Küchenplaner interzum 2013 - Individualität auf und hinter der Front (Vorschau)

Markt + Menschen
Über den Tellerrand geschaut
„Beyond the edge“ lautet das
Thema des International Design
Award, der von den Initiatoren
Hettich und Rehau nun zum neunten
Mal stattfand. Die Preisträger
kommen aus Belgien, Russland,
Korea und Deutschland. 46 Einsendungen
stellten sich zur Wahl. Die
international besetzte Jury, bestehend
aus Michel Dallaire aus Kanada,
Andreas Enslin aus Deutschland,
Ivens Fontoura aus Brasilien,
Liming Shen aus China und Natalya
Maltseva aus Russland zeigte sich
beeindruckt von den innovativen
und kreativen Entwürfen der Studierenden
der Fachrichtungen Architektur
und Design.
Lieven Hendrickx und Emke
Gellings vom Thomas More University
College in Belgien entwarfen
in einer Gruppenarbeit mit dem
„ Kitchen Hangback System“ eine
Multifunktionsschürze, die die tägliche
Arbeit in der Küche erleichtert.
Durch das praktische „Hangback
System“ kann die Schürze
an den Gleitern einer installierten
Schiene befestigt werden. Dadurch
wird ein bequemes Zurücklehnen
ermöglicht, sodass sich alle Muskeln
von der Wade bis zum Hals
entspannen können.
„Cookpit” heißt ein komplexes
Küchenherdsystem, das Dmitriy
Sergeev von der Bauman Moscow
State Technical University (Russland)
vor allem für Menschen mit
wenig Platz in der Küche entwickelt
hat. Die verschiedenen Kochtöpfe
können ineinander gestapelt werden,
wodurch effektiv Platz gespart
wird. „Cookpit“ ist als Ofen, Dampfgarer,
Schongarer und Fritteuse
verwendbar. Dadurch könne auf die
traditionellen und sperrigen Geräte
verzichtet werden. Eine eingebaute
Dunstabzugshaube ermögliche zudem
das Kochen ohne Deckel.
Soyoun Kim von der Kookmin
University in Korea entwickelte mit
„Hair“ ein Beleuchtungssystem,
das nicht nur den Raum beleuchtet,
sondern auch für ein visuelles
Erlebnis sorgt. Der Entwurf wurde
von dem Phänomen der Elektrostatik
inspiriert. Bei eingeschaltetem
Licht fängt der Generator an zu arbeiten
und die „Haare“ des Beleuchtungssystems
stellen sich langsam
auf. Das Licht strahlt daraufhin
durch die aufgestellten Haare.
Franziska Wagner von der Fachhochschule
Münster entwarf mit
„Let it dry“ ein flexibel montierbares
und zugleich platzsparendes
Regal zum Wäschetrocknen. Hinter
der ausziehbaren Front verbirgt
sich ein Wäscheständer für
die Kleidung. Nach dem Gebrauch
wird die Front wieder zurückgeschoben
und der Wäscheständer
verschwindet.
Der Studierende Ralf Holleis von
der Hochschule Coburg, entwarf
mit „Türmli“ ein Multifunktionsmöbel
für Küchen, Ess- oder Wohnzimmer,
das sich als Regal und als
Stuhl verwenden lässt. Die Rückenlehne
des oberen Stuhls sorgt für
die Stabilität des Regals und lässt
es gerade stehen. Das Regal verfügt
über einsetzbare Schubkästen in
zwei Größen, die herausgenommen
werden können.
Die fünf besten Entwürfe werden
mit der Skulptur des International
Design Award ausgezeichnet.
Zusätzlich erhalten die Studierenden
ein Preisgeld in Höhe von je
2000 Euro. (dib)
www.internationaldesignaward.de
Dmitriy Sergeev von der
Bauman Moscow State Technical
University, Russland, entwarf
mit „Cookpit” ein komplexes
Küchenherdsystem, das vor
allem für Menschen mit wenig
Platz in der Küche entwickelt
wurde. Foto: Hettich/Rehau
30 KÜCHENPLANER 5/6/2013