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Ma<strong>ch</strong>t über die Mens<strong>ch</strong>heit:<br />
Wasserknappheit<br />
Was unbestritten ist: „Ma<strong>ch</strong>t kann Widerstand<br />
anreizen. Weitergeda<strong>ch</strong>t liesse si<strong>ch</strong><br />
Widerstand dann als versu<strong>ch</strong>te Negierung<br />
von Ma<strong>ch</strong>t fassen. Widerstand findet statt,<br />
wenn der Versu<strong>ch</strong> unternommen wird, si<strong>ch</strong><br />
der Ma<strong>ch</strong>t zu entziehen und ihr die Gefolgs<strong>ch</strong>aft<br />
zu verweigern.“ (42) Bettina S<strong>ch</strong>orr<br />
s<strong>ch</strong>reibt im Weiteren: „Dieser Versu<strong>ch</strong> kann<br />
die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>sten Ausprägungen annehmen,<br />
kann individuell oder kollektiv sein,<br />
aktiv oder passiv ausfallen und sowohl friedli<strong>ch</strong><br />
ablaufen als au<strong>ch</strong> mit dem Einsatz von<br />
Gewalt verbunden sein. Widerstand kann<br />
ausserdem politis<strong>ch</strong> motiviert sein oder privaten<br />
Gründen folgen.“ (43) Ein Beispiel für<br />
den Widerstand einer sozialen Bewegung<br />
stellt der sogenannte „bolivianis<strong>ch</strong>e Wasserkrieg“<br />
dar, wel<strong>ch</strong>er mit der Privatisierung<br />
des Wassers 1999 und der einhergehenden<br />
exorbitanten Preiserhöhung startete. (44)<br />
In dieser Auseinandersetzung wurden u.a.<br />
folgende Fragen deutli<strong>ch</strong>: Wem gehört<br />
Wasser? Wer hat die Ents<strong>ch</strong>eidungsma<strong>ch</strong>t<br />
über Wasser? Gibt es ein „Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>t“<br />
auf Wasser? Gibt es ein Gemeinre<strong>ch</strong>t auf<br />
Wasser?<br />
Do<strong>ch</strong> stellen si<strong>ch</strong> diese Fragen au<strong>ch</strong> im<br />
„Wassers<strong>ch</strong>loss S<strong>ch</strong>weiz“? Die Vereinten<br />
Nationen erre<strong>ch</strong>neten, dass im Jahr 2030<br />
47% der Weltbevölkerung in Regionen mit<br />
grossen Wasserproblemen leben werden.<br />
(45) Dabei bedeutet Wasserversorgung<br />
ni<strong>ch</strong>t nur das häusli<strong>ch</strong>e Trinkwasser und<br />
Sanitäranlagen, sondern beeinflusst alle<br />
Aspekte des mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Lebens: Die<br />
Gesundheit, Lebensmittelproduktion und<br />
-si<strong>ch</strong>erheit, aber au<strong>ch</strong> die Energieversorgung<br />
sowie die industrielle und ökologis<strong>ch</strong>e<br />
Na<strong>ch</strong>haltigkeit. (46) Die Fragen, ob Wasser<br />
ein Gemeingut ist und wer die Ma<strong>ch</strong>t besitzt<br />
über dessen Verteilung und Verbrau<strong>ch</strong><br />
zu ents<strong>ch</strong>eiden, stellen somit ganz und gar<br />
existentielle Fragen für die Mens<strong>ch</strong>heit dar.<br />
Die Ergebnisse des europäis<strong>ch</strong>en Fors<strong>ch</strong>ungsprojekts<br />
„ACQWA“, unter der Leitung<br />
der Universität Genf, zeigen auf, dass<br />
– bedingt dur<strong>ch</strong> den Klimawandel – au<strong>ch</strong><br />
die S<strong>ch</strong>weiz von Wasserknappheit betroffen<br />
sein könnte. (47) Liest man die bundesrätli<strong>ch</strong>e<br />
Strategie zur „Anpassung an den Klimawandel<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz“, fällt auf, dass<br />
die Sommertrockenheit sowie das Ho<strong>ch</strong>-<br />
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