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diagonal 2009-3 (pdf, 3.9Mb) - Psychiatrie Baselland PBL

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30 Jahre EPD Interview mit PD Dr. Jakob Bösch<br />

«Es war ein schwieriger<br />

und anstrenG ender Beginn»<br />

PD Dr. Jakob Bösch war von<br />

1991 bis 2006 Chefarzt<br />

der Externen Psychiatrischen<br />

Dienste Basel-Landschaft.<br />

Im Interview blickt er auf diese<br />

bewegte Zeit zurück.<br />

4<br />

_<strong>diagonal</strong>: Sie sind 2006 nach fast 15 Jahren als<br />

Chefarzt an den EPD in Pension gegangen. Wie haben<br />

Sie sich eingelebt als «emeritierter» Chefarzt?<br />

Jakob Bösch: Auf jeden Fall arbeite ich weit mehr, als ich<br />

mir vor der Pensionierung je für diese Zeitperiode vor gestellt<br />

habe. Daraus können Sie schliessen, dass mir meine<br />

aktuelle Tätigkeit viel Befriedi gung gibt. Trotzdem geniesse<br />

ich auch die grössere Freiheit. Für eine neue Partnerschaft,<br />

wie ich sie seit drei Jahren habe, bedeutet die vermehrte<br />

freie Zeit eine uner wartete, unglaubliche Steigerung der<br />

Beziehungsqualität.<br />

_Womit beschäftigen Sie sich heute beruflich<br />

am intensivsten?<br />

Seit fünf Jahren arbeite ich mit dem hellsichtigen Medium<br />

Anouk Claes zusammen. Nachdem das Schweizer Fernsehen<br />

Ende 2005 darüber einen Film ausgestrahlt hat, werden<br />

wir von der Nachfrage nach Kursen, Vorträgen und<br />

Beratungen bis heute fast überrannt. Das Thema Heilen<br />

und Versöhnen, das ich schon seit mehr als zehn Jahren<br />

erforsche und lehre, setzt den Akzent vermehrt auf Selbstheilung.<br />

_Sie haben 1991 Dr. Jakob Christ, der leider<br />

schon verstorben ist, als Chefarzt der EPD abgelöst.<br />

Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?<br />

Es war ein schwieriger und anstrengender Beginn. Die<br />

Teams waren enorm zerstritten, zwischen meinem Vorgänger<br />

und der Verwaltung herrschte dicke Luft. Der Kostendeckungsgrad<br />

war auf 21 Prozent gesunken. Daher<br />

konnten auch lange geplante Ausbauprojekte, wie beispielsweise<br />

die seit EPD-Beginn vorgesehene zweite Tagesklinik<br />

im unteren Kantonsteil, erst realisiert werden, nachdem<br />

der Kostendeckungsgrad innert weniger Jahre wieder<br />

auf etwa 65 Prozent gestiegen war.<br />

_Während Ihren 15 Jahren als Chefarzt der EPD haben<br />

Sie den ambulanten Dienst entscheidend mitgeprägt.<br />

Wie entwickelte sich die Sozial psychia trie in dieser Zeit<br />

im Kanton Basel-Landschaft?<br />

In den USA, Holland und England war nach einer Phase<br />

der Ausbau-Euphorie gerade zur Zeit meines Stellenantritts<br />

eine herbe Ernüchterung eingetreten. Man erkannte,<br />

dass ohne Einbezug der Grundversorger, also der Hausärzte,<br />

eine flächendeckende psychiatrische Versorgung aus geografischen<br />

und ökonomischen Gründen nie zu erreichen<br />

war. Deshalb setzte ich da einen Schwerpunkt. Angesichts<br />

des verbesserten Kostendeckungsgrades und der von Jahr<br />

zu Jahr enorm steigenden Patientenzahlen gewährte uns<br />

der damalige Gesundheitsdirektor Eduard Belser ein Globalbudget.<br />

So konnten trotz Kostenkontrolle und Stellen­

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