Handwerk 12-2012_Handwerk 6/2011 - Kreishandwerkerschaft ...
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HANDWERK AKTUELL 15<br />
Finanzen<br />
Rundfunkbeitragspflicht<br />
Hinweise für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
Neue Vorschriften ab Januar 2013<br />
Ab 1. Januar 2013 gelten die<br />
neuen Vorschriften zum Rundfunkbeitrag.<br />
Das <strong>Handwerk</strong> hatte sich mit<br />
Hinweis auf erhöhte Belastungen<br />
für Betriebe mit Filialen<br />
und Betriebsfahrzeugen gegen<br />
die neue Regelung gewehrt,<br />
hatte aber nur Teilerfolge.<br />
Die GEZ bzw. die Rundfunkanstalten<br />
haben mit der Erfassung<br />
der beitragspflichtigen Betriebe<br />
und Organisationen begonnen.<br />
Nachfolgend finden Sie<br />
wichtige Hinweise und Informationen:<br />
Grundstruktur des neuen<br />
Rundfunkbeitrags<br />
Die Pflicht der Unternehmen<br />
zur Entrichtung des neuen<br />
„Rundfunkbeitrages“ knüpft ab<br />
2013 grundsätzlich an der Anzahl<br />
der Beschäftigten pro Betriebsstätte<br />
an und besteht unabhängig<br />
vom Vorhandensein<br />
von Rundfunkempfangsgeräten.<br />
• Kleinbetriebe bis acht Beschäftigte<br />
(pro Betriebsstätte)<br />
müssen einen Drittelbeitrag<br />
entrichten (5,99 €)<br />
• Betriebsstätten bis 19 Beschäftigte<br />
einen vollen Beitrag<br />
(17,98 €)<br />
• Betriebsstätten bis 49 Beschäftigte<br />
zwei Beiträge<br />
(35,96 €)<br />
• Betriebsstätten bis 249 Beschäftigte<br />
fünf Beiträge<br />
(89,90 €)<br />
• Betriebsstätten bis 499 Beschäftigte<br />
zehn Beiträge<br />
(179,80 €)<br />
• Weitere Staffelungen<br />
Die betrieblichen (und zugelassenen)<br />
Kraftfahrzeuge unterliegen<br />
der Beitragspflicht. Pro Betriebsstätte<br />
ist ein Fahrzeug<br />
beitragsfrei, für weitere Fahrzeuge<br />
ist je ein Drittelbeitrag zu<br />
entrichten.<br />
Auf dem aktuellen Erfassungsbogen<br />
der GEZ sind die Anzahl<br />
der Beschäftigten und die Anzahl<br />
der Fahrzeuge einzutragen.<br />
Neben der von der GEZ direkt<br />
angeschriebenen Betriebsstätte<br />
sind auch weitere Betriebsstätten<br />
des Unternehmens<br />
anzugeben. Grundsätzlich<br />
besteht gemäß Staatsvertrag<br />
Auskunftspflicht.<br />
Ergänzende Hinweise zum<br />
korrekten Ausfüllen der<br />
Erfassungsbögen:<br />
1. Betriebsstättendefinition<br />
Ein Unternehmen muss, soweit<br />
es über separate Betriebsstätten<br />
bzw. Filialen verfügt, diese<br />
auf dem Erfassungsbogen bzw.<br />
einem ergänzenden Blatt angeben.<br />
Bei einer Betriebsstätte muss es<br />
sich um eine abgrenzbare und<br />
ortsfeste Raumeinheit handeln.<br />
Bauten oder Grundstücke, in<br />
oder auf denen ein Beschäftigter<br />
nur gelegentlich eine Tätigkeit<br />
ausübt, sind laut Begründung<br />
zum Staatsvertrag nicht<br />
gesondert beitragspflichtig. Eine<br />
Beitragspflicht entsteht<br />
nicht, soweit „kein Arbeitsplatz“<br />
eingerichtet ist.<br />
Baustellen, auch Baustellencontainer<br />
und Funktionsräume<br />
von Reinigungsfirmen lösen<br />
keine Beitragspflicht aus.<br />
Alle räumlich zusammenhängenden<br />
Betriebsteile sind<br />
gemäß Staatsvertrag als eine<br />
Betriebsstätte zusammenzufassen.<br />
Zu klären: Teile von Betriebsstätten,<br />
die nur minimal räumlich<br />
voneinander getrennt sind<br />
(z.B. ein Verkaufspavillon auf<br />
der anderen Straßenseite des<br />
Hauptgeschäftes) sollten wie eine<br />
wirtschaftliche Einheit betrachtet<br />
werden. Sollte sich im<br />
konkreten Falle eine solche<br />
Konstellation ergeben, ist zu<br />
empfehlen, dass der Betrieb<br />
auf dem Erfassungsbogen vermerkt,<br />
dass es sich nach seiner<br />
Auffassung um eine Betriebsstätte<br />
handelt, für die nur einmal<br />
ein Rundfunkbeitrag zu<br />
entrichten ist (sinnvoller Weise<br />
aber nur, wenn sich dadurch in<br />
Hinblick auf die Beitragsstaffelung<br />
ein geringerer Zahlbetrag<br />
ergäbe).<br />
Ein Betrieb eines Selbständigen,<br />
der sich in einer Wohnung befindet,<br />
für die bereits ein Rundfunkbeitrag<br />
entrichtet wird,<br />
wird nicht noch einmal beitragspflichtig.<br />
Zu klären: Es kommt in der Praxis<br />
häufig vor, dass die selbe<br />
Person mehrere Firmen (z.B.<br />
eine Autowerkstatt und eine<br />
Lackiererei) auf einem Grundstück<br />
und mit (weitgehend)<br />
derselben Belegschaft betreibt.<br />
Bislang gibt es hierzu<br />
noch keine offizielle Stellungnahme<br />
der Rundfunkanstalten.<br />
Sollten solche Betriebsinhaber<br />
schon jetzt mehrfach angeschrieben<br />
worden sein, um<br />
sie damit ab 2013 zu mehrfacher<br />
Rundfunkbeitragsentrichtung<br />
zu erfassen, ist zu empfehlen,<br />
dass diese Unternehmer<br />
der GEZ zunächst übermitteln,<br />
dass sie ihre Meldung und<br />
Beitragspflicht mit den Angaben<br />
in einem Erfassungsbogen<br />
für einen Betrieb als erfüllt ansehen<br />
und auf eine abschlie -<br />
ßende Klärung dieser Frage<br />
verweisen.<br />
2. Beschäftigte<br />
Es ist darauf zu achten, bei der<br />
Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten die Auszubildenden<br />
und geringfügig<br />
Beschäftigte, sowie den Inhaber<br />
und Zeitarbeitnehmer nicht<br />
anzugeben, da sie nicht in die<br />
Staffelung eingehen.<br />
Im Erfassungsbogen wird die<br />
Angabe der Zahl der Beschäftigten<br />
„zum jetzigen Zeitpunkt“<br />
verlangt. Es ist darauf hinzuweisen,<br />
dass sich der Staatsvertrag<br />
jedoch auf die Beschäftigten im<br />
Jahresdurchschnitt bezieht. Die<br />
Begründung zum Staatsvertrag<br />
führt aus, dass es „in der Regel<br />
[…] auf den Durchschnitt der<br />
Beschäftigtenzahl des vorangegangenen<br />
Kalenderjahres ankommt.“<br />
Da die Beitragspflicht für 2013<br />
beginnt, empfiehlt es sich für<br />
Betriebe mit stark wechselnder<br />
Belegschaftszahl, für die<br />
die Meldung „zum jetzigen<br />
Zeitpunkt“ eine sehr ungün -<br />
stige Konstellation ergäbe, unter<br />
Verweis auf die Regelungen<br />
des Staatsvertrags eine<br />
Schätzung der durchschnittlichen<br />
Beschäftigtenzahl für<br />
20<strong>12</strong> vornehmen. Die GEZ wäre<br />
aufzufordern, diese Zahl<br />
anstelle der aktuellen Beschäftigtenzahl<br />
als Grundlage zu<br />
nehmen.<br />
3. Fahrzeuge<br />
Die Betriebe müssen bei der Ermittlung<br />
der Zahl ihrer beitragspflichtigen<br />
Fahrzeuge nur<br />
Pkw, Busse und Lkw berücksichtigen,<br />
die auf den Betrieb<br />
(bzw. den Inhaber als Beitragsschuldner)<br />
zugelassen sind und<br />
zu gewerblichen Zwecken oder<br />
einer anderen selbständigen<br />
Erwerbstätigkeit genutzt werden.<br />
Kraftfahrzeuge, die nach<br />
der Fahrzeugzulassungsverordnung<br />
keine Zulassung<br />
benötigen, sind beitragsfrei.<br />
Selbstfahrende Arbeitsmaschinen<br />
(Eintragung in den Fahrzeugpapieren)<br />
sind damit nicht<br />
beitragspflichtig und auch<br />
nicht anzugeben.<br />
Die Betriebe haben die Möglichkeit,<br />
ihre Fahrzeuge durch<br />
Deklaration auf den Erfassungsbögen<br />
der GEZ einzelnen<br />
Betriebsstätten zuzuordnen.<br />
Da pro Betriebsstätte ein Fahrzeug<br />
von der Beitragspflicht<br />
freigestellt ist, können dadurch<br />
gerade für filialisierte Unternehmen<br />
erhebliche Einspareffekte<br />
entstehen.<br />
Hinweis: Das Kfz-Gewerbe be -<br />
müht sich zurzeit um pauschale<br />
Regelungen für die zahlreichen<br />
Tageszulassungen und<br />
Vorführwagen. Die betroffenen<br />
Kfz-Betriebe sollten sich<br />
dazu bei ihren Innungen erkundigen.<br />
Für andere Gewerke – die<br />
nicht mit Fahrzeugen handeln –<br />
sind Pauschalregelungen nicht<br />
möglich.<br />
Jedes<br />
Verbrechen<br />
hinterlässt<br />
Spuren – auch<br />
auf der<br />
Seele.<br />
Wir helfen den Opfern<br />
Wir helfen den Opfern<br />
Infos: Weberstr. 16, 55130 Mainz<br />
www.weisser-ring.de