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D-A-CH News – Ausgabe 1. Quartal | 2014 - Schweiz

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Deutschland<br />

Zugspitze (2.962 Meter)<br />

Besteuerung leitender Angestellter<br />

gemäß Art. 15 Abs. 4 DBA Deutschland-<strong>Schweiz</strong><br />

Mit Schreiben vom 3. Dezember 2013<br />

nimmt das Bundesministerium der Finanzen<br />

(BMF) zur Wahl des Methodenartikels<br />

nach Art. 24 Doppelbesteuerungsabkommen<br />

(DBA) Deutschland-<strong>Schweiz</strong> bei der<br />

Besteuerung leitender Angestellter gemäß<br />

Art. 15 Abs. 4 DBA Deutschland-<strong>Schweiz</strong><br />

wie folgt Stellung:<br />

Nach § 19 Abs. 3 Satz 1 der Verordnung<br />

zur Umsetzung von Konsultationsvereinbarungen<br />

zwischen Deutschland und der<br />

<strong>Schweiz</strong> (KonsVer<strong>CH</strong>EV) hat für Einkünfte<br />

leitender Angestellter von Kapitalgesellschaften,<br />

die keine Grenzgänger im Sinne<br />

des Art. 15a des Abkommens sind, der<br />

Staat der Ansässigkeit des Arbeitgebers<br />

(Kapitalgesellschaft) nach Art. 15 Abs. 4<br />

des Abkommens auch insoweit ein Besteuerungsrecht,<br />

als die Einkünfte auf Tätigkeiten<br />

der leitenden Angestellten im Staat<br />

ihrer Ansässigkeit und in Drittstaaten entfallen.<br />

Gemäß § 19 Abs. 3 Satz 2 KonsVer-<br />

<strong>CH</strong>EV bleibt das Besteuerungsrecht des<br />

Staates der Ansässigkeit des leitenden Angestellten<br />

unberührt. Hiermit wird keine<br />

Aussage im Hinblick auf die Anwendung<br />

von Art. 24 Abs. 1 DBA Deutschland-<br />

<strong>Schweiz</strong> getroffen.<br />

Für die praktische Anwendung bedeutet<br />

dies, dass die deutsche Finanzverwaltung<br />

entsprechend der Rechtsprechung des<br />

Bundesfinanzhofs (BFH) (unter anderem<br />

BFH-Urteil vom 1<strong>1.</strong> November 2009, I R<br />

83/08, BStBl 2010 II, S. 781, sowie vom<br />

25. Oktober 2006, I R 81/04, BStBl 2010<br />

II, S. 778) in diesen Fällen die Freistellungsmethode<br />

gem. Art. 24 Abs. 1 Nr. 1 Buchst.<br />

d DBA Deutschland-<strong>Schweiz</strong> anwendet.<br />

§ 19 Abs. 3 Satz 2 KonsVer<strong>CH</strong>EV ist daher<br />

nicht so auszulegen, dass Deutschland als<br />

Ansässigkeitsstaat die Anrechnungsmethode<br />

gem. Art. 24 Abs. 1 Nr. 2 DBA Deutschland-<strong>Schweiz</strong><br />

zur Vermeidung der Doppelbesteuerung<br />

anzuwenden hätte.<br />

Dies ist eine erfreuliche Klarstellung und<br />

schafft insoweit Rechtssicherheit. <br />

AIFM-StAnpG<br />

Bundestag und Bundesrat haben das<br />

AIFM-StAnpG (Alternative Investment Fund<br />

Manager — Steueranpassungsgesetz) am<br />

28. und 29. November 2013 verabschiedet.<br />

Die Verkündung im Bundesgesetzblatt<br />

erfolgte am 23. Dezember 2013, so dass<br />

das Gesetz noch im Jahr 2013 in Kraft<br />

getreten ist. Es sieht im Wesentlichen<br />

folgende steuerrelevante Änderungen vor,<br />

die nachstehend weiter erläutert werden:<br />

• Neuregelung zur Beschränkung der<br />

Hebung stiller Lasten<br />

• Klarstellung zur zeitlichen Wirkung von<br />

§ 34 Abs. 10b Satz 2 KStG im Rahmen<br />

der neuen Organschaftsregelungen<br />

(sog. „VZ <strong>2014</strong>-Lücke“)<br />

<strong>1.</strong> Hebung stiller Lasten: Bilanzierung<br />

nach §§ 4f und 5 Abs. 7 EStG<br />

<strong>1.</strong>1 Hintergrund<br />

Im Rahmen des AIFM-StAnpG schränkt der<br />

Gesetzgeber den Betriebsausgabenabzug<br />

bei der Hebung stiller Lasten im Zusammenhang<br />

mit der Übertragung von Verpflichtungen<br />

ein. Solche Stille Lasten können<br />

entstehen, wenn Verpflichtungen aufgrund<br />

steuerrechtlicher Vorschriften nicht<br />

oder nicht vollständig in der Steuerbilanz<br />

berücksichtigt werden dürfen (zum Beispiel<br />

Pensionsverpflichtungen gemäß § 6a EStG<br />

oder Drohverlustrückstellungen gemäß<br />

§ 5 Abs. 4a EStG). In der Vergangenheit<br />

wurden „Modelle“ umgesetzt, wobei solche<br />

Verpflichtungen verlustrealisierend zum<br />

Beispiel auf eine Tochtergesellschaft übertragen<br />

wurden. Hierzu hat der Bundesfinanzhof<br />

(BFH) regelmäßig entschieden,<br />

dass der Übernehmer der Verpflichtungen<br />

diese voll in der Steuerbilanz berücksichtigen<br />

darf, es mithin nicht zu einem steuerlichen<br />

Gewinn (in Höhe des beim Übertragenden<br />

zu berücksichtigenden Verlustes)<br />

kommt. Die Finanzverwaltung vertrat hingegen<br />

die Rechtsauffassung, dass durch<br />

Schuldübernahme angeschaffte Verpflichtungen<br />

in der auf die Übernahme folgenden<br />

Schlussbilanz des Neuschuldners<br />

gewinnerhöhend — unter Beachtung von<br />

EY | D-A-<strong>CH</strong>-<strong>News</strong>letter <strong>Ausgabe</strong> <strong>1.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2014</strong><br />

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