Ausgabe 4 - Sonnenhof-Gemeinde

Titelthema
ein Schenken, das allerdings nicht eingefordert
oder diktiert werden kann.
Ein "Familientyrann" kann schon von
oben herunter vielleicht mit lautem
Geschrei, vielleicht auch mit raffinierten
Tricks oder sogar unausgesprochenem
Druck die Familie "ruhig und in
Schach halten". Ein Familienleben
kann dann nach außen irgendwie
"friedlich" funktionieren. Aber es
herrscht kein Frieden, der die Familie
glücklich macht.
Wirtschaftlich oder militärisch mächtige
Staaten können schon von oben
herunter diktieren, wo es politisch lang
geht. Aber "Frieden" ohne gerechte
Teilhabe aller Beteiligten ist kein Frieden.
In der Bibel (Psalm 85) wird betend
die Hoffnung formuliert, dass
Frieden und Gerechtigkeit sich küssen.
Frieden zwischen Menschen ist Geschenk,
ist Begegnung auf Augenhöhe,
ist Freude an den eigenen Stärken und
an denen der Anderen, ist geschenkter
Verzicht auf Selbstgerechtigkeit.
"Frieden, das ist geschenkt." Frieden
ist allerdings alles andere als ein billiges
Geschenk, das uns nur so ohne
Weiteres in den Schoß fallen würde.
Wenn Schüler eine nur sehr einfache
Arbeit schreiben müssen sagen sie
manchmal: "Das ist geschenkt." Auch
in anderen Bereichen schätzen wir
Dinge , die uns nicht wirklich herausfordern,
als "geschenkt" ein. Dass wir
Frieden unter uns leben, ist eine enorme
menschliche Herausforderung, die
uns viel an Offenheit und Menschlichkeit,
an Arbeit und Engagement, an
Phantasie und Liebe abverlangt. Das
Geschenk des Friedens auszupacken
und umzusetzen ist herausfordernde
und erfüllende Lebenskunst.
EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE
UND FRIEDEN AUF ERDEN!"
Übrigens können Menschen auch sich
selbst mit Frieden beschenken, wenn
sie sich beschenken lassen vom Frieden
Gottes, wenn sie sich auch selbst
ihre Schwächen und ihr Versagen vergeben,
wenn sie sich selbst anlächeln
beim Blick in den Spiegel.
6