten Mitarbeitenden,<br />

die verschiedenste gemeindenahe<br />

Angebote erbringen. In drei<br />

Ambulatorien, zwei psychiatrischen<br />

Tageskliniken und einem Tageszentrum<br />

behandeln und betreuen diese Mitarbeitenden<br />

jährlich 3000 allgemein-<br />

und alterspsychiatrische Patientinnen<br />

und Patienten. Sie sind gut vernetzt<br />

mit den privaten ärztlichen und psychologischen<br />

Praxen, den Kantonsspitälern<br />

wie auch weite ren Partnern aus dem<br />

Gesundheits- und Sozialwesen. Gut<br />

koordiniert natürlich auch mit unserer<br />

Psychiatrischen Klinik. Die Intensivierung<br />

all dieser Kooperationen wird in<br />

Zukunft noch weiter gehen und neue<br />

Synergien ermöglichen. Heute schon<br />

werden – ohne Suchtkranke – mehr<br />

als zwei Drittel der erwachsenen KPD-<br />

Patienten von den EPD behandelt.<br />

Unsere Psychiatrische Klinik konnte<br />

dank den EPD markant entlastet werden,<br />

obwohl die steigende Beanspruchung<br />

von psychiatrischen Leistungen<br />

die Patientenzahlen in der Klinik nach<br />

wie vor ansteigen lässt. Ja, die EPD<br />

dürfen auf eine lange, kontinuierliche<br />

Erfolgsgeschichte zurückblicken, auf die<br />

unser Kanton – dank vielen Mitar beitenden,<br />

die sich in den vergangenen<br />

30 Jahren engagiert haben – stolz sein<br />

kann!<br />

Dem EPD-Jubiläum ist denn auch der<br />

Schwerpunkt dieses <strong>diagonal</strong> gewidmet.<br />

Einige Reportagen von weiteren gelungenen<br />

KPD-Veranstaltungen runden<br />

den Inhalt unserer Info Gazette ab.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />

beim Durchstöbern und Lesen<br />

des <strong>diagonal</strong>!<br />

Ihr Hans-Peter Ulmann, Direktor<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

2<br />

2 Editorial<br />

3 30 Jahre EPD<br />

— Der konzeptionelle Hintergrund<br />

4 30 Jahre EPD<br />

— Rückblick mit PD Dr. Jakob Bösch<br />

6 30 Jahre EPD<br />

— Aus der Aufbauzeit<br />

7 30 Jahre EPD<br />

— Tagesklinik im Wandel der Zeit<br />

8 30 Jahre EPD<br />

— Zu Gast: Willy Schmutz, ein<br />

ehemaliger EPD-Patient<br />

9 30 Jahre EPD<br />

— Erfolgreiche Gemeindepsychiatrie<br />

10 30 Jahre EPD<br />

— Erlebnisbericht eines Patienten<br />

11 30 Jahre EPD<br />

— Die Zukunftsvision<br />

des Chefarztes<br />

12 Personelles<br />

— Jörg Wanner neuer leitender Arzt<br />

13 KPK A3<br />

— Privatabteilung stellt sich vor<br />

14 IV-Studie der FPR<br />

— Invalid aus psychischen Gründen<br />

16 Gratulation!<br />

— Lehrabschlussfeier <strong>2009</strong><br />

17 Patientenzufriedenheit<br />

— Hohe Patientenzufriedenheit<br />

in der KPK<br />

17 kreuz & quer<br />

18 <strong>diagonal</strong> persönlich<br />

19 Impressionen<br />

— Jazz-Matinee 16. August <strong>2009</strong><br />

20 Impressionen<br />

— Personalfest <strong>2009</strong><br />

22 Ankündigungen<br />

22 Personelles<br />

— Eintritte, Jubiläen, Pensionierungen


30 Jahre EPD <strong>Psychiatrie</strong>konzepte<br />

Zeit für eine neue Runde<br />

Die Externen Psychiatrischen Dienste <strong>Baselland</strong> wurden<br />

1979 gegründet, bevor ein <strong>Psychiatrie</strong>konzept verfasst war,<br />

aber nicht konzeptlos: Zwei Jahre zuvor hatte der Landrat ein<br />

Postulat überwiesen, mit dem er den sozialpsychiatrischen<br />

Ausbau der <strong>Psychiatrie</strong> im Kanton verlangte. Es bestand<br />

damals nur die Klinik, mit viel mehr Betten als heute, die<br />

überwiegend als Asyl für Dauerpatienten dienten. Ambulant<br />

gab es nur vier private <strong>Psychiatrie</strong>praxen im Kanton.<br />

Der damalige Sanitätsdirektor, Paul Manz, nahm den Impuls<br />

engagiert auf und berief zur Nachfolge von Dr. Arnold<br />

Tschudi gleich zwei Chefärzte, Dr. Jakob Christ und mich,<br />

mit dem klaren Auftrag, die Reform umzusetzen. Schon vor<br />

Amtsantritt mussten wir die Organisationsstruktur abstecken.<br />

Dabei haben wir auch eine Sektororganisation erwogen, uns<br />

aber für die «horizontale» Unterteilung in Klinik und ambulante<br />

/ teilstationäre Organisation entschieden, die wir für<br />

eine konzentrierte Aufbauarbeit geeigneter fanden. Das hat<br />

die Struktur bis heute geprägt. Sie bewährte sich.<br />

Die unvermeidlichen Kontinuitätsprobleme haben wir aktiv<br />

angepackt. Dr. Jakob Christ baute mit seinem Team die<br />

EPD von null an auf; sie blieben lange eine relativ schlanke<br />

Organisation, während es in der Klinik darum ging, die<br />

Masse der Institution zu einer Reform zu bewegen. Strukturbedingt<br />

bildeten sich unterschiedliche therapeutische<br />

Kulturen. Aber es hielten sie stets zwei wirksame Klammern<br />

zusammen: Klinik und EPD blieben Teile der Gesamtorganisation<br />

der kantonalen <strong>Psychiatrie</strong> und die jede Dekade<br />

erneuerten <strong>Psychiatrie</strong>konzepte gaben den langfristigen<br />

gemeinsamen Bezugsrahmen für die Entwicklung.<br />

Konzepte mit Grundprinzipien<br />

Die <strong>Psychiatrie</strong>konzepte wurden von der Regierung zuhanden<br />

des Landrats in Auftrag gegeben und mussten zugleich<br />

den nötigen fachlichen Gehalt als Leitlinie für komplexe<br />

Umsetzungsprozesse mitbringen. Daher wurden die Konzepte<br />

in breit angelegten Prozessen erarbeitet.<br />

Das erste <strong>Psychiatrie</strong>konzept (PK) entstand 1980, die erste<br />

Folgeplanung (FP I) 1987 – 1991, die zweite Folgeplanung<br />

(FP II) 2000 – 2002. Bei allem Wandel haben wir in diesen<br />

Konzepten an Grundprinzipien festgehalten, die besonders<br />

auch die Entwicklung der EPD betreffen:<br />

• Die Konzepte erfassen die psychiatrische Versorgung als<br />

Gesamtsystem, das bedürfnisgerecht, gemäss Fach- und<br />

Problembereichen gesichtet und geplant wird. Die Institutionsoptik<br />

ist nicht bestimmend. «Die Dienstleistungen<br />

des Kantons, der Gemeinden, gemeinnützigen<br />

Träger und der privaten Praxen ergänzen einander.»<br />

Es braucht eine hinreichende Differenzierung. Die<br />

Kantonalen Psychiatrischen Dienste KPD übernehmen<br />

eine koordinierende Funktion.<br />

• «Priorität hat eine gemeinde- und patientennahe, dezentrale<br />

Versorgungsstruktur. Die Versorgungsbasis<br />

liegt in der ambulanten Behandlung.» (FP I) Gleichzeitig<br />

aber soll ein differenziertes Klinikangebot für Akutpsychiatrie<br />

und stationäre Rehabilitation bestehen.<br />

Theodor Cahn, ehemaliger Chefarzt der<br />

KPK, skizziert die Entwicklung der Externen<br />

Psychiatrischen Dienste <strong>Baselland</strong> in<br />

den vergangenen dreissig Jahren in Bezug<br />

auf die <strong>Psychiatrie</strong>konzepte.<br />

• Die Arbeit stützt sich prinzipiell auf die persönliche<br />

therapeutische Beziehung, die Behandlungskontinuität<br />

und die Vernetzung der helfenden Instanzen. Die<br />

institutionellen Strukturen müssen diesen Prinzipien<br />

dienen.<br />

In der spannenden Pionierzeit des ersten <strong>Psychiatrie</strong>konzeptes<br />

ging es darum, die Organisation der EPD überhaupt<br />

auf die Beine zu stellen: die Beratungsstellen in Liestal und<br />

auf dem Bruderholz sowie die Tagesklinik in Liestal. Besonderes<br />

Gewicht hatte die Entwicklung gemeindepsychiatrischer<br />

Angebote: nachgehende Betreuung, Treffpunkte,<br />

Arbeit mit der Spitex usw. sowie die «Geburtshilfe» beim<br />

Aufbau von geschützten Einrichtungen, die dann andere<br />

Träger übernahmen.<br />

Optimierung in der Folgeplanung<br />

Die erste Folgeplanung stellte fest: «(Es) … waren nach<br />

Jahren der Entwicklung Angebote aufgebaut oder grundlegend<br />

verbessert, manches stand auf halber Strecke.» Im<br />

klinikexternen Feld waren viele private Praxen aufgegangen<br />

und Übergangseinrichtungen gegründet worden. Es<br />

ging in dieser zweiten Phase daher um Konsolidierung und<br />

Optimierung: Das wichtigste EPD-Projekt war nun die Tagesklinik<br />

im unteren Kanton. Dr. Jakob Bösch, der 1991<br />

Dr. Jakob Christ als Chefarzt nachfolgte, konnte sie in<br />

Münchenstein einrichten. Im Übrigen rückte er alternativmedizinische<br />

Interessen in den Vordergrund.<br />

In der zweiten Folgeplanung haben wir die psychiatrische<br />

Versorgung wieder grundsätzlich überdacht und die Postulate<br />

mit quantitativen Untersuchungen fundiert. Die<br />

psychiatrische Versorgung war im Kanton nun ambulant<br />

ausgerichtet, aber bei einer insgesamt rasch zunehmenden<br />

Inanspruchnahme der <strong>Psychiatrie</strong> stand auch die KPK<br />

unter dem Druck steigender Aufnahmezahlen. Die FP II<br />

setzte zur Lösung hauptsächlich auf die EPD: Ausbau und<br />

Differenzierung der Tagesversorgung und eine verbesserte<br />

Erfassung psychiatrischer Probleme im Vorfeld, bei den<br />

Hausärzten und in den Spitälern. Die Umsetzung dieser<br />

Postulate ist von Dr. Alexander Zimmer, Chefarzt seit 2006,<br />

und seinem Team an die Hand genommen worden.<br />

Die <strong>Psychiatrie</strong>konzepte haben viel zur Konsistenz der<br />

Entwicklung und zur Identität der <strong>Psychiatrie</strong> im Kanton<br />

beigetragen. Ich erlaube mir hier den Rat, jetzt eine neue<br />

Runde – eine Folgeplanung III – anzupacken. ■<br />

Dr. med. Theodor Cahn, Chefarzt KPK 1978 bis 2007<br />

3


30 Jahre EPD Interview mit PD Dr. Jakob Bösch<br />

«Es war ein schwieriger<br />

und anstrenG ender Beginn»<br />

PD Dr. Jakob Bösch war von<br />

1991 bis 2006 Chefarzt<br />

der Externen Psychiatrischen<br />

Dienste Basel-Landschaft.<br />

Im Interview blickt er auf diese<br />

bewegte Zeit zurück.<br />

4<br />

_<strong>diagonal</strong>: Sie sind 2006 nach fast 15 Jahren als<br />

Chefarzt an den EPD in Pension gegangen. Wie haben<br />

Sie sich eingelebt als «emeritierter» Chefarzt?<br />

Jakob Bösch: Auf jeden Fall arbeite ich weit mehr, als ich<br />

mir vor der Pensionierung je für diese Zeitperiode vor gestellt<br />

habe. Daraus können Sie schliessen, dass mir meine<br />

aktuelle Tätigkeit viel Befriedi gung gibt. Trotzdem geniesse<br />

ich auch die grössere Freiheit. Für eine neue Partnerschaft,<br />

wie ich sie seit drei Jahren habe, bedeutet die vermehrte<br />

freie Zeit eine uner wartete, unglaubliche Steigerung der<br />

Beziehungsqualität.<br />

_Womit beschäftigen Sie sich heute beruflich<br />

am intensivsten?<br />

Seit fünf Jahren arbeite ich mit dem hellsichtigen Medium<br />

Anouk Claes zusammen. Nachdem das Schweizer Fernsehen<br />

Ende 2005 darüber einen Film ausgestrahlt hat, werden<br />

wir von der Nachfrage nach Kursen, Vorträgen und<br />

Beratungen bis heute fast überrannt. Das Thema Heilen<br />

und Versöhnen, das ich schon seit mehr als zehn Jahren<br />

erforsche und lehre, setzt den Akzent vermehrt auf Selbstheilung.<br />

_Sie haben 1991 Dr. Jakob Christ, der leider<br />

schon verstorben ist, als Chefarzt der EPD abgelöst.<br />

Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?<br />

Es war ein schwieriger und anstrengender Beginn. Die<br />

Teams waren enorm zerstritten, zwischen meinem Vorgänger<br />

und der Verwaltung herrschte dicke Luft. Der Kostendeckungsgrad<br />

war auf 21 Prozent gesunken. Daher<br />

konnten auch lange geplante Ausbauprojekte, wie beispielsweise<br />

die seit EPD-Beginn vorgesehene zweite Tagesklinik<br />

im unteren Kantonsteil, erst realisiert werden, nachdem<br />

der Kostendeckungsgrad innert weniger Jahre wieder<br />

auf etwa 65 Prozent gestiegen war.<br />

_Während Ihren 15 Jahren als Chefarzt der EPD haben<br />

Sie den ambulanten Dienst entscheidend mitgeprägt.<br />

Wie entwickelte sich die Sozial psychia trie in dieser Zeit<br />

im Kanton Basel-Landschaft?<br />

In den USA, Holland und England war nach einer Phase<br />

der Ausbau-Euphorie gerade zur Zeit meines Stellenantritts<br />

eine herbe Ernüchterung eingetreten. Man erkannte,<br />

dass ohne Einbezug der Grundversorger, also der Hausärzte,<br />

eine flächendeckende psychiatrische Versorgung aus geografischen<br />

und ökonomischen Gründen nie zu erreichen<br />

war. Deshalb setzte ich da einen Schwerpunkt. Angesichts<br />

des verbesserten Kostendeckungsgrades und der von Jahr<br />

zu Jahr enorm steigenden Patientenzahlen gewährte uns<br />

der damalige Gesundheitsdirektor Eduard Belser ein Globalbudget.<br />

So konnten trotz Kostenkontrolle und Stellen­


stopp die zweite Tagesklinik und die Beratungsstelle Laufen<br />

realisiert werden und die bestehenden Beratungsstellen<br />

inklusive Tagesklinik Liestal wurden personell stark ausgebaut.<br />

In allen Berufsgruppen konnte der Personalbestand<br />

verdoppelt bis verdreifacht werden.<br />

_Ein besonderes Gewicht haben Sie auf die Zusammenarbeit<br />

der EPD mit den Kantonsspitälern Liestal (Prof. Rosenmund<br />

und Prof. Zimmerli) und Bruderholz (Prof. Kummer und Prof.<br />

Krapf) gelegt. Was war Ihre Motivation?<br />

Die intensivierte Zusammenarbeit mit den Spitälern hatte<br />

hauptsächlich drei Gründe: Erstens erfolgt die Aus bildung<br />

der zukünftigen Grundversorger zum grossen Teil an den<br />

Spitälern. Dort können die Ärztinnen und Ärzte besonders<br />

gut für psychiatrische Fragen sensibilisiert werden. Voraussetzung<br />

ist, dass die EPD selber eine gute und bei Bedarf<br />

schnelle Dienstleistung an den Spitälern erbringen.<br />

Das berührt den zweiten Grund. Viele aus somatischen<br />

Gründen hospitalisierte Patienten haben auch psychiatrische<br />

Erkrankungen, die oft während des Spitalaufenthaltes<br />

erkannt und in eine Behandlung überführt werden<br />

können, während die gleichen Menschen nie in einer psychiatrischen<br />

Institution auftauchen würden. Und drittens<br />

wurden manche Patienten aus rein psychiatrischen Gründen<br />

in den somatischen Spitälern hospitalisiert, insbesondere<br />

bevor die psychiatrische Klinik renoviert und neu<br />

konzipiert worden war. Alle drei Gründe bedingten eine<br />

gute Präsenz der EPD an den Spitälern.<br />

_Wie wurden die Psychiaterinnen und Psychiater der EPD<br />

von den Mitarbeitenden an den Spitälern aufgenommen?<br />

Anlässlich meiner Antrittsgespräche bei den Spitalchefärzten<br />

wurde mir unverhohlene Kritik, Unmut und eine<br />

abschätzige Einstellung gegenüber den EPD entgegengebracht.<br />

Das betraf nicht nur die eigentlichen Dienstleis tungen,<br />

sondern auch scheinbare Kleinigkeiten, beispielsweise,<br />

dass man nicht erkennen könne, ob ein EPD-Mitarbeiter<br />

ein Arzt, eine Sozialarbeiterin oder schlicht Spitalbesucher<br />

sei, da weder Namensschild noch Schürzen getragen würden.<br />

Ebenfalls verursachte Ärger, dass Konsilien gleichermassen<br />

von Ärzten, Psychologen oder Sozialarbeitern gemacht<br />

würden, ungeachtet der Problematik der Patienten.<br />

Dies hat mich veranlasst, etwas rigorose Änderungen einzuführen,<br />

die bei den EPD-Mitarbeitenden nicht durchwegs<br />

auf Verständnis stiessen, die Akzeptanz in den Spitälern<br />

aber verbessert haben.<br />

_Und von den Patientinnen und Patienten?<br />

Das war sehr unterschiedlich. Während die einen erleichtert<br />

waren, endlich auf eine Fachperson zu treffen, konnten<br />

andere trotz intensiver Bemühungen nicht motiviert<br />

werden, eine psychiatrische Fachperson zu sehen. Gerade<br />

deshalb ist die Zusammenarbeit mit den Spitalärzten so<br />

wichtig. Die Spitalärzte finden oft leichter Zugang zu diesen<br />

Patienten, benötigen aber die konsiliarische Unterstützung<br />

der Fachpsychiater. Das dürfte heute nicht anders sein.<br />

_Für Sie ist die Verbindung von Körper und Psyche<br />

ein wichtiges Thema. Spielt es in Ihrer heutigen Arbeit<br />

noch eine wichtige Rolle?<br />

Ja, durchaus. In den Spitälern wird der psychischen Seite<br />

oft zu wenig Beachtung geschenkt. Bei unseren heutigen<br />

Rat suchenden besteht meist eine starke Tendenz ins Geistig-Spirituelle.<br />

So stark, dass nicht selten der Körper und<br />

die materiellen Umstände abgewertet und vernachlässigt<br />

werden.<br />

_Wenn Sie den EPD zu ihrem dreissigsten Geburtstag<br />

einen Wunsch erfüllen könnten, was wäre dies?<br />

Da müsste ich zuerst wissen, welche Wünsche zurzeit aktuell<br />

sind. Wünschen tue ich den EPD, dass sie mit Begeisterung<br />

und der nötigen öffentlichen Beachtung den Geburtstag<br />

feiern können und dass diese Begeisterung auch<br />

wieder in die alltägliche Arbeit einfliessen kann.<br />

_Wir danken Ihnen für das Interview und wünschen Ihnen<br />

in Ihrem aktiven Ruhestand alles Gute. ■<br />

Das Team der<br />

EPD 1998<br />

5


30 Jahre EPD Aus der Aufbauzeit<br />

Begeisterung und Pioniergeist<br />

standen am Anfang der EPD<br />

Als junger Pfleger war Paul Bächtold vor dreissig Jahren am Aufbau der Externen Psychiatrischen Dienste beteiligt.<br />

Der heutige Leiter des Pflegediensts KPK blickt auf die Gründungszeit zurück.<br />

6<br />

Der Start der Externen Psychiatrischen Dienste im Jahr<br />

1979 erfolgte quasi im «geschützten Rahmen» der KPK.<br />

Der neue Chefarzt EPD, Dr. Jakob Christ, bezog in der Klinik<br />

ein Büro und baute von dort aus die ersten sozialpsychiatrischen<br />

Strukturen auf. In der Klinik gab es in dieser<br />

Zeit – vor allem auch in der Pflege – Kräfte, die den Wandel<br />

von der kustodialen <strong>Psychiatrie</strong> zu einem sozialpsychiatrisch<br />

ausgerichteten Versorgungssystem herbeisehnten und<br />

aktiv unterstützten. Mit Dr. Jakob Christ erhielt Dr. Theodor<br />

Cahn, Chefarzt der KPK, einen Kollegen, der zusammen mit<br />

ihm die Umsetzung des <strong>Psychiatrie</strong>konzeptes tatkräftig und<br />

in fachlicher Übereinstimmung an die Hand nahm.<br />

Dr. Christ hatte in Amerika sozialpsychiatrische Strukturen<br />

erfolgreich auf- und ausgebaut. Er war gewohnt, mit verschiedenen<br />

– auch nicht-ärztlichen – Disziplinen zusammenzuarbeiten.<br />

Es war daher nicht verwunderlich, dass er<br />

die neu gegründete Nachsorgegruppe für klinikentlassene<br />

Patientinnen und Patienten zusammen mit einem jungen<br />

Pfleger und einer Sozialarbeiterin durchführte. Ich hatte<br />

das Glück, als junger Pfleger mit kaum zwei Jahren Berufserfahrung<br />

dabei zu sein.<br />

Aufbruchstimmung und Kulturwandel waren spürbar<br />

Ein paar Monate später war es so weit. Dr. Christ bezog mit<br />

einem kleinen Team die Räumlichkeiten in der Personalwohnsiedlung<br />

an der Goldbrunnenstrasse 14.<br />

Das Team der ersten Stunde bestand aus einer Handvoll<br />

Menschen: Eine erfahrene Sozialarbeiterin, ein junger Pfleger,<br />

eine sehr junge und, wie sich herausstellte, tüchtige<br />

Sekretärin sowie zwei erfahrene Assistenzärzte aus der<br />

Klinik machten sich daran, die EPD aufzubauen. Es war<br />

eine unglaubliche Aufbruchstimmung. Die meisten hatten<br />

zuvor miteinander in der Klinik gearbeitet und gehörten zu<br />

den Protagonisten der «neuen <strong>Psychiatrie</strong>».<br />

Ich erinnere mich, dass ich nebst hoffnungsvoller Aufbruchstimmung<br />

auch starke Verunsicherung erlebte. Das<br />

Heraustreten aus der – nicht nur für die Patientinnen und<br />

Patienten – Schutz gewährenden Klinik, das Aufgeben einer<br />

klaren – wenn auch sehr beengenden – beruflichen<br />

Rolle hat mich stark gefordert. Vor allem für die nicht-ärztlichen<br />

Disziplinen war der Kulturwandel, der durch den<br />

Chefarzt geprägt wurde, mit einem enormen Selbstständigkeitsschub<br />

verbunden. Auf einmal gab es kaum noch<br />

begrenzende Rollenzuweisungen. Die Frage war vielmehr:<br />

Wer traut sich was zu aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung?<br />

Dr. Christ hat jeden einzelnen Mitarbeitenden<br />

wöchentlich supervidiert. Er verstand es meisterhaft, das<br />

persönliche Engagement und die berufliche Entwicklung<br />

der Mitarbeitenden sowie die Steuerung des «Projekts EPD»<br />

in Einklang zu bringen.<br />

Fingerspitzengefühl und Beharrlichkeit waren nötig<br />

Ich erinnere mich daran, dass dieser Kulturwandel bisweilen<br />

zu deutlichen Reaktionen aus dem beruflichen Umfeld<br />

führte. Nicht jeder Hausarzt konnte akzeptieren, dass er<br />

von einer Sozialarbeiterin oder einem <strong>Psychiatrie</strong>pfleger<br />

beraten wurde. Viel lieber hätte er einen Kollegen als Ansprechpartner<br />

gehabt. Viel Fingerspitzengefühl, aber auch<br />

Beharrlichkeit waren daher notwendig. Entscheidend aber<br />

war, dass uns der Chefarzt mit seiner klaren Haltung und<br />

Unterstützung den Rücken stärkte.<br />

Bei derart engagierten Menschen war es nicht verwunderlich,<br />

dass die Gruppendynamik im Team rasch in vollem<br />

Gange war. Bemerkenswert ist, dass entscheidende Aufgaben,<br />

wie zum Beispiel der Aufnahmedienst, auf alle Teammitglieder<br />

verteilt wurden. Eine «Machtstellung» erreichte<br />

man primär durch Machen, nicht durch Titel oder Ausbildung.<br />

Es ging daher in Teamsitzungen häufig äusserst<br />

lebendig zu… Eine Teamsupervision wurde installiert und<br />

rege genutzt. Ich erinnere mich an brisante Themen wie<br />

beispielsweise «gleicher Lohn für gleiche Arbeit». Trotz<br />

der deutlichen Aufweichung und Veränderung der traditionellen<br />

Berufsrollen blieb es in dieser Frage bei interessanten<br />

Diskussionen und moderaten Anpassungen.<br />

Fachliches Wissen und individuelle Fähigkeiten<br />

setzten Schwerpunkte<br />

Nach der anfänglichen Rollenverunsicherung bzw. Diffusion<br />

fanden alle Mitarbeitenden ihre disziplinenspezifischen<br />

Schwerpunkte. Die Sozialarbeiterin war sehr aktiv<br />

im Aufbau von intermediären Strukturen und freiwilligen<br />

Helfer/-innengruppen in den Gemeinden. Meine Schwerpunkte<br />

waren die Kriseninterventionen zu Hause und die<br />

Nachsorgegruppen. Diese wurden jeweils von einem Arzt<br />

und mir geleitet. Die Ärzte hatten «eigene» Patientinnen<br />

und Patienten und waren zudem medizinische Ansprechpersonen<br />

für die Patientinnen und Patienten der nichtärztlichen<br />

Mitarbeitenden.<br />

Wenig später ergänzten Psychologen das Team. Es wurden<br />

spezifische therapeutische Gruppen aufgebaut. Die Sekretärin<br />

gab Acht, dass vor lauter Innovation die Ordnung nicht<br />

auf der Strecke blieb. Bald zogen die ersten Praktikantinnen<br />

und Praktikanten ein. Die Beratungsstelle wurde sukzessive<br />

ausgebaut. Das Gruppenangebot wurde vervielfacht.<br />

Treffpunkte in den Gemeinden schossen wie Pilze aus dem<br />

Boden. Es war eine enorm dynamische Zeit!<br />

Mit Dankbarkeit und Freude denke ich an die ersten vier<br />

Jahre in den EPD zurück. An einem Innovationsprozess<br />

teilzuhaben und Veränderungen mitzugestalten, ist ein<br />

Privileg. ■<br />

Paul Bächtold, Leiter Pflegedienst<br />

Kantonale Psychiatrische Klinik KPK


30 Jahre EPD Entwicklung der Tagesklinik<br />

Die Tagesklinik im Wandel<br />

der Zeit<br />

Die Entwicklung der Tagesklinik reflektiert<br />

die gesellschaftliche Entwicklung und die psychiatrische<br />

Versorgungslage.<br />

Bis zum Antritt von Dr. med. Theodor Cahn als Chefarzt<br />

der Psychiatrischen Klinik Liestal waren psychisch kranke<br />

Menschen mit Behandlungsbedarf inklusive Tagesprogramm<br />

in der Regel stationär untergebracht. Im Zuge der<br />

Umstrukturierung konnten viele Patientinnen und Patienten<br />

die Klinik verlassen. Die Versorgungslücke zwischen<br />

ambulanter und stationärer Behandlung war nun das Problem.<br />

So war es ein Gebot der Stunde, 1981 die Tagesklinik<br />

(TK) in Liestal zu eröffnen.<br />

Von der Reintegration zur Prävention<br />

Die Chefärzte der EPD und der Klinik sowie zahlreiche<br />

Supervisoren prägten die Entwicklung des teilstationären<br />

Bereichs. Während in den Anfängen das Hauptgewicht auf<br />

der Reintegration chronisch hospitalisierter Patienten lag,<br />

kam es in den späteren Jahren zu einer Verlagerung des<br />

Schwerpunktes in Richtung Vorsorge und Vermeidung stationärer<br />

Aufenthalte.<br />

Die Fachkompetenz und das humanistische Menschenbild<br />

von Dr. med. Jakob Christ (Chefarzt EPD 1979–1991)<br />

prägten die Arbeit in der TK nachhaltig. Mit seiner respektvollen<br />

Haltung und mit der Selbstverständlichkeit, mit der<br />

er als Ausbildner wirkte, Mitarbeitende forderte und förderte,<br />

schaffte er ein prozess- und lösungsorientiertes Arbeitsmilieu.<br />

Die gesellschaftliche Entwicklung (Arbeitslosigkeit, Migration,<br />

Individualisierung) und die Veränderung der psychiatrischen<br />

Versorgungslage beeinflusste die Weiterentwicklung<br />

der Tagesklinik. Mit dem Ausbau der Beratungsstelle<br />

und den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zeigte sich<br />

sehr schnell das Bedürfnis nach einem tagesklinischen<br />

Behandlungsangebot auch im rehabilitativen Bereich.<br />

Viele ehemalige Therapeutinnen und Therapeuten der<br />

Beratungs stelle eröffneten psychotherapeutische Praxen<br />

und führten ihre Zusammenarbeit mit der TK fort. Dies<br />

bedeutete vermehrt Koordinationsarbeit, um Lücken im<br />

Betreuungsnetz sowie Mehrfachbehandlungen entgegenwirken<br />

zu können.<br />

Differenziertes Therapieangebot<br />

Der Bedarf an mehr TK-Plätzen sowie an einem differenzierteren<br />

Angebot, das eine individuellere Behandlung ermöglicht,<br />

nahm immer mehr zu. Dank dem Engagement<br />

von PD Dr. med. Jakob Bösch (Chefarzt EPD 1991–2006)<br />

konnte sich die Tagesklinik sowohl quantitativ als auch qualitativ<br />

verändern. Mit der Aufstockung von Stellenprozenten<br />

konnte das Grundangebot der Tagesklinik, bislang mit Hauptfokus<br />

auf lebenspraktisches Training, um Programmteile wie<br />

«Gestaltung/Musik/Kreativität», «gemeinsame Aktivitäten/<br />

Projekte/Bewegung» erweitert werden. Die Anstellung von<br />

Psychologen ermöglichte zudem Gruppentherapie-Angebote<br />

mit Schwerpunkten wie: soziale Kompetenzen, Krankheitsmanagement,<br />

störungsspezifische Therapieprogramme,<br />

Psychoedukation, Entspannungsverfahren. Nach der Erweiterung<br />

konnten auch psychotherapeutische Einzelgespräche<br />

ins Angebot aufgenommen werden. Mediatoren<br />

wurden beigezogen, um Menschen aus fremden Kulturen<br />

dabei zu unterstützen, sich sowohl in der TK als auch im<br />

Alltag zu integrieren.<br />

Tagesbetreuung für ältere und Langzeit-Patienten<br />

Die Eröffnung des Tageszentrums im Jahr 1995 war ein<br />

weiterer wichtiger Schritt. In diesem Rahmen konnte für<br />

ältere und Langzeit-Patienten ein auf sie abgestimmtes Angebot<br />

entwickelt werden. 1998 wurde in Münchenstein die<br />

Tagesklinik für den unteren Kantonsteil eröffnet. Bereits<br />

ein Jahr später war die Nachfrage grösser als das Behandlungsangebot,<br />

so dass 2002 eine Erweiterung erfolgte.<br />

In der Folgeplanung II zum <strong>Psychiatrie</strong>konzept Basel-<br />

Landschaft wurde die psychiatrische Tagesversorgung als<br />

Problembereich erkannt. Der quantitative Bedarf an Angeboten<br />

der Tagesversorgung konnte in den vergangenen<br />

Jahren trotz allen Bemühungen nicht gedeckt werden. Unter<br />

der chefärztlichen Leitung von Dr. med. Alexander Zimmer<br />

wird seit 2006 eine Erhöhung der Krisenbereitschaft<br />

in den Tageskliniken angestrebt. Dies muss mit einem weiteren<br />

Ausbau der tagesklinischen Kapazität einhergehen.<br />

Erst dann können wir Menschen in akuten psychischen<br />

Krisen, wenn die rein ambulante Therapie nicht mehr ausreicht,<br />

eine Alternative zu einer stationären Vollhospitalisation<br />

anbieten. ■<br />

Regina Dubach,<br />

Leiterin Tagesklinik EPD Liestal<br />

7


30 Jahre EPD Zu Gast: Willy Schmutz<br />

«Für mich ging eine<br />

Türe auf»<br />

Ein ehemaliger Patient der EPD Liestal schildert, wie ihn die Therapie auf seinem Weg<br />

zum selbstverantwortlichen, autonomen Menschen unterstützt hat.<br />

1987 war ich, wie schon so oft in meinem Leben, in der<br />

Psychiatrischen Klinik Liestal. Es war das letzte Mal. Anschliessend<br />

kam ich in die Tagesklinik. Das war für mich<br />

eine neue, sehr positive Erfahrung. An diesem Ort lernte<br />

ich meine spätere Therapeutin kennen. Ich ging auch in<br />

die Selbsthilfegruppe, doch das lag mir nicht. Ich bin bis<br />

heute nicht gut in der Gruppe. Ich bin zu dominant und<br />

lasse oftmals andere Meinungen nicht gelten.<br />

In einer der ersten Sitzungen mit meiner Therapeutin erwähnte<br />

ich unter anderem: «Wenn ich krank bin, habe ich<br />

zwingende Gedanken.» Sie erwiderte: «Willy *, wenn du<br />

krank bist, liegst du im Bett, das Fieber wird gemessen und<br />

Irmgard, deine Frau, bringt dir Tee. Du bist nicht krank,<br />

sondern manisch-depressiv, das ist nicht eine Krankheit,<br />

sondern eine Art Menschsein.» Das war für mich eine Überraschung,<br />

denn jeder Arzt, zu dem ich gehen musste, hatte<br />

bisher von Krankheit gesprochen. Für mich ging eine Türe<br />

auf, das spürte ich sofort. Das Vertrauen zu meiner Therapeutin<br />

wurde gestärkt.<br />

Auch Irmgard, meine Frau, die mit mir sehr viel Mühe gehabt<br />

hat, gewann Vertrauen in meine Therapie. Ich hörte<br />

vermehrt auf ihre Warnungen, die ich bislang kaum beachtet<br />

hatte. Meine Therapeutin lehrte mich, die Anfänge<br />

einer wachsenden Manie zu beachten. Wenn Irmgard mir<br />

sagte: «Solltest du nicht in die Therapie gehen?», nahm<br />

ich dies ernster als früher, weil ich nun selbst erkennen<br />

konnte, dass meine Gedanken auf eine ansteigende Manie<br />

hindeuten könnten.<br />

Das Vertrauen war jetzt gegenseitig und es begann eine<br />

Zeit, die mich immer mehr beflügelte. Ich besuchte einen<br />

Malkurs und die erste Ausstellung meiner Bilder fand statt.<br />

Dies stärkte mein Selbstvertrauen enorm. In kurzer Zeit<br />

malte ich weitere Bilder. Ein in der Manie gemaltes Bild<br />

schloss diese Periode ab. Ich ging erneut zu meiner Therapeutin<br />

und sagte ihr: «Ich muss mit dem Malen aufhören.»<br />

Sie staunte. Und als ich ihr erklärte, dass ich in der Manie<br />

mein wohl bestes Bild gemalt hätte und nun ins Loch der<br />

Leere, wie ich es nannte, gefallen sei, bewies sie erneut ihre<br />

fachliche Qualifikation. Sie riet mir nicht dazu, Mittel zu<br />

nehmen, die mich aus diesem Loch herausführen würden,<br />

sondern zeigte mir andere Wege. Das rechne ich ihr heute<br />

noch hoch an. Die Therapie an den EPD Liestal und die<br />

wertvolle Mithilfe meiner Frau Irmgard haben viel dazu<br />

beigetragen, dass ich heute ein freier Mensch bin und ganz<br />

ohne Medikamente auskomme.<br />

Mein Leben hielt noch einige Aufgaben für mich bereit. Zunächst<br />

bewältigte ich eine schwere somatische Erkrankung.<br />

Dann erforderte die Modernisierung an meinem Arbeitsplatz<br />

wenige Jahre vor der Pensionierung eine Umschulung.<br />

Mit der erlernten Autonomie und Selbstständigkeit<br />

– als freier Mensch eben – konnte ich die Herausforderungen<br />

erfüllen und bis zur Pensionierung meiner Arbeit<br />

nachgehen. ■<br />

Willy Schmutz-Stähli<br />

Gegenseitiges Vertrauen und Eigenverantwortung<br />

Ich suchte meine Therapeutin jeweils bereits zu einem<br />

früheren Zeitpunkt auf. Manchmal sagte sie nach den einleitenden<br />

Worten in der Sitzung: «Willy, ich erlebe dich<br />

manisch.» Für mich war es ein grosser Schritt, nach solch<br />

einer Aussage zu fragen: «Wie viele Mittel soll ich nehmen?<br />

Was soll ich tun?» Sie antwortete: «Das kann und will ich<br />

dir nicht sagen. Du spürst dich und das, was es braucht,<br />

selbst.» So entliess sie mich in die Eigenverantwortung.<br />

8<br />

* Anmerkung der Redaktion: Vor 20 Jahren war es noch üblich,<br />

dass sich Patienten und ihre Therapeuten duzten.


30 Jahre EPD Erfolgreiche Gemeindepsychiatrie<br />

Dreissig Jahre EPD – Eine Erfolgsgeschichte<br />

Die erste ambulante Beratungsstelle wurde 1979 in Liestal eröffnet. Seither haben sich die<br />

Externen Psychiatrischen Dienste ständig weiterentwickelt.<br />

Das <strong>Psychiatrie</strong>konzept von 1980, an dessen Entwicklung<br />

Dr. Theodor Cahn wesentlich beteiligt war, bildete die Grundlage<br />

für dreissig Jahre ambulante und teilstationäre psychiatrische<br />

Arbeit. Wesentlich geprägt wurden die EPD durch<br />

ihre bisherigen Chefärzte, Dr. Jakob Christ (1979 – 1991), PD<br />

Dr. Jakob Bösch (1991 – 2006) und Dr. Alexander Zimmer<br />

(seit 2006).<br />

Vernetzung<br />

Unter der Leitung von Dr. Jakob Christ war ich während<br />

einiger Jahre als Sozialarbeiter in der Kantonalen Psychiatrischen<br />

Klinik KPK tätig. Es bestand eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen EPD und KPK. Die EPD betreuten<br />

damals zahlreiche ehemalige Langzeitpatienten des «Hasenbühls»,<br />

denen es dank ambulanter und teilstationärer<br />

Betreuung, mit Unterstützung von Angehörigen, Laienhelfern,<br />

Sozialarbeiterinnen, engagierten Pfarrpersonen und<br />

Hausärzten gelang, nach teilweise jahrelangem stationären<br />

Aufenthalt ihr Leben ausserhalb der Klink zu gestalten. Die<br />

Mitarbeitenden der EPD unterstützten die Helfenden im<br />

Umfeld der Patienten und wirkten mit beim Aufbau von<br />

behinderungsgerechten Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten.<br />

Alle Mitarbeitenden – ob aus dem ärztlichen, psychologischen,<br />

sozialarbeiterischen oder dem Pflegebereich – waren<br />

bestimmten Regionen zugeteilt. Dies gewährleistete<br />

die Vernetzung mit den Hilfsangeboten in der jeweiligen<br />

Gemeinde. Wo es möglich war, wurde zusammen mit den<br />

Helfenden ein Treffpunkt oder ein Betreuungsangebot aufgebaut:<br />

Psychisch Kranke sollten die notwendige Hilfe möglichst<br />

in ihrer Wohngemeinde erhalten, die bei Bedarf von<br />

den EPD unterstützt wurde.<br />

Interne Spezialisierung<br />

Im Mai 1991 wechselte ich in die EPD Liestal. PD Dr. Jakob<br />

Bösch hatte gerade seine Stelle als Chefarzt angetreten<br />

und die Standortteams in die Bereiche Ambulatorium und<br />

Gemeindepsychiatrie aufgeteilt. Damit wurde ein Schritt<br />

Richtung interne Spezialisierung getan, um der zunehmenden<br />

Methoden- und Versorgungsvielfalt gerecht zu<br />

werden, auch dem zunehmenden Bedarf der somatischen<br />

Spitäler nach spezialisierter Hilfe in Form eines ärztlichen<br />

Konsiliar- und Liaisondienstes.<br />

In den 1990er-Jahren wurde die gemeindepsychiatrische<br />

Patientenbetreuung der EPD durch die Beratung und Behandlung<br />

von Menschen geprägt, die im Zuge der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung ihre Arbeit verloren hatten. Mit<br />

dem Verlust der Arbeit gingen oft familiäre und partnerschaftliche<br />

Probleme einher, die sich auf die psychische<br />

Situation der Erkrankten negativ auswirkten. Viele dieser<br />

Patienten kamen aus fremden Kulturen, wir mussten deren<br />

Mentalität und soziale Funktionsweise zuerst verstehen<br />

lernen. Die Fallzahlen nahmen in diesen Jahren sprunghaft<br />

zu.<br />

Für Vernetzungsarbeit in den Gemeinden blieb kaum noch<br />

Zeit. Diese verlor jedoch auch etwas an Bedeutung, weil sich<br />

mittlerweile das dezentrale Angebot für psychisch Behinderte<br />

deutlich verbessert hatte. Die gemeindepsychiatrische<br />

Tätigkeit konzentrierte sich vorwiegend auf die Arbeit mit<br />

dem Patienten und dem direkt betroffenen Umfeld (Familie,<br />

Arbeitgeber, geschützter Arbeits- oder Wohnplatz).<br />

Zudem wurden behandlungsspezifische Gruppentherapien<br />

aufgebaut.<br />

Frühe Intervention<br />

Die Folgeplanung II zum <strong>Psychiatrie</strong>konzept Basel-Landschaft<br />

setzte 2003 für die gemeindepsychiatrische Versorgung<br />

neue Schwerpunkte. Man stellte fest, dass eine<br />

psychische Krankheit für viele Patientinnen und Patienten<br />

immer noch soziale Desintegration bedeutet: Erst spät erhalten<br />

Erkrankte fachpsychiatrische Behandlung, ausserdem<br />

ist diese zu wenig auf das rehabilitative Potenzial der<br />

Patienten fokussiert. Im aktuellen Konzept «Gemeindepsychiatrie»<br />

definieren wir heute deshalb als professionelle<br />

Interventionsschwerpunkte: Rehabilitation, aufsuchende<br />

Behandlung, Angehörigenarbeit, klinisches Casemanagement<br />

und Netzwerkarbeit.<br />

Unter der Leitung von Chefarzt Dr. Alexander Zimmer wird<br />

seit 2006 aus der Folgeplanung II der Aspekt der besseren<br />

gemeindepsychiatrischen Krisenbehandlung hervorgehoben.<br />

Zukünftig soll schon zu Beginn einer Erkrankung Hilfe<br />

angeboten werden, wenn notwendig auch durch mobile<br />

Equipen im Wohnumfeld der Patientinnen und Patienten.<br />

Die Behandlung soll konsequent auf frühe Rehabilitation<br />

und damit auf den Erhalt von Arbeit, sozialen Kontakten,<br />

Rollenfunktionen und das Vermeiden von Stigmatisierung<br />

ausgerichtet werden.<br />

Während der vergangenen dreissig Jahre hat sich die Gemeindepsychiatrie<br />

stetig weiterentwickelt. Bei allem Wandel<br />

soll hier aber auch die Wichtigkeit von Beständigem<br />

betont werden: In unserer Arbeit stehen nach wie vor der<br />

Mensch und die therapeutische Beziehung im Zentrum und<br />

die Qualität der Hilfeleistung hängt von der Menschlichkeit<br />

der betreuenden Person ab. Es gibt Langzeitpatienten,<br />

die die Dienste der EPD seit ihrer Gründung bei Bedarf in<br />

Anspruch nehmen. Diesen Menschen gibt die Kontinuität<br />

der Einrichtung einen oft unterschätzten Rückhalt in der<br />

Bewältigung ihres Alltags. Dass dies über einen so langen<br />

Zeitraum funktioniert hat, ist für mich vielleicht der grösste<br />

Erfolg dieser Geschichte. ■<br />

Heinz Widmer-Scholz, Teamleiter Gemeinde- und<br />

Rehabilitationspsychiatrie EPD Liestal<br />

9


30 Jahre EPD Erlebnisbericht<br />

10<br />

«Zum ersten Mal in<br />

meinem Leben fühlte<br />

ich mich willkommen»<br />

Betrachtungen eines Patienten<br />

der Tagesklinik Liestal.<br />

Mitte 2007 trat ich nach einem längeren stationären und<br />

teilstationären Aufenthalt in der Kantonalen Psychiatrischen<br />

Klinik (KPK) in die Tagesklinik Liestal (TK) der Externen<br />

Psychiatrischen Dienste ein. Nach der Schnupperwoche<br />

konnte ich mir kaum vorstellen, mich dort wohl zu fühlen.<br />

Die Enge der Räume, die dicken Mauern und die fehlenden<br />

Rückzugsmöglichkeiten machten mir zu schaffen. Ich überwand<br />

jedoch meine innere Abneigung und liess mich auf<br />

die TK ein – in der Überzeugung, dass es mir nur gelingen<br />

würde, meine Probleme nachhaltig zu überwinden, wenn<br />

ich das Hilfsangebot der TK akzeptierte.<br />

Die Zugewandtheit der Betreuenden und Fachleute erleichterte<br />

mir den Einstieg. Zum ersten Mal in meinem<br />

Leben fühlte ich mich willkommen. Man freute sich auf<br />

mich und gab mir das Gefühl, wichtig zu sein. Ich hatte den<br />

Eindruck, endlich auch aufrecht gehen zu dürfen, mich<br />

nicht stets ducken und kleinmachen zu müssen. Für meine<br />

Beiträge, ob mündlicher Art, oder wenn ich Hand anlegte<br />

beim Einkaufen oder in der Küche, wurde mir gedankt,<br />

etwas, das ich mir bisher nicht gewohnt war.<br />

Der äussere Rahmen der TK unterstützte mich darin, meine<br />

Wochen zu strukturieren, das regelmässig wiederkehrende<br />

Programm bot mir Halt. Auch die Betreuung durch die<br />

Fachleute half mir, mich zu stabilisieren. Ich staunte jeden<br />

Tag über ihre Freundlichkeit, ihre Zugewandtheit und ihre<br />

Fröhlichkeit. Wollte ich Rat, erhielt ich ihn jedes Mal, nie<br />

wurde ich zurechtgewiesen, wenn ich etwas zum zweiten<br />

oder dritten Mal fragte. Brauchte ich ein stützendes Gespräch,<br />

wenn es mir nicht gut ging, war stets jemand da,<br />

nie wurde ich auf später vertröstet mit dem Hinweis, die<br />

Ressourcen seien nicht vorhanden. Nie wurde der moralisierende<br />

Zeigefinger erhoben, wenn ich über meine suizidalen<br />

Absichten sprach. Begegnete ich im Haus jemandem,<br />

sprach er mich mit meinem Namen an, selbst Ärzte und<br />

Therapeutinnen, mit denen ich nichts zu tun hatte und die<br />

ich nur flüchtig oder vom Sehen kannte.<br />

Mein Programm war individuell und auf meine Fähigkeiten<br />

und Neigungen zugeschnitten. Nie wurde ich zu einem Programmteil<br />

«verknurrt», mit dem ich Mühe hatte, wie beispielsweise<br />

«Körperwahrnehmung». Vielmehr führte man<br />

mich sachte und schrittweise an das mir Fremde heran,<br />

so dass ich mich langsam öffnen und auch diesen Dingen<br />

etwas Positives abgewinnen konnte.<br />

Geholfen haben mir ebenfalls meine Mitpatienten und Mitpatientinnen:<br />

Wir konnten uns nicht nur über unser oft<br />

nicht leichtes Schicksal austauschen, sondern auch über<br />

Alltägliches. So entging ich der Einsamkeitsfalle, konnte<br />

mehr und mehr am Leben teilnehmen und manchmal sogar<br />

meine Krankheit vergessen.<br />

Schwierig waren jeweils die Wochenenden und die Feiertage,<br />

wenn die TK geschlossen war und kein Programm<br />

angeboten wurde. Dann wurde mir schmerzlich bewusst,<br />

welche Anstrengung es kostete, die Tage selber gestalten<br />

zu müssen, in die Küche zu gehen, um mir eine Mahlzeit<br />

zuzubereiten, obwohl ich keinerlei Lust dazu verspürte und<br />

antriebslos in meiner Wohnung hockte. Wie oft habe ich<br />

mir da gewünscht, dass jemand da wäre für ein Gespräch,<br />

um die trüben Gedanken zu verscheuchen und die entsetzliche<br />

Einsamkeit zu bannen.<br />

Problematisch bleiben für mich die Räumlichkeiten. Obwohl<br />

sie durch Malarbeiten und Dekorationen freundlicher<br />

gestaltet worden sind, fehlen mir immer noch – insbesondere<br />

in der kalten Jahreszeit – Rückzugsmöglichkeiten und<br />

Räume, in denen ein ungestörtes Gespräch zu zweit oder<br />

dritt möglich ist oder man einfach schweigen und still sein<br />

kann. ■<br />

(Der Name des Verfassers ist der Redaktion bekannt)


30 Jahre EPD Die Zukunft<br />

Die Externen Psychiatrischen Dienste<br />

im Jahr 2024 – eine Vision<br />

Im Gesundheitswesen Vorhersagen über einen Zeitraum von<br />

15 Jahren zu machen, ist in der heutigen Zeit sehr gewagt.<br />

Die <strong>Psychiatrie</strong>folgeplanung II zum <strong>Psychiatrie</strong>konzept<br />

Basel-Landschaft benötigte 312 Seiten, um die Entwicklung der<br />

folgenden zehn Jahre aufzuzeigen. Hier dennoch ein Versuch.<br />

Dr. med. Alexander<br />

Zimmer, Chefarzt EPD<br />

Die Entwicklung der Externen Psychiatrischen<br />

Dienste wird ganz entscheidend von den Rahmenbedingungen,<br />

in erster Linie vom zukünftigen<br />

Finanzierungsumfang und den Finanzierungsformen<br />

abhängen. Darüber hinaus natürlich<br />

auch von der zukünftigen Entwicklung der Medizin<br />

und der Gesellschaft.<br />

Zunehmende Vernetzung der Institutionen<br />

Es ist davon auszugehen, dass psychische Krankheiten und<br />

Befindlichkeitsstörungen angesichts der Verdichtung des<br />

Berufslebens, der weiteren Auflösung von traditionellen<br />

Familien- und Gesellschaftsstrukturen und der zunehmenden<br />

Komplexität der Welt häufiger werden. Die finanziellen<br />

Mittel, die uns zu deren Behandlung zur Verfügung<br />

stehen, werden nicht im selben Umfang wachsen können.<br />

Folglich werden wir diesen eher schwierigen Rahmenbedingungen<br />

nur mit weiteren Integrationsbemühungen und<br />

zunehmender Vernetzung auf Leistungserbringerseite begegnen<br />

können.<br />

Mit Integration und Vernetzung meine ich in erster Linie<br />

eine noch engere Zusammenarbeit der EPD mit unseren<br />

Hauptpartnern, den Hausärztinnen und Hausärzten, den<br />

somatischen Spitälern, den niedergelassenen Fachkolleginnen<br />

und -kollegen und dann natürlich auch der Psychiatrischen<br />

Klinik.<br />

Ressourcenverteilung nach Kosteneffektivitätsanalysen<br />

Wir werden 2024 in einer medizinischen Welt leben, in der<br />

für viele Funktionszustände und Krankheitsbilder standardisierte<br />

Behandlungsabläufe definiert sind. Diese machen<br />

an institutionsgebundenen Mauern nicht halt. Gegenseitige<br />

Zugriffe auf Teile der ausschliesslich elektronisch geführten<br />

Krankengeschichten werden zum Vorteil einer guten Kommunikation<br />

mit allen an der Behandlung Beteiligten selbstverständlich<br />

sein.<br />

Diagnose- oder funktionsbezogene Kosteneffektivitätsanalysen<br />

werden als Grundlage für die Ressourcenverteilung<br />

innerhalb der einzelnen Behandlungsbausteine dienen.<br />

Dadurch lässt sich die Effizienz psychiatrischer Versorgungssysteme<br />

erhöhen. Die teilstationäre und ambulante psychiatrische<br />

Behandlung wird dadurch eine starke Ausweitung<br />

und weitere Differenzierung erfahren.<br />

Vermehrte Zusammenarbeit mit somatischer Medizin<br />

Durch die erweiterten diagnostischen und therapeutischen<br />

Möglichkeiten der somatischen Medizin geraten Krankheiten<br />

und Fragestellungen in den Blick, die früher unbekannt<br />

waren oder nicht beachtet wurden. Als Beispiele<br />

mögen die Fortschritte in der Reproduktionsmedizin, der<br />

Onkologie, der Genetik und der Chirurgie dienen. Deshalb<br />

wird die Zusammenarbeit mit der somatischen Medizin<br />

in den kommenden Jahren eine weitere Aufwertung erfahren.<br />

Die Externen Psychiatrischen Dienste werden mit<br />

spezialisierten Teams in den somatischen Spitälern präsent<br />

sein, am Tagesablauf der somatischen Disziplinen teilnehmen<br />

und vor Ort entsprechende Spezialsprechstunden und<br />

-behandlungen anbieten.<br />

Das Fach <strong>Psychiatrie</strong> wird noch einige Jahre durch die Auseinandersetzung<br />

zwischen der Psychotherapie, Neurobiologie<br />

und der Genetik geprägt sein. Das Wissen um die Interaktion<br />

zwischen «Geist» und Gehirn sowie «Geist» und<br />

Genetik/Immunologie hat stark zugenommen. Ebenso hat<br />

das Wissen um die multikausale Genese von psychischen<br />

Erkrankungen zugenommen. Die Neurobiologie bietet die<br />

somatischen Grundlagen, um das menschliche Verhalten<br />

aus dieser Sicht zu verstehen. Sie wird manche bestehende<br />

Theorie, die aus der Verhaltensbeobachtung resultiert, bestätigen<br />

und mancher widersprechen. Sie wird ein weiteres<br />

Feld der therapeutischen Intervention eröffnen, dabei stellt<br />

sie jedoch lediglich eine weitere Ebene der Krankheitsentstehung<br />

und Behandlung dar. Sich ausschliesslich auf eine<br />

Ebene zu verlassen, wäre eine unsinnige Einschränkung.<br />

Die psychiatrische Behandlung der Zukunft wird die verschiedenen<br />

diagnostischen und therapeutischen Aspekte<br />

zusammenführen. Es wird kein Entweder-oder sein, sondern<br />

ein Sowohl-als-auch in Diagnostik und Therapie.<br />

Weitere Differenzierung der Fachgebiete<br />

Die Spezialisierung der <strong>Psychiatrie</strong> in weitere Subspezialitäten<br />

wird sich fortsetzen. Nach der Alterspsychiatrie und<br />

-psychotherapie, der Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie werden<br />

auch die Forensik und die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen<br />

eine Aufwertung erfahren.<br />

An den EPD haben wir diese Entwicklung mit der entsprechenden<br />

Fachbereichsbildung und dem Aufbau von Spezialsprechstunden<br />

in den letzten drei Jahren bereits aufgenommen.<br />

Substanzabhängige Menschen werden qualitativ<br />

hochstehend im Psychiatrischen Dienst für Abhängigkeitserkrankungen<br />

(PDA) behandelt. Die Fachbereiche werden<br />

in den kommenden Jahren eine Vertiefung und Differenzierung<br />

erfahren. Den Schnittstellen zur Geriatrie, zur somatischen<br />

Medizin, zur Pharmakologie, zur Rechtsmedizin<br />

und Ethik kommt dadurch immer mehr Bedeutung zu.<br />

Elementar wichtig ist, dass die Spezialisierung dabei nicht zu<br />

einer Zersplitterung unseres Faches führt, sondern dass die<br />

<strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie als integrierendes Fach mit<br />

Überblick über viele Disziplinen selbstbewusst fungiert.<br />

11


Personelles Neuer Leitender Arzt<br />

Die einzelnen Psychotherapieschulen werden ihre Bedeutung<br />

zugunsten einer integrierten psychotherapeutischen<br />

Behandlung verlieren. Die Schulen werden «Zulieferer» für<br />

Therapieelemente sein, die beim jeweils vorherrschenden<br />

Krankheitsbild und Schweregrad evidenzbasiert im Sinne<br />

unserer Patientinnen und Patienten angewendet werden.<br />

Ambulante <strong>Psychiatrie</strong> wird ausgebaut<br />

Die Externen Psychiatrischen Dienste werden den Stellenwert<br />

der psychotherapeutischen Beziehung, egal, welches<br />

Therapieelement zur Anwendung kommt, auch in 15 Jahren<br />

hochhalten. Wir werden uns, nicht zuletzt dadurch,<br />

zusammen mit den anderen Aufgabenbereichen der KPD<br />

in unserem Versorgungsumfeld eine viel beachtete und herausragende<br />

Position sichern.<br />

Die aufsuchende ambulante Diagnostik und Behandlung<br />

wird in den kommenden Jahren einen deutlichen Ausbau<br />

erfahren. Im demografisch stark wachsenden Altersbereich<br />

wird das Bedürfnis der Menschen gross sein, möglichst<br />

lange mit der entsprechenden Unterstützung von Hausärzten,<br />

Hauspflege, Angehörigen und Fachdiensten in<br />

der gewohnten Umgebung leben zu können. Auch in der<br />

Krisen hilfe wird die aufsuchende Behandlung mittels mobiler<br />

Equipen als zur frühen Rehabilitation beitragendes Behandlungselement<br />

zur Standardtherapie der EPD gehören.<br />

Zu guter Letzt gehe ich davon aus, dass die Externen Psychiatrischen<br />

Dienste in Liestal in 15 Jahren endlich in einer zur<br />

Gesundung der Patientinnen und Patienten beitragenden<br />

ausreichend grossen, hellen und freundlichen baulichen<br />

Umgebung wirken können. Dabei wird die geografische<br />

Nähe der verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen unserer<br />

Kantonalen Psychiatrischen Dienste zueinander angesichts<br />

der engen elektronischen Vernetzung von sekundärer<br />

Bedeutung sein. ■<br />

Dr. med. Alexander Zimmer, Chefarzt EPD<br />

Jörg Wanner ist neu<br />

Leitender Arzt<br />

Am 1. Juli <strong>2009</strong> ist Jörg Wanner zum Leitenden Arzt der<br />

Externen Psychiatrischen Dienste Bruderholz / Münchenstein<br />

befördert worden. Seine Karriere an den EPD begann 1992.<br />

12<br />

Jörg Wanner, Jahrgang 1951, ist in Trasadingen, Kanton<br />

Schaffhausen, aufgewachsen und besuchte dort die Schulen,<br />

die er mit der Matura Typ C abschloss. 1971 begann er<br />

ein Chemiestudium an der ETH Zürich, 1976 wechselte er<br />

nach Basel und studierte Medizin. Nach dem Staatsexamen<br />

1983 promovierte er an der Universität Basel zum Thema<br />

«Zur Genetik des Adenokarzinoms der Niere».<br />

Die klinische Ausbildung absolvierte er zwischen 1983 und<br />

1988 zunächst an der Psychiatrischen Universitätsklinik<br />

Basel und dann an der Psychiatrischen Universitätspoliklinik<br />

Basel. 1988/89 folgte ein Abstecher zu Roche in die<br />

klinische Forschung, wo er sich mit der Auswertung von<br />

Medikamentenstudien beschäftigte, bevor er 1990 sein somatisches<br />

Jahr in der Geriatrischen Klinik des Felix-Platter-<br />

Spitals absolvierte. Anschliessend leitete Jörg Wanner als<br />

Oberarzt das Ambulatorium der Psychiatrischen Dienste<br />

Thun.<br />

Im September 1992 kehrte er in die Region Basel zurück<br />

und trat eine Stelle als Oberarzt an der Beratungsstelle<br />

Bruderholz der Externen Psychiatrischen Dienste an. 1993<br />

erlangte er den Facharzttitel <strong>Psychiatrie</strong> und Psychotherapie.<br />

Seit 2000 fungiert er als stellvertretender Chefarzt der<br />

EPD. Fachliche Schwerpunkte von Jörg Wanner sind die<br />

Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie und die Forensik.<br />

Seine psychotherapeutische Ausbildung begann er mit psychoanalytischen<br />

Lehrjahren auf der Couch. Das Bedürfnis<br />

nach Horizonterweiterung mündete dann in eine Ausbildung<br />

in Paar- und Familientherapie bei Jürg Willi und<br />

Ausbildungszyklen in kognitiver Verhaltenstherapie. Da<br />

sexualtherapeutisches Know-how in der Region praktisch<br />

nicht vorhanden war, absolvierte er auch eine Ausbildung<br />

in Sexualberatung und Sexualtherapie. Zudem erarbeitete<br />

er sich Spezialwissen für die Behandlung von traumatisierten<br />

Menschen und von Tätern.<br />

<strong>2009</strong> wurde Jörg Wanner im Rahmen einer Organisationsänderung<br />

der EPD die Verantwortung für die Standorte<br />

Bruderholz/Münchenstein und damit für die ambulante<br />

erwachsenenpsychiatrische Versorgung des unteren Baselbiets<br />

übertragen. Diese vermehrte Verantwortung findet<br />

in seiner Beförderung zum Leitenden Arzt auf den 1. Juli<br />

<strong>2009</strong> den entsprechenden Ausdruck.<br />

Jörg Wanner ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter<br />

und wohnt mit seiner Familie in Aesch. ■<br />

Dr. med. Alexander Zimmer, Chefarzt EPD


Aus den Bereichen KPK A 3<br />

Die Privatabteilung der<br />

Kantonalen Psychiatrischen<br />

Klinik stellt sich vor<br />

Das überarbeitete Abteilungskonzept bietet eine gute<br />

Basis für den Dialog mit den externen Partnern.<br />

1<br />

Der grosse Dichter Friedrich Hölderlin hat in seiner Hymne<br />

mit dem Titel «Friedensfeier» geschrieben:<br />

«Viel hat von Morgen an,<br />

Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander,<br />

Erfahren der Mensch.»<br />

In einer verdichteten, berührenden Sprache drückt Hölderlin<br />

aus, wie sehr neue Erfahrungen an das Gespräch gebunden<br />

sind, an den Austausch, der die Voraussetzung ist für<br />

Veränderung. Das gilt auch für die berufliche Zusammenarbeit,<br />

besonders dann, wenn es darum geht, sich am Arbeitsplatz<br />

miteinander weiter zu entwickeln. Die KPK stellt<br />

sich gegenwärtig einem Prozess, in dem es darum geht, die<br />

therapeutischen Angebote zu überdenken und zu verbessern.<br />

Dieser Prozess verlangt das offene Gespräch, in dem<br />

es möglich ist, einander zuzuhören.<br />

Die Privatabteilung A3 hat sich bereits vor über einem Jahr<br />

die Aufgabe gestellt, das Abteilungskonzept zu überarbeiten.<br />

Das Ergebnis der konstruktiven gemeinsamen Überlegungen<br />

liegt seit einiger Zeit vor. Wie überall in der Klinik<br />

wird auf dem A3 die intensive, patientenbezogene therapeutische<br />

Arbeit betont; dabei wird eine Vielfalt von Behandlungsmethoden<br />

sinnvoll miteinander verbunden. Als<br />

Schwerpunkte wurden die Behandlung depressiv erkrankter<br />

Menschen und die Behandlung älterer psychiatrisch<br />

belasteter Menschen definiert. Die Behandlungspläne und<br />

die Hotellerie wurden an die Bedürfnisse der zusatzversicherten<br />

Patienten und Patientinnen angepasst.<br />

Nun sollte das Gespräch nicht nur innerhalb der KPK, sondern<br />

auch mit den Überweisern und den vor- und nachbehandelnden<br />

Therapeutinnen und Therapeuten und Institutionen<br />

weiter geführt werden. Daher haben wir im August<br />

zu einem Informations- und Gesprächsnachmittag auf das<br />

A3 eingeladen. Auch wenn, bedingt durch das aussergewöhnlich<br />

heisse Wetter und den so bald nach dem Ferienende<br />

liegenden Termin, die Besucherrunde überschaubar<br />

war, so blicken wir doch mit Freude auf einen gelungenen<br />

Nachmittag zurück. Ein Anfang ist gemacht, ihm werden<br />

weitere Gelegenheiten folgen, um das Gespräch miteinander<br />

zu suchen und, wie der Dichter es uns so schön sagt,<br />

zu hören voneinander. ■<br />

2<br />

3 4<br />

1_ Oberärztin Sascha Müller und Leitende Psychologin Johanna Brücker<br />

im Gespräch mit einem Besucher<br />

2_ Claire Oelhafen, Abteilungsleiterin (ganz rechts) zeigt ein Patientenzimmer.<br />

3 + 4 _ Das neue Abteilungskonzept wird den externen Partnern vorgestellt.<br />

Prof. Dr. Joachim Küchenhoff,<br />

Chefarzt Kantonale Psychiatrische Klinik KPK<br />

13


Forschung IV-Studie<br />

Invalid aus psychischen<br />

Gründen<br />

Im Auftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen hat die Fachstelle für<br />

Psychiatrische Rehabilitation die bisher nicht genau definierte IV-Sammelkategorie<br />

der «psychogenen oder milieureaktiven Störungen» unter die Lupe genommen.<br />

14<br />

Die Zunahme der IV-Renten in der Schweiz ist vor allem<br />

auf die Berentungen wegen sogenannter «psychogener<br />

oder milieureaktiver Störungen» zurückzuführen. Diese<br />

unklare und heterogene IV-Sammelkategorie ist in den letzten<br />

zwanzig Jahren fast um das Zehnfache angestiegen und<br />

hat damit den Fokus der politischen Diskussion auf die psychisch<br />

kranken Versicherten gelenkt. Um welche Erkrankungen<br />

es sich bei dievser Sammelkategorie im Einzelnen<br />

handelt, war bisher nicht bekannt. Die Fach stelle für Psychiatrische<br />

Rehabilitation erhielt vom Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

(BSV) den Auftrag, in Kooperation mit<br />

dem Institut für Sucht- und Gesund heitsforschung in Zürich<br />

diese Sam melkategorie zu untersuchen. Zu diesem Zweck<br />

wurden eine für die Schweiz für den Zeitraum von 1993 bis<br />

2006 repräsentative Stichprobe von 900 IV-Akten von Berenteten<br />

und 300 Akten von «erfolgreich Ein geglie derten»<br />

eingehend analysiert und es wurde nach typischen Merkmalen,<br />

Zusammenhängen und Risiko faktoren gesucht.<br />

Merkmale und frühe biografische Belastungen<br />

der Berenteten<br />

Die Mehrheit der Berenteten aus psychischen Gründen meldet<br />

sich erst nach dem 40. Altersjahr bei der Invalidenversicherung<br />

an. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig<br />

vertreten. Nur ein geringer Teil der Berente ten verfügt über<br />

eine längere Schulbildung, 40 Prozent haben keine qualifizierte<br />

Be rufsausbil dung absolviert und der jährliche Durchschnittslohn<br />

vor Berentung betrug rund 20 000 Franken.<br />

Diese Ergebnisse zeigen, dass die meisten Personen schon<br />

lange vor Berentung beruflich nicht gut integriert waren.<br />

Zudem sind 40 Prozent der Berenteten in psych iatrisch vorbelasteten<br />

Fami lien aufgewachsen. Knapp die Hälfte der<br />

Berente ten hat selbst schon als Kind oder Jugendlicher unter<br />

psychischen Störungen gelitten, viele waren bereits in der<br />

Schule auffällig. Das in den Akten doku mentierte Ausmass<br />

an erfahrener schwerer Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch,<br />

an Heim aufenthalten, Trennung oder Tod der Eltern<br />

ist erheblich. Das gängige Bild von gesunden Personen, die<br />

beruflich integriert sind, bis sie plötzlich krank werden, trifft<br />

nicht zu. Vielmehr handelt es sich meist um jahrzehntelange<br />

Ausgliederungsverläufe, während derer die Betroffenen sich<br />

um die Integration in Beruf und Gesellschaft bemühen.<br />

Die häufigsten psychischen Störungen<br />

Die weitaus häufigste für die Berentung entscheidende Erkrankung<br />

ist die Persönlichkeitsstörung, gefolgt von der wiederkehrenden<br />

depressiven Störung und der somatoformen<br />

Schmerzstörung. Die herausragende Bedeutung der Persönlichkeitsstruktur<br />

für eine Berentung zeigt sich auch darin,<br />

dass bei 70 Prozent der Berenteten in den Akten dokumentiert<br />

ist, dass es sich um zumindest akzentuierte (also ‹schwierige›)<br />

Persönlichkeiten handelt. Solche Persönlich keitszüge<br />

treten besonders häufig bei Personen auf, die biografisch<br />

hoch belastet sind, sie führen oft zu zwischenmenschlichen<br />

Problemen und erschweren insgesamt die Rehabilitation.<br />

Bei keiner anderen Diagnosengruppe bemühen sich die Arbeitgeber<br />

denn auch so selten um eine Weiterbeschäftigung<br />

der Erkrankten wie bei Persönlichkeits störungen.<br />

Veränderungen in den letzten 20 Jahren<br />

Insgesamt sind 34 Prozent der Berenteten aus psychischen<br />

Gründen in die Schweiz immigriert, ihr Anteil ist in den<br />

letzten 20 Jahren vor allem wegen der Zunahme der berenteten<br />

weiblichen Einge wanderten deutlich gestiegen.<br />

Weiter hat sich in den letzten rund 20 Jahren die Invalidisierung<br />

der alleinerziehenden Frauen prozentual verdoppelt<br />

und ist zahlenmässig gar um das 3.5-fache angestie gen.<br />

Eine weitere Gruppe, die stark zugenommen hat, besteht<br />

aus älteren depressiven Schweizern, deren Chancen auf<br />

dem Arbeitsmarkt als gering beurteilt werden. Diese Gruppe<br />

wird häufig nur ober fläch lich abgeklärt, ist aktenmässig<br />

schlecht dokumentiert und wird rasch berentet. Verändert<br />

haben sich über die Zeit hinweg auch Merkmale des IV-<br />

Verfahrens: Der Anteil von Ver fahren mit juristischer Einsprache<br />

hat sich seit 1990 verdoppelt, der – sowieso schon<br />

geringe – Anteil von Verfahren mit be rufli chen Massnahmen<br />

ist zurückgegangen und das Interesse der Arbeitgeber<br />

von erkrankten Versi cherten an Unterstützung durch die<br />

IV-Stellen ist deutlich gesunken.


Die ärztliche Begutachtung der Berenteten<br />

In Bezug auf die rein medizinische Seite kann man von<br />

einer umfassenden und intensiven Abklärung ausgehen.<br />

Jedes Dossier enthält durchschnittlich elf ärztliche Stellungnahmen,<br />

ausgear beitet von durchschnitt lich sieben<br />

verschiedenen Ärzten. Die Bandbreite ist sehr gross und<br />

reicht je nach Dossier von einer bis zu 90 Stellungnahmen<br />

durch eine/n bis zu 42 involvierten Ärztinnen und Ärzten.<br />

Proble matisch ist allerdings, dass die medizinischen Stellungnahmen<br />

für rehabilitative Belange grösstenteils nicht<br />

aussagekräftig sind:<br />

In der Hälfte der durchschnittlich fünfseitigen ren ten auslösenden<br />

medizinischen Dokumente steht entweder gar<br />

kein Satz oder höchstens ein einzi ger Satz zu den Folgen<br />

der Erkrankung für die Ar beitsfähigkeit. Es wird also, wenn<br />

überhaupt, nur sehr rudimentär beschrieben, was jemand<br />

kann respektive nicht kann, zum Beispiel: «ist nicht belastbar»,<br />

«ist zu wenig stabil». Weiter sind in den meisten<br />

ärztlichen Berichten und Gutachten die gesamte Arbeitsbiografie<br />

und -problematik der Versicherten sowie ihre<br />

Eingliede rungsmöglichkeiten ausgeblendet.<br />

Die beruflichen Massnahmen der Berenteten<br />

Die ärztlichen Begutachter haben seit den 1980er-Jahren<br />

bis heute relativ konstant in etwa 40 Prozent der Fälle berufliche<br />

IV-Massnahmen für angezeigt erachtet. Diese Empfehlungen<br />

wurden seitens der IV aber sel ten umgesetzt: Nur<br />

bei insgesamt 13 Prozent der Berenteten wurde eine solche<br />

Mass nahme verfügt, mit historisch abnehmender Tendenz.<br />

Das gegenüber Ärzten verbreitete Vorurteil, sie seien rein<br />

«defi zitorientiert», relativiert sich damit, eher waren es<br />

die IV-Stellen, die Eingliederungs massnahmen zu nehmend<br />

seltener als angezeigt erachteten. Dabei fällt auf, dass Migrantinnen<br />

und Migranten vor Berentung praktisch nie<br />

eine berufli che Massnahme durchlaufen haben, nur drei<br />

Prozent von ihnen erhielten eine solche, im Vergleich zu<br />

17 Prozent bei Schweizerinnen und Schweizern. Demnach<br />

wurden 97 Prozent der Migrantinnen und Migranten ohne<br />

vorheri gen Eingliederungsversuch berentet.<br />

Die wichtigste Indikation für die Verfügung einer beruflichen<br />

Massnahme scheint bisher ein niedriges Alter zu<br />

sein. Es ist bedenkenswert, dass berufliche Massnahmen<br />

in erster Linie bei frühen und schweren psychischen Störungen<br />

durchgeführt werden, nicht aber bei Menschen mit<br />

Depressionen und Schmerzstörungen, die doch über eine<br />

meist länger dauernde Erwerbsbiografie verfügen und auch<br />

sozial meist besser integriert wa ren. Insgesamt wurde bei<br />

einer kleinen spezifi schen Personen gruppe sehr viel unternommen<br />

und bei den grossen diagnostischen Hauptgruppen<br />

fast nichts.<br />

Anzahl Seiten<br />

Anzahl Sätze zu den<br />

Folgen der Krankheit<br />

für die Arbeitsfähigkeit<br />

vor 1991<br />

Die «erfolgreich eingegliederten» psychisch<br />

kranken Versicherten<br />

Um Risikofaktoren für eine Berentung zu finden, wurde<br />

eine repräsentative Kontroll gruppe von psy chisch kranken<br />

Versicherten aus derselben Kategorie untersucht – die Versicherten<br />

dieser Kontroll gruppe haben eine berufliche Massnahme<br />

der Invalidenversicherung erhalten und bis zwei<br />

Jahre danach keine IV-Rente bezogen. In der IV-Statistik<br />

werden diese Personen als «erfolgreich eingeglie dert» geführt.<br />

Der Ver gleich zeigt, dass dies nur bedingt zutrifft: Nur<br />

30 Prozent sind bei Aktenschluss tatsächlich erwerbstätig.<br />

Fazit<br />

Die im Rahmen der Studie untersuchte Rentengruppe steht<br />

wie keine andere unter dem General verdacht der «Scheininvalidität».<br />

Die Aktenanalyse hat gezeigt, dass dies nicht<br />

gerechtfertigt ist. Vielmehr handelt es sich meist um stark<br />

belastete Biografien mit frühen Erkrankungen, geringem<br />

Bil dungsstand, belasteten Arbeitsbiografien sowie auch<br />

meist um schwierige Persönlichkeiten. Das ärzt liche Abklärungsverfahren<br />

und das berufliche Eingliederungsverfahren<br />

verlaufen weitgehend unkoor diniert und die Wirksamkeit<br />

von Eingliederungsmassnahmen ist gering. Die mit der<br />

5. IV-Revision eingeleitete stärkere Eingliederungsorientierung<br />

der IV war dringend nötig. Diese «Neuorientierung»<br />

schafft aber per se noch keine Arbeitsplätze für psychisch<br />

Kranke, dies ist nur mit einer deutlich ver stärkten Zusammenarbeit<br />

von <strong>Psychiatrie</strong>, Invalidenversicherung und Arbeitgebern<br />

sowie mit einer fachlichen Weiterentwicklung<br />

des bisher relativ konzeptlosen rehabilitativen Verfahrens<br />

zu erreichen. ■<br />

Dr. phil. Niklas Baer, Leiter Fachstelle für Psychiatrische<br />

Rehabilitation, Tanja Fasel, wiss. Mitarbeiterin<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Rentenauslösendes ärztliches Dokument<br />

1991–1994<br />

1995–1998 1999–2005<br />

15


Gratulation!<br />

Lehrabschlussfeier <strong>2009</strong><br />

Jährlich findet Ende Juni das Lehrabschlussessen<br />

für die KPD-Berufsabsolventinnen und -absolventen statt.<br />

Mit dabei sind auch Berufsbildnerinnen und -bildner<br />

sowie die Berufsbildungs verantwortlichen.<br />

Mit einem viergängigen Festmenu feierten die Kantonalen Psychiatrischen<br />

Dienste offiziell die Abschlüsse der ehemaligen Lernenden. Das kreativ zubereitete,<br />

hervorragende Essen unserer Gastronomie bot einen würdigen Rahmen<br />

für die guten Leistungen unserer Absolventinnen und Absolventen. Dieses Jahr<br />

konnten sieben tolle Abschlüsse honoriert werden:<br />

V.l.n.r.: Nadia Ziltener, Kerstin Kapp, Florian Wich,<br />

Melanie Meier, Sara Michelle Rief.<br />

Nicht auf dem Bild: Anna Schürch, Tobias Messmer.<br />

Unsere Mitarbeiterin Sarah Sutter<br />

hat die berufs be gleitende Nachholbildung<br />

zur Fachangestellten Gesundheit<br />

mit Bravour und im Rang<br />

abgeschlossen (Note 5,3). Die<br />

KPD gratulieren zudem den Pflegeassistentinnen<br />

Mendohije Ademaj,<br />

Pushparoshana Jackomuthu<br />

und Nathalie Sommer zu ihrem erfolgreichen<br />

Abschluss.<br />

Kerstin Kapp, Fachangestellte Gesundheit ..........5,2<br />

Melanie Meier, Fachangestellte Gesundheit ..................4,9<br />

Tobias Messmer, Kaufmann ....................................................... 4,7<br />

Sara Michelle Rief, Fachangestellte Gesundheit ................. 4,8<br />

Anna Schürch, Köchin ...................................... 5,1<br />

Florian Wich, Fachangestellter Gesundheit ............................ 5,0<br />

Nadia Ziltener, Zierpflanzengärtnerin ......................... 5,2<br />

Regine Meyer, Leiterin Personal, hob an der Tischrede den hohen Stellenwert der<br />

Berufsbildung in den Kantonalen Psychiatrischen Diensten hervor und dankte<br />

allen involvierten Personen. Angeregte Gespräche über künftige Pläne, Festivals<br />

oder den sintflutartigen Regen liessen den Anlass kurzweilig erscheinen.<br />

Zwei Personen, die sich lange Jahre in der beruflichen Grundbildung engagiert<br />

haben, entliessen heuer zum letzten Mal «ihre» Lernenden in die Berufswelt:<br />

Hans-Peter Krebs und Peter Bitzigeio treten in den Ruhestand. Ihnen sei für ihr<br />

grosses Engagement herzlich gedankt.<br />

Ein grosser Dank schliesslich an alle Beteiligten, herzliche Gratulation und die<br />

besten Wünsche an die neuen Berufsleute!<br />

16<br />

Christian Hartel, Personalentwicklung


News Patientenzufriedenheit KPK<br />

Hohe Patientenzufriedenheit in der KPK<br />

Ein sehr erfreuliches Resultat: Die Ergebnisse der Umfrage zur Patientenzufriedenheit in der Kantonalen<br />

Psychiatrischen Klinik vom 1. Semester <strong>2009</strong> zeigen gegenüber dem Vorsemester eine<br />

Steigerung um 4.4 Prozentpunkte auf 77,5 Prozent zufriedener oder sehr zufriedener Patienten.<br />

Die Kantonale Psychiatrische Klinik (KPK) führt seit 2004<br />

regelmässige Zufriedenheitserhebungen mit dem standardisierten<br />

Fragebogens PoC-18 durch.<br />

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Resultate im Verlauf<br />

seit Einführung der Messung. Das Gesamtresultat des<br />

jüngsten Berichtes (Erhebungszeitraum 1. Januar bis 30.<br />

Juni <strong>2009</strong>) zeigt eine signifikante Steigerung der Gesamtzufriedenheit:<br />

Sie hat sich – auf bereits hohem Niveau – nochmals<br />

um 4,4% gegenüber dem Vor-Halbjahr auf 77,5% gesteigert.<br />

Die wichtigsten Verbesserungen zeigen sich in den<br />

folgenden Bereichen:<br />

– Personal behandelt mit Respekt und Würde<br />

– Patientinnen und Patienten sind an Behandlungsentscheiden<br />

mitbeteiligt<br />

– Personal arbeitet im Team<br />

– Personal hört gut zu<br />

– Personal unterstützt und bestärkt<br />

– Personal erklärt verständlich<br />

– Aufklärung über Patientenrechte und Medikamente<br />

– Nachsorgeplanung und Informationen über<br />

Rückfallverhütung<br />

– Gesamtbeurteilung der medizinischen Versorgung<br />

– Empfehlung der Klinik<br />

Gesamtzufriedenheit KPD 2004 – <strong>2009</strong><br />

80%<br />

78%<br />

76%<br />

74%<br />

72%<br />

70%<br />

68%<br />

72.4<br />

1. Halbjahr 2. Halbjahr<br />

71.4<br />

2004<br />

72.3<br />

2005<br />

74.0<br />

77.6<br />

2006<br />

% zufrieden oder sehr zufrieden<br />

75.9<br />

78.0<br />

2007<br />

75.6<br />

73.1<br />

2008<br />

77.5<br />

<strong>2009</strong><br />

Auch bei den Zusatzfragen zur Hotellerie haben sich die Resultate auf bereits<br />

hohem Niveau deutlich verbessert.<br />

Dieses sehr erfreuliche Resultat ist nur dank dem engagierten Einsatz von allen,<br />

sei es in der Behandlung und Pflege der Patientinnen und Patienten oder in der<br />

Hotellerie und in der übrigen Verwaltung, möglich.<br />

Die detaillierte Auswertung mit den entsprechenden Fragestellungen ist unter<br />

www.kpd.ch/Zahlen und Fakten/Patientenzufriedenheit/KPK 1. Semester<br />

<strong>2009</strong> publiziert.<br />

Thomas Brand, Dipl. Qualitätsmanager NDS HF<br />

kreuz & quer<br />

Die Lösung finden Sie auf dem KPD-Intranet und unter www.kpd.ch.<br />

a<br />

Diese teilstationäre Einrichtung der EPD in Liestal<br />

wurde 1981 eröffnet.<br />

Ein Ort im Kanton Schaffhausen, in dem der neue Leitende<br />

Arzt der EPD Bruderholz/Münchenstein aufgewachsen ist.<br />

Ehemaliger Name der Kantonalen<br />

Psychiatrischen Klinik KPK.<br />

Das Lieblingsbuch von Giuseppe Ceniviva.<br />

In den KPD gibt es drei Herren,<br />

die diese Funktion inne haben.<br />

Der KPD-Anlass für die Mitarbeitenden<br />

der Superlative.<br />

Die EPD wurden 1991 in zwei Bereiche aufgeteilt.<br />

Diese hiessen «Gemeindepsychiatrie» und …<br />

Dieser Anlass wurde am 19. September <strong>2009</strong> bereits<br />

in dritter Folge schweizweit durchgeführt.<br />

17


Persönlich<br />

«Unehrlichkeit<br />

macht mich ganz<br />

schnell wütend»<br />

_Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?<br />

Als 13-jähriger Junge habe ich in Italien nach der<br />

Schule für eine Transportfirma Seifen und Putzschwämme<br />

eingepackt.<br />

Giuseppe Ceniviva – Stv. Leiter Reinigungsdienst<br />

_Was hat Sie kürzlich besonders gefreut?<br />

Mein bester Freund war lange Zeit krank – nun ist er<br />

wieder gesund. Er hat dieses Jahr in seiner<br />

Heimat Guadeloupe (karibische Inselgruppe) geheiratet<br />

und ich war mit meiner Familie dazu eingeladen.<br />

_Was hat Sie kürzlich besonders geärgert?<br />

Dass heutzutage Fussballstars für horrend hohe Gagen<br />

weiterverkauft werden. Diese jungen Spieler wissen<br />

dies gar nicht zu schätzen. Sie spielen nur, um Geld zu<br />

verdienen, nicht mehr der Freude wegen wie noch<br />

vor 20 Jahren. Gleichzeitig herrscht in vielen Teilen der<br />

Welt Armut. Für mich geht da die Rechnung nicht auf.<br />

_Was steht auf Ihrem Nachttisch?<br />

Mein uralter Radiowecker. Er ist mindestens 30 Jahre<br />

alt und läuft noch immer einwandfrei. Ausserdem das<br />

Bild meiner verstorbenen Mutter.<br />

_Was hält Sie nachts wach?<br />

Manchmal die Probleme meiner Familie und Freunde,<br />

die mich mitnehmen und nachdenklich stimmen.<br />

_Mit welcher bekannten Persönlichkeit würden<br />

Sie gerne ein Abendessen verbringen?<br />

Mit Roberto Benigni (Regisseur und Schauspieler)<br />

– es wäre bestimmt sehr lustig, mit ihm einen Abend<br />

zu verbringen.<br />

_Welches ist Ihr liebstes Buch?<br />

Die Bibel – ich lese oft kleine Kurzgeschichten<br />

aus der Bibel.<br />

_Wo essen Sie am liebsten?<br />

Zuhause oder mit Freunden im Garten.<br />

_Welcher Zeitepoche möchten Sie gerne einen<br />

Besuch abstatten?<br />

Der Römerzeit.<br />

_Was würden Sie mitnehmen auf eine einsame Insel?<br />

Meine Familie und ein Schweizer Sackmesser<br />

(kann man immer gut gebrauchen).<br />

_Wenn Sie sich entscheiden müssten: Welches Tier<br />

wären Sie am liebsten? Und warum?<br />

Ein Fuchs – er ist ein ruhiges und schlaues Tier.<br />

_Was macht Sie ganz schnell wütend?<br />

Unehrlichkeit.<br />

_Was weckt Ihre Leidenschaft?<br />

Essen, Sport und Musik – genau in dieser Reihenfolge.<br />

_Wo platzieren Sie Ihren Mut auf einer Skala von 0 bis 10?<br />

Zwischen 4 und 8 – entscheidend ist natürlich die Situation.<br />

_Wenn Sie jetzt ein Buch schrieben, zu welchem<br />

Genre würde es gehören?<br />

Thriller.<br />

_Welche Charaktereigenschaft Ihres/Ihrer Liebsten<br />

ist für Sie die wichtigste?<br />

Ihre Hilfsbereitschaft.<br />

_Drei Wünsche haben Sie offen. Wie lauten sie?<br />

• Gesundheit für meine Familie<br />

• Mehr Zeit für mich und meine Freunde haben<br />

• Mehr Teamwork bei der Arbeit<br />

_In welcher Landschaft fühlen Sie sich «daheim»?<br />

Auf dem Land – die Luft ist «sauberer».<br />

_Wovon träumen Sie mitten am Tag?<br />

Ich habe keine Zeit um Tagträumen nachzugehen.<br />

_Wovon sind Sie Fan?<br />

Natürlich von meiner Frau.<br />

18


Impressionen Jazz-Matinee vom 16. August <strong>2009</strong><br />

1 2<br />

Jazz-Matinee mit den<br />

Melody Makers<br />

3<br />

4 5<br />

7<br />

6<br />

1 + 2_ Der Jodlerklub Füllinsdorf, unterstützt<br />

von zwei Alphornbläsern, führte Stücke aus<br />

der Jodlermesse auf.<br />

3_ Ökumenischer Gottesdienst unter freiem<br />

Himmel: katholischer Seelsorger Ludwig Hesse<br />

und reformierte Pfarrerin Marion Klee<br />

4_ Auch dieses Jahr durften die Kutschenfahrten<br />

im Tierpark Weihermätteli nicht fehlen.<br />

5_ Die Melody Makers spielten ihre traditionellen<br />

Dixieland Jazz-Evergreens.<br />

6_ Reger Festbetrieb in der Arena der Kantonalen<br />

Psychiatrischen Klinik in Liestal<br />

7_ Lief das Meersäuli ins getippte Loch, gabs einen<br />

feinen Zopf für den Gewinner.<br />

19


Impressionen Personalfest <strong>2009</strong><br />

Unser Fest<br />

1 2 3<br />

4<br />

5<br />

7<br />

20<br />

6


der Superlative<br />

Alle drei Jahre findet ein gemeinsames Fest mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen<br />

Aufgabenbereichen und Diensten der Kantonalen Psychiatrischen Dienste statt. Als Zeichen des Dankes<br />

und der Anerkennung ihres grossen Engagements sind alle Mitarbeitenden eingeladen, einen<br />

Abend lang den Alltag zu vergessen und sich für einmal nach Strich und Faden verwöhnen zu lassen.<br />

8<br />

Für Unterhaltung war gesorgt: Die Steelband Los Zapallos<br />

eröffnete den Abend, der bekannte Slam-Poet Renato Kaiser<br />

gab uns die Ehre, das Komiker-Duo Seretos trat auf, die<br />

KPD-Hausband Rabitt Hill sang über die ewige Liebe und<br />

BackTo lud zum heissen Tanzfinale.<br />

Und dann diese exzellenten, mit Eisskulpturen geschmückten<br />

Buffets voller erlesener Köstlichkeiten – mir fehlen die<br />

Worte: eine wahre kulinarische Meisterleistung, welche<br />

auch höchste lukullische Erwartungen weit übertroffen hat.<br />

Dafür hätte unsere Küchen-Crew 20 von 20 Gault-Millau-<br />

Punkten und mindestens drei Michelin-Sterne oben drauf<br />

verdient. Gratulation!<br />

All diejenigen, die es nicht wahrhaben wollten, dass auch<br />

der schönste Abend einmal zu Ende geht, trafen sich zu<br />

später Stunde noch in der Mochito-Bar zu einem feinen<br />

Schlummertrunk.<br />

Dass der Abend so reibungslos verlief, dafür sorgten viele<br />

Helferinnen und Helfer. Ihnen allen gebührt Dank: dem<br />

ganzen Küchenteam, der Mochito-Bar-Crew, den Mitarbeitenden<br />

der Cafeteria, der Technik, der Gärtnerei, des Roomservices,<br />

des Reinigungsdienstes, den Angehörigen der Betriebsfeuerwehr<br />

und natürlich den Mitgliedern des OK.<br />

Schön zu beobachten war auch, wie fröhlich und entspannt<br />

die Stimmung von Beginn weg war. Es war in jeder Hinsicht<br />

ein unvergesslicher Abend – der verdiente Dank an<br />

unsere Mitarbeitenden! ■<br />

Gabriela Degen, Direktionsassistentin<br />

9<br />

1_ Zwei Mitarbeiterinnen aus dem Service: auch dank<br />

Ihnen konnten wir Mitarbeitenden einen wunderschönen<br />

Abend geniessen.<br />

2_ Der Kaiser unter den Dichtern: der erfolgreiche<br />

Slam Poet Renato Kaiser überzeugte alle mit seiner ausdrucksstarken<br />

Performance.<br />

3_ Der Lied-Poet «dr Glood» führte durch den Abend.<br />

4_ Sie dürfen stolz sein auf ihre kulinarische Meisterleistung.<br />

5_ Die drei Engel für Charlie.<br />

6_ DAS ZELT: Hier sorgten die Künstlerinnen und Künstler für<br />

einen unvergesslichen Abend voller Musik, Poesie und Witz.<br />

7_ Das Komiker-Duo SERETOS<br />

8_ «Unsere» Musikstars: die Hausband Rabbit Hill<br />

9_ BackTo lud zum heissen Tanzfinale. Wer konnte da noch<br />

stillstehen?<br />

21


Ankündigung<br />

1. Juli bis<br />

30. Sept. <strong>2009</strong><br />

Eintritte<br />

ENTWICKLUNG UND PERSPEKTIVEN<br />

DER AMBULANTEN PSYCHIATRISCHEN<br />

VERSORGUNG<br />

EINLADUNG ZUM SYMPOSIUM VOM 22. OKTOBER <strong>2009</strong><br />

ANLÄSSLICH DES 30-JÄHRIGEN JUBILÄUMS<br />

DER EXTERNEN PSYCHIATRISCHEN DIENSTE BASEL-LANDSCHAFT<br />

Voranzeige Symposium EPD vom 22. Oktober <strong>2009</strong><br />

VOM VERSTEHEN<br />

UND SEINEN GRENZEN<br />

KONZEPTE UND PSYCHIATRISCHER ALLTAG<br />

VORANZEIGE ZUM SYMPOSIUM VOM 12. NOVEMBER <strong>2009</strong><br />

PROF. DR. MED. JOACHIM KÜCHENHOFF, CHEFARZT<br />

UND DIE KANTONALE PSYCHIATRISCHE KLINIK BASELLAND FREUEN SICH,<br />

SIE AUF DAS SYMPOSIUM AM 12. NOVEMBER <strong>2009</strong> IN LIESTAL<br />

HINWEISEN ZU DÜRFEN.<br />

Referate und Workshops mit<br />

Prof. Dr. Emil Angehrn, Basel<br />

Prof. Dr. Dr. Paul Hoff, Zürich<br />

Prof. Dr. Dr. Rolf-Peter Warsitz, Kassel<br />

Wie gut können wir unsere Patienten verstehen, wie weit reicht unser<br />

Sinnverstehen in der <strong>Psychiatrie</strong>? Aus philosophischer, psychopathologischer<br />

und psychoanalytischer Sicht sollen die Grenzen neu ausgelotet werden.<br />

Die Konsequenzen für den psychiatrischen Alltag sollen praxisnah und anhand<br />

klinischer Beispiele erkundet werden.<br />

Die Einladung mit dem definitiven Programm werden wir Ihnen<br />

im September zusenden.<br />

Referate und Workshops mit<br />

Dr. med. Andreas Andreae, Winterthur<br />

Dr. med. Kurt Bachmann, Langenthal<br />

Dr. med. Theodor Cahn, Binningen<br />

Dr. med. Hans Kurt, Solothurn<br />

Prof. Dr. med. Anita Riecher, Basel<br />

Dr. med. Hanspeter Walti, Zug<br />

Dr. med. Roland Weber, Schwyz<br />

und diversen Mitarbeitenden der Externen<br />

Psychiatrischen Dienste Basel-Landschaft<br />

Kontaktadresse<br />

Evelyne Siegrist, Chefarztsekretariat<br />

Spitalstrasse 1, 4410 Liestal<br />

Tel. + 41 (0)61 927 75 11<br />

Fax + 41 (0)61 927 75 25<br />

evelyne.siegrist@kpd.ch<br />

Kontaktadresse:<br />

Elke Anschütz, Chefarztsekretariat<br />

Kantonale Psychiatrische Klinik<br />

Bienentalstrasse 7, 4410 Liestal<br />

Tel. +41 (0)61 927 71 61<br />

elke.anschuetz@kpd.ch<br />

Bild: Anselm Stalder, Basel<br />

Juli<br />

Herth Petra<br />

Arztsekretärin<br />

EPD Bruderholz<br />

Jordi Daniela<br />

Psychologin P.G.<br />

KJPD Bruderholz<br />

Meissner Petra<br />

Arztsekretärin<br />

EPD Bruderholz<br />

Mundschin Roman<br />

Leiter Disposition<br />

Wartung und Unterhalt<br />

Technischer Dienst<br />

KPD<br />

Renggli Bernadette<br />

Psychologin P.G.<br />

Psychologischer<br />

Dienst KPK<br />

Schöberl Peter<br />

Teamleiter Wohnheim<br />

Windspiel<br />

Siebers Benedikt<br />

Assistenzarzt<br />

Ärztlicher Dienst KPK<br />

Weiss Isabelle<br />

Psychologin P.G.<br />

EPD Bruderholz<br />

Klytta Candida<br />

Psychologin P.G.<br />

Psychologischer<br />

Dienst KPK<br />

Maier Barbara<br />

Assistenzärztin<br />

Ärztlicher Dienst KPK<br />

Feldmann Katja<br />

Psychologin P.G.<br />

Psychologischer<br />

Dienst KPK<br />

Stingelin Carmen<br />

Angestellte AUB IAP<br />

AUB<br />

Capar Dervis<br />

Angestellter AUB IAP<br />

AUB<br />

Kohler Barbara<br />

Angestellte AUB IAP<br />

AUB<br />

Cloos Marianne<br />

Assistenzärztin /Stv.<br />

Oberärztin<br />

Ärztlicher Dienst KPK<br />

Beeri Susanne<br />

Pflegefachfrau HF i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Leuenberger Sarah<br />

Pflegefachfrau HF i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Reutlinger Sonja<br />

Pflegefachfrau HF i.A.<br />

KJPD Bruderholz<br />

Winkler Sarah<br />

Pflegefachfrau HF i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

August<br />

Aeschbacher Mara<br />

Psychologin P.G.<br />

EPD Bruderholz<br />

Bachmann Marc<br />

Koch i.A.<br />

Gastronomie KPD<br />

Boenzli Andreas<br />

Kaufmann i.A.<br />

Finanzen & Informatik<br />

KPD<br />

Colovic Milos<br />

Fachangestellter<br />

Gesundheit i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Dreier Caroline<br />

Köchin i.A.<br />

Gastronomie KPD<br />

Guimaraes Catia<br />

Fachangestellte<br />

Gesundheit i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Kämpfer Janine<br />

Fachangestellte Gesundheit<br />

i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Mathies Dätwyler<br />

Susanne<br />

Sozialarbeiterin<br />

Sozialdienst KPK<br />

Voranzeige Symposium KPK vom 12. November <strong>2009</strong><br />

22


Personelles<br />

Jubiläen<br />

Pensioniert<br />

Moor Cyrill<br />

Fachangestellter<br />

Gesundheit i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Nieto José<br />

Handwerker<br />

Technischer Dienst<br />

KPK<br />

Nonnato Sandro<br />

Fachangestellter<br />

Gesundheit i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Peixeiro Telma<br />

Fachangestellte<br />

Gesundheit i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Schönenberger Paul<br />

Betriebshandwerker<br />

Technischer Dienst<br />

KPD<br />

Seematter Silas<br />

Fachangestellter<br />

Gesundheit i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Signer Ursula<br />

Dipl. Pflegefachfrau<br />

Pflegedienst KPK<br />

Soland Jérôme<br />

Fachangestellter<br />

Gesundheit i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Frascaro Tanja<br />

Pflegemitarbeiterin<br />

i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Hackspiel Katharina<br />

Zierpflanzengärtnerin<br />

i.A.<br />

Logistik KPD / Gärtnerei<br />

Jundt Ann<br />

Zierpflanzengärtnerin<br />

i.A.<br />

Logistik KPD / Gärtnerei<br />

Kehrli Pascal<br />

Pflegefachmann HF<br />

i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Kellenberger Irina<br />

Pflegeassistentin i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Kukec Penelope<br />

Kauffrau i.A.<br />

Verwaltung KPD<br />

Sej Durata<br />

Pflegemitarbeiterin<br />

i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Sivanesan Jobina<br />

Pflegemitarbeiterin<br />

i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Bättig Isabel<br />

Arztsekretärin<br />

Ärztlicher Dienst KPK<br />

Meier Melanie<br />

Fachangestellte<br />

Gesundheit<br />

Pflegedienst KPK<br />

Mundwiler-Moritz<br />

Petra<br />

Arztsekretärin<br />

Ärztlicher Dienst KPK<br />

Ziltener Nadia<br />

Gärtnerin<br />

Gärtnerei KPD<br />

Bibica Annette<br />

Oberärztin<br />

EPD Münchenstein<br />

Hunziker-Bircher<br />

Maja<br />

Psychologin P.G.<br />

EPD Liestal<br />

Kapp Kerstin<br />

Fachangestellte<br />

Gesundheit<br />

Pflegedienst KPK<br />

Koss Almut<br />

Assistenzärztin<br />

EPD Bruderholz<br />

Kuhny Nicole<br />

Fachangestellte<br />

Gesundheit<br />

Pflegedienst KPK<br />

Pilz Linda<br />

Pflegefachfrau HF i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

Rentrop Hannah<br />

Assistenzärztin<br />

Ärztlicher Dienst<br />

KPK<br />

Velupillai Vinothini<br />

Sozialarbeiterin<br />

Ärztlicher Dienst<br />

KPK / Sozialdienst<br />

Wyssen Manuela<br />

Psychologin P.G.<br />

KJPD Liestal<br />

Zubanovic Tatjana<br />

Assistenzärztin<br />

PDA Liestal<br />

Dornfeld Patrick<br />

Pflegefachmann HF<br />

i.A.<br />

Pflegedienst KPK<br />

10 Jahre<br />

1.7.<strong>2009</strong><br />

Baumgartner<br />

Christine<br />

1.7.<strong>2009</strong><br />

Ernsting-Schmitt<br />

Simone<br />

1.8.<strong>2009</strong><br />

Troxler Paul<br />

1.9.<strong>2009</strong><br />

Aeschbach Claudine<br />

1.9.<strong>2009</strong><br />

Gregor-Taschwer<br />

Harald<br />

15 Jahre<br />

1.7.<strong>2009</strong><br />

Ciaramella-Russo<br />

Raffaele<br />

16.8.<strong>2009</strong><br />

Zorn Peter Michael<br />

20 Jahre<br />

1.7.<strong>2009</strong><br />

Habegger Albert<br />

16.8.<strong>2009</strong><br />

Zaljevic-Hasic Zehra<br />

1.9.<strong>2009</strong><br />

Schillinger-Burkhart<br />

Dietmar<br />

1.9.<strong>2009</strong><br />

Voeglin-Kämpfer<br />

Barbara<br />

25 Jahre<br />

1.8.<strong>2009</strong><br />

Candotti Paolo<br />

17.9.<strong>2009</strong><br />

Degen Martin<br />

17.9.<strong>2009</strong><br />

Niederhauser<br />

Walter<br />

30 Jahre<br />

15.8.<strong>2009</strong><br />

Clemente Eulalia<br />

1.9.<strong>2009</strong><br />

Elmiger Louis<br />

Korrigenda<br />

1.7.<strong>2009</strong><br />

Albert René<br />

1.8.<strong>2009</strong><br />

Krebs Hanspeter<br />

1.9.<strong>2009</strong><br />

Wild Maria<br />

Frau Antonietta<br />

Guerrieri und<br />

Frau Amparo Pato<br />

hatten 2008 das<br />

30. Dienst jahr<br />

und nicht <strong>2009</strong><br />

Frau Ursula Attinger<br />

hatte am 1.4.<strong>2009</strong> das<br />

30. Dienstjahr und<br />

nicht das 35.<br />

23


P.P.<br />

4410 Liestal<br />

296 Seiten, geb.,<br />

EUR 29,90<br />

1. Auflage <strong>2009</strong><br />

ISBN 3-938808-66-7<br />

ISBN 978-3-938808-66-5<br />

Eine Livzenzausgabe<br />

dieses Titels finden<br />

Sie in digitaler Form<br />

als PDF-Datei im Verlag<br />

«Humanities Online»<br />

(www.humanities-online.de)<br />

zum Preis von EUR 14.–<br />

Die Vermessung<br />

der Seele<br />

Die Auseinandersetzung um den Menschen ist um unterschiedliche<br />

Fragestellungen angelegt und bewegt sich zwischen<br />

verschiedenen wissenschaftlichen Zugängen. Im<br />

Be sonderen ist die Subjektivitätsphilosophie, die nach der<br />

Konstitution und nach den Grenzen des Selbst fragt, mit<br />

zwei Aussenperspektiven konfrontiert, in denen diese Fragen<br />

in profilierter Weise hervortreten. Beide bilden einen<br />

Leitfaden der in diesem Band dokumentierten Diskussion.<br />

Die eine liegt im Gespräch zwischen der Philosophie<br />

und der Psychoanalyse, das seit einem Jahrhundert die<br />

Macht des Bewusstseins und die Zentralität des Ich kritisch<br />

befragt. Die andere besteht in der Herausforderung<br />

der Philosophie – und ebenso der Psychoanalyse – durch<br />

die Neurowissenschaften, die grundsätzlich die Binnenperspektive<br />

der Selbstbeschreibung und des Selbst durch den<br />

Blick von aussen ergänzt und infragestellt. Beide Auseinandersetzungen<br />

stehen für Probleme, mit denen sich das<br />

Denken seit je befasst hat, die aber in diesen neueren Auseinandersetzungen<br />

eine spezifische Prägnanz gewinnen.<br />

Die Verbindung und Überlagerung beider Beziehungen<br />

bildet den Horizont, innerhalb dessen die folgenden Beiträge,<br />

unter variierenden Aspekten, die Frage nach dem<br />

menschlichen Selbst stellen. ■<br />

Herausgegeben von Emil Angehrn und<br />

Joachim Küchenhoff<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Direktion Kantonale<br />

Psychiatrische Dienste <strong>Baselland</strong><br />

Redaktion<br />

Dominique Ehrsam<br />

Corinne Wenger<br />

Redaktionelle Bearbeitung<br />

Heinz Heer, Basel<br />

Gestaltung<br />

vista point, Basel<br />

Druck<br />

Lüdin AG, Liestal<br />

<strong>diagonal</strong> erscheint 3-mal jährlich<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Kantonalen Psychiatrischen Dienste sind<br />

eingeladen, Themenvorschläge, Artikel<br />

oder Berichte einzureichen. Wenden Sie sich<br />

dazu an die Redaktionsleitung oder an<br />

eine der folgenden Kontaktpersonen aus<br />

Ihrem Bereich:<br />

Elke Anschütz, Ärztlicher Dienst KPK<br />

Renata Balmer, Alterspsychiatrie Bereich III KPK<br />

Susanne Bielser, Logistik<br />

Madlen Blösch, PDA und KJPD<br />

Regine Meyer, Personal<br />

Stefan Lohner, Betriebskommission<br />

Lenka Svejda, EPD<br />

Cecile Weiz, Wohnheime<br />

Diana Wieland, Pflegedienst KPK<br />

A<br />

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