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Museumszeitung, Ausgabe 45 vom 12. März 2013

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Nr. <strong>45</strong> | <strong>12.</strong> <strong>März</strong> <strong>2013</strong> Museen der Stadt Nürnberg<br />

05<br />

Megacities in China<br />

Christian Höhns Fotografien gigantischer chinesischer Ballungsräume werden im Museum Industriekultur gezeigt<br />

Urbanisierung und die Entstehung gigantischer<br />

Ballungsräume, sogenannter Megacities, sind heute<br />

viel diskutierte Erscheinungen in Schwellenländern,<br />

aber auch in Nordamerika und Europa. Das Phänomen<br />

selbst ist nicht neu. In Europa explodierte das<br />

Bevölkerungswachstum in den Städten regelrecht,<br />

als mit der Industrialisierung ein enormer Bedarf an<br />

Arbeitskräften in den entstehenden Fabriken immer<br />

mehr Menschen <strong>vom</strong> Land in die Metropolen lockte.<br />

Fasst man heute das Thema Megacities ins Auge,<br />

so richtet sich der Blick auf die Erdteile Indien, Südamerika<br />

und Asien; hier da vor allem nach China.<br />

Dort entstand gleich eine ganze Reihe von Städten<br />

mit mehr als 5 Millionen Einwohnern.<br />

Die Ausstellung zeigt aktuelle Ansichten chinesischer<br />

Megacities und kontrastiert diese mit historischen<br />

Bildern. Diese sind manchmal allenfalls<br />

einige Jahrzehnte alt und waren nicht leicht zu<br />

bekommen, da ein „Bildgedächtnis“ in Form von<br />

Archiven in der chinesischen Kultur der Moderne<br />

noch wenig verankert ist. Der Blick zurück steht in<br />

eindrucksvollem Kontrast zur faszinierenden Ästhetik<br />

der Gegenwartsfotografien von Christian Höhn.<br />

Dessen Bilder gewähren assoziativen Zugang zu<br />

den mannigfaltigen Problemen, die mit einer derart<br />

extremen Entwicklung verbunden sind. So erfordert<br />

das ungebremste Wachstum vielfältige infrastrukturelle<br />

Maßnahmen auf allen Ebenen, von der Energieversorgung<br />

bis zum Verkehr. Umweltbelastung,<br />

Verkehrsinfarkt und Slumbildung sind nur einige<br />

Probleme, die nicht zuletzt stadtplanerisch gelöst<br />

werden müssen, um das Leben in diesen Megacities<br />

lebenswert zu machen.<br />

Bei der Auswahl der präsentierten Städte ging es<br />

immer wieder um die Frage, ob von jeweils besonderen<br />

Eigenschaften, von einem „eigenen Charakter“<br />

dieser äußerlich auf den ersten Blick oft gleichförmig<br />

wirkenden Metropolen gesprochen werden<br />

kann. Dass dieser möglich ist, zeigen stichwortartig<br />

die folgenden Auswahlkriterien:<br />

Beijing, das Zentrum radikalen Wandels, ist Mittelpunkt<br />

einer langen Geschichte und auch heute<br />

noch das Zentrum der Macht. Aber auch die meisten<br />

Dissidenten und Systemkritiker kommen von hier.<br />

Shanghai, ein chinesisches Wirtschaftswunder,<br />

ist als Hafenstadt auch Eingangstor westlicher Moderne.<br />

Koloniale Prachtbauten stehen direkt gegenüber<br />

der Wolkenkratzer-Skyline von Pudong, wo das<br />

neue Finanzzentrum Chinas entsteht.<br />

Chongqing, die größte Stadt der Welt, entstanden<br />

am größten Staudamm der Welt, erschließt den<br />

Westen des Riesenreiches. Mit einer ständig wachsenden<br />

Zahl von Vorstädten nimmt die Metropole<br />

bereits heute eine Fläche von der Größe Österreichs<br />

ein.<br />

Hongkong, das Tor zum Westen, ehemalige britische<br />

Kronkolonie und Mittelpunkt des Handels in<br />

ganz Südostasien. Die Stadt mit politischem Sonderstatus<br />

dient China gewissermaßen als kapitalistisches<br />

Experimentierfeld.<br />

Qingdao, einst als Tsingtau eine deutsche „Musterkolonie“,<br />

offenbart die Metropole am Gelben<br />

Meer noch heute Elemente einer wilhelminischen<br />

deutschen Stadt, umgeben von Wolkenkratzern. Die<br />

Germania-Brauerei ist mit ihrem „Tsingtao-Bier“ die<br />

größte in China.<br />

Shenzhen, die Stadt aus dem Nichts, weist das<br />

schnellste Wachstum auf, und ihre Bewohner verfügen<br />

über das höchste durchschnittliche Pro-Kopf-<br />

Einkommen in China. In nur 30 Jahren hat sich die<br />

Partnerstadt der Metropolregion Nürnberg <strong>vom</strong><br />

Fischerdorf zu einer Millionenstadt entwickelt, ausgezeichnet<br />

<strong>vom</strong> Weltarchitektenverband.<br />

Zeitgleich zu „Megacities“ findet die Ausstellung<br />

„Unterwegs in China“ statt: Sie zeigt die ausgewählten<br />

Ergebnisse eines Leser-Fotowettbewerbes,<br />

durchgeführt von einer großen chinesischen Tageszeitung.<br />

Beide Ausstellungen werden in Kooperation<br />

mit dem Konfuzius-Institut Nürnberg und dem<br />

Lehrstuhl für Sinologie der FAU durchgeführt.<br />

Matthias Murko<br />

China Megacities Fotografien von Christian Höhn<br />

Ausstellung im Museum Industriekultur, 20.3.–19.5.<strong>2013</strong><br />

Links: Beijing 1958<br />

Foto: Konfuzius-Institut<br />

Nürnberg<br />

Rechts: Beijing 2012<br />

Foto: Christian Höhn<br />

Links: Hongkong<br />

Foto: Christian Höhn<br />

Termine<br />

Ausstellungen<br />

Wagner – MeisterSinger – Sachs<br />

Hans Sachs, Richard Wagner und der Nürnberger<br />

Meistersang<br />

Stadtmuseum Fembohaus<br />

Bis 23.6.<strong>2013</strong><br />

Entrechtet. Entwürdigt. Beraubt.<br />

Arisierung in Nürnberg und Fürth<br />

Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände<br />

Bis 31.7.<strong>2013</strong><br />

Der Nürnberger Vergil<br />

Georg Christoph Eimmarts „Aeneis“-Illustrationen<br />

von 1688, Albrecht-Dürer-Haus<br />

1.5. bis 4.8.<strong>2013</strong><br />

Peter Behrens und die Geschichte des AEG-<br />

Designs<br />

Museum Industriekultur<br />

14.5. bis 23.6.<strong>2013</strong><br />

Die Spielzeugstadt<br />

Nürnberg und die Spielzeugwelt<br />

Spielzeugmuseum<br />

17.5. bis 20.10.<strong>2013</strong><br />

Antrieb. Zukunft – e-Mobilität begreifen<br />

Interaktives Lernlabor in Kooperation<br />

mit dem Fraunhofer-Institut IISB<br />

Museum Industriekultur<br />

18.6. bis 25.8.<strong>2013</strong><br />

Sonderveranstaltungen<br />

Schaustück des Monats <strong>März</strong><br />

„Flügellade der Meistersinger“, Nürnberg, 1621<br />

Führungen mit Dr. Thomas Schauerte, Leiter<br />

des Albrecht-Dürer-Hauses und der Graphischen<br />

Sammlung<br />

Stadtmuseum Fembohaus<br />

Di, 19.3. und 26.3.<strong>2013</strong>, 16 Uhr<br />

Schaustück des Monats April<br />

„Paul Ritter: Der Einzug des Kaisers Matthias in<br />

Nürnberg 1612“, 1890<br />

Führungen mit Dr. Ursula Kubach-Reutter,<br />

Leiterin der Gemälde- und Skulpturensammlung<br />

Stadtmuseum Fembohaus<br />

Mi, 17.4 und 24.4.<strong>2013</strong>, 15 Uhr<br />

Schaustück des Monats Mai<br />

„Kugelfußheizofen von Peter Behrens für AEG“<br />

Führungen mit Regine Franzke M.A., wiss.<br />

Mitarbeiterin im Museum Industriekultur<br />

Di, 21.5.<strong>2013</strong>, 16 Uhr; So, 26.5.<strong>2013</strong>, 14 Uhr<br />

Fokus Stadtgeschichte<br />

Kuratorenführung mit Museumsleiterin Brigitte<br />

Korn, Stadtmuseum Fembohaus<br />

„Lebenslinien. Das Fembohaus“<br />

So, 7.4.<strong>2013</strong>, 14 Uhr; Do, 25.4.<strong>2013</strong>, 16 Uhr<br />

„Quasi Centrum Europae“<br />

So, 2.6.<strong>2013</strong>, 14 Uhr; Do, 27.6.<strong>2013</strong>, 16 Uhr<br />

Meisterhaft! Schätze aus dem Tucherschloss<br />

Kuratorenführung mit Museumsleiterin Ulrike<br />

Berninger M.A.<br />

„Narciss und Daidalos. Moderne Mythologie im<br />

Renaissancegarten“<br />

Do, 23.5.<strong>2013</strong>, 16 Uhr; So, 26.5.<strong>2013</strong>, 11 Uhr<br />

Konzertgespräche im Hirsvogelsaal<br />

„Von Johann Pachelbel bis Werner Heider“<br />

Mit Rebecca Maurer, Cembalo und Moderation;<br />

Gritli Kohler, Blockflöte<br />

Fr, <strong>12.</strong>4.<strong>2013</strong>, 19.30 Uhr<br />

Antikpuppenbörse<br />

Spielzeugmuseum<br />

So, 14.4.<strong>2013</strong>, 10–16 Uhr<br />

Die Opernlegende Martha Mödl<br />

Ein Podiumsgespräch mit künstlerischen Weggefährten,<br />

Moderation: Anja Weigmann<br />

Stadtmuseum Fembohaus<br />

Do, 16.5.<strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />

Weitere Termine und Informationen unter:<br />

www.museen.nuernberg.de<br />

Museumstheater und Kostümführungen<br />

Mit Agnes Dürer durchs Dürer-Haus<br />

Führung im historischen Gewand<br />

Albrecht-Dürer-Haus<br />

Di, Mi und Sa, 15 Uhr; Do, 18 Uhr; So, 11 Uhr<br />

Englische Führung: Sa, 14 Uhr<br />

Ein ehrenwertes Haus – eine Nacht im<br />

Museum<br />

Das Museumstheater im Albrecht-Dürer-Haus<br />

Albrecht-Dürer-Haus<br />

* Genaue Termine unter www.museen.nuernberg.de/duererhaus/museumstheater.html<br />

Feine Gesellschaft<br />

Skandalgeschichte(n) aus Nürnbergs Goldener<br />

Zeit, 10 Jahre historisches Kulttheater mit<br />

kulinarischen Überraschungen!<br />

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal<br />

Bis 16.5.<strong>2013</strong>, Do und So, 17–18.30 Uhr*<br />

VVK nur über Tourist Information,<br />

Königstraße 93 und Hauptmarkt 18<br />

* Genaue Termine unter www.museen.nuernberg.de/tucherschloss/schlosstheater.html<br />

Mit Katharina Tucher durchs Schloss<br />

Führung im historischen Gewand<br />

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal<br />

Jeden So, 14 Uhr

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