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Men's Fitness Sixpack Deluxe (Vorschau)

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<strong>Fitness</strong> Ernährung Sport Lifestyle<br />

Abenteuer<br />

NR. 7 / 2012<br />

SIXPACK<br />

DELUXE<br />

5 ÜBUNGEN<br />

ZUM ERFOLG<br />

STRONGMAN<br />

WORKOUT DER PROFIS<br />

FIGHT SPECIAL<br />

KÄMPFER, TRAININGNG<br />

& FITNESS<br />

47<br />

NEUE FETT-WEG<br />

GEHEIMNISSE<br />

SCHNELL<br />

ABNEHMNEN<br />

BIZEPS<br />

POWER<br />

6 ZENTIMETER<br />

MEHR UMFANG<br />

FORMEL-1<br />

FITNESS<br />

TRAINING MIT<br />

DEN STARS<br />

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Deutschland<br />

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7,60 CHF<br />

OUTDOOR EXTREM<br />

VON<br />

HART BIS ULTRA


MF INHALT<br />

Fit im Juli<br />

09 Tipp des Monats – Mentale <strong>Fitness</strong><br />

10 BMI - Muskeln nach Maß<br />

12 Abwechslung – Noch gesünder mit diesen Tipps<br />

14 Erfolgreich flirten – So funktionierts!<br />

16 Innere Ruhe – 11 Wege zu Ruhe und Gelassenheit<br />

18 Gesund leben – Natürliche Nahrungsquellen als<br />

Heilmittel<br />

20 Starthilfe – Raus aus dem <strong>Fitness</strong>tief aktuell<br />

22 MF Aktuell<br />

Expertentipps & Training<br />

14 31<br />

23 Fragt unseren Experten – MF beantwortet Eure Fragen<br />

25 Die Experten - Intro<br />

26 Muskelexperte Charles Poliquin – Cool abspecken<br />

28 Kardio-Experte Tim Don – Vom Spezialisten zum<br />

Allrounder<br />

30 Outdoor-Experte Kilian Jornet – Berge, die besten<br />

Trainer<br />

31 Star <strong>Fitness</strong> – „Krieg der Götter“-Star Henry Cavill<br />

Ausrüstungs-Profi<br />

47 Motoactv – MP3-Sportuhr fürs Training<br />

48 Geländeschuhe – Die besten Treter für Freizeit und<br />

Wettkampf<br />

50 Bike-Tipp – Das richtige Rad für Alltag und Pendeln<br />

53 Pflege – For Men<br />

Features<br />

36<br />

47 60<br />

36 Formel-1 <strong>Fitness</strong> – MF bei den Stars von McLaren<br />

Mercedes<br />

42 Schneller schlank – Unsere Tipps, Tricks & Übungen<br />

lassen Pfunde purzeln<br />

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OUT!<br />

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&<br />

4 / JULI 2012/mensfitness.de


JULI 2012<br />

65<br />

Features<br />

54 Das Men’s <strong>Fitness</strong> Diner – Gesundes Fastfood das<br />

Spaß macht<br />

84<br />

91<br />

73<br />

60 Der perfekte Mann – Eugen Sandow, Erfinder des<br />

Bodybuilding<br />

65 Olympia – Unsere Goldhoffnung Thomas Lurz<br />

exklusiv<br />

69 Fight I – Power im Käfig: Workout mit UFC-<br />

Champion Rashad Evans<br />

73 Fight II – Kampfsport & <strong>Fitness</strong> mit MMA-Profi<br />

Franco de Leonardis<br />

78 Die volle Distanz – Das Geheiminis der<br />

„Ultraläufe“<br />

84 Gebirgstriathlon – MF fährt die härteste<br />

Bergetappe der Tour de France<br />

96 Leser Foto-Aktion – Euer Bild in Men’s <strong>Fitness</strong><br />

EAT FIT<br />

88 Kaffe – Heißgetränk und Sonnenschutz<br />

90 Perfekte Ernährung – Der richtige Speiseplan<br />

zum Abspecken<br />

91 Schnelle Tipps – Geheimnisse der<br />

Gemüsezubereitung<br />

92 Wissen – Drei süße Muskel-Snacks<br />

94 Zusatzernährung – Workout-Shakes die es in<br />

sich haben<br />

101<br />

Trainer<br />

97 Intro & Tipp des Monats<br />

98 Gastexperte – Körper & Training eines Strongman<br />

106 Workout-Tipp – Kleine Gewichte mit großer Wirkung<br />

109 Gym Talk – Effektives Training<br />

110 Must Do Move – 5 Übungen für den stahlharten<br />

<strong>Sixpack</strong><br />

112 Top-Workout – Mit Dreierzyklen zum schnellen<br />

Muskelzuwachs<br />

122 Wissen – Das Geheimnis hinter dem<br />

Waschbrettbauch<br />

S. 110<br />

S. 98<br />

S. 69<br />

AUF<br />

DEM<br />

COVER<br />

S. 112<br />

S. 36<br />

S. 65<br />

98<br />

113<br />

S. 78<br />

mensfitness.de/JULI 2012/ 5


Willkommen<br />

HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />

Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />

Ready for the Girls, Jungs? Ob man es hören will oder nicht: Optik und<br />

Aussehen sind definitiv Kriterien die Frauen bei der Wahl eines Mannes<br />

beeinflussen. Und möchte man die Lady ansprechen, die hier lasziv<br />

über ihre Schulter blickt, dann sollte ein gewisses Maß an<br />

Selbstvertrauen gegeben sein, oder? Unzählige Studien<br />

haben bewiesen, dass Männer die mit Ihrem Körper<br />

zufrieden sind die größeren Erfolge im Ansprechen des<br />

weiblichen Geschlechts haben. Sommerzeit ist angesagt<br />

und man möchte im Schwimmbad optisch glänzen. Und<br />

was liegt da näher als sich…, richtig, Men’s <strong>Fitness</strong><br />

ausführlicher zu widmen und unverzüglich mit dem<br />

Training zu beginnen.<br />

Detaillierte <strong>Sixpack</strong>- und Ganzkörper-Workouts in<br />

dieser Ausgabe sorgen für die gewünschten Effekte.<br />

Und ja(!), man kann sichtbare Erfolge bereits in<br />

einem Zeitraum von vier Wochen erreichen. Das ist<br />

kein seichter Werbe-Slogan. Intensität und<br />

Regelmäßigkeit führen definitiv zum Erfolg!<br />

Dranbleiben ist angesagt und euer Körper wird<br />

es euch danken.<br />

Wie man <strong>Fitness</strong> über das Kampf-Training<br />

erreicht, könnt Ihr unserem kleinen Fight-<br />

Special entnehmen. Ausführlich erklärt in<br />

Word und Bild, zeigt euch der ehemalige<br />

MMA Welt- und Europameister Franco De<br />

Leonardis, wie funktionelles Krafttraining aus<br />

dem Kampfsport eine ausgezeichnete <strong>Fitness</strong>,<br />

sowie effektive Kampftechniken vermitteln<br />

kann. Abwechslung, Spaß und Erfolg garantiert.<br />

Und was braucht der aktive MF-Leser noch?<br />

Formel-1, Outdoor-Features, Olympia-Stars,<br />

Ernährungsberichte und Expertentipps in Sachen<br />

<strong>Fitness</strong>! Kein Problem, alles zu finden in dieser<br />

Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen & Trainieren!<br />

REDAKTION<br />

CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />

GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />

FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />

ARTDIRECTOR Dean Mullock<br />

CREATIVE DIRECTOR Tony Mullock<br />

FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />

ONLINE REDAKTION Hannah Bollwerk<br />

REDAKTION MITARBEITER Lucy Müller, Vivi Furu<br />

ENDREDAKTION Hagen Hellwig<br />

INTERNATIONAL<br />

Editorial Director Peter Muir<br />

Editor Jon Lipsey<br />

Deputy Editor Joe Warner<br />

Managing Editor Chris Miller<br />

Art Director Donovan Walker<br />

Designer Claire Punter<br />

Digital Editor Nick Hutchings<br />

Features Editor Joel Snape<br />

Senior Staff Writer Simon Miller<br />

Junior Writer Ben Ince, Staff Writer Lucy Miller<br />

Gear Editor Matthew Ray<br />

Grooming Editor Hayley Thatcher<br />

Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa<br />

James, Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker,<br />

Shelley Portet, Victoria Webb<br />

Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston,<br />

Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck, Pete<br />

Webb,foodanddrink.com, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt<br />

Herring, Stuart Holmes, Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls,<br />

PSC Photography, Rui Ricardo, Glen Burrows, Action Images<br />

BÜRO DEUTSCHLAND<br />

BÜRO SPANIEN<br />

Ultimate Guide Media<br />

Chilehaus A<br />

Fischertwiete 2<br />

20095 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61<br />

Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00<br />

BÜRO UNITED KINGDOM<br />

Ultimate Guide Media<br />

Argyle House<br />

1 Dee Road<br />

Richmond<br />

Surrey<br />

TW9 2JN<br />

Company No. 06965305<br />

HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />

LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />

MARKETING & SALES MANAGER<br />

Thorsten Rebek<br />

thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />

Tel: +49 407 976 9037<br />

PRESSEVERTRIEB<br />

VU VERLAGSUNION KG<br />

AM KLINGENWEG 10<br />

65396 WALLUF<br />

TEL. + 49 612 3620 0<br />

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APDO de Correos 551<br />

03724<br />

Moraira / Alicante<br />

SPAIN<br />

ABONNEMENTS<br />

IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Ultimate Guide Abo-Service<br />

Postfach 1331<br />

53340 Meckenheim<br />

E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />

Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />

Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />

Homepage www.ips-d.de<br />

DRUCK UND BINDUNG:<br />

QuadWinkowski Sp. z o.o.<br />

ul. Okrzei 5, 64-920 Piła, Polen<br />

www.Quadwinkowski.pl<br />

Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />

umweltverträglichen Fasern.<br />

HAFTUNG<br />

Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch<br />

keine Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für<br />

Meinungen, Waren oder Dienstleistungen übernehmen, die in dieser<br />

Ausgabe veröffentlicht wurden. Der Herausgeber übernimmt außerdem<br />

keine Verantwortung für Inhalte von externen Webseiten, deren Adressen<br />

veröffentlicht werden.<br />

DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />

Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis<br />

Publishing Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und<br />

Marke dieses Magazins sind Eigentum von Dennis Publishing Limited<br />

und dürfen weder im Ganzen noch teilweise ohne vorherige schriftliche<br />

Genehmigung reproduziert werden.<br />

Oliver Bloss<br />

Chefredakteur<br />

6 / JULI 2012/mensfitness.de


MF AKTUELL<br />

GRATIS<br />

FÜR UNSERE LESER!<br />

MF-MAGBOOK<br />

„12 MINUTEN<br />

WORKOUT“<br />

IM WERT VON 7,90 EURO<br />

Und weiter gehts! Hier ist der 2. Teil unserer Geschenkaktion an<br />

euch, liebe MF-Leser. Wir schenken euch unser erfolgreiches<br />

Magbook „12 MINUTEN WORKOUT“ in der E-Mag-Version.<br />

Und auch dieses Mal zum Nulltarif!<br />

Und so funktionierts: Geht auf die MF-Webseite unter<br />

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Passwort „workout“ ein. Schon habt Ihr Zugriff auf das<br />

komplette Magazin mit 130 Seiten Workouts und <strong>Fitness</strong>-Tipps.<br />

Wir wünschen schon mal viel Spaß und gutes Gelingen. Eure<br />

Girls werden es Euch danken, wenn das gestählte Pack in der<br />

Sonne glänzt!<br />

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Fit Liste fit<br />

EDITED BY LUCY<br />

list<br />

MILLER AND JOE WARNER<br />

Ihr Countdown zu einem fitteren Leben<br />

Tipp des Monats<br />

Mentale<br />

<strong>Fitness</strong><br />

Fällt es Ihnen schwer, dem<br />

Kuchen oder dem Kebab zu<br />

wiederstehen? Versuchen Sie, bei der<br />

Lebensmittelauswahl an gesundes<br />

Essen zu denken. Damit wird es Ihnen<br />

leichter fallen, sich unter Kontrolle<br />

zu halten, wie eine neue Studie im<br />

„Journal Of Neuroscience“ zeigt. Bei<br />

der Untersuchung wurden hungrigen<br />

Probanden Bilder von Lebensmitteln<br />

gezeigt. Die Teilnehmer wurden dann<br />

in drei Gruppen unterteilt: Eine sollte<br />

die Nahrung nach gesundheitlichen<br />

Überlegungen auswählen, eine andere<br />

nach geschmacklichen, und eine<br />

dritte spontan. Mithilfe eines fMRI-<br />

Scanners stellten die Wissenschaftler<br />

Folgendes fest: Bei Berücksichtigung<br />

gesundheitlicher Aspekte stieg die<br />

Aktivität im dorsolateralen präfrontalen<br />

Cortex an. Dieser Teil des Gehirns<br />

ist bei der Entscheidungsfindung für<br />

die Selbstkontrolle verantwortlich.<br />

Stimmen Sie sich also durch die<br />

Lektüre der neuen MF auf den<br />

nächsten Einkauf ein. Sie werden<br />

erstaunt sein, wie viel Brokkoli sie<br />

auf einmal in den Wagen packen.<br />

Inhalt<br />

10 Muskeln nach Maß<br />

Der Weg zum perfekten Körper<br />

12 Perfekte<br />

Angewohnheiten<br />

Tipps für ein noch gesünderes Leben<br />

14 Erfolgreiche Flirts<br />

Unwiderstehliche Techniken<br />

16 Kampf dem Stress<br />

Elf Anti-Stress-Strategien<br />

18 Küchenmedizin<br />

Fünf natürliche Heilmittel<br />

20 Starthilfen<br />

Motivationstipps fürs Training<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 9


Fit Liste<br />

Muskeln<br />

nach Maß<br />

Mit dieser Auswahl an klugen<br />

Tipps fürs Gewichtstraining zum<br />

maßgeschneiderten Traumkörper<br />

Länger leben<br />

Schützen Sie<br />

Ihr Herz<br />

Der Herzinfarkt ist der<br />

größte Risikofaktor.<br />

Jedes Jahr sterben daran<br />

3,8 Millionen Männer.<br />

Bei Übergewicht steigt<br />

das Risiko um 150,<br />

bei Fettleibigkeit um<br />

mindestens<br />

200 Prozent.<br />

Breite Schultern<br />

Schlüsselübung Frontdrücken<br />

Warum? „Beim Frontdrücken werden die Beine miteinbezogen.<br />

Es sind daher größere Lasten möglich. Außerdem werden<br />

hierbei alle Muskelgruppen der Schultern angesprochen“,<br />

so der Trainer Shannon Cunningham. „Lassen Sie sich beim<br />

Absenken Zeit, um die Muskelfasern richtig zu belasten.“<br />

V-förmiger Oberkörper<br />

Schlüsselübung Klimmzug im Obergriff<br />

Warum? „Diese Übung spricht alle wichtigen Muskelgruppen<br />

des Rückens an. So bauen Sie einen starken und breiten<br />

Oberkörper auf“, erklärt Cunningham. „Ich empfehle einen<br />

breiten Griff. Ziehen Sie den Brustkorb bis ganz nach oben zur<br />

Stange, bevor Sie den Körper langsam wieder absenken.“<br />

Dicker Trizeps<br />

Schlüsselübung Trizeps-Dip<br />

Warum? „Die größten Zuwächse sind durch eine langsame<br />

exzentrische und eine schnelle konzentrische Phase möglich“,<br />

so Cunningham. „Durch die Griffe wird Unterarmmuskulatur<br />

stärker ausgeprägt. Richtig dicke Muckis können Sie mit<br />

einem richtig schweren Gewichtsgürtel entwickeln.“<br />

Großer Bizeps<br />

Schlüsselübung Klimmzug im Untergriff<br />

Warum? „Ein Rhythmus von drei Sekunden fürs Absenken und einer Sekunde<br />

fürs Hochziehen hat sich zum Aufbau von Kraft und Volumen im Arm als<br />

Effektivsten erwiesen“, sagt Cunningham. Dieses Vorgabe ist das Ergebnis einer<br />

sechswöchigen Studie an der amerikanischen George-Washington-Universität.<br />

Kräftige Brustmuskulatur<br />

Schlüsselübung Explosiver Liegestütz<br />

Warum? „Machen Sie eine fünfsekündige Pause,<br />

bevor Sie sich explosiv nach oben stoßen. So können die<br />

elastischen Rückstellkräfte der Muskeln nicht greifen.<br />

Das heißt, die schnellen Muskelfasern werden mehr<br />

beansprucht, und die Muskeln reagieren mit stärkerem<br />

Wachstum. Zu diesen Erkenntnissen gelangten die Forscher<br />

einer kanadischen Studie“, erklärt Cunningham.<br />

Senken Sie das Sterberisiko<br />

Verzichten Sie<br />

auf Alkohol<br />

Der Alkohol ist schuld an<br />

einem von 25 Todesfällen<br />

in aller Welt. Daneben<br />

ist er für über 60<br />

verschiedene Krankheiten<br />

verantwortlich. Hierzu<br />

zählen beispielsweise das<br />

Leberversagen und der<br />

Schlaganfall.<br />

Suchen Sie sich<br />

ungefährliche Hobbys<br />

Beim Klettern am<br />

Felsen liegt das<br />

Sterberisiko bei<br />

1:320.000. Das<br />

ist niedriger als<br />

das Risiko beim<br />

Tischtennisspielen<br />

(1:250.600).<br />

Schützen Sie<br />

Ihr Zahnfleisch<br />

Wenn Sie täglich Zahnseide<br />

benutzen, kann dies Ihr<br />

Leben um mehr als sechs<br />

Jahre verlängern. Dadurch<br />

senken Sie nämlich das<br />

Risiko von Zahnfleisch- und<br />

Zahnfleischrandentzündung.<br />

Nehmen Sie<br />

10 Kilo ab<br />

Wenn Sie fettleibig<br />

sind (also einen BMI<br />

von 30 oder mehr<br />

haben), können Sie<br />

mit 10 Kilogramm<br />

weniger auf den<br />

Rippen das Risiko eines<br />

frühzeitigen Todes um<br />

20 Prozent senken.<br />

Hören Sie mit<br />

dem Rauchen auf<br />

Einer von zehn<br />

Erwachsenen stirbt<br />

an einer Krankheit,<br />

die mit dem Rauchen<br />

in Verbindung steht.<br />

Hören Sie auf<br />

zu schnarchen<br />

At Jedes Jahr stirbt<br />

mindestens ein<br />

Mensch durchs<br />

Schnarchen.<br />

Übrigens: Die meisten<br />

Schnarcher haben<br />

eine Kragenweite von<br />

mehr als<br />

43 Zentimetern.<br />

z z z z<br />

10/JULI 2012/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Perfekte<br />

Angewohnheiten<br />

Mit einfachen Veränderungen noch gesünder leben<br />

Wozu ist das<br />

Training gut?<br />

Die Hauptgründe fürs Workout sind<br />

Gesundheit und Wohlbefinden. Dies<br />

belegt eine internationale Studie,<br />

die durch das private britische<br />

Gesundheitsunternehmen Bupa<br />

durchgeführt wurde. Hier sind die<br />

wichtigsten Motivationsgründe der<br />

Leute, ins Studio zu gehen:<br />

Mehr Wohlbefinden 24 %<br />

GUT<br />

TEE<br />

BESSER<br />

GRÜNER TEE<br />

Mehr Gesundheit 24 %<br />

Der tägliche Tee wärmt und kann<br />

sich sogar als echter Lebensretter<br />

erweisen. Schwarzer Tee senkt<br />

laut einer Studie der Boston<br />

University School of Medicine<br />

unter Umständen das Risiko einer<br />

Herzerkrankung. Grüner Tee ist<br />

gleichzeitig auch noch ein Schutz<br />

gegen Krebs.<br />

Eine kanadische Studie zeigte, dass<br />

das mit Antioxidantien vollgepackte<br />

Gebräu möglicherweise das<br />

Wachstum von Krebszellen<br />

hemmt. Andere Studien deuten<br />

auch darauf hin, dass grüner Tee<br />

den Cholesterinspiegel senkt, zur<br />

Fettverbrennung beiträgt und der<br />

Demenz vorbeugt.<br />

Längeres Leben 13 %<br />

Besseres/Attraktiveres<br />

Aussehen12 %<br />

GUT EIWEISS NACH DEM<br />

WORKOUT<br />

GUT PLÄUSCHCHEN<br />

AM ARBEITSPLATZ<br />

GUT<br />

GEWICHTSBESTIMMUNG<br />

BESSER EIWEISS VOR<br />

UND NACH DEM WORKOUT<br />

BESSER<br />

PLAUDERN IM STAND<br />

BESSER<br />

WÖCHENTLICHE GEWICHTSBESTIMMUNG<br />

Der Eiweißshake nach dem<br />

Workout lohnt sich. Laut einer<br />

Studie im „ American Journal Of<br />

Clinical Nutrition“ maximieren<br />

20 Gramm Eiweiß nach dem<br />

Training das Muskelwachstum.<br />

Noch größere Zuwächse<br />

sind mit einem zusätzlichen<br />

Ergänzungsmittel aus Aminosäure<br />

und Kohlenhydraten vor dem<br />

Workout möglich. Forscher der<br />

University of Texas stellten fest:<br />

Der durchs Training angetriebene<br />

Blutkreislauf verbessert den<br />

Aminosäure-Transport zu den<br />

Muskeln. Als Eiweiß-Grundbausteine<br />

können die Aminosäuren dann<br />

den Muskelaufbau nach dem<br />

Workout beschleunigen.<br />

Machen Sie morgens eine kleine<br />

Pause, um mit Kollegen den neuesten<br />

Tratsch durchzukauen? Dann darf sich<br />

Ihr Chef freuen. Dadurch steigt nämlich<br />

laut einer Studie der amerikanischen<br />

University of Illinois die Konzentration.<br />

Es empfiehlt sich allerdings, im Stand<br />

zu plaudern. Dann profitiert nämlich<br />

auch der Körper vom Büroplausch.<br />

Physiologen der University of<br />

Missouri fanden heraus, dass<br />

sitzende Tätigkeiten das Risiko von<br />

Herzerkrankungen und Diabetes ums<br />

Dreifache erhöhen. Das liegt daran,<br />

dass im Sitzen das Enzym Lipase<br />

nicht aktiv ist. Dieses Enzym reguliert<br />

im Körper die Fettaufnahme. Laufen<br />

Sie also mit den Arbeitskollegen am<br />

besten ein Mal um den Block. Dem<br />

Chef sagen Sie einfach, dass Ihnen die<br />

kurze Pause das Leben retten wird.<br />

Der gelegentliche Blick auf die<br />

Anzeige der Waage ist eine tolle<br />

Art, sich zu motivieren. Noch<br />

drastischere Erfolge sollten sich aber<br />

einstellen, wenn Sie jede Woche Ihr<br />

Körpergewicht bestimmen. Eine 2008<br />

verfasste Nachbesprechung von elf<br />

Studien kam zu dem Schluss: Bei<br />

mindestens einer Gewichtsmessung<br />

pro Woche nahmen die Probanden<br />

mehr ab – im Mittel zwischen<br />

1,4 und 2,8 Kilo in drei Monaten.<br />

Doch nicht nur die anfängliche<br />

Gewichtsabnahme war in dieser<br />

Gruppe erfolgreicher. Die Probanden<br />

konnten das Gewicht auch länger<br />

halten als die Teilnehmer, die sich<br />

weniger diszipliniert wogen.<br />

Besseres/Attraktiveres<br />

Aussehen12 %<br />

Anderen nicht zur Last<br />

fallen wollen 12 %<br />

Keine Angabe/<br />

Sonstige Gründe 3 %<br />

12/JULI 2012/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Erfolgreich flirten<br />

Werden Sie mit den folgenden Tipps zum unwiderstehlichen Flirtpartner.<br />

Langsam reden<br />

Frauen treffen keine vorschnellen<br />

Entscheidungen. Eine Frau braucht zwischen<br />

90 Sekunden und vier Minuten Zeit, um zu<br />

entscheiden, ob sie Sie wirklich mag. Was<br />

Sie sagen, ist dabei gar nicht so wichtig. Die<br />

verbale Kommunikation macht nur sieben<br />

Prozent Ihrer Wirkung aus. Viel wichtiger<br />

sind Körpersprache und Tonfall, wie uns der<br />

Kommunikationsfachmann Albert Mehrabian<br />

verrät. Also Schluss mit den schmalzigen<br />

Anmachsprüchen. Wichtiger ist es, sich zu<br />

entspannen und selbstbewusst sprechen.<br />

Eine Begleiterin mitnehmen<br />

Lassen Sie den besten Kumpel zuhause und<br />

nehmen Sie stattdessen eine gute Freundin<br />

mit. Die platonische Beziehung erhöht die<br />

Chancen beim schwachen Geschlecht. Die<br />

indirekte Message ist nämlich: „Dieser Mann<br />

wird von anderen Frauen akzeptiert und als<br />

salonfähig eingestuft.“ Zu diesem Ergebnis<br />

kam eine Studie des Massachusetts Institute<br />

of Technology in den USA.<br />

Nicht übertrieben lächeln<br />

Es ist immer gut, ein Lächeln auf den Lippen<br />

zu haben, oder? Laut einer Studie im „Journal<br />

Of Evolutionary Psychology“ sollten Sie es<br />

aber nicht übertreiben. Vor allem künstliches<br />

Lächeln kann als unterschwellig aggressiv<br />

interpretiert werden. Es wird nämlich<br />

als Versuch gewertet, die Reaktion des<br />

Gegenübers zu beeinflussen. Eine neutralere<br />

Gestik ist also besser als das erzwungene<br />

Grinsen.<br />

Wenig trinken<br />

Es ist zwar eine weit verbreitete Praxis,<br />

die Nerven mit einem Drink zu beruhigen.<br />

Doch hemmt der Alkohol auch die Fähigkeit,<br />

„komplexe Stimuli“ zu interpretieren, wie<br />

die Forscher einer Studie im „Journal<br />

Of Applied Social Psychology“ zu<br />

Protokoll geben. Einfach gesagt: Unter<br />

Alkoholeinfluss können wir schlechter<br />

beurteilen, was das Gegenüber eigentlich<br />

von uns will. In der Studie haben Männer<br />

zwischenmenschliche Signale nach<br />

Alkoholkonsum häufig fehlinterpretiert – und<br />

das bereits im angetrunkenen Zustand.<br />

14/JULI 2012/mensfitness.de


ANZEIGE<br />

TYROBURN® – Das Supplement, das<br />

Fettdepots schmelzen lässt<br />

Wer kennt das nicht: Etliche Diäten aus den verschiedensten Fachzeitschriften<br />

ausprobiert und noch immer nicht das Wunschgewicht erreicht. Die Kalorienzufuhr<br />

wird immer mehr verringert und leider stellt sich nach einiger Zeit eher das Gegenteil<br />

ein, der allseits verhasste Jojoeffekt. Das Hauptproblem einer Diät ist die automatische<br />

Hormongegenregulation des Organismus, bereits nach wenigen Tagen der Kalorienreduktion. Der<br />

Körper passt den Stoffwechsel nach unten hin an, um körpereigenes Fettgewebe zu schonen.<br />

Aufgrund dieser nun eingeschränkten Nutzung von Fettreserven ist der Körper nicht mehr in der<br />

Lage, weiterhin Fett abzubauen. Die Firma FREY Nutrition® wirkt mit einem, in seiner<br />

vorliegenden Zusammensetzung, absolut neuartigen und effektiven Supplement namens<br />

TYROBURN® genau diesem Problem entgegen. TYROBURN® enthält die stoffwechselsteigernde<br />

Aminosäure L-Tyrosin in hochdosierter und optimal bioverfügbarer Form. Zusätzlich enthält<br />

TYROBURN® Koffein und Vitamin B6, wodurch das enthaltene Tyrosin noch effizienter<br />

aufgenommen werden kann, was letztlich eine gesteigerte Wirkung nach sich zieht. Allgemein<br />

dient Tyrosin als Vorstufe von Adrenalin, Thyroid (Schilddrüsenhormon) und Dopamin; allesamt<br />

Hormone, die die Fettverbrennung ankurbeln. Somit stellt man durch den Einsatz von<br />

TYROBURN® dem Körper die direkte Vorstufe der für den Fettabbau benötigten Hormone zur<br />

Verfügung: L-Tyrosin. Da L-Tyrosin die Vorstufe von Thyroid (= Schilddrüsenhormon) ist, wird die<br />

Fettverbrennung wieder aktiviert und der Körper ist nun wieder in der Lage, Fett zu verbrennen.<br />

Letztlich wirkt TYROBURN® als Fatburner in einer Diät sehr gut, indem es die<br />

Schilddrüsenfunktion aufrechterhält. Hierdurch ist der Körper über eine längere Dauer in der<br />

Lage, auf körpereigenes Fettgewebe zurückzugreifen, dieses Fett als Energie zu nutzen und<br />

gleichzeitig Muskelgewebe zu schonen. Ein nicht zu vernachlässigender Nebeneffekt durch die<br />

Aufrechterhaltung der Schilddrüsenfunktion ist zudem, dass man sich auch in einer<br />

mehrwöchigen kalorienreduzierten Diät frisch, aktiv und weniger müde fühlt und somit nicht nur<br />

physisch, sondern auch psychisch eine Diät länger durchhalten kann. Für Diättreibende ist<br />

TYROBURN® zur Unterstützung des Fettabbaus deshalb besonders empfehlenswert. Mehr<br />

Informationen erhalten sie auf der offiziellen Webseite des Anbieters FREY Nutrition®:<br />

www.freynutrition.de oder unter folgender Email: info@freynutrition.de.<br />

mensfitness.de /JUNI 2012/ 15


Fit Liste<br />

Innere Ruhe<br />

Elf einfache Wege zu Ruhe und Gelassenheit<br />

1 Workout<br />

Logisch, dass wir das <strong>Fitness</strong>training mit in<br />

die Liste übernehmen. Aber es funktioniert<br />

wirklich. „Wer sich um seinen Körper<br />

kümmert, findet auch leichter Zugang<br />

zum Geist“, so die Stressexpertin Dr. Sheri<br />

Jacobson. „Wenn die Überlastung auf der<br />

Arbeit am größten ist, können Sie eine oder<br />

zwei Einheiten im <strong>Fitness</strong>center oder im<br />

Freien wieder ins Gleichgewicht bringen.“<br />

2 Die Wurzel des Übels<br />

Es mag schwierig sein, die zugrunde liegende<br />

Ursache eines Problems anzugehen. Und es ist<br />

oft weniger reizvoll, als sich mit Alkohol über<br />

seine Probleme hinwegzutrösten. Langfristig ist<br />

es aber weit effektiver als die reine Linderung<br />

der Symptome. „Die beste Art, aktiv mit dem<br />

Stress umzugehen: Überlegen Sie sich, welche<br />

Ihrer Bedürfnisse nicht erfüllt sind und wie<br />

der Mangel zu beheben ist“, meint Jacobson.<br />

3 Spaziergänge<br />

Selbst, wenn Sie das Gefühl haben, einfach nicht<br />

die Zeit haben, kurz nach draußen zu gehen: Es<br />

lohnt sich. Die frische Luft bringt Sie nämlich<br />

auf andere Gedanken. Die Autoren einer Studie<br />

an der amerikanischen University of Delaware<br />

stellten fest: Bereits ein kurzer Aufenthalt im<br />

Freien kann sich positiv aufs Gemüt auswirken.<br />

4 Ruhe<br />

Wenn der Mensch über längere Zeit einer<br />

hohen Lärmquelle ausgesetzt ist, erhöht<br />

sich dadurch laut dem wissenschaftlichen<br />

„Journal Of Psychological Science“ merklich<br />

das Stressniveau. Da hilft es nur, wenn Sie<br />

sich einen ruhigen Platz suchen, auf sich<br />

selbst besinnen und abschalten. Liegt<br />

Ihr Haus direkt in einer Einflugschneise?<br />

Dann ist es Zeit für einen Umzug.<br />

5 Frühjahrsputz<br />

Auch, wenn Staubsauger und Staubwedel<br />

im ersten Moment nicht nach Entspannung<br />

klingen: Es kann das Stressniveau senken,<br />

wenn Sie den Arbeitsplatz und den<br />

Lebensraum auf Vordermann bringen. Ein<br />

Raum voller Gegenstände, die Sie nicht mehr<br />

wollen oder brauchen, kann unterschwellig<br />

Stress auslösen. Dies belegt eine Studie,<br />

die im „International Journal Of Stress<br />

Management“ veröffentlicht wurde.<br />

6 Schokolade<br />

Eine Süßigkeit nicht nur für Mädchen.<br />

Auch Männern kann der kakaohaltige<br />

Snack gut tun. Nur 40 Gramm am Tag<br />

können den Stress lindern, wie die<br />

American Chemical Society betont.<br />

7 Neue Sportart<br />

Psychologen empfehlen oft eine neue<br />

sportliche Betätigung zum Stressabbau.<br />

„Nicht nur die Aktivität selbst kann das<br />

Stressniveau senken. Ebenso wohltuend ist es,<br />

zusammen mit anderen Leuten Hindernisse<br />

zu bewältigen und die Unterstützung anderer<br />

Menschen zu erfahren“, so Jacobson.<br />

8 Beeren als Snack<br />

Wenn der Stress steigt, ist die Konzentration<br />

schädlicher freier Radikale im Körper<br />

entsprechend hoch. Das kann die<br />

Belastungsreaktion noch verschlimmern und<br />

sogar Krankheiten hervorrufen. Ein gutes<br />

„Nutzen Sie den Kaffee als hauptsächliche Energie- und<br />

Konzentrationsquelle, um stressige Tage durchzustehen?<br />

Das Koffein kann durchaus helfen. Allerdings kann<br />

übermäßige Koffeinzufuhr auch die Konzentration der<br />

Stresshormone Adrenalin und Kortisol steigern.“<br />

Das Gewichtheben ist<br />

ein möglicher Weg zu<br />

Zen-artigem Gleichmut.<br />

Gegenmittel sind Speisen mit großen Mengen<br />

von Antioxidantien, allen voran dunkle Beeren.<br />

9 Kollegen<br />

„In stressigen Zeiten mag das Bedürfnis nach<br />

Gesellschaft nicht besonders groß sein. Doch<br />

Freunde und Familienmitglieder sind eine<br />

hervorragende Stütze“, meint Jacobson. Dem<br />

„Journal Of Psychosomatic Medicine“ zufolge<br />

reduzieren weibliche Gesprächspartner der<br />

Stress sogar noch mehr als männliche.<br />

10 Koffeinstopp<br />

Nutzen Sie den Kaffee als hauptsächliche<br />

Energie- und Konzentrationsquelle, um<br />

stressige Tage durchzustehen? Das<br />

Koffein kann durchaus helfen. Allerdings<br />

kann übermäßige Koffeinzufuhr auch die<br />

Konzentration der Stresshormone Adrenalin<br />

und Kortisol steigern. Dadurch nimmt dann<br />

der psychische Stress zu, so das Ergebnis<br />

einer Untersuchung aus dem „Journal Of<br />

Pharmacology Biochemistry And Behaviour“.<br />

11 Besuch beim Hausarzt<br />

Bringen alle diese Maßnahmen nichts? Können<br />

Sie Ihre persönliche Stressquelle einfach<br />

nicht ausfindig machen? Vielleicht kann ja<br />

der Hausarzt ein medizinisches Problem<br />

feststellen, das ganz einfach zu lösen ist. Wenn<br />

Sie eine eingehendere Beratung brauchen,<br />

fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach<br />

einem zugelassenen Psychotherapeuten.<br />

16/JULI 2012/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Küchenmedizin<br />

Natürliche Nahrungsquellen als Heilmittel<br />

anstelle von Pillen und Rezepten<br />

Beschwerden:<br />

Tief sitzender Husten<br />

Abhilfe:<br />

Birnen<br />

Laut einer Studie im<br />

„American Journal Of<br />

Respiratory And Critical<br />

Care Medicine“ helfen<br />

Lebensmittel mit viel<br />

Ballaststoffen und<br />

Flavonoiden bei der<br />

Behandlung von Husten<br />

mit Schleimabgang. Birnen<br />

enthalten besonders viele<br />

dieser Inhaltsstoffe.<br />

Beschwerden:<br />

Durchfall, Husten<br />

Abhilfe:<br />

Dunkle Schokolade<br />

Die im Kakao enthaltenen<br />

Flavonole beugen der<br />

Diarrhöe vor. Dieser<br />

Befund stammt aus einem<br />

Forschungsbericht im<br />

„Journal Of Nutrition“.<br />

Theobromin, welches<br />

auch im Kakao vorkommt,<br />

wird derzeit außerdem<br />

als Hustenmittel<br />

weiterentwickelt.<br />

Beschwerden:<br />

Übelkeit<br />

Abhilfe:<br />

Ingwertee<br />

Ingwer enthält besonders viele<br />

hoch wirksame Antioxidantien.<br />

Die Gewürzpflanze sorgt<br />

bei Symptomen der<br />

Bewegungskrankheit und<br />

bei Übelkeit für Abhilfe<br />

oder Linderung. Zu dieser<br />

Erkenntnis führte eine<br />

Nachbesprechung klinischer<br />

Untersuchungen.<br />

Beschwerden:<br />

Grippe<br />

Abhilfe:<br />

Holunderbeersaft<br />

Holunder, auch Sambucus<br />

genannt, wirkt dank<br />

seiner antiviralen<br />

Eigenschaften besonders<br />

gut gegen Grippe. In<br />

einer Studie wurde<br />

festgestellt, dass der<br />

Holunder bei 93 Prozent<br />

der Betroffenen innerhalb<br />

von 48 Stunden das<br />

Fieber beseitigte.<br />

Beschwerden:<br />

Muskelschmerzen,<br />

Schlaflosigkeit<br />

Abhilfe:<br />

Kirschen<br />

Nach einem harten<br />

Workout können Kirschen<br />

den Muskelkater<br />

lindern, wie Forscher der<br />

Michigan State University<br />

feststellten. Kirschen<br />

enthalten zudem das<br />

Antioxidans Melatonin,<br />

das schlaffördernd wirkt.<br />

Schandtaten<br />

im<br />

<strong>Fitness</strong>center<br />

Was hat Sie<br />

diesen Monat auf die<br />

Palme gebracht?<br />

Hosendieb<br />

Nathan, MF-<br />

Redakteur<br />

Tatbestand<br />

„Neulich hat<br />

mir jemand in der Umkleide die<br />

Jogginghose gestohlen. Das hat<br />

mich wirklich gewurmt, weil ich die<br />

Hose schon zehn Jahre lang hatte<br />

und sie wirklich mochte. Ich kann<br />

nicht einfach eine neue kaufen. Das<br />

wäre nicht dasselbe. Außerdem<br />

gibt es die Marke seit einigen<br />

Jahren nicht mehr.“<br />

Waghalsiges<br />

Workout<br />

Frank, per<br />

E-Mail<br />

Tatbestand „Ich<br />

war gerade mit<br />

einem Satz durch, als ich mich<br />

umdrehte und einen Kerl sah, der<br />

seine Nackenmuskeln trainierte.<br />

Dazu hatte er sich umgekehrt auf<br />

die Oberschenkel-Curlbank gelegt.<br />

Die Stange hatte er sich in den<br />

Nacken gelegt. So bewegte er das<br />

Gewicht nach oben und unten. Der<br />

pure Wahnsinn.“<br />

Drop-Sätze<br />

Paul, per<br />

Facebook<br />

Tatbestand „Ich<br />

sah einen Kerl,<br />

wie er sich zum<br />

Bankdrücken direkt 100 Kilo auf<br />

die Stange packte. Schon bei der<br />

ersten Wiederholung brach er ein.<br />

Ich konnte ihm zum Glück noch<br />

helfen. Er nahm ein paar Scheiben<br />

runter und scheiterte erneut bei<br />

80 Kilo. Dasselbe passierte ihm<br />

mit 70 Kilo auf der Stange. Danach<br />

stand er auf und ging.“<br />

18/JULI 2012/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Starthilfen<br />

Kommen Sie im Training momentan nicht weiter?<br />

Mit diesen schnellen Lösungen überbrücken Sie das <strong>Fitness</strong>tief.<br />

Wettkampf<br />

Es mag unvernünftig<br />

klingen, sich ausgerechnet<br />

im Formtief für einen<br />

Wettkampf anzumelden.<br />

Doch ein bevorstehender Vergleich kann Ihnen<br />

auf die Sprünge helfen. „Die Teilnahme am<br />

Wettkampf ist ein ungemeiner Ansporn, wieder<br />

in die Gänge zu kommen“, so der Trainer Jack<br />

Lovett, der Gründer der <strong>Fitness</strong>marke Spartan<br />

Performance. „Ein Rückzieher ist dann nicht<br />

mehr möglich. Das Datum steht, und Sie<br />

müssen sich der Herausforderung stellen.“<br />

Terminplaner<br />

Wem es schwer fällt, fürs<br />

Training Zeit zu finden,<br />

sollte sich die Einheiten<br />

wie alle anderen Termine<br />

in den Planer eintragen. „Markieren Sie sich die<br />

Workouts im Kalender. Die anderen Aktivitäten<br />

können Sie dann darauf abstimmen“, meint<br />

der Trainer Mark Anthony. „Sehen Sie es<br />

als Investition in die Zukunft. Sie werden<br />

fitter und zufriedener und kommen dank<br />

des regelmäßigen Trainings konzentrierter<br />

und leistungsbereiter zur Arbeit.“<br />

Wohltätige<br />

Zwecke<br />

Sollte die Anmeldung zum<br />

Rennen zur Motivation<br />

noch nicht genügen,<br />

wäre die nächste Stufe ein Wettkampf für eine<br />

karitative Organisation. „Wenn es um einen<br />

guten Zweck geht, trage ich Verantwortung<br />

und kann mich nicht mehr drücken“, erklärt<br />

die Trainerin Vanessa Bird. „Wenn von Ihrer<br />

erfolgreichen Teilnahme etwa 300 Euro<br />

an Spendengeldern abhängen, lastet viel<br />

Verantwortung auf Ihren Schultern. Sie können<br />

es sich also gar nicht leisten, zu scheitern.“<br />

Filmabend<br />

Es gibt Filme, die einfach<br />

motivieren. Gute Beispiele<br />

sind die Streifen mit<br />

Sylvester Stallone oder<br />

Arnold Schwarzenegger. „Machen Sie einen<br />

DVD-Marathon mit Filmen, die Sie anspornen<br />

und den Trainingseifer neu entfachen“, rät<br />

Vanessa Bird. Übertreiben Sie es aber nicht. Sie<br />

wollen ja schließlich nur ordentlich Muskeln<br />

aufbauen und nicht Brigitte Nielsen heiraten<br />

oder in Amerika als Gouverneur kandidieren.<br />

Langsamer<br />

Einstieg<br />

Nach einer kurzen<br />

Abstinenz ist es unklug,<br />

mit unrealistischen<br />

Erwartungen ins Studio zu rennen. „In<br />

der ersten Einheit nach der Pause winken<br />

sicher keine persönlichen Bestleistungen“,<br />

so Lovett. „Im Gegenteil: Ist das erste<br />

Training zu hart und werden die vorherigen<br />

Leistungen nicht erreicht, wirkt das sogar<br />

noch demotivierender.“ Am Anfang sollten<br />

einfache und machbare kurzfristige<br />

Übungsziele stehen, die zu nachhaltigen<br />

Fernzielen ausgebaut werden können.<br />

Abwechslung<br />

Wenn Sie immer nur<br />

das gleiche Workout<br />

herunterreißen, kommt<br />

schnell Langeweile<br />

auf. Außerdem stagnieren die Leistungen.<br />

„Das Workout sollte alle sechs Wochen<br />

geändert werden. Und zwar nicht nur, um<br />

die Muskeln weiter wachsen zu lassen,<br />

sondern auch, um konzentriert, motiviert und<br />

zielstrebig zu bleiben“, so Mark Anthony.<br />

Sie haben das<br />

Gefühl, nicht mehr<br />

voranzukommen?<br />

Hier sind einige<br />

nützliche<br />

Starthilfen.<br />

20/JULI 2012/mensfitness.de


MF AKTUELL<br />

DVD-TIPP<br />

Mission: Impossible – Phantom Protokoll<br />

Mit gewohnt bombastischem Aufwand und jeder Menge Action präsentiert sich das vierte Abenteuer der<br />

erfolgreichen Blockbuster-Reihe, welches ab sofort als DVD und Blu-ray Combo inklusive Digital Copy im<br />

Handel erhältlich ist.<br />

Inhalt: Nach einem Bombenanschlag auf den Kreml aktiviert der amerikanische Präsident das „Phantom<br />

Protokoll“. Dadurch wird nicht nur die Existenz von Ethan Hunt und des Rest des IMF geleugnet, sondern sie<br />

werden auch für den Anschlag verantwortlich gemacht. Ohne jegliche Unterstützung oder Rückendeckung muss<br />

Ethan einen Weg finden, die Unschuld seiner Organisation zu beweisen. Gleichzeitig gilt es, einen weiteren<br />

Anschlag zu verhindern. Die Umstände erschweren sich, als Ethan gezwungenermaßen ein Team aus<br />

unbekannten IMF Kollegen bilden muss, die sich ebenfalls auf der Flucht befinden. Das Problem: Er kennt deren<br />

wahre Absichten nicht…<br />

Tom Cruise kehrt endlich zurück als IMF Agent Ethan Hunt. Begleitet wird er von einem hochkarätigen Cast wie<br />

Jeremy Renner („Tödliches Kommando“), Simon Pegg („Star Trek“), Paula Patton („Das Leben ist kostbar“) und<br />

Michael Nyqvist („Verblendung“). Mit einem Box Office von 650 Millionen US-Dollar ist „Mission: Impossible –<br />

Phantom Protokoll“ der Action-Thriller des Jahres mit Spannung pur sowie atemberaubenden Stunts. Über zwei<br />

Stunden Bonusmaterial entführen die Zuschauer an die exotischen Schauplätze des Films und zeigen neben<br />

Requisiten die Entstehung der Action-Szenen sowie vieles mehr.<br />

Paramount.de<br />

Gewinnt 3 x DVD und 3 x Blu-ray von Phantom<br />

Protokoll & eine Teilnahme an einem SWAT-CAMP<br />

á la Ethan Hunt<br />

Wenn ihr Ethan Hunt auf eurem Bildschirm in seinem neuesten<br />

Abenteuer sehen wollt, oder an einem actionreichen SWAT-Camp<br />

von Jochen Schweizer teilnehmen möchtet, dann klickt unter<br />

www.mensfitness.de auf Verlosung und gebt eure Kontaktdaten<br />

und Movie-Format ein. Stichwort lautet „Phantom“.<br />

Einsendeschluss ist der 09.07.2012. Wir wünschen viel Glück!<br />

Genießer-TIPP<br />

<strong>Fitness</strong>, Drinks & Rock’n Roll<br />

MOTÖRHEAD WODKA<br />

Nach anstrengenden Trainings und <strong>Fitness</strong>exkursionen wird es jetzt mal<br />

Zeit in den Rock’n Roll-Modus zu schalten. Männer wollen (brauchen)<br />

auch mal einen coolen Drink zur Hand, wenn Wochenende und Party<br />

angesagt ist. Und wer hierbei ganz vorne dabei sein möchte, kommt an diesem<br />

kultigen Tröpfchen nicht vorbei. Kultwarze Lemmy von Motörhead ist der<br />

lebende Beweis, dass man auch nach unzähligen Exzessen „fit“ durch das<br />

(Rock’n Roll-)Leben schreiten kann. Nach Motörheads erfolgreichen ersten<br />

Feldversuch im Weinsektor, gibt es nun die klare Weizenversion in Form dieses<br />

exklusiven, in Schweden hergestellten „Premium-Wodkas“. Als Magazin,<br />

ausgerichtet für eine männliche Leserschar, können wir deshalb auch mit<br />

ruhigem Gewissen mal etwas Hochprozentiges empfehlen. Und das Motörhead-<br />

Fans in den <strong>Fitness</strong>-Centern keine Unbekannten sind, sollte mittlerweile wohl<br />

jeder mitgekriegt haben. In diesem Sinne: Röck’n Röll!<br />

UVP: 29,95 / wineline.de; metal-and-vine.de<br />

Wir verlosen 3 Flaschen des Kult-Wodkas „Motörhead“<br />

Sendet uns eine Mail mit dem Stichwort „WODKA“ an<br />

verlosung@mensfitness.de. Teilnahmeberechtigt ist jeder ab 18 Jahren.<br />

Einsendeschluss ist der 09.07.2012. Vollständige Versandadresse und<br />

Namen nicht vergessen. Wir sagen schon mal Pröst!<br />

22/JULI 2012/mensfitness.de


LESERBRIEFE<br />

Wir beantworten eure Fragen<br />

zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />

Unser MF-Experte und Personal Trainer DIRK VAN DER KLOK hilft euch, wenn Ihr<br />

Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>, Workouts, Training und/oder Ernährung habt.<br />

Pyramidensätze<br />

F:<br />

Sollte man bei einer Übung<br />

mit Pyramidensätzen,<br />

beispielsweise Bankdrücken( 15 Wdh./<br />

40 kg, 12 Wdh./50 kg, 8 Wdh./60 kg)<br />

bei jedem einzelnen Satz bis zum<br />

Muskelversagen gehen, also wie im<br />

meinem Beispiel 3-mal, oder sollte<br />

der Muskel erst beim letzten Satz bis<br />

zum Versagen trainiert werden?<br />

Alexander S. per Email<br />

A:<br />

Grundsätzlich sollte man<br />

ein „Muskelversagen“<br />

während dieses intensiven<br />

Muskelaufbautrainings anstreben.<br />

Ich denke, dass Sie den ersten Satz<br />

vom Gewicht höher ansetzen sollten.<br />

Der Abstand von 40 kg (Start) bis 8<br />

max. Wdhl. (60 kg) kommt mit sehr<br />

weit vor. 50 / 55 / 60 kg wäre höchst<br />

intensiv, vielleicht gehen Sie zu Beginn<br />

mit den 15ner auf 12 Wdh. runter, so<br />

denke ich werden Sie automatisch<br />

den letzten Satz „schwerer schaffen“,<br />

bzw. eine absolute Muskelintensität<br />

erreichen! Grundsätzlich aber sollte<br />

beim 3. Satz der erste Durchgang im<br />

relativ grünen Bereich durchgeführt<br />

werden, heißt „noch zu schaffen<br />

sein“. Wenn Sie schon den ersten<br />

Satz „kaum schaffen“, bzw. völlige<br />

Muskelerschöpfung trainieren, werden<br />

nachfolgende Gewichtssteigerungen<br />

wenig erfolgreich sein<br />

Fußball und Kraft<br />

F:<br />

Ich spiele professionell Fußball<br />

im Ausland, doch leider sind<br />

die Fußballtrainer nicht sehr kompetent<br />

in dem Gebiet des Krafttrainings.<br />

Mein Ziel ist es an Muskelmasse zu<br />

gewinnen, dabei aber nicht an Dynamik<br />

und Schnelligkeit zu verlieren. Bei<br />

der Ernährung versuche ich dem<br />

entsprechend darauf zu achten, doch<br />

verliere ich beim Fußball eher Gewicht<br />

als es zuzulegen. Würden sie mir neben<br />

dem Wheyprotein noch zusätzlich einen<br />

kohlenhydratreichen Shake empfehlen?<br />

Und wie sollte mein Trainingsprogramm<br />

im Kraftraum aussehen?<br />

Engin C. per Email<br />

A:<br />

Eine ausreichende<br />

Grundnahrung ist der wichtigste<br />

Aspekt. Dazu sollten Sie ausreichend<br />

Kohlenhydrate (Müsli, Haferflocken,<br />

Vollkornprodukte, Nudeln, Reis, Kartoffeln<br />

etc.) zu sich nehmen. Protein-Shakes<br />

sind bei Ihrem Sport (Fußball + Kraft)<br />

sehr wichtig und effektiv. Ein KH-Pulver<br />

eingerührt in ein Glas Saft dient u.a. mit<br />

Dextrose angereichert (geht schnell ins<br />

Blut) sorgt für ein hohes Leistungsniveau.<br />

Mehr ab als aufzubauen, denke ich,<br />

kann am hohen Puls über intensive,<br />

lange Trainingseinheiten beim<br />

Fußball liegen. Essen Sie daher über<br />

den Tag verteilt viel (fettarm) und<br />

gut! Zu wenig Nahrung kann auf<br />

Dauer kontraproduktiv sein. Noch ein<br />

Krafttrainings-Tipp: Pyramiden-Training<br />

im 3 Satz: Abfallende Wiederholungszahl<br />

mit ansteigender Gewichtsintensität =<br />

Breitenwachstum Ihrer Muskulatur.<br />

Richtige Ernährung für<br />

Trainingseinsteiger<br />

F:<br />

Also ich beginne aktuell mit<br />

meinem Aufbautraining und<br />

trainiere 4-mal in der Woche. Ich habe<br />

absolut keine Ahnung was ich vor und<br />

nach dem Training zu mir nehmen soll!<br />

Und was soll ich an einem trainingsfreien<br />

Tag essen?Ich bitte um Hilfe!<br />

Martin F. per Email<br />

A:<br />

Generell ist es wichtig, dass Du<br />

ausreichend und umfangreich<br />

Kohlenhydrate und Proteine isst.<br />

Ich empfehle Dir morgens gut zu<br />

frühstücken: z.B. Vollkornprodukte,<br />

Müsli (Haferflocken), Milchprodukte<br />

(fettarm) etc. Auch solltest Du als „Snack“<br />

2-mal am Tag Obst oder fettarme<br />

Müsli-Riegel im Gepäck haben, um<br />

besonders vor dem Sport (1,5 Std.)<br />

spontan Energie zu tanken. Nach dem<br />

Training empfehle ich Dir auf Proteine<br />

zu setzen. Eine Mahlzeit könnte wie<br />

folgt aussehen: Steak, Fisch in Kombi<br />

mit Nudel, Reis oder Kartoffel. Fazit:<br />

Du trainiert 4x die Woche, was nicht<br />

wenig ist. Daher musst Du unbedingt auf<br />

eine ausreichende Ernährung achten.<br />

Wenn Du zu wenig Nahrung zu Dir<br />

nimmst, ist dies völlig kontraproduktiv<br />

hinsichtlich dem Ziel: Muskelzuwachs.!<br />

Mehr Muskelmasse<br />

F:<br />

Guten Tag! Ich habe mal eine<br />

Frage. Ich trainiere seit 2<br />

Wochen in einem kleineren Kraftraum.<br />

Es sind soweit alle Geräte bis auf<br />

eine Bankdrückbank und größeren<br />

Stangen vorhanden. Ich möchte<br />

mehr Muskelmasse haben. Wie viele<br />

Wiederholungen und Sets soll ich<br />

eigentlich machen. Ich möchte eine<br />

stärkere Brust und besseren Bi- und<br />

Trizeps, sowie ein gutes <strong>Sixpack</strong> haben.<br />

Und wie sieht die richtige Ernährung<br />

aus. Reichen auch Reiswaffeln vor und<br />

nach dem Training? Danke im Voraus<br />

Julian per Email<br />

A:<br />

Ich empfehle Dir zu Beginn ein<br />

3-Satz Training zu absolvieren:<br />

z.B. 3x 15-20 Wiederholungen mit<br />

gleichem Gewicht. Das Gewicht<br />

kann dann wochenweise gesteigert<br />

werden. Nach 6 Wochen regelmäßigem<br />

Trainings würde ich zum Pyramiden-<br />

Training wechseln: z.B. 3 Satz mit 12 / 10<br />

/ 8 Wiederholungen, wo das Gewicht<br />

bei abfallenden Wiederholungen<br />

sich erhöht. Dann wirst Du an<br />

Muskelzuwachs gewinnen. Hinsichtlich<br />

der Ernährung achte auf ausreichende<br />

Tageskost mit mind. 3 MZ am Tag:<br />

Umfangreiches Frühstück (Müsli,<br />

Haferflocken, Obst (Bananen, Ananas),<br />

Brote… Mittags und abends fettarmes<br />

Fleisch mit KH wie Reis, Nudeln,<br />

Kartoffeln. Satt essen, nicht hungrig<br />

sein, sonst wäre dies kontraproduktiv<br />

um Muskeln zu gewinnen.<br />

Reduzierung von<br />

Muskelmasse<br />

F:<br />

Ich habe eine wohl recht<br />

eigenartige Frage bezüglich<br />

der bewussten Reduzierung von<br />

Muskelmasse.Ich habe das Problem,<br />

dass ich sehr massive Beine habe,<br />

obwohl ich nie Beintraining auf<br />

Masse gemacht habe. Ich wollte nun<br />

eine Reduktionsphase beginnen,<br />

um gezielt meine Beinmuskulatur<br />

zu reduzieren und zu definieren.<br />

Philipp per Email<br />

A:<br />

Es ist nicht einfach starke<br />

Muskulatur einfach weg zu<br />

trainieren. Allerdings würde ich Dir<br />

raten, mit sehr leichten Gewichten und<br />

höheren Wiederholungszahlen fortan zu<br />

trainieren. Alles was die Beinmuskeln<br />

zusätzlich „fordert“ wäre kontraproduktiv.<br />

Minimiere zusätzliche Beanspruchungen<br />

zum <strong>Fitness</strong>training, wie z.B. intensiven<br />

Fußball, starkes Spinning etc.<br />

dirkvanderklok.de<br />

Solltet auch Ihr Fragen zum<br />

Thema <strong>Fitness</strong> haben,<br />

sendet eine Mail an<br />

leserbriefe@mensfitness.de<br />

mensfitness.de/JULI 2012/ 23


Experten<br />

Die<br />

Der beste Rat der größten <strong>Fitness</strong>-Spezialisten<br />

MUSKEL-EXPERTE<br />

Charles Poliquin<br />

Warum Sie auf ihn hören sollten<br />

„Der Körper braucht einen<br />

gewissen Prozentsatz<br />

gesunder Fettsäuren. Die<br />

Transfette<br />

müssen Sie aber<br />

ganz aus der<br />

Ernährung<br />

streichen. Sie<br />

machen nur<br />

dick und krank.“<br />

S. 26<br />

> Er ist eine Koryphäe fürs <strong>Fitness</strong>training und hat<br />

in zwölf Sportarten Olympiateilnehmer trainiert.<br />

„Als ich zum ersten Mal<br />

fünf Stunden lang allein<br />

durchs Gebirge spazierte,<br />

war ich zwei Jahre alt.“<br />

Warum Sie auf ihn hören sollten<br />

KARDIO-EXPERTE<br />

Tim Don<br />

„Wer einen Teil<br />

der Trainingszeit<br />

nutzt, um an seinen<br />

schwachen Disziplinen<br />

zu arbeiten, wird<br />

keineswegs zum<br />

Hansdampf in allen<br />

Gassen, sondern<br />

zum Meister aller<br />

Disziplinen.“ p28<br />

> Er ist olympischer Triathlet und wurde 2006<br />

beim ITU Triathlon Weltmeister.<br />

Warum Sie auf ihn hören sollten<br />

MOTIVATIONS-EXPERTE<br />

Kílian Jornet<br />

„Einen neuen Rekord<br />

aufzustellen, ist ein<br />

berauschendes Erlebnis.<br />

Mit Freunden auf<br />

einem Gipfel den<br />

Sonnenuntergang<br />

zu betrachten aber<br />

auch! Beides ist<br />

gleich wichtig.“<br />

p30<br />

> Er ist der weltbeste Bergläufer und hat die letzten drei<br />

Versionen des Ultra Trail du Mont Blanc gewonnen.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 25


Die Experten<br />

Muskeln<br />

Fett-weg<br />

Spezial<br />

Ganz cool abspecken<br />

Werden Sie den Speck einfach nicht los? Einige einfache Änderungen im<br />

Lebensstil können Wunder wirken, meint CHARLES POLIQUIN.<br />

Wenn beim Muskelaufbau<br />

nicht auch gleichzeitig<br />

der Fettanteil sinkt,<br />

bleiben die hart<br />

antrainierten Muskeln<br />

verborgen. Und der schnellste Weg,<br />

den Fettabbau zu gefährden, ist<br />

Mangel an Disziplin. Doch selbst,<br />

wenn die Motivation stimmt: Es<br />

gilt, dumme Fehler zu vermeiden,<br />

die dem Erfolg im Wege stehen.<br />

Ich muss oft miterleben, wie Kunden<br />

grundlegende aber weit verbreitete<br />

Fehler machen – und verblüffende<br />

Resultate erreichen, wenn die Mängel<br />

abgestellt sind. Tappen Sie nicht in<br />

dieselben Fallen. Hier ist der definitive<br />

Leitfaden zum schlanken und gestählten<br />

Körper. Ich setze voraus, dass Sie<br />

nichts machen, was bekanntermaßen<br />

dick macht und ungesund ist.<br />

Negativ-Beispiele wären starker<br />

Alkoholkonsum oder Trainingsmangel.<br />

> Schluss mit dem Stress<br />

Wenn Sie weniger Stress haben,<br />

sinkt auch der Kortisolspiegel. Es gilt<br />

inzwischen als erwiesen, dass ein<br />

dauerhaft hoher Kortisolspiegel vor allem<br />

im Bauchbereich zu Fetteinlagerungen<br />

führt. Ganz gleich, wie viel Sie trainieren<br />

oder wie gesund Ihre Ernährung<br />

ist: Mit zu hohen Kortisolwerten<br />

wird es schwer, abzunehmen.<br />

> Fokus aufs Krafttraining<br />

Das Krafttraining ist eine Grundlage<br />

des Fettabbaus. Dabei werden<br />

nämlich Kalorien verbrannt, während<br />

sich Insulinempfindlichkeit und<br />

Glukoseaufnahme verbessern. Es ist dem<br />

Kardiotraining vorzuziehen, weil es mehr<br />

Muskeln aufbaut und mehr Fett verbrennt.<br />

Die besten Ergebnisse liefert<br />

ein Trainingsprogramm in festen<br />

Zeitabständen, dessen Inhalte sich<br />

regelmäßig ändern. Dadurch vermeiden<br />

Sie es, länger als zwei Monate dasselbe<br />

zu machen. Außerdem sollten Sprints<br />

im anaeroben Bereich enthalten sein.<br />

> Zufuhr gesunder Fette<br />

Es mag logisch klingen: „Zum Abnehmen<br />

darf ich kein Fett aufnehmen.“ Wer aber<br />

den Stellenwert des Fetts im Körper kennt,<br />

wird merken: Ganz so einfach ist es nicht.<br />

Der Körper braucht eine ordentliche<br />

Menge gesunder Fettsäuren. Schließlich<br />

enthalten alle Körperzellen zwei<br />

Fettschichten. Die darin befindlichen<br />

Lipide bestehen aus gesunden und<br />

„Wenn Sie weniger Stress<br />

haben, sinkt auch der<br />

Kortisolspiegel. Mit zu<br />

hohen Kortisolwerten wird<br />

es schwer, abzunehmen.“<br />

ungesunden Anteilen – je nachdem,<br />

welche Fettart in der Ernährung vorherrscht.<br />

Bestehen die Lipidschichten aus gesunden<br />

Fetten, sind die Zellen empfänglicher fürs<br />

Insulin. Das Andocken an den Rezeptoren<br />

ist dann einfacher. Dies ist wichtig, um den<br />

Stoffwechsel und die Energieproduktion<br />

auf Trab zu halten. Die Transfette müssen<br />

Sie allerdings ganz aus der Ernährung<br />

streichen. Sie machen nur dick und krank.<br />

> Ausgeglichene Fettzufuhr<br />

Günstig ist eine ausgeglichene Zufuhr von<br />

Omega-3- und -6-Fettsäuren in fast identischen<br />

Konzentrationen. Die meisten Menschen<br />

nehmen viel zu viele Omega-6-Fettsäuren<br />

zu sich. Diese kommen in großer Zahl in<br />

den gängigen Gemüseölen vor. Omega-<br />

3-Fettsäuren stammen hauptsächlich aus<br />

Fischöl (in der Regel in Form von DHS, EPS<br />

und ALS). Sie sind aber auch in Rindfleisch<br />

aus Grasfütterung und Wild zu finden. Um<br />

eine bessere Insulinempfindlichkeit zu<br />

erzielen und das Verhältnis auszugleichen,<br />

empfehle ich daher ein hoch dosiertes<br />

Omega-3-Ergänzungsmittel. Und natürlich<br />

den Verzehr von Wild und Fisch.<br />

> Probiotische Stoffe<br />

Probiotische Lebensmittel weisen winzige<br />

Bakterien auf, die von Natur aus auch im<br />

Magen-Darm-Trakt leben. Die Bakterien<br />

sind in Milchprodukten wie Joghurt<br />

enthalten. Wenn Magen und Darm nicht<br />

gesund sind, wird es schwer, abzunehmen.<br />

Das hat den folgenden Grund: Für<br />

die Übermittlung von Nachrichten<br />

aus dem Gehirn an die Zellen und<br />

Hormonrezeptoren des gesamten Körpers<br />

sind Neurotransmitter verantwortlich.<br />

Über die Hälfte dieser Botenstoffe werden<br />

in den Schleimwänden von Magen und<br />

Darm hergestellt. Wenn nun aufgrund<br />

von Magenproblemen die Produktion der<br />

Neurotransmitter beeinträchtigt ist, führt<br />

das zu schwachen kognitiven Leistungen,<br />

Stimmungstiefs und Motivationsmangel.<br />

Außerdem läuft in einem gesunden<br />

Magen-Darm-Trakt die Verdauung<br />

effektiver ab. Dies unterstützt<br />

den Stoffwechsel. Nährstoffe<br />

werden dann richtig aufgespalten,<br />

aufgenommen und verwertet.<br />

> Nährstoffreserven<br />

Hier ist ein weiterer Trick, um die<br />

Verdauung und den Fettabbau zu<br />

unterstützen: Die Zusammensetzung<br />

der Magensäure muss stimmen, damit<br />

der Körper das Essen aufspalten kann.<br />

Ich empfehle ein Ergänzungsmittel mit<br />

Chlorwasserstoffsäure. Dies steigert<br />

die Säurekonzentration im Magen und<br />

erlaubt es dem Körper, die Nahrung<br />

komplett zu zerlegen. Durch die erhöhte<br />

Säurekonzentration verbessert sich auch<br />

die Aufnahme von Eiweiß, Kalzium,<br />

Vitamin B, Magnesium, Zink, Eisen und<br />

anderer grundlegender Nährstoffe.<br />

> Eiweiß zum Frühstück<br />

Das Auslassen von Mahlzeiten schadet<br />

mehr als es hilft. Die einfachste und<br />

gesündeste Maßnahme zum Abnehmen<br />

ist ein gutes Frühstück. Sie fühlen sich<br />

damit besser und vitaler. Es ist allerdings<br />

wichtig, dass darin Eiweiß enthalten ist.<br />

Müslis sind eher ungünstig, weil sie häufig<br />

voller Zucker und Zusatzstoffe stecken.<br />

Ein Frühstück mit hochwertigen Proteinen<br />

ist Gold wert. Es bereitet nämlich die<br />

Neurotransmitter auf den Tag vor. Die im<br />

Frühstück enthaltenen Makronährstoffe<br />

machen die Chemikalien einsatzbereit.<br />

Die Verbindungen können dann den<br />

ganzen Tag über einfacher Signale<br />

vom Gehirn aus zu den Muskelzellen<br />

und zum Gewebe transportieren.<br />

26/JULI 2012/mensfitness.de


Die Experten<br />

Kardio<br />

Win-win-Situation<br />

Der Umstieg vom Spezialisten zum Allrounder ist keine unlösbare<br />

Aufgabe, meint der ehemalige Triathlon-Weltmeister TIM DON.<br />

Es ist verständlich, wenn<br />

sich ein sehr starker Läufer,<br />

Radfahrer oder Schwimmer<br />

im Training voll und ganz<br />

auf seine Spezialdisziplin<br />

konzentriert. Alles ist darauf ausgerichtet,<br />

die persönliche Bestzeit nach unten zu<br />

korrigieren oder im Rennen noch weiter<br />

oben zu landen. Es wird die Leser aber<br />

wahrscheinlich nicht weiter überraschen,<br />

wenn ich ihnen den folgenden Rat gebe:<br />

Es lohnt sich, das Spektrum zu erweitern.<br />

Gut möglich, dass Ihnen der Gedanke<br />

nicht behagt. Unter Umständen denken<br />

Sie jetzt: „Wenn ich mein Training<br />

teilweise auf meine weniger starken<br />

Sportarten ausrichte, hat das doch<br />

sicher einen negativen Einfluss auf<br />

meine Kernkompetenzen.“ Ich bin der<br />

Überzeugung, dass das Gegenteil der<br />

Fall ist: Wenn ich andere Sportarten<br />

dazunehme, sei es in Form eines<br />

Duathlons oder eines Triathlons, werde<br />

ich fitter, stärker und weniger anfällig<br />

für lästige oder immer wiederkehrende<br />

Verletzungen. Ich werde keineswegs<br />

zum Hansdampf in allen Gassen,<br />

sondern zum Meister aller Disziplinen.<br />

> Zeit und Einsatz<br />

Ich will natürlich nicht bestreiten, dass<br />

so etwas kein Zuckerschlecken ist. Seine<br />

Kompetenzen von einer Disziplin auf<br />

zwei oder mehr Sportarten auszuweiten<br />

erfordert viel Zeit und Einsatz. Zunächst<br />

sollte die neue Sportart mit ins bestehende<br />

Trainingsprogramm aufgenommen werden.<br />

Statt eines Laufs können Sie beispielsweise<br />

locker schwimmen oder Rad fahren. Die<br />

Einheit sollte als aktive Regeneration<br />

betrachtet werden. Ich rate davon ab, direkt<br />

in den harten Trainingsalltag einzusteigen.<br />

Die Muskeln brauchen nämlich etwas<br />

Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Wer<br />

zu früh Vollgas gibt, ist am Ende nur von<br />

seinen Leistungen enttäuscht. Dann sinkt<br />

die Motivation, und die neue Disziplin<br />

gerät schnell wieder aufs Abstellgleis.<br />

> Online-Recherchen<br />

Im Internet gibt es tolle Online-Ressourcen<br />

in Hülle und Fülle. Sie müssen bei<br />

Google nur „Triathlontraining“ eingeben,<br />

um eine Menge nützlicher Links zu<br />

finden. Lesen Sie Foren und Websites<br />

(einschließlich der Seite mensfitness.de).<br />

Auch YouTube hält ausgezeichnete Videos<br />

bereit, anhand derer Sie an kleinen<br />

technischen Schnitzern feilen können.<br />

„Wenn ich andere Sportarten<br />

dazunehme, macht das<br />

Training mehr Spaß. Außerdem<br />

werde ich fitter, stärker und<br />

weniger anfällig für lästige<br />

oder wiederkehrende<br />

Verletzungen.“<br />

Selbst so einfache Maßnahmen wie die<br />

richtige Einstellung des Fahrrads können<br />

enorme Leistungssprünge bewirken.<br />

Dasselbe gilt für die Schwimmtechnik. Die<br />

richtige Technik macht den Unterschied<br />

zwischen einer durchschnittlichen<br />

und einer guten Zeit aus.<br />

Es ist auch denkbar, eine Einheit bei<br />

einem professionellen Trainer zu buchen.<br />

Die günstigere Option sind natürlich<br />

Vereine, die auf Wettkämpfe in mehreren<br />

Disziplinen spezialisiert sind. Dort stoßen<br />

Sie auch mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

auf erfahrene Sportler. Vor allem Anfänger<br />

können von den alten Hasen genauso<br />

viel lernen wie von jedem Profitrainer.<br />

> Brick-Einheiten<br />

Wenn die Technik in der neuen Disziplin<br />

passt, geht es ans Brick-Training. Bei<br />

dieser Trainingsform folgt direkt aufs<br />

Radfahren ein Lauf oder eine Radeinheit<br />

im direkten Anschluss ans Schwimmen.<br />

Durch diesen Trainingsaufbau lernen<br />

die Muskeln, sich schnell an die neuen<br />

Herausforderungen anzupassen. Je<br />

flüssiger der Umstieg von einer Disziplin<br />

zur anderen klappt, umso näher kommen<br />

Sie Ihrer maximalen Leistungsfähigkeit.<br />

> Rennerfahrung<br />

Der Wettkampf selbst ist das beste Training.<br />

Das Rennen im Terminkalender steigert<br />

nicht nur Motivation und Konzentration im<br />

Training. Es gibt auch nichts Schöneres,<br />

als am Start eines noch unbekannten<br />

Rennens zu stehen. Doch, ein Gefühl ist<br />

noch schöner: Die Ziellinie zu überqueren!<br />

Ob beim ersten Wettkampf gleich eine<br />

super Zeit herausspringt, ist sekundär.<br />

Die bisherige persönliche Bestleistung<br />

wird es ohnehin. Viel wichtiger ist es, das<br />

Erlebnis zu genießen und am Ende noch<br />

einmal alles durchzugehen. Überlegen Sie<br />

sich, was gut gelaufen ist und an welchen<br />

Punkten Sie noch etwas arbeiten müssen.<br />

> Spaß am Sport!<br />

Nicht vergessen: Der Erfolg kommt nicht<br />

von einem Tag auf den anderen. Genießen<br />

Sie die Weiterbildung zum Meister aller<br />

Disziplinen. Sicher – Sie machen das, um<br />

fitter und schneller zu werden. Trotzdem<br />

sollte der Spaß an vorderster Stelle stehen.<br />

28/JULI 2012/mensfitness.de


Die Experten<br />

Motivation<br />

Berge versetzen<br />

Der weltbeste Langstrecken-Bergläufer KÍLIAN JORNET erzählt MF,<br />

was ihn die Berge gelehrt haben.<br />

Im Alter von nur 24 Jahren ist Kílian<br />

Jornet bereits ein gestandener<br />

internationaler Elite-Bergläufer.<br />

Er beherrscht seit drei Jahren<br />

als amtierender Meister die<br />

Skyrunner World Series. Daneben hat<br />

er drei Siege beim Ultra Trail du Mont<br />

Blanc eingefahren, dem wichtigsten<br />

Alpenrennen der Ultramarathon-Szene.<br />

Der in Katalonien geborene Läufer wurde<br />

durch den spanischen Sportbund im<br />

zarten Alter von 17 Jahren entdeckt – in<br />

einer Sportart, die von älteren Athleten<br />

dominiert wird. Er erklärt uns, was hinter<br />

seinen phänomenalen Erfolgen steckt.<br />

> Die Vorbereitung ist<br />

wichtig, nicht das Alter<br />

Im Jahr 2008 war ich 20 Jahre alt und<br />

gewann den Ultra Trail du Mont Blanc, ein<br />

160 Kilometer langes Rennen über 9.500<br />

Höhenmeter. Der Vorjahressieger war fast<br />

60. Viele Menschen dachten, dass ein Sieg<br />

bei einem solchen Ausdauerrennen erst<br />

ab einem Alter von 30 Jahren möglich ist.<br />

Doch es geht nicht ums Alter, sondern um<br />

die Erfahrung des Sportlers. Darum, ob<br />

er bereit ist. Ob er seine Hausaufgaben<br />

gemacht hat. Diese Voraussetzungen<br />

erfüllte ich. Schließlich hatte ich mehr<br />

als zehn Jahre im Gebirge trainiert.<br />

> Auf den Trainingsumfang<br />

kommt es an<br />

Als ich zum ersten Mal fünf Stunden<br />

lang allein durchs Gebirge spazierte,<br />

war ich zwei. Später, mit acht Jahren,<br />

verbrachte ich 15 Stunden ohne Essen<br />

und Trinken mit meiner Mutter in den<br />

Bergen. Seit frühester Kindheit bin ich<br />

daran gewöhnt, lange Strecken zu laufen.<br />

Mit 13 fing ich an, wirklich ernsthaft zu<br />

trainieren. Wenn ich heutzutage fünf,<br />

sechs, sieben oder sogar zehn Stunden<br />

lang laufe, werde ich deshalb auch nicht<br />

schlapp. Ich spüre, dass ich Sport gemacht<br />

habe. Aber ausgelaugt bin ich nicht.<br />

> Die Höhe ist wichtiger<br />

als die Distanz<br />

Ich trainiere das ganze Jahr über – im<br />

Winter aber anders als im Sommer.<br />

In der kalten Jahreszeit schnalle ich<br />

mir die Ski an die Füße, im Sommer<br />

laufe ich. Ich investiere etwa 25 bis 30<br />

Stunden pro Woche. Schwer zu sagen,<br />

welche Strecke ich dabei zurücklege.<br />

Im Gebirge spazierst du manchmal vier<br />

bis fünf Stunden lang vor dich hin und<br />

schaffst gerade einmal 20 Kilometer. Ein<br />

andermal sind es in der gleichen Zeit<br />

50 bis 60 Kilometer. Ich weiß aber immer,<br />

wie viele Höhenmeter ich zurückgelegt<br />

habe. Im Jahr überwinde ich etwa 500.000<br />

Meter an Höhenunterschieden. Zum<br />

Vergleich: Dafür müsste ein Bergsteiger<br />

jede Woche vom Meeresspiegel bis<br />

auf den Gipfel des Mount Everest klettern.<br />

> Der Läufer muss auf seinen Körper hören<br />

Ich habe keinen speziellen Trainingsplan. Und ich<br />

mag keine Intervall- oder kurze Sprinteinheiten.<br />

Ich trainiere nach Gefühl. Fühle ich mich gut,<br />

laufe ich schneller. Geht es mir nicht ganz<br />

so gut, schalte ich herunter. Ich laufe einfach<br />

drei bis vier Stunden bergauf und bergab.<br />

Und wenn ich genug habe, kehre ich um.<br />

Das Tempotraining und die Intervalleinheiten<br />

hebe ich mir fürs Rennen selbst auf.<br />

> Regelmäßige Belohnungen spornen an<br />

Es ist natürlich ein langer Lernprozess, bis ein<br />

Sportler seinen Körper und seine Grenzen auch<br />

ohne Herzfrequenzmesser kennt. Bis dorthin ist ein<br />

Trainingsplan auf jeden Fall eine gute Hilfe. Was<br />

ich allerdings schon immer mache: Ich analysiere<br />

nach dem Lauf meine Leistung, was wirklich wichtig<br />

ist. Denn nur so weiß ich, wie viel Regeneration<br />

ich brauche, um mich nicht zu verletzen. Was die<br />

Ernährung angeht: Auch hier folge ich keinem festen<br />

Plan. Ich esse gerne Nutella und Pizza. Es ist nicht<br />

gut, sich zu sehr auf die Ernährung zu versteifen.<br />

„Oft fühle ich die Kraft der<br />

Natur – wie die Gletscher<br />

wandern, die Felsen<br />

herabfallen, die Seen im<br />

Winter zufrieren. Ich spüre<br />

die Energie der Wälder.“<br />

Kílian Jornet<br />

Alter 23<br />

Herkunft Sabadell, Spain<br />

Erfolge<br />

Sieger des Ultra Trail du<br />

Mont Blanc 2008, 2009<br />

und 2011<br />

Champion der<br />

Skyrunner World Series<br />

2007, 2008 und 2009<br />

Sieger des Ski<br />

Mountaineering World<br />

Cup 2009, 2010 und 2011<br />

2009 Abschluss der<br />

190-km-Tour über den<br />

Fernwanderweg GR 20<br />

quer durch Korsika in<br />

32 Stunden, 54 Minuten<br />

und 24 Sekunden<br />

(beeindruckende vier<br />

Stunden schneller als der<br />

bisherige Rekord)<br />

> Der Wettkampf ist nicht alles<br />

Die Rennen sind nur ein Teil meines<br />

Lebens. Sie sind sehr konstruiert. Es gibt<br />

überall Kameras und Streckenhelfer.<br />

Im Rannen kann ich die Natur nicht so<br />

intensiv erleben wie sonst, wenn ich die<br />

Kraft der Natur fühle: Das Wandern der<br />

Gletscher, herabfallende Felsen und Seen,<br />

die im Winter zufrieren. Ich spüre die<br />

Energie der Wälder. Es ist wichtig, diese<br />

Kraft mit allen Sinnen aufzusaugen.<br />

> Der Mensch ist Teil der Natur<br />

Der Mensch ist ein fester Bestandteil seiner<br />

Umwelt, genau wie die Berge. Nur grenzt<br />

sich der Mensch oft gegen die Natur ab. Ich<br />

gehe gern mit nur sehr wenig Ausrüstung in<br />

die Berge. Je weniger ich an mir trage, umso<br />

mehr fühle ich mich als ein Teil des Ganzen.<br />

Wenn ich mich im Einklang mit meiner<br />

Umwelt befinde, laufe ich am Besten.<br />

> Jeder Läufer sollte machen,<br />

was ihm gefällt<br />

Einen neuen Rekord aufzustellen, ist ein<br />

berauschendes Erlebnis. Mit Freunden<br />

auf einem Gipfel den Sonnenuntergang<br />

zu betrachten aber auch! Beides ist<br />

gleich wichtig. Ich versuche immer nur,<br />

den Augenblick zu genießen. Wenn<br />

ich einmal keine Siege mehr lande,<br />

gehe ich trotzdem noch weiter in die<br />

Berge. Ich laufe nicht, um zu gewinnen.<br />

Ich laufe, um in den Bergen zu sein.<br />

Kílian Jornet trainiert mit der Suunto<br />

Ambit. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter suunto.com/de.<br />

Jornet nimmt am<br />

Zegama-Aizkorri-<br />

Marathon teil, der zur<br />

Skyrunner-World-Serie<br />

gehört.<br />

30/JULI 2012/mensfitness.de


Henry Cavill Star <strong>Fitness</strong><br />

STAR UND MYTHOS<br />

Henry Cavill, der Star aus „Krieg der Götter“, ist in legendärer Verfassung.<br />

Hier sind die Geheimnisse seines Erfolgs.<br />

Von Joel Snape<br />

Star des Monats<br />

Name Henry Cavill<br />

Bisherige Rollen<br />

Als Teenager spielte er Guy Pearces in<br />

„Monte Cristo“. Später hatte er einen<br />

Auftritt in „Der Sternwanderer“. In<br />

der TV-Serie „Die Tudors“ übernahm<br />

er die Rolle des mit Henry VIII.<br />

befreundeten Herzogs von Suffolk.<br />

Geplante Rollen<br />

Dieses Jahr in „The Cold Light Of Day“<br />

und 2013 neben Russell Crowe und<br />

Amy Adams als Journalist mit Brille<br />

in der Superman-Neuauflage „Man Of<br />

Steel“ unter der Regie Zack Snyders, der<br />

schon bei „300“ Regie geführt hat.<br />

Wissenswertes Cavill ist mit Ellen<br />

Whitaker verlobt, die unter den britischen<br />

Springreiterinnen zurzeit auf Rang 16 liegt.<br />

Der britische Schauspieler Henry Cavill kommt dieses<br />

Jahr ganz groß heraus. Sein Aufstieg begann bereits<br />

2011 mit seiner Rolle in „Krieg der Götter“, einem<br />

Fantasy-Action-Streifen im Stil von „300“. Der Film<br />

basiert auf der griechischen Mythologie und spielte<br />

an den Kinokassen etwa 150 Millionen Euro ein.<br />

Auch der DVD-Verkauf verspricht, rekordverdächtige Verkaufszahlen<br />

einzuspielen. Sein nächster Streich ist „The Cold Light Of Day“. Auf<br />

den Filmpostern des Kinohits ist sein Name sogar an oberster Stelle<br />

zu lesen – noch über Bruce Willis und Sigourney Weaver. Auch<br />

für die bevorstehende Superman-Neuauflage „Man Of Steel“ wird<br />

bereits kräftig die Werbetrommel gerührt. Der Film soll zusammen<br />

mit Cavill im Sommer 2013 in den Kinos richtig einschlagen.<br />

Noch wichtiger für Cavill ist aber, dass er ordentlich zulegt.<br />

Seine Trainingseinheiten im Studio nimmt er auf jeden Fall<br />

sehr ernst. „Als er am Set erschien, war er bereits sehr gut in<br />

Form“, so der Trainer Ricky Blanchard, der die Schauspieler für<br />

„Krieg der Götter“ in Form brachte. „Er war hochkonzentriert.<br />

Ihm war stets bewusst, dass er die erste Geige spielt.“<br />

Die Konkurrenz am Drehort war wirklich stark. Die „Götter“ des<br />

Films sehen alle aus wie Unterwäsche-Models. Mit den traditionellen<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 31


„Als Henry am Set<br />

erschien, war er<br />

bereits sehr gut<br />

in Form. Er war<br />

hochkonzentriert.“<br />

Cavill und die Darsteller<br />

bereiteten sich gut vor,<br />

um durch die<br />

Schwertkämpfe keinen<br />

Tennisarm zu<br />

bekommen.<br />

weißbärtigen Großvätern der griechischen<br />

Legenden haben<br />

sie nur noch wenig gemein<br />

– vom<br />

Frauenschwarm Kellan Lutz (bekannt<br />

aus „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“) in<br />

der Rolle Poseidons bis zum Filmstar Luke<br />

Evans<br />

(„Kampf der<br />

Titanen“), der den Zeus<br />

mimte. „Kellan war schon vor Trainingsbeginn<br />

in ausgezeichneter Verfassung. Danach haben<br />

wir noch fleißig weitertrainiert“, sagt Blanchard.<br />

„Luke<br />

dachte, es würde einfacher werden, für<br />

den Film in Form zu kommen. Er gewöhnte<br />

sich aber sehr schnell an unser Arbeitstempo.<br />

Manchmal rief er<br />

mich sogar nach Feierabend<br />

an und sagte, er müsse noch einmal ins Studio.“’<br />

Olympische <strong>Fitness</strong><br />

Die Workouts basierten auf funktionellen,<br />

hoch intensiven Übungen, mit etwas<br />

Vorbereitungs- und Regenerationstraining.<br />

Damit wollten wir<br />

vermeiden, dass es bei<br />

den anspruchsvollen Kampfchoreographien<br />

zu Verletzungen kommt. Unsere größte<br />

Sorge<br />

war, dass einer der Darsteller durchs<br />

Schwerterschwingen einen Tennisarm bekommt.<br />

32/JULI 2012/mensfitness.de


Henry Cavill Star <strong>Fitness</strong><br />

IN HIMMLISCHER<br />

FORM<br />

Mit Blanchards teuflischem<br />

Zirkeltraining zum<br />

Herkuleskörper<br />

Warm-up<br />

5 Runden 1 Minute Seilspringen, 1 Minute<br />

Pause<br />

Runde 1<br />

30 Sekunden Training, 10 Sekunden Pause<br />

> Gewichtsscheiben-Kreisen über Kopf<br />

> T-Bar-Rudern<br />

> Umsetzen und Ausstoßen mit<br />

Kurzhanteln<br />

> Bergsteiger am Bosu-Ball (flache Seite<br />

nach oben)<br />

> Klappmesser (Hände auf dem Bosu-<br />

Ball)<br />

> Liegestütz mit horizontalen<br />

Kreisbewegungen (Hände auf dem Bosu-<br />

Ball)<br />

> Kurzhantel-Schwingen<br />

> Medizinball-Würfe gegen die Wand<br />

2 Minuten Pause<br />

Runde 2<br />

Wiederholung des ersten Durchlaufs,<br />

allerdings mit 40 Sekunden Training und 10<br />

Sekunden Pause.<br />

Das Stuntteam und die Schauspieler<br />

trainierten oft gemeinsam. „Montags<br />

absolvierten wir regelmäßig eine<br />

einstündige hoch intensive Einheit“,<br />

berichtet Blanchard. „Wir waren alle im<br />

selben Raum und spornten uns auf die Art<br />

gegenseitig an.“ Das Programm war brutal.<br />

„Wir trainierten, tranken einen Eiweißshake<br />

und gingen dann direkt zum Stunt- und<br />

Kampftraining über“, erzählt Blanchard.<br />

Die Geheimwaffe der Darsteller für den<br />

letzten Figurkick kurz vor Aufnahmestart<br />

waren Trainingsbänder. „Die Bänder sind<br />

ein tolles Hilfsmittel fürs schnelle Workout<br />

oder zur Vorbereitung auf eine Szene“,<br />

meint Blanchard. „Ich hatte immer ein Paar<br />

davon über den Schultern hängen. Die Leute<br />

schnappten sie sich und pumpten damit vor<br />

der Aufnahme noch schnell ihre Muckis auf.“<br />

Göttliche Speisen<br />

Die Leute brauchen für ein solches<br />

Training natürlich auch entsprechend<br />

viel Energie. Die Nahrungsaufnahme war<br />

daher ein weiterer fester Bestandteil des<br />

Programms. „Ich höre immer wieder, dass<br />

Kohlenhydrate weggelassen werden. Wer aber<br />

mit so hoher Intensität trainiert, dem geht ohne<br />

Kohlenhydrate der Saft aus“, so Blanchard.<br />

„Wir haben die Zufuhr variiert: Auf einen bis<br />

zwei Tage mit niedriger Zufuhr folgte ein<br />

Tag, an dem wir gute Kohlenhydratquellen<br />

wie braunen Reis oder Süßkartoffeln<br />

sowie etwas Obst zu uns nahmen.“<br />

Dabei stülpte Blanchard niemandem<br />

ein Standardprogramm über. „Manche<br />

der Darsteller mussten mehr essen, um an<br />

Muskelmasse zuzulegen. Daniel Sharman,<br />

der Ares spielt, haben wir beispielsweise<br />

die doppelte Portion gegeben“, sagte er.<br />

„Außerdem haben wird auf die Gesundheit<br />

des Teams geachtet. Es gab jeden Tag<br />

Multivitamine und verzweigtkettige<br />

Aminosäuren.“ Manchmal brauchen eben<br />

sogar Götter hier und da etwas Unterstützung.<br />

„Krieg der Götter“ ist auf DVD und Blu-Ray erhältlich.<br />

Der Trainer und Ernährungsexperte Ricky<br />

Blanchard überwachte die körperliche <strong>Fitness</strong><br />

Cavills und der anderen Schauspieler, die im<br />

Film die griechischen Götter spielten.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 33


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Rugby <strong>Fitness</strong>


F1-<strong>Fitness</strong><br />

Auf der<br />

Ü<br />

Überholspur<br />

Von Joel Snape Foto LAT Photographic<br />

Power, Tempo und der richtige Treibstoff sind Grundvoraussetzungen<br />

für die Formel 1 – sowohl für die Wagen als auch für die Fahrer. MF hat<br />

Jenson Button und Lewis Hamilton besucht, um herauszufinden, wie fit<br />

die Fahrer für die Pole Position sein müssen.<br />

mensfitness.de /JULI 2012 / 37


L<br />

ewis Hamilton hat einen<br />

unglaublich festen<br />

Händedruck. Er ist nicht<br />

besonders groß – auch nicht<br />

für Formel-1-Verhältnisse,<br />

wo es ja auf jedes Kilo<br />

ankommt. Doch trotz<br />

seiner 66 Kilogramm packt<br />

er bei der Begrüßung zu<br />

wie ein Powerlifter. Später erfahre ich, dass er am<br />

Handdynamometer eine persönliche Bestleistung<br />

von 78 Kilo aufgestellt hat – der absolute<br />

Spitzenwert unter den McLaren-Fahrern, die das<br />

Gerät unter der Saison zur Kraftbestimmung<br />

nutzen. Das Minimum, das McLaren für seine<br />

Nachwuchsfahrer fordert, liegt bei 60. Ich habe 52<br />

erreicht.<br />

F1-Fans werden diese Werte nicht überraschen.<br />

Selbst mit Servolenkung wird das Lenken eines<br />

Wagens bei Geschwindigkeiten oberhalb von<br />

300 km/h über zehn Minuten hinweg schließlich<br />

zum brutalen Unterarm-Workout. Und Hamilton<br />

absolviert dieses „Workout“ in regelmäßigen<br />

Abständen eine ganze Stunde lang. Um in den<br />

Kurven bei bis zu 6,0 g-Kraft aufrecht zu bleiben,<br />

ist außerdem die Nackenmuskulatur eines kleinen<br />

Elefanten notwendig. Alle F1-Piloten müssen im<br />

Training, in der Qualifikation und im Rennen dieser<br />

Belastung standhalten. Um für die F1 fit zu sein,<br />

braucht es aber noch weit mehr. MF ist zum Großen<br />

Preis von Brasilien in Interlagos gereist, um mit den<br />

Fahrern übers Training zu sprechen.<br />

Sowohl Hamilton und sein McLaren-Teamkollege<br />

Jenson Button haben die F1-WM schon einmal<br />

gewonnen. Beide haben ihre eigenen Personal<br />

Trainers, die fast das ganze Jahr bei ihnen leben.<br />

Außerhalb der Saison verbringen sie jeden Tag<br />

mehrere Stunden mit Konditionstraining, um sich<br />

auf die Strapazen des Rennzirkus einzustellen.<br />

Wenn die Saison beginnt, zählt außerdem jeder<br />

einzelne Bissen. Zusätzlich wacht eine eigene kleine<br />

Gruppe von Wissenschaftlern darüber, dass die<br />

Hydratisierung ultra-effektiv ist. „Nächstes Jahr will<br />

ich es aufs Cover Ihrer Zeitschrift schaffen“, meint<br />

Hamilton. Schwer zu sagen, ob er es ernst meint<br />

oder nicht.<br />

Erfolgs-Formel<br />

Ich durfte mir bereits einen Eindruck davon<br />

machen, welche Anforderungen die F1 an die<br />

<strong>Fitness</strong> der Fahrer stellt. Und ich kann Ihnen<br />

sagen: Dieser erste Eindruck war schrecklich und<br />

schmeckte nach Milchsäure. Vor dem Treffen mit<br />

Button und Hamilton beim Abschlussrennen der<br />

Saison 2011 habe ich McLarens Hauptquartier in<br />

der südenglischen Grafschaft Surrey besucht.<br />

Die Anlage sieht aus wie das Versteck der bösen<br />

Jungs im James-Bond-Film. Dort durchlief ich<br />

eine ganze Phalanx von Tests, die jeder Fahrer<br />

mindestens einmal pro Jahr über sich ergehen<br />

lassen muss. Neben dem gorillamäßigen<br />

Händedruck müssen die Piloten auch eine<br />

starke Schultermuskulatur haben. Nur so bleibt<br />

der Hals in den schnellen Kurven stabil. Dazu<br />

kommt die isometrische Ausdauer, um über eine<br />

längere Zeit hinweg schnelle Lenkbewegungen<br />

ausführen zu können. Der untere Rücken muss<br />

in der unnatürlichen halb liegenden Position<br />

im F1-Wagen stabil bleiben. Außerdem muss<br />

der Unterkörper genug Kraft aufbringen, um<br />

während der gesamten Fahrt die Bremsen<br />

fehlerfrei zu bedienen. Am meisten überrascht<br />

mich aber, dass der VO2-Maximalwert eines<br />

Piloten vergleichbar mit dem eines Ruderers sein<br />

muss (und damit höher liegt als beim Sprinter).<br />

Das ist notwendig, damit die Fahrer die nötige<br />

Lewis Hamilton<br />

hat den<br />

Handschlag eines<br />

Powerlifters.<br />

Ausdauer für die bis zu zwei Stunden langen<br />

Touren haben.<br />

Das sind alles hoch gesteckte Ziele. Als<br />

regelmäßiger Besucher im <strong>Fitness</strong>center schlug<br />

ich mich beim Schulter-Ausdauertest noch<br />

ganz gut. Doch mein unterer Rücken wäre<br />

für einen F1-Bolliden erschreckend schwach.<br />

Außerdem lag ich vier Wiederholungen unter<br />

den von McLaren standardmäßig geforderten<br />

20 Klimmzügen. Am härtesten war der Test<br />

für den VO2-Maximalwert. Ich wurde an einen<br />

Herzfrequenzmesser angeschlossen und bekam<br />

eine Maske übers Gesicht geschnallt, die meine<br />

Sauerstoffaufnahme maß. Danach klebten sie<br />

mir Pflaster auf die Haut, um über den Schweiß<br />

die Hydratisierung zu messen. Verfolgt wurde<br />

der Test durch einen Mann im Laborkittel, der<br />

mir alle zwei Minuten in den Finger stach, um die<br />

Laktatwerte im Blut zu bestimmen. Die Übung<br />

bestand darin, auf dem Heimtrainer so lange<br />

wie möglich bei 70 Watt zu treten. Mit gegen<br />

Ende der Übung immer zittrigeren Knien hielt<br />

ich 20 Minuten durch, bevor ich einbrach. Damit<br />

erreichte ich einen absolut durchschnittlichen<br />

Wert von 46 ml/kg/min. Button und Hamilton<br />

müssen gut 60 Minuten lang überstehen.<br />

Nicht, dass das von Bedeutung wäre. Mit<br />

einem Körperfettanteil von 11,6 Prozent bin ich<br />

ohnehin zu dick, um bequem in einem F1-Wagen<br />

Platz zu finden. Hamilton und Button kommen<br />

höchstens in der Saisonpause auf solche hohen<br />

Werte. Danach geht es wieder herunter auf<br />

acht Prozent. Sie sind wie Rennmaschinen: der<br />

optimale Kompromiss zwischen einer schlanken<br />

Struktur ohne Verluste der Leistungsfähigkeit.<br />

Gewichtspoker<br />

Über das Jahr hinweg gesehen nehmen die<br />

McLaren-Ingenieure im Durchschnitt alle<br />

20 Minuten eine Änderung am Auto vor.<br />

Dabei geht es hauptsächlich darum, Gewicht<br />

einzusparen. Es gab bereits Diskussionen<br />

mit den Sponsoren, weil sie an den Anzügen<br />

zusätzliche Aufdrucke mit einem Gewicht<br />

von gerade einmal 37 Gramm anbringen<br />

wollten. „Würde jemand einen Weg finden,<br />

einen F1-Wagen nur um ein paar Kilogramm<br />

abzuspecken, wäre er ein reicher Mann“, so<br />

Buttons Personal Trainer Mike Collier. Es ist<br />

also wenig überraschend, dass sich Button<br />

und Hamilton genau überlegen müssen, was<br />

bei ihnen im Magen landet.<br />

„Im Winter ist mein Ernährungsplan eine<br />

Tortur“, sagt Hamilton, der wenn möglich<br />

immer zusammen mit seiner Familie<br />

isst. „Wenn alle am Tisch Speck, Eier und<br />

Pfannkuchen essen, bekomme ich nur einen<br />

Eiweißshake, fünf Datteln oder eine Handvoll<br />

Rosinen zum Frühstück. Letztes Jahr war<br />

ich so diszipliniert, dass ich das sogar am<br />

ersten Weihnachtsfeiertag durchhielt. Ich<br />

habe das Team gebeten, dieses Jahr für<br />

mehr Abwechslung zu sorgen. Jetzt darf<br />

ich abends manchmal auch Fleisch essen.<br />

Das macht es mir dann leichter, wenn alle<br />

anderen ihren Braten genießen. Außerdem<br />

habe ich einen Koch, der mir perfekte<br />

Mahlzeiten zubereitet.“<br />

Ich habe ihn gefragt, was er essen würde,<br />

wenn er dadurch nicht zunehmen würde.<br />

Darauf entgegnet Hamilton sehnsüchtig:<br />

40/MARCH 2011/mensfitness.co.uk


Rugby <strong>Fitness</strong><br />

F1-<strong>Fitness</strong><br />

Jenson<br />

Button ist<br />

einer der<br />

fittesten<br />

Männer im<br />

Starterfeld<br />

der F1.<br />

„Um in den Kurven bei bis zu<br />

6,0 g-Kraft aufrecht zu bleiben,<br />

ist die Nackenmuskulatur eines<br />

kleinen Elefanten notwendig.“<br />

„Sandwich mit Speck.“<br />

Button ist außerhalb der Saison weniger<br />

streng zu sich. „Ich liebe Süßigkeiten, klebrig<br />

süße Kuchen und von Zeit zu Zeit ein Bier“,<br />

meint er. Aber wenn die Saison kommt,<br />

reißt auch er sich zusammen. Obwohl seine<br />

Ernährung ein wenig interessanter klingt.<br />

„Ich habe mich Anfang 2011 in Monaco mit<br />

einem Spezialisten unterhalten“, meint<br />

er. „Er hat für mich einen Speiseplan<br />

entworfen, bei dem ich jeden Morgen Eier<br />

und Steak aß. Eine Mahlzeit am Tag enthielt<br />

dann Kohlenhydrate wie braunen Reis<br />

oder Süßkartoffeln. Ich verlor vier Prozent<br />

Körperfett in drei Wochen und habe seither<br />

nicht mehr zugelegt. Mittlerweile esse ich<br />

fast jeden Morgen Eier, normalerweise als<br />

Omelette, und einen Salat oder Sushi zum<br />

Mittagessen. Wenn das Training hart ist,<br />

nehme ich mehr Kohlenhydrate zu mir. Dann<br />

esse ich solange, bis ich satt bin. Allerdings<br />

achte ich schon darauf, was ich esse.“<br />

Privatkoch hin oder her: Ich habe mir bereits<br />

den Gedanken aus dem Kopf geschlagen,<br />

F1-Pilot zu werden.<br />

Trainingseifer<br />

Dazu kommt dann noch das Training.<br />

Beide Fahrer arbeiten mit ihren individuellen<br />

Personal Trainers. Buttons Trainer heißt<br />

Collier, und Hamilton hat Antti Vierula,<br />

einen ehemaligen finnischen Sportler.<br />

Vierula hat schon drei Leichtathleten in<br />

Peking zu einer olympischen Goldmedaille<br />

verholfen. Beide Trainer befinden sich in<br />

der beneidenswerten Situation, mit Fahrern<br />

arbeiten zu dürfen, die gerne trainieren –<br />

wenn auch auf unterschiedliche Arten.<br />

„Im Winter gehe ich in die französischen<br />

Alpen“, erklärt Hamilton. „Dort wandern<br />

wir viereinhalb Stunden lang auf einen<br />

Berg hinauf, bevor es im Laufschritt nach<br />

unten geht. Der Weg führt teilweise durch<br />

Tiefschnee. Das ist herrlich. Aber es ist<br />

auch anstrengend. Ansonsten gehen wir<br />

auch gerne zwei Stunden langlaufen.<br />

Danach folgt ein gutes Mittagessen. Am<br />

Nachmittag verbringen wir oft zwei Stunden<br />

im <strong>Fitness</strong>center, wobei wir uns stark auf<br />

die Stützmuskulatur des Rumpfes und die<br />

Hüftbeuger konzentrieren. Oft trainieren<br />

wir Halteübung wie das Brett. Oder<br />

Rückenstrecken mit einer 15-Kilo-Kurzhantel<br />

auf dem Rücken als Test. Abends geht es für<br />

ein paar Runden ins Schwimmbecken. Oder<br />

wir machen Stretching und weitere Core-<br />

Übungen. Gegen halb neun geht es meistens<br />

schon ins Bett.“<br />

Button zieht es zwischen den Saisons<br />

in die entgegengesetzte Richtung. „Ich<br />

fliege normalerweise an einen warmen<br />

Ort wie Hawaii“, sagt er. „Dort gehe ich<br />

viel Rad fahren, schwimmen und laufen.<br />

Daneben mache ich Krafttraining, baue die<br />

Nackenmuskulatur auf und stärke meine<br />

Core-Muskulatur.“ Es ist bekannt, dass<br />

Button ein Triathlon-Fan ist. Er hat Hamilton<br />

sogar schon einmal zum Windsor-Triathlon<br />

herausgefordert. Das war 2008, als er noch<br />

fürs Konkurrenzteam Honda fuhr. Hamilton<br />

nahm die Herausforderung an, bekam aber<br />

von seinem Manager ein Teilnahmeverbot.<br />

Button schloss mit einer beeindruckenden<br />

Leistung von zwei Stunden, 30 Minuten<br />

ab. Seine Bestleistung über die olympische<br />

Distanz von 1.500 Metern Schwimmen,<br />

40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer<br />

Laufen beträgt zwei Stunden, sieben<br />

Minuten. Erreicht hat er die Zeit 2009 beim<br />

London Triathlon.<br />

Bleibt die Frage, was das Management<br />

des Teams McLaren von diesen<br />

außerplanmäßigen Aktivitäten hält. Der Red<br />

Bull-Fahrer Mark Webber brach sich beim<br />

Mountainbike-Training 2010 die Schulter,<br />

was er vor seinem Team zu verstecken<br />

versuchte. Eisern verteidigt er die Meinung,<br />

dass dies nicht der Grund für seinen<br />

Formabfall war, der ihn in jener Saison den<br />

Titel kostete. Seine Brötchengeber waren<br />

dennoch alles andere als begeistert. Haben<br />

Buttons Chefs Angst, dass ihm das gleiche<br />

Schicksal blüht? „Wenn ich mich verletzte,<br />

kann es sein, dass sie mir die Triathlons<br />

verbieten wollen“, räumt er ein. „Aber wenn<br />

sie das machen, werde ich ziemlich böse.“<br />

Auf die Frage, ob er der fitteste Mann<br />

im Starterfeld sei, meint er nur: „Ich weiß<br />

es nicht. Ich trainiere verdammt viel. Wenn<br />

jemand anders mehr macht, kann ich nur<br />

sagen: Chapeau.“<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 39


Rugby <strong>Fitness</strong><br />

In der F1 müssen<br />

Fahrer und Wagen<br />

so leicht wie möglich<br />

sein.<br />

Flüssiger Ablauf<br />

Eine weitere Herausforderung<br />

besteht darin, trotz des dicht<br />

gedrängten Terminkalenders immer<br />

in Form zu bleiben. Die Flüge zu den<br />

Veranstaltungsorten, Testrunden,<br />

Qualifikationen und Rennen finden oft<br />

hintereinander in kurzen Zeitabständen<br />

statt. Die Flüssigkeitszufuhr ist ein<br />

großes Thema. McLaren hat daher in<br />

Zusammenarbeit mit Lucozade spezielle<br />

Getränke entwickelt. Sie sollen dem Körper<br />

in allen Phasen die richtige Mischung<br />

aus Kohlenhydraten, Proteinen und<br />

Elektrolyten liefern. Die Fahrer führen<br />

einen Liter Flüssigkeit im Wagen mit. Bei<br />

heißer Witterung können sie aber trotzdem<br />

bis zu drei Kilogramm abnehmen – und das<br />

nur aufgrund des Flüssigkeitsverlusts.<br />

Fahrer und Wagen dürfen am Ende<br />

des Rennens nicht zu wenig wiegen.<br />

Der McLaren-Teamarzt Aki Hintsa muss<br />

also das Gewicht der beiden Fahrer bei<br />

Rennende genau vorhersagen. Mit einem<br />

Toleranzbereich von gerade einmal<br />

100 Gramm. „Es muss sichergestellt sein,<br />

dass der Fahrer am Rennwochenende<br />

nicht zu stark abnimmt. Das hätte auch<br />

starke Auswirkungen auf die Leistung“,<br />

so Collier. „Der Pilot wird im Grunde<br />

genommen mit zu viel Flüssigkeit versorgt.<br />

Wenn er dann etwas davon verliert, ist<br />

er wieder auf Normalniveau und nicht<br />

dehydratiert. Ein wichtiger Teil der<br />

Vorbereitung besteht darin, den Standort<br />

„Bei heißer Witterung können<br />

die Fahrer bis zu drei Kilogramm<br />

abnehmen – nur aufgrund des<br />

Flüssigkeitsverlusts.“<br />

der Toiletten ausfindig zu machen. Am Ende<br />

der Qualifikation haben es die Sportler nämlich<br />

ziemlich eilig.“<br />

Boxensport<br />

Nicht nur die Fahrer müssen gut in Form sein.<br />

Fast alle Mitarbeiter in der Box sehen genauso<br />

schlank und leistungsfähig aus wie Hamilton<br />

und Button. Und das ist kein Zufall. „Der BMI<br />

unseres Rennteams hat sich in den letzten fünf<br />

Jahren merklich verändert“, meint Jonathan<br />

Neale, McLarens Hauptgeschäftsführer. „Früher<br />

war es in Ordnung, wenn man in der Box kräftig<br />

gebaut war und schwer heben konnte. Wenn die<br />

Boxenstopps aber weniger als drei Sekunden<br />

dauern sollen, wie es zurzeit der Fall ist, dreht<br />

sich alles um Beweglichkeit, Stabilität in der<br />

Core-Muskulatur, schnelle Reaktionszeiten und<br />

Konzentration. Dazu kommt der Umbau der Autos<br />

nach der Qualifikation, wobei das Team bis zum<br />

Rennen am nächsten Tag nachts durcharbeitet.<br />

Wir verlangen den Jungs viel ab. Angesichts der<br />

Belastung und der ganzen Reisen ist es wichtig,<br />

gut auf seine Gesundheit zu achten. Andernfalls<br />

wird das Immunsystem im Saisonverlauf immer<br />

schwächer.“<br />

Neale hatte vor seiner Zeit bei McLaren<br />

zehn Jahre lang bei BAE Systems<br />

Verteidigungssysteme fürs Militär entwickelt.<br />

Er unterstützte die Einführung gezielter<br />

Methoden, um die Crew fast genauso fit<br />

zu bekommen wie die Fahrer. Das Team ist<br />

insgesamt weit sportlicher als je zuvor. „Die<br />

meisten unserer Mitarbeiter verlieren zwischen<br />

Juni und Saisonende um die zwei Kilogramm“,<br />

berichtet Neale. „Auch die VO2-Maximalwerte<br />

sind nach oben gegangen. Bei uns finden Sie<br />

Läufer, Radfahrer, Ruderer. Hier herrscht eine<br />

sehr leistungsorientierte Atmosphäre.“<br />

Wie sportlich das Team ist, sehe ich nach<br />

Hamiltons und Buttons Qualifikationsrennen,<br />

bei denen sie sich Platz drei und vier im<br />

Starterfeld am Sonntag sichern. Button zieht<br />

direkt seine Trainingssachen an und dreht<br />

mit Collier eine Runde um die Strecke von<br />

Interlagos. Danach gehen sie zurück ins Hotel,<br />

um sich auf den nächsten Tag vorzubereiten.<br />

Nur wenig später tun es ihnen 300 Mitarbeiter<br />

aus der Box, Angestellte und freiwillige<br />

Mitarbeiter gleich. Ich schließe mich ihnen an<br />

und erlebe eine der übelsten 4,3 Kilometer<br />

langen Hügelläufe meines Lebens. Ich bin nach<br />

respektablen 20 Minuten wieder am Start.<br />

Button hat die Runde in 18 Minuten geschafft.<br />

Rote Teufel<br />

Am Renntag startet das McLaren-Team<br />

hinter dem Red Bull-Duo Sebastian Vettel<br />

und Mark Webber. Webber ist der Einzige<br />

im Starterfeld, der unter Umständen fitter<br />

als Button ist. Hamilton sieht ruhig und<br />

40/JULI 2012/mensfitness.de


F1-<strong>Fitness</strong><br />

Lewis Hamilton<br />

goes CrossFit<br />

Der CrossFit-Trend ist nun auch in den<br />

Königsklassen des Motorsports angekommen.<br />

Topstars der Szene wie Lewis Hamilton oder<br />

MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo sind<br />

begeisterte Anhänger dieser effizienten<br />

Trainings-Methode.<br />

Eines ist sicher: Die schnellen Jungs<br />

verwenden nur das beste Material, sei es<br />

auf der Rennstrecke oder beim <strong>Fitness</strong>-<br />

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Trainingsergebnisse garantiert. Ausreichende<br />

Stabilität im Vorfußbereich und die spezifisch<br />

angeordneten Sohlenelemente sorgen für<br />

optimale Unterstützung beim Training.<br />

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gefasst aus. Doch sein Wagen versagt<br />

ihm die Dienste, und er muss nach 46 der<br />

71 Runden wegen Getriebeproblemen<br />

aussteigen. Button muss derweil seine<br />

ganzen Fahrkünste unter Beweis stellen.<br />

Nachdem ihn mitten im Rennen der Ferrari-<br />

Pilot Fernando Alonso überholt hat, kann<br />

er diesen in den letzten Runden wieder<br />

abfangen und sich doch noch einen Platz auf<br />

dem Siegerpodest sichern. Zum Ende der<br />

Saison ist er damit der Zweitplatzierte in der<br />

Gesamtwertung.<br />

Nach dem Rennen geht es ins Winter-<br />

Trainingslager. Button hat neben seinem<br />

F1-Trophäenschrank noch andere Ziele.<br />

„Ich will mich irgendwann für den Ironman<br />

in Hawaii qualifizieren“, meint er. Das<br />

berühmt-berüchtigte Rennen von Kona<br />

umfasst eine Radtour von 180 Kilometern<br />

und einen kompletten Marathon. „In meiner<br />

Altersklasse ist das verdammt schwer.“<br />

Hamilton will sein Training besser<br />

abstimmen, um zwischen den Einheiten<br />

mehr Zeit mit der Familie verbringen zu<br />

können. Er gibt an, bereits fitter als 2008<br />

zu sein, als er die Weltmeisterschaft geholt<br />

hat. Und es ist noch Luft nach oben. „Jedes<br />

Jahr lerne ich etwas Neues übers Training“,<br />

erklärt er. „Ich denke übers Programm nach<br />

und sage mir: ‚Gut, jetzt versuche ich es mal<br />

so‘.“ Er will 2012 wieder einen Angriff auf den<br />

Titel starten. Und er wird körperlich als auch<br />

mental perfekt vorbereitet sein. Und das<br />

Shooting fürs MF-Cover? Darüber sprechen<br />

wir in ein paar Monaten noch einmal ...<br />

Wenn auch ihr trainieren wollt wie die<br />

Weltmeister, habt ihr hiermit die große<br />

Chance:<br />

Wir verlosen 3 x „RealFlex Transition“-<br />

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Einsendeschluss ist der 11.07.2012.<br />

Wir wünschen viel Glück!<br />

Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />

mensfitness.co.uk /MARCH 2011/ 43


Fett-weg<br />

Spezial<br />

Schneller<br />

schlank<br />

Es ist nicht schwer, abzuspecken. Mit dieser<br />

umfassenden Liste einfacher Tipps, Tricks,<br />

Übungen und Apps purzeln die Pfunde fast<br />

mühelos.<br />

Von Joel Snape<br />

Model Charlie Turner@WAthletic<br />

42/JULI 2012/mensfitness.de


Abnehmen<br />

Mythos Nr. 1<br />

Ausdauertraining<br />

macht schlank<br />

Laut einer Nachbesprechung<br />

wissenschaftlicher Studien ist die Wirkung<br />

des regelmäßigen aeroben Trainings auf die<br />

Fetteinlagerungen vernachlässigbar gering.<br />

Es bringt also nichts, sich stundenlang<br />

auf dem Rad abzustrampeln. Besser sind<br />

Sprints. Spurts verbrennen Fett und Kalorien.<br />

Außerdem steigt dadurch die Konzentration<br />

des Hormons Kortisol nicht so stark an wie<br />

beim Langstreckenlauf.<br />

Kortisol begünstigt den Aufbau von<br />

Fettreserven.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 43


5<br />

Sprints<br />

Vergessen Sie die endlosen Einheiten auf dem Laufband. Das Sprinten erhöht den<br />

Sauerstoffverbrauch nach erhöhter Aktivität (EPOC). Das heißt, auch Stunden nach dem<br />

Training wird noch Fett verbrannt. Machen Sie nach einem ordentlichen Aufwärmtraining<br />

einige Spurts über 100 Meter. Oder lassen Sie Tempophasen mit in den 5-Kilometer-Lauf<br />

einfließen.<br />

Übungsreihen<br />

Führen Sie mehrere Übungen hintereinander aus, ohne das Gewicht abzulegen. Diese<br />

Ausführung kurbelt den Stoffwechsel an, und es wird auch nach Ende der Einheit weiter<br />

Fett umgesetzt. Die Lieblingsübung des berühmten amerikanischen <strong>Fitness</strong>trainers Joe<br />

DeFranco: je acht Mal Kreuzheben mit der Langhantel, vornübergebeugtes Rudern, Stoßen,<br />

Frontdrücken und Kniebeugen mit Rückenauflagen.<br />

Kreislauf-Kick<br />

„Ich mache immer eine Übungsabfolge für den peripheren Kreislauf. Dabei wechseln sich<br />

die Übungen für Ober- und Unterkörper ab“, erklärt der Personal Trainer Scott McGarry. „Die<br />

Kombination des Liegestütz mit der Kniebeuge treibt den Kreislauf nach oben. Außerdem<br />

werden bei dieser Übungsabfolge die Arme nicht so schnell müde.“<br />

Kürzere Pausen<br />

„Der größte Unterschied zwischen Muskelaufbau und Fettabbau ist die Pausenlänge“, so<br />

der <strong>Fitness</strong>trainer und BioSignature-Coach Will Purdue. „Bei 30-sekündigen Pausen hat der<br />

Körper gerade genug Zeit, sich für den nächsten Satz zu erholen.“<br />

Tabata-Intervalltraining<br />

Sie haben nur zehn Minuten Zeit? Dann lohnt es sich, das Tabata-Intervalltraining zu testen.<br />

Dabei folgen auf 20 Sekunden Training zehn Sekunden Pause. Wiederholt wird die Abfolge<br />

acht Mal. Am besten dafür geeignet sind Ganzkörperübungen wie Liegestütze mit Sprung<br />

oder die Kniebeuge mit Kurzhantel-Pressen.<br />

6<br />

VERBESSERUNGEN FÜRS WORKOUT<br />

ÄNDERUNGEN IM LEBENSSTIL<br />

Wasserzufuhr<br />

Die Leber kann nicht so effektiv Fett verbrennen, wenn sie den Nieren helfen<br />

muss. Diese wiederum können nur richtig funktionieren, wenn genug Flüssigkeit<br />

zur Verfügung steht. „Trinken Sie zwei Liter am Tag, um den Stoffwechsel in<br />

Schwung zu halten“, so der Tipp von Personal Trainer Nate Green.<br />

Rückblende<br />

Wenn am Nachmittag die Lust auf Süßes kommt, denken Sie ans<br />

Mittagessen. Psychologen der britischen University of Birmingham<br />

stellten fest: Wer an zuvor aufgenommene Mahlzeiten denkt, baut dem<br />

spontanen Heißhunger vor.<br />

Bewegung im Freien<br />

Die Forscher gehen davon aus, dass der Sport im Freien die Fettverbrennung<br />

um 20 Prozent ankurbelt. Dies geschieht über die Erhöhung der<br />

Leptinproduktion. Dieses Hormon steuert die Ansammlung von Fett im Körper.<br />

Längerer Schlaf<br />

Schlafmangel senkt die Leptinkonzentration. Dies regt laut des „Journal<br />

Of Clinical Endocrinology And Metabolism“ wiederum den Appetit<br />

an. Die Nachtruhe sollte jeweils acht Stunden lang sein, damit Sie sich<br />

tagsüber frisch und erholt fühlen.<br />

Spazierengehen<br />

Ein Trick des auf Fettabbau spezialisierten Trainers Chris Shugart, um das Abnehmen<br />

außerhalb der Trainingseinheiten zu beschleunigen: Shugart empfiehlt dafür<br />

außersportliche Aktivitäten. Ein Spaziergang mit 6 km/h über 30–60 Minuten hinweg<br />

verbrennt Fett, ohne den Körper zu ermüden oder Muskelmasse abzubauen. Außerdem<br />

ist dies nach einem harten Workout eine gute Art der aktiven Regeneration.<br />

Freier Sonntag<br />

„Vergessen Sie am Sonntag das <strong>Fitness</strong>center. Nutzen Sie den freien Tag<br />

besser, um sich zu erholen oder die bevorstehende Woche zu planen“, rät<br />

Green. Wer wirklich ehrgeizig ist, kann auch etwas Gemüse kleinhacken und in<br />

Tupperdosen einfrieren. Je einfacher die tägliche Zubereitung der Mahlzeiten<br />

ist, umso weniger zieht es Sie zu den fetthaltigen Waren vom Straßenstand.<br />

44/JULI 2012/mensfitness.de<br />

3<br />

PROBLEMBEREICHE<br />

UND<br />

GEGENMASSNAHMEN<br />

Fett im Brustbereich<br />

„Schuld an diesem Problembereich<br />

ist überschüssiges Östrogen“, erklärt<br />

Purdue. „Trinken Sie statt Bier roten<br />

Wein und verwenden Sie statt<br />

Plastikverpackungen hochwertige<br />

Brotzeitschatullen. Filtern Sie Ihr<br />

Wasser und nehmen Sie ein gutes<br />

Multivitamin-Präparat zu sich. Außerdem<br />

gilt es, die Ballaststoffzufuhr durch<br />

körnerfreie Lebensmittel zu erhöhen.“<br />

Bierbauch<br />

„Der Bierbauch wird durch<br />

einen Kortisolüberschuss<br />

hervorgerufen“, erläutert Purdue. „Als<br />

Grundprobleme kommen Stress und<br />

Lebensmittelunverträglichkeiten. Es kann<br />

auch sein, dass Sie übertrainiert sind. Zu<br />

den Symptomen zählen Entzündungen<br />

und Fetteinlagerungen am Bauch.<br />

Wer oft ans Laufband oder auf<br />

den Heimtrainer geht, wird seinen<br />

Bauch nicht verlieren und kaum an<br />

Muskelmasse zulegen. Vor allem,<br />

wenn er Weizenprodukte isst und nicht<br />

genug schläft. Gehen Sie vor 22.30<br />

Uhr ins Bett. Gute Maßnahmen sind<br />

auch die Meditation, Massagen sowie<br />

ausreichende Flüssigkeitszufuhr.“<br />

Schwimmreifen<br />

„Die Speckringe werden durch hohe<br />

Blutzucker-Konzentrationen und<br />

eine zu schwache Insulinreaktion<br />

hervorgerufen“, sagt Purdue. „Je<br />

besser Sie den Blutzucker im Griff<br />

haben, umso weniger Fett lagert sich<br />

in diesem Bereich ein. Ich empfehle die<br />

regelmäßige Aufnahme von viel Eiweiß<br />

und Gemüse über den ganzen Tag<br />

hinweg. Vor großen Mahlzeiten ist es<br />

sinnvoll, Zitronen- oder Limonensaft zu<br />

trinken. Zudem muss die Koffeinzufuhr<br />

gesenkt werden. Nach 15 Uhr sollte<br />

Kaffee tabu sein.“<br />

Mythos Nr. 2<br />

Fett macht dick<br />

Fett enthält durchaus mehr Kalorien pro<br />

Gramm als Eiweiß oder Kohlenhydrate.<br />

Doch gesunde Fettsäuren sind<br />

unverzichtbar, wenn der Körper richtig<br />

arbeiten soll. Dazu kommt, dass<br />

„fettarme“ Lebensmittel in der Regel<br />

zum Geschmacksausgleich mehr<br />

Zucker enthalten. Trans-Fette, wie sie in<br />

Keksen, Kuchen und Torten vorkommen,<br />

sind zu vermeiden. Über die anderen<br />

Fettsorten sollten Sie sich keine zu<br />

großen Gedanken machen.


Rugby <strong>Fitness</strong><br />

Abnehmen<br />

5<br />

ESSENZIELLE<br />

ÜBUNGEN<br />

Kniebeuge<br />

„Bei der Kniebeuge mit<br />

Rückenauflage werden mehr<br />

Kalorien verbraucht als bei<br />

allen anderen Übungen“,<br />

meint McGarry. „Dabei werden<br />

alle Körperteile angesprochen,<br />

die sich unterhalb der<br />

Stange befinden, also<br />

nicht nur die Beine.“<br />

Umsetzen<br />

mit Stoßen<br />

„Das Umsetzen und Ausstoßen<br />

ist die ultimative Ganzkörper-<br />

Übung“, sagt McGarry. Mit<br />

etwas Beineinsatz wird die<br />

Bewegung dynamischer. Bei<br />

dieser Ausführung helfen<br />

die Beine mit, und es sind<br />

größere Lasten möglich.<br />

Ausfallschritt<br />

Fettverbrennung ohne<br />

Equipment gefällig? Dann<br />

nichts wie ran an den<br />

Ausfallschritt. Verbinden Sie<br />

die Übung mit Kniebeugen<br />

ohne Zusatzgewicht zum<br />

Supersatz. Diese Kombination<br />

ist ein echter Kalorienkiller<br />

und sorgt für eine<br />

bombastische Beinmuskulatur.<br />

Liegestütz mit<br />

Strecksprung<br />

Der Konditionsklassiker aus<br />

dem Militärbereich geht an<br />

die Fettreserven. McGarry<br />

empfiehlt eine spezielle<br />

Variante: „Laufen Sie nach<br />

25 Liegestützen mit<br />

Strecksprung durchs<br />

Zimmer. Danach folgen<br />

24 Wiederholungen, ein<br />

weiterer kurzer Spaziergang<br />

usw. ... bis nur noch eine<br />

Wiederholung übrig ist.“<br />

Kugelhantel-<br />

Schwingen<br />

Machen Sie je nach <strong>Fitness</strong>-<br />

Stand am Ende des Workouts<br />

75 Wiederholungen mit<br />

16 oder 20 Kilo schweren<br />

Hanteln. Die Übung hat<br />

den Effekt, dass auch im<br />

Anschluss am ganzen<br />

Körper noch über Stunden<br />

hinweg Fett verbrannt wird.<br />

Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />

mensfitness.co.uk /MARCH 2011/ 49


4 ALTERNATIVEN ZU TISCH 5<br />

Alt Tee Neu Grüner Tee<br />

TIPPS FÜRS<br />

Wer jeden Tag sechs Tassen Tee trinkt, kann auch<br />

gut zwei Tassen davon durch grünen Tee ersetzen.<br />

Die darin enthaltenen Catechine aktivieren laut<br />

des „American Journal Of Clinical Nutrition“ die<br />

Fettverbrennung des Körpers.<br />

Alt Salatdressing aus der Flasche<br />

Neu Selbst gemachtes<br />

Salatdressing<br />

Die meisten vorgefertigten Dressings stecken<br />

voller Zucker und trans-Fette. Um selbst ein<br />

Dressing herzustellen, mischen Sie etwas<br />

Balsamico-Essig mit Olivenöl. Dazu dann je nach<br />

Geschmack noch Senf oder Honig geben.<br />

Alt Kaffee mit Zucker<br />

Neu Kaffee mit Zimt<br />

Der Zimt im morgendlichen Kaffee stabilisiert<br />

die Blutzuckerwerte. Dadurch sinkt das Risiko<br />

drastischer Einbrüche im Zuckerspiegel<br />

und somit des Heißhungers auf Süßes.<br />

Alt Softdrinks<br />

Neu Wasser mit Zitrone<br />

Auch „Diätgetränke“ rufen durch ihre süßen<br />

Zusätze eine Insulinreaktion hervor. Das beste aller<br />

Getränke ist immer noch Wasser. Der Zitronensaft<br />

hilft zudem, den Blutzucker niedrig zu halten.<br />

ESSEN<br />

Mit Freunden speisen<br />

Durch die Tischgespräche hat das Gehirn länger<br />

Zeit, um das Sättigungssignal zu registrieren, wie im<br />

„Journal Of Physiological Behaviour“ zu lesen ist.<br />

Den Schreibtisch verlassen<br />

Laut einer Studie der britischen University of Bristol führt<br />

das Mittagessen am Computer zu Unkonzentriertheit, einem<br />

geringeren Sättigungsgefühl und verstärktem Appetit auf Süßes.<br />

Abhilfe schafft da der Mittagsspaziergang.<br />

Hinsetzen<br />

Allerdings sollten Sie nicht gleichzeitig laufen und essen. Im Sitzen<br />

nimmt der Mensch weniger Kalorien zu sich, wie eine Studie der<br />

kanadischen University of Toronto belegt.<br />

Regeln aufstellen<br />

Der <strong>Fitness</strong>autor Chris Shugart empfiehlt die folgende Technik: Sie<br />

dürfen alles essen, was Sie wollen – wenn Sie Ihre drei Portionen<br />

Gemüse und Eiweiß pro Tag verzehrt haben. Wenn Sie dieses Ziel<br />

erreicht haben, werden Sie ohnehin gar nichts weiter wollen.<br />

Fernseher ausschalten<br />

Laut einer Studie der University of Birmingham verleitet das TV-<br />

Dinner dazu, im Anschluss Süßigkeiten zu essen.<br />

7<br />

Brokkoli<br />

steckt voller Nährund<br />

Ballaststoffe.<br />

Letztere machen<br />

trotz niedrigem<br />

Kaloriengehalt satt.<br />

LEBENSMITTEL ZUM FETTABBAU<br />

Knoblauch<br />

reguliert den<br />

Blutzucker und<br />

fördert dezent die<br />

Fettverbrennung.<br />

Knoblauch passt<br />

zu fast jedem<br />

würzigen Gericht.<br />

Grapefruit<br />

reguliert den<br />

Insulinspiegel.<br />

Amerikanische<br />

Forscher haben<br />

herausgefunden,<br />

dass damit innerhalb<br />

von 12 Wochen<br />

durchschnittliche<br />

Gewichtsverluste<br />

von 1,3 Kilo möglich<br />

sind.<br />

Paranüsse<br />

weisen einen<br />

hohen Magnesiumund<br />

Selengehalt<br />

auf. Beide<br />

Substanzen<br />

steigern den<br />

Fettumsatz.<br />

Kiwis<br />

haben relativ<br />

wenig Fruktose,<br />

dafür aber umso<br />

mehr Vitamin C.<br />

Letzteres hilft,<br />

beim Sport die<br />

Fettreserven<br />

anzugreifen.<br />

Äpfel<br />

enthalten Pektin, das<br />

den Blutzuckerspiegel<br />

stabilisiert und<br />

den Appetit zügelt.<br />

Allerdings finden sich<br />

darin auch große<br />

Mengen der natürlichen<br />

Zuckerart Fruktose. Es<br />

ist also ratsam, nicht<br />

zu viele Äpfel zu essen.<br />

Einer am Tag ist genug.<br />

Ingwer<br />

weitet die<br />

Blutgefäße<br />

und kann den<br />

Stoffwechsel um<br />

bis zu 20 Prozent<br />

ankurbeln.<br />

Mythos Nr. 3<br />

Müsli ist gesund<br />

Das Frühstück kurbelt den Fettverbrauch<br />

des Körpers in den Morgenstunden<br />

an. Wenn wir der Werbung Glauben<br />

schenken, ist eine Schüssel Müsli mit<br />

Milch das Beste, was es zum Frühstück<br />

gibt. Das stimmt aber nicht. Der MF-<br />

Experte Charles Poliquin empfiehlt<br />

vielmehr Fleisch oder Eier und einige<br />

Nüsse, um dem Körper zum Frühstück<br />

eine ordentliche Portion Eiweiß<br />

zu geben.<br />

46/JULI 2012/mensfitness.de


GearBox<br />

Die beste Ausrüstung für aktive Männer<br />

Net Motivationskünstler<br />

busters<br />

Ob im <strong>Fitness</strong>center oder auf der Straße:<br />

Die schlaue MP3-Sportuhr bringt Schwung ins Training.<br />

Motoactv<br />

ca. 400 Euro<br />

Die Forschung belegt immer wieder, dass Musik leistungssteigernd wirkt. Die<br />

Frage, welche Songs die maximale Leistung aus dem Sportler herauskitzeln, lässt<br />

sich allerdings nicht so einfach beantworten. Hier kommt die Motoactv ins Spiel:<br />

Sie trifft eine wissenschaftlich fundierte Trackauswahl. Das Gerät kombiniert<br />

nämlich die herkömmlichen Funktionen einer Trainingsuhr wie Distanz-,<br />

Tempo-, Herzfrequenz- und Kalorienmessung mit einem schlauen Player.<br />

Dieser „merkt“ sich, welche Tracks den Träger am meisten motivieren, indem<br />

er die Leistung mit der Songauswahl abgleicht. Auf dieser Grundlage erstellt<br />

der Computer eine maßgeschneiderte Playliste, die dem User beim Training<br />

auf die Sprünge hilft. Der schweiß-, regen- und kratzfeste 41-mm-Touchscreen<br />

sorgt dafür, dass die Uhr unter allen Bedingungen leicht bedienbar bleibt. Mit<br />

dem separat erhältlichen Zubehörpaket kann das Gerät an Handgelenk, Arm,<br />

Shirt oder Griffen befestigt werden und ist somit vielseitiger einsetzbar.<br />

motorola.com<br />

Auf der<br />

Motoactv<br />

haben bis zu<br />

4.000 MP3-<br />

Tracks Platz.<br />

Mit ihren 35<br />

Gramm ist die<br />

Uhr kaum<br />

spürbar.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 47


Geländeläufer<br />

Immer den richtigen Geländeschuh: Egal, ob es um<br />

Spaß, <strong>Fitness</strong> oder ein Wettkampfziel geht.<br />

Going rate<br />

Set your heart on one<br />

of these HRMs<br />

1<br />

2<br />

BESTER IM<br />

3<br />

4<br />

1 Adidas Response Trail<br />

18 ca. 70.- Euro<br />

Dieser vielseitige Schuh kommt<br />

dank der seitlich über die Sohle<br />

herausragenden Stollen mit<br />

festen und schlammigen Wegen<br />

gleichermaßen zurecht. Der<br />

Schuhaufbau unterstützt in der<br />

Bewegung den Übergang von der<br />

Landung zum Abdrücken. Gleichzeitig<br />

schonen die Dämpfungselemente<br />

die Gelenke. Auf der Straße läuft<br />

es sich mit der etwas steifen Sohle<br />

unbequem, im Gelände und im Matsch<br />

überzeugt sie aber. Der Schuh ist<br />

miCoach-kompatibel. Die Leistungen<br />

können also aufgezeichnet werden.<br />

bike24.de<br />

2 Helly Hansen Pace<br />

Trail HTXP ca. 110.- Euro<br />

Der kompakte und stabile Trail<br />

HTXP ist ein verlässliches Modell<br />

mit Rundumschutz – vor allem im<br />

heiklen Mittelfuß-Bereich, der bei<br />

den meisten anderen Schuhen nicht<br />

geschützt ist. Das Obermaterial ist<br />

bis zu einer bestimmten Grenze<br />

wasserdicht. Diese Überlegung ist<br />

natürlich reine Zeitverschwendung,<br />

wenn Sie beim Geländelauf ohnehin<br />

häufig durch Wasser laufen. Ist der<br />

Schuhe dann zu gut vor Wasser<br />

geschützt, beeinträchtigt dies die<br />

Belüftung. Das ideale Schuhwerk,<br />

wenn Sie oft wandern gehen.<br />

hellyhansen.com<br />

3 Patagonia Fore<br />

Runner ca. 110.- Euro<br />

Der minimalistiche Fore Runner<br />

ist konstruiert für Schritttempo.<br />

Er ist extrem leicht (255 g),<br />

komfortabel und flexibel. Dabei<br />

stützt er sicher Ihren Fuß.<br />

Seine Polyester-Oberfläche ist<br />

feuchtigkeitsdurchlässig und<br />

sehr atmungsaktiv, also auch<br />

für trockenes Wetter geeignet.<br />

Die Stabilisierung ist ideal<br />

in unebenem Gelände, aber<br />

seine Stärke hat der Schuh auf<br />

befestigten Wegen oder auf der<br />

Straße.<br />

patagonia.com<br />

4 Salomon XR<br />

Mission 119,95.- Euro<br />

Der XR Mission stützt<br />

bequem die Ferse, bietet<br />

gleichzeitig aber genug Freiraum<br />

für die Zehen. Dadurch sinkt das<br />

Risiko, dass durch Reibungen<br />

Blasen entstehen. Daneben<br />

schützt das Modell dadurch<br />

auch die empfindlichen<br />

Mittelfußknochen, die auf diese<br />

Art nicht gequetscht werden.<br />

Der Salomon ist leicht und<br />

gut belüftet. Er ist mit einem schnellen<br />

Schnürsystem ausgestattet, das<br />

sich einfach im Schuh verstauen<br />

lässt, damit es beim Laufen nicht<br />

stört. Ein fantastischer Allrounder.<br />

salomon.com/de<br />

48/JULI 2012/mensfitness.de


Geländeschuhe<br />

GearBox<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

5 Merrell Moab Gore Tex<br />

110.- Euro<br />

Mit seiner steifen Sohle, den Schutzstegen<br />

und den griffigen tiefen Stollen ist das<br />

beste Einsatzgebiet für den Moab felsiger<br />

und unebener Untergrund. Die gedämpfte<br />

Mittelsohle dämpft den Aufprall, wenn der<br />

Sportler über spitze Felsen klettert. Durch<br />

die ganzen Schutz- und Stützfunktionen<br />

ist der Merrell leider auch ein wenig<br />

schwerfälliger und unflexibler wie die<br />

anderen Modelle. Mit 438 Gramm gehört<br />

er außerdem in die obere Gewichtsklasse.<br />

Dank des widerstandsfähigen und<br />

wasserdichten Gore-Tex-Futters ist er aber<br />

eine tolle Alternative zum herkömmlichen<br />

Wanderschuh.<br />

merrell.com/DE<br />

6 Puma Trailfox 4<br />

85.- Euro<br />

Der relativ günstige Trailfox 4 sieht<br />

auf den ersten Blick mit seinen<br />

Schutzstegen und der Polsterung<br />

ziemlich voluminös aus. Doch er<br />

ist überraschend leicht (323 g) und<br />

bequem. Die über die ganze Sohle<br />

verteilten Stollen bieten auf den<br />

meisten Oberflächen guten Halt, selbst<br />

auf Eis. In ihnen kann sich allerdings<br />

Schlamm festsetzen. Das Fersenteil<br />

hält außerdem den Fuß nicht so gut<br />

wie einige andere unserer Modelle.<br />

Es kann also zu Blasen kommen.<br />

Das reflektierende Obermaterial<br />

ist praktisch für Nachtläufe.<br />

shop.puma.de<br />

7 Saucony ProGrid Xodus<br />

3.0 ca. 130.- Euro<br />

Die Vibram-Außensohle des leichten<br />

Xodus 3.0 sorgt für maximalen<br />

Grip im Gelände. Die tiefen schräg<br />

angeordneten Stollen ziehen sich<br />

über den gesamten Sohlenrand.<br />

Sie stabilisieren den Fuß auch bei<br />

engsten Drehungen und auf feuchtem<br />

Boden. Allerdings laufen sie sich auf<br />

Teer schnell ab. Die Mittelsohle ist<br />

mit 4 Millimetern zwischen Ferse<br />

und Vorderfuß flacher abgesetzt,<br />

was die Belastung beim Aufprall<br />

reduziert. Mit der eingearbeiteten<br />

Platte können Sie zudem bedenkenlos<br />

jeden felsigen Weg überqueren.<br />

saucony.eu/de-DE<br />

8 The North Face Single<br />

Track II ca. 120.- Euro<br />

Das Obermaterial ist bei diesem<br />

Schuh am Knöchel reduziert,<br />

was eine maximale Rotation des<br />

Fußes ermöglicht. Das bedeutet<br />

aber gleichzeitig auch, dass die<br />

Ferse etwas weniger gestützt<br />

wird und sogar ganz aus dem<br />

Schuh herausrutschen kann.<br />

Dennoch schützt der Single<br />

Track II die Ferse vor losen<br />

Steinen. Die dichte Mittelsohle<br />

polstert Ferse und Vorderfuß<br />

sehr gut ab, damit die<br />

Gelenke bei anspruchsvollen<br />

Läufen geschont werden.<br />

thenorthface.com/eu<br />

mensfitness.de/JULI 2012/49


Arbeitspferde<br />

Wer jeden Tag mit dem Rad pendelt, braucht<br />

das richtige Stahlross für sich und seinen<br />

Arbeitsweg. Suchen Sie sich aus diesen tollen<br />

Modellen Ihren Favoriten aus.<br />

Bestes Eingang-Rad<br />

Wilier Pontevecchio<br />

519.- Euro<br />

Dieses Rad hat nur einen Gang,<br />

ist also nicht für jeden geeignet.<br />

An Hügeln tut sich<br />

der Fahrer schwer, und<br />

auch in punkto Geschwindigkeit<br />

hat es seine Grenzen. Das<br />

wunderbar schlichte Design<br />

macht jedoch die fehlende<br />

Gangschaltung vergessen. Dieser<br />

Drahtesel wird sie sicher nicht<br />

über die Pyrenäen tragen. Im<br />

Flachland ist er aber eine<br />

attraktive und wartungsarme<br />

Alternative zum gewöhnlichen<br />

Straßenrad. Frei nach dem Motto:<br />

weniger Teile heißt weniger<br />

Probleme.


Bikes<br />

GearBox<br />

Bestes Klapprad<br />

Brompton S2L ca. 1.000.- Euro<br />

Trotz der ungewöhnlich langen Sattelstütze und der winzigen<br />

40-Zentimeter-Räder fährt sich dieses Brompton dank des<br />

standardmäßigen Radstandes tatsächlich genauso wie ein normales<br />

Fahrrad. Anders als die herkömmlichen Bikes lässt sich das S2L<br />

allerdings zu einem handlichen und überraschend leichten Paket von<br />

585 x 565 x 270 mm zusammenklappen. Es ist damit wie gemacht zum<br />

Transport in der U-Bahn. Auch unter dem Schreibtisch findet es bequem<br />

Platz. Mit im praktischen Paket enthalten ist die Sturmey Archer-<br />

Dreigangschaltung. Wen wundert es da noch, dass das S2L unter den<br />

Klapprädern die Maßstäbe setzt?<br />

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

Giant Defy 4 ca. 600.- Euro<br />

Nicht jeder ist bereit, für ein Rad einen Tausender oder<br />

mehr auf den Ladentisch zu blättern. Preisbewusstere<br />

Pendler sind mit dem Einsteigermodell von Giant sehr<br />

gut bedient. Das Modell kommt ohne viel Firlefanz aus.<br />

Sie werden sich damit vielleicht nicht das Grüne Trikot<br />

auf der Tour de France holen. Doch es ist schwer, zu<br />

diesem Preis ein fähigeres Zweirad zu finden. Das Giant ist<br />

bequem, sieht schnittig aus und hält, was es verspricht.<br />

mensfitness.de/JULI 2012/51


GearBox<br />

Bikes<br />

Bestes Straßenrad<br />

Specialized Roubaix ca. 2.700.- Euro<br />

Die leistungsstarke Rennmaschine für Langstrecken ist<br />

ein Straßenrad der oberen Kategorie. Der Name kommt<br />

von der klassischen Tagestour von Paris nach Roubaix.<br />

Die vollwertige Carbon-Konstruktion von Specialized<br />

stellt die perfekte Mischung aus Tempo und Komfort<br />

dar. Es ist mit dem extrem verlässlichen 105er<br />

Kurbelsatz von Shimano ausgestattet. So kommen Sie<br />

richtig in Fahrt und ziehen die Blicke anderer<br />

Verkehrsteilnehmer auf sich.<br />

Das beste Crossrad<br />

Trek 7.5 FX ca. 800.- Euro<br />

Mit den schnellen 700er Laufrädern,<br />

den leichten Felgen und der<br />

Allwetter-Bereifung fühlt sich das 7.5 FX auf Wegen<br />

genauso zuhause wie auf der Straße. Das gut<br />

ausbalancierte Design und die stoßdämpfende<br />

Gabel sind Teil des verlässlichen und komfortablen<br />

fahrbaren Untersatzes. Der Rahmen ist mit<br />

Halterungen für Schutzbleche ausgestattet,<br />

sodass sich der Fahrer abseits asphaltierter<br />

Strecken vor Dreckspritzern schützen kann.<br />

52/JULI 2012/mensfitness.de


Pflege<br />

GearBox<br />

NEUIGKEITEN<br />

Frischer<br />

Look<br />

Revitalisieren Sie die Haut<br />

mit diesen belebenden<br />

Produkten.<br />

Biotherm Homme<br />

High Recharge Yeux<br />

Der doppelte Espresso<br />

für die Augen. Die<br />

Kombination aus Koffein<br />

und Mangan macht die<br />

schlaffen Lider munter.<br />

ca. 30 Euro für 10 ml<br />

easycosmetic.de<br />

Lab Series-<br />

Produkte<br />

Die Pflegeserie bietet<br />

verschiedene Cremes und<br />

Seren, die Ihnen Ihr<br />

jugendliches Aussehen<br />

zurückgeben und die<br />

Elastizität der Haut wieder<br />

herstellen.<br />

labseries.de<br />

L’Oréal Hydra<br />

Energy Extreme<br />

Feuchtigkeits-Fluid<br />

Der „Turbo-Aufwach-Kick“<br />

verleiht der Haut neue<br />

Energie und reduziert<br />

Spannungen. Das Mittel<br />

stimuliert die Haut mithilfe<br />

von Taurin und Vitamin C.<br />

ca. 12 Euro für 50 ml<br />

amazon.de<br />

NEU<br />

head&shoulders<br />

„Active Sport“<br />

head&shoulders „active<br />

sport“ sorgt für den<br />

Frischekick<br />

„active sport“ mit seiner<br />

Mentholextrakt-Formel<br />

belebt Haar und Kopfhaut. Es<br />

entfernt nicht nur Schuppen,<br />

sondern bietet bereits<br />

während der Haarwäsche<br />

einen kühlen Kopf. Dank der<br />

milden ph-ausgewogenen<br />

Zusammensetzung ist das<br />

Shampoo für die tägliche<br />

Haarwäsche geeignet und<br />

somit perfekt für Sportler<br />

und alle aktiven Männer.<br />

Mit der optimierten<br />

head&shoulders ProClean-<br />

Technologie beseitigt active<br />

sport optimal Schmutz und<br />

Talg, und sorgt somit für<br />

einen optimalen Start in den<br />

Tag. Fit und frisch – was will<br />

man(n) mehr?<br />

UVP: 4,79 Euro<br />

headandshoulders.de<br />

Gewinnt einen<br />

Segeltörn mit<br />

head&shoulders<br />

head&shoulders sorgt nicht nur für einen kühlen<br />

Kopf, sondern schenkt euch jetzt auch mit diesem<br />

Erlebnis-Paket, bestehend aus der Shampoo-<br />

Variante „active sport“ und einem 7-tägigen<br />

Segeltörn rund um Sardinien, pure Frische und<br />

Erholung.<br />

Baden, Schnorcheln und Tauchen rund um<br />

Sardinien! Die traumhafte Route führt entlang der<br />

Costa Smeralda zum Maddalena-Archipel und<br />

über die Straße von Bonifacio nach Korsika. Ihr<br />

Skipper empfängt Sie im Ausgangshafen bei Olbia.<br />

Mögliche Reisetermine liegen zwischen April und<br />

Oktober. Hin- &<br />

Rückflug ab/an<br />

einem deutschen<br />

Flughafen nach<br />

Olbia, außerdem<br />

Begleitung eines Skippers und Unterkunft in einer Doppelkabine auf<br />

der Yacht, Segelanleitung und Seemeilenbestätigung.<br />

Wer Lust hat sich für diesen Traumtrip eine Woche unter die Sonne<br />

Sardiniens zu begeben, der klickt unter www.mensfitness.de auf<br />

Verlosung und gibt seine Kontaktdaten ein.<br />

Stichwort lautet „Segeln“.<br />

Einsendeschluss ist der 9. Juli 2012. Wir wünschen viel Glück!<br />

mensfitness.de/JULI 2012/53


Fett-weg<br />

Spezial<br />

Fastfood muss nicht zwangsläufig schlecht sein. Genauso<br />

wenig, wie gesundes Essen automatisch gut schmeckt.<br />

Willkommen im MF-Restaurant, wo Geschmack und<br />

Gesundheit keine Widersprüche darstellen.<br />

Von Joel Snape<br />

Das größte Problem, das die meisten<br />

Menschen mit gesunder Ernährung<br />

haben, ist der Geschmack. Ganz gleich,<br />

wie gut der gedünstete Brokkoli mit<br />

Hühnerbrust aussehen mag: Wer tagein,<br />

tagaus immer nur das Gleiche isst, bricht<br />

irgendwann einmal ein und macht sich<br />

über den Schinken her. Wir brauchen<br />

also gesunde Rezepte fürs Wochenende,<br />

die nicht die ganze harte Arbeit vom<br />

<strong>Fitness</strong>center zunichte machen, aber<br />

trotzdem lecker schmecken. Die Zeit<br />

ist reif fürs MF-Schnellrestaurant.<br />

Also: einen Hocker geschnappt,<br />

einen Milchshake bestellt und in die<br />

Speisekarte geschaut.<br />

For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />

54/JULI 2012/mensfitness.de


Gesundes Fastfood<br />

Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />

mensfitness.co.uk /MARCH 2011/ 55


Rugby <strong>Fitness</strong><br />

HAUPT-<br />

GERICHT<br />

Gesundes Essen hin oder her: Die Pizza mit extra viel<br />

Käse und allen Fleischsorten ist schwer zu toppen. „Das<br />

Problem bei der Pizza ist die Kruste“, so Chris Shugart,<br />

der die Velocity-Diät entwickelt hat. „Darin befinden sich<br />

überflüssige Kohlenhydrate, die der Körper nur schwer<br />

verarbeiten kann.“ Hier ist eine gesündere Alternative.<br />

Zutaten<br />

Boden<br />

• 1 kg gefrorener Blumenkohl<br />

• 1 Ei aus Freilandhaltung<br />

• 60 g fettarmer Mozzarella<br />

• 30 g geriebener Parmesankäse<br />

• 1 EL getrockneter Oregano<br />

• Sprühöl<br />

Belag<br />

• Tomaten-Basilikum-Sauce<br />

• 60 g fettarmer Mozzarella<br />

• Gesunde Zutaten nach<br />

Wahl: Putenwurst, Pilze, Spinat,<br />

Paprika, Ananas etc.<br />

1<br />

Zubereitung<br />

Heizen Sie den Ofen auf 200 Grad C/<br />

Gasstufe 7 vor.<br />

Den Blumenkohl dünsten, bis er weich ist.<br />

Dann in einer Schüssel mit einer Gabel oder<br />

einem Kartoffelstampfer zerkleinern und das<br />

Wasser so weit wie möglich abseihen. .<br />

Den gestampften Blumenkohl mit den Eiern,<br />

dem Mozzarella, dem Parmesan und dem<br />

Oregano mischen. Alles zu einer Kugel<br />

zusammenkneten und das Wasser herauspressen.<br />

Eine Pizzapfanne mit Öl bestreichen oder<br />

einsprühen. Den Pizzateig in die Pfanne<br />

hineinkneten..<br />

Das Ganze 12 bis 20 Minuten backen, bis der<br />

Teig am Rand braun und knusprig ist.<br />

Dann mit der Sauce bestreichen und mit dem<br />

Mozzarella sowie einer Auswahl der<br />

genannten gesunden Zutaten belegen.<br />

Die Pizza erneut in den Ofen schieben, bis<br />

der Käse geschmolzen ist und die Zutaten<br />

durch sind. Servieren und sofort verzehren.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

56/MARCH 2011/mensfitness.co.uk


Rugby <strong>Fitness</strong><br />

Gesundes Fastfood<br />

BEILAGE<br />

Die guten alten Pommes sind so ziemlich das Ungesündeste, was Sie<br />

essen können. Sie enthalten viele stärkehaltige Kohlenhydrate, werden<br />

oft in sehr künstlichen Transfetten gekocht und müssen tief ins Ketchup<br />

oder die Majo getunkt werden, um überhaupt nach etwas zu schmecken.<br />

Mit hausgemachten Kartoffel-Pommes lassen sich all diese Probleme<br />

umgehen. Sie stecken voller Vitamin A, enthalten viele Antioxidantien<br />

und stellen eine tolle Beta-Carotin-Quelle dar. Außerdem schmecken sie<br />

einfach fantastisch.<br />

Zutaten<br />

• 1 große Süßkartoffel<br />

• Meersalz (grob)<br />

• Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

• Olivenöl<br />

Heizen Sie den Ofen auf<br />

220 Grad C vor. Ob Sie die<br />

Kartoffel schälen oder mit Schale<br />

essen wollen, liegt ganz bei<br />

Ihnen. In jedem Fall müssen die<br />

Kartoffeln abgespült und<br />

sorgfältig getrocknet werden.<br />

Sonst nehmen sie nicht genug<br />

1<br />

Olivenöl auf.<br />

Dann von der Spitze der<br />

Kartoffeln eine dünne<br />

Scheibe abschneiden. Pommes<br />

mit spitzen Enden würden<br />

nämlich nur verbrennen. Die<br />

Kartoffel als Nächstes halbieren<br />

und in etwa einen Zentimeter<br />

dicke Streifen zerschneiden.<br />

2<br />

Zubereitung<br />

Die Pommes nun in eine<br />

Schüssel geben und<br />

würzen. Danach mit dem Öl<br />

beträufeln, bis sie glänzen.<br />

Übertreiben Sie es aber nicht mit<br />

3<br />

dem Öl.<br />

Die Pommes dann auf<br />

einem Backblech<br />

ausbreiten. Die Kartoffelstreifen<br />

sollten einander nicht berühren,<br />

4<br />

da sie sonst breiig werden.<br />

Das Blech zwölf Minuten<br />

lang in den Ofen schieben.<br />

Dann alle Pommes frites wenden<br />

und weitere zehn Minuten<br />

backen. Um die Pommes richtig<br />

knusprig zu bekommen, müssen<br />

Sie etwas herumexperimentieren<br />

– nicht jeder Ofen ist gleich<br />

schnell.<br />

5<br />

HAUPT-<br />

GERICHT<br />

Das Schlimmste am Burger ist das Brötchen. Sie sollten es weglassen,<br />

hochwertiges Fleisch verwenden und Obst und Gemüse als Beilage<br />

verwenden. Dann sind alle Voraussetzungen für eine vollwertige Mahlzeit<br />

im Stil der Steinzeitdiät erfüllt. Diese Ernährungsphilosophie geht davon<br />

aus, dass der Mensch mit den Essgewohnheiten seiner steinzeitlichen<br />

Vorfahren am besten bedient ist.<br />

Zutaten<br />

BURGER<br />

• 500 g mageres Rinderhack (für vier<br />

Burger)<br />

• 1 Ei aus Freilandhaltung<br />

(leicht geschlagen)<br />

• 1 TL Paprikagewürz<br />

• TL Meeressalz<br />

• 1 TL gemahlener schwarzer Pfeffer<br />

• 1 TL Oregano<br />

• 1 rote Paprika (zerstoßen)<br />

• Knoblauchpulver<br />

• 1 TL Olivenöl<br />

BELAG<br />

Avocados • Käse • Tomaten<br />

Das Hackfleisch mit dem<br />

Ei und den Gewürzen<br />

vermischen und daraus Burger<br />

1<br />

formen.<br />

Eine Bratpfanne<br />

erhitzen, sodass sie<br />

zischt, wenn Sie einen Tropfen<br />

Wasser hineingeben. Das<br />

Olivenöl und die Burger in die<br />

2<br />

Pfanne geben.<br />

Die Burger je nach<br />

Stärke und<br />

gewünschtem Bräunungsgrad<br />

auf jeder Seite etwa fünf<br />

Minuten lang kochen. Die<br />

Pfanne zudecken, damit das<br />

Fleisch nicht austrocknet.<br />

3<br />

Zubereitung<br />

Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />

mensfitness.co.uk /MARCH 2011/ 57


Rugby <strong>Fitness</strong><br />

Gesundes Fastfood<br />

DESSERT<br />

Der Supershake des Ernährungsexperten Nate Green sorgt für eine zusätzliche<br />

Kalorien- und Eiweißzufuhr. Er stellt eine der einfachsten Methoden dar, um an<br />

Muskelmasse zuzulegen. Er ist mehr als eine einfache Mischung aus Eiweißpulver<br />

und Wasser. Der Supershake fasst Eiweiß, Ballaststoffe, gesunde Fette und<br />

Antioxidantien in einer wachstumsfördernden Formel zusammen. Daneben gehen Sie<br />

damit den Transfetten aus dem Weg, den die meisten Shakes enthalten.<br />

1<br />

Zutaten<br />

• 200 ml ungesüßte Mandelmilch<br />

• 2 EL Schokoladen- Eiweißpulver<br />

• 2 TL naturbelassene<br />

Erdnussbutter<br />

• 1 TL gemahlene Leinsamen<br />

• 1 TL unbehandelte gemischte<br />

Nüsse<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten in einen Mixer<br />

geben. Wahlweise können<br />

Sie noch Eis hinzugeben: Mit 1 bis<br />

4 Eiswürfeln zaubern Sie sich<br />

einen leichten, erfrischenden<br />

DESSERT<br />

Shake, mit 5 bis 10 Eiswürfeln<br />

wird die Mischung etwas dicker.<br />

Wenn der Mixer zu schwach ist,<br />

hilft etwas kaltes Wasser zum<br />

Verdünnen.<br />

2<br />

Anschließend die Zutaten<br />

mixen. Wenn es eher ein<br />

dicker Shake sein soll, hilft Ihnen<br />

der „Pulse“-Knopf am Mixer (falls<br />

vorhanden).<br />

3<br />

Es lohnt sich auch, mit<br />

anderen Rezepten<br />

herumzuexperimentieren. Noch<br />

gesünder wird der Drink mit<br />

Trockenobst (z. B. erhältlich unter<br />

tro-kost.de), das mit Tiefkühlobst<br />

kombiniert den Geschmack<br />

kaum beeinträchtigt. Zimt oder<br />

gemahlene Kaffeebohnen<br />

verleihen dem Getränk<br />

zusätzlichen Pep.<br />

Es gibt Unmengen von Rezepten für zuckerfreie Eiscreme. Allerdings<br />

sind diese oft ein wenig kompliziert. Sie müssen dafür oft stundenlang<br />

Eiweiß zu Schaum schlagen. Die folgende Variante ist einfacher und<br />

trotzdem lecker. Sie kann mit Obst oder Nüssen zu einem gesunden<br />

Gaumenschmaus verwandelt werden.<br />

Zutaten<br />

EISCREME<br />

• 3 geschälte Bananen (reif<br />

oder sogar überreif)<br />

• 100 ml Kokosmilch (nicht<br />

fettreduziert)<br />

• 1 TL Vanilleextrakt<br />

DEKORATION<br />

• Blaubeeren<br />

• Erdbeeren<br />

• Walnuss-Stücke<br />

For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />

1<br />

Die Bananen in Alu- oder<br />

Frischhaltefolie mindestens fünf<br />

Stunden lang einfrieren.<br />

Wenn sie komplett durchgehärtet<br />

sind, können Sie mit der Eiscreme<br />

beginnen. Hierfür die Bananen, die<br />

Kokosmilch und das Vanilleextrakt in<br />

einem Mixer so lange mischen, bis die<br />

2<br />

Creme nicht mehr klumpt.<br />

Das Eis direkt verzehren oder in<br />

einem abgedeckten Gefäß<br />

einfrieren. Die gefrorene Eiscreme<br />

20 Minuten vor dem Verzehr aus der<br />

3<br />

Kühlung nehmen.<br />

4<br />

Zubereitung<br />

Nach Belieben mit Beeren oder<br />

Walnuss-Stücken dekorieren.<br />

58/MARCH 2011/mensfitness.co.uk


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MARCH 2011/


Eugen Sandow<br />

Eugen Sandow beeindruckte die Welt mit seinen<br />

Leistungen als Kraftsportler. Viele sehen in ihm den<br />

Erfinder des heutigen Bodybuilding. Bringt uns das<br />

Wissen dieses gebürtigen Preußen heute noch etwas?<br />

Von David Waller<br />

m heutigen Bodybuilding ist der begehrteste Titel der Mr. Olympia. Nach<br />

jahrelangem Training winken dem Gewinner dieses Titels mehrere Tausend<br />

Dollar Preisgeld und Sponsorenverträge. Im Fall des siebenmaligen<br />

Champions Arnold Schwarzenegger sogar noch mehr. Dabei sieht die Trophäe<br />

an sich eigentlich ganz schlicht aus: Sie besteht aus einem schnurrbärtigen<br />

Mann, der eine riesige Langhantel in der rechten Hand hält und nur mit einem<br />

Feigenblatt bekleidet ist. Die kleine Statue wird auch als „Sandow“ bezeichnet.<br />

Namensgeber der Statuette war der erste echte Bodybuilder. Sandow hatte ein eigenes<br />

Trainingszentrum, gab Magazine heraus und benutzte sogar schon Ergänzungsmittel. Er war<br />

ein weltbekannter Muskelmann und Varietékünstler. In seinem Institute of Physical Culture<br />

in London bot er persönliche <strong>Fitness</strong>beratung an. Zu seinen berühmten Bewunderern zählten<br />

Arthur Conan Doyle, Erfinder der Romanfigur Sherlock Holmes, sowie Georg V. In einem<br />

seiner vielen Bücher gibt er vor, einmal einhändig ein Pferd gestemmt und in San Francisco<br />

gegen einen Löwen gekämpft zu haben. Die Damenwelt betörte er auf beiden Seiten des<br />

Atlantiks. Doch wer war Eugen Sandow wirklich? Und woher hatte er seine phänomenale<br />

körperliche Form?<br />

Preußische Revolution<br />

Sandows Geburtsort lag nach eigenen Angaben im preußischen Königsberg (dem heutigen<br />

russischen Kaliningrad). Dort kam er im Jahr 1867 als Friedrich Wilhelm Müller und Sohn<br />

eines Juweliers zur Welt. Eines Tages riss er von zuhause aus und begann mit dem, was er als<br />

seine körperlichen Lehrjahre bezeichnete. Er verdingte sich in Belgien, Holland, Frankreich<br />

und Italien als Muskelmann im Zirkus, war Ringkämpfer und stand Malern Modell, bevor ihn<br />

ein angloamerikanischer Künstler namens E. Aubrey Hunt entdeckte. Das war 1889 an einem<br />

Strand von Venedig, wo Sandow in Badehosen herumspazierte.<br />

Hunt war so beeindruckt, dass er Sandow als Modell für ein Porträt eines römischen<br />

Gladiators engagierte. Danach berichtete er ihm von einem Wettkampf in der Royal Aquarium<br />

Music Hall in Westminster. Dort forderte ein weiterer Muskelmann namens Samson seine<br />

Konkurrenten heraus, um den stärksten Mann der Welt zu ermitteln.<br />

Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 61


Sandow reiste nach London und gewann den Wettkampf. Dieser<br />

bestand in einhändigen Kurzhantelübungen, Langhantelpressen<br />

und dem Zerreißen von Stahlketten. Direkt im Anschluss erhielt<br />

er einen Vertrag für eine dreimonatige Show im Alhambra<br />

Theatre am Londoner Leicester Square. In den folgenden beiden<br />

Jahren entwickelte er sich zum Varieté-Phänomen. Mit einem<br />

Feigenblatt und einem Trikot bekleidet stellte Sandow die Posen<br />

griechischer und römischer Statuen nach. Dabei stellte er seine<br />

Kraft unter Beweis, indem er Kartenstapel und Ketten zerriss,<br />

Eisenstangen verbog und mit dem Rücken Pferde stemmte.<br />

Er entfachte beim britischen Publikum regelmäßig<br />

Begeisterungsstürme. Ein Zeitungartikel aus dem Jahr 1890<br />

berichtet von Sandows Vorstellung: „Die entzückte Damenwelt war<br />

hingerissen und betört. In den hinteren Reihen sprangen sie von<br />

ihren Stühlen. Allerorten hallten begeisterte Stoßseufzer wieder.<br />

Frauenhände klatschten wie wild, bis die Handschuhe rissen. Und<br />

als der spärlich in schwarz und<br />

weiß gekleidete Sandow die<br />

Muskelberge seiner Arme zum<br />

Erzittern brachte, da war es<br />

ganz um sie geschehen!“ Als<br />

Sandow später in Nordamerika<br />

unterwegs war, zahlten ihm die<br />

Damen der High Society einen<br />

Aufpreis, um nach der Show<br />

private Backstage-Vorstellungen<br />

zu sehen. Dort durften sie auch<br />

seine Muskeln anfassen.<br />

Griechische Vorbilder<br />

Sandows stattliche Figur war kein Zufall. Nachdem er klassische<br />

Skulpturen studiert und vermessen hatte, folgte er dem „griechischen<br />

Ideal“. Dieses bestand in einem vorgegebenen Muskelverhältnis,<br />

das die Form des perfekten Mannes beschrieb. Damit war er der<br />

erste Muskelmann, der absichtlich an seinem Körper arbeitete,<br />

um eine optisch beeindruckende Muskulatur aufzubauen.<br />

Nicht nur in dieser Hinsicht war er seiner Zeit voraus. Sein<br />

System, das er am Institute of Physical Culture unter die Leute<br />

brachte, beruhte auf mehrfachen Wiederholungen einzelner<br />

Übungen mit relativ geringen Gewichten. Darin unterschied er<br />

sich von einem Großteil seiner Zeitgenossen. Schwarzenegger<br />

meinte einmal: „Vor Sandow machte keiner mehr als zwei<br />

Wiederholungen. Alle gingen davon aus, dass man sich nur das<br />

schwerstmögliche Gewicht schnappen und ein Mal hochheben<br />

muss. Dann wartete man drei bis vier Minuten, bis sich der<br />

Körper wieder erholt hatte, und machte genauso weiter. Sandow<br />

war der erste, der 50 Wiederholungen in einem Zug machte.“<br />

Das war laut Sandows Aussagen für ihn auch der logische Weg.<br />

Sein Training basierte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

des menschlichen Körpers. Er kannte sich sehr genau in der<br />

Anatomie aus. Seine Zeitgenossen verblüffte er ein ums andere<br />

Mal, indem er einzelne Muskeln benannte und präsentierte.<br />

Genauso beeindruckend waren seine erkenntnisreichen<br />

Diagramme, mit denen er seine Übungen beschrieb.<br />

Außerdem stellte er klar heraus, dass sein Übungssystem jedem<br />

ohne große Spezialausrüstung zugänglich ist. Das Wichtigste<br />

war nur ein Satz Kurzhanteln oder Fingerhanteln, im Idealfall die<br />

patentierte Sandow-Fingerhantel. Diese bestand aus „zwei<br />

Hälften, in einem Abstand von 4 Zentimeter, in deren<br />

Zwischenraum sich eine kleine Stahlfeder befindet“.<br />

Es gab eine ganze Palette solcher Hanteln von billig<br />

bis teuer, sowohl für Frauen als auch für Männer.<br />

Ich konnte ein makellos<br />

erhaltenes Paar seiner<br />

Hanteln erwerben. Sie<br />

„Die Damen der<br />

High Society zahlten einen<br />

Aufpreis, um nach der Show<br />

private Backstage-Vorstellungen<br />

zu sehen.“<br />

bestehen aus glänzendem<br />

mit Nickel überzogenem<br />

Stahl. Jede hat sechs Federn,<br />

und die Ledergriffe weisen<br />

Gebrauchsspuren auf. Als<br />

ich zum ersten Mal die<br />

gesamte Abfolge von 19<br />

unterschiedlichen Übungen<br />

absolvierte, unterschätzte<br />

ich das Training. Ich dachte<br />

mir nichts dabei und machte<br />

gleich 20 Wiederholungen pro Übung. Danach fühlte ich mich<br />

quicklebendig. Mir war nicht bewusst, was für ein anstrengendes<br />

Workout ich gerade durchlaufen hatte. Am nächsten Tag konnte<br />

ich mich dann kaum bewegen. Ich hatte Muskelkater an völlig<br />

untypischen Stellen. Mit Sandows Methode hatte ich also Muskeln<br />

trainiert, von denen ich zuvor bestenfalls einmal etwas gehört hatte.<br />

Beim nächsten Mal machte ich nur acht bis zehn Wiederholungen<br />

pro Übung. Mir tat am nächsten Tag immer noch alles weh. Doch ich<br />

merkte, dass mir die Einheit einen so konzentrierten <strong>Fitness</strong>-Schub<br />

gegeben hatte, wie ich es aus dem Studio bisher nicht kannte.<br />

Ich absolviere inzwischen seit mehreren Monaten jeden Tag<br />

das komplette Workout. Es ist mit der Zeit merklich einfacher<br />

geworden, und ich bin auch fitter. Bei der Einheit geht es darum,<br />

die beiden Hantelhälften während des gesamten Workouts fest<br />

zusammengepresst zu halten. Der moderne Bodybuilder wird hier<br />

das Konzept der „Irradiation“ wiedererkennen: Es ist möglich, einen<br />

Sandow war ein erfolgreicher<br />

Geschäftsmann, der<br />

Ausrüstung, Bücher und<br />

Personal Training verkaufte.<br />

/MARCH 2011/


Für Sandow als Gründer<br />

des Bodybuilding war die<br />

Kraft genauso wichtig<br />

wie die Form.<br />

Eugen Sandow<br />

Sind Sandows Ratschläge noch mit der modernen<br />

Trainingstheorie vereinbar? Der Trainer und Sandow-Fan<br />

Andy McKenzie sagt uns, was er darüber denkt.<br />

Sandow Worte „Es ist schlecht, immer mit demselben Gewicht zu trainieren.<br />

Die Muskeln brauchen manchmal moderate Gewichte, manchmal richtig große<br />

Lasten. Die Natur kümmert sich dann darum, dass der Körper kräftiger wird.“<br />

McKenzie Worte „Sandow liegt hier genau richtig. Jeder Trainingsplan<br />

muss eine progressive Überlastung beinhalten. Sei es durch<br />

Volumensteigerung zum Hypertrophietraining oder durch höhere Intensität<br />

für den Kraftaufbau. Außerdem sind die Zuwächse in der Tat immer nur<br />

kurzlebig, wenn der Sportler keine kleinen Regenerationsphasen in die<br />

Trainingswoche mit einbaut. Eine andere Möglichkeit ist eine komplette<br />

Regenerationswoche in einem mittelfristigen Trainingszyklus, gefolgt<br />

von einem vier- bis sechswöchigen Trainingsblock. Das Geheimnis des<br />

Erfolges lautet immer: Der Körper braucht Zeit, um sich anzupassen.“<br />

Sandows Worte „Gönnt sich der Mensch zu wenig Schlaf,<br />

verbrennt er alle seine Reserven. Ein solches Verhalten kommt einer<br />

Verschwendung natürlicher Lebenskräfte gleich. Es ist notwendig,<br />

die besten Bedingungen für den Schlaf zu kultivieren.“<br />

McKenzies Worte „Viele Menschen lassen die wichtigste aller<br />

Regenerationsmaßnahmen außer Acht, deren Bedeutung Sandow schon<br />

vor über 100 Jahren erkannte. Im Schlaf erholt sich der Körper. Er repariert<br />

sich selbst und schüttet dabei viele Wachstumshormone aus. Wichtig ist<br />

die Regelmäßigkeit. Das ideale Schlafzimmer ist außerdem wie eine Höhle:<br />

dunkel und frei von Fernsehern, Computern und Handys. Nehmen Sie nichts<br />

mit ins Bett, was Sie an die Arbeit erinnert. Dadurch werden Sie auf lange<br />

Sicht produktiver. Die Erfolgskurve im Training wird steil ansteigen.“<br />

Muskel stärker anzuspannen, wenn die umliegenden Muskelgruppen<br />

mitarbeiten. Das ist auch der Grund, warum mit einem festeren Griff<br />

beim Bankdrücken größere Gewichte gehoben werden können.<br />

Körperkultur<br />

Genau diese Art von Ergebnissen haben Sandow zur Legende<br />

gemacht. Den Weg zu seinem <strong>Fitness</strong>-Salon in London fanden<br />

sowohl Könige als auch Kronprinzen. Zehntausende von Menschen,<br />

die sich seinen Privatunterricht nicht leisten konnten, bezogen<br />

seine <strong>Fitness</strong>kurse per Post. Sandow war ein Studienobjekt für<br />

Wissenschaftler und Künstler zugleich. Sie erklärten ihn nicht<br />

nur zum starken Mann, sondern auch zum perfekten Vorbild<br />

männlicher Schönheit. Vor ihm glaubte niemand, dass sich mit<br />

dem menschlichen Körper die Perfektion klassischer Kunst<br />

kopieren ließe. Die Künstler wollten ihn unbedingt auf die<br />

Leinwand bannen, während die Bildhauer Schlange standen,<br />

um seine Formen in Stein zu meißeln. Das naturhistorische<br />

Natural History Museum in London stellte einen Gipsabdruck<br />

seines Körpers als Idealbild des kaukasischen Mannes aus.<br />

Sandows Worte „Die Turnhalle hat ihren Wert, wenngleich ich<br />

wenig Vertrauen in die Gymnastik habe, wie sie derzeit gelehrt wird.<br />

Sie bringt nicht die Muskeln fürs alltägliche Leben hervor.“<br />

McKenzies Worte „Gut möglich, dass das Gymnastiktraining im 19.<br />

Jahrhundert nicht das Gelbe vom Ei war. Doch heutzutage sind einfache<br />

Gymnastikübungen eine gute Grundlage für Eigengewichtsübungen. Und<br />

die ideale Voraussetzung zum Aufbau eines fantastischen Körpers mit<br />

einfachen aber effektiven Mitteln. Man denke nur einmal an Klimmzüge<br />

und Dips. Wenn ich dann noch ein paar einarmige Trageübungen<br />

und das Schlittenziehen dazunehme, habe ich schon ein fabelhaftes<br />

komplettes Programm, das unglaubliche Ergebnisse liefert.“<br />

Sandows Worte „Ich glaube, dass die Natur am besten weiß,<br />

was wir essen und trinken sollen. Vorausgesetzt, wir übertreiben<br />

es nicht mit dem Essen und Trinken, kann es nie falsch sein, dem<br />

Körper das zu geben, was ihm der gesunde Appetit befiehlt.“<br />

McKenzies Worte „Da industriell verarbeitete Nahrung Mitte des<br />

20. Jahrhundertes erfunden wurden, hatte Sandow vom damaligen<br />

Standpunkt aus gesehen Recht. Wer sich heutzutage aber zu Junkfood<br />

verleiten lässt, kann durchaus kräftig danebenliegen. Die künstlichen<br />

Lebensmittel manipulieren nämlich den natürlichen Appetit. Halten Sie<br />

sich besser an frisches Obst, Gemüse und Fleisch. So ist sichergestellt,<br />

dass der Körper das bekommt, was er zum Training braucht.“<br />

Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic


Eugen Sandow<br />

Fotografie David Waller, Getty<br />

Bei einem Besuch Sandows in den USA drehte Thomas<br />

Edison mit ihm einen der ersten Filme. Zu Tausenden waren<br />

Postkarten mit ihm als Motiv im Umlauf. Im heißen Sommer<br />

des Jahres 1893 kam Sandow nach New York. Er verbrachte<br />

sieben der darauffolgenden 15 Jahre in Nordamerika, wo er<br />

neue Maßstäbe fürs männliche Schönheitsideal setzte.<br />

Trotz seiner Erfolge in Nordamerika wählte er London als festen<br />

Wohnsitz. Er heiratete eine Engländerin und nahm schließlich die<br />

britische Staatsbürgerschaft an. Im Jahr 1896 gründete er das Institute<br />

of Physical Culture im schicken Londoner Stadtteil St. James‘s. Dort<br />

gingen verschiedene Damen und Herren ein und aus, um eine Art<br />

spätviktorianisches Workout zu absolvieren. Sandow verfasste<br />

eine Reihe von Bestsellern, darunter auch den Titel „Kraft und wie<br />

man sie erlangt“. Bei Herausgabe des Buches hatte Sandow sein<br />

System auf 18 einfache Übungen heruntergebrochen. „Der Körper<br />

will genauso ausgebildet werden wie ein Schüler. Diese Ausbildung<br />

kann nur durch eine Reihe von Übungen bewerkstelligt werden“, so<br />

seine Philosophie. Der Titel wurde zuerst im Jahr 1897 veröffentlicht.<br />

Zu Lebzeiten Sandows gab es vier weitere<br />

Auflagen, während das Buch auch in andere<br />

Sprachen übertragen wurde. Zwischen<br />

1898 und 1907 brachte Sandow außerdem<br />

sein „Magazine Of Physical Culture“<br />

heraus, ein Magazin für Körperkultur.<br />

<strong>Fitness</strong>produkt Sandow<br />

Zum damaligen Zeitpunkt waren die<br />

meisten Männer träge. Sie lebten ungesund<br />

und waren nicht diszipliniert genug, um<br />

ihre Körper zu trainieren. Sandow wollte<br />

mit seinem System zur persönlichen<br />

Entwicklung aus Schwächlingen Männer machen, die vor<br />

Gesundheit und Kraft strotzen. Sandows Magazin enthielt Artikel<br />

zum Radfahren, Rudern, Hurling (eine Art Hockey), Fußball-, Golfund<br />

Cricketspielen, Klettern und zahlreichen anderen Sportarten.<br />

William Bankier<br />

Der „schottische<br />

Herkules“ und Akrobat<br />

forderte Sandow einst<br />

zum Ringkampf heraus.<br />

Er gab vor, einmal mit<br />

Hilfe von Lederriemen<br />

einen Elefanten<br />

hochgehoben zu haben.<br />

Heißer Tipp „Für die<br />

Wadenmuskulatur gibt<br />

es keine bessere Übung<br />

als Seilspringen auf den<br />

Fußballen.“<br />

Sandow war vor 100 Jahren der<br />

berühmteste Muskelmann. Doch es gab<br />

auch andere Anwärter auf den Thron.<br />

Martin Burns<br />

Burns „der Farmer“ wurde<br />

im amerikanischen<br />

Bürgerkrieg geboren.<br />

Er war der beste<br />

amerikanische Ringer<br />

und soll über 6.000<br />

Kämpfe gewonnen haben.<br />

Heißer Tipp „Bei<br />

Muskelkater empfiehlt<br />

es sich, trotzdem zu<br />

trainieren, wenn auch<br />

mit geringerer Intensität.<br />

Die Schmerzen gehen<br />

dann vorüber.“<br />

Sandow war unter<br />

Künstlern und Bildhauern<br />

ein gefragtes Modell.<br />

„Sandow wollte mit seinem<br />

System zur persönlichen<br />

Entwicklung aus Schwächlingen<br />

Männer machen, die vor<br />

Gesundheit und Kraft strotzen.“<br />

Thomas Inch<br />

Einer der wenigen<br />

Männer, die angeblich<br />

stärker waren als Sandow.<br />

Inch erfand unter anderem<br />

eine eigene Hantel mit<br />

extra dickem Griff, die<br />

Berichten zufolge niemand<br />

außer ihm heben konnte.<br />

Heißer Tipp „Laden Sie<br />

einige interessierte<br />

Freunde zu sich ins Studio<br />

ein. Vor Zuschauern sind<br />

die Leistungen immer<br />

besser – ganz gleich, wie<br />

klein das Publikum ist.“<br />

Den „Erholungssport“ betrachtete er<br />

allerdings mit Geringschätzung.<br />

Sandow entwickelte eine Kette<br />

lizenzierter <strong>Fitness</strong>-Schulen.<br />

Außerdem betrieb er einen<br />

Versand, über den er<br />

alles vom Stretching-Equipment<br />

über die Bodylotion bis hin zu Kakao,<br />

Schokoladenpulver und Zigarren<br />

verkaufte. Das Schokoladenpulver<br />

fand zwar keinen großen<br />

Anklang. Doch allgemein hatte er<br />

mit seinem Geschäft recht schnell Erfolg. So wurde er zum<br />

wohlhabenden britischen Gentleman und Förderer des<br />

Forschers Ernest Shackleton. Außerdem freundete er sich mit<br />

Lord Esher und dem britischen Schriftsteller Sir Arthur Conan<br />

Doyle an. Im Jahr 1901 trug er den weltweit ersten professionellen<br />

Bodybuilding-Wettkampf aus. Die „Great Competition“ fand<br />

in der Royal Albert Hall statt. Als Juroren betätigten sich Sir<br />

Arthur Conan Doyle und der Bildhauer Sir Charles Lawes.<br />

Im März 1911 wurde er zum Professor für wissenschaftliche<br />

und körperliche Kultur für König Georg V. ernannt.<br />

Großes Vermächtnis<br />

Sandows Ruhm überdauerte aber die Zeit nicht. Im Jahr<br />

1925 starb er an einem Schlaganfall. Er wurde in einem<br />

bescheidenen Grab auf dem Friedhof von Putney Vale<br />

begraben. Das einst so begeisterte Publikum vergaß ihn<br />

schnell wieder. Sein Erbe wurde allerdings durch Bodybuilder<br />

und Kraftsportler weiterhin in Ehren gehalten, die seinen<br />

mächtigen Einfluss auf die Körperkultur anerkannten. Gegen<br />

Ende des 20. Jahrhunderts kam dann die Generation der<br />

Schwarzeneggers, die ihre Erfolge im Bodybuilding auf die<br />

Traumfabrik übertrugen und dem Krafttraining zu neuem Ruhm<br />

verhalfen. So kam Sandows Vermächtnis zu neuen Ehren.<br />

Moderne <strong>Fitness</strong>trainer können mittlerweile sein „System<br />

Of Physical Training“ auf Kindle nutzen, während in Online-<br />

Auktionen regelrechte Schlachten um die Originale seiner<br />

Anatomie-Schaubilder wüten. In einer Zeit, in der die<br />

Menschheit erneut Gefahr läuft, träge und passiv zu werden,<br />

ist Sandows 100 Jahre altes Erbe aktueller als je zuvor.<br />

„Der perfekte Mann – Muskeln<br />

und Leben des Eugen Sandow,<br />

einem viktorianischen<br />

Kraftmenschen“ von David Waller<br />

wird herausgegeben (in eglischer<br />

Sprache) von Victorias Secrets,<br />

www.victorianstrongman.com.<br />

64/JULI 2012/mensfitness.de


PRO-TALK<br />

SCHWIMMEN<br />

GO FOR<br />

GOLD<br />

Open Water-Schwimmer und deutsche Goldhoffnung Thomas<br />

Lurz fiebert dem großen Moment entgegen: Dem Start bei<br />

den Olympischen Spielen 2012 in London. Nachdem er bei<br />

den letzten Spielen in Peking eine hervorragende Bronzemedaille<br />

gewonnen hatte, möchte er dieses Jahr auf der höchsten Stufe des<br />

Treppchens stehen. Im Gegensatz zum Bahnschwimmen, sind die<br />

Verhältnisse beim Schwimmen im offenen Wasser und auf eine lange<br />

Distanz umso härter und unvorhersehbarer. Wie man diese Umstände<br />

am besten bewältigt, erzählte uns Thomas im Interview.<br />

Von Oliver Bloss<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 65


„Gold für Thomas Lurz in London! “ Wie hoch stehen die<br />

Chancen, diese Schlagzeile im Sommer zu lesen?<br />

Ich hoffe sehr hoch. Es ist letztendlich alles drin. Ich kenne meine<br />

Konkurrenten und kann mich dementsprechend darauf einstellen.<br />

Zudem habe ich schon öfters gegen sie gewonnen als anders herum.<br />

Aber natürlich wird es sehr schwer und hart werden. Es ist nur ein<br />

einziges Rennen und bei dem muss alles passen. Da es sehr knapp<br />

werden kann ist ein bisschen Glück sicherlich nicht von Nachteil.<br />

Grundsätzlich darf man aber niemanden unterschätzen, schon gar<br />

nicht bei den Olympischen Spielen.<br />

Nach Bronze bei den Olympischen Spielen in Peking 2008,<br />

welche Bedeutung haben die Spiele in London für dich?<br />

Eine sehr große Bedeutung, denn es ist für mich die zweite Möglichkeit<br />

Gold zu gewinnen. In Peking wurde das Open Water-Schwimmen zum<br />

ersten Mal als olympische Disziplin ausgeführt. Natürlich kommt hinzu,<br />

dass ich bei Olympia bisher noch nie eine Goldmedaille gewinnen konnte<br />

und dementsprechend motiviert bin.<br />

Wen gilt es zu schlagen? Wer sind deine größten<br />

Konkurrenten?<br />

Das ist natürlich schwer zu sagen. Aber der Grieche Spiridon Gianiotis,<br />

zwei russische Schwimmer und ein Kanadier sind wahrscheinlich die<br />

größten Herausforderer. Sicherlich wird noch der ein oder andere Athlet<br />

unter dem olympischen Banner über sich hinauswachsen und eventuell<br />

für eine Überraschung sorgen. Im Endeffekt ist jeder Schwimmer mit<br />

Vorsicht zu genießen.<br />

Wie sieht deine Vorbereitung aus, speziell in den letzten<br />

drei Monaten vor dem Wettkampf?<br />

Die Wettkämpfe sind die eigentliche Grundlage der Vorbereitung.<br />

Ich werde noch ein paar Weltcup-Rennen schwimmen und<br />

an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen. Ansonsten<br />

ändert sich nicht allzu viel. Ich versuche gesund zu bleiben und<br />

bestmöglichste Trainingsergebnisse abzuliefern. Im Grunde ist<br />

die Basis schon längst geschaffen und jetzt geht es darum, am<br />

Tag X auf den Punkt fit zu sein und eine möglichst optimale<br />

Performance abzuliefern.<br />

Welche Art von Konditionstraining betreibst du außerhalb des<br />

Wassers?<br />

Da mache ich eigentlich nicht viel, da der Großteil meines Trainings im Wasser<br />

stattfindet. Ich fahre zweimal pro Woche Ergometer-Fahrrad. Dafür nehme ich<br />

mir in etwa zwischen 45 und 90 Minuten Zeit. Aufgrund der Verletzungsgefahr<br />

benutze ich auch kein Mountainbike oder Rennrad. Die Sturzgefahr ist im Freien<br />

einfach zu hoch.<br />

Wie viel Zeit verbringst du im Kraftraum, und welchen<br />

Muskelgruppen widmest du die meiste Aufmerksamkeit?<br />

Krafttraining betreibe ich 2-3 Mal in der Woche. Da kümmere ich mich<br />

in erster Linie um Brust, Lat, Trizeps, Bizeps und Schultern. Dies sind die<br />

wichtigsten Muskelgruppen für einen Schwimmer. Hinzu kommen Übungen, um<br />

beispielsweise Schulterschmerzen zu vermeiden. Reha-Übungen sind ebenfalls<br />

fester Bestandteil des Programms. Meistens sind es drei Sätze mit<br />

10 Wiederholungen. Die Muskulatur muss darauf vorbereitet sein, gut zwei<br />

Stunden schwimmend (inklusive Wellengang) zu überstehen.<br />

Kann zu viel Muskelmasse die Beweglichkeit im Wasser<br />

einschränken?<br />

Definitiv. Vor allem wenn ich im Krafttraining übertreibe. Wird im Hypertrophie-<br />

Training zu intensiv gearbeitet, macht sich das im Schwimmtraining negativ<br />

bemerkbar. Man sollte genau den Mittelweg finden. Da hilft auch die Erfahrung,<br />

denn jeder verkraftet es etwas unterschiedlich. Das Training sollte aber auch hart<br />

sein und man sollte schon bis an seine Grenzen gehen.<br />

Wie wichtig ist das Techniktraining auf der Langstrecke?<br />

Technik ist sehr wichtig. Ich denke auch, dass ich ein gewisses Talent für<br />

Langstrecken habe. Schon als kleiner Junge bemerkte ich, dass ich besser war als<br />

die Anderen je länger die Strecke ausfiel. Egal ob im Laufen oder Schwimmen.<br />

Aufgrund des Verhaltens des offenen Wassers unterscheidet sich die Technik<br />

allerdings vom herkömmlichen Beckenschwimmen. Es benötigt eine gewisse<br />

Eingewöhnungszeit um die äußerlichen Gegebenheiten einzuschätzen und auch<br />

umsetzen zu können. Das fängt schon beim Geradeausschwimmen und der<br />

Orientierung an. Dies muss beispielsweise auch geübt werden. Man sollte auch<br />

den richtigen Abstand zu anderen Schwimmern einhalten um nicht in einen Sog<br />

zu kommen. Das sogenannte Wasserschattenschwimmen kann Zeit und Kraft<br />

sparen.<br />

„Cool bleiben,<br />

denn den Anderen<br />

geht es meistens<br />

auch nicht besser.“<br />

66/JULI 2012/mensfitness.de


PRO-TALK<br />

SCHWIMMEN<br />

Als Langstreckenschwimmer – wie unterscheidet sich dein<br />

Training von Kurz- oder Mittelstreckenschwimmern in erster<br />

Linie?<br />

Da gibt es eine komplett andere Herangehensweise. Der Ausrichtung<br />

des Trainings ist differenzierter und die Prioritäten liegen vor allem im<br />

Ausdauerbereich. Das fängt bei den Serien im Schwimmbecken an und geht über<br />

Technik und Umfang bis hin zum Krafttraining.<br />

Worauf achtest du bei Deiner Ernährung?<br />

Ich achte natürlich grundsätzlich auf eine gesunde Ernährung. Vor dem Rennen<br />

fülle ich meine Speicher mit kohlenhydratreichen Getränken auf. Gels vor<br />

und während dem Rennen sind auch sehr wichtig. Ansonsten habe ich keinen<br />

spezifischen Ernährungsplan.<br />

Bei einer Größe von 1,83m wiegst du 75kg, bist also nicht zu<br />

schwer. Kann zu viel Gewicht von Nachteil sein in deinem<br />

Sport?<br />

Bei kaltem Wasser ist ein höheres Gewicht von Vorteil. Das heißt, ungefähr<br />

unter 19 Grad. Bei einem Rennen das rund zwei Stunden dauert macht sich das<br />

natürlich bemerkbar. Ist das Wasser warm, ist es eher ein Nachteil. Grundsätzlich<br />

ist ein hohes Gewicht aber hinderlich und die besten Open Water-Schwimmer<br />

auf einer Distanz von 10 km bewegen sich dann auch eher in meinem<br />

Gewichtsbereich und meiner Größe.<br />

Wie erhältst du deine Form außerhalb der Trainingszeiten?<br />

Ich habe fast keinen Urlaub. Die Saison geht fast über das ganze Jahr und außer<br />

2-3 Wochen Freizeit nach dem Saisonende ist nicht drin. In dieser Zeit betreibe<br />

ich überhaupt keinen Sport. Der Körper braucht Zeit zur Regeneration. Da macht<br />

es auch nichts, wenn ich in dieser Zeit 2-3 Kilo zunehme. Für mich gibt es also<br />

kaum eine trainingsfreie Zeit, da stellt sich mir die Frage letztendlich nicht<br />

wirklich (lacht).<br />

Wie viel Anteil hat das Material am Erfolg? Findest du die<br />

Diskussionen über „Wunderanzüge“ überbewertet oder steckt<br />

doch mehr dahinter?<br />

Eine technische Entwicklung gibt es in jeder Sportart. Das ist völlig normal und<br />

auch gut so. Allerdings kann man das Open Water-Schwimmen nicht ganz mit<br />

dem Beckenschwimmen vergleichen. Die Anzüge haben auch andere Aufgaben<br />

bei uns. Beispielsweise müssen sie auch gegen Sonne und auch Quallen schützen.<br />

Aus diesen Gründen dürfen wir auch mit textilen Anzügen schwimmen.<br />

Was ist das Geheimnis deines Erfolges? Wo siehst du deine<br />

persönlichen Stärken?<br />

Ich denke, dass ich in erster Linie sehr ehrgeizig und diszipliniert bin. Des<br />

Weiteren kann ich mich komplett verausgaben und auch bis zur letzten Sekunde<br />

kämpfen. Meine mittlerweile langjährige Erfahrung hilft mir natürlich auch im<br />

Wettkampf, speziell bei der Taktik.<br />

Wie wichtig ist die mentale Einstellung? Trainierst du das?<br />

Ich trainiere es nicht, aber mental stark zu sein ist schon sehr wichtig. Allerdings<br />

denke ich auch, dass man der Typ dafür sein muss. Man muss den Willen in sich<br />

tragen und darf niemals aufgeben!<br />

Was könntest du noch optimieren an deinem Schwimmstil?<br />

Sicher gibt es das ein oder andere zu verbessern. Das sind zwar Kleinigkeiten,<br />

aber beim Open Water-Schwimmen kann man dies leichter kompensieren.<br />

Sobald ich müde werde verschlechtert sich meine Technik, was aber bei den<br />

meisten Athleten eintritt. Im offenen Wasser ist es sehr schwer die Technik<br />

umzusetzen, denn Wellen und der direkte Kontakt zum Gegner machen es einem<br />

häufig sehr schwer.<br />

Welchen Tipp kannst du unseren Lesern empfehlen, wenn Sie<br />

ins Wettkampfschwimmen einsteigen möchten?<br />

Ein gut trainierter Körper ist für das Wettkampfschwimmen auf lange<br />

Distanzen eine notwendige Voraussetzung. Konzentration und der Wille<br />

zum Kämpfen gehören auch dazu. Speziell beim Open Water-Schwimmen<br />

ist es wichtig die Situation kontrollieren zu können. Die wechselnden<br />

Konditionen was Wellen und Gegner betrifft machen es nicht leichter. Cool<br />

bleiben, lautet die Devise, denn den anderen geht es meistens auch nicht<br />

besser. Man sollte zuerst gut trainiert sein um ein Rennen zu schwimmen<br />

und immer kämpfen und konzentriert bleiben. Vor allem im Open Water<br />

sollte man versuchen immer die Situation zu kontrollieren, was nicht immer<br />

leicht ist, denn Wellen und Gegner erschweren dies. Cool bleiben, denn den<br />

anderen geht es meistens auch nicht besser.<br />

Fotos: Arena<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 67


MMA-Drills<br />

Power im Käfig<br />

Der ehemalige UFC-Champion Rashad Evans zeigt, wie Sie den<br />

Unterkörper trainieren müssen, um Ihre Gegner mit einem<br />

Schlag auf die Bretter schicken zu können.<br />

Seit Rashad Evans UFC-Debüt<br />

im Jahr 2005 hat sich die<br />

Kampfkunst-Disziplin MMA stark<br />

weiterentwickelt. Dass Evans im<br />

Octagon weiterhin erfolgreich<br />

ist, hat er seiner Anpassungsfähigkeit zu<br />

verdanken. Zu Beginn seiner Laufbahn nutzte<br />

der damalige College-Ringer sein Können,<br />

um im Käfig seine Gegner zu beherrschen.<br />

Außerhalb des Käfigs arbeitete er fleißig<br />

weiter an seinen Schlagtechniken. Im Jahr<br />

2008 meldete er sich als voll ausgebildeter<br />

MMA-Kämpfer zu Wort, indem er Chuck<br />

Liddell, den vorherigen UFC-Champion im<br />

Halbschwergewicht, mit einem einzigen Schlag<br />

umhaute. Noch im selben Jahr holte er sich den<br />

Titel, den er später an Lyoto Machida abgeben<br />

musste.<br />

Dennoch: Seine enorme Schlagkraft<br />

ist ungebrochen. Als wir ihn fragen, was<br />

Rashad Evans<br />

Alter 32<br />

Größe: 1,80 m<br />

Gewicht: 93 kg<br />

MMA-Statistik<br />

17 Siege<br />

1 Unentschieden<br />

1 Niederlage<br />

Erfolge<br />

UFC-Champion im<br />

Halbschwergewicht und<br />

Ringer in der höchsten<br />

amerikanischen<br />

Collegeliga NCAA Division 1<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 69


dahintersteckt, muss Evans nicht lange überlegen.<br />

„Es kommt alles aus den Beinen. Wenn die Beinkraft<br />

stimmt und ich eine feste Basis habe, kann ich den<br />

Rest darauf aufbauen.“ Auf den nächsten Seiten<br />

folgen sechs einfache Übungen, die Ihnen helfen,<br />

vernichtende K.-o.-Schläge zu entwickeln.<br />

Wie oft gehen Sie jede Woche zum Kraft- und<br />

Konditionstraining?<br />

Wenn ich mich auf einen Kampf vorbereite,<br />

mache ich drei Mal pro Woche spezifische<br />

Kraft- und Konditions-Workouts als<br />

Ergänzung zu meinen MMA-Einheiten.<br />

Was gehört zu einem typischen<br />

Konditions-Workout?<br />

Ich mache viele Sprintübungen und explosive Drills.<br />

Ich wuchte Reifen und mache Kastensprünge.<br />

Damit stelle ich die Bewegungen nach, die auch<br />

im Kampf vorkommen. Ich versuche, mich auf<br />

gelenkschonende Übungen zu konzentrieren.<br />

So sind mehr Wiederholungen möglich, und<br />

ich kann meine Bänder und Sehnen stärken.<br />

Auf welche spezifischen Qualitäten<br />

sind die Workouts ausgerichtet?<br />

Explosivität ist sehr wichtig. Genauso wie<br />

funktionale Kraft. Außerdem arbeite ich an meiner<br />

Ausdauer: Ich achte beim Training darauf, dass<br />

das Verhältnis zwischen Action und Pausen dem<br />

entspricht, was im Kampf gefordert ist. Ich mache<br />

beispielsweise 15 Sekunden Sprints und ruhe mich<br />

dann fünf Sekunden lang aus. Das halte ich fünf<br />

Minuten lang durch, um die Bedingungen einer<br />

fünfminütigen Runde im Ring nachzubilden.<br />

Kommt Ihre Kondition für den Kampf<br />

hauptsächlich vom Sparring oder vom Workout?<br />

Den größten Teil der Kondition hole ich mir beim<br />

Sparring. Doch die spezifischen Konditionsübungen<br />

im <strong>Fitness</strong>center sind ebenfalls unverzichtbar.<br />

Das sind sozusagen die fehlenden Glieder der<br />

Kette, die im Kampf den flüssigen Übergang<br />

zwischen Schlagen und Grappling ermöglichen.<br />

„Ich achte darauf,<br />

dass ich mein<br />

Training genauso<br />

bewusst durchführe<br />

wie einen aktuellen<br />

Kampf.“<br />

W<br />

Rashad Evans’<br />

Bein-Workout<br />

1 Kniebeuge<br />

Wiederholungen: 16<br />

Mit schulterbreit voneinander<br />

entfernten<br />

Füßen aufstellen und die<br />

Fußspitzen<br />

leicht nach außen drehen.<br />

Mit angespannter Core-<br />

Muskulatur die Knie beugen<br />

und nach unten kommen,<br />

sodass die Oberschenkel<br />

parallel zum Boden laufen.<br />

Dabei nicht den Rücken<br />

runden. Die Füße sollten<br />

außerdem mit den Knien eine<br />

Linie bilden.<br />

Aus den Fersen heraus zurück<br />

in die Ausgangsposition<br />

kommen. Der Blick ist während<br />

der gesamten Übung nach<br />

vorne gerichtet.<br />

Van Arsdales Kommentar<br />

„Die Kniebeuge ist eine<br />

grundlegende Kraftübung, die<br />

in jedem Bein-Workout eine<br />

zentrale Rolle spielen sollte.“<br />

3 Wechselseitiger Ausfallschritt nach vorn<br />

Wiederholungen: 8 pro Seite<br />

Nehmen Sie die Füße<br />

schulterbreit auseinander. Der<br />

Blick geht geradeaus.<br />

Jetzt mit rechts einen großen<br />

Vorwärtsschritt machen und dabei<br />

das Knie fast bis zum Boden<br />

sinken lassen. Beide Fußspitzen<br />

weisen dabei nach vorn, und das<br />

rechte Knie befindet sich<br />

oberhalb des rechten Fußes.<br />

Weiter vor sollten Sie es nicht<br />

schieben.<br />

Beim Absenken des linken<br />

Knies gleichzeitig den linken Arm<br />

senkrecht nach oben strecken.<br />

Mit dem vorderen Fuß den<br />

Körper wieder nach oben<br />

drücken und die Übung auf der<br />

anderen Seite wiederholen.<br />

Der Oberkörper bleibt während<br />

der gesamten Übung aufrecht,<br />

während der Blick immer vorwärts<br />

gerichtet ist.<br />

Van Arsdales Kommentar<br />

„Wechselseitige Ausfallschritte nach<br />

vorn sind eine tolle Methode, um in<br />

einer Körperhälfte Kraft aufzubauen.<br />

Das kommt dem MMA-Kämpfer<br />

entgegen, der sich im Ring fast nie<br />

mit beiden Füßen gleichzeitig<br />

abdrücken muss.“<br />

70/JULI 2012/mensfitness.de


MMA-Drills<br />

„Führen Sie von den folgenden fünf Übungen zwei Zyklen aus, ohne zwischen den Wiederholungen oder Sätzen zu<br />

pausieren“, so die Vorgabe von Evans’ Kraft- und Konditionstrainer Mike van Arsdale. „Fahren Sie nach dem ersten<br />

Zyklus drei Minuten lang bei 55 U/min auf dem Heimtrainer. Nach dem zweiten Zyklus folgen weitere zehn Minuten mit<br />

55 U/min. Die Gewichtsweste sollten Sie während des ersten Zyklus tragen und dann im restlichen Workout ablegen.“<br />

2 Wechselseitiger Ausfallschritt zur Seite<br />

Wiederholungen: 8 pro Seite<br />

Zu Beginn die Füße eng<br />

nebeneinander am Boden aufsetzen.<br />

Der Oberkörper ist aufrecht, der Blick<br />

nach vorn gerichtet.<br />

Dann einen großen Schritt nach rechts<br />

machen und darauf achten, dass das<br />

linke Knie mit dem linken Fuß eine Linie<br />

bildet. Die Füße weisen außerdem beide<br />

nach vorn. Beim Seitschritt die Arme in<br />

die Horizontale anheben.<br />

Zurück in die Ausgangsposition<br />

kommen und die Übung auf der<br />

anderen Seite wiederholen. Dabei<br />

darauf achten, dass der Oberkörper<br />

aufrecht ist. Den Kopf während der<br />

gesamten Übung gerade halten und<br />

immer nach vorne blicken.<br />

Van Arsdales Kommentar: „Beim MMA<br />

müssen die Kämpfer einige ungewöhnliche<br />

Positionen einnehmen. Diese Bewegung ist<br />

hervorragend dazu geeignet, in den<br />

Fußgelenken Kraft aufzubauen und das<br />

Verletzungsrisiko zu reduzieren.“<br />

4 Ausfallschritt mit Sprung<br />

Wiederholungen: 8 pro Seite<br />

Zu Beginn den<br />

rechten Fuß nach<br />

vorne setzen.<br />

Nun beide Beine<br />

beugen und dabei<br />

darauf achten,<br />

dass die Knie auf<br />

die Füße<br />

ausgerichtet<br />

bleiben.<br />

Hochspringen<br />

und in der Luft die<br />

Beinpositionen<br />

wechseln, sodass<br />

für die nächste<br />

Wiederholung der<br />

linke Fuß nach<br />

vorne kommt.<br />

Im Anschluss<br />

die Übung<br />

wiederholen.<br />

Van Arsdales<br />

Kommentar:<br />

„Dieses<br />

Kardiotraining soll<br />

gewährleisten, dass<br />

der Kämpfer über<br />

fünf Minuten<br />

hinweg das volle<br />

Tempo gehen<br />

kann.“<br />

5 Kniebeuge mit Sprung<br />

Wiederholungen: 16<br />

Wie in Übung 1<br />

beschrieben in die<br />

Kniebeuge<br />

kommen.<br />

Dann explosiv<br />

nach oben<br />

springen und im<br />

Anschluss wieder<br />

in die<br />

Ausgangsposition<br />

zurückkehren.<br />

Van Arsdales<br />

Kommentar :<br />

„Kniebeugen mit<br />

Sprung sorgen für<br />

explosive Power.<br />

Davon profitieren<br />

sowohl die<br />

Schlagkraft als auch<br />

die Aktionen beim<br />

Ringen.“<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 71


MMA-Drills<br />

Den Kopf im Visier<br />

Die folgenden Übungen sind K.O.-Schläge mit<br />

Händen und Füßen. Die Technikdrills sollten<br />

neben dem Krafttraining absolviert werden.<br />

Schlag von oben<br />

Vom festen Stand ausgehend die<br />

rechte Ferse drehen und das recht<br />

Knie nach unten drücken.<br />

Den Impuls dann über eine<br />

Hüftdrehung auf die rechte Hand<br />

übertragen.<br />

Die Kraft, um die rechte Hand über<br />

die Schulter nach vorn in Richtung<br />

Kinn des Gegners fliegen zu lassen,<br />

kommt aus der Hüfte. Die linke<br />

Hand schützt währenddessen das<br />

eigene Kinn vor einem<br />

Gegenangriff.<br />

Evans Kommentar: „Es ist wichtig,<br />

eine gute Basis zu haben und die<br />

Hüfte einzusetzen, um richtig Kraft zu<br />

entwickeln. Es bringt nichts, planlos<br />

herumzuhüpfen. Die Füße müssen<br />

fest am Boden aufsitzen.“ Bei der UFC<br />

88 schlug Evans Chuck Liddell mit<br />

diesem Schlag k.o.<br />

Roundhouse-Kick<br />

zum Kopf mit rechts<br />

In Kampfstellung die Füße<br />

schulterbreit auseinandernehmen.<br />

Mit den Händen das Gesicht<br />

schützen.<br />

Nun das Gewicht aufs vordere<br />

Bein verlagern und das rechte<br />

Bein im Bogen vom Boden bis<br />

zum Ziel nach oben schwingen.<br />

Dabei die rechte Hand an der<br />

Hüfte vorbei nach hinten peitschen<br />

lassen, um Schwung zu holen.<br />

Das Schienbein gibt beim<br />

Tritt die Richtung vor. Wenn das<br />

Bein fast am Ziel ist, können Sie<br />

zusätzlich die Hüfte drehen, um<br />

noch mehr Kraft zu entwickeln.<br />

Wichtig ist, dass sich der Körper<br />

während des Tritts auf dem linken<br />

Fußballen mitdreht. Außerdem<br />

muss die Core-Muskulatur<br />

durchweg angespannt bleiben.<br />

Evans Kommentar: „Behalten Sie<br />

die linke Hand beim Tritt oben. Die<br />

rechte sollte nachher gleich wieder<br />

vors Gesicht genommen werden, falls<br />

der Schlag danebengeht.“ Evans<br />

knockte Sean Salmon in der UFC Fight<br />

Night Evans vs. Salmon im Jahr 2007<br />

mit einem Roundhouse-Kick zum<br />

Kopf aus.<br />

72/JULI 2012/mensfitness.de


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

Wecke<br />

den<br />

Kämpfer<br />

in dir<br />

Kampfsport und <strong>Fitness</strong> sind zwei verschiedene Wege,<br />

die man als sportbegeisterter Mensch durchlaufen<br />

kann. Es ist nicht schwer, die Gemeinsamkeiten dieser<br />

beiden Richtungen zu erkennen. <strong>Fitness</strong> und Kampfsport<br />

treffen im Laufe der Zeit immer wieder aufeinander und es<br />

entstehen nicht selten neue Trends und Linien. Es ist kein<br />

Zufall, dass in den letzten Jahren Kampfsportelemente immer<br />

mehr Anhänger aus der <strong>Fitness</strong>welt gefunden haben. Welche<br />

Trainingskonzepte können sonst noch auf eine 2000-jährige<br />

Trainingserfahrung und Tradition zurückgreifen? Entstanden<br />

in der fernen Vergangenheit, um ursprünglich den Kampf auf<br />

dem Schlachtfeld zu überstehen, ist das Kampfsporttraining<br />

über Generationen hinweg bis zur heutigen Zeit vorgedrungen.<br />

Jetzt ist es nützlich für ein besseres Leben in unserer modernen,<br />

stressigen Welt.<br />

Von Franco de Leonardis<br />

Franco „Ortega“<br />

De Leonardis<br />

Ortega kämpfte selbst über<br />

zehn Jahre als internationaler<br />

MMA -Kämpfer in Ländern wie<br />

z.B. Brasilien, USA, England,<br />

Schweden oder Holland. Er war<br />

unter anderem 2facher<br />

Europameister im Grappling,<br />

sowie Leichtgewichtsweltmeister<br />

im MMA (Shidokan<br />

Japan). Seit ca. fünf Jahren<br />

betreut er international<br />

erfolgreiche MMA-Profikampfsportler<br />

beim<br />

funktionalen Krafttraining und<br />

in Ernährungsfragen. Aktuell ist<br />

Franco Teil des „Dimitrenko<br />

Athletic Teams“, welches den<br />

Profiboxer Alexander<br />

Dimitrenko in seinem<br />

Trainingscamp in der Arena in<br />

Aschaffenburg trainiert. Wie nur<br />

sehr wenige Personen, besitzt<br />

Ortega den Schwarzen Gürtel im<br />

brasilianischen Jiujitsu von<br />

Gracie Barra. Die Famile Gracie<br />

gilt als Erfinder der „Ultimate<br />

Fighting Championships“ (UFC),<br />

welche 1993 von ihnen in den<br />

USA gegründet wurde.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 73


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

Bin ich ein Kämpfer?<br />

Ein wahrer Kämpfer folgt nie einer geraden Linie, welche ihm<br />

vorgegeben wird. Er erforscht sich selbst und weiß, was gut für<br />

ihn ist. Er hat im Laufe seines Lebens in seinem Denken eine<br />

Struktur aufgebaut, die ihm nicht nur im Training nützlich ist. Alle<br />

Technikmethoden und Trainingskonzepte werden zunächst kritisch<br />

beäugt. Ein Kämpfer wird sich – auch beim Durchforsten dieses<br />

Magazins - nicht alle Techniken sofort zu eigen machen, sondern<br />

die für ihn geeigneten Übungen herauspicken, testen und erst<br />

dann gegebenenfalls in sein Trainingsprogramm aufnehmen. Diese<br />

Gedankenstruktur verinnerlicht der Kämpfer in allen Lebenslagen.<br />

Vier Aspekte, die dein Kämpferherz wecken sollten:<br />

1. Trainieren wie ein Kämpfer<br />

Im Laufe der Zeit erstellt der Kämpfer ein auf sein<br />

Körper und Leben ausgerichtetes, persönliches<br />

Trainingsprogramm. Dieses wächst stetig und wird<br />

sich dem Alter und der Lebensweise anpassen.<br />

Der Kämpfer findet nach und nach geeignete Übungen für<br />

Kraftaufbau, Kraftausdauer, Koordination, Dehnung und<br />

Atmung. Das über die Jahre gesammelte Wissen, wird es<br />

ihm schließlich ermöglichen, sein eigener Trainer zu werden.<br />

Vom „Weißgurt“ zum „Schwarzgurt“ - der Weg ist das Ziel!<br />

2. Essen wie ein Kämpfer<br />

Die Ernährung ist der Treibstoff des Körpers. Alles was man<br />

in seinen Mund steckt, kaut und hinunter schluckt, wirkt sich<br />

auf irgendeine Weise auf den Organismus aus. Im Zeitalter<br />

vom leckerem Glutamat und köstlichem Analogkäse sollte<br />

jeder zweimal hinschauen, was er da eigentlich isst. Dank<br />

der medialen Möglichkeiten sollte heutzutage jeder in der<br />

Lage sein herauszufinden, was Kohlenhydrate, Aminosäuren,<br />

Mineralien und Vitamine sind, was sie bewirken und in<br />

welchen Lebensmitteln sie zu finden sind. Jeder Anfang ist<br />

schwer. Aber wer sich jeden Tag ein wenig mit dieser Materie<br />

auseinander setzt, wird im Laufe der Zeit seine Wahrnehmung<br />

zur Nahrung grundlegend und zum Besseren ändern.<br />

3. Atmen wie ein Kämpfer<br />

Der Atem spielt im Leben mitunter die größte Rolle. Eigentlich<br />

atmet man von alleine und doch kann man in jedem Augenblick<br />

das Kommando übernehmen. Je nachdem was man gerade<br />

erlebt, kann die Atemfrequenz auf über 100 Atemzüge pro<br />

Minute ansteigen. Schnell merkt man, dass der Atem und<br />

dessen Rhythmus das physische, emotionale und geistige<br />

Zentrum darstellt. In dieser Rubrik werden bewusst keine<br />

speziellen Atemtechniken propagiert. Jeder Kämpfer sollte<br />

sich das entsprechende Wissen aneignen, um bei jeder<br />

Übung oder Situation richtig zu atmen und sich außerdem<br />

vor jedem Training mit seiner Atmung beschäftigen.<br />

4. Denken wie ein Kämpfer<br />

Ein moderner Kämpfer hört im Grunde nie auf zu trainieren.<br />

Viele sehen das ganze Leben als sportliche Herausforderung<br />

und so formt sich auch deren Denken und Handeln. Mit einem<br />

gesunden Verstand und fundiertem, wissenschaftlichem<br />

Hintergrundwissen über wichtige Bereiche im eigenen Leben,<br />

sollte man alles entsprechend einordnen können, um eine<br />

objektive Meinung gegenüber der Umwelt und sich selbst zu<br />

haben. Noch bevor eine Schweißperle den Körper verlässt,<br />

ist man bereits ein Kämpfer. Denn alles beginnt im Kopf, wie<br />

auch die Vorfreude und die Trainingsplanung für den Tag.<br />

W<br />

Mit diesem Spirit und den Augen eines Kämpfers schauen wir<br />

jetzt auf die folgenden Übungen. Diese werden von vielen<br />

Kämpfern praktiziert und haben sich über die Jahre hinweg in<br />

vielen Käfigen und Ringen dieser Welt bewährt und etabliert.<br />

Aufwärmen<br />

Das Aufwärmen und Dehnen ist ein wichtiger Bestandteil vor jedem Training.<br />

Ohne das richtige Aufwärmprogramm erhöht sich automatisch das Risiko einer<br />

Verletzung und man reduziert außerdem die Wirksamkeit des anschließenden<br />

Trainings. Eine der weit verbreitetesten Methoden unter Kämpfern ist die „Gynastica<br />

Natural“ von Alvaro Romano. Diese Art des Aufwärmens kombiniert unter anderem<br />

Bewegungslehren aus dem Yoga oder dem Qi Gong. Da Kampfsporttraining<br />

meistens in einer Gruppe stattfindet, besteht ein Großteil aus Partnerübungen.<br />

1 Isometric Halten<br />

1 Gabriel und Ortega<br />

drücken sich in die<br />

jeweils<br />

entgegengesetzte<br />

Richtung. Dabei ist es<br />

besonders wichtig, dass<br />

der ausgeübte Druck<br />

aus dem Oberkörper,<br />

bzw. der Körpermitte<br />

kommt. Die<br />

Bauchmuskeln sind<br />

permanent angespannt.<br />

Sobald einer der beiden<br />

bei Spannung nachgibt,<br />

ist so sichergestellt, dass<br />

der Partner nicht nach<br />

vorne fällt, sondern<br />

immer seinen<br />

stabilen Stand<br />

bewahrt.<br />

2 Ortega und Gabriel<br />

drücken ihre<br />

Handflächen<br />

gegeneinander. Keiner<br />

von beiden darf bei<br />

dieser Übung seinen<br />

Stand verlassen oder die<br />

Position wechseln. Ziel ist<br />

es, immer die “Mitte” zu<br />

halten und letztendlich<br />

den Partner zu einem<br />

Standwechsel zu<br />

zwingen.<br />

74/JULI 2012/mensfitness.de


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

2 Rückenschaukel<br />

1 Gabriel und Ortega<br />

befinden sich in der<br />

Ausgangsposition. Die<br />

Arme sind ineinander<br />

verhakt und somit fest<br />

miteinander verbunden.<br />

Der Stand ist stabil und<br />

jeder bereit, im<br />

nächsten Schritt das<br />

Körpergewicht des<br />

Partners halten zu<br />

können.<br />

2 Gabriel beginnt und<br />

bückt sich behutsam<br />

nach vorne, bis Ortega<br />

den Boden unter den<br />

Füßen verliert. Gabriel<br />

hält Ortega nun für<br />

einige Sekunden in der<br />

Luft, bis er schließlich<br />

wieder die<br />

Ausgangsposition<br />

einnimmt.<br />

3 Jetzt ist Ortega an der Reihe und bückt<br />

sich nach vorne, bis Gabriel den Boden<br />

unter den Füßen verliert. Diese<br />

wiederkehrende Sequenz kann in<br />

verschiedenen Geschwindigkeitsstufen<br />

und Kraftarten ausgeführt werden. Wichtig<br />

ist es, den Partner und sich selbst nie in<br />

eine gefährliche Position<br />

zu bringen.<br />

3 Lebendige Beinpresse<br />

1 Ortega hebt Feri mit<br />

seinen Beinen an. Um<br />

permanent das<br />

Gleichgewicht halten zu<br />

können, muss er Feris<br />

“Mitte” finden.<br />

2 Nachdem Ortega das<br />

Gleichgewicht gefunden hat,<br />

beginnt er Feri hoch und<br />

anschließend wieder<br />

herunter zu drücken. Bei<br />

dieser Übung stellt das<br />

permanente Halten des<br />

Gleichgewichtes einen<br />

zusätzlichen, wertvollen<br />

Trainingseffekt dar.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 75


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

Kraftübungen mit dem Bulgarian Bag<br />

Ursprünglich für professionelle Ringer entwickelt, ist der Bulgarian Bag schnell zum Geheimtipp für alle Kampf-, Kraft- und Geschicklichkeits-<br />

Sportler geworden. Das Ziel besteht darin, Kraft, Kraftausdauer, sowie das Herz-Kreislauf-System der Athleten zu verbessern. Das<br />

Trainingsgerät ahmt spezielle Bewegungen aus dem Ringen nach. Zusätzlich fördert es aber auch Koordination, Kraft und Ausdauer.<br />

Vom Vollprofi bis hin zum Amateur trainieren heute ambitionierte Sportler begeistert mit diesem cleveren Übungsgerät.<br />

1 Bulgarian Bag Swing 2 Bulgarian Bag Kniebeuge<br />

1 Feri hält den Bulgarian Bag in<br />

der Ausgangsposition. Er wird<br />

diesen gleich in Schwung<br />

versetzen und anschließend<br />

um seinen Körper schwingen.<br />

2 Feri schiebt den Bulgarian Bag über<br />

seine linke Schulter. Dabei drückt er<br />

seinen linken Ellenbogen in Richtung<br />

seines Körpers und den rechten<br />

Ellenbogen zur Decke.<br />

1 Gabriel positioniert den Bulgarian Bag<br />

auf seiner Schulter. Er nimmt eine gerade<br />

und stabile Haltung ein.<br />

3 Der Bulgarian Bag befindet<br />

sich jetzt hinter Feris Rücken<br />

und wurde bereits mit<br />

ordentlich Schwung versetzt.<br />

Seine Ellenbogen sind<br />

außeinander und sein Stand<br />

stabil.<br />

4 Feri leitet den Schwung wieder nach<br />

vorne um. Dabei hat er seine<br />

ursprüngliche Ausgangsposition als Ziel<br />

vor Augen. Sein linker Ellenbogen zeigt<br />

nun zur Decke und sein rechter wieder<br />

in Richtung Körper. Somit kann er den<br />

Bulgarian Bag problemlos an seinem<br />

Kopf vorbeiziehen lassen.<br />

2 Gabriel geht jetzt in die Kniebeuge. Mit seinen<br />

Händen hält er den Bulgarian Bag fest. Durch<br />

Ausharren in der Kniebeugeposition kann man<br />

einen Wechsel zwischen dynamischen und<br />

isometrischen Kräften erzeugen.<br />

76/JULI 2012/mensfitness.de


Fight & <strong>Fitness</strong><br />

Kampftechnik aus dem MMA<br />

Der „Takedown“ ist ein wichtiger Bestandteil eines MMA Kampfes. In diesem Augenblick bringt ein Kämpfer seinen Kontrahenten mit einer<br />

gezielten Technik zu Boden. Es ist eine aus dem Ringen bekannte Technik und meistens eine „Antwort“ auf eine Schlagtechnik des Gegners.<br />

Häufig folgt auf den Takedown eine Schlagkombination und eine Hebeltechnik, welche den Gegner zur Aufgabe zwingen soll.<br />

1 TakeDown & Leglock<br />

1 Gabriel und Ortega stehen sich in<br />

Kampfstellung gegenüber.<br />

2 Gabriel greift Ortega mit einer<br />

Schlagtechnik an, welche dieser mit<br />

einem Wechsel der Körperhöhe<br />

kontert.<br />

3 Ortega schießt blitzschnell nach vorne<br />

und greift mit seinen Armen um Gabriels<br />

Hüften, um diesen - zusätzlich zu seinem<br />

eigenen Körpergewicht - zu belasten.<br />

4 Ortega hat Gabriel zu Boden gerungen und nimmt<br />

danach sofort eine hohe Körperhaltung an, um seine<br />

Schlagkraft zu verstärken.<br />

5 Gabriel bekommt einen Schlag ab. Dadurch ist seine komplette<br />

Aufmerksamkeit auf dessen Deckung gelenkt.<br />

6 Blitzschnell steigt Ortega über Gabriels Bein.<br />

Er hat Gabriels Bein in einen Hebel bekommen.<br />

Aus dieser Position gibt es<br />

keinen Ausweg.<br />

7 Gabriel wird somit zur Aufgabe gezwungen.<br />

www.facebook.com/deleonardis1; www.myspace.com/de_leonardis<br />

Fotos: Peter Hawk (peter.hawk.com)<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 77


Die volle<br />

Distanz<br />

Marathonläufe sind nichts Besonderes mehr. Es ist also Zeit,<br />

den nächsten Schritt zu wagen. Der Veteran Warren Pole hat<br />

über 20 Ultramarathon-Läufe auf dem Buckel. Er erklärt, warum<br />

Ultraläufe gar nicht so schlimm sind, wie viele meinen.<br />

78/JULI 2012/mensfitness.de


Ultrarunning<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 79


Ein Marathon ist heutzutage keine so große<br />

Herausforderung mehr. Es ist immer noch genauso<br />

schwer wie früher, die Langstrecke mit einer guten Zeit<br />

abzuschließen. Einfach nur ins Ziel zu kommen ist aber<br />

keine Hexerei mehr. Wenn der Läufer nicht gerade unter<br />

drei Stunden oder mit einem Taucheranzug als Outfit läuft, reißt die<br />

Leistung keinen mehr vom Hocker.<br />

Doch wo warten denn dann noch neue Herausforderungen?<br />

Die Antwort: beim Ultramarathon. Dabei handelt es sich um einen<br />

Lauf, der von der Distanz her über den gewöhnlichen Marathon<br />

hinausgeht. Die Spannweite reicht vom Rennen über 50 Kilometer<br />

bis hin zum mehrtägigen Abenteuer über 240 Kilometer mit<br />

Selbstverpflegung. Einen solchen Wettkampf zu überstehen ist<br />

gar nicht so hart, wie viele denken. Ein Lauf über 80 Kilometer ist<br />

beispielsweise nicht doppelt so hart wie ein Marathon. Mental geht<br />

das schon an die Substanz, aber körperlich gesehen ist es kein<br />

Quantensprung.<br />

Der Grund: das Renntempo. Ultraläufe werden fast immer<br />

abseits der Straße abgehalten und führen über gewundene Pfade,<br />

weswegen die Durchschnittsgeschwindigkeit schon einmal<br />

von Grund auf niedriger ist. Außerdem: Wer ein 80-Kilometer-<br />

Rennen mit dem gewohnten Marathontempo angeht, wird in den<br />

meisten Fällen etwa bei Kilometer 50 die Segel streichen. Der<br />

Lauf sollte als Abenteuer betrachtet werden. Das Tempo muss<br />

niedrig aber konstant sein. Das Wichtige ist eigentlich nur, nicht<br />

stehenzubleiben. Wer diese Taktik befolgt, wird überrascht sein,<br />

wozu sein Körper fähig ist.<br />

Wie der Ultramarathon-Experte und Trainer Rory Coleman sagt:<br />

„Der Mensch setzt sich seine Grenzen immer selbst. Wer wirklich<br />

einen Ultramarathon laufen will, der schafft es auch.“<br />

Aber warum sollte jemand so etwas überhaupt wollen? Das<br />

erste Argument ist die überwältigende Landschaft, die bei vielen<br />

Rennen auf die Läufer wartet. Ein Stadtmarathon erscheint dagegen<br />

in etwa so interessant wie die tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz<br />

mit der Straßenbahn. Darüber hinaus ist da die Herausforderung,<br />

seine Grenzen immer wieder neu auszuloten. Ein dritter Grund: Ein<br />

Ultraläufer fühlt sich richtig jung und frisch, wenn er sich einmal<br />

an die Distanzen gewöhnt hat. Kilian Jornet, der vielleicht beste<br />

Ultraläufer der Welt, bringt es auf den Punkt. „Es geht nicht ums<br />

Gewinnen. Es geht um die Erfahrung.“<br />

So können Sie den Ultramarathon in vollen Zügen genießen und<br />

das Verletzungsrisiko minimieren:<br />

Vorbereitung<br />

Menschen sind Laufmaschinen.<br />

Zumindest waren sie das einmal.<br />

Heutzutage aber sitzen wir nur noch.<br />

Wir essen zu viel Zucker und künstliche<br />

Lebensmittel. Und wir sind bequem geworden.<br />

Unser natürliches Talent, lange Strecken zu<br />

laufen, ist uns dadurch verlorengegangen. Es<br />

ist nicht schwer, den Langstreckenläufer in<br />

sich wiederzuentdecken. Wichtig ist nur, es<br />

langsam anzugehen.<br />

Wer zu oft auf Asphalt trabt, wird von<br />

Verletzungen nicht lange verschont bleiben.<br />

Beton ist die denkbar schlechteste Oberfläche<br />

zum Laufen. Gleich dahinter kommt Teer.<br />

Verlegen Sie das Training ins Gras. Außerdem<br />

sollte der Fuß sanft aufgesetzt werden. Durch<br />

schwere Schritte geht viel Energie verloren,<br />

die fürs Heben und Senken der Beine statt die<br />

Vorwärtsbewegung verwendet wird. Zudem<br />

steigt damit die Belastung auf die Gelenke.<br />

Warren<br />

Pole<br />

Ultraläufe: 23<br />

Lieblingslauf:<br />

UTMB, der<br />

König der<br />

Ultramarathon-<br />

Läufe<br />

Ungeliebtester<br />

Ultralauf: Oxfam<br />

Trail Walker<br />

– was nach<br />

Spaziergang<br />

klingt, ist absolut<br />

tödlich<br />

„Der Mensch setzt sich seine<br />

Grenzen immer selbst. Wer<br />

wirklich einen Ultramarathon<br />

laufen will, der schafft es auch.“<br />

Die richtige Technik für die Ultradistanz lautet<br />

„ruhig und zügig“. Oder wie es Coleman<br />

ausdrückt: „Je sparsamer der Laufstil, umso<br />

weiter kommt der Läufer.“<br />

Dann fügt er hinzu, dass Geländeläufe nicht<br />

nur helfen, Verletzungen vorzubeugen.<br />

Sie stärken zudem auch die Fußgelenke,<br />

was ganz wesentlich ist. Daneben sollte die<br />

Atmung nicht gepresst sein. Es ist wichtig,<br />

das Zwerchfell einzusetzen, also aus dem<br />

Bauch statt dem Brustkorb heraus zu atmen.<br />

Der Körper sollte ganz entspannt sein. Der<br />

Lauf soll Spaß machen und keine Schmerzen<br />

verursachen.<br />

Einstieg<br />

Wenn der Laufstil locker und<br />

flüssig genug ist, kann an der<br />

Distanz gearbeitet werden. Die französische<br />

Ultramarathon-Legende Sébastien Chaigneau<br />

rät: „Bauen Sie die Entfernung langsam auf,<br />

damit sich die Muskeln an die Belastung<br />

gewöhnen können und Sie ein Gefühl dafür<br />

bekommen, wozu Ihr Körper in der Lage ist.“<br />

Das beste Lauftraining ist das Laufen selbst.<br />

Legen Sie im Trainingstagebuch Monatsziele<br />

fest, und halten Sie sich daran. Im ersten<br />

Monat reicht es, sich ans kontinuierliche<br />

Laufen über eine Stunde hinweg zu<br />

gewöhnen. Im zweiten folgt der Sprung auf<br />

zwei Stunden, und im dritten kommt die erste<br />

25-Kilometer-Distanz.<br />

Mit einem Herzfrequenzmesser ist es möglich,<br />

mehr über das Verhalten des Körpers bei<br />

Langstreckenläufen zu erfahren. Der Großteil<br />

der Laufzeit sollte sich auf 70 Prozent des<br />

Warrens Treibstoff<br />

10.00<br />

Rennstart<br />

11.45<br />

20 cl Cola ohne<br />

Kohlensäure<br />

12.00<br />

Ein Drittel<br />

Energieriegel<br />

12.30<br />

Ein Drittel<br />

Energieriegel<br />

Im August 2011 nahm Warren Pole am 96 Kilometer langen CCC teil,<br />

dem kleinen Bruder des Ultra Trail du Mont Blanc. So füllte er seine<br />

Energiereserven.<br />

13.00<br />

Kleine Schale<br />

Nudelsuppe<br />

13.35<br />

Ein Drittel<br />

Energieriegel<br />

14.15<br />

Stück Karamellriegel,<br />

kleiner Nussriegel, zwei<br />

Stück Brot<br />

15.45<br />

Halbes<br />

Käsesandwich<br />

16.15<br />

Halbes<br />

Käsesandwich<br />

13.2km<br />

Kalorien gesamt 86<br />

80/JULI 2012/mensfitness.de<br />

25.4km<br />

Kalorien gesamt 428<br />

33.2km<br />

Kalorien gesamt 708


Ultrahart<br />

Und noch ein paar Herausforderungen...<br />

Der größte Lauf<br />

Comrades Marathon 90km<br />

Der weltweit älteste Ultramarathon<br />

entstand 1921 und ist gleichzeitig auch<br />

der bestbesuchte Lauf seiner Art mit<br />

bis zu 12.000 Läufern, die in Südafrika<br />

von Durban nach Pietermaritzburg<br />

traben.<br />

Der heißeste Lauf<br />

Badwater Ultramarathon<br />

235km Auch, wenn dies nur der<br />

zweitwärmste Ort des Planeten ist<br />

(in der Wüste um den Berg Djebel<br />

El Aziza gibt es derzeit noch keinen<br />

n<br />

Ultramarathon): Mit sengenden<br />

Temperaturen von bis zu 50 Grad ist<br />

Badwater der mit Abstand heißeste<br />

Startpunkt.<br />

Der längste Lauf<br />

Fußrennen von Los Angeles<br />

nach New York<br />

5,152km Den Titel des längsten<br />

Rennens ohne Unterbrechung<br />

beanspruchen viele Rennen für sich.<br />

Doch dies ist der längste mehrtägige ge<br />

Wettkampf. Der Lauf quer durch die<br />

USA wurde im Jahre 1928 zum ersten en<br />

Mal ausgetragen und fand seither<br />

erst drei Mal statt – was bei einem<br />

durchschnittlichen Tagespensum von<br />

80 Kilometern am Tag über 70 Tage<br />

hinweg nicht weiter überrascht.<br />

Ultrarunning<br />

Der Comrades Marathon in<br />

Südafrika ist der älteste und<br />

immer noch bestbesuchte<br />

Ultralauf<br />

Der Badwater-Ultramarathon im<br />

amerikanischen Death Valley ist der<br />

heißeste Ultralauf und mit seinem<br />

Startpunkt<br />

86 Meter unter dem Meeresspiegel<br />

zugleich der tiefgelegenste<br />

möglichen Maximums bewegen. Es muss<br />

noch möglich sein, die Aussicht zu genießen<br />

und ohne Atemnot zu sprechen. Dadurch wird<br />

die Grundausdauer aufgebaut, die Basis eines<br />

jeden Ultraläufers.<br />

Wenn sich der Körper auf dieses Training<br />

eingestellt hat, kommen wöchentliche<br />

Hügelläufe hinzu, mit denen sich Beinkraft<br />

und Tempo trainieren lassen. Eine tolle<br />

Methode sind 30-sekündige Sprints am<br />

Hügel, unterbrochen von drei Minuten<br />

Erholung, in denen der Sportler bergab im<br />

Schritt-Tempo zurück zum Startpunkt läuft.<br />

Es hilft auch, im <strong>Fitness</strong>center hier und da<br />

eine Einheit nur für die Beine einzubauen.<br />

Geeignete Übungen sind Kniebeugen,<br />

Ausfallschritte, das Kreuzheben und<br />

Treppensteigen. Auch die Kraft der tief<br />

liegenden Stützmuskulatur des Rumpfes<br />

(der sog. Core) sollte aufgebaut werden,<br />

was durch den Unterarm- oder Seitstütz und<br />

das Training am Gymnastikball möglich ist.<br />

„Die Arbeit beim Laufen übernehmen die Arme<br />

und Beine“, so Coleman. „Zusammengehalten<br />

wird aber alles durch die Core-Muskulatur. Die<br />

Arbeit im <strong>Fitness</strong>center ist eine Investition in<br />

zukünftige Rennen.“ Neben dem Gewichtstraining<br />

sollten aber auch Dehnungsübungen mit in den<br />

Übungsplan einfließen. Achten Sie außerdem auf<br />

ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Zudem sollte die<br />

Eiweißzufuhr erhöht werden, um die Muskeln bei<br />

der Regeneration zu unterstützen.<br />

Schuhauswahl<br />

Je besser der Körper biomechanisch<br />

aufs Laufen eingestimmt ist, umso<br />

unwichtiger wird das Schuhwerk. Testen Sie<br />

also ruhig verschiedene Modelle, um die für<br />

Sie am besten geeigneten Schuhe zu finden.<br />

Laufschuhe lassen sich in zwei große Gruppen<br />

unterteilen, und zwar Turnschuhe mit und ohne<br />

Stützfunktion. Ideal wäre es, zwei Monate lang<br />

beide Varianten einmal auszuprobieren, um<br />

festzustellen, in welchen es sich am besten laufen<br />

lässt. ObwohldieWerbungunsdasweismachenwill<br />

uns das weismachen will,<br />

sind Schuhe keine technischen Wunderwerke, die wie<br />

von selbst laufen. Es kommt wirklich nur darauf an,<br />

welches Laufgefühl sie vermitteln.<br />

Eine Laufanalyse kann hilfreich sein. Sie ist aber nur<br />

so gut wie der Berater, der sie durchführt. Er ist oft das<br />

schwächste Glied in der Kette. Also Augen auf beim<br />

Laufschuhkauf.<br />

Erstes Rennen<br />

Wenn Sie problemlos 25 Kilometer<br />

absolvieren können und am nächsten Tag<br />

schon wieder laufbereit sind, haben sich die Muskeln<br />

ausreichend an die Langstrecke angepasst. Der<br />

nächste Schritt wäre dann ein erstes Rennen. Der<br />

ideale Einstieg ist eine Veranstaltung über<br />

50 Kilometer. Es gibt nichts, was mehr anspornt als<br />

ein Wettkampf. Ohne konkrete Wettkampfpläne<br />

hängt der Läufer in der Luft. Es ist dann weit schwerer,<br />

sich zum Training zu motivieren.<br />

Und keine Angst wegen des sportlichen Drucks. An<br />

den Startlinien der Ultraläufe geht es wirklich<br />

Kontrollpunkt<br />

17.35<br />

Ein Beutel Dioralyte zur Rehydration<br />

(ansonsten nur etwa ein Liter Wasser pro<br />

Stunde), halber Eiweißriegel<br />

19.00<br />

Eine<br />

Minisalami<br />

19.35<br />

Zwei Scheiben<br />

Malzbrot mit Butter<br />

20.00<br />

Scheibe<br />

Malzbrot mit<br />

Butter<br />

20.20<br />

Spaghetti Bolognese,<br />

Nudelsuppe, Brot und 20 cl<br />

Cola ohne Kohlensäure<br />

20.30<br />

Eine<br />

Minisalami<br />

54.5km<br />

Kalorien gesamt 2,365<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 81


locker zu. Dafür sorgt schon die gigantische<br />

Aufgabe, die vor den Läufern liegt. Das trifft<br />

selbst auf Weltklasseathleten wie Chaigneau<br />

zu, der dazu nur meint:<br />

„Bei dieser Art von Rennen ist der Weg das<br />

Ziel. Wenn es einen Gegner gibt, dann ist man<br />

es selbst.“<br />

Taktische Überlegungen<br />

Viele ehrgeizige Neueinsteiger<br />

preschen am Anfang gleich los,<br />

laufen wie von der Tarantel gestochen im<br />

Zickzack durch die Landschaft und sind nach<br />

der Hälfte der Distanz völlig ausgepumpt.<br />

Das Ergebnis: Der Läufer gibt beschämt auf<br />

oder schleppt sich mit letzten Kräften zum<br />

Ziel, während er vom restlichen Feld überrollt<br />

wird. Keine dieser beiden Erfahrungen ist<br />

besonders ermutigend.<br />

Stattdessen sollten Sie versuchen, die ersten<br />

beiden Kontrollpunkte als Letzter anzulaufen<br />

und sich Temposteigerungen für die zweite<br />

Hälfte des Rennens aufsparen. Das kann<br />

ziemlich hart fürs eigene Ego sein. Doch es<br />

zahlt sich aus, weil dadurch die Chancen<br />

auf eine starke Endphase steigen. Es ist ein<br />

unglaublicher Motivationsschub, an Läufern<br />

vorbeizuziehen, die ihre Kräfte weniger gut<br />

eingeteilt haben und schlappmachen.<br />

Umgang mit Schmerzen<br />

Der Ultramarathon hat auch seine<br />

unschönen Seiten. Vor allem, wenn<br />

sich der innere Schweinehund bemerkbar<br />

macht. In solchen Fällen hilft es, die Situation<br />

nüchtern zu betrachten: „Bin ich tot?“ – „Nein!“<br />

„Sterbe ich gerade?“ – „Unwahrscheinlich!“<br />

„Habe ich große Schmerzen oder zieht es nur<br />

ein wenig?“ Die Wahrscheinlichkeit ist groß,<br />

dass Sie nur etwas erschöpft sind. Solange die<br />

Beine noch mitmachen, ist noch ein Schritt<br />

möglich. Und noch einer. Und so weiter, bis das<br />

Motivationsloch überwunden ist. Und wenn es<br />

wirklich ganz hart kommt, hilft es, die Zähne<br />

zusammenzubeißen und an Churchills Worte<br />

zu denken: „Wenn du durch die Hölle gehst ...<br />

geh einfach weiter.“<br />

Selbst die Weltelite hat mit den eigenen<br />

inneren Dämonen zu kämpfen. Lizzy Hawker,<br />

die viermalige Gewinnerin des mörderischen<br />

Ultra Trail du Mont Blanc, erklärt: „Als Läufer<br />

musst du mutig und zugleich bescheiden sein.<br />

Du weißt nie, vor welche Herausforderung<br />

dich die Berge als Nächstes stellen.“ Der Kick,<br />

den der Sportler bekommt, wenn er seine<br />

eigenen mentalen Grenzen durchbricht, ist<br />

Der Marathon des Sables<br />

durch die Sahara geht<br />

über 243 Kilometer und<br />

sechs Renntage<br />

„Mit natürlicher, fester Nahrung,<br />

die langsam aber regelmäßig<br />

gegessen wird, fahren Sie besser<br />

als mit jedem Gel.“<br />

enorm – und einer der Gründe, warum diese Sportart<br />

die Athleten so in ihren Bann zieht.<br />

Treibstoff<br />

Bei Läufen über zwei Stunden ist es<br />

notwendig, während des Rennens zu essen.<br />

Der beste Ultramarathon-Tipp, den ich je gehört<br />

habe, kam von Chaigneau, als er genau über dieses<br />

Thema sprach. Als ich ihn vor meinem ersten Ultra<br />

Trail du Mont Blanc traf, fragte ich ihn nach seiner<br />

Ernährungstaktik.<br />

Ich hatte mir eigentlich einen ausgeklügelten Plan mit<br />

Gels und Getränken erwartet, die er alle x Minuten zu<br />

sich nimmt. Stattdessen meinte er nur: „Hör auf deinen<br />

Körper. Gib ihm einfach, was er braucht.“<br />

Wer sich zu Beginn seiner Ultramarathon-Karriere<br />

schon gesund ernährt, hat auf lange Sicht bessere<br />

Karten. Wichtig ist natürliche, feste Nahrung,<br />

die gut durchgekaut wird, damit sie der Körper<br />

leicht verdauen kann. Die Energiezufuhr sollte<br />

regelmäßig und in kleinen Mengen stattfinden. Mit<br />

dieser Strategie fahren Sie besser als mit jedem<br />

Gel. Außerdem fühlen Sie sich damit auch nicht so<br />

schrecklich wie nach einer endlosen Reihe<br />

schlecht bekömmlicher Gels, Schokoriegel<br />

und Sportgetränke.<br />

Meine Leibspeise fürs Rennen nach<br />

jahrelangem Herumexperimentieren:<br />

Malzbrot mit Butter und Honigsandwiches als<br />

süße Snacks. Als herzhafte Speisen verwende<br />

ich herzhafte Minisalami und Käsesandwiches.<br />

Übers Rennen hinweg braucht der Körper<br />

beides, weil er mit Kohlenhydraten, Eiweiß<br />

und Salz versorgt werden will. Sporternährung<br />

kann hier auch eine gewisse Rolle spielen.<br />

Die Produkte sollten aber sparsam zur<br />

Feinabstimmung statt als Grundlage der<br />

Energiezufuhr eingesetzt werden.<br />

Allgemein stehen dem Körper zwei<br />

verschiedene Energiequellen zur<br />

Verfügung: Fett und Kohlenhydrate. Der<br />

Kohlenhydratspeicher reicht etwa zwei<br />

Stunden, während die Fettreserven Sie<br />

durch den ganzen Tag tragen können. Das<br />

Geheimnis, um auf letztere zurückgreifen zu<br />

können: viel Training mit niedriger Intensität<br />

und viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Linsen sowie<br />

magere Fisch- und Fleischsorten. Die Produkte<br />

sollten möglichst frisch sein und keine<br />

künstlichen Anteile oder Zucker enthalten.<br />

Ein unerwarteter Vorteil der ganzen strikten<br />

Ernährungsstrategie: Je mehr Kilometer Sie<br />

laufen, umso mehr kommt der Stoffwechsel<br />

in Fahrt. Das heißt, Sie können sich von Zeit zu<br />

Warrens Treibstoff (Fortsetzung)<br />

00.00<br />

Halber<br />

Energieriegel,<br />

20 cl Cola<br />

ohne<br />

Kohlensäure<br />

00.00-04.00<br />

Keine Nahrung und<br />

fast kein Wasser,<br />

weil der Magen<br />

nicht mitmacht<br />

04.00<br />

Zwei Schalen Nudelsuppe,<br />

zwei kleine Scheiben Brot,<br />

zwei Tassen Tee mit Zucker,<br />

Magen wieder in Ordnung,<br />

fühle mich wie neugeboren<br />

07.00<br />

Tee, Suppe,<br />

Brot<br />

70.5km<br />

80.2km<br />

Kalorien gesamt 3,087 Kalorien gesamt 3,351<br />

08.30<br />

Halber<br />

Energieriegel<br />

09.45<br />

Zieleinlauf, schlafen, nach dem<br />

Aufwachen riesiges Steak mit<br />

Pommes und zwei Puddings mit<br />

mehreren Gläsern Champagner im<br />

North Face-Versorgungszelt<br />

Gesamtstrecke<br />

96km<br />

Kalorien<br />

insgesamt<br />

5,007<br />

82/JULI 2012/mensfitness.de


Ultrarunning<br />

Der CCC ist mit 96 Kilometern und 5.500 Metern Höhenunterschied die „kurze“ Version<br />

Ultra-Ausrüstung des Ultra Trail du Mont Blanc. Diese Ausrüstung hat Warren von MF ins Ziel getragen.<br />

1 2 3 4 5<br />

9<br />

6 7 8 10 11<br />

12 13 14 15<br />

1 The North Face-Gore-Tex-Jacke<br />

Superleicht, komplett wasserdicht und<br />

atmungsaktiv. Die Paclite von Gore-Tex<br />

macht den Unterschied zwischen<br />

Zieleinlauf und Abbruch durch<br />

Unterkühlung.<br />

2 Raidlight-Teleskopstöcke<br />

Auf Gebirgspfaden unverzichtbar..<br />

3 Gefrierbeutel<br />

Damit bleibt die Ausrüstung bei<br />

feuchtem Wetter trocken. Außerdem<br />

lassen sich damit im Dunkeln einzelne<br />

Teile schneller finden.<br />

4 Funktionsjacke Stormy Trail<br />

Eine wasserdichte und voll<br />

atmungsaktive zusätzliche Schicht für<br />

stürmisches Wetter.<br />

5 Läuferhose The North Face<br />

Momentum<br />

Normale Shorts scheuern, die<br />

Nylonhose nicht.<br />

6 Mütze und Handschuhe<br />

Für niedrige Temperaturen.<br />

7 Babytrinkflasche<br />

Beim UTMB müssen die Läufer eine<br />

Flasche dabeihaben. Diese hier hatte<br />

die geforderte Mindestgröße und ein<br />

schönes Hasen-Schildkröten-Motiv.<br />

8 Kopflampe Petzl Tikka XP<br />

Eine bequeme Lampe für holpriges<br />

Gelände im Dunkeln.<br />

9 Trinkrucksack The North Face<br />

Enduro Boa<br />

Ein schöner kleiner Rucksack mit<br />

Trinkblase.<br />

10 Herzfrequenzmesser Polar RCX5<br />

mit GPS<br />

Zur Messung von Tempo, Distanz und<br />

Kalorienverbrauch mit GPS-Präzision.<br />

11 Zusätzliche Basisschicht<br />

Extra warme aber leichte<br />

Zusatzausrüstung.<br />

12 Feuchte Tücher<br />

Ganz wesentlich. Nach 50 gelaufenen<br />

Kilometern wird Toilettenpapier zu<br />

Sandpapier.<br />

13 Notfallset<br />

Bei einem Unfall schützt dieser Beutel<br />

vor Wind und Wetter und macht<br />

den Sportler für Suchtrupps leichter<br />

erkennbar.<br />

14 Multifunktionstücher<br />

Minischichten für Kopf, Handgelenke<br />

und Hals.<br />

15 T-shirt<br />

Leicht, schnell trocknend und bequem.<br />

Zeit ganz ohne schlechtes Gewissen an Ihren<br />

Lieblingsgerichten und -snacks sattessen.<br />

Regeneration<br />

Das Regenerationsfenster ist etwa in<br />

der ersten Stunde nach dem Rennen<br />

am weitesten geöffnet. In dieser Zeit sollte<br />

so viel Wasser wie möglich aufgenommen<br />

werden. Sie sollten auch so viel essen, wie Sie<br />

nur schaffen. Es kann allerdings sein, dass der<br />

Magen vor allem nach den ersten paar Rennen<br />

nicht gerade in Bestform ist. Sie sollten dann<br />

nicht übers Knie brechen. Dann gilt einfach<br />

nur: Etwas Kleines ist immer noch besser<br />

als nichts. Es kann außerdem helfen, nach<br />

dem Wettkampf Kompressionssocken oder<br />

-hosen anzuziehen, um dem Muskelkater am<br />

„Im Gehirn bleiben die positiven<br />

Gefühle hängen, während<br />

die schlechten Erinnerungen<br />

verblassen. Es ist schon verrückt.“<br />

nächsten Tag vorzubeugen. Auch Stretching und Ibuprofen<br />

können Muskelschmerzen vorbauen.<br />

Als ich sah, wie Chaigneau etwa zwei Stunden nach seinem<br />

dritten Platz beim letztjährigen Ultra Trail du Mont Blanc<br />

herumhüpfte, fragte ich ihn nach seinem Geheimrezept.<br />

Die Antwort: eine Dusche, ein wenig elektrische Stimulation<br />

für die Beine und Kompressionssocken. Seine absolute<br />

Geheimwaffe ist aber der Whirlpool. „Wer geschmeidige<br />

Muskeln haben will, sollte unbedingt in den Jacuzzi steigen“,<br />

meinte er mit einem Grinsen im Gesicht. Dann<br />

wurde er einen Moment lang ernst, als ich<br />

ihm die schwerste aller Fragen stellte: Wenn<br />

die Ultraläufe so brutal sind, warum machen<br />

wir immer weiter? Dann kehrte sein typisches<br />

Lächeln zurück. „Im Gehirn bleiben die positiven<br />

Gefühle hängen, während die schlechten<br />

Erinnerungen verblassen. Es ist schon verrückt.“<br />

Das ist es in der Tat. Sie werden es lieben.<br />

Wir bedanken uns bei The North Face für das<br />

CCC-Rennen über 100 Kilometer, einem der<br />

weltweit härtesten eintägigen Wettkämpfe,<br />

der gleichzeitig das Sprungbrett zum<br />

eindrucksvollen 165 Kilometer langen UTMB<br />

ist. Weitere Informationen finden Sie unter<br />

ultratrailmb.com.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 83


Gebirgs-Triathlon<br />

Der Anstieg nach Alpe d’Huez ist eine der berühmtberüchtigsten<br />

Bergetappen der Tour de France – und somit<br />

die perfekte Strecke für eines der härtesten Triathlonrennen<br />

der Welt, wie Warren Pole von MF herausgefunden hat.<br />

Die 19. Etappe der Tour de France<br />

2011 war ein unvergesslicher<br />

klassischer Tourkrimi. Was aber<br />

nicht der einzige Grund war, weshalb<br />

sie mich so faszinierte. Ich sah damals<br />

meinen französischen Lieblingsfahrer<br />

Pierre Rolland bei der Bergtour um den Sieg<br />

kämpfen. Und ich wusste, dass ich selbst<br />

nur wenige Tage später beim Triathlon<br />

hinauf nach Alpe d’Huez fahren würde.<br />

Die 14 Kilometer lange Strecke geht über<br />

1.850 Höhenmeter. Der extrem harte Berg hat<br />

in den letzten hundert Jahren Tausenden<br />

von Tourfahrern zu schaffen gemacht. Die<br />

Franzosen lieben es aber, an ihre Grenzen<br />

und darüber hinaus zu gehen. Deshalb<br />

hat sich 2005 der dreimalige Triathlon-<br />

Weltmeister über die Langdistanz Cyril<br />

Neveu gedacht, dass der Berg ein toller<br />

Austragungsort für einen Triathlon wäre.<br />

Ein Jahr später hatte er seine Pläne<br />

in die Tat umgesetzt – mit Hilfe eines<br />

Energieversorgers, der den Athleten extra<br />

Zugang zu seinem großen See gewährt,<br />

der normalerweise Sperrgebiet ist. Seither<br />

taucht der Wettkampf immer häufiger<br />

im Pflichtprogramm leidenschaftlicher<br />

Ausdauersportler auf. Ich selbst stieß auf<br />

den Wettkampf, als ich mit dem Rad in<br />

der Gegend unterwegs war. Ich konnte<br />

es kaum erwarten, mich anzumelden.<br />

Es gibt zwei Versionen des Triathlons,<br />

eine lange (2,2 km Schwimmen/115 km<br />

Radfahren/22 km Laufen) und eine kurze<br />

(1,2 km/30 km/7 km). Ich entschied mich<br />

für die längere Distanz. Da es ja darum<br />

geht, auf den unerbittlichen Hängen<br />

um Alpe d’Huez seine Kondition auf die<br />

Probe zu stellen, erschien mir die kleinere<br />

Herausforderung als wenig konsequent.<br />

Nach meiner Ankunft bin ich mit einem<br />

gemieteten Fiat 500 auf die Bergspitze<br />

hochgefahren. Dabei konnte ich mir ein<br />

Bild von den 21 Haarnadelkurven machen.<br />

Warren von MF<br />

bereitet sich auf<br />

den 1.850 Meter<br />

hohen Anstieg nach<br />

Alpe d’Huez vor.<br />

Radfahrer<br />

bevorzugen die<br />

Alpe d’Huez wegen<br />

der Herausforderung<br />

– aber auch<br />

wegen der<br />

Aussicht.<br />

84/JULI 2012/mensfitness.de


Report Outdoor<br />

Triathlon von Alpe d’Huez<br />

Ort Bourg d’Oisans,<br />

Frankreich<br />

Lange Strecke 2,2 km<br />

Schwimmen, 115 km<br />

Radfahren, 22 km Laufen<br />

Kurze Strecke 1,2 km<br />

Schwimmen, 30 km<br />

Radfahren, 7 km Laufen<br />

Alternativangebot<br />

Duathlon und Kinder-<br />

Triathlon<br />

Nächstes Rennen 22.–26.<br />

Juli 2012<br />

Weitere Informationen<br />

alpetriathlon.com/2012<br />

1,900<br />

1,500<br />

metres<br />

1,000<br />

700<br />

300<br />

Tourprofil<br />

Das Profil der Radetappe nach Alpe d’Huez<br />

40 km Col de l’Alpe du<br />

Grand-Serre (1.375 m)<br />

Start<br />

Vaujany (770 m)<br />

86 km Col<br />

d’Ornon (1.371 m)<br />

115 km Alpe<br />

d’Huez (1.850 m)<br />

0 20 40 KM 60 80 100 120<br />

mensfitness.de/JULI 2012/85


Jetzt bin ich hoch motiviert und kann gar<br />

nicht früh genug an die Startlinie kommen.<br />

Ich überprüfe noch einmal die Schaltung,<br />

mache das Rad startklar und verschlinge<br />

ein üppiges Abendessen. Danach falle ich<br />

ins Bett und träume von Ruhm und Ehre.<br />

Vorlauf und Start<br />

Als wäre das Rennen an sich noch nicht<br />

anstrengend genug, müssen die Teilnehmer<br />

auch noch mit dem Rad zum Start unten im<br />

Tal fahren. Ganz recht: Bevor er<br />

2,2 Kilometern schwimmt, 115 Kilometer lang<br />

über drei riesige Gipfel hinwegradelt und<br />

dann einen kleinen Halbmarathon hinlegt,<br />

soll der Sportler auch noch gut 20 Kilometer<br />

bis zur Startlinie treten.<br />

Glücklicherweise geht es bei einem Großteil<br />

der Anfahrt bergab. Die schmutzig grauen<br />

Wolken, die frostigen<br />

Temperaturen und<br />

der bevorstehende<br />

schwere Regen<br />

verheißen allerdings<br />

nichts Gutes. Ein paar<br />

Unglücksraben<br />

verpassen zudem<br />

noch die ziemlich<br />

schlecht<br />

ausgeschilderte<br />

Abzweigung und<br />

müssen wieder nach<br />

oben strampeln – und<br />

das, noch bevor das<br />

Rennen überhaupt<br />

angefangen hat. Ich habe ein glücklicheres<br />

Händchen und erkenne die<br />

postkartengroßen Markierungen rechtzeitig.<br />

Ein weiterer Vorteil meinerseits den anderen<br />

Fahrer gegenüber ist das reflektierende<br />

Radlertrikot, das ich in einem Laden im Dorf<br />

gekauft habe und über meinem Trisuit trage<br />

– für den Fall, dass das Wetter umschlägt<br />

(wonach es gerade aussieht). Ich stopfe das<br />

Trikot zusammen mit meiner Radlerjacke in<br />

die Tasche. Damit bin ich für den späteren<br />

Wechsel aufs Rad gerüstet und bereit, ins<br />

Wasser zu gehen.<br />

Taubheitsgefühl<br />

Das verlockend türkise Wasser des<br />

herrlichen Lac du Verney verliert seinen<br />

Reiz, als ich hineinspringe. Mir wird klar,<br />

dass 15,2 Grad C verdammt kalt sind.<br />

Die ersten zehn Minuten habe ich das<br />

Gefühl, mir friert das Gehirn ein. Dann<br />

weicht der Schmerz einem Taubheitsgefühl<br />

in den Armen von den Ellbogen abwärts.<br />

Meine Schwimmkünste liegen nicht viel<br />

über der Leistung eines Fünfjährigen, der<br />

sich sein erstes Seepferdchen-Abzeichen<br />

„Als ich aus dem See<br />

herauswatschle, stelle ich<br />

erleichtert fest, dass meine<br />

Beine noch funktionsfähig<br />

sind. Dasselbe kann<br />

ich von meinen<br />

steifgefrorenen Armen<br />

und Händen allerdings<br />

nicht behaupten.“<br />

holt. Deshalb entgehe ich zumindest dem<br />

Getümmel an der Front. Außerdem sind die<br />

in Nebel gehüllten Berge bei jedem<br />

Luftholen ein besonderer Augenschmaus.<br />

Als ich aus dem See herauswatschle, stelle<br />

ich erleichtert fest, dass meine Beine noch<br />

funktionsfähig sind. Dasselbe kann ich von<br />

meinen immer noch tauben Armen und<br />

steifgefrorenen Händen allerdings nicht<br />

behaupten. Zum Umstieg aufs Fahrrad<br />

brauche ich eine halbe Ewigkeit, weil ich<br />

die Reißverschlüsse und Schnallen nicht<br />

richtig zu packen kriege. Außerdem fallen<br />

mir meine Energieriegel mehrmals auf den<br />

Boden. Am Ende sitze ich aber doch im<br />

Sattel. Zuerst radle ich fast falschherum aus<br />

der Wechselzone heraus (die Beschilderung<br />

ist auf jeden Fall verbesserungswürdig).<br />

Doch ich bin endlich auf der Radetappe<br />

– dafür bin ich ja<br />

schließlich auch<br />

gekommen.<br />

Die ersten<br />

25 Kilometer führen<br />

über flache Wege<br />

oder bergab. Die<br />

Radfahren haben<br />

dabei die<br />

Möglichkeit, sich<br />

nach dem eisigen<br />

Schwimmen<br />

aufzuwärmen,<br />

wenngleich das<br />

Wetter etwas<br />

dagegen zu haben<br />

scheint. Der Regen, der den<br />

ganzen Morgen lang schon in<br />

der Luft lag, prasselt auf uns<br />

herab. Wie wir später<br />

feststellen, begleitet er uns<br />

bis ins Ziel. Wo zum Teufel<br />

ist das von Bildern bekannte<br />

gleißende Sonnenlicht, das<br />

sich an verschneiten<br />

Alpengipfeln bricht?<br />

Wechselbad<br />

Der erste Anstieg über die<br />

gewundenen<br />

Serpentinen durch die<br />

Wälder des 1.375 Meter<br />

hohen Bergpasses nach<br />

Alpe du Grand-Serre ist<br />

eine gute Gelegenheit,<br />

sich in Tritt zu komme.<br />

Auf der anderen Seite<br />

wird es aber wieder<br />

frostig. Ich kauere<br />

mich gut zusammen,<br />

um den eisigen<br />

Windstößen so<br />

Die Teilnehmer vor<br />

dem Sprung in den<br />

eisigen Lac de<br />

Verney.<br />

Training für den Alpen-Triathlon<br />

Der Triathlontrainer Pat Leahy mit Expertentipps fürs Bergrennenennen<br />

Ausdauer<br />

Konzentrieren Sie sich<br />

zu Beginn des Radtrainings auf<br />

lange Strecken mit sanften<br />

Anstiegen. So gewinnen Sie erst<br />

einmal Ausdauer, während das<br />

aerobe <strong>Fitness</strong>niveau steigt und<br />

überschüssiges Körperfett verbrannt<br />

wird, das am Berg nur stören würde.<br />

Hügeltraining<br />

Mit fortschreitendem Training können<br />

Sie die Entfernung erhöhen und einen<br />

größeren Gang wählen. Jetzt wird es<br />

Zeit für längere und steilere Hügel,<br />

wo Sie abwechselnd im Sattel bleiben<br />

und aufstehen. Intervalle mit niedriger<br />

Trittfrequenz (50–70 U/min) auf dem<br />

Heimtrainer oder an einem kurzen<br />

Hügel helfen beim Aufbau der Beinkraft.<br />

Hügelläufe<br />

Die Laufstrecke in Alpe d’Huez ist<br />

nahezu flach. Führt die Strecke bei<br />

Ihrem Rennen über Hügel? Dann<br />

ist es sinnvoll, gleichmäßige Läufe<br />

an moderaten Hügeln ins Training<br />

zu integrieren und die Steigung<br />

mit der Zeit zu erhöhen. Bergauf<br />

empfehle ich Ihnen, kleine Schritte<br />

zu machen. Bergab können Sie es<br />

einfach „laufen lassen“. So kommen<br />

Sie effektiver und schneller voran.<br />

Höhentraining<br />

Die ideale Vorbereitung ist das Training<br />

vor Ort. So akklimatisiert sich der<br />

Körper in der Vorbereitung. Wenn dies<br />

nicht möglich ist, sind hoch gelegene<br />

Trainingslager mit fachmännischer<br />

Betreuung eine gute Alternative.<br />

86/JULI 2012/mensfitness.de


Report Outdoor<br />

Nach der Fahrt auf<br />

den 1.850 Meter<br />

hohen Berg folgt<br />

ein 22 Kilometer<br />

langer Geländelauf.<br />

wenig Angriffsfläche wie möglich zu<br />

bieten.<br />

Dabei lasse ich den Körper hinter dem<br />

Sattel absinken, sodass der Brustkorb<br />

praktisch auf dem Oberrohr aufliegt. So<br />

sinkt einerseits der Windwiderstand.<br />

Andererseits ist diese Position auch von<br />

der Temperatur her wesentlich<br />

angenehmer. Ohne Einsatz meiner Beine<br />

zische ich an einigen weniger tief<br />

sitzenden Fahrern vorbei, die in die Pedale<br />

treten und trotzdem langsamer<br />

vorankommen. So überlasse ich die harte<br />

Arbeit der Schwerkraft und spare Energie<br />

für die zwei nächsten Berge.<br />

Brioches mit Marmelade<br />

Der 1.371 Meter hohe Col d’Ornon erweist<br />

sich als relativ zahm. Die Steigung ist<br />

durchweg harmloser als am Pass von<br />

Grand-Serre. Ich halte an und verschlinge<br />

an den Versorgungsstationen mehrere<br />

herrlich erfrischende Brioches mit<br />

Marmeladenfüllung. Danach wartet eine<br />

weitere garstige Abfahrt bis zum Fuß der<br />

steilen Bergetappe nach Alpe d’Huez.<br />

Wer als Radfahrer diesem<br />

schwindelerregend hohen Berg<br />

gegenübersteht, fühlt sich mehr als<br />

mickrig. Hier hilft nur eins: lostreten und<br />

die Fahrt genießen. Schon wenige<br />

Sekunden nach der Einfahrt in den Anstieg<br />

schalte ich herunter in den ersten Gang.<br />

Und den behalte ich auch die nächsten gut<br />

60 Minuten bei. Indem ich nicht gleich<br />

mein ganzes Pulver verschieße, habe ich<br />

noch etwas Reserve im Tank, wenn sich<br />

die Gelegenheit dazu ergibt. Und dann<br />

kann ich angreifen. Auch, wenn dieser<br />

„Angriff“ für den Außenstehenden eher<br />

nach Überlebenskampf aussieht: Ich habe<br />

„Die Strecke ist in Nebel<br />

gehüllt. Und der Regen macht<br />

keine Anstalten, irgendwann<br />

einmal nachzulassen. Ich bin<br />

im Handumdrehen patschnass<br />

und beginne, zu frieren.“<br />

dabei ein tolles Gefühl. Als ich die<br />

Wechselzone in 1.850 Metern Höhe<br />

erreiche, bin ich ziemlich zufrieden mit mir.<br />

Durchhänger<br />

Das Gefühl hält aber nicht lange nach. Die<br />

22 Kilometer lange Laufstrecke durchs<br />

Gelände ist in Nebel gehüllt. Und der<br />

Regen macht keine Anstalten, irgendwann<br />

einmal nachzulassen. Ich bin im<br />

Handumdrehen patschnass und beginne,<br />

zu frieren. Diese Notlage ist zumindest<br />

Anlass, in Bewegung zu bleiben. Würde ich<br />

anhalten, wäre ich ziemlich schnell<br />

unterkühlt. Ein weiterer Motivationsschub<br />

sind die gut bestückten Hilfsstationen.<br />

Diese tragen mich durch eine Phase des<br />

Rennens, die weit weniger anspornt als das<br />

Schwimmen oder Radfahren. Wenngleich<br />

die Verpflegung auch nicht ganz schuldlos<br />

daran ist, dass mir beim Überqueren der<br />

Ziellinie nach 10 Stunden, 17 Minuten und<br />

40 Sekunden ziemlich übel ist. Wie ich<br />

herausgefunden habe, kann ein Mann<br />

nicht unbegrenzt Brioches mit Marmelade<br />

essen.<br />

Trotz der Übelkeit, des Wetters, der<br />

gefrorenen Gliedmaße und der riesigen<br />

Erschöpfung schleppe ich mich aber mit<br />

einem breiten Grinsen auf den Lippen<br />

Erschöpft und<br />

doch<br />

hochzufrieden<br />

überquert<br />

Warren die<br />

Ziellinie.<br />

zurück ins Hotel, um mir eine große Pizza<br />

zu gönnen. Ich habe das große Monstrum<br />

der Tour de France bezwungen und an<br />

einem der schönsten und legendärsten<br />

Triathlonrennen der Welt teilgenommen.<br />

Ich fühle mich einfach fantastisch.<br />

Ich bedanke mich bei: Bontrager für die<br />

schnellen Räder und die<br />

überlebenswichtige Sport Packable-<br />

Windjacke; Polar für den<br />

Herzfrequenzmesser RCX5, der mir<br />

geholfen hat, meine Reserven einzuteilen<br />

und bei CycleFit für die<br />

Fahrrad-Transportbox.<br />

mensfitness.de/JULI 2012/87


EatFitAuftanken<br />

Flüssiger Sonnenschutz<br />

Ob es morgens zum wichtigen Meeting<br />

oder ins <strong>Fitness</strong>center geht: Der<br />

Koffeinkick liefert die nötige Stimulation<br />

fürs Nervensystem. Neuesten<br />

Erkenntnissen im Wissenschaftsjournal<br />

„Proceedings Of The National Academy<br />

Of Sciences“ zufolge wirkt Kaffee<br />

zusätzlich auch noch krebshemmend.<br />

Bei den zugehörigen Untersuchungen<br />

hat sich herausgestellt, dass Kaffee vor<br />

strahlenbedingten Hautschäden schützt.<br />

Trinken Sie also eine Tasse, bevor Sie<br />

aus dem Haus gehen. Ein Ersatz für<br />

die Sonnencreme ist das koffeinhaltige<br />

Heißgetränk allerdings nicht. Die<br />

Creme ist immer noch die weitaus<br />

effektivste Art, sich vor schädlicher<br />

Sonnenstrahlung zu schützen.<br />

Inhalt<br />

90 Perfekte Ernährung<br />

Tagesplan mit leckeren, ausgewogenen<br />

Mahlzeiten zum Abspecken<br />

91 Schnelle Tipps<br />

Gesunde Ernährung mit Nüssen,<br />

Fleisch und Gemüse<br />

92 EF Wissen<br />

Drei süße Möglichkeiten, Basisnährstoffe<br />

fürs Muskelwachstum zuzuführen<br />

94 Ergänzungsmittel für<br />

den Sport<br />

Workout-Shakes zur Vorbereitung und<br />

Regeneration, die es in sich haben<br />

Die Studie<br />

untersuchte 90.000<br />

Testpersonen. Mit jeder<br />

zusätzlichen Tasse<br />

Kaffee sank das Risiko<br />

für nicht durch<br />

Melanome verursachte<br />

Hautkrebsarten um<br />

fünf Prozent.<br />

88/JULI 2012/mensfitness.de


EatFit Perfekte Ernährung<br />

Magere Mahlzeiten<br />

Mit dem richtigen Speiseplan den<br />

Appetit zügeln und abspecken<br />

Fett-weg<br />

Spezial<br />

Lebensmittel mit viel Eiweiß oder Ballaststoffen wirken<br />

sehr sättigend. Das kann viel ausmachen, wenn die<br />

Pfunde purzeln sollen. Wer sich entsprechend ernährt,<br />

vermeidet eine übermäßige Nährstoffzufuhr zu den<br />

Mahlzeiten und nascht zwischendurch weniger. So wird<br />

es viel leichter, auf kurze Frist die Gewichtsziele zu<br />

erreichen und langfristig die gesunden Gewohnheiten<br />

beizubehalten. Alle Mahlzeiten in diesem Plan sind sehr<br />

nahrhaft. Auch das abgebildete karibische Gericht.<br />

Tageszufuhr<br />

gesamt<br />

1.635 Kalorien<br />

184 g<br />

Kohlenhydrate<br />

142 g Eiweiß<br />

38 g Fett<br />

Huhn<br />

enthält viel<br />

sättigendes Eiweiß,<br />

das gut fürs<br />

Muskelwachstum<br />

ist.<br />

Jalapeños<br />

fördern den<br />

Stoffwechsel und<br />

erleichtern dadurch<br />

das Abnehmen.<br />

Abendessen<br />

Jamaikanisches Huhn<br />

Zutaten<br />

2 x 100 g Hühnerbrust ½ kleine Zwiebel (gehackt) 1 kleine Jalapeño (entkernt und<br />

gewürfelt) ½ TL Nelkenpfeffer ½ TL getrockneter Thymian ½ TL Cayennepfeffer<br />

½ TL schwarzer Pfeffer ½ TL Salbei ½ TL Muskatnuss ½ TL Zimt 1 Knoblauchzehe<br />

(gepresst) ½ EL Weißweinessig 85 g brauner Reis<br />

Brauner Reis<br />

enthält viele<br />

sättigende<br />

Ballaststoffe,<br />

welche die<br />

Verdauung<br />

unterstützen.<br />

Frühstück<br />

150 g griechischer<br />

Joghurt mit 100 g<br />

Blaubeeren Eine<br />

Mischung, die viel<br />

Eiweiß und<br />

Antioxidantien<br />

enthält.<br />

Mittagessen<br />

Vollkorn-Fladenbrot mit<br />

Thunfisch, Kopfsalat<br />

und Tomaten Diese<br />

Kombination versorgt<br />

den Körper mit<br />

Ballaststoffen, Eiweiß<br />

und Vitamin C.<br />

Zubereitung<br />

Nelkenpfeffer, Thymian,<br />

Cayennepfeffer, schwarzen Pfeffer,<br />

Salbei, Muskatnuss, Zimt und<br />

Knoblauch miteinander vermischen.<br />

Den Essig sowie die Jalapeño- und<br />

Zwiebelstücke hineinrühren.<br />

Die Hühnerbrust eine Stunde<br />

lang in der Mischung einlegen.<br />

Das Fleisch auf jeder Seite<br />

zehn Minuten lang braten und<br />

dabei mit der Marinade<br />

bestreichen. Wenn beim<br />

Einschneiden klarer Saft aus<br />

dem Fleisch heraustritt, ist<br />

es fertig. Zusammen mit dem<br />

braunen Reis servieren.<br />

Zwischenmahlzeiten<br />

Karottenstreifen mit<br />

fettarmem Hummus und<br />

Banane Dieser Snack<br />

enthält viele lösliche<br />

Ballaststoffe sowie<br />

Vitamin B6.<br />

For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />

90/JULI 2012/mensfitness.de


Wege, das Gemüse<br />

5zu knacken<br />

Wir entschlüsseln für Sie die Geheimnisse der<br />

Gemüsezubereitung, damit Sie an Ihre<br />

Vitamine herankommen.<br />

1<br />

Kochdauer und<br />

Temperatur<br />

sollten so gering<br />

wie möglich gewählt<br />

werden. Am besten<br />

ist es, das Gemüse<br />

nach Möglichkeit roh<br />

zu essen. Die Hitze<br />

schwächt die Vitamine.<br />

Schnelle Tipps EatFit<br />

3<br />

Die Produkte<br />

sollten so frisch<br />

wie möglich<br />

sein. Auch Tiefkühlkost,<br />

die nach der Ernte<br />

meistens innerhalb kurzer<br />

Zeit schockgefroren<br />

wird, ist geeignet.<br />

So bleiben wichtige<br />

Vitamine erhalten.<br />

4<br />

Keine Angst vor der<br />

Mikrowelle. Entgegen<br />

der landläufigen<br />

Meinung zerstört sie nicht<br />

sämtliche Nährstoffe.<br />

Sie erhitzt lediglich die<br />

Wassermoleküle im Inneren.<br />

Auf die Art ist es möglich,<br />

das Gemüse mit minimaler<br />

Hitzebelastung zu kochen.<br />

2<br />

Auch Licht kann<br />

den Nährstoffen im<br />

Gemüse schaden. Die<br />

Lebensmittel sollten daher<br />

im Idealfall im Kühlschrank<br />

oder im geschlossenen Regal<br />

gelagert werden. Sauerstoff ist<br />

ebenso ungünstig. Geben Sie<br />

geschältes oder geschnittenes<br />

Gemüse daher immer in einen<br />

abgeschlossenen Behälter.<br />

5<br />

Beim Kochen oder<br />

Dünsten von Gemüse<br />

gehen die gesunden<br />

Bestandteile in die Flüssigkeit<br />

über. Den vollen Nährwert<br />

bekommen Sie daher nur,<br />

wenn Sie die Flüssigkeit<br />

mit verzehren. Beim Braten<br />

ergibt beispielsweise das<br />

Wasser aus dem gekochten<br />

Gemüse zusammen mit den<br />

Gewürzen eine leckere Soße.<br />

F<br />

A<br />

Ernährung F&A<br />

Marisa Peer ist Ernährungsexpertin und Autorin mit<br />

25 Jahren Erfahrung in der <strong>Fitness</strong>industrie.<br />

Ich habe einmal gehört, weißes Fleisch sei gesünder<br />

als rotes. Stimmt das?<br />

Weißes Fleisch ist magerer. Es enthält weniger Kalorien und gesättigte<br />

Fettsäuren. Obwohl das gesünder klingen mag, gehen die Fachleute davon<br />

aus, dass keine der beiden Fleischsorten so ungesund ist wie ursprünglich<br />

gedacht. Rotes Fleisch hat zudem noch andere<br />

Vorzüge, wie etwa seine hohe<br />

Eisenkonzentration, die der Müdigkeit<br />

vorbeugt. Darüber hinaus ist es<br />

eine Quelle für immunisierendes<br />

Zink sowie die Alpha-Liponsäure,<br />

ein effektives Antioxidationsmittel.<br />

Das vor Creatin und vollwertigem<br />

Eiweiß nur so strotzende rote<br />

Fleisch stellt eines der besten<br />

Lebensmittel zum Muskelaufbau dar.<br />

Basisausrüstung für den Vorratsschrank<br />

Paranüsse<br />

Jeder Sportler sollte<br />

einige Beutel Nüsse im<br />

Vorratsschrank haben.<br />

Eine der besten ihrer<br />

Art ist die Paranuss. Sie<br />

enthält viel Eiweiß zum<br />

Muskelaufbau sowie<br />

einfach ungesättigte<br />

Fettsäuren wie etwa die<br />

Ölsäure. Diese hilft, den Anteil des ungesunden LDL-<br />

Cholesterins im Blut zu senken und die Konzentration<br />

des gesunden HDL-Cholesterins zu erhöhen. Das<br />

herausragende Merkmal dieser Nuss ist allerdings<br />

ihr außergewöhnlich hoher Selengehalt. Die Substanz<br />

treibt unter anderem den Testosteronspiegel nach<br />

oben. Sie schützt zudem vor Herzkrankheiten, stärkt<br />

das Immunsystem und senkt das Krebsrisiko.<br />

Schneller Tipp<br />

Wenn Sie geschälte Paranüsse an einem kühlen,<br />

trockenen Ort lagern, halten sie länger.<br />

mensfitness.de/JULI 2012/91


EatFit Wissen<br />

Süßes Eiweiß<br />

Das Muskelpulver muss nicht immer in den Shake wandern. Diese leckeren Snacks<br />

versüßen Ihnen die Proteinzufuhr.<br />

Schoko-Orangen-Mousse<br />

Zutaten<br />

175 g Schokolade (mit 80 % Kakao), 350 g weicher Tofu, 1 Löffel Schoko-<br />

Eiweißpulver, Saft und geriebene Schale von 2 Orangen, Orangenschale und<br />

Schokolade (gerieben) zum Servieren<br />

Zubereitung<br />

Die Schokolade in eine Schüssel geben und diese in einen Topf mit<br />

Wasser stellen. Das Wasser zum Köcheln bringen und die Schokolade unter<br />

gelegentlichem Umrühren zergehen lassen. Das Ganze leicht abkühlen lassen.<br />

Den Tofu, das Eiweißpulver sowie die geriebene Schale und den<br />

Orangensaft einrühren, bis die Creme nicht mehr klumpt.<br />

Auf vier Teller verteilen und zum Verfestigen in den Kühlschrank geben.<br />

Mit etwas geriebener Orangenschale und Schokolade dekorieren.<br />

Was bringt mir das Dessert?<br />

„Die Flavanole in der Schokolade bewahren den Körper laut Wissenschaft<br />

nach intensiver Belastung vor Zell- und Gewebeschäden“, so der CrossFit-<br />

Ernährungsexperte Chris Chapman. „Die Sojabohnen im Tofu enthalten<br />

Phytoöstrogene. Diese schützen den Körper Untersuchungen zufolge vor<br />

bestimmten Krebsarten.“<br />

Pro Portion<br />

294 Kalorien<br />

32,5 g Kohlenhydrate<br />

26,2 g Eiweiß<br />

6 g Fett<br />

92/JULI 2012/mensfitness.de


Wissen EatFit<br />

Eiweißbällchen<br />

Zutaten<br />

180 g Erdnussbutter 90 g Agavenhonig 1<br />

Löffel Vanille-Eiweißpulver 45 g Haferflocken<br />

Ergibt 10–12 Bällchen<br />

Pro Bällchen<br />

133 Kalorien<br />

12 g Kohlenhydrate<br />

5 g Eiweiß<br />

8 g Fett<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten zusammen in eine<br />

Schüssel geben, mischen und zu<br />

walnussgroßen Bällchen formen.<br />

Diese zum Aushärten zwei Stunden<br />

lang in den Kühlschrank geben.<br />

Was bringt mir das Dessert?<br />

„Erdnussbutter ist eine gute Quelle einfach<br />

ungesättigter Fette. Man geht davon aus, dass<br />

diese das Herz-Kreislauf-System stärken“,<br />

meint Chapman. „Außerdem finden sich darin<br />

viele Proteine und Ballaststoffe. Hafer ist ein<br />

guter Lieferant für Beta-Glucan. Der lösliche<br />

Ballaststoff kann im Zusammenspiel mit<br />

den Darmbakterien den Cholesterinspiegel<br />

senken. Der Agavenhonig sorgt für die<br />

nötige Süße. Da sein glykämischer Index<br />

vergleichsweise niedrig ist, bewirkt<br />

er keine so großen Fetteinlagerungen<br />

wie andere süße Lebensmittel, die<br />

beispielsweise Sukrose enthalten.“<br />

Pro Portion<br />

308 Kalorien<br />

35 g Kohlenhydrate<br />

8 g Eiweiß<br />

16 g Fett<br />

Aprikosen-Mandeln-Ecken<br />

Zutaten<br />

170 g Mandelbutter 75 g Butter 100 g Honig 100 g<br />

Trockenaprikosen (gehackt) 25 g Körnermischung 1 TL<br />

Zimt ½ TL Backpulver 1 Löffel Vanille-Eiweißpulver 100<br />

g Vollkornmehl mit Backpulverzusatz 150 g Haferflocken<br />

für 8 Ecken<br />

Zubereitung<br />

Butter, Mandelbutter und Honig in<br />

einem großen Topf zergehen lassen.<br />

Eiweißpulver, Aprikosen, Körner, Zimt,<br />

Backpulver, Mehl und Haferflocken dazugeben.<br />

Die Mischung in ein gefettetes oder<br />

beschichtetes Backblech drücken.<br />

Bei 180 Grad C 20 Minuten lang backen,<br />

bis die Kanten knusprig sind. In der Mitte<br />

sollte der Teig aber noch weich sein.<br />

Das Blech vollständig abkühlen lassen, den Inhalt<br />

in acht Quadrate teilen und in die Kühlung geben.<br />

Was bringt mir das Dessert?<br />

„Mandelbutter enthält viele einfach ungesättigte Fette,<br />

Vitamin E und Mangan“, erklärt Chapman. „Die Körner<br />

weisen hohe Konzentrationen essenzieller Mineralstoffe<br />

auf. Hierzu zählen etwa Zink und Kupfer. Diese spielen<br />

eine entscheidende Rolle für den Energiehaushalt.“<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 93


SPEZIALSHAKES<br />

Diese Mixgetränke geben dem Körper<br />

dank der enthaltenen Ergänzungsmittel<br />

alles, was er vor dem Workout,<br />

währenddessen und danach braucht.<br />

Vor dem Workout<br />

Nick Mitchell ist Leiter der Ultimate<br />

Performance-<strong>Fitness</strong>center. Sein<br />

neuestes Studio in London ist<br />

europaweit das größte seiner Art, in<br />

dem ausschließlich Personal Trainer<br />

arbeiten.<br />

Zutaten<br />

Koffein 5-10 mg pro kg Körpergewicht<br />

L-Tyrosin 5–10 mg pro kg Körpergewicht<br />

L-Phenylalanin 1 mg pro kg Körpergewicht<br />

Chocamine 50–500 mg<br />

Acetyl-L-Carnitin 1–2,5 g<br />

Glycin Propionyl-L-Carnitin (GPLC) 3 g<br />

„Der Ergänzungsmittel-<br />

Shake vor dem Sport<br />

bringt Gehirn und<br />

Körper auf Hochtouren“,<br />

so der Personal Trainer<br />

Nick Mitchell von<br />

Ultimate Performance.<br />

„Damit sollten Sie<br />

länger, konzentrierter<br />

und effektiver<br />

trainieren können als<br />

sonst.“<br />

> Koffein ist ein Stimulationsmittel, das die Nebennieren zur<br />

Produktion von Kortisol anregt. Das Hormon braucht der Körper,<br />

um Fett ab- und Muskeln aufzubauen.<br />

> L-Tyrosin und L-Phenylalanin steigern den Wirkungsgrad des<br />

Koffeins und bauen dem üblichen Einbruch nach der Koffeinzufuhr<br />

vor. L-Tyrosin steigert wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge<br />

auch die Aufmerksamkeit und erhöht dadurch den Fokus im<br />

Training.<br />

> Chocamine ist der Markenname eines Kakaoextraktes. Das<br />

Stimulans beinhaltet Theophyllin und Theobromin. Beide Wirkstoffe<br />

steigern zusammen das Energieniveau. Theophyllin soll außerdem<br />

entzündungshemmend wirken.<br />

> Acetyl-L-Carnitin fördert die Ausschüttung des<br />

Neurotransmitters Acetylcholin. Letzterer steuert beim Training die<br />

Konzentration und das Aktivitätsniveau. Die Verbindung L-Carnitin<br />

besteht aus den essenziellen Aminosäuren Lysin und<br />

Methionin.<br />

Zudem fördert sie im<br />

Körper die Umwandlung<br />

von eingelagertem Fett zu<br />

Energie.<br />

> GPLC erweitert<br />

die Blutgefäße und<br />

verbessert so den<br />

Blutfluss. Dies ist der<br />

Nährstoffaufnahme<br />

und dem gesamten<br />

Trainingseffekt zuträglich.<br />

Einnahme<br />

„Ich würde sagen, das beste<br />

Timing sind 30 Minuten vor dem<br />

Training. So lange brauchen<br />

nämlich die Inhaltsstoffe<br />

durchschnittlich, bevor sie in<br />

den Blutkreislauf gelangen“,<br />

erläutert Mitchell. „Das Beste ist<br />

aber immer, ein wenig<br />

herumzuexperimentieren. So<br />

finden Sie heraus, was Ihnen<br />

persönlich am meisten<br />

hilft.“<br />

Wenn die Zeit knapp ist oder Zutaten fehlen<br />

Dies sind die wesentlichen Bestandteile:<br />

Koffein<br />

Chocamine<br />

Tyrosin<br />

106/NOVEMBER 2010/mensfitness.co.uk


Ergänzungsmittel für den Sport EatFit<br />

Während des Workouts<br />

Aaron Deere ist nach Charles<br />

Poliquin zertifizierter Trainer (Level<br />

3) mit einer BioSignature 1-Lizenz<br />

fürs Kraft- und Konditionstraining. Er<br />

arbeitet im KX Gym London.<br />

Zutaten<br />

Kohlenhydrate mit hohem GI<br />

Insgesamt 20–25 g, bestehend<br />

aus:<br />

Glukose 7–8 g<br />

Sukrose 7–8 g<br />

Maltodextrin 7–8 g<br />

Molkenprotein 5–6 g<br />

Vitamin C 30–120 mg<br />

„Der Drink während des Trainings<br />

sollte für Flüssigkeitsausgleich<br />

sorgen“, meint Aaron Deere von KX<br />

Gym London. „Er sollte Ihnen auch die<br />

nötige Energie und das erforderliche<br />

Eiweiß für die Muskeln geben. Mit<br />

der richtigen Flüssigkeitszufuhr<br />

steigt die Leistung. Gleichzeitig<br />

beugt dies Muskelkrämpfen vor,<br />

während die Trainingsintensität<br />

leichter aufrechtzuerhalten ist. Eine<br />

Kombination aus Kohlenhydraten und<br />

Wasser ist Pflicht, um beanspruchte<br />

Muskeln mit Energie zu versorgen und<br />

die Flüssigkeitsreserven aufzufüllen.“<br />

Vitamin E 20–60 IU<br />

Natrium 100–250 mg<br />

Kalium 60–120 mg<br />

Magnesium 60–120 mg<br />

BCAA 6–10 g<br />

Wasser 150–225 ml pro 15<br />

Trainingsminuten<br />

> Kohlenhydrate mit einem hohen glykämischen Index tragen zur<br />

Stabilisierung des Energieniveaus und der Trainingsintensität bei. Sie verhindern<br />

auch, dass der Körper Eiweiß als Energiequelle verbraucht.<br />

> Molkenprotein erhöht die Verfügbarkeit der Aminosäuren zur Stimulation<br />

der Muskeleiweißsynthese. Die Zufuhr zusätzlicher Proteine während der Einheit<br />

hilft auch, dem Abbau von Muskeleiweiß vorzubauen. Daneben beschleunigt das<br />

Eiweiß die Regeneration nach dem Training.<br />

> Vitamin C und E sind Antioxidantien, die zur Regeneration beitragen und<br />

Muskelschäden vorbauen, die durch freie Radikale verursacht werden.<br />

> Natrium ist zur Übertragung von Nervenimpulsen und zur reibungslosen<br />

Muskelfunktion notwendig. Selbst ein geringer Natriummangel als Folge des<br />

Schwitzens kann sich negativ auf die Leistung auswirken.<br />

> Kalium hilft, den Wasserhaushalt des Körpers aufrechtzuerhalten. Der Verlust<br />

von Kalium über den Schweiß kann zu Muskelkrämpfen oder Unregelmäßigkeiten<br />

im Herz-Kreislauf-System führen.<br />

> Magnesium spielt bei über 300 chemischen Abläufen im Körper eine zentrale<br />

Rolle. Durchs Schwitzen werden die Magnesiumreserven angegriffen. Dadurch<br />

verschlechtert sich die Leistungsfähigkeit des Körpers.<br />

> Verzweigtkettige Aminosäuren (BCAAs) helfen, die Eiweißsynthese<br />

anzukurbeln und beugen dem Gewebeabbau vor.<br />

> Wasser ist für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt unverzichtbar.<br />

Schweißbedingter Wasserverlust kann bereits in der Größenordnung von<br />

1,5 Prozent des Körpergewichts zu merklichen Verlusten der Muskelkraft führen.<br />

Außerdem gelangt in diesem Fall weniger mit Sauerstoff gesättigtes Blut zu den<br />

Muskeln.<br />

Nach dem Workout<br />

Laurent Bannock ist<br />

Sportwissenschaftler und auf den<br />

Leistungssport spezialisierter<br />

Ernährungsberater für den Rugby<br />

Union-Verein London Irish RFC.<br />

Zutaten<br />

Kohlenhydrate 5 Insgesamt 50 g, bestehend aus:<br />

Dextrose 25 g<br />

Gerstenstärke 25 g<br />

Molkenprotein-Isolat 25 g<br />

Creatin-Monohydrat 5 g<br />

BCAAs 2–5 g<br />

L-Glutamin 5–8 g<br />

> Kohlenhydrate stimulieren die Hormonreaktion<br />

auf Insulin, welches die Aufnahme der Molke durch die Muskeln<br />

fördert. Sie tragen zudem zur Auffüllung der Glykogenreserven bei,<br />

die beim Sport angegriffen werden. Dextrose ist eine sofort wirksame<br />

Kohlenhydratverbindung mit einem hohen glykämischen<br />

Index. Die Gerstenstärke ist hingegen langsamer verdaulich<br />

und hält über längere Zeit nach.<br />

> Molkenprotein hilft, Muskelschäden und den Muskelkater einzudämmen.<br />

Außerdem unterstützt es im Muskel die Ausbildung von Volumen, Kraft und<br />

Dynamik.<br />

> Creatin sorgt für Muskelvolumen, indem es Wasser in die Muskelzellen zieht.<br />

Daneben füllt es die Reserven der Muskeln auf, die während des Trainings<br />

angegriffen wurden.<br />

> Die BCAAs stellen zusätzliche Aminosäuren bereit. Diese unterstützen die<br />

regenerierende Wirkung des Molkenproteins. Beschädigte Muskeln können<br />

dadurch besser heilen, während das Wachstum<br />

schneller vorangeht.<br />

> L-Glutamin ist eine Aminosäure zur<br />

Regeneration. Sie stärkt beschädigtes<br />

Muskelgewebe und das Immunsystem.<br />

> Wasser erleichtert die<br />

Aufnahme der im Drink enthaltenen<br />

Nährstoffe und unterstützt die Verdauung<br />

des Shakes.<br />

„Ein Regenerationsdrink nach dem<br />

Workout mit Ergänzungsmitteln<br />

ist eine der wichtigsten<br />

Ernährungsstrategien für den<br />

Sportler“, so Laurent Bannock von<br />

Guru Performance, ein Fachmann<br />

für Sporternährung. „Mit den<br />

richtigen Ergänzungsmitteln<br />

erreichen Sie die gewünschten<br />

Ziele hinsichtlich schlanker<br />

Muskelmasse, Kraft und<br />

verringerter Muskelschmerzen<br />

nach dem Training. Sie tanken<br />

dadurch auf, regenerieren und<br />

bauen Muskelschäden vor.“<br />

Einnahme<br />

„Studien zufolge liegt<br />

der beste Zeitpunkt<br />

innerhalb von 15 bis<br />

30 Minuten nach<br />

Trainingsende“, so<br />

Bannock.<br />

„Grundsätzlich gilt: je<br />

früher, desto<br />

besser.“<br />

Wenn die Zeit knapp ist oder Zutaten fehlen<br />

Dies sind die wesentlichen Bestandteile:<br />

Kohlenhydrate mit hohem GI<br />

Molkenprotein<br />

Natrium<br />

Wenn die Zeit knapp ist oder Zutaten fehlen<br />

Dies sind die wesentlichen Bestandteile:<br />

Kohlenhydrate<br />

Molkeprotein<br />

Creatin-Monohydrat<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 95


LESER-AKTION<br />

VERÖFFENTLICHT EUER<br />

FOTO IN MEN’S FITNESS!<br />

Liebe <strong>Fitness</strong>freunde!<br />

Wir möchten Euch die Möglichkeit<br />

bieten, Euer persönliches Foto in<br />

Men’s <strong>Fitness</strong> zu veröffentlichen.<br />

Wenn Ihr Eure Trainingserfolge einer<br />

breiten Leserschaft zugänglich machen wollt,<br />

habt Ihr nun die Möglichkeit.<br />

Eines gleich vorneweg: Ob Home- oder<br />

Studio Cracks. Auch wenn es etwas zu<br />

gewinnen gibt, ist das Ganze kein Wettbewerb<br />

und viel Muskelmasse ist kein Kriterium.<br />

Es geht hier um <strong>Fitness</strong> und Fortschritte.<br />

Wenn Ihr die Möglichkeit habt, sendet uns<br />

auch ein Vorher/Nachher-Foto, was Eure<br />

Fortschritte belegen kann. Dies ist aber keine<br />

Voraussetzung.<br />

Am Ende des Jahres küren wir unter allen<br />

veröffentlichten Bildern das „Leser-Foto des<br />

Jahres“.<br />

LESER DES<br />

MONATS<br />

Thiago Alcantara<br />

da Silva Heffels<br />

Alter: 23<br />

Student aus Essen<br />

Das könnt Ihr gewinnen:<br />

1. Platz: „Power-Block“<br />

2. Platz: „Kettleblock“<br />

3. Platz: „Kurzhantel-Set“<br />

Des<br />

Weiteren erhalten alle<br />

3<br />

Gewinner ein 2-Jahres-<br />

Abo<br />

für Men’s <strong>Fitness</strong>!<br />

Die Teilnahme ist einfach: Sendet Eure<br />

Fotos und Kontaktdaten per E-Mail mit dem<br />

Betreff „Leserfoto“ an team@mensfitness.de<br />

und fügt noch einen kleinen Steckbrief mit<br />

den wichtigsten Daten von Euch bei (Alter,<br />

Größe, Gewicht, Beruf, Wohnort). Eine „Ich bin<br />

zu treffen im Studio X“ -Angabe schadet auch<br />

nicht, wenn Ihr Euer Studio supporten und ein<br />

paar „Fans“ treffen möchtet. Nicht vergessen:<br />

Eine kurze Beschreibung Eures Trainings/<br />

Workouts! Schließlich möchten wir wissen, wie<br />

Ihr Eure Erfolge erzielt habt.<br />

Fotos die es nicht ins Magazin geschafft<br />

haben, veröffentlichen wir auf unserer<br />

Homepage mit der zusätzlichen Möglichkeit<br />

des Gewinnes eines Jahres-Abos von Men’s<br />

<strong>Fitness</strong>.<br />

Wir freuen uns auf Eure Fotos und<br />

wünschen viel Spaß bei den Shoots!<br />

Euer Team von Men’s <strong>Fitness</strong><br />

Info Thiago:<br />

Thiago ist 1,80m groß und wiegt 80kg. Zurzeit<br />

absolviert er eine Ausbildung zum Freizeitleiter<br />

und ist leidenschaftlicher Taekwondo-Kämpfer<br />

auf nationaler Ebene.<br />

Neben seinen ausführlichen Ausdauer-und<br />

Kampfprogrammen findet man Thiago häufig<br />

in seinem Studio „Sport-Fabrik“ in Essen-<br />

Kupferdreh an.<br />

Bei seiner Ernährung achtet Thiago darauf,<br />

dass sie vor allem fettarm und reich<br />

an Eiweißen ist. Zwischendrin sorgen<br />

kohlenhydratreiche Nahrungseinheiten für<br />

eine ausreichende Trainingsgrundbasis. Viel<br />

Quark, Fleisch, Putenbrust, Reis, Nudeln und<br />

Nüsse. Einmal die Woche gönnt sich Thiago<br />

ein Essen nach Lust und Laune. Hierbei wird<br />

Alkohol allerdings komplett weggelassen.<br />

Sportliche Grüße sendet Thiago auch an euch,<br />

liebe Leser von Men’s <strong>Fitness</strong>!<br />

Thiagos Trainingsplan<br />

Mo – Maximalkrafttraining / Brust, Bizeps<br />

Di - Taekwondo / Ausdauertraining<br />

Mi – Maximal-Krafttraining / Rücken, Schulter,<br />

Bauch<br />

Do - Kampftraining<br />

Fr – Maximal-Training / Brust, Bauch, Bein<br />

Sa - Kampftraining<br />

So –Ganzkörper-Training<br />

96/JULI 2012/mensfitness.de


Trainer<br />

Das Beste herausholen<br />

Tipp des Monats<br />

Voll im<br />

Rhythmus<br />

Möchten Sie in einer harten<br />

Trainingseinheit auf Touren<br />

kommen? Dann heißt es Leinen los<br />

und den MP3-Player auf 125–140<br />

Beats pro Minute einstellen.<br />

Dieser Bereich gibt dem fitten und<br />

gesunden Sportler beim Workout<br />

ordentlich Rückenwind, wie dem<br />

„Sport And Exercise Scientist“ zu<br />

entnehmen ist. Ideal sind Songs wie<br />

„Seven Nation Army“ von den White<br />

Stripes mit 125 bpm oder „Smells<br />

Like Teen Spirit“ von Nirvana (130<br />

bpm). Die Musik setzt das subjektive<br />

Leistungsempfinden herab, hebt die<br />

Laune, steigert die Ausdauer, die Power,<br />

die Effektivität und das Kraftniveau.<br />

Mitsingen sollten Sie aber besser<br />

nicht. Es sei denn, sie haben eine<br />

Stimme wie ein Rockstar.<br />

Inhalt<br />

98 Gastexperte<br />

Der Körper eines Strongman<br />

106 Workout-Tipps<br />

Kleine Gewichte mit großer Wirkung<br />

109 Gym Talk<br />

Expertentipps fürs<br />

effektivere Training<br />

110 Must-Do Move<br />

Fünf Übungen für den<br />

stahlharten <strong>Sixpack</strong><br />

113 Top-Workout<br />

Mit Dreierzyklen zum schnellen<br />

Muskelwachstum<br />

122 Wissen<br />

Alles Wissenswerte über<br />

den Waschbrettbauch<br />

mensfitness.de/JULI 2012/97


Strongman-<br />

Training<br />

Strongman-Übungen sorgen für<br />

Kraft, Dynamik und Athletik – und<br />

sie helfen, sich einen imposanten<br />

<strong>Sixpack</strong> anzutrainieren.<br />

Die typischen Körpermaße eines Teilnehmers<br />

beim World’s Strongest Man sollten nicht darüber<br />

hinwegtäuschen, dass sich unter dem Bauch der<br />

Sportler ein Paket an Muskeln verbirgt, neben dem<br />

jeder Bodybuilder aussieht wie ein Schuljunge.<br />

Strongmen müssen echte Schwergewichte sein, um im<br />

Wettkampf die gigantischen Lasten stemmen zu können. Vom<br />

Trainingsplan der Schwerathleten kann sich jeder Sportler eine<br />

Scheibe abschneiden, der kräftiger werden und neben den<br />

starken Männern nicht mehr ganz so mickrig aussehen möchte<br />

– und das unabhängig vom aktuellen Körperbau.<br />

Einer, der sich mit diesem Thema gut auskennt, ist Jack<br />

Lovett. Er nimmt regelmäßig an Strongman-Wettkämpfen<br />

auf internationalem Niveau teil. Lovett nutzt solche Übungen<br />

wie das Reifenwuchten, das Baumstammstemmen und<br />

den Farmer’s Walk, um bei seinen Schülern Muskelmasse<br />

aufzubauen und die Pfunde purzeln zu lassen – ganz gleich,<br />

ob es sich dabei um MMA-Kämpfer oder Schreibtischtäter<br />

handelt. „Jeder Mann will auch ohne Klamotten eine gute Figur<br />

machen“, so sein Kommentar. „Ich will, dass meine Leute stark,<br />

explosiv und einfach gut in Form sind.“<br />

Er hat ein Workout zusammengestellt, das seinen Kunden<br />

hilft, alle diese Kriterien zu erfüllen. Wir wollen Ihnen dazu<br />

trotzdem noch die Alternativen im <strong>Fitness</strong>center nennen<br />

– nur für den Fall, dass Sie zuhause keinen 400-Kilo-Reifen<br />

herumliegen haben.<br />

So funktioniert das Workout<br />

Dies ist ein Ganzkörpertraining. Es kann in einem<br />

Zug absolviert werden. Die einzelnen Übungen eignen sich aber<br />

auch zur Abrundung des normalen Workouts. So ist<br />

es beispielsweise sinnvoll, an die Oberkörper-Einheit<br />

einen Farmer’s Walk anzuschließen, um die tief liegende<br />

Stützmuskulatur des Rumpfes und die Griffkraft<br />

aufzubauen.<br />

Von Joel Snape<br />

Trainer des Monats<br />

Jack Lovett<br />

Der Gründer des in der Grafschaft<br />

County Durham beheimateten Spartan<br />

Performance hat zwei Mal den British<br />

Natural Strongman gewonnen. Daneben<br />

hat er auch am World Natural Strongman<br />

teilgenommen. Er arbeitet mit den<br />

amerikanischen Leistungsexperten<br />

Martin Rooney und Joe DeFranco<br />

zusammen und trainiert<br />

professionelle Fußballer, Rugbyspieler,<br />

Mountainbiker und Kämpfer.<br />

98/JULI 2012/mensfitness.de


Gastexperte<br />

Trainer<br />

Aufwärmtraining<br />

Kastensprung<br />

Sätze 4-5 Wiederholungen 1-3<br />

„Meine Leute müssen gut aufgewärmt sein, bevor sie mit den<br />

Gewichten anfangen“, so Lovett. „Ich will nicht nur, dass sie<br />

stark werden. Sie sollen auch explosive Kraft entwickeln.“ Sie<br />

beginnen mit einigen Runden Seilspringen und Vorübungen.<br />

Danach folgen Kastensprünge, bei denen ich die Höhe über vier<br />

bis fünf Sätze steigere. „Wenn ich sie die Höhe selbst auswählen<br />

lasse, kann ich daran ablesen, welche Tagesform sie haben“,<br />

sagt Lovett. „Das ist kein Training, das die Leute übermäßig<br />

ermüden lässt. Es soll sie in Schwung bringen.“<br />

Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Steht kein Kasten fürs<br />

Plyometrie-Training zur Verfügung, sind Hocksprünge eine<br />

gute Ausweichmöglichkeit. Gehen Sie dafür zuerst in die viertel<br />

Kniebeuge. Danach explosiv in die Luft springen und dabei die<br />

Knie anziehen.<br />

mensfitness.de /JULI 2012 / 99


Reifenwuchten<br />

Sätze 3-5 Wiederholungen 3<br />

„Diese Bewegung beansprucht praktisch<br />

sämtliche Muskeln im Körper“, meint Lovett.<br />

„Wir verwenden bei uns einen 400-Kilo-<br />

Reifen. Wenn wir mehrere Sätze machen,<br />

ist das ein echter Krafttest. Die Bewegung<br />

ist nicht kompliziert. Und ein Trainingsgerät<br />

lässt sich auch schnell beschaffen.“<br />

Zu Beginn macht der Sportler mit beiden<br />

Beinen einen Schritt nach hinten. Die<br />

Hände werden breiter gehalten als die<br />

Füße. Viele Menschen setzen die Hände<br />

zu weit zusammen, sodass ihre Haltung<br />

fast der beim Sumo-Kreuzheben gleicht.<br />

So kann es aber passieren, dass Sie sich<br />

am Bizeps verletzen. Die Füße müssen<br />

schön weit nach hinten gesetzt werden.<br />

Von der Seite betrachtet sollte der Körper<br />

nach dem Anheben des Reifens einen<br />

45-Grad-Winkel zum Boden bilden. Die<br />

Kraft für die Bewegung kommt zuerst<br />

aus den Füßen. Knöchel, Knie und Hüfte<br />

müssen gut gestreckt sein. Die Kraft<br />

kommt am Anfang hauptsächlich aus dem<br />

Unterkörper. Danach wird das Gewicht mit<br />

einem dynamischen Ruck aus den Knien<br />

weiter nach oben geschoben. Erst dann<br />

folgt der Oberkörper, der die Bewegung<br />

abschließt. Eine eher ungünstige Taktik<br />

besteht darin, zu nahe an den Reifen<br />

heranzugehen und hauptsächlich die Arme<br />

einzusetzen. Das ist einer der Gründe,<br />

warum es im Strongman-Wettbewerb bei<br />

dieser Übung so viele Verletzte gibt.“<br />

Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Das Kreuzheben<br />

mit Umsetzen folgt genau demselben<br />

Prinzip. Um die Stange nach oben zu bekommen,<br />

müssen ebenfalls Knöchel, Knie und Hüfte<br />

die Hauptarbeit leisten.<br />

Schulterpressen<br />

Sätze 3-5 Wiederholungen 3<br />

„Es ist wichtig, eine Überkopf-Bewegung mit ins<br />

Programm einzubauen“, so Lovett.<br />

„Ich bin ein Fan des Baumstammstemmens.<br />

Und zwar unter anderem, weil dafür ein neutraler<br />

Griff eingesetzt wird, was meiner Meinung<br />

nach für die Schulter viel gesünder ist. Der<br />

Hauptgrund, warum mir diese Übung so gefällt,<br />

ist aber folgender: Der Schwerpunkt ist weiter<br />

vom Gewichtheber entfernt als mit der normalen<br />

Stange. Der Baumstamm zieht einen nach vorn.<br />

Deshalb ist die Bewegung hervorragend dazu<br />

geeignet, den Rumpf und den Rückenstrecker<br />

auszubilden. Wenn jemand zum ersten Mal<br />

an den Baumstamm geht, kommt er oft in<br />

Rückenlage, weil er noch nicht die nötige<br />

Stabilität im Rumpf hat.“<br />

Nehmen Sie die Füße schulterbreit<br />

auseinander, um den Stamm anzuheben. Der<br />

Rücken bleibt dabei gerade. Von dieser Position<br />

aus ist es möglich, den Stamm zur Körpermitte<br />

hochzuheben. Im Anschluss folgt eine explosive<br />

Bewegung aus der Hüfte heraus. Dabei das<br />

Gewicht zum Brustkorb ziehen.<br />

Danach mit einer viertel Kniebeuge den Körper<br />

unter den Schwerpunkt bringen und die Masse<br />

dann hochdrücken. Dabei den Schwung nutzen,<br />

um den Stamm über dem Kopf nach oben zu<br />

pressen.<br />

Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Das Umsetzen und<br />

Ausstoßen mit der Langhantel ist eine hervorragende<br />

Ganzkörperübung.<br />

100/JULI 2012/mensfitness.de


Gastexperte<br />

Trainer<br />

Farmer’s Walk<br />

Sätze 3-4 Distanz 20 m<br />

„Auch hier werden sämtliche Muskeln<br />

beansprucht“, erklärt Lovett. „Der Farmer’s<br />

Walk fördert die Stabilität der Knöchel und<br />

der Knie. Er stärkt die Hüfte, die Griffkraft,<br />

den Rumpf – eine echte Ganzkörperübung<br />

eben. Es ist von Vorteil, wenn der Sportler gut<br />

Kreuzheben kann. Aber es ist ein Unterschied,<br />

ob ich ein Gewicht nur hochhebe oder es<br />

auch mit mir herumtrage. Die Griffkraft ist hier<br />

ein wichtiger Faktor. Auch, wenn es weh tut:<br />

Absetzen will man das Gewicht schließlich<br />

auch nicht so schnell. An einem guten Tag<br />

schaffen meine Leute 140 Kilogramm pro<br />

Hand. Die Übung sagt auch viel darüber<br />

aus, wie fit der Kreislauf des Athleten ist.“<br />

Die Bewegung ist an sich ganz einfach.<br />

Gehen Sie wie beim Kreuzheben mit geradem<br />

Rücken in die Knie. Dann die Gewichte<br />

anheben und loslaufen. Und zwar mit kurzen,<br />

schnellen Schritten. „Manchmal zieht einen<br />

das Gewicht in eine andere Richtung, und<br />

es geht im Zickzack um die Hütchen“, erklärt<br />

Lovett. „Die Leute fragen mich immer wieder,<br />

welche Bauchmuskelübung ich am besten<br />

finde. Es ist ganz klar der Farmer’s Walk.“<br />

Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Kurzhanteln<br />

sind zwar nicht ganz so schwer wie Lovetts<br />

Baumstämme. Doch sie sind wegen ihres höheren<br />

Schwerpunkts nicht so einfach zu tragen. Das<br />

Gewicht ist richtig gewählt, wenn Sie damit nicht<br />

mehr rennen können.<br />

mensfitness.de /JULI 2012 / 101


Trainer<br />

Gastexperte<br />

Schlittenschieben<br />

Sätze 5 Distanz 10-15 m<br />

„Dies ist eine tolle Übung für Leute, die viel trainieren. Die<br />

exzentrische Phase fällt dabei nämlich weg. Es gibt kein ‚Absenken‘.<br />

Das heißt, diese Bewegung können Sie oft wiederholen“, sagt<br />

Lovett. „Wir benutzen wirklich große Gewichte und laufen nicht<br />

allzu weit – nicht mehr als 10 bis 15 Meter am Stück. Das ist etwas<br />

für jeden, ob er nun abnehmen oder Kraft aufbauen will.“<br />

Die Technik könnte einfacher nicht sein: nur in die Knie gehen und<br />

kräftig schieben. Anhalten sollte der Sportler dabei aber nicht. Sonst<br />

wird es schwer, wieder in Schwung zu kommen. „Wenn ich meine<br />

Athleten trainiere, kann ich an der Übung ablesen, wie ehrgeizig sie<br />

sind. Das ist nämlich eine harte Prüfung“, erläutert Lovett. „Schlitten<br />

schieben kann jeder. Aber mit einem Schlitten zu sprinten, ist schon<br />

etwas anderes. Für mich ist interessant, ob die Leute sich auch noch<br />

Mühe geben, wenn sie müde sind oder ihnen die Beine brennen.“<br />

Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Wenn bei Ihnen im Studio kein<br />

Schlitten steht, tut es auch eine große Gummischeibe, die Sie<br />

über den Boden schieben. Eine schöne Ersatzübung ist auch die<br />

Stützhaltung mit Gewichtsweste, bei der Sie mit Händen und Füßen<br />

vor- und rückwärts laufen. Das trainiert dieselben Muskeln.<br />

Vorschlaghammer-Schwingen<br />

Sätze 4-5 Wiederholungen 10<br />

„Eine echte Allround-Übung“, meint Lovett. „Von der<br />

Bewegung profitiert der ganze Körper vom Rumpf über die<br />

Schultern bis hin zur Griffkraft. Auch den Kreislauf bringt der<br />

Vorschlaghammer auf Vordermann. Der Ablauf ist gut für die<br />

Kraftübertragung, was bei Kontaktsportarten wichtig ist. Wenn<br />

der Vorschlaghammer sein Ziel trifft, gibt es keine Ausflüchte:<br />

Ich höre am Schlag, wie hart der Sportler trainiert.“<br />

Lovett empfiehlt einen Hammer mit mindestens sieben Kilo.<br />

„Der Bogen beim Ausholen sollte so weit wie möglich sein,<br />

damit der Hammer mit größtmöglicher Kraft sein Ziel trifft. Die<br />

Übungsvorgabe sind zehn saubere Schläge. Das ist besser, als den<br />

Hammer 20 Mal mit angezogener Handbremse zu schwingen.“<br />

Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Verständlicherweise bieten die meisten<br />

<strong>Fitness</strong>-Studios keinen Vorschlaghammer als Übungsgerät an. Sie müssen also<br />

mit dem Medizinball Vorlieb nehmen. Heben Sie den Ball über den Kopf, um ihn<br />

dann so hart wie möglich zu Boden zu schmettern. Fleißpunkte gibt es, wenn<br />

Sie vor dem Wurf hochspringen, um noch mehr explosive Power zu entwickeln.<br />

102/JULI 2012/mensfitness.de


Gastexperte<br />

Trainer<br />

Words Ben Ince, Simon Miller Photography Danny Bird, packshotfactory.co.uk<br />

mensfitness.de /JULI 2012 / 103


Kleine Gewichte,<br />

große Wirkung<br />

Testen Sie diese überraschend<br />

anspruchsvollen Übungen, um Ihre Haltung<br />

und allgemeine Kraft zu verbessern.<br />

Größer heißt nicht immer besser. Um das Maximum<br />

aus dem Workout herauszuholen, müssen Sie<br />

sich im Studio nicht unbedingt die schwersten<br />

Hantelscheiben unter den Nagel reißen. Manchmal<br />

reicht schon ein Satz Kurzhanteln mit je einem Kilogramm.<br />

Diese Übungen sind schwerer, als sie auf den ersten Blick<br />

aussehen. Das Programm stammt vom ehemaligen Elite-<br />

Gewichtheber und heutigen Trainer Mike Causer. Es steigert die<br />

Mobilität der Muskeln und verbessert die Körperhaltung. Außerdem<br />

bereitet es die Muskeln auf dynamische Ganzkörperübungen zum<br />

Aufbau von Masse vor.<br />

„Eine schlechte Haltung und ein mangelndes Bewegungsausmaß<br />

kann letztendlich auch die Technik in Mitleidenschaft ziehen“,<br />

erklärt Causer. „Das hat dann den Effekt, dass auch im Alltag<br />

das Bewegungsausmaß eingeschränkt ist. Arbeiten Sie an Ihrer<br />

Haltung, um intensiver trainieren zu können. Es wird Ihnen dann<br />

leichter fallen, anspruchsvolle Trainingsbelastungen durchzuhalten.<br />

So erreichen Sie schneller, einfacher und verletzungsfreier größere<br />

Kraftzuwächse und ein höheres <strong>Fitness</strong>niveau.“<br />

Also: Nichts wie ran ans leichte Hantelset!<br />

Übrigens: Es funktioniert auch mit andersfarbigem<br />

Equipment. Pink war nur die Farbe, die wir bei MF gerade schick<br />

fanden.<br />

Kniebeuge mit<br />

gestreckten Armen<br />

Sätze 3 Wiederholungen 8<br />

> Die Kurzhanteln mit geraden Armen mit zueinander<br />

weisenden Handflächen über dem Kopf nach oben<br />

strecken. Die Ellbogen dabei nach hinten ziehen,<br />

sodass sie sich auf Höhe der Ohren befinden.<br />

> Die Arme in dieser Position halten und mit breiten<br />

Knien weit nach unten in die Hocke gehen.<br />

> Die untere Position halten und dann<br />

den Körper wieder aufrichten.<br />

Causers Kommentar „Die Kobra verbessert die Körperhaltung,<br />

indem sie die Wirbelsäule dehnt und den Brustkorb öffnet. Das ist<br />

besonders gut für Leute, die den ganzen Tag lang im Büro sitzen.“<br />

106/JULI 2012/mensfitness.de


Workout-Tipps<br />

Trainer<br />

Kobra<br />

Sätze 3 Wiederholungen 10<br />

> Auf dem Bauch liegend die Zehen am<br />

Boden aufsetzen. Die Arme befinden sich<br />

seitlich neben dem Körper.<br />

> Die Kurzhanteln mit nach oben weisenden<br />

Handflächen um drei Zentimeter anheben.<br />

> Den Rücken wölben und den Brustkorb<br />

so weit wie möglich anheben. Dabei die<br />

Gewichte so drehen, dass die Handflächen<br />

nach vorne weisen. In der oberen Position<br />

verharren.<br />

Causers Kommentar „Die Kobra<br />

verbessert die Körperhaltung, indem sie<br />

die Wirbelsäule dehnt und den Brustkorb<br />

öffnet. Das ist besonders gut für Leute, die<br />

den ganzen Tag lang im Büro sitzen.“<br />

Umgekehrter<br />

xxxxxxxxxx<br />

Fly mit<br />

Sätze x Wiederholungen x<br />

Rotation<br />

xxxxxxxxxx<br />

Sätze 3 Wiederholungen 10<br />

> Zu Beginn in die Position des umgekehrten Flys<br />

kommen. Der Rücken ist gerade, der Kopf<br />

befindet sich in neutraler Position, die<br />

Handflächen weisen nach unten.<br />

> Von dieser Position aus die Handgelenke so<br />

weit wie möglich in eine Richtung drehen und in<br />

der Endposition zwei Sekunden lang halten.<br />

> Dann die Handgelenke so weit wie möglich in<br />

die andere Richtung drehen und erneut zwei<br />

Sekunden lang halten. Diese Bewegung zählt als<br />

eine Wiederholung.<br />

Causers Kommentar „Dieser Ablauf kräftigt<br />

gleichzeitig die Rautenmuskeln und die<br />

hinteren Deltamuskeln. Durch die Innen- und<br />

Außenrotation des Arms steigt die Mobilität im<br />

Sport und beim Heben schwerer Gewichte.“<br />

For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 107


Trainer<br />

Workout-Tipps<br />

Kniebeuge mit<br />

Schulterpressen<br />

Sätze 3 Wiederholungen 10<br />

> Die Hanteln mit gebeugten Armen festhalten<br />

und in die tiefe Kniebeuge kommen.<br />

> Dann die Hanteln nach oben pressen,<br />

bis die Arme gerade sind. Es ist wichtig, dass<br />

die Ellbogen dabei auf die Ohren ausgerichtet<br />

bleiben.<br />

> Die Arme gestreckt lassen und den Körper<br />

aus den Fersen heraus nach oben in den<br />

Stand drücken.<br />

Causers Kommentar „Diese Ausführung sorgt<br />

für eine große Beweglichkeit in der Hüfte. Auch<br />

die unteren Trapezmuskeln müssen hierbei<br />

ordentlich arbeiten. Das ist eine hervorragende<br />

Art, sich auf die Kniebeuge mit gestreckten<br />

Armen vorzubereiten. Bei diesem<br />

Bewegungsablauf zählt die Qualität, nicht die<br />

Quantität.“<br />

Dynamische Rückhanddehnung<br />

Sätze 3 Wiederholungen 20<br />

> Die Kurzhantel auf Höhe der<br />

gegenüberliegenden Hüfte in der<br />

Hand halten.<br />

> Mit einer Art Rückhandschlag das<br />

Gewicht vor dem Körper diagonal<br />

nach oben ziehen. In der Endposition<br />

befindet sich der Arm etwas über<br />

Schulterhöhe.<br />

> Um die Dehnung zu maximieren,<br />

drehen Sie das Handgelenk so, dass<br />

die Handfläche nach oben weist.<br />

Causers Kommentar „Hierbei<br />

werden die Brustmuskeln schön<br />

gedehnt. Dadurch erhöht sich das<br />

Bewegungsausmaß in den Schultern.“<br />

Schwimmzug mit Hanteln<br />

Sätze 3 Wiederholungen 10<br />

> Mit dem Gesicht nach unten auf den<br />

Boden legen. Die Arme sind nach vorn<br />

gestreckt, die Zehen sitzen am Boden<br />

auf.<br />

> Die Kurzhanteln im Obergriff um drei<br />

Zentimeter anheben.<br />

> Den Griff beibehalten und die Arme<br />

zur Körperseite führen.<br />

> Die Position halten und dann die<br />

Richtung wechseln, um wieder in die<br />

Ausgangsposition zurückzukehren.<br />

Causers Kommentar „Mit Hilfe<br />

dieser bogenförmigen Bewegung<br />

entwickeln Sie Kraft im oberen<br />

Rücken und im Schultergelenk.“<br />

108/JULI 2012/mensfitness.de


Gym Talk<br />

Trainer<br />

Cool-down<br />

Das Workout endet nicht mit der letzten<br />

Wiederholung. Diese Expertentipps fürs<br />

Cool-down beschleunigen die Regeneration.<br />

Frage 1<br />

Wie wichtig ist<br />

das Cool-down<br />

nach dem<br />

Sport?<br />

Vor allem nach<br />

Ausdauer- oder<br />

Intervalltraining<br />

ist es wichtig, den Körper<br />

stufenweise wieder<br />

auf Normaltemperatur<br />

abkühlen zu lassen.<br />

So gelangt Sauerstoff<br />

zu den Muskeln, und<br />

die Milchsäure wird<br />

abtransportiert, während<br />

die Regenerationszeit sinkt.<br />

Herzfrequenz und<br />

Körpertemperatur<br />

müssen<br />

langsam wieder<br />

normalisiert<br />

werden. Dabei werden<br />

Giftstoffe aus den Muskeln<br />

geschwemmt. Außerdem<br />

beugt das Cool-down<br />

trainingsbedingten<br />

Verspannungen vor.<br />

Ein ordentliches<br />

Cool-down senkt<br />

nach dem Sport<br />

die Anspannung<br />

und spült Giftstoffe<br />

aus dem Körper, die<br />

sich in den Muskeln<br />

angesammelt haben.<br />

Daneben verbessert es<br />

den Sauerstofftransport<br />

im Körper.<br />

Frage 2<br />

Wie lange soll<br />

das Abkühlen<br />

dauern?<br />

Je intensiver das<br />

Workout, umso<br />

länger sollte<br />

das Cool-down<br />

ausfallen. Nach<br />

dem Intervalltraining<br />

sind bis zu zehn<br />

Minuten notwendig.<br />

Vor allem sollte in der<br />

Abkühlphase allmählich<br />

die Schlagzahl reduziert<br />

werden.<br />

Etwa zehn bis 15<br />

Minuten reichen in<br />

der Regel aus. Es ist<br />

wichtig, dass einfache<br />

Bewegungen und<br />

leichtes Stretching<br />

mit enthalten sind.<br />

Außerdem müssen<br />

die Nährstoffreserven<br />

aufgefüllt werden.<br />

Ich empfehle ein<br />

Minimum von<br />

zehn Minuten<br />

direkt im Anschluss an<br />

die Trainingseinheit.<br />

Das Cool-down sollte<br />

sanfte Dehnübungen<br />

zur Steigerung der<br />

Flexibilität beinhalten.<br />

Das Stretching<br />

gehört zum<br />

Cool-down dazu.<br />

Übertreiben Sie<br />

es aber nicht.<br />

Frage 3<br />

Was ist sonst<br />

noch zu<br />

beachten?<br />

Gönnen Sie sich<br />

ein Getränk zur<br />

Regeneration. Das<br />

ist die effektivste Art,<br />

sich schnell zu erholen.<br />

Wichtig ist auch, sich<br />

nicht zu überdehnen.<br />

Aggressives Stretching<br />

kann mehr schaden, als<br />

es hilft.<br />

Ungesundes Essen<br />

ist Gift. Der Körper sehnt<br />

sich in dieser Phase nach<br />

echten Nährstoffen. Ich<br />

empfehle einen Kohlenhydrat-<br />

Eiweiß-Mix, der die<br />

Reparaturprozesse unterstützt.<br />

Gehen Sie außerdem das<br />

Workout noch einmal durch:<br />

Was ist gut gelaufen, und was<br />

ist verbesserungswürdig?<br />

Wichtig ist der<br />

Flüssigkeitsausgleich.<br />

Abzuraten ist von<br />

ungesundem, fettigen<br />

Essen und Alkohol.<br />

Das behindert die<br />

Regeneration und<br />

macht die ganzen<br />

Trainingsfortschritte<br />

wieder zunichte.<br />

Ausrüstung im Fokus<br />

Trap bar<br />

Wenn bei Ihnen im <strong>Fitness</strong>center so eine Hantelstange<br />

herumliegt, sollten Sie sie nutzen. Dies ist nämlich<br />

ein vielseitiges Trainingsgerät. Die Trap Bar – auch<br />

als Hex Bar bekannt – senkt beim Kreuzheben die<br />

Belastung auf den unteren Rücken. Laut einer neuen<br />

Studie setzt sie außerdem größere Kräfte frei.<br />

Für welche Übungen eignet sich die Stange?<br />

Zum Kreuz- und Schulterheben sowie für den Farmer’s Walk<br />

Neue Trainingsimpulse<br />

Mehr von der<br />

Kniebeuge<br />

Sie möchten sich bei der Kniebeuge mehr auf<br />

die Stange packen? Dann legen Sie 120 Prozent<br />

Ihrer aktuellen Maximalkraft auf. Dann aus dem<br />

Kniebeugenständer heraustreten und das Gewicht<br />

einfach zehn Sekunden lang auf dem Rücken<br />

halten. Wenn Sie es wieder in die Halterung legen,<br />

zwingt das die Muskeln und Sehnen, sich an die<br />

größere Belastung anzupassen. Diese Technik<br />

eignet sich auch zur Vorbereitung auf schwere<br />

Kniebeugen. Dadurch nutzen Sie einen Effekt, der<br />

als posttetanische Potenzierung bekannt ist. Dabei<br />

ziehen sich die Muskeln in den zwei oder drei Minuten<br />

nach intensiver Stimulation stärker zusammen.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 109


Die fünf besten Bauchmuskel-Übungen<br />

Fünf für den <strong>Sixpack</strong><br />

Fünf Übungen für den stahlharten<br />

Waschbrettbauch<br />

Basisübung<br />

Knieheben mit<br />

B<br />

Medizinball<br />

So funktioniert’s Die unteren<br />

Bauchmuskeln werden gern<br />

übersehen. Durch das zusätzliche<br />

Gewicht des Medizinballs müssen<br />

Sie diese Partie fest anspannen,<br />

um die Knie zum Brustkorb zu<br />

bekommen. Die tiefe Stützmuskulatur<br />

des Rumpfes (der Core) stabilisiert<br />

indes den Oberkörper.<br />

So funktioniert’s<br />

> Hängen Sie sich mit einem fest<br />

zwischen die Knie geklemmten<br />

Medizinball an eine Stange.<br />

> Die Knie beugen und die Beine<br />

unter Einsatz der Bauchmuskeln<br />

zum Brustkorb hochziehen.<br />

> Wenn Sie die oberste Position<br />

erreicht haben, die Beine langsam<br />

wieder nach unten sinken lassen.<br />

A<br />

Technik-Tipp<br />

Das <strong>Sixpack</strong>-Workout kann<br />

getrennt oder nach den schweren<br />

Gewichtsübungen absolviert<br />

werden. Vor dem Haupttraining<br />

die Bauchmuskeln zu<br />

beanspruchen, ist ungünstig.<br />

Dann kann es nämlich passieren,<br />

dass die Core-Muskulatur bereits<br />

müde ist und Sie Probleme bei<br />

der Kniebeuge, beim Kreuzheben<br />

oder Bankdrücken<br />

bekommen.<br />

110/JULI 2012/mensfitness.de


Must-Do Move<br />

Trainer<br />

Crunch<br />

Umgekehrter Crunch<br />

Was bringt das? Die<br />

klassische Übung für die<br />

obere Bauchmuskulatur –<br />

und immer noch eine der<br />

besten. Diese Bewegung<br />

gehört zu den Grundlagen<br />

des Bauchmuskeltrainings.<br />

So funktioniert’s<br />

> Mit flachem Rücken auf eine<br />

Matte legen, die Knie um<br />

90 Grad beugen und die Füße<br />

flach am Boden aufsetzen. Die<br />

Finger an die Schläfen nehmen.<br />

> Nun die Bauchmuskeln anziehen,<br />

um den Brustkorb nach oben<br />

in Richtung Knie zu heben. Der<br />

untere Rücken bleibt dabei fest<br />

auf der Matte. Die obere Position<br />

kurz halten und die Bauchmuskeln<br />

anspannen. Dann langsam<br />

wieder nach unten kommen.<br />

Was bringt das? Diese<br />

Variation verschiebt den<br />

Fokus durch den veränderten<br />

Angriffswinkel auf den unteren<br />

Teil der Bauchmuskulatur.<br />

So funktioniert’s<br />

> Kopf und Schultern zu Beginn<br />

flach am Boden aufliegen lassen.<br />

Die Arme befinden sich an den<br />

Körperseiten, die Knie sind um<br />

90 Grad gebeugt, und die Füße<br />

sitzen flach am Boden auf.<br />

> Nun die Bauchmuskeln<br />

anspannen, um die Hüfte vom<br />

Boden zu lösen und die um 90 Grad<br />

gebeugten Knie zum Brustkorb<br />

zu ziehen. Die obere Position kurz<br />

halten und die Bauchmuskeln<br />

anspannen. Dann langsam<br />

wieder nach unten kommen.<br />

Unterarmstütz<br />

Klappmesser<br />

Was bringt das? Dies<br />

ist eine klassische<br />

Stabilisierungsübung. Hierbei<br />

müssen alle Muskelgruppen<br />

zusammenarbeiten, um den<br />

Oberkörper stabil zu halten.<br />

Das sorgt für Kraft in der tief<br />

liegenden Muskulatur, wodurch<br />

viele andere Bewegungen<br />

später leichter fallen. Zudem<br />

verbessert die Bewegung die<br />

Kraftübertragung zwischen<br />

Ober- und Unterkörper, was<br />

in den verschiedensten<br />

Sportarten von Vorteil ist.<br />

So funktioniert’s<br />

> Der Körper bildet vom Kopf bis zu<br />

den Fersen eine gerade Linie. Die<br />

Ellbogen befinden sich unterhalb der<br />

Schultern, die Füße sind geschlossen,<br />

und der Blick geht nach unten.<br />

> Halten Sie die Position so<br />

lang wie möglich, ohne die<br />

Hüfte absacken zu lassen.<br />

Was bringt das? Diese<br />

Übung für Fortgeschrittene setzt<br />

Flexibilität und starke Core-<br />

Muskeln voraus. Sie nimmt die<br />

obere und untere Bauchmuskulatur<br />

gleichermaßen in Beschlag.<br />

So funktioniert’s<br />

> Den Rücken flach am Boden<br />

auflegen. Die Arme nach hinten<br />

ausstrecken und leicht anheben.<br />

Die geschlossenen Füße sind<br />

ebenfalls leicht angehoben.<br />

> Jetzt mit angespannter<br />

Bauchmuskulatur Hände und<br />

Füße nach oben führen, bis sie<br />

sich oberhalb der Körpermitte<br />

treffen. Die Beine dabei so gerade<br />

wie möglich halten und die<br />

Bauchmuskulatur in der oberen<br />

Position stark anspannen. Danach<br />

wieder langsam nach unten kommen.<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 111


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Top-Workout<br />

Trainer<br />

DREIFACHE<br />

POWER<br />

Dreierzyklen sind<br />

eine tolle Art, die<br />

Muskeln zum schnellen<br />

Wachstum zu zwingen.<br />

Die Drei ist die magische Zahl<br />

für alle, die in kürzerer Zeit<br />

größere und stärkere Muskeln<br />

bekommen wollen. Das Workout<br />

des Monats baut auf Dreierzyklen<br />

auf. Damit ist eine Abfolge von<br />

drei Übungen gemeint, die ein<br />

und dieselbe Muskelgruppe in<br />

Angriff nimmt. Die Pausen folgen<br />

immer erst nach dem kompletten<br />

Durchlauf aus drei Sätzen.<br />

Die erste Übung eines jeden<br />

Dreierzyklus besteht aus einer<br />

großen Ganzkörperbewegung.<br />

Der zweite und der dritte Satz<br />

nehmen indes direkt die anvisierte<br />

Muskelgruppe in die Mangel.<br />

Mit Hilfe dieser Strategie bleiben<br />

die trainierten Muskeln längere<br />

Zeit unter Spannung. Außerdem<br />

durchlaufen sie verschiedene<br />

kraftsteigernde Bewegungsabläufe.<br />

Derartige Zyklen sind schnell<br />

zu absolvieren. Daher bleibt in der<br />

Trainingseinheit genug Zeit zur<br />

Regeneration, bevor der nächste<br />

Ablauf folgt. Die fehlenden Pausen<br />

innerhalb des Zyklus halten<br />

außerdem die Herzfrequenz auf<br />

einem hohen Niveau. Das heißt,<br />

während des Muskelaufbaus wird<br />

gleichzeitig auch Fett verbrannt.<br />

Sätze und Wiederholungen Führen Sie von jeder der drei<br />

Übungen eines Zyklus je acht Wiederholungen aus. Zwischen den Sätzen gibt<br />

es keine Pause. Auf die letzte Wiederholung der dritten Übung folgen dann<br />

zwei Minuten Pause. Absolvieren Sie den kompletten Dreiersatz A vier Mal.<br />

Danach folgen ebenso viele Durchläufe von Zyklus B.<br />

Trainingsplan<br />

So funktioniert’s<br />

Blättern<br />

Sie um<br />

zu ihren<br />

Dreiersätzen<br />

Dauer Das Workout sollte inklusive Warmup<br />

etwa 30 Minuten lang dauern.<br />

Aufwärmen Nehmen Sie sich 5 Minuten<br />

Zeit für Körpergewichtsübungen wie<br />

Liegestütze, Kniebeugen und Ausfallschritte.<br />

Gewicht Wählen Sie ein Gewicht, mit dem<br />

Sie gerade noch alle Wiederholungen<br />

schaffen.<br />

Tempo Das Gewicht explosiv hochheben<br />

und nach einer kurzen Pause vier Sekunden<br />

Zeit zum Absenken lassen. Je länger die<br />

Absenkphase dauert, umso besser.<br />

Regeneration Die Workouts in der<br />

angegebenen Reihenfolge durchführen und<br />

dann nach Möglichkeit zu größeren Gewichten<br />

übergehen. Zwischen den Einheiten sollten Sie sich<br />

jeweils einen Tag lang Zeit zur Regeneration nehmen.<br />

Workout 1<br />

Brust und Rücken S. 114<br />

Workout 2<br />

Beine S. 116<br />

Workout 3<br />

Arme und Schultern S. 118<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 113


WORKOUT A<br />

BRUST UND RÜCKEN<br />

1a<br />

DREIERZYKLUS 1<br />

1a<br />

Bankdrücken<br />

‣ Halten Sie auf einer Flachbank eine<br />

Langhantel in den gestreckten Armen.<br />

‣ Nun die Stange zum Brustkorb<br />

absenken und anschließend wieder<br />

nach oben stoßen.<br />

1b<br />

1c<br />

Flys auf der<br />

Schrägbank<br />

‣ Auf einer Schrägbank in jede Hand eine<br />

Kurzhantel nehmen und die Arme nach oben<br />

strecken. Die Handflächen weisen zueinander.<br />

‣ Die Ellbogen leicht angewinkelt halten<br />

und die Gewichte seitlich absenken,<br />

bis eine Dehnung spürbar wird.<br />

‣ Dann die Brustmuskulatur anspannen<br />

und die Hanteln wieder in die<br />

Ausgangsposition zurückführen.<br />

Schultern<br />

pressen<br />

‣ Die Füße hüftbreit<br />

auseinandernehmen, und<br />

auf die Schultervorderseite<br />

eine Langhantel legen.<br />

‣ Die Stange gerade nach oben<br />

pressen, bis die Arme gestreckt<br />

sind. Danach das Gewicht wieder<br />

nach unten sinken lassen.<br />

1b<br />

1c<br />

114/JULI 2012/mensfitness.de


Top-Workout<br />

Trainer<br />

2a<br />

2b<br />

DREIERZYKLUS 2<br />

2c<br />

2a Klimmzug<br />

‣ Gehen Sie im Obergriff an die<br />

Stange.<br />

‣ Danach den Körper nach<br />

oben ziehen, bis Sie mit dem<br />

Kinn über die Stange kommen.<br />

Anschließend nach unten<br />

zurückkehren, sodass die Arme<br />

wieder voll gestreckt sind.<br />

2b<br />

Rudern in der<br />

Vorwärtsbeuge<br />

‣ Halten Sie im Obergriff eine Langhantel<br />

auf Höhe der Oberschenkel fest.<br />

‣ Jetzt den Oberkörper aus der Hüfte heraus nach<br />

vorne beugen, die Stange zum Bauchnabel ziehen und<br />

danach wieder in die Ausgangsposition sinken lassen.<br />

2c<br />

Vornübergebeugter<br />

umgekehrter Fly<br />

‣ Nehmen Sie im Stand in jede Hand eine Hantel.<br />

‣ Dann aus der Hüfte heraus den Oberkörper<br />

nach vorne beugen und mit leicht angewinkelten<br />

Ellbogen die Hanteln bis auf Schulterhöhe<br />

seitlich nach oben führen. Anschließend<br />

wieder in die Ausgangsposition<br />

zurückkehren.<br />

Blättern Sie<br />

um<br />

zum Bein-<br />

Workout<br />

mensfitness.de /JULI 2012/ 115


WORKOUT B<br />

BEINE<br />

DREIERZYKLUS 1<br />

1a<br />

1a<br />

Kniebeuge<br />

‣ Die Füße schulterbreit<br />

auseinandernehmen und auf die<br />

Schulterrückseite eine Langhantel legen.<br />

‣ Die natürliche Wölbung im Rücken<br />

beibehalten und so tief wie möglich<br />

nach unten kommen. Danach den<br />

Körper wieder aufrichten.<br />

1b<br />

1c<br />

Hackenschmidt-<br />

Kniebeuge<br />

‣ Mit schulterbreit voneinander<br />

entfernten Füßen hinter den<br />

Beinen auf Oberschenkelhöhe eine<br />

leichte Langhantel festhalten.<br />

‣ Die natürliche Wölbung im Rücken<br />

beibehalten und so tief wie möglich<br />

nach unten kommen. Danach den<br />

Körper wieder aufrichten.<br />

Beinstreckung<br />

‣ An der Maschine so ans Polster gehen,<br />

dass sich dieses knapp oberhalb des<br />

Fußgelenkes befindet.<br />

‣ Dann die Beine gegen den Widerstand<br />

strecken und anschließend wieder in die<br />

Ausgangsposition zurückkehren.<br />

1b<br />

1c<br />

116/JULI 2012/mensfitness.de


Top-Workout<br />

Trainer<br />

2a<br />

DREIERZYKLUS 2<br />

2a<br />

Ausfallschritt<br />

mit Langhantel<br />

‣ Die Füße hüftbreit auseinandernehmen<br />

und auf die Schulterrückseite<br />

eine Langhantel legen.<br />

‣ Mit dem rechten Bein einen großen Schritt<br />

nach vorn machen und so weit nach unten<br />

kommen, dass beide Knie um 90 Grad<br />

gebeugt sind. Im Anschluss unter Einsatz des<br />

vorderen Beins wieder nach oben kommen.<br />

‣ Bei der nächsten Wiederholung<br />

die Seite wechseln.<br />

2b Rumpfbeugen<br />

‣ Die Füße hüftbreit auseinandernehmen<br />

und auf die Schulterrückseite<br />

eine Langhantel legen.<br />

‣ Die Knie leicht gebeugt halten und<br />

aus der Hüfte heraus den Oberkörper<br />

nach vorne neigen, bis in der hinteren<br />

Oberschenkelmuskulatur eine Dehnung<br />

spürbar wird. Anschließend wieder<br />

in die Startposition zurückkehren.<br />

2b<br />

2c<br />

2c Beinpressen<br />

‣ Setzen Sie sich mit flach auf<br />

der Fußplatte aufgestellten<br />

Füßen in die Maschine.<br />

‣ Dann das Gewicht durch Beugen<br />

der Knie zum Brustkorb sinken<br />

lassen. Im Anschluss die Platte<br />

wieder nach oben drücken, ohne<br />

die Knie ganz durchzustrecken.<br />

Blättern Sie<br />

um zum<br />

Dreierzyklus<br />

für die Arme<br />

mensfitness.co.de /JULI 2012/ 117


Trainer<br />

Top-Workout<br />

WORKOUT C<br />

ARME UND<br />

SCHULTERN<br />

1a<br />

1b<br />

DREIERZYKLUS 1<br />

1c<br />

1a Klimmzug<br />

‣ Gehen Sie im Untergriff an<br />

die Stange.<br />

‣ Nun den Körper nach oben<br />

ziehen, bis Sie mit dem Kinn<br />

über die Stange kommen.<br />

Anschließend nach unten<br />

zurückkehren, sodass die Arme<br />

wieder voll gestreckt sind.<br />

1b<br />

‣ Eine SZ-Stange aufnehmen und die Arme<br />

komplett strecken, sodass sich die Stange<br />

auf Höhe der Oberschenkel befindet.<br />

‣ Mit eng an den Körperseiten anliegenden<br />

Ellbogen das Gewicht auf Schulterhöhe<br />

hochziehen und anschließend wieder<br />

nach unten sinken lassen.<br />

1c<br />

Bizeps-Curl<br />

an der SZ-Stange<br />

Schulterpressen<br />

im Sitzen<br />

‣ Auf einer Bank mit aufrechter Rückenlehne<br />

in jede Hand eine Kurzhantel nehmen und<br />

diese auf Schulterhöhe festhalten.<br />

‣ Jetzt die Hanteln gerade nach oben heben, bis<br />

die Arme komplett gestreckt sind. Anschließend<br />

wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />

118/JULI 2012/mensfitness.de


Trainer<br />

Top-Workout<br />

DREIERZYKLUS 2<br />

2a<br />

2b<br />

2c<br />

2a Trizeps-Dips<br />

‣ Im Neutralgriff an die parallel<br />

laufenden Stangen gehen und die<br />

Arme strecken.<br />

‣ Die Core-Muskulatur fest<br />

anspannen, damit die Beine nicht<br />

mitschwingen, und dann den<br />

Körper nach unten absenken, bis<br />

die Arme um 90 Grad gebeugt sind.<br />

Abschließend wieder nach oben<br />

kommen.<br />

2b<br />

‣ Befestigen Sie am oberen Seilzug<br />

einen doppelten Seilgriff, und stellen<br />

Sie sich aufrecht vor die Maschine.<br />

‣ Jetzt mit angespannter Core-Muskulatur<br />

und eng am Körper anliegenden Ellbogen<br />

das Kabel nach unten ziehen, bis die Arme<br />

voll gestreckt sind. Anschließend wieder<br />

in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />

2c<br />

Latzüge mit Seil<br />

Seitheben<br />

‣ Stellen Sie sich mit einer Hantel in jeder<br />

Hand aufrecht hin.<br />

‣ Nun mit angespannter Core-Muskulatur<br />

und leicht gebeugten Armen die Gewichte<br />

seitlich bis auf Schulterhöhe anheben. Danach<br />

wieder absenken.<br />

120/JULI 2012/mensfitness.de


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So bekommst du einen Waschbrettbauch<br />

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Training, Teil 2<br />

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Bundeswehr?<br />

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Trainer<br />

Wissen<br />

<strong>Sixpack</strong>-Knowhow<br />

Sie trainieren gut und ernähren sich richtig. Warum lässt dann der <strong>Sixpack</strong> so lange auf sich warten?<br />

Der Trainer James Hardy liefert uns das notwendige Wissen rund um den Waschbrettbauch.<br />

Woraus besteht eigentlich der <strong>Sixpack</strong>?<br />

Die anatomische Bezeichnung für den <strong>Sixpack</strong> lautet<br />

Musculus rectus abdominis. Der gerade Bauchmuskel<br />

tritt paarweise auf und zieht sich senkrecht über die<br />

gesamte Bauchfront. Getrennt wird er in der Mitte durch<br />

ein Bindegewebsband, die sogenannte Linea alba („weiße<br />

Linie“). Der sehnige Streifen und das Bindegewebe, das<br />

quer über die Muskelgruppe hinweg läuft, ermöglicht<br />

die Unterteilung der Muskulatur in einen <strong>Sixpack</strong>.<br />

Welche Funktion hat dieser Muskel?<br />

Diese Muskelgruppe übernimmt wichtige Stützfunktionen.<br />

Außerdem dient sie zur Vorwärtsbeugung der<br />

Wirbelsäule, etwa beim Crunch. Daneben ist sie auch<br />

wichtig beim Atmen, stabilisiert den Oberkörper beim<br />

Training und schützt die inneren Organe vor Schäden.<br />

Warum ist der Waschbrettbauch<br />

bei mir nicht sichtbar?<br />

Eigentlich hat jeder Mensch einen <strong>Sixpack</strong>. Doch<br />

bei den meisten sind die Bauchmuskeln aus einem<br />

einfachen Grund nicht sichtbar: Sie sind unter einer<br />

Fettschicht verborgen. Männer neigen dazu, am Bauch<br />

Fett anzusetzen, während sich bei Frauen der Speck<br />

eher um die Hüften und am Hintern sammelt. Wenn Ihr<br />

Körperfettanteil zu hoch ist, bleibt der <strong>Sixpack</strong> vor den<br />

bewundernden Blicken der Damenwelt verborgen.<br />

„Die richtige Strategie<br />

besteht in Gewichtstraining<br />

und hoch intensiven<br />

Kardioeinheiten wie etwa Sprints.“<br />

Was ist die beste Art, das Fett<br />

am Bauch loszuwerden?<br />

Jahrelang ist man fälschlicherweise davon<br />

ausgegangen, dass sich der Speck nur mit viel<br />

Kardiotraining im „Fettverbrennungsbereich“<br />

beseitigen lässt (siehe Kasten „<strong>Sixpack</strong>-<br />

Mythos“). In Wahrheit besteht die richtige<br />

Strategie im Gewichtstraining und hoch<br />

intensiven Kardioeinheiten wie etwa<br />

Sprints. Diese beiden Methoden erhöhen die<br />

Herzfrequenz und den Stoffwechsel – die<br />

Geschwindigkeit, mit der im Körper das Fett verbrannt<br />

wird. Die Fetteinlagerungen werden dann als Treibstoff<br />

genutzt. Außerdem ist eine proteinhaltige Ernährung<br />

wichtig, die gleichzeitig wenig schnell verdauliche<br />

Kohlenhydrate enthält. Ungünstig sind also Lebensmittel<br />

wie Weißbrot, Reis, Nudeln und zuckerhaltige Snacks.<br />

Diese stellen dem Körper nämlich einen Überschuss an<br />

Energie zur Verfügung. Das hindert ihn nicht nur daran,<br />

Fett zu verbrennen. Gleichzeitig werden dabei auch<br />

noch die Fettreserven aufgefüllt, weil der Organismus<br />

die ganze Energie nicht sofort verwerten kann.<br />

Welche Übungen eignen<br />

sich zum Aufbau harter<br />

Bauchmuskeln am besten?<br />

Schwere Ganzkörper-Übungen wie Kniebeugen,<br />

das Kreuzheben und Schulterpressen trainieren die<br />

gesamte Bauchregion weit effektiver, als dies mit Situps<br />

oder Crunches möglich ist. Das liegt daran, dass diese<br />

Muskelgruppe für die Stabilisierung des Rumpfes<br />

verantwortlich ist. Sie muss also Schwerstarbeit<br />

leisten, um den Körper beim Heben schwerer<br />

Trainingsutensilien im Gleichgewicht zu halten. Der Core<br />

spielt auch eine wichtige Rolle für die Kraftübertragung<br />

von den Beinen zum Rumpf. Das Gewichtheben ist daher<br />

ein äußerst effektives Training für die Bauchmuskeln<br />

und die darunter liegende<br />

tiefe Stützmuskulatur.<br />

Was ist mit<br />

Übungen, die<br />

direkt auf den<br />

<strong>Sixpack</strong> abzielen?<br />

Es gibt eine Reihe<br />

spezifischer Übungen, die<br />

sich lohnen. Der Situp<br />

gehört aber nicht dazu.<br />

Dabei werden vorrangig die Hüftbeuger angesprochen,<br />

und weniger die Bauchmuskeln. Sie werden damit also<br />

nie einen richtigen <strong>Sixpack</strong> bekommen – ganz gleich,<br />

wie viele Sie davon machen. Es gibt weitaus bessere<br />

Alternativen wie etwa den Unterarmstütz oder das<br />

Knieheben mit Medizinball (weitere Vorschläge finden Sie<br />

bei den Must-Do Moves auf S. 133). Drehbewegungen mit<br />

Gewichten verbessern gleichzeitig auch die funktionale<br />

Kraft und die Definition der schrägen Bauchmuskulatur.<br />

Ideal sind Körperdrehungen am Seilzug.<br />

SIXPACK-MYTHOS Training im Fettverbrennungsbereich<br />

Langgezogenes, langsames und<br />

gleichmäßiges Kardiotraining<br />

bringt die Herzfrequenz in eine<br />

Zone, die manchmal auch als<br />

Fettverbrennungsbereich bezeichnet<br />

wird. Der Körper bezieht dann<br />

mehr Energie von den Fettreserven<br />

im Körper und weniger aus<br />

Kohlenhydraten. Wäre dies aber<br />

wirklich die beste Art abzunehmen,<br />

würde jeder Teilnehmer des<br />

Berlin-Marathons mit stahlharten<br />

Bauchmuskeln über die Ziellinie<br />

rennen. Es ist eher so, dass bei<br />

dieser Trainingsform zwar viele<br />

Kalorien verbrannt werden. Doch die<br />

optimale Strategie zum Fettabbau<br />

ist dieser Ansatz nicht. Der Grund:<br />

Jedes Training, das länger als 45<br />

bis 60 Minuten dauert, senkt die<br />

Konzentration des Testosterons und<br />

der Wachstumshormone, die beide<br />

den Muskelauf- und Fettabbau fördern.<br />

Daneben kommt es zu einem Anstieg<br />

des Stresshormons Kortisol. Das hat zur<br />

Folge, dass der Körper mehr der über<br />

die Nahrung aufgenommenen Energie<br />

als Fett im Bauchbereich einlagert.<br />

Gleichzeitig baut er Muskelmasse<br />

ab, um Energie zu gewinnen. Ihre<br />

Einheiten sollten also kurz und intensiv<br />

sein, damit der <strong>Sixpack</strong> schnell zum<br />

Vorschein kommt.<br />

122/JULI 2012/mensfitness.de

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