Handwerk 12-2012_Handwerk 6/2011 - Kreishandwerkerschaft ...
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HANDWERK AKTUELL 7<br />
„Kleines kam ganz groß raus“:<br />
Die Preisverleihung zum<br />
DU.MINT-Wettbewerb 20<strong>12</strong><br />
Mit der Preisverleihung zum<br />
DU.MINT-Wettbewerb 20<strong>12</strong> im<br />
FORUM Duisburg endete eine<br />
lange und lehrreiche Wegstrecke<br />
für alle Beteiligten.<br />
„Kleines kommt bei DU.MINT<br />
wirklich ganz groß raus. Wenn<br />
ich mir die zehn im Schülerlabor<br />
erstellten Plakate so anschaue,<br />
dann muss ich sagen: ‚Hut ab‘<br />
vor dieser Leistung! Ihr habt mit<br />
Fleiß und Entdeckergeist kreativ<br />
unter Beweis gestellt, dass in<br />
Euch tolle Fachkräfte in spe<br />
stecken. Ihr seid ein Gewinn für<br />
jeden Wirtschaftsstandort! Wir<br />
sind froh, dass wir Euch haben“,<br />
so Benno Lensdorf, Bürgermeister<br />
der Stadt Duisburg.<br />
„Die Erst- bis Drittplatzierten zu<br />
wählen, war ebenso komplex,<br />
wie die Fragen, die die Schüler<br />
unter die Lupe genommen haben.<br />
Die Bandbreite der gestellten<br />
Fragen war nicht Nano,<br />
sondern Makro“, berichtete Ralf<br />
Meurer, einer von sieben Jury-<br />
Mitgliedern und Geschäftsführer<br />
der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
Duisburg<br />
mbH (GFW Duisburg). Warum<br />
Haie keine Karies bekommen<br />
können, wurde ebenso untersucht<br />
wie die Fragestellung, ob<br />
erneuerbare Energien durch<br />
Nano gewonnen werden können.<br />
Auch wurde mittels verschiedener<br />
Mikroskope (unter<br />
Foto: Tobias Grieß, UDE<br />
anderem Rasterelektronenmikroskop<br />
und Lichtmikroskop)<br />
untersucht, ob „Graphen“ (einlagige<br />
Kohlenstoff-Schicht) gesundheitsschädlich<br />
ist, was es<br />
mit den Technologien der Zukunft<br />
auf sich hat, wie Graphen<br />
und „Nanotubes“ (Kohlenstoff-<br />
Nanoröhren) „aussehen“ und<br />
wie man durch Nanotechnologie<br />
Computerchips verbessern<br />
kann. Last, but not least, wurde<br />
der Lotuseffekt anhand einer<br />
CD und am Kohlrabiblatt genauer<br />
unter die Lupe genommen,<br />
um zu sehen, was Nano<br />
im Schmetterling bewirkt. Das<br />
Salz nicht gleich Salz ist, kam am<br />
Ende des Tages ebenfalls ans<br />
Licht.<br />
Das Rennen machten schließlich<br />
die „Schmetterlinge“ (Team<br />
J: Houriya Bourass und Selma<br />
Tubic, jeweils Klasse 10, Franz-<br />
Haniel-Gymnasium, Duisburg),<br />
vor den „Haifischen“ (Team I: Lara<br />
Bruckhaus, Klasse 10, Ernst-<br />
Barlach-Gesamtschule, Dinslaken<br />
und Kathrin Franziska Vietmeier,<br />
Stufe 13, Kopernikus-<br />
Gymnasium Walsum, Duisburg)<br />
und den „Graphen-Sechsecken<br />
(Team F: Dennis Pohl, Julian<br />
Hoffmeister und Jan Wystub,<br />
jeweils Stufe 13, Gymnasium<br />
Rheinkamp Europaschule Moers).<br />
Die Erstplatzierten durften<br />
sich insgesamt über 900 Euro<br />
freuen und die Zweitplatzierten<br />
über 600 Euro. Der dritte Preis<br />
war mit insgesamt 450 Euro dotiert.<br />
Vorausgegangen war die Arbeit<br />
im Nano-Schülerlabor der Universität<br />
Duisburg-Essen. Vor,<br />
während und nach den Herbstferien<br />
gingen die Schülerinnen<br />
und Schüler jeweils einer Nano-<br />
Frage auf den Grund – unter<br />
Anleitung von Wissenschaftlern<br />
wie dem Physiker Dr. Andreas<br />
Reichert. In einem eintägigen<br />
Workshop erstellten sie Forschungsplakate,<br />
auf denen sie<br />
ihre Untersuchungsergebnisse<br />
wissenschaftlich-kreativ aufbereiteten.<br />
Die DU.MINT-Projektmitglieder<br />
Caroline Rieger und<br />
Annegret Angerhausen-Reuter<br />
zogen unisono eine überaus<br />
positive Resonanz: „Wir haben<br />
es geschafft, die Jugendlichen<br />
für MINT, also Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften<br />
und Technik, zu begeistern. Das<br />
ist der erste Schritt in Richtung<br />
Zielerreichung. Bemerkenswert<br />
ist darüber hinaus, dass sich die<br />
Teams teilweise auch aus Jugendlichen<br />
zusammensetzen,<br />
die sich über das Thema ‚gefunden‘<br />
haben – trotz unterschiedlicher<br />
Klassen- und Schulzugehörigkeit.“<br />
Die Gesellschaft<br />
für Wirtschaftsförderung Duisburg<br />
(GFW Duisburg) sieht in<br />
dem DU.MINT-Projekt gelebte,<br />
zielgruppengerechte Wirtschaftsförderung.<br />
Gemeinsam<br />
mit der Universität Duisburg-<br />
Essen hat man daher unter dem<br />
Dach des zdi-Zentrums Duisburg<br />
Niederrhein Projekte wie<br />
DU.MINT ins Leben gerufen, um<br />
die Jugend von heute als MINT-<br />
Fachkräfte von morgen für den<br />
Wirtschaftsstandort Duisburg<br />
zu gewinnen.<br />
„In den Workshops habe ich<br />
miterlebt, wie unglaublich engagiert<br />
und wissbegierig die<br />
Schülerinnen und Schüler waren.<br />
Sie hatten Spaß und Freude<br />
daran, sich mit Hilfe der Mikroskope<br />
Neues zu erschließen<br />
und die Ergebnisse mit speziel-<br />
Besuchen Sie uns<br />
im Internet:<br />
ler Software zu visualisieren“, so<br />
Projektpartner Manfred Heise<br />
vom „atelier Manfred Heise“.<br />
Der kreative Kopf, der dem Projektmaskottchen<br />
Dummy Gestalt<br />
verlieh, stand den Schülerinnen<br />
und Schülern zur Seite.<br />
Er brachte ihnen schließlich ein<br />
bis dato unbekanntes Grafikprogramm<br />
nahe, mit dem sie<br />
das Erforschte in eine kreative<br />
Form gießen konnten. Physiker<br />
Dr. Reichert zeigte sich besonders<br />
beeindruckt vom Durchhaltewillen<br />
der Schülerinnen<br />
und Schüler: „Es erfordert<br />
schon einiges an Kraft, nach einem<br />
langen Tag im Nano-<br />
Schülerlabor noch derart engagiert<br />
um ein optimales Layout<br />
zu diskutieren und es schließlich<br />
so umzusetzen, wie geschehen.“<br />
Vom 6. bis 10. November 20<strong>12</strong><br />
waren die zehn Plakate, die in<br />
die Endausscheidung gekommen<br />
sind, im FORUM Duisburg<br />
zu sehen. „Mich freut besonders,<br />
dass die Jugendlichen ihre<br />
Forschungsplakate an zwei<br />
Aktionsnachmittagen unseren<br />
Kunden vorgestellt haben und<br />
diese ihrerseits die Möglichkeit<br />
hatten, Unbekanntes mikroskopisch<br />
unter die Lupe zu nehmen.<br />
Die Aktionsnachmittage<br />
waren am 9. und 10. November<br />
20<strong>12</strong> jeweils von 13 bis 17 Uhr“,<br />
berichtete Lutz Müller, Centermanager<br />
vom FORUM Duisburg.<br />
Eben jene Kunden hatten<br />
die Möglichkeit, ihren eigenen<br />
Publikumssieger zu wählen. Das<br />
bedeutete, dass auch die Teams<br />
noch einmal eine Chance erhielten,<br />
die bisher lediglich ganz<br />
nah dran waren am Sieg. In der<br />
„Wähler-Gunst“ der Besucherinnen<br />
und Besucher des FO-<br />
RUM Duisburg lagen schließlich<br />
die ursprünglich Zweitplatzierten<br />
ganz vorne, namentlich: Lara<br />
Bruckhaus, Zehntklässlerin<br />
der Ernst-Barlach-Gesamtschule<br />
in Dinslaken und Kathrin Franziska<br />
Vietmeier, Stufe 13 am Kopernikus-Gymnasium<br />
Walsum<br />
in Duisburg.<br />
www.handwerk-duisburg.de