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USER<br />

08/2013 • August 2013 • www.android–user.de<br />

Im Fokus: die Alternative zu Google-<strong>Android</strong><br />

<strong>CyanogenMod</strong><br />

Macht Ihr Handy wieder wie neu!<br />

Mehr Performance denn je!<br />

Spioniert keine Daten aus!<br />

Installation<br />

Detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

Grundlagen<br />

Die Vorteile von CM — so arbeiten die Devs<br />

Huawei<br />

Ascend P6<br />

Der iPhone-Killer:<br />

schneller, dünner,<br />

günstiger<br />

15 Seiten Tipps & Tricks<br />

Die besten Tipps für HTC-Handys:<br />

Menübutton nutzen, Lockscreen ändern<br />

Spracherkennung verbessern<br />

Fußballresultate mit Google Now<br />

Drucken mit <strong>Android</strong><br />

So nutzen Sie jeden Drucker<br />

als <strong>Android</strong>-Drucker S. 100<br />

NEUE ROAMING-TARIFE<br />

So günstig ist das Telefonieren und<br />

Surfen in der EU seit dem 1. Juli S. 104<br />

Jeden Song als Klingelton einrichten<br />

Musiktipps für Google Play und Spotify<br />

Fastboot und ADB installieren<br />

App-Icons als Widget nutzen<br />

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* Deutschland<br />

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• Tolle Tipps und<br />

Tricks für den<br />

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Service<br />

Editorial<br />

Willkommen bei <strong>Android</strong> <strong>User</strong><br />

Huawas?<br />

Marcel Hilzinger,<br />

Chefredakteur<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser<br />

rund zwei Jahre ist es nun her, dass ich<br />

mein erstes Handy von Huawei (das Ideos<br />

X5) getestet habe. Die Marke war für mich<br />

damals kein absolutes Novum, da ich bereits<br />

einen 3G-Dongle der Firma benutzte.<br />

Auf dem Dongle war zwar nur ein Vodafone-Logo<br />

und keinerlei Informationen<br />

zum Hersteller zu finden, aber als Linux-<br />

Anwender muss man sich mit Hardware<br />

etwas auskennen. So wusste ich schon<br />

beim Kauf, dass das ein Dongle von Huawei<br />

ist, für den es Linux-Treiber gibt.<br />

Zwei Jahre später<br />

Huawei ist für mich also keine komplett unbekannte<br />

Firma. Dennoch bin ich beeindruckt,<br />

wie schnell die Chinesen neue, bessere<br />

Handys auf den Markt bringen. Mit<br />

Modellen wie dem Honour alias Honor<br />

oder der Y-Serie bei Tchibo konnte man<br />

hierzulande recht große Erfolge feiern,<br />

aber bei den Tablets und den Topgeräten<br />

hat es nicht ganz geklappt. Das groß angepriesene<br />

Ascend D quad ließ zu lange auf<br />

sich warten und brachte dann auch nicht<br />

die erwartete Leistung. Auch das 10-Zoll-<br />

Tablet mit hochauflösendem Display<br />

schaffte es lange nicht nach Europa.<br />

Design ist wichtig<br />

Als ich hierzulande noch das klobige und<br />

bieder anmutende Ideos X5 mit <strong>Android</strong><br />

2.1 testete, hat man sich bei Huawei schon<br />

an die Entwicklung eines neuen Flaggschiffs<br />

gemacht. Dieses Mal wollte man<br />

mit dem Design punkten, nicht nur mit<br />

dem Preis und der (Akku-)Leistung. Als Resultat<br />

präsentierte uns Huawei im Sommer<br />

2012 das Ascend P1. Ein durchaus solides<br />

und schönes Handy, aber auch hier blieb<br />

der Wow-Effekt genauso aus wie beim<br />

Nachfolger, dem in Barcelona gezeigten<br />

Ascend P2. Mit dem neuen Ascend P6 wird<br />

Huawei hingegen der Durchbruch gelingen<br />

– da bin ich mir ziemlich sicher. Denn das<br />

Handy sieht nicht nur sehr gut aus, es stimmen<br />

auch alle technischen Parameter, und<br />

nicht zuletzt stimmt auch der Preis.<br />

Billige iPhone-Kopie?<br />

Vor zwei Jahren kannte man Samsung nur<br />

für seine Kühlschränke, TV-Geräte und<br />

Notebooks. Heute kennt die Galaxy-Geräte<br />

quasi jeder. Seinem Erfolg viel zu verdanken<br />

hat Samsung den ersten Galaxy-Geräten,<br />

die zwar keine einfachen iPhone-Klone<br />

waren, aber doch sehr viel vom Design<br />

übernahmen und durch die Streitereien<br />

mit Apple auch viel Presse bekamen. Das<br />

Ascend P6 ist keine billige iPhone-Kopie,<br />

sondern im Gegenteil eine echte technische<br />

Meisterleistung. Die Idee, eine 5-Megapixel-Frontkamera<br />

zu verbauen, könnte<br />

direkt von Apple stammen. So einfach und<br />

genial ist sie. Das Ascend P6 müssen die<br />

Amerikaner den Chinesen erst einmal<br />

nachmachen!<br />

Marcel Hilzinger<br />

Huawei<br />

„Wir wollen,<br />

dass die Leute<br />

wissen, dass<br />

die besten<br />

Smartphones<br />

von Huawei<br />

stammen.“<br />

Richard Yu, CEO<br />

www.androiduser.de/facebook www.androiduser.de/google+ www.androiduser.de/twitter<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 3


Service<br />

Inhalt<br />

<strong>CyanogenMod</strong><br />

38<br />

Huawei Ascend P6<br />

Huawei? Wow-wei!<br />

Das neue Top-Handy im Test<br />

<strong>CyanogenMod</strong><br />

ab S 12<br />

Grundlagen<br />

Die Vorteile vom CM — so arbeiten die Devs<br />

Installation<br />

Detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

Service<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 News<br />

10 Dr.Web Special<br />

114 Impressum<br />

QR-Code scannen<br />

und Gratis-Artikel<br />

online lesen!<br />

Fokus<br />

12 <strong>CyanogenMod</strong>-Grundlagen<br />

Alles rund um das beliebteste<br />

Custom-ROM<br />

16 Was ist <strong>CyanogenMod</strong>?<br />

Das macht <strong>CyanogenMod</strong> so<br />

besonders!<br />

20 <strong>CyanogenMod</strong> Nexus 4<br />

So installieren Sie CM 10.1 auf dem<br />

Google-Handy<br />

24 <strong>CyanogenMod</strong> Galaxy S3<br />

Lohnt sich der Umstieg auf einem<br />

Samsung Galaxy S3?<br />

28 <strong>CyanogenMod</strong> Galaxy S<br />

Leistungsexplosion beim ersten<br />

Modell aus der Galaxy-S-Reihe<br />

Hardware<br />

34 Huawei Ascend Mate<br />

Konkurrenz für das Galaxy Note 2.0<br />

36 Alcatel Onetouch Idol Ultra<br />

Wir testen das superdünne<br />

Smartphone<br />

38 Huawei Ascend P6<br />

Superflach und superschnell – ist<br />

am P6 alles super? Wir testen!<br />

40 Point of View Onyx 527<br />

Tablet mit eingebautem TV-Tuner<br />

42 Aiptek air2U Music Speaker E15<br />

Starker Sound aus kleinen Boxen<br />

44 Sony SmartWatch<br />

Die Handy-Fernbedienung am<br />

Handgelenk<br />

4 August 2013 <strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Service<br />

Inhalt<br />

Einsteiger<br />

84 Google Hangouts<br />

So bedienen Sie Googles neuen<br />

Chat für <strong>Android</strong> und Gmail<br />

Tipps & Tricks<br />

88 Musiktipps<br />

Brandaktuelles aus unserer<br />

Musikredaktion<br />

92 Tipps & Tricks<br />

Praktische Tipps aus unserer<br />

Redaktion<br />

94 Klingeltöne einrichten<br />

So tanzt das Handy nach Ihrer<br />

Pfeife<br />

96 HTC-Tipps<br />

Tipps rund um HTC-Handys und<br />

Sense<br />

100 Cloud Printing<br />

Per Google Cloud Print vom<br />

Handy aus drucken<br />

104 Neue Roamingtarife<br />

Das sind die neuen Handytarife<br />

im EU-Ausland<br />

SPIELE<br />

81 Tentacle Wars<br />

Strategisches Kräftemessen im<br />

Mikrokosmos<br />

78 Neue Spiele<br />

Unsere Spielevorstellungen<br />

80 Ticket to Ride<br />

Das Brettspiel „Zug um Zug“<br />

auf <strong>Android</strong><br />

Power<strong>User</strong><br />

106 ROM-Küche<br />

News und Tipps zu Custom-<br />

ROMs und Root-Apps<br />

108 Xposed Toolkit<br />

<strong>Android</strong> tweaken ohne<br />

separate Custom-ROM<br />

82 Arma Tactis<br />

Der neue rundenbasierte<br />

Strategieknaller<br />

110 Ausgerootet?<br />

Immer mehr Apps<br />

blockieren Root-<strong>Android</strong>en<br />

111 Minimal ADB & Fastboot<br />

Die <strong>Android</strong>-Tools ohne das<br />

große <strong>Android</strong>-SDK<br />

112 Root für Acer Iconia A500<br />

So holen Sie sich auf dem<br />

A500 Root-Rechte<br />

104 Roaming<br />

Seit Juli ist das<br />

Telefonieren und Surfen im<br />

EU-Ausland günstiger.<br />

APPS<br />

61 Panorama-Apps<br />

48 App-Empfehlungen<br />

Die Favoriten der Redaktion<br />

50 App-Neuheiten<br />

Die besten neuen Apps bei<br />

Google Play<br />

54 Meine Apps<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Lieblings-Apps<br />

58 Snapseed<br />

Tolle Bilder per Fingerzeig<br />

So erstellen Sie spektakuläre<br />

Rundumfotos<br />

64 DJ-Tools<br />

Diese Apps machen das<br />

Handy zum Turntable<br />

66 Widgetsoid<br />

Quick-Settings für Homescreen<br />

und Statusleiste<br />

70 Kundenkarten-Apps<br />

Mit diesen Apps wird Ihr<br />

Geldbeutel schlanker<br />

73 Appseits des Mainstreams<br />

<strong>Android</strong> <strong>User</strong> sucht nach<br />

verborgenen App-Perlen<br />

76 Google Drive<br />

Google ergänzt seinen Cloud-<br />

Speicher um Texterkennung<br />

QR-Code lesen: So geht's...<br />

Installieren Sie die App „Barcode<br />

1. Scanner“ vom ZXing Team.<br />

Starten Sie die App, und halten Sie<br />

2. den Scanner über den QR-Code.<br />

Der Barcode Scanner zeigt einen<br />

3. Link auf android-user.de an.<br />

Tippen Sie auf den Link, oder<br />

4. wählen Sie Browser öffnen.<br />

Juli 2012


News<br />

<strong>Android</strong>-News<br />

<strong>Android</strong>-News<br />

Google Drive vereinheitlicht Speicher auf 15 GByte<br />

Bei GMail konnte man bisher 10 GByte E-Mails und deren<br />

Attachments lagern, davon standen 5 GByte für beliebige<br />

Daten bei Google Drive zur Verfügung, der Rest blieb für<br />

E-Mails. Die bisherige Aufteilung war unglücklich für alle,<br />

die zwar gerne den Onlinespeicher nutzen, jedoch nur<br />

selten Mails schreiben. Google hat die Speicherbereiche<br />

nun zu einem einzigen Speicher zusammengelegt: Insgesamt<br />

stehen Nutzern künftig also 15 GByte zur Verfügung.<br />

Wird noch mehr Speicher benötigt, kann man seinen<br />

Speicherplatz gegen Geld aufrüsten. Die Tarife beginnen<br />

bei 4,99 US-Dollar im Monat für 100 GByte, für 1 TByte<br />

werden 49,99 US-Dollar monatlich fällig. Das Angebot<br />

endet bei 16 TByte für 799 US-Dollar im Monat – ein üppiges<br />

Volumen, das wohl nur für Unternehmen sinnvoll<br />

sein dürfte. Abgerechnet wird der kostenpflichtige Speicherplatz<br />

über Google Wallet.<br />

ZTE<br />

ZTE: Flaggschiffe<br />

starten in Russland<br />

Nachdem die Markteinführung der Grand-<br />

Serie in China über die Bühne gegangen<br />

ist, startet ZTE nun mit vier Top-<strong>Android</strong>-<br />

Smartphones in Russland. ZTE Grand S,<br />

ZTE Grand Memo und ZTE Grand X Quad<br />

sowie das neue Mittelklasse-Phone ZTE<br />

V880H sollen dort noch vor dem Westeuropa-Start<br />

verfügbar sein.<br />

Nach den Worten von Ding Haomin,<br />

Vizepräsident von ZTE, läutet die<br />

russische Markteinführung eine neue<br />

Ära für das chinesische Unternehmen<br />

ein, das sich auf Dauer an Huawei heranpirschen<br />

möchte. Angesichts der<br />

Ausstattung könnte das gelingen: Das<br />

ZTE Grand S und das ZTE Grand Memo<br />

verfügen über Quad-Core-Prozessoren,<br />

die mit 1,5 GHz getaktet sind. Dazu gibt<br />

es eine 13-Megapixel-Kamera, die<br />

hochauflösende Videos aufzeichnen<br />

kann. Die Akkulaufzeit des ZTE Grand<br />

Memo soll bis zu 400 Stunden im Standbymodus betragen – dem geringen<br />

Stromverbrauch des verbauten Prozessors sei Dank.<br />

Um die Orientierung zu erleichtern, verfügen die Handys der Grand-<br />

Serie über die neue Oberfläche ZTE Mifavor, die eine Bedienung mit<br />

nur einer Hand ermöglicht. Das ZTE Grand X Quad bietet wie das<br />

ZTE V880H den Betrieb mit zwei SIM-Karten, damit man mühelos<br />

zwischen beruflichem und privatem Gebrauch wechseln kann.<br />

Google kauft Waze<br />

Waze, der soziale Verkehrsinformationsservice aus<br />

dem israelischen Raanana mit über 50 Millionen<br />

<strong>User</strong>n, geht in die Hände von Google über. Der<br />

Waze-Übernahme gingen zahlreiche Gerüchte<br />

voraus: Bereits letztes Jahr war die Rede davon,<br />

dass Google-Hauptkonkurrent Apple an einer<br />

Aneignung von Waze interessiert sei, später meldete<br />

auch Facebook Kaufabsichten und entsandte<br />

sogar Firmenvertreter nach Israel.<br />

Mountain View bringt man in Raanana hingegen<br />

das größte Vertrauen entgegen. Der kalifornische<br />

Konzern hat bereits im Jahr 2010 zwei kleinere<br />

israelische Unternehmen erworben: LabPixies für<br />

25 Millionen US-Dollar und Quiksee für 10 Millionen.<br />

In beiden Fällen blieben sämtliche Arbeitsplätze<br />

in Israel erhalten, im Gegensatz zu Facebook<br />

unterhält Google zudem ein Büro im<br />

israelischen Tel Aviv.<br />

Waze gehört zu den cleversten<br />

Navi-Apps, die bisher<br />

entwickelt wurden. Der<br />

Dienst bietet auf Crowdsourcing<br />

basierende Informationen<br />

zu Staus, Polizeipräsenz,<br />

Blitzern und Verkehrsbehinderungen.<br />

Die<br />

Social-Networking-Komponente<br />

fehlte Google noch in<br />

seinem Maps-Angebot.<br />

6<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


News<br />

<strong>Android</strong>-News<br />

<strong>CyanogenMod</strong> für Galaxy S3:<br />

kein Stable Release<br />

<strong>CyanogenMod</strong> 10.1 steht kurz vor dem Stable Release. Das<br />

Projekt hat aktuell den Release Candidate 5 erreicht, mit einer<br />

nahenden Veröffentlichung der finalen Version ist zu rechnen.<br />

Für rund fünfzig Smartphones bietet das CM-Projekt bereits<br />

jetzt Monthly und RC-Builds an, also Firmware-Versionen, die<br />

sich für den täglichen Gebrauch eignen. Doch ein prominentes<br />

Smartphone fehlt noch:<br />

das Galaxy S3 von Samsung.<br />

Performance-Probleme mit<br />

dem Mali-Chipsatz halten die<br />

Entwickler davon ab, die aktuelle<br />

CM-Version für das SGS3<br />

als stabil zu bezeichnen. Darum<br />

finden sich auf den Download-<br />

Seiten des <strong>CyanogenMod</strong>-Projekts<br />

für das i9300 und i9305<br />

lediglich täglich produzierte<br />

Nightly Builds. Ob es bei diesem<br />

Entschluss bleibt, steht<br />

aktuell noch auf der Kippe,<br />

denn das Odroid-Board nutzt<br />

die gleiche GPU, und dieser<br />

Build gilt aktuell als „stable“.<br />

Samsung<br />

Samsung plant Zubehör-<br />

Stores<br />

Der Accessoire-Markt für <strong>Android</strong>-Smartphones ist auf<br />

dem aufsteigenden Ast. Samsung will mit eigens konzeptionierten<br />

Zubehör-Stores seinen Kunden ein ähnlich umfangreiches<br />

Angebot wie die Apple Stores bieten – zunächst<br />

gibt es die Samsung-Artikel allerdings ausschließlich<br />

im Internet. Insgesamt ist der Smartphone-Zubehörmarkt<br />

auf ein Volumen von 44 Milliarden US-Dollar angewachsen.<br />

Da ist es nur eine logische Folge, dass sich<br />

Samsung in der Accessoire-Sparte breiter aufstellen will.<br />

Zusammen mit Drittanbietern will der Smartphone-Riese<br />

ein umfangreiches Angebot auf die Beine stellen, das ähnlich<br />

wie das der Apple-Stores konzeptioniert sein soll.<br />

Samsung will zwar zunächst nur sein Web-Business weiter<br />

ausbauen, auf Dauer aber auch in den Fußgängerzonen<br />

präsent sein: Von über 1400 Verkaufsstellen ist die Rede.<br />

LC-Power präsentiert Ihnen zwei tragbare, hocheffiziente<br />

und universell einsetzbare Powerbanks.<br />

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News<br />

<strong>Android</strong>-News<br />

Sony<br />

Sony Xperia Z in<br />

Google Edition<br />

Nach dem Samsung Galaxy S4 und<br />

dem HTC One wird auch das Sony<br />

Xperia Z schon bald als Nexus-<br />

Gerät bzw. „Google Edition“ im<br />

Play Store Einzug halten. Gerüchte<br />

von mehreren Nexus-Smartphones<br />

machten bereits im Herbst 2012<br />

die Runde, Sony war dabei immer<br />

im Gespräch. Nun gibt es zwar<br />

noch kein echtes Nexus-Gerät von<br />

Sony, aber eine spezielle Google-<br />

Edition des wasser- und staubfesten<br />

Xperia Z im Play Store. Damit<br />

reiht sich Sony hinter Samsung<br />

und HTC ein, die bereits entsprechende<br />

Geräte angekündigt haben und deren<br />

Google-Editions bereits im US-amerikanischen Play Store verfügbar sind.<br />

Die Google Edition unterscheidet sich übrigens de facto nicht von einem<br />

Nexus-Gerät: Sämtliche Software-Updates stammen von Google, und<br />

auch das vorinstallierte <strong>Android</strong>-System enthält höchstens minimale Änderungen<br />

des Herstellers. Zum Preis und zur Verfügbarkeit gibt es noch<br />

keine Angaben. Das Angebot wird ziemlich sicher auf die USA beschränkt<br />

sein, wir gehen von einem Preis von 599 US-Dollar aus.<br />

AMD: Prozessoren<br />

für Mobilgeräte<br />

Lange hatten Qualcomm und Texas Instruments<br />

bei der Herstellung von Systemchips<br />

für Smartphones keine Konkurrenz<br />

zu fürchten. Die „Großen“ der PC-Branche,<br />

AMD und Intel, verpassten schlicht und<br />

einfach den Trend. Nur Nvidia schaffte es,<br />

seine Tegra-SoCs erfolgreich auf dem<br />

Markt zu platzieren. Nach Informationen<br />

der PC World möchte nun jedoch auch<br />

AMD seine Fokussierung auf Chips für herkömmliche<br />

Desktop-PCs und Notebooks<br />

mit Windows (oder Linux) aufheben und<br />

Bauteile für mobile Plattformen wie<br />

<strong>Android</strong> oder Chrome OS fertigen. Die<br />

neuen AMD-Prozessoren für Smartphones<br />

und Tablets sollen auf der x86- und ARM-<br />

Architektur basieren.<br />

Einen Zeitplan bis zur Marktreife von mobilen<br />

AMD-Prozessoren wollte AMDs Vizepräsidentin<br />

Lisa Su noch nicht nennen. Bei<br />

der Konzeption sei man jedoch schon über<br />

die Planungsphase hinaus und arbeite eng<br />

mit Entwicklern zusammen, um <strong>Android</strong>-<br />

Apps auf AMD-Chips betreiben zu können.<br />

BMW: iDrive-Update<br />

unterstützt <strong>Android</strong><br />

In nahezu jedem neuen BMW, der künftig<br />

aus den Fertigungshallen rollt, wird eine<br />

SIM-Karte eingebaut, die eine permanente<br />

Datenverbindung ermöglicht. Daneben hat<br />

BMW angekündigt, seine Connected-App,<br />

die es bisher nur für iOS gab, ab Sommer<br />

auch für <strong>Android</strong> anzubieten. Die Neuerungen<br />

finden im Rahmen einer größeren<br />

Umstrukturierung des BMW-Infotainment-<br />

Systems iDrive statt.<br />

Derzeit empfängt beispielsweise der BMW<br />

750Li Musik über Satellitenradio und Verkehrsdaten<br />

via FM-Signal; dazu gibt es den<br />

BMW Online-Service und die Connected-<br />

App. Durch die Reorganisation will BMW<br />

alle Dienste unter einen Hut bringen.<br />

BMW<br />

Toshiba startet Jelly-<br />

Bean-Tabletserie<br />

Als erfolgreicher Produzent von Notebooks<br />

möchte Toshiba in Zukunft auch auf dem<br />

<strong>Android</strong>-Markt eine Rolle spielen. Den<br />

Erfolg sollen dazu drei neue Tablet-Modelle<br />

aus der eXcite-<br />

Reihe bringen. Mit den<br />

Pure-, Pro- und Write-Tablets<br />

wird der gesamte Markt<br />

abgedeckt. Speziell das Write mit<br />

hochauflösendem Display und Digitizer-Stift<br />

ist für <strong>Android</strong>-<strong>User</strong> mit hohen<br />

Ansprüchen sehr interessant. Der Einstieg in<br />

Toshibas Tablet-Welt beginnt jedoch mit dem<br />

günstigen Pure-Modell. Für 299 Euro bekommen Käufer ein 10,1-Zoll-Gerät<br />

mit Tegra-3-Chip, WXGA-Display (1280 x 800 Pixel) und 16 GByte internem<br />

Speicher. Über einen MicroSD-Slot lässt sich der Speicher jedoch um bis zu<br />

64 GByte aufstocken. Insgesamt ist die Ausstattung gegenüber den beiden<br />

Schwestermodellen deutlich abgespeckt.<br />

Interessanter wird es bei den Modellen Pro und Write, in denen Nvidias neuer<br />

Tegra-4-Chip zum Einsatz kommt. Mit ihnen hat Toshiba einen der ersten<br />

<strong>Android</strong>en mit diesem Chip auf dem Markt. Ein scharfes PixelPure-Display<br />

mit 2560 x 1600 Pixel, hochwertige Lautsprecher von Harman Kardon und eine<br />

HDR-fähige 8-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz komplettieren die Eckdaten.<br />

Am Ende der Produktlinie steht das Toshiba eXcite Write. Technisch basiert<br />

es auf dem 499 Euro teuren Pro-Modell, allerdings wurde noch ein Digitizer in<br />

das Display integriert. Die 32-GByte-Version kostet 599 Euro.<br />

Toshiba<br />

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News<br />

Dr.Web Special<br />

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Dr.Web ist eine etablierte Sicherheitslösung für Windows, Mac, Linux<br />

und <strong>Android</strong>. Mit <strong>Android</strong> <strong>User</strong> können Sie die Lösung für <strong>Android</strong> und<br />

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Ein Antivirenprogramm gehört auf<br />

jeden Windows-Rechner, aber auch<br />

<strong>Android</strong>-Geräte können von Dr.Web<br />

Antivirus profitieren, indem die<br />

App Ihr Smartphone oder Tablet nicht nur<br />

gegen Malware absichert, sondern Sie auch<br />

beim Browsen und beim Verlust Ihres Smartphones<br />

schützt. Wir stellen die<br />

App vor und zeigen, wie Sie die<br />

Gratis-Version aktivieren.<br />

Dr.Web für <strong>Android</strong><br />

Den Überblick im Wald der<br />

Anti-Malware-Lösungen für<br />

<strong>Android</strong> zu behalten, ist gar<br />

nicht so einfach. Dr.Web ist<br />

zwar hierzulande kein Exot,<br />

gehört aber auch nicht unbedingt<br />

zu den großen Namen<br />

im Antivirengeschäft. Generell<br />

bietet Dr.Web praktisch<br />

den gleichen Schutz wie alle<br />

anderen guten Lösungen auf<br />

dem Markt: Die App scannt<br />

installierte Apps auf Schadsoftware,<br />

stellt eine Anti-<br />

Diebstahllösung bereit und<br />

schützt Sie vor unerwünschten<br />

Anrufen und<br />

SMS-Nachrichten.<br />

Abb. 1: Das Hauptmenü mit<br />

den Menüpunkten und den<br />

Einstellungen oben rechts.<br />

Neben den Standardfunktionen überprüft die<br />

App auch MicroSD-Karten auf gefährliche<br />

Autorun-Dateien für Windows und bietet<br />

eine Anti-Diebstahl-Funktion sowie SMSund<br />

Anrufblocklisten. Je nach Wunsch lassen<br />

sich Adware und Riskware-Apps (also<br />

Programme mit vielen Anzeigen oder solche,<br />

die nur potenziell gefährlich sind) von den<br />

Resultaten ausschließen. So schlägt Dr.Web<br />

wirklich nur dann Alarm, wenn auch eine<br />

echte Bedrohung erkannt wurde. Möchten<br />

Sie Ihr Handy hingegen auch vor aggressiven<br />

Anzeigen schützen, setzen Sie in den Einstellungen<br />

unter Scanner | Optionen bei Adware<br />

und Riskware die entsprechende Checkbox.<br />

Guter Surfschutz<br />

Besser als alle anderen Sicherheitslösungen<br />

hat Dr.Web den Surfschutz gelöst. Dr.Web<br />

schützt nicht nur beim Surfen mit dem<br />

Standardbrowser von <strong>Android</strong>, sondern auch<br />

dann, wenn Sie mit Chrome unter <strong>Android</strong><br />

unterwegs sind. Die vorgegebenen Kategorien<br />

lassen sich zwar nicht durch eigene<br />

Blacklists erweitern, aber dennoch sorgen sie<br />

zum Beispiel auf Kinderhandys für zusätzliche<br />

Sicherheit. Via Social Media blockieren<br />

Sie zum Beispiel Facebook, Twitter, Google+<br />

und viele weitere Dienste.<br />

Sehr positiv überrascht waren wir in den<br />

Tests auch vom Akkuverbrauch von Dr.Web.<br />

Die App tauchte kein einziges Mal in den<br />

Statistiken zu den stromhungrigsten Apps<br />

von <strong>Android</strong> auf. Dr.Web verrichtet seinen<br />

Dienst also, ohne dabei negativ aufzufallen.<br />

10<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


News<br />

Dr.Web Special<br />

Abb. 2: Die App zeigt einen Hinweis<br />

an, damit ein ehrlicher Finder<br />

das Handy zurückgeben kann.<br />

Gratisversion für 90 Tage<br />

Weil uns Dr.Web so gut gefallen hat, bieten<br />

wir unseren Leserinnen und Lesern die App<br />

inklusive der Windows-Version „Dr.Web<br />

Security Space 8.0“ für drei Monate zum<br />

Nulltarif an. Sie erhalten einen 90 Tage lang<br />

gültigen Lizenzschlüssel, der sich während<br />

dieser Zeit zudem mit 40 Prozent Rabatt zur<br />

Vollversion upgraden lässt. Gefällt Ihnen die<br />

Lösung von Dr.Web, dann bezahlen Sie für<br />

das Komplettpaket mit Windows-Version und<br />

<strong>Android</strong>-App nur 17,18 Euro statt 28,60 Euro.<br />

Um von der Aktion Gebrauch zu machen,<br />

öffnen Sie in einem Browser [LINK 1] und klicken<br />

hier auf das <strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Logo. Im<br />

neuen Fenster geben Sie Ihren Namen und<br />

Abb. 3: Über den Cloud-Checker<br />

sperren Sie diverse Angebote im<br />

Internet.<br />

eine E-Mail-Adresse sowie<br />

den als Spam-Schutz dienenden<br />

Zahlencode ein. In<br />

das Feld "Aktionscode"<br />

schreiben Sie drweb in<br />

Kleinbuchstaben.<br />

Sie erhalten nun von Dr.<br />

Web eine E-Mail mit dem<br />

Lizenzschlüssel (Abbildung<br />

5). Falls Sie Dr.Web<br />

nur unter <strong>Android</strong> nutzen<br />

möchten, laden Sie sich<br />

von Google Play die aktuelle<br />

Version von Dr.Web<br />

Antivirus herunter [LINK 2].<br />

Beim ersten Start müssen<br />

Sie die Lizenzvereinbarung<br />

akzeptieren. Im neuen<br />

Dialog wählen Sie Seriennummer<br />

eingeben (Abbildung<br />

4) und tippen hier<br />

die per E-Mail erhaltene<br />

Seriennummer ein und anschließend auf<br />

Schlüssel erhalten. Falls Sie Dr.Web bereits<br />

installiert haben und eine Demolizenz angefordert<br />

haben, öffnen Sie oben rechts das<br />

Menü und wählen den Eintrag Über das Programm.<br />

Hier finden Sie nun einen Button,<br />

um die Lizenz zu verlängern, der Sie zum<br />

Dialog aus Abbildung 6 führt.<br />

Möchten Sie auch die Windows-Lösung<br />

von Dr.Web nutzen, dann laden Sie sich über<br />

den Link in der E-Mail Dr.Web Security<br />

Space 8.0 herunter. Sie können auch die <strong>Android</strong>-Anwendung<br />

über die Dr.Web-Webseite<br />

herunterladen, wir empfehlen Ihnen aber<br />

den Weg über Google Play. Der Lizenzschlüssel<br />

ist für die Windows-Software und für die<br />

<strong>Android</strong>-App gültig. Der Download-Link ist<br />

bis zum 31. August 2013 gültig.<br />

● ● ●<br />

Abb. 4: In diesem Dialog der<br />

<strong>Android</strong>-App geben Sie den Lizenzschlüssel<br />

ein.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29671<br />

Abb. 5: Nach der Registrierung erhalten Sie per<br />

E-Mail eine Lizenz für 90 Tage.<br />

Abb. 6: Um vom Sonderangebot zu profitieren, geben Sie Ihren Namen, eine gültige E-Mail-<br />

Adresse und den Aktionscode ein.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 11


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong>-Grundlagen<br />

<strong>CyanogenMod</strong> LLC<br />

Das ist die <strong>CyanogenMod</strong>-Firmware<br />

<strong>Android</strong> in Blau<br />

<strong>Android</strong> stammt von<br />

Google ab. Doch wer<br />

mag, kann sich sein<br />

<strong>Android</strong>-System auch<br />

selber bauen. Das<br />

populärste alternative<br />

<strong>Android</strong>-System stammt<br />

vom <strong>CyanogenMod</strong>-<br />

Team. Wir stellen die<br />

Firmware vor.<br />

Sven Dawitz<br />

Sicher hat schon fast jeder Leser<br />

den Begriff <strong>CyanogenMod</strong> [LINK 1]<br />

gehört. Es ist eine spezielle Version<br />

von <strong>Android</strong>, die Sie auf dem<br />

Handy installieren können. Die Entwickler<br />

nennen das ROM oder Firmware. Aber was<br />

steckt dahinter? Welche Erfahrungen und<br />

Philosophien prägen diese <strong>Android</strong>-Version?<br />

Diese Fragen möchte der Autor hier beantworten<br />

– seine Eindrücke sind dabei persönlich<br />

und im Laufe der letzten drei Jahre beim<br />

Umgang mit <strong>CyanogenMod</strong> und den Menschen<br />

hinter dem Projekt entstanden.<br />

ROM, Firmware, <strong>Android</strong><br />

Erst einmal ist <strong>CyanogenMod</strong> eine <strong>Android</strong>-<br />

Firmware. Ein Betriebssystem, das man auf<br />

seinem <strong>Android</strong>-Telefon installieren kann.<br />

Solche <strong>Android</strong>-Firmwares entwickeln zwar<br />

auch Samsung, HTC, Sony, LG, Huawei,<br />

Motorola und natürlich Google. All diese<br />

Hersteller arbeiten jedoch immer nur an<br />

ihren eigenen Geräten (bei Google sind es<br />

die Nexus-Geräte), und die Firmware ist<br />

meistens nicht komplett frei verfügbar.<br />

<strong>CyanogenMod</strong> ist für alle Handys und Tablets<br />

offen. Da die Arbeit des <strong>CyanogenMod</strong>-Projekts<br />

Open Source ist (also unter einer freien<br />

Lizenz steht), kann jedermann sein eigenes<br />

<strong>CyanogenMod</strong> erstellen, selber Veränderungen<br />

vornehmen, Funktionen aus anderen<br />

ROMs einfügen oder das Projekt auf exotische<br />

Geräte (Nokia, iPhone) portieren. Diese<br />

Dinge unterliegen nicht der Kontrolle des<br />

<strong>CyanogenMod</strong>-Projekts, und werden darum<br />

als „Unofficial“ – manchmal auch KANG –<br />

bezeichnet. Eine Auflistung der verschiedenen<br />

Versionen von <strong>CyanogenMod</strong> finden Sie<br />

am Ende dieses Artikels.<br />

Die Macher von <strong>CyanogenMod</strong> können<br />

ihre Firmware nur deshalb anbieten, weil<br />

Google den (exzellenten) Source Code frei<br />

zur Verfügung stellt. Dieser Code wird auch<br />

als AOSP – <strong>Android</strong> Open Source Project –<br />

bezeichnet [LINK 2]. Die meisten <strong>Android</strong>-<br />

ROMs basieren auf dem Quelltext von <strong>Android</strong><br />

Open Source Project – auch Cyanogen-<br />

Mod gehört dazu. Es gibt aber auch ROMs,<br />

die auf der Firmware des Herstellers basieren<br />

(zum Beispiel mit Touchwiz oder HTC<br />

12<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong>-Grundlagen<br />

Sense). Allerdings lässt sich der von Google<br />

halbjährlich veröffentlichte Quelltext ohne<br />

Änderungen – wenn überhaupt – nur für<br />

neuere Nexus-Geräte in eine ROM übersetzen.<br />

Hier kommt das <strong>CyanogenMod</strong>-Team<br />

ins Spiel: Die Entwickler portieren den Code<br />

auf die von ihnen betreuten Geräte. So bietet<br />

das Projekt das neueste <strong>Android</strong> auch für<br />

Telefone an, die vom Hersteller schon lange<br />

vergessen wurden. Aktuell gibt es 50 Geräte,<br />

die mit der neuesten Version 10.1 RC5 basierend<br />

auf <strong>Android</strong> 4.2 arbeiten [LINK 3]. Prominentes<br />

Beispiel ist das schon drei Jahre alte<br />

erste Samsung Galaxy S (i9000). Auf diesem<br />

läuft das neueste <strong>Android</strong> 4.2.2 – und das erstaunlich<br />

weich und flüssig bei Scrolling<br />

sowie Task-Wechsel. Die letzte Samsung-<br />

ROM für dieses Gerät von Ende 2012 basiert<br />

auf <strong>Android</strong> 2.3. Wie Sie Ihr Galaxy S i9000<br />

mit <strong>CyanogenMod</strong> 10.1 wieder topfit machen,<br />

zeigt ein separater Artikel in der Fokus-<br />

Strecke dieser <strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Ausgabe.<br />

Die Philosophie<br />

Das <strong>CyanogenMod</strong>-Team hat aus den Erfahrungen<br />

der letzten Jahre einige Philosophien<br />

entwickelt, die es bei der Arbeit am System<br />

berücksichtigt. Zum einen benutzen die Entwickler<br />

eine gemeinsame Quellcode-Basis für<br />

alle Geräte. Das bedeutet, dass Änderungen<br />

für ein einzelnes Gerät die anderen nicht in<br />

Mitleidenschaft ziehen dürfen. Kommt dies<br />

dennoch vor, muss ein Weg gefunden werden,<br />

der allen Geräten gerecht wird. Dies<br />

zwingt das Team, keine Kompromisse für<br />

einzelne Geräte einzugehen, sondern alle<br />

Probleme sauber zu lösen. Daraus entsteht<br />

beim <strong>CyanogenMod</strong>-Projekt am Ende ein<br />

klarer Vorteil gegenüber ROMs, die nur für<br />

ein einzelnes Gerät entwickelt werden und<br />

Probleme vielleicht schneller aber dafür unsauber<br />

lösen. Zudem erleichtert es neuen<br />

Mitgliedern den Einstieg ins Team.<br />

<strong>CyanogenMod</strong> nimmt auch Anpassungen<br />

am Erscheinungsbild des Systems vor und<br />

fügt neue Funktionen ein oder erweitert existierende.<br />

Der Sperrbildschirm, die Statusleiste<br />

oder das Ein-/​Aus-Tasten-Menü sind<br />

populäre Beispiele. Dabei haben die Entwickler<br />

aus alten Versionen gelernt. CM7 zum<br />

Beispiel beinhaltete eine Flut an Optionen,<br />

über die am Ende weder Entwickler noch<br />

Anwender den vollen Überblick hatten.<br />

Schlimmer noch: Manche Optionen wurden<br />

nur vereinzelt verwendet, blähten aber die<br />

Optionsdialoge für alle Nutzer auf.<br />

Deshalb hat man mit CM9 grundlegende<br />

Änderungen eingeführt. Zum einen gibt es<br />

nun ein UX-Team (<strong>User</strong> eXperience – meint<br />

alles, womit der Benutzer interagiert) innerhalb<br />

des Projekts, das auch aus Nicht-Programmierern<br />

besteht. Jeder Patch aus diesem<br />

Bereich wird darauf überprüft, ob er sinnvoll<br />

ist und von grob geschätzt 10 Prozent der<br />

<strong>CyanogenMod</strong>-Benutzer genutzt werden<br />

würde. Hält er diesen Kriterien nicht stand,<br />

wird der Patch verworfen.<br />

Da für das Projekt der Quelltext von<br />

Google als Leitfaden gilt, dürfen derartige<br />

Änderungen die Grundfunktionalität nicht<br />

in Mitleidenschaft ziehen und müssen sich<br />

nahtlos einfügen – zumindest solange es<br />

nicht handfeste Argumente gegen den ursprünglichen<br />

Entwurf von Google gibt. Bei<br />

der Funktion der Schnelleinstellungen von<br />

4.2 ist das <strong>CyanogenMod</strong>-Team zum Beispiel<br />

bewusst leicht andere Wege gegangen.<br />

Abgelehnt werden Änderungen, die aus<br />

Sicht des Teams nicht sinnvoll sind oder die<br />

grafische oder funktionelle Art des Google-<br />

Systems zu stark verändern. Ein Beispiel ist<br />

die zentrierte Uhr in der Statusleiste. Dieser<br />

Patch schränkt die Anzahl der sichtbaren<br />

Benachrichtigungen stark ein – besonders<br />

auf Geräten mit geringer Auflösung. Zusätzlich<br />

erfordert er eine Option, die keinen wirklichen<br />

Funktionsgewinn mit sich bringt. Deshalb<br />

wird dieser – immer wieder neu einge-<br />

Abb. 2: Die Idee für die seit <strong>Android</strong><br />

4.2 vorhandenen Schnelleinstellungen<br />

stammt von <strong>CyanogenMod</strong>.<br />

Abb. 1: Auf den ersten Blick unterscheidet sich<br />

ein Handy mit <strong>CyanogenMod</strong> nicht von anderen<br />

<strong>Android</strong>-Geräten.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 13


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong>-Grundlagen<br />

M-Status<br />

Der offizielle Monthly-Status ist<br />

erreicht, wenn alle Hardwarekomponenten<br />

eines Geräts funktionieren,<br />

nicht zu Bugs oder<br />

gelegentlichen Abstürzen neigen<br />

und der benutzte Source Code<br />

des Kernels keine „schmutzigen"<br />

Hacks beinhaltet. Der/die<br />

Betreuer müssen der Meinung<br />

sein, dass alles rund ist.<br />

reichte – Patch seit CM9 konsequent abgelehnt.<br />

So wird jeder Patch, der Veränderungen<br />

an der Benutzerschnittstelle mit sich<br />

bringt, einer genauen Prüfung unterzogen,<br />

damit <strong>CyanogenMod</strong> weiterhin ein schlankes,<br />

schnelles System bleibt, das sich möglichst<br />

eng am Original orientiert.<br />

Für Mami und Papi<br />

Eine der Hauptanforderungen der Entwickler<br />

besteht darin, dass die Firmware, die am<br />

Ende entsteht, auch von ihren Müttern gut<br />

benutzbar sein soll (oder von Oma und<br />

Opa). Andere Projekte wie <strong>Android</strong> Open<br />

Kang Project [LINK 4] oder Paranoid <strong>Android</strong><br />

[LINK 5] haben andere Ansätze und erlauben<br />

Funktionen, die <strong>CyanogenMod</strong> nicht integrieren<br />

möchte. Die Zusammenarbeit dieser drei<br />

AOSP-basierten Projekte ist in der letzten<br />

Zeit aber immer enger geworden, und es<br />

kommt zu einem regen Austausch von Quelltext<br />

– solange die Neuerungen für das jeweils<br />

andere Projekt sinnvoll sind.<br />

Der Anwender hat heute eine größere Auswahl<br />

als noch vor ein paar Jahren. Die drei<br />

genannten ROMs sind für eine stetig wachsende<br />

Zahl von Geräten verfügbar. Zusätzlich<br />

gibt es meist noch einige herstellerbasierte<br />

ROMs, die zum Beispiel HTC Sense oder<br />

Samsung TouchWiz erweitern, und letztlich<br />

noch Googles unmodifiziertes System. Pro<br />

Gerät sind also bis zu fünf verschiedene<br />

Arten von grundlegend unterschiedlichen<br />

Systemen verfügbar.<br />

Das freut auch das CM-<br />

Team, denn der <strong>User</strong> kann sich<br />

aussuchen, was am besten zu<br />

ihm passt und ist nicht auf die<br />

offizielle Unterstützung oder<br />

den Segen seines Geräteherstellers<br />

angewiesen.<br />

Abb. 3: Dieses Menü sehen Sie<br />

bei <strong>CyanogenMod</strong>, wenn Sie<br />

den Ausschaltknopf betätigen.<br />

Warum Version<br />

10.1?<br />

Sie mögen sich fragen, wie<br />

eine Version 10.1 zustande<br />

kommen kann. <strong>Android</strong>-<br />

Versionen von Google sind<br />

alphabetisch benannt. C wie<br />

Cupcake, D wie Donut, E<br />

wie Eclair, Froyo, Gingerbread,<br />

Honeycomb, Ice<br />

Cream Sandwich und aktuell<br />

Jelly Bean. Die Hauptversionsnummer<br />

von <strong>CyanogenMod</strong> entspricht<br />

der Stelle des von Google gewählten<br />

Buchstabens im Alphabet. So wurde Gingerbread<br />

zu CM7 und Ice Cream Sandwich zu<br />

CM9. Ein CM8 für Honeycomb gab es nie, da<br />

Google den Quellcode zunächst nicht freigegeben<br />

hatte. Die Nummer hinter der Hauptziffer<br />

steht für die Unterversion: Sowohl <strong>Android</strong><br />

4.1 als auch 4.2 heißen JellyBean.<br />

Daher gibt es CM10 (eigentlich 10.0) für JellyBean<br />

4.1 und CM10.1 für JellyBean 4.2. Da<br />

laut Gerüchten wohl auch die nächste Version<br />

4.3 noch JellyBean heißen wird, wird es<br />

dann passend dazu CM10.2 geben.<br />

Welche Version wählen?<br />

Die verfügbaren Versionen von Cyanogen-<br />

Mod können Außenstehenden Rätsel aufgeben.<br />

Daher hier eine kurze Erläuterung.<br />

Jeder Patch (Änderung an der Software),<br />

der in den Quelltext eingeht, wird allen Entwicklern<br />

zur Begutachtung und Diskussion<br />

zur Verfügung gestellt [LINK 6]. Diesen Vorgang<br />

nennt man Code Review. Die Diskussion<br />

kann bei großen Änderungen Wochen dauern<br />

und mehrere Verfeinerungen beinhalten<br />

– sowohl in Funktion als auch im Quellcode-<br />

Stil. Am Ende wird das Ergebnis mit allgemeinem<br />

Einverständnis in den Quellcode<br />

integriert und steht ab dem nächsten Nightly<br />

Build für alle Geräte zur Verfügung.<br />

• Nightly Build: Hierbei handelt es sich um<br />

Versionen, die nachts (daher Nightly) automatisch<br />

erstellt werden. Ihnen fehlt jede<br />

Kontrolle auf Funktionalität. Der Code-<br />

Review stellt dennoch sicher, dass ein<br />

Nightly Build verhältnismäßig selten grobe<br />

Fehler enthält. Trotzdem sollte ein Nutzer<br />

eines Nightlys sich dessen bewusst sein,<br />

und immer damit rechnen, dass Teile der<br />

ROM nicht funktionieren wie gewünscht.<br />

Nightly-Anforderungen<br />

Damit ein Gerät offiziell den Nightly-Status<br />

erhält, muss jede Hardwarekomponente des<br />

Geräts – wie Kamera, GPS oder Telefoneinheit<br />

– funktionsfähig sein.<br />

14<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong>-Grundlagen<br />

Im schlimmsten Fall funktioniert die Version<br />

überhaupt nicht. Nightly Builds sind<br />

also nichts für den täglichen Gebrauch.<br />

• M/​Monthly Build: Sobald eine neue <strong>Android</strong><br />

Version rund genug auf verschiedenen<br />

Hardwarekomponenten läuft, erstellt das<br />

Team davon Monthly Builds. Neue Versionen<br />

sind für den Anfang jedes Monats geplant,<br />

können sich aber auch bis Mitte des<br />

Monats verzögern. Die ROMs werden vom<br />

jeweiligen Gerätebetreuer getestet, und<br />

auch das UX-Team versucht, offensichtliche<br />

Probleme in der Funktionalität des<br />

Systems zu beheben. M-Builds sind für alle<br />

gedacht, die die neueste Version bei minimalem<br />

Risiko nutzen möchten. Sie sind die<br />

offizielle Empfehlung des CM-Teams.<br />

• Stable Build: Ein Stable Build wird erstellt,<br />

wenn der <strong>Android</strong>-Zyklus sich dem Ende<br />

zuneigt, und die nächste <strong>Android</strong>-Version<br />

kurz vor der Veröffentlichung steht bzw.<br />

schon veröffentlicht ist. Da sich damit<br />

auch der Fokus sämtlicher CM-Entwickler<br />

verlagert, bedeutet das quasi den Abschluss<br />

der Entwicklung mit einer stabilen<br />

Version. Das Ende eines Versionszyklus bedeutet<br />

natürlich auch, dass in der neuen<br />

Version all das Wissen, all die Erfahrung<br />

und all die Erweiterungen eines kompletten<br />

Zyklus – der meist ein halbes Jahr lang<br />

dauert – stecken. Ein Stable Build wird im<br />

Gegensatz zu allen anderen Builds auch<br />

nachträglich gepflegt, falls zum Beispiel<br />

ein Sicherheitsfehler oder gravierender Bug<br />

bekannt wird.<br />

• RC Build: Ein RC – ein Release Candidate –<br />

ist eine spezielle Form von Stable. Sobald<br />

in einer Reihe dieser Versionen keinerlei<br />

Fehler mehr gemeldet werden, wird die<br />

letzte die Stable Version. Veröffentlicht das<br />

CM-Team eine Version RC1, dann gibt es<br />

darin gewöhnlich noch Fehler. Eine Woche<br />

später erscheint RC2, es tauchen wieder<br />

kleine Fehler auf. Sobald in einem RC<br />

keine weiteren Fehler mehr gefunden werden,<br />

wird die Version als „Stable“ veröffentlicht.<br />

Momentan steht dieser Status für<br />

<strong>CyanogenMod</strong> 10.1 RC5 kurz bevor (Stand<br />

Mitte Juni 2013).<br />

• Experimental Build: Experimental Builds<br />

sind vom Gerätebetreuer individuell erstellte<br />

Versionen. Meist findet man diese<br />

Stable-Status<br />

Der Stable-Status ist gleichzusetzen mit dem<br />

M-Status, mit der Ergänzung, dass in einem<br />

Stable Build die Kernel- und Treibererfahrung<br />

eines kompletten <strong>Android</strong>-Zyklus stecken.<br />

für Geräte, die noch keinen Nightly-Status<br />

haben. Manchmal dienen Experimental<br />

Builds auch dazu, neue Kernelfunktionen<br />

außerhalb der normalen Nightly-<br />

ROMs zu testen. Man sollte auf<br />

jeden Fall die Hinweise des Gerätebetreuers<br />

lesen, bevor man<br />

solch eine ROM nutzt. Leider<br />

gibt es keine zentrale Stelle für<br />

diese Hinweise – man findet jedoch<br />

meist im <strong>CyanogenMod</strong>-<br />

Forum [LINK 7] oder bei XDA-<br />

Developers [LINK 8] einen Beitrag<br />

dazu.<br />

• Unofficial Build: Unofficial<br />

Builds sind Firmware-Versionen,<br />

die sich jeglicher Kontrolle<br />

des <strong>CyanogenMod</strong>-<br />

Teams entziehen und meist<br />

in einem Forum – wie XDA,<br />

rootzwiki oder modaco –<br />

ihr Zuhause haben. Die<br />

Qualität dieser Builds hängt<br />

ausschließlich vom Betreuer<br />

ab. Im ersten Beitrag zur<br />

Veröffentlichung einer solchen<br />

ROM steht aber meist<br />

ausführlich, welche Probleme<br />

es geben kann. Je<br />

nach Handymodell lohnt<br />

es sich, auch nach solchen<br />

Builds Ausschau zu<br />

halten, um an eine neuere<br />

<strong>Android</strong>-Version zu<br />

gelangen. Es kommt<br />

auch vor, dass diese<br />

Builds und ihre Entwickler<br />

später den Weg zum<br />

offiziellen <strong>CyanogenMod</strong>-Team finden.<br />

Wer ganz sicher gehen will, nutzt die Stable-<br />

Version der letzten <strong>Android</strong> Version – beispielsweise<br />

CM10 mit <strong>Android</strong> 4.1 –, bis die<br />

neue Version 4.2 so weit entwickelt ist, dass<br />

ein Monthly- oder RC-Build angeboten wird.<br />

Natürlich gibt es immer experimentierfreudige<br />

Nutzer, die eine neue Version testen, sobald<br />

sie irgendwo verfügbar ist. Diese Poweruser<br />

geben dem Projekt wertvolles Feedback.<br />

Ordnung ins Chaos<br />

Auf den kommenden Seiten zeigen wir<br />

Ihnen, wie Sie <strong>CyanogenMod</strong> installieren.<br />

Sind Custom-ROMs für Sie ein Fremdwort,<br />

dann lesen Sie am besten begleitend die Artikel<br />

unserer Root-Ausgabe 02/​2013 [LINK 9] auf<br />

der <strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Webseite durch. Ob Ihr<br />

Gerät von <strong>CyanogenMod</strong> unterstützt wird,<br />

erfahren Sie auf der Homepage des Projekts<br />

unter dem Menüpunkt Devices [LINK 10]. ● ● ●<br />

Abb. 4: Die <strong>Android</strong>-Version 4.2<br />

entspricht der <strong>CyanogenMod</strong>-<br />

Version 10.1.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29854<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 15


Fokus<br />

Das ist anders bei <strong>CyanogenMod</strong><br />

I<br />

<strong>CyanogenMod</strong> LLC<br />

<strong>CyanogenMod</strong> ist die<br />

mit Abstand am weitesten<br />

verbreitete Custom-<br />

ROM für <strong>Android</strong> Smartphones.<br />

Aktuell lassen<br />

sich über 200 Modelle<br />

mit <strong>CyanogenMod</strong><br />

bestücken, und laut<br />

einer aktuellen Um -<br />

frage ist die Firmware<br />

auf 5.366.718 Geräten<br />

installiert. Doch was<br />

macht diese Custom-<br />

Firmware so besonders?<br />

Mirko Mahlberg, Sven Dawitz<br />

<strong>CyanogenMod</strong> basiert auf dem<br />

<strong>Android</strong> Open Source Project<br />

(AOSP), und somit hat die Firmware<br />

nichts mit denen der Hersteller<br />

des jeweiligen Smartphones zu tun.<br />

Beim HTC One werden damit beispielsweise<br />

Funktionen wie HTC Zoe oder Beats Audio<br />

nicht mehr funktionieren. Dafür bekommt<br />

man immer die neueste <strong>Android</strong>-Version auf<br />

seinen <strong>Android</strong>en und das schöne Design<br />

vom nackten <strong>Android</strong>. Allerdings gibt es<br />

auch einige Unterschiede zu Stock <strong>Android</strong>.<br />

Dieser Artikel listet sie auf.<br />

Der erste Start<br />

Seit kurzem hat das CM-Projekt einige Standardeinstellungen<br />

geändert, um die „Out-ofthe-box-experience“<br />

zu verbessern. So werden<br />

Sie jetzt mit einer kreisrunden Batterieanzeige<br />

begrüßt, und der Kreis auf dem Entsperrbildschirm<br />

ist bereits<br />

mit einigen sinnvollen<br />

Apps vorbelegt. Sie werden<br />

auch eine Benachrichtigung<br />

bemerken, die Sie<br />

bittet, Ihre anonymen<br />

Daten für statistische Angaben<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen. Zu den erfragten<br />

Daten gehören Ihr Telefonmodell,<br />

Ihre CM-Versionsnummer,<br />

Ihr Netzbetreiber<br />

sowie Ihr Land. Die Rückmeldung<br />

geben dem CM-<br />

Projekt eine Möglichkeit,<br />

die Zahl der aktiven Installationen<br />

zu sehen und zu<br />

feiern, wenn wieder eine<br />

Abb. 1: Gleich unterhalb der<br />

Benachrichtigungen finden sich<br />

die Schnelleinstellungen.<br />

Million dazugekommen<br />

ist. Aktuell zählt <strong>CyanogenMod</strong><br />

rund 5,3 Millionen<br />

aktive Installationen. Seien Sie versichert,<br />

das dass CM-Team seine Nutzer als<br />

Open-Source-Projekt nicht weiter ausspioniert.<br />

Es freut sich einfach über große Zahlen<br />

und Statistiken, die auch jeder sehen kann.<br />

Abgesehen davon begrüßt Sie der übliche<br />

<strong>Android</strong>-Bildschirm mit aktiven Hilfe-Hinweisen<br />

beim ersten Aufruf eines bestimmten<br />

Bereichs.<br />

Feinheiten<br />

<strong>CyanogenMod</strong> bietet zum Beispiel verschiedene<br />

Akkuanzeigen. Sie können die Batterie<br />

als Symbol oder Kreis anzeigen lassen, wobei<br />

als Option jeweils der Prozentsatz dazugewählt<br />

werden kann. Sie können das Akkusymbol<br />

aber auch komplett ausblenden, falls<br />

Sie eine alternative Anzeige benutzen. Die<br />

Signalstärke zeigt CM auf Wunsch in dBm in<br />

der Benachrichtigungsleiste an.<br />

Wie man es von Samsungs<br />

eigener Oberfläche kennt, gibt<br />

es auch bei <strong>CyanogenMod</strong><br />

Schaltflächen, um WLAN,<br />

Bluetooth, GPS, Taschenlampe<br />

etc. zu aktivieren/​deaktivieren.<br />

Diese werden<br />

dann in einer separaten Leiste<br />

in den Benachrichtigungen<br />

platziert. Die ab <strong>Android</strong> Jelly<br />

Bean typischen Kacheln zum<br />

Schellzugriff auf die Funktionen<br />

gibt es ebenfalls.<br />

Unter Einstellungen |<br />

System | Pie Navigation kann<br />

man die vom Paranoid<br />

<strong>Android</strong> Team entwickelte<br />

"Pie Navigation" aktivieren.<br />

Auf dem Sperrbildschirm lassen<br />

sich Anwendungen hinzufügen,<br />

mit denen man nach<br />

16<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Fokus<br />

Das ist anders bei <strong>CyanogenMod</strong><br />

Abb. 2: Der Lockscreen von <strong>CyanogenMod</strong><br />

bietet Zugriff auf jede<br />

beliebige Anwendung.<br />

Abb. 3: Die SMS-Pop-ups sind für<br />

Vielschreiber äußerst nützlich,<br />

müssen aber aktiviert werden.<br />

Abb. 4: Bei Google Play verboten,<br />

bei <strong>CyanogenMod</strong> weiterhin<br />

dabei: der Apollo Musikplayer.<br />

Abb. 5: <strong>CyanogenMod</strong> enthält von<br />

Haus aus einen sehr schönen und<br />

funktionsreichen Dateimanager.<br />

dem Entsperren direkt zur gewünschten App<br />

gelangt. Unter Einstellungen | Bildschirmsperre<br />

legen Sie diese Anwendungen beliebig fest.<br />

<strong>CyanogenMod</strong> bietet auch ein nützliches<br />

SMS-Feature, das Sie allerdings zuerst einschalten<br />

müssen. Sobald eine SMS empfangen<br />

wurde, öffnez sich ein Pop-up, das sich<br />

auch dunkel anzeigen lässt. Über dieses Popup<br />

lässt sich gleich eine Antwort verfassen<br />

und absenden. Selbst wenn das Display ausgeschaltet<br />

ist, weckt und entsperrt diese<br />

Funktion das Handy.<br />

Apollo als Musikplayer<br />

<strong>CyanogenMod</strong> bietet nicht nur nützliche Systemmodifizierungen,<br />

sondern auch einige<br />

nützliche Zusatz-Apps. Eine davon heißt<br />

Apollo und wird von Andrew Neal entwickelt.<br />

Apollo sieht sehr schick aus und lädt<br />

fehlende Albumcover und Interpretenbilder<br />

auf Wunsch automatisch aus dem Internet<br />

herunter(optional auch nur über WLAN).<br />

Das Farbschema von Apollo kann beliebig<br />

verändert werden. Wer mag, kann ganze<br />

Designs für Apollo entwickeln und diese im<br />

Play Store veröffentlichen. Der Player selbst<br />

ist aufgrund rechtlicher Streitigkeiten bei<br />

Google Play aktuell nicht verfügbar, nur die<br />

Themes für Apollo.<br />

Auf der Startseite präsentieren sich mehrere<br />

Kategorien, zu denen Sie per Wischgest<br />

nach rechts beziehungsweise links gelangen.<br />

Eine Suchfunktion befindet sich oben rechts<br />

in der Navigationsleiste.<br />

OnLine<br />

Neu!<br />

Das Portal für <strong>Android</strong>-Fans,<br />

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Smartphones<br />

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Fokus<br />

Das ist anders bei <strong>CyanogenMod</strong><br />

Abb. 6: Der DSP-Manager holt aus<br />

jedem <strong>CyanogenMod</strong>-Handy den<br />

besten Sound heraus.<br />

Abb. 8: <strong>CyanogenMod</strong> bietet auch<br />

eine eigene Sammlung an Hintergrundbildern.<br />

Dateimanager<br />

<strong>Android</strong> hat von Haus<br />

aus keinen Dateimanager,<br />

auf einem Nexus-<br />

Gerät versuchen Sie<br />

also vergeblich, eine<br />

Datei von einem Verzeichnis<br />

in ein anderes<br />

zu verschieben. Das<br />

<strong>CyanogenMod</strong>-Team<br />

findet das nicht optimal<br />

und liefert deshalb<br />

mit <strong>CyanogenMod</strong><br />

einen Dateimanager<br />

aus. Das Design ist hell<br />

und hält sich an die<br />

Design-Guidelines von<br />

Google. Der Verlauf<br />

und die Lesezeichen<br />

befinden sich unten in<br />

der Actionbar. Das Uhr- <strong>CyanogenMod</strong>.<br />

Icon steht für den Verlauf,<br />

und das Symbol rechts daneben bringt<br />

Sie zu den Lesezeichen. Der Dateimanager<br />

bietet eine Speichernutzungswarnung. Das<br />

heißt, wenn der Speicherplatz bis zu einem<br />

ausgewählten Prozentsatz (75%, 90%, 95%<br />

oder 100%) gefüllt ist, ändert sich die Farbe.<br />

In den Einstellungen kann man auch Verzeichnisstatistiken<br />

aktivieren und den Zugriffsmodus<br />

bestimmen. Zu Auswahl stehen<br />

Sicherer Modus, Erweiterter Modus und Root-<br />

Zugriffsmodus. Groß- und Kleinschreibung<br />

und eine Fehlerprotokollierung lassen sich<br />

ein- und ausschalten.<br />

In den Editoreinstellungen entscheiden<br />

Sie, ob Sie den Zeilenumbruch aktivieren<br />

und den Hexdump anzeigen möchten.<br />

Eine Option zur Syntaxhervorhebung mit<br />

Farbschema gibt es auch. Unter Einstellungen<br />

| Designs lässt sich das helle Standarddesign<br />

des Dateimanagers zum dunklen<br />

Theme ändern.<br />

Unter jedem Ordner zeigt der Explorer<br />

das Erstellungsdatum und die Uhrzeit an.<br />

Mit einem langen Tipp auf eine Datei<br />

oder einen Ordner öffnet sich ein Pop-up,<br />

auf dem man verschiedene Aktionen wie<br />

Löschen und Kopieren auswählen kann.<br />

Abb. 7: Das Diktafon ist eine simple,<br />

aber sehr nützliche Erweiterung von<br />

Besserer Sound<br />

Der Digital-Signalprozessor-Manager<br />

(DSP) ist in <strong>CyanogenMod</strong> schon eine<br />

Weile integriert. Über diese App lässt<br />

sich der Equalizer für Kopfhörer, Lautsprecher<br />

und Bluetooth-Geräte aktivieren/​deaktivieren<br />

und einstellen. Auf<br />

dem Reiter Kopfhörer legen Sie die<br />

Kompression des Dynamikumfangs<br />

fest und die Effektstärke –<br />

ebenfalls die Bassverstärkung<br />

und deren Effektstärke. Weiter<br />

unten kann man den Equalizer<br />

für die Kophörersignale einschalten<br />

und zwischen 12 Voreinstellungen<br />

wählen. Wer viel<br />

Ahnung von Equalizern hat,<br />

kann auch manuelle Einstellungen<br />

vornehmen. Ganz unten<br />

lässt sich der virtuelle Raumklang<br />

bestimmen (Studio,<br />

Raum, Großer Raum, Bühne).<br />

Auf dem Reiter Lautsprecher<br />

finden sich ausschließlich Einstellungen<br />

zur Bassverstärkung,<br />

jedoch keine für den Dynamikumfang.<br />

Wenn Sie ein Bluetooth-Gerät<br />

benutzen, dann<br />

wechseln Sie zum gleichnamigen<br />

Reiter. Hier lassen sich alle<br />

Einstellungen vornehmen wie<br />

in der Kategorie Kopfhörer auch: Kompression<br />

des Dynamik umfangs, Bassverstärkung,<br />

Equalizer, Loudness-Kompensation sowie<br />

virtueller Raumklang.<br />

Soundrecorder<br />

<strong>CyanogenMod</strong> besitzt eine App zum Aufnehmen<br />

von Audioaufzeichnungen. Dies gibt es<br />

beim <strong>Android</strong> Open Source Project nicht,<br />

und auch bei Google Play findet sich eine minimalistische<br />

Rekorder-App nicht so leicht.<br />

Viele Funktionen besitzt die App nicht, sie ist<br />

ein einfaches Diktafon. Man startet eine Aufnahme<br />

mit einer Berührung des linken Symbols.<br />

Unter der Aufnahmezeit gibt es ein<br />

Messinstrument für den aktuellen Pegel.<br />

Mit einem Tipp auf den rechten Button<br />

stoppt die Aufnahme, der mittlere Button<br />

spielt die Sounddatei ab.<br />

Eigene Hintergrundbilder<br />

<strong>CyanogenMod</strong> kommt von Haus aus auch<br />

mit einigen schönen Hintergrundbildern.<br />

Um in die Auswahl zu gelangen, drücken<br />

Sie auf dem Homescreen lange auf eine leere<br />

Stelle. Dann wählen Sie CM-Hintergrundbilder<br />

aus. Wie Sie sehen, haben die Entwickler<br />

an alles gedacht!<br />

Fazit<br />

Die Unterschiede zwischen <strong>CyanogenMod</strong><br />

und dem Standard-<strong>Android</strong> von Google sind<br />

wirklich nicht groß, aber das Detail macht<br />

den Unterschied. Haben Sie sich an die Vorzüge<br />

von CM gewöhnt, dann möchten Sie<br />

diese Einstellungen auch auf jedem anderen<br />

Handy nicht mehr missen.<br />

● ● ●<br />

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Fokus<br />

Cyanogenmod Nexus 4<br />

<strong>CyanogenMod</strong> auf dem Nexus 4 installieren<br />

CM Nexus 4<br />

Auch wenn das Nexus 4 von Haus aus ein schnelles Smartphone<br />

ist, lässt sich seine Performance mit <strong>CyanogenMod</strong><br />

noch etwas verbessern. Unser Artikel zeigt die einzelnen<br />

Schritte zur erfolgreichen Installation. Sven Dawitz<br />

LG/Google<br />

Tipp<br />

Sind das ClockworkMod-Recovery und<br />

<strong>CyanogenMod</strong> erst einmal installiert,<br />

stellen Sicherung und Wiederherstellung<br />

– ja sogar der Wechsel zwischen<br />

verschiedenen ROMs ohne Verlust der<br />

Daten – kein Problem mehr dar.<br />

Die Installation von<br />

<strong>CyanogenMod</strong> auf<br />

dem Nexus 4 lässt<br />

sich grob in drei<br />

Schritte unterteilen: Zunächst<br />

müssen Sie den Bootloader<br />

des Nexus 4 entsperren, anschließend<br />

das Clockwork-<br />

Mod-Recovery installieren<br />

und dann <strong>CyanogenMod</strong><br />

über das ClockworkMod-<br />

Recovery installieren. Das<br />

Nexus 4 zu rooten, ist nicht<br />

notwendig, weil Sie ja das<br />

<strong>Android</strong>-System komplett<br />

ersetzen und <strong>CyanogenMod</strong><br />

bereits die Möglichkeit für<br />

Root-Apps mitbringt. Das<br />

Nexus 4 erfordert exakt das<br />

gleiche Vorgehen wie jedes<br />

andere Gerät der Nexus-<br />

Reihe, egal ob Nexus 10, 7<br />

oder ältere Exemplare zurück<br />

bis zum Nexus One.<br />

Vorbereitungen<br />

Der Unlock-Vorgang des Nexus 4 ist mit dem<br />

Verlust aller Apps und Daten verbunden.<br />

Daher sollten Sie sicherstellen, dass alle Kontakte<br />

und Kalendereinträge mit dem Google-<br />

Account verbunden und synchronisiert sind.<br />

Loggen Sie sich hierfür mittels Browser in<br />

Ihrem Google-Account ein, und überprüfen<br />

Sie die Menüpunkte Kalender und in Gmail<br />

die Kontakte im Menü an der oberen<br />

Seite. Finden Sie hier sämtliche Termine<br />

und Adressen vor, dann ist alles in Ordnung.<br />

Vergessen Sie auch nicht, Ihre<br />

Fotos und Videos zu sichern.<br />

Eine Sicherung der Apps inklusive<br />

der Daten erfordert Root-Rechte. Erfahrungsgemäß<br />

macht jede Custom<br />

Firmware und somit auch <strong>CyanogenMod</strong><br />

jedoch dann am meisten Spaß, wenn Sie das<br />

System ohne Altlasten nutzen. Sämtliche<br />

Apps zu sichern und dann auf <strong>CyanogenMod</strong><br />

wieder einzuspielen, stellt deshalb nur die<br />

zweitbeste Lösung dar. Einen Kompromiss<br />

bietet die App Helium (ehemals Carbon<br />

Backup) [LINK 1].<br />

Nexus 4 entsperren<br />

Nexus-Geräte gelten als vorbildlich in Bezug<br />

auf Offenheit und Freiheit bei der Wahl eines<br />

Systems. Dabei bringen die Geräte alles mit,<br />

was man zum Modden ohne Verlust grundlegender<br />

Sicherheit braucht. Google hat dies in<br />

einem Blogeintrag „It’s not rooting, it’s openness“<br />

[LINK 2] schon 2010 beschrieben und<br />

anderen Herstellern nahegelegt, es ähnlich<br />

zu handhaben.<br />

Neben den hier erläuterten Befehlen gibt<br />

es für jedes Nexus-Gerät auch ein sogenanntes<br />

Toolkit. In unserem Beispiel also das<br />

Nexus-4-Toolkit [LINK 3]. Diese Toolkits fassen<br />

alle Operationen in einfach gehaltenen<br />

Menüpunkten zusammen. Der Transparenz<br />

und des Verständnisses halber gehen wir hier<br />

aber nicht von der Benutzung solcher Tools<br />

aus, sondern beschreiben die Befehle auf<br />

der Kommandozeile. Auf dem PC brauchen<br />

Sie in jedem Fall den Fastboot-Befehl und<br />

die zugehörigen <strong>Android</strong>-Treiber für Ihr<br />

Handy. Da Linux keine Treiber benötigt,<br />

empfehlen wir bei Problemen mit Windows<br />

die Nutzung einer Ubuntu-Live-CD, welche<br />

die Pakete android‐tools‐fastboot sowie<br />

android‐tools‐adb kennt. Eine Anleitung zur<br />

ADB-Installation unter Windows finden Sie<br />

in <strong>Android</strong> <strong>User</strong> 01/​2012 [LINK 4], das Setup<br />

unter Ubuntu erklärt webupd8.org [LINK 5].<br />

Backup gemacht? Schalten Sie Ihr Nexus 4<br />

aus, und halten Sie beim Einschalten beide<br />

Lautstärketasten gedrückt. Das bringt Sie in<br />

20<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Fokus<br />

Cyanogenmod Nexus 4<br />

den Bootloader-Modus. Schließen Sie Ihr<br />

Gerät via USB-Kabel an den PC an, und<br />

geben Sie im Terminal folgenden Befehl ein:<br />

fastboot oem unlock<br />

Falls Ihr Handy nun keinen Bestätigungsdialog<br />

anzeigt, dann liegen Probleme bei<br />

den Treibern oder bei der USB-Konfiguration<br />

vor. Bei Erfolg sehen Sie auf Ihrem Display<br />

einen Dialog, der die Löschung all Ihrer<br />

Daten bestätigt. Das Löschen schließt in diesem<br />

Fall auch den Bereich der MicroSD-Karte<br />

mit ein, da das Nexus 4 ja nicht mit einer<br />

echten MicroSD-Karte arbeitet.<br />

CM und Gapps herunterladen<br />

Im nächsten Schritt laden Sie die Cyanogen-<br />

Mod-Firmware und die Google-Anwendungen<br />

auf Ihr Nexus 4 herunter. So brauchen<br />

Sie das Nexus 4 nach der Installation des<br />

ClockworkMods nicht neu zu starten. Die<br />

passende CM-Version finden Sie unter [LINK 6],<br />

die Gapps unter [LINK 7]. Zur Zeit der Drucklegung<br />

Mitte Juni war für CM die Datei<br />

cm‐10.1.0‐RC5‐mako.zip aktuell, für die<br />

Gapps gapps‐jb‐20130301‐signed.zip. Scannen<br />

Sie unseren QR-Code, und klicken Sie<br />

auf den passenden Link auf der <strong>Android</strong>-<br />

<strong>User</strong>-Homepage. Die Dateien landen auf dem<br />

Nexus 4 unter Downloads/.<br />

ClockworkMod Recovery<br />

Als nächstes laden Sie das ClockworkMod<br />

Recovery auf den PC. Die passende Version<br />

für das Nexus 4 gibt es auf der ROM-Manager-<br />

Seite von CWM [LINK 8]. Wir empfehlen die<br />

Touch-Variante [LINK 9]. Installieren Sie diese<br />

nun mit dem Befehl fastboot flash recovery<br />

recovery‐clockwork‐touch‐6.0.3.1‐mako.img<br />

auf Ihr Gerät. Dieser Dateiname kann sich<br />

bei neuen Versionen verändern. Der Codename<br />

des Nexus 4 lautet „mako“. Projekte<br />

wie <strong>CyanogenMod</strong> nutzen immer diesen<br />

Code namen, da der offizielle Markenname<br />

ungenau sein kann. Ein amerikanisches<br />

Galaxy S3 verwendet zum Beispiel komplett<br />

andere Hardware als die europäische Variante,<br />

benutzt aber den gleichen Namen. Im<br />

immer noch laufenden Bootloader wählen<br />

Sie nun durch Betätigung der Lautstärketasten<br />

den Punkt Recovery Mode aus und drücken<br />

zur Bestätigung die Ein-/​Aus-Taste.<br />

Schon nach einigen Sekunden begrüßt Sie<br />

das ClockworkMod-Recovery-Menü.<br />

Die Installation des ClockworkMod-Recovery-Systems<br />

ist außer Frage der komplexeste<br />

Teil der Installation. Denn dieser Teil ist für<br />

jedes Gerät anders und kann je nach Modell<br />

und Hersteller einfach oder kompliziert sein.<br />

Einige Hersteller geben dem Druck der Mobilfunkbetreiber<br />

nach und versuchen, Ihre<br />

Geräte vor dem Käufer – also vor Ihnen – zu<br />

schützen. Ein fragwürdiges Vorgehen, das<br />

immer schlechte Kommentare innerhalb der<br />

Community nach sich zieht.<br />

Andere Anbieter – allen voran Sony –<br />

haben dies verstanden und daraufhin Ihre<br />

Zusammenarbeit mit der Entwicklergemeinschaft<br />

stark verbessert. Aber auch Samsung<br />

und HTC haben sich jüngst zu AOSP bekannt<br />

und geben ihre derzeitigen Flaggschiffe S4<br />

und One in einer „Google Edition“ heraus.<br />

Man kann sie in den USA direkt mit Google-<br />

System kaufen. Neue <strong>Android</strong>-Versionen sollen<br />

bei Veröffentlichung verfügbar sein.<br />

<strong>CyanogenMod</strong> installieren<br />

Die erste Aktion im neuen ClockworkMod<br />

Recovery sollte ein Backup des Hersteller-<br />

Abb. 2: Helium ist eine Backup-App<br />

für <strong>Android</strong> 4, die keine Root-Rechte<br />

benötigt.<br />

<strong>CyanogenMod</strong> LLC<br />

Abb. 1: Die Google-Apps müssen Sie als zusätzliches Paket herunterladen.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 21


Fokus<br />

Cyanogenmod Nexus 4<br />

Abb. 3: Das ClockworkMod Recovery ist der Schlüssel zur <strong>CyanogenMod</strong>-Firmware.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29856<br />

systems sein. Wählen Sie unter backup and<br />

restore den Punkt backup aus. Dieses Backup<br />

kann man zum Beispiel im Garantiefall wieder<br />

einspielen. Bis dahin ist es gut auf der<br />

Festplatte des PCs aufgehoben. Nehmen Sie<br />

sich die Zeit für das Backup!<br />

Nach dem Backup wählen Sie den Eintrag<br />

wipe data/​factory reset. Dieser löscht alle<br />

Daten. Vergisst man diesen Schritt, endet<br />

man nach der Installation von <strong>CyanogenMod</strong><br />

in einem Bootloop, und die Startanimation<br />

von <strong>CyanogenMod</strong> wird endlos abgespielt.<br />

Nicht zu verwechseln mit dem ersten Start<br />

eines frischen Systems, dem man in jedem<br />

Fall zehn Minuten Zeit geben sollte.<br />

Nach diesen Schritten ist das System sauber<br />

und bereit für <strong>CyanogenMod</strong>. Wählen Sie<br />

den Eintrag install zip from sdcard | choose<br />

zip from sdcard, um die (virtuelle) MicroSD-<br />

Karte zu öffnen, auf der Sie die vorher heruntergeladenen<br />

Dateien auswählen können.<br />

Beachten Sie, dass bei den Systemen ab<br />

CWM-Recovery-Einführung<br />

<strong>Android</strong> 4.2 der SD-Karte das Verzeichnis 0/<br />

vorangestellt ist. Die zuvor geladenen Dateien<br />

befinden sich im Verzeichnis Download.<br />

Das Recovery zeigt hier nur Dateien mit der<br />

Endung .zip und weitere Verzeichnisse an.<br />

Zuerst wählen Sie die eigentliche CM ROM<br />

aus. Der Dateiname für das RC5-Release des<br />

Nexus 4 lautet cm‐10.1.0‐RC5‐mako.zip. Bestätigen<br />

Sie noch einmal die Auswahl, damit<br />

die Installation startet. Nachdem dieser<br />

Schritt beendet ist, installieren Sie auf die<br />

gleiche Weise die Google-Apps. Ein Neustart<br />

zwischen den beiden Dateien ist nicht nötig.<br />

Die Gapps zur Version 4.2.2 heißen beispielsweise<br />

gapps‐jb‐20130301‐signed.zip. Ist<br />

auch diese Installation abgeschlossen, wählen<br />

Sie reboot system und geben dem Gerät<br />

etwas Zeit, alle Operationen abzuarbeiten,<br />

die für den ersten Systemstart ausgeführt<br />

werden. Sie werden dann nach der Eingabe<br />

Ihres PIN-Codes mit dem Dialog zum ersten<br />

Einrichten Ihres Telefons begrüßt, der Sie<br />

nach Daten wie WLAN-Zugang und Google-<br />

Account fragt.<br />

Noch ein Wort zur Sicherheit bei Nexus-<br />

Geräten: Nachdem die <strong>CyanogenMod</strong>-Installation<br />

abgeschlossen ist, können Sie mit dem<br />

Befehl fastboot oem lock Ihr Gerät wieder<br />

sperren. Ihre Daten können nun nicht mit<br />

den erweiterten fastboot-Befehlen manipuliert<br />

werden, und ein Dieb würde mit einem<br />

erneuten fastboot oem unlock das Löschen<br />

all Ihrer Einstellungen, Daten und Fotos in<br />

Kauf nehmen. <strong>CyanogenMod</strong> aktualisieren<br />

können Sie über die integrierten Mechanismen<br />

nach wie vor auch auf einem gesicherten<br />

System. Viel Spaß mit CM 10.1! ● ● ●<br />

Abb. 4: Genießen Sie die Vorteile<br />

von <strong>CyanogenMod</strong>, zum Beispiel<br />

den Apollo-Musikplayer.<br />

Jedes <strong>Android</strong>-Gerät hat zumindest drei Hardwareknöpfe:<br />

Ein/​Aus, Lauter- und Leisertaste.<br />

Über diese ist das ClockworkMod Recovery<br />

(kurz CWM) bedienbar. Die Lautstärketasten<br />

werden zur Auswahl des Menüpunktes benutzt,<br />

während die Powertaste den angewählten<br />

Menüpunkt aktiviert. Je nach Gerät können<br />

auch weitere Taste wie die Zurücktaste benutzt<br />

werden. Jedes Untermenü hat aber auch einen<br />

Eintrag go back, der zur letzten Menüebene zurückkehrt.<br />

Auf der offiziellen Seite [LINK 8] findet<br />

sich meist auch ein Touch-Recovery, welches<br />

Ihnen die Bedienung per Berührung erlaubt. Da<br />

dies Teil der bezahlten Version des ROM Managers<br />

ist, sind im Wiki allerdings meist die klassischen<br />

Versionen verlinkt.<br />

Die wichtigsten Menüpunkte:<br />

• reboot system now beendet das Recovery<br />

und startet das <strong>Android</strong> System nach getaner<br />

Arbeit neu.<br />

• install zip from sdcard erlaubt das Auswählen<br />

und Flashen einer .zip-Datei von der<br />

MicroSD-Karte.<br />

• install zip from sideload ermöglicht das<br />

Flashen einer .zip-Datei direkt vom PC ohne<br />

vorheriges Kopieren auf die SD Karte.<br />

• wipe data/​factory reset setzt das System<br />

auf die Werkseinstellungen zurück, ohne<br />

dabei das System oder den Inhalt der SD-<br />

Karte zu löschen. Nach einem Reboot wird<br />

man wieder mit dem Erstinstallationsdialog<br />

begrüßt.<br />

• backup and restore erlaubt die Sicherung<br />

des kompletten Systems auf die SD-Karte.<br />

Stellt man solch ein „nandroid“-Backup<br />

wieder her, erhält man das gesamte System,<br />

die Einstellungen wie WLAN-Punkte und<br />

Homescreen-Widgets des Backups zurück. Es<br />

ist sinnvoll, so etwas vor einem Update zu<br />

machen.<br />

22<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


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Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong> für das SGS3<br />

<strong>CyanogenMod</strong> LLC<br />

<strong>CyanogenMod</strong> auf dem Samsung Galaxy S3 installieren<br />

Befreites SGS3<br />

Das Galaxy S3 ist ein<br />

tolles Smartphone, die<br />

Touchwiz-Oberfläche<br />

trifft jedoch nicht jedermanns<br />

Geschmack.<br />

Mit <strong>CyanogenMod</strong> 10.1<br />

verpassen Sie dem Star-<br />

Handy einen frischen<br />

Touch. Sven Dawitz<br />

Das Galaxy S3 gehört zu den am<br />

weitesten verbreiteten <strong>Android</strong>-<br />

Smartphones. Es wird aber vermutlich<br />

nach <strong>Android</strong> 4.2.2 keine<br />

weiteren großen Firmware-Updates mehr von<br />

Samsung bekommen. Zudem bringt die<br />

Samsung-Firmware recht viel Ballast mit, den<br />

Sie vielleicht gar nicht brauchen. Alles gute<br />

Gründe, <strong>CyanogenMod</strong> auf dem SGS3 einzuspielen.<br />

Die folgende Anleitung steht exemplarisch<br />

für die meisten modernen Samsung-<br />

Telefone und -Tablets, bei denen das Vorgehen<br />

zur CM-Installation identisch ist.<br />

Vorbereitungen<br />

Vor dem Flashen sollten Sie ein Backup Ihrer<br />

Daten anlegen, wie bereits in den Artikeln<br />

zum Nexus 4 und zum Samsung i9000 beschrieben.<br />

Anschließend müssen Sie die<br />

Firmware auf den neuesten Stand bringen,<br />

damit es keine Probleme mit dem Bootloader<br />

und der Funkeinheit gibt (siehe Kasten: „Bei<br />

Problemen“). Beim Einspielen von <strong>CyanogenMod</strong><br />

gehen sämtliche Daten auf dem<br />

Galaxy-Smartphone verloren, abgesehen von<br />

den Dateien auf der MicroSD-Karte.<br />

Laden Sie nun die passende <strong>CyanogenMod</strong>-<br />

Firmware [LINK 1] und die Gapps [LINK 2] herunter,<br />

und speichern Sie diese beiden Dateien<br />

auf der MicroSD-Karte des Galaxy S3. Je<br />

nachdem, ob Sie die normale oder die LTE-<br />

Variante einsetzen, müssen Sie die Version<br />

für i9300 oder i9305 herunterladen. Aktuell<br />

(Stand Mitte Juni) sind davon nur Nightly<br />

Builds erhältlich, da es noch Probleme mit<br />

der Mali-Grafikeinheit des Galaxy S3 gibt.<br />

ClockworkMod installieren<br />

Laden Sie zuerst das ClockworkMod Recovery<br />

auf Ihren PC herunter, das Sie unter<br />

[LINK 3] finden. Beachten Sie auch hier, dass es<br />

unterschiedliche Versionen für die LTE- und<br />

die GSM-Version des SGS3 gibt. Laden Sie<br />

dann die Heimdall Suite 1.4RC2 für Windows<br />

herunter [LINK 4]. Falls Sie beim Start der<br />

Heimdall Suite eine Fehlermeldung bezüglich<br />

C++bekommen, dann benötigen Sie noch<br />

die Microsoft C++-2012-Bibliotheken, die Sie<br />

unter [LINK 5] finden.<br />

Schalten Sie Ihr Gerät nun aus, verbinden<br />

Sie das Micro-USB-Kabel mit dem PC, nicht<br />

jedoch mit dem Handy. Halten Sie nun<br />

24<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong> für das SGS3<br />

gleichzeitig die Home-Taste, die Leiser- und<br />

die Power-Taste gedrückt, während Sie das<br />

USB-Kabel einstecken. Eine dritte Hand kann<br />

bei diesem Schritt sehr hilfreich sein. Sollten<br />

Sie jetzt nicht den Download-Modus auf<br />

Ihrem Gerät sehen (Abbildung 2), sondern<br />

einen normalen Startvorgang, wiederholen<br />

Sie die Schritte. Wahrscheinlich haben Sie<br />

nicht alle Tasten richtig gedrückt.<br />

Führen Sie jetzt die Datei zadig.exe aus<br />

der Heimdall Suite aus, und wählen Sie unter<br />

Options den Punkt List all devices. Markieren<br />

Sie in der Liste den Eintrag Samsung USB<br />

Composite Device. Je nach Windows-Version<br />

und installierten Treibern kann dieser Eintrag<br />

auch den Namen Gadget Serial oder Device<br />

Name tragen. Klicken Sie nach der Auswahl<br />

auf Install Driver, und bestätigen Sie eventuell<br />

auftauchende Windows-Bestätigungsdialoge<br />

mit Ja.<br />

Letztlich führen Sie eine Befehlszeile im<br />

Heimdall-Verzeichnis aus, in die Sie das<br />

zuvor heruntergeladene ClockworkMod<br />

Recovery kopiert haben. Hier geben Sie folgenden<br />

Befehl ein:<br />

heimdall flash ‐‐recovery U<br />

recovery‐clockwork‐touch‐6.0.3.1‐i9300.img U<br />

‐‐no‐reboot<br />

Der Dateiname kann bei aktualisierten Versionen<br />

leicht abweichen, i9300 steht auch hier<br />

Bei Problemen<br />

Treten nach der Installation von <strong>CyanogenMod</strong><br />

Probleme auf, die nicht dokumentiert sind –<br />

zum Beispiel instabile Telefongespräche oder<br />

unerklärliche Abstürze –, liegt dies höchstwahrscheinlich<br />

an zwei geschlossenen Komponenten<br />

des Systems: Dem Bootloader und der<br />

Firmware der Radioeinheit. Der Bootloader ist<br />

die Komponente, die alle Hardware initialisiert<br />

und danach das Betriebssystem startet. Er ist<br />

mit dem BIOS eines Computers vergleichbar.<br />

Die Firmware des Radios kümmert sich hingegen<br />

um alles, was senden und empfangen<br />

kann: beispielsweise Telefon/​GSM, Internetverbindung,<br />

WLAN, Bluetooth und GPS.<br />

Diese Komponenten kann und darf das CM-<br />

Team – aus verschiedenen Gründen – nicht in<br />

die Firmware integrieren. Um Probleme in diesem<br />

Bereich zu beheben, gibt es eine einfache<br />

Regel: Installieren Sie die neueste online verfügbare<br />

Firmware Ihres Herstellers. Danach ist<br />

zwar das ClockworkMod Recovery weg, aber<br />

dafür sind alle internen und geschlossenen<br />

Komponenten auf dem neuesten Stand. Wenn<br />

Sie jetzt die hier beschriebene <strong>CyanogenMod</strong>-<br />

Installation durchführen, sollte Ihr System anstandslos<br />

funktionieren.<br />

Abb. 1: Die Firmware-Dateien für das <strong>CyanogenMod</strong>-Projekt sind sauber nach Gerät und Build-<br />

Status geordnet.<br />

für die S3-Variante ohne LTE. Sie haben nun<br />

das ClockworkMod Recovery auf Ihrem System.<br />

Sollten Sie Ihr Samsung-Handy erneut<br />

starten, wird dies das Recovery leider wieder<br />

mit dem originalen Samsung-Recovery überschreiben.<br />

Verhindern Sie dies, indem Sie Ihr<br />

Gerät nicht herunterfahren, sondern durch<br />

längeres Drücken der Ein-/​Aus-Taste ausschalten.<br />

Zum Einschalten drücken Sie zuerst<br />

die Lauter- und Home-Taste und dann<br />

die Ein-/​Aus-Taste. Nach einigen Sekunden<br />

booten werden Sie mit dem ClockworkMod<br />

Recovery begrüßt. Die erste Aktion im neuen<br />

ClockworkMod Recovery sollte ein Backup<br />

des Herstellersystems sein. Wählen Sie unter<br />

backup and restore den Punkt backup aus.<br />

Dieses Backup kann man zum Beispiel im<br />

Garantiefall wieder einspielen. Bis dahin ist<br />

es auf der Festplatte des PCs gut aufgehoben,<br />

wohin Sie es später von der MicroSD-Karte<br />

verschieben können.<br />

Nehmen Sie sich die Zeit für das Backup!<br />

Nach dem Backup wählen Sie den Eintrag<br />

wipe data/​factory reset aus. Dieser löscht alle<br />

Abb. 2: Das SGS3 in den Download-Modus zu versetzen, benötigt etwas Fingerspitzengefühl.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 25


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong> für das SGS3<br />

Abb. 3: Auch bei <strong>CyanogenMod</strong><br />

führt Sie das System beim ersten<br />

Start durch die wichtigsten Dialoge.<br />

Google Apps<br />

Daten! Vergisst man diesen<br />

Schritt, endet man<br />

nach der Installation von<br />

<strong>CyanogenMod</strong> in einem<br />

Bootloop, und die Start-<br />

Animation von <strong>CyanogenMod</strong><br />

wird endlos abgespielt.<br />

Der Bootloop ist<br />

nicht zu verwechseln mit<br />

dem ersten Start des frischen<br />

CM-Systems, dem<br />

man auf jeden Fall 10<br />

Minuten Zeit geben sollte.<br />

Startet das System auch<br />

nach 20 Minuten nicht,<br />

dann sind Sie im Bootloop<br />

gelandet.<br />

<strong>CyanogenMod</strong><br />

installieren<br />

Nach diesen Schritten ist<br />

das Galaxy S3 bereit für<br />

Abb. 4: Der DSP-Manager gehört zu<br />

den akustischen Leckerbissen von<br />

<strong>CyanogenMod</strong>.<br />

<strong>CyanogenMod</strong>. Wählen Sie nun den Eintrag<br />

install zip from sdcard | choose zip from sdcard,<br />

um die MicroSD-Karte zu öffnen, auf<br />

der Sie die vorher heruntergeladenen Dateien<br />

auswählen können. Einige Geräte bieten außerdem<br />

die Option, install zip from external<br />

sdcard für den Zugriff auf die externe zweite<br />

Karte. Die zuvor geladenen beiden Dateien<br />

befinden sich im Verzeichnis Download. Das<br />

Recovery zeigt hier nur Dateien mit der Endung<br />

.zip und weitere Verzeichnisse an.<br />

Zuerst wählen Sie die eigentliche <strong>CyanogenMod</strong>-ROM<br />

aus. Der Dateiname für das<br />

Nightly-Release des SGS3 vom 12. Juni lautet<br />

cm‐10.1‐20130612‐​NIGHTLY​‐i9300.zip. Bis<br />

In den allermeisten Fällen wird <strong>CyanogenMod</strong> zusammen mit den sogenannten<br />

Gapps installiert. Diese beinhalten Googles Closed-Source – also die nicht frei verfügbaren<br />

– <strong>Android</strong>-Komponenten. Beispielsweise die Synchronisation von Kontakten<br />

und Kalender über den Google-Account sowie den Play Store zur Installation von<br />

weiterer Software. Obwohl es Teil der <strong>CyanogenMod</strong>-Philosophie ist, dass ein frisch<br />

installiertes <strong>CyanogenMod</strong> auch ohne Google Apps in der Lage sein sollte, die alltäglichen<br />

Aufgaben zu erledigen, ist dem Team bewusst, wie wichtig der Play Store mit<br />

seiner Fülle an Anwendungen ist.<br />

Google hat das <strong>CyanogenMod</strong>-Team in den frühen <strong>Android</strong>-Tagen offiziell aufgefordert,<br />

die nicht freien Google-Apps nicht mit der ROM zu bündeln. Eine Aufforderung,<br />

die sich gegenüber anderen Projekten seltsamerweise nie wiederholt hat. Dennoch<br />

bemüht sich das CM-Projekt, Google nicht zu verärgern, und kommt dieser Aufforderung<br />

seither nach. Daher muss man zusätzlich zum <strong>CyanogenMod</strong>-Paket noch das<br />

Gapps-Paket installieren [LINK 6]. Dabei muss leider der Nutzer selber darauf achten,<br />

dass die verwendete <strong>CyanogenMod</strong>-Version auch zur verwendeten Gapps-Version<br />

passt. Schon <strong>Android</strong> 4.2.2 mit den Gapps von <strong>Android</strong> 4.2.1 kann Probleme verursachen<br />

– eine nicht ganz glückliche Situation, die zu unnötigen Schwierigkeiten und Unklarheiten<br />

führen kann. Das CM-Team arbeitet deshalb an einem FAPPS-Paket, das<br />

durchgehend aus freien Apps besteht und einen unabhängigen Market/​Store und unabhängige<br />

Synchronisation bieten wird. So zumindest die aktuelle Planung.<br />

diese <strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Ausgabe<br />

am Kiosk erscheint, gibt es<br />

aber hoffentlich bereits neuere<br />

Versionen von CM 10.1<br />

für das SGS3, eventuell sogar<br />

die stabile Version 10.1.<br />

Bestätigen Sie die Auswahl,<br />

damit die Installation<br />

startet. Nachdem dieser<br />

Schritt abgeschlossen ist, installieren<br />

Sie auf die gleiche<br />

Weise die Google Apps<br />

(siehe Kasten). Ein Neustart<br />

zwischen den beiden Installationen<br />

ist nicht nötig. Die<br />

Gapps zur Version 4.2.2 heißen<br />

aktuell (Stand Mitte<br />

Juni) gapps‐jb‐20130301‐signed.zip.<br />

Ist auch diese Installation<br />

abgeschlossen,<br />

wählen Sie reboot system<br />

und geben dem Gerät etwas<br />

Zeit, alle Operationen abzuarbeiten, die für<br />

den ersten Systemstart ausgeführt werden.<br />

Dafür sind bis zu 10 Minuten nicht unüblich.<br />

Sie werden dann nach der Eingabe Ihres PIN-<br />

Codes mit dem Dialog zum ersten Einrichten<br />

Ihres Telefons begrüßt, der Sie nach Daten<br />

wie WLAN-Zugang und Google-Account<br />

fragt und anschließend den Homescreen von<br />

<strong>CyanogenMod</strong> anzeigt.<br />

Automatische Updates<br />

Seit CM 10 beinhaltet <strong>CyanogenMod</strong> einen<br />

Update-Mechanismus. Nach der Installation<br />

ist er so eingestellt, dass er einmal wöchentlich<br />

nach einer neuen stabilen Version sucht.<br />

Als stabil gelten hier die M-, RC- und Stable-<br />

Versionen (siehe separaten Artikel zu den<br />

Grundlagen von <strong>CyanogenMod</strong>). Alle diese<br />

Einstellungen können Sie unter Einstellungen<br />

| Über das Telefon/​Tablet | <strong>CyanogenMod</strong> Updates<br />

nach Belieben verändern. Als Nightly-<br />

Nutzer möchten Sie vielleicht täglich nach<br />

neuen Versionen inklusive Nightly suchen.<br />

Das Vorgehen ist für alle Einstellungen<br />

gleich: Eine Benachrichtigung informiert Sie<br />

über die Verfügbarkeit einer neuen Version.<br />

Das Anklicken dieser Benachrichtigung führt<br />

Sie zum Download. Der Download-Fortschritt<br />

wird ebenfalls über eine Benachrichtigung<br />

angezeigt. Sobald die neue Version heruntergeladen<br />

ist, werden Sie gefragt, ob Sie<br />

die Installation jetzt oder später durchführen<br />

möchten. Wählen Sie hier Ja, startet das Telefon<br />

neu, das Recovery installiert automatisch<br />

die neue Version und startet danach sofort<br />

erneut. In weniger als fünf Minuten ist<br />

Ihr Gerät auf dem neuesten Stand.<br />

26<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong> für das SGS3<br />

Das Neustart-<br />

Menü<br />

Erfahrene <strong>CyanogenMod</strong>-<br />

Benutzer mögen sich fragen,<br />

wohin die erweiterten Neustart-Optionen<br />

verschwunden<br />

sind. Konnte man früher<br />

zwischen Neustart, Recovery<br />

und Bootloader (oder Download<br />

Mode bei Samsung-Geräten)<br />

wählen, ist dies seit<br />

einiger Zeit nicht mehr möglich.<br />

Das liegt daran, dass<br />

der normale Benutzer diese<br />

Auswahl nicht mehr benötigt,<br />

da die Updates, wie<br />

oben erklärt, automatisiert<br />

sind. Ein Benutzer, der trotzdem<br />

im Recovery landet,<br />

ohne dies zu kennen, kann<br />

ungewollt sehr viel Schaden<br />

anrichten. Diese Überlegung<br />

kombiniert mit der Tatsache, dass man das<br />

Recovery bei fast allen Geräten durch Drücken<br />

einer Tastenkombination beim Neustart<br />

erreichen kann, hat uns dazu geführt, die<br />

Neustart-Optionen abzuschalten.<br />

Allerdings können Sie die<br />

alte Auswahl wieder einschalten.<br />

Der Eintrag<br />

hierfür befindet sich als<br />

Erweitertes Neustartmenü<br />

in den Entwickleroptionen.<br />

Leider hat Google<br />

seit Version 4.2 diese Entwickleroptionen<br />

versteckt.<br />

Gehen Sie in den<br />

Einstellungen auf Über<br />

das Telefon, und tippen<br />

Sie sieben Mal auf den<br />

Menüpunkt Build-Nummer,<br />

um diesen Menüpunkt<br />

zurückzuerhalten.<br />

Fazit<br />

Auch wenn es aktuell<br />

noch keine Stable Builds<br />

von CM 10.1 für das<br />

Samsung Galaxy S3 gibt,<br />

lohnt sich ein Blick auf die Nightly Builds.<br />

Denn Samsung hat das offizielle Update auf<br />

<strong>Android</strong> 4.2.2 erneut verschoben, und <strong>Android</strong><br />

4.3 oder sogar 5.0 werden Sie garantiert<br />

von Samsung nicht mehr erhalten. ● ● ●<br />

Abb. 5: Die Entwickler-Optionen mit<br />

dem erweiterten Neustart-Menü von<br />

CM 10.1.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29855<br />

Die heute führenden Spezialisten stammen oft aus der "Freie Software-Szene" und schulen seit<br />

Jahren im Linuxhotel. Das erklärt die Breite und Qualität unseres Schulungsangebotes:<br />

AJAX * Amavis * <strong>Android</strong> * Angriffstechniken * Apache * Asterisk * BaseX * BayesianAnalysis * Bind * C/C++ * Cassandra *<br />

CiviCRM * Cloud * Cluster * ClusterFS * CouchDB * CSS3 * CUPS * Debian * DHCP * DNS * DNSSEC * Echtzeit Linux *<br />

Embedded Linux * eXist-db * Faces * FAI * Firewall * Forensik * FreeBSD * FreeRADIUS * GeoExt * Git * Grails * GRASS *<br />

Groovy * hadoop * Hochverfügbarkeit * HTML5 * Hudson * iSCSI * IPv6 * ITSM * Java * JavaScript * Jenkins * Kernel * KVM<br />

* LDAP * LibreOffice * Linux * LPI * m23 * MacOSX * MapFish * Mapserver * Maven * Mikrocontroller * MVS/380 * MySQL *<br />

Nagios * Node.js * OpenBSD * OpenLayers * OpenOffice * openQRM * OpenVPN * OPSI * OSGi * OTRS * Perl * PHP *<br />

Postfix * PostgreSQL * Puppet * Python * QuantumGIS * R * Rails * RedHat * Routing * Request-Tracker RT * Ruby * Samba<br />

* SAN * Scala * Scribus * Shell * Sicherheit * SNMP * Spacewalk * Spamfilter * SQL * Struts * Subversion * SuSE * TCP/IP *<br />

Tomcat * Treiber * TYPO3 * Ubuntu * UML * Unix * Univention * Virenfilter * Virtualisierung * VoIP * WebGIS * Webservices *<br />

Windows Autoinstall * Windowsintegration * x2go * xen * XML * Xpath * Xquery * z/OS * Zabbix * Zend<br />

Fast 100% der Teilnehmer empfehlen uns weiter. Siehe www.linuxhotel.de<br />

Ja, wir geben es zu und haben überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei: Unsere Schulungen machen auch Spaß ;-)


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong><br />

Samsung<br />

Das Samsung Galaxy S unter <strong>CyanogenMod</strong> 10.1<br />

Cyano<br />

GalaxyMod<br />

Auch wenn das erste<br />

Galaxy S drei Jahre auf<br />

dem Buckel hat, den<br />

Zugriffsstatistiken auf<br />

android-user.de nach<br />

ist es weiterhin beliebt.<br />

Zeit, sich dem Handy zu<br />

widmen! Mit <strong>CyanogenMod</strong><br />

10.1 locken Sie<br />

mehr Power aus dem<br />

alten Knochen.<br />

Christoph Langner<br />

Als Samsung das erste Galaxy S<br />

(SGS) im Juli 2010 vorstellte, war<br />

es „das“ <strong>Android</strong>-Handy. Zum<br />

Zeitpunkt der Präsentation hatte<br />

es dank seiner GPU den schnellsten Grafikchip<br />

auf dem Markt und war mit knapp<br />

9,9 mm Dicke das dünnste Smartphone der<br />

Welt. Die vom Galaxy S gesetzten Rekorde<br />

gelten natürlich schon lange nicht mehr. Für<br />

Besitzer des Handys sollte das aber kein<br />

Grund sein, es zum Alteisen zu geben.<br />

Auch wenn Samsung den Support des<br />

Handys mit dem Erscheinen von <strong>Android</strong><br />

„Gingerbread“ 2.3 aufgegeben hat, entwickelt<br />

die <strong>Android</strong>-Community munter weiter.<br />

Das alte Galaxy S stellt praktisch die untere<br />

Grenze von <strong>Android</strong>-Handys dar, auf denen<br />

die <strong>CyanogenMod</strong>-Firmware [LINK 1] installiert<br />

werden kann. Damit kommt auch das Galaxy<br />

S – wenn auch nicht offiziell – in den Genuss<br />

von <strong>Android</strong> „Jelly Bean“ 4.2.<br />

Die Installation des aktuellen Cyanogen-<br />

Mod-Release-Candidates ist im Zusammenspiel<br />

mit einem Windows-PC gar nicht so<br />

schwer. Belohnt wird die Arbeit mit einem<br />

topaktuellen <strong>Android</strong>-System und einem<br />

deutlichen Leistungsschub, der sich nicht<br />

nur in Benchmarks, sondern auch auch im<br />

<strong>Android</strong>-Alltag durchaus bemerkbar macht.<br />

Flashen vorbereiten<br />

Bevor Sie die ersten Schritte auf dem Weg<br />

hin zu Jelly Bean unternehmen, gilt es, wie<br />

immer bei Operationen am offenen Herzen,<br />

ein Back-up des Systems zu machen. Ihre<br />

Mails und Kontakte sind üblicherweise sicher<br />

in der Google-Cloud verstaut, doch wichtige<br />

SMS oder Bilder von der SD-Speicherkarte<br />

können durchaus auch einmal verloren<br />

gehen. Nicht unüblich ist es zudem, nach<br />

dem Einspielen eines neuen ROMs einen<br />

Werksreset zu machen, ein Back-up schadet<br />

daher nie.<br />

Um eine gute Basis zum Flashen von <strong>CyanogenMod</strong><br />

10 mit Jelly Bean aufzubauen,<br />

sollten Sie in einem ersten Schritt das System<br />

28<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong><br />

Abb. 1: Nach dem Rooten des Handys<br />

finden Sie Superuser unter den<br />

installierten Anwendungen.<br />

zurücksetzen und die letzte offizielle Firmware<br />

von Samsung mit <strong>Android</strong> 2.3.6 einspielen.<br />

Im Netz finden Sie dazu das Flash-<br />

Tool Odin 3 und die Firmware inklusive<br />

Root-Patch in einem großen Download-Paket<br />

[LINK 2]. Laden Sie das Archiv I9000XXJVU_<br />

I9000OXAJVU_OXA.zip auf Ihren PC herunter<br />

und entpacken die enthaltenen Dateien mit<br />

einem geeigneten Tool.<br />

Um die Firmware einzuspielen, müssen Sie<br />

Ihr Galaxy S nun in einem speziellen „Download-Modus“<br />

starten. Schalten Sie es dazu<br />

ab, ziehen das USB-Kabel ab und drücken<br />

gleichzeitig die Knöpfe Lautstärke-Runter |<br />

Home | An-/​Aus. Das Handy startet daraufhin<br />

mit einem gelben Baustellen-<strong>Android</strong>en<br />

auf dem Display und dem Text „Downloading…<br />

Do not turn off Target!!!“.<br />

Abb. 2: Sie regelt den Zugriff von<br />

Apps auf Funktionen, die erweiterte<br />

Root-Rechte benötigen.<br />

Rooten mit Odin<br />

Führen Sie nun die Datei<br />

Odin3 v1.85.exe aus dem<br />

Archiv aus und verbinden<br />

das Handy wieder per<br />

USB-Kabel mit dem Rechner.<br />

Odin sollte etwas wie<br />

Added!! im<br />

Nachrichtenbereich melden<br />

und der Kasten oben<br />

links unter „ID:COM“ gelb<br />

hinterlegt aufleuchten.<br />

Zeigt Odin keine Reaktion<br />

an dieser Stelle, fehlt<br />

Ihnen vermutlich der<br />

zwingend nötige Gerätetreiber<br />

für Windows. Installieren<br />

Sie diesen bitte<br />

entweder durch die vollständige<br />

Installation von<br />

Samsungs megabytestarker<br />

Verwaltungssuite Kies [LINK 3] oder besser<br />

gezielt als einzelnes Setup [LINK 4][LINK 5].<br />

Meldet Odin erfolgreich das Galaxy S im<br />

Download-Modus, setzen Sie den Haken bei<br />

Re-Partition und wählen unter PIT die Datei<br />

s1_odin_20100512.pit. Im weiteren Verlauf<br />

unter PDA die CODE_I9000XXJVU_CL851880_<br />

REV03_user_low_ship.tar.md5, für PHONE<br />

die Datei MODEM_I9000XXJVU_REV_00_<br />

CL1092175.tar.md5 und unter CSC letztendlich<br />

das Archiv GT‐I9000‐CSC‐MULTI‐OXAJVU.<br />

tar.md5. Ein Klick auf Start weist Odin abschließend<br />

an, die ausgewählte Firmware zu<br />

installieren, am Ende des Prozesses startet<br />

das Handy mit der neuen Firmware durch.<br />

Auf Ihrem Galaxy läuft nun die letzte Original-Firmware<br />

mit <strong>Android</strong> 2.3.6, ohne Root<br />

Abb. 3: <strong>CyanogenMod</strong> schraubt<br />

nicht an der Optik, Sie bekommen<br />

original Jelly Bean auf das SGS.<br />

Samsung Galaxy S I9000<br />

Benchmark<br />

Ergebnis<br />

<strong>Android</strong> 2.2, FROYO.XXJPO<br />

AnTuTu 3066<br />

Vellamo 1.0.6 566<br />

<strong>Android</strong> 2.3.6, GINGERBREAD.XXJVU<br />

AnTuTu 3034<br />

Vellamo 1.0.6 606<br />

Vellamo HTML5 521<br />

Vellamo METAL 217<br />

<strong>Android</strong> 4.2.2, <strong>CyanogenMod</strong> 10.1.0 RC5<br />

AnTuTu 4218<br />

Vellamo 1.0.8 1118<br />

Vellamo HTML5 1105<br />

Vellamo METAL 265<br />

Abb. 4: Mit Odin 3 flashen Sie die letzte offizielle Firmware auf Ihr Samsung Galaxy S.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 29


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong><br />

Abb. 5: Die Google Apps wie<br />

Gmail oder der wichtige Play Store<br />

müssen nachgerüstet werden.<br />

Abb. 6: Der DSP-Manager optimiert<br />

auf Wunsch den Klang der Audio-<br />

Ausgabe Ihres Galaxy.<br />

Abb. 7: <strong>CyanogenMod</strong> integriert<br />

diverse Tweaks zur Konfiguration<br />

des Smartphones.<br />

Abb. 8: <strong>CyanogenMod</strong> aktualisieren<br />

Sie über die Update-Routine<br />

aus dem laufenden System.<br />

Tipp<br />

Noch (Stand Mitte Juni 2013) wurde<br />

die offizielle Version von Cyanogen-<br />

Mod 10.1 nicht veröffentlicht. <strong>CyanogenMod</strong><br />

bringt jedoch unter Einstellungen<br />

| Über das Telefon | <strong>CyanogenMod</strong>-Updates<br />

gleich eine eigene<br />

Update-Routine mit, über die Sie das<br />

<strong>CyanogenMod</strong>-System ganz einfach<br />

aktuell halten können.<br />

oder andere Modifikationen. Den nun nötigen<br />

Root-Patch finden Sie ebenfalls im Odin-<br />

Archiv. Starten Sie dazu erneut das Handy<br />

im Download-Modus, stecken es wieder an<br />

den Rechner an und gehen abermals in das<br />

Odin-Tool. Setzen Sie dieses mit Reset zurück<br />

und wählen unter PDA diesmal lediglich die<br />

Datei CF‐Root‐XX_OXA_JVU_2.3.6‐v4.3‐CWM‐<br />

3RFS.tar aus. Achten Sie bitte darauf, dass<br />

die Option Re-Partition nicht aktiviert ist, sie<br />

würde wieder Daten auf dem Handy löschen.<br />

Auch hier startet das Handy bei Erfolg wieder<br />

automatisch neu in das <strong>Android</strong>-System.<br />

Nach dem Flashen des Root-Zugangs – inklusive<br />

modifiziertem Recovery-Modus – finden<br />

Sie Einträge wie CWM, Superuser oder<br />

Tweaks auf Ihrem Galaxy-S-Handy. Verschwenden<br />

Sie aber an dieser Stelle nicht zu<br />

viel Zeit mit dem Einrichten des Systems, wir<br />

gehen gleich über zur Installation von<br />

<strong>CyanogenMod</strong> 10.1.<br />

Die Entwickler von <strong>CyanogenMod</strong> haben das<br />

Galaxy S bereits in die Liste der für CM 10.1<br />

offiziell unterstützten Geräte aufgenommen.<br />

Für Besitzer eines SGS heißt dies, dass es<br />

täglich Nightly Builds und in regelmäßigen<br />

Abständen Release Candidates, also geprüfte<br />

Zwischenstände, zum Download<br />

gibt. Zum Zeitpunkt dieses Artikels ist<br />

CM 10.1.0 RC5 [LINK 6] aktuell, das wir<br />

auch für diesen Bericht nutzen. Auf<br />

das finale Build von <strong>CyanogenMod</strong><br />

10.1 wird man nicht mehr lange warten<br />

müssen.<br />

Laden Sie sich zum Flashen der<br />

Firmware das aktuelle Archiv<br />

cm‐10.1.0‐RC5‐galaxysmtd.zip<br />

[LINK 7] herunter und verschieben<br />

es auf den internen Speicher des Handys,<br />

ohne es vorher auszupacken. Um sicherzugehen,<br />

dass der Download und das Verschieben<br />

der Datei störungsfrei funktioniert<br />

haben, prüfen Sie bitte abschließend die<br />

MD5-Summe der Datei mit etwa WinMD-<br />

5Free [LINK 8].<br />

Schalten Sie jetzt wieder das Handy aus,<br />

und starten Sie es diesmal mit der Tastenkombination<br />

Lautstärke-Hoch | Home | An-/​<br />

Aus in den Recovery-Modus. Dort initiieren<br />

Sie die Installation des <strong>CyanogenMod</strong>-ROMs<br />

über Install zip from sdcard und setzen anschließend<br />

noch mit den beiden Optionen<br />

Wipe data/​factory reset und Wipe cache partition<br />

den Speicher des Handys zurück. Reboot<br />

system now startet dann abschließend Ihr<br />

Handy mit dem frisch installierten <strong>CyanogenMod</strong><br />

10.1 und Jelly Bean neu.<br />

Google Apps installieren<br />

Nach dem Reboot empfängt Sie Cyanogen-<br />

Mod mit einem ziemlich nacktem <strong>Android</strong>.<br />

Aus rechtlichen Gründen enthält das Custom-ROM<br />

von Haus aus keine Google Apps<br />

wie z.B. Gmail oder den Play Store, die sie<br />

normalerweise auf einem <strong>Android</strong>en finden.<br />

Sie müssen jedoch nicht auf diese gewohnten<br />

Tools – und vor allem dem Google Play Store<br />

mit seinen zigtausend Apps – verzichten, die<br />

Apps lassen sich ebenfalls über den Recovery<br />

Modus flashen.<br />

Sie finden den zu <strong>CyanogenMod</strong> 10 passenden<br />

Download auf Goo.im [LINK 9]. Die<br />

Datei gapps‐jb‐20130301‐signed.zip kopieren<br />

Sie – wie das Image von <strong>CyanogenMod</strong><br />

zuvor – auf den internen Speicher des Handys<br />

und flashen die Datei erneut über den<br />

30<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Fokus<br />

<strong>CyanogenMod</strong><br />

Recovery-Modus. Nach dem<br />

nächsten Neustart finden<br />

Sie den Play Store unter den<br />

installierten Apps. Weitere<br />

Google-Anwendungen wie<br />

Gmail [LINK 10], Maps oder<br />

Google+ installieren Sie danach<br />

ganz normal über den<br />

Play Store.<br />

Jelly Bean auf<br />

dem Galaxy S<br />

Trotz des noch andauernden<br />

Entwicklungsprozesses von<br />

<strong>CyanogenMod</strong> können wir<br />

keine negativen Auswirkungen<br />

auf unser Galaxy S feststellen.<br />

Ganz im Gegenteil,<br />

die Benchmarks zeigen<br />

einen deutlichen Leistungsanstieg.<br />

Dieser wirkt sich<br />

besonders im Browser oder auch in der Oberfläche<br />

aus. Wie von aktuellen Jelly-Bean-<strong>Android</strong>en<br />

gewohnt, ruckelt in der Oberfläche<br />

nichts, und auch aufwendige Webseiten<br />

bauen sich zügig auf.<br />

<strong>CyanogenMod</strong> liefert Ihnen nicht ein komplett<br />

blankes <strong>Android</strong>, so wie es direkt von<br />

Google kommt. Die <strong>Android</strong>-Distribution<br />

baut verschiedene Modifikationen und auch<br />

eigene Entwicklungen in ihr Custom-ROM<br />

ein. So finden Sie mit Apollo oder dem DSP-<br />

Manager einen eigenen Musik-Player beziehungsweise<br />

Audio-Effekte zur verbesserten<br />

Ausgabe von Musik und Sprache.<br />

Exklusive Features von Jelly Bean – wie<br />

zum Beispiel Google Now – finden Sie natürlich<br />

auch in <strong>CyanogenMod</strong> 10 wieder. Da<br />

dem Galaxy S jedoch virtuelle Tasten wie auf<br />

Quick Settings aus dem S4<br />

Abb. 9: Zu starkes Drehen an der<br />

Leistungsschraube bezahlt man<br />

mit Abstürzen.<br />

dem Galaxy Nexus fehlen,<br />

aktivieren Sie den persönlichen<br />

Assistenten Googles<br />

über einen längeren Druck<br />

auf die linke Menütaste anstatt<br />

eines Wischs über den<br />

Home-Button. Zum App-<br />

Switcher gelangen Sie über<br />

einen längeren Druck auf<br />

den Home-Button.<br />

Fazit<br />

Für <strong>Android</strong>-Fans lohnt es<br />

sich auf jeden Fall, das<br />

Samsung Galaxy S zu rooten<br />

und <strong>CyanogenMod</strong> zu installieren.<br />

Sie bekommen so<br />

ein Handy mit aktueller<br />

Software und vielen Tuning-<br />

Möglichkeiten. Sollte Ihnen<br />

Ihr Galaxy S nach wie vor<br />

noch zu träge arbeiten, lässt sich etwa die<br />

Maximale Taktfrequenz der CPU unter Einstellungen<br />

| Leistung | Prozessor hochsetzen.<br />

In unserem Test bezahlt man das Übertackten<br />

des Systems jedoch mit zahlreichen Abstürzen,<br />

wir empfehlen den Betrieb mit den<br />

ursprünglichen 1000 MHz. <br />

● ● ●<br />

Über die Schnelleinstellungen von <strong>Android</strong> 4.2<br />

lässt sich bequem WLAN oder Bluetooth abund<br />

anschalten, doch die Optionen sind begrenzt.<br />

Wer so gut wie alles mit nur einem<br />

Klick regeln möchte, kann neben <strong>CyanogenMod</strong><br />

das „S4 Notification Center for i9000“ [LINK 11]<br />

flashen. Dazu müssen die Datei S4 Style Notification<br />

‐ [CM10.1_RC5].zip genauso wie <strong>CyanogenMod</strong><br />

selbst oder die Google Apps über<br />

den Recovery-Modus eingespielt werden.<br />

Anschließend finden Sie unter Einstellungen |<br />

System die zusätzlichen Einträge Schnelleinstellungen<br />

und Benachrichtigungsanzeige.<br />

Hier wählen Sie aus, welche Schalter in welcher<br />

Reihenfolge letztendlich in der Benachrichtigungsanzeige<br />

erscheinen sollen. Zwischen<br />

den beiden Ebenen schalten Sie über<br />

das Icon in der rechten oberen Ecke um.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29703<br />

Abb. 10: Mit den „S4 Style Notifications“<br />

holen Sie die vom S4 bekannten<br />

Quick Settings aufs Handy.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 31


dedizierter<br />

1Gbit/s<br />

Port


Hardware<br />

Huawei Ascend Mate<br />

Im Test: Huawei Ascend Mate MT1-U06<br />

Großartig<br />

Wie groß darf ein Smartphone sein? Über diese Frage streiten sich die<br />

Geister. Wenn es nach Huawei geht, dann gelten 6,1 Zoll noch als<br />

Smartphone. Wir haben das verifiziert. Marcel Hilzinger<br />

Huawei<br />

‚„Plusminus<br />

‚ Akkulaufzeit<br />

‚ Gehäuseverarbeitung<br />

‚ Display<br />

‚ Preis<br />

„ Stift fehlt<br />

Einen Testbericht zum Ascend Mate<br />

von Huawei zu schreiben, ohne<br />

dabei die Größe des Geräts anzusprechen,<br />

ist eigentlich nicht möglich.<br />

Denn das Handy ist wirklich riesig. In<br />

der Hosentasche hat das Mate nichts mehr<br />

zu suchen, es passt jedoch sehr gut in ein<br />

Sakko oder in eine Damenhandtasche.<br />

Mögen Sie große Handys, dann wird Ihnen<br />

das Ascend Mate gefallen.<br />

Die Basics<br />

Das Mate ist mit einem 1,5 GHz schnellen<br />

Vierkern-Prozessor von Huawei ausgestattet.<br />

Für die nötige Grafikpower sorgt ein Intel-<br />

Chipsatz, sodass auch aktuelle Spiele flüssig<br />

laufen und Sie Videos in 1080 p genießen<br />

können. Mit 32,4 Fps im High-Quality-Modus<br />

des Grafik-Benchmarks Epic Citadel schlägt<br />

sich das Ascend Mate recht gut.<br />

Zu den Hardwarebesonderheiten gehört<br />

das WLAN-Modul, das auch den 5-GHz-Standard<br />

802.11a unterstützt. Zudem beherrscht<br />

das eingebaute 3G-Modem HSDPA+.<br />

Im Lautsprecher auf der Frontseite befindet<br />

sich eine Benachrichtigungs-LED, die allerdings<br />

etwas klein ausgefallen ist und<br />

zudem nur in Grün, Gelb und Rot blinkt.<br />

Ebenfalls nicht ganz üblich ist der Micro-<br />

SIM-Kartenslot auf der Geräteoberseite. Die<br />

MicroSD-Karte hat Huawei hingegen auf der<br />

linken Seite untergebracht. Das Huawei Ascend<br />

Mate verfügt über ein FM-Radio, das<br />

mitgelieferte Headset dient als Antenne.<br />

Die Acht-Megapixel-Kamera des Mate schießt<br />

recht gute Fotos, kommt aber nicht an die<br />

besten Smartphone-Kameras heran. Dafür<br />

weiß der mit Dolby Digital Plus verstärkte<br />

Sound zu gefallen, auch ohne Kopfhörer.<br />

Mit Emotion UI<br />

Huawei hat das Handy an diversen Stellen<br />

angepasst, damit es aus seinen 6,1 Zoll das<br />

Beste herausholt. Dazu gehören spezielle<br />

Einstellungen, um das Mate mit einer Hand<br />

zu bedienen, und ein schwebendes Widget,<br />

das den Schnellzugriff auf zentrale Funktionen<br />

ermöglicht. Die Emotion UI unterscheidet<br />

sich nicht groß von der Standard-<strong>Android</strong>-Oberfläche,<br />

allerdings fehlt ihr ein zentrales<br />

Element: der App Drawer. Die bereits<br />

installierten Apps finden Sie deshalb auf<br />

einem der Homescreens in Ordner gruppiert,<br />

neu installierte Apps landen ebenfalls automatisch<br />

auf einem der Homescreens.<br />

34<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Hardware<br />

Huawei Ascend Mate<br />

Abb. 1: Der Homescreen des<br />

Ascend Mate mit der Emotion UI.<br />

Eine App-Übersicht gibt es nicht.<br />

Zu den Besonderheiten der Emotion UI gehört<br />

die einhändige Bedienung, die Sie in<br />

den Einstellungen unter System aktivieren.<br />

Tastatur, Sperrbildschirm und der Dialer richten<br />

sich dann rechts oder links aus. In unseren<br />

Tests hat das mit Ausnahme des Sperrbildschirms<br />

gut funktioniert. Der Lockscreen<br />

blieb hingegen stets in der Mitte.<br />

Eine weitere Besonderheit ist die Schaltfläche<br />

schwebend, die Sie ebenfalls in den Einstellungen<br />

aktivieren müssen. Ein kleiner<br />

transparenter Kreis bietet dann immer den<br />

Zugriff auf die Textnachrichten, den Rechner,<br />

die Notizen und die Fotos. Eine Option, diese<br />

vier Apps anzupassen, haben wir allerdings<br />

nicht gefunden. Last but not least erlaubt es<br />

der Huawei-Launcher auch, die Navigationsleiste<br />

des <strong>Android</strong>-Systems auszuschalten,<br />

um noch mehr Platz auf dem Display zu erhalten.<br />

Um die ausgeblendete Leiste wieder<br />

einzuschalten, wischen Sie von unten ins<br />

Display hinein, wie wenn Sie Google Now<br />

aufrufen würden. Google Now startet ebenfalls<br />

auf diese Weise, aber nur, wenn die Navigationsleiste<br />

schon sichtbar ist.<br />

Unbedingt ausprobieren sollten Sie die<br />

sehr gut gemachten Profile des Huawei-<br />

Smartphones. Damit schalten Sie das Handy<br />

im Handumdrehen stumm und in den Flugmodus<br />

oder aktivieren 3G oder einen WLAN-<br />

Hotspot. Über eine Schnelleinstellung in der<br />

Benachrichtigungsleiste öffnen Sie den passenden<br />

Drehregler und wählen das gewünschte<br />

Profil aus. Das tollste Feature ist<br />

aber die automatische Bereinigung der Apps<br />

in der Multitasking-Übersicht per Tipp auf<br />

das Wischersymbol am unteren Rand.<br />

Abb. 2: Über ein Dutzend sehr<br />

schöne Designs stellt Huawei dem<br />

Nutzer zur Auswahl bereit.<br />

Abb. 3: Das Profilmanagement hat<br />

Huawei in der Emotion-UI-Oberfläche<br />

sehr schön gelöst.<br />

Kritikpunkte<br />

Das große Display des Mate schreit geradezu<br />

nach einem Stift, aber leider fehlt ein solcher<br />

wie auch eine Notiz-App mit Handschriftenerkennung<br />

oder eine Skizzen-App. Ebenfalls<br />

schade finden wir, dass Huawei den verfügbaren<br />

Platz nicht für echte Stereolautsprecher<br />

genutzt hat, wie man Sie beim HTC One<br />

findet. Nicht anfreunden konnten wir uns<br />

mit dem fehlenden App Drawer der Emotion<br />

UI von Huawei. Hier schaffen Sie recht einfach<br />

Abhilfe, indem Sie einen alternativen<br />

Launcher installieren. Fazit: Das Ascend<br />

Mate bietet viel Display und zwei Tage Sorglos-Akkulaufzeit<br />

für 400 Euro. <br />

● ● ●<br />

Huawei Ascend Mate MT1-U06<br />

Abb. 4: Über einen Fingertipp auf<br />

das Wischer-Symbol stoppen Sie<br />

alle aktiven Apps.<br />

Kerndaten<br />

Hersteller<br />

Huawei<br />

Formfaktor<br />

6,1-Zoll-Smartphone<br />

Auflösung<br />

1280 x 800 Pixel<br />

Prozessor<br />

1,5 GHz Quad-Core (Hi-Silicon K3V2)<br />

<strong>Android</strong>-Version <strong>Android</strong> 4.1.2<br />

Akku<br />

4050 mAh<br />

Laufzeit (Standby/​Gespräch) 9 Tage/​28 h<br />

Gewicht<br />

198 Gramm<br />

Preis (Internet)<br />

400 Euro<br />

Technische Details und Preisvergleich<br />

http:// www. android‐user. de/ lp/ 18609<br />

Performance<br />

AnTuTu-Benchmark<br />

15.828 Punkte<br />

Vellamo (HTML5/​Metal) 1623/​436 Punkte<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Bewertung 4,8 Punkte<br />

Testergebnis<br />

★★★★★<br />

ausgezeichnet<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 35


Hardware<br />

Alcatel Onetouch Idol Ultra<br />

Im Test: Alcatel Onetouch Idol Ultra<br />

Ultra<br />

dünn<br />

Alcatel<br />

Die Smartphone-Hersteller aus China übertreffen sich<br />

aktuell monatlich im Kampf um das dünnste Smartphone.<br />

Alcatels Onetouch Idol Ultra gehört mit 6,45 mm Dicke zu<br />

den einstigen Topgeräten. Wir testeten, was das Handy<br />

sonst noch zu bieten hat. Marcel Hilzinger<br />

‚„Plusminus<br />

‚ Flaches Design<br />

‚ Display<br />

‚ Software-Auswahl<br />

‚ Spritzwasserfest<br />

„ Kein MicroSD<br />

„ Kopfhörer über Adapter<br />

Reicht es aus, einfach nur<br />

dünn zu sein, oder was<br />

muss ein Smartphone<br />

noch bieten, um als Topgerät<br />

durchzugehen? Diese Frage stellten<br />

wir uns beim Alcatel Onetouch Idol Ultra<br />

ganz besonders, denn dieses Handy ist wirklich<br />

sehr dünn.<br />

Die Fakten<br />

Denkt man sich noch ein paar Millimeter<br />

dazu, dann ist das One Touch Idol Ultra ein<br />

gewöhnliches Mittelklasse-Smartphone mit<br />

4,7-Zoll-Amoled-Display (1280 x 720 Pixel),<br />

16 GByte integriertem Speicher (nicht erweiterbar)<br />

und einem 1,2 GHz schnellen Dual-<br />

Core-Prozessor mit 1 GByte RAM. Die Hauptkamera<br />

löst mit 8 Megapixel auf, die Frontkamera<br />

mit guten 1,3 Megapixeln. Beide<br />

Kameras können auch Videos mit einer<br />

maximalen Auflösung von 1280x720 Bildpunkten<br />

speichern. Der fest verbaute Akku<br />

hat eine Kapazität von 1870 mAh und reicht<br />

im üblichen Betrieb für einen Arbeitstag aus.<br />

Das Onetouch Idol Ultra eignet sich sehr<br />

gut für Linkshänder, da sich sein Power-Button<br />

oben links befindet, auch die Lautstärkewippe<br />

hat Alcatel auf der linken Seite untergebracht.<br />

Rechts finden Sie lediglich den Einschub<br />

für die Micro-SIM. Der Micro-USB-<br />

Anschluss befindet sich an der Gehäuseoberseite<br />

rechts. Er dient über einen zusätzlichen<br />

Adapter auch als Kopfhörerausgang. Im Lieferumfang<br />

befindet sich auch ein Headset<br />

mit In-Ear-Kopfhörern, das aber ebenfalls<br />

den Adapter benötigt.<br />

Zu den Besonderheiten des Onetouch Idol<br />

Ultra gehört die Behandlung mit der wasserabweisenden<br />

Technik von P2i, die zum<br />

Beispiel auch Motorola für die Razr-Smartphones<br />

nutzt. Sie macht das Gerät spritzwasserfest,<br />

jedoch nicht komplett wasser- und<br />

staubdicht wie etwa das Xperia Z von Sony.<br />

Die Rückseite des Handys ist gummiert. Dadurch<br />

liegt es gut in der Hand, allerdings<br />

zieht die Beschichtung auch Fettflecken magisch<br />

an. Neben der schwarzen Version, die<br />

wir im Test hatten, gibt es das Onetouch Idol<br />

Ultra auch in diversen knalligen Farben.<br />

Sehr gut gefallen hat uns, dass Alcatel<br />

bzw. der chinesische Mutterkonzern TCT<br />

über einen Flyer auf die für das Handy<br />

benutzte quellenoffene Software und die<br />

Verfügbarkeit des Quellcodes hinweist.<br />

Schönes <strong>Android</strong><br />

Design ist immer eine Geschmacksfrage, aber<br />

uns gefällt die <strong>Android</strong>-Version von Alcatel<br />

gut. Die Icons sind recht bunt, und der Lockscreen<br />

hebt sich positiv vom üblichen Einerlei<br />

ab. Das Angebot an vorinstallierten Apps<br />

ist recht groß. Unser Testgerät wurde zum<br />

Beispiel mit AVG Antivirus (Jahreslizenz) und<br />

einer Demoversion des Gameloft-Spiels Shark<br />

Dash geliefert. Die vorinstallierten Apps lassen<br />

sich löschen, um den internen Speicher<br />

freizuhalten. Dieser bietet Platz für etwas<br />

mehr als 13 GByte. Mangels MicroSD-Slot<br />

müssen Sie damit über die Runden kommen.<br />

Von Alcatel selbst stammen die Apps Onetouch<br />

Radio (Internetradio) und das Cloud<br />

Backup, das neben Dropbox und Box.net<br />

36<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Hardware<br />

Alcatel Onetouch Idol Ultra<br />

Abb. 1: Über die Cloud-Backup-<br />

App von Alcatel erstellen Sie ganz<br />

einfach Sicherheitskopien.<br />

Abb. 2: Der Lockscreen des Onetouch<br />

Idol Ultra hebt sich positiv<br />

von anderen Geräten ab.<br />

Abb. 3: Die vorinstallierten Apps<br />

lassen sich problemlos löschen,<br />

um Platz zu sparen.<br />

Abb. 4: Die Angaben zum Akkuverbrauch<br />

des Onetouch Idol Ultra<br />

stimmten überhaupt nicht.<br />

auch den internen Speicher als Backup-Ort<br />

nutzen kann. Das <strong>Android</strong>-4.1.1-System<br />

arbeitet sehr flott und reagiert prompt auf<br />

Eingaben. Die sehr guten Werte beim HTML-<br />

5-Benchmark von Vellamo bestätigen unseren<br />

positiven Eindruck.<br />

Kritikpunkte<br />

Die Verarbeitung des Geräts ist gut, könnte<br />

aber etwas besser sein. So war bei unserem<br />

Testgerät oben zwischen dem Rahmen und<br />

dem Display ein deutlicher Spalt zu sehen.<br />

Das Einsetzen der Micro-SIM-Karte gelingt<br />

nur mithilfe einer Bürkoklammer. Dieses<br />

Prozedere erklärt aber ein Aufkleber auf der<br />

Geräterückseite, sodass man eigentlich<br />

nichts falsch machen kann. Nicht zufrieden<br />

waren wir in den Tests mit der Qualität der<br />

8-Megapixel-Kamera. Sämtliche Bilder waren<br />

krass überbelichtet. Mit den passenden Voreinstellungen<br />

kann man zwar auch gute Bilder<br />

machen, die Kamera bleibt aber klar hinter<br />

der des Nexus 4 zurück. Ebenfalls nicht<br />

zufrieden waren wir mit der Akkulaufzeit<br />

des Handys, was aber eventuell ein Fehler<br />

an unserem Gerät sein kann. Mehrfach war<br />

der Akku über Nacht leer, obwohl er am<br />

Abend zuvor noch bei rund 30 Prozent lag.<br />

Die Akkuinformation unter <strong>Android</strong> zeigte<br />

bei unserem Gerät zudem nur seltsame Zeitinformationen<br />

an, die CPU arbeitete von<br />

Haus aus stets im Stromsparmodus.<br />

Als kritisch erachten wir auch den Verzicht<br />

auf den traditionellen 3,5-mm-Ausgang für<br />

die Kopfhörer, der wohl der flachen Bauweise<br />

geschuldet ist. So müssen Sie immer<br />

einen Adapter dabei haben, um Musik zu<br />

hören. Der Stecker sitzt zudem enorm gut<br />

fest, was bei häufigem Gebrauch zu Bruchstellen<br />

führen kann.<br />

Fazit<br />

Eine möglichst dünne Bauform allein reicht<br />

nicht aus, um ein Top-Smartphone zu produzieren,<br />

aber die flache Bauweise trägt stark<br />

dazu bei, aus dem Alcatel Onetouch Idol<br />

Ultra etwas Besonderes zu machen. Zum<br />

aktuellen Internetpreis von 250 Euro können<br />

wir das Handy mit den unter den Kritikpunkten<br />

genannten Einschränkungen durchaus<br />

empfehlen. Sie erhalten ein Top-Mittelklasse-<br />

Handy zu einem angemessenen Preis. ● ● ●<br />

Alcatel Onetouch Idol Ultra<br />

Kerndaten<br />

Hersteller<br />

Alcatel/​TCL<br />

Formfaktor<br />

4,7-Zoll-Smartphone<br />

Auflösung<br />

1280 x 720 Pixel<br />

Prozessor<br />

1,2 GHz, Dual-Core<br />

<strong>Android</strong>-Version <strong>Android</strong> 4.1.1<br />

Akku<br />

1820 mAh<br />

Laufzeit (Standby/​Gespräch) 400h/​8.5h<br />

Gewicht<br />

124 Gramm<br />

Preis (Internet)<br />

250 Euro<br />

Technische Details und Preisvergleich<br />

http:// www. android‐user. de/ lp/ 19491<br />

Performance<br />

AnTuTu-Benchmark<br />

6554 Punkte<br />

Vellamo (HTML5/​Metal) 1300/​407 Punkte<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Bewertung 4,1 Punkte<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 37


Hardware<br />

Huawei Ascend P6<br />

Huawei<br />

Erster Eindruck: Huawei Ascend P6 im Kurztest<br />

WOW-Effekt<br />

Es gibt sie noch: <strong>Android</strong>-Smartphones,<br />

die<br />

man zum ersten Mal<br />

sieht und dann einen<br />

Wow-Effekt auslösen.<br />

Ein solches Handy ist<br />

Huawei mit dem<br />

Ascend P6 gelungen,<br />

das mit 6,18 mm Handy-<br />

Geschichte schreibt.<br />

Marcel Hilzinger<br />

‚„Plusminus<br />

‚ Tolles Design<br />

‚ Gute Kamera<br />

‚ 5-Megapixel-Frontkamera<br />

‚ Helles Display<br />

„ Kein NFC<br />

„ Kein LTE<br />

Mit einer Bauhöhe von 6,18 mm<br />

und einem Unibody-Gehäuse<br />

aus Aluminium ist das Ascend<br />

P6 von Huawei das aktuell<br />

dünnste Smartphone der Welt. Kombiniert<br />

mit dem sehr schönen Design, dem guten<br />

Preis und einer soliden Verarbeitung reicht<br />

das schon fast, um dem Handy eine Kaufempfehlung<br />

auszusprechen, doch natürlich<br />

zählen auch andere Fakten.<br />

Oberklasse dank Design<br />

Als CPU kommt im Ascend P6 ein von Huawei<br />

entwickelter Quad-Core-Prozessor mit<br />

1,5 GHz zum Einsatz, dem<br />

2 GByte RAM zur Seite stehen.<br />

8 GByte Speicher sind<br />

fest verbaut und lassen<br />

sich via MicroSD-Karte erweitern.<br />

LTE fehlt dem<br />

neuen Flaggschiff, dafür<br />

gibt es das schnelle<br />

HSDPA+. Dem Rotstift<br />

zum Opfer gefallen ist<br />

auch NFC.<br />

Das 4,7 Zoll große LC-<br />

Display löst mit 1280 x 720<br />

Pixeln auf und ist mit Gorilla<br />

Glass 2 gegen Kratzer<br />

geschützt. Huawei hat im<br />

P6 ein sehr helles Display<br />

verbaut, das sich vor den<br />

Touchscreens von LG, HTC<br />

oder Sony nicht zu verstecken<br />

braucht.<br />

Abb. 1: Die schwarze Variante des<br />

Ascend P6 erhält ein dunkles<br />

Theme für die Emotion UI.<br />

Wie schlank das Ascend P6 wirklich ist,<br />

merkt man erst, wenn man es in der Hand<br />

hält oder sich den 3,5-mm-Eingang für den<br />

Kopfhörer anschaut. Am Rand bleiben jeweils<br />

weniger als 1,5 mm Platz.<br />

Die Software<br />

Auf dem Ascend P6 ist <strong>Android</strong> 4.2.2 mit<br />

Emotion UI in Version 1.6 vorinstalliert. Die<br />

Unterschiede zur Version 1.5 sind auf den<br />

ersten Blick nicht zu erkennen, es sollen aber<br />

über 300 Änderungen sein. Hervorzuheben<br />

ist der Permission Manager. Über die App<br />

legen Sie fest, ob und über welche Verbindungsart<br />

einzelne Apps ins<br />

Netz dürfen. Bislang waren<br />

solche Features bei <strong>Android</strong><br />

nur verfügbar, wenn Sie Ihr<br />

Handy rooten. Gut gefallen<br />

hat uns auch die Soundausgabe<br />

mit Dolby Digital. Zum<br />

externen Lautsprecher können<br />

wir noch keine Infos liefern,<br />

da es bei der Vorstellung<br />

in London für einen Test<br />

schlicht zu laut war. Zu den<br />

Besonderheiten der <strong>Android</strong>-<br />

Oberfläche finden Sie auch in<br />

unserem Testbericht zum Ascend<br />

Mate weitere Details.<br />

Das vorinstallierte <strong>Android</strong>-<br />

System arbeitet absolut flüssig.<br />

Es kam zu keinerlei Hängern<br />

oder Rucklern. Laut Vellamo-Benchmark<br />

erreicht das<br />

38<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Hardware<br />

Huawei Ascend P6<br />

Ascend P6 im Metal-Test<br />

rund 480 Punkte, im HTML5-<br />

Benchmark maßen wir 1275<br />

Zähler. Mangels Internetanbindung<br />

konnten wir nicht<br />

sämtliche Tests durchführen.<br />

Tolle Kamera<br />

Huawei legte bei der Präsentation<br />

den Schwerpunkt auf<br />

die im Ascend P6 verbaute<br />

Kamera mit BSI-Sensor. Trotz<br />

der extrem flachen Bauweise<br />

löst Sie mit 8 Megapixeln auf<br />

und verfügt über einen besonders<br />

guten Makromodus<br />

(bis 4cm) und f/​2.0-Blende.<br />

Die gleiche Blendengröße<br />

nutzt auch HTC im neuen<br />

HTC One. In unseren Tests<br />

vor Ort schnitt die Kamera<br />

sehr gut ab.<br />

Die Frontkamera arbeitet mit 5 Megapixeln<br />

und stellt damit sämtliche anderen Smartphones<br />

in den Schatten. Hier hat CEO Richard<br />

Yu bei der Präsentation in London keinen<br />

Hehl daraus gemacht, dass man das Ascend<br />

P6 in erster Linie Frauen schmackhaft<br />

machen will. So ist denn die Frontkamera in<br />

der Standardeinstellung auf Porträts optimiert<br />

und verfügt über ein Software-Feature,<br />

das bei Selbstporträts auf Wunsch gleich<br />

Fältchen glättet und das Modell deutlich jünger<br />

aussehen lässt. Ein weiterer Modus, der<br />

bei der Hauptkamera standardmäßig aktiv<br />

ist, sorgt dafür, dass die Fotos über eine deutlich<br />

bessere Dynamik verfügen. Das Ascend<br />

P6 bietet auch einen besonders guten Makromodus,<br />

damit man zum Beispiel sein Essen<br />

schöner fotografieren und bei Facebook<br />

hochladen kann. Diese Beispiele zeigen, dass<br />

sich Huawei bei der Entwicklung des P6<br />

wirklich mit den Wünschen seiner Kunden<br />

auseinandergesetzt hat.<br />

Abb. 2: Der Musikplayer verfügt<br />

über Dolby Digital für eine optimierte<br />

Sound-Ausgabe.<br />

Liebe zum Detail<br />

Das Ascend P6 wird es in Weiß, Schwarz und<br />

Rosa geben, die mit jeweils anderen Themes<br />

ausgeliefert werden. Über 100 weitere Themes<br />

stehen zum Download bereit. Die Geräterückseite<br />

besteht beim schwarzen und rosa<br />

Modell aus gebürstetem Aluminium, beim<br />

weißen Modell ist die Rückseite nicht gebürstet.<br />

Im direkten Vergleich mit dem Alcatel<br />

Onetouch Idol Ultra hat uns sehr gut gefallen,<br />

dass man auch den 3,5-mm-Stecker problemlos<br />

untergebracht hat und ihn zudem<br />

noch um eine sinnvolle Funktion erweitert<br />

hat. So befindet sich im Eingang ein pinförmiges<br />

Werkzeug, über das<br />

sich die Einschübe für die<br />

MicroSD-Karte und die Micro-SIM<br />

öffnen lassen.<br />

Kritikpunkte<br />

Der Akku fällt mit 2000<br />

mAh für Huawei-Geräte relativ<br />

schwach aus, aber wir<br />

gehen stark davon aus,<br />

dass Sie mit dem P6 problemlos<br />

über den Tag kommen,<br />

da auch die restlichen<br />

Huawei-Geräte überdurchschnittlich<br />

gute Akkulaufzeiten<br />

aufweisen.<br />

Auf LTE müssen Sie verzichten,<br />

weil das Modem<br />

zu viel Strom verbrauchen<br />

würde, da die Netzabdeckung<br />

in den meisten Ländern<br />

noch mangelhaft ist.<br />

Wechselt das Smartphone aber stets zwischen<br />

LTE und 3G, zieht das stark am Akku.<br />

Schade finden wir, dass NFC fehlt. Andererseits<br />

wird NFC wohl kaum so häufig genutzt<br />

wie die Frontkamera für ein Selbst porträt.<br />

Fazit<br />

Mit dem Ascend P6 bringt Huawei ein Top-<br />

Smartphone zum Preis von 450 Euro. Die angepriesenen<br />

Funktionen der Kamera sind<br />

wirklich sehr gut und auch das Design weiß<br />

zu gefallen. Wir sind uns ziemlich sicher,<br />

dass Huawei mit dem Ascend P6 der Durchbruch<br />

in Europa gelingen wird.<br />

● ● ●<br />

Abb. 3: Mit dem Permission Manager<br />

lassen sich Apps gezielt die<br />

Internetrechte entziehen.<br />

Abb. 4: Bestmögliche Makroaufnahme mit dem Nexus 4 (unten) und zum Vergleich die deutlich<br />

hellere Aufnahme des Ascend P6 oben.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 39


Hardware<br />

Point of View Onyx 527<br />

Point of View<br />

Im Test: Point of View Onyx 527<br />

Globetrotter<br />

Das Onyx 527 von Point of View verfügt gleich<br />

über zwei Besonderheiten: einen eingebauten<br />

analogen TV-Tuner und zwei SIM-Kartenslots.<br />

Während man hierzulande mit dem analogen<br />

Tuner kaum noch etwas anfangen kann, sind<br />

zwei SIM-Karten durchaus auch bei Tablets<br />

praktisch. Marcel Hilzinger<br />

‚„Plusminus<br />

‚ Dual-SIM<br />

‚ GPS, HDMI, Bluetooth<br />

‚ UKW-Radio<br />

„ Display<br />

„ Verarbeitung<br />

Das Onyx 527 ist das ideale Tablet<br />

für den Urlaub. Dank Dual-SIM-<br />

Support, GPS und eingebautem<br />

Radio wird es Ihnen unterwegs<br />

garantiert nie langweilig. Falls Sie einen Ausflug<br />

nach Russland oder in die Ukraine planen,<br />

können Sie den eingebauten TV-Tuner<br />

zudem für analoges Fernsehen benutzen.<br />

All in one<br />

Beim Onyx 527 merkt man sofort, dass der<br />

Hersteller ein Rundum-Sorglos-Tablet bauen<br />

Abb. 1: Erinnerung an vergangene Zeiten: Analoges TV können Sie hierzulande kaum mehr<br />

empfangen, dafür ist die eingebaute Antenne für den Radioempfang praktisch.<br />

wollte. So hat man weder auf einen HDMI-<br />

Ausgang noch auf Bluetooth oder GPS verzichtet,<br />

was bei anderen günstigen Tablets<br />

oft der Fall ist. Um den aktuellen Internetpreis<br />

von 200 Euro halten zu können, musste<br />

Point of View beim Display sparen: Es hat<br />

keinen Sensor zur Steuerung der automatischen<br />

Helligkeit und könnte etwas schärfer<br />

sein. Auch die Verarbeitung insgesamt dürfte<br />

ruhig etwas hochwertiger sein. Keine hohen<br />

Erwartungen sollten Sie auch an die eingebauten<br />

Kameramodule stellen: Die 0,3-Megapixel-Frontkamera<br />

eignet sich zum Chatten,<br />

die Hauptkamera mit 2 Megaxpixeln ist nicht<br />

wirklich nützlich. Gut gefallen hat uns, dass<br />

man die im Tablet integrierte Antenne auch<br />

für das FM-Radio benutzen kann. So können<br />

Sie auch mal ohne Kopfhörer Radio hören.<br />

An Speicher hat das 7-Zoll-Tablet 8 GByte<br />

verbaut, die sich mit einer zusätzlichen<br />

MicroSD-Karte um maximal 32 GByte erweitern<br />

lassen. Der 1,2 GHz schnellen Dual-<br />

Core-CPU stehen 1 GByte RAM zur Seite.<br />

Im Lieferumfang befinden sich neben dem<br />

Ladegerät inklusive Mini-USB-Kabel auch ein<br />

einfaches Headset und ein USB-OTG-Kabel.<br />

Die Software<br />

Da sich auf dem Tablet noch <strong>Android</strong> 4.0.4<br />

befindet, rechneten wir zunächst mit einem<br />

etwas trägen System. Point of View hat aber<br />

40<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Hardware<br />

Point of View Onyx 527<br />

gute Arbeit geleistet und das <strong>Android</strong>-System<br />

recht gut an die Hardware angepasst. Die üblichen<br />

Mikroruckler von <strong>Android</strong> 4 treten<br />

zwar auch hier auf, aber abgesehen davon<br />

erhalten Sie für den günstigen Preis ein recht<br />

flottes Tablet. Die Benchmark-Werte von<br />

Vellamo und Antutu (siehe Tabelle) liegen in<br />

etwa auf dem Level eines Tegra-2-Prozessors<br />

mit 1 GHz. Höchstleistungen dürfen Sie also<br />

keine erwarten, aber ein solides System, auf<br />

dem auch das ein oder andere Spiel läuft.<br />

Zu den vorinstallierten Apps gehören<br />

neben Google Play, Mail (kein GMail) und<br />

den üblichen Standard-Apps von <strong>Android</strong><br />

auch die Flash-Player-Einstellungen und als<br />

separate App der Google Video Player, der<br />

üblicherweise zur Galerie gehört. Ebenfalls<br />

mit an Bord ist die Telefon-App, sodass Sie<br />

das Onyx 527 auch als vollwertiges Dual-<br />

SIM-Telefon benutzen können.<br />

Zu den vorinstallierten Nicht-Google-Apps<br />

gehören ein Dateimanager, die Analog-TV-<br />

App, das FM-Radio und eine spezielle App,<br />

mit der sich das Layout der Tastatur ändern<br />

lässt. Ein GPS-Testprogramm und separate<br />

Icons für die Bluetooth-Einstellungen runden<br />

das App-Angebot ab. Nicht ganz schlüssig<br />

fanden wir die Funktion des Scan-Icons, das<br />

die übliche Google-Suche aufruft, optisch<br />

und funktionell jedoch irgendwie nicht zu<br />

<strong>Android</strong> 4.0 passt. Google Search ist auf dem<br />

Tablet nicht vorinstalliert, bei einer Suchanfrage<br />

landen Sie aber wie üblich bei Google.<br />

Auch Die App POV-Tastatur verhielt sich in<br />

unseren Tests nicht wie erwartet, sodass wir<br />

zur <strong>Android</strong>-Tastatur wechselten. Es sind<br />

zudem noch weitere Apps vorinstalliert, die<br />

nicht im App-Drawer auftauchen.<br />

Kritikpunkte<br />

Die Akkulaufzeit des Tablets dürfte bei maximal<br />

4 Stunden Displayzeit liegen. Hier leisten<br />

andere Tablets teilweise deutlich mehr,<br />

wenn auch nicht in dieser Preisklasse. Achten<br />

Sie unbedingt darauf, das Tablet neu zu<br />

starten, falls Sie eine der beiden SIM-Karten<br />

aus dem Slot entfernen. Sonst versucht das<br />

System stets, eine GSM-Verbindung aufzubauen,<br />

was den Akku innerhalb von 1-2<br />

Stunden komplett leert. Falls Sie das Tablet<br />

ohne SIM-Karte betreiben (nur über Wi-Fi),<br />

dann schalten Sie es zunächst in den Flugmodus<br />

und aktivieren anschließend WLAN.<br />

So bleiben die zwei GSM-Modems deaktiviert,<br />

und der Akku hält deutlich länger.<br />

Wie oben erwähnt besitzt das Tablet keine<br />

automatische Helligkeitsregelung. Das ist<br />

nicht weiter tragisch, da Sie das Display tagsüber<br />

eh mit maximaler Helligkeit betreiben<br />

müssen. Leider spiegelt der Bildschirm aber<br />

auch sehr stark, was ein seitliches Draufschauen<br />

praktisch verhindert. Auch bei der<br />

Nutzung im PKW als Navi hatten wir manchmal<br />

Probleme, etwas auf dem Display zu erkennen.<br />

Der GPS-Sensor braucht sehr lange,<br />

bis er einmal startet, die Sprachausgabe ist<br />

hingegen gut und laut genug.<br />

Fazit<br />

Benötigen Sie ein Tablet mit Dual-SIM-Support,<br />

dann haben Sie aktuell keine allzugroße<br />

Auswahl. Insofern stellt das Onyx 527 durchaus<br />

eine interessante Option dar, und für das<br />

Komplettpaket stimmt auch der Preis. Wenn<br />

Sie nur eine einzige SIM-Karte benötigen, erhalten<br />

Sie aber bereits deutlich günstiger<br />

brauchbare 7-Zoll-Tablets. In allen anderen<br />

Fällen gilt: Für 200 Euro ist immer noch das<br />

Nexus 7 das beste <strong>Android</strong>-Tablet. ● ● ●<br />

Kerndaten<br />

Hersteller<br />

Point of View<br />

Formfaktor<br />

7-Zoll-Tablet<br />

Auflösung<br />

1024 x 600 Pixel<br />

Prozessor<br />

1,2 GHz, Dual-Core<br />

<strong>Android</strong>-Version <strong>Android</strong> 4.0.4<br />

Akku<br />

k.A.<br />

Laufzeit (Standby/​Gespräch)<br />

k.A.<br />

Gewicht<br />

324 Gramm<br />

Preis (Internet)<br />

200 Euro<br />

Technische Details und Preisvergleich<br />

http:// www. android‐user. de/ lp/ 19487<br />

Performance<br />

AnTuTu-Benchmark<br />

6544 Punkte<br />

Vellamo (HTML5/​Metal)<br />

856/​365 Punkte<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Bewertung<br />

3,6 Punkte<br />

Abb. 2: Die Suche sieht aus wie eine<br />

Google-Suche, ist es aber nicht.<br />

Abb. 3: Unter Last und mit SIM-Karte(n) steigt der Akkuverbrauch drastisch an.<br />

Point of View Onyx 527<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 41


Hardware<br />

Aiptek air2U Music Speaker E15<br />

Aiptek air2U Music Speaker im Test<br />

Aiptek<br />

Gut kombiniert<br />

Bluetooth, NFC und<br />

kabelloses Laden: Der<br />

air2U von Aiptek kombiniert<br />

viel Drahtlos-Technik<br />

auf extrem kleinem<br />

Raum. Christoph Langner<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29682<br />

Sie suchen einen ordentlichen,<br />

kleinen Bluetooth-Lautsprecher<br />

mit bequemer Koppelung über<br />

NFC, eine drahtlose Freisprecheinrichtung<br />

und ein Akkupack für unterwegs?<br />

Dann müssen Sie keine Sammelbestellung<br />

für drei Geräte aufgeben: Der Aiptek<br />

air2U Music Speaker E15 [LINK 1] liefert Ihnen<br />

diese Funktionen in einem Paket.<br />

Abb. 1: Handys mit NFC-Nahfunk<br />

halten Sie zum Koppeln<br />

einfach an den Lautsprecher.<br />

Aiptek air2U Music Speaker<br />

Der E15 aus der air2U-Serie von Aiptek ist<br />

auf den ersten Blick ein 08/15-Bluetooth-<br />

Lautsprecher. Die Soundqualität des drei<br />

Watt starken Rundum-Lautsprechers ist gut,<br />

so gut wie eben der Sound aus einem 365<br />

Gramm schweren Lautsprecher mit eigener<br />

Stromversorgung sein kann. Touch-Tasten<br />

auf der Oberseite der Box machen die Bedienung<br />

leicht. Das Besondere findet sich jedoch<br />

unter der Haube.<br />

Die Features des Sets beginnen<br />

bei NFC: Der moderne<br />

Nahfunk wird genutzt, um<br />

den Lautsprecher mittels<br />

Blue tooth mit einem NFC-fähigen<br />

Handy zu koppeln. Sie<br />

halten dazu einfach Ihr<br />

Handy mit aktiviertem NFC<br />

(die Option finden Sie unter<br />

Einstellungen | Drahtlos &<br />

Netzwerke | Mehr…) im Abstand<br />

von wenigen Zentimetern<br />

an die Box, schon gibt<br />

eine sanfte Stimme aus, dass<br />

Ihr Handy erfolgreich angebunden<br />

werden konnte. Besonders<br />

praktisch ist dies,<br />

wenn Sie von mehreren <strong>Android</strong>-Geräten<br />

aus im Wechsel Musik abspielen<br />

möchten. Ohne sich durch Menüs quälen<br />

zu müssen, switchen Sie von einem Gerät<br />

zum nächsten.<br />

Drahtloses Laden, aber ohne Qi<br />

Die Basisstation des Music Speaker dient<br />

dazu, den 500 mAh starken Akku des Lautsprechers<br />

aufzuladen. Eine Ladung sorgt bei<br />

mäßiger Lautstärke für etwa 5 Stunden<br />

Musik, ein leerer Akku ist nach 2,5 Stunden<br />

wieder voll. Zum Laden stellen Sie die zylindrische<br />

Box einfach auf die Basis, ein Kabel<br />

müssen Sie nicht verbinden.<br />

Aiptek hat jedoch darauf verzichtet, den<br />

Qi-Standard [LINK 2] zu implementieren, Sie<br />

können daher auf der Ladestation kein Qitaugliches<br />

Handy wie etwa das Nexus 4 oder<br />

das Samsung Galaxy S4 mit entsprechendem<br />

Rückendeckel [LINK 3] laden oder im Gegenzug<br />

die Box auf einer schon vorhandenen Qi-<br />

Ladestation auftanken.<br />

Ganz ohne Zusatznutzen ist die Ladestation<br />

jedoch nicht. In ihr ist ein Akku mit<br />

1200 mAh integriert. Im Set liegt ein Adapter<br />

von Micro-USB auf den herkömmlichen USB-<br />

Anschluss bei, so können Sie jeden <strong>Android</strong>en<br />

über die Ladestation auch unterwegs mit<br />

zusätzlichem Strom versorgen.<br />

Die Kapazität dess Akkus reicht jedoch gerade<br />

einmal aus, um den Energietank eines<br />

Google Nexus 4 mit seinem 2100-mAh-Akku<br />

um etwas mehr als die Hälfte aufzufrischen.<br />

Wer wirklich darauf angewiesen ist, das<br />

Handy unterwegs aufzuladen, kommt um<br />

einen richtigen Zusatzakku nicht herum.<br />

Fazit<br />

Hätte Aiptek Qi-Technik in seiner Basisstation<br />

eingebaut, wäre uns die kompakte Box<br />

für etwas mehr als 75 Euro [LINK 4] eine klare<br />

Empfehlung wert. So bleibt der air2U Music<br />

Speaker E15 jedoch nur ein portabler Lautsprecher<br />

mit Bluetooth und NFC.<br />

● ● ●<br />

42 <strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


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Hardware<br />

Sony SmartWatch<br />

Sony<br />

Sonys neue SmartWatch im Test<br />

Smart-<br />

Watch<br />

Mit der SmartWatch am Handgelenk können Sie Ihr Handy<br />

öfter einmal in der Tasche lassen und sind trotzdem immer<br />

auf dem Laufenden. Wir schauen uns den Handybegleiter<br />

genauer an! Christoph Langner<br />

Abb. 1: Die SmartWatch-App verzahnt<br />

<strong>Android</strong>-Handy und Smart-<br />

Watch nahtlos.<br />

Sie sitzen in einer Besprechung,<br />

vorbildlich haben Sie den Klingelton<br />

deaktiviert, schließlich möchten<br />

Sie nicht unhöflich sein. Doch<br />

Sie erwarten eine dringende E-Mail oder<br />

SMS, die umgehend einer Antwort bedarf.<br />

Darum zücken Sie bei jeder Vibration das<br />

Handy. Auch wieder unhöflich! Lassen Sie<br />

Ihr Handy doch einfach in der Tasche, und<br />

schauen Sie auf Ihre Sony SmartWatch.<br />

Sony SmartWatch<br />

Die SmartWatch [LINK 1] ist nicht die erste<br />

clevere Uhr von Sony. Mit der LiveView<br />

nahm damals noch Sony<br />

Ericsson schon einmal<br />

Anlauf, das Smartphone<br />

näher ans Handgelenk<br />

zu bringen. Das Ergebnis<br />

war durchwachsen: Die<br />

Qualität war schlecht,<br />

die Software verbesserungswürdig.<br />

Mit der<br />

SmartWatch wollte Sony<br />

es besser machen, was<br />

auch gelungen ist.<br />

Mit einem Gewicht<br />

von 42 Gramm und<br />

Maßen von 36x36 mm<br />

trägt sich die Uhr angenehm.<br />

Nur die Dicke<br />

von 7,5 mm ragt über<br />

die Maße einer normalen<br />

Uhr etwas heraus. Sony<br />

liefert ein angenehm zu<br />

Abb. 2: Beim ersten Start wird die<br />

Firmware der Uhr über das Handy<br />

aktualisiert.<br />

tragendes Armband aus Silikon mit, alternativ<br />

können Sie die Uhr über einen Clip mit<br />

beliebigen Uhrenarmbändern tragen oder sie<br />

ganz ohne Armband an ein Kleidungsstück<br />

klammern. Die Anmutung der Uhr liegt zwar<br />

nicht auf der Höhe einer soliden Armbanduhr,<br />

doch vom drögen Plastikgefühl des Vorgängers<br />

hat Sony sich verabschiedet.<br />

Farbiges OLED-Display<br />

Das wichtigste Element der SmartWatch ist<br />

natürlich das Display: Mit einer Auflösung<br />

von 128x128 Pixeln ist es nicht gerade hochauflösend,<br />

doch die Pixeldichte reicht, um<br />

Schriften ausreichend scharf<br />

darzustellen. Im Haus weist das<br />

OLED-Displays eine akzeptable<br />

Helligkeit auf, in der Mittagssonne<br />

erkennen Sie jedoch<br />

kaum noch etwas.<br />

Bedient wird die Uhr über<br />

Gesten, die Sie vom Handy kennen.<br />

Per Fingerwisch wechseln<br />

Sie zwischen den einzelnen<br />

Funktionen, per Klick führen<br />

Sie eine Aktion aus, und via<br />

Pinch&Zoom gelangen Sie jederzeit<br />

auf einen Homescreen.<br />

Tolle Ergänzung<br />

Um keine Verwirrung entstehen<br />

zu lassen: Auf der SmartWatch<br />

selber läuft kein <strong>Android</strong>. Die<br />

Uhr wird per Bluetooth (Version<br />

3.0 ist die Mindestanforderung)<br />

44<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Hardware<br />

Sony SmartWatch<br />

an Ihren <strong>Android</strong>en gekoppelt.<br />

Von Sony im Play Store<br />

bereitgestellte Apps übernehmen<br />

dann die Kommunikation<br />

zwischen Handy, <strong>Android</strong>-Apps<br />

und SmartWatch,<br />

die dann wie ein zusätzliches<br />

Display arbeitet.<br />

Die SmartWatch-Apps<br />

funktionieren im Alltag sehr<br />

gut. Die Uhr informiert darüber,<br />

wer anruft, zeigt neue<br />

SMS an und blendet über zusätzliche<br />

Apps auch Facebook-<br />

Updates und Wetterinfos ein,<br />

Sie können sogar die Musikwiedergabe<br />

steuern. Einige<br />

Apps interagieren auch mit<br />

dem Handy, ungelegen kommende<br />

Anrufe können Sie<br />

beim Wegdrücken zum Beispiel<br />

mit einer SMS mit einer<br />

vordefinierten Nachricht wie „Ich rufe Sie so<br />

bald wie möglich zurück“ beantworten.<br />

Sonys SmartWatch-App<br />

Zur Steuerung der Uhr müssen Sie die Smart-<br />

Watch-App installieren [LINK 2]. Sie dient als<br />

Schnittstelle zwischen Uhr und Handy,<br />

zudem konfigurieren Sie über die App die<br />

einzelnen Funktionen der Uhr. Zuvor muss<br />

jedoch eine Bluetoothverbindung zwischen<br />

beiden Geräten eingerichtet werden.<br />

Schalten Sie dazu die Uhr ab, und starten<br />

Sie den Koppelmodus, indem Sie beim Einschalten<br />

den An-/​Aus-Taster gedrückt halten.<br />

Über die Bluetooth-Einstellungen Ihres <strong>Android</strong>en<br />

suchen Sie nun nach neuen Bluetooth-Geräten<br />

und verbinden<br />

sich mit der „SmartWatch“.<br />

Anschließend wird umgehend<br />

ein Update der Uhren-<br />

Firmware angestoßen.<br />

Die SmartWatch-App trägt<br />

sich nicht in die App-Schublade<br />

ein, sie erscheint automatisch<br />

in der Benachrichtungsleiste,<br />

sobald Handy<br />

und Uhr verbunden sind. Ein<br />

Klick auf den Eintrag öffnet<br />

die App komplett. Hier haben<br />

Sie dann zum Beispiel unter<br />

Uhren die Möglichkeit, das<br />

Uhren-Display nach Ihren<br />

Wünschen zu gestalten.<br />

Clevere Extras<br />

So richtig interessant wird die<br />

SmartWatch jedoch erst<br />

Abb. 3: Welchen Look hätten Sie<br />

den gerne? Verschiedene Uhrendisplays<br />

stehen zur Wahl.<br />

Abb. 5: Zusätzliche Uhren-Apps<br />

koppeln verschiedene <strong>Android</strong>-<br />

Apps mit der SmartWatch.<br />

dann, wenn Sie Uhr<br />

und Handy intensiver<br />

miteinander verdrahten.<br />

Unter Anwendungen<br />

werden<br />

Ihnen in der<br />

SmartWatch-App<br />

zahlreiche Zusatzmodule<br />

angeboten,<br />

die<br />

aus dem Play<br />

Store heruntergeladen<br />

werden<br />

können. Neben den<br />

unter Meine Erweiterungen<br />

aufgeführten „großen“<br />

Add-Ons zu Twitter, Facebook<br />

und Co. finden Sie<br />

über Erw. verwalt. u. herunterl.<br />

eine noch größere<br />

Auswahl an Zusatz-Apps<br />

im Play Store [LINK 3].<br />

Die Auswahl an Drittanwendungen ist sehr<br />

groß, da Sony über die Smart Extension APIs<br />

[LINK 4] externe Entwickler dazu ermutigt, eigenständige<br />

SmartWatch-Apps zu bauen. So<br />

finden Sie diverse Wecker- und Wetter-Apps,<br />

Audiorekorder oder auch Schnittstellen zu<br />

Sport-Apps wie Runtastic und Endomondo.<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong> mit Interesse an technischen<br />

Gimmicks können die Uhr inzwischen mit<br />

selbstgebauten Firmwares flashen [LINK 5].<br />

Fazit<br />

Wer eine große, schwere Armbanduhr am<br />

Handgelenk tragen möchte, der sollte um die<br />

Sony SmartWatch einen Bogen machen. Für<br />

<strong>Android</strong>-Fans ist die smarte Uhr jedoch eine<br />

tolle Ergänzung zum<br />

Handy. Ohne das Handy<br />

aus der Tasche holen zu<br />

müssen, sind Sie immer<br />

über das Onlinegeschehen<br />

informiert.<br />

Verbindungsprobleme,<br />

wie Sie in den Anfangstagen<br />

oft zu beklagen waren,<br />

konnten wir in unserem<br />

Test nicht mehr ausmachen,<br />

Uhren-Firmware und<br />

Handy-Apps laufen stabil.<br />

Nicht schön ist die kurze<br />

Laufzeit der Uhr, nach<br />

etwas mehr als zwei Tagen<br />

musste unsere SmartWatch<br />

wieder ans Netz, aber das<br />

sind Sie ja vom Smartphone<br />

auch nicht viel anders<br />

gewohnt.<br />

● ● ●<br />

Abb. 4: Das Display der SmartWatch<br />

misst bei einer Auflösung von rund<br />

130x130 Pixel nur 1,3 Zoll.<br />

Abb. 6: Im Play Store finden sich<br />

auch eine ganze Reihe Apps externer<br />

Entwickler.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29394<br />

Sony<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 45


Apps<br />

App-Empfehlungen<br />

In dieser Rubrik stellt Ihnen<br />

die Redaktion jeden Monat<br />

zehn Apps vor, die wir für<br />

besonders gelungen halten.<br />

Arnold Zimprich<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-App-Empfehlungen<br />

Unsere Favoriten<br />

mobile.de – mobile Autobörse<br />

kostenlos<br />

Egal, ob größer, schneller oder sparsamer: Mit der <strong>Android</strong>-App mobile.de für Neuwagen,<br />

Gebrauchtwagen, Motorräder und Wohnmobile finden Sie in Deutschlands größtem<br />

Fahrzeugmarkt problemlos und schnell Ihr nächstes Fahrzeug. Die App bietet Ihnen die<br />

bewährte mobile.de-Suche inklusive aller auf der Webseite angebotenen Suchparameter. Die<br />

übersichtliche Trefferliste sowie ausführliche Informationen und Fotos zu jedem Auto, Motorrad,<br />

Wohnmobil oder LKW garantieren eine vereinfachte und schnelle Suche. Zusätzlich kann jeder Anbieter<br />

direkt telefonisch kontaktiert werden, ein integrierter Routenplaner steht<br />

anschließend bei der Abholung zur Seite. Sämtliche Suchkriterien der mobile.de-<br />

Webseite sind übrigens auch in der App verfügbar – so haben Sie alle Fahrzeugdaten,<br />

Fotos und Ausstattungsdetails stets im Blick. Fotos können als <strong>Vorschau</strong>-,<br />

Galerie- und Vollbild angezeigt werden, der Kontakt zum Anbieter wird direkt<br />

über das Handy hergestellt. Hat man sich bereits mehrere Fahrzeuge angeschaut,<br />

können ausgewählte Inserate auf einem „Parkplatz“ gespeichert werden.<br />

Die App kann mit "Mein mobile.de" synchronisiert werden – umständliches erneutes<br />

Eintippen wird damit obsolet. Wer möchte, kann das komplette Angebot<br />

eines Gebrauchtwagenhändlers von einer Detailseite aufrufen und einzelne<br />

Fahrzeuge über Facebook oder Google+ weiterempfehlen. Praktisch für alle<br />

Tablet-Besitzer: Die mobile Autobörse unterstützt Hoch- und Querformat. Die<br />

<strong>Android</strong>-App mobile.de wird kontinuierlich weiterentwickelt und soll künftig<br />

zahlreiche weitere Funktionen bieten.<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

Power<br />

Toggles<br />

kostenlos<br />

Wollen Sie bestimmte Funktionen des <strong>Android</strong>en gezielt ansteuern? Dann<br />

laden Sie sich die Power Toggles herunter. Die App beinhaltet mehr als 40 innovative<br />

Steuerungsmöglichkeiten für Wi-Fi, mobilen Datenverkehr (3G/​4G),<br />

Bluetooth, Blitzlicht sowie vielerlei Shortcuts zu einzelnen Apps. Fehlt Ihnen<br />

ein bestimmter Toggle, können Sie dies den Entwicklern mitteilen – sie versprechen,<br />

der App einzelne Funktionen per Update beizufügen. Um einen<br />

<strong>User</strong>-Kommentar auf Google Play zu zitieren: Der Funktionsumfang der App<br />

ist riesig, es gibt sehr viele Einstellmöglichkeiten! Bewertung: ★★★★★<br />

Animating Flip Clock Widget<br />

kostenlos<br />

Die standardmäßig auf dem Smartphone installierten Uhren geben selten Anlass zu Jubelstürmen.<br />

Gut, dass es Apps wie das Animating Flip Clock Widget gibt, die ein wenig Abwechslung<br />

auf den Smartphone-Bildschirm zaubern. Laut Entwickler arbeitet die App mit jedem nur erdenklichen<br />

Launcher zusammen. Das Animating Flip Clock Widget ist besonders geschmeidig beim<br />

Umblättern und eignet sich auch für kleinere Bildschirme sehr gut. Natürlich kann auch hier<br />

zwischen 12- und 24-Stunden-Darstellung gewechselt werden. Bewertung: ★★★★★<br />

48 August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Apps<br />

App-Empfehlungen<br />

Pheed<br />

kostenlos<br />

Sind Sie immer auf der Suche nach den neuesten Trends in Mode, Musik, modernem<br />

Design und Medien? Pheed ist ein soziales Netzwerk, in dem sich einflussreiche<br />

Ideengeber aus Kunst, Fotografie, Musik, Film und Unterhaltung<br />

die Klinke in die Hand geben. Die Anwendung fungiert als Dreh- und Angelpunkt<br />

für Szene-Interessierte, die digitalen Content zur Bewertung anbieten,<br />

aber auch andere Inhalte und Ideen bewerten wollen. Mit Pheed sind Sie direkt<br />

am Puls des Social Networking! Bewertung: ★★★★★<br />

TEAM<br />

BatteryBar Pro<br />

Testversion kostenlos 0,78 Euro<br />

Ist Ihnen die Batterieanzeige auf dem <strong>Android</strong>-Smartphone zu langweilig?<br />

Mit TEAM Battery Bar Pro können Sie nicht nur die Art der<br />

Akku-Animation ändern, sondern auch die farbliche Aufmachung.<br />

So nimmt die App während des Ladevorgangs beispielsweise eine<br />

vorkonfigurierte Farbe an, geht der Stromvorrat zu Ende, wird der<br />

Nutzer "farblich" alarmiert. Bewertung: ★★★★★<br />

We Heart It<br />

kostenlos<br />

We Heart It ist eine App, mit der man<br />

wunderschöne oder auch seltsame<br />

Aufnahmen von allen möglichen<br />

Dingen finden und liken kann. Die<br />

Community ist der ideale Ort, um<br />

sich von Millionen von Menschen<br />

auf der ganzen Welt inspirieren zu<br />

lassen. Egal ob mit hochqualitativen<br />

Bildern, GIFs oder Videos: Der Fantasie<br />

sind keine Grenzen gesetzt.<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

Motlee<br />

kostenlos<br />

Motlee ist die ideale App für den<br />

Festivalsommer. Mit ihr kann man<br />

die Schnappschüsse von Events im<br />

Nu mit Freunden teilen. Einfach auf<br />

Motlee ein Event anlegen, Freunde<br />

über Facebook ein- und fleißig Fotos<br />

in Echtzeit hochladen. Machen die<br />

Kumpels fleißig mit und kommentieren<br />

die geschossenen Bilder, ergeben<br />

sich witzige Fotostreams.<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

Magische<br />

Miesmuschel<br />

kostenlos<br />

In den letzten Jahren zogen speziell<br />

Sportfans vor wichtigen Entscheidungen<br />

tierische Orakel zu Rate.<br />

Krake Paul brachte es während der<br />

Fußball-WM 2010 zu großem Medienruhm.<br />

Wer bei Alltagsentscheidungen<br />

Rat und Antwort sucht, findet<br />

nun auch fürs Smartphone ein<br />

Orakel: die magische Miesmuschel.<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

Fussball Transfers kostenlos<br />

Die Fußballwelt ist schnelllebig, unübersichtlich und oftmals verwirrend. Wer im wahrsten<br />

Sinne des Wortes immer am Ball bleiben will, braucht eine App wie Fussball Transfers. Mit<br />

ihr erhalten Fans Zugriff auf alle wichtigen Daten wie Ergebnisse oder Tabellen und bleiben<br />

jederzeit auf dem aktuellen Stand. Die App liefert zudem die wichtigsten Informationen<br />

des Tages sowie News aus der Bundesliga. Bewertung: ★★★★★<br />

Bienen App<br />

kostenlos<br />

Mit der Bienen App kann jeder dazu beitragen, dass Bienen<br />

reichlich Pollen und Nektar finden: Einfach mit der App prüfen,<br />

welche Blühpflanzen bienenfreundlich sind und dann<br />

den eigenen Balkon, die Terrasse oder den Garten zum<br />

Blühen bringen. Darüber hinaus gibt es Pflegehinweise im<br />

Lexikon, Mythen und Fakten zu Honigbienen, Hummeln<br />

und Co. sowie ein spannendes Wissensquiz. Fazit: Nicht<br />

nur für Imker geeignet! Bewertung: ★★★★★<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29674<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 49


APPS<br />

Neuheiten<br />

Beliebte App-Neuheiten bei Google Play<br />

Neuheiten<br />

In dieser Rubrik stellen wir<br />

Ihnen besonders beliebte Apps<br />

vor, die neu auf Google Play<br />

sind oder ein Update erhalten<br />

haben. Arnold Zimprich<br />

Vine<br />

kostenlos<br />

Retro Clock Widget<br />

kostenlos<br />

Besitzer eines <strong>Android</strong>en sind stets an vorderster<br />

Front, was die technische Entwicklung angeht. Trotzdem<br />

wünschen sich manche <strong>User</strong> Retro-Optik auf<br />

dem Bildschirm. Mit dem Retro Clock Widget holen<br />

Sie sich eine schöne alte Flip-Clock auf das Display.<br />

Die vor kurzem auf Version 2.0 upgedatete App kann<br />

farblich angepasst oder auch gänzlich transparent<br />

gemacht werden. Bewertung: ★★★★★<br />

Mit Vine teilt man seine Aktivitäten mit<br />

anderen und fertigt kreative Videos an,<br />

die sich Freunde und Familienmitglieder<br />

via Twitter und Facebook ansehen<br />

können. Zudem kann man Leute in<br />

der Umgebung suchen, ihnen folgen<br />

und mit ihnen interagieren. Die App<br />

ist neu auf Google Play und stößt auf<br />

ein verhaltenes Echo. Die Entwickler<br />

geloben jedoch Besserung.<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

Taskbar – Windows 8 Style<br />

kostenlos<br />

Darf es ein wenig Windows 8 auf dem Smartphone-Bildschirm<br />

sein? Diese App bringt die Startschaltfläche auf <strong>Android</strong>en, einzelne<br />

Anwendungen können über die Taskbar gestartet und in Ordnern<br />

zusammengefasst werden. Die Startschaltfläche muss bei dieser<br />

App übrigens nicht zwangsläufig im linken unteren Eck untergebracht<br />

sein. Sie kann nach<br />

Gutdünken verschoben werden<br />

und wird bei Nichtverwendung<br />

gedimmt. <br />

Bewertung: ★★★★★<br />

Solo Launcher<br />

Free<br />

kostenlos<br />

Der Solo Launcher bietet rund 260 Individualisierungsmöglichkeiten.<br />

Zu seinem Funktionsumfang<br />

gehören ein kostenloser Nachrichtenzähler<br />

für ungelesene Mails, verschiedene<br />

Quick-Start-Aktionen<br />

sowie Widgets. Zur besseren<br />

Übersicht gibt es<br />

unlimitierte Custom<br />

Groups in verschiedenen<br />

Schubladen und ein<br />

anpassbares Wetter-<br />

Widget. Der Solo Launcher<br />

unterstützt neun<br />

Arten von Gesten und<br />

beinhaltet anpassbare<br />

Uhr- und Wecker-Widgets.<br />

Ab <strong>Android</strong> 4.0+!<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

InstaFishEye für<br />

Instagram<br />

kostenlos<br />

Möchten Sie witzige Fisheye-Fotos<br />

für Instagram<br />

machen? InstaFishEye<br />

verwandelt Schnappschüsse<br />

in 170-Grad-Aufnahmen,<br />

die Ähnlichkeit<br />

zu „echten“ Fisheye-Fotos<br />

ist frappierend. Die<br />

App bietet vier professionelle<br />

Fisheye-Objektive,<br />

Dutzende von<br />

Lomo-Effekten und<br />

dazu unterschiedliche<br />

Nachbearbeitungsmodi<br />

wie Black&White, Old School<br />

oder Polaroid. Bewertung: ★★★★★<br />

50 August 2013


Apps<br />

Neuheiten<br />

Week Calendar<br />

1,99 Euro<br />

Gibt es nicht schon genügend Kalender-Apps<br />

auf Google Play? Das mag stimmen, hält aber<br />

Entwickler nicht davon ab, weitere praktische<br />

Helfer zur Verfügung zu stellen. Week Calendar<br />

ist eine Allround-Kalender-App für alle, die<br />

einen anspruchsvollen Zeitplan verwalten müssen.<br />

Die App funktioniert ohne Setup unter Verwendung<br />

von Exchange-, Google- und anderen<br />

Kalendern, die Sie auf Ihrem Gerät installiert<br />

haben. Sie bietet einen klaren und detaillierten<br />

Überblick auf Tages-, Wochen-, (Mini-) Monatsoder<br />

Jahresebene. Bewertung: ★★★★★<br />

Google Hangouts<br />

kostenlos<br />

Hangouts erweckt Unterhaltungen zu zweit<br />

oder in der Gruppe mit Fotos, Emojis und<br />

Videoanrufen so richtig zum Leben. Verbinden<br />

Sie sich über Computer oder Smartphone<br />

mit Ihren Freunden, und sehen Sie,<br />

wenn andere in einem Hangout sind, wenn<br />

sie tippen oder wenn sie Ihre Nachricht gesehen<br />

haben. Einfache Unterhaltungen können<br />

mit Hangouts in einen Videoanruf mit bis zu<br />

10 Freunden verwandelt werden. Mit der<br />

Hangouts-App bleiben Sie stets synchron.<br />

Sie können also über verschiedene Geräte<br />

kommunizieren. Bewertung: ★★★★★<br />

Calorie<br />

Tracker&Counter<br />

kostenlos<br />

Sollen für die Bikinifigur die Pfunde purzeln?<br />

Mit dieser App stellen Sie<br />

sicher, dass mehr Kalorien<br />

verbrannt werden, als Sie<br />

zu sich nehmen. Sie gibt<br />

an, wie viele Kalorien man<br />

bei verschiedenen Sportarten<br />

wie Aerobic, Yoga,<br />

Radfahren, Schwimmen,<br />

Wandern oder Joggen<br />

wieder los wird. Daneben<br />

bietet die App Funktionen<br />

wie einen BMI-Rechner<br />

und kontrolliert, ob man<br />

ausreichend viel Flüssigkeit<br />

zu sich nimmt.<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

FRITZ!App Cam Lab<br />

kostenlos<br />

Das FRITZ!App Cam-Labor bietet<br />

FRITZ!Box-Anwendern einen Ausblick<br />

auf die kommende FRITZ!App Cam. Mit<br />

FRITZ!App Cam wird Ihr Smartphone<br />

oder Tablet zu Hause zur Webcam.<br />

FRITZ!App Cam steuert die Kamera des<br />

Smartphones/​Tablets und bietet die aufgenommenen<br />

Bilder zum Betrachten<br />

im Browser und von unterwegs über<br />

das Internet an. Plug-ins oder eine gesonderte<br />

Software sind dafür nicht notwendig,<br />

die Anbindung an die<br />

FRITZ!Box geschieht ganz einfach<br />

über WLAN. Praktisch auch als Baby-<br />

Cam! Bewertung: ★★★★★<br />

Next Shield 3D<br />

Livewallpaper<br />

kostenlos<br />

Schicke Waben, sonst noch Fragen? Das für den Next Launcher 3D gestaltete<br />

Livewallpaper bringt eine futuristische Optik auf den Bildschirm. Die Umgebung<br />

einzelner Waben-Icons scheint immer dann in einem geheimnisvollen Blau auf,<br />

wenn man mit dem Finger auf dem Bildschirm entlangfährt oder auf eine Wabe<br />

tippt. Das Livewallpaper passt stilistisch ideal zum Next Launcher und bietet<br />

nicht nur für SciFi-Fans das gewisse optische Etwas! Bewertung: ★★★★★<br />

<strong>Android</strong>-user.de AUgust 2013 51


APPS<br />

Neuheiten<br />

Mila<br />

kostenlos<br />

Mila ist der Community-Marktplatz, der das Leben<br />

einfacher macht. Auf Mila kann man Dienstleistungen<br />

anbieten, entdecken und auch buchen – einfach<br />

vom Smartphone aus. Suchen Sie eine Putzfrau, jemanden,<br />

der den Rasen mäht oder mit dem Hund<br />

Gassi geht? Oder benötigen Sie Hilfe beim Umzug?<br />

Mila verbindet <strong>Android</strong>-Nutzer mit freundlichen<br />

Leuten aus der Umgebung, die bei der Erledigung<br />

aller nur erdenklichen Aufgaben helfen.<br />

Natürlich kann man Mila auch dazu nutzen, Dienstleistungen<br />

einfach und bequem einem wachsenden Publikum anzubieten<br />

und etwas dazuzuverdienen. Bewertung: ★★★★★<br />

Threema<br />

1,60 Euro<br />

Eine Kurznachrichten-App mit einem<br />

besonderen Fokus auf Datenschutz. Die<br />

echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung<br />

garantiert, dass niemand außer dem<br />

Adressaten Textnachrichten, Bilder<br />

und Videos empfangen und GPS-<br />

Standorte lesen kann. Im Unterschied<br />

zu anderen Messaging-Apps hat bei<br />

Threema selbst der Serverbetreiber<br />

keine Möglichkeit, die Nachrichten<br />

mitzulesen. Mit Hilfe einer Kontaktsynchronisation<br />

finden Sie andere<br />

Threema-Benutzer automatisch.<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

Blue Light Toucher<br />

Theme GO<br />

kostenlos<br />

Sind Sie ein Fan des GO Launchers und wollen<br />

Ihrem Smartphone-Bildschirm eine neue Optik<br />

verpassen? Dann ist Blue Light Toucher Theme<br />

GO genau das Richtige! Das Theme bringt pfiffige<br />

Features mit, an erster Stelle die Sektorbzw.<br />

Kreisdarstellung. Nutzer können sich<br />

zudem über eine integrierte Zeitanzeige, eine<br />

praktische Kalender- und Kontaktedarstellung<br />

und eine Wettervorhersage freuen. Tipp: Das<br />

Theme ist kostenlos, also am besten einfach<br />

mal ausprobieren! Bewertung: ★★★★★<br />

3D Design Battery<br />

Widget R3<br />

0,77 Euro<br />

Endlich mal wieder eine Batterie-App, die<br />

Mut zu ausgefallenem Design beweist. Das<br />

3D Design Battery Widget überstrahlt geradezu<br />

die anderen Apps auf dem Smartphone-Bildschirm.<br />

Das Widget kann in der Größe angepasst<br />

werden und liefert Informationen zum<br />

Energieverbrauch. Die Farbe des Widgets zeigt<br />

zudem an, wie es um den Ladestand des Akkus<br />

steht. Glüht das Widget in Rot, sollte man<br />

schnell die nächste Steckdose aufsuchen. Eine<br />

App für Liebhaber optischer Leckerbissen!<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

WatchNote for<br />

Pebble<br />

1,28 Euro<br />

Die Pebble Smartwatch hat<br />

sich vom Geheimtipp zum<br />

beliebten <strong>Android</strong>-Accessoire<br />

entwickelt. Damit<br />

die Synchronisierung der<br />

Armbanduhr mit dem<br />

Smartphone besser funktioniert,<br />

wurden zahlreiche<br />

Apps entwickelt. Mit<br />

WatchNote for Pebble<br />

können Sie Notizen auf<br />

dem Smartphone verfassen<br />

und diese anschließend<br />

an die<br />

Smartwatch senden.<br />

Zudem lassen sich<br />

die Merkzettel anderer<br />

Apps wie Evernote und Google Keep mit<br />

WatchNote teilen. Bewertung: ★★★★★<br />

52 August 2013


Apps<br />

Neuheiten<br />

Warmly<br />

1,49 Euro<br />

Ist es nicht schön, von Naturgeräuschen, dem<br />

Brutzeln eines Eis in der Pfanne oder der blubbernden<br />

Kaffeemaschine geweckt<br />

zu werden? Warmly<br />

fängt ein paar Minuten vor<br />

der eigentlichen Weckzeit<br />

ganz leise an, <strong>Android</strong>-Besitzer<br />

aus den Träumen zu<br />

holen. So startet beispielsweise<br />

der „Frühstücks-Wecker“<br />

mit sanftem Vogelgezwitscher.<br />

Erst wenn es<br />

wirklich Zeit zum Aufstehen<br />

ist, wird der Weckton wirklich<br />

penetrant.<br />

Bewertung: ★★★★★<br />

XE Currency Pro<br />

1,47 Euro Testversion kostenlos<br />

Die Entwickler der App geben an, jede nur erdenkliche<br />

Währung umrechnen zu können. Insgesamt<br />

können 20 Währungen<br />

hinterlegt werden,<br />

deren Kurse die App updated,<br />

auch aktuelle Edelmetallpreise<br />

gibt XE Currency<br />

Pro an. Daneben erhält<br />

man Zugriff auf mehr<br />

als 30.000 historische<br />

Verlaufskurven. Auch in<br />

einer Gratisversion mit<br />

Werbung und geringerem<br />

Funktionsumfang<br />

verfügbar. Bewertung:<br />

★★★★★<br />

Kamera 2<br />

2,49 Euro<br />

Kamera 2 ist eine gelungene<br />

App für die Fotonachbearbeitung.<br />

Die Anwendung<br />

umfasst zahlreiche<br />

Effekte, die in verschiedene<br />

Unterfamilien eingeteilt<br />

sind. So kann man beispielsweise die eigenen Schnappschüsse<br />

im Stil bestimmter Epochen oder in einem SciFi-Mode<br />

nachbearbeiten, auch ein Comic-Look ist mit an Bord. Mehr als 25<br />

Effekte warten auf ihren Einsatz, auch Videoaufnahmen kann ein<br />

neuer Look verpasst werden. Ist man mit dem Ergebnis der eigenen<br />

Effektbemühungen zufrieden, können die Bilder direkt aus der<br />

App heraus mit anderen geteilt werden. Bewertung: ★★★★★<br />

Minimal Pixel Icon Pack<br />

1,- Euro<br />

Minimal Pixel Icon Pack ist eine App, die<br />

jede Menge 8-Bit-Charme auf den<br />

Smartphone-Bildschirm zaubert. Die für<br />

1080p-Displays optimierte Anwendung<br />

ist mit folgenden Launchern kompatibel:<br />

Go Launcher, Apex Launcher, Nova<br />

Launcher, ADW Launcher, Holo Launcher,<br />

Action Launcher, Smart Launcher<br />

und vielen anderen. Sie bietet mehr als<br />

650 verschiedene Icons und hat Icon-<br />

Packs zu verschiedenen Themen wie<br />

beispielsweise „Space Invaders“ an<br />

Bord. Achtung: App funktioniert nur<br />

zusammen mit einem der genannten<br />

Launcher! Bewertung: ★★★★★<br />

Analog Digital Clock<br />

0,79 Euro<br />

Wollen Sie die Vorteile von Digitaluhren und analogen Chronometern<br />

unter einen Hut bekommen? Dann ist die Analog<br />

Digital Clock den Download wert. Das auf dem Ultimate Custom<br />

Widget (UCCW) basierende Skin hat eine ausgefallene<br />

Optik und bringt Abwechslung auf den Bildschirm. Die App<br />

zeigt neben der Uhrzeit auch das Datum an, zudem liefert<br />

Analog Digital Clock den Akkuladestand in einer Kreisanzeige.<br />

Achtung: UCCW muss für die Verwendung der App<br />

installiert sein! Bewertung: ★★★★★<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29673<br />

<strong>Android</strong>-user.de AUgust 2013 53


Apps<br />

Meine Apps<br />

Die <strong>Android</strong>-<strong>User</strong>-Lieblings-Apps<br />

Meine Apps<br />

Als Fachmagazin<br />

berichten wir rund um<br />

das Geschehen von<br />

<strong>Android</strong> mit etwas<br />

Abstand. In der Rubrik<br />

„Meine Apps“ möchten<br />

wir Ihnen jedoch einmal<br />

erzählen, was<br />

unsere persönlichen<br />

App-Favoriten alles<br />

können. Jasmin Bauer<br />

Jasmin Bauer<br />

Hallo liebe Leser, mein Name ist Jasmin<br />

Bauer, und ich arbeite als Hauptschullehrerin.<br />

Ich bin ein großer Technik- und <strong>Android</strong>-Fan<br />

und schreibe seit knapp einem Jahr regelmäßig<br />

für <strong>Android</strong> <strong>User</strong>. Mein Smartphone ist<br />

mein persönlicher Assistent, Informationslieferant<br />

und Alleinunterhalter – ach ja, ab<br />

und zu telefoniere ich sogar damit. Sie finden<br />

mich im Netz auf Google+ [LINK 1].<br />

AlarmDroid<br />

Morgens komme ich nur schwer aus dem Bett.<br />

Damit ich nicht zu spät zur Arbeit erscheine, lasse<br />

ich mich von AlarmDroid [LINK 2] wecken. Bevor<br />

ich mich umdrehen und ungestört weiterschlafen kann,<br />

muss ich zuerst eine Rechenaufgabe lösen. Zudem erfährt<br />

man schon vor dem Aufstehen, wie das Wetter ist, und die<br />

nette und minutengenaue Zeitansage sorgt schon dafür,<br />

dass man irgendwann aufsteht. Die vielen Einstellungsmöglichkeiten<br />

machen AlarmDroid zu einem ganz persönlichen<br />

Wecker – für Frühaufsteher genauso wie für Morgenmuffel.<br />

Shazam<br />

Ich liebe Musik, doch im Gegensatz zu meinen<br />

Schülern kann ich nicht direkt Interpret, Titel und<br />

Songtext zuordnen. Läuft ein guter Song im Radio,<br />

muss ich entweder nachfragen oder das Lied später meinen<br />

Bekannten vorsingen. Shazam [LINK 3] erkennt, welche<br />

Musik gerade läuft. Dabei ist die Trefferquote recht groß,<br />

sogar bei Hintergrundgeräuschen. Zusätzlich erhalten Sie<br />

Links zu Youtube, Spotify oder Amazon, können den Songtext<br />

nachlesen und die Tourdaten der Künstler erfahren.<br />

PicSay Pro<br />

Dieses Bildbearbeitungsprogramm [LINK 4] gehört aufgrund seiner zahlreichen Funktionen<br />

zu meinen absoluten Lieblingen. Neben den allgemeinen Bildbearbeitungswerkzeugen<br />

wie dem Zuschneiden des Bildausschnitts, dem Verpixeln bestimmter<br />

Bereiche oder dem Entfernen von roten Augen stehen weitere zahlreiche Effekten zurWahl,<br />

die selbst unspektakuläre Fotos aufpeppen. Sprechblasen<br />

und Comic-Elemente geben den Bildern eine besondere<br />

Note. Sie können Objekte beliebig platzieren und die Größe<br />

variieren. Die Bedienung ist simpel.<br />

PicSay Pro kostet 2,99 Euro. Zum<br />

Testen gibt es eine kostenlose Probeversion,<br />

die jedoch nicht alle Funktionen<br />

beinhaltet.<br />

CamScanner Pro<br />

Hin und wieder muss ich<br />

verschiedene Dokumente,<br />

geschriebene Notizen oder<br />

die Arbeiten meiner Schüler scannen.<br />

Das ist kein Problem, da ich grundsätzlich<br />

immer einen Scanner in der<br />

Hosentasche habe. Dank der App<br />

Camscanner [LINK 5] kann ich Unterlagen<br />

schnell mit meinem Smartphone<br />

erfassen, als PDF speichern<br />

und weiterverwenden. Die App bereitet<br />

die Aufnahmen gleichzeitig<br />

Abb. 1: Der Wecker AlarmDroid<br />

macht Langschläfern wirklich den<br />

Garaus.<br />

Abb. 2: Mit PicSay Pro lassen sich<br />

Fotos Effekte, Sprechblasen und<br />

Comicbilder hinzufügen.<br />

54<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Apps<br />

Meine Apps<br />

so auf, dass diese wie professionell<br />

gescannt aussehen.<br />

Die Auflösung ist im Gegensatz<br />

zu vielen Konkurrenten<br />

sehr gut, und ich kann meine<br />

Dokumente bereits in der App<br />

verschiedenen Kategorien zuordnen<br />

und dadurch schnell<br />

wieder finden. Die Vollversion<br />

kostet 3,99 Euro, ist jedoch<br />

jeden Cent wert.<br />

Spiegel online<br />

Mit der <strong>Android</strong>-App<br />

von Spiegel online<br />

verpasse ich keine<br />

Neuigkeiten mehr. Das Widget<br />

zeigt mir immer die neuesten<br />

Meldungen. Besonders wichtige<br />

Ereignisse sieht man<br />

zudem als Push-Mitteilung in<br />

der Notification-Leiste. Die<br />

Spiegel-App [LINK 6] ist sehr übersichtlich<br />

und bietet eine Vielzahl an nützlichen Funktionen.<br />

Man kann einzelne Artikel speichern<br />

oder versenden, sich Videos ansehen, Fußballticker<br />

verfolgen oder die Börsenkurse im<br />

Auge behalten.<br />

AndroMaze<br />

AndroMaze [LINK 7] ist ein recht<br />

kniffliges Logikspiel. Ziel des Spiels<br />

ist es, einen virtuellen Roboter so<br />

zu programmieren, dass er einen vorgegebenen<br />

Weg zurücklegt und dabei Hindernisse<br />

aus dem Weg räumt. Allerdings hat der Spieler<br />

dafür nur eine bestimmte Anzahl an Befehlen<br />

zur Verfügung. Damit man eine<br />

Chance hat, muss man sich wiederholende<br />

Befehle in Funktionen zusammenfassen. Obwohl<br />

die Grafik sehr einfach ist, besitzt das<br />

Spiel aufgrund der vielen Levels schon nach<br />

kurzer Zeit einen hohen Suchtfaktor.<br />

Abb. 3: Der praktische Handyscanner<br />

digitalisiert wichtige Notizen in<br />

Sekundenschnelle.<br />

Abb. 4: AndroMaze bringt Kindern<br />

logische Grundlagen der Programmierung<br />

bei.<br />

Smart App Protector<br />

Die meisten Smartphonebesitzer<br />

schützen Ihr Gerät durch ein Passwort<br />

oder ein Entsperrmuster. Doch<br />

ist dieser Code erst einmal geknackt, oder<br />

das Handy wird Ihnen im entsperrten Zustand<br />

aus den Händen gerissen, kann der<br />

Angreifer auf alle Ihre Apps und Daten zugreifen.<br />

Ich sichere einzelne Anwendungen<br />

daher zusätzlich mit dem Smart App Protector<br />

[LINK 8]. Die Einrichtung ist kinderleicht:<br />

Der Nutzer definiert, welche Anwendung er<br />

mit dem Smart App Protector behüten<br />

möchte und legt dafür ein weiteres Passwort<br />

oder Muster fest. Außerdem besteht die Möglichkeit,<br />

Anrufe und Datennutzung zu verhindern.<br />

Den App Protector gibt es gratis<br />

oder mit Zusatzfunktionen für 1,09 Euro.<br />

Kölner Haie App<br />

Mein Herz schlägt für Haie. Genauer<br />

gesagt für die Kölner Haie,<br />

die Eishockeymannschaft der rheinischen<br />

Domstadt. Leider kann ich nicht<br />

bei allen Spielen live dabei sein. Damit ich<br />

trotzdem immer auf dem Laufenden bin,<br />

nutze ich die offizielle App der Kölner Haie<br />

[LINK 9]. Fans sehen dort den Spielplan, erfahren<br />

aktuelle Spielergebnisse und können<br />

Neuigkeiten rund um den EHC lesen. Mit<br />

dem Liveticker verpasse ich keinen Schlag<br />

und kann sogar unterwegs mitfiebern.<br />

Roberta News<br />

Mein <strong>Android</strong>-Smartphone verwende<br />

ich regelmäßig in Kombination<br />

mit Legos Mindstorms-Roboter,<br />

indem ich diesen darüber steuere oder die<br />

Sensoren miteinander kombiniere. Der Lego-<br />

Roboter lässt sich auch hervorragend im<br />

Physik- oder Informatikunterricht in der<br />

Schule einsetzen. Mit der Roberta-Initiative<br />

möchte das Fraunhofer IAIS Jugendliche für<br />

Technik und Naturwissenschaften begeistern<br />

und stellt Lehrern zahlreiche interessante<br />

Modelle und Schulungsmaterialien bereit.<br />

Die App Roberta News [LINK 10] ist eine wahre<br />

Fundgrube für private und schulische Projekte.<br />

Man erfährt regelmäßig, wann und wo<br />

Schulungen für Lehrer stattfinden und kann<br />

sich Videos von verschiedenen Schulprojekten<br />

und Robotermodellen ansehen. ● ● ●<br />

Abb. 5: Die spannendsten Spiele<br />

verfolgen Sie über den Liveticker<br />

mit der App der Kölner Haie.<br />

Abb. 6: In der App Roberta News<br />

finden Sie zahlreiche Videos mit<br />

tollen Roboterprojekten.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29935<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 55


68 99<br />

€/Monat<br />

88 99 168 99


68 99


Apps<br />

Snapseed<br />

Fotos mit Snapseed zu Kunstwerken machen<br />

Schöne<br />

Fotos<br />

Beneiden Sie Ihre<br />

Freunde bei Facebook<br />

& Co. manchmal um<br />

die schönen Fotos? Mit<br />

Snapseed machen<br />

auch Sie im Handumdrehen<br />

ein Kunstwerk<br />

aus jedem beliebigen<br />

Bild.<br />

Marcel Hilzinger<br />

58<br />

August 2013<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein<br />

guter Fotograf zu werden: Man<br />

kauft sich eine teure Kamera und<br />

lernt, wie man gute Bilder macht,<br />

oder man benutzt eine Software, die automatisch<br />

tolle Bilder erstellt. Snapseed ist eine<br />

solche tolle Software und gratis noch dazu.<br />

Die Google-App gehört deshalb auf jedes<br />

<strong>Android</strong> -Handy.<br />

kudryashka, 123RF 123RF<br />

Installation und Start<br />

Google hat zwar die hinter Snapseed stehende<br />

Firma Nik Software aufgekauft, Snapseed<br />

selbst gilt aber nicht als offizielle<br />

Google-App. Deshalb finden Sie das Fototool<br />

normalerweise auch nicht vorinstalliert.<br />

Laden Sie Snapseed von Google Play herunter<br />

[LINK 1], und starten Sie die App über das<br />

App-Icon. Sie sehen jetzt in der Mitte ein<br />

Testbild, darüber und darunter befinden sich<br />

Icons. Bevor Sie mit dem Testbild herumspielen,<br />

machen Sie lieber gleich ein eigenes<br />

Foto oder wählen ein Bild aus der Galerie<br />

aus. Dazu tippen Sie über dem<br />

Bild auf das Symbol mit dem Fotoapparat<br />

und dem Pluszeichen und<br />

entscheiden sich im Dialog Foto<br />

öffnen, ob Sie ein bestehendes<br />

Foto verschönern (Foto auswählen)<br />

oder einen neuen<br />

Schnappschuss machen<br />

möchten.<br />

Für diesen Artikel haben<br />

wir einfach mal ein banales<br />

Foto erstellt. Wie Sie<br />

bei der Aufnahme von<br />

Fotos mit Snapseed<br />

feststellen werden, lässt<br />

sich die App im Hochformat<br />

und Querformat<br />

nutzen, an der Bedienung<br />

ändert sich<br />

dabei nichts.<br />

Üblicherweise werden<br />

Sie Snapseed auch nicht separat<br />

starten, sondern die<br />

App aus der Galerie oder<br />

einer beliebigen anderen Foto-<br />

App heraus aufrufen. Dazu<br />

wählen Sie das Teilen-Menü und<br />

tippen den Snapseed-Eintrag<br />

an. Diese Methode<br />

ist meistens einfacher<br />

und schneller, als die<br />

App separat zu starten.<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Apps<br />

Snapseed<br />

Wichtige<br />

Gesten<br />

Sie haben sich für ein<br />

Foto entschieden oder<br />

ein neues gemacht?<br />

Dann geht es jetzt ans<br />

Bearbeiten. Unterhalb<br />

des Fotos finden Sie<br />

dazu jede Menge Möglichkeiten.<br />

Die Liste<br />

der Effekte – beginnend<br />

mit Automatic<br />

und endend mit den<br />

Frames – können Sie<br />

hin- und herscrollen.<br />

Sind Sie ein Minimalist,<br />

dann tippen Sie<br />

einfach mal Automatic<br />

an. Snapseed hebt die<br />

Kontrastwerte des<br />

Fotos etwas an und<br />

schraubt je nach Aufnahme<br />

auch etwas an der Beleuchtung. Tippen<br />

Sie das X-Symbol an, um die Änderungen<br />

zu verwerfen, oder das Häkchen, um die<br />

Einstellungen zu übernehmen. Egal, wie Sie<br />

sich entscheiden, Sie können jederzeit zum<br />

ursprünglichen Foto zurückkehren. So können<br />

Sie sämtliche Effekte durchprobieren<br />

und werden dabei staunen, wie schnell man<br />

mit ein paar Kombinationen ein kleines<br />

Kunstwerk zaubern kann.<br />

Horizontal oder vertikal<br />

Die wirklich guten Funktionen von Snapseed<br />

sind allerdings etwas versteckt. Um sie zu erreichen,<br />

müssen Sie mit dem Finger auf dem<br />

Foto von unten nach oben oder von oben<br />

nach unten wischen. Damit<br />

legen Sie fest, was Snapseed<br />

ändert. Beim Automatic-Filter<br />

stehen zum Beispiel<br />

Kontraste und Farbwerte<br />

zur Auswahl.<br />

Haben Sie sich per senkrechter<br />

Wischgeste entschieden,<br />

stellen Sie über<br />

eine waagerechte Wischgeste<br />

die Intensität ein, also<br />

100 Prozent Kontraste oder<br />

0 Prozent. Haben Sie sich<br />

für eine Einstellung entschieden<br />

und diese per<br />

Häkchen übernommen,<br />

landen Sie wieder im<br />

Hauptbildschirm von Snapseed.<br />

Halten Sie den Finger<br />

auf dem Foto gedrückt,<br />

zeigt Snapseed kurz das<br />

Abb. 1: Sie können in Snapseed<br />

bestehende Fotos bearbeiten oder<br />

neue erstellen.<br />

Abb. 4: Mit Selective Adjust heben<br />

Sie bestimmte Bereiche eines Fotos<br />

hervor, zum Beispiel die Glühbirne.<br />

Abb. 2: Dieses schlichte Foto soll nun<br />

mit Snapseed in ein kleines Kunstwerk<br />

verwandelt werden.<br />

Originalbild wieder an. So sehen Sie ganz<br />

schnell, was sich verändert/verbessert hat.<br />

Selective Adjust<br />

Wir haben im ersten Schritt bei unserem<br />

Testfoto die Kontrastwerte auf ein Maximum<br />

erhöht und die Farbwerte reduziert. So sieht<br />

das Foto fast wie eine Schwarz-Weiß-Aufnahme<br />

aus. Etwas komplexer gestaltet sich<br />

die Bedienung des Filters Selective Adjust.<br />

Damit lassen sich einzelne Bereiche gezielt<br />

in Szene setzen. Tippen Sie dazu zunächst<br />

das Symbol mit dem Kreis und dem Pluszeichen<br />

an, und tippen Sie anschließend auf<br />

dem Foto auf den Bereich, den Sie hervorheben<br />

möchten. In unserem Fall ist das die<br />

Glühbirne in der Lampe.<br />

Haben Sie sich vertippt,<br />

können Sie den Bereich<br />

durch Drücken und Gedrückthalten<br />

noch verschieben.<br />

Snapseed zeigt<br />

den Buchstaben H in einem<br />

Kreis an. Das H steht dabei<br />

für die Helligkeit. Via senkrechter<br />

Wischgeste wechseln<br />

Sie zwischen Helligkeit<br />

(H), Kontrast (K) und Sättigung<br />

(S), mit einer Pinchto-Zoom-Geste<br />

stellen Sie<br />

den kreisförmigen Bereich<br />

ein. Für unser Testfoto<br />

haben wir die Sättigung<br />

und den Kontrast jeweils<br />

auf 100 Prozent geschoben,<br />

damit sich die Glühbirne<br />

gelblich verfärbt. Auch hier<br />

Abb. 3: Über eine senkrechte Wischgeste<br />

auf dem Foto wählen Sie die<br />

Einstellungsart.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 59


Apps<br />

Snapseed<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/28819<br />

Abb. 5: Gar nicht mal so übel: So<br />

sieht unser Foto nach den ersten drei<br />

Bearbeitungsschritten aus.<br />

speichern Sie die Änderungen über einen<br />

Tipp auf das Häkchen rechts.<br />

Tune Image<br />

Sie möchten keinen bestimmten Bereich hervorheben,<br />

sondern das ganze Bild bearbeiten?<br />

Dann wählen Sie Tune Image aus und<br />

beginnen gleich mit der Wischgeste von<br />

oben nach unten. Besonders spannend sind<br />

hier der Weißabgleich und das Ambiente. Mit<br />

Ersterem korrigieren Sie ein Foto, das zum<br />

Beispiel einen Blaustich hat, mit Letzterem<br />

versehen Sie ein neutrales Foto mit einem<br />

Farbstich. Darüber hinaus gibt es auch wieder<br />

Einstellungsmöglichkeiten für Helligkeit,<br />

Sättigung und Kontrast. Die Vorgehensweise<br />

sollte inzwischen bekannt<br />

sein: Auswahl der Einstellung<br />

via senkrechter<br />

Wischgeste, Einstellung der<br />

Intensität über eine waagerechte<br />

Geste. Wir haben<br />

hier via Ambiente das<br />

Orange der Glühbirne noch<br />

etwas verstärkt und anschließend<br />

über den Weißabgleich<br />

das komplette Bild<br />

grünlich gefärbt.<br />

Viele Effekte<br />

Haben Sie die Einstellungsmöglichkeiten<br />

und Vorgehensweise<br />

der ersten drei<br />

Menüpunkte erlernt, bereiten<br />

Ihnen auch die restlichen<br />

14 Tools keinerlei Probleme.<br />

Probieren Sie, was<br />

Ihnen gefällt, und kehren<br />

Sie bei Bedarf wieder<br />

zum ursprünglichen<br />

Bild zurück. Dazu<br />

dient das kleine Pfeilsymbol<br />

oben links über<br />

dem Bild (Abbildung<br />

5). Beachten Sie dabei,<br />

dass Snapseed keine<br />

einzelnen Schritte speichert.<br />

Zurücksetzen<br />

bedeutet also immer<br />

zurück zum Original,<br />

nicht zum letzten benutzten<br />

Effekt. Unabhängig<br />

von sämtlichen<br />

Änderungen, die Sie<br />

vornehmen, arbeitet<br />

Snapseed immer mit<br />

einer Kopie. Das Originalbild<br />

bleibt in der<br />

Galerie erhalten, und<br />

die Snapseed-Version landet im Verzeichnis<br />

snapseed.<br />

Für unser Testfoto haben wir uns noch für<br />

einen leichten Tilt-Shift-Effekt und den Drama-2-Effekt<br />

entschieden und dem Foto ganz<br />

zuletzt einen Rahmen verpasst. Aber auch<br />

mit Grunge und Vintage lassen sich tolle Effekte<br />

erzielen. Achten Sie darauf, Tilt-Shift<br />

und den Rahmen immer ganz am Schluss<br />

hinzuzufügen. Es sieht sonst seltsam aus,<br />

wenn auch der Rahmen den Effekt bekommt.<br />

Beachten Sie beim Rahmen, dass Sie den Abstand<br />

zum Rand des Fotos via Pinch-to-Zoom<br />

einstellen. In vielen Fällen gibt es auch eine<br />

kurze Hilfestellung, wenn Sie auf das Fragezeichen-Symbol<br />

klicken.<br />

Abb. 6: Im letzten Schritt können Sie<br />

das Bild noch mit einem schicken<br />

Rahmen versehen.<br />

Abb. 7: Mit der Kombination der passenden<br />

Effekte holen Sie aus jedem<br />

Foto das Maximum heraus.<br />

Export<br />

Bilder mit Snapseed zu bearbeiten<br />

macht richtig<br />

Spaß. Möchten Sie das Resultat<br />

auch mit Ihren<br />

Freunden teilen, speichern<br />

Sie das Foto entweder über<br />

das Symbol mit der Ablage<br />

und dem Pfeil nach unten<br />

im Verzeichnis snapseed<br />

oder laden es über das G+-<br />

Symbol direkt zu Google+<br />

hoch. Alternativ wählen Sie<br />

aus dem Menü oben rechts<br />

den Eintrag Freigeben aus<br />

und teilen das Foto per<br />

Mail, Hangout oder via<br />

Facebook . Snapseed setzt<br />

Ihnen wirklich keine<br />

Grenzen . <br />

● ● ●<br />

60<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Panoramabilder mit <strong>Android</strong> erstellen<br />

Rundumblick<br />

Das Smartphone ist überall dabei.<br />

Neben Telefonieren und SMS-Versenden<br />

gehört für viele die Teilnahme<br />

an Social Communities<br />

zum Alltagsleben. Hier erzählt man nicht<br />

nur, was man tut und was einen beschäftigt,<br />

sondern man zeigt es auch mit Bildern. So<br />

ein Foto mit dem Smartphone ist schnell gemacht<br />

und dank der richtigen App landet es<br />

auch im Handumdrehen bei Google+, Twitter<br />

oder Facebook.<br />

Ein besonderer Hingucker im Fotoalbum<br />

sind 360°-Panoramen. Dabei greift die Foto-<br />

App auf das Gyroskop des Smartphones zu<br />

und misst, ob das Handy horizontal und gerade<br />

gehalten wird. Nach dem Schießen der<br />

ersten Aufnahme wird das Smartphone gedreht.<br />

Die nachfolgenden Bilder schießt das<br />

Handy automatisch, wenn Sie das Smartphone<br />

zum richtigen Zeitpunkt an die richtige<br />

Stelle halten. Die einzelnen Bilder werden<br />

zu einem breiten Panoramabild zusammengesetzt.<br />

Seit <strong>Android</strong> 4.1 bringt auch die<br />

Kamera-App eine Panoramafunktion mit.<br />

Sony hat diese Funktion schon länger an<br />

Bord. Benutzen Sie einen älteren <strong>Android</strong>en<br />

oder möchten Sie einfach mal etwas experimentieren,<br />

dann gibt es bei Google Play noch<br />

sehr viele weitere Panorama-Apps, von<br />

denen dieser Artikel fünf vorstellt. Diese<br />

Apps erstellen aber keine Kugelpanoramen,<br />

wie sie <strong>Android</strong> seit Version 4.2 unterstützt.<br />

DMD Panorama<br />

Diese App [LINK 1] ist ein kleines,<br />

einfach zu bedienendes Tool. Eine<br />

FAQ zeigt beim Start, wie die Rundumfotos<br />

erstellt werden. Mit einer Fingerbewegung<br />

auf dem Bildschirm wird die erste<br />

Aufnahme gemacht. Das Smartphone muss<br />

dabei vertikal gehalten werden. Drehen Sie<br />

sich danach nach links oder rechts, bis die<br />

beiden Hälften des Yin-Yang-Symbols auf<br />

dem Bildschirm einen Kreis bilden. Das Foto<br />

schießt die App automatisch. Wiederholen<br />

Sie diesen Vorgang, bis der Rundumblick fertig<br />

ist. DMD Panorama bietet eine Reihe kleiner<br />

Bildfilter. Die Fotos können Sie auch manuell<br />

auslösen. Automatisch ist jedoch eine<br />

gute Wahl und funktioniert tadellos in der<br />

Praxis. Über eine weitere Schaltfläche auf<br />

dem Bildschirm lassen sich die erstellten Panoramas<br />

anschauen und online stellen. Die<br />

erstellten Bilddateien finden Sie auf Ihrem<br />

<strong>Android</strong>-Smartphone in dem Ordner Panoramas.<br />

Etwas nervig ist der Hinweis auf die<br />

kostenpflichtige Version beim ersten Start,<br />

den Sie mit dem Kauf der Vollversion für 69<br />

Cent loswerden, oder über die passende<br />

Checkbox in den Einstellungen.<br />

Photaf<br />

Nach dem Start der App [LINK 2]<br />

wählen Sie, ob Sie ein Panoramabild<br />

erstellen oder einen Blick in die<br />

Die integrierte Kamera<br />

eines <strong>Android</strong>-Smartphones<br />

kann mehr als<br />

nur Schnappschüsse<br />

machen. Mit dem richtigen<br />

Tool lassen sich<br />

eindrucksvolle Panoramabilder<br />

erstellen. Wir<br />

haben uns einmal<br />

angeschaut, was diese<br />

Apps können. René Gäbler<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 61


Apps<br />

Panorama-Apps<br />

Abb. 1: Das Symbol am oberen Bildrand<br />

muss einen Kreis bilden, damit<br />

die Aufnahme stimmt.<br />

Gallery werfen wollen. Wählen Sie Create<br />

Pano rama, zeigen zwei kleine Wasseruhren<br />

an, ob die Kamera richtig gehalten wird und<br />

ob die Position für das Bild stimmt. Die App<br />

erstellt die Fotos automatisch. Wählen Sie Finish,<br />

um die Bilder zusammenzusetzen. Photaf<br />

lässt sich sehr leicht bedienen. Etwas störend<br />

sind die Werbeeinblendungen der Gratisversion.<br />

Über die Einstellungen lassen sich<br />

Geotag-Daten hinzuschalten. Photaf kann<br />

mit einer Vibration mitteilen, dass ein Foto<br />

erstellt wird. Hier lässt sich auch der Porträtmodus<br />

anschalten. In den Einstellungen<br />

kann man die Größe der Bilddateien festlegen.<br />

Die erweiterte Pro-Version kostet im<br />

Play Store 3,99 Euro, zudem gibt es eine spezielle<br />

Version für Tegra -3-Smartphones.<br />

Panorama 360<br />

Bereits beim Start werden die Vorteile<br />

und Möglichkeiten der App Panorama<br />

360 [LINK 3] aufgezeigt. Mit<br />

einer E-Mail-Adresse melden Sie<br />

sich in der hauseigenen Community<br />

an. Hier lassen sich viele Panoramabilder<br />

anderer Mitglieder<br />

betrachten. Wie bei Facebook<br />

gibt es eine Gefällt-mir-Schaltfläche,<br />

und Sie können einen Kommentar<br />

hinterlassen. Wenn Sie<br />

möchten, können Sie auch<br />

einem Benutzer folgen. Sie erhalten<br />

dann immer eine Info,<br />

wenn es neue Bilder von diesem<br />

Benutzer gibt. Ohne Internetverbindung<br />

meldet die App einen<br />

Fehler. Das Erstellen<br />

von Panoramas ist jedoch<br />

dennoch möglich.<br />

Starten Sie das Erstellen<br />

eines Panoramas,<br />

erscheint eine Anzeigehilfe.<br />

Sie gibt genau an,<br />

ob Sie das Smartphone<br />

gerade halten und wie<br />

weit Sie diese noch<br />

drehen müssen. Beim<br />

Abspeichern eines Panoramas<br />

ergänzen Sie<br />

eine Überschrift. Am<br />

besten geeignet ist hier<br />

ein Hinweis zum Ort,<br />

an dem das Foto erstellt<br />

wurde oder zum<br />

abgebildeten Motiv.<br />

Mit einer Optionsschaltfläche<br />

veröffentlichen<br />

Sie das Bild auf<br />

Facebook, Twitter oder<br />

Tumblr. Wie Sie ein Panorama erstellen, zeigt<br />

ein Video. Mit einer Schaltfläche rechts<br />

unten wechseln Sie zwischen dem Basicund<br />

dem HD-Modus. Filter bietet die App<br />

nicht.<br />

Die Foto-Community von Panorama 360 ist<br />

sehr gut besucht. Sie finden viele Panoramafotos<br />

anderer Nutzer vor. Über das Hauptmenü<br />

können Sie sich beliebte Fotos ansehen<br />

oder einen Blick in die eigenen Bilder werfen.<br />

Zwei Upgrades standen beim Test zur<br />

Verfügung. Der „Trip mode“ verringert den<br />

Datentransfer. Die App wird beim Fotografieren<br />

nicht blockiert. Kostenpflichtig ist das<br />

Upgrade „Stitch later“. Die Erweiterung verspricht<br />

ein energiesparendes Verhalten. Der<br />

Akku wird beim Erstellen der Panoramafotos<br />

geschont. Die Erweiterung kostet nur einen<br />

US-Dollar. Beide Upgrades sind nicht notwendig.<br />

Panorama 360 tut ohne diese seinen<br />

Dienst. Bei unserem Test gab es keine Probleme<br />

beim Erstellen der Aufnahmen.<br />

Abb. 2: Sechs einfache Bildfilter stellt<br />

die App DMD Panorama auch gleich<br />

zur Verfügung.<br />

Abb. 3: Das Hauptmenü von Photaf sieht nicht sehr kreativ aus,<br />

erfüllt aber seinen Zweck.<br />

62<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


HD Panorama +<br />

Diese App<br />

[LINK4] bietet<br />

ein sehr schickes<br />

Zielkreuz. Mit<br />

dessen Hilfe wird die<br />

Kamera richtig ausgerichtet.<br />

Über die Schaltfläche<br />

am unteren<br />

Rand starten Sie Ihre<br />

erste Aufnahme. Bewegen<br />

Sie die Kamera<br />

nach rechts, wandert<br />

eine rechteckige Markierung<br />

in das Bildfenster.<br />

Die weiteren<br />

Aufnahmen für das Panorama<br />

erstellt die App<br />

automatisch. Sie müssen<br />

nichts weiter tun,<br />

als die Kamera nach<br />

rechts zu bewegen und<br />

dabei möglichst gerade<br />

Abb. 4: Panorama 360 besitzt eine<br />

schicke Oberfläche, und die Bedienung<br />

ist einfach.<br />

zu halten. Filter gibt es keine. Mit der Schaltfläche,<br />

mit der Sie die Aufnahme gestartet<br />

haben, wird auch das Erstellen des Panoramas<br />

beendet. Ärgerlich ist, dass man erst<br />

jetzt einen Hinweis auf die Einschränkung<br />

der kostenlosen Version erhält. Sie können<br />

das Panorama in Schwarz-Weiß oder mit<br />

einer auf 1000 Pixel reduzierten Höhe speichern.<br />

Die Vollversion kostet 1,63 Euro. Über<br />

ein verkleinertes <strong>Vorschau</strong>bild links unten erreichen<br />

Sie die Galerie. Eine Menüleiste am<br />

rechten Bildrand erlaubt den Zugriff auf andere<br />

Apps. So lässt sich das Panorama umgehend<br />

bei Pinterest, Facebook oder Twitter im<br />

Internet veröffentlichen. Das Einstellungsmenü<br />

ist deutschsprachig gehalten: eine erfreuliche<br />

Ausnahme. Sie können hier die<br />

Größe der Bilder anpassen oder den Fokus<br />

zwischen Auto-Fokus, unendlich und automatische<br />

Neujustierung ändern. Interessant<br />

ist die Möglichkeit, die für das Panorama verwendeten<br />

Bilder einzeln zu speichern.<br />

Abb. 5: Mit dem Zielkreuz von HD<br />

Panorama + als Hilfe ist das Ausrichten<br />

des Smartphones kein Problem.<br />

TurnMe Panorama<br />

Mit dieser App können Sie keine<br />

Panoramas erstellen. Der Viewer<br />

[LINK 5] ist aber eine ideale Ergänzung<br />

zu den Panorama-Apps. Mit einer Drehbewegung<br />

bewegt man sich nach links oder<br />

rechts. Scrollen geht zwar auch, das Drehen<br />

des Smartphones ist jedoch bequemer. Es<br />

entsteht der Eindruck, als würden Sie sich<br />

durch das Bild bewegen. Einige Beispielpanoramas<br />

hat die App bereits von Haus aus<br />

mit an Bord. Wählen Sie Aus dem Fotoalbum,<br />

um Ihre Galerien zu sehen und ein Bild auszuwählen.<br />

Mit Aus dem Internet laden wird<br />

ein Eingabefeld eingeblendet. Hier müssen<br />

Sie eine URL zu einer Bilddatei angeben. Der<br />

Viewer funktioniert auch bei normalen Fotos<br />

sehr gut. TurnMe Panorama greift auf den<br />

Kompass, den Beschleunigungsmesser und<br />

das Gyroscope des Smartphones zu.<br />

Fazit<br />

Wer ein aktuelles Handy benutzt, sollte stets<br />

zuerst die Kamera-App des Herstellers testen.<br />

In den meisten Fällen macht diese die besten<br />

Panoramabilder, ganz ohne eine weitere App.<br />

Der einzige Vorteil der speziellen Panorama-<br />

Apps besteht darin, dass Sie Bilder im Porträtmodus<br />

aufnehmen können, was zu einem<br />

Resultat mit deutlich mehr Pixeln führt. Von<br />

den hier vorgestellten Lösungen konnte<br />

keine rundum überzeugen. <br />

● ● ●<br />

Abb. 6: Ein paar Beispielbilder zeigen, was der Viewer kann.<br />

Apps<br />

Panorama-Apps<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29750<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 63


Apps<br />

DJ-Tools<br />

Parinya Niranatlumpong, 123RF<br />

Plattenkoffer und Turntables<br />

waren gestern – heute kann<br />

der Club auch mit einem<br />

Tablet gerockt werden. Wir<br />

stellen die besten Digital- DJ-<br />

Apps vor. Thomas Raukamp<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29853<br />

DJ Studio 5<br />

Der Computer hat die Plattenspieler<br />

in vielen DJ-Kanzeln<br />

längst ersetzt: Etablierte Auflegware<br />

wie NI Traktor hat zwar noch<br />

nicht ihren Weg auf die <strong>Android</strong>-Plattform<br />

gefunden, das DJ Studio 5 verspricht<br />

jedoch ähnlich professionelles<br />

Arbeiten. Dazu stehen zwei virtuelle<br />

Turntables zum kreativen Mischen bereit,<br />

deren Oberflächen<br />

sich mit frei<br />

wählbaren Skin-Dateien<br />

weiter veredeln<br />

lassen. Diese kosten<br />

zwischen zwei und<br />

vier Euro und finanzieren<br />

die Weiterentwicklung<br />

der App. Optisch<br />

unterstützen die<br />

scratchfähigen Plattenteller<br />

eine zoombare, parallele Wellenformdarstellung<br />

der geladenen Songs.<br />

Für jedes Deck steht je ein unabhängig<br />

einstellbarer Dreiband-Equalizer zur<br />

Anpassung des Klangs an die Raumbedingungen<br />

bereit. Sehr vielfältig ist der<br />

BPM-Counter zum Synchronisieren der<br />

beiden aktuell geladenen Mu-<br />

Pocket DJ Vintage<br />

DJ Studio 5 lockt zwar mit fast<br />

schon professionellen Daten,<br />

setzt aber auch ein Smartphone<br />

mit viel Leistung voraus. Wer es<br />

lieber eine Nummer kleiner mag, für<br />

den hält der Entwickler mit Pocket DJ<br />

Vintage eine stark abgespeckte App für<br />

ältere Geräte bereit. Privaten Partys ist<br />

jedoch auch diese gewachsen: Zwei<br />

Decks warten auf die musikalische Befütterung<br />

mit MP3- und WAV-Dateien<br />

und bieten Scratch-Effekte in Echtzeit,<br />

Crossfading sowie das Setzen von Einstartpunkten.<br />

Die kostenfreie Demoversion<br />

ist auf fünf Musikstücke begrenzt,<br />

der Preis für die Vollversion mit rund<br />

2 Euro absolut angemessen.<br />

ADJ Pro<br />

ADJ Pro setzt nicht auf die<br />

sonst so beliebte Nachbildung<br />

von Turntables, sondern präsentiert<br />

sich als volldigitales DJ-Cockpit,<br />

das mit einem wahren Feuerwerk<br />

professioneller Funktionen zu überzeugen<br />

weiß. Über der erfreulich großzügig<br />

gestalteten Benutzeroberfläche<br />

werden die in den zwei Decks geladenen<br />

Songs anhand einer scratchbaren<br />

Wellenformanzeige dargestellt, wobei<br />

die Zoom- und Frequenzauswahl variabel<br />

ist. Eine BPM-Erkennung inklusive<br />

automatischer Synchronisation hält<br />

die Decks im Takt. Ein EQ sorgt für den<br />

perfekten Klang, Loop-, Cue- und Effektsektionen<br />

für die musikalischen<br />

Gimmicks. Perfekt!<br />

Party Mixer<br />

Der Name deutet es bereits<br />

an: Party Mixer will es nicht<br />

etwa mit einem professionellen<br />

DJ-Programm aufnehmen, sondern<br />

die heimische Sause beschallen – und<br />

das tut die simple App effektiv und sicher.<br />

Aus der eigenen Musikbibliothek<br />

wird eine Playlist zusammengestellt,<br />

aus der man per Drag-and-drop die<br />

beiden Player versorgt. Wer sich selbst<br />

ins Getümmel stürzen möchte, überlässt<br />

der Auto-DJ-Funktion das Mischen<br />

– einstellbares Überblenden inklusive.<br />

Und wagt es tatsächlich jemand,<br />

während der Party anzurufen,<br />

blendet die App auf Wunsch die Musik<br />

aus. Die App ist besser, als sie auf den<br />

ersten Blick erscheint.<br />

1,99 Euro<br />

englisch|Version 2.2.7|571 KByte<br />

★★★★★<br />

4,95 Euro<br />

englisch|Version 0.4.6|2,3 MByte<br />

★★★★★<br />

kostenlos<br />

englisch|Version 1.0|147 KByte<br />

★★★★★<br />

64<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Apps<br />

DJ-Tools<br />

sikstücke: Eine Tap-Funktion ermittelt<br />

durch rhythmisches Mittrommeln den Takt,<br />

ein Slider sorgt für die stufenlose Tempoveränderung<br />

und der Sync-Button für taktgenaue<br />

Überblendungen. Noch weiter ins<br />

Detail geht der großzügige Loop-Generator,<br />

der mit ganzen bis Sechzehnteltakten<br />

insgesamt acht Varianten bietet und die<br />

Stimmung so mit gezielten Stakkatos aufheizt.<br />

Außerdem lassen sich Start- und<br />

Endpunkte eines Loops frei bestimmen, sodass<br />

bestimmte Teile eines Songs immer<br />

wieder abgespielt werden können. Der FX-<br />

Prozessor steht da nicht zurück und bietet<br />

acht sehr gut klingende und zudem in<br />

ihrem Verhalten einstellbare Effekte.<br />

DJ Studio 5 ist nicht etwa ein geschlossenes<br />

System, sondern kommuniziert perfekt<br />

mit seiner Außenwelt: Fertige Mixe lassen<br />

sich auf Wunsch in ein SoundCloud-Konto<br />

laden und per Facebook, Google+ und<br />

Twitter teilen. Die Krönung ist jedoch die<br />

Unterstützung des iRig Mix von IK Multimedia,<br />

einem Mini-Mischpult speziell für<br />

Smartphone-DJs. Einziger Nachteil:<br />

Die interne Soundengine benötigt<br />

einiges an Leistung – die<br />

Entwickler empfehlen daher zum<br />

Betrieb ein Nexus-Gerät oder ähnlich<br />

aktuelle Hardware mit einem<br />

schnellen Quad-Core-Prozessor<br />

und genügend RAM.<br />

kostenlos<br />

englisch|Version 5.0.3|11 MByte<br />

★★★★★<br />

DJ FX Custom<br />

Soundboard<br />

Kein DJ-Set ist komplett ohne<br />

die richtigen Soundeffekte.<br />

Was liegt da näher, als das eigene<br />

Smartphone als portablen Klanglieferanten<br />

einzusetzen? Das DJ FX<br />

Custom Soundboard will genau diese<br />

Aufgabe übernehmen. Zehn Buttons<br />

sind frei mit Samples belegbar, wobei<br />

der Klangnachschub aus der eigenen<br />

Soundbibliothek oder mittels GDrive<br />

geliefert wird. Ein groß dimensionierter<br />

Regler erleichtert das Volume-<br />

Set up. Leider bietet die App nur eine<br />

spärliche eigene Sampleauswahl.<br />

DJ Pro<br />

DJ Pro wurde für ambitionierte<br />

Anwender entwickelt<br />

und braucht daher etwas Einarbeitungszeit<br />

– gut, dass eine umfangreiche<br />

– wenn auch englischsprachige<br />

– Hilfedatei beiliegt. Die App setzt auf<br />

die bewährte Turntable-Ansicht, ergänzt<br />

diese jedoch um Darstellungen<br />

der ganzen, Viertel- und Sechzehntelnoten<br />

innerhalb einer Wellenformdarstellung,<br />

sodass zwei Tracks taktgenau<br />

ineinander gemischt werden können.<br />

Der Knüller: Per Serveradresse lassen<br />

sich mehrere Geräte für ein Back-to-<br />

Back-Livemischen inklusive getrenntem<br />

Kopfhörersignal verbinden.<br />

Haben Sie sich einmal eingearbeitet,<br />

ist die App ihren Preis wert.<br />

edjing<br />

Als Social-DJ-App preist die<br />

Firma edjing ihr gleichnamiges<br />

Programm an, verfügt es<br />

doch über die Möglichkeit, fertige Mixe<br />

in einer eigenen Online-Community<br />

oder per Twitter und Facebook zu teilen.<br />

Der Weg dorthin ist in eine äußerst<br />

attraktive und für Tablets optimierte<br />

Oberfläche verpackt, die Musik auf<br />

zwei scratchbaren Turntables mit sieben<br />

Gratis-Effekten sowie zwei unabhängigen<br />

Equalizern veredelt und mithilfe<br />

der wahlweise manuellen oder<br />

automatischen Synchronisation taktgenau<br />

nach gesetzten Cue-Punkten startet.<br />

Weitere Effekte gibt es im Online-<br />

Store der App. Eine der besten Gratis-<br />

Apps, wie wir finden.<br />

0,58 Euro<br />

englisch|Version 1.3|1,5 MByte<br />

★★★★★<br />

4,99 Euro<br />

englisch|Version 7.22| 4 MByte<br />

★★★★★<br />

kostenlos<br />

englisch|Version 2.4.2| 18 MByte<br />

★★★★★<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 65


Apps<br />

Widgetsoid<br />

Individuelle Widgets mit Widgetsoid erstellen<br />

Widgetsoid<br />

Widgets sind kleine Apps, die beim<br />

Einschalten der WLAN-Verbindung<br />

oder von Bluetooth behilflich<br />

sind. Es gibt aber noch viel mehr<br />

und cleverere Möglichkeiten: mit<br />

Widgetsoid! Samuel Groesch<br />

Umfangreiche Berechtigungen<br />

Widgetsoid [LINK 1]<br />

ist mittlerweile<br />

fast schon ein<br />

Urgestein unter<br />

den <strong>Android</strong>-Apps. Das solide<br />

Tool ermöglicht es, sogenannte<br />

Umschalter auf dem Homescreen<br />

zu platzieren und anzupassen.<br />

Am besten können Sie sich<br />

Widgetsoid wie den Standardumschalter<br />

von <strong>Android</strong> mit WLAN, Bluetooth,<br />

GPS, Synchronisation und Displayhelligkeit<br />

vorstellen, nur viel umfangreicher.<br />

Seit dem großen Update auf Version 4 sind<br />

viele neue Funktionen an Bord, zum Beispiel<br />

lassen sich wie in den meisten bekannten<br />

Custom-ROMs die Umschalter auch in der<br />

Benachrichtigungsleiste ablegen und ermöglichen<br />

somit schnellen, einfachen Zugriff auf<br />

wichtige Einstellunen Ihres Smartphones.<br />

Das Beste dabei ist, dass Sie anders als bei<br />

diesen ROMs keinerlei besondere Rechte wie<br />

Beachten Sie, dass Widgetsoid aufgrund der zahlreichen Schaltmöglichkeiten auch<br />

über sehr viele Berechtigungen verfügen muss. Sind Sie generell zurückhaltend, was<br />

das Erteilen von Berechtigungen anbelangt, ist die App deshalb vermutlich nicht<br />

ideal. Mit über einer Million Downloads ohne Reklamationen hinsichtlich der Privatsphäre<br />

darf man Widgetsoid aber getrost als sicher einstufen.<br />

etwa Root besitzen müssen. So lässt sich<br />

etwa mit einem Wisch nach unten zum Öffnen<br />

der Benachrichtigungsleiste und dem anschließenden<br />

Klicken auf das entsprechende<br />

Icon 3G oder ein WLAN-Hotspot geschwind<br />

an- oder ausschalten.<br />

Zunächst sollten Sie sich einen Überblick<br />

über alle möglichen Widgets verschaffen. Sie<br />

können sich zum Beispiel mit einem 1x1-<br />

Widget den Batteriestand anzeigen lassen,<br />

eine Uhr auf Ihren Homescreen setzen oder<br />

aus einem der vielen Vertikal- und Horizontal-Umschalter<br />

wählen. Wenn Sie sich für<br />

solch eine Leiste entschieden haben, öffnet<br />

sich die App, und Sie können direkt einen<br />

neuen Schalter anlegen. Hierzu müssen Sie<br />

lediglich Neuen Umschalter hinzufügen betätigen.<br />

Filtern Sie nach gesuchten Kategorien<br />

mit dem Icon rechts oben. Tippen Sie den<br />

gewünschten Schalter an, und er wird dem<br />

Widget hinzugefügt. Die Auswahl ist sehr<br />

umfangreich, wir listen hier deshalb nicht<br />

sämtliche Einträge auf. Ein Klick auf den<br />

neuen Eintrag in der Widgetvorschau lässt<br />

eine kleine Einblendung aufpoppen mit<br />

Kurzlinks zum Bearbeiten des Labels, zu<br />

weiteren spezifischen Einstellungen und zur<br />

Änderung des Icons.<br />

Sobald Sie alle benötigten Schalter hinzugefügt<br />

haben, navigieren Sie mit einem Klick<br />

auf das Häkchen in der linken oberen Ecke<br />

wieder in den Hauptscreen und können in<br />

den anderen Kategorien wie Design und<br />

Erweitert aus zahlreichen weiteren Optionen<br />

wählen. So können Sie zum Beispiel entscheiden,<br />

ob Ihr Widget abgerundete Ecken<br />

haben soll oder welcher Hintergrund ange-<br />

66<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Apps<br />

Widgetsoid<br />

zeigt wird. Auch Möglichkeiten<br />

zu Transparenz oder Farben<br />

sind sehr umfassend gegeben.<br />

Falls Sie für weitere Umschalter<br />

das angelegte Profil als Vorlage<br />

definieren möchten, navigieren<br />

Sie in den Reiter Profile<br />

und klicken auf Aktuelles Profil<br />

speichern. Abschließend speichern<br />

Sie Ihre Kreation und<br />

können Sie dann umgehend<br />

auf dem Homescreen bewundern.<br />

Denken Sie unbedingt<br />

ans Speichern, sonst müssen<br />

Sie das Widget noch einmal<br />

von vorne hinzufügen.<br />

Ändern is possible<br />

Um das angelegte Widget<br />

nachträglich zu verändern,<br />

öffnen Sie die Widgetsoid-App<br />

und klicken auf Widgets. Sie<br />

sehen eine Übersicht über alle Ihre Widgetsoid-Widgets.<br />

Von hier aus ist es möglich,<br />

wieder in das Gestaltungsmenü zu wechseln,<br />

welches Sie auch beim Erstellen genutzt<br />

haben. Nicht vergessen, die Änderungen<br />

wieder zu speichern – fertig.<br />

Wie bereits zu Beginn<br />

des Beitrags erwähnt,<br />

ist es mit Widgetsoid<br />

neuerdings auch möglich,<br />

Umschalter in der<br />

Benachrichtigungsleiste<br />

abzulegen. Hierzu fügt<br />

die App eine Art Dauerbenachrichtigung<br />

hinzu. Das bedeutet,<br />

dass Widgetsoid ständig<br />

aktiv ist und sich quasi<br />

permanent in der Benachrichtigungsleiste<br />

einnistet. Diese Notification<br />

können Sie exakt<br />

so wie die Umschalter<br />

anpassen und bearbeiten.<br />

Zum Anlegen<br />

gehen Sie in der Anwendung<br />

auf Benachrichtigungen<br />

und klicken<br />

rechts oben auf das Plus-Symbol. Nun<br />

können Sie die Umschalter für Ihre Benachrichtigungsleiste<br />

hinzufügen. Einen Nachteil<br />

hat diese Technik allerdings leider doch:<br />

Damit die Information von <strong>Android</strong> nicht<br />

entfernt wird, ist ein kleines Icon nötig und<br />

somit sichtbar. Dieses Problem haben die<br />

Entwickler so gelöst, dass sie daraus eine<br />

zusätzliche Batterieanzeige gemacht<br />

haben, die den aktuellen Batteriestand in<br />

Prozent anzeigt. Diese Anzeige bringt <strong>Android</strong><br />

von Haus aus nicht mit, die Prozentangabe<br />

ist somit eine zusätzliche Info.<br />

Abb. 1: Seit Version 4 bettet sich Widgetsoid<br />

in die Benachrichtigungsleiste<br />

von <strong>Android</strong> ein.<br />

Fazit<br />

Widgetsoid ist eine sehr umfangreiche,<br />

aber keineswegs zu komplexe oder komplizierte<br />

Anwendung, die Ihnen das Anlegen<br />

von individuellen Umschaltern ausgezeichnet<br />

ermöglicht. Das umfangreiche<br />

Angebot an Optionen und Einstellungsmöglichkeiten<br />

in Bereichen wie Design<br />

und Funktionalität ist hervorragend und<br />

auch für Einsteiger gut geeignet und verständlich.<br />

Die neuen Features wie die<br />

Schalter in der Benachrichtigungsleiste<br />

sind sehr gut umgesetzt und in Anbetracht,<br />

dass Widgetsoid komplett kostenlos<br />

im Google Play Store erhältlich ist,<br />

sprechen wir eine eindeutige Empfehlung<br />

dafür aus. Die Anwendung zählt zu den<br />

Must-have-Apps in unserer Redaktion.● ● ●<br />

Abb. 3: Aus dem Sortiment der vielen verschiedenen<br />

Schalter stellen Sie sich Ihre optimale Auswahl<br />

selber zusammen.<br />

Abb. 2: Durch die vielfältigen Design-<br />

Optionen können sich Homescreen-<br />

Modder richtig austoben.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29625<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 67


23 99


8<br />

CORE<br />

38 99


Apps<br />

Treuekarten-Apps<br />

Im Test: Kundenkarten-Apps für <strong>Android</strong><br />

Treue-<br />

Apps<br />

Sie stehen an der Kasse im Baumarkt<br />

oder im Supermarkt und suchen verzweifelt<br />

nach Ihrer Kundenkarte? Zücken Sie<br />

doch einfach Ihr Handy, das haben Sie<br />

immer dabei! Peer Kintrup<br />

Jana Guothova, 123RF<br />

Nichts für schwache Nerven<br />

Die Idee ist einfach: Anstatt<br />

eine Börse mit zig Kundenkarten<br />

mit sich herumzuschleppen,<br />

scannt man einfach<br />

die vorhandenen Karten mit dem<br />

Handy ein und zückt dann an der Kasse<br />

das Handy zum Abscannen. Praktisch<br />

alle Originalkarten sind dazu entweder<br />

mit einem optisch lesbaren Strichcode<br />

versehen – auch Barcode genannt –, der<br />

mit dem Kassenscanner gelesen wird,<br />

Vielleicht haben Sie schon einmal eine entnervte Kassiererin beobachtet, wenn es ihr<br />

nicht gelingt, den Barcode zu scannen, der sich unter einer verknitterten Folie befindet?<br />

Bekanntlich reflektieren auch Displays stark. Ältere Laserscanner haben im Vergleich<br />

zu den optischen Lesegeräten der neuesten Generation Schwierigkeiten, den<br />

Code unter dem sich spiegelnden Displayglas erkennen zu können. Im Obi-Baumarkt<br />

konnten zum Beispiel beide Apps schnell und problemlos genutzt werden, während<br />

bei Real und im Hagebaumarkt die App-Darstellungen nicht gescannt werden konnten.<br />

Bereiten Sie sich also darauf vor, dass nicht alle Kassen mit dem Handy klarkommen.<br />

Im schwedischen Möbelhaus und im Baumarkt mussten die immerhin 10- bis<br />

20-stelligen Kundennummern mangels Strichcode ohnehin manuell an der Kasse eingetippt<br />

werden. Da es sich nicht um Einzelfälle handelt, haben beide App-Entwickler<br />

vorgesorgt und eine Lösung eingebaut, die es dem Kassenpersonal ermöglicht, die<br />

Kundennummer manuell abzutippen.<br />

Wir empfehlen für die ersten Feldversuche, die Originalkarten noch in der Nähe zu<br />

haben. Positionieren Sie sich an der Kasse so, dass die Wartenden in der Schlange<br />

keine Gelegenheit haben, Ihre Pioniertat zu kommentieren, sollte es beim Kassenpersonal<br />

Irritationen geben. Sie ersparen sich damit unnötige Diskussionen.<br />

oder mit einem Magnetstreifen, der durch ein<br />

Lesegerät gezogen wird. Durch das Lesegerät<br />

für den Magnetstreifen kann man das Handy<br />

nicht ziehen, aber den Barcode vom Display<br />

zu scannen, das sollte eigentlich klappen.<br />

Wir wollten wissen, wie gut sich Kundenkarten-Apps<br />

in der Praxis schlagen und<br />

haben deshalb die Apps Stocard [LINK 1] und<br />

Mobile Pocket Kundenkarten [LINK 2] ausprobiert.<br />

Von den acht zum Test benutzten Karten<br />

verfügen drei Karten nur über Strichcodes<br />

(Hellweg, Hagebau und Hopmann),<br />

drei über beide Systeme (Obi, Real und<br />

Metro) und zwei Karten nur über einen Magnetcode<br />

(Praktiker und Ikea).<br />

Erfassen der Karten<br />

Beide Apps haben zufälligerweise genau<br />

165 Kartenvorlagen an Bord, die aber nicht<br />

immer identisch sind. Da sich in Mobile<br />

Pocket alleine 14 Payback-Varianten befinden,<br />

die in Stocard durch ein einziges Logo<br />

erfasst werden, ist die Zahl der enthaltenen<br />

Geschäfte insgesamt hier etwas geringer. Ist<br />

eine Ihrer Karten nicht in dem Pool vorinstalliert,<br />

können Sie auch eine unbekannte<br />

Karte hinzufügen. Beide Apps konnten fünf<br />

unserer sechs Barcode-Karten lesen. Die richtige<br />

Kartennummer wurde im Klartext dargestellt,<br />

und auch der entsprechende Bar-<br />

70<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Apps<br />

Treuekarten-Apps<br />

My Vector Graphics Library - http://vectorlib.com, 123RF<br />

Abb. 1: Aus 165 Vorlagen kann eine<br />

passende Karte gewählt oder eine<br />

neu hinzugefügt werden.<br />

code wurde korrekt wiedergegeben. Bei der<br />

sechsten Karte vom Metro-Großmarkt scheiterten<br />

beide Apps bereits am Erkennen der<br />

Kundennummer, was entweder am schlechten<br />

Kon trast des vergilbten Hintergrundes<br />

oder an dem alten Interleaved-Code lag. Der<br />

kleine, schlecht gedruckte Code der Hellweg-<br />

Karte hingegen bereitete keinerlei Schwierigkeiten.<br />

Für solche Fälle, wie auch für unsere beiden<br />

reinen Magnetkarten, haben beide Anbieter<br />

die manuelle Eingabe der Nummer<br />

vorgesehen. Mobile Pocket überrascht nach<br />

der Nummerneingabe zunächst mit der Frage<br />

nach dem Code-Typ, um den Strichcode generieren<br />

zu können. Mobile Pocket kennt<br />

acht der heute gängigsten Code-Typen, während<br />

Stocard sich und den Nutzer erst gar<br />

nicht mit diesem Detail konfrontiert, deshalb<br />

aber auch keine manuelle Korrektur eines<br />

falsch wiedergegebenen Strichbalkens erlaubt,<br />

was später zu Problemen führte.<br />

Wir empfehlen Ihnen also deshalb, nach<br />

der Kartenerfassung nicht nur die Kartennummer<br />

mit dem Original zu vergleichen,<br />

sondern auch wenigstens die ersten und letzten<br />

Striche eines Codes. In beiden Apps lässt<br />

sich die Reihenfolge der Kartenansicht ändern.<br />

Bei Stocard automatisch nach Name<br />

oder Nutzungshäufigkeit, bei Mobile Pocket<br />

alphabetisch oder manuell.<br />

Stocard<br />

Der Marktführer dieses Genres mit<br />

mehr als zehn Millionen Downloads<br />

hat sich mit 4,6 Sternen im<br />

Play Store erfolgreich etabliert [LINK 1]. Ist Stocard<br />

die gesuchte Karte<br />

noch nicht bekannt,<br />

kann die erste Option<br />

der Layout-Liste für die<br />

Anlage einer unbekannten<br />

Kundenkarte<br />

gewählt werden.<br />

Nach Eingabe des<br />

Kartennamens wird die<br />

Kamera aktiviert, die<br />

den Barcode Ihrer<br />

Karte blitzschnell<br />

scannt, in eine numerische<br />

Klartext-Zahlenreihe<br />

umsetzt und natürlich<br />

auch den Barcode<br />

optisch darstellt.<br />

Nachdem Sie der<br />

Karte einen Namen gegeben<br />

haben, ordnen<br />

Sie ihr ein Foto zu. Leider<br />

kann die App eine<br />

Abbildung nur der Fotogalerie entnehmen,<br />

die Sie umständlicherweise erst dort hinterlegen<br />

müssen. Sie müssen also alle Karten zuerst<br />

abfotografieren.<br />

Stocard hat bei Eingabe der Nummer unserer<br />

problematischen Metro-Karte einen fehlerhaften<br />

Barcode generiert, der sich mangels<br />

Code-Alternativen auch manuell nicht korrigieren<br />

ließ. Wir mussten die Karte also neu<br />

anlegen. Die Gesamtansicht aller Karten in<br />

der App erfolgt in Form quadratischer Icons.<br />

Das übliche Kartenformat passt nicht formatfüllend<br />

in die Maske und wirkt damit im Vergleich<br />

zu den Standardlogos klein und improvisiert.<br />

Kann der Barcode an der Kasse nicht gescannt<br />

werden, hilft eines der beiden unteren<br />

Register namens Scannt nicht! weiter. Sie<br />

können dem Personal im Vollformat nun den<br />

Hinweis Bitte Kundennummer eintippen hinhalten,<br />

sodass eine praxisgerechte, vergrößerte<br />

Kundennummer erscheint. Das zweite<br />

Register Warum nicht? erklärt in einem Hilfetext,<br />

dass veraltete Scanner Probleme haben<br />

können, was unserer Meinung nach besser<br />

eher im App-Menü als Hilfe untergebracht<br />

wäre und vor Ort nicht wirklich etwas bringt.<br />

Oberhalb der Gesamtkartenansicht können<br />

Sie nach einem Klick auf Info persönliche<br />

Notizen zu der Karte eintragen, zum Beispiel<br />

die Rabattleistung, die mit der Karte verbunden<br />

ist. Über einen Link ist es oft auch möglich,<br />

die Webseite des Marktes im Browser<br />

aufzurufen. Neben dem Register der Kartenübersicht<br />

wird oben in einem zweiten Register<br />

auf Sonderangebote der gespeicherten<br />

Märkte hingewiesen. In unserem Fall war es<br />

Abb. 2: Noch bevor die Kamera den<br />

Bildausschnitt fokussiert hat, hat Stocard<br />

den Code schon erkannt.<br />

Abb. 3: Die hinzugefügten Karten wirken<br />

in der Gesamtansicht von<br />

Stocard nicht stimmig.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 71


Apps<br />

Treuekarten-Apps<br />

Abb. 4: Eine neue Karte kann man<br />

erst nach der letzten dieser 165 Vorlagen<br />

hinzufügen.<br />

Abb. 5: Die Ansicht einer Karte bei<br />

Mobile Pocket im Porträtformat. Das<br />

Foto stammt von uns.<br />

immerhin ein Zehn-Euro-Gutschein von<br />

Praktiker. Ebenso praktisch: Die Restlaufzeit<br />

des Angebots wird in Tagen angezeigt.<br />

kostenlos<br />

deutsch|Version 2.3.0|6,8 MByte<br />

★★★★★<br />

Mobile-Pocket-Kundenkarten<br />

Mobile Pocket [LINK 2] liegt in den<br />

<strong>User</strong>-Bewertungen bei Google Play<br />

(noch) etwas hinter Stocard, dürfte<br />

aber dank fortlaufender Updates<br />

und Verbesserungen bald aufholen.<br />

Leider muss man die lange<br />

Liste unnötigerweise jedes<br />

Mal bis zum Ende durchscrollen,<br />

um eine nicht vorgegebene<br />

Karte hinzufügen<br />

zu können. Da die Kartenvorschläge<br />

auf jeder<br />

Seite mit Verzögerung<br />

aktualisiert werden,<br />

dauert es etwas, bis<br />

man am Ende der<br />

zwanzigsten Seite angekommen<br />

ist.<br />

Anschließend entschädigt<br />

Mobile Pocket aber<br />

für den Aufwand dadurch,<br />

dass die Abbildung der<br />

Karte auch direkt durch<br />

eine Aufnahme mittels der<br />

Kamera möglich ist, ohne<br />

den Umweg über das Album<br />

gehen zu müssen. Die Scharfstellung<br />

erfolgt übrigens nicht<br />

sofort, sondern erst<br />

beim Auslösen, was<br />

zunächst etwas irritiert.<br />

Mobile Pocket behält<br />

das typische Kartenformat<br />

bei und lässt keinen<br />

Unterschied zwischen<br />

Vorlagen und eigenen<br />

Fotos erkennen.<br />

Wenn Sie an der Kasse<br />

auf den Code klicken,<br />

wird in größerer Ansicht<br />

ebenfalls im<br />

Landscape-Format<br />

nicht nur die Nummer,<br />

sondern auch noch einmal<br />

der Strichcode größer<br />

angezeigt. Die eigene<br />

Sammlung lässt<br />

sich je nach persönlichem<br />

Bedarf manuell<br />

sortieren.<br />

Auch diese App hilft dem Schnäppchenjäger<br />

auf der Pirsch. Das Angebot ist wesentlich<br />

größer als beim Konkurrenten, jedoch<br />

nicht auf die gespeicherten Karten zugeschnitten.<br />

Im Register Specials wurden während<br />

der zweiwöchigen Testphase ausschließlich<br />

neun Hightech-Angebote eines<br />

bestimmten Onlineshops gelistet. Im Register<br />

Coupons finden sich aber Gutscheine vieler<br />

Anbieter und Branchen; entweder nach Kategorien<br />

sortiert oder nach Entfernung bis zu<br />

200 Kilometer.<br />

Abb. 6: In die Gesamtansicht der<br />

Mobile-Pocket-Karten fügen sich<br />

auch neue Karten nahtlos ein.<br />

kostenlos<br />

deutsch|Version 3.3.6|6,8 MByte<br />

★★★★★<br />

Fazit<br />

Beide Apps eignen sich besonders für Einkäufer,<br />

die viele Rabattkarten besitzen. Die<br />

Idee ist praxistauglich, hat aber im Detail<br />

noch Verbesserungspotenzial. Das Stocard-<br />

Team sollte das Gesamtkartenlayout auch für<br />

hinzugefügte Kartenformate optimieren, den<br />

Weg bei Fotoaufnahmen rationalisieren und<br />

das begleitende Werbeangebot ausbauen.<br />

Mobile Pocket verfügt über ein aufgeräumtes,<br />

intuitives Layout und punktet mit einer<br />

direkten Fotoaufnahme beim Hinzufügen<br />

seltener Karten. Diese Option sollte aber<br />

nicht am Ende der langen Liste stehen, und<br />

das Werbeangebot sollte ebenso auf die gespeicherten<br />

Märkte abgestimmt werden. Für<br />

Mobile Pocket spricht darüber hinaus die<br />

Back-up-Möglichkeit der Karten in der Cloud.<br />

Stocard soll demnächst auch über ein solches<br />

Feature verfügen.<br />

● ● ●<br />

My Vector Graphics Library - http://vectorlib.com, 123RF<br />

72<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Apps<br />

Appseits Mainstream<br />

Appseits des Mainstreams<br />

Gewusst<br />

wie…<br />

Sie sind oft ganz unscheinbar und arbeiten bisweilen<br />

völlig automatisch im Hintergrund. Wir sprechen von<br />

den verblüffend praktischen App-Perlen, die wir regelmäßig<br />

für Sie aus den Untiefen des Google Play<br />

Stores heben. Carsten Müller<br />

Iulia Brovchenko, 123RF<br />

Oft sind es die kleinen Dinge im<br />

Leben, die besonders viel Freude<br />

bereiten können. Zum Beispiel<br />

unsere App-Perlen.<br />

TV Werbefrei<br />

Werbeunterbrechungen im Free-TV<br />

nerven total. Immerhin haben wir<br />

uns inzwischen ja daran gewöhnt<br />

und nutzen die Pause etwa, um Getränkenachschub<br />

zu besorgen. Wenn man nur<br />

wüsste, wann die Werbung zu Ende ist und<br />

man wieder vor dem Fernseher sitzen muss!<br />

Zum Glück gibt es nun die App TV Werbefrei<br />

[LINK 1]. Sie schickt eine Benachrichtigung auf<br />

das Smartphone, sobald<br />

die Werbung zu Ende ist –<br />

auf Wunsch sogar als<br />

Sprachnachricht. Dabei<br />

berücksichtigt die App die<br />

neun wichtigsten deutschen<br />

TV-Sender und informiert<br />

Sie über die Werbepausen<br />

der von Ihnen<br />

gewünschten Kanäle. Das<br />

ganze funktioniert verblüffend<br />

einfach und zuverlässig.<br />

„Auf Sendung“ ist der<br />

Dienst zwischen 18 und 23<br />

Uhr. Besondere Sympathiepunkte<br />

vergeben wir<br />

für den Umstand, dass tatsächlich<br />

ein Mensch (O-<br />

Ton des Entwickler: „lustiger<br />

Studentenjob“) im<br />

Abb. 1: Mit TV Werbefrei entgeht<br />

Ihnen garantiert nicht mehr, wann<br />

der Film weitergeht.<br />

Dienste der App im Einsatz ist, die TV-Programme<br />

live überwacht und die Werbepausen<br />

manuell an die App übermittelt.<br />

LED Blinker<br />

Sehr praktisch: Ohne das Smartphone<br />

in die Hand zu nehmen, erkennen<br />

Sie bereits über eine LED<br />

am Handy, ob eine neue SMS eingegangen ist<br />

oder ob Sie einen Anruf verpasst haben. Zumindest,<br />

wenn das Gerät über eine solche<br />

LED verfügt. Mit der App LED Blinker [LINK 2]<br />

können Sie die fehlende LED-<br />

Benachrichtigung nachrüsten.<br />

Das funktioniert sehr simpel:<br />

Einfach die LED-App für die<br />

gewünschte Aktion aktivieren<br />

und die Farbe einstellen. Anschließend<br />

bleiben Sie dann<br />

auch im Standbymodus Ihres<br />

Smartphones stets auf dem<br />

Laufenden. Ganz nach Wunsch<br />

können Sie für eine Aktion<br />

sogar einen Vibrations alarm<br />

festlegen. Die App gibt sich<br />

generell äußerst flexibel und<br />

berücksichtigt nicht nur Standardereignisse,<br />

sondern praktisch<br />

jede beliebige App, die<br />

ansonsten nur Nachrichten<br />

an die Statusleiste senden<br />

würde. Selbstverständlich<br />

Abb. 2: LED Blinker sorgt für individuelle<br />

Benachrichtigungen auch<br />

im Standbymodus.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 73


Apps<br />

Appseits Mainstream<br />

Abb. 3: Mit FilePush übertragen Sie<br />

ganz schnell und simpel Dateien<br />

von Ihrem PC auf Ihr Smartphone.<br />

Abb. 4: In den Einstellungen der<br />

App lassen sich individuelle Zielordner<br />

definieren.<br />

Abb. 5: Definieren Sie in EZAnswer,<br />

wie Sie künftig Telefonate entgegen<br />

nehmen möchten.<br />

Abb. 6: Über eine kleine Sicherheitsabfrage<br />

verhindert Tiny Call<br />

Confirm versehentliche Anrufe.<br />

saugt eine dauerhafte Benachrichtigung auf<br />

dem Bildschirm kräftig am Akku. Deshalb<br />

lässt sich in den Einstellungen der App auch<br />

ein Timeout einstellen – wählen Sie hier am<br />

besten für den Timeout ein paar Minuten.<br />

Falls vorhanden, verwendet die App stattdessen<br />

die Hardware-LED des Smartphones.<br />

Auch dann ist LED Blinker eine äußerst nützliche<br />

Nachrichtenzentrale und kommt zudem<br />

mit deutlich weniger Stromverbrauch<br />

aus.<br />

FilePush<br />

Möglichkeiten, Dateien<br />

vom PC zum<br />

Smartphone zu<br />

übertragen, gibt es etliche.<br />

Aber keine ist so einfach und<br />

praktisch wie die Nutzung<br />

der App FilePush [LINK 3]. Sie<br />

besteht aus zwei Komponenten:<br />

einer kleinen <strong>Android</strong>-<br />

App und einem ebenso<br />

schlanken Stück PC-Software.<br />

Am PC klinkt sich<br />

FilePush in das Kontextmenü<br />

von Dateien im Windows-Explorer<br />

ein. Dort<br />

wählen Sie einfach den<br />

Eintrag Datei senden an<br />

[Smartphone-Name], und<br />

wie von Geisterhand wird<br />

die Datei (oder auch ein<br />

ganzes Verzeichnis) an<br />

Abb. 7: Easy Answer kümmert<br />

sich um die komfortable Entgegennahme<br />

von Anrufen.<br />

das Smartphone geschickt. Das alles funktioniert<br />

über das WLAN – sofern PC und Smartphone<br />

im gleichen Netz verbunden sind –<br />

oder auch über das mobile Internet. Im letzteren<br />

Falle nutzt FilePush dann den Umweg<br />

über die Cloud, was Sie als Nutzer aber de<br />

facto gar nicht bemerken.<br />

Auf dem Smartphone sorgt FilePush dann<br />

für die Verteilung der angekommenen Dateien<br />

in von Ihnen vorgegebene Ordner. Das<br />

funktioniert so smart, dass Sie diese Funktion<br />

bald schon nicht mehr missen möchten.<br />

Schade ist lediglich, dass die Übertragung<br />

umgekehrt – vom Smartphone zum PC –<br />

nicht vorgesehen ist.<br />

EZAnswer<br />

Es klingelt, und das Gefummel geht<br />

los – die Slidertechnik, mit der man<br />

einen eingehenden Anruf entgegennehmen<br />

kann, ist nicht jedermanns Sache.<br />

Wer anstelle des gezielten Wischens über<br />

den Bildschirm lieber eine der Smartphonetasten<br />

(zum Beispiel die Lautstärketaste)<br />

oder einen einfachen Button verwenden will,<br />

der wird mit EZAnswer [LINK 4] fündig. Diese<br />

eierlegende Wollmilchsau in Sachen Anrufentgegennahme<br />

bietet alles, was das Herz<br />

begehrt und ist individuell konfigurierbar.<br />

Egal, ob Sie über eine Sensorik (Schütteln<br />

oder Umdrehen des Handys), Hardwaretasten<br />

(Kamera, OK-Button, Lautstärketasten)<br />

oder Bildschirm-Buttons „abheben“ möchten<br />

– lässt sich alles machen. Klasse, dass<br />

EZAnswer auch gleich daran gedacht hat,<br />

eine Spamliste zu pflegen. Einmal eine Nummer<br />

als Spam deklariert, unterdrückt die App<br />

künftig das Klingeln oder legt gleich auf –<br />

ganz so, wie Sie es wünschen.<br />

74<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Easy Answer<br />

Bei weitem nicht so umfangreich<br />

wie EZAnswer, aber nicht minder<br />

clever, bietet sich die App Easy<br />

Answer an, eingehende Anrufe entgegenzunehmen<br />

[LINK 5]. Wie wäre es damit, den<br />

Anruf anzunehmen, indem Sie einfach das<br />

Smartphone ans Ohr halten? Und aufzulegen,<br />

indem Sie das Gerät einfach auf den<br />

Tisch legen. Genau solche Varianten bietet<br />

Ihnen Easy Answer an. Das Schütteln des<br />

Handys ist eine weitere Möglichkeit. Neben<br />

der passenden Geste für die Entgegennahme<br />

und das Beenden des Gesprächs erlaubt die<br />

App auch Gesten zur Unterdrückung des<br />

Klingeltons. Was sich zunächst etwas unsicher<br />

anhören mag, funktioniert in der Praxis<br />

verblüffend zuverlässig. Probieren Sie es<br />

doch einfach mal aus!<br />

Tiny Call Confirm<br />

Während EZAnswer und Easy<br />

Answer sich um die eingehenden<br />

Gespräche effizient kümmern, widmet<br />

sich Tiny Call Confirm [LINK 6] den ausgehenden<br />

Anrufen, insbesondere den unbeabsichtigten.<br />

Denn bei der Nutzung von Kontakte-Widgets<br />

oder beim Blättern im Adressbuch<br />

kommt es gerne mal vor, dass ein Kontakt<br />

versehentlich angerufen wird. Tiny Call<br />

Confirm verhindert nun genau dies, indem<br />

die App vor dem eigentlichen Wählvorgang<br />

nochmal einen zusätzlichen kleinen Dialog<br />

einblendet. Dort werden nochmals Name<br />

und Telefonnummer des gewählten Kontaktes<br />

angezeigt, und Sie können über eine<br />

grüne und eine rote Schaltfläche den Anruf<br />

starten oder abbrechen. Die App erlaubt<br />

zahlreiche optische Anpassungsmöglichkeiten.<br />

Außerdem stehen zahllose Optionen zur<br />

individuellen Konfiguration bereit. So lassen<br />

sich etwa bestimmte Kontakte ausschließen<br />

oder die App inaktiv setzen, wenn eine Bluetooth-Verbindung<br />

besteht oder ein Headset<br />

angeschlossen ist. Ein Anrufprotokoll rundet<br />

den Funktionsumfang ab.<br />

Wir machen weiter…<br />

Selbstverständlich setzt <strong>Android</strong> <strong>User</strong> die<br />

Suche nach den verborgenen Schätzen fort.<br />

Dabei sind wir auch neugierig auf die Perlen,<br />

die Sie vielleicht schon geborgen haben.<br />

Über Ihre Tipps freuen wir uns via E-Mail an<br />

redaktion@android-user.de.<br />

● ● ●<br />

Apps<br />

Appseits Mainstream<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29871<br />

Alles zum ThemA <strong>Android</strong><br />

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Telefon 07131 / 2707 274 • Fax 07131 / 2707 78 601 • E-Mail: abo@android-user.de<br />

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Lesen Sie News und<br />

Artikel schon 1 Woche<br />

vor dem Kiosk-Termin!


Apps<br />

Google Drive<br />

Google Drive als Dokumentenscanner<br />

Google<br />

Drive<br />

Auf Ihrem Schreibtisch<br />

stapeln sich Visitenkarten<br />

und Unterlagen?<br />

Lassen Sie sich von<br />

Google Drive helfen,<br />

und laden Sie den Blätterwald<br />

durchsuchbar<br />

in Googles Datencloud.<br />

Christoph Langner<br />

Stapeln sich in Ihren Schubladen<br />

auch Dokumente, Rechnungen<br />

und Visitenkarten, die dringend<br />

einmal in digitale Form gebracht<br />

werden sollten? Am besten so, dass Sie die<br />

Inhalte auch durchsuchen können? Das überarbeitete<br />

Google Drive macht dies möglich.<br />

Legen Sie dazu einfach Ihre Dokumente auf<br />

den Schreibtisch, und fotografieren Sie sie<br />

mit dem Handy ab. Um den Rest kümmern<br />

sich Google Drive und die gerade neu überarbeitete<br />

<strong>Android</strong>-App.<br />

Googles Onlinespeicher<br />

Google Drive arbeitet in seiner Grundfunktion<br />

auch nicht viel anders als Dropbox,<br />

Box oder andere Cloudspeicher-<br />

Anbieter. Bei Drive stehen Ihnen<br />

in Googles Datenwolke seit Mitte<br />

Juni allerdings 15 GByte Speicher<br />

kostenlos zur Verfügung.<br />

Gegen einen Aufpreis lässt sich<br />

dieser Speicherplatz sogar noch<br />

weiter ausbauen. Per Web-Frontend,<br />

Desktopanwendung für<br />

den PC oder iOS- und <strong>Android</strong>-<br />

App befüllen Sie den Online-<br />

Speicher mit Ihren Daten.<br />

Das unter Microsoft Windows<br />

und MacOS-X arbeitende PC-<br />

Programm Google Drive Sync<br />

[LINK 1] gleicht dabei im Hintergrund<br />

laufend sämtliche Daten<br />

zwischen Ihren Rechnern ab.<br />

Nutzen Sie zum Beispiel ein<br />

Abb. 1: Eine mit einem Wisch vom<br />

Displayrand einfahrbare Seitenleiste<br />

darf nicht fehlen.<br />

Notebook und einen Desktoprechner, so synchronisiert<br />

der Dienst automatisch alle zu<br />

Google Drive hochgeladenen Dateien auch<br />

direkt auf den Computern. Über das Web-<br />

Frontend unter drive. google. com finden Sie<br />

auch ohne Drive Sync jederzeit zu Ihren<br />

Daten. Aber erst im Zusammenspiel mit<br />

einem <strong>Android</strong>en erwacht Google Drive richtig<br />

zum Leben.<br />

Google Drive für <strong>Android</strong><br />

runderneuert<br />

Auf den ersten Blick hat sich Google Drive<br />

für <strong>Android</strong> [LINK 2] nicht allzu groß verändert.<br />

Über die Seitenleiste navigieren Sie zu<br />

Ihrer Ablage, den für Sie freigegebenen<br />

Daten oder auch zu den von Ihnen markierten<br />

Dateien. Der Eintrag Offline führt Sie zu<br />

den Dateien, die Sie aus Drive heraus auf<br />

dem Handy gespeichert haben, sodass Sie<br />

auf diese auch ohne eine aktive Internetverbindung<br />

zugreifen können.<br />

Eine neue Ansicht finden Sie in der Dateiund<br />

Ordnerliste. Anstatt über eine simple<br />

Liste können Sie über vier quadratisch angeordete<br />

Felder zu der aus Google Now oder inzwischen<br />

auch Google+ bekannten gekachelten<br />

Ansicht umschalten. Dort gibt es eine<br />

Dateivorschau für Bilder, Office-Dokumente<br />

und PDFs.<br />

In der Detailansicht laden Sie einzelne<br />

Dateien in den Offlinespeicher Ihres <strong>Android</strong>-<br />

Handys. Für komplette Verzeichnisse ist<br />

das jedoch nach wie vor nicht möglich. Dort<br />

finden Sie auch die Option, Dateien für Ihre<br />

Kontakte freizugeben oder natürlich auch<br />

entsprechende Freigaben wieder zu entfernen.<br />

Im Gegensatz zur Arbeit mit dem Offline-Speicher<br />

können Sie hier auch ganze<br />

Ordner teilen.<br />

76<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Apps<br />

Google Drive<br />

Abb. 2: In der Listenansicht zeigt<br />

Ihnen Google Drive die zuletzt<br />

bearbeiteten Dateien an.<br />

Abb. 3: Im Kachelmodus sehen<br />

Sie dagegen eine <strong>Vorschau</strong> von<br />

Bildern und Dokumenten.<br />

Abb. 4: In der Detailansicht laden<br />

Sie Dateien in den Offline-Speicher<br />

des Handys.<br />

Scannen mit OCR-<br />

Texterkennung<br />

Richtig praktisch wird Drive nun für alle, die<br />

des öfteren Texte oder Dokumente archivieren<br />

möchten. Im Menü finden Sie unter dem<br />

Punkt Neu hinzufügen den Eintrag Scannen.<br />

Er startet die Handykamera in abgespeckter<br />

Form. Halten Sie die Kamera über Ihr Dokument<br />

– in diesem Fall eine Visitenkarte – und<br />

drücken Sie ab.<br />

Google Drive schneidet die Aufnahme nun<br />

automatisch zurecht und reduziert die Farbdarstellung<br />

bei nicht-farbigen Inhalten auch<br />

gleich auf Schwarz-Weiß. Über die Menübuttons<br />

am oberen Rand können Sie den Zuschnitt<br />

und die Farb einstellungen auch nachträglich<br />

noch ändern. Sobald Sie die Aufnahme<br />

abhaken, wird sie umgehend als PDF-<br />

Datei zu Google Drive hochgeladen.<br />

Die Aufnahme liegt dort jedoch nicht nur<br />

„nutzlos“ herum. Google führt online eine<br />

Texterkennung durch. Eine Suche nach<br />

„Medialinx“ fördert in unserem Beispiel<br />

somit ohne weiteres Zutun alle Visitenkarten<br />

aus dem Verlag von <strong>Android</strong> <strong>User</strong> zutage. Die<br />

Suche arbeitet nicht nur in der App, auch im<br />

Web-Frontend durchstöbert Google Drive<br />

Ihre gescannten Dokumente nach den entsprechenden<br />

Schlagwörtern.<br />

Google Drive ersetzt jedoch kein vollwertiges<br />

OCR-Programm. In den PDFs selber wird<br />

nur die Bildinformation gespeichert. Der<br />

Text, so wie man es von<br />

„richtigen“ PDFs kennt,<br />

fehlt. Laden Sie Ihre mit<br />

Google Drive gescannten<br />

Dateien auf den PC herunter,<br />

dann sehen Sie nur<br />

den abfotografierten Text.<br />

Dieser lässt sich weder<br />

markieren oder kopieren<br />

noch über die Suchfunktion<br />

des PDF-Readers<br />

durchsuchen. Für die Texterkennung<br />

muss das<br />

Dokument bei Google<br />

Drive online stehen. ● ● ●<br />

Abb. 5: Zum Scannen von Dokumenten<br />

öffnen Sie das Menü und<br />

wählen Scannen aus.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29668<br />

Abb. 6: Die Kamera-App wird im<br />

Scan-Modus in einer abgespeckten<br />

Variante gestartet.<br />

Abb. 7: Als Ergebnis landet die<br />

Visitenkarte passend zugeschnitten<br />

auf Ihrem GDrive.<br />

Abb. 8: Schon einen Klick<br />

später haben Sie die<br />

gesuchte Visitenkarte in<br />

der virtuellen Hand.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 77


Spiele<br />

Neue Spiele<br />

NEU!<br />

bei Google Play<br />

In dieser Rubrik stellen wir<br />

Ihnen besondere Spiele bei<br />

Google Play vor, die neu<br />

sind oder ein größeres<br />

Update erhalten haben.<br />

Patrick Neef<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29675<br />

Quadropus<br />

Rampage<br />

Mit Quadropus Rampage<br />

kann man eigentlich gar<br />

nichts falsch machen. Es ist<br />

kostenlos, hat sehr dezent gehaltene<br />

In-App-Käufe und bietet eine Menge<br />

Spaß. Sie spielen die Fantasiefigur<br />

Quadropus und sollen das Ende des<br />

Ozeans erreichen, um Pete<br />

zu zerstören, den finsteren<br />

Gott der Meere. Klingt<br />

nicht nur abgedreht, ist es<br />

auch – kein Wunder, haben<br />

die Entwickler mit Towelfight<br />

2 doch schon unter<br />

Beweis gestellt, dass ihre<br />

Fantasie keine Grenzen<br />

kennt. Das Spiel ist eine<br />

Mischung aus Roguelike und Brawler –<br />

als Brawler bezeichnet man gemeinhin<br />

jede Art von wilder Klopperei, bei der<br />

man allein gegen eine Vielzahl Gegner<br />

bestehen muss. Das Besondere an diesem<br />

Spiel ist also, dass es auf fixe<br />

Action setzt, aber dennoch die Level-<br />

Blip Blup<br />

Blip Blup ist eine kleine Überraschung:<br />

Es sieht so unscheinbar<br />

aus, macht aber<br />

richtig viel Spaß. Aufgabe der Spieler<br />

ist es, Farbimpulse so zu setzen, dass<br />

sich die Farbe über das Raster verteilt.<br />

Die Farbe füllt dann alle Bereiche aus,<br />

die sie vom Ursprungsort aus erreichen<br />

kann. Sie müssen also die Impulse<br />

so setzen, dass Sie alle Felder<br />

ausfüllen, und je weniger Impulse Sie<br />

benötigen, desto besser. Blip Blup lässt<br />

sich leicht steuern, und Ihr Hirn gerät<br />

nach ein paar Minuten in einen Zenartigen<br />

Zustand.<br />

Tiny Token Empires<br />

Tiny Token Empires ist ein<br />

seltsames Spiel. Zwar ist die<br />

originelle Mischung aus Strategie<br />

und Aufbau auf der einen Seite<br />

und Match-3-Spiel auf der anderen<br />

Seite sehr gelungen. Doch irgendwie<br />

wollte der Funke nicht ganz überspringen.<br />

Teilweise ist die Steuerung zu<br />

fummelig, das Tutorial ermüdend lang,<br />

und viele Interface-Aktionen lassen die<br />

Herkunft vom PC zu stark erahnen.<br />

Stichwort: Doppelklick! Wenn man erst<br />

einmal ins Spiel kommt, macht es bestimmt<br />

Spaß, aber zu viele Dinge<br />

haben uns den Einstieg erschwert, sodass<br />

wir es nicht uneingeschränkt<br />

empfehlen würden.<br />

The Boomerang<br />

Trail<br />

The Boomerang Trail vergibt<br />

die Chance, ein locker-luftiges<br />

Spiel für zwischendurch zu<br />

sein, weil es zu viele Dinge falsch macht.<br />

Es macht zwar Spaß, aber das nicht<br />

lange genug – 20 Levels sind einfach zu<br />

wenig. Als Spieler ziehen Sie einen von<br />

mehreren Bumerangs, sehen die blaue<br />

gepunktete Flugbahn und lassen los.<br />

Dabei müssen Sie möglichst viele<br />

Sterne einsammeln. Die Vorgabe der<br />

Flugbahn ist viel zu eingeschränkt, das<br />

Spiel ohne Abwechslung, der Schwierigkeitsgrad<br />

schwankt stark. Schade.<br />

kostenlos<br />

Englisch|Version 1.0.87|16 MByte<br />

★★★★★<br />

3,85 Euro<br />

Deutsch|Version 1.0.0|140 MByte<br />

★★★★★<br />

0,89 Euro<br />

Englisch|Version 1.0|26 MByte<br />

★★★★★<br />

78<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Spiele<br />

Neue Spiele<br />

struktur eines Roguelikes<br />

beibehält. Ein paar RPG-<br />

Elemente sind ebenfalls<br />

vorhanden. Sie bekommen<br />

Erfahrungspunkte, steigen<br />

in der Spielstufe auf, werden<br />

immer stärker. Das<br />

Spiel sieht ein wenig aus<br />

wie Bastion, bei dem man am Rand<br />

herunterstürzen kann. Die Steuerung<br />

geht leicht von der Hand: Mit dem linken<br />

Dualstick steuern Sie die Figur,<br />

rechts gibt es ein paar Buttons für Attacken<br />

und andere Fähigkeiten.<br />

Coole Zwischenbosse kreuzen immer<br />

wieder auf. Die Levels werden zufallsgeneriert,<br />

sodass das Spiel seinen<br />

Reiz lange behält. Die verschiedenen<br />

Waffen und Möglichkeiten zum Verbessern<br />

des Charakters motivieren<br />

ungemein. Hinzu kommen spannende<br />

Errungenschaften und verschiedene<br />

Artefakte, mit denen man beispielsweise<br />

zum Laser-schleudernden Oktopus<br />

wird. Quadropus<br />

Rampage ist ein verrücktes<br />

Spiel mit ungeheurer<br />

Tiefe und hoher Langzeitmotivation.<br />

Man muss<br />

dem schrägen Humor und<br />

der eigenwilligen Grafik allerdings<br />

etwas abgewinnen können, denn<br />

der Stil des Spiels ist schon sehr<br />

eigen. Für null Cent sollte das aber<br />

das geringste Problem sein.<br />

kostenlos<br />

Englisch|Version 1.0.4|25 MByte<br />

★★★★★<br />

Indiana Stone<br />

Ha, was für eine originelle<br />

Idee! Das Spiel basiert auf der<br />

bekannten Szene des ersten<br />

Films, in der Indiana Jones vor einer<br />

riesigen Steinkugel flüchtet. In diesem<br />

Spiel sind Sie die Steinkugel und müssen<br />

in Manier eines Endless Runners<br />

Schatzjäger plätten. Eine tolle Pixel-<br />

Retrografik, ein cooler Soundtrack,<br />

verschiedene Spielmodi und viele freischaltbare<br />

Fähigkeiten geben dem<br />

Indiana Stone einen verdienten Platz<br />

im Temple-Run-Olymp. Da ärgert man<br />

sich glatt, wenn man den Schatzjäger<br />

viel zu schnell erwischt hat.<br />

Hiversaires<br />

Hiversaires wird man lieben<br />

oder hassen. Ohne Erklärung<br />

starten Sie in einer Schwarz-<br />

Weiß-Welt. Ganz intuitiv tippen Sie<br />

sich zur Seite oder nach vorne wie bei<br />

alten Point&Click-Adventures. Wie<br />

geht es nun weiter? Kryptische Symbole<br />

lassen sich aktiveren, manche<br />

Apparate öffnen sich. Es scheint alles<br />

ein Rätsel zu sein, nur das Weiterkommen<br />

motiviert. Wer keine Geduld hat,<br />

löscht das Spiel nach fünf Minuten von<br />

seinem <strong>Android</strong>-Gerät, alle anderen<br />

lassen sich von der klaustrophobischabstrakten<br />

Welt in den Bann ziehen.<br />

Slydris<br />

Slydris klingt nicht nur wie<br />

Tetris, sondern ist auch stark<br />

davon inspiriert. Es fallen<br />

Blöcke von oben herunter, und man<br />

kann Reihen vollmachen. Doch dann<br />

hebt sich das Spiel vom Klassiker ab,<br />

denn man darf entscheiden, ob man<br />

Blöcke mitten im Gebilde verschiebt.<br />

Das klingt alles viel langweiliger, als es<br />

ist, denn Slydris hat diesen Noch-eine-<br />

Runde-Charakter: Die Steuerung<br />

nimmt man kaum wahr, und lauter<br />

kleine Details wie Spezialblöcke oder<br />

die drei Spielmodi machen Slydris zu<br />

einem der besten Puzzlespiele!<br />

2,31 Euro<br />

Englisch|Version 1.0.3|33 MByte<br />

★★★★★<br />

2,26 Euro<br />

Englisch|Version 1.0.2|41 MByte<br />

★★★★★<br />

1,49 Euro<br />

Englisch|Version 1.02|35 MByte<br />

★★★★★<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 79


Spiele<br />

Neue Spiele<br />

Neue Spiele bei Google Play: Ticket to Ride<br />

Ticket<br />

to Ride<br />

Ticket to Ride ist hierzulande<br />

als „Zug um Zug“<br />

bekannt und wurde<br />

2004 zum Spiel des<br />

Jahres gewählt. Das<br />

Spiel ist bereits seit längerer<br />

Zeit für iOS erhältlich,<br />

nun hat es endlich<br />

den Weg in den Google<br />

Play Store gefunden.<br />

Patrick Neef<br />

5,43 Euro<br />

deutsch|Version 1.5.0|136 MByte<br />

★★★★★<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29916<br />

Bei Ticket to Ride [LINK 1] müssen<br />

Sie versuchen, möglichst viele und<br />

lange Bahnstrecken zu bauen. Dazu<br />

erhalten Sie Zielkarten, die zwei Orte angeben,<br />

die miteinander verbunden werden sollen.<br />

Welche der verschiedenen Streckenmöglichkeiten<br />

Sie jedoch ausbauen, das ist Ihre<br />

Sache. In jeder Runde dürfen Sie farbige Wagenkarten<br />

ziehen, eine Strecke legen oder<br />

eine Zielkarte ziehen.<br />

Die Spannung ergibt sich dann aus der Tatsache,<br />

dass niemand weiß, wie die Zielkarten<br />

der anderen Spieler aussehen. Man kann also<br />

die Strecken ganz gezielt bauen oder eben<br />

sehr durcheinander, um die anderen Spieler<br />

in die Irre zu führen. Denn früher oder später<br />

kommt man in die Situation, in der man die<br />

Strecken anderer Spiele versperrt, egal, ob<br />

mit Absicht oder unwissend. Dann wird es<br />

brenzlig, denn am Ende zählen alle nicht erfüllten<br />

Zielkarten als Minuspunkte! Gewonnen<br />

hat, wer zuletzt die meisten Punkte besitzt.<br />

Diese ergeben sich aus den fertiggestellten<br />

Strecken, der Bonuskarte für die längste<br />

Strecke und dem Subtrahieren der Punkte<br />

der Zielkarten, die man nicht erfüllt hat. Mit<br />

anderen Worten: Am Ende wird nochmal<br />

richtig abgerechnet!<br />

Wer hätte gedacht, dass sich Zug um Zug<br />

auf Smartphones und Tablets so gut spielt.<br />

Das Spielfeld ist übersichtlich, mit den eigenen<br />

Karten am unteren Bildschirmrand und<br />

den Kartenstapeln auf der rechten Seite. Das<br />

eigentliche Spielfeld in der Mitte kann mit<br />

dem Finger hin- und herbewegt werden. Viel<br />

wichtiger aber ist, dass man es auch mit der<br />

Pinch-to-Zoom-Geste vergrößern kann.<br />

Besser für Tablets<br />

Und damit kommen wir auch schon zum<br />

größten Kritikpunkt: <strong>Android</strong>-Phones mit geringer<br />

Auflösung stellen das Spiel zu klein<br />

dar, Schriften lassen sich kaum lesen, und<br />

manchmal ist es schwer, die Bahnstrecken zu<br />

bauen (dazu zieht man die Waggonkarten<br />

auf die Strecke). Die meisten Elemente sind<br />

aber derart, dass man sie auch in kleiner<br />

Form erkennen kann, wie etwa die bunten<br />

Waggonkarten oder die Strecken. Optimal ist<br />

das nicht, aber trotzdem spielbar. Wer das<br />

Spiel oft genießen will, sollte aber mindestens<br />

ein 7-Zoll-Tablet verwenden.<br />

Ticket to Ride besitzt keinen lokalen Multiplayer<br />

Modus, was wirklich schade ist, aber<br />

Online kann man Partien gegen andere Spieler<br />

spielen, was wirklich Spaß macht. Der<br />

Preis von über 5 Euro geht für ein solches<br />

Spiel voll in Ordnung, die zusätzlichen Spielfelder<br />

Europa, Schweiz und Asien, die man<br />

als In-App-Kauf erwerben kann, sind aber<br />

mit 3 bis 4 Euro etwas zu hoch angelegt.<br />

Fazit: Die Umsetzung eines Brettspiels für<br />

Smartphones und Tablets ist keine leichte<br />

Sache. Sämtliches Zubehör, das im Brettspielkarton<br />

steckt, muss auf dem Bildschirm<br />

erkennbar umgesetzt sein, ganz zu schweigen<br />

vom korrekt implementierten Regelwerk<br />

und einer akzeptablen KI. Bei Ticket to Ride<br />

ist zum Glück beides gut<br />

gelungen. ● ● ●


Spiele<br />

Neue Spiele<br />

Neue Spiele bei Google Play: Tentacle Wars<br />

Tentacle<br />

Wars<br />

Tentacle Wars [LINK 1] ist ein abgespecktes<br />

Strategiespiel, das eher wie<br />

eine Art Kräftemessen funktioniert,<br />

frei nach dem Motto: Der stärkere Tentakel-<br />

Arm gewinnt. Es fehlen zudem die klassischen<br />

Elemente typischer Strategiespiele wie<br />

etwa die Aufbauphase oder die strategische<br />

Vorbereitung vor dem Kampf. In Tentacle<br />

Wars geht es mehr darum, schnell zu sein.<br />

Neuronen und Tentakel<br />

Die Gefechte finden im Mikrokosmos statt:<br />

Zellen, Neuronen und DNA-Tentakel stehen<br />

im Mittelpunkt. Jede Zelle hat Energiepunkte<br />

und kann Tentakel ausfahren. Je länger die<br />

Tentakel, desto mehr Energiepunkte werden<br />

dafür verwendet. Docken Sie mit einem Tentakel<br />

an eine andere Zelle an, beginnt das<br />

Kräftemessen: Haben Sie mehr Energiepunkte<br />

als der Gegner, werden Sie seine Zelle<br />

nach einer Weile einnehmen. Allerdings<br />

kostet das Energie, und wenn Ihr Gegner an<br />

anderer Stelle zuschlägt, geraten Sie schnell<br />

ins Hintertreffen.<br />

Es ist nicht ganz leicht, die Wirkungsweise<br />

der Energiepunkte nachzuvollziehen. Oft<br />

scheint man mehrere Zellen erobert zu<br />

haben, wird aber plötzlich vom Gegner überrannt,<br />

weil alle Zellen nur wenige Energiepunkte<br />

hatten. Komplex wird es auch dadurch,<br />

dass eine Zelle meist nur höchstens<br />

zwei Tentakel ausfahren kann. Welche feindlichen<br />

Zellen man sich also als Ziel aussucht,<br />

das sollte stets gut überlegt sein. Schnelligkeit<br />

ist dann erforderlich, wenn Zellen noch<br />

grau sind und fix erobert werden wollen,<br />

denn Ihre Gegner haben<br />

dann immer das Gleiche vor. Durch Abschneiden<br />

des Tentakels wird die durch die<br />

Tentakellänge repräsentierte Energiemenge<br />

sofort zum Ziel befördert, was aber die<br />

Ausgangszelle mit wenigen Energiepunkten<br />

zurücklässt.<br />

Die Kampagne mit über 80 Missionen ist<br />

das Herzstück des Spiels. In stimmungsvollen<br />

Szenarien mit tollen Hintergründen muss<br />

man sich immer wieder gegen einen oder<br />

mehrere Widersacher in Form anderer Zellen<br />

und Neuronen zur Wehr setzen. Zu Beginn<br />

sind die Kräfte immer wieder unterschiedlich<br />

stark verteilt, so muss man also jedes Mal<br />

neu überlegen und schnell handeln. Diese<br />

Variationen sorgen auch für ganz unterschiedliche<br />

Tentakel-Konstellationen. Mal ist<br />

man die große Zelle in der Mitte, ein anderes<br />

Mal ist man abseits der Gegner und muss mit<br />

einem langen Tentakel die Seite wechseln.<br />

Man ist permanent damit beschäftigt, graue<br />

Zellen zu erobern, lästige Gegner abzuwehren<br />

und die Energiepunkte hin und her zu<br />

verteilen.<br />

Fazit<br />

Tentacle Wars ist ein sehr gelungenes Spiel,<br />

das zwar optisch und vom Gameplay her auf<br />

Dauer nicht viel Abwechslung bietet, dafür<br />

aber von den unterschiedlichen Situationen<br />

und Konstellationen lebt. Außerdem beeindruckt<br />

es mit einer stimmungsvollen<br />

Kulisse, die zudem von einem<br />

schaurig-schönen Klangteppich<br />

untermalt wird. <br />

● ● ●<br />

Tentacle Wars lässt sich<br />

leicht erlernen, sehr einfach<br />

steuern und überzeugt<br />

mit einem tollen<br />

Sound. Das Spiel ist der<br />

ideale Strategie-Snack<br />

für die Pause zwischendurch.<br />

Patrick Neef<br />

1,59 Euro<br />

deutsch|Version 2.0.11|32 MByte<br />

★★★★★<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29917<br />

81


Spiele<br />

Arma Tactis<br />

Im Test: Arma Tactis THD für Tegra 3<br />

Arma<br />

Tactis<br />

Arma Tactis ist ein<br />

rundenbasiertes Nahkampfspiel,<br />

bei dem<br />

die richtige Strategie<br />

eine wichtige Rolle<br />

spielt. Wir haben den<br />

Tegra-Titel angespielt<br />

und sind begeistert!<br />

Marcel Hilzinger<br />

Bei Arma Tactis [LINK 1] steuern Sie<br />

ein Team einer Sondereinheit aus<br />

der Vogelperspektive. Ihr Team<br />

hat einen Auftrag, und jeder<br />

Mann kann pro Runde eine gewisse Anzahl<br />

an Schritten zurücklegen und/​oder angreifen.<br />

Haben Sie Ihre Runde beendet, darf sich<br />

der Gegner bewegen und schießen. So dreht<br />

sich das Blatt, je nachdem, ob Sie eine gute<br />

Deckung für Ihre Söldner gefunden haben,<br />

oder ob es dem Feind gelingt, Sie aus einem<br />

Hinterhalt anzugreifen. Denn lassen Sie<br />

einen Ihrer Männer auf freiem Feld stehen,<br />

dann stellt er eine optimale Zielscheibe dar.<br />

Stirbt jemand aus Ihrem Team, dann heißt<br />

es: Game Over.<br />

All das lernen Sie bei Arma Tactis für Tegra<br />

(unterstützte Geräte siehe [LINK 2]) im ersten<br />

Tutorial ohne Zeitdruck. Sie werden also nach<br />

einem Fehler nicht gleich abgeschossen, sondern<br />

haben praktisch alle Zeit der Welt, um<br />

sich die Spielumgebung anzusehen und in<br />

Kisten nach Waffen, Medipacks und anderen<br />

Items Ausschau zu halten. Gleichzeitig lernen<br />

Sie die Grundlagen des Nahkampfes kennen<br />

und erfahren, wie Sie Verwundete heilen.<br />

Ab in den Kampf<br />

Nach dem Boot-Camp-Tutorial beginnt gleich<br />

Ihre erste Mission. Sie sollen einen bösen<br />

Terroristen namens Ibrahim Soltani dingfest<br />

machen, doch dabei geht alles in die Hose.<br />

Sie landen in einem Hinterhalt, und Ihr Team<br />

wird erpresst. Wie es dazu kam, erfahren Sie<br />

erst, wenn Sie die Mission durchgespielt und<br />

Derek Masters befreit haben. Ihr Team besteht<br />

aus drei Söldnern, und es kommen<br />

neue Waffen hinzu. Wir hatten in den Tests<br />

viel Spaß beim Werfen von Handgranaten.<br />

Die grafischen Effekte beim Aufprall sind<br />

einfach cool.<br />

Die Missionen sind relativ dunkel gehalten.<br />

Finden Sie sich auf der Karte nicht mehr<br />

zurecht, dann schalten Sie über den Globus<br />

oben rechts die Karte und das Hauptmenü<br />

ein. Auf der Karte sehen Sie dann auch,<br />

wohin Ihre Mission Sie führt bzw., wo die<br />

Hauptziele sind.<br />

Neben dem guten Gameplay möchten wir<br />

an dieser Stelle auch noch die sehr schön gemachte<br />

Vertonung loben: Die Sprecher sind<br />

gut verständlich, und die Hintergrundmusik<br />

passt sich dem Gameplay an. Bei Action<br />

Abb. 1: Das sehr gut gemachte Tutorial „Boot Camp“ führt Sie Schritt für<br />

Schritt in den strategischen Nahkampf ein.<br />

Abb. 2: Zu Beginn müssen Sie sich mit den vorhandenen Waffen abfinden.<br />

Später kommen deutlich mehr Items hinzu.<br />

82<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Spiele<br />

Arma Tactis<br />

Abb. 3: Achten Sie darauf, Soldaten mit Medipacks und Handgranaten in<br />

Ihrem Team zu haben.<br />

Abb. 4: Marco hat’s erwischt. Zum Glück haben Sie gelernt, wie man<br />

einen verwundeten Kollegen wieder gesund macht.<br />

hören Sie also lautere und schnellere Musik,<br />

beim Heranpirschen spannendere. Und es<br />

ist nicht des Nachbars Hund, den Sie ab und<br />

zu bellen hören.<br />

Zahlreiche Optionen<br />

Man kann Arma Tactis stundenlang spielen,<br />

indem man den einfachsten Schwierigkeitsgrad<br />

wählt (voreingestellt) und sich einfach<br />

so vorsichtig wie möglich an den Gegner heranmacht.<br />

Dann darf man sich aber auch<br />

nicht daran stören, dass der Gegner selbst<br />

aus nächster Nähe nicht trifft. Es ist aber für<br />

einen erfahrenen Gamer auch möglich, das<br />

aktuelle Spiel via Controller in wenigen Stunden<br />

durchzuspielen.<br />

Haben Sie erst einmal begriffen, welche<br />

Fehler Sie begangen haben, spielen Sie die<br />

Mission noch einmal durch. Dazu können<br />

Sie Ihre eigenen Missionen über den Menüpunkt<br />

Create Mission jederzeit auf der Karte<br />

einer durchgespielten Mission erstellen.<br />

Je länger Sie spielen, desto mehr Punkte<br />

sammeln Sie. MDamit können Sie neue<br />

Waffen einkaufen oder Ihre Spielstärke verbessern.<br />

Haben Sie nicht genug Geduld,<br />

dann erhalten Sie 1000 Credits für 76 Cent<br />

oder gleich 5000 Punkte für 2,29 Euro. Damit<br />

lässt sich das Waffenarsenal dann mächtig<br />

aufrüsten. Für das normale Gameplay benötigen<br />

Sie den Weg zum Shop aber nicht. Die<br />

Entwickler von Arma Tactis haben zudem<br />

versprochen, dass das Spiel schon bald neue<br />

Missionen erhalten und in mehrere Sprachen<br />

übersetzt wird. Die 3,79 Euro für die aktuelle<br />

englische Version sind also gut investiert.<br />

Macht Ihnen Arma Tactis Spaß, empfehlen<br />

wir in jedem Fall, in einen Controller zu investieren.<br />

So sehen Sie viel besser, wohin<br />

Ihre Soldaten sich bewegen. Für unsere Tests<br />

nutzten wir das Transformer-Prime-Tablet<br />

TF201 [LINK 3] von Asus mit dem Logitech<br />

Wireless Gamepad F710 [LINK 4].<br />

Fazit<br />

Arma Tactis macht auch auf dem Handy<br />

Spaß. Für die beste Unterhaltung sorgen<br />

aber die Installation auf einem Tablet und<br />

das Zocken via Controller. Wenn alles klappt,<br />

dann gibt es beim Erscheinen dieser Ausgabe<br />

von <strong>Android</strong> <strong>User</strong> bereits eine deutsche<br />

Version, und später soll das Spiel auch für<br />

Geräte ohne Tegra-Prozessor erhältlich sein.<br />

Mit Arma 3 wird die Entwicklerschmiede<br />

Bohemia Interactive in diesem Jahr zudem<br />

eine weitere Arma-Version veröffentlichen,<br />

allerdings (zunächst) ausschließlich für<br />

Windows. Stay tuned! <br />

● ● ●<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29938<br />

Abb. 5: Hier sind Sie dem Feind ins Messer gelaufen. Ob Sie aus diesem<br />

Hinterhalt wohl noch lebend herauskommen?<br />

Abb. 6: Mit dem Controller sehen Sie besser, wohin Sie sich bewegen, weil<br />

der Finger das Spielfeld nicht verdeckt.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 83


Einsteiger<br />

Google Hangouts<br />

Aus Chats mit Google Talk werden Hangouts<br />

Hangouts<br />

Google<br />

Whatsapp und Co. machen sich auf, die gute alte SMS in Rente zu<br />

schicken. Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, baut daher auch Google<br />

das Chatsystem von <strong>Android</strong> um. Aus Google Talk werden Hangouts. Wir<br />

helfen Ihnen, sich zurecht zu finden! Christoph Langner<br />

Googles geschlossener Garten<br />

MSN, ICQ und AIM. IRC, SMS und<br />

XMPP… Nein, wir zitieren hier<br />

nicht den Liedtext des Hits<br />

"MfG" der Fantastischen Vier.<br />

Dies alles sind Chatprotokolle oder Techniken,<br />

die dazu dienen, kurze Nachrichten von<br />

einem <strong>User</strong> zum nächsten zu transportieren.<br />

<strong>Android</strong> brachte dafür bis vor Kurzem<br />

Google Talk, den Google+ Messenger und<br />

natürlich den Klassiker SMS mit. Nun führen<br />

die Hangouts Text- und Videochats unter<br />

einem neu gestalteten Dach zusammen.<br />

Von Google Talk zu Hangouts<br />

Ursprünglich war Google Talk einfach nur<br />

dazu gedacht, miteinander via Text zu kommunizieren.<br />

Es gab Apps für den Desktop-<br />

PC, der Chat wurde in Gmail integriert, und<br />

eine <strong>Android</strong>-App durfte natürlich auch von<br />

Anbeginn nicht fehlen. Später rüstete Google<br />

sein Talk weiter auf, sodass Sie wie auch bei<br />

Skype Audio- und Videogespräche über das<br />

Internet führen konnten.<br />

Mit dem Google+ Messenger beginnt nun<br />

aber die Geschichte von Googles Messenger-<br />

Google Talk und auch die neuen Hangouts basieren auf dem „Extensible Messaging<br />

and Presence Protocol“, kurz XMPP oder auch Jabber genannt. Der Vorteil dieses<br />

standardisierten Protokolls besteht darin, dass die Grenzen wie bei einer E-Mail offen<br />

waren. Google-Talk-<strong>User</strong> konnten mit <strong>User</strong>n chatten, die bei anderen Jabber-Anbietern<br />

wie jabber.ccc.de oder auch bei GMX oder Web.de ihren Account hatten.<br />

Mit dem Wechsel zu Hangouts macht Google nun aber die Tore zu anderen Anbietern<br />

dicht. Der Hangouts-Account lässt sich zwar noch mit anderen Clients (wie Pidgin<br />

oder Miranda) nutzen, doch die – einst von Google selber entwickelte – Server-zu-<br />

Server-Verbindung ist nun tot. Wer früher einmal Kontakte zu anderen Jabber-<strong>User</strong>n<br />

via Talk gepflegt hat, sieht diese von nun an nicht mehr.<br />

Chaos. Außer über Talk können Sie auch<br />

über Google+ mit Ihren Freunden chatten.<br />

Auch dort gibt es selbstverständlich Audio-/<br />

Videochats – sogar mit bis zu zehn Teilnehmern,<br />

in Google Talk waren nur Zweiergespräche<br />

möglich.<br />

Mit Hangouts (ohne Google+) [LINK 1]<br />

räumt Google nun auf. Die neue App ersetzt<br />

Google Talk auf Ihrem <strong>Android</strong>en. Lassen<br />

Sie sich beim Update daher nicht verwirren,<br />

das Ersetzen der alten App ist von Google gewollt.<br />

In Hangouts chatten Sie wie gewohnt<br />

mit anderen Google-Kontakten, können natürlich<br />

aber auch Videochats führen.<br />

Die neuen Hangouts<br />

Was bei Hangouts auf den ersten Blick auffällt,<br />

ist das Fehlen einer klassischen Kontaktliste,<br />

wie man sie von Google Talk und<br />

auch anderen Messengern gewohnt ist. Die<br />

von links herausziehbare Seitenleiste sieht<br />

auf den ersten Blick wie die gesuchte Liste<br />

aus, hier finden Sie jedoch nur die von Ihnen<br />

in der letzten Zeit geführten Chats. Per<br />

Wischgeste lassen sich dort die einzelnen gespeicherten<br />

Chats in das Archiv schieben.<br />

Diese Funktion kennt man von Gmail.<br />

Statusanzeigen wie „Beschäftigt“, „Nicht<br />

anwesend“ oder „Nicht stören“ gibt es nicht<br />

mehr, laut der Hangouts-FAQ [LINK 2] kommen<br />

diese Funktionen jedoch wieder. Ob ein <strong>User</strong><br />

gerade direkt erreichbar ist, erkennen Sie an<br />

seinem Benutzerbild. Ist es farbig, ist er gerade<br />

mit einem seiner Geräte online. Ein ausgegrautes<br />

Bildchen sagt Ihnen, dass Ihr Kontakt<br />

momentan wirklich nicht erreichbar ist.<br />

In der Gmail-Weboberfläche symbolisiert ein<br />

kleiner grüner Balken unter dem Bild des<br />

84<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Einsteiger<br />

Google Hangouts<br />

Abb. 1: Beim Chatten drücken Sie<br />

mit unzähligen Smileys Ihre aktuelle<br />

Stimmung aus.<br />

Abb. 2: In der von links aufziehbaren<br />

Seitenleiste finden Sie Ihre<br />

letzten Chats.<br />

Abb. 3: Markieren Sie mehrere<br />

Kontakte, zu denen Sie einen Multiuser-Chat<br />

starten möchten.<br />

Abb. 4: Tippen Sie während eines<br />

Videotelefonats kurz auf das Bild,<br />

um die Menüs einzublenden.<br />

Kontakts den Status. Erscheint der Balken, ist<br />

der <strong>User</strong> auf seinem Computer in Gmail eingeloggt<br />

– der Status auf dem Handy wird<br />

dabei nicht berücksichtigt.<br />

In der Liste Neuer Hangout sehen Sie stattdessen<br />

eine Mischung aus Ihren <strong>Android</strong>-<br />

Kontakten und -Kreisen/​Kontakten auf<br />

Google+. Chats können Sie gezielt mit einzelnen<br />

<strong>User</strong>n, durch Mehrfachauswahl mit<br />

mehreren Freunden oder über Google+-<br />

Gruppen gleich mit zig Teilnehmern starten.<br />

Ob Sie erst einen Textchat starten und später<br />

das Videobild hinzuschalten oder umgekehrt,<br />

ist egal. Sie können zwischen beiden<br />

Modi nahtlos hin- und herschalten.<br />

Im Gegensatz zu Talk bietet Ihnen Hangouts<br />

auch an, über den Chat Dateien zu<br />

versenden. Aktuell unterstützt Hangouts nur<br />

Bilder, doch später sollen mehr Dateiformate<br />

folgen. Klicken Sie dazu auf das Kamerasymbol<br />

neben dem Eingabefeld für Text. Dort<br />

haben Sie dann die Wahl, ein neues Bild zu<br />

erstellen, eines aus Ihren Google+-Fotos zu<br />

versenden oder eines aus Ihrer <strong>Android</strong>-<br />

Galerie auszuwählen.<br />

Sollten Sie von einem Hangouts-Partner<br />

genervt sein, müssen Sie sich nicht ganz von<br />

Hangouts abmelden. Im Menü finden Sie<br />

den Eintrag Personen & Optionen. Hier können<br />

Sie weitere Personen zum aktuellen<br />

Hangout hinzufügen, eine Person explizit<br />

blockieren oder die Benachrichtigungen des<br />

Hangouts auf stumm schalten.<br />

Perfekt verzahnt<br />

Was bei den Hangouts nun einwandfrei<br />

funktioniert, ist die Organisation Ihrer Chats<br />

über mehrere Geräte hinweg. Starten Sie eine<br />

Unterhaltung etwa auf dem Handy, könnenf<br />

Sie zwischendurch ohne Probleme zum Web-<br />

Frontend von Gmail wechseln. Soll es dann<br />

bequem auf der Couch weitergehen, schnappen<br />

Sie sich einfach Ihr <strong>Android</strong>-Tablet.<br />

In einem anderen Fall nutzen Sie jeweils<br />

Ihr Handy, um miteinander ein Hangouts-<br />

Videotelefonat zu führen und schicken sich<br />

gleichzeitig Texte (zum Beispiel Links zu interessanten<br />

Webseiten) per Tablet oder<br />

Gmail-Web-Frontend zu. Der Gesprächsverlauf<br />

wird auf allen Geräten fortwährend synchron<br />

gehalten.<br />

Handynummer bestätigen<br />

Beim ersten Einsatz von Hangouts bittet Sie<br />

die Hangouts-App, Ihre Handynummer zu<br />

bestätigen. Dazu schickt Ihnen Google eine<br />

Abb. 5: Auf einem <strong>Android</strong>-Tablet wie dem Nexus 7 können Sie einen eingehenden Videochat<br />

wirklich nicht übersehen.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 85


Einsteiger<br />

Google Hangouts<br />

Abb. 6: Über die Kamerataste<br />

neben der Textbox versenden Sie<br />

Bilder an Ihren Gesprächspartner.<br />

Abb. 7: Über die Optionen fügen Sie weitere <strong>User</strong> zu einem bestehenden<br />

Hangout hinzu oder stellen ihn auf stumm. Sollten sich einzelne Hangouts-<br />

<strong>User</strong> nicht betragen können, so blockieren Sie diese Personen gezielt.<br />

Abb. 8: Hangouts möchte, dass Sie<br />

Ihre Handynummer durch den<br />

Empfang einer SMS bestätigen.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29751<br />

Abb. 9: Auch in Gmail ersetzt Hangouts das bisher genutzte Google Talk.<br />

SMS mit einem Schlüssel aufs Handy. Dieser<br />

wird nach dem Empfang der Nachricht automatisch<br />

ausgelesen. Dieser Schritt lässt sich<br />

jedoch mit Überspringen aktuell noch übergehen.<br />

Die Nummer nutzt Google, um Sie<br />

mit Kontakten zu verbinden, die Sie bisher<br />

nur im Telefonbuch stehen haben [LINK 3].<br />

Das Ziel Googles wird sein, langfristig der<br />

Messaging-App Whatsapp [LINK 4] Konkurrenz<br />

zu machen. Der Dienst konnte in relativ kurzer<br />

Zeit Abermillionen <strong>User</strong> gewinnen. Unter<br />

anderem eben dadurch, dass zur Benutzerverwaltung<br />

kein Account registriert werden<br />

muss, die <strong>User</strong> authentifizieren sich über ihre<br />

eigene Handynummer. Dadurch müssen<br />

auch keine extra Chatadressen ausgetauscht<br />

werden, die App findet potenzielle Chatpartner<br />

im Telefonbuch des Handys. Wenn zwei<br />

<strong>User</strong> sich gegenseitig im Telefonbuch stehen<br />

haben, können Sie über Whatsapp miteinander<br />

chatten. Die Lösung ist simpel, aber äußerst<br />

effektiv.<br />

Hangouts für iOS und den PC<br />

Richtig stark werden Messenger aber erst<br />

dann, wenn Sie auf vielen Systemen funktionieren.<br />

Egal, ob Sie gerade Ihren <strong>Android</strong>en<br />

in der Hand halten oder an Ihrem PC sitzen,<br />

chatten muss überall möglich sein. Google<br />

lässt es sich daher nicht nehmen, neben der<br />

<strong>Android</strong>-Version auch eine iOS-Variante von<br />

Hangouts [LINK 5] im App-Store anzubieten.<br />

So halten Sie Kontakt, auch wenn Bekannte<br />

und Freunde eher unter iOS auf dem iPhone<br />

oder iPad zuhause sind.<br />

Auf dem PC hat Google Hangouts direkt<br />

in die Web-Oberfläche von Gmail integriert –<br />

allerdings werden die Hangouts aktuell nur<br />

auf Ihren ausdrücklichen Wunsch aktiviert.<br />

Wie gewohnt, finden Sie Ihre Kontakte in der<br />

Seitenleiste, das weitere Erscheinungsbild ist<br />

praktisch mit der Handy-App identisch. Um<br />

Audio- und Videochats vom PC aus führen<br />

zu können, müssen Sie jedoch das Hangouts-<br />

Browser-Plugin [LINK 6] auf Ihrem Computer<br />

installiert haben.<br />

Wer auch gerne am PC Hangouts nutzen<br />

möchte, ohne in Gmail eingeloggt zu sein,<br />

kann für den Chrome-Browser die offizielle<br />

Hangouts-Erweiterung [LINK 7] einspielen. Sie<br />

integriert den neuen Google-Chat direkt in<br />

die Traybar Ihres Systems – sobald Chrome<br />

gestartet wurde. Dort finden Sie auch Ihre<br />

Kontaktliste, zum Chatten öffnet sich dann<br />

ein weiteres kleines Fenster.<br />

● ● ●<br />

86<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


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Tipps & Tricks<br />

Musik-Tipps<br />

Audio-Tipps<br />

In dieser Rubrik stellen wir euch jeden Monat neue Musik und kostenlose Downloads vor. Auf android-user.de<br />

feiern wir jeden Freitag ein Album der Woche inkl. toller Verlosungen und weitere Spotify-Playlisten. Watch Out!<br />

Christian Ullrich<br />

Editors:<br />

The Weight of your Love<br />

Hymnisch und düster kehren die Editors zurück zu Gitarren<br />

und Streichern. Gebückt durch die ganze Last einer Liebe,<br />

versuchen die Lieder, Halt zu finden, sich aufzurichten – in<br />

Schatten und unter Tränen gegen den unendlichen Schmerz<br />

der Liebe. „The Weight of your Love“ ist kein Spaziergang;<br />

es ist ein intensiver Weg, der – in Moll gekleidet und von<br />

kraftvollem Bariton intoniert – die Hoffnung auf Heilung<br />

weder verspricht noch hält. Die Stimme ist es auch, die den<br />

direkten Weg ins Herz des Hörers findet. Genau dorthin, wo<br />

der Liebe Anfang und Ende ist. Nach dem kalten, maschinenartigen<br />

Vorgänger liefern die Editors nun ein sentimentales<br />

Gefühlswerk. [Stream-LINK 1]<br />

Genre: Indie / Melancholie<br />

Für Fans von: Interpol / The National<br />

Label: Play It Again Sam<br />

Matt Spalding<br />

Mac Miller:<br />

Watching Movies with the Sound off<br />

Universal Music<br />

Vor ein paar Jahren war der Hip-Hop in der kreativen Krise.<br />

Dann kamen Tyler, the Creator, Kendrick Lamar und Mac Miller:<br />

drei Hoffnungsträger für ein ganzes Genre. Von Rettung sprechen<br />

wir zwar nicht, aber von neuen Impulsen. Alle drei Musiker<br />

sind mittlerweile Superstars, zumindest in den USA. Mac Miller<br />

festigt diesen Status mit seinem zweiten Album, das sich gekonnt<br />

vom Radioallerlei abgrenzt – wie nicht nur die Single<br />

„S.D.S.“ [Video-LINK 2] beweist, die der Querdenker Flying Lotus<br />

produziert hat. Dennoch wirkt seine Musik so vertraut wie ein<br />

Freund, der zurück in der Spur ist. Songs, die auf entspannten<br />

Beats aufbauen, tragen den Wortfluss Mac Millers. Hier<br />

ist der Hit nicht ein Refrain, gesungen von einer RnB-Prinzessin,<br />

sondern das Album als ganzes.<br />

Dieser Musik zu lauschen ist<br />

nichts weniger als ein Genuss.<br />

Genre: Hip-Hop<br />

Für Fans von: Eminem / Wiz Khalifa<br />

Label: Rostrum Records<br />

88<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Musik<br />

Siriusmo: Enthusiast<br />

Dorothy und der Tornado: Herzlich willkommen<br />

in der zauberhaften Welt des Keyboard-Wizards<br />

Siriusmo (OZ). „Enthusiast“ lädt den Hörer dazu<br />

ein, sich umzusehen in einer Elektrosound-Wunderwelt.<br />

Der Blechmann fasst sich ein Herz und<br />

tanzt kantig zu elektronischen Hip-Hop-Beats. Eine<br />

Vogel scheuche bündelt mit schärfstem Verstand<br />

tausend Ideen zu einem Album, das wie ein Löwe so<br />

mutig ist. Die 13 Tracks sind in sich unterteilte Kleinode,<br />

die in Brüchen Beats liefern, die jede Minute einzigartig<br />

machen. Siriusmos Sammelsurium an Rhythmusstilen ist<br />

in dieser Form einzigartig. Das ist verrückt, klar, aber in<br />

seiner Verspieltheit einfach wunderbar. „Enthusiast“ lebt<br />

aber auch von seinen Melodien, die im Laufe der Tracks<br />

mit Filtern verfremdet werden, ohne dabei ihr freundliches<br />

Wesen zu verlieren. Fehlen eigentlich nur noch die<br />

silbernen Zauberschuhe. Aber ehrlich, wer will schon zurück<br />

in die Realität, wenn er in dieser Welt tanzend ein<br />

Leben voll elektronischer Freude führen kann. Das Doppelvideo<br />

zu „Itchy/​Cornerboy“ unter [Video-LINK 3]<br />

HiGHLight<br />

Friendly<br />

Genre: Electro / Keyboard / Wizard<br />

Für Fans von: Modeselektor / Boys Noize<br />

Label: Monkeytown Records<br />

J. Cole:<br />

Born Sinner<br />

„Born Sinner“ führt<br />

den Hörer zum Ursprung<br />

des Hip-Hop<br />

zurück. Klare Beats<br />

und Strukturen: Da<br />

ist die Strophe und<br />

dort der Refrain. Die<br />

Bass drum kickt, und<br />

die Snare knallt. Wo<br />

andere ein Kaninchen aus dem Hut zaubern,<br />

verzaubert J. Cole mit Tracks ohne<br />

doppelten Boden. Er beherrscht das wie<br />

kaum ein anderer aktueller Künstler. Das<br />

hat auch Jay-Z erkannt und ihn als ersten<br />

Künstler auf seinem Label Roc Nation gesignt.<br />

J. Cole bedankte sich nicht zufällig mit<br />

Platz 1 in den US-Album-Charts. „Born<br />

Sinner“ sollte den talentierten Rapper in<br />

ähnliche Gefilde vordringen lassen und<br />

ihm auch in Deutschland mehr Aufmerksamkeit<br />

bescheren. [Video-LINK 4]<br />

Genre: Hip-Hop<br />

Für Fans von: Jay-Z / Tupac Shakur<br />

Label: Roc Nation / Sony<br />

Sigur Rós: Kveikur<br />

Der isländische Traum von Schönheit? Ausgeträumt! „Kveikur“ lässt die<br />

Feen hinter sich und öffnet sich der kargen Realität. Krisen und Kriege<br />

sind die Gegenwart. So sieht es aus, und so klingt der Neuanfang für das<br />

Trio Sigur Rós. Streicher und Bläser treten zwar in Erscheinung, nicht<br />

aber als Heilsbringer, sondern um der Bedrohung der Bässe Nachdruck<br />

zu verleihen. Dazwischen krachen Schlagzeug<br />

und Percussions wie Vulkanausbrüche, die<br />

der Gesang zu einem wuchtigen Orchester<br />

eint. „Kveikur“ ist ein düsteres Massiv voll<br />

überragender Musik![Video-LINK 5]<br />

Genre: Alternativ<br />

Für Fans von: Jónsi / These New Puritans<br />

Label: XL Recordings<br />

XL Recordings / Beggar Group<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013<br />

89


Eliot Lee Hazel<br />

Suol PR<br />

Chasing Kurt: From the Inside<br />

Da ist die Hardware, und dort ist die Stimme. Die kühle Perfektion<br />

des House wird umschmeichelt von gefühlvollem<br />

Gesang, der dem Soul alle Ehre macht. „From the Inside“<br />

bringt beides zusammen, verzahnt sich im Laufe des Albums,<br />

bis eine Einheit entsteht, die größer wird als die beiden<br />

Genres für sich sein könnten. Eine Synthese, die aus der<br />

Tiefe des House kommt, über den Dancefloor jagt, in Ohren<br />

dringt und punktgenau im Herzen landet. Dort angekommen,<br />

berührt „From the Inside“ zutiefst und pumpt zur gleichen<br />

Zeit den Tanz durch die<br />

Adern. Chasing Kurt produzieren<br />

Musik zum Träumen unter Kopfhörern<br />

und für den hypnotischen<br />

Groove im Club. [Video-LINK 7]<br />

Genre: House / Soul<br />

Für Fans von: Swayzak / Adam Stacks<br />

Label: Suol<br />

Universal music<br />

Disclosure: Settle<br />

Dance verschwand lange in einer Nische, bis 2012<br />

u.a. SBTRKT die Szene einem breiteren Publikum<br />

näher brachten. Disclosure legen mit „Settle“ noch<br />

einen drauf. Auch hier ist UK Garage das Fundament,<br />

auf dem die Brüder ein Album unter die Wolken<br />

zimmern, das mit einem Hauch RnB den Tanz<br />

befeuert wie einst Jimi Hendrix seine Gitarren. Das bereits bekannte „White<br />

Noise“ [Video-LINK 6] ist nur einer von vielen Hits, die mit house-lastigen 4-tothe-Floor-Beats<br />

und souligem Gesang durch Mark und Bein tanzen.<br />

Genre: UK Garage / Elektro<br />

Für Fans von: SBTRKT / Totally Enormous Extinct Dinosaurs<br />

Label: Universal<br />

ALLE<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29680<br />

White Lies<br />

Nach dem Hit-Album „Rituals“ ist<br />

vor dem Hit-Album! Das verspricht<br />

zumindest der erste Track, der<br />

unter [Download-LINK 8]kostenlos zu erhalten<br />

ist. Mehr zum neuen Album<br />

„Big TV“ in der nächsten Ausgabe.<br />

Genre: Post Punk<br />

Download<br />

TIPPs<br />

Mirage<br />

Perfekt in den aktuellen<br />

Daft-Punk-Hype<br />

passen Mirage mit<br />

Ihrem Song „Let’s<br />

Kiss“. Dieser ist zwar<br />

elektronischer, bringt aber einen sehr ähnlichen<br />

Charme samt funky Gitarren und Vocoder-Gesang.<br />

Einfach unter [Download-LINK 9] testen. Kostet ja nichts.<br />

Genre: Elektro<br />

90<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Musik<br />

hu jingran, 123RF<br />

01 Angel Blue<br />

Green Day<br />

02 Under A Clear Blue Sky<br />

Beatsteaks<br />

03 So Black & Blue<br />

Waldeck<br />

04 Blue Jeans<br />

Lana Del Rey<br />

05 Blue Hotel<br />

Chris Isaak<br />

06 Blue Magic<br />

Jay-Z<br />

07 Blue Side Park<br />

Mac Miller<br />

08 Blue Ice<br />

Shout out Louds<br />

09 Blue Agent<br />

Deerhunter<br />

10 Blue Overtones<br />

Patrice<br />

11 Blue Spotted Tail<br />

Fleet Foxes<br />

12 Blue Orchid<br />

Mos Def<br />

PlayList<br />

bringt Herzen zum<br />

Schmelzen<br />

Nicht verpassen:<br />

Muffensausen Live DVD<br />

aufstrebender<br />

East-Coast-Rapper<br />

der Indie-Hit aus dem Album Monomania<br />

eine zart besungene<br />

SChonheit<br />

Diesen Monat liegt der Fokus der<br />

Ausgabe auf <strong>CyanogenMod</strong>. Im<br />

Playstore findet sich dazu ein besonders<br />

ansprechendes Theme namens<br />

„Blue“. Dieses steht nun Pate für<br />

unsere aktuelle Playlist. Wie gewohnt,<br />

findet sich das Wort in jedem Liednamen.<br />

Viel Spaß beim Hören!<br />

Google Play Store<br />

Album-Empfehlungen<br />

1. Kanye West<br />

Der Hip-Hop Vordenker!<br />

2. Empire of the Sun<br />

Sonne, Synthie & Pop<br />

3. Capital Cities<br />

Kein One-Hit-Wonder<br />

4. LaBrassBanda<br />

bayrischer Tuba-Techno<br />

5. Black Sabbath<br />

70ies Heavy Metal at its best<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 91


Tipps & Tricks<br />

Tipps & Tricks<br />

Kleine Tipps mit großer Wirkung<br />

Tipps für<br />

alle Fälle<br />

In dieser Rubrik zeigen wir Ihnen Tricks, die das<br />

Arbeiten und Spielen mit Ihrem <strong>Android</strong>-Gerät einfacher<br />

und angenehmer machen oder einfach nur<br />

tele52, 123RF<br />

cool sind. Christoph Langner<br />

Fußball und mehr<br />

auf Google Now<br />

Auch wenn der Ball<br />

noch ruht, nutzen<br />

Sie doch die Pause,<br />

um Ihren <strong>Android</strong>en fit für<br />

die neue Saison zu machen.<br />

Schließlich wird schon am<br />

9. August das erste Spiel der<br />

51. Bundesliga-Saison angepfiffen.<br />

Eine besondere Hilfe<br />

kann Ihnen dabei Google<br />

Now (ab <strong>Android</strong> 4.1) sein.<br />

Der Dienst informiert Sie inzwischen<br />

über anstehende<br />

Spiele und Ergebnisse.<br />

Damit Google Now weiß,<br />

welche Mannschaften für Sie<br />

von Interesse sind, müssen<br />

Sie jedoch ein paar Vorgaben<br />

machen. Diese erstellen Sie<br />

in den Einstellungen von<br />

Google Now. Sie erreichen sie über den<br />

Menü-Button mit den drei vertikalen Punkten<br />

am unteren Ende der App. Dort geben<br />

Sie unter Meine Inhalte und Sport Ihre Lieblingsteams<br />

an.<br />

Abb. 2: Die Kontakt-Bilder in der neuen Gmail-<br />

App lassen sich auch wieder deaktivieren.<br />

Abb. 1: Google Now informiert Sie<br />

über anstehende Fußballspiele<br />

und Ergebnisse.<br />

Keine Gmail-Bilder<br />

Gmail zeigt seit dem letzten Update<br />

neben dem Namen des Absenders<br />

auch ein Bild des Absenders<br />

an. Das Bild bezieht Gmail bei Kontakten<br />

in Ihren Kreisen aus<br />

Google+. Wer Googles soziales<br />

Netzwerk gar nicht<br />

nutzt, sieht jedoch nur farbig<br />

unterlegte „K“, „S“<br />

oder „T“, entsprechend<br />

dem Anfangsbuchstaben<br />

des Absenders. Das sorgt<br />

zwar für Übersicht, macht<br />

Gmail aber zu einer bunten<br />

Kachellandschaft.<br />

Sollten Ihnen die Bilderbeziehungsweise<br />

Buchstabenkacheln<br />

nicht gefallen,<br />

so lässt sich die neue Funktion<br />

deaktivieren. Die entsprechende<br />

Option Bild des<br />

Absenders finden Sie in<br />

den Gmail-Einstellungen<br />

unter Einstellungen | Allgemeine<br />

Einstellungen.<br />

Phonetische Namen<br />

<strong>Android</strong>s Spracheingabe ist ein oft<br />

zu Unrecht brach liegendes Feature.<br />

Sie können per „Wecke mich morgen<br />

um 9 Uhr“ den Wecker stellen oder via<br />

„Rufe Max Mustermann an“ einen Anruf zu<br />

einem Ihrer Kontakte starten. Die Spracherkennung<br />

funktioniert sehr gut, solange Sie<br />

deutlich sprechen und keine Wörter benutzen,<br />

die Google nicht kennt. Bei Anweisungen<br />

wie dem Stellen des Weckers kein Problem,<br />

sollten Sie aber den ersten Bundesliga-<br />

Trainer der Bayern, Zlatko Cajkovski, in<br />

Ihrem Telefonbuch haben, wird die Spracherkennung<br />

am Namen scheitern.<br />

92<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Tipps & Tricks<br />

Tipps & Tricks<br />

Abb. 3: Die in <strong>Android</strong> integrierte<br />

Spracherkennung kann Ihnen viel<br />

Tipperei ersparen.<br />

Abb. 4: Damit außergewöhnliche<br />

Namen erkannt werden, fügen Sie<br />

einen phonetischen Namen ein.<br />

Abb. 5: Tastaturkürzel im persönlichen Wörterbuch ersparen Ihnen viel<br />

Tipparbeit bei der Eingabe von langen Wörtern oder Floskeln wie „Mit<br />

freundlichen Grüßen“.<br />

Damit <strong>Android</strong> in diesem Fall nicht nach<br />

einem „Claus Towntown“ sucht, können Sie<br />

einen Phonetischen Namen hinzufügen. Sie<br />

finden die Option beim Bearbeiten eines<br />

Kontakts in Googles Kontakte-App unter Weiteres<br />

Feld hinzufügen. Scrollen Sie jetzt wieder<br />

nach oben, sehen Sie ein neues Namensfeld.<br />

Dort tragen Sie den Namen in einer<br />

Schreibweise ein, mit der die Spracherkennung<br />

besser arbeiten kann.<br />

Wörter abkürzen<br />

Nur wenige <strong>Android</strong>-<strong>User</strong> werden<br />

regelmäßig Begriffe wie „Desoxyribonukleinsäure“<br />

tippen. Doch jeder<br />

wird mit Sicherheit ein paar lange Wörter<br />

oder Begriffe finden – zum Beispiel eine Floskel<br />

wie „Mit freundlichen Grüßen“ –, deren<br />

Eintippen man sich gerne ersparen möchte.<br />

Zum Glück bietet <strong>Android</strong> einen Weg, die<br />

Tipperei in Grenzen zu halten.<br />

Unter Einstellungen | Sprache & Eingabe<br />

finden Sie den Eintrag Mein Wörterbuch. Hier<br />

legen Sie über das „Plus“ am rechten oberen<br />

Rand ein neues Wort in Ihrem persönlichen<br />

Wörterbuch an. Das „Tastaturkürzel“ entspricht<br />

dabei dem Kürzel, nach dessen Eingabe<br />

automatisch das ausgeschriebene Wort<br />

in den Korrekturvorschlägen erscheint.<br />

Giganticon<br />

Die meisten <strong>User</strong> können gar nicht<br />

genug Platz für Apps und Widgets<br />

auf Ihrem Homescreen haben. Ab<br />

und an sollen App-Icons jedoch ein bisschen<br />

mehr Aufmerksamkeit erregen oder vielleicht<br />

auch noch besser anklickbar sein.<br />

Mit Giganticon [LINK 1] ist das machbar: Das<br />

Widget – suchen Sie die App nicht in der Anwendungsschublade<br />

– legt für jede beliebige<br />

App ein frei skalierbares Icon auf dem Homescreen<br />

an. Besonders praktisch ist dies besonders<br />

bei einem <strong>Android</strong> auf dem HDMI-<br />

Stick für das TV-Gerät, das Sie mit einer Freihand-Maus<br />

(Air-Mouse) bedienen. In der<br />

kostenlosen Variante müssen Sie sich mit<br />

zwei Monster-Icons begnügen. Per In-App-<br />

Kauf steigen Sie für 50 Cent auf die unbegrenzte<br />

Pro-Version um.<br />

<strong>Android</strong>-Keyboard mit<br />

Extrataste für das Komma<br />

Wer viel auf seinem <strong>Android</strong>en<br />

tippt, kommt ohne Punkt und<br />

Komma auf eigenen Tasten nicht<br />

aus. Von daher ist es für viele <strong>Android</strong>-<strong>User</strong><br />

ärgerlich, dass das original <strong>Android</strong>-Keyboard<br />

das Komma erst bei einem langen<br />

Klick auf die Punkt-Taste als Alternative anbietet.<br />

Abhilfe schaffen hier virtuelle Keyboards<br />

aus dem Play Store wie zum Beispiel<br />

SwiftKey oder Swype, doch auch das <strong>Android</strong>-Keyboard<br />

kann das Komma wieder auf<br />

eine eigene Taste rücken.<br />

Öffnen Sie hierfür unter Einstellungen |<br />

Sprache & Eingabe die Option der <strong>Android</strong>-<br />

Tastatur (über das Regler-Symbol). Dort<br />

haben Sie im Menüpunkt Taste für Spracheingabe<br />

die Wahl zwischen Auf Haupttastatur<br />

und Auf Symboltastatur. Ist die zuletzt genannte<br />

Option aktiv, erscheint links neben<br />

der Leertaste wieder das Komma, die Spracheingabe<br />

öffnen Sie über einen zusätzlichen<br />

Abb. 6: Giganticon platziert Ihre<br />

wichtigsten Apps mit Monster-Icons<br />

auf dem Homescreen.<br />

Alle<br />

Links><br />

Klick auf die [123]-Taste. ● ● ● www.android- user.de/qr/29858<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 93


Tipps & Tricks<br />

Klingeltöne einrichten<br />

So richten Profis Klingeltöne unter <strong>Android</strong> ein<br />

Ring Ring<br />

Es gibt Dinge, die scheinen<br />

unheimlich kompliziert,<br />

wenn man nicht<br />

genau weiß, wie sie<br />

funktionieren. So verhält<br />

es sich auch mit individuellen<br />

Klingeltönen<br />

unter <strong>Android</strong>.<br />

Marcel Hilzinger<br />

Alexey Burmakin, 123RF<br />

Einem bestimmten Kontakt einen<br />

festen Klingelton zuzuordnen,<br />

gehört eigentlich zu den Standardfunktionen<br />

jedes Handys. Auch<br />

<strong>Android</strong> kann dies, allerdings sind die Vorgehensweisen<br />

je nach <strong>Android</strong>-Version und<br />

Hersteller verschieden. Wie so oft gibt es<br />

aber stets einen kleinsten gemeinsamen Nenner.<br />

Unser Artikel zeigt Ihnen, worin dieser<br />

besteht und stellt Apps vor, die das Klingelton-Problem<br />

elegant lösen.<br />

Jedem sein Tönchen<br />

Öffnen Sie die Adressbuch-App (Kontakte),<br />

und tippen Sie den gewünschten Kontakt an.<br />

Je nach <strong>Android</strong>-Version sehen Sie jetzt oben<br />

rechts das Kontextmenü mit den drei Punkten,<br />

oder Sie müssen die Menütaste drücken,<br />

um es zu öffnen. Benutzen Sie bereits<br />

<strong>Android</strong> 4.1, dann findet sich der<br />

Eintrag Klingeltonauswahl direkt<br />

im Kontextmenü. Läuft Ihr<br />

Handy noch mit <strong>Android</strong> 4.0<br />

oder 2.3, dann rufen Sie aus<br />

dem Kontextmenü den<br />

Punkt Optionen auf (nicht<br />

Bearbeiten!). Dort finden Sie den Eintrag<br />

Klingelton mit der entsprechenden Liste zur<br />

Auswahl. Einen Mischweg geht zum Beispiel<br />

HTC mit Sense 4+. Hier finden Sie zwar in<br />

den Details zu einem Kontakt oben rechts das<br />

Kontextmenü, aber auch in der Übersicht des<br />

Kontakts den Eintrag Optionen | Klingelton. Es<br />

genügt dann, diesen anzutippen. Die Abbildungen<br />

1 bis 3 zeigen das unterschiedliche<br />

Setup bei verschiedenen Geräten.<br />

Eigene Klingeltöne<br />

Die oben geschilderte Auswahl funktioniert<br />

nur dann, wenn Sie einen vom Hersteller<br />

vorinstallierten Klingelton benutzen. Möchten<br />

Sie hingegen einen individuellen Song<br />

einstellen oder sogar einen eigenen Sound<br />

aufnehmen, dann müssen Sie etwas tiefer in<br />

der <strong>Android</strong>-Trickkiste wühlen.<br />

<strong>Android</strong> kennt drei akustische Benachrichtigungen:<br />

Klingeltöne (ringtones), Wecktöne<br />

(alarms) und allgemeine Benachrichtigungen<br />

(notifications). Die englischen Begriffe in den<br />

Klammern stehen für das entsprechende Verzeichnis,<br />

das sich – je nach Hersteller – unter<br />

/system/media/audio/ befindet. In diesem<br />

Verzeichnis haben Sie keine Schreibrechte, es<br />

sein denn, Ihr Handy ist gerootet. Dann legen<br />

Sie die gewünschten Sounddateien einfach<br />

im MP3- oder Ogg-Vorbis-Format in diesem<br />

Verzeichnis ab. In allen anderen Fällen müssen<br />

Sie Ihre Klingeltöne im entsprechenden<br />

Verzeichnis der MicroSD-Karte speichern, also<br />

unter /storage/emulated/0/Ringtones bzw.<br />

Alarms, Ringtones oder Notifications im<br />

Hauptverzeichnis Ihrer SD-Karte. Sollte das<br />

entsprechende Verzeichnis noch nicht existieren,<br />

dann legen Sie es einfach neu an. Spätestens<br />

nach einem Neustart bietet <strong>Android</strong><br />

die im MP3-Format, als WAV- oder als Ogg-<br />

Vorbis-Datei vorliegenden Dateien in diesen<br />

drei Verzeichnissen zur Auswahl an. Hier<br />

bedient sich nicht nur das <strong>Android</strong>-System,<br />

sondern auch Apps greifen auf diese Verzeichnisse<br />

zu.<br />

Clevere Helfer<br />

Die Klingeltöne von Hand bzw. über einen<br />

Dateimanager an den richtigen Ort zu kopieren,<br />

funktioniert immer, ist aber nicht beson­<br />

94<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Tipps & Tricks<br />

Klingeltöne einrichten<br />

Abb. 1: Unter <strong>Android</strong> 2.3 finden<br />

Sie die Klingeltöne unter den Optionen<br />

im Kontextmenü.<br />

Abb. 2: Seit <strong>Android</strong> 4.1 befindet<br />

sich die Klingeltonauswahl direkt<br />

im Kontextmenü.<br />

Abb. 3: HTC geht einen eigenen<br />

Weg, hier finden Sie die Auswahl<br />

direkt in der Kontaktansicht.<br />

Abb. 4: HTC-Nutzer können beim<br />

Auswahldialog für die Klingeltöne<br />

einfach neue hinzufügen.<br />

ders elegant. Manch ein <strong>Android</strong>e will gar<br />

neu gestartet werden, damit die neuen Klingeltöne<br />

aufgelistetet werden. Besonders<br />

leicht hat es HTC seinen Nutzern gemacht:<br />

Sie finden im Auswahldialog zu den Klingeltönen<br />

oben rechts ein Pluszeichen, mit dem<br />

sich eine neue Audiodatei hinzufügen lässt.<br />

Doch wie so oft bietet <strong>Android</strong> auch hier<br />

Abhilfe in Form einer App an. Wenn Sie oft<br />

mit verschiedenen Sounds herumspielen,<br />

dann installieren Sie die App SDrescan[LINK 1].<br />

Sie überprüft das System auf neue Mediadaten<br />

und aktualisiert die entsprechenden<br />

Datenbanken. Einfach nach der Installation<br />

eines Klingeltons die App starten und warten,<br />

bis der Scan zu Ende ist. Spätestens<br />

Abb. 5: SDrescan frischt das <strong>Android</strong>-Gedächtnis<br />

in puncto Klingeltöne<br />

auf.<br />

Abb. 6: Ist der ES Datei Explorer installiert,<br />

können Sie gleich bei der<br />

Auswahl neue Töne installieren.<br />

dann muss der neue Klingelton im entsprechenden<br />

Auswahldialog erscheinen.<br />

Es gibt jedoch eine noch elegantere Möglichkeit:<br />

Installieren Sie einen Dateimanager<br />

wie ES Datei Explorer [LINK 2], der über einen<br />

Ringtone-Picker verfügt. Damit ist der Teil<br />

der App gemeint, der den Auswahldialog für<br />

die Klingeltöne anzeigt. Anstatt diese Aufgabe<br />

<strong>Android</strong> zu überlassen, schaltet sich der<br />

ES Datei Explorer dazwischen. So können Sie<br />

– wie eigentlich erwartet – Ihren Klingelton<br />

aus einem beliebigen Verzeichnis auswählen.<br />

Die App kopiert die Datei dann ins passende<br />

Verzeichnis, sodass <strong>Android</strong> sie findet.<br />

Darüber hinaus gibt es im Google Play<br />

Store Hunderte von Apps, die Ihnen neue<br />

Klingeltöne und Alarme<br />

versprechen. Seien Sie<br />

aber an dieser Stelle vorsichtig.<br />

Bei vielen davon<br />

handelt es sich um Apps<br />

mit unendlich viel Werbung<br />

oder auch zwielichtigen<br />

Funktionen. Empfehlen<br />

können wir Rings<br />

Extended [LINK 3] und als<br />

Schnittprogramm für MP3-<br />

Dateien Ringdroid [LINK 4]<br />

vom selben Entwickler.<br />

Fazit<br />

Mit dem passenden Wissen<br />

und der richtigen App<br />

gibt es unter <strong>Android</strong> keine<br />

Probleme, Ihre Lieblingssounds<br />

als Klingeltöne einzurichten.<br />

<br />

● ● ●<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29669<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 95


HTC<br />

Tipps & Tricks<br />

HTC-Tipps<br />

Die besten Tipps zu HTC Sense<br />

Sense-<br />

Tipps<br />

Google hat HTC Sense<br />

bestimmt ebensoviel für<br />

den Durchbruch von<br />

<strong>Android</strong> zu verdanken<br />

wie Samsung. Denn für<br />

viele Nutzer ist Sense<br />

zum Inbegriff einer<br />

benutzbaren <strong>Android</strong>-<br />

Oberfläche geworden.<br />

Unsere Tipps zeigen,<br />

warum HTC Sense so<br />

beliebt ist. Marcel Hilzinger<br />

HTC Sense bringt gegenüber<br />

dem Standard-<br />

<strong>Android</strong>-System und<br />

anderen Lösungen<br />

einige Vorteile mit, die auf den<br />

ersten Blick vielleicht nicht zu<br />

erkennen sind. Einige der hier<br />

vorgestellten Tipps haben sich in<br />

der Praxis aber so gut bewährt,<br />

dass sie auch von anderen Herstellern<br />

übernommen wurden.<br />

Satz automatisch<br />

beenden<br />

Sie tippen beim Schreiben in<br />

Gmail oder der SMS-App die Punkte<br />

von Hand ein? Das ist nicht nötig. Drücken<br />

Sie einfach zweimal die Leertaste. Die HTC-<br />

Tastatur (und inzwischen auch viele weitere<br />

Tastaturen) beendet dann den Satz automatisch<br />

mit einem Punkt, fügt ein Leerzeichen<br />

ein und stellt die Tastatur auf Großbuchstaben<br />

für den nächsten Satz um.<br />

Verlauf im Browser<br />

öffnen<br />

Sie suchen gerade nach<br />

einer Pizzeria im Internet,<br />

und da fällt Ihnen ein, dass<br />

Sie die Seite der Pizzeria ja<br />

bereits einmal geöffnet hatten?<br />

Kein Problem mit<br />

einem HTC-Smartphone.<br />

Anstatt mühsam zur History<br />

zu wechseln, halten Sie einfach<br />

die Zurücktaste auf<br />

dem HTC-Handy gedrückt.<br />

So öffnet sich automatisch<br />

der Verlauf, und Sie finden<br />

die gesuchte Seite im Handumdrehen.<br />

Diese Funktion<br />

arbeitet nur unter dem Standard-Browser<br />

von HTC (Internet-App),<br />

aber nicht<br />

unter Chrome.<br />

Abb. 1: Den Browserverlauf öffnen<br />

Sie unter HTC Sense ganz einfach<br />

über die Zurücktaste.<br />

Apps vom Sperrbildschirm<br />

aus starten<br />

In der Grundeinstellung finden Sie auf dem<br />

HTC-Lockscreen vier Icons für die Kamera,<br />

Telefon, Mail und Nachrichten. Möchten Sie<br />

kurz jemanden anrufen, dann müssen Sie<br />

dazu das Gerät nicht zuerst entsperren. Ziehen<br />

Sie in diesem Fall einfach das Telefon-<br />

Icon in den Entsperrring, anstatt den Ring<br />

nach oben zu ziehen. Das Gerät wechselt<br />

nach dem Anruf nicht zurück zum Sperrbildschirm,<br />

sondrn in den normalen Modus.<br />

Welche vier Apps sich auf dem Sperrbildschirm<br />

befinden, legen Sie selbst fest. Ändern<br />

Sie dazu einfach die vier Symbole auf<br />

dem App-Starter im Homescreen.<br />

Sperrbildschirm anpassen<br />

Sie möchten auf dem Sperrbildschirm Ihre<br />

E-Mails oder den Musikplayer angezeigt bekommen?<br />

Kein Problem, auch dazu bietet<br />

HTC Sense die passende Funktion an. Öffnen<br />

Sie die Einstellungen, und wechseln Sie zum<br />

Menüpukt Personalisieren |<br />

Sperrfenster-Stil. Um lediglich<br />

die E-Mails zu sehen,<br />

wählen Sie als Sperrbildschirm<br />

den Typ Produktivität<br />

und klicken anschließend<br />

auf die Einstellungen.<br />

Hier sehen Sie nun sämtliche<br />

Elemente, die zur Auswahl<br />

stehen. Markieren Sie<br />

die vier Elemente, die Sie<br />

gerne auf dem Lockscreen<br />

sehen möchten. Beachten<br />

Sie dabei, dass HTC Sense<br />

bei den E-Mails nur die<br />

eigene E-Mail-App anzeigt,<br />

aber keine E-Mails der<br />

Gmail-App. Möchten Sie das<br />

Sperrfenster komplett ausschalten,<br />

weil Sie zum Beispiel<br />

einen PIN-Code oder<br />

ein Muster als Sperrbild-<br />

96<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Tipps & Tricks<br />

HTC-Tipps<br />

schirm eingerichtet haben,<br />

dann scrollen Sie zum Ende<br />

der Liste und wählen Keine<br />

Displaysperre.<br />

Wetter-Widget<br />

anpassen<br />

In der Grundeinstellung zeigt<br />

Ihnen das HTC-Smartphone<br />

ein großes Uhren-Widget mit<br />

einer Wetteranzeige an. Die<br />

Wettervorhersage ist hübsch<br />

animiert und zeigt üblicherweise<br />

das Wetter am aktuellen<br />

Standort an. Möchten Sie<br />

den Wetterbericht für einen<br />

anderen Ort erhalten oder die<br />

Animation ausschalten, dann<br />

halten Sie den Finger auf dem<br />

Widget gedrückt und ziehen<br />

es in die obere linke (!) Ecke<br />

auf den Text Bearbeiten. Im<br />

neuen Dialog entfernen Sie nun die Checkbox<br />

bei Vollbild-Animation anzeigen und<br />

markieren den gewünschten Standort oder<br />

fügen über das Plus-Icon oben rechts einen<br />

neuen Ort hinzu. Vergessen Sie nicht, die<br />

Änderungen über einen Klick auf Fertig zu<br />

speichern.<br />

Datum in der Statusleiste<br />

Sie möchten wissen, welcher Tag heute ist,<br />

finden diese Information aber nirgends auf<br />

dem Homescreen? Tippen Sie einfach die<br />

Statusleiste Ihres HTC-Smartphones an, und<br />

schon erscheint als Zusatzinformation das<br />

aktuelle Datum mit Wochentag. Dieses<br />

Feature funktioniert auch auf zahlreichen<br />

weiteren Geräten mit <strong>Android</strong> 4.0.<br />

Menübutton aktivieren<br />

Mit Sense 4 und der One-Reihe hat HTC den<br />

Menübutton zugunsten des Multitask-Menüs<br />

von <strong>Android</strong> 4 aufgegeben. Drücken Sie auf<br />

die Taste mit den zwei Vierecken, dann<br />

sehen Sie also nicht das Menü einer App,<br />

sondern können zwischen den aktiven Apps<br />

wechseln. Falls Sie diese Funktion nicht benötigen,<br />

bzw. auch die alte Menüfunktion<br />

wieder nutzen möchten, dann lässt sich das<br />

durch eine einfache Einstellung wieder richten.<br />

Öffnen Sie dazu in den Einstellungen<br />

den Eintrag Anzeige, Fingerbewegungen &<br />

Tasten, und tippen Sie hier auf Taste für<br />

letzte Apps. Wir empfehlen die mittlere Einstellung.<br />

Damit öffnet sich beim kurzen Antippen<br />

das Kontextmenü von Apps, und erst<br />

wenn Sie die Taste länger gedrückt halten,<br />

erscheint die Ansicht mit den aktiven Apps.<br />

Abb. 2: Vom Sperrbildschirm aus<br />

starten Sie Apps, indem Sie diese<br />

auf den Entsperrring ziehen.<br />

Abb. 3: Das HTC-eigene Sperrfenster<br />

zeigt je nach Einstellung sehr<br />

viele Informationen an.<br />

Aktive Apps beenden<br />

Das <strong>Android</strong>-System kümmert sich normalerweise<br />

recht gut um die aktiven Apps. In<br />

manchen Fällen (vor allem bei Spielen), hilft<br />

es jedoch, eine App zu beenden, um Systemressourcen<br />

zu schonen. Dazu müssen Sie<br />

nicht zwingend in die Einstellungen wechseln.<br />

Es genügt, über die Menütaste die Liste<br />

der aktiven Apps aufzurufen und anschließend<br />

die nicht erwünschte App per Wischgeste<br />

nach oben zu beenden.<br />

Mehrere Bilder verschicken<br />

Sie haben ein paar tolle Fotos geschossen<br />

und möchten diese per E-Mail verschicken.<br />

Gmail erlaubt aber nur die Auswahl eines<br />

Fotos auf einmal, und Sie müssten den<br />

Schritt für das Hinzufügen mehrmals wiederholen.<br />

Dazu gibt es einen Workaround: Öffnen<br />

Sie zunächst die Alben-App und anschließend<br />

unter Eigenes Telefon das gewünschte<br />

Album. Tippen Sie nun auf Senden,<br />

und wählen Sie die Art des Sendevorgangs<br />

aus (per Mail, Google+, Facebook).<br />

Die Album-App wechselt nun in den Mehrfachauswahlmodus,<br />

und Sie können die gewünschten<br />

Bilder markieren.<br />

Ansicht der Galerie ändern<br />

Haben Sie Ihre Fotos mit aktiviertem Standort<br />

geschossen, dann bietet das HTC Album<br />

eine ganz einfache Möglichkeit, um sämtliche<br />

Fotos eines bestimmten Orts anzuzeigen.<br />

Tippen Sie dazu einfach in der Album-App<br />

auf das Symbol mit der Landkarte. Sie sehen<br />

nun, wo Ihre Fotos entstanden sind. Voraussetzung<br />

dafür ist allerdings, dass Sie in den<br />

Abb. 4: Halten Sie das Widget<br />

gedrückt, und ziehen Sie es nach<br />

oben, um es anzupassen.<br />

Abb. 5: Die Menütaste zeigt je nach<br />

Einstellung die letzten Apps oder das<br />

Kontextmenü an.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 97


Tipps & Tricks<br />

HTC-Tipps<br />

Abb. 6: Über eine Wischgeste<br />

nach oben beenden Sie nicht<br />

mehr benötigte Apps.<br />

Abb. 7: In der Alben-App müssen<br />

Sie zuerst Senden wählen, dann<br />

erscheint die Mehrfachauswahl.<br />

Abb. 8: Die Bilder im HTC Album<br />

lassen sich nach Ereignissen oder<br />

auf einer Landkarte sortieren.<br />

Abb. 9: Die App-Übersicht können<br />

Sie alphabetisch oder nach Aktualität<br />

sortieren.<br />

Abb. 10: Durch Ordner platzieren Sie<br />

beliebig viele Apps im HTC Dock.<br />

Tipp<br />

Apps, die Sie wirklich nicht<br />

benötigen, können Sie seit<br />

<strong>Android</strong> 4.1 in den App-Einstellungen<br />

auch deaktivieren.<br />

Deinstallieren ist nur<br />

mit Root-Rechten möglich.<br />

Einstellungen der Kamera die Option Fotos<br />

mit Geotag versehen aktiviert haben. An der<br />

gleichen Stelle wechseln Sie auch zwischen<br />

der Sortierung nach Ereignissen und Alben.<br />

Machen Sie oft Fotos, dann stellen Sie die<br />

Sortierung besser auf Ereignisse um. Schießen<br />

Sie nur ab und zu ein Bild, oder organisieren<br />

Sie die Fotos am liebsten in getrennten<br />

Ordnern, dann wählen Sie die Alben-Ansicht.<br />

Ordnung im App Drawer<br />

HTC Sense sortiert die installierten Apps üblicherweise<br />

alphabetisch. Das mag anfänglich<br />

praktisch sein, aber bei über 100 Apps<br />

nach der Installation dann gleich das neue<br />

Spiel zu finden, kann sich manchmal als Geduldsprobe<br />

erweisen, weil längst nicht jede<br />

App so heißt, wie sie sich im Play Store<br />

nennt. Als alternative Sortierung bietet die<br />

App-Übersicht deshalb an, die neuesten oder<br />

ältesten Apps zuerst anzuzeigen. Dazu klicken<br />

Sie in der App-Übersicht oben rechts<br />

auf den Menübutton und wählen Sortierung<br />

aus. Wenn Sie schon mal hier sind, können<br />

Sie auch noch die vorinstallierten, aber nicht<br />

benutzten Apps aus dem Menü entfernen.<br />

Das erhöht die Übersichtlichkeit ebenfalls.<br />

Dazu wählen Sie aus dem Menü den Eintrag<br />

Apps ausblenden aus und markieren die<br />

Apps, die Sie nicht nutzen. Wenn Sie eine<br />

der ausgeblendeten Apps später doch wieder<br />

in die App-Übersicht aufnehmen wollen,<br />

dann gehen Sie genauso vor und scrollen<br />

bis zum Ende der App-Liste durch. Hier finden<br />

Sie die versteckten Apps, die Sie durch<br />

Entfernen der Checkbox wieder in den App<br />

Drawer aufnehmen können.<br />

Fotos automatisch zu Flickr<br />

Wer viel fotografiert, ist um eine automatische<br />

Sicherung der Bilder meistens froh. HTC<br />

bietet dazu einen entsprechenden Dienst von<br />

Haus aus an. Er lädt sämtliche Bilder zu<br />

Flickr hoch, die Sie mit der Kamera schießen.<br />

Um die Funktion zu aktivieren, wechseln Sie<br />

in der Kamera-App zu den Einstellungen<br />

(Zahnradsymbol auf der linken Seite) und<br />

scrollen hier bis nach ganz unten in der Liste<br />

zum Eintrag Automatisch hochladen. Schieben<br />

Sie hier den Regler oben rechts von Off<br />

auf On, und wählen Sie anschließend den gewünschten<br />

Dienst aus. Von Haus aus ist nur<br />

Flickr für HTC Sense verfügbar. Der Dienst<br />

bietet leider keine Auswahlmöglichkeit, ob<br />

Bilder nur über WiFi oder auch via Mobilfunknetz<br />

hochgeladen werden sollen.<br />

Ordner im Dock<br />

Auch wenn die Funktion trivial klingt, ist sie<br />

doch sehr nützlich: Im Dock von HTC Sense<br />

können Sie nicht nur vier Apps hinterlegen,<br />

sondern beliebig viele. Dazu ziehen Sie einfach<br />

weitere Apps aus dem App Drawer auf<br />

das Dock. Das System legt dann automatisch<br />

einen Ordner an. Das Ordner-Icon zeigt zwar<br />

nur die ersten vier Apps an, die Sie in den<br />

Ordner verschoben haben, über einen Fingertipp<br />

auf den Folder oder per Drag&Drop<br />

lassen sich aber noch weitere hinzufügen.<br />

Fazit<br />

Die HTC-Oberfläche versteckt deutlich mehr<br />

Features, als auf den ersten Blick zu erkennen<br />

ist. Mit Sense 5 werden noch mehr Spezialfunktionen<br />

bei HTC Einzug halten. ● ● ●<br />

98<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


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Tipps & Tricks<br />

Cloud-Printing<br />

Vom <strong>Android</strong>-Smartphone aus Dokumente drucken<br />

World<br />

Wide Print<br />

alexmillos, 123RF<br />

Der Drucker<br />

Im Idealfall ist Ihr Drucker bereits von Haus<br />

aus Cloud-fähig. Google listet unter [LINK 1]<br />

auf, bei welchen Modellen dies der Fall ist,<br />

und was in diesem Fall – je nach Hersteller –<br />

zur Aktivierung der Cloud-Funktion zu unternehmen<br />

ist. Dabei handelt es sich um wenige<br />

Schritte wie zum Beispiel das Einstellen<br />

des heimischen WLAN-Passworts am Drucker<br />

und die Angabe von Mailadresse und<br />

Passwort des eigenen Google-Accounts. Da<br />

diese Geräte über eingebaute Wi-Fi- oder<br />

Etherneteinheiten verfügen, können sie sich<br />

eigenständig via Router mit dem Internet verbinden,<br />

ohne dass ein PC überhaupt vorhanden<br />

sein muss.<br />

Doch auch wenn Ihr Modell nicht dementsprechend<br />

ausgestattet ist, können Sie<br />

Google Cloud Print nutzen. In<br />

diesem Fall schließen Sie den<br />

Drucker an einen PC an.<br />

Sollten Sie einmal einen<br />

Druckauftrag von Ihrem<br />

<strong>Android</strong>-Handy aus senden,<br />

während der PC ausgeschaltet<br />

ist, geht dieser<br />

trotzdem nicht verloren.<br />

Sobald Sie den Computer<br />

einschalten und dieser<br />

sich mit dem Internet<br />

verbindet, lädt er die ausstehenden<br />

Druckaufträge<br />

herunter und holt sie nach.<br />

Dabei ist es von Vorteil, dass<br />

Google die Dokumenten-Warteschlange<br />

über seine Cloud-Server<br />

abwickelt. So können Sie unterwegs<br />

einsehen, welche Ausdrucke bereits abgeschlossen<br />

sind oder sich noch in der Warte-<br />

Wer einen eingetippten<br />

Brief oder den letzten<br />

Kamera-Schnappschuss<br />

in Papierform<br />

benötigt, muss sich<br />

dafür nicht an einen PC<br />

setzen. Mit Google<br />

Cloud Print erledigen<br />

Sie dies von Ihrem<br />

An droiden aus.<br />

Marko Dragicevic<br />

Es ist Montagabend, 17.15 Uhr. Sie<br />

sitzen in der Straßenbahn und<br />

freuen sich auf den Feierabend. In<br />

30 Minuten erreichen Sie Ihr Ziel.<br />

Die Fahrzeit nutzen Sie, indem Sie einen<br />

wichtigen Brief auf Ihrem Tablet tippen. Das<br />

Schreiben muss heute noch abgeschickt werden,<br />

doch die Post leert den Briefkasten<br />

schon um 18 Uhr. Normalerweise wäre ein<br />

Zeitfenster von 15 Minuten zu knapp, um<br />

das fertig getippte Schreiben vom Handy auf<br />

den PC zu kopieren und es zu drucken. Doch<br />

mit Google Cloud Print starten Sie bereits aus<br />

der Straßenbahn heraus den Druckauftrag,<br />

sodass dieser abgeschlossen ist, wenn Sie<br />

Ihre Wohnungstür aufschließen.<br />

Selbst wenn es nicht eilt, bringt dieses Vorgehen<br />

Vorteile: Nicht nur, dass man etwa<br />

schnell und mit wenigen Touch-Bewegungen<br />

seine Handy-Fotos ausdrucken kann; wie bei<br />

einer Art modernem Fax können Sie diese bei<br />

Bedarf auch an den Drucker eines Bekannten<br />

schicken. Dies ist selbstverständlich nur<br />

möglich, wenn Letzterer Sie<br />

zuvor für den Zugriff<br />

freigeschaltet hat.<br />

Im Folgenden beschreiben wir, wie Sie<br />

Google Cloud Print einrichten, und mit welchen<br />

Apps dieses am komfortabelsten benutzt<br />

werden kann.<br />

100<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Tipps & Tricks<br />

Cloud-Printing<br />

Abb. 1: Ihre lokalen Drucker docken Sie über den Chrome-Browser an<br />

Ihren Google-Cloud-Print-Account an.<br />

Abb. 2: Google Cloud Print listet alle gerade zur Verfügung stehenden<br />

Drucker übersichtlich auf.<br />

schlange befinden, und diese bei Bedarf auch<br />

aus der Ferne abbrechen. Praktischerweise<br />

kontrolliert man dabei über ein und dieselbe<br />

Oberfläche alle Drucker gleichzeitig, auf die<br />

man Zugriff hat.<br />

Setup im Google-Account<br />

Die folgenden manuellen Schritte sind nur<br />

notwendig, wenn Ihr Gerät nicht von Haus<br />

aus Cloud-fähig ist. Auf dem am Drucker angeschlossenen<br />

PC muss der Chrome-Browser<br />

[LINK 2] installiert sein. Andere Internetbrowser<br />

wie etwa Firefox unterstützt der Dienst<br />

leider nicht. Starten Sie Chrome und loggen<br />

sich anschließend auf [LINK 3] mit Ihrem<br />

Google-Account ein. Wählen Sie nun auf der<br />

linken Seite den Punkt Klassischen Drucker<br />

hinzufügen aus.<br />

Danach müssen Sie zunächst dem<br />

Chrome-Browser den Cloud-Drucker-Zugriff<br />

erlauben. Klicken Sie hierzu auf den durch<br />

drei waagerechte Linien gekennzeichneten<br />

Menübutton und wählen dann den Punkt<br />

Einstellungen. In der angezeigten Optionenübersicht<br />

scrollen Sie ganz nach unten und<br />

wählen den kleinen Schriftzug Erweiterte<br />

Einstellungen anzeigen… aus. Auf der neuen<br />

Seite befindet sich weiter unten die Zwischenüberschrift<br />

„Google Cloud Print“. Klicken<br />

Sie dort auf den Button Drucker hinzufügen….<br />

Nach einem erneuten Log-in in den<br />

eigenen Google-Account müssen Sie das Andocken<br />

des Druckers noch einmal explizit<br />

bestätigen.<br />

Diese Schritte müssen Sie für Ihre Geräte<br />

nur einmalig durchführen. Von nun an erscheint,<br />

wenn Sie sich bei Google Cloud Print<br />

einloggen, immer direkt die Übersicht der<br />

verfügbaren Drucker. Bei Bedarf können Sie<br />

dort übrigens auch <strong>Android</strong>-Geräte oder<br />

Google Drive als fiktive Drucker einstellen.<br />

In diesem Fall erhält man als Ausdruck kein<br />

Papierdokument, sondern Google legt eine<br />

Datei mit den entsprechenden Inhalten auf<br />

dem Zielgerät ab.<br />

Freigeben für Dritte<br />

Wie bereits in der Einleitung dieses Artikels<br />

angedeutet, kann man bei Bedarf den mit<br />

dem eigenen Google-Account verbundenen<br />

Drucker auch unkompliziert für Bekannte<br />

(oder Kollegen) freigeben. Rufen Sie hierfür<br />

[LINK 4] auf. Nach einem Klick auf Drucker<br />

wählen Sie das Zielgerät aus. Nun erscheint<br />

ein Freigeben-Button, wie Sie ihn etwa von<br />

Google+ oder Google Drive kennen. Nach<br />

der Auswahl von diesem geben Sie die E-<br />

Mail-Adresse derjenigen an, die den Drucker<br />

mitbenutzen dürfen. Mit einem Klick kann<br />

der Druckereigentümer die Freigabe bei Bedarf<br />

auch kurzfristig wieder zurücknehmen<br />

(falls beispielsweise<br />

ein Besucher nur<br />

kurzzeitig Zugriff<br />

benötigt, um etwas<br />

von seinem <strong>Android</strong>-Smartphone<br />

auszu drucken).<br />

Alternativ haben<br />

Sie in diesem Dialog<br />

die Möglichkeit, den<br />

Drucker von „Privat“<br />

auf „Öffentlich“<br />

umzustellen. Daraufhin<br />

erscheint<br />

eine URL. Jeder, der<br />

diese kennt, kann<br />

das öffentlich verfügbare<br />

Gerät mitbenutzen.<br />

Für Privat-<br />

Abb. 3: Mit wenigen Klicks geben Sie Google-Cloud-Drucker für<br />

vertrauenswürdige Freunde und Kollegen frei.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 101


Tipps & Tricks<br />

Cloud-Printing<br />

nutzer sollte dieser Anwendungsfall<br />

jedoch eher<br />

selten auftreten, zumal die<br />

Gefahr besteht, dass jemand,<br />

der Kenntnis von<br />

dieser Adresse hat, diese<br />

unkontrolliert an Dritte<br />

weitergibt.<br />

Abb. 4: Die <strong>Android</strong>-App Cloud<br />

Print ermöglicht das Drucken über<br />

Ihr Smartphone.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29899<br />

Offizielle App<br />

Kurz vor Redaktionsschluss<br />

hat Google<br />

auch endlich seine offizielle<br />

<strong>Android</strong>-App zu Cloud<br />

Print [LINK 9] in den Play Store<br />

gestellt. Sie ähnelt vom Funktionsumfang<br />

her sehr der hier<br />

vorgestellten – aber von Drittanbietern<br />

entwickelten – Cloud-<br />

Print-App. Googles Print-App<br />

klinkt sich ebenfalls in das Teilen-Menü<br />

ein, sodass Sie aus<br />

jeder <strong>Android</strong>-Anwendung heraus<br />

Druckaufträge an Ihre Onlineprinter<br />

schicken können.<br />

Eine vollwertige Druckvorschau<br />

wie bei PrinterShare finden Sie<br />

bei Googles App aber nicht. Ausführlich<br />

stellen wir Ihnen die App<br />

auf android-user.de [LINK 10] vor.<br />

Welche Apps?<br />

Interessant wird Google<br />

Cloud Print jedoch erst<br />

dann, wenn man mit den<br />

richtigen Apps komfortabel<br />

und um praktische<br />

Funktionen erweitert vom<br />

Handy aus auf seine Drucker<br />

zugreifen kann. Im<br />

Folgenden beschränken<br />

wir uns auf zwei <strong>Android</strong>-<br />

Programme, die sich<br />

schwerpunktmäßig dem<br />

Cloud-Printing widmen.<br />

Abb. 5: Druckaufträge in der Warteschlange<br />

können Sie jederzeit<br />

wieder abbrechen.<br />

Cloud Print<br />

Mit der App Cloud Print [LINK 5]<br />

(nicht zu verwechseln mit der offiziellen<br />

App, siehe Kasten) senden<br />

Sie Daten aus den unterschiedlichsten Quellen<br />

auf Ihre Drucker. So haben Sie nicht nur<br />

die Möglichkeit, PDF-Dateien auf Papier zu<br />

bannen, sondern auch Fotografien, die Inhalte<br />

des Telefonbuchs oder SMS-Nachrichten.<br />

Nach einer entsprechenden Auswahl<br />

lädt die App die Daten in die Online-Druckerwarteschlange<br />

hoch. Diese kann man bei Bedarf<br />

einsehen und Druckaufträge managen.<br />

Wer gerne Daten aus einer Internetquelle<br />

(zum Beispiel Dropbox oder dem eigenen<br />

Face book-Account) direkt an seinen Google-<br />

Cloud-Printer senden möchte, wird in dem<br />

Untermenü „Web“ fündig. Alles in allem erweist<br />

sich die App aufgrund der großen Anzahl<br />

an Datenquellen und der unkomplizierten<br />

Einsicht in die Druckerwarteschlange als<br />

äußerst praktische Cloud-Druck-Hilfe.<br />

Abb. 6: PrinterShare Mobile Print<br />

verfügt über eine sehr übersichtliche<br />

Benutzerführung.<br />

PrinterShare Mobile Print<br />

Auf den ersten Blick wirkt PrinterShare<br />

[LINK 6] abschreckend: Der<br />

Play Store bietet eine Pro-Version<br />

für den hohen Preis von 9,95 Euro an. Doch<br />

sie ist nur notwendig, wenn man die Serverlösung<br />

des Programmierers zum Ausdrucken<br />

verwenden möchte. Nutzt man stattdessen<br />

Google Cloud Print, reicht die kostenlose<br />

Version aus. Die App ist in ihrer Bedienung<br />

sehr intuitiv. Auch hier stehen verschiedene<br />

Quellen für Ausdrucke bereit. Besonders positiv<br />

fiel die Druckvorschau auf, welche sowohl<br />

für Fotos als auch bei mehrseitigen Dokumenten<br />

eine große Hilfe darstellt. Bei Bedarf<br />

können Sie etwa ein Foto auf die richtige<br />

Größe skalieren. Die Warteschlange der<br />

eigenen Google-Cloud-Drucker kann der Nutzer<br />

im Gegensatz zu der weiter oben vorgestellten<br />

App allerdings nicht im Detail<br />

kontrollieren .<br />

Gut mit Abzügen<br />

Google Cloud Print erweist sich im Praxiseinsatz<br />

als überaus komfortabel und praktisch.<br />

Ob man unterwegs ist oder den Drucker mit<br />

anderen teilt: Alle Tests verliefen erstaunlich<br />

unkompliziert und zuverlässig.<br />

Doch überall, wo Licht ist, fällt auch Schatten:<br />

Wer den Dienst via Browser nutzen<br />

möchte, ist gezwungen, Chrome zu installieren.<br />

Außerdem sollte man sich darüber im<br />

Klaren sein, dass jedes zu druckende Dokument<br />

auf Googles Servern landet. Diese unterliegen<br />

amerikanischen Gesetzen, welche<br />

in Sachen Datenschutz weitaus weniger<br />

streng ausfallen, als vielen deutschen Anwendern<br />

bewusst sein dürfte.<br />

Google versichert zwar, dass sie alle Dokumente<br />

vertraulich behandeln [LINK 7], jedoch<br />

sind in jüngster Zeit Gerüchte aufgetaucht,<br />

nach denen amerikanische Behörden automatisiert<br />

und ohne richterlichen Beschluss<br />

auf Googles Daten zugreifen dürfen [LINK 8].<br />

Letztlich sagt einem der gesunde Menschenverstand,<br />

welche Dokumente und Fotos man<br />

unproblematisch über die bequeme Cloud-<br />

Lösung ausdrucken kann, und bei welchen<br />

man dies besser lokal erledigt. ● ● ●<br />

102<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


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Tipps & Tricks<br />

Neue Roamingtarife<br />

ladyann, 123RF<br />

Neue Roamingpreise für Daten und Telefonie<br />

Smart in<br />

den Urlaub<br />

Sommerzeit ist Urlaubszeit! Wer in Europa bleibt, kann sich<br />

über günstigere Roamingtarife freuen. Damit der Surfspaß im<br />

Urlaub aber auf keinen Fall zu teuer wird, geben wir Ihnen ein<br />

paar Tipps mit auf den Weg. Christoph Langner<br />

Abb. 1: Datenroaming sollte im<br />

Ausland nur dann aktiv sein, wenn<br />

Sie Internet dringend brauchen.<br />

Die Ferienzeit steht vor der Tür,<br />

und bei vielen <strong>Android</strong>-<strong>User</strong>n<br />

wird das Handy im Gepäck nicht<br />

fehlen. Passen Sie aber auf! Nach<br />

wie vor sind Gespräche und Datenverbindungen<br />

im Ausland ein teures Vergnügen.<br />

Bleiben Sie im Urlaub innerhalb der Grenzen<br />

Europas, können Sie sich jedoch freuen: Die<br />

Roamingpreise sinken auch dieses Jahr.<br />

Einheitliche Gebühren<br />

Während wir im Inland durch Flatrates für<br />

Gespräche und Daten jederzeit das Internet<br />

über Smartphone und Tablet nutzen können,<br />

muss im Ausland aufgepasst werden. Seit<br />

August 2007 gelten zwar für alle Mobilfunkanbieter<br />

Europas einheitliche Obergrenzen,<br />

doch diese liegen deutlich über den<br />

Preisen, die wir zuhause gewohnt sind.<br />

Beginnend zum 01.07.2013 gelten jedoch<br />

neue Roamingpreise im europäischen Ausland.<br />

Besonders deutlich wirken sich die<br />

diesjährigen Preisänderungen beim Datenroaming<br />

aus. Die Kosten dafür sinken von<br />

70 auf 45 Cent/​MByte. Die Abrechnung der<br />

Datennutzung erfolgt aufs KByte genau.<br />

Doch mobiles Internet im Urlaub bleibt<br />

teuer. Wer sein Handy im EU-Ausland genauso<br />

nutzen würde wie zuhause (ausgehend<br />

von einem kleinen Volumenpaket mit<br />

300 MByte), müsste in einem Monat mit bis<br />

zu 135 Euro an Kosten rechnen. Zum Glück<br />

finden sich im Portfolio der meisten Mobilfunkanbieter<br />

spezielle Auslandsdatenpakete,<br />

mit denen Sie kräftig sparen können.<br />

Damit die Kosten nicht explodieren, hat<br />

die EU eine Warnung vorgeschrieben, sobald<br />

in einem Monat 40 Euro fällig werden. Wenn<br />

Sie den Grenzbetrag von 50 Euro überschreiten,<br />

wird die Internetverbindung sogar unterbrochen<br />

– es sei denn, Sie buchen weiteren<br />

Datentraffic hinzu. Die Notrufnummer 112<br />

können Sie übrigens in jedem EU-Land kostenlos<br />

anrufen.<br />

Datenroaming aktiv?<br />

Damit Sie keine böse Überraschung erleben,<br />

überprüfen Sie bitte vor Antritt Ihrer Auslandsreise,<br />

ob das Datenroaming deaktiviert<br />

ist. Die entsprechende Option finden Sie in<br />

den Einstellungen unter Drahtlos & Netzwerke<br />

| Mehr… | Mobilfunknetze. Nur wenn<br />

der Haken bei Daten-Roaming gesetzt ist,<br />

aktiviert das Handy in einem fremden Netz<br />

die Datenverbindung. Zur Sicherheit können<br />

Sie aber auch gleich über den Schalter Daten<br />

aktiviert die Datenleitung komplett kappen.<br />

AuSSerhalb der EU<br />

Verlassen Sie Europa, sollten Sie sich genau<br />

über die fälligen Handygebühren informieren<br />

und – wenn Sie kein spezielles Datenpaket<br />

dazubuchen – die Einstellungen für Datenroaming<br />

doppelt kontrollieren. Nur in Europa<br />

können Sie sich auf die Kostenbremse verlassen,<br />

außerhalb der EU drohen schnell über<br />

12 Euro/​MByte – ohne Kostenschutz!<br />

104<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Tipps & Tricks<br />

Neue Roamingtarife<br />

Sollten Sie auch im Ausland<br />

nicht auf mobiles Internet<br />

verzichten wollen – mit den<br />

entsprechenden Apps findet<br />

man sich einfach besser zurecht<br />

– dann bleibt Ihnen<br />

nichts anderes übrig, als Datenroaming<br />

zu aktivieren.<br />

Ihre Kosten können Sie effektiv<br />

nur durch spezielle Auslandspacks<br />

Ihres Mobilfunkanbieters<br />

reduzieren,<br />

oder Sie organisieren sich<br />

eine Prepaid-SIM-Karte Ihres<br />

Urlaubslandes.<br />

Synchronisierung<br />

abschalten<br />

In jedem Fall sollten Sie darauf<br />

achten, dass Ihr <strong>Android</strong>e<br />

so wenig Daten wie möglich<br />

ins Internet schickt. Problematisch<br />

ist hier die permanente Synchronisation<br />

Ihrer Onlinekonten. Zuhause ist diese<br />

durchaus gewollt, schließlich möchten Sie<br />

umgehend über neue E-Mails oder Facebook-<br />

Nachrichten informiert werden, doch im Urlaub<br />

kann man darauf durchaus verzichten.<br />

Das Synchronisieren lässt sich bequem<br />

über die Einstellungen unter Datenverbrauch<br />

einschränken. Ist der Haken bei Hintergrunddaten<br />

beschränken gesetzt, wird der Stand<br />

von Apps wie Gmail oder Google+ nur dann<br />

aktualisiert, wenn Sie diese auch öffnen. Das<br />

Deaktivieren der Option Daten automatisch<br />

synchronisieren dient auch dazu, noch anderen<br />

Apps wie Facebook, Twitter und Co. mit<br />

Einträgen in der Kontenverwaltung Einhalt<br />

zu gebieten.<br />

Diese Funktionen hat Google jedoch erst<br />

mit <strong>Android</strong> 4.0 eingeführt. Auf älteren Geräten<br />

können Sie die Synchronisierung mit<br />

dem Widget „Energiesteuerung“ sehr schnell<br />

unterbrechen. Das Icon mit den zum Kreis<br />

gebogenen Pfeilen sorgt dafür. Allerdings betrifft<br />

dies nicht zwingend alle Apps. Wenn<br />

der Entwickler es so will, dann arbeiten einzelne<br />

Apps dennoch im Hintergrund weiter.<br />

Gefahr bei Tethering<br />

Sollten Sie nicht alleine unterwegs sein und<br />

per Tethering (via Einstellungen | Drahtlos &<br />

Netzwerke | Mehr… | Tethering & mobiler<br />

Hotspot) die Datenleitung eines Handys mit<br />

anderen Geräten teilen wollen, so sollten Sie<br />

beachten, dass die per Tethering angebundenen<br />

Geräte im WLAN-Modus arbeiten – und<br />

dementsprechend gnadenlos die Datenleitung<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Abb. 2: Deaktivieren Sie den<br />

Datenversand von Apps, die im<br />

Hintergrund arbeiten.<br />

Abb. 3: Auf alten <strong>Android</strong>en schalten<br />

Sie die Synchronisation über<br />

das Energiesteuerung-Widget ab.<br />

Wer etwa über WLAN automatisch Handyfotos<br />

zu Dropbox und Google+ hochlädt<br />

oder Google Currents und YouTube Offlinedaten<br />

ziehen lässt, macht dies auch automatisch<br />

über die via Tethering zustande gekommene<br />

Datenverbindung. Im Gegensatz zum<br />

„normalen“ WLAN fällt das Datenvolumen<br />

hier jedoch durchaus ins Gewicht. Überprüfen<br />

Sie daher die Einstellungen einschlägiger<br />

Apps (auch Facebook lädt auf Wunsch Ihre<br />

Bilder ins Netz!).<br />

Fallen 2015 Roaming-Kosten?<br />

In gar nicht so ferner Zukunft könnten die<br />

Mobilfunkgrenzen und damit teure Roaming-<br />

Gebühren innerhalb Europas fallen. Die<br />

EU-Kommission will Roaminggebühren bis<br />

zum Jahr 2015 komplett abschaffen. Das<br />

teilte das Brüsseler EU-Organ in einer Stellungnahme<br />

zum letzten Roaming-Urteil des<br />

Europäischen Gerichtshof (EuGH) mit.<br />

Da sich die Kosten für Roaminggespräche<br />

nicht wesentlich von denen unterscheiden<br />

dürften, die für Inlandsgespräche anfallen,<br />

gebe es keine Rechtfertigung, Kunden höhere<br />

Preise für Roaming in Rechnung zu stellen,<br />

so die EU-Kommission.<br />

● ● ●<br />

Roaming Gebühren in der EU<br />

Abb. 4: Achtung bei Tethering!<br />

Angebundene Geräte denken, Sie<br />

wären per WLAN im Internet.<br />

Seit 2012 Ab Juli 2013 Ab Juli 2014<br />

Abgehende Telefonate (Cent/​Minute) 29 24 19<br />

Eingehende Telefonate (Cent/​Minute) 8 7 5<br />

SMS innerhalb der EU (Cent/​SMS) 9 8 6<br />

Datennutzung (Cent/​MByte) 70 45 20<br />

* Alle Preise zzgl. der jeweiligen Mehrwertsteuer Ihres Urlaubslandes.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 105


Poweruser<br />

ROM-Küche<br />

News und Tipps zu Custom-ROMs und Root-Apps<br />

ROM-Küche<br />

Die <strong>Android</strong>-Community ist riesig. Für so gut wie jeden <strong>Android</strong>en<br />

gibt es im Netz zahlreiche Custom-ROMs. Die ROM-<br />

Küche soll Ihnen News aus der ROM-Szene liefern und Tipps<br />

zu guten ROMs oder neuen Root-Apps geben. Christoph Langner<br />

Nandroid Manager<br />

Wer viele Custom-<br />

ROMs probiert, wird<br />

das eine oder andere –<br />

aus dem Recovery-Modus heraus<br />

generierte – Nandroid-<br />

Back-up auf dem Handy liegen<br />

haben. So stellen Sie den alten<br />

Stand des Systems wieder her,<br />

selbst wenn das gerade neu geflashte<br />

<strong>Android</strong>-ROM gar nicht<br />

mehr booten möchte. Zudem<br />

sichert Nandroid auch gleich<br />

Ihre (App-)Daten mit.<br />

Der Nandroid Manager [LINK 1]<br />

erleichtert das Wiederherstellen<br />

der Nandroid-Sicherungen<br />

erheblich. Er<br />

erlaubt es, gezielt<br />

SMS, Ruflisten,<br />

WLAN-Einstellungen, Bluetooth-<br />

Daten oder das Benutzerwörterbuch<br />

aus der Sicherung in das<br />

laufende System zu kopieren.<br />

Das Zurückspielen von Apps<br />

und deren Daten fehlt natürlich<br />

auch nicht. Für die erweiterten<br />

Funktionen müssen Sie jedoch<br />

den Pro-Schlüssel der App für<br />

76 Cent kaufen [LINK 2].<br />

men, ganz rein ist Purity<br />

nicht. Das soll auch keine<br />

Kritik sein, denn das ROM<br />

mischt interessante Entwicklungen<br />

aus anderen<br />

Custom-ROMs mit einer<br />

Prise eigener Arbeit. Heraus<br />

kommt ein ROM mit dem<br />

DSP Manager, Theme-Chooser<br />

und Expanded Desktop<br />

aus <strong>CyanogenMod</strong>, dem Pie-<br />

Menü aus Paranoid <strong>Android</strong><br />

und einem Lockscreen mit<br />

Shurtcuts und farbig anpassbaren<br />

Benachrichtigungen<br />

über die Hinweis-LED (Galaxy<br />

Nexus und Nexus 4).<br />

Flashbare ROMs finden Sie<br />

für das Galaxy Nexus [LINK 3],<br />

Nexus 4 [LINK 4] und Nexus 7<br />

[LINK 5] im XDA-Developers-Forum. Für das<br />

Nexus 4 wird zudem ein „Purified Kernel“<br />

angeboten, der Optionen zum Übertakten<br />

der CPU bietet und auch die GPU von Haus<br />

aus leicht schneller laufen lässt. Zudem ermöglicht<br />

es dieser Kernel, das Handy auch<br />

bei ausgeschaltetem Display per Wisch aufzuwecken<br />

(Sleep2Wake). Da diese Option jedoch<br />

permanent etwas Strom zieht, muss sie<br />

erst nachträglich aktiviert werden.<br />

Abb. 2: Das Purity-ROM steuert<br />

die Nachrichten-LED je<br />

nach App andersfarbig an.<br />

Purity ROM<br />

Auch wenn der<br />

Name Purity suggeriert,<br />

dass Sie<br />

mit dem Custom-ROM ein<br />

„reines“ <strong>Android</strong> bekom-<br />

Abb. 1: Mit dem Nandroid<br />

Manager stellen Sie gezielt<br />

Inhalte aus einem Nandroid-<br />

Back-up wieder her.<br />

Multi-<strong>User</strong> App Share<br />

Mit der zweiten Ausgabe von <strong>Android</strong><br />

„Jelly Bean“ in Form von <strong>Android</strong><br />

4.2 hat Googles mobiles Betriebssystem<br />

einen Mehrbenutzermodus<br />

spendiert bekommen. Auf <strong>Android</strong>-Tablets –<br />

bei Smartphones wurde diese Funktion noch<br />

nicht implementiert – können Sie mehrere<br />

Accounts einrichten und diese über den<br />

Lockscreen im laufenden Betrieb wechseln.<br />

Apps und Daten werden dabei für jeden<br />

Account komplett getrennt verwaltet. Instal-<br />

106 August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Poweruser<br />

ROM-Küche<br />

Abb. 4: Die Blase am rechten Rand öffnet Anwendungen<br />

als Halo-Overlay oberhalb gerade laufender<br />

Apps.<br />

lieren Sie also unter Ihrem Haupt-Account<br />

eine Anwendung, so ist diese unter dem<br />

zweiten Nutzerkonto nicht verfügbar. Mit<br />

Multi-<strong>User</strong> App Share [LINK 6] ermöglichen Sie<br />

es als Hauptbenutzer jedoch auch anderen<br />

<strong>User</strong>n, die von Ihnen installierten Anwendungen<br />

zu nutzen. Die App-Daten bleiben<br />

dabei jedoch nach wie vor getrennt.<br />

Mit kostenlosen Apps funktioniert Multi-<br />

<strong>User</strong> App Share meist ohne Probleme. Das<br />

Übertragen von Kauf-Apps scheitert allerdings<br />

oft an der Lizenzprüfung. Ohne den<br />

passenden Google-Account in der Kontenverwaltung<br />

lassen sich viele kostenpflichtige<br />

<strong>Android</strong>-Apps gar nicht erst starten. Multi-<br />

<strong>User</strong> App Share eignet sich daher am besten<br />

für Familien-Tablets, auf denen die Kids nicht<br />

unbedingt Zugriff auf den Play Store haben<br />

sollen, die Lieblings-Apps der Kinder aber<br />

nicht fehlen dürfen.<br />

Damit die Halo-Idee nicht nur ein exklusives<br />

Feature des PA-ROMs bleibt, wurde der<br />

Quellcode geöffnet [LINK 9]. Andere ROM-Köche<br />

können nun ohne großen Aufwand Halo<br />

mit in ihr eigenes ROM integrieren. Zusammen<br />

mit dem Pie-Menü, Halo und dem Hybrid-Mode<br />

hat Paranoid <strong>Android</strong> nun schon<br />

mehrere weit verbreitete <strong>Android</strong>-Mods auf<br />

den Markt gebracht.<br />

eXperience Pro<br />

Die App eXperience Pro [LINK 10] ist<br />

ähnlich wie das in dieser Ausgabe<br />

ausführlich vorgestellte Xposed-<br />

Toolkit ein modulares Tweak-Framework für<br />

<strong>Android</strong>. Auf kompatiblen Geräten [LINK 11]<br />

kann mit eXperience zum Beispiel die Taktrate<br />

geändert oder die Prozessorspannung<br />

angepasst werden. Für Musik-Fans praktisch<br />

ist die Steuerung der Musikwiedergabe über<br />

die Lautstärketasten des Handys. Halten Sie<br />

Lauter oder Leiser für einen etwas längeren<br />

Moment gedrückt, springt der Player zum<br />

nächsten beziehungsweise vorherigen Titel.<br />

Am nützlichsten erweist sich jedoch<br />

Touchwake: Ist dieses Modul geladen, wecken<br />

Sie Ihren <strong>Android</strong>en – wenn er von<br />

Ihnen nicht explizit mit der An-/​Aus-Taste in<br />

den Standby geschickt wurde – mit einem<br />

Wisch über das Display wieder auf. Besitzer<br />

eines Samsung Galaxy Nexus können diese<br />

Funktion auch mit der ansonsten im Funktionsumfang<br />

reduzierten kostenlosen Version<br />

von eXperience [LINK 12] ausprobieren. ● ● ●<br />

Abb. 5: Mit Touchwake und eXperience<br />

wecken Sie Ihren <strong>Android</strong>en<br />

per Fingerwisch wieder auf.<br />

Halo wird Open Source<br />

Inspiriert von Facebooks Chat-<br />

Heads haben die Entwickler des Paranoid-<strong>Android</strong>-ROMs<br />

[LINK 7] die<br />

Multitasking-Idee der Facebook-Entwickler<br />

weiter ausgebaut. Bei Halo schwebt auf Ihren<br />

Wunsch hin eine „Nachrichten-Bubble“ über<br />

dem Bild der aktiven Apps. Ein Klick reicht<br />

aus, um schnell eine Nachricht oder einen<br />

Chat zu beantworten. Die im Hintergrund<br />

laufende Anwendung – egal ob Kamera, der<br />

YouTube-Player oder ein Webbrowser – bleibt<br />

dabei aktiv. Ein YouTube-Video [LINK 8] erklärt<br />

alle neuen Funktionen anschaulich.<br />

Abb. 3: Multi-<strong>User</strong> App Share überträgt Apps des Hauptbenutzers auf andere Benutzer-<br />

Accounts.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 107


Poweruser<br />

Xposed-Toolkit<br />

Modding ohne Custom-ROM mit dem Xposed-Framework<br />

Freigelegt<br />

Wer sein <strong>Android</strong>-System tunen möchte, greift meistens zu<br />

einem Custom-ROM. Doch dabei gehen sinnvolle Anpassungen<br />

der Hersteller häufig verloren. Beim Xposed-Toolkit<br />

ist das anders: Es verspricht Modding ohne Custom-ROM.<br />

Christoph Langner<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29802<br />

Sie haben Ihren <strong>Android</strong>en<br />

gerootet, um<br />

Extrafunktionen nutzen<br />

zu können, sind<br />

mit der Firmware an sich aber<br />

zufrieden? Dennoch haben Sie<br />

ein paar Kritikpunkte, die Sie an<br />

der Software Ihres Handys<br />

grundlegend ändern möchten?<br />

Dann ist das Xposed-Framework<br />

samt Tweak-Paket genau das<br />

Richtige für Sie. Das Framework<br />

kann mit individuellen Modulen<br />

gezielt die Firmware des Handys<br />

verändern.<br />

Ein Beispiel für den Nutzen<br />

des Xposed-Frameworks findet<br />

man etwa bei der Lautstärkeregelung<br />

mancher <strong>Android</strong>en. Das<br />

für den Test genutzte, gerootete<br />

Galaxy Nexus<br />

zeigt beim Überschreiten<br />

einer<br />

gewissen Wiedergabe-Lautstärke<br />

immer<br />

eine Warnung an, die sich<br />

nicht deaktivieren lässt. Nervig!<br />

Mit dem Toolkit lässt sich<br />

dieser Dialog abschalten.<br />

Xposed-Framework<br />

Als Grundlage für diverse Module<br />

dient das Xposed-Framework.<br />

Es schafft die Basis für<br />

zusätzliche Tweak-Module,<br />

die nicht zwangsläufig von<br />

Xposed stammen müssen.<br />

Das Framework findet sich<br />

noch nicht im Play Store, es<br />

lässt sich jedoch als Xposed-<br />

Installer-APK-Datei aus dem Xposed-Framework-Entwicklungs-Thread<br />

[LINK 1] im XDA-<br />

Forum herunterladen.<br />

Die APK-Datei installieren Sie von Hand im<br />

System. Dazu muss die Installation von Apps<br />

Unbekannter Herkunft unter Einstellungen |<br />

Sicherheit erlaubt sein. Wichtig ist, dass<br />

Xposed nicht das Rooten Ihres <strong>Android</strong>en<br />

übernimmt. Dafür müssen Sie selbst im Vorfeld<br />

sorgen, Details dazu finden Sie in unserer<br />

Root-Ausgabe 02/​2013 [LINK 2].<br />

Nach dem Einspielen des Xposed-Installer<br />

müssen Sie das Framework installieren. Dies<br />

geschieht bequem über die gerade eingerichtete<br />

App. Sie lädt das aktuelle Framework-<br />

Build aus dem Netz und installiert es mit<br />

Root-Rechten im System. Möchten Sie später<br />

einmal das Framework wieder loswerden,<br />

dann können Sie es mit dieser App auch<br />

deinstallieren. Zum Abschluss müssen Sie<br />

Ihr Handy neu starten.<br />

Einen entsprechenden<br />

Button finden Sie am unteren<br />

Ende der Installer-<br />

App.<br />

Abb. 1: Mithilfe des Xposed-Framework<br />

deaktivieren Sie diese lästige<br />

Warnung.<br />

Xposed-Tweaks<br />

installieren<br />

Ohne Module ist das<br />

Framework erst einmal<br />

nutzlos. Die Entwickler<br />

des Xposed-Framework<br />

pflegen deshalb mit der<br />

Xposed-Tweakbox [LINK 3]<br />

ein eigenes Modulpaket.<br />

Sie installieren die Tweakbox<br />

wieder über den<br />

Download der APK-Datei<br />

aus dem XDA-Developers-<br />

Forum. Nach erfolgreicher<br />

Installation des Modul-<br />

108<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Poweruser<br />

Xposed-Toolkit<br />

Abb. 2: Jedes Xposed-Modul muss<br />

vor dem ersten Einsatz erst einmal<br />

aktiviert werden.<br />

archivs, müssen Sie die Tweakbox als ersten<br />

Schritt im Xposed-Installer unter dem Reiter<br />

Modules aktivieren.<br />

Die Toolbox finden Sie nun als App in der<br />

Anwendungsschublade, alternativ starten Sie<br />

das Modul über einen Klick auf den Eintrag<br />

im Xposed-Installer. Wie in den <strong>Android</strong>-Einstellungen<br />

haben Sie die Möglichkeit, das<br />

System zu ändern. So können Sie etwa die<br />

(Hintergrund-)Farbe der Statusbar ändern,<br />

das Netzempfang-Icon mit mehr Balken ausstatten<br />

oder den Tastaturwähler (nach der Installation<br />

alternativer Tastatur-Apps) deaktivieren.<br />

Viele der Änderungen werden erst<br />

nach einem Neustart Ihres <strong>Android</strong>en aktiv.<br />

Abb. 3: Die Tweakbox bietet<br />

diverse Optionen, in das <strong>Android</strong>-<br />

System einzugreifen.<br />

Weitere Toolkits<br />

Neben der Tweakbox-App<br />

haben sich auch andere<br />

Entwickler dazu entschlossen,<br />

Module für das<br />

Xposed -Framework zu erarbeiten.<br />

Die wohl größte<br />

Mod-Sammlung finden Sie<br />

im MoDaCo-Toolkit [LINK 4].<br />

Es bietet zum Beispiel eine<br />

Option, um das Batteriesymbol<br />

aus der Statusleiste<br />

zu verbannen (besonders<br />

interessant für <strong>User</strong> mit<br />

<strong>Android</strong> auf einem HDMI-<br />

Stick für das TV-Gerät).<br />

Unter dem Eintrag für das<br />

Google Nexus findet sich<br />

auch die oben angesprochene<br />

Option, um die<br />

Lautstärkewarnung zu deaktivieren.<br />

Die Installation des MoDaCo-Toolkits läuft<br />

genauso ab wie die der Tweakbox. Wieder<br />

installieren Sie die APK von Hand und aktivieren<br />

das Modul im Xposed-Installer. Danach<br />

finden Sie das Toolkit auch unter Ihren<br />

Apps. Vergessen Sie nicht, nach der Installation<br />

der APK-Dateien die Einstellungen für<br />

Apps unbekannter Herkunft zurückzusetzen.<br />

Neben dem MoDaCo-Toolkit finden sich im<br />

Play Store bereits andere Apps, die auf das<br />

Framework zugreifen. So kann etwa Greenify<br />

[LINK 5] Push-Nachrichten zu schlafenden<br />

Apps durchleiten. Auch Trackball Alert<br />

[LINK 6] greift auf das Framework zurück, um<br />

die mehrfarbige LED vieler Handys (wie zum<br />

Beispiel bei einem Galaxy Nexus) individuell<br />

pro App mit unterschiedlichen Farben ansteuern<br />

zu können.<br />

Abb. 4: Ändern Sie zum Beispiel die<br />

Farbe der Statusbar oder das Icon<br />

der Netzstärke.<br />

Viele Vorteile<br />

Wer ein Custom-ROM installiert, verliert<br />

manch eine interessante Anpassung des Herstellers<br />

an der Original-Firmware. Stromsparmaßnahmen<br />

(wie etwa der Stamina-Mode<br />

bei Sony) oder verbesserte Kameratreiber<br />

und ‐Apps bleiben beim Flashen einer alternativen<br />

Firmware auf der Strecke. Mit dem<br />

Xposed-Toolkit passiert Ihnen das nicht:<br />

Sämtliche Vorteile der Original-Firmware<br />

bleiben erhalten, viele Nachteile lassen sich<br />

beseitigen. Der vielleicht einzige Nachteil des<br />

Toolkits besteht darin, dass die Modulpakete<br />

oft nur auf Englisch verfügbar sind. ● ● ●<br />

Abb. 5: Das MoDaCo-Toolkit sammelt unzählige<br />

Hacks unter einer Oberfläche.<br />

Abb. 6: Nach Wunsch entfernen Sie<br />

die Akku-Anzeige ganz und gar<br />

aus der Statusleiste.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 109


Power<strong>User</strong><br />

Immer mehr Root-Checks<br />

Apps und Spiele blockieren Root-Rechte<br />

Ausgerootet?<br />

Manche Apps bestreiken<br />

gerootete <strong>Android</strong>en,<br />

da sie die Finanzierung<br />

der Entwicklerarbeit<br />

gefährden. Eine<br />

Gefahr für Sie sind je -<br />

doch laienhafte Root-<br />

Checks. Christoph Langner<br />

Abb. 1: Lehnen Sie Root-Anfragen<br />

von Apps grundsätzlich ab, wenn der<br />

Grund dafür nicht ersichtlich ist.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29947<br />

Eine der großen Stärken von<br />

<strong>Android</strong> ist die Offenheit des Systems.<br />

Nur wenige Smartphone-<br />

Hersteller wehren sich aktiv dagegen,<br />

dass ihre <strong>Android</strong>en gerootet werden<br />

oder gar mit alternativen Firmwares laufen.<br />

Klar, bei Schadensfällen gibt es Streitigkeiten<br />

um die Gewährleistung, doch bei vielen <strong>Android</strong>en<br />

lässt sich der Bootloader sehr leicht<br />

öffnen – und somit Roots einspielen.<br />

Rooten ist Volkssport<br />

Dies hat zur Folge, dass immer mehr <strong>User</strong><br />

ihre <strong>Android</strong>-Handys und -Tablets rooten. Es<br />

lassen sich zum Beispiel schon 5,5 Millionen<br />

Geräte mit <strong>CyanogenMod</strong> zählen (plus unzählige,<br />

auf denen das Statistikmodul deaktiviert<br />

ist) [LINK 1]. Zig Millionen weitere <strong>User</strong>,<br />

die Ihr Handy nur gerootet haben, kommen<br />

hinzu. Allein das erste Superuser-Tool [LINK 2]<br />

wurde etwa 50 Millionen Mal aus dem Play<br />

Store installiert. Mit anderen Worten: Das<br />

Rooten ist zum Volkssport geworden.<br />

Für die App-Entwickler werden Root-<br />

<strong>Android</strong>en jedoch immer öfter zum Problem.<br />

Da der <strong>User</strong> auf diesen Geräten eben alles<br />

machen und alles lesen kann, gibt es auf<br />

dem Smartphone keinen „sicheren“ Bereich,<br />

den der Entwickler exklusiv kontrollieren<br />

kann. Apps wie die vom Videostreaming-<br />

Dienst Watch ever [LINK 3][LINK 4] verweigern<br />

daher auf gerooteten <strong>Android</strong>-Geräten den<br />

Betrieb. Watchever kann den Lizenzinhabern<br />

Abb. 2: Watchever verweigert auf gerooteten <strong>Android</strong>en den<br />

Betrieb, sobald ein Film abgespielt wird.<br />

sonst nicht garantieren, dass die auf dem<br />

Handy speicherbaren Filme nicht in "falsche"<br />

Hände gelangen könnten.<br />

Root-Rechte bei Spielen?<br />

Während Watchever in der Beschreibung im<br />

Play Store auf diesen Punkt hinweist, muss<br />

man bei anderen „Pseudo-Root-Apps“ länger<br />

suchen. In der Beschreibung des Spiels Dark<br />

Avenger [LINK 5] vom Publisher Gamevil steht<br />

nichts über die Anfrage nach Root-Rechten.<br />

Nur in den häufig gestellten Fragen auf der<br />

Unternehmenshomepage findet sich eine entsprechende<br />

Erklärung [LINK 6].<br />

Die Begründung für diesen Root-Check ist<br />

einerseits verständlich: Gamevil-Spiele finanzieren<br />

sich oft über In-App-Käufe. Werden<br />

diese über – reichlich vorhandene Hacks –<br />

ausgehebelt, bricht der Businessplan des<br />

Entwicklers zusammen. Die Folge: Weniger<br />

Einnahmen, weniger neue Spiele.<br />

Laienhafte Umsetzung<br />

Andererseits müssen die App-Entwickler bei<br />

ihren Root-Checks jedoch Vorsicht walten<br />

lassen. Dark Avenger möchte mit vollen<br />

Root-Rechten laufen. Gewährt ein <strong>User</strong> diese,<br />

könnte das Spiel das gesamte System korrumpieren.<br />

Im Falle eines Angriffs auf die<br />

Server des Multiplayer-Games könnte sich<br />

der Angreifer vollen Zugang zu zahlreichen<br />

Root-<strong>Android</strong>en verschaffen. Eine Überprüfung<br />

auf Root-Rechte sollte daher nicht auf<br />

diesem Weg erfolgen.<br />

Für Entwickler mögen Root-<br />

Checks ein notwendiges Übel<br />

sein, doch diese müssen ohne<br />

die Anfrage nach Root-Rechten<br />

erfolgen. <strong>Android</strong> <strong>User</strong> empfiehlt<br />

solche Root-Anfragen nur dann<br />

zu akzeptieren, wenn der Entwickler<br />

in der App-Beschreibung<br />

erklärt, warum die Anwendung<br />

denn nun Root-Rechte braucht.<br />

Eine reine „Root-Check-Abfrage“<br />

sollten Sie immer ablehnen. ● ● ●<br />

110<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


ADB & Fastboot ohne großes <strong>Android</strong> SDK installieren<br />

Abgespeckt<br />

Power<strong>User</strong><br />

Minimal ADB & Fastboot<br />

ADB und Fastboot sind für <strong>Android</strong>-<br />

Schrauber wichtige Werkzeuge.<br />

Wer seinen <strong>Android</strong>en gerootet<br />

oder eine alternative Firmware eingespielt<br />

hat, wird mit den Tools bereits in<br />

Kontakt gekommen sein. Für Windows-<strong>User</strong><br />

jedoch nervig: Beide Tools stecken im Megabyte-schweren<br />

<strong>Android</strong> SDK [LINK 1]. Wer nicht<br />

gerade <strong>Android</strong>-Apps entwickeln möchte,<br />

braucht das komplette SDK eigentlich nicht.<br />

Minimal ADB & Fastboot<br />

Wer nur die Tools des SDK installiert, schaufelt<br />

mehr als 90 MByte auf seinen Rechner.<br />

Komplettiert man das SDK mit ein paar weiteren<br />

Komponenten, ist man schnell bei über<br />

400 MByte. Viel zu viel, wenn man eigentlich<br />

nur adb und fastboot möchte. Das kleine Setup-Skript<br />

Minimal ADB & Fastboot [LINK 2]<br />

Abb. 1: Minimal ADB & Fastboot installiert die beiden<br />

<strong>Android</strong>-Tools ohne schweres <strong>Android</strong> SDK.<br />

Abb. 2: Nach Abschluss der Installation finden Sie adb und<br />

fastboot auf Ihrer Festplatte.<br />

minimiert den Platzbedarf auf 2 MByte –<br />

ohne dass Sie etwas verpassen.<br />

Minimal ADB & Fastboot laden Sie aus dem<br />

XDA-Developers-Forum als Setup-Routine.<br />

Das Setup fragt nach dem Speicherort und<br />

dem Erstellen von Startmenü-Einträgen. Sie<br />

müssen an dieser Stelle nichts ändern, klicken<br />

Sie sich einfach durch die Installation.<br />

Am Ende liegen im Verzeichnis C:\Programm<br />

Files\Minimal ADB & Fastboot beziehungsweise<br />

C:\Programm Files (x86)\Minimal ADB<br />

& Fastboot bei einem 64-Bit-System die<br />

Dateien adb.exe und fastboot.exe.<br />

Start via Explorer<br />

Zum Starten von adb und fastboot navigieren<br />

Sie zum von Ihnen gewählten Installationsordner<br />

und klicken bei gedrückter [Shift]-<br />

Taste mit der rechten Maustaste auf eine<br />

leere Stelle. Im Kontextmenü erscheint daraufhin<br />

der zusätzliche Eintrag „Eingabeaufforderung<br />

hier öffnen“. So öffnen Sie das<br />

Windows-Terminal mit dem richtigen Pfad.<br />

Schließen Sie nun Ihren <strong>Android</strong>en per<br />

USB-Kabel an den Computer an, sollte er<br />

mittels adb devices aufgeführt werden. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass das USB-Debugging<br />

auf Ihrem <strong>Android</strong>-Handy oder ‐Tablet<br />

aktiviert ist. Weiterführende Informationen<br />

dazu finden Sie auf android-user.de [LINK 3].<br />

Bei einem Update des SDK werden oft<br />

auch adb und fastboot aktualisiert. So wurde<br />

zum Beispiel mit Einführung von <strong>Android</strong> 4.2<br />

ein RSA-Fingerprint zur Absicherung<br />

des USB-Debugging-Modus<br />

eingeführt. Dazu musste dann<br />

auch die adb.exe aktualisiert werden,<br />

ohne dieses Update konnte<br />

sich das Tool nicht mehr zum<br />

Handy verbinden. Für eine Aktualisierung<br />

laden Sie die jeweils neueste<br />

Version aus dem in der Einleitung<br />

genannten Thread zu Minimal<br />

ADB & Fastboot herunter und wiederholen<br />

die Installation. ● ● ●<br />

Für viele Hacks benötigen<br />

Sie adb und fastboot.<br />

Minimal ADB &<br />

Fastboot installiert die<br />

beiden Tools ohne das<br />

oft brachliegende SDK.<br />

Christoph Langner<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29934<br />

Abb. 3: Damit Sie per ADB auf Ihren<br />

<strong>Android</strong>en zugreifen können, muss<br />

USB-Debugging aktiviert sein.<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 111


Poweruser<br />

Root Iconia A500<br />

Acer<br />

Root-Anleitung für das Acer Iconia A500<br />

Root Iconia<br />

Das A500 von Acer<br />

gehört zu den <strong>Android</strong>-<br />

Tablet-Pionieren. Leider<br />

ist die Firmware nicht<br />

mehr ganz aktuell. Mit<br />

Root und Custom ROM<br />

lässt sich dieses Problem<br />

lösen. Mirko Mahlberg<br />

Root mit Honeycomb<br />

Das Acer Iconia Tablet A500 ist<br />

schon ein wenig in die Jahre gekommen.<br />

Der verwendete Tegra-<br />

2-Prozessor hat bei den Updates<br />

für einige Probleme gesorgt, und da Acer allgemein<br />

eine eher schlechte als rechte Updatepolitik<br />

betreibt, muss man sich als A500-<br />

Nutzer entweder nach einem neuen Tablet<br />

oder einer stabilen ROM mit neuer <strong>Android</strong>-<br />

Version umschauen. Schließlich gibt man das<br />

Stück gebürstetes Aluminium nur ungern weg.<br />

Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen<br />

Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Acer Iconia<br />

A500 mit Root-Rechten versehen und ein<br />

Custom Recovery einrichten. Zudem stellen<br />

wir die beste Firmware für das A500 vor.<br />

ICS oder Honeycomb<br />

Die Root-Anleitung unterscheidet sich je<br />

nachdem, ob Sie Ihr Tablet noch mit Honeycomb<br />

oder mit Ice Cream Sandwich betreiben.<br />

Wenn Sie noch Honeycomb auf dem<br />

Iconia Tablet haben, gestaltet sich das Rooten<br />

am einfachsten. Lesen Sie dazu den Kasten<br />

Root mit Honeycomb. Falls Ihr Tablet<br />

schon auf <strong>Android</strong> 4.0 Ice Cream Sandwich<br />

aktualisiert ist, benötigen Sie mehr Schritte.<br />

Rooten unter <strong>Android</strong> 4.0<br />

Als Vorbereitung müssen Sie in den Einstellungen<br />

das USB Debugging aktivieren und<br />

die Installation von APK-Dateien Unbekannter<br />

Herkunft zulassen. Zudem muss sich eine<br />

MicroSD-Karte im Slot befinden. Nun müssen<br />

Sie auf Ihren Windows-PC einige Dateien<br />

herunterladen. Dazu gehören das Root Tool<br />

[LINK 4], der USB-Treiber für das Iconia A500<br />

[LINK 5], das APX Flash Tool [LINK 6] und zu<br />

guter Letzt das komplette JDK [LINK 7] und das<br />

<strong>Android</strong> SDK [LINK 8].<br />

Installieren Sie alle heruntergeladenen Programme/​Dateien<br />

und am Schluss die USB-<br />

Treiber. Schließen Sie jetzt das Tablet mit aktiviertem<br />

USB-Debugging an Ihren Computer<br />

Sollten Sie Ihr A500 noch mit <strong>Android</strong> 3.0 oder 3.1 betreiben, dann folgen Sie dieser<br />

Anleitung. Falls <strong>Android</strong> 3.2 auf dem Tablet installiert ist, empfehlen wir zuerst ein<br />

Upgrade auf <strong>Android</strong> 4, da es für Version 3.2 keine zuverlässige Root-Methode gibt.<br />

Aktivieren Sie in den Einstellungen unter den Entwickleroptionen die Funktion USB-<br />

Debugging, und erlauben Sie die Installation von Apps Unbekannter Herkunft unter<br />

dem Menüpunk Sicherheit. Sie müssen zudem das Gerät im Portrait-Modus sperren<br />

(über den Hardwarebutton neben der Lautstärkewippe), und es muss eine MicroSD-<br />

Karte im Slot sein. Nun müssen Sie für <strong>Android</strong> 3.0 die Datei GingerBreak‐1.2.apk<br />

[LINK 1] herunterladen, für <strong>Android</strong> 3.1 benötigen Sie die Datei iconiaroot‐1.3.apk<br />

[LINK 2]. Installieren Sie die Datei per Fingertipp im Dateimanager, und starten Sie anschließend<br />

die neu installierte App. Hier finden Sie nun einen Root-Button. Um nach<br />

dem Rooten eine alternative Firmware zu installieren, benötigen Sie noch die App Acer<br />

Recovery Installer, die Sie ganz normal via Google Play installieren [LINK 3].<br />

Abb. 1: Die CPUID benötigen Sie für das Entsperren<br />

des Bootloaders.<br />

112<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


Poweruser<br />

Root Iconia A500<br />

Abb. 2: Der Secure Boot Key ist der Schlüssel zum<br />

Bootloader.<br />

Abb. 3: Achten Sie darauf, die passende APX-Datei<br />

auszuwählen.<br />

an, und führen Sie das ICS Root Tool aus. Ihr<br />

Acer Iconia A500 ist nun gerootet und bereit,<br />

den Bootloader zu entsperren.<br />

Bootloader entsperren<br />

Wenn Sie das Tablet nicht nur rooten wollen,<br />

sondern auch eine alternative Firmware installieren<br />

möchten, benötigen Sie einen entsperrten<br />

Bootloader. In diesem Fall ist der<br />

entsperrte Bootloader notwendig, um das<br />

ClockworkMod Recovery zu installieren.<br />

Öffnen Sie mit dem Root-File-Manager das<br />

Verzeichnis /sys/firmware/fuse/, und laden<br />

Sie die Datei acer_cpuid in einen Texteditor.<br />

Schreiben Sie sich die CPUID-Nummer auf<br />

einen Zettel, und fügen Sie am Anfang der<br />

Ziffern eine 0 hinzu (auf den Zettel). Nun generieren<br />

Sie sich ihren Secure Boot Key<br />

(SBK) unter [LINK 9].<br />

Öffnen Sie die für die Root-Anleitung heruntergeladene<br />

Datei A500APXFlash.exe, und<br />

kopieren Sie den generierten SBK in das Feld.<br />

Im folgenden Fenster wählen Sie die erste<br />

Option (Use an A500 APX Flash Tool Package<br />

(.a500apx)). Nun können Sie entscheiden,<br />

ob das Flash Tool das ClockworkMod Recovery<br />

oder das Open Source Recovery TWRP<br />

installieren soll. Wir empfehlen das ClockworkMod<br />

Recovery. Wählen Sie eine Recovery-Datei<br />

mit der Endung .a500apx aus, und<br />

bestätigen Sie die Auswahl.<br />

Im folgenden Fenster wählen Sie Dump my<br />

BCT aus, klicken auf Weiter und wählen<br />

schließlich Enter APX Mode aus. Lassen Sie<br />

jetzt alles so, wie es ist, und installieren Sie<br />

die APX-Treiber aus dem XDA-Forum [LINK 10]<br />

Als letztes drücken Sie im APX-Tool Done!<br />

Press to run again und dann den blauen Pfeil<br />

nach rechts.<br />

ROM-Empfehlung<br />

Die beliebteste ROM auf dem Acer Iconia<br />

A500 ist die TegraOwner von thor2002ro.<br />

Diese basiert auf <strong>Android</strong> 4.2 Jelly Bean von<br />

<strong>CyanogenMod</strong> 10.1 (siehe Fokus-Strecke).<br />

Die ROM läuft durchschnittlich stabil und<br />

ohne größere Fehler. Im Vergleich zur Stock-<br />

ROM von Acer ist die Custom-ROM absolut<br />

alltagstauglich. Alle Features von Cyanogen-<br />

Mod 10.1 sind enthalten. Da Jelly Bean den<br />

typischen Tablet-Modus nicht mehr besitzt,<br />

ist es in der ROM möglich, den Tablet-Modus<br />

aus <strong>Android</strong> 4.0 zu benutzen. Auch Schnellzugriffe<br />

zu den wichtigsten Funktionen gibt<br />

es (WLAN ein/​aus, Helligkeit, Bluetooth ein/​<br />

aus, GPS usw.). Der einzige Nachteil ist, dass<br />

der Download nicht öffentlich freigegeben<br />

ist und Sie sich zunächst im Tegraowners-<br />

Forum anmelden müssen [LINK 11]. Ist dies<br />

geschehen, steht dem Download nichts mehr<br />

im Wege. Achten Sie nur darauf, auch die<br />

Google Apps mit zu laden.<br />

● ● ●<br />

Abb. 4 Für Gingerbreak muss das<br />

Tablet im Portrait-Modus fixiert sein.<br />

Abb. 5: Wählen Sie einfach ein passendes APX-Paket<br />

zum Download aus.<br />

Abb. 6: Via Toolkit versetzen Sie das Tablet in den<br />

APX-Modus.<br />

Alle<br />

Links><br />

www.android- user.de/qr/29752<br />

<strong>Android</strong>-user.de August 2013 113


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Marcel Hilzinger <br />

Redaktion<br />

Arnold Zimprich, Christoph Langner, Christian<br />

Ullrich, Marcel Hilzinger, Thomas Leichtenstern<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Arnold Zimprich , Marcel Hilzinger, Christoph Langner,<br />

Sven Dawitz, Mirko Mahlberg, Jasmin Bauer,<br />

René Gäbler, Thomas Raukamp, Samuel Groesch,<br />

Peer Kintrup, Patrick Neef, Christian Ullrich, Marko<br />

Dragicevic, Carsten Müller<br />

Grafik<br />

Judith Erb (Design und Layout), Kristina Fleischer<br />

Titelgestaltung<br />

Judith Erb (<strong>CyanogenMod</strong>-Männchen: Cyanogen-<br />

Mod.com)<br />

Bildnachweis<br />

sxc.hu, 123rf.com, fotolia.de und andere<br />

Schlussredaktion<br />

Tanja Synofzick, Sabine Schmitt<br />

Produktionsleitung<br />

Christian Ullrich <br />

Druck<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

97204 Höchberg<br />

Geschäftsleitung<br />

Brian Osborn (Vorstand)<br />

<br />

Hermann Plank (Vorstand)<br />

<br />

Marketing und Vertrieb<br />

Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 23<br />

Anzeigenverkauf<br />

D / A / CH<br />

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kann – trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion –<br />

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Ver lag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt<br />

oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 1999 - 2013 Medialinx AG<br />

114<br />

August 2013<br />

<strong>Android</strong>-<strong>User</strong>.de


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