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Men's Fitness Stahlkörper (Vorschau)

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GUT AUSSEHEN, GUT FÜHLEN<br />

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Deutschland<br />

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Österreich<br />

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7,60 CHF<br />

<strong>Fitness</strong> Sport Ernährung Lifestyle Abenteuer<br />

STAHLKÖRPER<br />

TRAININGSPLAN<br />

ZUM TOP-BODY<br />

DIE<br />

Ausgabe 11/2011<br />

SCHNELLER!<br />

MEHR<br />

AUSDAUER!<br />

SO FUNKTIONIERTS!<br />

5BESTEN<br />

BRUST-<br />

WORKOUTS<br />

PAUL<br />

WALKER<br />

FIT-TIPPS<br />

VOM FAST AND<br />

FURIOUS-STAR<br />

TRAVEL<br />

TIPPS<br />

FOR<br />

ACTIVE MEN<br />

MF TEST<br />

AMERICAN<br />

FOOTBALL<br />

ZEHNKAMPF<br />

CHAMPIONSTRAINING<br />

MOTORSPORT SPECIAL DTM – MOTOGP PS – POWER – ACTION & STARS


MF INHALT<br />

Fit im November<br />

07 Perfekter Look – Gut aussehen, auch nach der<br />

Trainingspause<br />

14<br />

10 Kohlenhydrate - 5 Gründe, die dafür sprechen<br />

12 Fett-Stress? – So werden Sie Ihre Speckpolster<br />

wieder los<br />

14 Ultra-Ausdauer – Tipps von<br />

Ultra-Marathonläufer Dean Karnazes<br />

15 Motivation – Selbstvertrauen verloren?<br />

Wir bauen Sie auf<br />

16 Flirt Tipp – Die Körpersprache im<br />

<strong>Fitness</strong>-Center<br />

18 Paul Walker – The Fast and the Fit<br />

Expertentipps & Training<br />

20 Muskel-Experte Charles Poliquin – Supersätze<br />

für mehr Muskeln<br />

16<br />

18 37<br />

21 Cardio-Experte Tim Don – Schlagen Sie Ihre<br />

Bestleistung<br />

22 Fit-Tipp I – 6 Powerübungen mit dem ViPR<br />

70 Fit Tipp II – Sling <strong>Fitness</strong> Training<br />

74 Core-Muskulatur – Die wichtigsten Fragen<br />

Ausrüstungs-Profi<br />

30 Gear – Die neuesten Fußballschuhe für jeden<br />

Spielertyp<br />

27 Pflege – For Men only: Modedüfte und Pflege<br />

36 Sportuhren – Mehr Leistung für den Erfolg<br />

29<br />

Features<br />

24 Existenz-Check - Analyse für ein fitteres<br />

Leben<br />

37 Motorsport Spezial - Intro<br />

38 Motorsport Spezial – Exklusiv<br />

Ralf Schuhmacher<br />

42 Motorsport Spezial – MotoGP Feature mit<br />

Sandro Cortese & Ben Spies<br />

38<br />

55<br />

CHECK<br />

OUT!<br />

MF ONLINE<br />

Infos • Workouts • Shop<br />

und mehr unter<br />

www.mensfitness.de<br />

46<br />

4 / NOVEMBER 2011/mensfitness.de


NOVEMBER 2011<br />

52<br />

56<br />

Features<br />

46 Travel Feature – Mit 80 Tipps um die Welt<br />

52 Aktiv Reisen – Mountainbiking auf La Palma<br />

56 Action Traveling – Fallschirmspringen in<br />

Kapstadt<br />

59 Selbstversuch – MF goes American Football<br />

63 Gefahren-Studie – Kann Sie Ihr Sessel töten?<br />

68 Personal Trainer – Was steckt dahinter?<br />

MF forschte nach<br />

112 Leser Portrait – Tom Boettcher<br />

75<br />

75 EAT FIT - Power-Pfannkuchen<br />

76 Fit mit Fett – Nahrungsergänzungsmittel für<br />

den Sport<br />

78 MF-Tipp – Faul im Winter? Muss nicht sein<br />

80 Food Fokus – 7 Dinge über dunkle<br />

Schokolade<br />

82 Wissen – Die neuen Regeln der Ernährung<br />

97<br />

86<br />

114<br />

Trainer<br />

84 Trainer – Intro & Tipp des Monats<br />

86 Gast-Experte – „War Machine“, Power-Training<br />

mit dem richtigen Dreh<br />

92 Must Do Move – Die 5 besten Brustübungen<br />

94 Home Workout – Mehr Dynamik für Ihr<br />

Training<br />

96 Wissen – Muskelwachstum mit Stretching<br />

97 Sport Drills – Zehnkampf-Training mit der<br />

Weltmeisterin<br />

102 Wettkampfplaner Adventure Race -<br />

Der 6-Wochen-Plan<br />

104 Top-Workout – Starker Core, stabile Basis<br />

AUF<br />

DEM<br />

COVER<br />

S. 104<br />

S. 21<br />

S. 92<br />

S. 46<br />

104<br />

S. 18<br />

S. 59<br />

S. 97<br />

S. 37<br />

mensfitness.de/NOVEMBER 2011/ 5


Willkommen<br />

HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />

Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />

wer liebt ihn nicht? Den atemberaubenden Sound von hochgetunten Motoren, den<br />

Gestank von Benzin und verbranntem Gummi, die leichtbekleideten Grid-Girls mit<br />

ihren langen Beinen und ausreichend(en) Spoilern, und natürlich die Helden der zweiund<br />

vierrädrigen Geschosse die in den Motodroms dieser Welt Ihre schnellen Runden<br />

drehen, welcher Mann liebt ihn nicht? Worum es geht, na klar, den Motorsport.<br />

Im Motorsport werden<br />

Helden geboren und<br />

Männerträume gelebt. Wer sich<br />

einmal in die Atmosphäre einer<br />

Rennstrecke begeben hat, weiß<br />

wovon ich rede. Wer einmal da<br />

war, kommt sicher wieder!<br />

Wer sich näher mit dem<br />

Sport beschäftigt wird<br />

feststellen, dass erfolgreiche<br />

Rennfahrer und Top-Piloten,<br />

egal welcher Klasse, mental wie<br />

körperlich auf Top-Niveau<br />

arbeiten und auch leben. Neben<br />

Talent und Willen ist eiserne<br />

Foto: Massimo Visconti<br />

Disziplin in allen Bereichen ist angesagt. Ob körperlich, mental oder im täglichen (Off<br />

Season-)Leben.<br />

Spätestens seit Michael Schuhmacher weiß man, wie wichtig ein gesunder und<br />

austrainierter Körper im Rennsport sein kann. Viele sind seinem Beispiel gefolgt und<br />

mittlerweile gehört es zur Pflicht eines jeden Top-Fahrers, sein Gefährt – ob auf zwei,<br />

oder vier Rädern - in körperlicher Bestform zu bewegen.<br />

Wir haben in beide Lager (DTM & MotoGP) geschaut und allerlei Wissenswertes,<br />

aber auch Überraschendes zu Tage gefördert. Nicht nur für den Racing-Fan interessant!<br />

Wer sich Gedanken macht, wo und wie er seinen Herbst-Winterurlaub aktiv<br />

verbringen, aber gleichzeitig auch genießen kann, sollte sich unsere Travel-Tipps (ab<br />

S.52) anschauen. „Öfters mal was Neues“, lautet das Motto. Dass man bei diesen<br />

Aktivitäten auch seine Freundin mitnehmen kann, ohne den berühmten Satz (Gehst<br />

Du schon wieder trainieren?) täglich aufs Auge gedrückt zu bekommen, sollte auch<br />

den letzten Zweifler überzeugen. Und wer es abenteuerlicher mag und die komplette<br />

Welt bereisen möchte, checkt sich ein ab Seite 46.<br />

Wir haben uns auch mit dem Thema „Personal Trainer“ näher beschäftigt, und sind<br />

der Frage auf den Grund gegangen, ob es sich wirklich lohnt, sich einen solchen<br />

„zuzulegen“ (Business-Jargon!). Ob diese „Spezies“ Ihre Berechtigung hat, oder alles<br />

nur für den dicken Geldbeutel ist, ab Seite 68 könnt Ihr erste Eindrücke sammeln.<br />

Der Rest ist wie üblich …nicht Schweigen, sondern <strong>Fitness</strong>tipps und Workouts pur!<br />

Für Euch - von Profis und Experten zusammengestellt. Just do it!<br />

REDAKTION<br />

CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />

GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />

FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />

ARTDIRECTOR Dean Mullock<br />

CREATIVE DIRECTOR Tony Mullock<br />

FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />

ONLINE REDAKTION Hannah Bollwerk<br />

REDAKTION MITARBEITER Lucy Müller, Vivi Furu<br />

ENDREDAKTION Hagen Hellwig<br />

INTERNATIONAL<br />

Editorial Director Peter Muir<br />

Editor Jon Lipsey<br />

Deputy Editor Joe Warner<br />

Managing Editor Chris Miller<br />

Art Director Donovan Walker<br />

Designer Claire Punter<br />

Digital Editor Nick Hutchings<br />

Features Editor Joel Snape<br />

Senior Staff Writer Simon Miller<br />

Junior Writer Ben Ince, Staff Writer Lucy Miller<br />

Gear Editor Matthew Ray<br />

Grooming Editor Hayley Thatcher<br />

Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa<br />

James, Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker,<br />

Shelley Portet<br />

Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston,<br />

Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck,<br />

foodanddrink.com, Timo Hebditch, Matt Herring, Stuart Holmes,<br />

Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography, Rui<br />

Ricardo, Glen Burrows, Action Images<br />

BÜRO DEUTSCHLAND<br />

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Fischertwiete 2<br />

20095 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61<br />

Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00<br />

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Argyle House<br />

1 Dee Road<br />

Richmond<br />

Surrey<br />

TW9 2JN<br />

Company No. 06965305<br />

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LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />

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www.Quadwinkowski.pl<br />

Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />

umweltverträglichen Fasern.<br />

HAFTUNG<br />

Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch<br />

keine Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für<br />

Meinungen, Waren oder Dienstleistungen übernehmen, die in dieser<br />

Ausgabe veröffentlicht wurden. Der Herausgeber übernimmt außerdem<br />

keine Verantwortung für Inhalte von externen Webseiten, deren Adressen<br />

veröffentlicht werden.<br />

DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />

Oliver Bloss<br />

Chefredakteur<br />

Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis<br />

Publishing Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und<br />

Marke dieses Magazins sind Eigentum von Dennis Publishing Limited<br />

und dürfen weder im Ganzen noch teilweise ohne vorherige schriftliche<br />

Genehmigung reproduziert werden.<br />

6 / NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Fit Liste fit<br />

EDITED BY LUCY<br />

list<br />

MILLER AND JOE WARNER<br />

Ihr Countdown zu einem fitteren Leben<br />

Ein perfekter Körper<br />

im Handumdrehen<br />

Sie haben Ihr Training auf die lange Bank<br />

geschoben? Keine Sorge – es gibt jede Menge<br />

Möglichkeiten, wie Sie trotzdem noch gut<br />

aussehen können.<br />

Der richtige Schnitt<br />

Frauen wissen, dass je nach<br />

Kopfform verschiedene Frisuren<br />

notwendig sind, um die<br />

individuellen Vorzüge optimal zur<br />

Geltung zu bringen. „Betonen Sie<br />

bei runden Gesichtern den Kopf<br />

oben. Dies schafft mehr Höhe, und<br />

das Gesicht wird etwas gedehnt“,<br />

sagt der Friseur Paul Percival.<br />

„Wenn Sie ein eher schlankes<br />

Gesicht haben, bitten Sie Ihren<br />

Friseur, dass er die Haare an<br />

den Seiten sehr kurz schneidet.“<br />

Sie haben nicht viele Haare?<br />

„Versuchen Sie unter keinen<br />

Umständen, die lichten Stellen zu<br />

bedecken. Dadurch wird es nur<br />

schlimmer“, sagt Percival. „Ein<br />

knapp anliegender Kurzhaarschnitt<br />

ist hier die beste Lösung.“<br />

Füße zuerst<br />

Ja, eine Frau beurteilt einen Mann wirklich nach<br />

seinen Schuhen. Schlüpfen Sie also nicht einfach<br />

schnell in ein Paar schäbige Flip-Flops. „Die<br />

modische Wahl sind zurzeit Espadrilles“, sagt der<br />

Modeexperte Ben Herbert. Das ist ein guter Kauf,<br />

weil sie vielseitig sind und sich sowohl für den<br />

Strand als auch einen legeren Drink am Abend<br />

eignen. Wenn Sie sich dennoch für Sandalen<br />

oder Flip-Flops entscheiden, nehmen Sie welche<br />

aus modischem Leder, und tragen Sie bloß keine<br />

Socken. „Socken und Sandalen – das ist eines<br />

der schlimmsten Modeverbrechen, die ein Mann<br />

begehen kann“, sagt Herbert. „Werden Sie nicht<br />

zum Täter!“<br />

„Ja, eine Frau beurteilt einen Mann<br />

wirklich nach seinen Schuhen.“<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 7


Fit Liste<br />

Garderobe<br />

Die Modeindustrie hat sich bisher noch nichts<br />

einfallen lassen, was den Körper wirklich muskulärer<br />

aussehen lässt. Es ist aber schon möglich, etwas<br />

zu schummeln – mit Kleidungsstücken, in denen<br />

der eigene Körper besser zur Geltung kommt. „Für<br />

schlanke oder muskulöse Leute ist eine Weste das<br />

perfekte Outfit, um sich von seiner besten Seite zu<br />

zeigen“, so Herbert. Haben Sie Angst, im ärmellosen<br />

Oberteil etwas zu großspurig zu wirken? „Dann rate<br />

ich zu einem T-Shirt mit U-Ausschnitt. Damit kommen<br />

gut ausdefinierte Brust- und breite Schultermuskeln<br />

schön zum Vorschein, ohne dass der Eindruck<br />

entsteht, der Träger wäre eitel“, so Herbert. „Dünnere<br />

Kandidaten sollten den V-Ausschnitt wählen, der die<br />

Schultern breiter erscheinen lässt.“<br />

Dunkle Farben hingegen bewirken das Gegenteil –<br />

sie machen dünner.<br />

Gesichtsbehaarung<br />

Die Stärke des Bartwuchses<br />

kann die Wahrnehmung<br />

durch andere Menschen stark<br />

beeinflussen. Wer dominant,<br />

maskulin und reif erscheinen<br />

möchte, kann gar nicht genug<br />

Bart haben. Wollen Sie von<br />

den Frauen als attraktiver<br />

wahrgenommen werden – vor<br />

allem von denen, die sich<br />

im Bikini am Pool aalen –<br />

empfiehlt sich laut einer Studie<br />

der nordenglischen University<br />

of Northumbria eher der Drei-<br />

Tage-Bart.<br />

Haltung<br />

Bereits die Körperhaltung<br />

kann optisch Einiges<br />

bewirken. „Es ist wichtig, nicht<br />

gekrümmt dazustehen und<br />

die Wirbelsäule aufzurichten,<br />

damit die Schulterblätter von<br />

selbst nach hinten wandern“,<br />

meint der MF-Coverfotograf<br />

Glen Burrows<br />

(glenburrows.com).<br />

Shorts<br />

Sicherlich haben Sie die alte Shorts schon<br />

aussortiert. „Besorgen Sie sich Shorts, die<br />

kurz über dem Knie enden“, so Herbert. „Bei<br />

stämmigen Beinen sind Surfershorts ideal. Zu<br />

eng sitzende Shorts schnüren den Körper nur<br />

unnötig ein. Sind die Beine dagegen dünn,<br />

ist eine eng anliegende Short mit schmalem<br />

Schnitt ideal.“<br />

Wichtige<br />

Vitamine<br />

Der Körper braucht<br />

verschiedene<br />

Vitamine und<br />

Mineralstoffe, um<br />

gesund zu bleiben<br />

und immer voll<br />

einsatzbereit zu<br />

sein. Hier sind die<br />

wichtigsten Nährstoffe.<br />

Selen<br />

Unverzichtbar für<br />

die Produktion<br />

von Testosteron,<br />

welches zum<br />

Muskelaufbau<br />

benötigt wird.<br />

Quelle:<br />

Paranüsse<br />

Kalzium<br />

Notwendig zum<br />

Aufbau und Erhalt<br />

kräftiger Knochen<br />

als Grundlage<br />

eines muskulären<br />

Körpers.<br />

Quelle:<br />

Milch<br />

Zink<br />

Steigert die<br />

Spermaproduktion,<br />

stärkt das<br />

Immunsystem<br />

und fördert die<br />

Gesundheit der<br />

Haut.<br />

Quelle:<br />

rotes Fleisch<br />

Vitamin E<br />

Erforderlich als<br />

Antioxidans zur<br />

Förderung der<br />

Zellfunktion und<br />

Vorbeugung gegen<br />

die negativen<br />

Auswirkungen freier<br />

Radikale, die beim<br />

Training entstehen.<br />

Quelle:<br />

Süßkartoffeln<br />

Eisen<br />

Benötigt zur<br />

Herstellung von<br />

Hämoglobin in den<br />

roten Blutkörperchen,<br />

welches Sauerstoff<br />

zu den Zellen<br />

transportiert und<br />

damit Energie fürs<br />

Training liefert. Quelle:<br />

Spinat<br />

Magnesium<br />

Dient der<br />

Energiegewinnung<br />

aus Lebensmitteln<br />

und ermöglicht<br />

somit das<br />

Absolvieren harter<br />

Trainingseinheiten.<br />

Quelle:<br />

Avocados<br />

8/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

WARUM KOHLENHYDRATE<br />

SO WICHTIG SIND<br />

Fünf Gründe, warum Sie sich nicht vor Kohlenhydraten<br />

drücken sollten.<br />

BESSERE<br />

AUSDAUER<br />

Wenn Sie Kohlenhydrate meiden, wird<br />

dadurch Ihre Fähigkeit zur Erbringung von<br />

Ausdauerleistungen stark eingeschränkt. In<br />

einer Studie der Loughborough University<br />

wurde festgestellt, dass Sportler, die drei<br />

Stunden vor dem Training 2,5 Gramm<br />

Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht<br />

zu sich nahmen, ihre Ausdauerfähigkeit um<br />

neun Prozent verbesserten im Vergleich<br />

zu den Sportlern, die nichts<br />

gegessen haben.<br />

POWER<br />

FÜR IHR TRAINING<br />

„Kohlenhydrate sind die Energiequelle, die<br />

am besten vertragen wird und am<br />

effizientesten ist“, sagt die<br />

Ernährungswissenschaftlerin Nadia Mason.<br />

Sie werden in den Muskeln als Glykogen<br />

gespeichert, das der Körper als Energie<br />

verwendet. Aktive Männer brauchen pro Tag<br />

etwa 7 Gramm Kohlenhydrate pro<br />

Kilogramm Körpergewicht.<br />

WENIGER<br />

STIMUNGS-<br />

SCHWANKUNGEN<br />

Kohlenhydrate, die die Energie langsam<br />

freisetzen wie Süßkartoffeln und Kleie,<br />

stabilisieren den Energiespiegel, sodass<br />

Sie keinen Energieeinbruch erleiden.<br />

„Verteilen Sie sie über den ganzen Tag“,<br />

sagt Mason. „Auf diese Weise haben Sie<br />

einen gleichmäßigen Energievorrat und<br />

leiden nicht unter<br />

Stimmungsschwankungen.“<br />

NERVENNAHRUNG<br />

Ohne Kohlenhydrate verblöden Sie. Das<br />

Gehirn braucht täglich mindestens 130<br />

Gramm Kohlenhydrate, um Gedächtnis- und<br />

Denkfunktionen wirkungsvoll ausüben zu<br />

können, so das Institute of Medicine. Eine<br />

Studie in der Zeitschrift Appetite hat gezeigt,<br />

dass Menschen mit einer kohlenhydratarmen<br />

Ernährung unter einer schlechten<br />

Merkfähigkeit und langsamen geistigen<br />

Reaktionen litten.<br />

SCHNELLERE<br />

ERHOLUNG<br />

„Essen Sie innerhalb einer Stunde nach<br />

dem Training ein Gramm<br />

Kohlenhydrate pro Kilogramm<br />

Körpergewicht“, rät Mason. „Damit<br />

werden die Glykogenspeicher des<br />

Körpers wieder aufgefüllt und der Wert<br />

des Stresshormons Cortisol wird<br />

gesenkt, um einen Katabolismus<br />

(Muskelabbau) zu<br />

verhindern.“<br />

Verbrechen<br />

im<br />

<strong>Fitness</strong>center<br />

Was hat Sie in diesem<br />

Monat im Studio<br />

aufgeregt?<br />

Crocs-Crack<br />

Herbert, per<br />

E-Mail<br />

Verbrechen „Ein Typ in<br />

einem Pullover, einer<br />

Kordhose und Crocs-Sandalen setzte<br />

sich neben mich und wollte plaudern.<br />

Ich erklärte ihm, dass ich trainieren<br />

musste. Daraufhin stand er auf,<br />

benutzte jedes Kardiogerät ungefähr<br />

fünf Minuten und ging dann.“<br />

Urteil Schuldig, Freundschaften zu schließen<br />

statt Muskeln aufzubauen.<br />

Langweiler<br />

an der<br />

Stange<br />

Kilian, per<br />

E-Mail<br />

Verbrechen „Ich habe<br />

gesehen, wie ein Typ Bizeps-Curls mit<br />

der EZ-Bar gemacht hat. Ich gab ihm<br />

das Gewicht, doch er konnte es nicht<br />

heben – dann habe letzten Endes ich<br />

die Wiederholung für ihn gemacht. Er<br />

gab der Stange die Schuld und<br />

wechselte sie.“<br />

Urteil Schuldig, sein Ego nicht zuhause<br />

gelassen zu haben.<br />

Zu kurzer<br />

Prozess<br />

Albert, über<br />

Twitter<br />

Verbrechen „Dieser<br />

Typ machte<br />

Ausfallschritte mit Kurzhanteln im<br />

Kniebeugenständer, was an und für<br />

sich schon schlimm genug war – aber<br />

er trug Shorts, die selbst das<br />

Schamgefühl von Kylie Minogue auf<br />

eine harte Probe gestellt hätten.“<br />

Urteil Schuldig zu kurzer Shorts<br />

10/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


FREY Nutrition®<br />

Shop-Eröffnung in Bremen<br />

FREY Nutrition® weitet sein Vertriebsnetz weiter aus und eröffnete Mitte Juli<br />

den sechsten FREY Nutrition Shop® bundesweit. Das bedeutet, dass die<br />

komplette Produktrange des Supplementanbieters nun auch exklusive in<br />

Bremen in der Vegesackerstraße 11 zu erwerben ist. Wie man es von FREY<br />

Nutrition® gewohnt ist, gibt es im FREY Nutrition® Shop Bremen nur<br />

qualitativ hochwertige Supplements und jetzt neu auch hochwertiges<br />

<strong>Fitness</strong>- und Bodybuilding Equipment zu überaus fairen Preisen. Für jedes Ziel,<br />

sei es eine Reduktionsdiät, den Masseaufbau, die Verbesserung der Kraftwerte<br />

oder eine allgemeine <strong>Fitness</strong> für Jung und Alt gibt es im FREY Shop Bremen<br />

stets das richtige Produkt. Abgerundet wird das reichhaltige Angebot durch<br />

eine fundierte Ernährungs- und Trainingsberatung, persönlich durch Adrian<br />

Kazimierz (Shopinhaber, langjähriger <strong>Fitness</strong>sportler und Wettkampfathlet).<br />

Mit den richtigen Supplements, gepaart mit einer optimalen Beratung, kann<br />

somit jeder seine individuellen Ziele schnell und sicher erreichen. Schauen Sie<br />

vorbei und lassen Sie sich beraten! (Öffnungszeiten: montags bis freitags<br />

12-19 Uhr, samstags 12-16 Uhr)<br />

Sind auch Sie interessiert, Inhaber eines eigenen FREY Nutrition® Shops zu<br />

werden, so können Sie gerne jederzeit eine Anfrage an folgende Email senden:<br />

info@freynutrition.de<br />

Alle Infos im Überblick:<br />

FREY Nutrition® Bremen<br />

Vegesackerstr. 11<br />

28217 Bremen<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag:<br />

12 – 19 Uhr<br />

Samstag: 12 – 16 Uhr<br />

Tel.: 0421/68521736<br />

Zinkhistidin – höchste<br />

Bioverfügbarkeit garantiert<br />

Zink ist eines der wichtigsten Spurenelemente, das der Körper für<br />

zahlreiche biochemische Prozesse benötigt. Wer viel leistet und<br />

sportlich sehr aktiv ist, sollte seinen Körper mit ausreichend ZINK<br />

versorgen, um einerseits Übertraining vorzubeugen und<br />

andererseits den Organismus zu stärken.<br />

Man geht davon aus, dass sogar in der Industrienation Deutschland<br />

bis zu 50 % der Bevölkerung zu wenig Zink zu sich nimmt.<br />

Betroffene Personengruppen sind vor allem Vegetarier, da die<br />

Bioverfügbarkeit von Zink aus rein pflanzlichen Lebensmitteln<br />

geringer ist, Leistungssportler, Kinder und Jugendliche sowie ältere<br />

Menschen. Aber vor allem auch Allergiker leiden oft an Zinkmangel.<br />

Hier ist eine gesteigerte Zinkzufuhr besonders zu empfehlen, da die<br />

Dauer sowie Schwere von Allergiebeschwerden durch eine gesteigerte Zinkzufuhr<br />

verringert werden können. Allgemein ausgedrückt, kann Zink jedem gesunden Menschen<br />

zur Gesunderhaltung und Vorbeugung empfohlen werden. Nicht zuletzt optimiert ZINK<br />

auf natürliche Weise den Testosteronspiegel und steigert dadurch die allgemeine<br />

Leistungsfähigkeit und den Muskelaufbau. Es gibt auf dem Markt zahlreiche verschiedene<br />

Formen des Zinks: Zinksulfat, -oxid, -gluconat, -hefe und –histidin. Im Vergleich gesehen,<br />

schneidet hierbei am besten das Zinkhistidin ab, da organisch gebundenes Zink wie<br />

Zinkhistidin besser aufgenommen wird als anorganisch gebundenes Zink und daher<br />

stärker wirksam ist. Unter anderem wird auch die höchste Bioverfügbarkeit für<br />

Zinkhistidin gemessen. Die Firma FREY Nutrition® hat erst vor kurzem ein Zinkpräparat<br />

auf den Markt gebracht, welches reines, bioaktives Zinkhistidin enthält. FREY Nutrition®<br />

ZINK ist deklariert mit einer Dosierung von 25 mg, welche auch tatsächlich 25 mg<br />

entspricht, denn andre Formen von Zink bieten nicht die erforderliche Verwertbarkeit (je<br />

nach Form entsprechen 50 mg beispielsweise nur 7 mg verwertbarem Wirkstoff). FREY<br />

Nutrition® ZINK ist mit 25 mg Zink pro Kapsel das höchst dosierteste Zinkprodukt auf<br />

dem deutschen Markt mit rechtlicher Verkehrsfähigkeit. In klinischen Studien hat sich<br />

eine lebenslange tägliche Zufuhr von bis zu 25 mg Zink als sicher erwiesen. Des Weiteren<br />

hat man herausgefunden, dass eine tägliche Dosierung oberhalb von 50 mg zu bereits<br />

manifesten Störungen der Kupferverwertung führen kann.<br />

Wenn Sie mehr über Zinkhistidin erfahren möchten, besuchen Sie die Webseite des<br />

Anbieters: www.freynutrition.de<br />

ANZEIGEN<br />

Mehr Rückenmuskeln<br />

– mehr Power<br />

Die Bedeutung einer stabilen Wirbelsäule für die<br />

Leistungssteigerung von Sportlern<br />

Der Würzburger Wirbelsäulenspezialist, Orthopäde<br />

und Sportmediziner Dr. med. Florian Maria Alfen im<br />

Gespräch mit Men‘s <strong>Fitness</strong><br />

Herr Dr. Alfen: Als Facharzt für Orthopädie und<br />

Wirbelsäulenchirurg suchen viele Patienten Ihre Praxis auf. Ein Schwerpunkt in Ihrer<br />

Praxis ist die medizinische Trainingstherapie, also ärztlich angeleitetes Krafttraining.<br />

Was genau passiert dort?<br />

Dr. Alfen: Mit Hilfe zweier spezieller medizinischer Maschinen und einem Training<br />

an meist fünf weiteren Kraftmaschinen, trainieren wir bei Patienten die defizitäre<br />

Rückenmuskulatur auf und können diese so von Rückenschmerzen, Migräne, Tinnitus<br />

und vielen anderen muskulo-skelettalen Erkrankungen befreien. Praxiseigene und<br />

internationale Studien belegen, dass mittels dieses Maschinen-Trainings 83% der<br />

Fälle (selbst Bandscheibenvorfälle) bis zur Symptomfreiheit therapiert werden<br />

können.<br />

Wieso ist ein solches Training unter ärztlicher Anleitung auch für<br />

gesunde Sportler interessant?<br />

Dr. Alfen: Ein Sportler, der regelmäßig<br />

trainiert, will Trainingserfolge erzielen. Mittels<br />

der Trainingstherapie in Ergänzung von<br />

Kernspin-Aufnahmen können wir muskuläre<br />

Defizite des Rückens genauestens messen<br />

und dementsprechend Trainingskonzepte<br />

erstellen. Den meisten Sportlern ist diese<br />

Schwachstelle gar nicht bewusst und sie<br />

wissen auch nicht, wie wichtig eine<br />

ausgeprägte autochthone, also tiefer liegende<br />

Rückenmuskulatur und damit ein stabiler<br />

Rumpf für den Kraftzuwachs an allen<br />

Extremitäten ist. Ist die Wirbelsäule stabil,<br />

können Bewegungen mit den Armen und<br />

Beinen wesentlich exakter und kraftvoller<br />

ausgeführt werden. Das gilt wirklich für alle<br />

Sportarten und ist ganz besonders auch zur Krankheitsvermeidung bei High-Impact<br />

Sportarten, bei denen viel Kraft und vor allem auch Druck auf den Rumpf ausgeübt<br />

werden, wie bspw. beim Tennis, Skifahren oder bei fast allen Ballsportarten, wichtig.<br />

Wie zeichnen sich die Erfolge eines solchen Muskeltrainings ganz konkret<br />

ab?<br />

Dr. Alfen: Wir hatten u.a. fünf Fußballspieler der polnischen U 21<br />

Nationalmannschaft bei uns in der Praxis. Wir haben bei allen Spielern zunächst<br />

erhebliche Defizite in der Rückenmuskulatur festgestellt – was im Übrigen allen<br />

Sportlern gar nicht klar war – und diese dann konsequent auftrainiert. Vor und nach<br />

der Therapie wurde jeweils die Schusskraft der einzelnen Spieler gemessen. Bei allen<br />

Spielern hatte sich die Schusskraft durch die verstärkte Rumpfstabilisierung um ein<br />

Viertel bis zu einem Drittel gesteigert.<br />

Vergleichbare Erfolge können wir bei diversen Sportlergruppen vorweisen, –<br />

Läufer, Ruderer, Skifahrer, Fünfkämpfer, Reiter… alle hatten nach dem angeleiteten<br />

Training erheblich bessere Ergebnisse.<br />

Welche Tipps würden Sie denn Sportlern geben, die zunächst unter<br />

eigener Regie im <strong>Fitness</strong>-Studio trainieren?<br />

Dr. Alfen: Nach den neuesten Erkenntnissen ist erwiesen, dass Einsatz-Training (8-12<br />

Wiederholungen/pro Maschine bis zur maximalen Erschöpfung) und<br />

Mehrsatztraining (2-3 Wiederholungssätze an einer Maschine) die gleichen<br />

Ergebnisse beim Muskelaufbau erzielen. Unabhängig von der Trainingsmethode ist<br />

es wichtig, dass die Bewegungen kontrolliert und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit<br />

(ca. 10 Sekunden pro Wiederholung) durchgeführt werden, um Verletzungen zu<br />

vermeiden. Wir bevorzugen beim Betreuen unserer Profisportler das Einsatz-<br />

Training, da dies nicht nur wirksam, sondern auch zeiteffizient ist. Rücken- und<br />

Bauchtraining sollten zudem beim Krafttraining eine elementare Rolle spielen, um<br />

zusätzlich für die Stabilität und Beweglichkeit des Rumpfes zu sorgen.<br />

Weitere Infos finden Sie unter www.dr-alfen.de<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 11


Fit Liste<br />

Warum Sie Ihr Fett nicht wegkriegen<br />

Sie kommen nicht gegen die Speckpolster an? Hier erfahren Sie, wieso – und wie Sie sie loswerden.<br />

1<br />

Zu streng<br />

Abnehmen erfordert Disziplin, aber für<br />

Ihren Erfolg ist es auch wichtig, einmal<br />

ein Auge zuzudrücken. Menschen, die sich<br />

ein bestimmtes Essen, auf das sie Gelüste<br />

haben, vorenthalten, werden häufig davon<br />

besessen, was zu einem zerstörerischen<br />

Gelage führen kann. „Gestehen Sie sich<br />

einmal pro Woche eine Mogelmahlzeit zu,<br />

bei dem Sie essen dürfen, was Sie wollen“,<br />

rät der Trainer Jamie Baird. „Wenn Sie<br />

Ihren Gelüsten nachgeben, dann ist der<br />

Druck weg.“ Nach einer Weile werden Sie<br />

wahrscheinlich feststellen, dass Sie gar<br />

keine Lust mehr auf Junk Food haben.<br />

2<br />

Unrealistische Ziele<br />

Wenn Sie über Nacht aus einem fetten<br />

einen fitten Körper machen möchten,<br />

dann haben Sie schon am Morgen verloren.<br />

Realistische Ziele sind ganz entscheidend.<br />

„Viele Leute, die im <strong>Fitness</strong>center trainieren,<br />

möchten sich perfekt ernähren, aber das<br />

ist nicht möglich“, sagt Baird. „Sie müssen<br />

ein erreichbares Ziel haben und sich über<br />

die kleinen Schritte im Klaren sein, die Sie<br />

machen müssen, um dorthin zu gelangen.<br />

Vorbereitung bedeutet den Unterschied<br />

zwischen Erfolg und Misserfolg. Wochenpläne<br />

für Ernährung und Training sind eine<br />

hervorragende Methode, sein Vorhaben in<br />

überschaubare Abschnitte aufzuteilen.“<br />

„Gestehen Sie sich eine<br />

Mogelmahlzeit zu.<br />

Wenn Sie Ihren Gelüsten<br />

nachgeben, dann ist der<br />

Druck weg.“<br />

3<br />

Mangelnder Einsatz<br />

Ins <strong>Fitness</strong>center zu gehen, ist der<br />

erste Schritt bei Ihrer persönlichen<br />

<strong>Fitness</strong>revolution. Aber Sie müssen schon<br />

mehr leisten als nur einen gemütlichen<br />

Lauf und anschließend eine Stunde Sauna.<br />

„Viele Männer gehen regelmäßig ins<br />

<strong>Fitness</strong>center. Aber wenn sie dann dort<br />

sind, arbeiten sie nicht hart genug – 30<br />

Sekunden Wiederholungen und ewige<br />

Pausen zwischen den Sätzen“, sagt Baird.<br />

„Wenn Sie Fett verbrennen möchten,<br />

arbeiten Sie am besten mit Gewichten. Und<br />

halten Sie die Ruhezeiten kurz, damit die<br />

Muskeln die ganze Zeit arbeiten müssen.“<br />

4<br />

Kalorien in flüssiger Form<br />

Tauschen Sie nach einer harten<br />

Trainingseinheit die Energiedrinks<br />

gegen einen Protein-Shake ein. Erstere<br />

haben nämlich einen hohen Zuckergehalt,<br />

der Ihnen zwar erst einmal schnell auf die<br />

Sprünge hilft, die Wirkung lässt dann aber<br />

schnell nach. Protein dagegen baut die Muskeln<br />

wieder auf und sorgt dafür, dass der Körper<br />

länger Fett verbrennt. „Und vermeiden Sie<br />

Fruchtsäfte, wenn Sie abspecken möchten.<br />

Ein Glas mit 300 Milliliter Orangensaft enthält<br />

ungefähr genauso viel Zucker wie ein Twirl-<br />

Riegel“, sagt der Trainer Steven Cole. Halten<br />

Sie sich stattdessen an Wasser, grünen<br />

Tee und andere zuckerarme Getränke.<br />

5<br />

Zu viele Kohlenhydrate<br />

Wenn Sie bereits schlank sind und hart<br />

trainieren, können Sie Ihr Training mit<br />

Kohlenhydraten hervorragend unterstützen.<br />

Wenn Sie aber abnehmen möchten, dann<br />

lassen Sie die Finger davon, vor allem von<br />

den raffinierten Kohlenhydraten. „Jeder,<br />

der gut durchtrainiert ist, hat eine mittlere<br />

bis geringe Kohlenhydratzufuhr, und der<br />

Großteil davon stammt von Gemüse“, sagt<br />

Cole. „Wenn Sie keine Kohlenhydrate essen,<br />

ist der Körper gezwungen, Fett als Nährstoff<br />

zu verbrennen, also werden Sie schlanker.“<br />

6 Saufgelage<br />

Die sozialen Vorzüge eines gepflegten<br />

Bieres können die Nachteile für Ihren<br />

Bauch und Ihre Brieftasche aufwiegen, aber<br />

wenn Sie regelmäßig Alkohol konsumieren,<br />

können Sie Ihre Abnehmpläne gleich<br />

einstampfen. Ein „Halber“ enthält nicht nur<br />

mehr als 250 Kalorien, „Alkohol erzeugt<br />

auch ein Hormon namens Ghrelin, das<br />

den Hunger anregt“, sagt Cole. „Dadurch<br />

wird die Wahrscheinlichkeit größer,<br />

dass Sie sich ungesund ernähren.“<br />

7<br />

Schlechtes Timing<br />

Wenn Sie auf dem Abnehmtrip sind, ist<br />

der Zeitpunkt für die Nährstoffaufnahme<br />

doppelt wichtig. „Der einzige Zeitpunkt, zu<br />

dem raffinierte Kohlenhydrate – Glukose und<br />

Fruktose – toleriert werden sollten, ist nach<br />

dem Training, wenn der Glykogenspeicher<br />

leer ist und wieder aufgefüllt werden muss“,<br />

sagt der Sporternährungswissenschaftler<br />

John McClinton. „Eine Nährstoffaufnahme zum<br />

falschen Zeitpunkt ist der Grund dafür, wieso<br />

viele Menschen, die hart trainieren, trotzdem<br />

mit viel Körperfett zu kämpfen haben.“<br />

8<br />

Industriell verarbeitete<br />

Lebensmittel<br />

Viele industriell verarbeitete Lebensmittel<br />

enthalten einen Zuckerersatzstoff, den so<br />

genannten stark fruktosehaltigen Maissirup<br />

(HFCS). „Das bringt die Insulinwerte<br />

vollkommen durcheinander, sodass Sie<br />

überschüssige Kalorien als Fett speichern<br />

statt für den Energieverbrauch zu verbrennen“,<br />

sagt McClinton. HFCS ist in Süßigkeiten,<br />

Snacks, kohlensäurehaltigen Getränken und<br />

sogar in Konserven enthalten. Lesen Sie<br />

also jedes Etikett ganz genau, oder meiden<br />

Sie einfach sämtliche Fertigmahlzeiten.<br />

12/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

So bauen Sie<br />

Ultra-Ausdauer auf<br />

Lassen Sie sich vom Ultramarathonläufer Dean Karnazes dazu<br />

inspirieren, über die Grenzen Ihres Körpers hinauszugehen.<br />

Der Ultraläufer Dean Karnazes hat<br />

den berüchtigten Badwater-Ultralauf<br />

gewonnen, 50 Marathonläufe<br />

in 50 Tagen absolviert und ist<br />

560 Kilometer nonstop gelaufen.<br />

Verbessern Sie Ihr Stehvermögen<br />

mit diesen Tipps von einem<br />

Mann, der Ausdauer zu seiner<br />

Lebensphilosophie gemacht hat.<br />

Hören Sie nicht auf, sich<br />

zu bewegen.<br />

Winston Churchill hat es auf den Punkt<br />

gebracht: „Wenn Sie durch die Hölle<br />

gehen, gehen Sie immer weiter.“ Wenn<br />

ich in einem Rennen an einer schlechten<br />

Stelle bin, gebe ich mir selber das<br />

Versprechen, dass ich nicht aufhöre, bis<br />

ich auf einer Trage bin. Versuchen Sie, im<br />

Hier und Jetzt zu bleiben. Wenn Sie bei<br />

einem Marathonlauf an die berühmte<br />

Wand stoßen, denken Sie nicht daran,<br />

wie weit Sie noch laufen müssen. Denken<br />

Sie einfach nur daran, einen Fuß vor den<br />

anderen zu setzen, und zwar so gut Sie<br />

können.<br />

Schritt für Schritt<br />

Als ich 50 Marathonläufe in 50<br />

Tagen lief, gab es natürlich Tage, an<br />

denen ich mich überwinden musste,<br />

am Morgen einfach nur aufzustehen.<br />

Aber ich sagte mir dann nur: „Okay,<br />

steig aus dem Bett. Und jetzt putz’<br />

deine Zähne …“ Und dann habe<br />

ich so weitergemacht. Ich werde<br />

oft gefragt, wie man quer durch<br />

Amerika läuft. Dann antworte ich,<br />

dass das genauso funktioniert wie<br />

ein Marathonlauf – ein Schritt nach<br />

dem anderen.<br />

Konzentrieren Sie sich<br />

auf den Zieleinlauf<br />

Wenn Sie vom Marathonlauf auf<br />

Ultraläufe umsteigen möchten,<br />

dürfen Sie sich keine Gedanken<br />

mehr darüber machen, wie schnell<br />

Sie laufen können, sondern wie weit.<br />

Fangen Sie langsam an, und wenn<br />

Sie meinen, dass Sie zu langsam sind,<br />

werden Sie noch langsamer. Wenn<br />

Ihnen bei einem 80-Kilometer-<br />

Lauf auf halber Strecke die Knochen<br />

wehtun, dann werden Sie es nicht<br />

schaffen.<br />

Heißen Sie die Wand<br />

willkommen.<br />

Ich treffe dauernd auf die Wand.<br />

Aber es gibt einen Unterschied:<br />

Viele Menschen versuchen, sich<br />

vorzumachen, dass ein Rennen<br />

nicht wehtun wird – ich dagegen<br />

akzeptiere, dass es wehtun wird,<br />

und betrachte den Schmerz als<br />

Herausforderung.<br />

„Wie laufen Sie quer<br />

durch Amerika?<br />

Einen Schritt nach<br />

dem anderen.“<br />

Finden Sie die richtigen<br />

Nährstoffe für sich.<br />

Experimentieren Sie bei<br />

Trainingsläufen herum, um<br />

herauszufinden, was Ihnen<br />

guttut. Ich bin vor Kurzem auf<br />

Kokosnusswasser gestoßen, das<br />

ein wenig Glukose und eine tolle<br />

Elektrolytmischung enthält.<br />

Dean Karnazes verwendet an seinen<br />

Erholungstagen den ElliptiGO. Siehe<br />

elliptigo.com<br />

Max Mustermann Wie schneiden Sie im Vergleich zum Durchschnittsbürger ab?<br />

ALTER BEI EHESCHLIESSUNG<br />

30,8 JAHRE<br />

WÖCHENTLICHE<br />

ARBEITSZEIT<br />

43,5 STUNDEN<br />

€€<br />

GEWICHT 83,6<br />

KILOGRAMM<br />

GEHALT<br />

CA. 32.000 EURO<br />

SCHULDEN<br />

CA. 11.000<br />

EURO<br />

(ohne Hypothek)<br />

TAILLE<br />

96 ZENTIMETER<br />

GESCHLECHTSPARTNER 11<br />

14/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Nicht<br />

unterkriegen<br />

lassen<br />

Sie haben Ihre Form oder Ihr Selbstvertrauen verloren?<br />

Dann kommen Sie mit diesen Tipps von<br />

Steve Back, dem Mentor von Jonny Wilkinson,<br />

wieder auf die Beine.<br />

Mentale Hinweise<br />

Verwenden Sie optische Hinweise, um Ihren Geist<br />

wieder neu zu beleben. „Ich lasse Spieler Videos<br />

von sich anschauen, wie sie Vorlagen geben oder<br />

Tore schießen. Damit stellen sie wieder eine<br />

Verbindung zu ihrem verloren gegangenen<br />

Selbstvertrauen her“, sagt der Motivationsguru Steve<br />

Black. Wenn Sie sich selber in Aktion oder mit<br />

Trophäen und Preisen sehen, wird Ihr<br />

angeschlagenes Selbstvertrauen wieder neu belebt.<br />

Kleine Siege<br />

„Setzen sie sich täglich Ziele, um<br />

gegen ein schwaches<br />

Selbstvertrauen anzugehen“, sagt<br />

Black, der die Rugby-Teams der<br />

Newcastle Falcons, Wales und der<br />

British and Irish Lions wieder<br />

aufgepäppelt hat. „Mit kleinen<br />

täglichen Zielen wird das<br />

Selbstvertrauen eines Spielers<br />

wieder hergestellt. Und selbst<br />

etwas Grundlegendes, wie fünf<br />

Tackles im Training, können für den<br />

Anreiz sorgen, den Sie brauchen,<br />

um Ihre Probleme zu bewältigen.“<br />

Üben, üben, üben<br />

Wiederholung ist der Schlüssel zur<br />

Wiedergewinnung der Form, meint<br />

Black, der auch mit den<br />

Fußballvereinen von Newcastle,<br />

Sunderland und Fulham gearbeitet<br />

hat. „Wir konfrontieren Stürmer, die<br />

gerade ein Problem haben, immer<br />

mit einer Situation, in der sie im<br />

„Mit kleinen<br />

täglichen Zielen wird<br />

das Selbstvertrauen<br />

eines Spielers wieder<br />

hergestellt.“<br />

Training ins Netz treffen – sogar<br />

ohne Torhüter“, sagt er. „Einfach nur<br />

dieses Gefühl wieder zu spüren,<br />

wie es ist, ins Netz zu treffen, kann<br />

der Anfang Ihres Neustarts sein.“<br />

Gute Gesellschaft<br />

Man sollte nie versuchen, alles<br />

selber zu machen, schlägt Black<br />

vor. „Umgeben Sie sich mit<br />

positiven Menschen, die Sie<br />

ermutigen“, sagt er. „Die Qualität all<br />

Ihrer Lebensbereiche hängt von<br />

Ihren Beziehungen ab. Verbringen<br />

Sie also Zeit mit leidenschaftlichen<br />

Trainern und Freunden, um Ihrem<br />

Schicksal einen neuen Anstoß zu<br />

geben.“<br />

Training der Stärken<br />

Konzentrieren Sie sich auf Ihre<br />

Stärken und nicht auf Ihre<br />

Schwächen. „Wenn sich Menschen<br />

nicht gut fühlen, konzentrieren Sie<br />

sich auf Dinge, in denen sie nicht<br />

gut sind, um sie zu verbessern.<br />

Aber Sie müssen sich auf Ihre<br />

Stärken konzentrieren, um das<br />

verlorene Selbstvertrauen<br />

wiederzugewinnen“, sagt Black.<br />

Zeit für Helden<br />

Selbst herausragende Sportler wie<br />

Jonny Wilkinson, Jenson Button und<br />

Andrew Strauss mussten sich durch<br />

Phasen mit Verletzungen,<br />

Misserfolgen und schwachem<br />

Selbstvertrauen beißen, um ihre<br />

Ziele zu erreichen. „Autobiografien<br />

von Menschen, die ihr Leben<br />

geändert haben, können für<br />

Menschen, die schwere Zeiten<br />

durchmachen, eine große<br />

Inspiration sein“, sagt Black.<br />

Ursachenanalyse<br />

Bringen Sie den Mut auf, in sich zu<br />

gehen und die Ursache Ihrer<br />

Probleme festzustellen. Was<br />

bereitet Ihnen Sorgen? Wann haben<br />

sich die Dinge verändert? Sind Sie<br />

von Natur aus selbstsicher oder<br />

nervös? „Wenn Sie sich selber<br />

kennen, ist es einfacher, gegen die<br />

Schwierigkeiten des Lebens<br />

anzugehen“, sagt Black.<br />

<strong>Fitness</strong>-<br />

Fachsprache<br />

Sie hören diese Begriffe<br />

andauernd im <strong>Fitness</strong>center,<br />

aber was bedeuten sie<br />

eigentlich?<br />

Anaboles Fenster<br />

Anabol mag sich vielleicht<br />

wie eine tolle exotische<br />

Tennisschönheit anhören,<br />

aber es ist ein Begriff, der<br />

mit Muskelwachstum<br />

zu tun hat. Das<br />

anabole Fenster<br />

ist die Zeitdauer<br />

– normalerweise<br />

innerhalb von 20<br />

bis 30 Minuten<br />

Ihrer letzten<br />

Wiederholung –,<br />

in der der Körper<br />

wieder wachsen<br />

und sich erholen<br />

kann, wenn Sie<br />

ihn mit Protein<br />

versorgen können.<br />

Schaumstoffrolle<br />

Sie sehen diese<br />

Schaumstoffzylinder im<br />

<strong>Fitness</strong>center herumliegen.<br />

Sie sehen ein wenig wie<br />

Isoliermaterial aus. Sie dienen zur<br />

Eigenmassage und zum Auflösen<br />

von Muskelknoten.<br />

Muskuläre<br />

Hypertrophie<br />

Der Prozess, bei dem<br />

Muskelfasern wachsen, um<br />

größer und stärker zu werden. Hat<br />

nichts mit dem Wort „Trophäe“<br />

zu tun, sondern stammt von<br />

den griechischen Wörtern für<br />

„übermäßige Versorgung“.<br />

Übungsliegerad<br />

Ein Übungsrad, auf dem Sie nicht<br />

aufrecht sitzend, sondern in einer<br />

liegenden Position in die Pedale<br />

treten. Dadurch wird Ihr Gewicht<br />

über einen größeren Bereich<br />

verteilt, sodass weniger Druck<br />

auf die Beine ausgeübt wird. Sie<br />

sehen dabei aus, als würden Sie<br />

entspannen, aber in Wirklichkeit<br />

steckt ein hartes Training dahinter.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 15


Fit Liste<br />

Flirt im<br />

<strong>Fitness</strong>center<br />

Ist diese tolle Frau auf dem Laufband wirklich nur<br />

an ihrem Training interessiert? Judi James, Expertin<br />

für Körpersprache, erklärt die verräterischen<br />

Zeichen der Anziehung.<br />

Weiche Gesichtszüge<br />

Die meisten Frauen schauen<br />

beim Training angespannt<br />

drein. Aber so schauen<br />

wir nicht, wenn wir es<br />

auf jemanden abgesehen<br />

haben. Sie werden dann<br />

sehen, wie die Konzentration<br />

dahinschmilzt, und ein Lächeln<br />

erscheint. Das ist das größte<br />

Zeichen für Anziehung. Es ist<br />

ein Minilockruf, und Sie sollten<br />

zurücklächeln.<br />

Augenbewegung<br />

Beobachten Sie Ihre<br />

Augenbewegung.<br />

Wenn sie beim Training einen<br />

Mann sieht, der ihr gefällt, wird<br />

sie körperbewusst und schaut<br />

öfter in den Spiegel. Wenn Sie sie<br />

nicht direkt, sondern im Spiegel<br />

ansehen, ist das weniger intim und<br />

psychologisch gesehen „sicherer“<br />

für sie. Also erwidern Sie ihre<br />

Blicke über ihr Spiegelbild.<br />

Schokoladenseite<br />

Sie ist in einem <strong>Fitness</strong>center.<br />

Also würden Sie erwarten,<br />

dass sie sich regelmäßig den<br />

Schweiß aus dem Gesicht<br />

wischt. Wenn sie diese Geste<br />

allerdings öfter macht, wenn<br />

Sie in der Nähe sind, dann<br />

wissen Sie, dass sie auf ihr<br />

Äußeres Wert legt.<br />

Dezente Blicke<br />

Wenn Sie glauben, sie steht auf Sie,<br />

und Sie sie dabei erwischt haben, wie<br />

sie Sie angesehen hat, konzentrieren<br />

Sie sich einfach auf Ihr Training. Erst<br />

wenn der Satz beendet ist, sollten Sie<br />

hochschauen und lächeln. Wenn sie sich<br />

dann schnell wegdreht, weiß sie, dass<br />

sie erwischt wurde. Wenn sie dagegen<br />

weiter starrt, ist sie wahrscheinlich weit<br />

weg mit ihren Gedanken und sieht Sie<br />

gar nicht an. Pech gehabt!<br />

Raue Stimme<br />

Der Klang einer Frauenstimme fällt<br />

um ein paar Noten, wenn sie mit<br />

jemandem spricht, den sie mag.<br />

Deshalb verbinden wir eine raue<br />

Stimme mit Sexualität. Wenn Sie<br />

diese Veränderung feststellen,<br />

reagieren Sie ähnlich, indem Sie<br />

Ihre Stimme ein wenig senken und<br />

weicher klingen lassen. Man nennt<br />

das Klangspiegelung – damit kann<br />

man schnell ein harmonisches<br />

Verhältnis aufbauen.<br />

GOLDENE WORTE<br />

„Wer sich nicht<br />

vorbereitet, bereitet<br />

seinen Misserfolg vor.“’<br />

Benjamin Franklin, amerikanischer<br />

Staatsmann, Wissenschafter,<br />

Philosoph und Erfinder<br />

„Ich bin nie 1.000 Meilen gelaufen.<br />

Das hätte ich nie tun können. Ich bin<br />

1.000 Mal eine Meile gelaufen.“<br />

Stu Mittleman, amerikanischer Ultraläufer, der<br />

1986 mit 11 Tagen, 20 Stunden, 36 Minuten und 56<br />

Sekunden einen Weltrekord bei der 1.000-Meilen-<br />

Weltmeisterschaft aufgestellt hat.<br />

Lassen Sie sich von Männern motivieren,<br />

die es bis nach ganz oben geschafft haben.<br />

„Ich wollte nie ein guter Sportler werden.<br />

,Meister’ hat mir vollkommen ausgereicht.“<br />

Fred Perry hat acht Grand Slams in<br />

Single-Wettbewerben gewonnen,<br />

einschließlich drei aufeinanderfolgender<br />

Wimbledon-Titel<br />

„Je mehr ich übe, umso<br />

mehr Glück habe ich.“<br />

Gary Player, südafrikanischer<br />

Golfspieler mit neun<br />

Major-Siegen<br />

„Ich lerne immer<br />

mehr über meine<br />

eigenen Grenzen,<br />

die körperlichen<br />

Grenzen, die<br />

psychischen<br />

Grenze. Das ist<br />

eine Lebensweise<br />

für mich.“<br />

Ayrton Senna,<br />

brasilianischer<br />

Formel-1-Fahrer und<br />

Ikone, dreimaliger<br />

Weltmeister<br />

16/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


The Fast and<br />

the Fit<br />

Von Joe Warner<br />

Der Schauspieler<br />

Paul Walker sagt,<br />

er sei mit 37 in der<br />

Form seines Lebens,<br />

und erklärt, warum<br />

man am schnellsten<br />

einen starken Körper<br />

bekommt, wenn man<br />

das tut, was einem<br />

Spaß macht.<br />

In den 1980ern war der Weg zum<br />

Hollywood-Actionstar noch recht<br />

geradlinig. Auf jeden Fall brauchte<br />

man dafür einen großen Bizeps.<br />

Früher war für den Erfolg weniger das<br />

Talent ausschlaggebend, als vielmehr<br />

kräftige Arme, mit denen man im Film<br />

den bösen Kommunisten die Köpfe<br />

einschlagen konnte. Schauspieler wie<br />

Schwarzenegger, Stallone und Lundgren<br />

waren die Herren der Leinwand,<br />

und das Publikum bekam gar nicht<br />

genug von ihren Muskelpossen.<br />

Heutzutage reicht ein starker<br />

Bizeps nicht mehr aus. Actionstars<br />

müssen immer noch kräftig sein, aber<br />

gleichzeitig so aussehen, als könnten<br />

Sie sich auch einmal eben aufs Surfbrett<br />

schwingen, zum Tiefseetauchen ins<br />

Meer stürzen oder ihre Gegner mit Krav<br />

Maga bekämpfen. Der kalifornische<br />

Schauspieler Paul Walker, der Star der<br />

„Fast And Furious“-Filme, erhält sich<br />

seinen schlanken, kräftigen Körper<br />

18/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Paul Walker Star <strong>Fitness</strong><br />

durch Aktivitäten, die ihm Spaß machen<br />

– ohne übermäßiges Eisenstemmen.<br />

Doch genau das ist der Grund, warum er<br />

ständig Angebote für Actionfilme als auch<br />

andere Rollen bekommt. Schon bald wird<br />

mehr von ihm zu sehen sein. Er wurde vor<br />

Kurzem als das Gesicht für Davidoffs Cool<br />

Water-Duftreihe vorgestellt. Walker sagt,<br />

er sei in der Form seines Lebens. Und er<br />

hat sich mit MF unterhalten, um uns zu<br />

sagen, wie er für Hollywood trainiert hat.<br />

Versuchen Sie immer, gut in Form<br />

zu bleiben?<br />

Ich war schon immer sehr sportlich. Mein<br />

Vater und mein Großvater waren beide<br />

sportliche Typen, die gern im Freien waren.<br />

Das hat wohl schon recht früh auf mich<br />

abgefärbt. Körperliche <strong>Fitness</strong> war für<br />

mich also nicht wirklich eine bewusste<br />

Entscheidung. Meine Familie hat es mir<br />

einfach vorgelebt, und ich bin als junger Kerl<br />

dem Beispiel gefolgt. Als ich älter wurde,<br />

fing ich an, mit Gewichten zu trainieren.<br />

Machen Sie immer noch<br />

viel Gewichtstraining?<br />

Früher habe ich viel mit schweren Gewichten<br />

gemacht. Aber jetzt sind mir Flexibilität und<br />

Beweglichkeit wichtiger. Ich war damals recht<br />

massig. Ich bin 1,85 Meter groß und hatte<br />

über 91 Kilo auf den Rippen, was ziemlich<br />

viel ist, wenn man bedenkt, dass das alles<br />

nur Oberkörpermuskeln waren – wie bei<br />

vielen jungen Kerlen! Meine Ausdauer war<br />

unter aller Kanone. Ich konnte sogar einige<br />

der Sachen nicht mehr tun, die mir Spaß<br />

machten. Ich konnte keinen Basketball mehr<br />

werfen, weil meine Schultern zu breit waren.<br />

Warum trainieren Sie?<br />

Um den Körper fit zu halten. Wenn man<br />

20 ist, will man einfach nur den Mädels<br />

Walker bevorzugt<br />

natürliche Bewegungen,<br />

um Gewichte zu heben.<br />

„Ich liebe Brazilian<br />

Jiu-Jitsu. Man schlägt<br />

niemandem die Birne zu<br />

Brei. Es geht nur darum,<br />

den Gegner zur Aufgabe zu<br />

zwingen. Es ist wie Raufen<br />

unter Erwachsenen!“<br />

imponieren. Aber jetzt konzentriere ich<br />

mich mehr darauf, für die Dinge im Leben<br />

fit zu bleiben, die mir am Herzen liegen.<br />

Waren Sie nervös angesichts<br />

der Davidoff-Aufnahmen?<br />

Ja, vorher schon. Ich bin keine 27 mehr,<br />

sondern 37. Ich wiege mehr als damals. Aber<br />

wissen Sie, was? Ich bin auch stärker als<br />

früher. Wenn ich jetzt alles geben würde, bin<br />

ich mir sicher, dass ich größere Gewichte<br />

stemmen könnte als damals mit gut 20.<br />

Haben Sie sich auf das Shooting mit<br />

speziellen Übungen vorbereitet?<br />

Nicht wirklich. Ich habe einfach weiter<br />

das gemacht, was ich die ganze Zeit<br />

tue: Schlittenziehen, Übungen mit<br />

Eigengewicht sowie moderneres Training<br />

wie TRX-Zugtraining und Kugelhantel-<br />

Einheiten. Ich mache fast ausschließlich<br />

Zirkeltraining, weil mein Körper darauf<br />

stärker reagiert. Es dauert im Vergleich<br />

zum Training einzelner Körperteile<br />

nicht so lang, sich davon zu erholen.<br />

Machen Sie nicht auch<br />

Brazilian Jiu-Jitsu?<br />

Ja, ich habe den lila Gurt. Ich habe damit in<br />

den Anfangszeiten des UFC begonnen, als<br />

es noch keine Gewichtsklassen gab und<br />

Royce Gracie der Überflieger war. Ich war<br />

sofort davon fasziniert. Ich habe vor etwa<br />

acht Jahren mit dem Training begonnen,<br />

und ich liebe es einfach. Es ist Sport und<br />

gleichzeitig Lebenseinstellung. Man muss<br />

nicht mit gerichtlichen Klagen rechnen,<br />

wenn man jemanden hart trifft. Es geht nur<br />

darum, den Gegner zur Aufgabe zu zwingen.<br />

Es ist wie Raufen unter Erwachsenen!<br />

Was machen Sie, um sich<br />

zu entspannen?<br />

Ich gehe gern Jagen, Fischen und auf<br />

Rucksacktouren. Alle Aktivitäten, die man<br />

in freier Natur machen kann. Ich liebe die<br />

Tropen und gehe viel Surfen, aber nicht mehr<br />

so häufig wie früher. Das Surfen hängt stark<br />

von der Kondition ab. Wenn man nicht in<br />

der richtigen Verfassung ist, geht es schief.<br />

Trainieren Sie auch am Drehort?<br />

Wenn ich drehe, muss ich das Training<br />

zurückfahren. Das Blöde dabei ist die<br />

Abwärtsspirale. Wenn ich nicht trainiere,<br />

habe ich nicht die übliche Energie, die ich<br />

eigentlich auch beim Dreh brauche. Also<br />

muss ich irgendwie trotzdem die Zeit finden.<br />

Wie sieht eine typische Einheit aus?<br />

Ich fange mit 15 Minuten Cardiotraining<br />

an. Dabei arbeite ich mich vom leichten<br />

Joggen bis zum Sprint vor. Danach kommt<br />

das Zirkeltraining, in der Regel mit den<br />

klassischen Eigengewichtsübungen wie<br />

Liegestützen, Kniebeugen und Ausfallschritten.<br />

Ich bezeichne das als Gefängnis-Workout.<br />

Es ist wirklich ganz einfach, aber ich liebe<br />

es. Es gibt nichts Schöneres als natürliche<br />

kombinierte Übungen. Wie oft liegt man im<br />

Alltag schon auf dem Rücken und versucht,<br />

ein Gewicht nach oben zu drücken?<br />

Nie – es sei denn beim Bankdrücken.<br />

Was sind Ihre besten Workouttipps?<br />

Man muss an seinen Schwächen arbeiten.<br />

Es ist eine große Versuchung, nur seine<br />

starken Bereiche zu trainieren. Es ist aber<br />

viel wichtiger, seine Schwachpunkte in<br />

Angriff zu nehmen. Bei mir war schon immer<br />

die Brustmuskulatur ein Schwachpunkt,<br />

während meine Schultern ziemlich kräftig<br />

sind. Also trainiere ich weniger die Schultern<br />

und arbeite mehr an meinem Oberkörper,<br />

um für einen Ausgleich zu sorgen.<br />

Star des Monats<br />

Name Paul Walker<br />

Woher Sie den Mann kennen<br />

Aus vier der „Fast And Furious“-Filme<br />

und von einer kleineren Rolle in Clint<br />

Eastwoods Drama „Flags Of Our Fathers“,<br />

das vom Zweiten Weltkrieg handelt.<br />

Nächste öffentliche Auftritte<br />

In Werbepausen zwischen Fernsehshows<br />

und auf Reklametafeln als neues Gesicht<br />

des Designerdufts Davidoff Cool Water.<br />

Weitere Informationen Wie Tony<br />

Soprano hat auch Walker eine Tochter, die<br />

auf den Namen Meadow hört. Außerdem<br />

war auch sein Großvater Profiboxer.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 19


Die Experten<br />

Muskeln<br />

Wieso Supersätze super sind<br />

Sie möchten Ihr Training ein wenig auf Vordermann bringen und mehr Muskeln aufbauen? Am<br />

besten absolvieren Sie hierfür zwei Übungen direkt nacheinander, sagt CHARLES POLIQUIN<br />

Wenn es um Krafttraining<br />

geht, ist es einfach<br />

niederschmetternd,<br />

wie viele Informationen<br />

– oder besser gesagt:<br />

Fehlinformationen – über den Aufbau<br />

des Trainings herumschwirren. Als ich<br />

das Thema das letzte Mal in Google<br />

eingegeben habe, bekam ich 104<br />

Millionen Ergebnisse. Wenn es auch<br />

nicht ganz so beeindruckend war wie<br />

die Eingabe von Kim Kardashian (226<br />

Millionen) oder Britney Spears (274<br />

Millionen), ist es doch ziemlich beachtlich.<br />

Wenn Sie bisher noch nicht mit<br />

Gewichten trainiert haben oder nur<br />

ein wenig Abwechslung in Ihr Training<br />

bringen möchten, eignet sich das Thema<br />

Supersätze gut als Ausgangspunkt für eine<br />

Diskussion über den Trainingsaufbau.<br />

> Einfach super<br />

Bei einem Supersatz werden zwei<br />

unterschiedliche Übungen unmittelbar<br />

nacheinander absolviert. Eine<br />

Ruhepause wird dabei erst nach<br />

Abschluss aller Wiederholungen<br />

der zweiten Übung gemacht.<br />

Bei der häufigsten Form von<br />

Supersätzen werden Agonisten und<br />

Antagonisten (Muskeln, die auch Spieler<br />

und Gegenspieler genannt werden)<br />

miteinander kombiniert. Dies wird auch<br />

als antagonistischer Supersatz bezeichnet.<br />

Dabei handelt es sich um zwei Übungen,<br />

bei denen zunächst ein Muskel und dann<br />

der „entgegengesetzte“ (antagonistische)<br />

Muskel trainiert wird. So könnten Sie<br />

beispielsweise einen Bizeps-Curl, bei<br />

dem der Bizeps die Antriebskraft ist, mit<br />

einem Trizeps-Pressdown kombinieren,<br />

bei dem der Antagonist des Bizeps,<br />

nämlich der Trizeps, trainiert wird.<br />

Ein antagonistischer Supersatz<br />

wie dieser verbessert Ihre Fähigkeit,<br />

„Mit Supersätzen kann<br />

Ihre Trainingsfähigkeit<br />

um sage und schreibe 40<br />

Prozent erhöht werden.“<br />

einen Muskel umfassend zu aktivieren. Das<br />

bedeutet, dass Sie größere Gewichte heben<br />

können und so mehr Muskelfasern aufspalten,<br />

die der Körper anschließend repariert und<br />

größer und stärker wieder aufbaut.<br />

Mit dieser Methode kann Ihre<br />

Trainingsfähigkeit im Vergleich zu einem<br />

Training mit Standardsätzen um sage und<br />

schreibe 40 Prozent für ein bestimmtes Training<br />

erhöht werden. Wieso? Weil es wegen der<br />

erhöhten Ruhezeit zwischen den Übungen<br />

weniger Ermüdungsakkumulation gibt. Ein<br />

weiterer Vorzug besteht darin, dass Sie das<br />

Pensum pro Trainingseinheit verdoppeln können.<br />

Antagonistische Supersätze vereinen also die<br />

Krafttrainingsvorzüge des Gerätetrainings mit<br />

den zeitlichen Vorzügen des Zirkeltrainings.<br />

> Vor oder nach der Erschöpfung?<br />

Eine weitere Möglichkeit, Supersätze<br />

zusammenzustellen, besteht darin,<br />

Übungen für dieselbe Muskelgruppe zu<br />

kombinieren, um so den Trainingsanreiz<br />

zu verbessern. Es gibt zwei Varianten<br />

dieser Art von Supersätzen, die sich die<br />

Prinzipien der „Vor-Erschöpfung“ und der<br />

„Nach-Erschöpfung“ zunutze machen.<br />

Bei Vor-Erschöpfungs-Supersätzen wird<br />

ein Muskel zuerst durch eine Übung für<br />

ein Gelenk erschöpft und anschließend<br />

durch eine Übung für mehrere Gelenke,<br />

bei der dieselbe Muskelgruppe zum<br />

Einsatz kommt, noch weiter erschöpft. Sie<br />

könnten beispielsweise Bizeps-Curls und<br />

anschließend Klimmzüge oder Beinstrecker<br />

und anschließend Kniebeugen machen.<br />

Das hört sich einfach an, aber es ist eine<br />

erstaunlich wirkungsvolle Methode zum<br />

Stimulieren des Muskelwachstums, die<br />

Ihnen ein anspruchsvolles Training bietet.<br />

Bei Nach-Erschöpfungs-Supersätzen<br />

wird, wie der Name vermuten lässt, die<br />

Reihenfolge umgekehrt. Hier machen<br />

Sie zuerst eine zusammengesetzte<br />

Übung und dann eine Isolationsübung,<br />

mit der der Muskel trainiert wird,<br />

der aufgebaut werden soll.<br />

Einige Isolationsübungen sind besser<br />

als andere. Allgemein sollten Sie Übungen<br />

machen, bei denen Sie das meiste Gewicht<br />

verlagern können. Bei Vor-Erschöpfungs-<br />

Supersätzen ist Latziehen wirkungsvoller<br />

als Trizeps-Kickbacks mit Kurzhanteln.<br />

Bei Nach-Erschöpfungs-Supersätzen<br />

sollten Sie nach einer zusammengesetzten<br />

Übung wie Klimmzügen oder Kniebeugen<br />

einen Bizeps-Curl mit einer EZ-Bar oder<br />

bulgarische Kniebeugen machen.<br />

> Suchtrupp<br />

Ausgerüstet mit diesem Wissen, können Sie<br />

Supersätze zusammenstellen. Keine Suche<br />

im Internet mehr, wie Sie sich harte, magere<br />

Muskelmasse antrainieren können. Was<br />

werden Sie dann über Google suchen? Um<br />

ehrlich zu sein, ich will es gar nicht wissen.<br />

Noch etwas … Der Trainer Poliquin über muskulöse Arme<br />

Sie möchten große Arme bekommen?<br />

Natürlich. Wer möchte die nicht?<br />

Aber sich nur auf Bizeps und Trizeps<br />

zu konzentrieren ist nicht der<br />

richtige Weg – und ich sage Ihnen<br />

auch, warum. Im Allgemeinen haben<br />

Vergrößerungen des Armumfangs<br />

mit einer Zunahme an magerer<br />

Körpermasse zu tun. Als Faustregel<br />

gilt: Für zwei Zentimeter, die Sie an<br />

den Armen zulegen möchten, müssen<br />

Sie im gesamten Körper etwa fünf<br />

Kilogramm Masse zunehmen.<br />

Sie finden, das ist nicht fair? Pech<br />

gehabt. Der menschliche Körper lässt<br />

nur ein gewisses Maß an Asymmetrie<br />

zu. Wenn Sie Ihre Trainingsenergie<br />

ausschließlich den Armen widmen<br />

würden, ohne die Beine zu trainieren,<br />

würden Sie bald einen Punkt der<br />

totalen Stagnation erreichen. Ohne<br />

einen vernünftigen Unterbau ist auch<br />

oben einmal Schluss. Wenn die Arme<br />

ohne gleichzeitige Entwicklung<br />

in den Beinen wachsen würden,<br />

müssten die meisten Bodybuilder<br />

auf ihren Händen laufen.<br />

20/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Kardio<br />

Die Experten<br />

Schlagen Sie Ihre<br />

Bestleistung<br />

Zur Verbesserung Ihrer Laufzeiten müssen Sie intelligent trainieren. Der Top-Triathlet<br />

TIM DON verrät Ihnen, wie Sie eine neue persönliche Bestleistung erzielen können.<br />

Ich bin ganz oben in meinem<br />

Sport gegen einige der besten<br />

Sportler der Welt angetreten. Ich<br />

bin in den Olympischen Spielten<br />

für Großbritannien gelaufen und<br />

ich war Weltmeister. Aber ich möchte<br />

meine persönlichen Bestleistungen<br />

immer noch weiter verbessern.<br />

Nehmen Sie den Great Manchester<br />

Run 2010. Als Triathlet wird von mir nicht<br />

erwartet, dass ich bei einem normalen<br />

10-Kilometer-Lauf gut abschneide<br />

– insbesondere nicht zu einer Zeit<br />

in meiner Karriere, als ich aus dem<br />

Weltklassekader der British Triathlon<br />

Federation ausgemustert wurde, was<br />

nicht einfach hinzunehmen war.<br />

Trotz dieses Schlags fühlte<br />

ich mich stark und war bereit für<br />

Herausforderungen. Als Profisportler<br />

muss man sein eigener größter Fan sein.<br />

Wenn das Selbstbewusstsein einmal<br />

weg ist, geht es schnell bergab..<br />

> Schwierige Zeiten<br />

An diesem Tag stand ich an einer<br />

Startlinie mit Starbesetzung, um gegen<br />

einige der besten Läufer der Welt<br />

anzutreten, wie Haile Gebrselassie, der<br />

äthiopischen Legende, die bei fast jedem<br />

Mittel- bis Langstreckenlauf Weltrekorde<br />

gebrochen hat und die mit einer Furcht<br />

einflößenden Zeit von 2 Std. 3 Min. 59<br />

Sek. den Marathonweltrekord hält.<br />

Aber ich ließ mich nicht einschüchtern.<br />

Man kann sagen, dass ich ein gutes<br />

Rennen lief. Am Ende überquerte ich<br />

die Ziellinie als zweiter Brite und als<br />

Siebter insgesamt, mit einer neuen<br />

persönlichen Bestleistung von 28<br />

Min. 56 Sek., nur 54 Sekunden hinter<br />

Gebrselassie, der natürlich gewann.<br />

Eine neue persönliche Bestleistung,<br />

die weniger als eine Minute vom besten<br />

Distanzläufer aller Zeiten entfernt ist,<br />

wäre für viele spezialisierte Läufer<br />

gut genug. Für mich, als Triathlet, der<br />

angeblich nicht in Form war, war es ein<br />

fantastisches Ergebnis. Und trotzdem<br />

möchte ich noch schneller werden!<br />

> Immer an Verbesserungen<br />

glauben<br />

Das Entscheidende ist, dass nichts<br />

unmöglich ist, wenn a) man sich<br />

richtig vorbereitet und b) man daran<br />

glaubt, dass man es schaffen kann.<br />

Die meisten von Ihnen, die das hier lesen,<br />

trainieren und laufen nicht um Medaillen<br />

oder wegen des Ruhms, sondern einfach,<br />

weil es Ihnen Spaß macht. Sie finden<br />

diese harten Trainingseinheiten toll, weil<br />

Sie wissen, dass Sie damit schneller und<br />

fitter werden; die Schmerzen sind ein<br />

Preis, den Sie gerne zu zahlen bereit<br />

sind. Sie genießen die Aufregung in der<br />

‚Das Wichtigste ist eine<br />

Zielzeit. Dann finden Sie<br />

heraus, wie Sie dafür<br />

trainieren müssen.‘<br />

Nacht vor einem Rennen, die Sie kaum<br />

schlafen lässt, und die Schmetterlinge<br />

im Bauch an der Startlinie.<br />

Was Sie aber vor allem lieben,<br />

sind der Nervenkitzel und der Kick<br />

beim Überqueren der Ziellinie nach<br />

einem richtig guten Rennen und die<br />

Begeisterung, die weit in die nächste<br />

Woche oder noch länger anhält,<br />

wenn Sie eine neue persönliche<br />

Bestleistung erzielt haben.<br />

Wenn Sie nicht laufen, um zu gewinnen,<br />

dann geht es bei den Rennen darum,<br />

ihre frühere Bestleistung zu schlagen.<br />

Und so können Sie die Chance,<br />

beim nächsten Rennen eine neue<br />

persönliche Bestleistung zu schaffen,<br />

zu Ihren Gunsten beeinflussen.<br />

> Ein Ziel von Anfang an<br />

Das Wichtigste ist, eine Zielzeit vor<br />

Augen zu haben. Sobald Sie diese<br />

magische Zahl kennen, können Sie<br />

darangehen herauszufinden, was Sie<br />

im Training tun müssen, um am Tag<br />

des Rennens Ihr Ziel zu erreichen.<br />

Nehmen wir an, Sie möchten zehn<br />

Kilometer in unter 45 Minuten laufen.<br />

Am besten bleiben Sie innerhalb einer<br />

bestimmten Zielzeit, wenn Sie vom<br />

Start bis zum Ziel mit einer gleich<br />

bleibenden Geschwindigkeit laufen.<br />

Das ist wesentlich wirkungsvoller, als<br />

entweder schnell loszulegen, um besser<br />

in der Zeit zu liegen, als für die Zielzeit<br />

notwendig wäre, und zu hoffen, dass Sie<br />

nicht nachlassen, oder langsam loszulegen,<br />

um Ihre Energie für einen Schlusssprint<br />

„aufzusparen“. Anhand Ihrer Zielvorgabe<br />

wissen Sie, dass Sie für einen Kilometer<br />

viereinhalb Minuten brauchen dürfen.<br />

Mit diesem Wissen ausgerüstet, können<br />

Sie Ihre Trainingseinheiten so planen,<br />

dass Sie einen Kilometer in weniger<br />

als dieser Zeit laufen, anschließend<br />

einen gemütlichen Kilometer laufen und<br />

dann wieder einen Kilometer mit einer<br />

Geschwindigkeit laufen, die über der<br />

Renngeschwindigkeit liegt. Machen Sie<br />

einige 5-Kilometer-Läufe in 22 Min. 30<br />

Sek. oder darunter. Streuen Sie einige<br />

schwere Bergeinheiten, einige Sprints<br />

und einige 10-Kilometer-Übungslaufe ein,<br />

und Ihre Lunge und Beine bekommen das<br />

notwendige Training für das Rennen.<br />

> Vernünftige Schritte<br />

Das Training ist natürlich nicht der<br />

einzige Faktor, an dem es liegt, ob Sie<br />

Ihre Bestleistung schlagen. Sie müssen<br />

Ihren Körper vor und nach dem Training<br />

auch immer mit dem nötigen „Kraftstoff“<br />

versorgen, den er braucht, um kräftiger und<br />

schneller zu werden. In den letzten Tagen<br />

vor dem Rennen müssen Sie unbedingt<br />

mehr hochwertige Kohlenhydrate<br />

zu sich nehmen (beispielsweise<br />

Süßkartoffeln und braunen Reis).<br />

Noch ein Hinweis zum Schluss: Auch<br />

ich trinke ganz gern einmal ein Glas<br />

Rotwein, aber Alkohol kann selbst die<br />

akribischsten Trainingspläne zunichte<br />

machen. Gehen Sie in den Tagen vor<br />

dem Rennen nicht in die Kneipe. Dann<br />

schlafen Sie besser und wachen mit<br />

einem freien Kopf und erholten Beinen auf.<br />

Außerdem schmeckt dann das Bierchen<br />

nach dem Rennen umso besser, wenn<br />

Sie eine neue persönliche Bestleistung<br />

aufgestellt haben. Glauben Sie mir!<br />

Tim Dons Checkliste für eine<br />

persönliche Bestleistung<br />

> Geben Sie sich eine Zielzeit vor, und erarbeiten Sie<br />

daraus die notwendige Zeit pro Kilometer, für die halbe<br />

Strecke und so weiter.<br />

> Bauen Sie diese aufgeteilten Zielvorgaben in Ihr<br />

Training ein. Versuchen Sie, die Zeiten für Teilabschnitte<br />

bei Tempoläufen, Bergabschnitten, Sprints und anderen<br />

Trainingseinheiten zu unterbieten.<br />

> Versorgen Sie den Körper immer mit der Nahrung, die<br />

er braucht, um wirkungsvoll trainieren und wachsen zu<br />

können, vor allem an den Tagen vor dem Rennen.<br />

> Trinken Sie während intensiver Trainingseinheiten<br />

kein Bier. Warten Sie damit, bis Sie einen Grund zum<br />

Feiern haben!<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 21


MF FIT-TIPP<br />

ViPR-volles Rohr!<br />

Zugegeben, der Name ViPR (sprich: Weiper) erinnert nicht sofort an ein Trainingsgerät, sondern eher an den<br />

amerikanischen Sportwagen. Und äußerlich kann der ViPR eher mit einem „Kanonenrohr“ mithalten als mit einem<br />

schnellen Flitzer. ViPR steht für Vitality, Performance und Reconditioning - drei starke Schlagwörter, die im Training<br />

Priorität haben sollten. Mit dem ViPR lassen sich zielgerichtete Bewegungen und funktionelle Kraftübungen in einem<br />

effektiven Ganzkörper-Workout kombinieren. Durch vielseitige Trainingsmöglichkeiten wie Hebe-, Zug-, Wurf-, Stoß-,<br />

Roll-, Schwung- oder Balanceübungen werden alle Muskelgruppen beansprucht. Die Wirkung kann sich sehen lassen:<br />

Ein effizienter Muskelaufbau, ein optimaler Kalorienverbrauch und ein hoher Spaßfaktor machen den ViPR zum neuen<br />

Trendgerät. Die Briten erkannten das schon im letzten Jahr: Sie wählten den ViPR zum beliebtesten Trainingsgerät des<br />

Jahres 2010.<br />

Der Erfinder des ViPRs, der Amerikaner Michol Dalcourt, ein erfahrener Personal Trainer sagt: „Im <strong>Fitness</strong>studio bewegen<br />

sich die Menschen nicht so wie im Alltag.“ Diese Beobachtung setzte er im ViPR-Training um und vereinte so Krafttraining<br />

mit funktionellem Training und Bewegung.<br />

Seit der amerikanische <strong>Fitness</strong>-Experte, Mark Verstegen, funktionelle Geräte beim Training mit der deutschen<br />

Fußballnationalmannschaft einsetzte, hält bei uns das „Functional Training“ immer mehr Einzug in <strong>Fitness</strong>studios,<br />

Physiotherapiepraxen und Profiverbänden. Einen großen Vorteil sehen Experten in der optimalen Kraftsteigerung, besseren<br />

Koordination und Beweglichkeit.<br />

Mit den folgenden sechs Power-Übungen, kommen Sie garantiert ins Schwitzen…<br />

Sechs Power-Übungen mit dem ViPR<br />

Sätze 3 Wiederholungen 10 auf jeder Seite<br />

Anmerkungen:<br />

• Der ViPR ist in sieben Gewichtklassen erhältlich von 4-20 kg. Der deutsche<br />

<strong>Fitness</strong>-Experte Patrick Herzog empfiehlt für das Workout den 10-kg-ViPR<br />

• Die Intensität ist abhängig vom jeweiligen <strong>Fitness</strong> Level und Trainingsziel<br />

• Die Bewegung sollte vorwiegend aus den Beinen und der Hüfte kommen<br />

und nicht aus dem Rücken<br />

1<br />

Übung Alternate Sides<br />

(Side-Steps)<br />

• Ausgangsposition: Stellen Sie den<br />

ViPR in aufrechter Position vor sich<br />

hin und nehmen Sie eine Fußstellung<br />

in Schulterbreite ein<br />

• Führen Sie einen Schritt zur Seite<br />

aus und kippen Sie den ViPR mit in<br />

Bewegungsrichtung (beugen Sie das<br />

Knie nur soweit, dass es parallel über<br />

dem Fuß bleibt)<br />

• Gehen Sie in die Ausgangsposition<br />

zurück und führen Sie den Schritt zur<br />

anderen Seite aus<br />

1<br />

2<br />

Übung Opposite Foot Step<br />

(Wechselnde Steps)<br />

• Ausgangsposition: Sie befinden<br />

sich hinter dem ViPR und greifen<br />

das Ende der Gummiröhre mit der<br />

rechten Hand<br />

• Machen Sie einen weiten Schritt mit<br />

dem linken Fuß nach vorne, halten<br />

Sie kurz die Position, und gehen<br />

Sie wieder in die Ausgangsstellung<br />

zurück<br />

• Danach wechseln Sie die Hand am<br />

ViPR und führen den Schritt mit dem<br />

anderen Bein nach vorne aus<br />

2<br />

22/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


3<br />

1<br />

2<br />

Übung Out-Turn Step<br />

(Steps mit ausgedrehtem<br />

Fuß)<br />

• Ausgangsposition: Halten<br />

Sie den ViPR an den zwei<br />

Griffen quer in Höhe der<br />

Brust<br />

• Machen sie einen<br />

Schritt zur Seite mit<br />

ausgedrehtem Fuß.<br />

Dabei dreht sich der<br />

Oberkörper ebenfalls mit<br />

in Bewegungsrichtung.<br />

Halten Sie den ViPR<br />

während der gesamten<br />

Bewegungsausführung<br />

parallel zur Schulterachse<br />

• Gehen Sie wieder in die<br />

Ausgangposition zurück<br />

und wiederholen Sie die<br />

Übung zur anderen Seite<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Übung 3-Step Lateral<br />

Shuffle (3-Schritt-Shuffle<br />

zur Seite)<br />

• Ausgangsposition: Halten<br />

Sie den ViPR an einer Seite<br />

und gehen Sie in die Knie<br />

• Machen Sie drei schnelle<br />

Schritte zur Seite, während<br />

Sie den ViPR mit in<br />

Bewegungsrichtung führen<br />

• Kommen Sie in den Stand<br />

und bringen Sie den VIPR<br />

ebenfalls in eine aufrechte<br />

Position<br />

• Wiederholen Sie die<br />

Übung zur anderen Seite<br />

1<br />

2<br />

Übung Alternating<br />

Steps (Side-Steps mit<br />

Oberkörperdrehung)<br />

• Ausgangsposition: Halten<br />

Sie den ViPR quer vor der<br />

Brust<br />

• Machen Sie einen Schritt<br />

zur Seite und drehen Sie<br />

den Oberkörper mit in<br />

Bewegungsrichtung aus.<br />

• Gehen Sie wieder in<br />

die Startposition und<br />

wiederholen Sie die Übung<br />

zur anderen Seite<br />

1<br />

2<br />

Übung 3-Step Sagittal<br />

Shuffle (3-Schritt-Shuffle<br />

nach vorne)<br />

• Ausgangsposition: Halten<br />

Sie den VIPR in beiden<br />

Händen vor sich und gehen<br />

Sie in die Knie<br />

• Machen Sie drei schnelle<br />

Schritte nach vorne und<br />

richten Sie sich mit dem<br />

ViPR auf<br />

• Kehren Sie die Bewegung<br />

um, indem Sie drei Schritte<br />

rückwärts ausführen, und<br />

kommen Sie wieder in die<br />

Ausgangsstellung zurück<br />

• Wiederholen Sie die Übung<br />

Den ViPR erhalten sie in verschiedenen Gewichtsklassen von 4-20 kg. Sie<br />

können ihn bei Perform Better Europe bestellen (www.perform-better.de).<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 23


Längste Trainingspause<br />

3 Tage<br />

Kürzeste Trainingspause<br />

Bizeps-Curl<br />

insges.<br />

(beidarmig, Kurzhantel)<br />

286<br />

Fortschritte bei Bizepsübungen<br />

(% Steigerung in Wochen 1-4)<br />

Durchschn. Glukosewert 5.3 mmol/L<br />

Klimmzug<br />

Hammer-<br />

25%<br />

Curl<br />

Bizeps-Curl<br />

14%<br />

Langhantel-<br />

Curl<br />

25%<br />

11 Stunden<br />

Beste Steigerung beim<br />

Hanteltraining (Wochen 1-4)<br />

Geringste Steigerung beim<br />

Hanteltraining (Wochen 1-4)<br />

Woche<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

33.3%<br />

Kurzhantelpressen<br />

auf der<br />

Schrägbank<br />

(18 auf 24 kg)<br />

0%<br />

Umgekehrter<br />

Kurzhantel-Curl<br />

(20 kg)<br />

Klimmzüge<br />

8<br />

8<br />

10<br />

10<br />

20%<br />

Curlpult<br />

7%<br />

192 bpm<br />

Maximale<br />

Herzfrequenz<br />

Gewicht<br />

Tag 1<br />

70 kg 70.9 kg<br />

11.52km<br />

Längster Lauf<br />

188 bpm<br />

Max. Frequenz<br />

(Laufen)<br />

Gewicht<br />

Tag 30<br />

59 bpm<br />

Durchschn.<br />

Ruhepuls<br />

162 bpm<br />

Durchschn.<br />

Frequenz<br />

(Laufen)<br />

115 bpm Durchschn.<br />

Frequenz (Gewichtheben)<br />

168 bpm<br />

Max. Frequenz<br />

(Gewichtheben)<br />

49 km<br />

Langstrecke<br />

(innen und<br />

außen)<br />

6.44<br />

Min./km<br />

Durchschn.<br />

Tempo<br />

4 min./<br />

km<br />

Max. Tempo<br />

82<br />

Schritte/<br />

Min.<br />

Durchschn.<br />

Schrittfrequenz<br />

99<br />

Schritte/<br />

Min.<br />

Max.<br />

Schrittfrequenz<br />

BMI Tag 1 21,8<br />

BMI Tag 30 22,1<br />

Pressen insges.<br />

(Kurzhantel)<br />

194<br />

Workouts mit<br />

14 Gewichten<br />

1geplantes<br />

Workout verpasst<br />

(Verletzung)<br />

1.215 Min.<br />

Trainingszeit<br />

insges.<br />

170 Min.<br />

gefaulenzt im<br />

Dampfbad, Sauna<br />

und Whirlpool<br />

64/MARCH 24/NOVEMBER 2011/mensfitness.co.uk<br />

2011/mensfitness.de


Existenz-Analyse<br />

BILANZ<br />

ZIEHEN<br />

Nie war es einfacher, die gesundheitlichen Aspekte und<br />

Gewohnheiten aller Lebensbereiche aufzuzeichnen. Aber<br />

bringt das etwas für die <strong>Fitness</strong>, die Zufriedenheit und die<br />

Leistung? Mark Bailey von MF hat es für Sie getestet.<br />

ie die meisten anderen sportlich<br />

W<br />

aktiven Leute bin ich davon<br />

überzeugt, dass ich gesund lebe.<br />

Ich trainiere vier bis fünf Mal die<br />

Woche, arbeite nicht viel mehr als<br />

acht Stunden am Tag und schlafe<br />

jede Nacht schätzungsweise<br />

acht Stunden. Abends kommen meistens frisch gekochte<br />

Lebensmittel auf den Tisch. Außerdem ernähre ich mich<br />

ausgewogen, wenn man vom gelegentlichen Fastfood-<br />

Hühnchen einmal absieht. Doch nur 48 Stunden nach<br />

Beginn eines vierwöchigen Experiments, bei dem ich mich<br />

mit Sensoren, Blutproben, Handy-Apps und Websites<br />

selbst überwachen will, um meinen Standpunkt auf diesen<br />

Seiten in harte empirische<br />

Fakten zu gießen, stoße<br />

ich auf ein Problem: Ich<br />

liege vollkommen falsch.<br />

Hier ein praktisches Beispiel<br />

von Tag 2: Ich wache um<br />

6:50 Uhr nach fünf Stunden<br />

und 48 Minuten Schlaf auf.<br />

Die Pulsmessung ergibt eine<br />

„mäßige“ <strong>Fitness</strong>-Stufe,<br />

einen Punkt unterhalb<br />

des Durchschnitts. Die<br />

Analyse eines Bluttropfens ergibt, dass meine Glukosewerte<br />

unterhalb der Vorgabe von 3,8 Millimol pro Liter (mmol/l)<br />

liegen. Außerdem arbeite ich nicht weniger als 11 Stunden,<br />

bevor ich 7 Kilometer auf dem Laufband zurücklege und<br />

mit einem Defizit von 536 Kalorien ins Bett falle. Beim<br />

„Laufen“ kratzt mein Puls gerade mal an der mäßigen<br />

Belastungsstufe von 145 bpm. Wenn ich ehrlich sein soll,<br />

habe ich dabei auch die ganze Zeit nur Sport geschaut.<br />

Selbstbeobachtung<br />

„Die Selbstanalyse ist ein wachsender Trend, bei dem<br />

die täglichen Aktivitäten messbar gemacht werden, um<br />

individuelle Rückschlüsse zu ziehen. Dank intelligenter Geräte,<br />

Handy-Apps und Website-Algorithmen ist es mittlerweile<br />

ganz einfach, vom REM-Schlaf und der Eiweißzufuhr über<br />

die Trittfrequenz beim Radfahren bis hin zur zurückgelegten<br />

Strecke alles zu erfassen. Es ist sogar möglich, das<br />

psychologische Profil per Twitter zu ermitteln (tweetpsych.<br />

com), um seinen relativen Optimismuswert zu bestimmen<br />

oder sein Sexleben überwachen zu lassen (bedposted.com).<br />

Gemessen werden hier Startzeit, Dauer und Qualität.<br />

„Im Moment ist die Selbstanalyse noch etwas für<br />

„Im Moment ist die Selbstanalyse<br />

noch etwas für zwanghafte<br />

Persönlichkeiten. Aber schon bald<br />

werden sich fast alle Menschen<br />

selbst überwachen.“<br />

zwanghafte Persönlichkeiten, Technikfr eaks und<br />

<strong>Fitness</strong>fanatiker. Aber schon bald werden sich fast<br />

alle Menschen selbst überwachen“, meint Kevin Kelly,<br />

Mitbegründer des Blogs Quantified Self (QS), in dem<br />

es um die Selbstüberwachung geht. „Warum? Es ist<br />

einfach und billig. Und es hilft. Das ist mit Zahlen<br />

hinterlegte Selbsterfahrung. Das Leben auf dem<br />

Prüfstand. Es hat etwas sehr Tiefgründiges.“<br />

Die Mitgliedszahlen bei QS haben sich im letzten Jahr<br />

verdreifacht. Von San Francisco bis nach Sydney werden<br />

weltweit 21 neue regelmäßige Gruppen für Mitglieder<br />

angeboten. Die Daily Burn-Website, ein soziales Netzwerk<br />

zur Überwachung der Gesundheit, kann bereits über eine<br />

Million Mitglieder vorweisen, während die Nike+-Website<br />

von vier Millionen Menschen<br />

zur Laufanalyse genutzt<br />

wird. Die Selbstanalyse ist<br />

ein großer Wirtschaftszweig.<br />

Und sie scheint zu<br />

funktionieren. Steven<br />

Dean, der die QS-Treffen<br />

in New York leitet, konnte<br />

mit dieser Methode seine<br />

Zeit für den Halbmarathon<br />

von zehn auf knapp<br />

über sieben Minuten pro<br />

Meile steigern. „Ich zeichnete meine Herzfrequenz, die<br />

Entfernung, das Tempo, die Zeiten, die Energieniveaus,<br />

die Stimmung und die Schlafdauer auf“, sagt er. „Dann<br />

passte ich auf der Basis meiner Beobachtungen meine<br />

Trainings-, Ernährungs- und Schlafgewohnheiten<br />

entsprechend an. Wenn die morgendliche Herzfrequenz<br />

erhöht war, war klar, dass ich möglicherweise übertrainiert<br />

war und eine trainingsfreie Woche brauchte.“<br />

Unterm Mikroskop<br />

Andere gehen noch weiter. Der Grafikdesigner Nicholas<br />

Felton hat beispielsweise seine Lebensdaten ab 2005 zu<br />

Jahresstatistiken zusammengefasst und veröffentlicht.<br />

Im Jahr 2008 trank er 408 Gläser Bier, las 2.440 Seiten in<br />

Büchern und spielte 62 Stunden lang „Grand Theft Auto<br />

IV“. Der Softwareentwickler Mark Carranza indes unterhält<br />

ein durchsuchbares Archiv mit einer Million Ideen, die ihm<br />

seit 1984 in den Kopf gekommen sind (unter webbrain.<br />

com kann jeder selbst seine Einfälle hochladen).<br />

Seth Roberts, ein emeritierter Professor der<br />

Psychologie von der University of California, hält seine<br />

Selbstversuche schon seit 35 Jahren fest. „Ich habe<br />

93 Std.<br />

Fernsehen<br />

46 Duschen<br />

2<br />

besuchte<br />

Spiele<br />

116 bpm<br />

Maximale<br />

Herzfrequenz als<br />

Zuschauer<br />

12 Std.<br />

in Zügen<br />

und U-Bahnen<br />

4<br />

Actionfilme<br />

8<br />

Seifenopern-<br />

Folgen<br />

24<br />

Im TV<br />

gesehene<br />

Spiele<br />

80bpm<br />

Durchschn.<br />

Herzfrequenz als<br />

Zuschauer<br />

5 Abende<br />

im<br />

Wirtshaus<br />

6 Filme<br />

0<br />

Fahrten<br />

zum<br />

Kino<br />

1<br />

Kinderfilm<br />

1 Std. 12 Min<br />

Zähnebürsten<br />

301.016<br />

Schritte<br />

316<br />

Kalorien in<br />

90 Min. als<br />

Zuschauer<br />

verbraucht<br />

140 Min<br />

mit Fußballübertragungen<br />

vergeudet<br />

1<br />

Liebeskomödie<br />

11<br />

Besuche im<br />

Supermarkt<br />

2<br />

familiäre<br />

Chauffeurdienste<br />

% des Gesamteinkommens<br />

33% Miete<br />

9% Rechnungen<br />

6,7% Magazine/Bücher/Reisen<br />

5,8% Kneipe/Wirtshaus<br />

5,3% Lebensmittel<br />

2,3% <strong>Fitness</strong>center<br />

37,9% Sonst. (Steuern/Einlagen)


31,5%<br />

Arbeitszeit<br />

62 Std.<br />

Längste Arbeitswoche<br />

53 Std.<br />

Durchschn.<br />

wöchentliche Arbeitszeit<br />

48 Std.<br />

Limit laut Arbeitszeitgesetz<br />

Beginn der<br />

schlechtesten<br />

Nacht<br />

Durchschn.<br />

Weckzeit<br />

Beginn<br />

der<br />

besten<br />

Nacht<br />

Durchschn.<br />

Schlafenszeit<br />

neue Wege gefunden, um abzunehmen, mehr Schlaf zu bekommen und<br />

die Stimmung zu verbessern“, sagt er. So nahm er 16 Kilo ab, indem er<br />

Fruktosewasser trank, fand heraus, dass er nachts besser schlafen kann,<br />

wenn er das Frühstück auf 11 Uhr verschiebt, und stellte fest, dass das<br />

Betrachten von Gesichtern im Fernsehen seine Laune verbesserte.<br />

Tim Ferriss, der Autor des Werks „The 4-Hour Body“, ließ sich einen<br />

Dexcom Seven-Blutglukosesensor in den Unterleib einpflanzen, um<br />

seine Ernährung zu überwachen. Der Schweizer Millionär Dan Stoicescu<br />

beschäftigt sich derweil mit der Aufzeichnung der Grundbausteine des<br />

Lebens. Im Jahr 2008 zahlte er etwa 245.000 Euro, um sich durch Knome,<br />

ein privates Unternehmen, das auf dem Gebiet der Genomforschung<br />

arbeitet, sein komplettes Genom entschlüsseln zu lassen. Wenn jetzt<br />

neue DNA-Marker bestimmter Krankheiten entdeckt werden, kann er sein<br />

Risiko abschätzen. „In den letzten sieben Jahren hat die Technik drastische<br />

Fortschritte gemacht, was Kosten<br />

und Genauigkeit angeht“, so<br />

George Church, der als Professor<br />

für Genetik an der renommierten<br />

amerikanischen Harvard-Universität<br />

arbeitet und Knome mitbegründete.<br />

„Der Preis liegt inzwischen bei<br />

unter 3.550 Euro pro Person. Das<br />

wären 20 Jahre lang etwa 14,80<br />

Euro pro Monat. Dieser Preis ist<br />

durchaus gerechtfertigt, wenn<br />

man die möglichen Auswirkungen auf Karriere und Familie bedenkt.“<br />

Zahlenspiele<br />

Ich werde wohl eher nicht mit meiner DNA Gott spielen.<br />

Aber ich will einmal vier Wochen lang versuchen, meine Werte<br />

festzuhalten und sehen, was ich dabei über mich herausfinde. Ein<br />

Polar RS800CX-Herzfrequenzmesser hilft mit dabei, meine Workouts<br />

aufzuzeichnen. Meine täglichen Bewegungen überwache ich mit<br />

einem Ki Fit-Armband und einem Omron-Schrittzähler. Die Apps<br />

für iPhone 4 und Samsung Galaxy S halten indes alles fest – vom<br />

Kalorienverbrauch über die Trainingseinheiten bis hin zur getrunkenen<br />

Menge Wasser und den verbrauchten finanziellen Ressourcen.<br />

Tagsüber falle ich in der Öffentlichkeit unangenehm auf, weil ich<br />

piepse wie R2D2 und eilig auf die Toilette renne, um etwas Blut in<br />

„Ich hetze auf die<br />

Toilette, um Blut in ein<br />

Glukose-Messgerät zu<br />

geben.“<br />

meinen Accu-Chek Aviva Nano-Glukosesensor zu geben, um die<br />

Auswirkungen des Hühnerbrust-Sandwiches auf meinen Stoffwechsel zu<br />

überprüfen. Nachts wachen eine Sleeptracker-Uhr sowie das Kopfband<br />

Zeo Personal Sleep Coach über meinen Schlaf. Letzteres sieht nur<br />

bedingt gut aus und ist optisch nur der Bringer, wenn die Freundin<br />

versteckte erotische Fantasien mit chilenischen Bergarbeitern hegt.<br />

Die Wahrheit schmerzt. Ich habe durchaus das Ziel, Muskeln<br />

aufzubauen. Aber mein Gewichtstraining ist relativ planlos. An sieben<br />

der ersten 14 Tage habe ich nicht genug Kalorien als Treibstoff fürs<br />

Training aufgenommen. Zum Muskelwachstum reicht es schon zweimal<br />

nicht. Der ausbleibende Zuwachs, den ich ganz lapidar immer meinen<br />

„schlanken Genen“ zugeschrieben habe, ist in Wirklichkeit eine ganz<br />

logische mathematische Rechnung. Am zwölften Tag bin ich 612<br />

Kalorien von meinem auf 3.300 Kalorien festgesetzten Ziel entfernt.<br />

Ich absolviere zwar Cardiotraining.<br />

Dabei ist aber meine Herzfrequenz<br />

so niedrig, dass es sich mein innerer<br />

Schweinehund während des Workouts<br />

noch locker mit einem Cocktail in der<br />

Hängematte gemütlich machen kann.<br />

Meine Ernährung ist einigermaßen<br />

gesund, aber schrecklich einseitig.<br />

Huhn, Nudeln, Paprika, Tomaten,<br />

Spinat und Zwiebeln tauchen in acht<br />

der ersten 14 Abendessen auf, und bei<br />

den restlichen zehn Gerichten spielt das Huhn die Hauptrolle. Meiner<br />

Hochrechnung zufolge bin ich jedes Jahr für den Tod von etwa 250<br />

ahnungslosen Hühnern verantwortlich. Ich sehe, wie ihre einsamen<br />

Geflügelseelen um mich herum die Körner vom Boden picken.<br />

Daneben fehlt es in meiner Ernährung an knochenstärkendem<br />

Vitamin K und an Vitamin A, welches gut für die Augen ist. Die Bluttests<br />

bestätigen zudem, dass weißer Toast mit Marmelade nicht wirklich<br />

gesund ist. Obwohl ich jeden Tag eimerweise Wasser trinke (vielleicht<br />

sogar zu viel), höre ich unerklärlicherweise abends um acht damit auf.<br />

Dabei braucht der Körper gerade nach den <strong>Fitness</strong>einheiten am meisten<br />

Flüssigkeit. Im Bett verbringe ich in der Tat oft acht Stunden. In dieser<br />

Zeit wird aber mitunter gelesen, gearbeitet und ferngesehen. Wirklichen<br />

Schlaf bekomme ich pro Nacht weniger als sechs Stunden. Eine weitere<br />

Erkenntnis: Die wöchentliche Arbeitszeit liegt bei über 50 Stunden, und<br />

14 Min<br />

Durchschn.<br />

Zeit bis zum<br />

Einschlafenasleep<br />

9-26 Min<br />

Zeitspanne bis<br />

zum Einschlafen<br />

1 Std.<br />

18 Min<br />

Durchschn.<br />

Tiefschlaf<br />

1 Std. 53 Min<br />

Durchschn.<br />

REM-Schlaf<br />

6 Std.<br />

19 Min<br />

Durchschn. Schlaf<br />

pro Nacht<br />

7-8 Std.<br />

Durchschn. empfohlene<br />

Schlafdauer<br />

3<br />

Durchschn.<br />

Schlafpausen pro<br />

Nacht<br />

4<br />

Nächte mit<br />

Wadenkrämpfen<br />

42 % Leichter<br />

Schlaf<br />

(2 Std. 42 Min)<br />

32 % REM-Schlaf<br />

(2 Std. 1 Min)<br />

24 % Tiefschlaf<br />

(1 Std. 32 Min)<br />

2 %<br />

Wachzustand<br />

(7 Min)<br />

Typische Nacht<br />

Gesamte Dauer 6 Std. 14 Min.<br />

26/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Existenz-Analyse<br />

ich arbeite an sieben Tagen die Woche. Als finanzielle Laster entpuppen<br />

sich Zeitungen und Magazine. Die kleinen täglichen Ausgaben summieren<br />

sich. So gebe ich jährlich knapp 1.400 Euro für bedrucktes Papier aus.<br />

Harte Fakten<br />

Ich bin geschockt. Das Kaloriendefizit, der Schlafmangel und die<br />

Zeitungsbilanz treffen mich hart. Die repetitive Ernährung schreibe<br />

ich der Macht der Gewohnheit zu: Anscheinend kam ich eines Tages<br />

auf die Gleichung „Huhn + Pasta = gesund“ und koche seither auf<br />

Autopilot. Beim Training mangelt es mir einfach an Zielstrebigkeit.<br />

Allein die Aufzeichnung dieser Daten hat aber gezeigt, wo die<br />

Schwachstellen und Quellen der Selbsttäuschung liegen.<br />

„Mit einer konkreten Messung sind Ziele einfacher zu erreichen“,<br />

sagt Roberts, der dahingehend bei Selbstversuchen viel Erfahrung<br />

sammelte. „Durch die Analyse von Daten ist es möglich, Faktoren<br />

zu isolieren. Eine einfache Zielsetzung hat nicht denselben<br />

Effekt.“ Letztes Jahr nahm ich mir vor, in zwei Monaten zwei Kilo<br />

an Muskelmasse zuzulegen. Es hat nicht geklappt. Wer die Daten<br />

analysiert anstatt des Ziels, erfährt die Gründe. Bei mir lag es an der<br />

unzureichenden Ernährung und den zu anspruchslosen Workouts.<br />

Manche Probleme sind einfach zu lösen. Laut Daily Burn muss ich mehr<br />

Brokkoli essen, um Vitamin K aufzunehmen, und Süßkartoffeln, um<br />

mehr Vitamin A abzubekommen. Die Water Tracker-App gibt derweil<br />

Erinnerungsmeldungen zum „Nachtanken“ am Abend aus, und der<br />

Herzfrequenzmesser hilft mir, mich zu intensivem Intervalltraining zu<br />

zwingen. Durch die verbesserte Kalorienzufuhr und Workoutstruktur war<br />

es außerdem möglich, den Wert beim Bankdrücken mit Kurzhanteln von 24<br />

auf 28 Kilo zu steigern. Die Eingabe der Daten ins Handy ist zwar lästig, aber<br />

ich ernähre mich jetzt gesünder. So weiß ich inzwischen, dass Hüttenkäse<br />

17 Gramm weniger Fett hat als Feta. „Durch die manuelle Eingabe wird<br />

die Aufmerksamkeit noch stärker auf die Zahlen gelenkt“, sagt Kelly.<br />

Aber es ist nicht alles so einfach. Die Beinübungen machen<br />

langsamere Fortschritte und sind dennoch anstrengend.<br />

Ein weiteres Problem ist die zusätzliche<br />

Fettzufuhr durch die erhöhte Kalorienaufnahme. Und obwohl sich ein<br />

strenger überwachter Fernsehkonsum positiv auf den Schlaf auswirkt, sind<br />

die sieben Stunden Nachtruhe immer noch weit entfernt. Ich schaffe es<br />

auch nicht, am Wochenende nicht zu arbeiten.<br />

1 große Tafel<br />

Schokolade<br />

3 halbe Hühner<br />

mit würzigem Reis<br />

und Kohl<br />

41 Hühnerbrüste<br />

21<br />

Eiweißshakes<br />

2 x 340 g Glas<br />

Bio-Erdnussbutter<br />

2.400 g Nudeln 109 Scheiben<br />

Vollkornbrot<br />

11 Dosen Thunfisch 38 Eier 4 Pizzen mit Wurst<br />

92<br />

28 Klementinen<br />

42 Bananen<br />

1 Birne<br />

5 Äpfel<br />

7 Orangen<br />

2 Grapefruits 2 Portionen Trauben<br />

5 Kiwis<br />

Frucht Snacks<br />

3.300 Kalorien pro Tag<br />

(geschätztes Ziel für 2 kg Zunahme)<br />

147 Liter Wasser<br />

0 Kalorien<br />

Durchschn. tägl.<br />

Kalorienverbrauch<br />

2,842<br />

2,871<br />

3,283<br />

3,344<br />

1 2 3 4<br />

Woche<br />

16 Gläser Bier<br />

2,442 Kalorien<br />

4 Flaschen Bier<br />

1 Glas Rotwein<br />

568 Kalorien<br />

119 Kalorien<br />

15 Liter Milch<br />

6,630<br />

Kalorien<br />

Insgesamt<br />

verbrauchte<br />

Kalorien<br />

Fett Kohlenhyd. Eiweiß<br />

28% 44% 28%<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 27


Die Nabelschau kann sich allerdings auch schnell in Egozentrik verwandeln. In der<br />

vierten Woche habe ich das Gefühl, ich wäre in die Matrix eingestöpselt worden<br />

und die Welt bestünde nur noch aus endlosen Zahlenreihen. Im Wirtshaus (550<br />

Schritte von der Haustür entfernt) sehe ich nur noch 244-Kalorien-Gläser neben<br />

verführerischen 809-Kalorien-Pizzen stehen. Bei der Taufe meiner Nichte starre<br />

ich gedankenverloren aufs Buffet, weil ich nicht weiß, welcher Käse fürs Sandwich<br />

verwendet wurde. Was nicht zählbar ist, wird nicht gegessen. Als mich eine<br />

Freundin nebenbei fragt „Na, wie läuft’s?“, spucke ich die neusten statistischen<br />

Werte der aktuellen Weckzeiten aus. Obwohl das wohl kaum das ist, was sie hören<br />

wollte. Wer sein Leben analysiert, läuft Gefahr, das Leben selbst zu vergessen.<br />

Realitätsprüfung<br />

Ehrlich gesagt: Ich bin verwirrt. Es ist nicht schwer, eine Kalorienbilanz zu ziehen,<br />

die Grafik auf dem Herzfrequenzmesser nachzuverfolgen oder die Schlussfolgerung<br />

zu ziehen, dass das gemütliche Sofa Schuld an der mangelnden Wasserzufuhr ab acht<br />

Uhr abends ist. Aber warum genau wache ich jede Nacht drei Mal mit Wadenkrämpfen<br />

auf? Warum steigt am Dienstag die Zahl meiner Google-Abfragen? Ist eine maximale<br />

Frequenz 99 Schritten pro Minute in Ordnung? Was ist, wenn die Software, die<br />

immer wieder sagt, ich soll mehr in mich hineinstopfen, völlig danebenliegt?<br />

Ich habe alle Daten, aber nicht alle Antworten. „Nur die Wenigsten verfügen über die<br />

nötigen Hilfsmittel oder das erforderliche Wissen, um ihre Daten auszuwerten“, so Dean.<br />

„Ich kenne Sportler, die ihre Daten zur Auswertung an Trainer weitergeben.“ Ian Li vom<br />

Human-Computer Interaction Institute der amerikanischen Carnegie Mellon University,<br />

ist ebenfalls dieser Meinung, fügt aber hinzu, dass es Zeit wird für neue Hilfsmittel zur<br />

Auswertung der Daten. „Wissen und fachmännische Analyse sind und bleiben aber ein<br />

wichtiger Bestandteil der Selbstanalyse“, sagt er. „Die Entwickler werden sich eher auf<br />

die Analyse konzentrieren: Wie kann die Software die Daten transparenter darstellen?“<br />

Jetzt ist auch verständlich, warum Felton seine Reisegewohnheiten und GTA-<br />

Statistiken in derart fesselnden Grafiken und Diagrammen zusammenfasst.<br />

„Das Gehirn ist ein visuelles Organ. Bildbelege sind ein wesentlicher<br />

Bestandteil, um Trends und Ausreißer zu bestimmen“, meint er.<br />

‚Vielleicht werden wir<br />

personalisierte Vorschläge von<br />

einem Arzt erhalten, den wir<br />

per künstlicher Intelligenz selbst<br />

erschaffen haben.‘<br />

Selbstreflexion<br />

Durch die Untersuchung eigener Daten zusammen mit Fachleuten und<br />

die Veröffentlichung neuer Interpretationssoftware lassen sich vielleicht<br />

aktuelle Wissenslücken schließen. Aber die Menschen können auch<br />

viel voneinander lernen. Auf der Website CureTogether etwa sind die<br />

Ergebnisse von Selbstversuchen bestimmter Patientengruppen wie etwa<br />

von Menschen mit Depressionen oder Rückenschmerzen nachzulesen.<br />

„CureTogether erhöht den Nutzen individueller Daten durch den Vergleich mit<br />

Tausenden anderen Betroffenen“, erklärt Alexandra Carmichael, die Mitbegründerin<br />

der Plattform. Sie selbst konnte ihre Migräne mithilfe einer glutenfreien Ernährung<br />

besiegen, die ihr andere Patienten vorgeschlagen hatten. Die nächtlichen Wadenkrämpfe<br />

sind ein Problem, das auch 282 andere Mitglieder kennen. 49 Prozent von ihnen<br />

glauben, Dehydratation sei die Ursache. Angesichts meiner H20-Abstinenz nach<br />

acht Uhr abends könnte das die Antwort sein, nach der ich gesucht habe.<br />

„Eines Tages wird uns ein Medizincomputer individuelle Ratschläge geben können. So<br />

etwas Ähnliches wie der Deep Blue, der im Schach eingesetzt wird“, so Carmichael. „Die<br />

Selbstanalyse wird Teil des Alltags. Seiten wie CureTogether werden die Datenströme<br />

überwachen und den Benutzer vor dem Kuchen warnen, den er noch essen will,<br />

wenn er schon genug Zucker aufgenommen hat, oder einen Weckruf starten,<br />

wenn die Gehirnwellen im Schlaf auf eine bevorstehende Migräne hindeuten.“<br />

Das ist eine faszinierende Zukunftsvision. Im Moment können wir noch eine<br />

DIE 5 BESTEN… Websites zur Selbstanalyse<br />

Online-Hilfsmittel zum Aufzeichnen, Analysieren<br />

und Auswerten persönlicher Daten.<br />

Besuchte Webseiten<br />

(tägl. Durchschn.)<br />

SONNTAG 113<br />

www.sportanalytix.com/de<br />

Ein kostenloses Trainingstagebuch zum<br />

Dokumentieren und Auswerten von<br />

Laufdaten, das der Leistungskontrolle und<br />

Trainingssteuerung dient. Das Programm<br />

beinhaltet Analysefunktionen und<br />

grafische Darstellungen des Trainings,<br />

über die der Nutzer seine Fortschritte<br />

verfolgen kann. Kernbereiche sind das<br />

Ausdauertraining und der Körperfettanteil.<br />

Außerdem soll schneller erkennbar sein,<br />

wann der Anwender übertrainiert ist.<br />

trainingstagebuch.org<br />

Die Seite ist eine kostenlose Trainingsplattform<br />

zur Unterstützung von Freizeitsportlern. Laut<br />

Betreiber sind bereits über 20.000 Nutzer<br />

angemeldet, die ihre Daten über das Gratis-<br />

Angebot verwalten. Neben grafischen<br />

Darstellungen der Trainingseinheiten<br />

werden Funktionen zur Trainingsplanung,<br />

Organisation von Daten, Erstellung persönlicher<br />

Trainingspläne, Anzeige von Strecken sowie zum<br />

Austausch mit anderen Mitgliedern angeboten.<br />

www.lebensmittel-tabelle.de<br />

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MONTAG 196<br />

DIENSTAG 243<br />

MITTWOCH 185<br />

DONNERSTAG 189<br />

FREITAG 223<br />

SAMSTAG 76<br />

28/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Existenz-Analyse<br />

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Menge von Apps, Websites und Geräten mit Erinnerungsfunktion lernen. Aufs Wesentliche<br />

reduziert hat die Selbstanalyse mir Augenblicke der Selbstreflexion beschert. Ich habe<br />

wichtige Erfahrungen gemacht, von denen ich gesundheitlich als auch sportlich profitieren<br />

werde: Ich werde beim Training weiterhin einen Herzfrequenzmesser verwenden, an meinen<br />

Schlafproblemen arbeiten und versuchen, einige unschuldige Hühnerseelen zu verschonen.<br />

Die ständige Selbstanalyse ersetze ich lieber alle paar Monate durch einen Komplettcheck, um<br />

herauszufinden, wo ich schon auf der richtigen Fährte bin und wo noch Verbesserungsbedarf<br />

besteht. Bis es jedoch wieder soweit ist, betrachte ich das Bier wieder als erfrischendes,<br />

schäumendes soziales Ereignis statt als unheilvolles Glas voller nüchterner Zahlen.<br />

2.213<br />

E-Mails<br />

erhalten<br />

901<br />

E-Mails<br />

verschickt<br />

63<br />

Facebook-<br />

Logins<br />

DIE 3 BESTEN ... Geräte<br />

Zeo Personal Sleep Coach<br />

Die zugegebenermaßen recht<br />

unattraktiv wirkende Uhr<br />

mit Kopfband<br />

analysiert die<br />

Gehirnwellen,<br />

um Tief, REMund<br />

leichten<br />

Schlaf gegenüberzustellen.<br />

Außerdem misst sie die<br />

Dauer bis zum Einschlafen.<br />

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Lebensmittel<br />

und Getränke auf den<br />

10.00-11.00 Uhr<br />

Zeitpunkt der<br />

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Suchanfragen<br />

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meistgekauften Artikel wie Impact Whey Isolate,<br />

Kreatinmonohydrat und L Glutamine eingeführt, um<br />

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Wie kann Myprotein exakt dieselben Produkte, mit denselben<br />

Premiumzutaten kostengünstiger anbieten? Anscheinend<br />

konnten sie als größter Markenhersteller von Proteinpulvern<br />

in Europa bei Großbestellungen bessere Bedingungen von<br />

Großhändlern aushandeln und Teile des Profits opfern, um die<br />

Preise ihrer breiten Auswahl an Sportnahrung zu senken..<br />

Jens Kaiser, Marketingmanager von Myprotein.com/de, sagt<br />

dazu, „Der wirtschaftliche Rückgang hat anscheinend die<br />

Einkaufsprioritäten der Konsumenten verändert. Derzeit wird<br />

mehr denn je Wert auf wahre Qualität und das Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis gelegt. Es ist die Philosophie unseres Unternehmens<br />

ständig mit unseren Lieferanten daran zu arbeiten Kosten zu<br />

senken und dabei nur Zutaten bester Qualität zu verwenden.<br />

Um diese Qualität durchgängig sicherzustellen sind wir nach<br />

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Ihres Körpers. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Athleten<br />

und Menschen mit einem aktiven Lebensstil durch die Belastung<br />

des Körpers während des Trainings mehr Nährstoffe benötigen als<br />

weniger aktive Menschen.<br />

Das Big Deal Paket enthält: True Whey (Milchschokolade)<br />

Kreatinemonohydrat (250 g), Omega 3, 6 und 9: (120 Kapseln)<br />

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mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 29


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Die beste Austrüstung für aktive Männer<br />

Net Torjäger busters<br />

Bereit für Get die neue ready Saison? for the new season with MF’s<br />

Ihr MF-Kauf-Tipp test of the für best die neuen football Fußballschuhe.<br />

boots around<br />

Schaft „Ein Schaft aus Leder<br />

verbessert das Ballgefühl, weil sich<br />

das Material von Natur aus besser an<br />

den Fuß anschmiegt und eintragen<br />

lässt“, erklärt Kyle Elliot von<br />

footy-boots.com.<br />

„Der Kunststoff ist hingegen in der<br />

Regel leichter und nimmt bei nasser<br />

Witterung nicht so viel Flüssigkeit<br />

auf. Bei manchen Schuhen wird<br />

Känguruleder verwendet, das<br />

die besten Eigenschaften beider<br />

Materialien in sich vereint.“<br />

Sohle „Es ist wichtig, bei<br />

jeder Witterung die richtige<br />

Sohle zu wählen – sowohl aus<br />

Gründen des Spielkomforts,<br />

als auch, um Verletzungen<br />

vorzubeugen. Metallstollen sind auf<br />

weichem und nassem Untergrund<br />

griffiger, während bei Nocken die<br />

Gefahr sinkt, sich auf festerem Boden<br />

das Fußgelenk zu verdrehen.“<br />

Gewicht „Die Hersteller haben<br />

in den vergangenen 18 Monaten<br />

wieder fieberhaft am Gewicht ihrer<br />

Modelle gearbeitet. Sowohl bei Puma<br />

als auch Adidas gibt es mittlerweile<br />

Schuhe mit unter 150 Gramm.<br />

Während ein geringeres Gewicht den<br />

offensichtlichen Vorteil hat, dass sich<br />

der Spieler leichtfüßiger bewegen kann,<br />

bieten die Leichtgewichte gleichzeitig<br />

aber den anfälligen Fußbereichen<br />

wie etwa dem verletzungsanfälligen<br />

Mittelfußknochen auch<br />

weniger Schutz.“<br />

Absatz „Im Absatz befindet sich<br />

ein Plastikteil, das als Fersenkappe<br />

bezeichnet wird. Es erfüllt zwei<br />

Funktionen: Einerseits verbessert<br />

es die Stabilität, andererseits<br />

schützt es die Achillesferse, die bei<br />

Gewichtsverlagerungen für festen<br />

Stand sorgt. Bei alten Verletzungen<br />

an der Achillesferse lohnt es sich,<br />

einen schwereres Schuhwerk mit einer<br />

breiten Fersenkappe zu wählen.“<br />

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zu den<br />

for<br />

Ergebnissen<br />

the results<br />

des<br />

of MF- MF’s<br />

football Fußballschuh- boots<br />

Tests test<br />

30/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Immer am Ball<br />

Mit den richtigen Fußballschuhen in<br />

eine erfolgreichere Saison<br />

> Hi-Tec Pro Series SI<br />

Ca. 34.- Euro<br />

Dieser Fußballschuh mit einem dicken, schweren<br />

Obermaterial ist kräftig und robust und bietet dem<br />

Fuß in jeder Situation einen guten Schutz. Seine<br />

traditionellen Metallstollen sind perfekt für einen<br />

schlammigen Fußballplatz im Winter, eignen sich aber<br />

überhaupt nicht für einen harten Untergrund. Technisch<br />

versierte Spieler tun sich wahrscheinlich auf Grund des<br />

zusätzlichen Gewichts und der fehlenden Kontrolle ein<br />

wenig schwer, aber der günstige Preis macht diesen<br />

Schuh zu einer ausgezeichneten preisbewussten<br />

Wahl für einen Ausputzer, der zur Sache geht.<br />

hi-tec.com<br />

< Mizuno Wave Ignitus<br />

Ca. 137.- Euro<br />

Das Obermaterial des Ignitus aus weichem Känguruhleder<br />

bietet einen beeindruckenden Komfort und ein<br />

ausgezeichnetes Ballgefühl. Die dreilagige Fersenkappe<br />

sorgt für einen hervorragenden Schutz. Aber das typische<br />

„effetlose“ Mukaiten-Innenrist-Panel, das einem Schuss eine<br />

unvorhersehbare Flugbahn verleihen soll, dient hauptsächlich<br />

dazu, dem Schuh ein zusätzliches unerwünschtes<br />

Gewicht aufzubürden. Langstollen im Fersenbereich<br />

bieten eine sehr gute Traktion auf schlammigem<br />

Untergrund, aber auf festerem Untergrund können sie zu<br />

Stöckelschuhen mit Gleichgewichtsproblem werden.<br />

waveignitus.com<br />

BESTER<br />

KOMFORT<br />

< Hummel Legend<br />

Ca. 113.- Euro<br />

Bei diesem Schuh dreht sich alles um Komfort – vom<br />

Obermaterial aus weichem Känguruhleder über die<br />

Polsterungseinlegesohle bis hin zu der innen mit Leder<br />

verkleideten Fersenkappe. Während die meisten<br />

modernen Fußballschuhe in grellen Farben angeboten<br />

werden, verleihen das einfache Design und das<br />

zurückhaltende Muster dem Legend ein Gefühl von<br />

Tradition. Die geformte Laufsohle eignet sich gut für<br />

das Spiel auf hartem Untergrund. Auf schlammigen<br />

Fußballplätzen im Winter würde man sich jedoch ein<br />

wenig mehr Haftung wünschen.<br />

prodirectsoccer.com/de<br />

> Nike Tiempo IV Elite<br />

Ca. 315.- Euro<br />

Das 2011-Modell ist eine aktualisierte Version des Tiempo-<br />

Stiefels aus den 1990er-Jahren, der von Cantona, Maldini<br />

und Romario bekannt gemacht wurde, und hat eine elegante<br />

Optik mit einem Hauch von alter Schule. Das<br />

Lederobermaterial fühlt sich kräftig und doch sehr leicht an.<br />

Eine zusätzliche Stütze im Fußgewölbe und an der Ferse lässt<br />

den Schuh besser auf Richtungsänderungen reagieren. Eine<br />

Kombination aus abgerundeten Stollen und zwei Querstollen<br />

in der Mitte bieten eine ausgezeichnete Traktion auf nassem<br />

Untergrund, aber die längeren Stollen im Fersenbereich<br />

können auf hartem Untergrund ein wenig unbequem sein.<br />

BESTER IM<br />

TEST<br />

nike.de<br />

32/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Fußballschuhe<br />

GearHound<br />

> Umbro Geometra Pro SG<br />

Ca. 148.- Euro<br />

Ein Obermaterial aus extra dickem Leder und eine<br />

robuste Ferseneinfassung verleihen dem Geometra viel<br />

Stärke und Stabilität. Obwohl er schwerer ist als ein<br />

durchschnittlicher Schuh hat Umbro den Schaumstoff<br />

„Passkissen“ mit Formgedächtnis am Innenrist zur<br />

Verbesserung der Kontrolle und als Ausgleich für das<br />

mangelnde Feingefühl eingearbeitet. Eine integrierte<br />

Einlegesohle sorgt für einen bequemen Sitz.<br />

umbro.com<br />

BESTER<br />

SPEED<br />

< Puma V1.11<br />

Ca. 155.- Euro<br />

Das stilisierte Design und das grelle synthetische<br />

Obermaterial werden zwar nicht jedermanns<br />

Geschmack treffen, aber dieser Fußballschuh ist<br />

mit einem Gewicht von nur 228 Gramm zweifellos<br />

ideal für Raser. Er bietet bei Tacklings nicht viel<br />

Schutz im Bereich des Vorderfußes, aber eine<br />

äußere Fersenkappe trägt zur Verbesserung<br />

der Stabilität bei. Eine Schnürsenkelabdeckung<br />

mit Klettverschluss sorgt für einen guten<br />

Sitz und eine glatte Schussfläche.<br />

puma.com<br />

> Asics Lethal DS 3 IT<br />

Ca. 94.- Euro<br />

Während einige Fußballschuhe mit kräftigen<br />

Farben (und einem hohen Preis) von sich reden<br />

machen, entscheidet sich der Asics Lethal für einen<br />

bescheideneren Auftritt. Das einfache und bequeme<br />

Design des Obermaterials ermöglicht ein genaues<br />

Passen des Balls und ein Durchziehen des Fußes beim<br />

Schießen. Das wichtigste Merkmal ist eine erhabene<br />

Ferse, die Sie in eine aggressive Laufposition versetzt<br />

und die Belastung der Achillessehne verringert.<br />

asics.de<br />

< Adidas AdiPower Predator<br />

Ca. 177.- Euro<br />

Das ist kein Fußballschuh für die<br />

Stammtischfreizeitmannschaft. Vielmehr spricht er Spieler an,<br />

die sich immer noch darüber ärgern, dass sie als Kind nicht von<br />

einem großen Verein auserkoren wurden. Zu den<br />

beeindruckenden Merkmalen gehört ein<br />

Silikonkautschukmaterial, das den Effet erhöht, ein<br />

„Powerspine“, wodurch die Schüsse kräftiger werden, und eine<br />

„Sprint-Frame“-Laufsohle, die das Gewicht des Schuhs um 25<br />

Prozent verringert.<br />

Leider scheint sich auch der Komfort um einen ähnlichen<br />

Prozentsatz verringert zu haben.<br />

adidas.de<br />

mensfitness.de/NOVEMBER 2011/33


Modedüfte<br />

Mit diesen neuen Duftnoten von stilvollen Modemarken<br />

können Sie Ihren Duft ein wenig aufmöbeln.<br />

1<br />

YSL L’Homme<br />

Gingembre<br />

Dieses neue Angebot<br />

von YSL ist ganz<br />

nach dem Duft, äh<br />

Geschmack, von MF. Es<br />

ist kräftig und maskulin<br />

mit einer empfindsamen<br />

Note. In der klobigen<br />

vereisten Flasche<br />

verbirgt sich eine<br />

Duftkomposition aus<br />

Bergamotte, Ingwer und<br />

haitianischem Vetiver.<br />

Ca. 43 Euro für 60 ml<br />

2<br />

Hugo Just<br />

Different<br />

Der Name verrät, dass<br />

dieser Duft einzigartig<br />

ist. In Wirklichkeit ist es<br />

eine verbesserte Version<br />

des klassischen Duftes<br />

Hugo Man in demselben<br />

Wasserflaschenbehälter<br />

im Armeestil. Das Ziel<br />

ist, das Konzept, „Dinge<br />

anders zu sehen“, zu<br />

erfassen. Und das wird<br />

mit einem frischen,<br />

minzigen Duft erreicht.<br />

Ca. 42 Euro für 100 ml<br />

3<br />

Diesel Fuel<br />

For Life Denim<br />

Dieser Duft ist so sexy,<br />

dass Sie, wenn Sie ihn<br />

auftragen, gar nicht<br />

versuchen müssen, witzig<br />

oder charmant zu sein,<br />

oder Ihre Arbeit interessant<br />

erscheinen zu lassen,<br />

damit sich die Frauen<br />

für Sie interessieren.<br />

Die Formel für diesen<br />

heißen Duft ist eine<br />

Kombination aus Sternanis,<br />

Himbeere und Lavendel.<br />

Ca. 51 Euro für 75 ml<br />

4<br />

Dunhill Custom<br />

Der neue Duft von<br />

Dunhill bietet Ihnen die<br />

Möglichkeit absoluter<br />

Individualität. Nicht durch<br />

ein Vermischen mit einem<br />

aromatischen Stoff Ihrer<br />

Wahl, sondern indem Sie<br />

den Flaschenverschluss<br />

an Dunhill einsenden<br />

und mit Ihren Initialen<br />

gravieren lassen. Der Duft<br />

selber ist eine maskuline<br />

Mischung aus schwarzem<br />

Pfeffer und Weihrauch<br />

mit hölzernen Noten.<br />

Ca. 48 Euro für 50 ml<br />

5<br />

Marc Jacobs<br />

Bang<br />

Bei dieser Verfeinerung<br />

des ursprünglichen Duftes<br />

Bang geht es einzig allein<br />

darum, Mut zu beweisen<br />

und selbstbewusst<br />

aufzutreten. Ein Zitrusduft<br />

sorgt für Leichtigkeit,<br />

Sandelholz verleiht ihm<br />

die männliche Note und<br />

Kaschmirmoschus ist der<br />

Garant für die Sinnlichkeit.<br />

Ca. 47 Euro für 50 ml<br />

2<br />

3<br />

1<br />

5<br />

4<br />

34/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Pflege<br />

GearHound<br />

WAS GIBT’S NEUES?<br />

Ralph Lauren<br />

Big Pony-Deo<br />

Die Deospray-Kollektion Big Pony versteht, dass Sie Ihren Duft<br />

Ihrer jeweiligen Tätigkeit anpassen möchten. Die aus vier<br />

Produkten bestehende Familie umfasst einen Zitrusduft für<br />

sportliche Anlässe, einen hölzernen Duft für das Abenteuer, einen<br />

fruchtigen Duft für Ereignisse, die einen gewissen Stil erfordern,<br />

und einen orientalisch angehauchten Duft für die Verführung.<br />

Aber passen Sie bloß auf, dass Sie sie nicht verwechseln. Sonst<br />

meint noch der Vorstopper der gegnerischen Mannschaft, dass<br />

Sie versuchen, ihn anzumachen.<br />

Ca. 17 Euro für 200 ml<br />

IM TEST<br />

Rasiergels<br />

Welches Gel bietet Ihnen<br />

die glatteste Rasur?<br />

Gillette Fusion<br />

ProGlide Gel<br />

Ca. 5,70 Euro für 250 ml<br />

Sheabutter und Glyzerin<br />

sorgen dafür, dass das<br />

Gesicht während der<br />

Rasur feucht bleibt. Der<br />

unaufdringliche,<br />

angenehme Duft erfrischt<br />

die Sinne.<br />

King Of Shaves SuperGel<br />

Ca. 4,60 Euro für 150 ml<br />

Mit diesem nach Zitrusfrüchten<br />

duftenden Gel fühlen Sie sich<br />

erfrischt ohne das sonst nach<br />

einer Rasur typische<br />

Spannungsgefühl. Allerdings wird<br />

die Haut nicht optimal auf die<br />

Rasur vorbereitet, sodass die<br />

Gefahr besteht, dass Sie sich<br />

schneiden.<br />

L’Oréal Paris Men<br />

Expert Hydra Energetic<br />

Ca. 5,80 Euro für 150 ml<br />

Das hellorange Gel verwandelt<br />

sich in einen ergiebigen<br />

Schaum. Mit dem darin<br />

enthaltenen Vitamin C<br />

wird die Haut aufgeweckt<br />

und wirkungsvoll gegen<br />

Rasurbrand geschützt.<br />

WAS GIBT’S NEUES?<br />

Oral-B Pro Expert<br />

Das ist das erste Mal, dass sowohl Zinnfluorid als auch das<br />

Polyphosphatsystem in einer Zahnpasta verwendet wurden. Nein, wir<br />

können es auch kaum glauben. Das Ergebnis dieser kühnen<br />

dentalen Vereinigung ist die Vermeidung von Verfärbung<br />

(natürlich dank des Zinnfluorids) und ein frischer Atem<br />

(dafür ist das Polyphosphatsystem zuständig).<br />

Außerdem schützt sie gegen<br />

Zahnfleischerkrankungen, verlangsamt<br />

die Bildung von Löchern und schützt<br />

gegen Zahnstein.<br />

Ca. 4 Euro für 75 ml<br />

Boots No7<br />

Anti-Friction<br />

Ca. 7,70 Euro für 150 ml<br />

Das dünne, seifig aussehende<br />

Gel ist nicht sehr<br />

vertrauenerweckend, aber es<br />

lässt den Rasierer glatt über<br />

das Gesicht gleiten und sorgt<br />

so für eine gute Glattrasur mit<br />

minimalem Brand.<br />

Wilkinson Sword<br />

Hydro Moisturizing<br />

Ca. 4,10 Euro für 250 ml<br />

Das ist ein gutes Allzweck-<br />

Gel, mit dem das Gesicht<br />

gut auf die Rasur<br />

vorbereitet wird und die<br />

Haut danach beruhigt.<br />

mensfitness.de/NOVEMBER 2011/35


GearHound<br />

Sportuhren<br />

Herr über die Zeit 3<br />

Verbessern Sie Ihre Leistung mit diesen<br />

funktionsreichen Sportuhren.<br />

1<br />

2<br />

4<br />

5<br />

Am Besten zum Laufen<br />

1 Garmin<br />

Forerunner 610<br />

Ca. 410 Euro<br />

Die Forerunner bietet eine<br />

Vielzahl an Laufdaten,<br />

einschließlich Ihrer Zeit,<br />

zurückgelegter Strecke,<br />

verbrannter Kalorien und GPS-<br />

Position. Der Zugriff auf die<br />

Statistiken erfolgt über einen<br />

benutzerfreundlichen<br />

Berührungsbildschirm, der<br />

schweißresistent und<br />

spritzwasserfest und doch<br />

empfindlich genug ist, um mit<br />

Laufhandschuhen benutzt werden<br />

zu können. Sie verfügt sogar über<br />

einstellbare Vibrationsalarme, die<br />

Ihnen mitteilen, dass Sie Ihre Zeit<br />

oder Streckenziele erreicht haben.<br />

garmin.com/de<br />

Am Besten zum<br />

Schwimmen<br />

2 Speedo Men’s<br />

150 Lap Watch<br />

Ca. 85 Euro<br />

Diese Uhr ist bis in eine Tiefe<br />

von 100 Meter wasserfest<br />

und enthält eine Stoppuhr<br />

mit einem 150-Runden-<br />

Speicher und einem<br />

Countdown-Zähler mit zehn<br />

Intervallzeitgebern. So<br />

können Sie mühelos Ihren<br />

Fortschritt im Pool verfolgen.<br />

Das geringe Gewicht und das<br />

elegante Ziffernblatt stellen<br />

dem Wasser einen<br />

minimalen Widerstand<br />

entgegen. Der Silikonriemen<br />

ist so bequem und dünn,<br />

dass Sie ihn kaum bemerken.<br />

speedo.de/de<br />

Am Besten für<br />

Wintersport<br />

3 Timex<br />

Expedition WS4<br />

Ca. 170 Euro<br />

Mit dem auffälligen Riemen im<br />

Tarn-Look und der nicht zu<br />

übersehenden Anzeige im<br />

Breiformat zieht die WS4 auf der<br />

Piste zweifellos die Blick auf sich.<br />

Aber mit einer Vielzahl nützlicher<br />

Funktionen hat sie auch ein<br />

Innenleben, das hält, was die<br />

Optik verspricht: ein Barometer,<br />

ein Kompass und ein<br />

Thermometer. Als zusätzliche<br />

Sicherheitsfunktion liefert sie<br />

auch die Wettervorhersage für die<br />

nächsten vier bis sechs Stunden,<br />

damit Sie schlechtem Wetter aus<br />

dem Weg wedeln können.<br />

timex.de<br />

Am Besten zum Surfen<br />

4 Rip Curl<br />

Ventura<br />

Tidemaster 2<br />

Ca. 180 Euro<br />

Mit Gezeitendiagrammen für<br />

Strände auf der ganzen Welt<br />

finden Sie mit der Tidemaster<br />

immer die besten Surfplätze, egal<br />

wo Sie auch sind. Ihr robustes<br />

Gehäuse ist für raue Wellen<br />

gemacht und bis auf eine Tiefe<br />

von 100 Meter wasserfest. Sie<br />

kann auch großen<br />

Temperaturschwankungen<br />

standhalten. Zu den nützlichen<br />

zusätzlichen Funktionen gehören<br />

eine Stoppuhr und ein<br />

Countdown-Zähler.<br />

ripcurl.com<br />

Am Besten für<br />

Triathlon<br />

5 Polar RCX5<br />

MULTI<br />

Ca. 410 Euro<br />

Diese sportartunabhängige Uhr<br />

verfügt über Profile, mit denen Sie<br />

während des Trainings zwischen<br />

verschiedenen Disziplinen hin und<br />

her schalten können, ohne die Zeit<br />

oder Daten zu verlieren. Die Funktion<br />

zur Zonenoptimierung hilft Ihnen<br />

dabei, Ihre Trainingseinheiten<br />

effizienter zu gestalten, indem Sie<br />

Ihre Herzfrequenzzonen einstellen,<br />

um sicher zu sein, dass Sie immer mit<br />

der richtigen Intensität trainieren.<br />

Ein kleiner GPS-Sensor verfolgt Ihre<br />

Route, die Sie nach dem Training auf<br />

der Website von Polar nachverfolgen<br />

können.<br />

polar.deutschland.de<br />

36/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


MF-MOTORSPORT<br />

SPEZIAL<br />

MF MOTORSPORT<br />

SPEZIAL<br />

RACING WITH THE<br />

CHAMPIONS<br />

Men’s <strong>Fitness</strong> war live vor Ort, um die Rennen der<br />

DTM & Moto-GP genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />

Oschersleben und Misano hießen die Stationen.<br />

Wir haben mit den Fahrern gesprochen und versucht<br />

herauszufinden, was es bedeutet, diese hochgezüchteten<br />

Renn-Maschinen am Limit zu bewegen.<br />

DTM-Fahrer Ralf Schuhmacher und die MotoGP-Piloten<br />

Sandro Cortese und Ben Spies (ehemaliger Superbike-<br />

Champion), gaben Men’s <strong>Fitness</strong> Einblicke in ihre<br />

Trainingsvorbereitungen und Rennerfahrungen.<br />

Drei Rennfahrer, drei verschiedenen Klassen, drei Philosophien<br />

Pure Racing!<br />

Von Oliver Bloss<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 37


RALF SCHUHMACHER<br />

RENNFAHRER AUS LEIDENSCHAFT<br />

Der Mann hat Motorsport im Blut! Bereits als Dreijähriger saß Ralf<br />

Schuhmacher im Kart, um nach erfolgreichen Zwischenstationen<br />

in der Formel 3 und der japanischen Formel Nippon schließlich<br />

in der Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, zu landen. Elf Jahre<br />

und 180 F1-Rennen später, wechselte er in die DTM, die Deutsche<br />

Tourenwagenmeisterschaft. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten, hat sich<br />

Ralf in dieser Saison die ersten Podiumsplätze erkämpft und schaut mit<br />

Optimismus in die Zukunft. MF traf Ralf Schuhmacher beim 8. DTM-Lauf in<br />

Oschersleben und fand einen erstaunlich gelassenen Top-Piloten vor, der<br />

sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt – bei negativen Ereignissen,<br />

ebenso wie bei seinen Erfolgen. Was das heißt, lesen Sie hier.<br />

Von Oliver Bloss<br />

38/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


MF-MOTORSPORT<br />

SPEZIAL<br />

Ralf, Du fährst gerade Deine beste DTM-<br />

Saison. Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf<br />

der Saison?<br />

Im Vergleich zu den letzten Jahren kann ich sicherlich<br />

zufrieden sein. Es sind allerdings auch noch Ergebnisse dabei, die<br />

mir nicht so gefallen. Aber im Großen und Ganzen sind wir auf<br />

dem richtigen Weg.<br />

Du hast in Deiner Rennfahrer-Vita 180 Rennen<br />

in der Formel 1 zu verzeichnen und vorher<br />

bereits Erfolge wie den Gewinn der Formel<br />

Nippon-Meisterschaft gefeiert. Der Start in<br />

Deine DTM-Karriere verlief eher schleppend.<br />

Was motiviert Dich nicht aufzugeben, wenn<br />

es nicht auf Anhieb klappt, auf das Podium<br />

zu fahren?<br />

Die Motivation ist im Grunde immer die gleiche: Gut zu sein,<br />

das Beste aus sich herauszuholen, und letztendlich auch das ein<br />

oder andere Rennen zu gewinnen. Auch wenn es am Anfang<br />

nicht so gut gelaufen ist, hat das an meiner Motivation nichts<br />

geändert. Ich glaube auch, dass letztendlich jeder Fahrer so<br />

denkt. Außerdem arbeite ich in einem tollen Team bei Mercedes<br />

und bekomme jede notwendige Unterstützung. Somit ist das<br />

alles kein Thema für mich.<br />

Kommen wir zu Deinem Training.<br />

Musstest Du Dich umstellen, als Du in<br />

die DTM gewechselt bist? Worin liegen<br />

die Unterschiede in der Vorbereitung, im<br />

Vergleich zu Deinen Zeiten in der Formel 1?<br />

Aufgrund der höheren Fliehkräfte, werden in der Formel-1<br />

die Nackenmuskeln natürlich stärker beansprucht und<br />

dementsprechend trainiert. Für mich als Fahrer in der<br />

DTM ist die Grundstärke wichtiger, um der Belastung<br />

in den Sitzen entgegenzuwirken. Das gilt auch als<br />

Präventivmaßnahme für die Bandscheiben. Um den Job<br />

auszuüben, müssen wir nicht unbedingt den <strong>Fitness</strong>level<br />

eines Hochleistungssportlers wie beispielsweise eines<br />

Triathleten haben. Im Auto kommt man nicht permanent<br />

an diese Grenzen heran.<br />

Wie verteilt sich Dein Training in den<br />

Bereichen Kraft und Cardio?<br />

Zu Formel-1-Zeiten habe ich relativ viel Kraftsport betrieben,<br />

was im Nachhinein nicht unbedingt immer hilfreich war.<br />

Mittlerweile bestehen circa zwei Drittel meines Trainings<br />

aus Bewegungs- und Rumpfgymnastik zur Stabilisation des<br />

gesamten Körpers. Das Krafttraining bezieht sich in erster Linie<br />

auf Ausdauer. Aber natürlich werden Nacken, Arm-, Oberkörperund<br />

Brustbereich nicht vernachlässigt.<br />

Wie viel Zeit nimmst Du Dir dafür?<br />

Während der Saison trainiere ich vier Mal in der Woche<br />

jeweils ca. zweieinhalb Stunden. In der Off-Season lege ich<br />

einen Tag Pause in der Woche ein.<br />

Fällt es Dir schwer, Dein Gewicht zu halten?<br />

Du lebst in Österreich und schmackhafte<br />

„Schmankerl“ warten vor Deiner Haustür.<br />

(Lacht) Da habe ich Glück, ich stehe nicht gerade auf<br />

Schweinebraten und Konsorten. Ich ernähre mich eigentlich<br />

schon von Haus aus sehr gesund. Ich esse gerne Fleisch, Fisch,<br />

Pasta und Salate. Da gibt es also keine allzu großen Probleme.<br />

15 Jahre Motorsport auf höchstem Niveau –<br />

wo zwickt’s heute?<br />

Ich habe den Vorteil, dass ich im Gegensatz zu Fußballern<br />

oder Tennisspielern relativ entspannt im Auto sitzen kann. Ich<br />

meine, bei mir werden keine Gelenke oder Bänder extrem und<br />

auf lange Zeit beansprucht, was Folgeschäden auf sich ziehen<br />

kann. Aber klar, in manchen Bereichen merke ich, dass man<br />

etwas mehr als früher machen muss, um den gewünschten<br />

<strong>Fitness</strong>level zu halten.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 39


Auf welche Übungen könntest Du dabei am<br />

ehesten verzichten?<br />

Um ehrlich zu sein, sind Kniebeugen mit Schulter-Gewichten nicht<br />

so mein Ding. Dehnungsübungen zählen ebenfalls nicht zu meinen<br />

Favoriten. Da bin ich schon mal etwas faul, ab und an.<br />

Gibt es ein spezifisches Training für den<br />

Automobilsport?<br />

Außer besagtem Nackentraining eher nicht. Früher, zu Formel-1-<br />

Zeiten, hatten wir den Vorteil, dass der Körper aufgrund der vielen<br />

und regelmäßigen Testfahrten konstant beansprucht wurde und dies<br />

als Training ausreichend war. Die beanspruchte Muskulatur wurde<br />

dadurch automatisch verbessert. Es gab auch mal Versuche mit Sitz-<br />

Simulationen und Gewichten am Lenkrad. Das war jedoch nichts für<br />

mich.<br />

Sind Dir Siege oder eine konstante Saison<br />

wichtiger?<br />

Der Wille zum Sieg ist sicher immer da, keine Frage. Insbesondere<br />

nach den bisherigen Ergebnissen. Das Interessante an der DTM ist,<br />

mit der gleichen Basis, also dem gleichen Material, wie meine drei<br />

Teamkollegen ins Rennen zu gehen und einfach das Beste daraus zu<br />

machen. Die Chancen sind gegeben, man muss sie nur nutzen.<br />

Dein erster Sieg in der Formel 1 gelang Dir 2001<br />

in Imola, Italien. Welche Erinnerungen hast Du<br />

daran?<br />

Wenn ich ehrlich bin, gar keine.<br />

Stolze Aussage!<br />

Wirklich, das war für mich nicht so berauschend. Zu diesem<br />

Zeitpunkt saß ich bereits einige Jahre im „Formel-1-Zug“, und der<br />

Moment, den Sieg zu genießen, war relativ kurz. Das nächste Rennen<br />

stand an und die Erwartungshaltung wurde größer. Das lief eher unter<br />

dem Motto „Passiert und das Nächste“.<br />

40/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


MF-MOTORSPORT<br />

SPEZIAL<br />

Ein Negativerlebnis Deiner Karriere war<br />

Dein Unfall im BMW-Williams, 2004 beim<br />

GP in den USA. Leichte Wirbelverletzungen,<br />

Gehirnerschütterung und drei Monate Pause<br />

waren das Ergebnis. Wie gehst Du heute<br />

damit um? Denkst Du noch daran?<br />

Eigentlich gar nicht. Das Jahr danach, als ich das erste Mal<br />

wieder durch diese Kurve fuhr, da war mir etwas mulmig. Das<br />

Positive an der Geschichte war, als ich mich nach drei Monaten<br />

Pause wieder in das Auto setzte, habe ich gemerkt, wie viel<br />

Spaß ich am Fahren habe und wie sehr ich dieses Gefühl<br />

vermisste.<br />

Im Jahre 2005 bist Du zu Toyota gewechselt.<br />

Ein Team mit sehr hohem Budget, aber auch<br />

extrem hoher Erwartungshaltung seitens<br />

des japanischen Konzerns. Der gewünschte<br />

Erfolg blieb jedoch aus, und es war sicher<br />

keine leichte Zeit für Dich als Fahrer. Wie<br />

siehst Du die Sache heute?<br />

Die Philosophie von Toyota war in meinen Augen sehr<br />

schwer umzusetzen. Der Spaß im Team war aber definitiv<br />

gegeben. Die Jungs in Köln waren und sind eine super Truppe.<br />

Das war der wichtigste Antrieb für mich während der drei Jahre<br />

bei Toyota. Ich hatte während dieser Zeit nie ein Problem, mich<br />

zu motivieren. Als Rennfahrer denkst du von Rennen zu Rennen<br />

und hoffst immer auf eine Verbesserung.<br />

Fiel Dir Dein anschließender Ausstieg aus<br />

der Formel 1 schwer?<br />

Nein! Es gab zwar Angebote, aber ich muss ehrlicherweise<br />

sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt (nach drei Jahren Toyota;<br />

Red.) keinen Nerv mehr hatte. Meine damalige Devise lautete:<br />

Entweder hat man ein Team, wo man vorne mitfährt, oder man<br />

lässt es!<br />

“Meine damalige<br />

Devise lautete:<br />

Entweder man hat<br />

ein Team, wo man<br />

vorne mitfährt, oder<br />

man lässt es!.”<br />

Ralf zu seinem Ausstieg aus der Formel-1<br />

Wo liegen Deiner Meinung nach die<br />

sportlichen Pluspunkte in der DTM<br />

gegenüber der Formel 1?<br />

Die Competition unter gleichen Voraussetzungen. Es gilt,<br />

das Auto sehr schnell und am Limit zu bewegen. Das ist sogar<br />

schwieriger als in der Formel 1. Und hier gibt es keine Ausreden,<br />

da man mit dem gleichen Material wie seine Teamkollegen<br />

unterwegs ist. Ein weiterer Pluspunkt ist der Umgang im<br />

Fahrerlager untereinander. Das gleiche gilt für die Fans, die hier<br />

etwas näher an das Geschehen herankommen. Auch wenn<br />

man vielleicht das ein oder andere Autogramm mehr geben<br />

muss, es macht wirklich Spaß.<br />

Abschließende Frage: Wie sehen Deine<br />

sportlichen Ziele aus?<br />

Ich möchte sicher noch ein paar Jahre in der DTM fahren<br />

und konstante Ergebnisse abliefern. Und natürlich möchte ich<br />

früher oder später mein erstes Rennen gewinnen und auf dem<br />

Siegertreppchen ganz oben stehen.<br />

Fotos: daimlerag<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 41


MotoGP<br />

FASZINATION & WAHNSINN<br />

AUF ZWEI RÄDERN<br />

„Männer auf fliegenden Kisten“ ist wohl nicht die grazilste Beschreibung der Piloten<br />

der MotoGP, kommt der Wirklichkeit jedoch relativ nahe. Nur dass es sich bei den<br />

„Kisten“ um hochgetunte „Hightech-Maschinen“ handelt. Diese zu beherrschen,<br />

erfordert neben technischen und fahrerischen Können sicherlich auch eine gehörige Portion<br />

Mut und etwas Wahnsinn. Wer mit über dreihundert Sachen auf eine Kurve zurast und dafür<br />

einen Bremsweg von gerade mal einhundert Metern zur Verfügung stehen hat, muss definitiv<br />

wissen, was er tut. Um solch eine Maschine zu beherrschen und bis an die<br />

Grenzen des physikalisch Machbaren zu bringen, sind optimale <strong>Fitness</strong><br />

und körperliche Bestform Voraussetzung. MF besuchte das<br />

Rennen in Misano, schaute hinter die Kulissen des<br />

Spektakels und sprach mit denjenigen, die<br />

es wissen müssen.<br />

Von Oliver Bloss<br />

42/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


MF-MOTORSPORT<br />

SPEZIAL<br />

Misano World<br />

Circuit, Italien<br />

• Anfang September 2011<br />

• 32 Grad<br />

• 80.000 Zuschauer<br />

• Heimat-Grand Prix von Valentino<br />

Rossi, dem erfolgreichsten<br />

italienischen Motorrad-Rennfahrer<br />

aller Zeiten, versehen mit<br />

gottgleichem Status im eigenen<br />

Land<br />

• Schauplatz und zwölfter<br />

Austragungsort des Rennkalenders<br />

der wohl anspruchsvollsten<br />

Rennserie auf zwei Rädern:<br />

MotoGP!<br />

Wer zum ersten Mal einen Lauf<br />

dieser Serie live erleben möchte,<br />

muss und darf sich auf etwas<br />

gefasst machen. Hört man das tiefe<br />

Brüllen und Röcheln der MotoGP-<br />

Aggregate schon von weitem, spürt<br />

man unwillkürlich das Adrenalin<br />

in sich aufsteigen, welches sich<br />

komplett entlädt, wenn die<br />

Maschinen bei ohrenbetäubendem<br />

Sound mit über 300 km/h an<br />

einem vorbeirauschen und mit<br />

unglaublicher Bremsverzögerung<br />

in die nächste Kurve eintauchen.<br />

Das dabei des Öfteren nur noch<br />

das Vorderrad den Asphalt<br />

berührt, ist für die Piloten nichts<br />

Außergewöhnliches. Physik? Zählt<br />

hier scheinbar nicht.<br />

Speziell in der höchsten Klasse, der<br />

MotoGP, sind die Ansprüche an<br />

Fahrer und Material extrem hoch<br />

und verlangen von beiden alles ab.<br />

Nicht minder spektakulär verhält<br />

es sich in der Moto2, in der<br />

Stefan Bradl vom Viessman<br />

Kiefer Racingteam auf seiner<br />

Kalex eine sensationelle Saison<br />

fährt und gute Chancen hat,<br />

den Weltmeister-Titel nach<br />

Deutschland zu holen. Betrachtet<br />

man sich explizit dieses Rennen<br />

hier in Misano (Bradl erkämpfte<br />

sich nach einem atemberaubenden<br />

Rennen einen hervorragenden<br />

2. Platz), kann man verstehen,<br />

warum es einige Motorsportfans<br />

gibt, die dem teilweise etwas<br />

behäbigen Rennverlauf der<br />

Formel-1 abgeschworen haben<br />

und mittlerweile die Action der<br />

MotoGP bevorzugen. Motorsport<br />

vom allerfeinsten!<br />

Wenn es um „Action“ geht, dann<br />

ist man bei den „125ern“ auf der<br />

sicheren Seite. In der leichtesten<br />

Klasse wird um jeden Zentimeter<br />

hart gekämpft und das Starterfeld<br />

mit über 30 Fahrern bietet<br />

Raum für alle möglichen (und<br />

unmöglichen) Rennmanöver.<br />

Deutsche Hoffnung und erfolgreichster<br />

Fahrer in dieser Klasse ist der 21-jährige<br />

Sandro Cortese vom Intact-Racing Team<br />

Germany. Derzeit auf Platz 4 liegend, hat der<br />

sympathische Berkheimer gute Chancen, am Ende der<br />

Saison unter die Top 3 zu kommen. Auf seiner Aprilia<br />

RSA (70 kg, 50 PS, 220 km/h) gelang ihm vor kurzem<br />

sein erster Saisonsieg beim GP in Brünn. Zweite<br />

Plätze und Pole-Position unterstreichen seine klasse<br />

Performance auf dem Bike.<br />

„Mit der Saison bin ich bisher absolut zufrieden<br />

und ich fühle mich zur Zeit wirklich super“, erzählte<br />

Sandro MF nach dem Qualifying, das er als Vierter<br />

(ebenso wie das anschließende Rennen) beendete.<br />

Mit seinen 61 Kilogramm bei einer Größe von 1,69<br />

Meter bringt er optimale Voraussetzungen für den<br />

Sport mit. „Richtig“, sagt Sandro „jedes Kilo zu viel<br />

auf der Maschine kann wertvolle Zeit kosten. Man<br />

muss topfit sein, um auf dem Motorrad bestehen zu<br />

können, speziell bei so heißen Temperaturen, wie wir<br />

sie hier in Misano haben. Zu viele Muskeln können<br />

speziell in meiner Klasse von Nachteil sein, da sich<br />

das Gewicht bei niedrigeren PS-Zahlen und leichterer<br />

Maschine eher bemerkbar macht. Im Grunde zählt<br />

das Gesamtpaket, ein Mix aus körperlicher <strong>Fitness</strong>,<br />

Muskulatur, Kondition und mentaler Stärke.“<br />

Betrachtet man die Fahrer während Ihrer Arbeit<br />

auf dem Bike, kommt man nicht umhin, sich die<br />

Frage zu stellen, wie man über eine komplette Renndistanz mit einer Länge von rund 40 Minuten<br />

Laufzeit, unter solch extremen Bedingungen konzentriert bleiben kann. „Gezieltes Ausdauer- und<br />

Konzentrationstraining sind unablässig“, meint Sandro „Man darf sich zu keiner Sekunde einen<br />

Fehler erlauben und dies über die komplette Renndistanz. Voraussetzung dafür ist eine perfekte<br />

Grundausdauer. Diese trainiere ich mir mit Sprints und 400-m-Läufen an“. Sicherlich eine Methode, die<br />

den geborenen Motorsportler nicht immer sonderlich begeistert. „Allerdings“, lacht Sandro „man muss<br />

seinen inneren Schweinehund schon überwinden, um sich vier Mal hintereinander über eine Distanz<br />

von 400 Metern zu quälen. Da gibt es Schöneres!“<br />

Interessante Trainingsmethoden bevorzugt Sandros Trainer, wenn es um mentale Vorbereitung<br />

geht. „Man muss auf den Punkt topfit sein und auch in extremen Situationen konzentriert bleiben<br />

können. Wir trainieren dies unter anderem in Simulationstrainings. Beispielsweise treibe ich<br />

meinen Puls durch mehrere Sprints hintereinander in extreme Höhen, um anschließend mit einem<br />

konzentrierten Wurf auf einen Basketballkorb, ein auf den Punkt genaues und positives Ergebnis<br />

abzuliefern. Das kann man dann anschließend auch im Rennen umsetzen.“<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 43


Bei einem Trainingsaufwand von rund 6 Tagen in der Woche ist der Anteil<br />

im Kraftraum mit gerade mal ein 1 bis zwei Tagen relativ kurz gehalten.<br />

„Ich trainiere in erster Linie Beine, Nacken und Arme“, erklärt Sandro. „Im<br />

Grunde geht es darum, eine strukturierte Muskulatur und grundlegende Kraft<br />

aufzubauen, da diese sehr wichtig ist, um das Motorrad in allen Situationen<br />

zu beherrschen. Eine gute Muskulatur ist auch bei einem Sturz von Vorteil,<br />

der manchmal sehr schmerzvoll sein kann und im Motorradsport keine<br />

Seltenheit ist. Zuviel Muskelmasse ist allerdings eher kontraproduktiv,<br />

speziell wenn man, wie in meiner Klasse, noch etwas mehr auf das Gewicht<br />

achten muss.“ Dass sich dieses immer in optimalen Parametern bewegt,<br />

dafür sorgen ein ausgewogener Ernährungsplan und regelmäßige Einheiten<br />

mit dem Konditions-Trainer. Ebenso ist in den ersten zwei Tagen nach den<br />

Rennen Ruhe und Entspannung angesagt. Erholung ist ein wichtiger Teil des<br />

Trainings, was von vielen Sportlern immer wieder unterschätzt wird.<br />

Auf die Frage nach seinen Zielen, was die laufende und kommende Saison<br />

betrifft, gibt sich Sandro berechtigt optimistisch. „ Mein Ziel ist es, dieses<br />

Jahr unter die Top 3 zu kommen und in der nächsten Saison in die 250er-<br />

Klasse zu wechseln. Ich denke, das sollte kein Problem sein. Und ganz klar,<br />

mein großes Ziel ist es, in der Königsklasse, der MotoGP, zu fahren und dort<br />

auch Rennen zu gewinnen.“<br />

Ben, bisher hast<br />

Du eine sehr<br />

abwechslungsreiche<br />

Saison hinter Dir?<br />

Allerdings, der Saisonstart verlief alles andere<br />

als glücklich. Inzwischen konnten wir gute<br />

Ergebnisse abliefern, mehrere Podiumsplätze<br />

einfahren und auch den ersten Sieg (in Assen)<br />

feiern. Wir haben eine gute Konstanz erreicht<br />

und liegen nun voll im Soll.<br />

Dieses von Sandro Cortese angesprochene (End-) Ziel hat Yamaha<br />

Spitzen-Pilot Ben Spies (27) bereits erreicht. Wie sich ein Sieg in der<br />

Königsklasse anfühlt, konnte der aus Memphis, Tennessee stammende<br />

Amerikaner bereits beim Grand Prix in Assen am eigenen Körper<br />

erleben. Mit seiner Yamaha YZR-M1 (200 PS, über 320 km/h) möchte er<br />

Weltmeister und Teamkolleg Jorge Lorenzo den Titel streitig machen.<br />

Ausgezeichnet mit dem „Rookie of the Year“-Titel, konnte der dreifache<br />

US-Superbike-Champ letztes Jahr bereits einen gelungenen Einstand in<br />

der MotoGP-Klasse feiern. Im Fahrerlager ist der relaxte und tätowierte<br />

Racer für sein exzessives Training bekannt und nahm sich für Men’s<br />

<strong>Fitness</strong> die Zeit, über seine Ziele und Trainingsvorlieben zu plaudern.<br />

44/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


MF-MOTORSPORT<br />

SPEZIAL<br />

Worauf gilt es bei extrem heißen Rennen wie hier in<br />

Misano zu achten, um topfit ins Rennen zu gehen?<br />

In erster Linie das Übliche. Viel Trinken, auf die Ernährung achten und<br />

wenn möglich etwas Ausspannen zwischen den Trainings und dem<br />

Rennen. Was allerdings leichter gesagt ist als getan (lacht).<br />

Was nimmst Du während der Renntage zu Dir?<br />

Ehrlich gesagt nichts Ungewöhnliches. Neben den üblichen Aufbauund<br />

Magnesium-Drinks esse ich im Grunde, was ich möchte. Nichts<br />

Außergewöhnliches. Ich denke, dass da jeder Fahrer etwas verschieden<br />

ist und herausgefunden hat, was speziell für seinen Körper das Beste ist.<br />

Du hast den Ruf, einer der körperlich fittesten Piloten im<br />

gesamten Fahrerlager zu sein. Speziell auf Deinen Sport<br />

bezogen, worauf kommt es beim Training an?<br />

Cardio-Training ist extrem wichtig. Eine gute Ausdauer bedeutet auch<br />

eine bessere Konzentrationsspanne. In meinem Sport kann ich es mir<br />

nicht erlauben, auch nur eine Sekunde die Konzentration zu verlieren.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten dies umzusetzen, wie beispielsweise beim<br />

Radfahren oder Rudern.<br />

Das Radfahren ist auch privat eine große Leidenschaft<br />

von Dir.<br />

Absolut! Ich liebe es und fahre sicherlich mehr als ich theoretisch müsste.<br />

Da können schon mal 800 Kilometer in der Woche zusammen kommen.<br />

Allerdings nicht während der Saison, da habe ich leider kaum Zeit.<br />

Bevorzugst Du Mountainbike oder Rennrad?<br />

Eigentlich fahre ich lieber Mountainbike. Bei mir zuhause in Dallas (Texas)<br />

gibt es allerdings nicht allzu viele Möglichkeiten, und deswegen verbringe<br />

ich die meiste Zeit auf dem Rennrad.<br />

Wie sieht es mit Deinem Gewichts-Training aus?<br />

Da ich relativ groß und schwer bin, hält sich das Kraft-Training aus<br />

bekannten Gründen in Grenzen. In erster Linie achte ich darauf, mir eine<br />

solide Kernmuskulatur aufzubauen. Sie hilft mir auch, mich auf dem<br />

Bike zu halten und es zu beherrschen. Wenn es darum geht Gewicht<br />

zuzulegen, tue ich mich allerdings grundsätzlich relativ schwer.<br />

Du hast vor kurzem beim GP in Indianapolis einen<br />

hervorragenden zweiten Platz im Qualifying erreicht,<br />

den Start beim Rennen allerdings verpasst, bist auf<br />

den neunten Platz zurückgefallen, um dann in einer<br />

fantastischen Aufholjagd noch auf das Podest zu fahren.<br />

Woher nimmst Du die Motivation in solchen Situationen?<br />

Yeah, das war sicherlich eines meiner besten Rennen die ich je gefahren<br />

bin. Es war unglaublich und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Da ich auf<br />

den Geraden Nachteile in der Geschwindigkeit hatte, musste ich meine<br />

Vorteile in den Kurven zum Überholen nutzen. Dazu brauche ich im<br />

Grunde keine spezielle Motivation. Der Spaß am Fahren und der Wille zu<br />

siegen, treiben mich automatisch an. Das kann aber von Fahrer zu Fahrer<br />

verschieden sein. Es gibt sicherlich Piloten, die ein bis zwei Runden<br />

brauchen um sich nach einem Negativerlebnis wieder hundertprozentig<br />

konzentrieren zu können.<br />

Nächstes Jahr steigt die MotoGP auf die 1000-ccm-<br />

Maschinen um. Mehr Hubraum, mehr Power, mehr<br />

Belastung für den Körper?<br />

Bei der körperlichen Belastung sollte der Unterschied kaum auffallen.<br />

Ich persönlich freue mich darauf. Das Handling der Maschinen kommt<br />

dann etwas näher an die Superbikes heran. Das kommt mir natürlich sehr<br />

entgegen. Erste Tests haben jedenfalls sehr viel Spaß gemacht.<br />

Welche Ziele hast Du Dir für die kommende Saison<br />

gesetzt?<br />

Sicherlich sollte das „Bullseye“ des gejagten Fahrer auf meinem Kombi-<br />

Rücken zu sehen sein. Heißt, wir möchten regelmäßig aufs Podium,<br />

Rennen gewinnen und um den Titel mitfahren. Wir haben den Anspruch,<br />

Titelanwärter zu sein und bevorzugen es, von der Konkurrenz gejagt zu<br />

werden statt umgekehrt.<br />

Kapstadt, 2-Wochen<br />

AFF-Kurs inklusive<br />

Übernachtung und<br />

Shuttle<br />

AFF-Kurs, F 11 Sprünge (1<br />

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TV-Tipp:<br />

(z.T. Live-)Übertragungen<br />

sämtlicher MotoGP-Rennen<br />

auf Sport1. Moderiert von<br />

Kultreporter Edgar Mielke<br />

und dem ehemaligen<br />

MotoGP-Piloten Alex<br />

Hoffmann. Facts & Fun<br />

garantiert!<br />

Weitere Infos unter<br />

www.motogp.com<br />

Fotos: Massimo Visconti,<br />

Monster Energy<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 45


MIT<br />

TIPPS UM<br />

DIE WELT<br />

Noch nie war es einfacher, einen Flug zu buchen, um<br />

ans andere Ende der Welt zu fliegen. Das Schwierige<br />

ist nur, den Trip zur einmaligen positiven<br />

Erfahrung werden zu lassen. Unsere Experten<br />

sagen Ihnen, was man dabei beachten muss.<br />

Von Tarquin Cooper<br />

Die Experten<br />

Ob Sie es nun mit feindseligen Stammesleuten oder inkontinenten<br />

Säuglingen zu tun haben: Unsere Fachleute stehen Ihnen zur Seite.<br />

Paul Deegan Nachdem er im Alter von 17 Jahren eine Everest-Besteigung bis<br />

zum Gipfel angeführt hatte, zog es Deegan in die Weiten der Antarktis und auf die<br />

Galapagosinseln, bevor er im Jahr 2002 das Dach der Welt erneut bestieg. Daneben<br />

ist er auch Autor des Berg-Reisführers „The Mountain Traveller’s Handbook“ sowie<br />

Mitglied der Royal Geographical Society, dem britischen Berufsverband der Geografen.<br />

Alastair Humphreys Humphreys umrundete als einer der wenigen Menschen den<br />

gesamten Globus per Fahrrad. Außerdem schloss er den Marathon des Sables mit<br />

einem gebrochenen Fuß ab, ruderte über den Ärmelkanal, wanderte zu Fuß durch ganz<br />

Indien und durchquerte Island mit dem Schlauchboot.<br />

Dave Cornthwaite Nachdem er im Jahr 2006 Großbritannien mit dem Longboard<br />

(einer Art Langstrecken-Skateboard) durchquert hatte, entschloss sich der ehemalige<br />

Grafikdesigner Cornthwaite dazu, sein Leben dem Brechen von Weltrekorden zu<br />

widmen. So paddelte er durch den australischen Fluss Murray, legte als Paddelsurfer die<br />

Strecke von Bath nach London zurück und fuhr mit dem Tandemrad von Vancouver bis<br />

nach Las Vegas.<br />

Steve Backshall Steve ließ sich in Japan in Kampfkunst unterrichten, trank Blut mit<br />

indonesischen Stammesangehörigen und saß in Kolumbien im Gefängnis. Mittlerweile<br />

ist er der Moderator der BBC-Kindershow „Deadly 60“, bei der er schon von Elefanten<br />

angegriffen und von einem riesigen Humboldtkalmar mit Tinte bespritzt wurde.<br />

Außerdem kam er beim berüchtigten Tough Guy-Hindernislauf unter die ersten zehn.<br />

Rolf Potts Der Autor des Buchs „Vagabonding“ hat bereits aus über 60 Ländern von<br />

seinen Abenteuern berichtet, darunter eine Radtour durch Burma, eine Wanderung<br />

durch Israel und eine sechswöchige Reise um die Welt ganz ohne Gepäck und Taschen.<br />

Oliver Steeds Der Abenteurer und investigative Journalist Steeds hatte schon<br />

Auftritte bei Al Jazeera und in den australischen ABC News, wo er als „Indiana Jones<br />

des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet wurde. Daneben ist er der Moderator der britischen<br />

Sendung „Unreported World“ auf Channel 4.


7 Tipps zur<br />

Vorbereitung<br />

Packen Sie nicht am Abend.<br />

„Zu diesem Zeitpunkt ist es schwerer,<br />

Versuchungen zu widerstehen, und<br />

man packt schnell unnötige Sachen mit ein“, meint<br />

Deegan.<br />

„Versuchen Sie nicht, alles<br />

mitzunehmen, was Sie irgendwann<br />

einmal brauchen könnten. Denken Sie<br />

nur an die Sachen, ohne die Sie nicht auskommen<br />

würden“, meint Humphreys. „Ich packe immer so, als<br />

würde ich nur ein Wochenende lang wegfahren.“<br />

Machen Sie digitale Kopien<br />

Ihrer wichtigen Unterlagen und<br />

schicken Sie sie an ein E-Mail-Konto wie<br />

Gmail, auf das Sie von jedem Computer aus zugreifen<br />

können.<br />

Schreiben Sie die Adresse<br />

Ihres Zielortes für den Flug<br />

auf die Adressschilder aller<br />

Gepäckstücke. „Ansonsten landet die Tasche in<br />

Memmingen statt in Mumbai“, so Deegan.<br />

Wickeln Sie etwas Panzerband<br />

um die Wasserflasche. Das<br />

Klebeband ist von unschätzbarem Wert,<br />

wenn man etwas befestigen will. Die kompletten<br />

Rollen sind aber viel zu unhandlich.<br />

Lassen Sie alle unnötigen<br />

elektronischen Geräte zu Hause.<br />

„Alles, was mit Batterie funktioniert, ist<br />

störanfällig“, so Deegan. „Außerdem bauen Sie durch<br />

die Geräte eine Distanz zu Ihrem Umfeld auf.“<br />

Rollen Sie die Kleidung<br />

zusammen. Wenn Sie T-Shirts<br />

und Jeans rollen, können Sie sie<br />

fester zusammenpressen. Außerdem bleiben die<br />

Kleidungsstücke auf die Arte relativ faltenfrei.<br />

„Machen Sie digitale<br />

Kopien all Ihrer<br />

wichtigen Unterlagen.“<br />

Travel Tipps<br />

5 Tipps, um Touristenfallen<br />

aus dem Weg zu gehen<br />

> Lesen Sie zwischen den Zeilen.<br />

„Ich kenne Autoren von Reiseberichten, die<br />

bestimmte Orte nicht erwähnen, weil sie Angst<br />

haben, sie zu verderben“, meint Deegan. „Aber<br />

es ist möglich, dass sie Ihnen Hinweise geben, in<br />

der Art: ‚Die ganz Mutigen können ja auch einmal<br />

dies oder jenes testen.‘“<br />

> Nehmen Sie eine vernünftige Karte<br />

mit. Auf die Art können Sie auch kleine<br />

Dörfer identifizieren und sich über den Aufbau<br />

des Geländes informieren. „Sie sind dann<br />

unabhängiger“, meint Humphreys.<br />

> Begeben Sie sich an Orte ohne<br />

Touristenattraktionen. „Als ich Indien<br />

durchquerte, habe ich den Tadsch Mahal links<br />

liegen lassen“, sagt Humphreys. „Dort, wo ich war,<br />

hatte ich dafür meine Ruhe.“<br />

> „Machen Sie sich keine Gedanken<br />

darüber, was die Leute über Sie denken“,<br />

empfiehlt Cornthwaite, der gerade von einer<br />

Tandemtour von Vancouver nach Las Vegas<br />

zurückkommt.<br />

> Nur einige Kilometer abseits der<br />

beliebten Everest-Wanderroute finden<br />

Sie einsame Täler. „Ihnen werden sich<br />

beeindruckende Ansichten bieten“, so Deegan.<br />

3 Regeln für den<br />

Umgang mit<br />

Stämmen<br />

Bringen Sie<br />

Geschenke mit.<br />

Bringen Sie aber vorher in<br />

Erfahrung, was man vor Ort<br />

gerne hat, bevor Sie eine<br />

„Stromberg“-Staffel auf DVD<br />

verschenken. „In der Regel<br />

kommen Salz und Tabak<br />

ganz gut an“,<br />

sagt Steeds.<br />

„Seien Sie nicht<br />

zu gefügsam“,<br />

meint Backshall. „An<br />

Orten wie Melanesien im<br />

Südpazifik erscheinen Sie<br />

sonst als unmännlich und<br />

ziehen Aggressionen auf<br />

sich.“<br />

Der Umgang<br />

mit feindseligen<br />

Soldaten<br />

von Oliver Steeds<br />

Werden Sie<br />

von Soldaten bedrängt?<br />

Fragen Sie nach dem<br />

Verantwortlichen. Die<br />

Leute an der vorderen Front<br />

sind oft diejenigen, die am<br />

schnellsten zu provozieren sind.<br />

Für Sie ist aber oft der Mann<br />

im Hintergrund der richtige<br />

Ansprechpartner.<br />

Wenn die<br />

Kugeln fliegen,<br />

rennen Sie nicht blindlings<br />

davon. Damit geben Sie den<br />

Soldaten einen guten Grund, Sie<br />

erst Recht über den Haufen zu<br />

schießen. Gehen Sie zuerst in<br />

Deckung und bleiben Sie unten,<br />

bis das Feuer<br />

eingestellt wird.<br />

Wenn Sie nicht<br />

gerade angeschossen oder<br />

geschlagen und auf die<br />

Ladefläche eines Trucks<br />

geworfen wurden, halten<br />

Sie die Stellung. Auch<br />

ein freundliches Gesicht hilft.<br />

Behalten Sie die Hände unten<br />

und nehmen die<br />

Sonnenbrille ab.<br />

Wenn Ihnen<br />

tatsächlich einmal Pfeile<br />

um die Ohren fliegen, denken<br />

Sie daran, dass die Leute damit<br />

nur Macht demonstrieren wollen.<br />

„Wenn sie wirklich töten wollen,<br />

dann werden sie das auch tun“,<br />

so Steeds. „Das eigentliche Ziel<br />

solcher Aktionen ist, sich<br />

Respekt zu verschaffen.“<br />

Wenn Sie<br />

mit einer Gruppe<br />

unterwegs sind,<br />

verhalten Sie<br />

sich ruhig. Wenn<br />

die Soldaten ein<br />

Exempel statuieren<br />

wollen, halten sie sich<br />

an denjenigen, der<br />

zuerst spricht.<br />

Bereiten Sie sich<br />

vor. Für den Fall, dass<br />

sich eine Situation<br />

zuspitzt, habe ich immer<br />

die Nummer der Botschaft<br />

und eines Anwalts<br />

eingespeichert, damit<br />

ich im Bedarfsfall sofort<br />

anrufen kann.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 47


4 Tipps zum freundlichen<br />

Umgang mit Einheimischen<br />

3 Zeichen, die man vermeiden sollte<br />

Geld und Besitz<br />

Zeigen Sie nie allzu offen oder provokativ Ihr<br />

Bargeld. Wenn Sie in Ägypten einen Apfel an<br />

ein Pferd verfüttern, ist das eine Beleidigung.<br />

Für die lokale Bevölkerung sind Äpfel nämlich<br />

Luxus.<br />

Essen<br />

„Es ist sehr einfach, beim Essen mit<br />

Einheimischen einen Fauxpas zu begehen“,<br />

meint Humphreys. „Seien Sie aufgeschlossen,<br />

beobachten Sie, was die anderen machen, und<br />

verhalten Sie sich genauso.“<br />

Kleidung<br />

„Kleiden Sie sich nicht wie ein Landstreicher.<br />

Sonst werden Sie auch so behandelt“, sagt<br />

Deegan. Je ärmer das Land, umso mehr achten<br />

die Leute auf ihre Kleidung.<br />

Besuche<br />

Klopfen Sie in der Mongolei nie an die<br />

Tür einer einer Jurte, wenn ein Hut daran<br />

befestigt ist. „Das bedeutet nämlich, dass die<br />

Bewohner im Inneren der Rundhütte gerade<br />

Geschlechtsverkehr haben“, meint Steeds.<br />

Gehobener Daumen<br />

Die Geste wird in westlichen<br />

Ländern als positives Zeichen<br />

verstanden. In Großteilen<br />

Lateinamerikas, Westafrika,<br />

Teilen des Nahen Ostens und<br />

Asien sowie seltsamerweise<br />

auch in Sardinien ist der<br />

erhobene Daumen aber mehr<br />

oder weniger dasselbe wie der<br />

gestreckte Mittelfinger.<br />

Okay-Zeichen<br />

Unter Sporttauchern bedeutet<br />

die Geste „okay“. In einigen<br />

europäischen Ländern<br />

vermittelt das Zeichen aber,<br />

dass man den Gegenüber<br />

für eine Null hält. In Brasilien<br />

gilt es sogar als Vergleich<br />

mit dem Darmausgang und<br />

wird als entsprechend rüde<br />

Beleidigung empfunden.<br />

Teufelshörner<br />

Diese Geste kommt gut an,<br />

wenn Sie auf dem Black<br />

Sabbath-Konzert oder dem<br />

Wacken-Festival unterwegs<br />

sind. Im Mittelmeerraum und<br />

in der Tschechischen Republik<br />

ist es weniger angebracht.<br />

Dort steht es für den gehörnten<br />

Ehemann, dem man vermittelt,<br />

dass jemand anders mit seiner<br />

Frau ins Bett steigt.<br />

4 einfache Tipps, um<br />

Verbrechen vorzubeugen<br />

> Nehmen Sie eine zweite Brieftasche voller<br />

kleiner Banknoten und falscher Kreditkarten<br />

mit. „Es ist unwahrscheinlich, dass ein Räuber<br />

erst einmal den Inhalt seiner Beute studiert“, so<br />

Deegan.<br />

> Schlagen Sie Taschendieben ein<br />

Schnippchen, indem Sie um Ihren „echten“<br />

Geldbeutel zwei Gummibänder wickeln.<br />

Dadurch wird es viel schwerer, ihn einfach aus<br />

der Tasche zu ziehen.<br />

> Wenn Ihnen etwas geklaut wird, folgen<br />

Sie ganz genau den Anweisungen Ihrer<br />

Versicherung, um ihr keinen Grund zu geben,<br />

für den Schaden nicht aufkommen zu müssen.<br />

> Haben Sie nicht so viel Angst davor,<br />

ausgenommen zu werden, dass Sie auf<br />

der Straße kein Geld ausgeben. Seien Sie<br />

stattdessen froh, dass das Geld direkt in die<br />

lokale Wirtschaft fließt.<br />

„Nehmen Sie eine<br />

zweite Brieftasche<br />

voller kleiner<br />

Banknoten und<br />

falscher<br />

Kreditkarten mit.“<br />

3 Tipps, um nicht<br />

mit dem Gesetz in<br />

Konflikt zu geraten<br />

Bestechung<br />

„Selbst für den Fall, dass am Urlaubsort<br />

die Dinge auf diese Art geregelt werden,<br />

sollte man es sich zweimal überlegen, ob<br />

man die Leute wirklich bestechen will.<br />

Das kann einen nämlich in Teufels Küche<br />

bringen“, so Deegan. „Die große Mehrzahl<br />

der Beamten ist nicht korrupt.“<br />

Sondergebühr<br />

Wenn Sie wirklich jemanden bestechen<br />

wollen, gehen Sie subtil vor. „Fragen<br />

Sie, ob es eine Sondergebühr gibt,<br />

die bezahlt werden muss“, empfiehlt<br />

Deegan. „Auf diese Art begehen Sie<br />

keinen Gesetzesverstoß.“<br />

Quittung<br />

In China können alle möglichen<br />

Strafgelder gegen Sie erhoben werden.<br />

„Wenn Sie den Eindruck haben, über den<br />

Tisch gezogen zu werden, bitten Sie um<br />

eine offizielle Quittung“, meint Steeds.<br />

„Mit etwas Glück wird man Ihnen sagen,<br />

Sie sollen sich verziehen.“<br />

48/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Travel Tipps<br />

3 Tipps für einen angenehmen Flug<br />

„Nur sehr selten bekommt man<br />

ein Upgrade“, so der Sparfuchs<br />

Martin Lewis. „Aber wenn die<br />

Economy-Klasse belegt ist, Sie<br />

ordentlich angezogen sind und<br />

sich nett verhalten, können Sie die<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

von verschwindend auf relativ<br />

gering erhöhen.“<br />

Buchen Sie bei Langflügen einen Platz<br />

am Gang. Es ist wichtiger, die Beine<br />

durchstrecken, die Toilette besuchen und<br />

sich noch ein Getränk holen zu können,<br />

als zum Fenster hinauszuschauen. Es gibt<br />

eine Ausnahme: Bei Flügen von Kathmandu<br />

nach Lhasa. Buchen Sie hier einen Sitzplatz<br />

zur linken Seite des Ganges. Von dort aus<br />

haben Sie einen beeindruckenden Ausblick<br />

auf den Mount Everest, wenn das Flugzeug<br />

den Himalaja überquert.<br />

Da der Luftdruck im Flugzeug niedriger<br />

ist als der in Ihrer kleinen Milchpackung,<br />

können Sie davon ausgehen, dass Sie ihnen<br />

beim Öffnen entgegenkommt. Halten<br />

Sie die Milch zum Aufmachen daher von<br />

sich weg, um sich nicht das Hemd zu<br />

bekleckern.<br />

8 einfache Spartipps<br />

„Nehmen Sie ein Zelt mit und bewegen Sie<br />

sich auf eigene Faust fort“, rät Cornthwaite, der<br />

2006 mit dem Skateboard Australien durchquerte.<br />

„Die größten Kosten fallen für Unterkunft und<br />

Transport an. Also sollten Sie diese Ausgaben auf<br />

null reduzieren.“<br />

„Wenn Sie wild campen, können Sie sich<br />

einen längeren Urlaub leisten“, so Humphreys.<br />

„Ich bin mit knapp 600 Euro zu Fuß durch ganz<br />

Indien gelaufen. Und dieser Preis schließt Hin- und<br />

Rückflug bereits mit ein.“<br />

In Japan kann man nachts oft in<br />

Internetcafés schlafen. Mit Preisen ab 8 Euro<br />

pro Nacht sind sie günstiger als ein Hotel. In der<br />

Regel findet man dort auch eine Mikrowelle und<br />

eine Dusche.<br />

Wenn Sie campen, gehen Sie ins Randgebiet<br />

der Stadt und checken rechtzeitig ein. Wenn<br />

Sie abreisen, können Sie sich bis zum Schluss<br />

Zeit lassen. Auf diese Art haben Sie einen Tag<br />

gewonnen.<br />

Finden Sie heraus, wann der beste Zeitpunkt<br />

für die Abreise ist. Die Preise für Flüge sind<br />

saisonabhängig. Sehen Sie im Internet nach, wann<br />

sie am günstigsten sind.<br />

Sparen Sie beim Flug bis zu 75 Prozent,<br />

indem Sie als Flugkurier ein Paket<br />

mitnehmen. Lassen Sie sich aber nicht einfach in<br />

Bangkok auf der Straße ein Geschäft aufschwatzen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.<br />

kurier-jobs.de. „Das ist ein ganz normaler legaler<br />

Nebenjob“, so Deegan.<br />

Essen Sie mittags statt abends. „Die Gerichte<br />

kosten dann oft nur die Hälfte“, meint Deegan.<br />

Nehmen Sie Energieriegel mit. „Damit<br />

können Sie ab und an Mahlzeiten ersetzen“, sagt<br />

Cornthwaite.<br />

3 Tipps für Busfahrten<br />

1<br />

Stellen Sie sich in einem<br />

überfüllten Bus nicht direkt<br />

neben die Frau mit dem Säugling.<br />

Wenn ein Erwachsener auf<br />

die Toilette muss, kann er sich<br />

zusammenreißen. Babys und<br />

Kleinkinder können das nicht.<br />

2<br />

Stecken Sie Ihre Ausrüstung in<br />

eine Tüte, die Sie vor Ort gekauft<br />

haben, wenn Sie sie auf dem Dach<br />

befestigen müssen. Eine billige<br />

Plastiktüte wird nicht so schnell<br />

geklaut wie ein schicker Koffer.<br />

6 essenzielle Apps für unterwegs<br />

Die Kindle-Anwendung für iPhone oder Android ersetzt<br />

den E-Reader beziehungsweise das schwere Buch. Eine<br />

praktische Angelegenheit – selbst, wenn man ab und zu<br />

etwas die Augen zusammenkneifen muss.<br />

amazon.de<br />

Word Lens nutzt nur die Kamera, um Spanisch in Englisch<br />

zu übersetzen. „Ich finde das erstaunlich“, sagt Deegan. „Das<br />

ist die Zukunft der Reise-Apps.“<br />

questvisual.com<br />

Verwenden Sie Genius Scan, um unterwegs Quittungen und<br />

Dokumente einzuscannen, um sie dann speichern oder per<br />

Mail verschicken zu können.<br />

thegrizzlylabs.com/genius-scan<br />

Mit Wikihood sparen Sie sich den Reiseführer. Die<br />

englischsprachige Anwendung lädt automatisch für Ihren<br />

Standort interessante Artikel.<br />

wikihood.com<br />

Wenn Sie Ihre Reise auf verschneite Hänge führt, ist die<br />

Mammut-App mit Lawinen-Sicherheitstipps und einem<br />

Inklinometer zur Bestimmung des Neigungsgrads des zuvor<br />

heruntergefahrenen Abhangs ein sinnvoller Begleiter.<br />

mammut.ch/safetyapp<br />

Das Schweizer Taschenmesser der Reiseapps ist<br />

Worldmate. Die Anwendung hilft bei der Reiseplanung von<br />

der Buchung per Mail über die Flug- und Hotelsuche bis hin<br />

zur Umrechnung und Wettervorhersage.<br />

worldmate.com<br />

3<br />

Nehmen Sie eine Packung<br />

feuchter Tücher mit. Sie sind<br />

ein Allheilmittel gegen Staub und<br />

Hitze. Sie sind auch sehr praktisch,<br />

um Krümel wegzuwischen,<br />

nachdem man eine ganze Tüte<br />

Chips verzehrt hat.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 49


So reisen Sie (ultra)leicht<br />

Organisieren Sie die gesamte Reise<br />

per Mobiltelefon. Sie können dort wichtige<br />

Dokumente speichern und Telefonanrufe von<br />

weltweit fast jedem Ort aus tätigen.<br />

Achten Sie auf einfache und<br />

praktische Schuhe. Sie brauchen nur ein<br />

Paar, das Sie jeden Tag anziehen können. Achten<br />

Sie darauf, dass das Schuhwerk komfortabel,<br />

unkompliziert und widerstandsfähig ist.<br />

Kaufen Sie sich Ihre Ausrüstung<br />

unterwegs. Eine alte Regel für Globetrotter:<br />

das doppelte Geld und die halbe Ausrüstung.<br />

Wenn Sie Strandurlaub machen, ist die Chance<br />

groß, dass Sie am Zielort für ein paar Euro<br />

Flipflops bekommen.<br />

Nehmen Sie nichts mit, das Sie nicht<br />

jeden Tag benötigen. Eine Nagelschere<br />

kann man sich borgen und Ponchos kann man<br />

kaufen. Ich habe mir die Haare so kurz schneiden<br />

lassen, dass ich kein Shampoo brauchte.<br />

Schicken Sie Ihre Souvenirs als Paket<br />

nach Hause. Es ist sinnlos, sie die ganze Zeit<br />

mit sich herumzuschleppen. Wenn Sie von einer<br />

warmen in eine kalte Region reisen, können Sie<br />

auch Ihre warme Kleidung ins Hotel schicken.<br />

„Wenn Sie Strandurlaub<br />

machen, ist die Chance<br />

groß, dass Sie am<br />

Zielort für ein paar Euro<br />

Flipflops bekommen.“<br />

Nehmen Sie nur zwei zusätzliche<br />

Unterhosen mit. Sie können die<br />

Unterwäsche jeden Abend im Waschbecken Ihrer<br />

Unterkunft reinigen. Am nächsten Morgen ist sie<br />

trocken genug, um wieder verstaut zu werden.<br />

4 wichtige Tipps<br />

fürs Handgepäck<br />

Notfallnummern<br />

„Das Adressbuch mit den Nummern<br />

der Bank, der Botschaft und der<br />

Fluginformation ist mein wertvollster<br />

Gegenstand“, so Steeds.<br />

Wasserflasche<br />

An vielen Flughäfen sind Trinkbrunnen<br />

aufgestellt. Füllen Sie dort Wasser<br />

nach, um Geld zu sparen. Sie müssen<br />

nur darauf achten, dass Ihre Flaschen<br />

leer sind, wenn Sie durch die<br />

Sicherheitsschranken gehen.<br />

Badehose<br />

Wenn Ihr Koffer einen Tag zu spät<br />

kommt, können Sie zumindest an den<br />

Strand gehen.<br />

Grundausrüstung<br />

Basis, ohne die der Trip ins Wasser fällt:<br />

lebensnotwendige Medikamente und<br />

bei Reisen in winterliche Gefilde eine<br />

Sonnenbrille, um der Schneeblindheit<br />

vorzubeugen.<br />

7 ungewöhnliche<br />

Hilfsmittel<br />

Zahnseide Sie<br />

können die Seide als<br />

Wäscheleine und sogar<br />

als Diebstahlschutz<br />

einsetzen. Binden Sie<br />

hierfür einfach ein<br />

Ende ans Fahrrad und<br />

das andere an den<br />

großen Zeh.<br />

Postkarten<br />

mit der<br />

Bundeskanzlerin<br />

als Motiv. „Es wird die<br />

Stammesältesten interessieren,<br />

wie bei Ihnen zuhause der<br />

Häuptling aussieht“, so Steeds.<br />

Sie können die Kärtchen auch<br />

als kleine Geschenke nutzen.<br />

Schirm.<br />

Wenn es in tropischen<br />

Gebieten schüttet, reicht der<br />

Regenmantel nicht mehr<br />

aus. Außerdem spendet ein<br />

Schirm in der heißen Sonne<br />

Schatten. „Der Schirm ist<br />

ein unterschätzter Begleiter<br />

für Abenteuerreisen“, so<br />

Deegan.<br />

Superkleber.<br />

Damit reparieren Sie<br />

nicht nur Risse in der<br />

Thermomatte. Sie können<br />

auch Schnitte und Blasen<br />

schließen. „Der Kleber ist<br />

steril“, so Backshall „und<br />

hinterlässt eine weniger<br />

auffällige Narbe<br />

als Stiche.“<br />

Aufblasbarer<br />

Globus. „Das ist<br />

ein tolles Hilfsmittel,<br />

wenn man den<br />

Leuten zeigen will,<br />

wo man herkommt“,<br />

sagt Humphreys.<br />

Fußball.<br />

„Der Fußball ist eine<br />

wirklich internationale<br />

Angelegenheit. Wenn Sie<br />

einen Ball dabeihaben,<br />

werden Sie auf direktem<br />

Wege Freundschaften<br />

schließen“, meint<br />

Cornthwaite.<br />

Ein Tuch als<br />

vielseitiges Kleidungsstück.<br />

Es lässt sich nicht nur leicht zu<br />

einem Kopftuch, einem Hut und<br />

einem Schal umfunktionieren,<br />

sondern dient auch als<br />

Einkaufstasche. „Ich habe<br />

damit auch schon einmal<br />

schmutziges Wasser gefiltert“,<br />

sagt Cornthwaite.<br />

50/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Travel Tipps<br />

6 grundlegende Flirtstrategien<br />

Sprechen Sie Amerikanerinnen mit ihrem<br />

Heimatstaat an, also „Hi, Oregon!“ „Fragen Sie<br />

mich nicht, warum, aber das ist eine tolle Art, das Eis zu<br />

brechen“, meint Cornthwaite, der uns verriet, dass er in 100 Tagen Dates<br />

mit 100 Frauen hatte, eine Erfahrung, die er durch die Veröffentlichung<br />

eines Buchs mit anderen teilen möchte.<br />

Bei spanischen und lateinamerikanischen<br />

Frauen heißt die Parole: ein starkes<br />

Selbstbewusstsein demonstrieren und nicht<br />

geizig sein. Machen Sie ihr Komplimente zu ihren schönen Lippen.<br />

„Damit sagen Sie ihr im Grunde, dass Sie sie gerne küssen würden“, so<br />

Cornthwaite.<br />

Wenn Sie es mit Australierinnen zu tun<br />

haben, sollten Sie Ihre Thekensprüche<br />

kultivieren. „Die Mädels sind an die Machokultur<br />

gewöhnt“, so Cornthwaite. „Allerdings ist es einen Tick taktvoller, zu<br />

sagen ‚Ich denke, du solltest mir ein Bier ausgeben‘, als gleich mit der Tür<br />

ins Haus zu fallen und zu fragen: ‚Wollen wir vögeln?‘“<br />

Japanische Mädchen gehen nie am ersten<br />

Abend mit nach Hause. Wenn man sie aber beim<br />

Date fragt, sagen sie immer ja. Da heißt es, die Ängste über<br />

Bord werfen und einfach anklopfen. Außerdem ist die Chance groß, dass<br />

das erste Date zu einem weiteren führt.<br />

Italienerinnen sind es gewohnt, von<br />

den einheimischen Männern ständig<br />

Komplimente zu bekommen Ein dreister Witz auf<br />

ihre Kosten, an den man schnell ein Kompliment anschließt, wirkt hier<br />

entwaffnend.<br />

„Wenn Sie Ihr Glück bei einer Machiguenga-<br />

Frau versuchen wollen, fragen Sie, ob sie<br />

Lust hätte, mit Ihnen auf einen Hügel<br />

hinaufzuspazieren“, so der Abenteurer Steeds, der eine Zeitlang<br />

bei dem Stamm lebte, der im Südosten Perus beheimatet ist. „Die<br />

Bedeutung dieses Angebots wird überall verstanden.“<br />

„Machen Sie ihr<br />

Komplimente zu ihren<br />

schönen Lippen. Damit<br />

sagen Sie ihr im Grunde,<br />

dass Sie sie gerne<br />

küssen würden.“<br />

Umgang mit gefährlichen Tieren<br />

von Steve Backshall<br />

Schlangen<br />

Nach einem Schlangenbiss sollten Sie die<br />

Wunde nicht aufschneiden, wie einem<br />

manchmal geraten wird. Legen Sie stattdessen<br />

einen Druckverband an und suchen sofort das<br />

nächste Krankenhaus auf. Wenn Sie können,<br />

sollten Sie ein Foto machen und es dem Arzt<br />

zeigen. Das heißt natürlich von der Schlange,<br />

nicht von der Landschaft.<br />

Skorpion<br />

In tropischen Ländern sollten man jeden<br />

Morgen die Schuhe mit der Öffnung nach<br />

unten ausschütteln. Skorpione verstecken sich<br />

nur zu gern im Schuhwerk. Der morgendliche<br />

Stich in den Fuß ist die häufigste Art der<br />

Verletzung durch Skorpione.<br />

Grizzlybär<br />

Wenn ein Grizzlybär angreift, laufen Sie<br />

nicht weg. Bären sind weitaus schneller als<br />

wir Menschen. In den meisten Fällen handelt<br />

es sich um einen Scheinangriff. Wenn Sie<br />

die Stellung halten, sollte der Bär kurz vor<br />

ihnen stehen bleiben. Wenn Sie wegrennen,<br />

wird Sie der Bär übel zurichten.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 51


ZWISCHEN HIMMEL<br />

UND MEER –<br />

BIKEN AUF LA PALMA<br />

Alternativen zu finden, seine <strong>Fitness</strong> und körperliche<br />

Form im Winter-Urlaub beizubehalten, ist nicht gerade<br />

leicht. Preis, Leistung und vor allem der Fun-Faktor muss<br />

stimmen. Eine der beliebtesten Sportarten der Deutschen ist das<br />

Biken. Insbesondere das Mountainbike hat zahlreiche Liebhaber<br />

gefunden. Ein Trip auf die Kanaren, eine Woche Fun & Sport, für<br />

Anfänger mit einer gewissen Grundfitness, anspruchsvolle Trails<br />

für Fortgeschrittene – all das zu erleben, mit Gleichgesinnten und<br />

einem sympathischen Team,… klingt gut, ist gut!<br />

Was Euch erwartet und welche Eindrücke auf Euch zukommen,<br />

lest Ihr hier.<br />

52/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


MF-TRAVELTIPP<br />

TOURENWOCHE<br />

Dieses grenzenlose Gefühl des Schwebens, des Gleitens. Traumhaft schöne<br />

Eindrücke der ständig wechselnden Landschaft mit teils pittoresken<br />

Felsformationen in grandiosen Schluchten, teils weichen, fast fließenden<br />

weiten Sandfeldern. Die Melodie des Windes in den Bäumen. Das raue Krächzen<br />

der palmerischen Krähen. Die beständige Bläue des Atlantiks. Der Verlust jeglicher<br />

Zeitvorstellung. Das alles ist Biken auf La Palma.<br />

Von Siegmund Schüler<br />

Die krassen Gegensätze sind es, die La<br />

Palma so reizvoll machen. Vom Schnee<br />

auf dem Roque de los Muchachos durch<br />

die Regenwälder auf der Ostseite bis zu<br />

den sonnenbeschienenen Weinberge im<br />

Süden wählt man eine Tour ganz nach<br />

eigenem Können und Geschmack. Ob<br />

breite Forstwege, schmale Singletrails oder<br />

rasante Downhillpisten – abseits der breiten<br />

Touristenströme ist man in La Palma immer.<br />

Von Sonne, Wind und Meer verwöhnt,<br />

geht ein traumhafter Biketag entspannt<br />

unter Palmen zu Ende. Durch einsame<br />

Wälder und weite Sanddünen, auf und<br />

ab über breite Forstpisten und schmale<br />

Singletrails durch die Unendlichkeit La<br />

Palmas. Vergessen sind die Anstrengungen<br />

des Uphills, vorbei die fast endlosen<br />

Serpentinen, die Frage in jeder Kurve: „Wie<br />

weit ist es denn noch?“ Geblieben ist der<br />

Rausch der Abfahrt.<br />

Doch beginnen wir am Anfang. Gleich<br />

am Ankunftstag treffen wir uns mit den<br />

anderen Teilnehmern der „Tourenwoche“<br />

von Bike’n‘Fun am Bikeshop des<br />

Veranstalters in Los Llanos de Aridane. In<br />

der Nähe der Plaza de España, gemütlich<br />

in einer Fußgängerzone gelegen, passen<br />

wir die Bikes an, mit denen wir den Rest<br />

der Woche „Trails rocken“ wollen, wie<br />

der Mechaniker uns versichert. Auch die<br />

Guides sind da, um uns unsere Bedenken zu<br />

zerstreuen, hier wären nur die Supercracks,<br />

die auf Mördertrills ohne Pause hoch und<br />

runter hämmern. Nach dem Briefing geht<br />

die ganze Gruppe erst einmal in ein typisch<br />

spanisches Restaurant, um gemeinsam zu<br />

Abend zu essen und Spaß zu haben.<br />

Am nächsten Morgen geht es dann zur<br />

Sache. Ja, einen Shuttle gäbe es auch, aber<br />

an einem anderen Tag. Heute sollen wir uns,<br />

unsere Bikes und die nähere Umgebung der<br />

kleinen Stadt Los Llanos kennen lernen. Etwa<br />

1000 Höhenmeter und 40 Kilometer stehen<br />

auf dem Datenblatt. Und so fahren wir zu<br />

Beginn erst einmal bergauf.<br />

Auf kleinen Nebenstraßen und<br />

Feldwegen klettern wir in einer guten<br />

Stunde die ersten knapp 500 Höhenmeter.<br />

Nach einer kurzen Pause geht es weiter.<br />

Jetzt durch Weinberge, bis wir schließlich in<br />

weiten Pinienwäldern verschwinden. Hier im<br />

schwarzen Sand kämpfen wir uns bergan,<br />

bis wir endlich den höchsten Punkt mit einer<br />

“Kaum ist die<br />

Pause vorbei,<br />

heißt es wieder:<br />

Protektoren an,<br />

Sattel tief und<br />

„Rock`n´Roll“<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 53


“...und da hat sie uns<br />

wieder, die Realität,<br />

back on street, noch<br />

voll mit Adrenalin, ein<br />

breites Grinsen von<br />

Ohr zu Ohr. .”


tollen Aussicht erreichen. Nebelschwaden<br />

vom „Wolkenwasserfall“ verzaubern die<br />

Landschaft in eine mystische Szenerie.<br />

Weiter geht es auf sandigen Pistentrails. In<br />

ständigem Auf und Ab fliegen wir gen Süden.<br />

Am Einstieg zu unserer Schlussabfahrt<br />

teilen wir uns auf in eine leichtere,<br />

schnelle, sandige Abfahrt und in technisch<br />

anspruchsvolle Singletrails. Alle haben auf<br />

Anraten der Guides am Morgen Protektoren<br />

eingepackt, die wir jetzt anlegen. Also<br />

Sattel tief und ab die Post, Soulriding. Wir<br />

tanzen, ja fliegen dahin, Kurve um Kurve<br />

der Sonne und dem Meer entgegen –<br />

immer wieder gewürzt mit Anliegern,<br />

kleinen Buckeln und Absätzen, mit<br />

kontrollierter Geschwindigkeit, am Rand<br />

zur Grenzwerterfahrung. Immer gewagter<br />

werden die Sprünge, immer lauter rauscht<br />

der Wind, im Flow bleiben, Anlieger und<br />

Buckel, einen letzten steilen Schotterweg hinabsurfen,<br />

MF-TRAVELTIPP<br />

TOURENWOCHE<br />

noch ein Sprung über vier Treppenstufen, hatte der Guide<br />

bergab, b bis uns die Wirklichkeit i zurückbekommt.<br />

k<br />

schon angekündigt..., und da hat sie uns wieder, die Realität,<br />

back on street, noch voll mit Adrenalin, ein breites Grinsen<br />

von Ohr zu Ohr. Nach einem Abschlussbier auf der Plaza de<br />

España geht es noch ein wenig zum Strand – Extremrelaxing<br />

vor dem Abendessen und Vorbereitung für den nächsten Tag.<br />

Am Morgen wird erst geshuttled. Es geht in den Norden,<br />

zum alten Teil der Insel. Hier gibt es tiefe Schluchten,<br />

felsiges Terrain, steile und technisch anspruchsvolle Auf- und<br />

Abfahrten. Schnell bewegen wir uns wieder in Pulsbereichen,<br />

die normales Sprechen unmöglich machen. Dafür erleben<br />

wir mit Augen und Nase die natürliche Ursprünglichkeit der<br />

Isla Bonita. Die Gerüche und die Stille in den Wäldern heben<br />

eindrucksvoll die Unberührtheit dieser Perle im Atlantik<br />

hervor.<br />

Nach dem ersten Hauptanstieg fahren wir einen alten<br />

Handelsweg entlang. Immer wieder mit berauschenden<br />

Aussichten – teils in tiefe Schluchten, teils zum Meer –<br />

gelangen wir zum Rand des Nationalparks „Caldera de<br />

Taburiente“. Das Herz der Insel ist ein eindrucksvoller<br />

Erosionskrater mit einem Durchmesser von zehn Kilometern.<br />

Von hier geht es dann wieder wahlweise auf einer<br />

leichteren Abfahrt oder auf einem alten Königsweg, einem<br />

Camino Real, der uns fahrerisch alles abverlangt, bis zum<br />

Meer.<br />

Wir beenden die Tour hier bei frischen Fisch und einem<br />

kühlen Bier. Anschließend fahren wir per Taxi und Trailer nach<br />

Los Llanos zurück.<br />

Am dritten Tag ist Ruhetag verordnet. Ein paar ganz Wilde<br />

haben trotzdem eine Tour gebucht, einige gehen tauchen,<br />

schnorcheln oder einfach gemütlich am Strand abhängen.<br />

Aber danach geht es wieder direkt bei Bike`n`Fun an der<br />

Bikestation los. In einem weiten Bogen klettern wir in der<br />

Frühsonne Richtung Süden. Nach einem kurzen Stop auf<br />

einen frisch gepressten Orangensaft und ein paar Bocadillos<br />

zum Mitnehmen treten wir eine sandige Bergflanke auf<br />

einer nicht endend wollenden Piste in weiten Serpentinen<br />

bergauf. Die traumhaften Ausblicke lassen uns immer wieder<br />

die brennenden Oberschenkel vergessen. Besonders die<br />

Kurven haben es hier in sich. Hier sind die steilsten Passagen<br />

mit dem weichsten Untergrund. Oben angekommen,<br />

pfeift uns der Wind um die Ohren, der den berühmten<br />

Wolken¬wasserfall in unendlicher Beständigkeit antreibt.<br />

Nebelfetzen treiben vorbei – eine mystische Stimmung,<br />

wie von einer anderen Welt. Doch kaum sind wir um den<br />

Berg herum, erscheint wie eingeschaltet die Sonne, und es<br />

ist windstill – ein Traumplätzchen, um die mitgebrachten<br />

Bocadillos zu verzehren. Kaum ist die Pause vorbei, heißt es<br />

wieder: Protektoren an, Sattel tief und „Rock`n´Roll“. Über<br />

einen flowigen Trail, der uns leichter erscheint als bisherige<br />

Abfahrten, tanzen wir Kurve um Kurve, Anlieger und Wellen Weitere Infos unter: www.bikenfun.de<br />

Vorletzter Tag. Unsere Gruppe ist der Meinung: Der Shuttle<br />

wird total überbewertet!<br />

Wir überreden den Guide, auch in den Norden mit<br />

dem Bike direkt zu starten. Er grinst, was so viel bedeutet<br />

wie okay, und hat gleich zu Beginn noch einen schönen<br />

Trail in petto. Doch danach heißt es, 450 Höhenmeter auf<br />

Asphaltserpentinen bergauf zu treten. Nach einer knappen<br />

dreiviertel Stunde haben es alle geschafft. Kurze Pause nach<br />

diesem Warming Up und dann, dann geht es richtig los:<br />

Über einen sch...steilen Trail bergauf. Wir machen in knapp<br />

eineinhalb Stunden 700 Höhenmeter auf etwa 7 Kilometer.<br />

Das sind im Schnitt 10 Prozent Steigung. Okay, schöne<br />

Aussichten und alles inklusive, aber wir haben mehr mit dem<br />

verblockten Untergrund zu kämpfen. Nach einer schönen<br />

Bocadillopause geht es etwas relaxter weiter. Immer noch<br />

überwiegend bergauf, aber wir können jetzt genießen, was<br />

unser Guide unter „flach bergauf“ versteht.<br />

Zur Belohnung folgt, wie jeden Tag, die Abfahrt. Auch<br />

heute wieder total unterschiedlich zu den vergangenen<br />

Tagen. Ein Traum von Kurven durch weite Pinienwälder, dann<br />

Weinberge, maritimer Pflanzenwuchs mit Gebüschen, Gräsern,<br />

Trockenzonen bis zum Meer. Nach einem kurzen Bad im Meer<br />

und leckerem frischen Fisch verschieben wir das Bier bis auf<br />

der Plaza, denn heute ist ja shuttlefreier Tag. Und da haben wir<br />

auch unseren Stolz.<br />

Abschlusstour, Königstour: Mit dem Taxi und dem<br />

Trailer fahren wir zur Hexenebene. Es kommen kaum noch<br />

Höhenmeter zusammen. Dafür ist Sandsurfen mit dem Bike<br />

angesagt. Auf den teilweise tiefsandigen Pisten zeigt uns<br />

unser Guide, wie das Gewicht zu verlagern, wie Kurven zu<br />

fahren sind. Da sind vor allem Koordination und Reflexe<br />

gefragt. Deshalb auch der Shuttle am Anfang, um voll<br />

konzentriert die Abfahrten genießen zu können. Anfangs<br />

etwas gewöhnungsbedürftig, macht sandsurfen mehr und<br />

mehr Spaß. Nach einer kurzen Schiebe- und Tragepassage<br />

beginnt unsere Abfahrt: Feine sandige Trails, nur unterbrochen<br />

von einigen Stufen, weite Kehren, ein Traum von Trailsurfing.<br />

Endlich sind wir in Fuencaliente, dem südlichsten Ort der Insel.<br />

Kaffeepause und noch immer fast 700 Meter über dem Meer.<br />

Wir fahren ganz hinunter. Insgesamt fast 1500 Tiefenmeter.<br />

Noch berauscht von dieser Abfahrt erreichen wir eine kleine<br />

Fischerbude, der nur verkauft, was tagsüber gefangen wird.<br />

Frischer Fisch mit Papas arrugadas, das sind die typischen<br />

Runzelkartoffel, dazu grünes Mojo und ein Bier oder ein<br />

schöner Weißwein. Das alles nach dieser genialen Biketour,<br />

hier mit Sonnenuntergang ... A Drraum, wie der Bayer sagen<br />

würde. Man soll aufhören, wenn´s am Schönsten ist. Also geht<br />

es morgen wieder nach Hause. Dann hat uns der Alltag zurück.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 55


„GET THE KICK“<br />

HIMMEL ÜBER AFRIKA<br />

FALLSCHIRMSPRINGEN<br />

IN KAPSTADT<br />

Aktiv-Urlaub in Verbindung mit Sonne und Adrenalin, zelebriert<br />

an einem der schönsten Fleckchen Erde dieser Welt, das<br />

hört sich doch nicht schlecht an, oder? Insbesondere zur<br />

anstehenden Winterszeit, wenn kalte Temperaturen und suboptimale<br />

Wetterbedingungen dem sonnigen und sportlich veranlagtem Gemüt<br />

unablässig zusetzen. Die Alternative: Fallschirmsprung-Urlaub in Süd-<br />

Afrika, was sonst? Aber Spaß beiseite: Wer Lust hat, sich (im wahrsten<br />

Sinne des Wortes) in ein neues Abenteuer zu stürzen, sollte sich bei den<br />

Jungs von African Skies melden. Ob ein kompletter Kurs inklusive Erwerb<br />

einer AFF-Lizenz (Accelerated Free Fall) oder ein paar Tandemsprünge<br />

just for fun – für Abwechslung und Power ist definitiv gesorgt.<br />

Von Oliver Bloss<br />

56/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


MF-TRAVEL-TIPP<br />

„Fallschirmsprung-Urlaub“…?<br />

Für diejenigen unter Ihnen, die noch nie aus einem Flugzeug gesprungen<br />

sind, ist dieser Terminus sicher nicht alltäglich – insbesondere dann<br />

nicht, wenn man sich Gedanken um seinen bevorstehenden Urlaub<br />

macht. Um Ihnen den Schritt zu etwas Neuem etwas zu erleichtern,<br />

zeigen wir Ihnen, was auf Sie zukommt und welche Voraussetzungen<br />

notwendig sind, sich der Erde in überhöhter Geschwindigkeit von oben<br />

zu nähern.<br />

Wie bereite ich mich vor?<br />

Interessierte, die das Fallschirmspringen erlernen möchten,<br />

müssen über keine besonderen körperlichen oder sportlichen<br />

Fähigkeiten verfügen, eine sportliche Grundfitness ist<br />

jedoch von Vorteil. Das Fallschirmspringen trainiert<br />

relativ wenige Muskelpartien. Einzig die untere<br />

Rückenmuskulatur wird bei Springern aufgrund der<br />

Freifallhaltung ein wenig gefördert. Man muss, bevor<br />

man mit dem Springen beginnt, keine speziellen<br />

Muskelpartien trainieren. Die meisten Schüler haben nach<br />

dem ersten Tag vor allem aufgrund der Bodenübungen,<br />

weniger aufgrund des Freifalls, ein bisschen Rückenschmerzen,<br />

die aber spätestens ab dem dritten Tag Geschichte sind.<br />

„Fallschirmspringen ist Kopfsache“, sagt Rainer Bäcker, African Skies-<br />

Ausbilder und amtierender südafrikanische Vize-Meister im Freefly. „Ob<br />

man das Springen schnell oder etwas langsamer erlernt, entscheidet<br />

sich vor allem im Kopf. Erfahrungen mit sportlichem und mentalem<br />

Training in Verbindung mit Atemtechniken wie beispielsweise beim Joga<br />

können von Vorteil sein.“<br />

Auch in Sachen Flugtechnik kann man sich, wenn man möchte, etwas<br />

vorbereiten. Rainers Tipp: Bodyflying, das Fliegen im Windtunnel<br />

(www.indoor-skydiving.de). Hier hat man die Möglichkeit, die<br />

Freifall-Körperhaltung ohne Stress und Zeitdruck zu üben.<br />

Letztendlich muss man den Schritt aus dem Flugzeug aber<br />

schon selbst wagen und auch die Sprungschüler, die über<br />

Windtunnelerfahrung verfügen, müssen den kompletten<br />

AFF-Kurs durchlaufen.“<br />

Kapstadt?<br />

In Deutschland werden die meisten Sprungplätze nur am<br />

Wochenende betrieben, daher kann sich eine Ausbildung<br />

zum Fallschirmspringer in Kombination mit dem unsicheren<br />

Wetter leicht mehrere Monate hinziehen. Die afrikanische<br />

Sonne scheint zumeist, sodass fast alle Kursteilnehmer nach 14<br />

Tagen mit ihrer AFF-Lizenz in der Tasche nach Hause fliegen.<br />

Wie laufen die Kurse?<br />

Die ersten zwei bis drei Tage drehen sich sehr intensiv ums<br />

Fallschirmspringen. Die Grundeinweisung nimmt einen halben Tag in<br />

Anspruch, und im Anschluss erfolgt der erste „Static line-Sprung“. Der<br />

Fallschirm wird kurz nach dem Absprung über eine Verbindungsleine<br />

geöffnet. Bei diesem Sprung geht es vor allem darum, dass der<br />

Schüler das Steuern des Schirms lernt.<br />

Am nächsten Tag erfolgt die Einweisung in den Freifall, der Beginn<br />

des eigentlichen AFF-Kurses.<br />

„Hier geht es um die Gewöhnung an den freien Fall“, meint Rainer,<br />

„schließlich fliegen wir mit rund 180 km/h in Richtung Erde. Es folgt<br />

das Einnehmen der Freifallhaltung und das eigenständige Öffnen des<br />

Fallschirms. In den folgenden Levels lernt der Schüler immer mehr<br />

seinen Körper im Freifall zu bewegen. Letztendlich ist dann jeder Schüler<br />

in der Lage sich alleine im Freifall zu stabilisieren, Drehungen um alle<br />

Achsen zu fliegen und selbstständig und in der richtigen Höhe seinen<br />

Schirm zu öffnen.“ Nach bestandenem AFF-Kurs kann man überall auf<br />

der Welt ohne Begleitung aus Flugzeugen springen.<br />

Veranstalter & Tipps<br />

African Skies bietet unter der Leitung von Claudia Bonna seit 2003<br />

Fallschirmsprung-Urlaub in und um Kapstadt an – in erster Linie für<br />

deutschsprachige Gäste. Von Ende September bis Ende April gibt es<br />

die Möglichkeit, die Kurse zu besuchen und dem schlechten Wetter<br />

Deutschlands zu entfliehen.<br />

Unterstützt wird Ausbilder Rainer Bäcker von seinem erfahrenen<br />

südafrikanischen AFF-Team. Rainer (2.800 Sprünge) kümmert sich nicht<br />

nur für die springtechnische Ausbildung, er kümmert sich auch um die<br />

Betreuung der Gäste und steht mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Neben dem Fallschirmspringen gibt es noch weitere Möglichkeiten,<br />

das Kap aktiv zu genießen: Wer Lust hat, sich beim (Wind-) Surfen<br />

oder Kiten auszutoben, kommt ebenso auf seine Kosten wie Freunde<br />

beeindruckender Hiking-Touren oder Adrenalin-Junkies beim „Cage-<br />

Diving“ mit dem Weißen Hai. Keine Chance für Langeweile!<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 57


MF-TRAVEL-TIPP<br />

AFF (Accelerated Free Fall =<br />

beschleunigter Freifall)<br />

Der AFF-Kurs unterteilt sich in 7<br />

bzw. 10 Level. Die ersten drei Levels<br />

werden mit zwei Lehrern gesprungen,<br />

die Level 4 bis 7 mit einem Lehrer.<br />

Anschließend folgen ein paar<br />

Solosprünge. Nach dem Abschluss<br />

des AFF-Kurses kann man überall auf<br />

der Welt alleine Fallschirmspringen.<br />

Es gilt eine Gewichtsbeschränkung<br />

von 100 Kilogramm.<br />

Tandem<br />

Ein Tandem bietet jedermann<br />

die Möglichkeit, den freien Fall<br />

zu erleben. Nach zehn Minuten<br />

Einweisung kann man zusammen mit<br />

einem Tandemmaster zum Flugzeug<br />

gehen. An den Tandemmaster<br />

festgeschnallt verlässt man kurze<br />

Zeit später das Flugzeug. Ein<br />

Tandem ist die perfekte Möglichkeit<br />

auszuloten, ob man selbst diesen<br />

Sport erlernen möchte. Es gilt eine<br />

Gewichtsbeschränkung von 105<br />

Kilogramm. Preis: 1.500 ZAR<br />

(ca. 145 EUR)<br />

Kapstadt, 2-Wochen<br />

AFF-Kurs inklusive<br />

Übernachtung und<br />

Shuttle<br />

AFF-Kurs, 11 Sprünge<br />

(1 Automatiksprung, 10 AFF-Level,<br />

videobegleitet)<br />

17.100,- ZAR (ca. 1.600,- EUR)<br />

Infos unter:<br />

www.fallschirmspringen-lernen.de<br />

www.african-skies.de<br />

58/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Outdoor<br />

Von Chris Miller<br />

Leben auf der <strong>Fitness</strong>spur<br />

MF versucht<br />

American<br />

Football<br />

Joe Warner von unseren<br />

englischen MF-Kollegen zieht sich<br />

warm an, um herauszufinden, ob er<br />

das Zeug dazu hat, es in die beste<br />

American-Football-Mannschaft<br />

des Landes zu schaffen.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 59


Joe wird für die<br />

korrekte<br />

Beinarbeit als<br />

Quarterback<br />

trainiert.<br />

Beim Versuch als<br />

Safety kann Joe<br />

den Ball nicht<br />

fangen.<br />

Es gibt nicht viele Positionen in den Sportarten<br />

t<br />

der Welt, die glamouröser sind als ein<br />

Quarterback im American Football. Sie<br />

verdienen das große Geld, sie bekommen<br />

die heißesten Frauen und sie ernten den<br />

ganzen Ruhm, wenn ihre Mannschaft gewinnt.<br />

Aber jetzt mal im Ernst: Wie schwer kann<br />

diese Position schon sein? Man bekommt den<br />

Ball, übergibt oder wirft ihn jemandem zu, schaut<br />

dann zu und bekommt den ganzen Beifall. Nach<br />

jahrelanger Beobachtung aus dem Sessel habe<br />

ich beschlossen herauszufinden, ob ich das Zeug<br />

dazu habe, in diesem Spiel mitzuspielen. Die<br />

Antwort lautet, wie sich herausstellt, nein.<br />

Trainingslager<br />

Das Interessante am American Football ist, dass<br />

es unabhängig von der Körperform für jeden<br />

eine Position gibt. Groß und schlank? Wide<br />

Receiver. Klein und stämmig? Running Back.<br />

Wandelnder Berg? Angriffs- oder Abwehrreihe.<br />

Um herauszufinden, wo ich reinpasse, bin ich<br />

ins Vorbereitungstrainingslager der London Blitz<br />

mitgekommen, dem amtierenden Meister der British<br />

American Football Association und Gewinner des Finales<br />

des European Federation of American Football Cup 2011,<br />

was in etwa der Europa League der UEFA entspricht.<br />

Ich ziehe mich also an, setze einen Helm auf und<br />

schließe mich den Quarterbacks für die Übungen zur<br />

Beinarbeit an. Hierzu gehören Drei-Schritt- und Fünf-<br />

Schritt-Drops, die es dem QB erlauben, sich von der<br />

so genannten Gedrängelinie (wo sich der Ball zu<br />

Spielbeginn befindet) zurückfallen zu lassen, damit er<br />

Zeit und Platz hat zu sehen, wie sich das Spiel entwickelt,<br />

und einen freistehenden Receiver zu erspähen.<br />

Ich bin überrascht, mit wie viel Denkarbeit das<br />

„Alles was ich tun<br />

muss, ist laufen und<br />

fangen. Wie schwierig<br />

kann das schon sein?<br />

Sehr schwierig!“<br />

verbunden ist. Ich bin Rechtshänder, sodass ich in der<br />

Ausgangsstellung meinen rechten Fuß vorne stehen<br />

habe. Auf diese Weise kann ich mich von meinem Fuß<br />

nach hinten abstoßen, während ich meine rechte Schulter<br />

und Hüften weg drehe, um seitlich zu stehen, während<br />

ich den Kopf hoch halte. Wenn Sie auf seine Füße<br />

schauen, übersehen Sie den gegnerischen Verteidiger,<br />

dessen einziges Ziel es ist, Sie plattzumachen.<br />

Selbst wenn ich das mit den Füßen hinkriege,<br />

vergesse ich, den Ball auf Schulterhöhe zu halten,<br />

wo er schneller geworfen werden kann, damit es für<br />

den Gegner schwieriger ist, den Ball zu erobern.<br />

„Wenn die Menschen an American Football<br />

denken, haben sie sofort den Quarterback vor Augen,<br />

aber das ist die ultimative Mannschaftssportart“,<br />

sagt Pat Cullen, Offensivkoordinator für die Blitz,<br />

der für die offensiven Spielzüge verantwortlich ist.<br />

„Man kann ein herausragender Quarterback sein,<br />

aber wenn der Angriff nicht funktioniert und Sie<br />

schützt, landet man platt auf dem Rücken. Oder<br />

wenn der Wide Receiver nicht dort ist, wo er sein<br />

soll, ist das höchste der Gefühle ein unvollständiger<br />

Pass. Schlimmstenfalls wird der Ball abgefangen.“<br />

Da es beim Ballwurf drei mögliche Ergebnisse gibt<br />

und zwei davon schlecht sind, bevorzugen Mannschaften,<br />

die nicht auf einem Spitzenniveau spielen – also alle<br />

Mannschaften diesseits des Atlantiks – den Lauf, da<br />

diese Option sicherer ist (während sich in der NFL in den<br />

letzten Jahren die Taktik „zuerst passen“ durchgesetzt<br />

hat). Der Angriff der Blitz übt sowohl Lauf- als auch<br />

Passspielzüge, damit sie sich auf verschiedene Gegner<br />

und Spielsituationen entsprechend einstellen können.<br />

Meister des Passspiels<br />

Nachdem ich mich mit der Beinarbeit eines Quarterback<br />

vertraut gemacht habe, schließe ich mich den<br />

Die Schlüsselpositionen: Auf welchen könnten Sie spielen?<br />

Groß und kräftig?<br />

Angriffs- und<br />

Abwehrreihe<br />

Groß und<br />

schlank?<br />

Wide Receiver,<br />

Cornerback<br />

oder Safety<br />

Klein und<br />

kräftig?<br />

Running Back<br />

VERTEIDIGUNG<br />

Cornerback<br />

Outside<br />

linebacker<br />

End<br />

Safety<br />

Middle<br />

linebacker<br />

Tackle<br />

Tackle<br />

Safety<br />

End<br />

Outside<br />

linebacker<br />

Wide receiver Wide Tackle Guard Center Guard Tackle Tight end<br />

receiver<br />

Quarterback<br />

Running back<br />

OFFENSE<br />

Cornerback<br />

Wide<br />

receiver<br />

Groß und<br />

kräftig?<br />

Linebacker<br />

oder Tight end<br />

Gutes Auge<br />

und kräftige<br />

Arme?<br />

Quarterback<br />

60/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Action Outdoor<br />

Mit richtiger<br />

Beinarbeit<br />

feuert Joe den<br />

Ball ins Spiel.<br />

Joe versucht die<br />

Geschicklichkeitsübung<br />

für Linebacker.<br />

„Hände von den Hüften weg und an<br />

den Ball“, rät Rod Bradley, alias Spartan.<br />

Wide Receivern an, die eine Reihe von „Strecken“<br />

durchlaufen. Meine Aufgabe besteht darin, mich<br />

von der Gedrängelinie zurückfallen zu lassen und<br />

den Ball an eine Stelle im Spielfeld zu werfen, wo<br />

sie sein werden. Die Genauigkeit und Weite meiner<br />

Pässe überraschen alle, einschließlich mich selber.<br />

Trotzdem geht jeder dritte Ball wegen schlechter<br />

Beinarbeit schief, aber immerhin landen zwei von<br />

drei Bällen sicher in den Händen des Receivers.<br />

„Wenn die Füße, Hüften und Schultern nicht richtig<br />

ausgerichtet sind, landet der Ball nicht dort, wo er landen<br />

soll“, sagt Fred Boyle, der bei den Blitz in der Startelf als<br />

QB spielt. „Es geht hier nicht nur um die Kraft im Arm.<br />

Alles muss harmonisch zusammenpassen, um den Ball<br />

perfekt zu werfen. Wenn Sie übereilt werfen, machen<br />

Sie sich das Leben sehr schnell unnötig schwer.“<br />

Auch wenn ich mit meiner Leistung zufrieden bin,<br />

ist es unübersehbar, dass ich kein Star-Quarterback<br />

bin. Anstatt Feierabend zu machen, beschließe<br />

ich, noch eine andere Position auszuprobieren.<br />

Die Position, die nach dem Quarterback am<br />

glamourösesten ist, ist die des Wide Receivers. Alles<br />

was ich dafür tun muss, ist laufen und fangen. Wie<br />

schwierig kann das schon sein? Sehr schwierig!<br />

Und das liegt erstaunlicherweise nicht an der ganzen<br />

Polsterung, denn die ist unglaublich leicht und schränkt<br />

auch die Bewegungsfreiheit nicht ein. Obwohl ich<br />

zu gerne dem Helm und dem Gesichtsschutz die<br />

Schuld für eine beeinträchtigte Sicht geben möchte,<br />

sind das Problem in Wirklichkeit meine Hände.<br />

Fang’ mich<br />

„Versuchen Sie, den Ball mit den Fingern zu fangen, nicht<br />

mit der Handfläche“, sagt Wide Receiver Rod Bradley, der<br />

auch in Gladiators von Sky 1 die Hauptrolle des Spartan<br />

spielte. „Wenn der Ball hoch daherkommt, sollten die Hände<br />

die Form eines Diamanten annehmen, wobei sich Daumen<br />

und Zeigefinger berühren. Wenn der Ballflug niedrig ist,<br />

sollten die kleinen Finger ein X bilden und die anderen<br />

Finger gespreizt sein.“ Ich betrachte seine Handschuhe:<br />

Das Material an seinen Fingern ist weiß vor Abnutzung,<br />

während die Handflächen noch makellos grau sind.<br />

Ich laufe drei Strecken: „Post“ (geradeaus und dann<br />

eine 45-Grad-Drehung zu den Torpfosten hin), „Fade“ (fast<br />

geradeaus, ein wenig in Richtung Seitenlinien) und „Hook“<br />

(ein Schritt vorwärts, bevor ich eine 90-Grad-Drehung<br />

nach links oder rechts mache und dann seitlich laufe).<br />

Der „Hook“ ist mit Abstand am einfachsten, weil ich nicht<br />

über die Schulter schauen muss, um den Ball zu sehen. Und<br />

trotzdem werde ich von einem der Trainer angeschrien,<br />

weil ich sofort stehengeblieben bin, nachdem ich den Ball<br />

gefangen hatte. „Lauf! Das Spielfeld hinunter! Los!“, brüllt<br />

er. Ich bin nur überglücklich, dass ich ihn gefangen habe.<br />

Das Fangen des Balls auf den anderen Strecken wird<br />

dadurch erschwert, dass mir einer der Trainer ein riesiges<br />

Polster in meinen Torso rammt. „Wenn Sie mit dem Ball<br />

Kontakt gemacht haben, müssen Sie auf einen solchen<br />

Schlag vorbereit sein“, sagt er und lächelt dabei.<br />

Zu beobachten, wie die Receiver anmutig aus einem<br />

Sprint heraus hochspringen und den Ball aus der Luft<br />

herunterpflücken, ist einfach erstaunlich. Sie mögen<br />

mensfitness.de/NOVEMBER 2011/61


Outdoor Action<br />

Joes kläglicher<br />

Versuch eines<br />

einfachen<br />

Feldtores – viel zu<br />

kurz.<br />

zwar Amateure sein, aber alles was sie tun, tun sie<br />

mit letzter Hingabe. Manchmal habe ich Probleme<br />

nachzuvollziehen, was gerade passiert, geschweige<br />

denn, einen Ball zu fangen. Niedergeschlagen, aber nicht<br />

demoralisiert, probiere ich eine andere Position aus.<br />

Weglaufen<br />

Ich werfe nur einen Blick auf die Running Backs<br />

und gehe dann weiter. Das sind die Spieler, die den<br />

Ball um erbarmungslose Tacklings herum (oder<br />

mittendurch) tragen. Sie brauchen Geschwindigkeit,<br />

Kraft, Geschicklichkeit und andere Eigenschaften,<br />

die ich nicht besitze. Außerdem müssen Running<br />

Backs jede Menge Schläge einstecken, und ich habe<br />

eine Rückfahrkarte in der Tasche. Ich möchte nicht<br />

mit einem Krankenwagen abtransportiert werden.<br />

Also wohin jetzt? Nicht zur Angriffs- oder<br />

Verteidigungsreihe. Das wäre reiner Selbstmord.<br />

Diese Kerle sind riesige, breite Männer, die<br />

nichts mit der Spezies, von der ich abstamme,<br />

gemeinsam zu haben scheinen.<br />

„Hauptsächlich trainieren die Spieler Bankdrücken,<br />

Kniebeugen mit Gewicht, Umsetzen und Drücken sowie<br />

Kreuzheben“, sagt der Cheftrainer Mark Moss. „Bei diesem<br />

Sport geht es nur um explosionsartige Kraftentfaltung,<br />

schnelle Erholung und dann das Ganze wieder von vorne.<br />

Einige dieser Linemen können während eines Spiels<br />

bis zu 3,6 Kilogramm abnehmen. Das ist richtig heftig.“<br />

Die Linebacker sind nicht weniger einschüchternd:<br />

große, kräftige Spieler, die hinter der Verteidigungslinie<br />

mit dem einzigen Ziel starten, den Quarterback<br />

oder ein anderes Mitglied des Angriffs, der ihnen<br />

in den Weg kommt, zu zerstören. Ich mache ein<br />

paar Übungen mit, komme mir dabei aber wie<br />

ein kleiner Junge unter lauter Männern vor.<br />

Ich probiere die Position eines Cornerback, die<br />

Verteidiger, die die Wide Receiver decken, indem sie<br />

ihnen nicht von der Seite weichen, bevor sie entweder<br />

ein Tackling machen, den Ball wegschlagen oder ihn<br />

sogar abfangen, wodurch sie in Ballbesitz gelangen.<br />

Eine wichtige Fertigkeit ist das schnelle<br />

Rückwärtslaufen. „Lassen Sie die Hüften unten,<br />

und schauen Sie immer auf den Ball“, sagt der für<br />

die Verteidigung zuständige Trainer Mike Callan.<br />

„Sobald Sie wissen, wohin der Ball geht, öffnen Sie<br />

62/NOVEMBER 2011/mensfitness.de<br />

„Rückwärts zu<br />

laufen ist viel<br />

schwieriger, als<br />

es sich anhört.“<br />

die Hüften, und stoßen Sie sich mit dem Fuß ab,<br />

in dessen Richtung Sie nicht laufen. Dann nichts<br />

wie los, und schnappen Sie sich den Ball.“<br />

Rückwärts zu laufen ist viel schwieriger als<br />

es sich anhört. Die Augen werden ganz natürlich<br />

vom Boden angezogen, damit Sie über nichts stolpern.<br />

Wenn Sie das in einem Spiel machen, sind Sie sofort an<br />

der falschen Position und schuld am unvermeidlichen<br />

Touchdown, den die gegnerische Mannschaft erzielt.<br />

Ich lasse meine Hüften unten und mache viele<br />

kleine Schritte, damit ich die Richtung schneller<br />

wechseln kann. Aber ich bin viel langsamer als die<br />

anderen Spieler, die nahtlos vom Rückwärtslaufen<br />

in einen Vorwärtssprint wechseln.<br />

Und dennoch sehe ich, wie der Ball auf mich<br />

zukommt und springe hoch, um ihn zu fangen. Er segelt<br />

erbarmungslos durch meine Hände. „Sie haben die Arme<br />

nach außen und zur Seite bewegt, bevor sie über dem Kopf<br />

waren“, sagt Callan. „Das nächste Mal heben Sie sie direkt<br />

zum Ball hoch. Sie haben keine Zeit für solche Umwege.“<br />

Es funktioniert. Ich laufe rückwärts, drehe mich<br />

um und springe hoch, um den Ball abzufangen. Und<br />

dann bleibe ich wieder plötzlich stehen, zum Teil vor<br />

Verwunderung und zum Teil vor Freude. „Lauf! Lauf!<br />

Los!“, höre ich die mir mittlerweile vertraute Stimme,<br />

und das Lächeln verschwindet aus meinem Gesicht.<br />

Extrapunkte<br />

Es ist noch eine Position übrig. Und da ich Fußball<br />

spiele, seit ich gehen kann, sollte das Schießen<br />

auf das Feldtor ein Kinderspiel sein.<br />

Ich stehe ein paar Meter hinter dem Halter, der etwa<br />

sechseinhalb Meter hinter der Gedrängelinie ist. Sobald der<br />

Ball geschnappt wurde, laufe ich los. Der Spieler, der den Ball<br />

Joe fängt einen Ball<br />

als Wide Receiver<br />

und vergisst dann zu<br />

laufen.<br />

hält, fängt ihn und setzt ihn dermaßen geschmeidig<br />

hin, dass ich fast vor Bewunderung stehenbleibe. Mein<br />

linker Fuß, der auf gleicher Höhe mit dem Ball landen<br />

sollte, kommt etwa zehn Zentimeter zu früh auf, sodass<br />

ich mich für den Schuss richtig strecken muss. Der<br />

Ball kommt weit vor dem Pfosten zu liegen. Habe ich<br />

erwähnt, dass ich nur etwa 18 Meter entfernt war?<br />

Nachdem ich diese Sportart jahrelang angeschaut<br />

hatte, habe ich gehofft, dass ich mir einfach die<br />

Polster anziehen, den Helm aufsetzen und einen<br />

35-Meter-Pass werfen könnte, der elegant in den<br />

hochgereckten Händen eines sprintenden Wide<br />

Receivers landen würde. Oder dass ich selber dieser<br />

Receiver sein könnte, der sich hoch und höher schraubt,<br />

um mit den Fingerspitzen einen Ball aus der Luft<br />

herunterzupflücken. Verdammt, dass ich wenigstens ein<br />

Feldtor schießen könnte. Aber nein, es sollte nicht sein.<br />

Moss hat ein paar tröstende Worte. „Diese Kerle sind<br />

alle Amateure mit einer richtigen Arbeit, aber sie nehmen<br />

sich die Zeit für das Training nach der Arbeit und am<br />

Wochenende“, sagt er. „Sie machen diese Übungen<br />

immer und immer wieder, bis sie ihnen in Fleisch und<br />

Blut übergehen. Deshalb ist Ihnen heute alles so schnell<br />

vorgekommen. Das haben wir diesen Jungs beigebracht.“<br />

Als ich das Trainingslager verlasse, bin ich ein<br />

wenig enttäuscht, aber entschlossen zu trainieren,<br />

damit ich es eines Tages noch einmal versuchen<br />

kann. Wenn Sie es auch einmal ausprobieren<br />

möchten, finden Sie unter londonblitz.co.uk nähere<br />

Informationen. Vielleicht sehen wir uns ja dann einmal.


Tödliche Stühle<br />

VORSICHT:<br />

MORDERMOBEL!<br />

:<br />

:<br />

Heutzutage verbringen die Menschen<br />

viel Zeit auf dem Bürostuhl, während<br />

nach Feierabend die gemütliche<br />

Wohnzimmer-Couch lockt. Aber<br />

Vorsicht: Auch wenn ein Sitzmöbel<br />

noch so unschuldig aussieht, es kann<br />

tödlich sein. Hier sind einige Fakten,<br />

die Sie garantiert vom Hocker<br />

hauen ...<br />

Von Jack Loane<br />

Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic


SSitzen Sie bequem? Dann wollen<br />

wir anfangen. Am besten, Sie<br />

stehen gleich einmal auf. Dieses<br />

anscheinend so harmlose<br />

Objekt, auf dem Sie gerade<br />

mit Ihren vier Buchstaben<br />

gesessen waren, lässt die Muskeln hart werden,<br />

ruiniert das Gleichgewichtsgefühl, schwächt<br />

auf bedenkliche Art die Beweglichkeit und<br />

kann Sie auf lange Sicht sogar töten!<br />

Im 21. Jahrhundert werden die Menschen so<br />

viel sitzen wie noch nie zuvor. Durch das Nonstop-<br />

Fernsehprogramm, bequeme Sofas, Büroarbeit,<br />

komplett bestuhlte Stadien und Autos mit<br />

lehnstuhlartigen Sitzen entfernen wir uns immer<br />

mehr vom Nomadenleben unserer Vorfahren. Wir<br />

sitzen mehr als alle Generationen vor uns. Ein<br />

großer Teil der Bevölkerung verbringt jeden Tag<br />

mehr als zehn Stunden mit sitzender Tätigkeit.<br />

Unsere Körper, die genetisch auf die Wanderschaft<br />

eingestellt sind, stoßen dabei an ihre Grenzen.<br />

„Der Körper passt sich der Tätigkeit an, die<br />

im Alltag am häufigsten vorkommt“, sagt Dr.<br />

John Tanner, der als Arzt und Osteopath auf<br />

Muskel-Skelett-Heilkunde spezialisiert ist. „Wenn<br />

jemand den lieben langen Tag nur sitzt, wird der<br />

Körper versuchen, sich ideal auf diese Position<br />

einzustellen.“ Das hat dann Auswirkungen auf die<br />

Körperhaltung im Stand, beim Gehen und sogar<br />

beim Workout.<br />

Dauerdruck<br />

Durch das Sitzen wird die Wirbelsäule gestaucht.<br />

Im Stuhl ist der Druck auf die Bandscheiben, aus<br />

denen die Wirbelsäule besteht, 30 Prozent größer<br />

als im aufrechten Stand. Michael Lanning, ein<br />

Chiropraktiker der privaten Gonstead Clinics in<br />

der bekannten Londoner Ärztestraße Harley Street,<br />

meint: „Das Sitzen ist eine ziemlich unnatürliche<br />

Form der Erholung. Die Menschen saßen früher nie<br />

– sie gingen in die Knie.“<br />

Diese Haltung ist in Asien und Afrika immer<br />

noch weit verbreitet. „In den sogenannten<br />

Entwicklungsländern gehen die Leute zum Kochen,<br />

Essen und bei sozialen Ereignissen<br />

immer noch oft in die Knie“, so Lanning. „In China<br />

sieht man sogar Geschäftsleute mit Anzug in der<br />

Hocke auf den Zug warten. Diese Haltung ist ideal,<br />

um dem Stauchen der Wirbel vorzubeugen.“<br />

Nur leider kam die westliche Bevölkerung<br />

eines Tages auf die Idee, die gehockte Haltung<br />

als Zeichen des Rückstands und der sozialen<br />

Unterlegenheit zu betrachten, während das Sitzen<br />

auf Stühlen für den Fortschritt stand. „Stühle und<br />

Sofas wurden zu Statussymbolen, anhand derer<br />

gesellschaftlicher Fortschritt abgelesen wurde“,<br />

meint Dr. Galen Cranz, Autorin des Buchs „The<br />

Chair: Rethinking Culture, Body And Design“. Als<br />

sich der westliche Mensch im Zuge des Fortschritts<br />

die Hocke abgewöhnte, übernahm der Stuhl als<br />

externes Objekt die Arbeit, die der menschliche<br />

Körper eigentlich ganz natürlich selbst erledigen<br />

könnte.“ Das heißt: Immer, wenn wir uns<br />

heutzutage entspannen wollen, muss<br />

der Körper eine unnatürliche Haltung<br />

einnehmen, wie sie durch die 90-Grad-<br />

Winkel des Stuhls vorgegeben ist. Wird<br />

die halb gebeugte und belastende<br />

Position mehrere Stunden am Stück<br />

beibehalten, verhärtet mit der Zeit das als<br />

Faszie bezeichnete Bindegewebe, das<br />

alle Muskeln überzieht, und nimmt die<br />

entsprechende Form an.<br />

„Dadurch ziehen sich die Hüftbeuger<br />

an der Oberschenkelvorderseite sowie die Muskeln<br />

an der Oberschenkelrückseite zusammen. Die<br />

Muskeln werden kürzer“, so Tanner. Durch das<br />

Anwinkeln der Knie<br />

wird außerdem die Gesäßmuskulatur<br />

ständig gedehnt. „Dadurch verspannen<br />

die Muskeln und Gelenke so sehr,<br />

dass der Bewegungsspielraum eingeschränkt wird.<br />

Der Körper ist weniger agil und verletzungsanfälliger.<br />

Die Auswirkungen dieser kleinen Veränderungen,<br />

die sich mit der Zeit aufgestaut haben, machen<br />

„Die Büros sind<br />

voller Drehstühle,<br />

die auf lange Frist<br />

tödlich sind.“<br />

sich normalerweise im Alter von 30 bis 40 Jahren<br />

bemerkbar.“<br />

Aktives Sitzen<br />

Die Gesäßmuskulatur leidet ebenfalls am<br />

ständigen Sitzen. „Der Gesäßmuskel stellt die<br />

größte Muskelgruppe des Körpers dar. Langes<br />

Sitzen lähmt die Aktivität und optimale Funktion<br />

der Muskeln und führt dazu, dass die Pomuskulatur<br />

das Zusammenspiel mit anderen Muskelgruppen<br />

richtiggehend verlernt“, so Tanner. „Das kann sich<br />

auch beim Workout bemerkbar machen, wo dann vor<br />

64/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Tödliche Stühle<br />

allem bei der Kniebeuge keine so großen Gewichte<br />

mehr bewegt werden können.“<br />

Kommt zur schwachen Gesäßmuskulatur noch der<br />

straffe Hüftbeuger, sackt das Becken ab. Dadurch<br />

wird die Lendenwirbelsäule belastest. Das Ergebnis<br />

sind Schmerzen im unteren Rücken – bei deutschen<br />

Arbeitnehmern einer der häufigsten Gründe für<br />

Fehltage. Paradoxerweise sind die Büros im ganzen<br />

Bundesgebiet voller einstellbarer Drehstühle, die als<br />

Wurzel allen Übels gesehen werden können und auf<br />

lange Frist für den Rücken tödlich sind.<br />

„Der Stuhl muss die Aktivität der Wirbelsäule beim<br />

Sitzen fördern“, so der Ergonomice-Experte Dr.<br />

Richard Hollis. „Die Wirbel im Rücken sind durch<br />

Gewebeschichten voneinander getrennt, die mit<br />

einer Art Gelee gefüllt sind. Diese Pufferschichten<br />

sind auf ständige Bewegung angewiesen, um<br />

optimal funktionieren zu können, da sie über keine<br />

eigene Blutversorgung verfügen. Sogar bei kleinsten<br />

Bewegungen nehmen sie Flüssigkeit auf, scheiden<br />

Giftstoffe ab und bleiben gesund.“ Nach einer<br />

halben Stunde ohne Bewegung setzt allerdings die<br />

Tödliche Toiletten<br />

Der Toilettensitz oder das Loch im Boden – wo sind die<br />

Gesundheitsrisiken größer?<br />

Hämorrhoiden<br />

v „Je weniger Sie auf der Toilette drücken, umso geringer ist das Risiko, an<br />

Hämorrhoiden zu erkranken“, meint der Dickdarm-Mastdarm-Experte Andrew<br />

Clarke, der als Chirurg im Halo Centre in Manchester arbeitet. „Der Musculus<br />

puborectalis, an dem das Rektum im Analkanal mündet, macht einen Knick, über den die<br />

Ausscheidungen kontrolliert werden können. Wenn wir in die Knie gehen, wird dieser<br />

Muskel entspannt, was dem übermäßigen Pressen entgegenwirkt.“ Israelische Forscher<br />

haben herausgefunden, dass dieser Durchgang in der Hocke vollständig gerade ist und<br />

eine fast mühelose Darmentleerung ermöglicht.<br />

Sicherste Haltung: Hocke<br />

Leistenbruch<br />

Laut der oben genannten israelischen Studie ist in der Hocke auch gewährleistet,<br />

dass die Oberschenkel ähnlich wie beim Gewichthebergürtel die Eingeweide<br />

stützen und dadurch Leistenbrüchen vorbeugen, die durch übermäßiges Pressen<br />

entstehen können. .<br />

Sicherste Haltung: Hocke<br />

Infektionen<br />

v Forscher der medizinischen Fakultät im indischen Kalkutta stellten fest, dass<br />

die moderne Variante des Stuhlgangs hygienischer ist, da die Sitzposition dafür<br />

sorgt, dass alle Ausscheidungen sicher ins Wasser fallen. „Außerdem ist beim Sitzen die<br />

Belastung der Oberschenkel, Waden und des unteren Rückens geringer“, sagt Professor<br />

Jeremy Sanderson, ein Gastroenterologe am Guy’s and St Thomas’ Hospital in London.<br />

Sicherste Haltung: Sitzen<br />

Herzinfarkt<br />

v Die israelischen Forscher – die an diesem Thema ein besonderes Interesse zu<br />

haben schienen – weisen darauf hin, dass „übermäßige Anstrengungen“ beim<br />

Stuhlgang zur Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems und damit zu Herzinfarkten<br />

führen können, weil beim Sitzen der Stuhlgang am längsten dauert. Das Risiko des<br />

Herzinfarkts kann durch einen Hocker reduziert werden, der die Füße um 20 Zentimeter<br />

anhebt und den Körper somit in eine Art Hocke bringt. „Dadurch wird der Analsphinkter<br />

geöffnet. Gleichzeitig steigt der Druck auf den Dickdarm, wodurch die Entleerung<br />

erleichtert wird“, sagt Sanderson.<br />

Sicherste Haltung: Hocke<br />

Schlaganfall<br />

v Ergebnissen der medizinischen Fakultät in Kalkutta zufolge ereignete sich ein Drittel<br />

der untersuchten tödlichen Schlaganfälle beim Stuhlgang in der Hocke.<br />

Sicherste Haltung: Sitzen<br />

Insgesamt sicherste Haltung: Hocke<br />

mensfitness.de/NOVEMBER 2011/ 65


gefürchtete Kompression der Bandscheiben ein.<br />

Idealerweise sollten daher nur Sitzgelegenheiten<br />

verwendet werden, in die ein Gymnastikball<br />

integriert ist. Ein Beispiel wäre der Pallone II. „Durch<br />

die Instabilität des Balls wird der Rücken ständig<br />

gefordert. Er bleibt zusammen mit den Rückenund<br />

Bauchmuskeln ständig in Bewegung“, so<br />

Hollis. „Dieser Stuhl ermöglicht auch eine normale<br />

S-förmige Krümmung der Wirbelsäule, anstatt diese<br />

in die ungesunde C-Form zu pressen, wie beim Stuhl<br />

mit gerader Rückenlehne.“<br />

Seinen Chef zur Anschaffung eines komplett neuen<br />

Stuhls zu überreden ist, natürlich meist leichter<br />

gesagt als getan. Wenn dies nicht möglich ist, gibt es<br />

Alternativen wie etwa das Ballsitzkissen SitFit (ca. 34<br />

Euro) oder das keilförmige Move-n-Sit (ca. 33 Euro).<br />

Durch diese luftgefüllten Unterlagen wird der Sitz<br />

instabiler. Die Wirbelsäule muss sich also ständig<br />

etwas bewegen und im Gleichgewicht halten.<br />

„Wenn der klassische einstellbare Bürostuhl die<br />

einzige Alternative ist, würde ich zu einem Luftkissen<br />

raten und die Rückenlehne so einstellen, dass sie mit<br />

den Oberschenkeln einen Winkel von etwa 135 Grad<br />

bildet“, so Lanning. „Das entlastet den Rücken mehr,<br />

als wenn Sie mit einem Winkel von 70 Grad nach<br />

vorn gebeugt oder auch rechtwinklig und aufrecht<br />

sitzen.“<br />

Bodenturnen<br />

Glücklicherweise gibt es auch noch andere<br />

Möglichkeiten, mörderischen Sitzgelegenheiten aus<br />

dem Weg zu gehen. Wen das Sitzen unbeweglich<br />

macht, der kann die Prozesse rückgängig machen,<br />

indem er zuhause Sessel und Sofas links liegen lässt<br />

und sich stattdessen auf den Boden setzt. „Wenn sich<br />

Hüfte und Füße auf einer Ebene befinden, muss der<br />

Körper in Haltungen gebracht werden, die ihn wieder<br />

beweglicher machen“, sagt Lanning. „Die natürlichen<br />

Sitzstellungen am Boden geben den Gelenken<br />

ihren natürlichen Spielraum zurück, indem das<br />

Bindegewebe wieder flexibler gemacht wird. Dabei<br />

ist es egal, ob man morgens am Boden sitzend die<br />

Post öffnet oder abends mit den Kindern spielt.“<br />

Allerdings gibt es noch größere Probleme, die zu<br />

viel sitzen mit sich bringen kann. Ganz gleich, wie<br />

gut der Stuhl oder die Körperhaltung ist: Das passive<br />

Sitzen hat mitunter mörderische Nebenwirkungen.<br />

„Übermäßiges Sitzen ist im wahrsten Sinne des<br />

Wortes tödlich“, meint dazu Dr. James Levine,<br />

der als Endokrinologe in der medizinischen<br />

Forschungsgruppe der wohltätigen amerikanischen<br />

Mayo Clinic arbeitet und sich auf gesundheitliche<br />

Gefahren sitzender Tätigkeiten spezialisiert hat.<br />

„Dass die Wirbelsäule leidet, wenn der Mensch<br />

tagein, tagaus auf dem Schreibtischstuhl sitzt, geht<br />

jedem ein. Was aber nur wenige wissen: Auch die<br />

Lebenserwartung kann dadurch drastisch sinken.“<br />

Lange Zeit haben die Leute geglaubt, dass es reicht,<br />

seinen buckligen Körper abends ins <strong>Fitness</strong>center zu<br />

schleppen und sich dort ein bisschen zu dehnen,<br />

um den langfristigen Schäden vorzubeugen, die sich<br />

durchs Sitzen ergeben.<br />

Aber das ist nicht der Fall.<br />

Täglich zehn Stunden zu<br />

sitzen ist immer schlecht<br />

für die Gesundheit – ganz<br />

gleich, wie der Rest des<br />

Alltags aussieht.<br />

Mördermöbel<br />

Stuhl<br />

Bei einer Studie des australischen Baker IDI Heart<br />

and Diabetes Institute wurden fast 8.800 Australier<br />

untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass pro Stunde,<br />

die am Tag sitzend verbracht wurde, unabhängig<br />

von der Erkrankung die Sterblichkeit um 11 Prozent<br />

anstieg. Das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

stieg sogar um 18 Prozent.<br />

Die erschreckendste Schlussfolgerung der<br />

Untersuchung: Alle anderen Faktoren vom Rauchen<br />

zum Hüftumfang hatten keinen weiteren Einfluss<br />

auf die geschätzte Sterblichkeit. Das Ergebnis: Je<br />

länger der Mensch sitzt, umso kürzer lebt er. „Beim<br />

Sitzen verhält es sich so wie beim Rauchen: Es ist<br />

immer schlecht für die Gesundheit, ganz gleich, ob<br />

Sie ein superfitter Sportler oder ein übergewichtiger<br />

Couchpotato sind“, so Professor Peter Katzmarzyk<br />

vom Pennington Biomedical Research Centre<br />

„Beim Sitzen verhält es sich<br />

so wie beim Rauchen: Es<br />

ist immer schlecht für die<br />

Gesundheit, ganz gleich, ob<br />

fit oder fett.“<br />

in Louisiana, dem im Bereich Fettleibigkeit<br />

führenden amerikanischen Forschungszentrum.<br />

Katzmarzyk und seine Kollegen stellten bei ihren<br />

Forschungen fest, dass ein bestimmtes Molekül (die<br />

Lipoproteinlipase), mit dem der Körper schädliches<br />

Fett aufspaltet und das Niveau des gesunden HDL-<br />

Cholesterins steigen lässt, nur dann ausgeschüttet<br />

wird, wenn die Beinmuskulatur angespannt und<br />

aktiv ist. „Das bedeutet, der Körper muss stehen,<br />

gehen oder laufen“, so Katzmarzyk. Das ist aber<br />

nicht der einzige negative Effekt des Sitzens auf<br />

den Stoffwechsel. Auch der Energieverbrauch<br />

fällt auf dem Sofa sofort auf etwa eine Kalorie pro<br />

Minute ab. Zudem nimmt die Fähigkeit des Körpers,<br />

im Blut Glukose abzubauen, nach nur einem Tag<br />

sitzender Tätigkeit ab. Dadurch steigt das Risiko für<br />

Diabetes Typ 2.<br />

66/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Sitzfreie Zivilisation<br />

Das genaue Gegenteil unserer „Sitzkultur“<br />

sind die Masaistämme Kenias und Tansanias.<br />

Die Leute verbringen dort ihre Zeit in der<br />

Hocke, im Stand, mit Gehen und Laufen.<br />

Stühle sind Mangelware. Eine Studie des<br />

schwedischen Karolinska-Instituts belegt,<br />

dass der aktive Lebensstil der Masai teilweise<br />

der Grund ist, warum die Stämme vor Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen geschützt sind – und<br />

das trotz einer Ernährung, die viele tierische<br />

Fette beinhaltet. Die Forscher ermittelten den<br />

Energieverbrauch und stellten fest, dass die<br />

Masai bei ihrem Lebenswandel zusätzlich zur<br />

Grundstoffwechselrate 2.500 weitere Kalorien<br />

am Tag verbrannten, was auf die ständige<br />

Bewegung zurückgeführt werden konnte.<br />

Zum Vergleich: Bei Stadtbewohnern und<br />

Büromenschen liegt dieser Wert bei 891 Kalorien.<br />

Die gute Nachricht: Wer wieder<br />

beweglicher werden möchte, muss nicht<br />

zu den Masai auswandern. Es genügt<br />

bereits eine entschlossene Änderung der<br />

Lebensgewohnheiten. „Oft ist das Sitzen<br />

unvermeidlich. Dann können schon kleine<br />

Bewegungen im Alltag viel helfen“, so Dr. Levine,<br />

der seine Methode als Wärmeerzeugung<br />

außerhalb des Sportbereichs beschreibt. Levine<br />

führt einfache Beispiele wie das Auf- und<br />

Abgehen zum Telefonieren an. Eine weitere<br />

Alternative ist der 30-minütige Spaziergang in<br />

der Mittagspause als Gegenstück zum Sandwich<br />

am Schreibtisch. Ebenso sind Umwege zum<br />

Konferenzraum möglich, bei denen gleich ein<br />

paar kurze Sätze mit Kollegen ausgetauscht<br />

werden können. Es kann sogar schon etwas<br />

bringen, sich mehrmals am Tag einfach nur kurz<br />

zu bücken, um sich die Schuhe neu zu schnüren.<br />

„Diese kleinen Bewegungen gehen heutzutage<br />

immer mehr verloren“, so Levine. „Dabei können<br />

sie sich zu einem täglichen Verbrauch von bis<br />

zu 2.400 Kalorien summieren.“ Das läge bereits<br />

in der Nähe des Aktivitätsniveaus der Masai.<br />

Und das alles nur durch ein paar Hüftbeugen<br />

zu den Zehen. Wer sich fest vornimmt, drei<br />

Wochen lang immer wieder derartige kleine<br />

Bewegungen in den Alltag einzubauen, wird<br />

Levine zufolge bald merken, dass sich das<br />

Gehirn anpasst „und einem alles ganz natürlich<br />

vorkommt. Der Mechanismus, über den sich der<br />

Mensch ans Sitzen gewöhnt hat, kann auch dazu<br />

genutzt werden, das Leben wieder aktiver und<br />

dynamischer zu gestalten.“<br />

Ganz gleich, wo Sie am Häufigsten sitzen – auf<br />

der Ledercouch, dem Drehstuhl im Büro oder<br />

dem letzten Sitzplatz morgens in der U-Bahn<br />

zum Prenzlauer Berg. Solange Sie immer in<br />

Bewegung bleiben, brauchen Sie keine Angst<br />

vor dem Mördermöbel zu haben.<br />

Tödliche Stühle<br />

Workout gegen Mördermöbel<br />

Nutzen Sie zumindest einen Teil der Sitzdauer effektiv. Mit<br />

diesem kurzen Programm der Trainerin Kelly Starretts, die in<br />

San Francisco mit dem Unternehmen mobilitywod.com die<br />

negativen Auswirkungen des Sitzens bekämpft.<br />

2 Hüftstrecken<br />

Um den Quadrizeps etwas zu strecken, setzen<br />

Sie das Knie auf der Sitzfläche auf. Das Schienbein<br />

an die Lehne legen und die Oberschenkelvorderseite<br />

dehnen.<br />

6 Handgelenksstreckung<br />

Versuchen Sie, die unter dem Oberschenkel<br />

liegende Handfläche mit nach vorn weisendem<br />

Handgelenk und Unterarm fast vollständig auf der<br />

Sitzfläche aufzulegen.<br />

1 Oberschenkeldehnung<br />

Legen Sie sich einen Golf- oder Tennisball unter den<br />

Oberschenkel. Dann etwas Druck auf den Ball ausüben<br />

und dabei das Bein beugen und strecken, bis sich die<br />

Verspannungen lösen (oder 20 bis 30 Wiederholungen<br />

absolviert sind).<br />

Rotation nach innen<br />

3 Legen Sie ein Schienbein auf den Oberschenkel des<br />

anderen Beins. Dann das obere Bein mit den Händen zur<br />

Gegenseite ziehen. Das Standbein bleibt dabei fest am<br />

Boden.<br />

Hüftbeugen/<br />

4 Rotation nach<br />

außen<br />

Legen Sie den rechten Fuß auf<br />

dem linken Oberschenkel ab (siehe<br />

Abb. 4). Nun mit geradem Rücken<br />

aus der Hüfte heraus nach vorne<br />

gehen. Testen Sie unterschiedliche<br />

Richtungen. Zum Beispiel kann<br />

der Nabel zum Knie oder zum Fuß<br />

gezogen werden<br />

Schulterrotation nach innen<br />

5 Eine Hand hinter den Rücken führen. Jetzt den Körper<br />

in Richtung des hinteren Arms drehen, um in die Dehnung<br />

zu kommen. Die Schulter ist dabei so weit wie möglich<br />

zurückgezogen.<br />

Illustrationen Sudden Impact


PERSONAL TRAINER<br />

SINNVOLL, ODER ALLES<br />

NUR SHOW?<br />

INTERVIEW MIT<br />

PERSONAL TRAINER<br />

DIRK VAN DER KLOK<br />

„Wenn ich über<br />

Jahre meinen Körper<br />

vernachlässigt<br />

habe, kann ich<br />

nicht erwarten,<br />

dass ich über<br />

Nacht mit Killer-<br />

Bizeps und Six Pack<br />

wiedergeboren werde.“<br />

In der heutigen Zeit sind Personal Trainer fast schon<br />

genauso populär wie Ihre zumeist „berühmten“ Klienten.<br />

Diese lassen sich aus Imagegründen kaum noch ohne<br />

Ihren „PT“ von den Paparazzi ablichten. Sicherlich<br />

können sich die meisten der veröffentlichten (!)<br />

Ergebnisse sehen lassen, und an der Integrität und am<br />

Fachwissen der Trainer besteht meist kein Anlass zur<br />

Beschwerde. Der Großteil der Ergebnisse, sprich: der<br />

Erfolg des Exklusiv-Trainings, bleibt allerdings im Unklaren.<br />

Ist es vielleicht doch sinnvoller, den neuen Porsche zu<br />

bestellen und dafür alleine zu Hause<br />

oder im <strong>Fitness</strong>-Center nebenan zu<br />

trainieren? So stellt sich die Frage nach<br />

Notwendigkeit und Effizienz dieses<br />

Berufsstandes. Wir wendeten uns an<br />

Dirk van der Klok, Personal Trainer mit<br />

Kontakten zu Prominenz in Show und<br />

Wirtschaft. Dirk stand MF Rede und<br />

Antwort. Dass dabei der ein oder andere<br />

„exklusive“ <strong>Fitness</strong>-Tipp für unsere Leser abfiel, sollte wohl<br />

selbstverständlich sein…<br />

Von Oliver Bloss<br />

68/NOVEMBER N V M ER 2011/mensfitness.de<br />

0 1/me<br />

m f es<br />

s.de


MF-FRAGT NACH<br />

Dirk, Deutschlands <strong>Fitness</strong>clubs verzeichnen über sechs<br />

Millionen Mitglieder. In den Studios gibt es jede Menge an<br />

ausgebildeten <strong>Fitness</strong>-Trainern und Coaches. Warum brauche ich<br />

überhaupt noch einen Personal Trainer?<br />

Ein Personal Trainer kann seine Kunden zu völlig unorthodoxen Zeiten und<br />

an individuell gewählten Örtlichkeiten trainieren. Das individuelle Zeitfenster<br />

bleibt ständig im Fokus der Zusammenarbeit, darin sehe ich das größte<br />

Unterscheidungsmerkmal. Persönlichkeiten aus der Industrie, Wirtschaft oder dem<br />

Showgeschäft wünschen oftmals keine öffentliche Präsenz und wollen bei ihren<br />

Bemühungen abzunehmen oder fitter zu werden, nicht gesehen werden. Da Erfolg<br />

im Job auch vielfach mit gutem und gesundem Aussehen verbunden wird, sehen<br />

immer mehr Menschen in der Arbeit mit einem Personal Trainer ihre große Chance,<br />

unbeobachtet ihren Traumkörper zu bekommen oder zu erhalten.<br />

Mittlerweile gibt es in Deutschland eine Reihe an erfolgreichen<br />

Personal Trainern. Was ist das Geheimnis Deines Erfolgs?<br />

Nach meiner Erfahrung macht einen guten Personal Trainer vor allem seine eigene<br />

Persönlichkeit und das Talent aus, sich immer wieder neu auf die individuellen<br />

Bedürfnisse und Wünsche seiner Kunden einlassen zu können. Er ist dann erfolgreich,<br />

wenn sein Kunde ihm komplett vertraut. Bei mir steht immer der Mensch im<br />

Vordergrund, erst dann kommt der Sport. Es wird natürlich eine gewisse Kontinuität<br />

als Ziel eingehalten, aber Spaß und gute Laune zu vermitteln, haben für mich oberste<br />

Priorität. Ich sehe mich nicht als Drill-Inspektor, der die Leute unerbittlich durch die<br />

Pampas scheucht, sondern eher als „Psychologe“, der hilft, den berühmten Schalter<br />

im Kopf umzudrehen.<br />

Kann man Dein Konzept bei jeder Person anwenden? Nicht<br />

jeder Mensch hat die gleichen körperlichen oder auch mentalen<br />

Voraussetzungen.<br />

Es wird niemals ein Konzept geben, was bei jedem gleich funktioniert. Hier gilt: Jeder<br />

Mensch ist anders, jeder braucht sein individuelles Training. Der eine baut rasch<br />

Muskeln auf, wo man schon eine Bremse einbauen muss, der andere hingegen quält<br />

sich. Da muss ich handeln und mit anderen Trainingseinheiten reagieren. Es gibt in<br />

jedem Fall genügend Alternativen in meinem Repertoire.<br />

Welche Zielsetzungen haben Deine Kunden in erster Linie?<br />

Steht der Gewinn von Muskeln und Aufbau eines gut definierten<br />

Körpers an erster Stelle, oder geht es in erster Linie um den<br />

Verlust von Fett, sprich Abnehmen?<br />

Das ist extrem unterschiedlich. Die meisten meiner Kunden finden sicherlich an<br />

ihrem Körper Zonen, die ihnen zu dick oder unförmig erscheinen. Da starte ich vorab<br />

mit effektivem Fatburning gekoppelt mit individueller Ernährungsplanung. Was<br />

das optische Fine-Tuning betrifft, sprich: Muskeln oder Definition, ergibt sich aus<br />

jeder persönlichen Konstitution. Die Zielvorgaben sind so unterschiedlich, wie die<br />

Menschen selber, und deshalb ist es immer wieder aufs Neue spannend!<br />

Eines Deiner Lieblingszitate lautet: „Körperformung beginnt<br />

immer mit der richtigen Ernährung, erst dann kommt der Sport“.<br />

Du hast ein „12-Wochen-Ernährungskonzept“ entwickelt. Was<br />

kann man sich darunter vorstellen?<br />

Ich sage immer klar und deutlich, dass sich ein Körper sichtbar und nachhaltig erst<br />

nach einigen Wochen, bzw. Monaten verändern wird. Alles andere ist Quatsch!<br />

Daher habe ich mein 12-Wochenprogramm entwickelt, basierend auf einer<br />

Verbrennungsanalyse mit Tageskostplanungen, ausgerichtet auf die Wünsche und<br />

Bedürfnisse meiner Kunden. Hier kommt meine liebste Empfehlung, wenn jemand<br />

keine Zeit hat, vernünftig zu kochen: Es lebe das Butterbrot! Schnell gemacht, lange<br />

sättigend, herrlich lecker und durchaus gut für die Figur! Zu dem Ernährungskonzept<br />

„verschreibe“ ich dann noch ein abgestimmtes Fettverbrennungstraining und<br />

Muskelworkout. Damit geht das Konzept „schlank und trainiert in einen neuen<br />

Körper“ voll auf!<br />

Du bist kein Fan von Diäten?<br />

Warum dem Körper von jetzt auf gleich etwas entziehen, vorspielen, die Vollklatsche<br />

geben? Diäten wirken – am Anfang. Doch weiß man eigentlich wo Anfang und Ende<br />

ist? Mein Rat: Haltet euch an eine gewisse Disziplin, reduziert drastisch Süßes, Fettes<br />

und minimiert regelmäßigen Konsum von Alkohol. Zucker und Alkohol, das sind die<br />

wahren Fettmacher! Kohlenhydrate sind gar nicht so schlimm, wenn man sie richtig<br />

ins tägliche Essen einbezieht. Essen soll auch Spaß machen und da braucht man sich<br />

mit Diäten keinesfalls quälen! Merke: Was du deinem Körper entziehst, holt er sich<br />

doppelt und dreifach zurück!<br />

Kommen wir zum härteren Training. Was ist Dein ultimativer<br />

Tipp zum Muskelaufbau? Gibt es in Deinen Augen den „heiligen<br />

Gral“ zum schnellen Erfolg?<br />

Den schnellen Erfolg gibt es nicht! Wenn ich über Jahre meinen Körper<br />

vernachlässigt habe, kann ich nicht erwarten, dass ich über Nacht mit Killer-Bizeps<br />

und Six Pack wiedergeboren werde. Es gilt: Disziplin und Kontinuität kommen vor<br />

dem Erfolg! Nach System und Strategie zu trainieren macht sicherlich Sinn, genauso<br />

wie richtige Ernährung, Erholungspausen und Durchhaltevermögen. Wenn man sich<br />

diese drei wichtigen Bausteine regelmäßig einverleibt, dann steht dem Final-Body<br />

nichts im Wege. Nachhaltige Erfolge durch kleine gemeisterte Hürden verhelfen<br />

rasch dazu!<br />

Viele Leser fragen immer wieder nach der optimalen Umsetzung<br />

eines Workouts, sprich: Anzahl der Wiederholungen und Dauer<br />

eines Trainings. Gibt es eine Grundregel?<br />

Grundsätzlich ist dies abhängig vom Konstitutionstyp. Muskelzuwachs erlangt<br />

man z. B. durch das Pyramidentraining. Abfallende Wiederholungszahlen mit<br />

ansteigenden Gewichten fördern eher das Breitenwachstum. Hingegen definiert sich<br />

die Muskulatur mehr, wenn gleiche Wiederholungszahlen trainiert werden. Dabei<br />

leichtere Gewichte wählen. Sinnvoll ist es, wenn Fortgeschrittene ins Splittraining<br />

wechseln. Das Training gestaltet sich hier umfangreicher mit einem kompakteren<br />

Programm und intensiveren Übungen.<br />

Auf was gilt es zu achten, wenn man seinen Traumkörper<br />

erreicht, um weder zu- noch abzunehmen? Wie kompensiere ich<br />

eine längere Trainings-Pause?<br />

Hat man sein Trainingsziel erreicht, empfehle ich, sich feste Tage im <strong>Fitness</strong>club<br />

einzuplanen, ausreichend sind hier zwei bis drei Einheiten pro Woche. Kurze<br />

Trainingseinheiten zu Hause, wie Liegestütze, Situps und Bizeps-Curls mit Hanteln<br />

schaden sicherlich nicht. Kondition durch Laufen oder Ergometer im Auge behalten.<br />

Nach einer Verletzung, sprich Trainingspause, dankt es einem der Körper durch<br />

den „Memory-Effekt“: Wie eine Art Chip bleiben intensive Trainings im Körper<br />

gespeichert. Man sollte sicherlich zu Anfang die Gewichtsstärke minimieren, kommt<br />

aber erstaunlicherweise bald wieder an seine alten Resultate heran.<br />

„Es lebe das Butterbrot! Schnell<br />

gemacht, lange sättigend,<br />

herrlich lecker und durchaus<br />

gut für die Figur!“<br />

Fast jeden Tag kommen neue <strong>Fitness</strong>-Trends und -Innovationen<br />

über den großen Teich geschwemmt. Welchen Trends kannst Du<br />

etwas abgewinnen, und wie sehr gehst Du auf aktuelle und neue<br />

<strong>Fitness</strong>-Trends ein?<br />

In meinem Beruf ist es absolut notwendig, alle neuen Trends zu sichten. Allerdings<br />

teste ich sie immer zuerst an mir selbst. Klassiker wie Yoga oder Pilates sollen<br />

dem Kunden z. B. durch „Pilardio“ Spaß am Sport bescheren. Das beinhaltet die<br />

Kombination aus Muskelaufbautraining im Zusammenspiel mit Cardio. „Kettlebells”<br />

konkurrieren neuerdings mit klassischen Hanteln. Ich bezweifle allerdings, dass<br />

neuartige Stromstoß-Trainings Muskeln und Fettpolster mit minimalem Aufwand<br />

tunen sollen. Ich denke, dass dies auf physiotherapeutischem Gebiet Nutzen bringt,<br />

allerdings bevorzuge ich dann lieber das „klassische Muskeltraining“.<br />

Du hast ein sogenanntes <strong>Fitness</strong>-Casting ins Leben gerufen. Was<br />

kann man sich darunter vorstellen?<br />

Ziel war es, eine breite Öffentlichkeit dazu zu bewegen, etwas zu tun, endlich<br />

schlanker und fitter zu werden! Aber letztendlich habe ich es zusammen mit<br />

Schauspielerin Katy Karrenbauer tatsächlich geschafft, sechs Probanden in sechs<br />

Wochen fast sensationelle 80 Kilogramm leichter zu bekommen. Auf der Grundlage<br />

von richtiger Ernährung in Kombination mit viel Sport und Bewegung aber auch<br />

Spaß erreichten wir das angestrebte Ziel. Zeitnah werden wir zu weiteren Castings in<br />

verschiedenen Städten in Deutschland aufrufen.<br />

Eine Frage, die ich immer wieder gestellt bekomme, bezieht sich<br />

auf den finanziellen Aspekt – gerade im Zusammenhang mit dem<br />

Begriff „Promi-Trainer“. Ist das „Privileg“ Personal Trainer auch<br />

für den Durchschnittsverdiener erschwinglich?<br />

Sicherlich zählt ein Personal Trainer schon zu den Annehmlichkeiten im Leben besser<br />

betuchter Menschen, die sich das einfach mal eben leisten können. Andererseits<br />

habe ich auch ganz „normale“ Kunden und Durchschnittsverdiener, die lieber auf ein<br />

neues Kleid oder auf andere Begehrlichkeiten verzichten und sich stattdessen einen<br />

Personal Trainer gönnen, weil ihnen eine gute Figur, die Gesundheit und <strong>Fitness</strong><br />

wichtiger sind. Diese Kunden liegen mir sehr am Herzen, da sie hoch motiviert<br />

sind und schon deshalb ein Erfolg vorprogrammiert ist. Eine Investition in einen<br />

gesunden Körper ist für manche langfristig gesehen eben lohnenswerter, als Geld in<br />

ein neues Auto zu stecken, weil sie begriffen haben, dass sie nur diesen einen haben.<br />

www.dirkvanderklok.de<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 69


Workout zum<br />

Reinhängen!<br />

So haben Sie noch nie trainiert!<br />

Nur zwei Bänder mit Griffen und Schlaufen?<br />

Name: „Sling <strong>Fitness</strong> Training“<br />

Prinzip: Einfach, nur mit eigenem Körpergewicht!<br />

Trainingsort: Outdoor- und Indoor<br />

Trainingszeit: Nur 30 Min. Ganzkörperworkout<br />

Der neue Trend zum Reinhängen....<br />

Seit zwei Jahren wird das Sling <strong>Fitness</strong> Training immer<br />

bekannter. Zunächst war es der Profisport im Bereich des<br />

Konditionstrainings, der sich das Training zu nutze machte.<br />

Nun bieten immer mehr <strong>Fitness</strong>studios und Personal Trainer<br />

das außergewöhnlich effektive Training an.<br />

Woher stammt das Slingtraining?<br />

Seinen Ursprung hat das „Sling Training“ in Norwegen, wo<br />

es bereits seit über 20 Jahren im therapeutischen Bereich<br />

angewendet wird.<br />

Veränderungen der Übungen und Intensitäten führten<br />

zu einem US-<strong>Fitness</strong>trend, welcher sich in Deutschland<br />

gegenwärtig etabliert.<br />

Was ist am Slingtraining so besonders?<br />

Die Beweglichkeit dieses Sportgeräts stellt die besondere<br />

Herausforderung dar, denn der Körper muss während der<br />

Übung Instabilitäten ausgleichen.<br />

Dadurch wird die Mehrheit der Muskelpartien in Anspruch<br />

genommen und der Trainingseffekt für die tiefliegenden<br />

Muskelgruppen erhöht. Neben dem gezielten Kraft- und<br />

Muskelaufbau bietet besonders das Stabilisationstraining<br />

Verbesserungen bei Körperhaltung und Verletzungsprävention.<br />

Der Körper ist das Gewicht….<br />

Der Körper wird gegen die Schwerkraft bewegt und bietet somit<br />

Widerstand für die Muskeln. Das Belastungsgewicht, welches über<br />

die Körperneigung eingestellt wird, kommt durch die eigene<br />

Körpermasse zu Stande. Es werden keine zusätzlichen Gewichte<br />

benötigt.<br />

Jederzeit und Überall...<br />

Der Sling Trainer kann an Decken, Wänden, Türen oder Outdoor<br />

an Bäumen Klimmzugstangen etc. installiert werden. Zahlreiche<br />

Befestigungsmöglichkeiten sind bei den meisten Geräten bereits<br />

integriert.<br />

Die besten 11 Basisübungen auf den nächsten Seiten!<br />

70/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Beine: Pistols oder tiefe Kniebeuge<br />

Beine: Ischiocrural beidbeinig<br />

Bei dieser Kniebeuge werden besonders der Oberschenkel- und Gesäßmuskel<br />

trainiert. Sie ist intensiv und erfordert eine gute Balance. Das Knie kann auch<br />

unter 90° gebeugt werden.<br />

Die Muskulatur der Oberschenkelrückseite (ischiocrurale M.) ist<br />

maßgeblich an der Beckenaufrichtung und Kniegelenksbeugung beteiligt.<br />

Neben der hinteren Oberschenkelmuskulatur wird zusätzlich die untere<br />

Rückenmuskulatur trainiert.<br />

Haltung: Oberkörper nach hinten, Arme gestreckt, Gewicht auf Ferse<br />

Bewegung:<br />

1. Der Körper wird durch eine Kniebeugung des Standbeins abwärts<br />

bewegt. Das angehobene Bein muss in der Luft bleiben und wird daher<br />

nach vorne gestreckt.<br />

2. Aus der tiefen Position wird der Oberkörper mit Hilfe der Kraft des<br />

Standbeines aufgerichtet.<br />

2 x 15 Wh. je Bein<br />

Haltung: Gesäß anheben, Beine parallel<br />

Bewegung:<br />

1. Durch Beugung der Kniegelenke werden die Unterschenkel/Füße dem<br />

Gesäß angenähert.<br />

2. Unmittelbar danach werden beide Kniegelenke wieder gestreckt.<br />

2 x 15 Wh.<br />

Ganzkörper: Ausfallschritte mit Fly<br />

Der Butterfly ist eine Übung für die Brust- und vordere Schultermuskulatur.<br />

Um mehr Bewegungsweite und Belastungsvariabilität zu erhalten, kann<br />

der Fly mit einem Ausfallschritt kombiniert werden. Dadurch kann das<br />

Körpergewicht z.T. auf das vordere Bein gelegt werden.<br />

Schulter: Butterfly Reverse mit versetzten Füßen<br />

Butterfly Reverse gehört zu den elementaren Übungen für das<br />

Schultertraining. Ein stabiler und rutschfester Stand sind Grundvoraussetzung.<br />

Minimale Veränderungen des Neigungswinkels bewirken große<br />

Belastungsveränderungen.<br />

Haltung: Oberkörper aufrecht, Bauch anspannen<br />

Bewegung:<br />

1. Der Oberkörper wird langsam nach vorne gelehnt, gleichzeitig wird<br />

ein Ausfallschritt nach vorne gemacht. Die Arme werden langsam zur<br />

Seite geführt und unter Spannung gehalten.<br />

2. Die Arme werden (fast) gestreckt vor dem Körper zusammengeführt.<br />

Der Körper wird durch das Drücken der Arme und des Vorderbeins in<br />

die Ausgangspostion gebracht.<br />

2 x 15 Wh. je Bein<br />

Haltung: Oberkörper nach hinten, Arme und Hüfte gestreckt<br />

Bewegung:<br />

1. Der Oberkörper wird mit Hilfe der Schulter- und oberen<br />

Rückenmuskulatur durch eine Bewegung der Arme nach außen<br />

aufgerichtet (ggf. kann die Beinmuskulatur unterstützen).<br />

2. Das Körpergewicht wird nach hinten verlagert. Durch die Rückführung<br />

der Arme vor die Brust wird der Oberkörper langsam und kontrolliert<br />

zurückgeführt.<br />

2 x 12 Wh.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 71


Brust: Chest-Press<br />

Brust: Push-up<br />

Diese klassische Übung für Brust und Arme erfordert Spannung im ganzen<br />

Körper. Zusätzlich wird die Bauch- und Beinmuskulatur beansprucht. Eine<br />

gute Körperstabilität ist wichtig.<br />

Der Variosling-Liegestütz ist nur für Fortgeschrittene geeignet. Er verlangt<br />

große Bauchmuskelkraft. Der Push-up (zu deutsch „Liegestütz“) ist eine der<br />

wirkungsvollsten Übungen, um Brust, Arme und auch die Rumpfstabilität zu<br />

trainieren.<br />

Haltung: Oberkörper nach vorne, Arme gestreckt, Bauch anspannen<br />

Bewegung:<br />

1. Die Arme in den Ellenbogen beugen und den Oberkörper neben die<br />

Hände führen. Der Oberkörper neigt sich nach vorne unten.<br />

2. Die Armstreckung bewirkt ein Aufrichten des Oberkörpers. Die<br />

Bewegung und Kraft kommt nur aus den Armen.<br />

Haltung: Gesäß anheben, Bauch und Rücken anspannen<br />

Bewegung:<br />

1. Die Arme werden bis zu 90° in den Ellenbogen gebeugt. Der Körper<br />

wird gestreckt unter Spannung gehalten.<br />

2. Die Arme werden wieder gestreckt und die Brust wird so weit es geht<br />

nach oben gedrückt.<br />

2 x 12 Wh. 2 x 12 Wh.<br />

Bauch: Standing Roll-out<br />

Der Roll-out ist eine ideale Übung für die gesamte Bauch- und<br />

Körperspannungs-Muskulatur. Durch einen höheren Neigungswinkel des<br />

Körpers und dem zunehmenden Strecken der Arme nimmt die Intensität<br />

zu.<br />

Bauch: ReCrunch auf Ellenbogen und anhocken<br />

Der Recrunch ist ein Crunch oder Sit-up in Bauchlage. Die komplette Bauchund<br />

Teile der Beinmuskulatur werden beansprucht. Die Übung ist sehr<br />

intensiv und erfordert eine gute Körperspannung.<br />

Haltung: Oberkörper nach vorne, Bauch anspannen, Arme gestreckt<br />

Bewegung:<br />

1. Die Arme werden gestreckt nach vorne oben geführt. Beine, Rumpf und<br />

Arme bilden eine Linie. Die Bewegung wird nur so weit durchgeführt,<br />

dass der Körper nicht durchhängt.<br />

2. Die Arme werden gestreckt zurück vor den Körper geführt. Dabei<br />

wird die Spannung im Bauch gehalten und der Oberkörper wird<br />

aufgerichtet.<br />

Haltung: Gesäß leicht anheben, Bauch anspannen, Beine parallel<br />

Bewegung:<br />

1. Aus der Körperstreckung werden die Knie gebeugt und an den Körper<br />

bzw. die Brust herangezogen. Bei der Bewegung wird der untere Rücken<br />

gekrümmt und der Bauchnabel nach innen gezogen.<br />

2. Aus der eingerollten Körperposition werden die Beine langsam wieder<br />

zurückgeführt. Die Bauchmuskulatur bleibt angespannt.<br />

2 x 12 Wh. 2 x 12 Wh.<br />

72/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Bauch: Sidestaby Arm an Hüfte<br />

Arme: Trizeps zur Stirn<br />

Die Übung „Sidestaby“ trainiert Stabilität und Kraft der seitlichen Rumpfund<br />

Hüftmuskulatur. Es ergeben sich zahlreiche Variationsmöglichkeiten in<br />

dieser Halteposition.<br />

Die Trizeps Übung ist eine konzentrierte Übung für die Armstrecker<br />

und erfordert eine gute Körperspannung. Insbesondere die Bauch- und<br />

Hüftmuskulatur muss permanent angespannt werden.<br />

Haltung: Hüfte anheben, Körper gestreckt<br />

Je nach gewünschter Intensität sind beide Füße oder Unterschenkel in<br />

den Schlaufen eingehangen. Der Körper ist seitlich auf einen Unterarm<br />

aufgestützt. Der Körper bildet mit der Hüfte eine Linie. Die Zehenspitzen<br />

sind angezogen.<br />

Haltung: Oberkörper nach vorne, Bauch anspannen, Körper gestreckt<br />

Bewegung:<br />

1. Die Arme werden im Ellenbogengelenk gebeugt und der Kopf nähert<br />

sich den Händen an.<br />

2. Die Arme werden in den Ellenbogen gestreckt und der Körper wird<br />

aufgerichtet.<br />

2 x 15 Wh. je Seite 2 x 12 Wh.<br />

Arme: Bizeps zum Kopf<br />

Die Bizeps Übung wirkt sehr konzentriert auf die Armbeuger und erfordert<br />

eine hohe Körperspannung. Kleine Veränderungen des Neigungswinkels<br />

bewirken große Belastungsveränderungen.<br />

Haltung: Oberkörper nach hinten, Ellbogen anheben<br />

Bewegung:<br />

1. Die Arme werden nur in den Ellenbogen gebeugt und der Körper wird<br />

dadurch aufgerichtet. Die Ellenbogen befinden sich fortwährend ca.<br />

auf Schulterhöhe.<br />

2. Die Arme werden langsam gestreckt. Der Körper wird nach hinten<br />

gelehnt und bleibt unter Spannung. Die Ellenbogen werden ca. auf<br />

Schulterhöhe beibehalten.<br />

2 x 12 Wh.<br />

Wie wird trainiert?<br />

Grundsätzlich unterscheiden sich die<br />

Trainingsprinzipien beim Sling <strong>Fitness</strong> Training<br />

nicht. Für optimalen Muskelaufbau sollten z.B. 8-15<br />

Wh. angesetzt werden, um den Muskel optimal<br />

zu stimulieren. Zu bedenken ist jedoch, dass eine<br />

größere Zahl an Muskeln angesprochen wird als beim<br />

Gerätetraining. Viele kleine stabilisierende Muskeln<br />

werden durch die Instabilität des Gerätes aktiviert<br />

und dadurch mittrainiert.<br />

Zudem werden bei Sling Übungen Muskelketten<br />

trainiert und nicht nur einzelne Muskeln. So wird<br />

z.B. die Bauchmuskulatur permanent gefordert und<br />

angespannt.<br />

Trainingsempfehlung<br />

Eine langsame Steigerung der Belastungen und<br />

Trainingsumfänge sollten beachtet werden damit der<br />

Muskelkater gering bleibt. Immer auf ausreichend<br />

Bauch- und Rückenspannung achten. Ausreichend<br />

zu Trinken und Pausen zwischen den Übungen<br />

einplanen.<br />

Mit einem 30min. Workout starten.<br />

Übungen und Info auf www.slingfitness.de<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 73


MF-FRAGT NACH<br />

Stählerne<br />

Core-Muskulatur<br />

Die Core-Muskulatur ist wichtig für den gesamten<br />

Muskelaufbau und die Kraftübertragung. Wir erklären<br />

Ihnen, warum.<br />

Frage 1<br />

Was ist Ihre<br />

Lieblingsübung<br />

für die Core-<br />

Muskulatur?<br />

Einige Sätze<br />

Kreuzheben<br />

mit schweren<br />

Gewichten Das<br />

ist eine hervorragende<br />

Methode,<br />

um die Core-, Bauch-,<br />

Po- und untere<br />

Rückenmuskultur<br />

aufzubauen.<br />

Kombinierte<br />

Übungen wie<br />

Kniebeugen<br />

mit schweren<br />

Gewichten<br />

Kreuzheben und<br />

Hantelpressen im Stehen<br />

mit schweren Gewichten<br />

sind hervorragend<br />

zur Ausbildung<br />

einer starken Core-<br />

Muskulatur geeignet.<br />

Das Super-Brett<br />

Dafür geht man ins<br />

normale Brett auf<br />

die Ellbogen, schiebt<br />

den Körper mit den<br />

Händen nach oben,<br />

hält die Position drei<br />

Sekunden und lässt<br />

sich dann wieder<br />

absinken. Die Übung<br />

wird 30 Sekunden lang<br />

wiederholt.<br />

Frage 2<br />

Wie oft sollte<br />

man die Core-<br />

Muskulatur<br />

trainieren?<br />

Machen Sie<br />

bei jedem<br />

Workout einige<br />

begleitende<br />

Core-Übungen<br />

wie Beinheben an<br />

der Stange und<br />

Rumpfheben, um<br />

die Haltung zu<br />

verbessern und das<br />

Verletzungsrisiko zu<br />

senken.<br />

Die Core-<br />

Muskulatur sollte<br />

bei jeder Einheit<br />

angesprochen<br />

werden. Absolvieren<br />

Sie zur Unterstützung<br />

kombinierte Übungen,<br />

einseitige Übungen wie<br />

die Einbein-Kniebeuge und<br />

spezifische Core-Übungen<br />

wie das Aufrichten über<br />

die Seite.<br />

Bei den meisten<br />

Standübungen wird<br />

die Core-Muskulatur<br />

indirekt mittrainiert.<br />

Zwei bis drei<br />

zusätzliche<br />

Core-Übungen<br />

pro Woche mit<br />

mindestens einem Tag<br />

Pause dazwischen,<br />

sollten also genügen.<br />

Frage 3<br />

Was wird beim<br />

Core-Training<br />

am meisten<br />

vernachlässigt?<br />

Die Bedeutung<br />

des Trainings<br />

für Gesäß<br />

und unteren<br />

Rücken. Durch<br />

Hüftheben und<br />

Rückenstrecken wird<br />

die Stützmuskulatur<br />

am Rumpf (der Core)<br />

gestählt.<br />

Das Brett<br />

und dessen<br />

Variationen sind<br />

hervorragende Übungen<br />

zum Aufbau von Kraft im<br />

Core, die viele Menschen<br />

vernachlässigen. Diese<br />

einfache Übung kann an<br />

jeden Schwierigkeitsgrad<br />

angepasst werden.<br />

Es werden zu<br />

viele Isolationsübungen<br />

statt effektiver<br />

und funktionaler<br />

Ganzkörperübungen<br />

wie Kniebeugen mit<br />

Langhantel über dem<br />

Kopf und Kugelhantel-<br />

Schwingen gemacht.<br />

Neue <strong>Fitness</strong>ausrüstung<br />

<strong>Fitness</strong>griffe<br />

Worum handelt es sich dabei?<br />

Die dicken Griffe lassen sich vom Schlitten<br />

bis zur Kabelmaschine an allem befestigen.<br />

Sie sind mit Rollenlagern ausgestattet.<br />

Dadurch wird eine Überlastung der kleinen<br />

Schultermuskeln vermieden.<br />

Wozu sind die Griffe gut?<br />

Damit lässt sich die Griffstärke trainieren<br />

und funktionale Kraft aufbauen. Außerdem<br />

werden die umliegenden Muskeln mit<br />

einbezogen. Man kann also mit denselben<br />

Übungen mehr Kraft aufbauen. Es werden<br />

drei Stärken angeboten, wodurch von der<br />

Gorillapranke bis zur schlanken Hand alles<br />

abgedeckt wird.<br />

Intelligenter Muskelaufbau<br />

Werden Sie stark und flexibel<br />

Möchten Sie in kurzer Zeit flexibler<br />

werden? Laut einer Untersuchung,<br />

die im „Journal Of Strength And<br />

Conditioning Research“ erschien,<br />

macht Krafttraining allein<br />

bereits flexibler. 240 untrainierte<br />

Testpersonen wurden in Gruppen<br />

unterteilt, die jeweils Kraft,<br />

Flexibilität, beides oder gar nicht<br />

trainierten. In der Gruppe mit<br />

dem Flexibilitätstraining ergaben<br />

sich die größten Verbesserungen<br />

in puncto Bewegungsausmaß,<br />

aber auch in der Gruppe mit dem<br />

Krafttraining gab es Fortschritte.<br />

Man geht davon aus, dass dies<br />

mit der Formbarkeit der Muskeln<br />

zusammenhängt. Fest steht auf jeden<br />

Fall: Gewichtstraining<br />

macht flexibel.<br />

74/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Auftanken<br />

EatFit<br />

Power-<br />

Pfannkuchen<br />

Manchmal passiert es nur allzu leicht,<br />

das morgendliche Frühstück ausfallen<br />

zu lassen, vor allem, wenn Sie es eilig<br />

haben. Aber Forschungsergebnisse<br />

haben gezeigt, dass Sie mit einem<br />

Frühstück auf Proteinbasis Muskeln<br />

aufbauen und Gewicht verlieren<br />

können – damit ist es ein wesentlicher<br />

Bestandteil einer gesunden Ernährung.<br />

Geben Sie ein wenig Proteinpulver zu<br />

Ihrer Pfannkuchenmischung hinzu, und<br />

Blaubeeren<br />

Wie viel?<br />

Eine Hand voll.<br />

Blaubeeren enthalten viel<br />

Vitamin C und Antioxidanzien,<br />

die zur Senkung des<br />

Cortisolspiegels beitragen<br />

können. Das ist das<br />

Stresshormon, das dazu führt,<br />

dass der Körper<br />

Fett speichert.<br />

schon hat Ihr morgendliches Mahl eine<br />

ordentliche Dosis Eiweiß. Protein fördert<br />

nicht nur das Muskelwachstum und die<br />

Muskelgenesung, sondern trägt auch<br />

zu einem Sättigungsgefühl bei. Damit<br />

werden Heißhungerattacken und Gelüste<br />

auf einen kleinen Snack zwischendurch<br />

verringert. Hier zeigen wir Ihnen einige<br />

weitere Zutaten, mit denen Sie Ihre<br />

Proteinpfannkuchen noch gesünder<br />

machen können.<br />

Mandeln<br />

Wie viel? Eine Hand<br />

voll, gemahlen.<br />

Diese mit Protein vollgepackten<br />

Nüsse haben einen hohen<br />

Gehalt an gesunden einfach<br />

ungesättigten Fetten, die zur<br />

Senkung des Cholesterinspiegels<br />

beitragen und das Risiko einer<br />

Herzerkrankung verringern.<br />

Griechischer<br />

Joghurt<br />

Wie viel? 1 Esslöffel.<br />

Griechischer Joghurt hat einen<br />

hohen Protein- und einen<br />

niedrigen Fettgehalt. Außerdem<br />

enthält er Pantothensäure,<br />

ein B-Vitamin, das dabei<br />

hilft, Nahrung in Nährstoffe<br />

umzuwandeln.<br />

Inhalt<br />

76 Nahrungsergänzungsmittel für<br />

den Sport<br />

Wenn Sie dieses Mittel auf Ihren Speiseplan<br />

setzen, haben Sie mehr Kraft für Ihr Training.<br />

78 Ernährungs-Tipp<br />

Richtige Ernährung und Motivation<br />

für die kalte Jahreszeit<br />

80 Schwerpunkt Essen<br />

Welche Nahrungsmittel enthalten schützende<br />

Antioxidanzien, Wohlfühlendorphine<br />

und fettverbrennende Catechine?<br />

81 Fettabbau<br />

Wieso Sie mit proteinreichem Essen am<br />

Morgen schlank bleiben können.<br />

82 Die MF-Nahrungsmittelpyramide<br />

Das klassische Diagramm zur Ernährungsberatung<br />

liegt falsch. Unsere Experten klären Sie auf.<br />

Manuka-<br />

Honig<br />

Wie viel? 1 Esslöffel<br />

Manuka-Honig<br />

stammt ursprünglich<br />

aus Neuseeland und<br />

verfügt nachweislich<br />

über antivirale<br />

und antibakterielle<br />

Eigenschaften.<br />

Tipp<br />

Wenn Sie ein wenig<br />

geschmolzene<br />

Butter zu Ihrer<br />

Pfannkuchenmischung<br />

hinzugeben, müssen Sie<br />

zum Braten viel weniger<br />

Butter in die Pfanne<br />

geben.<br />

mensfitness.de/NOVEMBER 2011/ 75


EatFit<br />

Nahrungsergänzungsmittel für den Sport<br />

AUF DEM<br />

ETIKETT<br />

Der monatliche Ratgeber von<br />

MF zu rätselhaften Zutaten in<br />

Nahrungsergänzungsmitteln<br />

Fit mit Fett<br />

Wieso Omega-3-Fettsäuren zum Muskelaufbau beitragen<br />

Wenn Sie glauben, fett zu werden, wenn Sie Fett<br />

essen, irren Sie. Laut einer neuen Studie können einige<br />

Fette sogar das Muskelwachstum unterstützen.<br />

Testpersonen im Alter zwischen 25 und 35<br />

Jahren erhielten acht Wochen lang Omega-3-Fett-<br />

Nahrungsergänzungsmittel. Die Auswirkungen<br />

auf die Muskelproteinsynthese wurden von<br />

Forschern an der Washington University School<br />

of Medicine in den USA gemessen.<br />

Die Forscher haben herausgefunden, dass nicht nur die<br />

Muskelwachstumsreaktion auf Insulin und Aminosäuren –<br />

die Bausteine von Protein – gestiegen ist, sondern auch die<br />

Größe der Muskelzellen der Testpersonen zugenommen<br />

hat. Die Forscher haben daraus geschlossen, dass Omega-<br />

3-Fettsäuren „anabole Eigenschaften bei gesunden<br />

Erwachsenen jungen und mittleren Alters“ hatten.<br />

Zu den natürlichen Quellen, in denen Omega 3 in<br />

hoher Konzentration vorkommt, gehören fettreiche<br />

Fische, wie Lachs, Hering und Makrelen, Eier aus<br />

Freilandhaltung, Leinsamen und freiweidende Rinder.<br />

Riesenvorteile<br />

Riesenvorteile<br />

Omega 3 trägt auch zur<br />

Vorbeugung von Krebs und<br />

Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen bei und<br />

verbessert die<br />

Gehirnfunktion.<br />

DVitamin D<br />

Dieses Vitamin, das für die Absorption des<br />

knochenstärkenden Calciums aus den<br />

Lebensmitteln unverzichtbar ist, wird im<br />

Körper gebildet, wenn die Haut direkter<br />

Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird.<br />

Dextrose<br />

Eine Art von Zucker, die häufig in<br />

Nahrungsergänzungsmitteln als einfaches<br />

Kohlenhydrat mit schneller Freisetzung<br />

verwendet wird, um den Energiepegel<br />

wieder anzuheben und den Insulinspiegel<br />

zu erhöhen, damit Protein in die<br />

Muskelzellen transportiert werden kann.<br />

DHA<br />

Docosahexaensäure (DHA) ist eine Art<br />

von Omega-3-Fettsäure mit zahlreichen<br />

gesundheitsfördernden Wirkungen.<br />

Diese Fettsäure ist überwiegend im<br />

Gehirn und in der Retina zu finden.<br />

DHEA<br />

Dehydroepiandrosteron (DHEA) ist<br />

ein Steroidhormon, das natürlich<br />

von den Nebennieren produziert<br />

wird. Der Körper wandelt DHEA in<br />

die männlichen und weiblichen<br />

Geschlechtshormone Östrogen und<br />

Testosteron um. Die Einnahme von<br />

DHEA ist gemäß dem Kodex der Welt-<br />

Anti-Doping-Agentur (WADA), die bei<br />

Olympischen Spielen und anderen<br />

Sportereignissen für die Dopingprüfungen<br />

verantwortlich ist, verboten.<br />

F<br />

Welche Nahrungsergänzungsmittel? Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel für den Sport.<br />

Sind Nahrungsergänzungsmittel<br />

jemals eine gute Alternative zu<br />

einer richtigen Mahlzeit?<br />

A „Nahrungsergänzungsmittel<br />

und Mahlzeitenersatzprodukte,<br />

wie Protein-Shakes und<br />

Riegel, können eine schnelle,<br />

einfache und bequeme<br />

Möglichkeit darstellen,<br />

hochwertige Nahrung zu sich<br />

zu nehmen – vor allem beim<br />

Training –, wenn Sie keine Zeit<br />

haben, eine richtige Mahlzeit<br />

zuzubereiten“, sagt Rob Grim,<br />

Leiter der Revolution Personal<br />

Training Studios<br />

„Viele Produkte sollen auch<br />

die Absorption durch den<br />

Körper vereinfachen und<br />

nicht nur im Magen darauf<br />

warten, verdaut zu werden.<br />

Diese Produkte sollen aber<br />

Ihre tägliche Ernährung nur<br />

ergänzen. Die Basis für eine<br />

gesunde Ernährung sollte<br />

Vollwertkost sein.“<br />

76/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


„UND TÄGLICH GRÜSST<br />

DAS MURMELTIER...“<br />

Die Motivation, aus sich und seinem Körper das Letzte herauszuholen, ist grundsätzlich<br />

nicht immer leicht abzurufen. Meldet sich jedoch das Frühjahr zu Wort, klingeln beim<br />

körperbewussten Mann die Alarmglocken: Freibad- und Badehosen-Saison ist angesagt –<br />

es muss etwas getan werden!<br />

Zeitsprung: Hier und Jetzt. Der Herbst zog ins Land, die Hosen wurden länger, die Pullis dicker und<br />

das Sixpack… Ja, was passiert eigentlich mit dem perfekt aufgebauten Körper in einer Zeit, in der<br />

man(n) ein fettes Steak einem lockeren und leichten Sommergericht vorzieht und „Frau“ eh nicht so<br />

genau sehen kann, was unter dem dicken Wintermantel steckt? Diese Alibi-Funktion kann der Verderb<br />

eines jeden hart erarbeiteten und gewonnenen Muskels werden. Was kann man also tun und woran<br />

liegt es, dass sich der Körper nach Entspannung und Wärme sehnt? MF machte sich schlau.<br />

Von Christian Matthai<br />

78/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


MF-WINTER-TIPP<br />

„Hey Phil!“ Sie kennen Phil Connor (gespielt von Bill Murray, Red.) aus dem Film<br />

„Und täglich grüßt das Murmeltier“, richtig? Der Typ ist TV-Moderator und<br />

durchlebt ein und denselben Tag immer und immer wieder. Die Tagesabläufe<br />

gestalten sich dabei vollkommen identisch.<br />

Die meisten von uns kennen solche Parallelen aus der Herbst- und Winterzeit.<br />

Wir sind froh, dass die Badehosenzeit vorüber ist. Die Waschbrettbauch-Saison<br />

hat Pause – sofern sie bei uns dieses Jahr überhaupt stattgefunden hat. Endlich<br />

kommt die Zeit der Rollkrägen, weiten Pullover und dicken Jacken, in denen sich<br />

das ein oder andere Speckröllchen wunderbar verstecken lässt.<br />

Sie wissen es jedoch genau so gut wie ich: Nach der Saison ist vor der Saison.<br />

Um es mit den Worten eines American Football Fans zu sagen: Die Off-Season<br />

ist nicht weit entfernt von der Pre-Season. Lassen Sie uns es dieses Jahr einmal<br />

anders machen. Wir überspringen die Off-Season und bleiben in Form.<br />

Die kalte Jahreszeit macht Lust auf Deftiges. Schuld daran ist wohl die<br />

Thermogenese. Das bedeutet, der Körper muss mehr Energie aufwenden, um<br />

die Körperkerntemperatur aufrecht zu erhalten. Zusätzlich werden die Tage<br />

kürzer und lichtärmer. Auch dieses Phänomen kann Auswirkungen auf unseren<br />

Stoffwechsel haben. Der Hormonhaushalt verändert sich, die körpereigene<br />

Produktion des Neurotransmitters Serotonin und unsere Vitamin D-Spiegel fallen<br />

ab, was Stimmungsschwankungen und vermehrtes Hungergefühl zur Folge haben<br />

kann.<br />

Was ist die Konsequenz? Wir verkriechen uns zuhause, bewegen uns weniger<br />

und greifen das ein oder andere Mal öfter zu vermeintlichen kulinarischen<br />

Glücklichmachern. Nichts da!<br />

Dieses Jahr wird alles anders. 2012 beginnen wir<br />

mit keiner Diät!<br />

In Wahrheit brauchen wir in den Wintermonaten nicht wirklich mehr Energie.<br />

Auch wenn die Lust auf gehaltvollere Speisen zunimmt. Für das bisschen Energie,<br />

das wir mehr aufwenden müssen, wenn es draußen kalt ist, haben wir sicher noch<br />

die ein oder andere Reserve zur Verfügung.<br />

Gerade in den Wintermonaten in denen die Auswahl an saisonalen und<br />

regionalen Obst- und Gemüsesorten rar wird, sollten wir uns erst recht bemühen,<br />

das Richtige zu essen. Während der kalten Jahreszeit, in der den einen oder<br />

anderen eine Grippe erwischt, ist die Zufuhr von Obst und Gemüse für unseren<br />

Körper enorm wichtig.<br />

Und das Schöne an diesen beiden Lebensmittelgruppen ist, dass sie nicht nur<br />

sehr gesund sind, sondern sich auch ideal dazu eignen, den Winter ohne eine<br />

unerwünschte Gewichtszunahme zu überstehen.<br />

Denken Sie daran, es ist immer viel leichter, das Gewicht zu halten, anstatt<br />

überschüssige Pfunde wieder loszuwerden.<br />

Viele wertvolle Lebensmittel haben gerade im Herbst ihre Hochsaison, wie etwa<br />

Kürbisgemüse, Pilze oder Wildgerichte. Kürbis enthält nicht nur viele Vitamine<br />

und Spurenelemente, sondern liefert durch seinen für Gemüse relativ hohen<br />

Kohlenhydratanteil, auch noch schnell verfügbare Energie.<br />

Achten Sie jedoch darauf, dass Sie Kohlenhydrate nicht mit Fett kombinieren.<br />

Meiden Sie also die Rahm- oder Sahnesaucen bei den Wildgerichten. Durch<br />

die Zufuhr von Kohlenhydraten kommt es reaktiv zu einer Ausschüttung des<br />

Hormons Insulin. Dieses deponiert die mit der Ernährung zugeführten Fette<br />

sehr gerne schnell in den vorhandenen Fettdepots, was zu einer raschen<br />

Gewichtszunahme führen kann.<br />

Verwenden Sie deswegen doch öfter mal den Backofen. In diesem können<br />

sowohl Fleisch als auch Gemüse fettarm und unkompliziert zubereitet werden.<br />

Sport ist Mord! Ich sage: „Bullshit! A sweat a day<br />

keeps the doctor away.”<br />

Was können wir nun tun, um der alljährlichen Herbst-Depression und den<br />

winterlichen Erkältungen den Kampf anzusagen? Richtig. Uns bewegen –<br />

denn Bewegung ist die beste Medizin. Achten Sie darauf, dass Sie immer<br />

Ausdauertraining mit Krafttraining kombinieren. Es ist schon länger bekannt,<br />

dass das Training der Muskulatur nicht nur den Energiebedarf steigert und somit<br />

den Grundumsatz erhöht, sondern viele Stoffwechselreaktion zur Folge hat,<br />

die uns beim Erhalt unserer Gesundheit helfen. Eine der beeindruckendsten<br />

Veränderungen ist die Zunahme der Insulinsensitivität. Unser Insulinhaushalt<br />

funktioniert dann einfach besser.<br />

Geben Sie sich keine Chance für Ausreden und bereiten Sie sich auf die<br />

Wintersaison vor! Viele Menschen „nutzen“ die kalte Jahreszeit als Vorwand, um<br />

sich vor körperlicher Betätigung zu drücken.<br />

Suchen Sie sich rechtzeitig eine Alternative zum Outdoor-Training, die Ihnen<br />

auch Freude bereitet. Sollten Sie nicht gerne ins Gym gehen, so denken Sie<br />

über die Grenzen des <strong>Fitness</strong>centers hinaus. Kaufen Sie sich eine Saisonkarte im<br />

Hallenbad, schreiben Sie sich beim Spinning ein, oder belegen Sie Crossfitness-<br />

Kurse. Es gibt so viele sportliche Aktivitäten, die indoor vielleicht sogar noch<br />

mehr Spaß machen. Sollte es für Sie keine Alternative zum Training im Freien<br />

geben, so rüsten Sie sich gut aus. Die Verwendung eines adäquaten Sport-Outfits<br />

schützt nicht nur vor Kälte, sondern bereitet auch Freude! Fangen Sie nur bloß<br />

nicht an zu rosten!<br />

Lassen Sie uns dieses Jahr also mal konsequent bleiben! Achten Sie auch<br />

weiterhin auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Bleiben Sie in<br />

Bewegung, auch wenn es draußen nass und kalt ist. Wie gesagt, es muss ja nicht<br />

alles im Freien stattfinden. Gesundheit hat keine Saison und bleibt eine Frage des<br />

richtigen Lebensstils!<br />

In diesem Sinne: Alles Gute und viel Gesundheit!<br />

Dr. med. Christian Matthai<br />

Der Wiener Lifestyle-Mediziner ist<br />

Hormonexperte, Ernährungs-, Sport- und<br />

Vitalstoffmediziner.<br />

Aus der festen Überzeugung, dass alle<br />

seine Interessensgebiete miteinander<br />

zusammenhängen und sich optimal ergänzen,<br />

betreut der Arzt und mehrfache Buchautor<br />

seine Patienten immer ganzheitlich und<br />

umfassend aus einer Hand.<br />

Kontakt und weitere Infos unter:<br />

www.matthai.at<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 79


EatFit Food Fokus<br />

7 Dinge, die Sie wissen sollten über …<br />

Dunkle Schokolade<br />

1 Sie steckt voller<br />

Nährstoffe, die zur<br />

Unterdrückung von<br />

Essensgelüsten<br />

beitragen, wie<br />

Tryptophan, Seratonin<br />

und Dopamin.<br />

4 Der Prozentsatz an<br />

Kakaobohnen in Schokolade<br />

ist umgekehrt proportional<br />

zur darin enthaltenen<br />

Zuckermenge. Halten Sie<br />

sich also an hochwertige<br />

Schokoladen mit einem<br />

hohen Kakaogehalt, und<br />

meiden Sie billiges Konfekt<br />

mit viel Zucker.<br />

5 Wieso Sie die dunkle<br />

Bitterschokolade der süßen<br />

Milchschokolade vorziehen<br />

sollten? Forschungen der<br />

US-Regierung haben<br />

gezeigt, dass dunkle<br />

Schokolade 75 Prozent<br />

weniger Kohlenhydrate und<br />

doppelt soviel Ballaststoffe<br />

wie Milchschokolade<br />

enthält.<br />

2 Laut einer Studie<br />

der Universität von<br />

Glasgow enthält dunkle<br />

Schokolade viel Flavanole.<br />

Dabei handelt es sich um<br />

ein Polyphenolantioxidans,<br />

das Herz und Arterien<br />

schützen und den<br />

Blutdruck senken<br />

kann.<br />

3 Ein hoher Gehalt an<br />

Phenylethylamin (PEA) in<br />

dunkler Schokolade<br />

bedeutet, dass durch den<br />

Verzehr Endorphine im<br />

Gehirn freigesetzt werden,<br />

die dasselbe<br />

Wohlfühlgefühl wie nach<br />

dem Training<br />

auslösen.<br />

7 Dunkle<br />

Schokolade ist eine<br />

ausgezeichnete<br />

Quelle für Catechine,<br />

die den Stoffwechsel<br />

anregen und die im<br />

Körper gespeicherte<br />

Fettmenge verringern<br />

können.<br />

6 Dunkle<br />

Schokolade enthält<br />

Kupfer, mit dem<br />

Muskelentzündungen<br />

nach einem harten<br />

Training im Zaum<br />

gehalten werden<br />

können.<br />

<strong>Fitness</strong>küche<br />

Hamburgerpresse<br />

Selbst gemachte Hamburger sind eine gesunde und leckere Idee für<br />

einen sommerlichen Grillabend. Es ist aber nicht immer ganz einfach,<br />

sie auch schön rund hinzukriegen. Die Hamburgerpresse macht Ihnen<br />

das Leben leichter, indem das Fleisch fest und<br />

gleichmäßig zusammengedrückt wird. So gehen<br />

Sie auf Nummer sicher, dass die von Hand<br />

geformten Frikadellen auf dem Grill oder der<br />

Holzkohle nicht auseinanderfallen, bevor sie in der<br />

Mitte ganz durch sind. Gehacktes Steak,<br />

Schweinefleisch und Lammfleisch eignen<br />

sich gut als Grundlage für Hamburger.<br />

Und wenn Sie ein wenig Abwechslung<br />

möchten, können Sie sogar Fischfrikadellen<br />

aus Thunfischflocken machen.<br />

Ca. 20 Euro tomwet.de<br />

Was in keinem Küchenschrank fehlen darf<br />

Mandeln<br />

Wenn Sie Mandeln bisher<br />

wegen ihres hohen<br />

Fettgehalts gemieden<br />

haben, dann haben Sie<br />

sich unnötigerweise<br />

etwas entgehen lassen.<br />

Zahlreiche Studien haben<br />

gezeigt, dass der hohe<br />

Gehalt an gesunden einfach<br />

ungesättigten Fetten, die in<br />

diesen süß schmeckenden<br />

Nüssen zu finden sind, dazu<br />

beitragen kann, das Risiko<br />

von Herzerkrankungen<br />

zu verringern und den<br />

Cholesterinspiegel zu<br />

senken. Bei einer im Magazin<br />

Obesity veröffentlichten<br />

Studie wurde festgestellt,<br />

dass bei Menschen, die<br />

mindestens zweimal pro<br />

Woche Nüsse essen,<br />

die Wahrscheinlichkeit<br />

zuzunehmen, um bis zu<br />

30 Prozent geringer ist als<br />

bei Menschen, die keine<br />

Nüsse essen. Mandeln<br />

stecken außerdem voller<br />

Protein und eignen sich so,<br />

zusammen mit ihrem nicht<br />

zu vernachlässigenden<br />

Gehalt an Magnesium<br />

zur Linderung von<br />

Muskelschmerzen, als<br />

ausgezeichneter Snack<br />

nach dem Training.<br />

Kurzer Tipp<br />

Geben Sie eine Hand<br />

voll Mandeln mit einigen<br />

Heidelbeeren und Honig in einen<br />

Becher mit Griechischem Joghurt,<br />

und schon haben Sie einen<br />

leckeren Snack mit viel Protein.<br />

80/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Mit mehr Protein<br />

beim Frühstück dem<br />

Hunger auf den<br />

Leib rücken<br />

Wenn Ihnen mangelnde Disziplin beim Abnehmen im Weg steht,<br />

ist ein proteinreiches Frühstück vielleicht genau das, was Sie<br />

brauchen. Neue Forschungsergebnisse von der Universität von<br />

Missouri lassen darauf schließen, dass Sie mit einem proteinreichen<br />

Frühstück, beispielsweise Eiern, der Versuchung, später am Tag<br />

ungesunde Kleinigkeiten zu essen, leichter widerstehen können.<br />

Die Studienteilnehmer erhielten ein Frühstück mit unterschiedlich<br />

hohem Proteingehalt und wurden dann mithilfe von funktioneller<br />

Magnetresonanztomografie (fMRI) überwacht. Die Ergebnisse<br />

zeigten, dass die Gehirnsignale, die eine Essensmotivation und ein<br />

belohnungsgesteuertes Essverhalten auslösen, bei den Teilnehmern,<br />

die das proteinreiche Frühstück gegessen hatten, deutlich reduziert<br />

waren. Dadurch war die Wahrscheinlichkeit, dass diese Teilnehmer<br />

eine sofortige Befriedigung in Form von Nahrungsmitteln mit<br />

einem hohen Salz-, Fett- oder Zuckergehalt suchten, geringer.<br />

Bei der Studie wurde auch festgestellt, dass das proteinreiche<br />

Frühstück das Sättigungsgefühl der Teilnehmer erhöhte und die<br />

Heißhungerattacken im Laufe<br />

des Tages verringerten.<br />

Gutes Ei<br />

Das in Eiern enthaltene Protein<br />

hat die höchste biologische<br />

Wertigkeit aller Nahrungsmittel,<br />

einschließlich Fleisch. Dies ist<br />

das Maß, wie schnell es von<br />

den Zellen zur Proteinsynthese<br />

verwendet werden kann. Eier<br />

haben auch viele essenzielle<br />

Vitamine und Mineralien.<br />

Fettabbau EatFit<br />

Fruchtiger Smoothie zum Abnehmen<br />

Dieser spritzige Smoothie hilft Ihnen beim Abnehmen.<br />

Zutaten<br />

Warum Sie ihn<br />

trinken sollten<br />

4 Scheiben Ananas<br />

1 Kiwi, geschält und in<br />

Scheiben geschnitten<br />

250 ml natürlicher Joghurt<br />

2 EL Kokosnussöl<br />

1 EL Leinsamen<br />

Ananas<br />

Diese Frucht, die voller Ballaststoffe<br />

steckt, vermittelt Ihnen länger ein<br />

Sättigungsgefühl, ohne Ihnen unzählige<br />

Kalorien aufzubürden.<br />

Kiwi<br />

Jede Kiwi hat drei Gramm Ballaststoffe, die<br />

Sie sättigen und einen plötzlichen Anstieg<br />

des Blutzuckerspiegels verhindern, der<br />

Naschereien fördert.<br />

Leinsamen<br />

Die Alphalinolensäure in Leinsamen hilft<br />

dem Körper bei der Verarbeitung von<br />

Kohlenhydraten und speichert sie nicht<br />

als Fett.<br />

Natürlicher Joghurt<br />

Das Kalzium in Joghurt unterbindet die<br />

Speicherung von Fett, indem es dazu<br />

beiträgt, das Fett unverdaut durch den<br />

Körper zu transportieren.<br />

Kokosnussöl<br />

Dieses Öl ist reich an Laurinsäure, einer Fettsäure,<br />

die die Fettverbrennung fördert und allgemein die<br />

Essensaufnahme verringert, indem sie länger ein<br />

Sättigungsgefühl vermittelt.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2010/ 81


Auf den Kopf<br />

gestellt<br />

Die Lebensmittelpyramide galt 40 Jahre lang als Basis der<br />

Ernährungsberatung. Für aktive Männer gelten allerdings<br />

andere Regeln.<br />

Daher haben wir bei MF die Pyramide etwas umgebaut.<br />

Die Lebensmittelpyramide ist eine einfache<br />

Darstellung, die den Menschen die Grundlagen<br />

einer gesunden Ernährung näherbringen soll. Seit<br />

ihrer Veröffentlichung in Schweden im Jahr 1974<br />

ist sie in aller Welt anerkannt. In Wirklichkeit aber<br />

kann die darin umgesetzte Ernährungsphilosophie<br />

das Training und den Gewichtsabbau stark<br />

beeinträchtigen. „Die Pyramide muss auf den<br />

Kopf gestellt werden“, so die Ernährungsberaterin<br />

und Bestseller-Autorin Marisa Peer. „Die<br />

empfohlenen Lebensmittelgruppierungen<br />

und täglichen Portionen sind für den<br />

durchschnittlichen Mann einfach nicht geeignet.“<br />

Die ursprüngliche Pyramide wurde mehrmals<br />

überarbeitet und angepasst. Allerdings kam<br />

dabei nie eine Version heraus, mit der wir bei<br />

MF zufrieden waren. Wir wollen Ihnen daher<br />

eine verbesserte Version der Pyramide zeigen.<br />

Obst<br />

2-3 Portionen am Tag<br />

„Obst enthält eine Vielzahl an<br />

Mikronährstoffen, allerdings auch<br />

eine Menge Fruktose, durch die<br />

der Insulinspiegel steigen und<br />

die Fetteinlagerung begünstigt<br />

werden kann“, meint Chapman.<br />

„Zum Abnehmen eigenen sich<br />

Obstsorten wie Melonen und<br />

Beeren, die einen niedrigen<br />

Fruktoseanteil aufweisen.“<br />

Kohlenhydrate<br />

1-2 Portionen am Tag<br />

„Wer viel Sport treibt, braucht unter<br />

Umständen trotz einer ansonsten auf<br />

natürliche Produkte ausgerichteten<br />

Ernährung auch industriell<br />

verarbeitete Kohlenhydrate, wie<br />

sie in Brot und Nudeln enthalten<br />

sind, um das Energieniveau<br />

anzuheben. Die Mehrzahl der<br />

Kohlenhydrate sollte allerdings aus<br />

Gemüsequellen stammen, um eine<br />

optimale Nährstoffverwertung<br />

zu gewährleisten“, so Chapman.<br />

„Haferflocken und Wildreis bieten<br />

eine bessere Qualität.“<br />

Fleisch,<br />

Geflügel,<br />

Fisch, Eier<br />

3-5 Portionen am Tag<br />

„Aktive Männer brauchen mehr<br />

Eiweiß als der Durchschnittsbürger.<br />

Nur so können die Muskeln richtig<br />

regenerieren. Fleisch, Geflügel,<br />

Fisch und Eier sind hierfür die<br />

besten natürlichen Quellen“, so der<br />

Ernährungsberater Chris Chapman<br />

von CrossFit. „Da das Eiweiß von<br />

allen Nährstoffen auch die größte<br />

Sättigungswirkung hat, sollte sich<br />

mit einer größeren Proteinzufuhr<br />

auch der Snack zwischendurch<br />

besser vermeiden lassen.“<br />

82/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Milch, Käse,<br />

Joghurt<br />

1-2 Portionen am Tag<br />

„Manche Milchprodukte sind<br />

gute Eiweißquellen, können aber<br />

auch hohe Konzentrationen<br />

gesättigter Fette enthalten<br />

und zum rapiden Anstieg des<br />

Insulinspiegels führen“, so<br />

Chapman.<br />

Fette und Öle<br />

2-3 Portionen am Tag<br />

„Die Bezeichnung ‚essenziell‘ besagt,<br />

dass der Körper ein bestimmtes Öl<br />

nicht selbst herstellen kann, weshalb es<br />

einen unverzichtbaren Bestandteil der<br />

Ernährung darstellt“, sagt Chapman.<br />

„Daneben gibt es andere gesunde<br />

Fette, die für die Vitaminaufnahme von<br />

grundlegender Bedeutung sind. Beide<br />

Ölsorten finden sich in Avocados,<br />

Oliven, Nüssen und Körnern.“<br />

Gemüse<br />

8-10 Portionen am Tag<br />

„Gemüse bietet dem Körper nicht nur<br />

lebensnotwendige Vitamine, Mineralstoffe<br />

und vor Krankheiten schützende pflanzliche<br />

Nährstoffe. Über diese Lebensmittelgruppe<br />

sollte auch der Großteil der Kohlenhydrate<br />

aufgenommen werden“, sagt Chapman. „Dabei<br />

sollten hauptsächlich Gemüsesorten mit einem<br />

niedrigen glykämischen Index (GI) gewählt<br />

werden. Hierzu zählen Paprikas, Spinat und<br />

Brokkoli. Ein Teil des Gemüses darf aber auch von<br />

stärkehaltigeren Gruppen wie Süßkartoffeln und<br />

roter Bete stammen.“<br />

Wissen EatFit<br />

Die alte<br />

Lebensmittelpyramide<br />

Und warum Sie ihr nicht trauen sollten<br />

1<br />

Fett<br />

2<br />

Fleisch<br />

3<br />

Milchprodukte<br />

4<br />

Gemüse<br />

6<br />

Kohlenhydrate<br />

1<br />

Fett<br />

2<br />

Fleisch,<br />

3 Milchprodukte<br />

2-3 Portionen am Tag<br />

4<br />

Gemüse<br />

3-5 Portionen am Tag<br />

(Butter/Sahne/Öl) und Süßigkeiten<br />

In Maßen<br />

Geflügel, Fisch, Eier, Nüsse<br />

2-3 Portionen am Tag<br />

5 Obst<br />

2-4 Portionen am Tag<br />

6<br />

Kohlenhydrate<br />

5<br />

Obst<br />

(Brot/Nudeln/Müsli)<br />

6-11 Portionen am Tag<br />

Dies ist eine bekannte Form der<br />

Lebensmittelpyramide nach dem Vorbild<br />

der schwedischen Originalversion. Diese<br />

Variante wurde beispielsweise 1992 in den USA<br />

eingeführt. „In dieser Version bilden industriell<br />

verarbeitete und raffinierte Kohlenhydrate wie<br />

Getreide und Müsli eine Ernährungsbasis, für<br />

die kein direkter Bedarf besteht“, sagt Peer.<br />

„Der Körper lagert derartige Kohlenhydrate<br />

als Fett ein, wenn nicht genug trainiert wird.“<br />

Daneben empfiehlt diese Pyramide eine<br />

etwa identische Tageszufuhr von Obst<br />

und Gemüse. „Eigentlich sollte aber mehr<br />

Gemüse als Obst aufgenommen werden,<br />

da darin mehr Vitamine und Mineralstoffe<br />

enthalten sind“, erklärt Peer. „Früchte<br />

enthalten oft viel Fruktose, die dann den<br />

Insulinspiegel stark steigen lassen kann.“<br />

Ein weiterer irreführender Bereich sind<br />

die Fette. „Alle Fette und Öle werden hier<br />

pauschal zusammengefasst und als ungesund<br />

abgestempelt“, so Peer. „Dabei braucht der<br />

Körper jeden Tag seine essenziellen Öle<br />

sowie mehrfach und einfach ungesättigten<br />

Fettsäuren. Das ist wichtig, damit der<br />

Mensch körperlich und geistig fit bleibt.“<br />

Die wahrscheinlich größte Schwachstelle<br />

ist aber die empfohlene Eiweißzufuhr.<br />

„Hier sind für sportlich aktive Männer<br />

keine ausreichenden Mengen an Fleisch,<br />

Geflügel, Fisch oder Eiern enthalten“,<br />

sagt Peer. „Der Körper braucht aber diese<br />

hochwertigen Proteinquellen, um Muskelmasse<br />

aufbauen und erhalten zu können.“<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 83


Trainer<br />

Das Beste herausholen<br />

Inhalt<br />

86 Gastexperte<br />

Nehmen Sie Drehbewegungen<br />

in Ihr Training auf.<br />

92 Must-Do Moves<br />

Fünf Wege zum Brustmuskelaufbau<br />

94 Home-Workout<br />

Gestalten Sie Ihr Training<br />

anspruchsvoller.<br />

96 Wissen<br />

Wie Sie mit Dehnübungen<br />

Muskeln aufbauen können.<br />

97 Zehnkampf<br />

Übungen, die einen Weltmeister<br />

gemacht haben.<br />

102 Veranstaltungsplaner<br />

Trainieren Sie für ein Abenteuerrennen<br />

in sechs Wochen.<br />

104 Top-Workout<br />

Drei Trainingseinheiten für<br />

einen stärkeren Rumpf<br />

Tipp des Monats<br />

Stimmungsaufheller<br />

Wieso Sie im <strong>Fitness</strong>center etwas gegen Ihre Wut tun können.<br />

Das nächste Mal, wenn Sie kurz davor sind auszurasten, schnappen Sie sich zwei Kurzhanteln.<br />

Es wurde nämlich nachgewiesen, dass sportliches Training das Einsetzen einer aggressiven<br />

Stimmung verhindert. In einer vom American College of Sports Medicine veröffentlichten Studie<br />

wurden 16 Männern mit einem „hohen Aggressionspotenzial“ (psychologisch für „aggressive<br />

Mistkerle“) aggressivitätsauslösende Szenen gezeigt, in denen jemand möglicherweise Bizeps-<br />

Curls in einem Kniebeugenständer gemacht hat. Die Forscher haben festgestellt, dass „Sport vor<br />

dem Einsetzen einer aggressiven Stimmung schützt, fast so wie Aspirin vor einem Herzanfall“.<br />

84/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Trainer des Monats<br />

Andy McKenzie<br />

Der von der UK Strength and<br />

Conditioning Association akkreditierte<br />

Trainer Andy McKenzie ist Cheftrainer<br />

von War Machine in Großbritannien.<br />

„Es ist das modernste<br />

Körpergewichtstrainingssystem, system,<br />

das es gibt“, sagt er. „Bei Pulling<br />

The Pin hat schon so<br />

mancher Profisportler<br />

Probleme mit<br />

grundlegenden Übungen n<br />

gehabt.“<br />

„Es ist von jeher schwierig,<br />

Drehbewegungen zu trainieren –<br />

dafür gibt es jetzt die War Machine.“<br />

86/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Gastexperte<br />

Trainer<br />

Jetzt wird es<br />

ERNST<br />

Die „War Machine“ bietet eine<br />

hervorragende Möglichkeit,<br />

Drehbewegungen in Ihr<br />

Training aufzunehmen.<br />

Damit unterstützen Sie<br />

den Fettabbau, steigern die<br />

sportartspezifische Kraft und<br />

verbessern die Stabilität der<br />

Gelenke.<br />

Die meisten Trainingsprogramme im <strong>Fitness</strong>center enthalten<br />

viele Zieh- und Drückbewegungen – die grundlegenden<br />

Bewegungen des täglichen Lebens –, mit denen Sie eine<br />

schlanke Figur bekommen und auf viele Aufgaben im echten<br />

Leben vorbereitet werden. Aber Sie könnten noch mehr Nutzen<br />

aus Ihrem Training ziehen, wenn Sie Drehbewegungen aufnehmen würden.<br />

„Die Rumpfmuskeln sind die Verbindung zwischen der von den Hüften<br />

und den Schultern erzeugten Kraft“, sagt der Personal Trainer Andy<br />

McKenzie. „Sie sind der Schlüssel bei der effizienten Übertragung dieser<br />

Kraft. Mit anderen Worten: Ein schwacher Rumpf bremst Sie.“ Es ist<br />

von jeher schwierig, Drehbewegungen zu trainieren. Dafür gibt es jetzt<br />

die War Machine, ein auf Seilrollen basierendes Trainingssystem.<br />

Dieses Trainingssystem, das ursprünglich für das Militär und Kämpfer<br />

entwickelt wurde – daher auch der Name –, findet jetzt seinen Weg in die<br />

großen <strong>Fitness</strong>centerketten. Das wesentliche Merkmal dieses Systems ist die<br />

Funktion „Pull The Pin“ (den Stift ziehen). Wenn der Stift drin ist, funktioniert es<br />

wie ein herkömmlicher Suspension Trainer. Wenn der Stift allerdings draußen<br />

ist, wird die War Machine zu einem Seilrollensystem mit einem Element<br />

der Instabilität, wodurch jede Übung, die Sie machen, um ein Vielfaches<br />

schwieriger wird. „Wenn Sie lernen, Drehbewegungen zu kontrollieren und<br />

dann bewusst einzusetzen, hilft Ihnen das auch bei alltäglichen Bewegungen<br />

vom Gehen und Laufen über das Sprinten bis hin zum Werfen“, sagt<br />

McKenzie. „Durch die Arbeit mit der WM wird auch die Wahrscheinlichkeit<br />

von Verletzungen im Bereich dieser Gelenke verringert, eben wegen dieser<br />

verbesserten Bewegungskontrolle und der geringeren Belastung für das Gelenk.“<br />

So funktioniert das Training<br />

> Dieses Training enthält Übungen, mit denen jede größere Muskelgruppe<br />

trainiert wird. Jedes Training hat eine Variante für „Anfänger“ und eine für<br />

„Fortgeschrittene“, je nachdem, wie gut Sie mit der War Machine umgehen<br />

können. Es ist besser, die Übungen richtig auszuführen, als viele schlampige<br />

Wiederholungen zu machen. Konzentrieren Sie sich also darauf, jede<br />

Übung mit langsamen, kontrollierten Bewegungen zu absolvieren.<br />

> Machen Sie drei Sätze jeder Übung. Absolvieren Sie nicht eine<br />

bestimmte Anzahl von Wiederholungen, sondern machen Sie jede<br />

Übung je nach <strong>Fitness</strong>niveau so lange wie nachfolgend angegeben:<br />

Keine Kondition: 15 bis 20 Sekunden<br />

Fit: 25 bis 35 Sekunden<br />

Superfit: 40 bis 60 Sekunden<br />

> Experimentieren Sie herum, um die für Sie optimale Kombination<br />

aus Übung und Zeitdauer herauszufinden. Wenn Sie also zwar fit sind,<br />

aber keine Erfahrung mit dem Training von Drehbewegungen haben,<br />

sollten Sie vielleicht die „Anfänger“-Übung machen, diese jedoch<br />

mit der Zeitdauer „Superfit“ kombinieren und umgekehrt.<br />

> Machen Sie zwischen den Sätzen eine Pause von 30 Sekunden<br />

und zwischen den Übungen eine Pause von 45 Sekunden.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 87


Main Workout<br />

Aufwärmen mit<br />

der War Machine<br />

Zum Aufwärmen lassen Sie den Stift in der War<br />

Machine, sodass sie „gesperrt“ ist und sich wie<br />

ein normaler Suspension Trainer verhält. Stellen<br />

Sie sich für jede Übung in einem Winkel hin, der<br />

Ihrem Kraftniveau entspricht. Machen Sie von<br />

jeder Übung einige Wiederholungen.<br />

Warm-up<br />

Übung 1<br />

Brustdrücken<br />

> Senken Sie die Brust langsam zu den Händen herab. Spannen Sie<br />

dabei die Rumpfmuskeln an, und achten Sie auf die richtige Ausrichtung<br />

des Körpers.<br />

> Drücken Sie sich wieder in die Ausgangsstellung nach oben.<br />

Drücken mit einem<br />

Arm<br />

> Halten Sie einen Arm mit leicht angewinkeltem<br />

Ellbogen ausgestreckt und ruhig, während der<br />

andere Arm die Übung „Brustdrücken“ ausführt.<br />

> Halten Sie oben in der Bewegung inne, und<br />

wiederholen Sie die Übung auf der anderen Seite.<br />

ANFÄNGER<br />

FORTGESCHRITTENE<br />

Umgekehrtes<br />

Rudern<br />

> Halten Sie beide Griffe, und<br />

lehnen Sie sich zurück. Spannen Sie<br />

dabei die Rumpfmuskeln an.<br />

88/NOVEMBER 2011/mensfitness.de<br />

Kniebeuge<br />

> Stellen Sie sich so hin, dass die Füße eine<br />

Schulterbreite voneinander entfernt sind,<br />

und halten Sie beide Griffe. Machen Sie eine<br />

Kniebeuge, und achten Sie dabei darauf,<br />

dass die Griffe unter Spannung sind.<br />

> Stehen Sie wieder auf, und drücken Sie<br />

die Hüften nach vorne. Wenn diese Übung<br />

einfacher wird, lehnen Sie sich in der oberen<br />

Stellung weiter zurück.<br />

Brustdrücken<br />

> Senken Sie die Brust langsam zu den<br />

Händen herab. Spannen Sie dabei die<br />

Rumpfmuskeln an, und achten Sie auf<br />

die richtige Ausrichtung des Körpers.<br />

Diese Bewegung ist jetzt schwieriger,<br />

weil Sie auch mit der Instabilität des<br />

Geräts zurechtkommen müssen.<br />

> Drücken Sie sich wieder in die<br />

Ausgangsstellung nach oben.<br />

Drücken mit voller<br />

Drehung<br />

> Halten Sie einen Arm ausgestreckt und<br />

ruhig, während Sie langsam den Körper<br />

drehen. Schauen Sie über die Schulter, und<br />

strecken Sie den anderen Arm ganz aus.<br />

> Führen Sie den hinteren Arm herein,<br />

und drücken Sie sich wieder in die<br />

Ausgangsstellung.


Gastexperte<br />

Guest Expert Trainer<br />

Übung 2<br />

Übung 3<br />

Oberschenkel-Curl<br />

> Legen Sie sich auf den Rücken mit beiden Fersen in den<br />

Fußschlingen. Spannen Sie den Rumpf an, und drücken Sie<br />

die Hüften nach oben vom Boden weg.<br />

> Führen Sie beide Fersen zu den Gesäßmuskeln hin, und<br />

heben Sie dabei die Hüften.<br />

Hängender Ausfallschritt<br />

> Stellen Sie einen Fuß auf die Innenseite eines Griffs oder beider Griffe.<br />

Springen Sie nach vorne, sodass sich Ihr hängender Fuß etwa 30 Zentimeter<br />

vor der Seilrolle befindet.<br />

> Gehen Sie mit dem vorderen Bein langsam in einen Ausfallschritt, während<br />

Sie das hängende Bein gerade nach hinten ausstrecken. Achten Sie darauf,<br />

dass sich das vordere Knie nicht über die Zehen hinaus bewegt.<br />

FORTGESCHRITTENE<br />

ANFÄNGER<br />

ANFÄNGER<br />

FORTGESCHRITTENE<br />

Curl mit einem<br />

Bein<br />

> Legen Sie sich auf den Rücken<br />

mit beiden Fersen im Gerät. Lassen<br />

Sie ein Bein ausgestreckt, während<br />

Sie die andere Ferse zu den<br />

Gesäßmuskeln hin führen und dabei<br />

die Hüften heben.<br />

Pistole<br />

> Halten Sie beide Griffe, heben Sie ein Bein<br />

leicht hoch, spannen Sie die Rumpfmuskeln<br />

an, und kommen Sie ins Gleichgewicht.<br />

> Gehen Sie mit dem Standbein in die<br />

Hocke, sodass die Griffe zur Seilrolle zeigen.<br />

> Drücken Sie sich über die Ferse wieder in<br />

die Ausgangsstellung zurück.<br />

Seitlicher<br />

Ausfallschritt<br />

> Halten Sie beide Griffe, machen Sie einen<br />

Ausfallschritt zu einer Seite der Seilrolle, und<br />

machen Sie mit dem hinteren Bein einen<br />

Schritt auf dieselbe Seite.<br />

> Kehren Sie in die Ausgangsstellung<br />

zurück, und wiederholen Sie die Übung auf<br />

der anderen Seite.<br />

Hängender<br />

Ausfallschritt mit<br />

Drehung<br />

> Machen Sie einen hängenden<br />

Ausfallschritt. Wenn Sie in die<br />

Ausgangsstellung zurückkehren,<br />

drehen Sie sich so, dass Sie mit dem<br />

gegenüberliegenden Arm das vordere<br />

Bein berühren.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 89


Übung 4<br />

Übung 5<br />

Side Plank<br />

> Legen Sie beide Füße in die Fußschlingen, und<br />

drehen Sie sich so auf die Seite, dass der obere Fuß<br />

vor dem unteren Fuß gekreuzt ist. Lassen Sie den<br />

unteren Unterarm auf dem Boden direkt unter der<br />

Schulter.<br />

Klettern<br />

> Legen Sie die Füße auf eine Bank,<br />

und lassen Sie die Knie angewinkelt.<br />

> Bewegen Sie die Seilrolle mit<br />

abwechselnden Armen in einer<br />

Kletterbewegung nach oben und<br />

unten.<br />

ANFÄNGER<br />

Spiderman<br />

> Nehmen Sie die<br />

Plank-Stellung ein.<br />

Schwingen Sie dann<br />

ein Knie nach vorne<br />

zum Ellbogen hin.<br />

Kehren Sie in die<br />

Ausgangsstellung<br />

zurück, und<br />

wiederholen Sie die<br />

Übung auf der anderen<br />

Seite.<br />

FORTGESCHRITTENE<br />

Side Plank<br />

mit Drehung<br />

> Machen Sie die normale<br />

Übung „Side Plank“, führen<br />

Sie die obere Hand jedoch<br />

unter den Torso durch.<br />

Spannen Sie während<br />

der gesamten Übung die<br />

Rumpfmuskeln an.<br />

90/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Gastexperte<br />

Guest Expert<br />

Trainer<br />

ANFÄNGER<br />

Ernährung<br />

Hängender Crunch<br />

> Legen Sie beide Füße in die Fußschlingen, und bewegen Sie die Hände von<br />

der Seilrolle weg, bis Sie in der Plank-Stellung sind.<br />

> Führen Sie die Knie zur Brust, und heben Sie die Hüfte dabei nach oben.<br />

FORTGESCHRITTENE<br />

Dem Fett den<br />

Garaus machen<br />

Sie möchten den drehungsgestählten Waschbrettbauch<br />

präsentieren? Dann müssen Sie sich auch um Ihre<br />

Ernährung kümmern. Andy McKenzie hat die richtigen<br />

Tipps für Sie.<br />

> Die einfachste Ernährungsumstellung, die Sie vornehmen können, um den<br />

Fettabbau zu beschleunigen, besteht darin, mehr Wasser zu trinken. Wasser<br />

ist ein grundlegender Bestandteil unserer Physiologie, und eine Dehydratation<br />

von etwa zwei Prozent kann zu einem zehnprozentigen Kraftverlust sowie<br />

steigenden Cortisolwerten – und damit Gewichtszunahme – infolge des<br />

Stresses für den Körper führen. Sie sollten täglich etwa einen Liter Wasser pro<br />

20 Kilogramm Masse anvisieren.<br />

> Kümmern Sie sich um eins nach dem anderen. Fangen Sie mit der<br />

Flüssigkeitsaufnahme an, und machen Sie dann mit dem Frühstück, den<br />

Zwischenmahlzeiten, dem Mittagessen und schließlich mit dem Abendessen<br />

weiter. Wenn Sie versuchen, eine umfassende Ernährungsumstellung auf einmal<br />

durchzuziehen, brauchen Sie schon einen eisernen Willen, um durchzuhalten.<br />

> Lesen Sie keine Ernährungsbücher. Führen Sie stattdessen ein<br />

Essenstagebuch, und beobachten Sie, wie Ihr Körper auf die<br />

Nahrungsaufnahme reagiert. Aber ein Essenstagebuch zeigt Ihnen vor allem,<br />

wie viel – bzw. wie wenig – Sie tatsächlich essen.<br />

> Werden Sie kreativ. Menschen essen oft jeden Tag das Gleiche. Überlegen<br />

Sie sich für die Deckung des Proteinbedarfs einmal etwas anderes als Eier und<br />

Hühnchen. Und experimentieren Sie ein wenig herum, um herauszufinden,<br />

nach welchen Nahrungsmitteln Sie sich voller Energie und nach welchen Sie<br />

sich träge fühlen.<br />

> Essen Sie mit jeder Mahlzeit ein wenig mageres Eiweiß. Glauben Sie bloß<br />

nicht, dass Sie am Morgen ein traditionelles Frühstück essen müssen. Es<br />

gibt keinen Grund, warum Sie das Frühstück anders als jede andere Mahlzeit<br />

behandeln sollten. Versuchen Sie es einmal mit Steak, Spargel und Nüssen zum<br />

Frühstück.<br />

Klettern im Hängen<br />

> Überkreuzen Sie die Knöchel, und heben Sie den Unterkörper vom Boden.<br />

Lassen Sie die Rumpfmuskeln angespannt.<br />

> Bewegen Sie die Seilrolle mit abwechselnden Armen nach oben und unten.<br />

> Wenn es stimmt, dass wir sind, was wir essen, dann denken Sie an diese<br />

Aussage, wenn Sie Fleisch essen, und achten Sie darauf, dass sich das<br />

Tier natürlich ernährt hat. Wenn Sie viel Fleisch essen, sollten Sie sich für<br />

biologisches Fleisch von freilaufenden Rindern entscheiden, das nicht teuer<br />

sein muss.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 91


Die 5 besten Brustübungen<br />

Pressübungen<br />

TEIL<br />

Der erste Teil unserer neuen Trainingsreihe<br />

verrät Ihnen, welche Übungen zum Aufbau einer<br />

kräftigen Brustmuskulatur geeignet sind.<br />

1<br />

Schlüsselübung Bankdrücken<br />

Das Bankdrücken erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit, weil<br />

es einfach die beste Übung ist, um im Oberkörper an Volumen,<br />

Dynamik und Kraft zuzulegen. Die Übung beansprucht zwar<br />

hauptsächlich die Brustmuskulatur, bezieht aber auch die<br />

Muskeln an der Schultervorderseite und Armrückseite mit ein.<br />

Damit ist die Bewegung ideal für alle, die sich einen großen,<br />

kräftigen Brustkorb antrainieren wollen. Wärmen Sie sich immer<br />

mit einigen Liegestützen, gefolgt von Pressübungen mit der<br />

leeren Stange auf.<br />

So funktioniert’s<br />

> Legen Sie sich auf die Bank.<br />

Die Füße sitzen direkt unterhalb<br />

der Knie am Boden auf.<br />

> Kopf, oberer Rücken und<br />

Pomuskulatur sollten flach<br />

auf der Bank aufliegen. Die<br />

Stützmuskulatur des Rumpfes<br />

(der Core) ist angespannt, der<br />

Rücken natürlich gewölbt.<br />

> Gehen Sie im Obergriff mit etwas<br />

weiter als schulterbreit voneinander<br />

entfernten Händen an die Stange.<br />

> Jetzt die Stange langsam zur<br />

Mitte des Brustkorbs absinken<br />

lassen und dabei die Ellbogen<br />

seitlich herausnehmen, bis die<br />

Stange fast den Körper berührt.<br />

> Die Position kurz halten, die<br />

Füße fest in den Boden stemmen<br />

und die Stange kraftvoll in die<br />

Ausgangsposition zurückbringen.<br />

Tipp fürs<br />

Bankdrücken<br />

Bewegen Sie das Gewicht während<br />

der gesamten Übung kontrolliert, um<br />

sich voll auf die Muskeln konzentrieren<br />

zu können. Die Stange vom Brustkorb<br />

aus zurück nach oben federn zu lassen,<br />

ist nicht nur gefährlich, sondern auch<br />

kontraproduktiv, da Sie dadurch<br />

Schwung holen, anstatt die<br />

Muskeln arbeiten<br />

zu lassen.<br />

92/NOVEMBER 2010/mensfitness.de


Must-Do-Move<br />

Trainer<br />

Kurzhantel-Fly<br />

Nutzen: Diese Übung isoliert<br />

die Brustmuskulatur. Die<br />

Arme haben also keinen<br />

Einfluss mehr aufs Gewicht.<br />

So funktioniert’s<br />

> Stemmen Sie auf einer flachen Bank<br />

liegend mit zueinander weisenden<br />

Handflächen ein Hantelpaar direkt<br />

über der Brust nach oben.<br />

> Kopf und Schultern werden von<br />

der Bank gestützt, während die<br />

Füße flach am Boden aufsitzen.<br />

> Jetzt die Gewichte mit leicht<br />

gebeugten Ellbogen seitlich so<br />

weit nach unten absinken lassen,<br />

wie es noch angenehm ist.<br />

> Dabei nicht ins Hohlkreuz gehen.<br />

> Unter Einsatz der Brustmuskulatur<br />

die Bewegung umkehren und die<br />

Gewichte wieder nach oben bringen.<br />

Kabelziehen über Kreuz<br />

Nutzen: Es ist schwer, die kräftige<br />

Brustmuskulatur wirklich isoliert zu<br />

trainieren. Fast immer werden durch<br />

das Zusammenspiel der Muskeln am<br />

Oberkörper auch Arme und Schultern<br />

mit in die Bewegung einbezogen. Diese<br />

Übung ist hervorragend dazu geeignet,<br />

die Brustmuskulatur gesondert zu<br />

trainieren. Die Verwendung von<br />

Seilzügen anstelle der Hanteln sorgt für<br />

eine konstante Zugbelastung während<br />

der Ausführung. Die Brustmuskeln<br />

müssen dadurch hart arbeiten, um<br />

das Gewicht zu kontrollieren.<br />

So funktioniert’s<br />

> Stellen Sie sich mittig vor die Kabelmaschine.<br />

Dabei einen Fuß etwas vor den anderen<br />

setzen. Dann die Kabelgriffe in die Hände<br />

nehmen. Das Kabel sollte auf eine Position<br />

etwas über Schulterhöhe eingestellt sein.<br />

> Jetzt die Hände bogenförmig vor dem<br />

Oberkörper zusammenführen. Dabei<br />

die natürliche Wölbung des Rückens<br />

beibehalten, die Core-Muskulatur anspannen<br />

und den Oberkörper ruhig halten.<br />

> Die Position kurz halten. Dann<br />

mit angespannter Brustmuskulatur<br />

langsam und kontrolliert in die<br />

Ausgangsposition zurückkehren.<br />

Kurzhantel-Bankdrücken auf<br />

der Schrägbank<br />

Nutzen: Durch die<br />

Schrägstellung der Bank wird<br />

der Fokus auf den oberen Teil<br />

der Brustmuskulatur, den Trizeps<br />

sowie die Schultervorderseite<br />

verschoben. Der Einsatz von<br />

Kurzhanteln ermöglicht ein<br />

größeres Bewegungsausmaß.<br />

So funktioniert’s<br />

> Nehmen Sie sich auf einer um<br />

30-45˚ geneigten Bank in jede<br />

Hand eine Kurzhantel. In der<br />

Ausgangsposition befinden sich<br />

die Hanteln auf Schulterhöhe.<br />

> Die Füße sitzen während der<br />

gesamten Übung flach am Boden<br />

auf, während der Rücken im<br />

Kontakt mit der Bank bleibt.<br />

> Nun das Gewicht gerade nach oben<br />

pressen. Die Ellbogen in der obersten<br />

Position nicht voll durchstrecken.<br />

> Die Hanteln langsam wieder zum<br />

Brustkorb sinken lassen. Dabei die<br />

Ellbogen seitlich herausnehmen.<br />

Liegestütz mit Klatschen<br />

Nutzen: Es ist nur dann<br />

möglich, zwischen den<br />

Liegestützen zu klatschen,<br />

wenn der Körper dynamisch<br />

nach oben gestoßen<br />

wird. Aus der einfachen<br />

Eigengewichtsübung wird<br />

dadurch eine explosive<br />

Muskelaufbau-Übung.<br />

So funktioniert’s<br />

> Gehen Sie in den Liegestütz.<br />

Dann den Brustkorb bis knapp über<br />

den Boden absenken. Die Ellbogen<br />

bleiben dabei eng am Körper.<br />

> Stoßen Sie sich dann kräftig<br />

nach oben, um die Hände kurz<br />

vom Boden nehmen und ein Mal<br />

klatschen zu können.<br />

> Wieder auf den Händen landen<br />

und zur nächsten Wiederholung<br />

übergehen.<br />

nächster Monat<br />

Oberschenkel-<br />

Übungen<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 93


1 Ausfallschritt<br />

mit Pressen<br />

Gehen Sie nach vorne in<br />

den Ausfallschritt. Dabei<br />

die Kurzhanteln nach<br />

oben stemmen. Die<br />

Vorwärtsbewegung<br />

fortsetzen und zum<br />

nächsten Ausfallschritt<br />

übergehen.<br />

ZIEL<br />

Dynamik<br />

Gesamter<br />

Körper<br />

Mutieren Sie nicht zur starren<br />

Hantelmaschine. Dieser dynamische<br />

Zyklus bringt Schwung ins Training.<br />

Diese Einheit ist besonders gut<br />

für zuhause oder den Park geeignet,<br />

weil Sie dafür etwas Platz brauchen,<br />

um sich zu bewegen. Es sollte so<br />

viel Raum vorhanden sein, dass<br />

Sie ungehindert zehn Meter weit<br />

laufen können. Im Freien können Sie<br />

anstatt der Kurzhanteln eine Tasche<br />

verwenden.<br />

Den Anfang der Übung bildet<br />

der Ausfallschritt mit Hantelpressen<br />

aus dem Lauf. Machen Sie nach<br />

Zurücklegen der zehn Meter kehrt,<br />

um zur zweiten Übung überzugehen.<br />

Am Ausgangspunkt dann erneut<br />

wenden und Übung Nummer drei<br />

So<br />

funktioniert<br />

dieses Workout<br />

TUES<br />

Wie viele Workouts<br />

pro Woche?<br />

Anfänger<br />

über zehn Meter hinweg ausführen.<br />

Fahren Sie auf diese Weise fort, bis<br />

alle fünf Übungen absolviert sind.<br />

Dies zählt als ein Zyklus.<br />

Jeder Zyklus dauert nur zwei<br />

bis drei Minuten. Innerhalb dieser<br />

Zeitspanne werden allerdings alle<br />

Muskelgruppen des Körpers belastet,<br />

weshalb jeder Durchlauf zur echten<br />

Ausdauerprüfung wird. Beim Training<br />

in geschlossenen Räumen kann die<br />

Entfernung reduziert und die Zahl der<br />

Zyklen erhöht werden. Steht nur halb<br />

so viel Platz zur Verfügung, können<br />

beispielsweise einfach doppelt so<br />

viele Zyklen veranschlagt werden.<br />

Mittelstufe<br />

Fortgeschrittene<br />

3 4 4<br />

3 Plyometrischer<br />

Sprung<br />

Behalten Sie die Füße<br />

eng aneinander.<br />

Springen Sie dann mit<br />

beiden Füßen etwa<br />

zwei Meter nach vorn.<br />

Beim Aufkommen<br />

die Knie beugen und<br />

flüssig zum nächsten<br />

Sprung übergehen.<br />

5 Raupe<br />

Setzen Sie mit fast durchgestreckten<br />

Beinen die Hände vor den Füßen am<br />

Boden auf. Dann mit den Händen so<br />

weit wie möglich nach vorne laufen,<br />

ohne die Hüfte absacken zu lassen.<br />

Als Nächstes mit den Füßen zu den<br />

Händen laufen.<br />

Wie lange dauert ein<br />

Workout?<br />

18 Min. 21 Min. 23 Min.<br />

Wie vi ele Zykl en<br />

pro Workout?<br />

4 5 6<br />

Wie viel Pause<br />

zwischen den Zyklen? 2 Min. 90 Sek. 60 Sek.<br />

You’ll find loads more home workouts at mensfitness.co.uk/links/trainathome<br />

94/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Home Workout Trainer<br />

Immer noch<br />

nicht müde?<br />

Falls die sechs Zyklen tatsächlich nicht genug sind, können Sie<br />

zwischen den Übungen noch Liegestütze mit Sprüngen einbauen.<br />

Hierzu aus dem Stand den Körper schnell nach unten<br />

in die Hocke absinken lassen. Dann mit den Füßen<br />

nach hinten in den Liegestütz springen. Nach einem<br />

Liegestütz wieder nach vorn in die tiefe Hocke und<br />

dann gerade nach oben springen, sodass der Körper<br />

gerade ist und die Füße den Boden verlassen.<br />

a<br />

b<br />

2 Krokodil<br />

Kommen Sie in den<br />

Liegestütz. Beim Absenken<br />

des Oberkörpers das Knie<br />

zum Ellbogen heben und<br />

gleichzeitig die Hand<br />

der Gegenseite nach<br />

vorne setzen. Bei jeder<br />

Wiederholung die Seiten<br />

wechseln.<br />

c<br />

d<br />

4 Kniebeuge<br />

mit Drehung<br />

Gehen Sie mit einem<br />

Hantelpaar auf Schulterhöhe<br />

in die Knie. Beim<br />

Hochkommen den Körper<br />

auf einem Fuß um 180 Grad<br />

drehen. Bei der nächsten<br />

Wiederholung den Körper<br />

auf dem anderen Fuß<br />

wieder zurückdrehen.<br />

e<br />

f<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 95


Trainer<br />

Wissen<br />

Home-Stretching<br />

So lässt das vernachlässigte Trainingselement die Muskeln wachsen.<br />

Ganz ehrlich: Wie lange haben<br />

Sie sich beim letzten Training<br />

gedehnt? Zehn Minuten?<br />

Fünf Minuten? Ungefähr drei<br />

Sekunden, um sich die Schuhe zu binden?<br />

Männer dehnen sich im <strong>Fitness</strong>center<br />

ungefähr genauso selten, wie Frauen<br />

Kreuzheben trainieren. Wird dieses wichtige<br />

Trainingselement aber in alle Workouts<br />

mit eingebaut, bringt es Volumen und<br />

Kraft und senkt das Verletzungsrisiko.<br />

Gar nicht so schlecht, oder?<br />

Schlaues Stretching<br />

Das heißt nicht, dass jede<br />

Trainingseinheit mit langen statischen<br />

Dehnübungen begonnen werden sollte. „Die<br />

Untersuchungen sind sich dahingehend<br />

einig, dass statische Dehnübungen ngen die<br />

Muskelleistung bis zu eine Stunde lang<br />

reduzieren können“, so der Trainer Jamie<br />

Lloyd. „Das ist vor einem Workout mit<br />

schweren Gewichten nicht unbedingt<br />

sinnvoll. Außerdem wurde in Studien<br />

belegt, dass statisches Stretching vor<br />

intensiver körperlicher Belastung nicht<br />

das Risiko akuter Verletzungen n senkt.“<br />

Stattdessen sollte ein kurzes<br />

dynamisches Stretching den Auftakt<br />

der Trainingseinheit bilden. Hierbei<br />

wird der Bluttransport zu den Muskeln<br />

angeregt, während die Beweglichkeit der<br />

Gelenke erhöht und die Muskeln aufs<br />

Hauptprogramm vorbereitet werden,<br />

wodurch das Verletzungsrisiko sinkt. Gute<br />

Beispiele für dynamisches Stretching sind<br />

Knieheben, Anfersen und Schulterkreisen.<br />

Statisches Stretching<br />

Vor dem Workout bringen langgezogene<br />

statische Dehnübungen also nichts. Gibt es<br />

überhaupt einen Platz dafür im Training?<br />

Die Antwort: ja, und zwar direkt nach dem<br />

Workout – allerdings vielleicht nicht<br />

in der Form, wie die meisten<br />

vielleicht glauben mögen.<br />

„Die Abkühlungsphase<br />

ist der ideale Zeitpunkt<br />

fürs statische Stretching.<br />

Dabei sollten allerdings<br />

nicht die soeben trainierten<br />

Muskelgruppen gedehnt<br />

werden“, so der Trainer<br />

Shaun Stafford. „Während des<br />

Gewichtstrainings sind die Muskeln<br />

großen Belastungen ausgesetzt,<br />

die feinste Risse in den Fasern<br />

verursachen. Werden diese Muskeln<br />

durch statisches Stretching<br />

noch weiter beschädigt,<br />

behindert dies nur die Regeneration. Es<br />

sollten stattdessen andere Muskelgruppen<br />

gedehnt werden, um die Flexibilität des<br />

Körpers fürs nächste Workout zu erhöhen.“<br />

Lloyd fügt hinzu, dass das Dehnen gerade<br />

erst überlasteter Muskeln auch nicht hilft,<br />

dem Muskelkater vorzubeugen. „Die beste<br />

Lösung ist die aktive Regeneration. Nach<br />

einer Trainingseinheit für die Beine wäre das<br />

ein schneller 20-minütiger Spaziergang“,<br />

meint er. Ebenso funktionieren Studien<br />

zufolge Wechselduschen mit heißem und<br />

kaltem Wasser gegen den Muskelkater.<br />

Stretching zwischen<br />

den Sätzen<br />

Wenn manche Gewichtsübungen<br />

aus Gründen mangelnder Flexibilität<br />

nicht möglich sind, besteht eine<br />

Lösung im aktiven Stretching<br />

während des Workouts. Hierbei wird<br />

die Dehnung einige Sekunden lang<br />

gehalten und dann wieder gelöst,<br />

bevor der Körper noch einige weitere<br />

Auf einen<br />

Blick:<br />

Stretching<br />

Flexibilität ist<br />

ein wesentlicher<br />

<strong>Fitness</strong>aspekt.<br />

Ohne regelmäßiges<br />

Dehnen werden die<br />

Muskeln starr und<br />

verletzungsanfällig.<br />

Dynamisches<br />

Dehnen vor dem<br />

Gewichtstraining<br />

wärmt die Muskeln<br />

auf und verbessert<br />

die Beweglichkeit der<br />

Gelenke.<br />

Statisches<br />

Stretching vor dem<br />

Gewichtstraining kann<br />

die Muskeln hingegen<br />

schwächen. Statische<br />

Stretchingübungen<br />

sind nach dem Workout<br />

sinnvoll. Hierbei sollten<br />

aber nur die Muskeln<br />

gedehnt werden,<br />

die nicht gerade erst<br />

trainiert wurden.<br />

Male in dieselbe Position oder noch<br />

tiefer in die Dehnung bewegt wird.<br />

„Meiner Meinung nach ist diese<br />

Methode wirkungsvoller als das bloße<br />

Halten einer Dehnung, weil der Muskel<br />

hierbei ständig beansprucht und an seine<br />

Grenzen gebracht wird“, so Clive Manley,<br />

der frühere Leichtathletiktrainer des<br />

britischen Teams und jetzige Cheftrainer<br />

bei Maximum <strong>Fitness</strong>. „Aktives<br />

Stretching ist auch eine hervorragende<br />

Art, die Pausen zwischen den<br />

Sätzen<br />

auszunutzen, um die Muskeln beweglich<br />

zu halten, ohne deren Leistungsfähigkeit<br />

zu gefährden. Gehen wir einmal von einer<br />

einminütigen Pause und einem Workout<br />

mit 25 Sätzen aus. Das wären dann 25<br />

Minuten hochwertiges Stretching in<br />

nur einer Trainingseinheit. Das bringt<br />

weitaus mehr für die Entwicklung der<br />

Muskeln als das Schreiben von SMS<br />

oder das Schwätzen im <strong>Fitness</strong>center.“<br />

Stretching-Unterricht<br />

„Flexibilität ist ein wesentlicher<br />

<strong>Fitness</strong>aspekt und gleichzeitig einer<br />

der wichtigsten Schutzmaßnahmen<br />

gegen Verletzungen“, so Stafford.<br />

„Ein ausgewogener Körperbau und<br />

funktionale Kraft können durch mehrere<br />

Stretchingeinheiten pro Woche<br />

oder auch Yoga- beziehungsweise<br />

„Beginnen Sie mit<br />

einigen dynamischen<br />

Dehnungen, damit das<br />

Blut in die Muskeln fließt.“<br />

Pilates-Unterricht erreicht werden.<br />

Bei guter Flexibilität steigt auch das<br />

Bewegungsausmaß der Muskeln.<br />

Wird das Gewicht über den gesamten<br />

Spielraum hinweg bewegt, können die<br />

Muskeln größer und stärker werden.<br />

Ist die Flexibilität nur schwach<br />

ausgeprägt, ergeben sich dadurch<br />

an den Gelenken Spannungen<br />

und ungleichmäßige<br />

Muskelverteilungen. Die<br />

nächste Verletzung etzung ist dann<br />

meistens nur<br />

eine Frage der Zeit.“<br />

96/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Sport-Drills<br />

Trainer<br />

ZEHNKAMPF<br />

Die Zehnkämpferin Jessica Ennis ist die große<br />

britische Medaillenhoffnung der Olympischen<br />

Spiele 2012 in Großbritannien. MF hat der<br />

Weltmeisterin beim Training zugeschaut.<br />

Im Juli des nächsten Jahres treffen sich in London<br />

Tausende von Eliteathleten zu den Olympischen Spielen<br />

2012. Dabei ist immer wieder ein Name zu hören und<br />

zu lesen: Die britische Zehnkämpferin Jessica Ennis<br />

lieferte in den jüngsten Wettkämpfen so beeindruckende<br />

Leistungen, dass sie mittlerweile als die britische<br />

Hoffnungsträgerin schlechthin für eine Leichtathletik-Medaille<br />

gehandelt wird.<br />

„Das erhöht auf jeden Fall den Druck auf mich“, meint die<br />

25-Jährige, als wir sie auf ihre Rolle als Aushängeschild für<br />

Olympia 2012 ansprechen. „Ich denke, alle britischen Athleten<br />

werden etwas mehr unter Zugzwang stehen, wenn die Spiele<br />

bei uns im Land ausgetragen werden. Und wenn man einmal<br />

Medaillen gewonnen hat, erwarten die Leute, dass man<br />

immer erfolgreich ist.“ Dabei ist der Sieg alles andere als reine<br />

Formsache, da es Ennis mit ihren starken Widersacherinnen<br />

aus Russland und Ukraine zu tun bekommt. Doch als<br />

amtierende Welt- und Europameisterin hat sie gute Chancen,<br />

ganz oben auf dem Podest zu landen.<br />

Im Moment ist die Konkurrenz allerdings schon etwas<br />

überschaubarer. Heute ist nämlich das MF-Team zu Besuch im<br />

Trainingslager von Ennis und ihrem Trainer Toni Minichiello<br />

in der Stadt Sheffield im Herzen Englands. Wir sind hier,<br />

um uns anzusehen, welche Drills und Übungen geholfen<br />

haben, eine der besten Allround-Athletinnen Großbritanniens<br />

hervorzubringen.<br />

„Nach einem 800-Meter-Lauf habe<br />

ich immer das Gefühl, ich müsste<br />

gleich tot umfallen. Ich liege dann<br />

normalerweise kaputt auf der Bahn.“<br />

Words Ben Ince, Simon Miller Photography Danny Bird, packshotfactory.co.uk<br />

Die Saison läuft gut. In welcher Verfassung sind Sie?<br />

Ich bin läuferisch wahrscheinlich so stark wie nie. Ich habe<br />

über 200 und 800 Meter persönliche Bestleistungen aufgestellt.<br />

Das zeigt, dass ich gut in Form bin. Trotzdem habe ich das<br />

Gefühl, dass ich noch ein bisschen anziehen muss.<br />

An welchen Bereichen arbeiten Sie?<br />

An allen. Na ja, aber wirklich verbessern muss ich mich<br />

bei den Disziplinen am zweiten Tag (d. h. beim Weitsprung,<br />

Speerwurf und 800-Meter-Lauf). Am zweiten Wettkampftag ist<br />

man morgens immer etwas steif und hat kleine Wehwehchen.<br />

Am Weitsprung arbeiten wir schon eine ganze Zeitlang.<br />

Genauso wie am Speerwurf.<br />

Wie genau sieht es mit dem Weitsprung aus?<br />

Ich bin noch nicht da, wo ich hinwill. Mein Tempo stimmt und<br />

beim Hochsprung habe ich auch die nötige Sprungkraft. Aber<br />

es fehlt noch die richtige Umsetzung nach dem Absprung.<br />

Ich bin im letzten Jahr 6,51 Meter weit gesprungen (ihr bester<br />

Sprung ohne Rückenwind). Das war ein großer Durchbruch.<br />

Welche Einheiten mögen Sie am liebsten, und welche am<br />

wenigsten?<br />

Mir macht der Hürdenlauf Spaß. Dafür hasse ich das<br />

800-Meter-Training. Wir machen jede Woche eine Einheit mit<br />

Intervall-Läufen über 200 Meter. Das ist wirklich schrecklich,<br />

Jessica<br />

Ennis<br />

Alter: 25<br />

Größe: 1,65 m<br />

Gewicht: 57 kg<br />

Erfolge:<br />

Europameisterschaft<br />

2010<br />

Gold im Zehnkampf<br />

Hallenweltmeisterschaft<br />

2010<br />

Gold im Zehnkampf<br />

Weltmeisterschaft 2009<br />

Gold im Zehnkampf<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 97


Trainer<br />

Main Workout<br />

hilft dafür aber umso mehr. Am Ende habe ich immer das<br />

Gefühl, ich müsste gleich tot umfallen. Ich liege dann<br />

normalerweise kaputt auf der Bahn.<br />

Wie überstehen Sie schwierige Trainingseinheiten?<br />

Wenn man einmal die Routine hat, ist es in Ordnung. Auch,<br />

wenn der Körper völlig ausgepumpt ist: Es ist ein gutes<br />

Gefühl, weil ich weiß, dass ich im Sommer davon profitieren<br />

werde. Das motiviert und gibt Auftrieb.<br />

Sind Sie nach dem Training immer müde?<br />

Ja, fast immer. Am Schwersten ist es im Winter. Da ist das<br />

Volumen hoch, wir machen viele Einheiten, stemmen<br />

schwere Gewichte und machen Zirkeltraining für die<br />

Ausdauer. In den ersten paar Wochen bin ich immer<br />

vollkommen am Ende. Diese Trainingsmonate sind wirklich<br />

ziemlich hart. Wenn die Zeit aber überstanden ist, wird<br />

alles ein wenig einfacher. Die <strong>Fitness</strong> steigt und der große<br />

Trainingsaufwand zahlt sich aus.<br />

Wie sieht das Gewichtstraining aus?<br />

Wir trainieren die olympischen Varianten mit Umsetzen,<br />

Umsetzen aus dem Hang, Reißen aus dem Hang,<br />

Bankdrücken sowie Übungen für die Oberschenkelrückseite<br />

und die Core-Muskulatur (die Stützmuskulatur des Rumpfes).<br />

Wir trainieren mehr oder weniger alle Muskeln.<br />

Welche Gewichte werden dabei bewegt?<br />

Das darf ich nicht verraten! Die Sätze und Wiederholungen<br />

verändern sich übers Jahr hinweg. Derzeit mache ich vier<br />

Sätze mit drei Wiederholungen bei 85 bis 90 Prozent meiner<br />

Maximalleistung.<br />

Wie ist es möglich, als Sportler schneller zu werden?<br />

Wir trainieren das mithilfe kurzer Sprints. Dadurch gewöhnen<br />

sich die Beine an die hohe Trittfrequenz. Außerdem<br />

absolvieren wir im <strong>Fitness</strong>center dynamische Übungen. Dazu<br />

kommen die olympischen Gewichtsübungen, die gut für die<br />

Schnelligkeit und die Kraft der Beine sind.<br />

„Im Winter ist es am<br />

Schlimmsten. In den ersten<br />

paar Wochen bin ich immer<br />

vollkommen am Ende.“<br />

Wäre es möglich, eine Disziplin zu streichen und sich eine<br />

neue auszusuchen? Welche wäre das bei Ihnen?<br />

Ich würde auf jeden Fall den 800-Meter-Lauf loswerden<br />

wollen, weil er einfach zu weit und zu qualvoll ist. Was<br />

stattdessen besser wäre? Hm, vielleicht etwas schön<br />

Kurzes wie der 100-Meter-Lauf. Es wäre toll, das als<br />

Abschlussdisziplin zu haben.<br />

Welche Wettkämpfe sehen Sie sich nächstes Jahr an?<br />

Viel Leichtathletik. Das 100-Meter-Finale wird sicher toll.<br />

Außerdem auch solche Sachen wie Turmspringen und<br />

Turnen. Außerdem trainieren viele unserer Boxer hier in<br />

Sheffield. Ich will also auch einige Boxkämpfe sehen.<br />

Sie haben mich gerade durchs Training geführt (siehe<br />

nebenstehende Beschreibung). An welchen Bereichen muss<br />

ich arbeiten?<br />

Am hinteren Bein beim Hürdenlauf. Es sollte so eng wie<br />

möglich über die Hürde gezogen werden, was nicht einfach<br />

ist, weil man instinktiv hoch über die Hürde springen will. Es<br />

ist aber besser, ganz kompakt und schnell übers Hindernis<br />

zu kommen. Der Medizinball-Wurf sah gut aus, und auch der<br />

Weitsprung. Die Läufe haben mir ebenso gefallen. Sie haben<br />

das Zeug zum Zehnkämpfer. (Bitte beachten: Ennis wollte hier<br />

nur höflich sein.)<br />

98/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Jessica Ennis’<br />

Training<br />

Sport-Drills<br />

Ennis und ihr Trainer Toni Minichiello<br />

besprechen mit Jon Lipsey von MF<br />

die Übungen, die Zehnkämpfer fit für<br />

die Goldmedaille machen.<br />

Trainer<br />

Flexibilität<br />

Stellen Sie vier Hürden hintereinander einen Meter voneinander entfernt auf.<br />

Absolvieren Sie von den folgenden Übungen mit beiden Beinen je 5<br />

Wiederholungen.<br />

Minichiello and Ennis look on<br />

as MF’s Jon attempts a highknee<br />

skip<br />

Hürdenüberquerung: Mit dem vorderen Fuß über die Hürde steigen. Die Zehen<br />

werden dabei nach oben zum Schienbein gezogen. Das hintere Bein nachziehen.<br />

Knieheben mit Trippeln: Seitlich zur Hürde aufstellen und nacheinander die Beine<br />

über das Hindernis heben. Dabei gleichzeitig auf den Fußballen trippeln.<br />

Hürdenüberquerung rückwärts: Die Hürden rückwärts überwinden und dabei den<br />

Oberkörper aufrecht halten.<br />

Hürdenüberquerung mit Drehung: Seitlich zur ersten Hürde aufstellen, über die Hürde<br />

steigen und beim Nachziehen des hinteren Beins den Körper um 180 Grad drehen.<br />

Bei der nächsten Hürde den Körper in die umgekehrte Richtung drehen.<br />

„Beim Hürdentraining geht es um Beweglichkeit und Technik“, meint Minichiello. „Die<br />

Fußhaltung ist dabei wahrscheinlich das Wichtigste. Die Fußspitze wird im Sprung<br />

nach oben gezogen. Bei der Landung sollte der Fuß anstatt mit den Zehen mit dem<br />

Ballen aufsetzen, der mehr Gewicht tragen kann.<br />

„Manche der Übungen sind speziell auf Jess abgestimmt. Die Hürdenüberquerung<br />

bildet den Hürdenlauf selbst ab. Durchs Knieheben mit den Trippelschritten<br />

zwischendurch und dem Anziehen der Ferse weit nach oben zum Hintern verbessert<br />

sich die Regenerationsdauer, wenn der Fuß aus dem Sprint heraus vor der Hürde zum<br />

Sprung nach oben gezogen werden muss. Bei der Hürdenüberquerung rückwärts und<br />

mit Drehung geht es um die Koordination.“<br />

Minichiellos Bewertung<br />

„Sie sind ziemlich hüftsteif und beugen die Knie zu stark. Wir müssten<br />

also an der Flexibilität arbeiten. Mit etwas statischem Stretching zum<br />

Abschluss des Trainings lässt sich das Bewegungsausmaß verbessern.<br />

Die Energie kann dann beim Laufen effektiver umgesetzt werden.“<br />

Hürdensprint<br />

Stellen Sie die Hürden in 10 Meter<br />

Abstand auf. Absolvieren Sie insgesamt<br />

sechs Läufe.<br />

Intervalltraining<br />

Laufen Sie 3 x 3 200-Meter-Intervalle mit je 30<br />

Sekunden Pause zwischen den Wiederholungen<br />

und drei Minuten zwischen den Sätzen.<br />

„Bei dieser Übung geht es darum, den<br />

Körper beim Sprint schön gerade zu halten“,<br />

sagt Minichiello. „Alle Läufer versuchen,<br />

möglichst knapp über die Hürden<br />

hinwegzuspringen und krümmen dabei den<br />

Rücken. Für den Sprint ist es aber wichtig,<br />

den Körper aufzurichten.<br />

„Durch das langsame Überqueren der<br />

Hürden prägt sich das Bewegungsmuster<br />

ein. Als Nächstes muss die Bewegung im<br />

gleichmäßigen Lauftempo dynamischer<br />

umgesetzt werden. Abschließend, im<br />

letzten Teil der Einheit, wird die Übung<br />

mit stark erhöhtem Tempo ausgeführt.“<br />

Minichiellos Bewertung<br />

„Sie laufen noch wie ein Elefant im Porzellanladen. Was aber gut ist: Sie gehen die Hürden<br />

offensiv an. Die meisten Leute bremsen ab. Das hintere Bein ist noch relativ unkoordiniert. Das<br />

Knie war ziemlich weit oben. Dadurch ist eine Art Hocksprung herausgekommen. Sie sollten<br />

daran arbeiten, flacher über die Hürde zu kommen und das Bein nach hinten in eine effektivere<br />

Position zu drehen.“<br />

„Als Training für den 800-Meter-Lauf absolviert<br />

Jess 200-Meter-Intervalle über etwa 30 Sekunden<br />

mit je 30 Sekunden Regenerationszeit“, so<br />

Minichiello. „Das ist eine gute Faustregel,<br />

unabhängig von der Distanz: Laufen Sie die viertel<br />

Distanz mit einer kurzen Pause. Es bringt nichts,<br />

einfach immer wieder die Wettkampfdistanz zu<br />

laufen.“<br />

Minichiellos Bewertung<br />

„Ich würde noch etwas am Gefühl fürs<br />

Lauftempo arbeiten. (Ich bin die 200<br />

Meter in 28 Sekunden gelaufen, als<br />

Minichiello mich bat, mir 36 Sekunden<br />

Zeit zu lassen. Danach habe ich stark<br />

nachgelassen.) Nehmen Sie das Tempo<br />

Turn over<br />

raus und achten Sie auf den richtigen for your<br />

Laufrhythmus. Wenn das klappt, Wednesday können<br />

workout<br />

Sie nächstes Mal einen Zahn zulegen oder<br />

eine zusätzliche Wiederholung einbauen.“<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 99


Trainer<br />

Trainer<br />

Main<br />

Sport-Drills<br />

Workout<br />

Weitsprung<br />

Anlaufen, den Fuß aufs Brett setzen, springen.<br />

Ganz einfach.<br />

„Anfänger machen sich in der Regel Gedanken über<br />

ihre Landeposition. Dabei sollten sie sich vielmehr<br />

darauf konzentrieren, gut vom Brett wegzukommen<br />

und an Höhe zu gewinnen“, so Minichiello. „Wenn ein<br />

Springer nicht genug an Höhe gewinnt und dadurch<br />

auch nicht weit genug kommt, ist meist der Absprung<br />

schuld: Der Fuß wird oft voll aufgesetzt, und das Bein<br />

knickt ein. Es ist wichtig, die exzentrische Beugung so<br />

schnell wie möglich in eine konzentrische Bewegung<br />

(den Absprung) umzusetzen.“<br />

Minichiellos Bewertung<br />

„Sie sind auf etwa 4,5 Meter gekommen. Nicht schlecht – für einen 13-Jährigen. Wir hatten einen Anlauf von 13 Metern. Jess<br />

braucht normalerweise eher an die 30 Meter. Beim Weitsprung geht es eigentlich nur darum, den Anlauf am Brett kontrolliert<br />

in Höhe umzusetzen. In der Luft können Sie sich auf die Landung vorbereiten, indem Sie die Füße so weit wie möglich vor<br />

den Körper bringen.“<br />

Medizinballwürfe<br />

Führen Sie von den folgenden<br />

beiden Übungen drei Sätze<br />

mit zehn Wiederholungen<br />

aus.<br />

Wurf im halben Kniestand:<br />

Halten Sie im halben<br />

Kniestand den Ball über dem<br />

Kopf. Dann die Hände<br />

etwas nach hinten führen<br />

und den Ball mit gestreckten<br />

Armen nach vorn zum Partner<br />

werfen.<br />

Wurf aus der Rückenlage: Legen Sie sich auf den<br />

Boden. Den Ball mit gestreckten Armen festhalten. Die<br />

Bauchmuskeln anspannen, den Rumpf anheben und den Ball<br />

mit gestreckten Armen zum Partner werfen.<br />

„Diese Übungen bauen Kraft im Latissimus- und<br />

Schulterbereich ab. Außerdem dienen sie der Einübung<br />

einer Wurfbewegung aus dem gestreckten Arm heraus“, so<br />

Minichiello. „Die meisten Leute beugen den Arm, werfen<br />

aus dem Bizeps heraus und schieben den Ball mehr, als ihn<br />

von hinten nach vorne zu ziehen. Nebenbei beansprucht<br />

die Übung auch stark die Bauchmuskulatur. Der Rumpf<br />

muss felsenfest sein, während sich die Arme um ihn herum<br />

bewegen.“<br />

Minichiellos Bewertung<br />

„Sie haben an Ihrer Technik gefeilt und sich verbessert. Es ist ratsam, mit einem<br />

leichten Ball anzufangen, um sich an die Bewegung zu gewöhnen. Wenn der Körper<br />

dann soweit ist, kann das Gewicht erhöht werden. In der Leichtathletik ist es immer<br />

wichtig, auf eine perfekte Technik zu achten.“<br />

For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />

100/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Sportliche Abenteuer<br />

Ein Adventure Race stellt die Teilnehmer vor zahlreiche Herausforderungen.<br />

Der 6-Wochen-Trainingsplan von MF bereitet Sie auf alles vor. Von Joe Warner.<br />

Was ist ein Adventure Race?<br />

Dieser Abenteuer-Wettkampf besteht<br />

gewöhnlich aus einer Kombination<br />

verschiedener Ausdauerdisziplinen,<br />

meistens Radfahren,<br />

Orientierungsläufe, Geländeläufe<br />

und Kajakfahren. Die Wettkämpfe<br />

können von wenigen Stunden (in<br />

der Anfänger-Kategorie) bis zu einen<br />

ganzen Tag lang dauern. In der<br />

fortgeschrittenen Kategorie können<br />

die Rennen sogar über mehrere<br />

Tage gehen. Die Teilnehmer gehen<br />

alleine oder als Team an den Start.<br />

Warum lohnt sich die Teilnahme?<br />

„Sie bewegen sich gern im Freien,<br />

lieben Abenteuer und die Natur,<br />

haben Spaß an der Teamarbeit und<br />

mögen Herausforderungen?“ Dann<br />

ist der 6-Wochen-Trainingsplan, den<br />

Mike Redshaw für MF entworfen hat,<br />

das Richtige für Sie. „Es kann auch<br />

nicht schaden, wenn man sich gern<br />

die Hände schmutzig macht.“<br />

Wie fit muss ich sein, um teilzunehmen?<br />

Keine Angst: An den Wettbewerben<br />

über mehrere Disziplinen nehmen nicht<br />

ausschließlich olympische Zehnkämpfer<br />

oder erfahrene Abenteurer teil. Es gibt<br />

verschiedene Kategorien vom Anfänger<br />

bis zum Fortgeschrittenen. Eine gewisse<br />

„Um die geforderten<br />

Sportarten bewältigen<br />

zu können, sollten<br />

Sie gut laufen und<br />

Rad fahren können<br />

und das Kajakfahren<br />

beherrschen.“<br />

grundlegende <strong>Fitness</strong> ist allerdings<br />

von Vorteil. „Ein Geländelauf über zehn<br />

Kilometer sollte vom <strong>Fitness</strong>niveau<br />

her schon machbar sein, bevor Sie mit<br />

Salomon XA<br />

20 (59,95 €)<br />

Dieser Rucksack<br />

verfügt über eine<br />

Kapazität von 20<br />

Litern. In ihm findet<br />

die komplette fürs<br />

Rennen erforderliche<br />

Ausrüstung Platz. Das<br />

Belüftungssystem<br />

sorgt für<br />

Temperaturausgleich,<br />

während das leichte<br />

Design sicherstellt,<br />

dass der Träger beim<br />

Wettkampf nicht<br />

behindert wird.<br />

salomon.com/de<br />

diesem Trainingsprogramm anfangen“,<br />

meint Redshaw. „Wer das derzeit noch nicht<br />

schafft, sollte erst einige Wochen auf dieses<br />

Ziel hinarbeiten.“<br />

Welche Fertigkeiten brauche ich?<br />

„Um die geforderten Sportarten bewältigen<br />

zu können, sollten Sie gut laufen und<br />

Rad fahren können und das Kajakfahren<br />

beherrschen“, so Redshaw. „Das ist aber<br />

nur die halbe Miete. Daneben ist es auch<br />

wichtig, während des Rennens einen klaren<br />

Kopf zu behalten, Karten zu lesen und die<br />

richtigen logistischen Entscheidungen zu<br />

treffen.“ Voraussetzungen für die Teilnahme<br />

als Mannschaft sind Teamfähigkeit,<br />

Führungsqualitäten beziehungsweise<br />

mannschaftsdienliches Verhalten. Nur<br />

so können die mentalen Aufgaben<br />

überwunden werden, die sicher auftauchen<br />

werden. „Der Trainingsplan muss auf die<br />

Anforderungen des Wettkampfs abgestimmt<br />

sein. Auf diese Art können Sie die<br />

erforderlichen körperlichen und mentalen<br />

Kompetenzen erwerben, um bis ins Ziel zu<br />

kommen“, fügt Redshaw hinzu.<br />

102/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


Trainingsplan für das Adventure Race<br />

Stellen Sie sich mit Mike Redshaws Plan den unerwarteten Herausforderungen der Natur.<br />

Wettkampfplaner<br />

Trainer<br />

Aufwärmtraining<br />

Vor jeder Cardio-<br />

Einheit empfiehlt sich<br />

ein fünfminütiges<br />

Aufwärmtraining<br />

(maximal<br />

auf Stufe 4).<br />

Woche<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

1<br />

Pause<br />

Gehen/Laufen: 15 Minuten<br />

auf Stufe 3;<br />

30 Minuten auf Stufe 5; 15<br />

Minuten auf Stufe 7. Wählen<br />

Sie eine hüglige Strecke.<br />

Krafttraining<br />

Von allen Übungen einen<br />

Satz bis zur Erschöpfung.<br />

Insgesamt 45 Minuten.<br />

Geländelauf:<br />

30 Minuten auf<br />

Stufe 5..<br />

Pause<br />

Orientierungslauf:<br />

Suchen Sie sich eine<br />

Strecke aus, auf der<br />

vier Zielorte zu finden<br />

sind. Gehen: 2 Stunden<br />

auf Stufe 4.<br />

Radfahren im<br />

Gelände: 1 Stunde<br />

30 Minuten auf Stufe<br />

3. Wählen Sie eine<br />

hüglige Strecke. Beim<br />

Anstieg auf Stufe 7<br />

steigern.<br />

2<br />

Pause<br />

Gehen/Laufen: 15 Minuten<br />

auf Stufe 3;<br />

30 Minuten auf Stufe 5; 15<br />

Minuten auf Stufe 7. Wählen<br />

Sie eine hüglige Strecke.<br />

Krafttraining<br />

Von allen Übungen<br />

zwei Sätze bis zur<br />

Erschöpfung.<br />

Insgesamt 1 Stunde.<br />

Hügeltraining:<br />

Radfahren: 1 Stunde<br />

auf Stufe 6, dabei<br />

8 x 2 Minuten<br />

Hügeltraining.<br />

Pause<br />

Orientierungslauf:<br />

Laufen: 10 Minuten<br />

auf Stufe 4; 10<br />

Minuten auf Stufe<br />

6. 2 Stunden lang<br />

wiederholen.<br />

Radfahren im<br />

Gelände: 2 Stunden<br />

auf Stufe 3. Wählen<br />

Sie eine hüglige<br />

Strecke. Beim Anstieg<br />

auf Stufe 7 steigern.<br />

3<br />

Pause<br />

Laufen: 5 Minuten auf<br />

Stufe 3; 5 Minuten auf<br />

Stufe 7.<br />

1 Stunde lang<br />

wiederholen.<br />

Wählen Sie eine hüglige<br />

Strecke.<br />

Krafttraining<br />

Von allen Übungen<br />

drei Sätze bis zur<br />

Erschöpfung.<br />

Insgesamt 1 Stunde und<br />

15 Minuten.<br />

Geländelauf:<br />

45 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pause<br />

Orientierungslauf:<br />

Wie am Samstag der 2.<br />

Woche.<br />

Radfahren im Gelände: 1<br />

Stunde 30 Minuten auf<br />

Stufe 5. Wählen Sie eine<br />

hüglige Strecke.<br />

Geländelauf:<br />

45 Minuten auf Stufe 5.<br />

Radfahren im<br />

Gelände: 1 Stunde<br />

auf Stufe 3. Wählen<br />

Sie eine flache<br />

Strecke.<br />

4<br />

Pause<br />

Laufen: 5 Minuten auf<br />

Stufe 3; 5 Minuten auf<br />

Stufe 7.<br />

1 Stunde lang<br />

wiederholen.<br />

Wählen Sie eine hüglige<br />

Strecke.<br />

Krafttraining<br />

Von allen Übungen<br />

einen Satz bis zur<br />

Erschöpfung.<br />

Insgesamt 45 Minuten.<br />

Geländelauf:<br />

45 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pause<br />

Orientierungslauf:<br />

Laufen: 5 Minuten auf<br />

Stufe 4; 15 Minuten auf<br />

Stufe 6. 1 Stunde 30<br />

Minuten<br />

lang wiederholen.<br />

Radfahren im Gelände:<br />

2 Stunden auf Stufe 5.<br />

Wählen Sie eine hüglige<br />

Strecke.<br />

Geländelauf:<br />

1 Stunde auf Stufe 5.<br />

Radfahren im<br />

Gelände: 1 Stunde<br />

15 Minuten auf Stufe<br />

3. Wählen Sie eine<br />

flache Strecke.<br />

5<br />

Pause<br />

Laufen: 5 Minuten auf<br />

Stufe 3; 5 Minuten auf<br />

Stufe 7<br />

40 Minuten lang<br />

wiederholen. Sie eine<br />

flache Strecke<br />

Hügeltraining<br />

Radfahren: 45<br />

Minuten auf Stufe 6,<br />

dabei<br />

5 x 2 Minuten<br />

Hügeltraining.<br />

Geländelauf:<br />

30 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pause<br />

Orientierungslauf:<br />

Laufen: 5 Minuten auf<br />

Stufe 4; 15 Minuten auf<br />

Stufe 6. 1 Stunde lang<br />

wiederholen.<br />

Radfahren im Gelände: 1<br />

Stunde auf Stufe 5. Wählen<br />

Sie eine hüglige Strecke.<br />

Geländelauf:<br />

30 Minuten auf Stufe 5.<br />

Radfahren im<br />

Gelände: 1 Stunde<br />

auf Stufe 3. Wählen<br />

Sie eine flache<br />

Strecke.<br />

6<br />

Pause<br />

Belastungsstufen<br />

1-3 Langsames bis gemütliches Grundtempo<br />

4-5 Tempo, bei dem noch geredet werden kann<br />

6-7 Tempo, das den Läufer etwas außer Atem bringt<br />

8-9 Unbequemes Tempo, bei dem nicht<br />

mehr geredet werden kann<br />

10 Voller Sprint<br />

Krafttraining<br />

Wärmen Sie sich durch zehn Minuten Joggen auf Stufe 3 auf.<br />

Danach folgt der unten beschriebene Zyklus. Die Übungen<br />

langsam und kontrolliert ausführen. Das Hauptaugenmerk<br />

liegt auf der Technik.<br />

2 x 1 Minute Kniebeugen, Liegestütze (breite Handhaltung),<br />

Ausfallschritte, Liegestütze (enge Handhaltung), Einbein-<br />

Kniebeugen, Dip, Brett (mit Knie- oder Zehenauflage),<br />

seitliches Brett (Knie- oder Zehenauflage – beide Seiten<br />

trainieren). Abschluss: 10-minütiger Lauf auf Stufe 6.<br />

Hügeltraining<br />

Der Rhythmus sollte auf der flachen Strecke genauso hoch<br />

sein wie beim Bergauffahren.<br />

Geländelauf:<br />

Wählen Sie eine hüglige Strecke. Kleine Schritte bergauf,<br />

normales Tempo in der Ebene und lange Schritte bergab.<br />

Laufen: 20 Minuten auf<br />

Stufe 3, dabei aber 4 x 1<br />

Minute auf Stufe 7 mit<br />

mindestens je 1 Minute<br />

Pause.<br />

Radfahren im<br />

Gelände: 40 Minuten<br />

auf Stufe 3. Wählen<br />

Sie eine flache<br />

Strecke.<br />

Laufen: 20 Minuten<br />

auf Stufe 3, dabei aber<br />

2 x 1 Minute auf Stufe<br />

7 mit mindestens<br />

1 Minute Abstand.<br />

Rennvorbereitung:<br />

Bereiten Sie die<br />

Ausrüstung vor. Dabei kann<br />

es helfen, sich vorzustellen,<br />

wie man das Rennen<br />

erfolgreich abschließt.<br />

WETTKAMPFTAG<br />

Lust auf Abenteuer? Hier sind die zwei nächsten interessanten Wettkämpfe:<br />

Bleiben Sie in Bewegung,<br />

um die Regeneration zu<br />

unterstützen.<br />

Energie tanken<br />

Versuchen Sie, dienstags<br />

und sonntags die<br />

richtigen Speisen und<br />

Getränke zu sich zu<br />

nehmen. Als Faustregel<br />

gilt: alle 20-30 Minuten<br />

200-400 ml Flüssigkeit<br />

und ein Biss vom<br />

Energieriegel.<br />

Adventure Race Jena<br />

23. bis 25. September, Jena<br />

Auf Streckenlängen von 30-35 (Einsteiger) bis zu 110-150<br />

Kilometern (Masterklasse) können die Teilnehmer ihre Kräfte in<br />

den Disziplinen Berglauf, Orientierungslauf/MTB-Orientierung,<br />

Kanufahren, Mountainbiking, Klettern, Abseilen/Seilaktivitäten<br />

sowie KK- oder Bogenschießen messen. Daneben wird auch ein<br />

Familienrennen über 1-5 Kilometer angeboten. Dieser Wettkampf<br />

ist ebenfalls Bestandteil der „German Series 2011“.<br />

adventureraces.de/jena<br />

Adventure Race Winterberg<br />

7. bis 9. Oktober, Winterberg<br />

Das Rennen in Winterberg ist dieses Jahr der wichtigste Adventure-<br />

Wettkampf. Auf dem Programm stehen Orientierungsläufe,<br />

Trekking, Mountainbiking, Kanu-/Kajakfahren, Schwimmen,<br />

Inlineskaten, Klettern/Abseilen sowie „Unerwartetes“. Die<br />

Kategorien reichen von der Kurzstrecke für Einsteiger bis<br />

zur Masterklasse, die mit in die Wertung der Deutschen<br />

AdventureRace Meisterschaft eingeht.<br />

adventureraces.de/winterberg<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 103


Top-Workout<br />

Trainer<br />

STABILE<br />

BASIS<br />

Mit einer starken Core-Muskulatur ist es möglich, bei<br />

allen großen Übungen mehr Gewicht aufzulegen.<br />

Ein Haus ohne ein solides Fundament<br />

hält nicht lange. Dasselbe gilt für das<br />

Muskelgerüst des Körpers. Das Workout<br />

des Monates konzentriert sich darauf,<br />

eine stabile Grundlage zu schaffen. Aus<br />

einem starken und stabilen Muskelkorsett<br />

heraus können mit geringem<br />

Verletzungsrisiko größere Gewichte<br />

bewegt werden. Das gilt vor allem für<br />

Standübungen wie das Kreuzheben und<br />

Kniebeugen.<br />

Die drei Workouts für eine Woche<br />

sind in Brust-, Rücken-, Bein- und Arm-/<br />

Schulterübungen unterteilt. Es gibt kein<br />

direktes Bauchmuskeltraining. Stattdessen<br />

ist die gesamte Stützmuskulatur des<br />

Rumpfes bei den meisten Übungen<br />

voll damit beschäftigt, den Oberkörper<br />

zu stabilisieren oder die Kraft aus dem<br />

Unterkörper nach oben zu übertragen.<br />

Starker<br />

Core<br />

Große<br />

Brustmuskeln<br />

Kräftige<br />

Beine<br />

Bitte<br />

umblättern<br />

für das erste<br />

Ihrer drei<br />

Workouts<br />

Trainingsplan<br />

Montag Brust<br />

und Rücken S.106<br />

104/NOVEMBER 2011/mensfitness.de<br />

Mittwoch<br />

Beine S.108<br />

Freitag Schultern<br />

und Arme S. 110<br />

So funktioniert’s<br />

Dauer: Das Workout sollte<br />

inklusive Warm-up etwa<br />

30 Minuten lang dauern.<br />

Aufwärmen: Nehmen Sie sich<br />

5 Minuten Zeit für<br />

Körpergewichtsübungen wie<br />

Liegestütze, Kniebeugen und Ausfallschritte<br />

Gewicht: Wählen Sie ein Gewicht,<br />

mit dem Sie gerade noch alle<br />

Wiederholungen schaffen.<br />

Tempo Das Gewicht innerhalb<br />

einer Sekunde heben. Kurz in dieser<br />

Stellung verharren und zum<br />

Absenken 3 Sekunden Zeit lassen..<br />

Ruhepause: Die Pause zwischen<br />

den Sätzen sollte 30-45 Sekunden<br />

betragen. Zwischen den Übungen<br />

sollte sie je 1 Minute lang sein.


Trainer<br />

Top-Workout<br />

MONTAG<br />

Brust und Rücken<br />

Fangen<br />

Sie neu an?<br />

Beginnen Sie an der<br />

Klimmzugmaschine mit<br />

Fußtritt, um Kraft für die<br />

Klimmzüge mit dem<br />

vollen Körpergewicht<br />

aufzubauen.<br />

106/NOVEMBER 2011/mensfitness.de<br />

1 Klimmzug<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 8<br />

Ziel: Rücken, Core<br />

Zu Beginn der Einheit sind Sie noch voller Energie.<br />

Sie können sich also auf die saubere Ausführung<br />

konzentrieren, damit wirklich die wichtigsten<br />

Muskeln trainiert werden. Hierzu gehört auch<br />

die Stützmuskulatur des Rumpfes (der Core), die<br />

das Mitschwingen der Beine verhindern soll.<br />

• Im Obergriff mit etwas weiter als<br />

schulterbreit voneinander entfernten<br />

Händen an die Stange oder Griffe gehen.<br />

• Zu Beginn sind die Arme voll gestreckt,<br />

während die Core-Muskulatur angespannt<br />

ist. Jetzt nach oben ziehen, um mit dem<br />

Kinn über die Hände hinaus zu kommen.<br />

• Beim Hochziehen den Latissimus<br />

zusammenpressen. Am Ende wieder in<br />

die Ausgangsposition zurückkehren, ohne<br />

den Körper schwingen zu lassen.


2 Kurzhantel-Drücken<br />

auf der Schrägbank<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 12<br />

Ziel: Brust, Schultern, Trizeps<br />

Diese Übung beansprucht die Schultern<br />

stärker als das klassische Bankdrücken.<br />

Durch die Kurzhanteln wird<br />

sichergestellt, dass nicht einseitig die<br />

stärkere Seite eingesetzt wird.<br />

• Legen Sie sich auf die um 45 Grad geneigte Bank.<br />

• Halten Sie in jeder Hand auf Schulterhöhe<br />

eine Kurzhantel fest.<br />

• Nun die Gewichte nach oben drücken. Die<br />

obere Position mit nicht ganz durchgestreckten<br />

Armen kurz halten.<br />

• Dann die Hanteln wieder sinken lassen.<br />

3 Aufrechtes Rudern<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 8<br />

Ziel: Rücken, Schultern<br />

Diese Übung beansprucht<br />

Deltamuskeln und Latissimus. Auch<br />

die Trapezmuskeln werden<br />

mittrainiert. Durch die Langhantel<br />

wird es möglich, schwere Gewichte<br />

aufzulegen und zur Stabilisierung<br />

des Rumpfes gleichzeitig die Core-<br />

Muskulatur einzusetzen.<br />

• Die Stange auf Hüfthöhe im Obergriff<br />

mit etwas enger als schulterbreit<br />

gesetzten Händen festhalten.<br />

• Die Schultern zurückziehen und die<br />

natürliche Wölbung des Rückens<br />

beibehalten. Dann die Schultern heben<br />

und die Langhantel bis auf Schulterhöhe<br />

nach oben ziehen. Die Ellbogen führen<br />

die Bewegung.<br />

• Die Hantel langsam und kontrolliert<br />

wieder senken.<br />

4 Kabelziehen über Kreuz<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 12<br />

Ziel: Brustmuskeln<br />

Mit dem Kabelzug wird die<br />

gesamte Brustmuskulatur gestärkt.<br />

• Nehmen Sie in beide Hände je einen<br />

Griff. Die Arme seitlich weit<br />

herausnehmen und die Ellbogen leicht<br />

beugen.<br />

• Die Core-Muskulatur anspannen und<br />

die natürliche Wölbung im Rücken<br />

beibehalten. Einen Fuß leicht versetzt vor<br />

den anderen stellen.<br />

• Jetzt die Griffe vor dem Körper nach<br />

vorne führen, sodass sie sich etwa auf<br />

Nabelhöhe überkreuzen. Die<br />

Brustmuskeln eine Sekunde lang<br />

anspannen und langsam wieder in die<br />

Startposition zurückkehren.<br />

5 Kabelrudern im Stand<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 12<br />

Ziel: Rücken<br />

Diese Variation der Ruderbewegung im<br />

Sitzen beansprucht weiterhin die<br />

Rückenmuskulatur anstelle des Bizeps.<br />

Daneben bleibt der Core die ganze Zeit<br />

angespannt.<br />

• Halten Sie mit schulterbreit voneinander entfernten<br />

Füßen eine lange Stange im Obergriff fest. Die Arme<br />

sind gestreckt, während sich der Oberkörper nach<br />

hinten neigt, bis ein Widerstand spürbar ist.<br />

• Nun die Stange zum Körper ziehen. Die Ellbogen<br />

führen die Bewegung. Der Körper sollte sich während<br />

der gesamten Übung nicht bewegen.<br />

• Am Ende langsam in die Ausgangsposition<br />

zurückkehren.<br />

Blättern Sie<br />

um zum<br />

Mittwochs-<br />

Workout.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 107


Trainer<br />

Top-Workout<br />

MITTWOCH<br />

Beine<br />

1 Kniebeuge mit Langhantel<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 8<br />

Ziel: Quadrizeps, Po, Oberschenkelrückseite<br />

Diese Variante der kräftigenden Kniebeuge<br />

zielt auf den Core und die Koordination<br />

ab. Außerdem wird die Beweglichkeit der<br />

Schulter auf eine harte Probe gestellt.<br />

• Halten Sie mit gestreckten Armen eine Hantel über<br />

dem Kopf. Die Füße sind schulterbreit voneinander<br />

entfernt, die Zehen leicht nach außen gedreht.<br />

• Während der Übung bleibt der Rücken aufrecht<br />

und der Core angespannt. Jetzt so weit wie möglich<br />

nach unten gehen, ohne den Rücken zu wölben.<br />

• Aus den Fersen heraus den Körper<br />

wieder nach oben schieben.<br />

108/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


2 Ausfallschritt<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 12 pro Seite<br />

Ziel: Quadrizeps,<br />

Oberschenkelrückseite<br />

Der Ausfallschritt erfordert eine feste<br />

Core-Muskulatur und eine gute<br />

Balance. Er isoliert jeweils das<br />

rechte und linke Bein und baut<br />

dadurch auf beiden Seiten<br />

gleichmäßig Kraft auf.<br />

• Die Stange sollte an der Schulterrückseite<br />

und nicht am Nacken aufliegen. Während<br />

der Übung die natürliche Wölbung im<br />

Rücken beibehalten und die Core-<br />

Muskulatur angespannt lassen.<br />

• Machen Sie einen großen Schritt nach<br />

vorn. Dabei das hintere Knie senken, bis es<br />

fast den Boden berührt. Das vordere Knie<br />

befindet sich maximal auf der Höhe des<br />

vorderen Fußes, aber nicht weiter vorn.<br />

• Mit dem vorderen Fuß den Körper wieder<br />

nach oben in die Ausgangsposition<br />

drücken. Die Seiten wechseln.<br />

3 Einbein-Kreuzheben<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 8 pro Seite<br />

Ziel: Oberschenkelrückseite<br />

Bei dieser Variante des Kreuzhebens<br />

wird nur jeweils ein Bein voll<br />

beansprucht. Dabei werden Kraft,<br />

Stabilität und Balance aufgebaut.<br />

Achten Sie auf eine saubere Technik,<br />

um den Rücken zu schützen.<br />

• Gehen Sie im Obergriff an die Stange. Die<br />

Hände sitzen etwas außerhalb der Hüfte.<br />

Während der Übung die natürliche Wölbung<br />

im Rücken beibehalten und den Kopf<br />

angehoben lassen.<br />

• Verlagern Sie nun das Gewicht auf ein<br />

Bein. Dann aus der Hüfte (nicht aus der Taille)<br />

heraus leicht nach vorn lehnen und die<br />

Stange am Schienbein des Standbeins vorbei<br />

nach unten wandern lassen, bis die Dehnung<br />

in der Oberschenkelrückseite gut spürbar ist.<br />

• In die Ausgangsposition zurückkehren.<br />

4 Diagonaler Ausfallschritt<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 12<br />

Ziel: Adduktoren, Core<br />

Diese Übung stärkt die für<br />

Drehbewegungen beim Sport wichtige<br />

Oberschenkelinnenseite.<br />

• Stellen Sie sich mit Hanteln in den Händen<br />

aufrecht hin.<br />

• Jetzt einen Schritt zur Seite machen und den Fuß<br />

um 90 Grad drehen. Das vordere Knie nicht weiter<br />

als bis auf Höhe des Fußes nach vorn schieben.<br />

• Das Gewicht aufs vordere Bein verlagern, um<br />

nach unten zu kommen. Dabei den Körper<br />

aufrecht halten. Am Ende in die Ausgangsposition<br />

zurückkehren.<br />

5 Beinpressen auf 45 Grad<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 12<br />

Ziel: Quadrizeps, Po,<br />

Oberschenkelrückseite<br />

Die ideale Abschlussübung. Legen<br />

Sie schwere Gewichte auf, um die<br />

Beinmuskulatur zu erschöpfen.<br />

• Stemmen Sie sich mit dem Rücken<br />

gegen den Sitz. Stellen Sie die Füße auf<br />

die Plattform.<br />

• Jetzt mit angespannter Core-<br />

Muskulatur die Plattform vom Körper<br />

wegdrücken und den Feststellhebel lösen.<br />

• Das Gewicht langsam durch Beugen<br />

der Knie wieder sinken lassen.<br />

Blättern<br />

Sie um<br />

zum Freitags-<br />

Workout.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 109


Trainer<br />

Top-Workout<br />

FREITAG<br />

Schultern und Arme<br />

1 Schulterpressen mit<br />

Drehung<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 6 pro Seite<br />

Ziel: Schultern, Core<br />

Dieses Workout beginnt mit<br />

einer Variation des einfachen<br />

Schulterpressens. Durch die Drehung<br />

wird der Core miteinbezogen. Die<br />

Schulter ist das verletzungsanfälligste<br />

Gelenk des Körpers. Fangen Sie<br />

also mit einem leichten Gewicht an,<br />

um sich ordentlich aufzuwärmen.<br />

• Nehmen Sie die Stange an die Brustoberseite.<br />

Die Füße sind hüftbreit voneinander entfernt.<br />

• Beim Hochdrücken der Stange den<br />

Körper zur Seite drehen und die Bewegung<br />

mit dem hinteren Fuß unterstützen.<br />

Dann auf umgekehrtem Weg in die<br />

Ausgangsposition zurückkehren.<br />

• Die Bewegung mithilfe der Core-<br />

Muskulatur kontrollieren und bei jeder<br />

Wiederholung die Seite wechseln.<br />

110/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


2 Bizeps-Curl<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 8<br />

Ziel: Bizeps<br />

Die Bank stabilisiert die<br />

Oberarme und der Bizeps kann<br />

mehr Gewicht bewegen. Dadurch<br />

wird eine maximale Zahl an<br />

Muskelfasern beschädigt, die<br />

dann durch den Körper durch<br />

neue stärkere Fasern ersetzt<br />

werden können.<br />

• Halten Sie am Curlpult eine Stange im<br />

Untergriff fest.<br />

• Den Oberkörper aufs Pult stützen und<br />

die Stange nach oben heben.<br />

• In der oberen Position den Bizeps<br />

anspannen. Danach das Gewicht wieder<br />

nach unten führen.<br />

3 Wechselseitiges<br />

weites Schulterpressen<br />

Sätze: 3 Wiederholungen:<br />

10 pro Seite<br />

Ziel: Schultern<br />

Diese Übung wirkt in einem<br />

ungewöhnlichen Winkel auf die<br />

Deltamuskeln ein und beansprucht<br />

dadurch mehr Muskelfasern.<br />

Wie bei den meisten anderen<br />

Übungen des Trainingsplans wird<br />

ebenfalls der Core gefordert, der für<br />

zusätzliche Stabilität sorgen muss.<br />

• Nehmen Sie mit hüftbreit voneinander<br />

entfernten Füßen zwei leichte Hanteln in die<br />

Hände. Heben Sie diese auf Schulterhöhe.<br />

• Jetzt mit fest angespanntem Core und<br />

ohne die Arme schwingen zu lassen eines der<br />

Gewichte schräg anheben, sodass der Arm<br />

im 45-Grad-Winkel nach oben gestreckt ist.<br />

Der andere Arm bleibt inzwischen ruhig.<br />

• Dann das Gewicht langsam<br />

wieder absinken lassen. Bei jeder<br />

Wiederholung die Arme wechseln.<br />

4 Dip an der Bank<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 12<br />

Ziel: Trizeps<br />

Hierbei werden die Armmuskeln<br />

stark beansprucht. Wenn die<br />

Übung zu leicht ist, können Sie<br />

sich auch eine Gewichtsscheibe<br />

in den Schoß legen, um einen<br />

zusätzlichen Anreiz zu schaffen.<br />

• Stützen Sie sich auf zwei Bänke, die<br />

nicht ganz eine Beinlänge voneinander<br />

entfernt parallel zueinander stehen.<br />

• Nun den Körper absenken lassen, sodass<br />

die Armen einen rechten Winkel bilden.<br />

• Den Körper wieder nach oben drücken.<br />

5 Diagonales Kabelziehen<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 10 pro Seite<br />

Ziel: Schultern<br />

Diese Übung bewirkt die Ermüdung des<br />

Deltamuskels. Außerdem werden dabei<br />

die Stützmuskeln beansprucht.<br />

• Befestigen Sie am unteren Seilzug einer<br />

Kabelstation einen Haltebügel. Nehmen Sie seitlich<br />

zur Maschine stehend den Bügel in die Hand,<br />

sodass der Arm diagonal zum Oberkörper läuft.<br />

• Jetzt mit angespannter Core-Muskulatur und<br />

gestreckten Beinen das Kabel schräg vor dem<br />

Körper nach oben ziehen, bis sich die Hand<br />

oberhalb des Kopfes befindet. Dann den Arm<br />

langsam und kontrolliert wieder senken.<br />

mensfitness.de /NOVEMBER 2011/ 111


LESER-PORTRAIT<br />

MEN’S FITNESS LESER-PORTRAIT:<br />

TOM BOETTCHER<br />

Dass man fit sein kann und<br />

gleichzeitig auch (sehr) gut<br />

aussehen kann, beweist uns<br />

Tom Boettcher aus Hannover.<br />

Der Einundzwanzigjährige, der auch<br />

als Model jobbt, konnte sich dieses<br />

Jahr bereits zum 2. Mal in Folge den<br />

Titel des „Mister Sportswear Germany“<br />

(www.mister-sportswear-germany.com)<br />

sichern.<br />

Tom beschäftigt sich bereits seit seinem<br />

fünften Lebensjahr intensiv mit Sport.<br />

Fußball, Basketball und Schwimmen waren<br />

seine persönlichen „Einsteiger“ ins aktive<br />

Sportlerleben.<br />

Als Lehrer in einer Tanzschule und<br />

Freestyle-Performer einer speziellen Form<br />

des Breakdance, ist Bewegung und <strong>Fitness</strong><br />

im täglichen Alltag eine feste Institution.<br />

Tom’s persönliches (tägliches)<br />

<strong>Fitness</strong>-Programm:<br />

• Morgens: 10 km Joggen<br />

• Abends: 40 - 60 Minuten Schwimmen<br />

Über den Tag verteilt:<br />

• Situps: 10 Sätze a 50 Stück<br />

• Crunches: 10 Sätze a 50 Stück<br />

• Seitliche Bauchmuskeln: 5 Sätze a 50 Stück<br />

• Liegestütz: 20 Sätze a 30 Stück<br />

• Klimmzüge: 8 Sätze a 8 Stück<br />

Ernährung:<br />

Tom hält sich an einen eiweißreichen<br />

Ernährungsplan der u. a. Fisch, Pute, Magerquark<br />

und Salate beinhaltet. Wenig Kohlenhydrate, kein<br />

Zucker und Junkfood runden seine Ernährung ab.<br />

Wenn Sie Lust haben, „Ihr“ Bild in Men’s <strong>Fitness</strong> zu<br />

sehen, dann schreiben Sie an<br />

team@mensfitness.de, Stichwort „Leser-<br />

Portrait“. Noch ein paar Angaben zu Training<br />

und Person – fertig! Wir freuen uns auf Ihre<br />

Bewerbungen.<br />

Fotos: Diede Slembrouck.<br />

112/NOVEMBER 2011/mensfitness.de


<strong>Vorschau</strong> Dezember 2011<br />

www.mensfitness.de<br />

Erhältlich ab dem 15. November 2011<br />

■ Sixpack Power<br />

Muskeln statt Fett<br />

mit 12 Workouts<br />

■ Bankdrücken<br />

26 Wege zum Erfolg<br />

■ Fit & Gesund<br />

Der Expertenrat:<br />

Was und wieviel!<br />

Report<br />

Mountainbike<br />

Race<br />

■ MF-Selbst-Test<br />

Schwergewichte<br />

- Was geht?<br />

■ Wintersport<br />

Exklusive Profi-Tipps<br />

…und vieles mehr rund um die<br />

Themen <strong>Fitness</strong>, Sport & Abenteuer<br />

Fighting Spezial<br />

Tipps und Workouts<br />

der Pro’s

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