regjo Südostniedersachsen - Heft I 2012 - Glück

UNTERNEHMEN // 01.2012 // 15
Reinhold Renger, Managing Director der
Airpas Aviation AG
Anpassungsfähige
Software
gegebenenfalls beheben kann. Vor
allem in weniger entwickelten oder
touristisch sehr beanspruchten Ländern
ist die Rate der Fehler in den
Rechnungen sehr hoch – damit aber
auch die Chance, durch eine Automatisierung
der Rechnungsprüfung profitabler
zu werden.
Da der Software alle flugrelevanten
Daten zur Verfügung stehen, bieten
sich für Controlling und Forecasting
ganz neue Möglichkeiten. Fluggesellschaften
können alternative Kostenszenarien
aufstellen, wenn beispielsweise
alternative Flughäfen genutzt
würden, sie können den Einfluss
steigender Kosten für Treibstoffe errechnen
oder die Rentabilität der Flüge
bereits nach drei Tagen ermitteln.
„Fluggesellschaften sparen mit unserer
Software Geld, und zwar zwischen 0,5
und 1,2 Prozent der direkten flugbezogenen
Kosten“, erklärt Renger. „Außerdem
beschleunigen wir den Prozess der
Rechnungsprüfung, sodass die Fluggesellschaften
kürzere Zahlungsziele vereinbaren
und sowohl ihren Monatsabschluss
als auch ihre Budgeterstellung
schneller durchführen können.“
Neben der modular aufgebauten
Software airpas führt das Unternehmen
das eigenständige Modul eMission,
das alle für den Emissionszertifikatehandel
relevanten Daten bezüglich
tatsächlich geflogener Strecken, Treibstoffverbrauch
und Flugarten verwaltet.
Die Mehrheit der Airpas-Kunden
nutzt das Tool bereits und verfügt
damit auch in Zukunft über eine den
gesetzlichen Anforderungen entsprechende
Software. So hat es Airpas seinen
Kunden vertraglich garantiert.
Inzwischen beschäftigt Airpas 30
speziell geschulte Mitarbeiter, die alle
Prozesse in der Flugbranche genauestens
kennen. „Am Anfang war die
größte Herausforderung, den Fluggesellschaften
zu erklären, dass sie unsere
Software brauchen“, sagt Renger.
„Heute sind wir an einem Punkt angekommen,
wo wir in der Welt wahrgenommen
und zu internationalen Ausschreibungen
eingeladen werden.“
Wer sich einmal von Airpas hat
überzeugen lassen, bleibt auch: Noch
musste das Unternehmen von seinen
derzeit 20 Kunden keinen wieder verabschieden.
In der beeindruckenden
Referenzliste tummeln sich neben
nationalen Fluggesellschaften wie Air
Berlin und TUIfly auch Branchengrößen
wie der Billigflieger Ryanair oder
die Cargo-Linie TNT Airways. In den
letzten drei Jahren konnte Airpas eine
Umsatzsteigerung von 70 Prozent verbuchen,
allein der Exportanteil am
Gesamtgeschäft betrug 63 Prozent. In
12 Ländern ist Airpas heute unterwegs.
Besonders dem Nahen Osten,
Nordafrika, Osteuropa und Russland
schenken die Braunschweiger zurzeit
viel Aufmerksamkeit. „Wir sehen in
diesen Ländern viele Fluggesellschaften
in einer für uns passenden Größenordnung
und mit einem hochinteressanten
Wachstumspotenzial“, erklärt
Renger. Für die zum Teil schwierigen
Märkte schickt Airpas seine Mitarbeiter
zu interkulturellen Trainings und
arbeitet wie beispielsweise in Lettland
mit Partnern vor Ort zusammen.
„Wir haben uns auf eine schwierige
Branche festgelegt, deren Prozesse
ständigen Veränderungen unterworfen
sind, die stets neue Herausforderungen
bietet und individuelle Anforderungen
stellt“, resümiert Reinhold
Renger. „Für unseren Erfolg sind wir
daher sehr dankbar und wollen natürlich
weiter organisch wachsen. Für das
nächste Jahr wünschen wir uns, neue
qualifizierte Mitarbeiter zu finden.“ :::