regjo Südostniedersachsen - Heft I 2012 - Glück

TITEL // 01.2012 // 25 41
Mit ein bisschen Fantasie
Bereits seit der Antike sind Gesellschaftsspiele ein
unterhaltsamer Zeitvertreib. Bis heute sind sie ein Teil
unserer Kultur, helfen Kontakte zu knüpfen und lehren
den respektvollen Umgang mit Mitmenschen.
Autor: Melina Ruhr
Fotografie: fotolIA
Ins Mittelalter reisen oder einen
Drachen besiegen, auf Schatzsuche
gehen oder ein spektakuläres
Rennen gewinnen: Mit viel Fantasie
und genügend Mitspielern kann
man sich diese Träume erfüllen und
ein Abenteuer wagen – beim Spielen.
Und wenn man mal eine falsche
Entscheidung trifft, sind die Konsequenzen
auch nicht so verheerend wie
im wirklichen‘ Leben.
Diese Meinung vertritt auch der
erste Vorsitzende des Vereins Norddeutsche
Spiele-Kultur e. V., Uwe
Hilgert. Seine Leidenschaft für Gesellschaftsspiele,
vor allem Brett- und
Kartenspiele, entdeckte er schon als
Kind: „Mir macht es unglaublich viel
Spaß, mit Leuten an einem Tisch zu
sitzen und dabei mit Taktik und natürlich
auch mit Glück um den Sieg zu
kämpfen.“ So kam es, dass er mit der
Eröffnung eines Spieleladens Anfang
der 1990erJahre einen Spieleabend
anbot. Seit 2004 existiert der in Salzgitter
beheimatete Spieleverein. Ziel ist
es, das Kulturgut Spiel wieder näher
an die Menschen zu bringen. Vor allem
aber wollen die Mitglieder mit Vorurteilen
aufräumen. „Spiele sind nur
etwas für Kinder oder so kompliziert,
dass nur Freaks etwas damit anfangen
können“, sagen Zweifler. Hilgert lenkt
Spieletreffs überall
in der Region
gegen. Denn der Verein hat nicht nur
über 10.000 verschiedene Spiele angesammelt:
„Das größte Wissen ist, so
viele Spiele erklären zu können. Man
möchte ja eigentlich spielen und nicht
erst ein Buch lesen“, betont der Vorsitzende.
Wer liest schon gerne Spieleanleitungen?
So sehen auch Zweifler
schnell ein, dass Spielen Spaß macht.
Was in einem kleinen Kreis in Salzgitter
begann, hat sich schnell über die
ganze Region ausgebreitet. Regelmäßig
treffen sich die Vereinsmitglieder, auch
Spieleneulinge sind gerne gesehen. Um
die Menschen zum Spielen anzuregen,
organisiert der Verein zum Beispiel
Veranstaltungen wie ‚Braunschweig
spielt‘. „2011 hatten wir an zwei Tagen
etwa 300 Besucher“, freut sich Hilgert
über die Resonanz. „Die meisten Besucher
waren begeistert.“ Weitere Spieletage
sind schon geplant: ‚Spiel mit
den Wölfen‘ findet am 10. März in der
Stadtmission Wolfsburg statt, ‚Spiel
mit den Löwen‘ am 21. April in der
Mühle Braunschweig.
Neben ‚Braunschweig spielt‘ stoßen
auch Spielepräsentationen in
Schulen, Bibliotheken, Altersheimen
und Vereinen auf großen Anklang.
Auch Nichtmitglieder können sich
beim Verein Spiele ausleihen und
für sich entdecken, ohne sie kaufen zu
müssen. Computerspiele entsprechen
übrigens nicht dem Sinn des Vereins,
erklärt Hilgert: „Natürlich haben Computerspiele
und Spielekonsolen einen
gewissen Reiz. Allerdings kommt es
hierbei meist auf gute Geschicklichkeit
an und nicht so sehr auf das menschliche
Miteinander.“
Und um das gehe es schließlich
beim Spielen. Nur eines kann der Spieler
selbst durch Geschicklichkeit und
Können nicht beeinflussen. Etwas,
worauf es bei jedem Spiel ankommt:
Glück. :::
?? LK WF ???
kommt morgen
eventuell!!!
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