«Die Idee ist eine einzige Technologie» - Rowipress.ch
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Felser: Die neue Te<strong>ch</strong>nologiestruktur der Vernetzung von dezentraler Intelligenz<br />
erlaubt <strong>eine</strong>n effizienteren Informationsaustaus<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen<br />
Geräten, sondern au<strong>ch</strong> für die Kommunikation na<strong>ch</strong> oben bis zur Betriebsleitung.<br />
Das grosse Potenzial der Te<strong>ch</strong>nologie liegt also darin, dass die Information ni<strong>ch</strong>t nur<br />
ras<strong>ch</strong> in horizontaler, sondern au<strong>ch</strong> in vertikaler Ri<strong>ch</strong>tung fliesst. Dies erlaubt<br />
weiterführende Optimierungen. Eine Mas<strong>ch</strong>ine muss zum Beispiel ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
periodis<strong>ch</strong> von <strong>eine</strong>m Mitarbeiter gewartet werden, sondern kommuniziert selbst,<br />
wenn <strong>eine</strong> Wartung fällig wird. Das bringt neue Einsparungspotenziale.<br />
Sie spre<strong>ch</strong>en viel von Kommunikation. Inwiefern dient beispielsweise die<br />
te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Entwicklung in der Telekommunikation der Vereinfa<strong>ch</strong>ung von<br />
Automatisierungsprozessen?<br />
Felser: Sie hat <strong>eine</strong>n wi<strong>ch</strong>tigen Einfluss. In der Telekommunikation gab es früher<br />
vers<strong>ch</strong>iedene, voneinander getrennte Netzwerke für ganz vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Anwendungen. Es gab ein Telefonnetz, ein Ferns<strong>ch</strong>reibernetz, ein Datennetz und so<br />
weiter. Dann ging man daran, all diese Anwendungen auf <strong>eine</strong>m Netz<br />
zusammenzufassen. Dies gelang mit dem Ethernet, das heute zum Beispiel<br />
Telefonie über das Internet ermögli<strong>ch</strong>t. In der Automatisierung gibt es die glei<strong>ch</strong>e<br />
Tendenz. Für die Vernetzung von vers<strong>ch</strong>iedenen Geräten wurden sogenannte<br />
Feldbusstandards definiert. Der Wuns<strong>ch</strong> kommt nun auf, dass man das bisher<br />
auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> in Büros genutzte Ethernet fortan au<strong>ch</strong> für Automatisierungsprozesse<br />
im Feld nutzen kann. Die <strong>Idee</strong> <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> <strong>einzige</strong> Te<strong>ch</strong>nologie in der gesamten<br />
Automatisierung.<br />
Kann Automatisierung au<strong>ch</strong> die Energieeffizienz steigern?<br />
Felser: Ja, denn es geht bei allen automatisierten Abläufen stets um den mögli<strong>ch</strong>st<br />
sparsamen Umgang mit Ressourcen wie Energie, Wasser, Luft und so weiter. Unter<br />
dem Stri<strong>ch</strong> dienen die Einsparungen den Unternehmen natürli<strong>ch</strong> dazu, <strong>eine</strong>n<br />
Prozess mögli<strong>ch</strong>st ökonomis<strong>ch</strong> zu gestalten, Kosten zu senken und damit -<br />
konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
Werden diese Vorzüge in der Wirts<strong>ch</strong>aft heute flä<strong>ch</strong>endeckend genutzt?<br />
Felser: Nein, weil viele Betriebsleiter in vers<strong>ch</strong>iedenen Industrien bislang no<strong>ch</strong> die<br />
Investitionskosten für die Installation sol<strong>ch</strong>er Te<strong>ch</strong>nologien s<strong>ch</strong>euen. Was dabei oft<br />
vergessen wird: Die künftigen Einsparungen von Betriebskosten dank sol<strong>ch</strong>er<br />
Automatisierungste<strong>ch</strong>nologien sind auf mittlere und längere Fr<strong>ist</strong> me<strong>ist</strong>ens viel höher<br />
als die Kosten für derem Installation. Es lohnt si<strong>ch</strong> deshalb, etwas mehr zu<br />
investieren, um dana<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e Anlagen au<strong>ch</strong> effizient amortisieren zu können.<br />
Und diese Bots<strong>ch</strong>aft wollen Sie mit Ihrer Organisation Profibus verbreiten?<br />
Felser: Wir sind natürli<strong>ch</strong> bestrebt, die Vorteile der Automatisierung auf allen Ebenen<br />
bekannt zu ma<strong>ch</strong>en. Ziel <strong>ist</strong> es, Ents<strong>ch</strong>eidungsträger aus der Wirts<strong>ch</strong>aft für das<br />
Thema zu interessieren und so <strong>eine</strong> wa<strong>ch</strong>sende Na<strong>ch</strong>frage zu generieren. Auf der<br />
anderen Seite müssen wir au<strong>ch</strong> genügend Fa<strong>ch</strong>kräfte und Ingenieure zur Bedienung<br />
von Automatisierungste<strong>ch</strong>nologien ausbilden. Au<strong>ch</strong> das <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> Aufgabe unserer<br />
Organisation. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>t es au<strong>ch</strong> Handwerker, wel<strong>ch</strong>e die Te<strong>ch</strong>nologien<br />
installieren und warten können.