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<strong>Fitness</strong> Ernährung Sport Lifestyle<br />
Abenteuer<br />
NR. 7 / 2012<br />
SIXPACK<br />
DELUXE<br />
5 ÜBUNGEN<br />
ZUM ERFOLG<br />
STRONGMAN<br />
WORKOUT DER PROFIS<br />
FIGHT SPECIAL<br />
KÄMPFER, TRAININGNG<br />
& FITNESS<br />
47<br />
NEUE FETT-WEG<br />
GEHEIMNISSE<br />
SCHNELL<br />
ABNEHMNEN<br />
BIZEPS<br />
POWER<br />
6 ZENTIMETER<br />
MEHR UMFANG<br />
FORMEL-1<br />
FITNESS<br />
TRAINING MIT<br />
DEN STARS<br />
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Deutschland<br />
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Schweiz<br />
7,60 CHF<br />
OUTDOOR EXTREM<br />
VON<br />
HART BIS ULTRA
MF INHALT<br />
Fit im Juli<br />
09 Tipp des Monats – Mentale <strong>Fitness</strong><br />
10 BMI - Muskeln nach Maß<br />
12 Abwechslung – Noch gesünder mit diesen Tipps<br />
14 Erfolgreich flirten – So funktionierts!<br />
16 Innere Ruhe – 11 Wege zu Ruhe und Gelassenheit<br />
18 Gesund leben – Natürliche Nahrungsquellen als<br />
Heilmittel<br />
20 Starthilfe – Raus aus dem <strong>Fitness</strong>tief aktuell<br />
22 MF Aktuell<br />
Expertentipps & Training<br />
14 31<br />
23 Fragt unseren Experten – MF beantwortet Eure Fragen<br />
25 Die Experten - Intro<br />
26 Muskelexperte Charles Poliquin – Cool abspecken<br />
28 Kardio-Experte Tim Don – Vom Spezialisten zum<br />
Allrounder<br />
30 Outdoor-Experte Kilian Jornet – Berge, die besten<br />
Trainer<br />
31 Star <strong>Fitness</strong> – „Krieg der Götter“-Star Henry Cavill<br />
Ausrüstungs-Profi<br />
47 Motoactv – MP3-Sportuhr fürs Training<br />
48 Geländeschuhe – Die besten Treter für Freizeit und<br />
Wettkampf<br />
50 Bike-Tipp – Das richtige Rad für Alltag und Pendeln<br />
53 Pflege – For Men<br />
Features<br />
36<br />
47 60<br />
36 Formel-1 <strong>Fitness</strong> – MF bei den Stars von McLaren<br />
Mercedes<br />
42 Schneller schlank – Unsere Tipps, Tricks & Übungen<br />
lassen Pfunde purzeln<br />
CHECK<br />
OUT!<br />
MF ONLINE<br />
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4 / JULI 2012/mensfitness.de
JULI 2012<br />
65<br />
Features<br />
54 Das Men’s <strong>Fitness</strong> Diner – Gesundes Fastfood das<br />
Spaß macht<br />
84<br />
91<br />
73<br />
60 Der perfekte Mann – Eugen Sandow, Erfinder des<br />
Bodybuilding<br />
65 Olympia – Unsere Goldhoffnung Thomas Lurz<br />
exklusiv<br />
69 Fight I – Power im Käfig: Workout mit UFC-<br />
Champion Rashad Evans<br />
73 Fight II – Kampfsport & <strong>Fitness</strong> mit MMA-Profi<br />
Franco de Leonardis<br />
78 Die volle Distanz – Das Geheiminis der<br />
„Ultraläufe“<br />
84 Gebirgstriathlon – MF fährt die härteste<br />
Bergetappe der Tour de France<br />
96 Leser Foto-Aktion – Euer Bild in Men’s <strong>Fitness</strong><br />
EAT FIT<br />
88 Kaffe – Heißgetränk und Sonnenschutz<br />
90 Perfekte Ernährung – Der richtige Speiseplan<br />
zum Abspecken<br />
91 Schnelle Tipps – Geheimnisse der<br />
Gemüsezubereitung<br />
92 Wissen – Drei süße Muskel-Snacks<br />
94 Zusatzernährung – Workout-Shakes die es in<br />
sich haben<br />
101<br />
Trainer<br />
97 Intro & Tipp des Monats<br />
98 Gastexperte – Körper & Training eines Strongman<br />
106 Workout-Tipp – Kleine Gewichte mit großer Wirkung<br />
109 Gym Talk – Effektives Training<br />
110 Must Do Move – 5 Übungen für den stahlharten<br />
<strong>Sixpack</strong><br />
112 Top-Workout – Mit Dreierzyklen zum schnellen<br />
Muskelzuwachs<br />
122 Wissen – Das Geheimnis hinter dem<br />
Waschbrettbauch<br />
S. 110<br />
S. 98<br />
S. 69<br />
AUF<br />
DEM<br />
COVER<br />
S. 112<br />
S. 36<br />
S. 65<br />
98<br />
113<br />
S. 78<br />
mensfitness.de/JULI 2012/ 5
Willkommen<br />
HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />
Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />
Ready for the Girls, Jungs? Ob man es hören will oder nicht: Optik und<br />
Aussehen sind definitiv Kriterien die Frauen bei der Wahl eines Mannes<br />
beeinflussen. Und möchte man die Lady ansprechen, die hier lasziv<br />
über ihre Schulter blickt, dann sollte ein gewisses Maß an<br />
Selbstvertrauen gegeben sein, oder? Unzählige Studien<br />
haben bewiesen, dass Männer die mit Ihrem Körper<br />
zufrieden sind die größeren Erfolge im Ansprechen des<br />
weiblichen Geschlechts haben. Sommerzeit ist angesagt<br />
und man möchte im Schwimmbad optisch glänzen. Und<br />
was liegt da näher als sich…, richtig, Men’s <strong>Fitness</strong><br />
ausführlicher zu widmen und unverzüglich mit dem<br />
Training zu beginnen.<br />
Detaillierte <strong>Sixpack</strong>- und Ganzkörper-Workouts in<br />
dieser Ausgabe sorgen für die gewünschten Effekte.<br />
Und ja(!), man kann sichtbare Erfolge bereits in<br />
einem Zeitraum von vier Wochen erreichen. Das ist<br />
kein seichter Werbe-Slogan. Intensität und<br />
Regelmäßigkeit führen definitiv zum Erfolg!<br />
Dranbleiben ist angesagt und euer Körper wird<br />
es euch danken.<br />
Wie man <strong>Fitness</strong> über das Kampf-Training<br />
erreicht, könnt Ihr unserem kleinen Fight-<br />
Special entnehmen. Ausführlich erklärt in<br />
Word und Bild, zeigt euch der ehemalige<br />
MMA Welt- und Europameister Franco De<br />
Leonardis, wie funktionelles Krafttraining aus<br />
dem Kampfsport eine ausgezeichnete <strong>Fitness</strong>,<br />
sowie effektive Kampftechniken vermitteln<br />
kann. Abwechslung, Spaß und Erfolg garantiert.<br />
Und was braucht der aktive MF-Leser noch?<br />
Formel-1, Outdoor-Features, Olympia-Stars,<br />
Ernährungsberichte und Expertentipps in Sachen<br />
<strong>Fitness</strong>! Kein Problem, alles zu finden in dieser<br />
Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen & Trainieren!<br />
REDAKTION<br />
CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />
GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />
FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />
ARTDIRECTOR Dean Mullock<br />
CREATIVE DIRECTOR Tony Mullock<br />
FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />
ONLINE REDAKTION Hannah Bollwerk<br />
REDAKTION MITARBEITER Lucy Müller, Vivi Furu<br />
ENDREDAKTION Hagen Hellwig<br />
INTERNATIONAL<br />
Editorial Director Peter Muir<br />
Editor Jon Lipsey<br />
Deputy Editor Joe Warner<br />
Managing Editor Chris Miller<br />
Art Director Donovan Walker<br />
Designer Claire Punter<br />
Digital Editor Nick Hutchings<br />
Features Editor Joel Snape<br />
Senior Staff Writer Simon Miller<br />
Junior Writer Ben Ince, Staff Writer Lucy Miller<br />
Gear Editor Matthew Ray<br />
Grooming Editor Hayley Thatcher<br />
Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa<br />
James, Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker,<br />
Shelley Portet, Victoria Webb<br />
Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston,<br />
Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck, Pete<br />
Webb,foodanddrink.com, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt<br />
Herring, Stuart Holmes, Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls,<br />
PSC Photography, Rui Ricardo, Glen Burrows, Action Images<br />
BÜRO DEUTSCHLAND<br />
BÜRO SPANIEN<br />
Ultimate Guide Media<br />
Chilehaus A<br />
Fischertwiete 2<br />
20095 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61<br />
Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00<br />
BÜRO UNITED KINGDOM<br />
Ultimate Guide Media<br />
Argyle House<br />
1 Dee Road<br />
Richmond<br />
Surrey<br />
TW9 2JN<br />
Company No. 06965305<br />
HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />
LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />
MARKETING & SALES MANAGER<br />
Thorsten Rebek<br />
thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />
Tel: +49 407 976 9037<br />
PRESSEVERTRIEB<br />
VU VERLAGSUNION KG<br />
AM KLINGENWEG 10<br />
65396 WALLUF<br />
TEL. + 49 612 3620 0<br />
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03724<br />
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SPAIN<br />
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IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Ultimate Guide Abo-Service<br />
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53340 Meckenheim<br />
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Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />
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DRUCK UND BINDUNG:<br />
QuadWinkowski Sp. z o.o.<br />
ul. Okrzei 5, 64-920 Piła, Polen<br />
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Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />
umweltverträglichen Fasern.<br />
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Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch<br />
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Meinungen, Waren oder Dienstleistungen übernehmen, die in dieser<br />
Ausgabe veröffentlicht wurden. Der Herausgeber übernimmt außerdem<br />
keine Verantwortung für Inhalte von externen Webseiten, deren Adressen<br />
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Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis<br />
Publishing Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und<br />
Marke dieses Magazins sind Eigentum von Dennis Publishing Limited<br />
und dürfen weder im Ganzen noch teilweise ohne vorherige schriftliche<br />
Genehmigung reproduziert werden.<br />
Oliver Bloss<br />
Chefredakteur<br />
6 / JULI 2012/mensfitness.de
MF AKTUELL<br />
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MF-MAGBOOK<br />
„12 MINUTEN<br />
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Und weiter gehts! Hier ist der 2. Teil unserer Geschenkaktion an<br />
euch, liebe MF-Leser. Wir schenken euch unser erfolgreiches<br />
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Und auch dieses Mal zum Nulltarif!<br />
Und so funktionierts: Geht auf die MF-Webseite unter<br />
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komplette Magazin mit 130 Seiten Workouts und <strong>Fitness</strong>-Tipps.<br />
Wir wünschen schon mal viel Spaß und gutes Gelingen. Eure<br />
Girls werden es Euch danken, wenn das gestählte Pack in der<br />
Sonne glänzt!<br />
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Fit Liste fit<br />
EDITED BY LUCY<br />
list<br />
MILLER AND JOE WARNER<br />
Ihr Countdown zu einem fitteren Leben<br />
Tipp des Monats<br />
Mentale<br />
<strong>Fitness</strong><br />
Fällt es Ihnen schwer, dem<br />
Kuchen oder dem Kebab zu<br />
wiederstehen? Versuchen Sie, bei der<br />
Lebensmittelauswahl an gesundes<br />
Essen zu denken. Damit wird es Ihnen<br />
leichter fallen, sich unter Kontrolle<br />
zu halten, wie eine neue Studie im<br />
„Journal Of Neuroscience“ zeigt. Bei<br />
der Untersuchung wurden hungrigen<br />
Probanden Bilder von Lebensmitteln<br />
gezeigt. Die Teilnehmer wurden dann<br />
in drei Gruppen unterteilt: Eine sollte<br />
die Nahrung nach gesundheitlichen<br />
Überlegungen auswählen, eine andere<br />
nach geschmacklichen, und eine<br />
dritte spontan. Mithilfe eines fMRI-<br />
Scanners stellten die Wissenschaftler<br />
Folgendes fest: Bei Berücksichtigung<br />
gesundheitlicher Aspekte stieg die<br />
Aktivität im dorsolateralen präfrontalen<br />
Cortex an. Dieser Teil des Gehirns<br />
ist bei der Entscheidungsfindung für<br />
die Selbstkontrolle verantwortlich.<br />
Stimmen Sie sich also durch die<br />
Lektüre der neuen MF auf den<br />
nächsten Einkauf ein. Sie werden<br />
erstaunt sein, wie viel Brokkoli sie<br />
auf einmal in den Wagen packen.<br />
Inhalt<br />
10 Muskeln nach Maß<br />
Der Weg zum perfekten Körper<br />
12 Perfekte<br />
Angewohnheiten<br />
Tipps für ein noch gesünderes Leben<br />
14 Erfolgreiche Flirts<br />
Unwiderstehliche Techniken<br />
16 Kampf dem Stress<br />
Elf Anti-Stress-Strategien<br />
18 Küchenmedizin<br />
Fünf natürliche Heilmittel<br />
20 Starthilfen<br />
Motivationstipps fürs Training<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 9
Fit Liste<br />
Muskeln<br />
nach Maß<br />
Mit dieser Auswahl an klugen<br />
Tipps fürs Gewichtstraining zum<br />
maßgeschneiderten Traumkörper<br />
Länger leben<br />
Schützen Sie<br />
Ihr Herz<br />
Der Herzinfarkt ist der<br />
größte Risikofaktor.<br />
Jedes Jahr sterben daran<br />
3,8 Millionen Männer.<br />
Bei Übergewicht steigt<br />
das Risiko um 150,<br />
bei Fettleibigkeit um<br />
mindestens<br />
200 Prozent.<br />
Breite Schultern<br />
Schlüsselübung Frontdrücken<br />
Warum? „Beim Frontdrücken werden die Beine miteinbezogen.<br />
Es sind daher größere Lasten möglich. Außerdem werden<br />
hierbei alle Muskelgruppen der Schultern angesprochen“,<br />
so der Trainer Shannon Cunningham. „Lassen Sie sich beim<br />
Absenken Zeit, um die Muskelfasern richtig zu belasten.“<br />
V-förmiger Oberkörper<br />
Schlüsselübung Klimmzug im Obergriff<br />
Warum? „Diese Übung spricht alle wichtigen Muskelgruppen<br />
des Rückens an. So bauen Sie einen starken und breiten<br />
Oberkörper auf“, erklärt Cunningham. „Ich empfehle einen<br />
breiten Griff. Ziehen Sie den Brustkorb bis ganz nach oben zur<br />
Stange, bevor Sie den Körper langsam wieder absenken.“<br />
Dicker Trizeps<br />
Schlüsselübung Trizeps-Dip<br />
Warum? „Die größten Zuwächse sind durch eine langsame<br />
exzentrische und eine schnelle konzentrische Phase möglich“,<br />
so Cunningham. „Durch die Griffe wird Unterarmmuskulatur<br />
stärker ausgeprägt. Richtig dicke Muckis können Sie mit<br />
einem richtig schweren Gewichtsgürtel entwickeln.“<br />
Großer Bizeps<br />
Schlüsselübung Klimmzug im Untergriff<br />
Warum? „Ein Rhythmus von drei Sekunden fürs Absenken und einer Sekunde<br />
fürs Hochziehen hat sich zum Aufbau von Kraft und Volumen im Arm als<br />
Effektivsten erwiesen“, sagt Cunningham. Dieses Vorgabe ist das Ergebnis einer<br />
sechswöchigen Studie an der amerikanischen George-Washington-Universität.<br />
Kräftige Brustmuskulatur<br />
Schlüsselübung Explosiver Liegestütz<br />
Warum? „Machen Sie eine fünfsekündige Pause,<br />
bevor Sie sich explosiv nach oben stoßen. So können die<br />
elastischen Rückstellkräfte der Muskeln nicht greifen.<br />
Das heißt, die schnellen Muskelfasern werden mehr<br />
beansprucht, und die Muskeln reagieren mit stärkerem<br />
Wachstum. Zu diesen Erkenntnissen gelangten die Forscher<br />
einer kanadischen Studie“, erklärt Cunningham.<br />
Senken Sie das Sterberisiko<br />
Verzichten Sie<br />
auf Alkohol<br />
Der Alkohol ist schuld an<br />
einem von 25 Todesfällen<br />
in aller Welt. Daneben<br />
ist er für über 60<br />
verschiedene Krankheiten<br />
verantwortlich. Hierzu<br />
zählen beispielsweise das<br />
Leberversagen und der<br />
Schlaganfall.<br />
Suchen Sie sich<br />
ungefährliche Hobbys<br />
Beim Klettern am<br />
Felsen liegt das<br />
Sterberisiko bei<br />
1:320.000. Das<br />
ist niedriger als<br />
das Risiko beim<br />
Tischtennisspielen<br />
(1:250.600).<br />
Schützen Sie<br />
Ihr Zahnfleisch<br />
Wenn Sie täglich Zahnseide<br />
benutzen, kann dies Ihr<br />
Leben um mehr als sechs<br />
Jahre verlängern. Dadurch<br />
senken Sie nämlich das<br />
Risiko von Zahnfleisch- und<br />
Zahnfleischrandentzündung.<br />
Nehmen Sie<br />
10 Kilo ab<br />
Wenn Sie fettleibig<br />
sind (also einen BMI<br />
von 30 oder mehr<br />
haben), können Sie<br />
mit 10 Kilogramm<br />
weniger auf den<br />
Rippen das Risiko eines<br />
frühzeitigen Todes um<br />
20 Prozent senken.<br />
Hören Sie mit<br />
dem Rauchen auf<br />
Einer von zehn<br />
Erwachsenen stirbt<br />
an einer Krankheit,<br />
die mit dem Rauchen<br />
in Verbindung steht.<br />
Hören Sie auf<br />
zu schnarchen<br />
At Jedes Jahr stirbt<br />
mindestens ein<br />
Mensch durchs<br />
Schnarchen.<br />
Übrigens: Die meisten<br />
Schnarcher haben<br />
eine Kragenweite von<br />
mehr als<br />
43 Zentimetern.<br />
z z z z<br />
10/JULI 2012/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Perfekte<br />
Angewohnheiten<br />
Mit einfachen Veränderungen noch gesünder leben<br />
Wozu ist das<br />
Training gut?<br />
Die Hauptgründe fürs Workout sind<br />
Gesundheit und Wohlbefinden. Dies<br />
belegt eine internationale Studie,<br />
die durch das private britische<br />
Gesundheitsunternehmen Bupa<br />
durchgeführt wurde. Hier sind die<br />
wichtigsten Motivationsgründe der<br />
Leute, ins Studio zu gehen:<br />
Mehr Wohlbefinden 24 %<br />
GUT<br />
TEE<br />
BESSER<br />
GRÜNER TEE<br />
Mehr Gesundheit 24 %<br />
Der tägliche Tee wärmt und kann<br />
sich sogar als echter Lebensretter<br />
erweisen. Schwarzer Tee senkt<br />
laut einer Studie der Boston<br />
University School of Medicine<br />
unter Umständen das Risiko einer<br />
Herzerkrankung. Grüner Tee ist<br />
gleichzeitig auch noch ein Schutz<br />
gegen Krebs.<br />
Eine kanadische Studie zeigte, dass<br />
das mit Antioxidantien vollgepackte<br />
Gebräu möglicherweise das<br />
Wachstum von Krebszellen<br />
hemmt. Andere Studien deuten<br />
auch darauf hin, dass grüner Tee<br />
den Cholesterinspiegel senkt, zur<br />
Fettverbrennung beiträgt und der<br />
Demenz vorbeugt.<br />
Längeres Leben 13 %<br />
Besseres/Attraktiveres<br />
Aussehen12 %<br />
GUT EIWEISS NACH DEM<br />
WORKOUT<br />
GUT PLÄUSCHCHEN<br />
AM ARBEITSPLATZ<br />
GUT<br />
GEWICHTSBESTIMMUNG<br />
BESSER EIWEISS VOR<br />
UND NACH DEM WORKOUT<br />
BESSER<br />
PLAUDERN IM STAND<br />
BESSER<br />
WÖCHENTLICHE GEWICHTSBESTIMMUNG<br />
Der Eiweißshake nach dem<br />
Workout lohnt sich. Laut einer<br />
Studie im „ American Journal Of<br />
Clinical Nutrition“ maximieren<br />
20 Gramm Eiweiß nach dem<br />
Training das Muskelwachstum.<br />
Noch größere Zuwächse<br />
sind mit einem zusätzlichen<br />
Ergänzungsmittel aus Aminosäure<br />
und Kohlenhydraten vor dem<br />
Workout möglich. Forscher der<br />
University of Texas stellten fest:<br />
Der durchs Training angetriebene<br />
Blutkreislauf verbessert den<br />
Aminosäure-Transport zu den<br />
Muskeln. Als Eiweiß-Grundbausteine<br />
können die Aminosäuren dann<br />
den Muskelaufbau nach dem<br />
Workout beschleunigen.<br />
Machen Sie morgens eine kleine<br />
Pause, um mit Kollegen den neuesten<br />
Tratsch durchzukauen? Dann darf sich<br />
Ihr Chef freuen. Dadurch steigt nämlich<br />
laut einer Studie der amerikanischen<br />
University of Illinois die Konzentration.<br />
Es empfiehlt sich allerdings, im Stand<br />
zu plaudern. Dann profitiert nämlich<br />
auch der Körper vom Büroplausch.<br />
Physiologen der University of<br />
Missouri fanden heraus, dass<br />
sitzende Tätigkeiten das Risiko von<br />
Herzerkrankungen und Diabetes ums<br />
Dreifache erhöhen. Das liegt daran,<br />
dass im Sitzen das Enzym Lipase<br />
nicht aktiv ist. Dieses Enzym reguliert<br />
im Körper die Fettaufnahme. Laufen<br />
Sie also mit den Arbeitskollegen am<br />
besten ein Mal um den Block. Dem<br />
Chef sagen Sie einfach, dass Ihnen die<br />
kurze Pause das Leben retten wird.<br />
Der gelegentliche Blick auf die<br />
Anzeige der Waage ist eine tolle<br />
Art, sich zu motivieren. Noch<br />
drastischere Erfolge sollten sich aber<br />
einstellen, wenn Sie jede Woche Ihr<br />
Körpergewicht bestimmen. Eine 2008<br />
verfasste Nachbesprechung von elf<br />
Studien kam zu dem Schluss: Bei<br />
mindestens einer Gewichtsmessung<br />
pro Woche nahmen die Probanden<br />
mehr ab – im Mittel zwischen<br />
1,4 und 2,8 Kilo in drei Monaten.<br />
Doch nicht nur die anfängliche<br />
Gewichtsabnahme war in dieser<br />
Gruppe erfolgreicher. Die Probanden<br />
konnten das Gewicht auch länger<br />
halten als die Teilnehmer, die sich<br />
weniger diszipliniert wogen.<br />
Besseres/Attraktiveres<br />
Aussehen12 %<br />
Anderen nicht zur Last<br />
fallen wollen 12 %<br />
Keine Angabe/<br />
Sonstige Gründe 3 %<br />
12/JULI 2012/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Erfolgreich flirten<br />
Werden Sie mit den folgenden Tipps zum unwiderstehlichen Flirtpartner.<br />
Langsam reden<br />
Frauen treffen keine vorschnellen<br />
Entscheidungen. Eine Frau braucht zwischen<br />
90 Sekunden und vier Minuten Zeit, um zu<br />
entscheiden, ob sie Sie wirklich mag. Was<br />
Sie sagen, ist dabei gar nicht so wichtig. Die<br />
verbale Kommunikation macht nur sieben<br />
Prozent Ihrer Wirkung aus. Viel wichtiger<br />
sind Körpersprache und Tonfall, wie uns der<br />
Kommunikationsfachmann Albert Mehrabian<br />
verrät. Also Schluss mit den schmalzigen<br />
Anmachsprüchen. Wichtiger ist es, sich zu<br />
entspannen und selbstbewusst sprechen.<br />
Eine Begleiterin mitnehmen<br />
Lassen Sie den besten Kumpel zuhause und<br />
nehmen Sie stattdessen eine gute Freundin<br />
mit. Die platonische Beziehung erhöht die<br />
Chancen beim schwachen Geschlecht. Die<br />
indirekte Message ist nämlich: „Dieser Mann<br />
wird von anderen Frauen akzeptiert und als<br />
salonfähig eingestuft.“ Zu diesem Ergebnis<br />
kam eine Studie des Massachusetts Institute<br />
of Technology in den USA.<br />
Nicht übertrieben lächeln<br />
Es ist immer gut, ein Lächeln auf den Lippen<br />
zu haben, oder? Laut einer Studie im „Journal<br />
Of Evolutionary Psychology“ sollten Sie es<br />
aber nicht übertreiben. Vor allem künstliches<br />
Lächeln kann als unterschwellig aggressiv<br />
interpretiert werden. Es wird nämlich<br />
als Versuch gewertet, die Reaktion des<br />
Gegenübers zu beeinflussen. Eine neutralere<br />
Gestik ist also besser als das erzwungene<br />
Grinsen.<br />
Wenig trinken<br />
Es ist zwar eine weit verbreitete Praxis,<br />
die Nerven mit einem Drink zu beruhigen.<br />
Doch hemmt der Alkohol auch die Fähigkeit,<br />
„komplexe Stimuli“ zu interpretieren, wie<br />
die Forscher einer Studie im „Journal<br />
Of Applied Social Psychology“ zu<br />
Protokoll geben. Einfach gesagt: Unter<br />
Alkoholeinfluss können wir schlechter<br />
beurteilen, was das Gegenüber eigentlich<br />
von uns will. In der Studie haben Männer<br />
zwischenmenschliche Signale nach<br />
Alkoholkonsum häufig fehlinterpretiert – und<br />
das bereits im angetrunkenen Zustand.<br />
14/JULI 2012/mensfitness.de
ANZEIGE<br />
TYROBURN® – Das Supplement, das<br />
Fettdepots schmelzen lässt<br />
Wer kennt das nicht: Etliche Diäten aus den verschiedensten Fachzeitschriften<br />
ausprobiert und noch immer nicht das Wunschgewicht erreicht. Die Kalorienzufuhr<br />
wird immer mehr verringert und leider stellt sich nach einiger Zeit eher das Gegenteil<br />
ein, der allseits verhasste Jojoeffekt. Das Hauptproblem einer Diät ist die automatische<br />
Hormongegenregulation des Organismus, bereits nach wenigen Tagen der Kalorienreduktion. Der<br />
Körper passt den Stoffwechsel nach unten hin an, um körpereigenes Fettgewebe zu schonen.<br />
Aufgrund dieser nun eingeschränkten Nutzung von Fettreserven ist der Körper nicht mehr in der<br />
Lage, weiterhin Fett abzubauen. Die Firma FREY Nutrition® wirkt mit einem, in seiner<br />
vorliegenden Zusammensetzung, absolut neuartigen und effektiven Supplement namens<br />
TYROBURN® genau diesem Problem entgegen. TYROBURN® enthält die stoffwechselsteigernde<br />
Aminosäure L-Tyrosin in hochdosierter und optimal bioverfügbarer Form. Zusätzlich enthält<br />
TYROBURN® Koffein und Vitamin B6, wodurch das enthaltene Tyrosin noch effizienter<br />
aufgenommen werden kann, was letztlich eine gesteigerte Wirkung nach sich zieht. Allgemein<br />
dient Tyrosin als Vorstufe von Adrenalin, Thyroid (Schilddrüsenhormon) und Dopamin; allesamt<br />
Hormone, die die Fettverbrennung ankurbeln. Somit stellt man durch den Einsatz von<br />
TYROBURN® dem Körper die direkte Vorstufe der für den Fettabbau benötigten Hormone zur<br />
Verfügung: L-Tyrosin. Da L-Tyrosin die Vorstufe von Thyroid (= Schilddrüsenhormon) ist, wird die<br />
Fettverbrennung wieder aktiviert und der Körper ist nun wieder in der Lage, Fett zu verbrennen.<br />
Letztlich wirkt TYROBURN® als Fatburner in einer Diät sehr gut, indem es die<br />
Schilddrüsenfunktion aufrechterhält. Hierdurch ist der Körper über eine längere Dauer in der<br />
Lage, auf körpereigenes Fettgewebe zurückzugreifen, dieses Fett als Energie zu nutzen und<br />
gleichzeitig Muskelgewebe zu schonen. Ein nicht zu vernachlässigender Nebeneffekt durch die<br />
Aufrechterhaltung der Schilddrüsenfunktion ist zudem, dass man sich auch in einer<br />
mehrwöchigen kalorienreduzierten Diät frisch, aktiv und weniger müde fühlt und somit nicht nur<br />
physisch, sondern auch psychisch eine Diät länger durchhalten kann. Für Diättreibende ist<br />
TYROBURN® zur Unterstützung des Fettabbaus deshalb besonders empfehlenswert. Mehr<br />
Informationen erhalten sie auf der offiziellen Webseite des Anbieters FREY Nutrition®:<br />
www.freynutrition.de oder unter folgender Email: info@freynutrition.de.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 15
Fit Liste<br />
Innere Ruhe<br />
Elf einfache Wege zu Ruhe und Gelassenheit<br />
1 Workout<br />
Logisch, dass wir das <strong>Fitness</strong>training mit in<br />
die Liste übernehmen. Aber es funktioniert<br />
wirklich. „Wer sich um seinen Körper<br />
kümmert, findet auch leichter Zugang<br />
zum Geist“, so die Stressexpertin Dr. Sheri<br />
Jacobson. „Wenn die Überlastung auf der<br />
Arbeit am größten ist, können Sie eine oder<br />
zwei Einheiten im <strong>Fitness</strong>center oder im<br />
Freien wieder ins Gleichgewicht bringen.“<br />
2 Die Wurzel des Übels<br />
Es mag schwierig sein, die zugrunde liegende<br />
Ursache eines Problems anzugehen. Und es ist<br />
oft weniger reizvoll, als sich mit Alkohol über<br />
seine Probleme hinwegzutrösten. Langfristig ist<br />
es aber weit effektiver als die reine Linderung<br />
der Symptome. „Die beste Art, aktiv mit dem<br />
Stress umzugehen: Überlegen Sie sich, welche<br />
Ihrer Bedürfnisse nicht erfüllt sind und wie<br />
der Mangel zu beheben ist“, meint Jacobson.<br />
3 Spaziergänge<br />
Selbst, wenn Sie das Gefühl haben, einfach nicht<br />
die Zeit haben, kurz nach draußen zu gehen: Es<br />
lohnt sich. Die frische Luft bringt Sie nämlich<br />
auf andere Gedanken. Die Autoren einer Studie<br />
an der amerikanischen University of Delaware<br />
stellten fest: Bereits ein kurzer Aufenthalt im<br />
Freien kann sich positiv aufs Gemüt auswirken.<br />
4 Ruhe<br />
Wenn der Mensch über längere Zeit einer<br />
hohen Lärmquelle ausgesetzt ist, erhöht<br />
sich dadurch laut dem wissenschaftlichen<br />
„Journal Of Psychological Science“ merklich<br />
das Stressniveau. Da hilft es nur, wenn Sie<br />
sich einen ruhigen Platz suchen, auf sich<br />
selbst besinnen und abschalten. Liegt<br />
Ihr Haus direkt in einer Einflugschneise?<br />
Dann ist es Zeit für einen Umzug.<br />
5 Frühjahrsputz<br />
Auch, wenn Staubsauger und Staubwedel<br />
im ersten Moment nicht nach Entspannung<br />
klingen: Es kann das Stressniveau senken,<br />
wenn Sie den Arbeitsplatz und den<br />
Lebensraum auf Vordermann bringen. Ein<br />
Raum voller Gegenstände, die Sie nicht mehr<br />
wollen oder brauchen, kann unterschwellig<br />
Stress auslösen. Dies belegt eine Studie,<br />
die im „International Journal Of Stress<br />
Management“ veröffentlicht wurde.<br />
6 Schokolade<br />
Eine Süßigkeit nicht nur für Mädchen.<br />
Auch Männern kann der kakaohaltige<br />
Snack gut tun. Nur 40 Gramm am Tag<br />
können den Stress lindern, wie die<br />
American Chemical Society betont.<br />
7 Neue Sportart<br />
Psychologen empfehlen oft eine neue<br />
sportliche Betätigung zum Stressabbau.<br />
„Nicht nur die Aktivität selbst kann das<br />
Stressniveau senken. Ebenso wohltuend ist es,<br />
zusammen mit anderen Leuten Hindernisse<br />
zu bewältigen und die Unterstützung anderer<br />
Menschen zu erfahren“, so Jacobson.<br />
8 Beeren als Snack<br />
Wenn der Stress steigt, ist die Konzentration<br />
schädlicher freier Radikale im Körper<br />
entsprechend hoch. Das kann die<br />
Belastungsreaktion noch verschlimmern und<br />
sogar Krankheiten hervorrufen. Ein gutes<br />
„Nutzen Sie den Kaffee als hauptsächliche Energie- und<br />
Konzentrationsquelle, um stressige Tage durchzustehen?<br />
Das Koffein kann durchaus helfen. Allerdings kann<br />
übermäßige Koffeinzufuhr auch die Konzentration der<br />
Stresshormone Adrenalin und Kortisol steigern.“<br />
Das Gewichtheben ist<br />
ein möglicher Weg zu<br />
Zen-artigem Gleichmut.<br />
Gegenmittel sind Speisen mit großen Mengen<br />
von Antioxidantien, allen voran dunkle Beeren.<br />
9 Kollegen<br />
„In stressigen Zeiten mag das Bedürfnis nach<br />
Gesellschaft nicht besonders groß sein. Doch<br />
Freunde und Familienmitglieder sind eine<br />
hervorragende Stütze“, meint Jacobson. Dem<br />
„Journal Of Psychosomatic Medicine“ zufolge<br />
reduzieren weibliche Gesprächspartner der<br />
Stress sogar noch mehr als männliche.<br />
10 Koffeinstopp<br />
Nutzen Sie den Kaffee als hauptsächliche<br />
Energie- und Konzentrationsquelle, um<br />
stressige Tage durchzustehen? Das<br />
Koffein kann durchaus helfen. Allerdings<br />
kann übermäßige Koffeinzufuhr auch die<br />
Konzentration der Stresshormone Adrenalin<br />
und Kortisol steigern. Dadurch nimmt dann<br />
der psychische Stress zu, so das Ergebnis<br />
einer Untersuchung aus dem „Journal Of<br />
Pharmacology Biochemistry And Behaviour“.<br />
11 Besuch beim Hausarzt<br />
Bringen alle diese Maßnahmen nichts? Können<br />
Sie Ihre persönliche Stressquelle einfach<br />
nicht ausfindig machen? Vielleicht kann ja<br />
der Hausarzt ein medizinisches Problem<br />
feststellen, das ganz einfach zu lösen ist. Wenn<br />
Sie eine eingehendere Beratung brauchen,<br />
fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach<br />
einem zugelassenen Psychotherapeuten.<br />
16/JULI 2012/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Küchenmedizin<br />
Natürliche Nahrungsquellen als Heilmittel<br />
anstelle von Pillen und Rezepten<br />
Beschwerden:<br />
Tief sitzender Husten<br />
Abhilfe:<br />
Birnen<br />
Laut einer Studie im<br />
„American Journal Of<br />
Respiratory And Critical<br />
Care Medicine“ helfen<br />
Lebensmittel mit viel<br />
Ballaststoffen und<br />
Flavonoiden bei der<br />
Behandlung von Husten<br />
mit Schleimabgang. Birnen<br />
enthalten besonders viele<br />
dieser Inhaltsstoffe.<br />
Beschwerden:<br />
Durchfall, Husten<br />
Abhilfe:<br />
Dunkle Schokolade<br />
Die im Kakao enthaltenen<br />
Flavonole beugen der<br />
Diarrhöe vor. Dieser<br />
Befund stammt aus einem<br />
Forschungsbericht im<br />
„Journal Of Nutrition“.<br />
Theobromin, welches<br />
auch im Kakao vorkommt,<br />
wird derzeit außerdem<br />
als Hustenmittel<br />
weiterentwickelt.<br />
Beschwerden:<br />
Übelkeit<br />
Abhilfe:<br />
Ingwertee<br />
Ingwer enthält besonders viele<br />
hoch wirksame Antioxidantien.<br />
Die Gewürzpflanze sorgt<br />
bei Symptomen der<br />
Bewegungskrankheit und<br />
bei Übelkeit für Abhilfe<br />
oder Linderung. Zu dieser<br />
Erkenntnis führte eine<br />
Nachbesprechung klinischer<br />
Untersuchungen.<br />
Beschwerden:<br />
Grippe<br />
Abhilfe:<br />
Holunderbeersaft<br />
Holunder, auch Sambucus<br />
genannt, wirkt dank<br />
seiner antiviralen<br />
Eigenschaften besonders<br />
gut gegen Grippe. In<br />
einer Studie wurde<br />
festgestellt, dass der<br />
Holunder bei 93 Prozent<br />
der Betroffenen innerhalb<br />
von 48 Stunden das<br />
Fieber beseitigte.<br />
Beschwerden:<br />
Muskelschmerzen,<br />
Schlaflosigkeit<br />
Abhilfe:<br />
Kirschen<br />
Nach einem harten<br />
Workout können Kirschen<br />
den Muskelkater<br />
lindern, wie Forscher der<br />
Michigan State University<br />
feststellten. Kirschen<br />
enthalten zudem das<br />
Antioxidans Melatonin,<br />
das schlaffördernd wirkt.<br />
Schandtaten<br />
im<br />
<strong>Fitness</strong>center<br />
Was hat Sie<br />
diesen Monat auf die<br />
Palme gebracht?<br />
Hosendieb<br />
Nathan, MF-<br />
Redakteur<br />
Tatbestand<br />
„Neulich hat<br />
mir jemand in der Umkleide die<br />
Jogginghose gestohlen. Das hat<br />
mich wirklich gewurmt, weil ich die<br />
Hose schon zehn Jahre lang hatte<br />
und sie wirklich mochte. Ich kann<br />
nicht einfach eine neue kaufen. Das<br />
wäre nicht dasselbe. Außerdem<br />
gibt es die Marke seit einigen<br />
Jahren nicht mehr.“<br />
Waghalsiges<br />
Workout<br />
Frank, per<br />
E-Mail<br />
Tatbestand „Ich<br />
war gerade mit<br />
einem Satz durch, als ich mich<br />
umdrehte und einen Kerl sah, der<br />
seine Nackenmuskeln trainierte.<br />
Dazu hatte er sich umgekehrt auf<br />
die Oberschenkel-Curlbank gelegt.<br />
Die Stange hatte er sich in den<br />
Nacken gelegt. So bewegte er das<br />
Gewicht nach oben und unten. Der<br />
pure Wahnsinn.“<br />
Drop-Sätze<br />
Paul, per<br />
Facebook<br />
Tatbestand „Ich<br />
sah einen Kerl,<br />
wie er sich zum<br />
Bankdrücken direkt 100 Kilo auf<br />
die Stange packte. Schon bei der<br />
ersten Wiederholung brach er ein.<br />
Ich konnte ihm zum Glück noch<br />
helfen. Er nahm ein paar Scheiben<br />
runter und scheiterte erneut bei<br />
80 Kilo. Dasselbe passierte ihm<br />
mit 70 Kilo auf der Stange. Danach<br />
stand er auf und ging.“<br />
18/JULI 2012/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Starthilfen<br />
Kommen Sie im Training momentan nicht weiter?<br />
Mit diesen schnellen Lösungen überbrücken Sie das <strong>Fitness</strong>tief.<br />
Wettkampf<br />
Es mag unvernünftig<br />
klingen, sich ausgerechnet<br />
im Formtief für einen<br />
Wettkampf anzumelden.<br />
Doch ein bevorstehender Vergleich kann Ihnen<br />
auf die Sprünge helfen. „Die Teilnahme am<br />
Wettkampf ist ein ungemeiner Ansporn, wieder<br />
in die Gänge zu kommen“, so der Trainer Jack<br />
Lovett, der Gründer der <strong>Fitness</strong>marke Spartan<br />
Performance. „Ein Rückzieher ist dann nicht<br />
mehr möglich. Das Datum steht, und Sie<br />
müssen sich der Herausforderung stellen.“<br />
Terminplaner<br />
Wem es schwer fällt, fürs<br />
Training Zeit zu finden,<br />
sollte sich die Einheiten<br />
wie alle anderen Termine<br />
in den Planer eintragen. „Markieren Sie sich die<br />
Workouts im Kalender. Die anderen Aktivitäten<br />
können Sie dann darauf abstimmen“, meint<br />
der Trainer Mark Anthony. „Sehen Sie es<br />
als Investition in die Zukunft. Sie werden<br />
fitter und zufriedener und kommen dank<br />
des regelmäßigen Trainings konzentrierter<br />
und leistungsbereiter zur Arbeit.“<br />
Wohltätige<br />
Zwecke<br />
Sollte die Anmeldung zum<br />
Rennen zur Motivation<br />
noch nicht genügen,<br />
wäre die nächste Stufe ein Wettkampf für eine<br />
karitative Organisation. „Wenn es um einen<br />
guten Zweck geht, trage ich Verantwortung<br />
und kann mich nicht mehr drücken“, erklärt<br />
die Trainerin Vanessa Bird. „Wenn von Ihrer<br />
erfolgreichen Teilnahme etwa 300 Euro<br />
an Spendengeldern abhängen, lastet viel<br />
Verantwortung auf Ihren Schultern. Sie können<br />
es sich also gar nicht leisten, zu scheitern.“<br />
Filmabend<br />
Es gibt Filme, die einfach<br />
motivieren. Gute Beispiele<br />
sind die Streifen mit<br />
Sylvester Stallone oder<br />
Arnold Schwarzenegger. „Machen Sie einen<br />
DVD-Marathon mit Filmen, die Sie anspornen<br />
und den Trainingseifer neu entfachen“, rät<br />
Vanessa Bird. Übertreiben Sie es aber nicht. Sie<br />
wollen ja schließlich nur ordentlich Muskeln<br />
aufbauen und nicht Brigitte Nielsen heiraten<br />
oder in Amerika als Gouverneur kandidieren.<br />
Langsamer<br />
Einstieg<br />
Nach einer kurzen<br />
Abstinenz ist es unklug,<br />
mit unrealistischen<br />
Erwartungen ins Studio zu rennen. „In<br />
der ersten Einheit nach der Pause winken<br />
sicher keine persönlichen Bestleistungen“,<br />
so Lovett. „Im Gegenteil: Ist das erste<br />
Training zu hart und werden die vorherigen<br />
Leistungen nicht erreicht, wirkt das sogar<br />
noch demotivierender.“ Am Anfang sollten<br />
einfache und machbare kurzfristige<br />
Übungsziele stehen, die zu nachhaltigen<br />
Fernzielen ausgebaut werden können.<br />
Abwechslung<br />
Wenn Sie immer nur<br />
das gleiche Workout<br />
herunterreißen, kommt<br />
schnell Langeweile<br />
auf. Außerdem stagnieren die Leistungen.<br />
„Das Workout sollte alle sechs Wochen<br />
geändert werden. Und zwar nicht nur, um<br />
die Muskeln weiter wachsen zu lassen,<br />
sondern auch, um konzentriert, motiviert und<br />
zielstrebig zu bleiben“, so Mark Anthony.<br />
Sie haben das<br />
Gefühl, nicht mehr<br />
voranzukommen?<br />
Hier sind einige<br />
nützliche<br />
Starthilfen.<br />
20/JULI 2012/mensfitness.de
MF AKTUELL<br />
DVD-TIPP<br />
Mission: Impossible – Phantom Protokoll<br />
Mit gewohnt bombastischem Aufwand und jeder Menge Action präsentiert sich das vierte Abenteuer der<br />
erfolgreichen Blockbuster-Reihe, welches ab sofort als DVD und Blu-ray Combo inklusive Digital Copy im<br />
Handel erhältlich ist.<br />
Inhalt: Nach einem Bombenanschlag auf den Kreml aktiviert der amerikanische Präsident das „Phantom<br />
Protokoll“. Dadurch wird nicht nur die Existenz von Ethan Hunt und des Rest des IMF geleugnet, sondern sie<br />
werden auch für den Anschlag verantwortlich gemacht. Ohne jegliche Unterstützung oder Rückendeckung muss<br />
Ethan einen Weg finden, die Unschuld seiner Organisation zu beweisen. Gleichzeitig gilt es, einen weiteren<br />
Anschlag zu verhindern. Die Umstände erschweren sich, als Ethan gezwungenermaßen ein Team aus<br />
unbekannten IMF Kollegen bilden muss, die sich ebenfalls auf der Flucht befinden. Das Problem: Er kennt deren<br />
wahre Absichten nicht…<br />
Tom Cruise kehrt endlich zurück als IMF Agent Ethan Hunt. Begleitet wird er von einem hochkarätigen Cast wie<br />
Jeremy Renner („Tödliches Kommando“), Simon Pegg („Star Trek“), Paula Patton („Das Leben ist kostbar“) und<br />
Michael Nyqvist („Verblendung“). Mit einem Box Office von 650 Millionen US-Dollar ist „Mission: Impossible –<br />
Phantom Protokoll“ der Action-Thriller des Jahres mit Spannung pur sowie atemberaubenden Stunts. Über zwei<br />
Stunden Bonusmaterial entführen die Zuschauer an die exotischen Schauplätze des Films und zeigen neben<br />
Requisiten die Entstehung der Action-Szenen sowie vieles mehr.<br />
Paramount.de<br />
Gewinnt 3 x DVD und 3 x Blu-ray von Phantom<br />
Protokoll & eine Teilnahme an einem SWAT-CAMP<br />
á la Ethan Hunt<br />
Wenn ihr Ethan Hunt auf eurem Bildschirm in seinem neuesten<br />
Abenteuer sehen wollt, oder an einem actionreichen SWAT-Camp<br />
von Jochen Schweizer teilnehmen möchtet, dann klickt unter<br />
www.mensfitness.de auf Verlosung und gebt eure Kontaktdaten<br />
und Movie-Format ein. Stichwort lautet „Phantom“.<br />
Einsendeschluss ist der 09.07.2012. Wir wünschen viel Glück!<br />
Genießer-TIPP<br />
<strong>Fitness</strong>, Drinks & Rock’n Roll<br />
MOTÖRHEAD WODKA<br />
Nach anstrengenden Trainings und <strong>Fitness</strong>exkursionen wird es jetzt mal<br />
Zeit in den Rock’n Roll-Modus zu schalten. Männer wollen (brauchen)<br />
auch mal einen coolen Drink zur Hand, wenn Wochenende und Party<br />
angesagt ist. Und wer hierbei ganz vorne dabei sein möchte, kommt an diesem<br />
kultigen Tröpfchen nicht vorbei. Kultwarze Lemmy von Motörhead ist der<br />
lebende Beweis, dass man auch nach unzähligen Exzessen „fit“ durch das<br />
(Rock’n Roll-)Leben schreiten kann. Nach Motörheads erfolgreichen ersten<br />
Feldversuch im Weinsektor, gibt es nun die klare Weizenversion in Form dieses<br />
exklusiven, in Schweden hergestellten „Premium-Wodkas“. Als Magazin,<br />
ausgerichtet für eine männliche Leserschar, können wir deshalb auch mit<br />
ruhigem Gewissen mal etwas Hochprozentiges empfehlen. Und das Motörhead-<br />
Fans in den <strong>Fitness</strong>-Centern keine Unbekannten sind, sollte mittlerweile wohl<br />
jeder mitgekriegt haben. In diesem Sinne: Röck’n Röll!<br />
UVP: 29,95 / wineline.de; metal-and-vine.de<br />
Wir verlosen 3 Flaschen des Kult-Wodkas „Motörhead“<br />
Sendet uns eine Mail mit dem Stichwort „WODKA“ an<br />
verlosung@mensfitness.de. Teilnahmeberechtigt ist jeder ab 18 Jahren.<br />
Einsendeschluss ist der 09.07.2012. Vollständige Versandadresse und<br />
Namen nicht vergessen. Wir sagen schon mal Pröst!<br />
22/JULI 2012/mensfitness.de
LESERBRIEFE<br />
Wir beantworten eure Fragen<br />
zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />
Unser MF-Experte und Personal Trainer DIRK VAN DER KLOK hilft euch, wenn Ihr<br />
Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>, Workouts, Training und/oder Ernährung habt.<br />
Pyramidensätze<br />
F:<br />
Sollte man bei einer Übung<br />
mit Pyramidensätzen,<br />
beispielsweise Bankdrücken( 15 Wdh./<br />
40 kg, 12 Wdh./50 kg, 8 Wdh./60 kg)<br />
bei jedem einzelnen Satz bis zum<br />
Muskelversagen gehen, also wie im<br />
meinem Beispiel 3-mal, oder sollte<br />
der Muskel erst beim letzten Satz bis<br />
zum Versagen trainiert werden?<br />
Alexander S. per Email<br />
A:<br />
Grundsätzlich sollte man<br />
ein „Muskelversagen“<br />
während dieses intensiven<br />
Muskelaufbautrainings anstreben.<br />
Ich denke, dass Sie den ersten Satz<br />
vom Gewicht höher ansetzen sollten.<br />
Der Abstand von 40 kg (Start) bis 8<br />
max. Wdhl. (60 kg) kommt mit sehr<br />
weit vor. 50 / 55 / 60 kg wäre höchst<br />
intensiv, vielleicht gehen Sie zu Beginn<br />
mit den 15ner auf 12 Wdh. runter, so<br />
denke ich werden Sie automatisch<br />
den letzten Satz „schwerer schaffen“,<br />
bzw. eine absolute Muskelintensität<br />
erreichen! Grundsätzlich aber sollte<br />
beim 3. Satz der erste Durchgang im<br />
relativ grünen Bereich durchgeführt<br />
werden, heißt „noch zu schaffen<br />
sein“. Wenn Sie schon den ersten<br />
Satz „kaum schaffen“, bzw. völlige<br />
Muskelerschöpfung trainieren, werden<br />
nachfolgende Gewichtssteigerungen<br />
wenig erfolgreich sein<br />
Fußball und Kraft<br />
F:<br />
Ich spiele professionell Fußball<br />
im Ausland, doch leider sind<br />
die Fußballtrainer nicht sehr kompetent<br />
in dem Gebiet des Krafttrainings.<br />
Mein Ziel ist es an Muskelmasse zu<br />
gewinnen, dabei aber nicht an Dynamik<br />
und Schnelligkeit zu verlieren. Bei<br />
der Ernährung versuche ich dem<br />
entsprechend darauf zu achten, doch<br />
verliere ich beim Fußball eher Gewicht<br />
als es zuzulegen. Würden sie mir neben<br />
dem Wheyprotein noch zusätzlich einen<br />
kohlenhydratreichen Shake empfehlen?<br />
Und wie sollte mein Trainingsprogramm<br />
im Kraftraum aussehen?<br />
Engin C. per Email<br />
A:<br />
Eine ausreichende<br />
Grundnahrung ist der wichtigste<br />
Aspekt. Dazu sollten Sie ausreichend<br />
Kohlenhydrate (Müsli, Haferflocken,<br />
Vollkornprodukte, Nudeln, Reis, Kartoffeln<br />
etc.) zu sich nehmen. Protein-Shakes<br />
sind bei Ihrem Sport (Fußball + Kraft)<br />
sehr wichtig und effektiv. Ein KH-Pulver<br />
eingerührt in ein Glas Saft dient u.a. mit<br />
Dextrose angereichert (geht schnell ins<br />
Blut) sorgt für ein hohes Leistungsniveau.<br />
Mehr ab als aufzubauen, denke ich,<br />
kann am hohen Puls über intensive,<br />
lange Trainingseinheiten beim<br />
Fußball liegen. Essen Sie daher über<br />
den Tag verteilt viel (fettarm) und<br />
gut! Zu wenig Nahrung kann auf<br />
Dauer kontraproduktiv sein. Noch ein<br />
Krafttrainings-Tipp: Pyramiden-Training<br />
im 3 Satz: Abfallende Wiederholungszahl<br />
mit ansteigender Gewichtsintensität =<br />
Breitenwachstum Ihrer Muskulatur.<br />
Richtige Ernährung für<br />
Trainingseinsteiger<br />
F:<br />
Also ich beginne aktuell mit<br />
meinem Aufbautraining und<br />
trainiere 4-mal in der Woche. Ich habe<br />
absolut keine Ahnung was ich vor und<br />
nach dem Training zu mir nehmen soll!<br />
Und was soll ich an einem trainingsfreien<br />
Tag essen?Ich bitte um Hilfe!<br />
Martin F. per Email<br />
A:<br />
Generell ist es wichtig, dass Du<br />
ausreichend und umfangreich<br />
Kohlenhydrate und Proteine isst.<br />
Ich empfehle Dir morgens gut zu<br />
frühstücken: z.B. Vollkornprodukte,<br />
Müsli (Haferflocken), Milchprodukte<br />
(fettarm) etc. Auch solltest Du als „Snack“<br />
2-mal am Tag Obst oder fettarme<br />
Müsli-Riegel im Gepäck haben, um<br />
besonders vor dem Sport (1,5 Std.)<br />
spontan Energie zu tanken. Nach dem<br />
Training empfehle ich Dir auf Proteine<br />
zu setzen. Eine Mahlzeit könnte wie<br />
folgt aussehen: Steak, Fisch in Kombi<br />
mit Nudel, Reis oder Kartoffel. Fazit:<br />
Du trainiert 4x die Woche, was nicht<br />
wenig ist. Daher musst Du unbedingt auf<br />
eine ausreichende Ernährung achten.<br />
Wenn Du zu wenig Nahrung zu Dir<br />
nimmst, ist dies völlig kontraproduktiv<br />
hinsichtlich dem Ziel: Muskelzuwachs.!<br />
Mehr Muskelmasse<br />
F:<br />
Guten Tag! Ich habe mal eine<br />
Frage. Ich trainiere seit 2<br />
Wochen in einem kleineren Kraftraum.<br />
Es sind soweit alle Geräte bis auf<br />
eine Bankdrückbank und größeren<br />
Stangen vorhanden. Ich möchte<br />
mehr Muskelmasse haben. Wie viele<br />
Wiederholungen und Sets soll ich<br />
eigentlich machen. Ich möchte eine<br />
stärkere Brust und besseren Bi- und<br />
Trizeps, sowie ein gutes <strong>Sixpack</strong> haben.<br />
Und wie sieht die richtige Ernährung<br />
aus. Reichen auch Reiswaffeln vor und<br />
nach dem Training? Danke im Voraus<br />
Julian per Email<br />
A:<br />
Ich empfehle Dir zu Beginn ein<br />
3-Satz Training zu absolvieren:<br />
z.B. 3x 15-20 Wiederholungen mit<br />
gleichem Gewicht. Das Gewicht<br />
kann dann wochenweise gesteigert<br />
werden. Nach 6 Wochen regelmäßigem<br />
Trainings würde ich zum Pyramiden-<br />
Training wechseln: z.B. 3 Satz mit 12 / 10<br />
/ 8 Wiederholungen, wo das Gewicht<br />
bei abfallenden Wiederholungen<br />
sich erhöht. Dann wirst Du an<br />
Muskelzuwachs gewinnen. Hinsichtlich<br />
der Ernährung achte auf ausreichende<br />
Tageskost mit mind. 3 MZ am Tag:<br />
Umfangreiches Frühstück (Müsli,<br />
Haferflocken, Obst (Bananen, Ananas),<br />
Brote… Mittags und abends fettarmes<br />
Fleisch mit KH wie Reis, Nudeln,<br />
Kartoffeln. Satt essen, nicht hungrig<br />
sein, sonst wäre dies kontraproduktiv<br />
um Muskeln zu gewinnen.<br />
Reduzierung von<br />
Muskelmasse<br />
F:<br />
Ich habe eine wohl recht<br />
eigenartige Frage bezüglich<br />
der bewussten Reduzierung von<br />
Muskelmasse.Ich habe das Problem,<br />
dass ich sehr massive Beine habe,<br />
obwohl ich nie Beintraining auf<br />
Masse gemacht habe. Ich wollte nun<br />
eine Reduktionsphase beginnen,<br />
um gezielt meine Beinmuskulatur<br />
zu reduzieren und zu definieren.<br />
Philipp per Email<br />
A:<br />
Es ist nicht einfach starke<br />
Muskulatur einfach weg zu<br />
trainieren. Allerdings würde ich Dir<br />
raten, mit sehr leichten Gewichten und<br />
höheren Wiederholungszahlen fortan zu<br />
trainieren. Alles was die Beinmuskeln<br />
zusätzlich „fordert“ wäre kontraproduktiv.<br />
Minimiere zusätzliche Beanspruchungen<br />
zum <strong>Fitness</strong>training, wie z.B. intensiven<br />
Fußball, starkes Spinning etc.<br />
dirkvanderklok.de<br />
Solltet auch Ihr Fragen zum<br />
Thema <strong>Fitness</strong> haben,<br />
sendet eine Mail an<br />
leserbriefe@mensfitness.de<br />
mensfitness.de/JULI 2012/ 23
Experten<br />
Die<br />
Der beste Rat der größten <strong>Fitness</strong>-Spezialisten<br />
MUSKEL-EXPERTE<br />
Charles Poliquin<br />
Warum Sie auf ihn hören sollten<br />
„Der Körper braucht einen<br />
gewissen Prozentsatz<br />
gesunder Fettsäuren. Die<br />
Transfette<br />
müssen Sie aber<br />
ganz aus der<br />
Ernährung<br />
streichen. Sie<br />
machen nur<br />
dick und krank.“<br />
S. 26<br />
> Er ist eine Koryphäe fürs <strong>Fitness</strong>training und hat<br />
in zwölf Sportarten Olympiateilnehmer trainiert.<br />
„Als ich zum ersten Mal<br />
fünf Stunden lang allein<br />
durchs Gebirge spazierte,<br />
war ich zwei Jahre alt.“<br />
Warum Sie auf ihn hören sollten<br />
KARDIO-EXPERTE<br />
Tim Don<br />
„Wer einen Teil<br />
der Trainingszeit<br />
nutzt, um an seinen<br />
schwachen Disziplinen<br />
zu arbeiten, wird<br />
keineswegs zum<br />
Hansdampf in allen<br />
Gassen, sondern<br />
zum Meister aller<br />
Disziplinen.“ p28<br />
> Er ist olympischer Triathlet und wurde 2006<br />
beim ITU Triathlon Weltmeister.<br />
Warum Sie auf ihn hören sollten<br />
MOTIVATIONS-EXPERTE<br />
Kílian Jornet<br />
„Einen neuen Rekord<br />
aufzustellen, ist ein<br />
berauschendes Erlebnis.<br />
Mit Freunden auf<br />
einem Gipfel den<br />
Sonnenuntergang<br />
zu betrachten aber<br />
auch! Beides ist<br />
gleich wichtig.“<br />
p30<br />
> Er ist der weltbeste Bergläufer und hat die letzten drei<br />
Versionen des Ultra Trail du Mont Blanc gewonnen.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 25
Die Experten<br />
Muskeln<br />
Fett-weg<br />
Spezial<br />
Ganz cool abspecken<br />
Werden Sie den Speck einfach nicht los? Einige einfache Änderungen im<br />
Lebensstil können Wunder wirken, meint CHARLES POLIQUIN.<br />
Wenn beim Muskelaufbau<br />
nicht auch gleichzeitig<br />
der Fettanteil sinkt,<br />
bleiben die hart<br />
antrainierten Muskeln<br />
verborgen. Und der schnellste Weg,<br />
den Fettabbau zu gefährden, ist<br />
Mangel an Disziplin. Doch selbst,<br />
wenn die Motivation stimmt: Es<br />
gilt, dumme Fehler zu vermeiden,<br />
die dem Erfolg im Wege stehen.<br />
Ich muss oft miterleben, wie Kunden<br />
grundlegende aber weit verbreitete<br />
Fehler machen – und verblüffende<br />
Resultate erreichen, wenn die Mängel<br />
abgestellt sind. Tappen Sie nicht in<br />
dieselben Fallen. Hier ist der definitive<br />
Leitfaden zum schlanken und gestählten<br />
Körper. Ich setze voraus, dass Sie<br />
nichts machen, was bekanntermaßen<br />
dick macht und ungesund ist.<br />
Negativ-Beispiele wären starker<br />
Alkoholkonsum oder Trainingsmangel.<br />
> Schluss mit dem Stress<br />
Wenn Sie weniger Stress haben,<br />
sinkt auch der Kortisolspiegel. Es gilt<br />
inzwischen als erwiesen, dass ein<br />
dauerhaft hoher Kortisolspiegel vor allem<br />
im Bauchbereich zu Fetteinlagerungen<br />
führt. Ganz gleich, wie viel Sie trainieren<br />
oder wie gesund Ihre Ernährung<br />
ist: Mit zu hohen Kortisolwerten<br />
wird es schwer, abzunehmen.<br />
> Fokus aufs Krafttraining<br />
Das Krafttraining ist eine Grundlage<br />
des Fettabbaus. Dabei werden<br />
nämlich Kalorien verbrannt, während<br />
sich Insulinempfindlichkeit und<br />
Glukoseaufnahme verbessern. Es ist dem<br />
Kardiotraining vorzuziehen, weil es mehr<br />
Muskeln aufbaut und mehr Fett verbrennt.<br />
Die besten Ergebnisse liefert<br />
ein Trainingsprogramm in festen<br />
Zeitabständen, dessen Inhalte sich<br />
regelmäßig ändern. Dadurch vermeiden<br />
Sie es, länger als zwei Monate dasselbe<br />
zu machen. Außerdem sollten Sprints<br />
im anaeroben Bereich enthalten sein.<br />
> Zufuhr gesunder Fette<br />
Es mag logisch klingen: „Zum Abnehmen<br />
darf ich kein Fett aufnehmen.“ Wer aber<br />
den Stellenwert des Fetts im Körper kennt,<br />
wird merken: Ganz so einfach ist es nicht.<br />
Der Körper braucht eine ordentliche<br />
Menge gesunder Fettsäuren. Schließlich<br />
enthalten alle Körperzellen zwei<br />
Fettschichten. Die darin befindlichen<br />
Lipide bestehen aus gesunden und<br />
„Wenn Sie weniger Stress<br />
haben, sinkt auch der<br />
Kortisolspiegel. Mit zu<br />
hohen Kortisolwerten wird<br />
es schwer, abzunehmen.“<br />
ungesunden Anteilen – je nachdem,<br />
welche Fettart in der Ernährung vorherrscht.<br />
Bestehen die Lipidschichten aus gesunden<br />
Fetten, sind die Zellen empfänglicher fürs<br />
Insulin. Das Andocken an den Rezeptoren<br />
ist dann einfacher. Dies ist wichtig, um den<br />
Stoffwechsel und die Energieproduktion<br />
auf Trab zu halten. Die Transfette müssen<br />
Sie allerdings ganz aus der Ernährung<br />
streichen. Sie machen nur dick und krank.<br />
> Ausgeglichene Fettzufuhr<br />
Günstig ist eine ausgeglichene Zufuhr von<br />
Omega-3- und -6-Fettsäuren in fast identischen<br />
Konzentrationen. Die meisten Menschen<br />
nehmen viel zu viele Omega-6-Fettsäuren<br />
zu sich. Diese kommen in großer Zahl in<br />
den gängigen Gemüseölen vor. Omega-<br />
3-Fettsäuren stammen hauptsächlich aus<br />
Fischöl (in der Regel in Form von DHS, EPS<br />
und ALS). Sie sind aber auch in Rindfleisch<br />
aus Grasfütterung und Wild zu finden. Um<br />
eine bessere Insulinempfindlichkeit zu<br />
erzielen und das Verhältnis auszugleichen,<br />
empfehle ich daher ein hoch dosiertes<br />
Omega-3-Ergänzungsmittel. Und natürlich<br />
den Verzehr von Wild und Fisch.<br />
> Probiotische Stoffe<br />
Probiotische Lebensmittel weisen winzige<br />
Bakterien auf, die von Natur aus auch im<br />
Magen-Darm-Trakt leben. Die Bakterien<br />
sind in Milchprodukten wie Joghurt<br />
enthalten. Wenn Magen und Darm nicht<br />
gesund sind, wird es schwer, abzunehmen.<br />
Das hat den folgenden Grund: Für<br />
die Übermittlung von Nachrichten<br />
aus dem Gehirn an die Zellen und<br />
Hormonrezeptoren des gesamten Körpers<br />
sind Neurotransmitter verantwortlich.<br />
Über die Hälfte dieser Botenstoffe werden<br />
in den Schleimwänden von Magen und<br />
Darm hergestellt. Wenn nun aufgrund<br />
von Magenproblemen die Produktion der<br />
Neurotransmitter beeinträchtigt ist, führt<br />
das zu schwachen kognitiven Leistungen,<br />
Stimmungstiefs und Motivationsmangel.<br />
Außerdem läuft in einem gesunden<br />
Magen-Darm-Trakt die Verdauung<br />
effektiver ab. Dies unterstützt<br />
den Stoffwechsel. Nährstoffe<br />
werden dann richtig aufgespalten,<br />
aufgenommen und verwertet.<br />
> Nährstoffreserven<br />
Hier ist ein weiterer Trick, um die<br />
Verdauung und den Fettabbau zu<br />
unterstützen: Die Zusammensetzung<br />
der Magensäure muss stimmen, damit<br />
der Körper das Essen aufspalten kann.<br />
Ich empfehle ein Ergänzungsmittel mit<br />
Chlorwasserstoffsäure. Dies steigert<br />
die Säurekonzentration im Magen und<br />
erlaubt es dem Körper, die Nahrung<br />
komplett zu zerlegen. Durch die erhöhte<br />
Säurekonzentration verbessert sich auch<br />
die Aufnahme von Eiweiß, Kalzium,<br />
Vitamin B, Magnesium, Zink, Eisen und<br />
anderer grundlegender Nährstoffe.<br />
> Eiweiß zum Frühstück<br />
Das Auslassen von Mahlzeiten schadet<br />
mehr als es hilft. Die einfachste und<br />
gesündeste Maßnahme zum Abnehmen<br />
ist ein gutes Frühstück. Sie fühlen sich<br />
damit besser und vitaler. Es ist allerdings<br />
wichtig, dass darin Eiweiß enthalten ist.<br />
Müslis sind eher ungünstig, weil sie häufig<br />
voller Zucker und Zusatzstoffe stecken.<br />
Ein Frühstück mit hochwertigen Proteinen<br />
ist Gold wert. Es bereitet nämlich die<br />
Neurotransmitter auf den Tag vor. Die im<br />
Frühstück enthaltenen Makronährstoffe<br />
machen die Chemikalien einsatzbereit.<br />
Die Verbindungen können dann den<br />
ganzen Tag über einfacher Signale<br />
vom Gehirn aus zu den Muskelzellen<br />
und zum Gewebe transportieren.<br />
26/JULI 2012/mensfitness.de
Die Experten<br />
Kardio<br />
Win-win-Situation<br />
Der Umstieg vom Spezialisten zum Allrounder ist keine unlösbare<br />
Aufgabe, meint der ehemalige Triathlon-Weltmeister TIM DON.<br />
Es ist verständlich, wenn<br />
sich ein sehr starker Läufer,<br />
Radfahrer oder Schwimmer<br />
im Training voll und ganz<br />
auf seine Spezialdisziplin<br />
konzentriert. Alles ist darauf ausgerichtet,<br />
die persönliche Bestzeit nach unten zu<br />
korrigieren oder im Rennen noch weiter<br />
oben zu landen. Es wird die Leser aber<br />
wahrscheinlich nicht weiter überraschen,<br />
wenn ich ihnen den folgenden Rat gebe:<br />
Es lohnt sich, das Spektrum zu erweitern.<br />
Gut möglich, dass Ihnen der Gedanke<br />
nicht behagt. Unter Umständen denken<br />
Sie jetzt: „Wenn ich mein Training<br />
teilweise auf meine weniger starken<br />
Sportarten ausrichte, hat das doch<br />
sicher einen negativen Einfluss auf<br />
meine Kernkompetenzen.“ Ich bin der<br />
Überzeugung, dass das Gegenteil der<br />
Fall ist: Wenn ich andere Sportarten<br />
dazunehme, sei es in Form eines<br />
Duathlons oder eines Triathlons, werde<br />
ich fitter, stärker und weniger anfällig<br />
für lästige oder immer wiederkehrende<br />
Verletzungen. Ich werde keineswegs<br />
zum Hansdampf in allen Gassen,<br />
sondern zum Meister aller Disziplinen.<br />
> Zeit und Einsatz<br />
Ich will natürlich nicht bestreiten, dass<br />
so etwas kein Zuckerschlecken ist. Seine<br />
Kompetenzen von einer Disziplin auf<br />
zwei oder mehr Sportarten auszuweiten<br />
erfordert viel Zeit und Einsatz. Zunächst<br />
sollte die neue Sportart mit ins bestehende<br />
Trainingsprogramm aufgenommen werden.<br />
Statt eines Laufs können Sie beispielsweise<br />
locker schwimmen oder Rad fahren. Die<br />
Einheit sollte als aktive Regeneration<br />
betrachtet werden. Ich rate davon ab, direkt<br />
in den harten Trainingsalltag einzusteigen.<br />
Die Muskeln brauchen nämlich etwas<br />
Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Wer<br />
zu früh Vollgas gibt, ist am Ende nur von<br />
seinen Leistungen enttäuscht. Dann sinkt<br />
die Motivation, und die neue Disziplin<br />
gerät schnell wieder aufs Abstellgleis.<br />
> Online-Recherchen<br />
Im Internet gibt es tolle Online-Ressourcen<br />
in Hülle und Fülle. Sie müssen bei<br />
Google nur „Triathlontraining“ eingeben,<br />
um eine Menge nützlicher Links zu<br />
finden. Lesen Sie Foren und Websites<br />
(einschließlich der Seite mensfitness.de).<br />
Auch YouTube hält ausgezeichnete Videos<br />
bereit, anhand derer Sie an kleinen<br />
technischen Schnitzern feilen können.<br />
„Wenn ich andere Sportarten<br />
dazunehme, macht das<br />
Training mehr Spaß. Außerdem<br />
werde ich fitter, stärker und<br />
weniger anfällig für lästige<br />
oder wiederkehrende<br />
Verletzungen.“<br />
Selbst so einfache Maßnahmen wie die<br />
richtige Einstellung des Fahrrads können<br />
enorme Leistungssprünge bewirken.<br />
Dasselbe gilt für die Schwimmtechnik. Die<br />
richtige Technik macht den Unterschied<br />
zwischen einer durchschnittlichen<br />
und einer guten Zeit aus.<br />
Es ist auch denkbar, eine Einheit bei<br />
einem professionellen Trainer zu buchen.<br />
Die günstigere Option sind natürlich<br />
Vereine, die auf Wettkämpfe in mehreren<br />
Disziplinen spezialisiert sind. Dort stoßen<br />
Sie auch mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
auf erfahrene Sportler. Vor allem Anfänger<br />
können von den alten Hasen genauso<br />
viel lernen wie von jedem Profitrainer.<br />
> Brick-Einheiten<br />
Wenn die Technik in der neuen Disziplin<br />
passt, geht es ans Brick-Training. Bei<br />
dieser Trainingsform folgt direkt aufs<br />
Radfahren ein Lauf oder eine Radeinheit<br />
im direkten Anschluss ans Schwimmen.<br />
Durch diesen Trainingsaufbau lernen<br />
die Muskeln, sich schnell an die neuen<br />
Herausforderungen anzupassen. Je<br />
flüssiger der Umstieg von einer Disziplin<br />
zur anderen klappt, umso näher kommen<br />
Sie Ihrer maximalen Leistungsfähigkeit.<br />
> Rennerfahrung<br />
Der Wettkampf selbst ist das beste Training.<br />
Das Rennen im Terminkalender steigert<br />
nicht nur Motivation und Konzentration im<br />
Training. Es gibt auch nichts Schöneres,<br />
als am Start eines noch unbekannten<br />
Rennens zu stehen. Doch, ein Gefühl ist<br />
noch schöner: Die Ziellinie zu überqueren!<br />
Ob beim ersten Wettkampf gleich eine<br />
super Zeit herausspringt, ist sekundär.<br />
Die bisherige persönliche Bestleistung<br />
wird es ohnehin. Viel wichtiger ist es, das<br />
Erlebnis zu genießen und am Ende noch<br />
einmal alles durchzugehen. Überlegen Sie<br />
sich, was gut gelaufen ist und an welchen<br />
Punkten Sie noch etwas arbeiten müssen.<br />
> Spaß am Sport!<br />
Nicht vergessen: Der Erfolg kommt nicht<br />
von einem Tag auf den anderen. Genießen<br />
Sie die Weiterbildung zum Meister aller<br />
Disziplinen. Sicher – Sie machen das, um<br />
fitter und schneller zu werden. Trotzdem<br />
sollte der Spaß an vorderster Stelle stehen.<br />
28/JULI 2012/mensfitness.de
Die Experten<br />
Motivation<br />
Berge versetzen<br />
Der weltbeste Langstrecken-Bergläufer KÍLIAN JORNET erzählt MF,<br />
was ihn die Berge gelehrt haben.<br />
Im Alter von nur 24 Jahren ist Kílian<br />
Jornet bereits ein gestandener<br />
internationaler Elite-Bergläufer.<br />
Er beherrscht seit drei Jahren<br />
als amtierender Meister die<br />
Skyrunner World Series. Daneben hat<br />
er drei Siege beim Ultra Trail du Mont<br />
Blanc eingefahren, dem wichtigsten<br />
Alpenrennen der Ultramarathon-Szene.<br />
Der in Katalonien geborene Läufer wurde<br />
durch den spanischen Sportbund im<br />
zarten Alter von 17 Jahren entdeckt – in<br />
einer Sportart, die von älteren Athleten<br />
dominiert wird. Er erklärt uns, was hinter<br />
seinen phänomenalen Erfolgen steckt.<br />
> Die Vorbereitung ist<br />
wichtig, nicht das Alter<br />
Im Jahr 2008 war ich 20 Jahre alt und<br />
gewann den Ultra Trail du Mont Blanc, ein<br />
160 Kilometer langes Rennen über 9.500<br />
Höhenmeter. Der Vorjahressieger war fast<br />
60. Viele Menschen dachten, dass ein Sieg<br />
bei einem solchen Ausdauerrennen erst<br />
ab einem Alter von 30 Jahren möglich ist.<br />
Doch es geht nicht ums Alter, sondern um<br />
die Erfahrung des Sportlers. Darum, ob<br />
er bereit ist. Ob er seine Hausaufgaben<br />
gemacht hat. Diese Voraussetzungen<br />
erfüllte ich. Schließlich hatte ich mehr<br />
als zehn Jahre im Gebirge trainiert.<br />
> Auf den Trainingsumfang<br />
kommt es an<br />
Als ich zum ersten Mal fünf Stunden<br />
lang allein durchs Gebirge spazierte,<br />
war ich zwei. Später, mit acht Jahren,<br />
verbrachte ich 15 Stunden ohne Essen<br />
und Trinken mit meiner Mutter in den<br />
Bergen. Seit frühester Kindheit bin ich<br />
daran gewöhnt, lange Strecken zu laufen.<br />
Mit 13 fing ich an, wirklich ernsthaft zu<br />
trainieren. Wenn ich heutzutage fünf,<br />
sechs, sieben oder sogar zehn Stunden<br />
lang laufe, werde ich deshalb auch nicht<br />
schlapp. Ich spüre, dass ich Sport gemacht<br />
habe. Aber ausgelaugt bin ich nicht.<br />
> Die Höhe ist wichtiger<br />
als die Distanz<br />
Ich trainiere das ganze Jahr über – im<br />
Winter aber anders als im Sommer.<br />
In der kalten Jahreszeit schnalle ich<br />
mir die Ski an die Füße, im Sommer<br />
laufe ich. Ich investiere etwa 25 bis 30<br />
Stunden pro Woche. Schwer zu sagen,<br />
welche Strecke ich dabei zurücklege.<br />
Im Gebirge spazierst du manchmal vier<br />
bis fünf Stunden lang vor dich hin und<br />
schaffst gerade einmal 20 Kilometer. Ein<br />
andermal sind es in der gleichen Zeit<br />
50 bis 60 Kilometer. Ich weiß aber immer,<br />
wie viele Höhenmeter ich zurückgelegt<br />
habe. Im Jahr überwinde ich etwa 500.000<br />
Meter an Höhenunterschieden. Zum<br />
Vergleich: Dafür müsste ein Bergsteiger<br />
jede Woche vom Meeresspiegel bis<br />
auf den Gipfel des Mount Everest klettern.<br />
> Der Läufer muss auf seinen Körper hören<br />
Ich habe keinen speziellen Trainingsplan. Und ich<br />
mag keine Intervall- oder kurze Sprinteinheiten.<br />
Ich trainiere nach Gefühl. Fühle ich mich gut,<br />
laufe ich schneller. Geht es mir nicht ganz<br />
so gut, schalte ich herunter. Ich laufe einfach<br />
drei bis vier Stunden bergauf und bergab.<br />
Und wenn ich genug habe, kehre ich um.<br />
Das Tempotraining und die Intervalleinheiten<br />
hebe ich mir fürs Rennen selbst auf.<br />
> Regelmäßige Belohnungen spornen an<br />
Es ist natürlich ein langer Lernprozess, bis ein<br />
Sportler seinen Körper und seine Grenzen auch<br />
ohne Herzfrequenzmesser kennt. Bis dorthin ist ein<br />
Trainingsplan auf jeden Fall eine gute Hilfe. Was<br />
ich allerdings schon immer mache: Ich analysiere<br />
nach dem Lauf meine Leistung, was wirklich wichtig<br />
ist. Denn nur so weiß ich, wie viel Regeneration<br />
ich brauche, um mich nicht zu verletzen. Was die<br />
Ernährung angeht: Auch hier folge ich keinem festen<br />
Plan. Ich esse gerne Nutella und Pizza. Es ist nicht<br />
gut, sich zu sehr auf die Ernährung zu versteifen.<br />
„Oft fühle ich die Kraft der<br />
Natur – wie die Gletscher<br />
wandern, die Felsen<br />
herabfallen, die Seen im<br />
Winter zufrieren. Ich spüre<br />
die Energie der Wälder.“<br />
Kílian Jornet<br />
Alter 23<br />
Herkunft Sabadell, Spain<br />
Erfolge<br />
Sieger des Ultra Trail du<br />
Mont Blanc 2008, 2009<br />
und 2011<br />
Champion der<br />
Skyrunner World Series<br />
2007, 2008 und 2009<br />
Sieger des Ski<br />
Mountaineering World<br />
Cup 2009, 2010 und 2011<br />
2009 Abschluss der<br />
190-km-Tour über den<br />
Fernwanderweg GR 20<br />
quer durch Korsika in<br />
32 Stunden, 54 Minuten<br />
und 24 Sekunden<br />
(beeindruckende vier<br />
Stunden schneller als der<br />
bisherige Rekord)<br />
> Der Wettkampf ist nicht alles<br />
Die Rennen sind nur ein Teil meines<br />
Lebens. Sie sind sehr konstruiert. Es gibt<br />
überall Kameras und Streckenhelfer.<br />
Im Rannen kann ich die Natur nicht so<br />
intensiv erleben wie sonst, wenn ich die<br />
Kraft der Natur fühle: Das Wandern der<br />
Gletscher, herabfallende Felsen und Seen,<br />
die im Winter zufrieren. Ich spüre die<br />
Energie der Wälder. Es ist wichtig, diese<br />
Kraft mit allen Sinnen aufzusaugen.<br />
> Der Mensch ist Teil der Natur<br />
Der Mensch ist ein fester Bestandteil seiner<br />
Umwelt, genau wie die Berge. Nur grenzt<br />
sich der Mensch oft gegen die Natur ab. Ich<br />
gehe gern mit nur sehr wenig Ausrüstung in<br />
die Berge. Je weniger ich an mir trage, umso<br />
mehr fühle ich mich als ein Teil des Ganzen.<br />
Wenn ich mich im Einklang mit meiner<br />
Umwelt befinde, laufe ich am Besten.<br />
> Jeder Läufer sollte machen,<br />
was ihm gefällt<br />
Einen neuen Rekord aufzustellen, ist ein<br />
berauschendes Erlebnis. Mit Freunden<br />
auf einem Gipfel den Sonnenuntergang<br />
zu betrachten aber auch! Beides ist<br />
gleich wichtig. Ich versuche immer nur,<br />
den Augenblick zu genießen. Wenn<br />
ich einmal keine Siege mehr lande,<br />
gehe ich trotzdem noch weiter in die<br />
Berge. Ich laufe nicht, um zu gewinnen.<br />
Ich laufe, um in den Bergen zu sein.<br />
Kílian Jornet trainiert mit der Suunto<br />
Ambit. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter suunto.com/de.<br />
Jornet nimmt am<br />
Zegama-Aizkorri-<br />
Marathon teil, der zur<br />
Skyrunner-World-Serie<br />
gehört.<br />
30/JULI 2012/mensfitness.de
Henry Cavill Star <strong>Fitness</strong><br />
STAR UND MYTHOS<br />
Henry Cavill, der Star aus „Krieg der Götter“, ist in legendärer Verfassung.<br />
Hier sind die Geheimnisse seines Erfolgs.<br />
Von Joel Snape<br />
Star des Monats<br />
Name Henry Cavill<br />
Bisherige Rollen<br />
Als Teenager spielte er Guy Pearces in<br />
„Monte Cristo“. Später hatte er einen<br />
Auftritt in „Der Sternwanderer“. In<br />
der TV-Serie „Die Tudors“ übernahm<br />
er die Rolle des mit Henry VIII.<br />
befreundeten Herzogs von Suffolk.<br />
Geplante Rollen<br />
Dieses Jahr in „The Cold Light Of Day“<br />
und 2013 neben Russell Crowe und<br />
Amy Adams als Journalist mit Brille<br />
in der Superman-Neuauflage „Man Of<br />
Steel“ unter der Regie Zack Snyders, der<br />
schon bei „300“ Regie geführt hat.<br />
Wissenswertes Cavill ist mit Ellen<br />
Whitaker verlobt, die unter den britischen<br />
Springreiterinnen zurzeit auf Rang 16 liegt.<br />
Der britische Schauspieler Henry Cavill kommt dieses<br />
Jahr ganz groß heraus. Sein Aufstieg begann bereits<br />
2011 mit seiner Rolle in „Krieg der Götter“, einem<br />
Fantasy-Action-Streifen im Stil von „300“. Der Film<br />
basiert auf der griechischen Mythologie und spielte<br />
an den Kinokassen etwa 150 Millionen Euro ein.<br />
Auch der DVD-Verkauf verspricht, rekordverdächtige Verkaufszahlen<br />
einzuspielen. Sein nächster Streich ist „The Cold Light Of Day“. Auf<br />
den Filmpostern des Kinohits ist sein Name sogar an oberster Stelle<br />
zu lesen – noch über Bruce Willis und Sigourney Weaver. Auch<br />
für die bevorstehende Superman-Neuauflage „Man Of Steel“ wird<br />
bereits kräftig die Werbetrommel gerührt. Der Film soll zusammen<br />
mit Cavill im Sommer 2013 in den Kinos richtig einschlagen.<br />
Noch wichtiger für Cavill ist aber, dass er ordentlich zulegt.<br />
Seine Trainingseinheiten im Studio nimmt er auf jeden Fall<br />
sehr ernst. „Als er am Set erschien, war er bereits sehr gut in<br />
Form“, so der Trainer Ricky Blanchard, der die Schauspieler für<br />
„Krieg der Götter“ in Form brachte. „Er war hochkonzentriert.<br />
Ihm war stets bewusst, dass er die erste Geige spielt.“<br />
Die Konkurrenz am Drehort war wirklich stark. Die „Götter“ des<br />
Films sehen alle aus wie Unterwäsche-Models. Mit den traditionellen<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 31
„Als Henry am Set<br />
erschien, war er<br />
bereits sehr gut<br />
in Form. Er war<br />
hochkonzentriert.“<br />
Cavill und die Darsteller<br />
bereiteten sich gut vor,<br />
um durch die<br />
Schwertkämpfe keinen<br />
Tennisarm zu<br />
bekommen.<br />
weißbärtigen Großvätern der griechischen<br />
Legenden haben<br />
sie nur noch wenig gemein<br />
– vom<br />
Frauenschwarm Kellan Lutz (bekannt<br />
aus „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“) in<br />
der Rolle Poseidons bis zum Filmstar Luke<br />
Evans<br />
(„Kampf der<br />
Titanen“), der den Zeus<br />
mimte. „Kellan war schon vor Trainingsbeginn<br />
in ausgezeichneter Verfassung. Danach haben<br />
wir noch fleißig weitertrainiert“, sagt Blanchard.<br />
„Luke<br />
dachte, es würde einfacher werden, für<br />
den Film in Form zu kommen. Er gewöhnte<br />
sich aber sehr schnell an unser Arbeitstempo.<br />
Manchmal rief er<br />
mich sogar nach Feierabend<br />
an und sagte, er müsse noch einmal ins Studio.“’<br />
Olympische <strong>Fitness</strong><br />
Die Workouts basierten auf funktionellen,<br />
hoch intensiven Übungen, mit etwas<br />
Vorbereitungs- und Regenerationstraining.<br />
Damit wollten wir<br />
vermeiden, dass es bei<br />
den anspruchsvollen Kampfchoreographien<br />
zu Verletzungen kommt. Unsere größte<br />
Sorge<br />
war, dass einer der Darsteller durchs<br />
Schwerterschwingen einen Tennisarm bekommt.<br />
32/JULI 2012/mensfitness.de
Henry Cavill Star <strong>Fitness</strong><br />
IN HIMMLISCHER<br />
FORM<br />
Mit Blanchards teuflischem<br />
Zirkeltraining zum<br />
Herkuleskörper<br />
Warm-up<br />
5 Runden 1 Minute Seilspringen, 1 Minute<br />
Pause<br />
Runde 1<br />
30 Sekunden Training, 10 Sekunden Pause<br />
> Gewichtsscheiben-Kreisen über Kopf<br />
> T-Bar-Rudern<br />
> Umsetzen und Ausstoßen mit<br />
Kurzhanteln<br />
> Bergsteiger am Bosu-Ball (flache Seite<br />
nach oben)<br />
> Klappmesser (Hände auf dem Bosu-<br />
Ball)<br />
> Liegestütz mit horizontalen<br />
Kreisbewegungen (Hände auf dem Bosu-<br />
Ball)<br />
> Kurzhantel-Schwingen<br />
> Medizinball-Würfe gegen die Wand<br />
2 Minuten Pause<br />
Runde 2<br />
Wiederholung des ersten Durchlaufs,<br />
allerdings mit 40 Sekunden Training und 10<br />
Sekunden Pause.<br />
Das Stuntteam und die Schauspieler<br />
trainierten oft gemeinsam. „Montags<br />
absolvierten wir regelmäßig eine<br />
einstündige hoch intensive Einheit“,<br />
berichtet Blanchard. „Wir waren alle im<br />
selben Raum und spornten uns auf die Art<br />
gegenseitig an.“ Das Programm war brutal.<br />
„Wir trainierten, tranken einen Eiweißshake<br />
und gingen dann direkt zum Stunt- und<br />
Kampftraining über“, erzählt Blanchard.<br />
Die Geheimwaffe der Darsteller für den<br />
letzten Figurkick kurz vor Aufnahmestart<br />
waren Trainingsbänder. „Die Bänder sind<br />
ein tolles Hilfsmittel fürs schnelle Workout<br />
oder zur Vorbereitung auf eine Szene“,<br />
meint Blanchard. „Ich hatte immer ein Paar<br />
davon über den Schultern hängen. Die Leute<br />
schnappten sie sich und pumpten damit vor<br />
der Aufnahme noch schnell ihre Muckis auf.“<br />
Göttliche Speisen<br />
Die Leute brauchen für ein solches<br />
Training natürlich auch entsprechend<br />
viel Energie. Die Nahrungsaufnahme war<br />
daher ein weiterer fester Bestandteil des<br />
Programms. „Ich höre immer wieder, dass<br />
Kohlenhydrate weggelassen werden. Wer aber<br />
mit so hoher Intensität trainiert, dem geht ohne<br />
Kohlenhydrate der Saft aus“, so Blanchard.<br />
„Wir haben die Zufuhr variiert: Auf einen bis<br />
zwei Tage mit niedriger Zufuhr folgte ein<br />
Tag, an dem wir gute Kohlenhydratquellen<br />
wie braunen Reis oder Süßkartoffeln<br />
sowie etwas Obst zu uns nahmen.“<br />
Dabei stülpte Blanchard niemandem<br />
ein Standardprogramm über. „Manche<br />
der Darsteller mussten mehr essen, um an<br />
Muskelmasse zuzulegen. Daniel Sharman,<br />
der Ares spielt, haben wir beispielsweise<br />
die doppelte Portion gegeben“, sagte er.<br />
„Außerdem haben wird auf die Gesundheit<br />
des Teams geachtet. Es gab jeden Tag<br />
Multivitamine und verzweigtkettige<br />
Aminosäuren.“ Manchmal brauchen eben<br />
sogar Götter hier und da etwas Unterstützung.<br />
„Krieg der Götter“ ist auf DVD und Blu-Ray erhältlich.<br />
Der Trainer und Ernährungsexperte Ricky<br />
Blanchard überwachte die körperliche <strong>Fitness</strong><br />
Cavills und der anderen Schauspieler, die im<br />
Film die griechischen Götter spielten.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 33
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76.6% 5,18 Cent<br />
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Rugby <strong>Fitness</strong>
F1-<strong>Fitness</strong><br />
Auf der<br />
Ü<br />
Überholspur<br />
Von Joel Snape Foto LAT Photographic<br />
Power, Tempo und der richtige Treibstoff sind Grundvoraussetzungen<br />
für die Formel 1 – sowohl für die Wagen als auch für die Fahrer. MF hat<br />
Jenson Button und Lewis Hamilton besucht, um herauszufinden, wie fit<br />
die Fahrer für die Pole Position sein müssen.<br />
mensfitness.de /JULI 2012 / 37
L<br />
ewis Hamilton hat einen<br />
unglaublich festen<br />
Händedruck. Er ist nicht<br />
besonders groß – auch nicht<br />
für Formel-1-Verhältnisse,<br />
wo es ja auf jedes Kilo<br />
ankommt. Doch trotz<br />
seiner 66 Kilogramm packt<br />
er bei der Begrüßung zu<br />
wie ein Powerlifter. Später erfahre ich, dass er am<br />
Handdynamometer eine persönliche Bestleistung<br />
von 78 Kilo aufgestellt hat – der absolute<br />
Spitzenwert unter den McLaren-Fahrern, die das<br />
Gerät unter der Saison zur Kraftbestimmung<br />
nutzen. Das Minimum, das McLaren für seine<br />
Nachwuchsfahrer fordert, liegt bei 60. Ich habe 52<br />
erreicht.<br />
F1-Fans werden diese Werte nicht überraschen.<br />
Selbst mit Servolenkung wird das Lenken eines<br />
Wagens bei Geschwindigkeiten oberhalb von<br />
300 km/h über zehn Minuten hinweg schließlich<br />
zum brutalen Unterarm-Workout. Und Hamilton<br />
absolviert dieses „Workout“ in regelmäßigen<br />
Abständen eine ganze Stunde lang. Um in den<br />
Kurven bei bis zu 6,0 g-Kraft aufrecht zu bleiben,<br />
ist außerdem die Nackenmuskulatur eines kleinen<br />
Elefanten notwendig. Alle F1-Piloten müssen im<br />
Training, in der Qualifikation und im Rennen dieser<br />
Belastung standhalten. Um für die F1 fit zu sein,<br />
braucht es aber noch weit mehr. MF ist zum Großen<br />
Preis von Brasilien in Interlagos gereist, um mit den<br />
Fahrern übers Training zu sprechen.<br />
Sowohl Hamilton und sein McLaren-Teamkollege<br />
Jenson Button haben die F1-WM schon einmal<br />
gewonnen. Beide haben ihre eigenen Personal<br />
Trainers, die fast das ganze Jahr bei ihnen leben.<br />
Außerhalb der Saison verbringen sie jeden Tag<br />
mehrere Stunden mit Konditionstraining, um sich<br />
auf die Strapazen des Rennzirkus einzustellen.<br />
Wenn die Saison beginnt, zählt außerdem jeder<br />
einzelne Bissen. Zusätzlich wacht eine eigene kleine<br />
Gruppe von Wissenschaftlern darüber, dass die<br />
Hydratisierung ultra-effektiv ist. „Nächstes Jahr will<br />
ich es aufs Cover Ihrer Zeitschrift schaffen“, meint<br />
Hamilton. Schwer zu sagen, ob er es ernst meint<br />
oder nicht.<br />
Erfolgs-Formel<br />
Ich durfte mir bereits einen Eindruck davon<br />
machen, welche Anforderungen die F1 an die<br />
<strong>Fitness</strong> der Fahrer stellt. Und ich kann Ihnen<br />
sagen: Dieser erste Eindruck war schrecklich und<br />
schmeckte nach Milchsäure. Vor dem Treffen mit<br />
Button und Hamilton beim Abschlussrennen der<br />
Saison 2011 habe ich McLarens Hauptquartier in<br />
der südenglischen Grafschaft Surrey besucht.<br />
Die Anlage sieht aus wie das Versteck der bösen<br />
Jungs im James-Bond-Film. Dort durchlief ich<br />
eine ganze Phalanx von Tests, die jeder Fahrer<br />
mindestens einmal pro Jahr über sich ergehen<br />
lassen muss. Neben dem gorillamäßigen<br />
Händedruck müssen die Piloten auch eine<br />
starke Schultermuskulatur haben. Nur so bleibt<br />
der Hals in den schnellen Kurven stabil. Dazu<br />
kommt die isometrische Ausdauer, um über eine<br />
längere Zeit hinweg schnelle Lenkbewegungen<br />
ausführen zu können. Der untere Rücken muss<br />
in der unnatürlichen halb liegenden Position<br />
im F1-Wagen stabil bleiben. Außerdem muss<br />
der Unterkörper genug Kraft aufbringen, um<br />
während der gesamten Fahrt die Bremsen<br />
fehlerfrei zu bedienen. Am meisten überrascht<br />
mich aber, dass der VO2-Maximalwert eines<br />
Piloten vergleichbar mit dem eines Ruderers sein<br />
muss (und damit höher liegt als beim Sprinter).<br />
Das ist notwendig, damit die Fahrer die nötige<br />
Lewis Hamilton<br />
hat den<br />
Handschlag eines<br />
Powerlifters.<br />
Ausdauer für die bis zu zwei Stunden langen<br />
Touren haben.<br />
Das sind alles hoch gesteckte Ziele. Als<br />
regelmäßiger Besucher im <strong>Fitness</strong>center schlug<br />
ich mich beim Schulter-Ausdauertest noch<br />
ganz gut. Doch mein unterer Rücken wäre<br />
für einen F1-Bolliden erschreckend schwach.<br />
Außerdem lag ich vier Wiederholungen unter<br />
den von McLaren standardmäßig geforderten<br />
20 Klimmzügen. Am härtesten war der Test<br />
für den VO2-Maximalwert. Ich wurde an einen<br />
Herzfrequenzmesser angeschlossen und bekam<br />
eine Maske übers Gesicht geschnallt, die meine<br />
Sauerstoffaufnahme maß. Danach klebten sie<br />
mir Pflaster auf die Haut, um über den Schweiß<br />
die Hydratisierung zu messen. Verfolgt wurde<br />
der Test durch einen Mann im Laborkittel, der<br />
mir alle zwei Minuten in den Finger stach, um die<br />
Laktatwerte im Blut zu bestimmen. Die Übung<br />
bestand darin, auf dem Heimtrainer so lange<br />
wie möglich bei 70 Watt zu treten. Mit gegen<br />
Ende der Übung immer zittrigeren Knien hielt<br />
ich 20 Minuten durch, bevor ich einbrach. Damit<br />
erreichte ich einen absolut durchschnittlichen<br />
Wert von 46 ml/kg/min. Button und Hamilton<br />
müssen gut 60 Minuten lang überstehen.<br />
Nicht, dass das von Bedeutung wäre. Mit<br />
einem Körperfettanteil von 11,6 Prozent bin ich<br />
ohnehin zu dick, um bequem in einem F1-Wagen<br />
Platz zu finden. Hamilton und Button kommen<br />
höchstens in der Saisonpause auf solche hohen<br />
Werte. Danach geht es wieder herunter auf<br />
acht Prozent. Sie sind wie Rennmaschinen: der<br />
optimale Kompromiss zwischen einer schlanken<br />
Struktur ohne Verluste der Leistungsfähigkeit.<br />
Gewichtspoker<br />
Über das Jahr hinweg gesehen nehmen die<br />
McLaren-Ingenieure im Durchschnitt alle<br />
20 Minuten eine Änderung am Auto vor.<br />
Dabei geht es hauptsächlich darum, Gewicht<br />
einzusparen. Es gab bereits Diskussionen<br />
mit den Sponsoren, weil sie an den Anzügen<br />
zusätzliche Aufdrucke mit einem Gewicht<br />
von gerade einmal 37 Gramm anbringen<br />
wollten. „Würde jemand einen Weg finden,<br />
einen F1-Wagen nur um ein paar Kilogramm<br />
abzuspecken, wäre er ein reicher Mann“, so<br />
Buttons Personal Trainer Mike Collier. Es ist<br />
also wenig überraschend, dass sich Button<br />
und Hamilton genau überlegen müssen, was<br />
bei ihnen im Magen landet.<br />
„Im Winter ist mein Ernährungsplan eine<br />
Tortur“, sagt Hamilton, der wenn möglich<br />
immer zusammen mit seiner Familie<br />
isst. „Wenn alle am Tisch Speck, Eier und<br />
Pfannkuchen essen, bekomme ich nur einen<br />
Eiweißshake, fünf Datteln oder eine Handvoll<br />
Rosinen zum Frühstück. Letztes Jahr war<br />
ich so diszipliniert, dass ich das sogar am<br />
ersten Weihnachtsfeiertag durchhielt. Ich<br />
habe das Team gebeten, dieses Jahr für<br />
mehr Abwechslung zu sorgen. Jetzt darf<br />
ich abends manchmal auch Fleisch essen.<br />
Das macht es mir dann leichter, wenn alle<br />
anderen ihren Braten genießen. Außerdem<br />
habe ich einen Koch, der mir perfekte<br />
Mahlzeiten zubereitet.“<br />
Ich habe ihn gefragt, was er essen würde,<br />
wenn er dadurch nicht zunehmen würde.<br />
Darauf entgegnet Hamilton sehnsüchtig:<br />
40/MARCH 2011/mensfitness.co.uk
Rugby <strong>Fitness</strong><br />
F1-<strong>Fitness</strong><br />
Jenson<br />
Button ist<br />
einer der<br />
fittesten<br />
Männer im<br />
Starterfeld<br />
der F1.<br />
„Um in den Kurven bei bis zu<br />
6,0 g-Kraft aufrecht zu bleiben,<br />
ist die Nackenmuskulatur eines<br />
kleinen Elefanten notwendig.“<br />
„Sandwich mit Speck.“<br />
Button ist außerhalb der Saison weniger<br />
streng zu sich. „Ich liebe Süßigkeiten, klebrig<br />
süße Kuchen und von Zeit zu Zeit ein Bier“,<br />
meint er. Aber wenn die Saison kommt,<br />
reißt auch er sich zusammen. Obwohl seine<br />
Ernährung ein wenig interessanter klingt.<br />
„Ich habe mich Anfang 2011 in Monaco mit<br />
einem Spezialisten unterhalten“, meint<br />
er. „Er hat für mich einen Speiseplan<br />
entworfen, bei dem ich jeden Morgen Eier<br />
und Steak aß. Eine Mahlzeit am Tag enthielt<br />
dann Kohlenhydrate wie braunen Reis<br />
oder Süßkartoffeln. Ich verlor vier Prozent<br />
Körperfett in drei Wochen und habe seither<br />
nicht mehr zugelegt. Mittlerweile esse ich<br />
fast jeden Morgen Eier, normalerweise als<br />
Omelette, und einen Salat oder Sushi zum<br />
Mittagessen. Wenn das Training hart ist,<br />
nehme ich mehr Kohlenhydrate zu mir. Dann<br />
esse ich solange, bis ich satt bin. Allerdings<br />
achte ich schon darauf, was ich esse.“<br />
Privatkoch hin oder her: Ich habe mir bereits<br />
den Gedanken aus dem Kopf geschlagen,<br />
F1-Pilot zu werden.<br />
Trainingseifer<br />
Dazu kommt dann noch das Training.<br />
Beide Fahrer arbeiten mit ihren individuellen<br />
Personal Trainers. Buttons Trainer heißt<br />
Collier, und Hamilton hat Antti Vierula,<br />
einen ehemaligen finnischen Sportler.<br />
Vierula hat schon drei Leichtathleten in<br />
Peking zu einer olympischen Goldmedaille<br />
verholfen. Beide Trainer befinden sich in<br />
der beneidenswerten Situation, mit Fahrern<br />
arbeiten zu dürfen, die gerne trainieren –<br />
wenn auch auf unterschiedliche Arten.<br />
„Im Winter gehe ich in die französischen<br />
Alpen“, erklärt Hamilton. „Dort wandern<br />
wir viereinhalb Stunden lang auf einen<br />
Berg hinauf, bevor es im Laufschritt nach<br />
unten geht. Der Weg führt teilweise durch<br />
Tiefschnee. Das ist herrlich. Aber es ist<br />
auch anstrengend. Ansonsten gehen wir<br />
auch gerne zwei Stunden langlaufen.<br />
Danach folgt ein gutes Mittagessen. Am<br />
Nachmittag verbringen wir oft zwei Stunden<br />
im <strong>Fitness</strong>center, wobei wir uns stark auf<br />
die Stützmuskulatur des Rumpfes und die<br />
Hüftbeuger konzentrieren. Oft trainieren<br />
wir Halteübung wie das Brett. Oder<br />
Rückenstrecken mit einer 15-Kilo-Kurzhantel<br />
auf dem Rücken als Test. Abends geht es für<br />
ein paar Runden ins Schwimmbecken. Oder<br />
wir machen Stretching und weitere Core-<br />
Übungen. Gegen halb neun geht es meistens<br />
schon ins Bett.“<br />
Button zieht es zwischen den Saisons<br />
in die entgegengesetzte Richtung. „Ich<br />
fliege normalerweise an einen warmen<br />
Ort wie Hawaii“, sagt er. „Dort gehe ich<br />
viel Rad fahren, schwimmen und laufen.<br />
Daneben mache ich Krafttraining, baue die<br />
Nackenmuskulatur auf und stärke meine<br />
Core-Muskulatur.“ Es ist bekannt, dass<br />
Button ein Triathlon-Fan ist. Er hat Hamilton<br />
sogar schon einmal zum Windsor-Triathlon<br />
herausgefordert. Das war 2008, als er noch<br />
fürs Konkurrenzteam Honda fuhr. Hamilton<br />
nahm die Herausforderung an, bekam aber<br />
von seinem Manager ein Teilnahmeverbot.<br />
Button schloss mit einer beeindruckenden<br />
Leistung von zwei Stunden, 30 Minuten<br />
ab. Seine Bestleistung über die olympische<br />
Distanz von 1.500 Metern Schwimmen,<br />
40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer<br />
Laufen beträgt zwei Stunden, sieben<br />
Minuten. Erreicht hat er die Zeit 2009 beim<br />
London Triathlon.<br />
Bleibt die Frage, was das Management<br />
des Teams McLaren von diesen<br />
außerplanmäßigen Aktivitäten hält. Der Red<br />
Bull-Fahrer Mark Webber brach sich beim<br />
Mountainbike-Training 2010 die Schulter,<br />
was er vor seinem Team zu verstecken<br />
versuchte. Eisern verteidigt er die Meinung,<br />
dass dies nicht der Grund für seinen<br />
Formabfall war, der ihn in jener Saison den<br />
Titel kostete. Seine Brötchengeber waren<br />
dennoch alles andere als begeistert. Haben<br />
Buttons Chefs Angst, dass ihm das gleiche<br />
Schicksal blüht? „Wenn ich mich verletzte,<br />
kann es sein, dass sie mir die Triathlons<br />
verbieten wollen“, räumt er ein. „Aber wenn<br />
sie das machen, werde ich ziemlich böse.“<br />
Auf die Frage, ob er der fitteste Mann<br />
im Starterfeld sei, meint er nur: „Ich weiß<br />
es nicht. Ich trainiere verdammt viel. Wenn<br />
jemand anders mehr macht, kann ich nur<br />
sagen: Chapeau.“<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 39
Rugby <strong>Fitness</strong><br />
In der F1 müssen<br />
Fahrer und Wagen<br />
so leicht wie möglich<br />
sein.<br />
Flüssiger Ablauf<br />
Eine weitere Herausforderung<br />
besteht darin, trotz des dicht<br />
gedrängten Terminkalenders immer<br />
in Form zu bleiben. Die Flüge zu den<br />
Veranstaltungsorten, Testrunden,<br />
Qualifikationen und Rennen finden oft<br />
hintereinander in kurzen Zeitabständen<br />
statt. Die Flüssigkeitszufuhr ist ein<br />
großes Thema. McLaren hat daher in<br />
Zusammenarbeit mit Lucozade spezielle<br />
Getränke entwickelt. Sie sollen dem Körper<br />
in allen Phasen die richtige Mischung<br />
aus Kohlenhydraten, Proteinen und<br />
Elektrolyten liefern. Die Fahrer führen<br />
einen Liter Flüssigkeit im Wagen mit. Bei<br />
heißer Witterung können sie aber trotzdem<br />
bis zu drei Kilogramm abnehmen – und das<br />
nur aufgrund des Flüssigkeitsverlusts.<br />
Fahrer und Wagen dürfen am Ende<br />
des Rennens nicht zu wenig wiegen.<br />
Der McLaren-Teamarzt Aki Hintsa muss<br />
also das Gewicht der beiden Fahrer bei<br />
Rennende genau vorhersagen. Mit einem<br />
Toleranzbereich von gerade einmal<br />
100 Gramm. „Es muss sichergestellt sein,<br />
dass der Fahrer am Rennwochenende<br />
nicht zu stark abnimmt. Das hätte auch<br />
starke Auswirkungen auf die Leistung“,<br />
so Collier. „Der Pilot wird im Grunde<br />
genommen mit zu viel Flüssigkeit versorgt.<br />
Wenn er dann etwas davon verliert, ist<br />
er wieder auf Normalniveau und nicht<br />
dehydratiert. Ein wichtiger Teil der<br />
Vorbereitung besteht darin, den Standort<br />
„Bei heißer Witterung können<br />
die Fahrer bis zu drei Kilogramm<br />
abnehmen – nur aufgrund des<br />
Flüssigkeitsverlusts.“<br />
der Toiletten ausfindig zu machen. Am Ende<br />
der Qualifikation haben es die Sportler nämlich<br />
ziemlich eilig.“<br />
Boxensport<br />
Nicht nur die Fahrer müssen gut in Form sein.<br />
Fast alle Mitarbeiter in der Box sehen genauso<br />
schlank und leistungsfähig aus wie Hamilton<br />
und Button. Und das ist kein Zufall. „Der BMI<br />
unseres Rennteams hat sich in den letzten fünf<br />
Jahren merklich verändert“, meint Jonathan<br />
Neale, McLarens Hauptgeschäftsführer. „Früher<br />
war es in Ordnung, wenn man in der Box kräftig<br />
gebaut war und schwer heben konnte. Wenn die<br />
Boxenstopps aber weniger als drei Sekunden<br />
dauern sollen, wie es zurzeit der Fall ist, dreht<br />
sich alles um Beweglichkeit, Stabilität in der<br />
Core-Muskulatur, schnelle Reaktionszeiten und<br />
Konzentration. Dazu kommt der Umbau der Autos<br />
nach der Qualifikation, wobei das Team bis zum<br />
Rennen am nächsten Tag nachts durcharbeitet.<br />
Wir verlangen den Jungs viel ab. Angesichts der<br />
Belastung und der ganzen Reisen ist es wichtig,<br />
gut auf seine Gesundheit zu achten. Andernfalls<br />
wird das Immunsystem im Saisonverlauf immer<br />
schwächer.“<br />
Neale hatte vor seiner Zeit bei McLaren<br />
zehn Jahre lang bei BAE Systems<br />
Verteidigungssysteme fürs Militär entwickelt.<br />
Er unterstützte die Einführung gezielter<br />
Methoden, um die Crew fast genauso fit<br />
zu bekommen wie die Fahrer. Das Team ist<br />
insgesamt weit sportlicher als je zuvor. „Die<br />
meisten unserer Mitarbeiter verlieren zwischen<br />
Juni und Saisonende um die zwei Kilogramm“,<br />
berichtet Neale. „Auch die VO2-Maximalwerte<br />
sind nach oben gegangen. Bei uns finden Sie<br />
Läufer, Radfahrer, Ruderer. Hier herrscht eine<br />
sehr leistungsorientierte Atmosphäre.“<br />
Wie sportlich das Team ist, sehe ich nach<br />
Hamiltons und Buttons Qualifikationsrennen,<br />
bei denen sie sich Platz drei und vier im<br />
Starterfeld am Sonntag sichern. Button zieht<br />
direkt seine Trainingssachen an und dreht<br />
mit Collier eine Runde um die Strecke von<br />
Interlagos. Danach gehen sie zurück ins Hotel,<br />
um sich auf den nächsten Tag vorzubereiten.<br />
Nur wenig später tun es ihnen 300 Mitarbeiter<br />
aus der Box, Angestellte und freiwillige<br />
Mitarbeiter gleich. Ich schließe mich ihnen an<br />
und erlebe eine der übelsten 4,3 Kilometer<br />
langen Hügelläufe meines Lebens. Ich bin nach<br />
respektablen 20 Minuten wieder am Start.<br />
Button hat die Runde in 18 Minuten geschafft.<br />
Rote Teufel<br />
Am Renntag startet das McLaren-Team<br />
hinter dem Red Bull-Duo Sebastian Vettel<br />
und Mark Webber. Webber ist der Einzige<br />
im Starterfeld, der unter Umständen fitter<br />
als Button ist. Hamilton sieht ruhig und<br />
40/JULI 2012/mensfitness.de
F1-<strong>Fitness</strong><br />
Lewis Hamilton<br />
goes CrossFit<br />
Der CrossFit-Trend ist nun auch in den<br />
Königsklassen des Motorsports angekommen.<br />
Topstars der Szene wie Lewis Hamilton oder<br />
MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo sind<br />
begeisterte Anhänger dieser effizienten<br />
Trainings-Methode.<br />
Eines ist sicher: Die schnellen Jungs<br />
verwenden nur das beste Material, sei es<br />
auf der Rennstrecke oder beim <strong>Fitness</strong>-<br />
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Stabilität im Vorfußbereich und die spezifisch<br />
angeordneten Sohlenelemente sorgen für<br />
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gefasst aus. Doch sein Wagen versagt<br />
ihm die Dienste, und er muss nach 46 der<br />
71 Runden wegen Getriebeproblemen<br />
aussteigen. Button muss derweil seine<br />
ganzen Fahrkünste unter Beweis stellen.<br />
Nachdem ihn mitten im Rennen der Ferrari-<br />
Pilot Fernando Alonso überholt hat, kann<br />
er diesen in den letzten Runden wieder<br />
abfangen und sich doch noch einen Platz auf<br />
dem Siegerpodest sichern. Zum Ende der<br />
Saison ist er damit der Zweitplatzierte in der<br />
Gesamtwertung.<br />
Nach dem Rennen geht es ins Winter-<br />
Trainingslager. Button hat neben seinem<br />
F1-Trophäenschrank noch andere Ziele.<br />
„Ich will mich irgendwann für den Ironman<br />
in Hawaii qualifizieren“, meint er. Das<br />
berühmt-berüchtigte Rennen von Kona<br />
umfasst eine Radtour von 180 Kilometern<br />
und einen kompletten Marathon. „In meiner<br />
Altersklasse ist das verdammt schwer.“<br />
Hamilton will sein Training besser<br />
abstimmen, um zwischen den Einheiten<br />
mehr Zeit mit der Familie verbringen zu<br />
können. Er gibt an, bereits fitter als 2008<br />
zu sein, als er die Weltmeisterschaft geholt<br />
hat. Und es ist noch Luft nach oben. „Jedes<br />
Jahr lerne ich etwas Neues übers Training“,<br />
erklärt er. „Ich denke übers Programm nach<br />
und sage mir: ‚Gut, jetzt versuche ich es mal<br />
so‘.“ Er will 2012 wieder einen Angriff auf den<br />
Titel starten. Und er wird körperlich als auch<br />
mental perfekt vorbereitet sein. Und das<br />
Shooting fürs MF-Cover? Darüber sprechen<br />
wir in ein paar Monaten noch einmal ...<br />
Wenn auch ihr trainieren wollt wie die<br />
Weltmeister, habt ihr hiermit die große<br />
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mensfitness.co.uk /MARCH 2011/ 43
Fett-weg<br />
Spezial<br />
Schneller<br />
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Es ist nicht schwer, abzuspecken. Mit dieser<br />
umfassenden Liste einfacher Tipps, Tricks,<br />
Übungen und Apps purzeln die Pfunde fast<br />
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42/JULI 2012/mensfitness.de
Abnehmen<br />
Mythos Nr. 1<br />
Ausdauertraining<br />
macht schlank<br />
Laut einer Nachbesprechung<br />
wissenschaftlicher Studien ist die Wirkung<br />
des regelmäßigen aeroben Trainings auf die<br />
Fetteinlagerungen vernachlässigbar gering.<br />
Es bringt also nichts, sich stundenlang<br />
auf dem Rad abzustrampeln. Besser sind<br />
Sprints. Spurts verbrennen Fett und Kalorien.<br />
Außerdem steigt dadurch die Konzentration<br />
des Hormons Kortisol nicht so stark an wie<br />
beim Langstreckenlauf.<br />
Kortisol begünstigt den Aufbau von<br />
Fettreserven.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 43
5<br />
Sprints<br />
Vergessen Sie die endlosen Einheiten auf dem Laufband. Das Sprinten erhöht den<br />
Sauerstoffverbrauch nach erhöhter Aktivität (EPOC). Das heißt, auch Stunden nach dem<br />
Training wird noch Fett verbrannt. Machen Sie nach einem ordentlichen Aufwärmtraining<br />
einige Spurts über 100 Meter. Oder lassen Sie Tempophasen mit in den 5-Kilometer-Lauf<br />
einfließen.<br />
Übungsreihen<br />
Führen Sie mehrere Übungen hintereinander aus, ohne das Gewicht abzulegen. Diese<br />
Ausführung kurbelt den Stoffwechsel an, und es wird auch nach Ende der Einheit weiter<br />
Fett umgesetzt. Die Lieblingsübung des berühmten amerikanischen <strong>Fitness</strong>trainers Joe<br />
DeFranco: je acht Mal Kreuzheben mit der Langhantel, vornübergebeugtes Rudern, Stoßen,<br />
Frontdrücken und Kniebeugen mit Rückenauflagen.<br />
Kreislauf-Kick<br />
„Ich mache immer eine Übungsabfolge für den peripheren Kreislauf. Dabei wechseln sich<br />
die Übungen für Ober- und Unterkörper ab“, erklärt der Personal Trainer Scott McGarry. „Die<br />
Kombination des Liegestütz mit der Kniebeuge treibt den Kreislauf nach oben. Außerdem<br />
werden bei dieser Übungsabfolge die Arme nicht so schnell müde.“<br />
Kürzere Pausen<br />
„Der größte Unterschied zwischen Muskelaufbau und Fettabbau ist die Pausenlänge“, so<br />
der <strong>Fitness</strong>trainer und BioSignature-Coach Will Purdue. „Bei 30-sekündigen Pausen hat der<br />
Körper gerade genug Zeit, sich für den nächsten Satz zu erholen.“<br />
Tabata-Intervalltraining<br />
Sie haben nur zehn Minuten Zeit? Dann lohnt es sich, das Tabata-Intervalltraining zu testen.<br />
Dabei folgen auf 20 Sekunden Training zehn Sekunden Pause. Wiederholt wird die Abfolge<br />
acht Mal. Am besten dafür geeignet sind Ganzkörperübungen wie Liegestütze mit Sprung<br />
oder die Kniebeuge mit Kurzhantel-Pressen.<br />
6<br />
VERBESSERUNGEN FÜRS WORKOUT<br />
ÄNDERUNGEN IM LEBENSSTIL<br />
Wasserzufuhr<br />
Die Leber kann nicht so effektiv Fett verbrennen, wenn sie den Nieren helfen<br />
muss. Diese wiederum können nur richtig funktionieren, wenn genug Flüssigkeit<br />
zur Verfügung steht. „Trinken Sie zwei Liter am Tag, um den Stoffwechsel in<br />
Schwung zu halten“, so der Tipp von Personal Trainer Nate Green.<br />
Rückblende<br />
Wenn am Nachmittag die Lust auf Süßes kommt, denken Sie ans<br />
Mittagessen. Psychologen der britischen University of Birmingham<br />
stellten fest: Wer an zuvor aufgenommene Mahlzeiten denkt, baut dem<br />
spontanen Heißhunger vor.<br />
Bewegung im Freien<br />
Die Forscher gehen davon aus, dass der Sport im Freien die Fettverbrennung<br />
um 20 Prozent ankurbelt. Dies geschieht über die Erhöhung der<br />
Leptinproduktion. Dieses Hormon steuert die Ansammlung von Fett im Körper.<br />
Längerer Schlaf<br />
Schlafmangel senkt die Leptinkonzentration. Dies regt laut des „Journal<br />
Of Clinical Endocrinology And Metabolism“ wiederum den Appetit<br />
an. Die Nachtruhe sollte jeweils acht Stunden lang sein, damit Sie sich<br />
tagsüber frisch und erholt fühlen.<br />
Spazierengehen<br />
Ein Trick des auf Fettabbau spezialisierten Trainers Chris Shugart, um das Abnehmen<br />
außerhalb der Trainingseinheiten zu beschleunigen: Shugart empfiehlt dafür<br />
außersportliche Aktivitäten. Ein Spaziergang mit 6 km/h über 30–60 Minuten hinweg<br />
verbrennt Fett, ohne den Körper zu ermüden oder Muskelmasse abzubauen. Außerdem<br />
ist dies nach einem harten Workout eine gute Art der aktiven Regeneration.<br />
Freier Sonntag<br />
„Vergessen Sie am Sonntag das <strong>Fitness</strong>center. Nutzen Sie den freien Tag<br />
besser, um sich zu erholen oder die bevorstehende Woche zu planen“, rät<br />
Green. Wer wirklich ehrgeizig ist, kann auch etwas Gemüse kleinhacken und in<br />
Tupperdosen einfrieren. Je einfacher die tägliche Zubereitung der Mahlzeiten<br />
ist, umso weniger zieht es Sie zu den fetthaltigen Waren vom Straßenstand.<br />
44/JULI 2012/mensfitness.de<br />
3<br />
PROBLEMBEREICHE<br />
UND<br />
GEGENMASSNAHMEN<br />
Fett im Brustbereich<br />
„Schuld an diesem Problembereich<br />
ist überschüssiges Östrogen“, erklärt<br />
Purdue. „Trinken Sie statt Bier roten<br />
Wein und verwenden Sie statt<br />
Plastikverpackungen hochwertige<br />
Brotzeitschatullen. Filtern Sie Ihr<br />
Wasser und nehmen Sie ein gutes<br />
Multivitamin-Präparat zu sich. Außerdem<br />
gilt es, die Ballaststoffzufuhr durch<br />
körnerfreie Lebensmittel zu erhöhen.“<br />
Bierbauch<br />
„Der Bierbauch wird durch<br />
einen Kortisolüberschuss<br />
hervorgerufen“, erläutert Purdue. „Als<br />
Grundprobleme kommen Stress und<br />
Lebensmittelunverträglichkeiten. Es kann<br />
auch sein, dass Sie übertrainiert sind. Zu<br />
den Symptomen zählen Entzündungen<br />
und Fetteinlagerungen am Bauch.<br />
Wer oft ans Laufband oder auf<br />
den Heimtrainer geht, wird seinen<br />
Bauch nicht verlieren und kaum an<br />
Muskelmasse zulegen. Vor allem,<br />
wenn er Weizenprodukte isst und nicht<br />
genug schläft. Gehen Sie vor 22.30<br />
Uhr ins Bett. Gute Maßnahmen sind<br />
auch die Meditation, Massagen sowie<br />
ausreichende Flüssigkeitszufuhr.“<br />
Schwimmreifen<br />
„Die Speckringe werden durch hohe<br />
Blutzucker-Konzentrationen und<br />
eine zu schwache Insulinreaktion<br />
hervorgerufen“, sagt Purdue. „Je<br />
besser Sie den Blutzucker im Griff<br />
haben, umso weniger Fett lagert sich<br />
in diesem Bereich ein. Ich empfehle die<br />
regelmäßige Aufnahme von viel Eiweiß<br />
und Gemüse über den ganzen Tag<br />
hinweg. Vor großen Mahlzeiten ist es<br />
sinnvoll, Zitronen- oder Limonensaft zu<br />
trinken. Zudem muss die Koffeinzufuhr<br />
gesenkt werden. Nach 15 Uhr sollte<br />
Kaffee tabu sein.“<br />
Mythos Nr. 2<br />
Fett macht dick<br />
Fett enthält durchaus mehr Kalorien pro<br />
Gramm als Eiweiß oder Kohlenhydrate.<br />
Doch gesunde Fettsäuren sind<br />
unverzichtbar, wenn der Körper richtig<br />
arbeiten soll. Dazu kommt, dass<br />
„fettarme“ Lebensmittel in der Regel<br />
zum Geschmacksausgleich mehr<br />
Zucker enthalten. Trans-Fette, wie sie in<br />
Keksen, Kuchen und Torten vorkommen,<br />
sind zu vermeiden. Über die anderen<br />
Fettsorten sollten Sie sich keine zu<br />
großen Gedanken machen.
Rugby <strong>Fitness</strong><br />
Abnehmen<br />
5<br />
ESSENZIELLE<br />
ÜBUNGEN<br />
Kniebeuge<br />
„Bei der Kniebeuge mit<br />
Rückenauflage werden mehr<br />
Kalorien verbraucht als bei<br />
allen anderen Übungen“,<br />
meint McGarry. „Dabei werden<br />
alle Körperteile angesprochen,<br />
die sich unterhalb der<br />
Stange befinden, also<br />
nicht nur die Beine.“<br />
Umsetzen<br />
mit Stoßen<br />
„Das Umsetzen und Ausstoßen<br />
ist die ultimative Ganzkörper-<br />
Übung“, sagt McGarry. Mit<br />
etwas Beineinsatz wird die<br />
Bewegung dynamischer. Bei<br />
dieser Ausführung helfen<br />
die Beine mit, und es sind<br />
größere Lasten möglich.<br />
Ausfallschritt<br />
Fettverbrennung ohne<br />
Equipment gefällig? Dann<br />
nichts wie ran an den<br />
Ausfallschritt. Verbinden Sie<br />
die Übung mit Kniebeugen<br />
ohne Zusatzgewicht zum<br />
Supersatz. Diese Kombination<br />
ist ein echter Kalorienkiller<br />
und sorgt für eine<br />
bombastische Beinmuskulatur.<br />
Liegestütz mit<br />
Strecksprung<br />
Der Konditionsklassiker aus<br />
dem Militärbereich geht an<br />
die Fettreserven. McGarry<br />
empfiehlt eine spezielle<br />
Variante: „Laufen Sie nach<br />
25 Liegestützen mit<br />
Strecksprung durchs<br />
Zimmer. Danach folgen<br />
24 Wiederholungen, ein<br />
weiterer kurzer Spaziergang<br />
usw. ... bis nur noch eine<br />
Wiederholung übrig ist.“<br />
Kugelhantel-<br />
Schwingen<br />
Machen Sie je nach <strong>Fitness</strong>-<br />
Stand am Ende des Workouts<br />
75 Wiederholungen mit<br />
16 oder 20 Kilo schweren<br />
Hanteln. Die Übung hat<br />
den Effekt, dass auch im<br />
Anschluss am ganzen<br />
Körper noch über Stunden<br />
hinweg Fett verbrannt wird.<br />
Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />
mensfitness.co.uk /MARCH 2011/ 49
4 ALTERNATIVEN ZU TISCH 5<br />
Alt Tee Neu Grüner Tee<br />
TIPPS FÜRS<br />
Wer jeden Tag sechs Tassen Tee trinkt, kann auch<br />
gut zwei Tassen davon durch grünen Tee ersetzen.<br />
Die darin enthaltenen Catechine aktivieren laut<br />
des „American Journal Of Clinical Nutrition“ die<br />
Fettverbrennung des Körpers.<br />
Alt Salatdressing aus der Flasche<br />
Neu Selbst gemachtes<br />
Salatdressing<br />
Die meisten vorgefertigten Dressings stecken<br />
voller Zucker und trans-Fette. Um selbst ein<br />
Dressing herzustellen, mischen Sie etwas<br />
Balsamico-Essig mit Olivenöl. Dazu dann je nach<br />
Geschmack noch Senf oder Honig geben.<br />
Alt Kaffee mit Zucker<br />
Neu Kaffee mit Zimt<br />
Der Zimt im morgendlichen Kaffee stabilisiert<br />
die Blutzuckerwerte. Dadurch sinkt das Risiko<br />
drastischer Einbrüche im Zuckerspiegel<br />
und somit des Heißhungers auf Süßes.<br />
Alt Softdrinks<br />
Neu Wasser mit Zitrone<br />
Auch „Diätgetränke“ rufen durch ihre süßen<br />
Zusätze eine Insulinreaktion hervor. Das beste aller<br />
Getränke ist immer noch Wasser. Der Zitronensaft<br />
hilft zudem, den Blutzucker niedrig zu halten.<br />
ESSEN<br />
Mit Freunden speisen<br />
Durch die Tischgespräche hat das Gehirn länger<br />
Zeit, um das Sättigungssignal zu registrieren, wie im<br />
„Journal Of Physiological Behaviour“ zu lesen ist.<br />
Den Schreibtisch verlassen<br />
Laut einer Studie der britischen University of Bristol führt<br />
das Mittagessen am Computer zu Unkonzentriertheit, einem<br />
geringeren Sättigungsgefühl und verstärktem Appetit auf Süßes.<br />
Abhilfe schafft da der Mittagsspaziergang.<br />
Hinsetzen<br />
Allerdings sollten Sie nicht gleichzeitig laufen und essen. Im Sitzen<br />
nimmt der Mensch weniger Kalorien zu sich, wie eine Studie der<br />
kanadischen University of Toronto belegt.<br />
Regeln aufstellen<br />
Der <strong>Fitness</strong>autor Chris Shugart empfiehlt die folgende Technik: Sie<br />
dürfen alles essen, was Sie wollen – wenn Sie Ihre drei Portionen<br />
Gemüse und Eiweiß pro Tag verzehrt haben. Wenn Sie dieses Ziel<br />
erreicht haben, werden Sie ohnehin gar nichts weiter wollen.<br />
Fernseher ausschalten<br />
Laut einer Studie der University of Birmingham verleitet das TV-<br />
Dinner dazu, im Anschluss Süßigkeiten zu essen.<br />
7<br />
Brokkoli<br />
steckt voller Nährund<br />
Ballaststoffe.<br />
Letztere machen<br />
trotz niedrigem<br />
Kaloriengehalt satt.<br />
LEBENSMITTEL ZUM FETTABBAU<br />
Knoblauch<br />
reguliert den<br />
Blutzucker und<br />
fördert dezent die<br />
Fettverbrennung.<br />
Knoblauch passt<br />
zu fast jedem<br />
würzigen Gericht.<br />
Grapefruit<br />
reguliert den<br />
Insulinspiegel.<br />
Amerikanische<br />
Forscher haben<br />
herausgefunden,<br />
dass damit innerhalb<br />
von 12 Wochen<br />
durchschnittliche<br />
Gewichtsverluste<br />
von 1,3 Kilo möglich<br />
sind.<br />
Paranüsse<br />
weisen einen<br />
hohen Magnesiumund<br />
Selengehalt<br />
auf. Beide<br />
Substanzen<br />
steigern den<br />
Fettumsatz.<br />
Kiwis<br />
haben relativ<br />
wenig Fruktose,<br />
dafür aber umso<br />
mehr Vitamin C.<br />
Letzteres hilft,<br />
beim Sport die<br />
Fettreserven<br />
anzugreifen.<br />
Äpfel<br />
enthalten Pektin, das<br />
den Blutzuckerspiegel<br />
stabilisiert und<br />
den Appetit zügelt.<br />
Allerdings finden sich<br />
darin auch große<br />
Mengen der natürlichen<br />
Zuckerart Fruktose. Es<br />
ist also ratsam, nicht<br />
zu viele Äpfel zu essen.<br />
Einer am Tag ist genug.<br />
Ingwer<br />
weitet die<br />
Blutgefäße<br />
und kann den<br />
Stoffwechsel um<br />
bis zu 20 Prozent<br />
ankurbeln.<br />
Mythos Nr. 3<br />
Müsli ist gesund<br />
Das Frühstück kurbelt den Fettverbrauch<br />
des Körpers in den Morgenstunden<br />
an. Wenn wir der Werbung Glauben<br />
schenken, ist eine Schüssel Müsli mit<br />
Milch das Beste, was es zum Frühstück<br />
gibt. Das stimmt aber nicht. Der MF-<br />
Experte Charles Poliquin empfiehlt<br />
vielmehr Fleisch oder Eier und einige<br />
Nüsse, um dem Körper zum Frühstück<br />
eine ordentliche Portion Eiweiß<br />
zu geben.<br />
46/JULI 2012/mensfitness.de
GearBox<br />
Die beste Ausrüstung für aktive Männer<br />
Net Motivationskünstler<br />
busters<br />
Ob im <strong>Fitness</strong>center oder auf der Straße:<br />
Die schlaue MP3-Sportuhr bringt Schwung ins Training.<br />
Motoactv<br />
ca. 400 Euro<br />
Die Forschung belegt immer wieder, dass Musik leistungssteigernd wirkt. Die<br />
Frage, welche Songs die maximale Leistung aus dem Sportler herauskitzeln, lässt<br />
sich allerdings nicht so einfach beantworten. Hier kommt die Motoactv ins Spiel:<br />
Sie trifft eine wissenschaftlich fundierte Trackauswahl. Das Gerät kombiniert<br />
nämlich die herkömmlichen Funktionen einer Trainingsuhr wie Distanz-,<br />
Tempo-, Herzfrequenz- und Kalorienmessung mit einem schlauen Player.<br />
Dieser „merkt“ sich, welche Tracks den Träger am meisten motivieren, indem<br />
er die Leistung mit der Songauswahl abgleicht. Auf dieser Grundlage erstellt<br />
der Computer eine maßgeschneiderte Playliste, die dem User beim Training<br />
auf die Sprünge hilft. Der schweiß-, regen- und kratzfeste 41-mm-Touchscreen<br />
sorgt dafür, dass die Uhr unter allen Bedingungen leicht bedienbar bleibt. Mit<br />
dem separat erhältlichen Zubehörpaket kann das Gerät an Handgelenk, Arm,<br />
Shirt oder Griffen befestigt werden und ist somit vielseitiger einsetzbar.<br />
motorola.com<br />
Auf der<br />
Motoactv<br />
haben bis zu<br />
4.000 MP3-<br />
Tracks Platz.<br />
Mit ihren 35<br />
Gramm ist die<br />
Uhr kaum<br />
spürbar.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 47
Geländeläufer<br />
Immer den richtigen Geländeschuh: Egal, ob es um<br />
Spaß, <strong>Fitness</strong> oder ein Wettkampfziel geht.<br />
Going rate<br />
Set your heart on one<br />
of these HRMs<br />
1<br />
2<br />
BESTER IM<br />
3<br />
4<br />
1 Adidas Response Trail<br />
18 ca. 70.- Euro<br />
Dieser vielseitige Schuh kommt<br />
dank der seitlich über die Sohle<br />
herausragenden Stollen mit<br />
festen und schlammigen Wegen<br />
gleichermaßen zurecht. Der<br />
Schuhaufbau unterstützt in der<br />
Bewegung den Übergang von der<br />
Landung zum Abdrücken. Gleichzeitig<br />
schonen die Dämpfungselemente<br />
die Gelenke. Auf der Straße läuft<br />
es sich mit der etwas steifen Sohle<br />
unbequem, im Gelände und im Matsch<br />
überzeugt sie aber. Der Schuh ist<br />
miCoach-kompatibel. Die Leistungen<br />
können also aufgezeichnet werden.<br />
bike24.de<br />
2 Helly Hansen Pace<br />
Trail HTXP ca. 110.- Euro<br />
Der kompakte und stabile Trail<br />
HTXP ist ein verlässliches Modell<br />
mit Rundumschutz – vor allem im<br />
heiklen Mittelfuß-Bereich, der bei<br />
den meisten anderen Schuhen nicht<br />
geschützt ist. Das Obermaterial ist<br />
bis zu einer bestimmten Grenze<br />
wasserdicht. Diese Überlegung ist<br />
natürlich reine Zeitverschwendung,<br />
wenn Sie beim Geländelauf ohnehin<br />
häufig durch Wasser laufen. Ist der<br />
Schuhe dann zu gut vor Wasser<br />
geschützt, beeinträchtigt dies die<br />
Belüftung. Das ideale Schuhwerk,<br />
wenn Sie oft wandern gehen.<br />
hellyhansen.com<br />
3 Patagonia Fore<br />
Runner ca. 110.- Euro<br />
Der minimalistiche Fore Runner<br />
ist konstruiert für Schritttempo.<br />
Er ist extrem leicht (255 g),<br />
komfortabel und flexibel. Dabei<br />
stützt er sicher Ihren Fuß.<br />
Seine Polyester-Oberfläche ist<br />
feuchtigkeitsdurchlässig und<br />
sehr atmungsaktiv, also auch<br />
für trockenes Wetter geeignet.<br />
Die Stabilisierung ist ideal<br />
in unebenem Gelände, aber<br />
seine Stärke hat der Schuh auf<br />
befestigten Wegen oder auf der<br />
Straße.<br />
patagonia.com<br />
4 Salomon XR<br />
Mission 119,95.- Euro<br />
Der XR Mission stützt<br />
bequem die Ferse, bietet<br />
gleichzeitig aber genug Freiraum<br />
für die Zehen. Dadurch sinkt das<br />
Risiko, dass durch Reibungen<br />
Blasen entstehen. Daneben<br />
schützt das Modell dadurch<br />
auch die empfindlichen<br />
Mittelfußknochen, die auf diese<br />
Art nicht gequetscht werden.<br />
Der Salomon ist leicht und<br />
gut belüftet. Er ist mit einem schnellen<br />
Schnürsystem ausgestattet, das<br />
sich einfach im Schuh verstauen<br />
lässt, damit es beim Laufen nicht<br />
stört. Ein fantastischer Allrounder.<br />
salomon.com/de<br />
48/JULI 2012/mensfitness.de
Geländeschuhe<br />
GearBox<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
5 Merrell Moab Gore Tex<br />
110.- Euro<br />
Mit seiner steifen Sohle, den Schutzstegen<br />
und den griffigen tiefen Stollen ist das<br />
beste Einsatzgebiet für den Moab felsiger<br />
und unebener Untergrund. Die gedämpfte<br />
Mittelsohle dämpft den Aufprall, wenn der<br />
Sportler über spitze Felsen klettert. Durch<br />
die ganzen Schutz- und Stützfunktionen<br />
ist der Merrell leider auch ein wenig<br />
schwerfälliger und unflexibler wie die<br />
anderen Modelle. Mit 438 Gramm gehört<br />
er außerdem in die obere Gewichtsklasse.<br />
Dank des widerstandsfähigen und<br />
wasserdichten Gore-Tex-Futters ist er aber<br />
eine tolle Alternative zum herkömmlichen<br />
Wanderschuh.<br />
merrell.com/DE<br />
6 Puma Trailfox 4<br />
85.- Euro<br />
Der relativ günstige Trailfox 4 sieht<br />
auf den ersten Blick mit seinen<br />
Schutzstegen und der Polsterung<br />
ziemlich voluminös aus. Doch er<br />
ist überraschend leicht (323 g) und<br />
bequem. Die über die ganze Sohle<br />
verteilten Stollen bieten auf den<br />
meisten Oberflächen guten Halt, selbst<br />
auf Eis. In ihnen kann sich allerdings<br />
Schlamm festsetzen. Das Fersenteil<br />
hält außerdem den Fuß nicht so gut<br />
wie einige andere unserer Modelle.<br />
Es kann also zu Blasen kommen.<br />
Das reflektierende Obermaterial<br />
ist praktisch für Nachtläufe.<br />
shop.puma.de<br />
7 Saucony ProGrid Xodus<br />
3.0 ca. 130.- Euro<br />
Die Vibram-Außensohle des leichten<br />
Xodus 3.0 sorgt für maximalen<br />
Grip im Gelände. Die tiefen schräg<br />
angeordneten Stollen ziehen sich<br />
über den gesamten Sohlenrand.<br />
Sie stabilisieren den Fuß auch bei<br />
engsten Drehungen und auf feuchtem<br />
Boden. Allerdings laufen sie sich auf<br />
Teer schnell ab. Die Mittelsohle ist<br />
mit 4 Millimetern zwischen Ferse<br />
und Vorderfuß flacher abgesetzt,<br />
was die Belastung beim Aufprall<br />
reduziert. Mit der eingearbeiteten<br />
Platte können Sie zudem bedenkenlos<br />
jeden felsigen Weg überqueren.<br />
saucony.eu/de-DE<br />
8 The North Face Single<br />
Track II ca. 120.- Euro<br />
Das Obermaterial ist bei diesem<br />
Schuh am Knöchel reduziert,<br />
was eine maximale Rotation des<br />
Fußes ermöglicht. Das bedeutet<br />
aber gleichzeitig auch, dass die<br />
Ferse etwas weniger gestützt<br />
wird und sogar ganz aus dem<br />
Schuh herausrutschen kann.<br />
Dennoch schützt der Single<br />
Track II die Ferse vor losen<br />
Steinen. Die dichte Mittelsohle<br />
polstert Ferse und Vorderfuß<br />
sehr gut ab, damit die<br />
Gelenke bei anspruchsvollen<br />
Läufen geschont werden.<br />
thenorthface.com/eu<br />
mensfitness.de/JULI 2012/49
Arbeitspferde<br />
Wer jeden Tag mit dem Rad pendelt, braucht<br />
das richtige Stahlross für sich und seinen<br />
Arbeitsweg. Suchen Sie sich aus diesen tollen<br />
Modellen Ihren Favoriten aus.<br />
Bestes Eingang-Rad<br />
Wilier Pontevecchio<br />
519.- Euro<br />
Dieses Rad hat nur einen Gang,<br />
ist also nicht für jeden geeignet.<br />
An Hügeln tut sich<br />
der Fahrer schwer, und<br />
auch in punkto Geschwindigkeit<br />
hat es seine Grenzen. Das<br />
wunderbar schlichte Design<br />
macht jedoch die fehlende<br />
Gangschaltung vergessen. Dieser<br />
Drahtesel wird sie sicher nicht<br />
über die Pyrenäen tragen. Im<br />
Flachland ist er aber eine<br />
attraktive und wartungsarme<br />
Alternative zum gewöhnlichen<br />
Straßenrad. Frei nach dem Motto:<br />
weniger Teile heißt weniger<br />
Probleme.
Bikes<br />
GearBox<br />
Bestes Klapprad<br />
Brompton S2L ca. 1.000.- Euro<br />
Trotz der ungewöhnlich langen Sattelstütze und der winzigen<br />
40-Zentimeter-Räder fährt sich dieses Brompton dank des<br />
standardmäßigen Radstandes tatsächlich genauso wie ein normales<br />
Fahrrad. Anders als die herkömmlichen Bikes lässt sich das S2L<br />
allerdings zu einem handlichen und überraschend leichten Paket von<br />
585 x 565 x 270 mm zusammenklappen. Es ist damit wie gemacht zum<br />
Transport in der U-Bahn. Auch unter dem Schreibtisch findet es bequem<br />
Platz. Mit im praktischen Paket enthalten ist die Sturmey Archer-<br />
Dreigangschaltung. Wen wundert es da noch, dass das S2L unter den<br />
Klapprädern die Maßstäbe setzt?<br />
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
Giant Defy 4 ca. 600.- Euro<br />
Nicht jeder ist bereit, für ein Rad einen Tausender oder<br />
mehr auf den Ladentisch zu blättern. Preisbewusstere<br />
Pendler sind mit dem Einsteigermodell von Giant sehr<br />
gut bedient. Das Modell kommt ohne viel Firlefanz aus.<br />
Sie werden sich damit vielleicht nicht das Grüne Trikot<br />
auf der Tour de France holen. Doch es ist schwer, zu<br />
diesem Preis ein fähigeres Zweirad zu finden. Das Giant ist<br />
bequem, sieht schnittig aus und hält, was es verspricht.<br />
mensfitness.de/JULI 2012/51
GearBox<br />
Bikes<br />
Bestes Straßenrad<br />
Specialized Roubaix ca. 2.700.- Euro<br />
Die leistungsstarke Rennmaschine für Langstrecken ist<br />
ein Straßenrad der oberen Kategorie. Der Name kommt<br />
von der klassischen Tagestour von Paris nach Roubaix.<br />
Die vollwertige Carbon-Konstruktion von Specialized<br />
stellt die perfekte Mischung aus Tempo und Komfort<br />
dar. Es ist mit dem extrem verlässlichen 105er<br />
Kurbelsatz von Shimano ausgestattet. So kommen Sie<br />
richtig in Fahrt und ziehen die Blicke anderer<br />
Verkehrsteilnehmer auf sich.<br />
Das beste Crossrad<br />
Trek 7.5 FX ca. 800.- Euro<br />
Mit den schnellen 700er Laufrädern,<br />
den leichten Felgen und der<br />
Allwetter-Bereifung fühlt sich das 7.5 FX auf Wegen<br />
genauso zuhause wie auf der Straße. Das gut<br />
ausbalancierte Design und die stoßdämpfende<br />
Gabel sind Teil des verlässlichen und komfortablen<br />
fahrbaren Untersatzes. Der Rahmen ist mit<br />
Halterungen für Schutzbleche ausgestattet,<br />
sodass sich der Fahrer abseits asphaltierter<br />
Strecken vor Dreckspritzern schützen kann.<br />
52/JULI 2012/mensfitness.de
Pflege<br />
GearBox<br />
NEUIGKEITEN<br />
Frischer<br />
Look<br />
Revitalisieren Sie die Haut<br />
mit diesen belebenden<br />
Produkten.<br />
Biotherm Homme<br />
High Recharge Yeux<br />
Der doppelte Espresso<br />
für die Augen. Die<br />
Kombination aus Koffein<br />
und Mangan macht die<br />
schlaffen Lider munter.<br />
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Lab Series-<br />
Produkte<br />
Die Pflegeserie bietet<br />
verschiedene Cremes und<br />
Seren, die Ihnen Ihr<br />
jugendliches Aussehen<br />
zurückgeben und die<br />
Elastizität der Haut wieder<br />
herstellen.<br />
labseries.de<br />
L’Oréal Hydra<br />
Energy Extreme<br />
Feuchtigkeits-Fluid<br />
Der „Turbo-Aufwach-Kick“<br />
verleiht der Haut neue<br />
Energie und reduziert<br />
Spannungen. Das Mittel<br />
stimuliert die Haut mithilfe<br />
von Taurin und Vitamin C.<br />
ca. 12 Euro für 50 ml<br />
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„Active Sport“<br />
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sondern bietet bereits<br />
während der Haarwäsche<br />
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Shampoo für die tägliche<br />
Haarwäsche geeignet und<br />
somit perfekt für Sportler<br />
und alle aktiven Männer.<br />
Mit der optimierten<br />
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Talg, und sorgt somit für<br />
einen optimalen Start in den<br />
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Kopf, sondern schenkt euch jetzt auch mit diesem<br />
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Variante „active sport“ und einem 7-tägigen<br />
Segeltörn rund um Sardinien, pure Frische und<br />
Erholung.<br />
Baden, Schnorcheln und Tauchen rund um<br />
Sardinien! Die traumhafte Route führt entlang der<br />
Costa Smeralda zum Maddalena-Archipel und<br />
über die Straße von Bonifacio nach Korsika. Ihr<br />
Skipper empfängt Sie im Ausgangshafen bei Olbia.<br />
Mögliche Reisetermine liegen zwischen April und<br />
Oktober. Hin- &<br />
Rückflug ab/an<br />
einem deutschen<br />
Flughafen nach<br />
Olbia, außerdem<br />
Begleitung eines Skippers und Unterkunft in einer Doppelkabine auf<br />
der Yacht, Segelanleitung und Seemeilenbestätigung.<br />
Wer Lust hat sich für diesen Traumtrip eine Woche unter die Sonne<br />
Sardiniens zu begeben, der klickt unter www.mensfitness.de auf<br />
Verlosung und gibt seine Kontaktdaten ein.<br />
Stichwort lautet „Segeln“.<br />
Einsendeschluss ist der 9. Juli 2012. Wir wünschen viel Glück!<br />
mensfitness.de/JULI 2012/53
Fett-weg<br />
Spezial<br />
Fastfood muss nicht zwangsläufig schlecht sein. Genauso<br />
wenig, wie gesundes Essen automatisch gut schmeckt.<br />
Willkommen im MF-Restaurant, wo Geschmack und<br />
Gesundheit keine Widersprüche darstellen.<br />
Von Joel Snape<br />
Das größte Problem, das die meisten<br />
Menschen mit gesunder Ernährung<br />
haben, ist der Geschmack. Ganz gleich,<br />
wie gut der gedünstete Brokkoli mit<br />
Hühnerbrust aussehen mag: Wer tagein,<br />
tagaus immer nur das Gleiche isst, bricht<br />
irgendwann einmal ein und macht sich<br />
über den Schinken her. Wir brauchen<br />
also gesunde Rezepte fürs Wochenende,<br />
die nicht die ganze harte Arbeit vom<br />
<strong>Fitness</strong>center zunichte machen, aber<br />
trotzdem lecker schmecken. Die Zeit<br />
ist reif fürs MF-Schnellrestaurant.<br />
Also: einen Hocker geschnappt,<br />
einen Milchshake bestellt und in die<br />
Speisekarte geschaut.<br />
For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />
54/JULI 2012/mensfitness.de
Gesundes Fastfood<br />
Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />
mensfitness.co.uk /MARCH 2011/ 55
Rugby <strong>Fitness</strong><br />
HAUPT-<br />
GERICHT<br />
Gesundes Essen hin oder her: Die Pizza mit extra viel<br />
Käse und allen Fleischsorten ist schwer zu toppen. „Das<br />
Problem bei der Pizza ist die Kruste“, so Chris Shugart,<br />
der die Velocity-Diät entwickelt hat. „Darin befinden sich<br />
überflüssige Kohlenhydrate, die der Körper nur schwer<br />
verarbeiten kann.“ Hier ist eine gesündere Alternative.<br />
Zutaten<br />
Boden<br />
• 1 kg gefrorener Blumenkohl<br />
• 1 Ei aus Freilandhaltung<br />
• 60 g fettarmer Mozzarella<br />
• 30 g geriebener Parmesankäse<br />
• 1 EL getrockneter Oregano<br />
• Sprühöl<br />
Belag<br />
• Tomaten-Basilikum-Sauce<br />
• 60 g fettarmer Mozzarella<br />
• Gesunde Zutaten nach<br />
Wahl: Putenwurst, Pilze, Spinat,<br />
Paprika, Ananas etc.<br />
1<br />
Zubereitung<br />
Heizen Sie den Ofen auf 200 Grad C/<br />
Gasstufe 7 vor.<br />
Den Blumenkohl dünsten, bis er weich ist.<br />
Dann in einer Schüssel mit einer Gabel oder<br />
einem Kartoffelstampfer zerkleinern und das<br />
Wasser so weit wie möglich abseihen. .<br />
Den gestampften Blumenkohl mit den Eiern,<br />
dem Mozzarella, dem Parmesan und dem<br />
Oregano mischen. Alles zu einer Kugel<br />
zusammenkneten und das Wasser herauspressen.<br />
Eine Pizzapfanne mit Öl bestreichen oder<br />
einsprühen. Den Pizzateig in die Pfanne<br />
hineinkneten..<br />
Das Ganze 12 bis 20 Minuten backen, bis der<br />
Teig am Rand braun und knusprig ist.<br />
Dann mit der Sauce bestreichen und mit dem<br />
Mozzarella sowie einer Auswahl der<br />
genannten gesunden Zutaten belegen.<br />
Die Pizza erneut in den Ofen schieben, bis<br />
der Käse geschmolzen ist und die Zutaten<br />
durch sind. Servieren und sofort verzehren.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
56/MARCH 2011/mensfitness.co.uk
Rugby <strong>Fitness</strong><br />
Gesundes Fastfood<br />
BEILAGE<br />
Die guten alten Pommes sind so ziemlich das Ungesündeste, was Sie<br />
essen können. Sie enthalten viele stärkehaltige Kohlenhydrate, werden<br />
oft in sehr künstlichen Transfetten gekocht und müssen tief ins Ketchup<br />
oder die Majo getunkt werden, um überhaupt nach etwas zu schmecken.<br />
Mit hausgemachten Kartoffel-Pommes lassen sich all diese Probleme<br />
umgehen. Sie stecken voller Vitamin A, enthalten viele Antioxidantien<br />
und stellen eine tolle Beta-Carotin-Quelle dar. Außerdem schmecken sie<br />
einfach fantastisch.<br />
Zutaten<br />
• 1 große Süßkartoffel<br />
• Meersalz (grob)<br />
• Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
• Olivenöl<br />
Heizen Sie den Ofen auf<br />
220 Grad C vor. Ob Sie die<br />
Kartoffel schälen oder mit Schale<br />
essen wollen, liegt ganz bei<br />
Ihnen. In jedem Fall müssen die<br />
Kartoffeln abgespült und<br />
sorgfältig getrocknet werden.<br />
Sonst nehmen sie nicht genug<br />
1<br />
Olivenöl auf.<br />
Dann von der Spitze der<br />
Kartoffeln eine dünne<br />
Scheibe abschneiden. Pommes<br />
mit spitzen Enden würden<br />
nämlich nur verbrennen. Die<br />
Kartoffel als Nächstes halbieren<br />
und in etwa einen Zentimeter<br />
dicke Streifen zerschneiden.<br />
2<br />
Zubereitung<br />
Die Pommes nun in eine<br />
Schüssel geben und<br />
würzen. Danach mit dem Öl<br />
beträufeln, bis sie glänzen.<br />
Übertreiben Sie es aber nicht mit<br />
3<br />
dem Öl.<br />
Die Pommes dann auf<br />
einem Backblech<br />
ausbreiten. Die Kartoffelstreifen<br />
sollten einander nicht berühren,<br />
4<br />
da sie sonst breiig werden.<br />
Das Blech zwölf Minuten<br />
lang in den Ofen schieben.<br />
Dann alle Pommes frites wenden<br />
und weitere zehn Minuten<br />
backen. Um die Pommes richtig<br />
knusprig zu bekommen, müssen<br />
Sie etwas herumexperimentieren<br />
– nicht jeder Ofen ist gleich<br />
schnell.<br />
5<br />
HAUPT-<br />
GERICHT<br />
Das Schlimmste am Burger ist das Brötchen. Sie sollten es weglassen,<br />
hochwertiges Fleisch verwenden und Obst und Gemüse als Beilage<br />
verwenden. Dann sind alle Voraussetzungen für eine vollwertige Mahlzeit<br />
im Stil der Steinzeitdiät erfüllt. Diese Ernährungsphilosophie geht davon<br />
aus, dass der Mensch mit den Essgewohnheiten seiner steinzeitlichen<br />
Vorfahren am besten bedient ist.<br />
Zutaten<br />
BURGER<br />
• 500 g mageres Rinderhack (für vier<br />
Burger)<br />
• 1 Ei aus Freilandhaltung<br />
(leicht geschlagen)<br />
• 1 TL Paprikagewürz<br />
• TL Meeressalz<br />
• 1 TL gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
• 1 TL Oregano<br />
• 1 rote Paprika (zerstoßen)<br />
• Knoblauchpulver<br />
• 1 TL Olivenöl<br />
BELAG<br />
Avocados • Käse • Tomaten<br />
Das Hackfleisch mit dem<br />
Ei und den Gewürzen<br />
vermischen und daraus Burger<br />
1<br />
formen.<br />
Eine Bratpfanne<br />
erhitzen, sodass sie<br />
zischt, wenn Sie einen Tropfen<br />
Wasser hineingeben. Das<br />
Olivenöl und die Burger in die<br />
2<br />
Pfanne geben.<br />
Die Burger je nach<br />
Stärke und<br />
gewünschtem Bräunungsgrad<br />
auf jeder Seite etwa fünf<br />
Minuten lang kochen. Die<br />
Pfanne zudecken, damit das<br />
Fleisch nicht austrocknet.<br />
3<br />
Zubereitung<br />
Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />
mensfitness.co.uk /MARCH 2011/ 57
Rugby <strong>Fitness</strong><br />
Gesundes Fastfood<br />
DESSERT<br />
Der Supershake des Ernährungsexperten Nate Green sorgt für eine zusätzliche<br />
Kalorien- und Eiweißzufuhr. Er stellt eine der einfachsten Methoden dar, um an<br />
Muskelmasse zuzulegen. Er ist mehr als eine einfache Mischung aus Eiweißpulver<br />
und Wasser. Der Supershake fasst Eiweiß, Ballaststoffe, gesunde Fette und<br />
Antioxidantien in einer wachstumsfördernden Formel zusammen. Daneben gehen Sie<br />
damit den Transfetten aus dem Weg, den die meisten Shakes enthalten.<br />
1<br />
Zutaten<br />
• 200 ml ungesüßte Mandelmilch<br />
• 2 EL Schokoladen- Eiweißpulver<br />
• 2 TL naturbelassene<br />
Erdnussbutter<br />
• 1 TL gemahlene Leinsamen<br />
• 1 TL unbehandelte gemischte<br />
Nüsse<br />
Zubereitung<br />
Alle Zutaten in einen Mixer<br />
geben. Wahlweise können<br />
Sie noch Eis hinzugeben: Mit 1 bis<br />
4 Eiswürfeln zaubern Sie sich<br />
einen leichten, erfrischenden<br />
DESSERT<br />
Shake, mit 5 bis 10 Eiswürfeln<br />
wird die Mischung etwas dicker.<br />
Wenn der Mixer zu schwach ist,<br />
hilft etwas kaltes Wasser zum<br />
Verdünnen.<br />
2<br />
Anschließend die Zutaten<br />
mixen. Wenn es eher ein<br />
dicker Shake sein soll, hilft Ihnen<br />
der „Pulse“-Knopf am Mixer (falls<br />
vorhanden).<br />
3<br />
Es lohnt sich auch, mit<br />
anderen Rezepten<br />
herumzuexperimentieren. Noch<br />
gesünder wird der Drink mit<br />
Trockenobst (z. B. erhältlich unter<br />
tro-kost.de), das mit Tiefkühlobst<br />
kombiniert den Geschmack<br />
kaum beeinträchtigt. Zimt oder<br />
gemahlene Kaffeebohnen<br />
verleihen dem Getränk<br />
zusätzlichen Pep.<br />
Es gibt Unmengen von Rezepten für zuckerfreie Eiscreme. Allerdings<br />
sind diese oft ein wenig kompliziert. Sie müssen dafür oft stundenlang<br />
Eiweiß zu Schaum schlagen. Die folgende Variante ist einfacher und<br />
trotzdem lecker. Sie kann mit Obst oder Nüssen zu einem gesunden<br />
Gaumenschmaus verwandelt werden.<br />
Zutaten<br />
EISCREME<br />
• 3 geschälte Bananen (reif<br />
oder sogar überreif)<br />
• 100 ml Kokosmilch (nicht<br />
fettreduziert)<br />
• 1 TL Vanilleextrakt<br />
DEKORATION<br />
• Blaubeeren<br />
• Erdbeeren<br />
• Walnuss-Stücke<br />
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1<br />
Die Bananen in Alu- oder<br />
Frischhaltefolie mindestens fünf<br />
Stunden lang einfrieren.<br />
Wenn sie komplett durchgehärtet<br />
sind, können Sie mit der Eiscreme<br />
beginnen. Hierfür die Bananen, die<br />
Kokosmilch und das Vanilleextrakt in<br />
einem Mixer so lange mischen, bis die<br />
2<br />
Creme nicht mehr klumpt.<br />
Das Eis direkt verzehren oder in<br />
einem abgedeckten Gefäß<br />
einfrieren. Die gefrorene Eiscreme<br />
20 Minuten vor dem Verzehr aus der<br />
3<br />
Kühlung nehmen.<br />
4<br />
Zubereitung<br />
Nach Belieben mit Beeren oder<br />
Walnuss-Stücken dekorieren.<br />
58/MARCH 2011/mensfitness.co.uk
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MARCH 2011/
Eugen Sandow<br />
Eugen Sandow beeindruckte die Welt mit seinen<br />
Leistungen als Kraftsportler. Viele sehen in ihm den<br />
Erfinder des heutigen Bodybuilding. Bringt uns das<br />
Wissen dieses gebürtigen Preußen heute noch etwas?<br />
Von David Waller<br />
m heutigen Bodybuilding ist der begehrteste Titel der Mr. Olympia. Nach<br />
jahrelangem Training winken dem Gewinner dieses Titels mehrere Tausend<br />
Dollar Preisgeld und Sponsorenverträge. Im Fall des siebenmaligen<br />
Champions Arnold Schwarzenegger sogar noch mehr. Dabei sieht die Trophäe<br />
an sich eigentlich ganz schlicht aus: Sie besteht aus einem schnurrbärtigen<br />
Mann, der eine riesige Langhantel in der rechten Hand hält und nur mit einem<br />
Feigenblatt bekleidet ist. Die kleine Statue wird auch als „Sandow“ bezeichnet.<br />
Namensgeber der Statuette war der erste echte Bodybuilder. Sandow hatte ein eigenes<br />
Trainingszentrum, gab Magazine heraus und benutzte sogar schon Ergänzungsmittel. Er war<br />
ein weltbekannter Muskelmann und Varietékünstler. In seinem Institute of Physical Culture<br />
in London bot er persönliche <strong>Fitness</strong>beratung an. Zu seinen berühmten Bewunderern zählten<br />
Arthur Conan Doyle, Erfinder der Romanfigur Sherlock Holmes, sowie Georg V. In einem<br />
seiner vielen Bücher gibt er vor, einmal einhändig ein Pferd gestemmt und in San Francisco<br />
gegen einen Löwen gekämpft zu haben. Die Damenwelt betörte er auf beiden Seiten des<br />
Atlantiks. Doch wer war Eugen Sandow wirklich? Und woher hatte er seine phänomenale<br />
körperliche Form?<br />
Preußische Revolution<br />
Sandows Geburtsort lag nach eigenen Angaben im preußischen Königsberg (dem heutigen<br />
russischen Kaliningrad). Dort kam er im Jahr 1867 als Friedrich Wilhelm Müller und Sohn<br />
eines Juweliers zur Welt. Eines Tages riss er von zuhause aus und begann mit dem, was er als<br />
seine körperlichen Lehrjahre bezeichnete. Er verdingte sich in Belgien, Holland, Frankreich<br />
und Italien als Muskelmann im Zirkus, war Ringkämpfer und stand Malern Modell, bevor ihn<br />
ein angloamerikanischer Künstler namens E. Aubrey Hunt entdeckte. Das war 1889 an einem<br />
Strand von Venedig, wo Sandow in Badehosen herumspazierte.<br />
Hunt war so beeindruckt, dass er Sandow als Modell für ein Porträt eines römischen<br />
Gladiators engagierte. Danach berichtete er ihm von einem Wettkampf in der Royal Aquarium<br />
Music Hall in Westminster. Dort forderte ein weiterer Muskelmann namens Samson seine<br />
Konkurrenten heraus, um den stärksten Mann der Welt zu ermitteln.<br />
Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 61
Sandow reiste nach London und gewann den Wettkampf. Dieser<br />
bestand in einhändigen Kurzhantelübungen, Langhantelpressen<br />
und dem Zerreißen von Stahlketten. Direkt im Anschluss erhielt<br />
er einen Vertrag für eine dreimonatige Show im Alhambra<br />
Theatre am Londoner Leicester Square. In den folgenden beiden<br />
Jahren entwickelte er sich zum Varieté-Phänomen. Mit einem<br />
Feigenblatt und einem Trikot bekleidet stellte Sandow die Posen<br />
griechischer und römischer Statuen nach. Dabei stellte er seine<br />
Kraft unter Beweis, indem er Kartenstapel und Ketten zerriss,<br />
Eisenstangen verbog und mit dem Rücken Pferde stemmte.<br />
Er entfachte beim britischen Publikum regelmäßig<br />
Begeisterungsstürme. Ein Zeitungartikel aus dem Jahr 1890<br />
berichtet von Sandows Vorstellung: „Die entzückte Damenwelt war<br />
hingerissen und betört. In den hinteren Reihen sprangen sie von<br />
ihren Stühlen. Allerorten hallten begeisterte Stoßseufzer wieder.<br />
Frauenhände klatschten wie wild, bis die Handschuhe rissen. Und<br />
als der spärlich in schwarz und<br />
weiß gekleidete Sandow die<br />
Muskelberge seiner Arme zum<br />
Erzittern brachte, da war es<br />
ganz um sie geschehen!“ Als<br />
Sandow später in Nordamerika<br />
unterwegs war, zahlten ihm die<br />
Damen der High Society einen<br />
Aufpreis, um nach der Show<br />
private Backstage-Vorstellungen<br />
zu sehen. Dort durften sie auch<br />
seine Muskeln anfassen.<br />
Griechische Vorbilder<br />
Sandows stattliche Figur war kein Zufall. Nachdem er klassische<br />
Skulpturen studiert und vermessen hatte, folgte er dem „griechischen<br />
Ideal“. Dieses bestand in einem vorgegebenen Muskelverhältnis,<br />
das die Form des perfekten Mannes beschrieb. Damit war er der<br />
erste Muskelmann, der absichtlich an seinem Körper arbeitete,<br />
um eine optisch beeindruckende Muskulatur aufzubauen.<br />
Nicht nur in dieser Hinsicht war er seiner Zeit voraus. Sein<br />
System, das er am Institute of Physical Culture unter die Leute<br />
brachte, beruhte auf mehrfachen Wiederholungen einzelner<br />
Übungen mit relativ geringen Gewichten. Darin unterschied er<br />
sich von einem Großteil seiner Zeitgenossen. Schwarzenegger<br />
meinte einmal: „Vor Sandow machte keiner mehr als zwei<br />
Wiederholungen. Alle gingen davon aus, dass man sich nur das<br />
schwerstmögliche Gewicht schnappen und ein Mal hochheben<br />
muss. Dann wartete man drei bis vier Minuten, bis sich der<br />
Körper wieder erholt hatte, und machte genauso weiter. Sandow<br />
war der erste, der 50 Wiederholungen in einem Zug machte.“<br />
Das war laut Sandows Aussagen für ihn auch der logische Weg.<br />
Sein Training basierte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
des menschlichen Körpers. Er kannte sich sehr genau in der<br />
Anatomie aus. Seine Zeitgenossen verblüffte er ein ums andere<br />
Mal, indem er einzelne Muskeln benannte und präsentierte.<br />
Genauso beeindruckend waren seine erkenntnisreichen<br />
Diagramme, mit denen er seine Übungen beschrieb.<br />
Außerdem stellte er klar heraus, dass sein Übungssystem jedem<br />
ohne große Spezialausrüstung zugänglich ist. Das Wichtigste<br />
war nur ein Satz Kurzhanteln oder Fingerhanteln, im Idealfall die<br />
patentierte Sandow-Fingerhantel. Diese bestand aus „zwei<br />
Hälften, in einem Abstand von 4 Zentimeter, in deren<br />
Zwischenraum sich eine kleine Stahlfeder befindet“.<br />
Es gab eine ganze Palette solcher Hanteln von billig<br />
bis teuer, sowohl für Frauen als auch für Männer.<br />
Ich konnte ein makellos<br />
erhaltenes Paar seiner<br />
Hanteln erwerben. Sie<br />
„Die Damen der<br />
High Society zahlten einen<br />
Aufpreis, um nach der Show<br />
private Backstage-Vorstellungen<br />
zu sehen.“<br />
bestehen aus glänzendem<br />
mit Nickel überzogenem<br />
Stahl. Jede hat sechs Federn,<br />
und die Ledergriffe weisen<br />
Gebrauchsspuren auf. Als<br />
ich zum ersten Mal die<br />
gesamte Abfolge von 19<br />
unterschiedlichen Übungen<br />
absolvierte, unterschätzte<br />
ich das Training. Ich dachte<br />
mir nichts dabei und machte<br />
gleich 20 Wiederholungen pro Übung. Danach fühlte ich mich<br />
quicklebendig. Mir war nicht bewusst, was für ein anstrengendes<br />
Workout ich gerade durchlaufen hatte. Am nächsten Tag konnte<br />
ich mich dann kaum bewegen. Ich hatte Muskelkater an völlig<br />
untypischen Stellen. Mit Sandows Methode hatte ich also Muskeln<br />
trainiert, von denen ich zuvor bestenfalls einmal etwas gehört hatte.<br />
Beim nächsten Mal machte ich nur acht bis zehn Wiederholungen<br />
pro Übung. Mir tat am nächsten Tag immer noch alles weh. Doch ich<br />
merkte, dass mir die Einheit einen so konzentrierten <strong>Fitness</strong>-Schub<br />
gegeben hatte, wie ich es aus dem Studio bisher nicht kannte.<br />
Ich absolviere inzwischen seit mehreren Monaten jeden Tag<br />
das komplette Workout. Es ist mit der Zeit merklich einfacher<br />
geworden, und ich bin auch fitter. Bei der Einheit geht es darum,<br />
die beiden Hantelhälften während des gesamten Workouts fest<br />
zusammengepresst zu halten. Der moderne Bodybuilder wird hier<br />
das Konzept der „Irradiation“ wiedererkennen: Es ist möglich, einen<br />
Sandow war ein erfolgreicher<br />
Geschäftsmann, der<br />
Ausrüstung, Bücher und<br />
Personal Training verkaufte.<br />
/MARCH 2011/
Für Sandow als Gründer<br />
des Bodybuilding war die<br />
Kraft genauso wichtig<br />
wie die Form.<br />
Eugen Sandow<br />
Sind Sandows Ratschläge noch mit der modernen<br />
Trainingstheorie vereinbar? Der Trainer und Sandow-Fan<br />
Andy McKenzie sagt uns, was er darüber denkt.<br />
Sandow Worte „Es ist schlecht, immer mit demselben Gewicht zu trainieren.<br />
Die Muskeln brauchen manchmal moderate Gewichte, manchmal richtig große<br />
Lasten. Die Natur kümmert sich dann darum, dass der Körper kräftiger wird.“<br />
McKenzie Worte „Sandow liegt hier genau richtig. Jeder Trainingsplan<br />
muss eine progressive Überlastung beinhalten. Sei es durch<br />
Volumensteigerung zum Hypertrophietraining oder durch höhere Intensität<br />
für den Kraftaufbau. Außerdem sind die Zuwächse in der Tat immer nur<br />
kurzlebig, wenn der Sportler keine kleinen Regenerationsphasen in die<br />
Trainingswoche mit einbaut. Eine andere Möglichkeit ist eine komplette<br />
Regenerationswoche in einem mittelfristigen Trainingszyklus, gefolgt<br />
von einem vier- bis sechswöchigen Trainingsblock. Das Geheimnis des<br />
Erfolges lautet immer: Der Körper braucht Zeit, um sich anzupassen.“<br />
Sandows Worte „Gönnt sich der Mensch zu wenig Schlaf,<br />
verbrennt er alle seine Reserven. Ein solches Verhalten kommt einer<br />
Verschwendung natürlicher Lebenskräfte gleich. Es ist notwendig,<br />
die besten Bedingungen für den Schlaf zu kultivieren.“<br />
McKenzies Worte „Viele Menschen lassen die wichtigste aller<br />
Regenerationsmaßnahmen außer Acht, deren Bedeutung Sandow schon<br />
vor über 100 Jahren erkannte. Im Schlaf erholt sich der Körper. Er repariert<br />
sich selbst und schüttet dabei viele Wachstumshormone aus. Wichtig ist<br />
die Regelmäßigkeit. Das ideale Schlafzimmer ist außerdem wie eine Höhle:<br />
dunkel und frei von Fernsehern, Computern und Handys. Nehmen Sie nichts<br />
mit ins Bett, was Sie an die Arbeit erinnert. Dadurch werden Sie auf lange<br />
Sicht produktiver. Die Erfolgskurve im Training wird steil ansteigen.“<br />
Muskel stärker anzuspannen, wenn die umliegenden Muskelgruppen<br />
mitarbeiten. Das ist auch der Grund, warum mit einem festeren Griff<br />
beim Bankdrücken größere Gewichte gehoben werden können.<br />
Körperkultur<br />
Genau diese Art von Ergebnissen haben Sandow zur Legende<br />
gemacht. Den Weg zu seinem <strong>Fitness</strong>-Salon in London fanden<br />
sowohl Könige als auch Kronprinzen. Zehntausende von Menschen,<br />
die sich seinen Privatunterricht nicht leisten konnten, bezogen<br />
seine <strong>Fitness</strong>kurse per Post. Sandow war ein Studienobjekt für<br />
Wissenschaftler und Künstler zugleich. Sie erklärten ihn nicht<br />
nur zum starken Mann, sondern auch zum perfekten Vorbild<br />
männlicher Schönheit. Vor ihm glaubte niemand, dass sich mit<br />
dem menschlichen Körper die Perfektion klassischer Kunst<br />
kopieren ließe. Die Künstler wollten ihn unbedingt auf die<br />
Leinwand bannen, während die Bildhauer Schlange standen,<br />
um seine Formen in Stein zu meißeln. Das naturhistorische<br />
Natural History Museum in London stellte einen Gipsabdruck<br />
seines Körpers als Idealbild des kaukasischen Mannes aus.<br />
Sandows Worte „Die Turnhalle hat ihren Wert, wenngleich ich<br />
wenig Vertrauen in die Gymnastik habe, wie sie derzeit gelehrt wird.<br />
Sie bringt nicht die Muskeln fürs alltägliche Leben hervor.“<br />
McKenzies Worte „Gut möglich, dass das Gymnastiktraining im 19.<br />
Jahrhundert nicht das Gelbe vom Ei war. Doch heutzutage sind einfache<br />
Gymnastikübungen eine gute Grundlage für Eigengewichtsübungen. Und<br />
die ideale Voraussetzung zum Aufbau eines fantastischen Körpers mit<br />
einfachen aber effektiven Mitteln. Man denke nur einmal an Klimmzüge<br />
und Dips. Wenn ich dann noch ein paar einarmige Trageübungen<br />
und das Schlittenziehen dazunehme, habe ich schon ein fabelhaftes<br />
komplettes Programm, das unglaubliche Ergebnisse liefert.“<br />
Sandows Worte „Ich glaube, dass die Natur am besten weiß,<br />
was wir essen und trinken sollen. Vorausgesetzt, wir übertreiben<br />
es nicht mit dem Essen und Trinken, kann es nie falsch sein, dem<br />
Körper das zu geben, was ihm der gesunde Appetit befiehlt.“<br />
McKenzies Worte „Da industriell verarbeitete Nahrung Mitte des<br />
20. Jahrhundertes erfunden wurden, hatte Sandow vom damaligen<br />
Standpunkt aus gesehen Recht. Wer sich heutzutage aber zu Junkfood<br />
verleiten lässt, kann durchaus kräftig danebenliegen. Die künstlichen<br />
Lebensmittel manipulieren nämlich den natürlichen Appetit. Halten Sie<br />
sich besser an frisches Obst, Gemüse und Fleisch. So ist sichergestellt,<br />
dass der Körper das bekommt, was er zum Training braucht.“<br />
Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic
Eugen Sandow<br />
Fotografie David Waller, Getty<br />
Bei einem Besuch Sandows in den USA drehte Thomas<br />
Edison mit ihm einen der ersten Filme. Zu Tausenden waren<br />
Postkarten mit ihm als Motiv im Umlauf. Im heißen Sommer<br />
des Jahres 1893 kam Sandow nach New York. Er verbrachte<br />
sieben der darauffolgenden 15 Jahre in Nordamerika, wo er<br />
neue Maßstäbe fürs männliche Schönheitsideal setzte.<br />
Trotz seiner Erfolge in Nordamerika wählte er London als festen<br />
Wohnsitz. Er heiratete eine Engländerin und nahm schließlich die<br />
britische Staatsbürgerschaft an. Im Jahr 1896 gründete er das Institute<br />
of Physical Culture im schicken Londoner Stadtteil St. James‘s. Dort<br />
gingen verschiedene Damen und Herren ein und aus, um eine Art<br />
spätviktorianisches Workout zu absolvieren. Sandow verfasste<br />
eine Reihe von Bestsellern, darunter auch den Titel „Kraft und wie<br />
man sie erlangt“. Bei Herausgabe des Buches hatte Sandow sein<br />
System auf 18 einfache Übungen heruntergebrochen. „Der Körper<br />
will genauso ausgebildet werden wie ein Schüler. Diese Ausbildung<br />
kann nur durch eine Reihe von Übungen bewerkstelligt werden“, so<br />
seine Philosophie. Der Titel wurde zuerst im Jahr 1897 veröffentlicht.<br />
Zu Lebzeiten Sandows gab es vier weitere<br />
Auflagen, während das Buch auch in andere<br />
Sprachen übertragen wurde. Zwischen<br />
1898 und 1907 brachte Sandow außerdem<br />
sein „Magazine Of Physical Culture“<br />
heraus, ein Magazin für Körperkultur.<br />
<strong>Fitness</strong>produkt Sandow<br />
Zum damaligen Zeitpunkt waren die<br />
meisten Männer träge. Sie lebten ungesund<br />
und waren nicht diszipliniert genug, um<br />
ihre Körper zu trainieren. Sandow wollte<br />
mit seinem System zur persönlichen<br />
Entwicklung aus Schwächlingen Männer machen, die vor<br />
Gesundheit und Kraft strotzen. Sandows Magazin enthielt Artikel<br />
zum Radfahren, Rudern, Hurling (eine Art Hockey), Fußball-, Golfund<br />
Cricketspielen, Klettern und zahlreichen anderen Sportarten.<br />
William Bankier<br />
Der „schottische<br />
Herkules“ und Akrobat<br />
forderte Sandow einst<br />
zum Ringkampf heraus.<br />
Er gab vor, einmal mit<br />
Hilfe von Lederriemen<br />
einen Elefanten<br />
hochgehoben zu haben.<br />
Heißer Tipp „Für die<br />
Wadenmuskulatur gibt<br />
es keine bessere Übung<br />
als Seilspringen auf den<br />
Fußballen.“<br />
Sandow war vor 100 Jahren der<br />
berühmteste Muskelmann. Doch es gab<br />
auch andere Anwärter auf den Thron.<br />
Martin Burns<br />
Burns „der Farmer“ wurde<br />
im amerikanischen<br />
Bürgerkrieg geboren.<br />
Er war der beste<br />
amerikanische Ringer<br />
und soll über 6.000<br />
Kämpfe gewonnen haben.<br />
Heißer Tipp „Bei<br />
Muskelkater empfiehlt<br />
es sich, trotzdem zu<br />
trainieren, wenn auch<br />
mit geringerer Intensität.<br />
Die Schmerzen gehen<br />
dann vorüber.“<br />
Sandow war unter<br />
Künstlern und Bildhauern<br />
ein gefragtes Modell.<br />
„Sandow wollte mit seinem<br />
System zur persönlichen<br />
Entwicklung aus Schwächlingen<br />
Männer machen, die vor<br />
Gesundheit und Kraft strotzen.“<br />
Thomas Inch<br />
Einer der wenigen<br />
Männer, die angeblich<br />
stärker waren als Sandow.<br />
Inch erfand unter anderem<br />
eine eigene Hantel mit<br />
extra dickem Griff, die<br />
Berichten zufolge niemand<br />
außer ihm heben konnte.<br />
Heißer Tipp „Laden Sie<br />
einige interessierte<br />
Freunde zu sich ins Studio<br />
ein. Vor Zuschauern sind<br />
die Leistungen immer<br />
besser – ganz gleich, wie<br />
klein das Publikum ist.“<br />
Den „Erholungssport“ betrachtete er<br />
allerdings mit Geringschätzung.<br />
Sandow entwickelte eine Kette<br />
lizenzierter <strong>Fitness</strong>-Schulen.<br />
Außerdem betrieb er einen<br />
Versand, über den er<br />
alles vom Stretching-Equipment<br />
über die Bodylotion bis hin zu Kakao,<br />
Schokoladenpulver und Zigarren<br />
verkaufte. Das Schokoladenpulver<br />
fand zwar keinen großen<br />
Anklang. Doch allgemein hatte er<br />
mit seinem Geschäft recht schnell Erfolg. So wurde er zum<br />
wohlhabenden britischen Gentleman und Förderer des<br />
Forschers Ernest Shackleton. Außerdem freundete er sich mit<br />
Lord Esher und dem britischen Schriftsteller Sir Arthur Conan<br />
Doyle an. Im Jahr 1901 trug er den weltweit ersten professionellen<br />
Bodybuilding-Wettkampf aus. Die „Great Competition“ fand<br />
in der Royal Albert Hall statt. Als Juroren betätigten sich Sir<br />
Arthur Conan Doyle und der Bildhauer Sir Charles Lawes.<br />
Im März 1911 wurde er zum Professor für wissenschaftliche<br />
und körperliche Kultur für König Georg V. ernannt.<br />
Großes Vermächtnis<br />
Sandows Ruhm überdauerte aber die Zeit nicht. Im Jahr<br />
1925 starb er an einem Schlaganfall. Er wurde in einem<br />
bescheidenen Grab auf dem Friedhof von Putney Vale<br />
begraben. Das einst so begeisterte Publikum vergaß ihn<br />
schnell wieder. Sein Erbe wurde allerdings durch Bodybuilder<br />
und Kraftsportler weiterhin in Ehren gehalten, die seinen<br />
mächtigen Einfluss auf die Körperkultur anerkannten. Gegen<br />
Ende des 20. Jahrhunderts kam dann die Generation der<br />
Schwarzeneggers, die ihre Erfolge im Bodybuilding auf die<br />
Traumfabrik übertrugen und dem Krafttraining zu neuem Ruhm<br />
verhalfen. So kam Sandows Vermächtnis zu neuen Ehren.<br />
Moderne <strong>Fitness</strong>trainer können mittlerweile sein „System<br />
Of Physical Training“ auf Kindle nutzen, während in Online-<br />
Auktionen regelrechte Schlachten um die Originale seiner<br />
Anatomie-Schaubilder wüten. In einer Zeit, in der die<br />
Menschheit erneut Gefahr läuft, träge und passiv zu werden,<br />
ist Sandows 100 Jahre altes Erbe aktueller als je zuvor.<br />
„Der perfekte Mann – Muskeln<br />
und Leben des Eugen Sandow,<br />
einem viktorianischen<br />
Kraftmenschen“ von David Waller<br />
wird herausgegeben (in eglischer<br />
Sprache) von Victorias Secrets,<br />
www.victorianstrongman.com.<br />
64/JULI 2012/mensfitness.de
PRO-TALK<br />
SCHWIMMEN<br />
GO FOR<br />
GOLD<br />
Open Water-Schwimmer und deutsche Goldhoffnung Thomas<br />
Lurz fiebert dem großen Moment entgegen: Dem Start bei<br />
den Olympischen Spielen 2012 in London. Nachdem er bei<br />
den letzten Spielen in Peking eine hervorragende Bronzemedaille<br />
gewonnen hatte, möchte er dieses Jahr auf der höchsten Stufe des<br />
Treppchens stehen. Im Gegensatz zum Bahnschwimmen, sind die<br />
Verhältnisse beim Schwimmen im offenen Wasser und auf eine lange<br />
Distanz umso härter und unvorhersehbarer. Wie man diese Umstände<br />
am besten bewältigt, erzählte uns Thomas im Interview.<br />
Von Oliver Bloss<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 65
„Gold für Thomas Lurz in London! “ Wie hoch stehen die<br />
Chancen, diese Schlagzeile im Sommer zu lesen?<br />
Ich hoffe sehr hoch. Es ist letztendlich alles drin. Ich kenne meine<br />
Konkurrenten und kann mich dementsprechend darauf einstellen.<br />
Zudem habe ich schon öfters gegen sie gewonnen als anders herum.<br />
Aber natürlich wird es sehr schwer und hart werden. Es ist nur ein<br />
einziges Rennen und bei dem muss alles passen. Da es sehr knapp<br />
werden kann ist ein bisschen Glück sicherlich nicht von Nachteil.<br />
Grundsätzlich darf man aber niemanden unterschätzen, schon gar<br />
nicht bei den Olympischen Spielen.<br />
Nach Bronze bei den Olympischen Spielen in Peking 2008,<br />
welche Bedeutung haben die Spiele in London für dich?<br />
Eine sehr große Bedeutung, denn es ist für mich die zweite Möglichkeit<br />
Gold zu gewinnen. In Peking wurde das Open Water-Schwimmen zum<br />
ersten Mal als olympische Disziplin ausgeführt. Natürlich kommt hinzu,<br />
dass ich bei Olympia bisher noch nie eine Goldmedaille gewinnen konnte<br />
und dementsprechend motiviert bin.<br />
Wen gilt es zu schlagen? Wer sind deine größten<br />
Konkurrenten?<br />
Das ist natürlich schwer zu sagen. Aber der Grieche Spiridon Gianiotis,<br />
zwei russische Schwimmer und ein Kanadier sind wahrscheinlich die<br />
größten Herausforderer. Sicherlich wird noch der ein oder andere Athlet<br />
unter dem olympischen Banner über sich hinauswachsen und eventuell<br />
für eine Überraschung sorgen. Im Endeffekt ist jeder Schwimmer mit<br />
Vorsicht zu genießen.<br />
Wie sieht deine Vorbereitung aus, speziell in den letzten<br />
drei Monaten vor dem Wettkampf?<br />
Die Wettkämpfe sind die eigentliche Grundlage der Vorbereitung.<br />
Ich werde noch ein paar Weltcup-Rennen schwimmen und<br />
an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen. Ansonsten<br />
ändert sich nicht allzu viel. Ich versuche gesund zu bleiben und<br />
bestmöglichste Trainingsergebnisse abzuliefern. Im Grunde ist<br />
die Basis schon längst geschaffen und jetzt geht es darum, am<br />
Tag X auf den Punkt fit zu sein und eine möglichst optimale<br />
Performance abzuliefern.<br />
Welche Art von Konditionstraining betreibst du außerhalb des<br />
Wassers?<br />
Da mache ich eigentlich nicht viel, da der Großteil meines Trainings im Wasser<br />
stattfindet. Ich fahre zweimal pro Woche Ergometer-Fahrrad. Dafür nehme ich<br />
mir in etwa zwischen 45 und 90 Minuten Zeit. Aufgrund der Verletzungsgefahr<br />
benutze ich auch kein Mountainbike oder Rennrad. Die Sturzgefahr ist im Freien<br />
einfach zu hoch.<br />
Wie viel Zeit verbringst du im Kraftraum, und welchen<br />
Muskelgruppen widmest du die meiste Aufmerksamkeit?<br />
Krafttraining betreibe ich 2-3 Mal in der Woche. Da kümmere ich mich<br />
in erster Linie um Brust, Lat, Trizeps, Bizeps und Schultern. Dies sind die<br />
wichtigsten Muskelgruppen für einen Schwimmer. Hinzu kommen Übungen, um<br />
beispielsweise Schulterschmerzen zu vermeiden. Reha-Übungen sind ebenfalls<br />
fester Bestandteil des Programms. Meistens sind es drei Sätze mit<br />
10 Wiederholungen. Die Muskulatur muss darauf vorbereitet sein, gut zwei<br />
Stunden schwimmend (inklusive Wellengang) zu überstehen.<br />
Kann zu viel Muskelmasse die Beweglichkeit im Wasser<br />
einschränken?<br />
Definitiv. Vor allem wenn ich im Krafttraining übertreibe. Wird im Hypertrophie-<br />
Training zu intensiv gearbeitet, macht sich das im Schwimmtraining negativ<br />
bemerkbar. Man sollte genau den Mittelweg finden. Da hilft auch die Erfahrung,<br />
denn jeder verkraftet es etwas unterschiedlich. Das Training sollte aber auch hart<br />
sein und man sollte schon bis an seine Grenzen gehen.<br />
Wie wichtig ist das Techniktraining auf der Langstrecke?<br />
Technik ist sehr wichtig. Ich denke auch, dass ich ein gewisses Talent für<br />
Langstrecken habe. Schon als kleiner Junge bemerkte ich, dass ich besser war als<br />
die Anderen je länger die Strecke ausfiel. Egal ob im Laufen oder Schwimmen.<br />
Aufgrund des Verhaltens des offenen Wassers unterscheidet sich die Technik<br />
allerdings vom herkömmlichen Beckenschwimmen. Es benötigt eine gewisse<br />
Eingewöhnungszeit um die äußerlichen Gegebenheiten einzuschätzen und auch<br />
umsetzen zu können. Das fängt schon beim Geradeausschwimmen und der<br />
Orientierung an. Dies muss beispielsweise auch geübt werden. Man sollte auch<br />
den richtigen Abstand zu anderen Schwimmern einhalten um nicht in einen Sog<br />
zu kommen. Das sogenannte Wasserschattenschwimmen kann Zeit und Kraft<br />
sparen.<br />
„Cool bleiben,<br />
denn den Anderen<br />
geht es meistens<br />
auch nicht besser.“<br />
66/JULI 2012/mensfitness.de
PRO-TALK<br />
SCHWIMMEN<br />
Als Langstreckenschwimmer – wie unterscheidet sich dein<br />
Training von Kurz- oder Mittelstreckenschwimmern in erster<br />
Linie?<br />
Da gibt es eine komplett andere Herangehensweise. Der Ausrichtung<br />
des Trainings ist differenzierter und die Prioritäten liegen vor allem im<br />
Ausdauerbereich. Das fängt bei den Serien im Schwimmbecken an und geht über<br />
Technik und Umfang bis hin zum Krafttraining.<br />
Worauf achtest du bei Deiner Ernährung?<br />
Ich achte natürlich grundsätzlich auf eine gesunde Ernährung. Vor dem Rennen<br />
fülle ich meine Speicher mit kohlenhydratreichen Getränken auf. Gels vor<br />
und während dem Rennen sind auch sehr wichtig. Ansonsten habe ich keinen<br />
spezifischen Ernährungsplan.<br />
Bei einer Größe von 1,83m wiegst du 75kg, bist also nicht zu<br />
schwer. Kann zu viel Gewicht von Nachteil sein in deinem<br />
Sport?<br />
Bei kaltem Wasser ist ein höheres Gewicht von Vorteil. Das heißt, ungefähr<br />
unter 19 Grad. Bei einem Rennen das rund zwei Stunden dauert macht sich das<br />
natürlich bemerkbar. Ist das Wasser warm, ist es eher ein Nachteil. Grundsätzlich<br />
ist ein hohes Gewicht aber hinderlich und die besten Open Water-Schwimmer<br />
auf einer Distanz von 10 km bewegen sich dann auch eher in meinem<br />
Gewichtsbereich und meiner Größe.<br />
Wie erhältst du deine Form außerhalb der Trainingszeiten?<br />
Ich habe fast keinen Urlaub. Die Saison geht fast über das ganze Jahr und außer<br />
2-3 Wochen Freizeit nach dem Saisonende ist nicht drin. In dieser Zeit betreibe<br />
ich überhaupt keinen Sport. Der Körper braucht Zeit zur Regeneration. Da macht<br />
es auch nichts, wenn ich in dieser Zeit 2-3 Kilo zunehme. Für mich gibt es also<br />
kaum eine trainingsfreie Zeit, da stellt sich mir die Frage letztendlich nicht<br />
wirklich (lacht).<br />
Wie viel Anteil hat das Material am Erfolg? Findest du die<br />
Diskussionen über „Wunderanzüge“ überbewertet oder steckt<br />
doch mehr dahinter?<br />
Eine technische Entwicklung gibt es in jeder Sportart. Das ist völlig normal und<br />
auch gut so. Allerdings kann man das Open Water-Schwimmen nicht ganz mit<br />
dem Beckenschwimmen vergleichen. Die Anzüge haben auch andere Aufgaben<br />
bei uns. Beispielsweise müssen sie auch gegen Sonne und auch Quallen schützen.<br />
Aus diesen Gründen dürfen wir auch mit textilen Anzügen schwimmen.<br />
Was ist das Geheimnis deines Erfolges? Wo siehst du deine<br />
persönlichen Stärken?<br />
Ich denke, dass ich in erster Linie sehr ehrgeizig und diszipliniert bin. Des<br />
Weiteren kann ich mich komplett verausgaben und auch bis zur letzten Sekunde<br />
kämpfen. Meine mittlerweile langjährige Erfahrung hilft mir natürlich auch im<br />
Wettkampf, speziell bei der Taktik.<br />
Wie wichtig ist die mentale Einstellung? Trainierst du das?<br />
Ich trainiere es nicht, aber mental stark zu sein ist schon sehr wichtig. Allerdings<br />
denke ich auch, dass man der Typ dafür sein muss. Man muss den Willen in sich<br />
tragen und darf niemals aufgeben!<br />
Was könntest du noch optimieren an deinem Schwimmstil?<br />
Sicher gibt es das ein oder andere zu verbessern. Das sind zwar Kleinigkeiten,<br />
aber beim Open Water-Schwimmen kann man dies leichter kompensieren.<br />
Sobald ich müde werde verschlechtert sich meine Technik, was aber bei den<br />
meisten Athleten eintritt. Im offenen Wasser ist es sehr schwer die Technik<br />
umzusetzen, denn Wellen und der direkte Kontakt zum Gegner machen es einem<br />
häufig sehr schwer.<br />
Welchen Tipp kannst du unseren Lesern empfehlen, wenn Sie<br />
ins Wettkampfschwimmen einsteigen möchten?<br />
Ein gut trainierter Körper ist für das Wettkampfschwimmen auf lange<br />
Distanzen eine notwendige Voraussetzung. Konzentration und der Wille<br />
zum Kämpfen gehören auch dazu. Speziell beim Open Water-Schwimmen<br />
ist es wichtig die Situation kontrollieren zu können. Die wechselnden<br />
Konditionen was Wellen und Gegner betrifft machen es nicht leichter. Cool<br />
bleiben, lautet die Devise, denn den anderen geht es meistens auch nicht<br />
besser. Man sollte zuerst gut trainiert sein um ein Rennen zu schwimmen<br />
und immer kämpfen und konzentriert bleiben. Vor allem im Open Water<br />
sollte man versuchen immer die Situation zu kontrollieren, was nicht immer<br />
leicht ist, denn Wellen und Gegner erschweren dies. Cool bleiben, denn den<br />
anderen geht es meistens auch nicht besser.<br />
Fotos: Arena<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 67
MMA-Drills<br />
Power im Käfig<br />
Der ehemalige UFC-Champion Rashad Evans zeigt, wie Sie den<br />
Unterkörper trainieren müssen, um Ihre Gegner mit einem<br />
Schlag auf die Bretter schicken zu können.<br />
Seit Rashad Evans UFC-Debüt<br />
im Jahr 2005 hat sich die<br />
Kampfkunst-Disziplin MMA stark<br />
weiterentwickelt. Dass Evans im<br />
Octagon weiterhin erfolgreich<br />
ist, hat er seiner Anpassungsfähigkeit zu<br />
verdanken. Zu Beginn seiner Laufbahn nutzte<br />
der damalige College-Ringer sein Können,<br />
um im Käfig seine Gegner zu beherrschen.<br />
Außerhalb des Käfigs arbeitete er fleißig<br />
weiter an seinen Schlagtechniken. Im Jahr<br />
2008 meldete er sich als voll ausgebildeter<br />
MMA-Kämpfer zu Wort, indem er Chuck<br />
Liddell, den vorherigen UFC-Champion im<br />
Halbschwergewicht, mit einem einzigen Schlag<br />
umhaute. Noch im selben Jahr holte er sich den<br />
Titel, den er später an Lyoto Machida abgeben<br />
musste.<br />
Dennoch: Seine enorme Schlagkraft<br />
ist ungebrochen. Als wir ihn fragen, was<br />
Rashad Evans<br />
Alter 32<br />
Größe: 1,80 m<br />
Gewicht: 93 kg<br />
MMA-Statistik<br />
17 Siege<br />
1 Unentschieden<br />
1 Niederlage<br />
Erfolge<br />
UFC-Champion im<br />
Halbschwergewicht und<br />
Ringer in der höchsten<br />
amerikanischen<br />
Collegeliga NCAA Division 1<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 69
dahintersteckt, muss Evans nicht lange überlegen.<br />
„Es kommt alles aus den Beinen. Wenn die Beinkraft<br />
stimmt und ich eine feste Basis habe, kann ich den<br />
Rest darauf aufbauen.“ Auf den nächsten Seiten<br />
folgen sechs einfache Übungen, die Ihnen helfen,<br />
vernichtende K.-o.-Schläge zu entwickeln.<br />
Wie oft gehen Sie jede Woche zum Kraft- und<br />
Konditionstraining?<br />
Wenn ich mich auf einen Kampf vorbereite,<br />
mache ich drei Mal pro Woche spezifische<br />
Kraft- und Konditions-Workouts als<br />
Ergänzung zu meinen MMA-Einheiten.<br />
Was gehört zu einem typischen<br />
Konditions-Workout?<br />
Ich mache viele Sprintübungen und explosive Drills.<br />
Ich wuchte Reifen und mache Kastensprünge.<br />
Damit stelle ich die Bewegungen nach, die auch<br />
im Kampf vorkommen. Ich versuche, mich auf<br />
gelenkschonende Übungen zu konzentrieren.<br />
So sind mehr Wiederholungen möglich, und<br />
ich kann meine Bänder und Sehnen stärken.<br />
Auf welche spezifischen Qualitäten<br />
sind die Workouts ausgerichtet?<br />
Explosivität ist sehr wichtig. Genauso wie<br />
funktionale Kraft. Außerdem arbeite ich an meiner<br />
Ausdauer: Ich achte beim Training darauf, dass<br />
das Verhältnis zwischen Action und Pausen dem<br />
entspricht, was im Kampf gefordert ist. Ich mache<br />
beispielsweise 15 Sekunden Sprints und ruhe mich<br />
dann fünf Sekunden lang aus. Das halte ich fünf<br />
Minuten lang durch, um die Bedingungen einer<br />
fünfminütigen Runde im Ring nachzubilden.<br />
Kommt Ihre Kondition für den Kampf<br />
hauptsächlich vom Sparring oder vom Workout?<br />
Den größten Teil der Kondition hole ich mir beim<br />
Sparring. Doch die spezifischen Konditionsübungen<br />
im <strong>Fitness</strong>center sind ebenfalls unverzichtbar.<br />
Das sind sozusagen die fehlenden Glieder der<br />
Kette, die im Kampf den flüssigen Übergang<br />
zwischen Schlagen und Grappling ermöglichen.<br />
„Ich achte darauf,<br />
dass ich mein<br />
Training genauso<br />
bewusst durchführe<br />
wie einen aktuellen<br />
Kampf.“<br />
W<br />
Rashad Evans’<br />
Bein-Workout<br />
1 Kniebeuge<br />
Wiederholungen: 16<br />
Mit schulterbreit voneinander<br />
entfernten<br />
Füßen aufstellen und die<br />
Fußspitzen<br />
leicht nach außen drehen.<br />
Mit angespannter Core-<br />
Muskulatur die Knie beugen<br />
und nach unten kommen,<br />
sodass die Oberschenkel<br />
parallel zum Boden laufen.<br />
Dabei nicht den Rücken<br />
runden. Die Füße sollten<br />
außerdem mit den Knien eine<br />
Linie bilden.<br />
Aus den Fersen heraus zurück<br />
in die Ausgangsposition<br />
kommen. Der Blick ist während<br />
der gesamten Übung nach<br />
vorne gerichtet.<br />
Van Arsdales Kommentar<br />
„Die Kniebeuge ist eine<br />
grundlegende Kraftübung, die<br />
in jedem Bein-Workout eine<br />
zentrale Rolle spielen sollte.“<br />
3 Wechselseitiger Ausfallschritt nach vorn<br />
Wiederholungen: 8 pro Seite<br />
Nehmen Sie die Füße<br />
schulterbreit auseinander. Der<br />
Blick geht geradeaus.<br />
Jetzt mit rechts einen großen<br />
Vorwärtsschritt machen und dabei<br />
das Knie fast bis zum Boden<br />
sinken lassen. Beide Fußspitzen<br />
weisen dabei nach vorn, und das<br />
rechte Knie befindet sich<br />
oberhalb des rechten Fußes.<br />
Weiter vor sollten Sie es nicht<br />
schieben.<br />
Beim Absenken des linken<br />
Knies gleichzeitig den linken Arm<br />
senkrecht nach oben strecken.<br />
Mit dem vorderen Fuß den<br />
Körper wieder nach oben<br />
drücken und die Übung auf der<br />
anderen Seite wiederholen.<br />
Der Oberkörper bleibt während<br />
der gesamten Übung aufrecht,<br />
während der Blick immer vorwärts<br />
gerichtet ist.<br />
Van Arsdales Kommentar<br />
„Wechselseitige Ausfallschritte nach<br />
vorn sind eine tolle Methode, um in<br />
einer Körperhälfte Kraft aufzubauen.<br />
Das kommt dem MMA-Kämpfer<br />
entgegen, der sich im Ring fast nie<br />
mit beiden Füßen gleichzeitig<br />
abdrücken muss.“<br />
70/JULI 2012/mensfitness.de
MMA-Drills<br />
„Führen Sie von den folgenden fünf Übungen zwei Zyklen aus, ohne zwischen den Wiederholungen oder Sätzen zu<br />
pausieren“, so die Vorgabe von Evans’ Kraft- und Konditionstrainer Mike van Arsdale. „Fahren Sie nach dem ersten<br />
Zyklus drei Minuten lang bei 55 U/min auf dem Heimtrainer. Nach dem zweiten Zyklus folgen weitere zehn Minuten mit<br />
55 U/min. Die Gewichtsweste sollten Sie während des ersten Zyklus tragen und dann im restlichen Workout ablegen.“<br />
2 Wechselseitiger Ausfallschritt zur Seite<br />
Wiederholungen: 8 pro Seite<br />
Zu Beginn die Füße eng<br />
nebeneinander am Boden aufsetzen.<br />
Der Oberkörper ist aufrecht, der Blick<br />
nach vorn gerichtet.<br />
Dann einen großen Schritt nach rechts<br />
machen und darauf achten, dass das<br />
linke Knie mit dem linken Fuß eine Linie<br />
bildet. Die Füße weisen außerdem beide<br />
nach vorn. Beim Seitschritt die Arme in<br />
die Horizontale anheben.<br />
Zurück in die Ausgangsposition<br />
kommen und die Übung auf der<br />
anderen Seite wiederholen. Dabei<br />
darauf achten, dass der Oberkörper<br />
aufrecht ist. Den Kopf während der<br />
gesamten Übung gerade halten und<br />
immer nach vorne blicken.<br />
Van Arsdales Kommentar: „Beim MMA<br />
müssen die Kämpfer einige ungewöhnliche<br />
Positionen einnehmen. Diese Bewegung ist<br />
hervorragend dazu geeignet, in den<br />
Fußgelenken Kraft aufzubauen und das<br />
Verletzungsrisiko zu reduzieren.“<br />
4 Ausfallschritt mit Sprung<br />
Wiederholungen: 8 pro Seite<br />
Zu Beginn den<br />
rechten Fuß nach<br />
vorne setzen.<br />
Nun beide Beine<br />
beugen und dabei<br />
darauf achten,<br />
dass die Knie auf<br />
die Füße<br />
ausgerichtet<br />
bleiben.<br />
Hochspringen<br />
und in der Luft die<br />
Beinpositionen<br />
wechseln, sodass<br />
für die nächste<br />
Wiederholung der<br />
linke Fuß nach<br />
vorne kommt.<br />
Im Anschluss<br />
die Übung<br />
wiederholen.<br />
Van Arsdales<br />
Kommentar:<br />
„Dieses<br />
Kardiotraining soll<br />
gewährleisten, dass<br />
der Kämpfer über<br />
fünf Minuten<br />
hinweg das volle<br />
Tempo gehen<br />
kann.“<br />
5 Kniebeuge mit Sprung<br />
Wiederholungen: 16<br />
Wie in Übung 1<br />
beschrieben in die<br />
Kniebeuge<br />
kommen.<br />
Dann explosiv<br />
nach oben<br />
springen und im<br />
Anschluss wieder<br />
in die<br />
Ausgangsposition<br />
zurückkehren.<br />
Van Arsdales<br />
Kommentar :<br />
„Kniebeugen mit<br />
Sprung sorgen für<br />
explosive Power.<br />
Davon profitieren<br />
sowohl die<br />
Schlagkraft als auch<br />
die Aktionen beim<br />
Ringen.“<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 71
MMA-Drills<br />
Den Kopf im Visier<br />
Die folgenden Übungen sind K.O.-Schläge mit<br />
Händen und Füßen. Die Technikdrills sollten<br />
neben dem Krafttraining absolviert werden.<br />
Schlag von oben<br />
Vom festen Stand ausgehend die<br />
rechte Ferse drehen und das recht<br />
Knie nach unten drücken.<br />
Den Impuls dann über eine<br />
Hüftdrehung auf die rechte Hand<br />
übertragen.<br />
Die Kraft, um die rechte Hand über<br />
die Schulter nach vorn in Richtung<br />
Kinn des Gegners fliegen zu lassen,<br />
kommt aus der Hüfte. Die linke<br />
Hand schützt währenddessen das<br />
eigene Kinn vor einem<br />
Gegenangriff.<br />
Evans Kommentar: „Es ist wichtig,<br />
eine gute Basis zu haben und die<br />
Hüfte einzusetzen, um richtig Kraft zu<br />
entwickeln. Es bringt nichts, planlos<br />
herumzuhüpfen. Die Füße müssen<br />
fest am Boden aufsitzen.“ Bei der UFC<br />
88 schlug Evans Chuck Liddell mit<br />
diesem Schlag k.o.<br />
Roundhouse-Kick<br />
zum Kopf mit rechts<br />
In Kampfstellung die Füße<br />
schulterbreit auseinandernehmen.<br />
Mit den Händen das Gesicht<br />
schützen.<br />
Nun das Gewicht aufs vordere<br />
Bein verlagern und das rechte<br />
Bein im Bogen vom Boden bis<br />
zum Ziel nach oben schwingen.<br />
Dabei die rechte Hand an der<br />
Hüfte vorbei nach hinten peitschen<br />
lassen, um Schwung zu holen.<br />
Das Schienbein gibt beim<br />
Tritt die Richtung vor. Wenn das<br />
Bein fast am Ziel ist, können Sie<br />
zusätzlich die Hüfte drehen, um<br />
noch mehr Kraft zu entwickeln.<br />
Wichtig ist, dass sich der Körper<br />
während des Tritts auf dem linken<br />
Fußballen mitdreht. Außerdem<br />
muss die Core-Muskulatur<br />
durchweg angespannt bleiben.<br />
Evans Kommentar: „Behalten Sie<br />
die linke Hand beim Tritt oben. Die<br />
rechte sollte nachher gleich wieder<br />
vors Gesicht genommen werden, falls<br />
der Schlag danebengeht.“ Evans<br />
knockte Sean Salmon in der UFC Fight<br />
Night Evans vs. Salmon im Jahr 2007<br />
mit einem Roundhouse-Kick zum<br />
Kopf aus.<br />
72/JULI 2012/mensfitness.de
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Wecke<br />
den<br />
Kämpfer<br />
in dir<br />
Kampfsport und <strong>Fitness</strong> sind zwei verschiedene Wege,<br />
die man als sportbegeisterter Mensch durchlaufen<br />
kann. Es ist nicht schwer, die Gemeinsamkeiten dieser<br />
beiden Richtungen zu erkennen. <strong>Fitness</strong> und Kampfsport<br />
treffen im Laufe der Zeit immer wieder aufeinander und es<br />
entstehen nicht selten neue Trends und Linien. Es ist kein<br />
Zufall, dass in den letzten Jahren Kampfsportelemente immer<br />
mehr Anhänger aus der <strong>Fitness</strong>welt gefunden haben. Welche<br />
Trainingskonzepte können sonst noch auf eine 2000-jährige<br />
Trainingserfahrung und Tradition zurückgreifen? Entstanden<br />
in der fernen Vergangenheit, um ursprünglich den Kampf auf<br />
dem Schlachtfeld zu überstehen, ist das Kampfsporttraining<br />
über Generationen hinweg bis zur heutigen Zeit vorgedrungen.<br />
Jetzt ist es nützlich für ein besseres Leben in unserer modernen,<br />
stressigen Welt.<br />
Von Franco de Leonardis<br />
Franco „Ortega“<br />
De Leonardis<br />
Ortega kämpfte selbst über<br />
zehn Jahre als internationaler<br />
MMA -Kämpfer in Ländern wie<br />
z.B. Brasilien, USA, England,<br />
Schweden oder Holland. Er war<br />
unter anderem 2facher<br />
Europameister im Grappling,<br />
sowie Leichtgewichtsweltmeister<br />
im MMA (Shidokan<br />
Japan). Seit ca. fünf Jahren<br />
betreut er international<br />
erfolgreiche MMA-Profikampfsportler<br />
beim<br />
funktionalen Krafttraining und<br />
in Ernährungsfragen. Aktuell ist<br />
Franco Teil des „Dimitrenko<br />
Athletic Teams“, welches den<br />
Profiboxer Alexander<br />
Dimitrenko in seinem<br />
Trainingscamp in der Arena in<br />
Aschaffenburg trainiert. Wie nur<br />
sehr wenige Personen, besitzt<br />
Ortega den Schwarzen Gürtel im<br />
brasilianischen Jiujitsu von<br />
Gracie Barra. Die Famile Gracie<br />
gilt als Erfinder der „Ultimate<br />
Fighting Championships“ (UFC),<br />
welche 1993 von ihnen in den<br />
USA gegründet wurde.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 73
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Bin ich ein Kämpfer?<br />
Ein wahrer Kämpfer folgt nie einer geraden Linie, welche ihm<br />
vorgegeben wird. Er erforscht sich selbst und weiß, was gut für<br />
ihn ist. Er hat im Laufe seines Lebens in seinem Denken eine<br />
Struktur aufgebaut, die ihm nicht nur im Training nützlich ist. Alle<br />
Technikmethoden und Trainingskonzepte werden zunächst kritisch<br />
beäugt. Ein Kämpfer wird sich – auch beim Durchforsten dieses<br />
Magazins - nicht alle Techniken sofort zu eigen machen, sondern<br />
die für ihn geeigneten Übungen herauspicken, testen und erst<br />
dann gegebenenfalls in sein Trainingsprogramm aufnehmen. Diese<br />
Gedankenstruktur verinnerlicht der Kämpfer in allen Lebenslagen.<br />
Vier Aspekte, die dein Kämpferherz wecken sollten:<br />
1. Trainieren wie ein Kämpfer<br />
Im Laufe der Zeit erstellt der Kämpfer ein auf sein<br />
Körper und Leben ausgerichtetes, persönliches<br />
Trainingsprogramm. Dieses wächst stetig und wird<br />
sich dem Alter und der Lebensweise anpassen.<br />
Der Kämpfer findet nach und nach geeignete Übungen für<br />
Kraftaufbau, Kraftausdauer, Koordination, Dehnung und<br />
Atmung. Das über die Jahre gesammelte Wissen, wird es<br />
ihm schließlich ermöglichen, sein eigener Trainer zu werden.<br />
Vom „Weißgurt“ zum „Schwarzgurt“ - der Weg ist das Ziel!<br />
2. Essen wie ein Kämpfer<br />
Die Ernährung ist der Treibstoff des Körpers. Alles was man<br />
in seinen Mund steckt, kaut und hinunter schluckt, wirkt sich<br />
auf irgendeine Weise auf den Organismus aus. Im Zeitalter<br />
vom leckerem Glutamat und köstlichem Analogkäse sollte<br />
jeder zweimal hinschauen, was er da eigentlich isst. Dank<br />
der medialen Möglichkeiten sollte heutzutage jeder in der<br />
Lage sein herauszufinden, was Kohlenhydrate, Aminosäuren,<br />
Mineralien und Vitamine sind, was sie bewirken und in<br />
welchen Lebensmitteln sie zu finden sind. Jeder Anfang ist<br />
schwer. Aber wer sich jeden Tag ein wenig mit dieser Materie<br />
auseinander setzt, wird im Laufe der Zeit seine Wahrnehmung<br />
zur Nahrung grundlegend und zum Besseren ändern.<br />
3. Atmen wie ein Kämpfer<br />
Der Atem spielt im Leben mitunter die größte Rolle. Eigentlich<br />
atmet man von alleine und doch kann man in jedem Augenblick<br />
das Kommando übernehmen. Je nachdem was man gerade<br />
erlebt, kann die Atemfrequenz auf über 100 Atemzüge pro<br />
Minute ansteigen. Schnell merkt man, dass der Atem und<br />
dessen Rhythmus das physische, emotionale und geistige<br />
Zentrum darstellt. In dieser Rubrik werden bewusst keine<br />
speziellen Atemtechniken propagiert. Jeder Kämpfer sollte<br />
sich das entsprechende Wissen aneignen, um bei jeder<br />
Übung oder Situation richtig zu atmen und sich außerdem<br />
vor jedem Training mit seiner Atmung beschäftigen.<br />
4. Denken wie ein Kämpfer<br />
Ein moderner Kämpfer hört im Grunde nie auf zu trainieren.<br />
Viele sehen das ganze Leben als sportliche Herausforderung<br />
und so formt sich auch deren Denken und Handeln. Mit einem<br />
gesunden Verstand und fundiertem, wissenschaftlichem<br />
Hintergrundwissen über wichtige Bereiche im eigenen Leben,<br />
sollte man alles entsprechend einordnen können, um eine<br />
objektive Meinung gegenüber der Umwelt und sich selbst zu<br />
haben. Noch bevor eine Schweißperle den Körper verlässt,<br />
ist man bereits ein Kämpfer. Denn alles beginnt im Kopf, wie<br />
auch die Vorfreude und die Trainingsplanung für den Tag.<br />
W<br />
Mit diesem Spirit und den Augen eines Kämpfers schauen wir<br />
jetzt auf die folgenden Übungen. Diese werden von vielen<br />
Kämpfern praktiziert und haben sich über die Jahre hinweg in<br />
vielen Käfigen und Ringen dieser Welt bewährt und etabliert.<br />
Aufwärmen<br />
Das Aufwärmen und Dehnen ist ein wichtiger Bestandteil vor jedem Training.<br />
Ohne das richtige Aufwärmprogramm erhöht sich automatisch das Risiko einer<br />
Verletzung und man reduziert außerdem die Wirksamkeit des anschließenden<br />
Trainings. Eine der weit verbreitetesten Methoden unter Kämpfern ist die „Gynastica<br />
Natural“ von Alvaro Romano. Diese Art des Aufwärmens kombiniert unter anderem<br />
Bewegungslehren aus dem Yoga oder dem Qi Gong. Da Kampfsporttraining<br />
meistens in einer Gruppe stattfindet, besteht ein Großteil aus Partnerübungen.<br />
1 Isometric Halten<br />
1 Gabriel und Ortega<br />
drücken sich in die<br />
jeweils<br />
entgegengesetzte<br />
Richtung. Dabei ist es<br />
besonders wichtig, dass<br />
der ausgeübte Druck<br />
aus dem Oberkörper,<br />
bzw. der Körpermitte<br />
kommt. Die<br />
Bauchmuskeln sind<br />
permanent angespannt.<br />
Sobald einer der beiden<br />
bei Spannung nachgibt,<br />
ist so sichergestellt, dass<br />
der Partner nicht nach<br />
vorne fällt, sondern<br />
immer seinen<br />
stabilen Stand<br />
bewahrt.<br />
2 Ortega und Gabriel<br />
drücken ihre<br />
Handflächen<br />
gegeneinander. Keiner<br />
von beiden darf bei<br />
dieser Übung seinen<br />
Stand verlassen oder die<br />
Position wechseln. Ziel ist<br />
es, immer die “Mitte” zu<br />
halten und letztendlich<br />
den Partner zu einem<br />
Standwechsel zu<br />
zwingen.<br />
74/JULI 2012/mensfitness.de
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
2 Rückenschaukel<br />
1 Gabriel und Ortega<br />
befinden sich in der<br />
Ausgangsposition. Die<br />
Arme sind ineinander<br />
verhakt und somit fest<br />
miteinander verbunden.<br />
Der Stand ist stabil und<br />
jeder bereit, im<br />
nächsten Schritt das<br />
Körpergewicht des<br />
Partners halten zu<br />
können.<br />
2 Gabriel beginnt und<br />
bückt sich behutsam<br />
nach vorne, bis Ortega<br />
den Boden unter den<br />
Füßen verliert. Gabriel<br />
hält Ortega nun für<br />
einige Sekunden in der<br />
Luft, bis er schließlich<br />
wieder die<br />
Ausgangsposition<br />
einnimmt.<br />
3 Jetzt ist Ortega an der Reihe und bückt<br />
sich nach vorne, bis Gabriel den Boden<br />
unter den Füßen verliert. Diese<br />
wiederkehrende Sequenz kann in<br />
verschiedenen Geschwindigkeitsstufen<br />
und Kraftarten ausgeführt werden. Wichtig<br />
ist es, den Partner und sich selbst nie in<br />
eine gefährliche Position<br />
zu bringen.<br />
3 Lebendige Beinpresse<br />
1 Ortega hebt Feri mit<br />
seinen Beinen an. Um<br />
permanent das<br />
Gleichgewicht halten zu<br />
können, muss er Feris<br />
“Mitte” finden.<br />
2 Nachdem Ortega das<br />
Gleichgewicht gefunden hat,<br />
beginnt er Feri hoch und<br />
anschließend wieder<br />
herunter zu drücken. Bei<br />
dieser Übung stellt das<br />
permanente Halten des<br />
Gleichgewichtes einen<br />
zusätzlichen, wertvollen<br />
Trainingseffekt dar.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 75
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Kraftübungen mit dem Bulgarian Bag<br />
Ursprünglich für professionelle Ringer entwickelt, ist der Bulgarian Bag schnell zum Geheimtipp für alle Kampf-, Kraft- und Geschicklichkeits-<br />
Sportler geworden. Das Ziel besteht darin, Kraft, Kraftausdauer, sowie das Herz-Kreislauf-System der Athleten zu verbessern. Das<br />
Trainingsgerät ahmt spezielle Bewegungen aus dem Ringen nach. Zusätzlich fördert es aber auch Koordination, Kraft und Ausdauer.<br />
Vom Vollprofi bis hin zum Amateur trainieren heute ambitionierte Sportler begeistert mit diesem cleveren Übungsgerät.<br />
1 Bulgarian Bag Swing 2 Bulgarian Bag Kniebeuge<br />
1 Feri hält den Bulgarian Bag in<br />
der Ausgangsposition. Er wird<br />
diesen gleich in Schwung<br />
versetzen und anschließend<br />
um seinen Körper schwingen.<br />
2 Feri schiebt den Bulgarian Bag über<br />
seine linke Schulter. Dabei drückt er<br />
seinen linken Ellenbogen in Richtung<br />
seines Körpers und den rechten<br />
Ellenbogen zur Decke.<br />
1 Gabriel positioniert den Bulgarian Bag<br />
auf seiner Schulter. Er nimmt eine gerade<br />
und stabile Haltung ein.<br />
3 Der Bulgarian Bag befindet<br />
sich jetzt hinter Feris Rücken<br />
und wurde bereits mit<br />
ordentlich Schwung versetzt.<br />
Seine Ellenbogen sind<br />
außeinander und sein Stand<br />
stabil.<br />
4 Feri leitet den Schwung wieder nach<br />
vorne um. Dabei hat er seine<br />
ursprüngliche Ausgangsposition als Ziel<br />
vor Augen. Sein linker Ellenbogen zeigt<br />
nun zur Decke und sein rechter wieder<br />
in Richtung Körper. Somit kann er den<br />
Bulgarian Bag problemlos an seinem<br />
Kopf vorbeiziehen lassen.<br />
2 Gabriel geht jetzt in die Kniebeuge. Mit seinen<br />
Händen hält er den Bulgarian Bag fest. Durch<br />
Ausharren in der Kniebeugeposition kann man<br />
einen Wechsel zwischen dynamischen und<br />
isometrischen Kräften erzeugen.<br />
76/JULI 2012/mensfitness.de
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Kampftechnik aus dem MMA<br />
Der „Takedown“ ist ein wichtiger Bestandteil eines MMA Kampfes. In diesem Augenblick bringt ein Kämpfer seinen Kontrahenten mit einer<br />
gezielten Technik zu Boden. Es ist eine aus dem Ringen bekannte Technik und meistens eine „Antwort“ auf eine Schlagtechnik des Gegners.<br />
Häufig folgt auf den Takedown eine Schlagkombination und eine Hebeltechnik, welche den Gegner zur Aufgabe zwingen soll.<br />
1 TakeDown & Leglock<br />
1 Gabriel und Ortega stehen sich in<br />
Kampfstellung gegenüber.<br />
2 Gabriel greift Ortega mit einer<br />
Schlagtechnik an, welche dieser mit<br />
einem Wechsel der Körperhöhe<br />
kontert.<br />
3 Ortega schießt blitzschnell nach vorne<br />
und greift mit seinen Armen um Gabriels<br />
Hüften, um diesen - zusätzlich zu seinem<br />
eigenen Körpergewicht - zu belasten.<br />
4 Ortega hat Gabriel zu Boden gerungen und nimmt<br />
danach sofort eine hohe Körperhaltung an, um seine<br />
Schlagkraft zu verstärken.<br />
5 Gabriel bekommt einen Schlag ab. Dadurch ist seine komplette<br />
Aufmerksamkeit auf dessen Deckung gelenkt.<br />
6 Blitzschnell steigt Ortega über Gabriels Bein.<br />
Er hat Gabriels Bein in einen Hebel bekommen.<br />
Aus dieser Position gibt es<br />
keinen Ausweg.<br />
7 Gabriel wird somit zur Aufgabe gezwungen.<br />
www.facebook.com/deleonardis1; www.myspace.com/de_leonardis<br />
Fotos: Peter Hawk (peter.hawk.com)<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 77
Die volle<br />
Distanz<br />
Marathonläufe sind nichts Besonderes mehr. Es ist also Zeit,<br />
den nächsten Schritt zu wagen. Der Veteran Warren Pole hat<br />
über 20 Ultramarathon-Läufe auf dem Buckel. Er erklärt, warum<br />
Ultraläufe gar nicht so schlimm sind, wie viele meinen.<br />
78/JULI 2012/mensfitness.de
Ultrarunning<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 79
Ein Marathon ist heutzutage keine so große<br />
Herausforderung mehr. Es ist immer noch genauso<br />
schwer wie früher, die Langstrecke mit einer guten Zeit<br />
abzuschließen. Einfach nur ins Ziel zu kommen ist aber<br />
keine Hexerei mehr. Wenn der Läufer nicht gerade unter<br />
drei Stunden oder mit einem Taucheranzug als Outfit läuft, reißt die<br />
Leistung keinen mehr vom Hocker.<br />
Doch wo warten denn dann noch neue Herausforderungen?<br />
Die Antwort: beim Ultramarathon. Dabei handelt es sich um einen<br />
Lauf, der von der Distanz her über den gewöhnlichen Marathon<br />
hinausgeht. Die Spannweite reicht vom Rennen über 50 Kilometer<br />
bis hin zum mehrtägigen Abenteuer über 240 Kilometer mit<br />
Selbstverpflegung. Einen solchen Wettkampf zu überstehen ist<br />
gar nicht so hart, wie viele denken. Ein Lauf über 80 Kilometer ist<br />
beispielsweise nicht doppelt so hart wie ein Marathon. Mental geht<br />
das schon an die Substanz, aber körperlich gesehen ist es kein<br />
Quantensprung.<br />
Der Grund: das Renntempo. Ultraläufe werden fast immer<br />
abseits der Straße abgehalten und führen über gewundene Pfade,<br />
weswegen die Durchschnittsgeschwindigkeit schon einmal<br />
von Grund auf niedriger ist. Außerdem: Wer ein 80-Kilometer-<br />
Rennen mit dem gewohnten Marathontempo angeht, wird in den<br />
meisten Fällen etwa bei Kilometer 50 die Segel streichen. Der<br />
Lauf sollte als Abenteuer betrachtet werden. Das Tempo muss<br />
niedrig aber konstant sein. Das Wichtige ist eigentlich nur, nicht<br />
stehenzubleiben. Wer diese Taktik befolgt, wird überrascht sein,<br />
wozu sein Körper fähig ist.<br />
Wie der Ultramarathon-Experte und Trainer Rory Coleman sagt:<br />
„Der Mensch setzt sich seine Grenzen immer selbst. Wer wirklich<br />
einen Ultramarathon laufen will, der schafft es auch.“<br />
Aber warum sollte jemand so etwas überhaupt wollen? Das<br />
erste Argument ist die überwältigende Landschaft, die bei vielen<br />
Rennen auf die Läufer wartet. Ein Stadtmarathon erscheint dagegen<br />
in etwa so interessant wie die tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz<br />
mit der Straßenbahn. Darüber hinaus ist da die Herausforderung,<br />
seine Grenzen immer wieder neu auszuloten. Ein dritter Grund: Ein<br />
Ultraläufer fühlt sich richtig jung und frisch, wenn er sich einmal<br />
an die Distanzen gewöhnt hat. Kilian Jornet, der vielleicht beste<br />
Ultraläufer der Welt, bringt es auf den Punkt. „Es geht nicht ums<br />
Gewinnen. Es geht um die Erfahrung.“<br />
So können Sie den Ultramarathon in vollen Zügen genießen und<br />
das Verletzungsrisiko minimieren:<br />
Vorbereitung<br />
Menschen sind Laufmaschinen.<br />
Zumindest waren sie das einmal.<br />
Heutzutage aber sitzen wir nur noch.<br />
Wir essen zu viel Zucker und künstliche<br />
Lebensmittel. Und wir sind bequem geworden.<br />
Unser natürliches Talent, lange Strecken zu<br />
laufen, ist uns dadurch verlorengegangen. Es<br />
ist nicht schwer, den Langstreckenläufer in<br />
sich wiederzuentdecken. Wichtig ist nur, es<br />
langsam anzugehen.<br />
Wer zu oft auf Asphalt trabt, wird von<br />
Verletzungen nicht lange verschont bleiben.<br />
Beton ist die denkbar schlechteste Oberfläche<br />
zum Laufen. Gleich dahinter kommt Teer.<br />
Verlegen Sie das Training ins Gras. Außerdem<br />
sollte der Fuß sanft aufgesetzt werden. Durch<br />
schwere Schritte geht viel Energie verloren,<br />
die fürs Heben und Senken der Beine statt die<br />
Vorwärtsbewegung verwendet wird. Zudem<br />
steigt damit die Belastung auf die Gelenke.<br />
Warren<br />
Pole<br />
Ultraläufe: 23<br />
Lieblingslauf:<br />
UTMB, der<br />
König der<br />
Ultramarathon-<br />
Läufe<br />
Ungeliebtester<br />
Ultralauf: Oxfam<br />
Trail Walker<br />
– was nach<br />
Spaziergang<br />
klingt, ist absolut<br />
tödlich<br />
„Der Mensch setzt sich seine<br />
Grenzen immer selbst. Wer<br />
wirklich einen Ultramarathon<br />
laufen will, der schafft es auch.“<br />
Die richtige Technik für die Ultradistanz lautet<br />
„ruhig und zügig“. Oder wie es Coleman<br />
ausdrückt: „Je sparsamer der Laufstil, umso<br />
weiter kommt der Läufer.“<br />
Dann fügt er hinzu, dass Geländeläufe nicht<br />
nur helfen, Verletzungen vorzubeugen.<br />
Sie stärken zudem auch die Fußgelenke,<br />
was ganz wesentlich ist. Daneben sollte die<br />
Atmung nicht gepresst sein. Es ist wichtig,<br />
das Zwerchfell einzusetzen, also aus dem<br />
Bauch statt dem Brustkorb heraus zu atmen.<br />
Der Körper sollte ganz entspannt sein. Der<br />
Lauf soll Spaß machen und keine Schmerzen<br />
verursachen.<br />
Einstieg<br />
Wenn der Laufstil locker und<br />
flüssig genug ist, kann an der<br />
Distanz gearbeitet werden. Die französische<br />
Ultramarathon-Legende Sébastien Chaigneau<br />
rät: „Bauen Sie die Entfernung langsam auf,<br />
damit sich die Muskeln an die Belastung<br />
gewöhnen können und Sie ein Gefühl dafür<br />
bekommen, wozu Ihr Körper in der Lage ist.“<br />
Das beste Lauftraining ist das Laufen selbst.<br />
Legen Sie im Trainingstagebuch Monatsziele<br />
fest, und halten Sie sich daran. Im ersten<br />
Monat reicht es, sich ans kontinuierliche<br />
Laufen über eine Stunde hinweg zu<br />
gewöhnen. Im zweiten folgt der Sprung auf<br />
zwei Stunden, und im dritten kommt die erste<br />
25-Kilometer-Distanz.<br />
Mit einem Herzfrequenzmesser ist es möglich,<br />
mehr über das Verhalten des Körpers bei<br />
Langstreckenläufen zu erfahren. Der Großteil<br />
der Laufzeit sollte sich auf 70 Prozent des<br />
Warrens Treibstoff<br />
10.00<br />
Rennstart<br />
11.45<br />
20 cl Cola ohne<br />
Kohlensäure<br />
12.00<br />
Ein Drittel<br />
Energieriegel<br />
12.30<br />
Ein Drittel<br />
Energieriegel<br />
Im August 2011 nahm Warren Pole am 96 Kilometer langen CCC teil,<br />
dem kleinen Bruder des Ultra Trail du Mont Blanc. So füllte er seine<br />
Energiereserven.<br />
13.00<br />
Kleine Schale<br />
Nudelsuppe<br />
13.35<br />
Ein Drittel<br />
Energieriegel<br />
14.15<br />
Stück Karamellriegel,<br />
kleiner Nussriegel, zwei<br />
Stück Brot<br />
15.45<br />
Halbes<br />
Käsesandwich<br />
16.15<br />
Halbes<br />
Käsesandwich<br />
13.2km<br />
Kalorien gesamt 86<br />
80/JULI 2012/mensfitness.de<br />
25.4km<br />
Kalorien gesamt 428<br />
33.2km<br />
Kalorien gesamt 708
Ultrahart<br />
Und noch ein paar Herausforderungen...<br />
Der größte Lauf<br />
Comrades Marathon 90km<br />
Der weltweit älteste Ultramarathon<br />
entstand 1921 und ist gleichzeitig auch<br />
der bestbesuchte Lauf seiner Art mit<br />
bis zu 12.000 Läufern, die in Südafrika<br />
von Durban nach Pietermaritzburg<br />
traben.<br />
Der heißeste Lauf<br />
Badwater Ultramarathon<br />
235km Auch, wenn dies nur der<br />
zweitwärmste Ort des Planeten ist<br />
(in der Wüste um den Berg Djebel<br />
El Aziza gibt es derzeit noch keinen<br />
n<br />
Ultramarathon): Mit sengenden<br />
Temperaturen von bis zu 50 Grad ist<br />
Badwater der mit Abstand heißeste<br />
Startpunkt.<br />
Der längste Lauf<br />
Fußrennen von Los Angeles<br />
nach New York<br />
5,152km Den Titel des längsten<br />
Rennens ohne Unterbrechung<br />
beanspruchen viele Rennen für sich.<br />
Doch dies ist der längste mehrtägige ge<br />
Wettkampf. Der Lauf quer durch die<br />
USA wurde im Jahre 1928 zum ersten en<br />
Mal ausgetragen und fand seither<br />
erst drei Mal statt – was bei einem<br />
durchschnittlichen Tagespensum von<br />
80 Kilometern am Tag über 70 Tage<br />
hinweg nicht weiter überrascht.<br />
Ultrarunning<br />
Der Comrades Marathon in<br />
Südafrika ist der älteste und<br />
immer noch bestbesuchte<br />
Ultralauf<br />
Der Badwater-Ultramarathon im<br />
amerikanischen Death Valley ist der<br />
heißeste Ultralauf und mit seinem<br />
Startpunkt<br />
86 Meter unter dem Meeresspiegel<br />
zugleich der tiefgelegenste<br />
möglichen Maximums bewegen. Es muss<br />
noch möglich sein, die Aussicht zu genießen<br />
und ohne Atemnot zu sprechen. Dadurch wird<br />
die Grundausdauer aufgebaut, die Basis eines<br />
jeden Ultraläufers.<br />
Wenn sich der Körper auf dieses Training<br />
eingestellt hat, kommen wöchentliche<br />
Hügelläufe hinzu, mit denen sich Beinkraft<br />
und Tempo trainieren lassen. Eine tolle<br />
Methode sind 30-sekündige Sprints am<br />
Hügel, unterbrochen von drei Minuten<br />
Erholung, in denen der Sportler bergab im<br />
Schritt-Tempo zurück zum Startpunkt läuft.<br />
Es hilft auch, im <strong>Fitness</strong>center hier und da<br />
eine Einheit nur für die Beine einzubauen.<br />
Geeignete Übungen sind Kniebeugen,<br />
Ausfallschritte, das Kreuzheben und<br />
Treppensteigen. Auch die Kraft der tief<br />
liegenden Stützmuskulatur des Rumpfes<br />
(der sog. Core) sollte aufgebaut werden,<br />
was durch den Unterarm- oder Seitstütz und<br />
das Training am Gymnastikball möglich ist.<br />
„Die Arbeit beim Laufen übernehmen die Arme<br />
und Beine“, so Coleman. „Zusammengehalten<br />
wird aber alles durch die Core-Muskulatur. Die<br />
Arbeit im <strong>Fitness</strong>center ist eine Investition in<br />
zukünftige Rennen.“ Neben dem Gewichtstraining<br />
sollten aber auch Dehnungsübungen mit in den<br />
Übungsplan einfließen. Achten Sie außerdem auf<br />
ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Zudem sollte die<br />
Eiweißzufuhr erhöht werden, um die Muskeln bei<br />
der Regeneration zu unterstützen.<br />
Schuhauswahl<br />
Je besser der Körper biomechanisch<br />
aufs Laufen eingestimmt ist, umso<br />
unwichtiger wird das Schuhwerk. Testen Sie<br />
also ruhig verschiedene Modelle, um die für<br />
Sie am besten geeigneten Schuhe zu finden.<br />
Laufschuhe lassen sich in zwei große Gruppen<br />
unterteilen, und zwar Turnschuhe mit und ohne<br />
Stützfunktion. Ideal wäre es, zwei Monate lang<br />
beide Varianten einmal auszuprobieren, um<br />
festzustellen, in welchen es sich am besten laufen<br />
lässt. ObwohldieWerbungunsdasweismachenwill<br />
uns das weismachen will,<br />
sind Schuhe keine technischen Wunderwerke, die wie<br />
von selbst laufen. Es kommt wirklich nur darauf an,<br />
welches Laufgefühl sie vermitteln.<br />
Eine Laufanalyse kann hilfreich sein. Sie ist aber nur<br />
so gut wie der Berater, der sie durchführt. Er ist oft das<br />
schwächste Glied in der Kette. Also Augen auf beim<br />
Laufschuhkauf.<br />
Erstes Rennen<br />
Wenn Sie problemlos 25 Kilometer<br />
absolvieren können und am nächsten Tag<br />
schon wieder laufbereit sind, haben sich die Muskeln<br />
ausreichend an die Langstrecke angepasst. Der<br />
nächste Schritt wäre dann ein erstes Rennen. Der<br />
ideale Einstieg ist eine Veranstaltung über<br />
50 Kilometer. Es gibt nichts, was mehr anspornt als<br />
ein Wettkampf. Ohne konkrete Wettkampfpläne<br />
hängt der Läufer in der Luft. Es ist dann weit schwerer,<br />
sich zum Training zu motivieren.<br />
Und keine Angst wegen des sportlichen Drucks. An<br />
den Startlinien der Ultraläufe geht es wirklich<br />
Kontrollpunkt<br />
17.35<br />
Ein Beutel Dioralyte zur Rehydration<br />
(ansonsten nur etwa ein Liter Wasser pro<br />
Stunde), halber Eiweißriegel<br />
19.00<br />
Eine<br />
Minisalami<br />
19.35<br />
Zwei Scheiben<br />
Malzbrot mit Butter<br />
20.00<br />
Scheibe<br />
Malzbrot mit<br />
Butter<br />
20.20<br />
Spaghetti Bolognese,<br />
Nudelsuppe, Brot und 20 cl<br />
Cola ohne Kohlensäure<br />
20.30<br />
Eine<br />
Minisalami<br />
54.5km<br />
Kalorien gesamt 2,365<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 81
locker zu. Dafür sorgt schon die gigantische<br />
Aufgabe, die vor den Läufern liegt. Das trifft<br />
selbst auf Weltklasseathleten wie Chaigneau<br />
zu, der dazu nur meint:<br />
„Bei dieser Art von Rennen ist der Weg das<br />
Ziel. Wenn es einen Gegner gibt, dann ist man<br />
es selbst.“<br />
Taktische Überlegungen<br />
Viele ehrgeizige Neueinsteiger<br />
preschen am Anfang gleich los,<br />
laufen wie von der Tarantel gestochen im<br />
Zickzack durch die Landschaft und sind nach<br />
der Hälfte der Distanz völlig ausgepumpt.<br />
Das Ergebnis: Der Läufer gibt beschämt auf<br />
oder schleppt sich mit letzten Kräften zum<br />
Ziel, während er vom restlichen Feld überrollt<br />
wird. Keine dieser beiden Erfahrungen ist<br />
besonders ermutigend.<br />
Stattdessen sollten Sie versuchen, die ersten<br />
beiden Kontrollpunkte als Letzter anzulaufen<br />
und sich Temposteigerungen für die zweite<br />
Hälfte des Rennens aufsparen. Das kann<br />
ziemlich hart fürs eigene Ego sein. Doch es<br />
zahlt sich aus, weil dadurch die Chancen<br />
auf eine starke Endphase steigen. Es ist ein<br />
unglaublicher Motivationsschub, an Läufern<br />
vorbeizuziehen, die ihre Kräfte weniger gut<br />
eingeteilt haben und schlappmachen.<br />
Umgang mit Schmerzen<br />
Der Ultramarathon hat auch seine<br />
unschönen Seiten. Vor allem, wenn<br />
sich der innere Schweinehund bemerkbar<br />
macht. In solchen Fällen hilft es, die Situation<br />
nüchtern zu betrachten: „Bin ich tot?“ – „Nein!“<br />
„Sterbe ich gerade?“ – „Unwahrscheinlich!“<br />
„Habe ich große Schmerzen oder zieht es nur<br />
ein wenig?“ Die Wahrscheinlichkeit ist groß,<br />
dass Sie nur etwas erschöpft sind. Solange die<br />
Beine noch mitmachen, ist noch ein Schritt<br />
möglich. Und noch einer. Und so weiter, bis das<br />
Motivationsloch überwunden ist. Und wenn es<br />
wirklich ganz hart kommt, hilft es, die Zähne<br />
zusammenzubeißen und an Churchills Worte<br />
zu denken: „Wenn du durch die Hölle gehst ...<br />
geh einfach weiter.“<br />
Selbst die Weltelite hat mit den eigenen<br />
inneren Dämonen zu kämpfen. Lizzy Hawker,<br />
die viermalige Gewinnerin des mörderischen<br />
Ultra Trail du Mont Blanc, erklärt: „Als Läufer<br />
musst du mutig und zugleich bescheiden sein.<br />
Du weißt nie, vor welche Herausforderung<br />
dich die Berge als Nächstes stellen.“ Der Kick,<br />
den der Sportler bekommt, wenn er seine<br />
eigenen mentalen Grenzen durchbricht, ist<br />
Der Marathon des Sables<br />
durch die Sahara geht<br />
über 243 Kilometer und<br />
sechs Renntage<br />
„Mit natürlicher, fester Nahrung,<br />
die langsam aber regelmäßig<br />
gegessen wird, fahren Sie besser<br />
als mit jedem Gel.“<br />
enorm – und einer der Gründe, warum diese Sportart<br />
die Athleten so in ihren Bann zieht.<br />
Treibstoff<br />
Bei Läufen über zwei Stunden ist es<br />
notwendig, während des Rennens zu essen.<br />
Der beste Ultramarathon-Tipp, den ich je gehört<br />
habe, kam von Chaigneau, als er genau über dieses<br />
Thema sprach. Als ich ihn vor meinem ersten Ultra<br />
Trail du Mont Blanc traf, fragte ich ihn nach seiner<br />
Ernährungstaktik.<br />
Ich hatte mir eigentlich einen ausgeklügelten Plan mit<br />
Gels und Getränken erwartet, die er alle x Minuten zu<br />
sich nimmt. Stattdessen meinte er nur: „Hör auf deinen<br />
Körper. Gib ihm einfach, was er braucht.“<br />
Wer sich zu Beginn seiner Ultramarathon-Karriere<br />
schon gesund ernährt, hat auf lange Sicht bessere<br />
Karten. Wichtig ist natürliche, feste Nahrung,<br />
die gut durchgekaut wird, damit sie der Körper<br />
leicht verdauen kann. Die Energiezufuhr sollte<br />
regelmäßig und in kleinen Mengen stattfinden. Mit<br />
dieser Strategie fahren Sie besser als mit jedem<br />
Gel. Außerdem fühlen Sie sich damit auch nicht so<br />
schrecklich wie nach einer endlosen Reihe<br />
schlecht bekömmlicher Gels, Schokoriegel<br />
und Sportgetränke.<br />
Meine Leibspeise fürs Rennen nach<br />
jahrelangem Herumexperimentieren:<br />
Malzbrot mit Butter und Honigsandwiches als<br />
süße Snacks. Als herzhafte Speisen verwende<br />
ich herzhafte Minisalami und Käsesandwiches.<br />
Übers Rennen hinweg braucht der Körper<br />
beides, weil er mit Kohlenhydraten, Eiweiß<br />
und Salz versorgt werden will. Sporternährung<br />
kann hier auch eine gewisse Rolle spielen.<br />
Die Produkte sollten aber sparsam zur<br />
Feinabstimmung statt als Grundlage der<br />
Energiezufuhr eingesetzt werden.<br />
Allgemein stehen dem Körper zwei<br />
verschiedene Energiequellen zur<br />
Verfügung: Fett und Kohlenhydrate. Der<br />
Kohlenhydratspeicher reicht etwa zwei<br />
Stunden, während die Fettreserven Sie<br />
durch den ganzen Tag tragen können. Das<br />
Geheimnis, um auf letztere zurückgreifen zu<br />
können: viel Training mit niedriger Intensität<br />
und viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Linsen sowie<br />
magere Fisch- und Fleischsorten. Die Produkte<br />
sollten möglichst frisch sein und keine<br />
künstlichen Anteile oder Zucker enthalten.<br />
Ein unerwarteter Vorteil der ganzen strikten<br />
Ernährungsstrategie: Je mehr Kilometer Sie<br />
laufen, umso mehr kommt der Stoffwechsel<br />
in Fahrt. Das heißt, Sie können sich von Zeit zu<br />
Warrens Treibstoff (Fortsetzung)<br />
00.00<br />
Halber<br />
Energieriegel,<br />
20 cl Cola<br />
ohne<br />
Kohlensäure<br />
00.00-04.00<br />
Keine Nahrung und<br />
fast kein Wasser,<br />
weil der Magen<br />
nicht mitmacht<br />
04.00<br />
Zwei Schalen Nudelsuppe,<br />
zwei kleine Scheiben Brot,<br />
zwei Tassen Tee mit Zucker,<br />
Magen wieder in Ordnung,<br />
fühle mich wie neugeboren<br />
07.00<br />
Tee, Suppe,<br />
Brot<br />
70.5km<br />
80.2km<br />
Kalorien gesamt 3,087 Kalorien gesamt 3,351<br />
08.30<br />
Halber<br />
Energieriegel<br />
09.45<br />
Zieleinlauf, schlafen, nach dem<br />
Aufwachen riesiges Steak mit<br />
Pommes und zwei Puddings mit<br />
mehreren Gläsern Champagner im<br />
North Face-Versorgungszelt<br />
Gesamtstrecke<br />
96km<br />
Kalorien<br />
insgesamt<br />
5,007<br />
82/JULI 2012/mensfitness.de
Ultrarunning<br />
Der CCC ist mit 96 Kilometern und 5.500 Metern Höhenunterschied die „kurze“ Version<br />
Ultra-Ausrüstung des Ultra Trail du Mont Blanc. Diese Ausrüstung hat Warren von MF ins Ziel getragen.<br />
1 2 3 4 5<br />
9<br />
6 7 8 10 11<br />
12 13 14 15<br />
1 The North Face-Gore-Tex-Jacke<br />
Superleicht, komplett wasserdicht und<br />
atmungsaktiv. Die Paclite von Gore-Tex<br />
macht den Unterschied zwischen<br />
Zieleinlauf und Abbruch durch<br />
Unterkühlung.<br />
2 Raidlight-Teleskopstöcke<br />
Auf Gebirgspfaden unverzichtbar..<br />
3 Gefrierbeutel<br />
Damit bleibt die Ausrüstung bei<br />
feuchtem Wetter trocken. Außerdem<br />
lassen sich damit im Dunkeln einzelne<br />
Teile schneller finden.<br />
4 Funktionsjacke Stormy Trail<br />
Eine wasserdichte und voll<br />
atmungsaktive zusätzliche Schicht für<br />
stürmisches Wetter.<br />
5 Läuferhose The North Face<br />
Momentum<br />
Normale Shorts scheuern, die<br />
Nylonhose nicht.<br />
6 Mütze und Handschuhe<br />
Für niedrige Temperaturen.<br />
7 Babytrinkflasche<br />
Beim UTMB müssen die Läufer eine<br />
Flasche dabeihaben. Diese hier hatte<br />
die geforderte Mindestgröße und ein<br />
schönes Hasen-Schildkröten-Motiv.<br />
8 Kopflampe Petzl Tikka XP<br />
Eine bequeme Lampe für holpriges<br />
Gelände im Dunkeln.<br />
9 Trinkrucksack The North Face<br />
Enduro Boa<br />
Ein schöner kleiner Rucksack mit<br />
Trinkblase.<br />
10 Herzfrequenzmesser Polar RCX5<br />
mit GPS<br />
Zur Messung von Tempo, Distanz und<br />
Kalorienverbrauch mit GPS-Präzision.<br />
11 Zusätzliche Basisschicht<br />
Extra warme aber leichte<br />
Zusatzausrüstung.<br />
12 Feuchte Tücher<br />
Ganz wesentlich. Nach 50 gelaufenen<br />
Kilometern wird Toilettenpapier zu<br />
Sandpapier.<br />
13 Notfallset<br />
Bei einem Unfall schützt dieser Beutel<br />
vor Wind und Wetter und macht<br />
den Sportler für Suchtrupps leichter<br />
erkennbar.<br />
14 Multifunktionstücher<br />
Minischichten für Kopf, Handgelenke<br />
und Hals.<br />
15 T-shirt<br />
Leicht, schnell trocknend und bequem.<br />
Zeit ganz ohne schlechtes Gewissen an Ihren<br />
Lieblingsgerichten und -snacks sattessen.<br />
Regeneration<br />
Das Regenerationsfenster ist etwa in<br />
der ersten Stunde nach dem Rennen<br />
am weitesten geöffnet. In dieser Zeit sollte<br />
so viel Wasser wie möglich aufgenommen<br />
werden. Sie sollten auch so viel essen, wie Sie<br />
nur schaffen. Es kann allerdings sein, dass der<br />
Magen vor allem nach den ersten paar Rennen<br />
nicht gerade in Bestform ist. Sie sollten dann<br />
nicht übers Knie brechen. Dann gilt einfach<br />
nur: Etwas Kleines ist immer noch besser<br />
als nichts. Es kann außerdem helfen, nach<br />
dem Wettkampf Kompressionssocken oder<br />
-hosen anzuziehen, um dem Muskelkater am<br />
„Im Gehirn bleiben die positiven<br />
Gefühle hängen, während<br />
die schlechten Erinnerungen<br />
verblassen. Es ist schon verrückt.“<br />
nächsten Tag vorzubeugen. Auch Stretching und Ibuprofen<br />
können Muskelschmerzen vorbauen.<br />
Als ich sah, wie Chaigneau etwa zwei Stunden nach seinem<br />
dritten Platz beim letztjährigen Ultra Trail du Mont Blanc<br />
herumhüpfte, fragte ich ihn nach seinem Geheimrezept.<br />
Die Antwort: eine Dusche, ein wenig elektrische Stimulation<br />
für die Beine und Kompressionssocken. Seine absolute<br />
Geheimwaffe ist aber der Whirlpool. „Wer geschmeidige<br />
Muskeln haben will, sollte unbedingt in den Jacuzzi steigen“,<br />
meinte er mit einem Grinsen im Gesicht. Dann<br />
wurde er einen Moment lang ernst, als ich<br />
ihm die schwerste aller Fragen stellte: Wenn<br />
die Ultraläufe so brutal sind, warum machen<br />
wir immer weiter? Dann kehrte sein typisches<br />
Lächeln zurück. „Im Gehirn bleiben die positiven<br />
Gefühle hängen, während die schlechten<br />
Erinnerungen verblassen. Es ist schon verrückt.“<br />
Das ist es in der Tat. Sie werden es lieben.<br />
Wir bedanken uns bei The North Face für das<br />
CCC-Rennen über 100 Kilometer, einem der<br />
weltweit härtesten eintägigen Wettkämpfe,<br />
der gleichzeitig das Sprungbrett zum<br />
eindrucksvollen 165 Kilometer langen UTMB<br />
ist. Weitere Informationen finden Sie unter<br />
ultratrailmb.com.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 83
Gebirgs-Triathlon<br />
Der Anstieg nach Alpe d’Huez ist eine der berühmtberüchtigsten<br />
Bergetappen der Tour de France – und somit<br />
die perfekte Strecke für eines der härtesten Triathlonrennen<br />
der Welt, wie Warren Pole von MF herausgefunden hat.<br />
Die 19. Etappe der Tour de France<br />
2011 war ein unvergesslicher<br />
klassischer Tourkrimi. Was aber<br />
nicht der einzige Grund war, weshalb<br />
sie mich so faszinierte. Ich sah damals<br />
meinen französischen Lieblingsfahrer<br />
Pierre Rolland bei der Bergtour um den Sieg<br />
kämpfen. Und ich wusste, dass ich selbst<br />
nur wenige Tage später beim Triathlon<br />
hinauf nach Alpe d’Huez fahren würde.<br />
Die 14 Kilometer lange Strecke geht über<br />
1.850 Höhenmeter. Der extrem harte Berg hat<br />
in den letzten hundert Jahren Tausenden<br />
von Tourfahrern zu schaffen gemacht. Die<br />
Franzosen lieben es aber, an ihre Grenzen<br />
und darüber hinaus zu gehen. Deshalb<br />
hat sich 2005 der dreimalige Triathlon-<br />
Weltmeister über die Langdistanz Cyril<br />
Neveu gedacht, dass der Berg ein toller<br />
Austragungsort für einen Triathlon wäre.<br />
Ein Jahr später hatte er seine Pläne<br />
in die Tat umgesetzt – mit Hilfe eines<br />
Energieversorgers, der den Athleten extra<br />
Zugang zu seinem großen See gewährt,<br />
der normalerweise Sperrgebiet ist. Seither<br />
taucht der Wettkampf immer häufiger<br />
im Pflichtprogramm leidenschaftlicher<br />
Ausdauersportler auf. Ich selbst stieß auf<br />
den Wettkampf, als ich mit dem Rad in<br />
der Gegend unterwegs war. Ich konnte<br />
es kaum erwarten, mich anzumelden.<br />
Es gibt zwei Versionen des Triathlons,<br />
eine lange (2,2 km Schwimmen/115 km<br />
Radfahren/22 km Laufen) und eine kurze<br />
(1,2 km/30 km/7 km). Ich entschied mich<br />
für die längere Distanz. Da es ja darum<br />
geht, auf den unerbittlichen Hängen<br />
um Alpe d’Huez seine Kondition auf die<br />
Probe zu stellen, erschien mir die kleinere<br />
Herausforderung als wenig konsequent.<br />
Nach meiner Ankunft bin ich mit einem<br />
gemieteten Fiat 500 auf die Bergspitze<br />
hochgefahren. Dabei konnte ich mir ein<br />
Bild von den 21 Haarnadelkurven machen.<br />
Warren von MF<br />
bereitet sich auf<br />
den 1.850 Meter<br />
hohen Anstieg nach<br />
Alpe d’Huez vor.<br />
Radfahrer<br />
bevorzugen die<br />
Alpe d’Huez wegen<br />
der Herausforderung<br />
– aber auch<br />
wegen der<br />
Aussicht.<br />
84/JULI 2012/mensfitness.de
Report Outdoor<br />
Triathlon von Alpe d’Huez<br />
Ort Bourg d’Oisans,<br />
Frankreich<br />
Lange Strecke 2,2 km<br />
Schwimmen, 115 km<br />
Radfahren, 22 km Laufen<br />
Kurze Strecke 1,2 km<br />
Schwimmen, 30 km<br />
Radfahren, 7 km Laufen<br />
Alternativangebot<br />
Duathlon und Kinder-<br />
Triathlon<br />
Nächstes Rennen 22.–26.<br />
Juli 2012<br />
Weitere Informationen<br />
alpetriathlon.com/2012<br />
1,900<br />
1,500<br />
metres<br />
1,000<br />
700<br />
300<br />
Tourprofil<br />
Das Profil der Radetappe nach Alpe d’Huez<br />
40 km Col de l’Alpe du<br />
Grand-Serre (1.375 m)<br />
Start<br />
Vaujany (770 m)<br />
86 km Col<br />
d’Ornon (1.371 m)<br />
115 km Alpe<br />
d’Huez (1.850 m)<br />
0 20 40 KM 60 80 100 120<br />
mensfitness.de/JULI 2012/85
Jetzt bin ich hoch motiviert und kann gar<br />
nicht früh genug an die Startlinie kommen.<br />
Ich überprüfe noch einmal die Schaltung,<br />
mache das Rad startklar und verschlinge<br />
ein üppiges Abendessen. Danach falle ich<br />
ins Bett und träume von Ruhm und Ehre.<br />
Vorlauf und Start<br />
Als wäre das Rennen an sich noch nicht<br />
anstrengend genug, müssen die Teilnehmer<br />
auch noch mit dem Rad zum Start unten im<br />
Tal fahren. Ganz recht: Bevor er<br />
2,2 Kilometern schwimmt, 115 Kilometer lang<br />
über drei riesige Gipfel hinwegradelt und<br />
dann einen kleinen Halbmarathon hinlegt,<br />
soll der Sportler auch noch gut 20 Kilometer<br />
bis zur Startlinie treten.<br />
Glücklicherweise geht es bei einem Großteil<br />
der Anfahrt bergab. Die schmutzig grauen<br />
Wolken, die frostigen<br />
Temperaturen und<br />
der bevorstehende<br />
schwere Regen<br />
verheißen allerdings<br />
nichts Gutes. Ein paar<br />
Unglücksraben<br />
verpassen zudem<br />
noch die ziemlich<br />
schlecht<br />
ausgeschilderte<br />
Abzweigung und<br />
müssen wieder nach<br />
oben strampeln – und<br />
das, noch bevor das<br />
Rennen überhaupt<br />
angefangen hat. Ich habe ein glücklicheres<br />
Händchen und erkenne die<br />
postkartengroßen Markierungen rechtzeitig.<br />
Ein weiterer Vorteil meinerseits den anderen<br />
Fahrer gegenüber ist das reflektierende<br />
Radlertrikot, das ich in einem Laden im Dorf<br />
gekauft habe und über meinem Trisuit trage<br />
– für den Fall, dass das Wetter umschlägt<br />
(wonach es gerade aussieht). Ich stopfe das<br />
Trikot zusammen mit meiner Radlerjacke in<br />
die Tasche. Damit bin ich für den späteren<br />
Wechsel aufs Rad gerüstet und bereit, ins<br />
Wasser zu gehen.<br />
Taubheitsgefühl<br />
Das verlockend türkise Wasser des<br />
herrlichen Lac du Verney verliert seinen<br />
Reiz, als ich hineinspringe. Mir wird klar,<br />
dass 15,2 Grad C verdammt kalt sind.<br />
Die ersten zehn Minuten habe ich das<br />
Gefühl, mir friert das Gehirn ein. Dann<br />
weicht der Schmerz einem Taubheitsgefühl<br />
in den Armen von den Ellbogen abwärts.<br />
Meine Schwimmkünste liegen nicht viel<br />
über der Leistung eines Fünfjährigen, der<br />
sich sein erstes Seepferdchen-Abzeichen<br />
„Als ich aus dem See<br />
herauswatschle, stelle ich<br />
erleichtert fest, dass meine<br />
Beine noch funktionsfähig<br />
sind. Dasselbe kann<br />
ich von meinen<br />
steifgefrorenen Armen<br />
und Händen allerdings<br />
nicht behaupten.“<br />
holt. Deshalb entgehe ich zumindest dem<br />
Getümmel an der Front. Außerdem sind die<br />
in Nebel gehüllten Berge bei jedem<br />
Luftholen ein besonderer Augenschmaus.<br />
Als ich aus dem See herauswatschle, stelle<br />
ich erleichtert fest, dass meine Beine noch<br />
funktionsfähig sind. Dasselbe kann ich von<br />
meinen immer noch tauben Armen und<br />
steifgefrorenen Händen allerdings nicht<br />
behaupten. Zum Umstieg aufs Fahrrad<br />
brauche ich eine halbe Ewigkeit, weil ich<br />
die Reißverschlüsse und Schnallen nicht<br />
richtig zu packen kriege. Außerdem fallen<br />
mir meine Energieriegel mehrmals auf den<br />
Boden. Am Ende sitze ich aber doch im<br />
Sattel. Zuerst radle ich fast falschherum aus<br />
der Wechselzone heraus (die Beschilderung<br />
ist auf jeden Fall verbesserungswürdig).<br />
Doch ich bin endlich auf der Radetappe<br />
– dafür bin ich ja<br />
schließlich auch<br />
gekommen.<br />
Die ersten<br />
25 Kilometer führen<br />
über flache Wege<br />
oder bergab. Die<br />
Radfahren haben<br />
dabei die<br />
Möglichkeit, sich<br />
nach dem eisigen<br />
Schwimmen<br />
aufzuwärmen,<br />
wenngleich das<br />
Wetter etwas<br />
dagegen zu haben<br />
scheint. Der Regen, der den<br />
ganzen Morgen lang schon in<br />
der Luft lag, prasselt auf uns<br />
herab. Wie wir später<br />
feststellen, begleitet er uns<br />
bis ins Ziel. Wo zum Teufel<br />
ist das von Bildern bekannte<br />
gleißende Sonnenlicht, das<br />
sich an verschneiten<br />
Alpengipfeln bricht?<br />
Wechselbad<br />
Der erste Anstieg über die<br />
gewundenen<br />
Serpentinen durch die<br />
Wälder des 1.375 Meter<br />
hohen Bergpasses nach<br />
Alpe du Grand-Serre ist<br />
eine gute Gelegenheit,<br />
sich in Tritt zu komme.<br />
Auf der anderen Seite<br />
wird es aber wieder<br />
frostig. Ich kauere<br />
mich gut zusammen,<br />
um den eisigen<br />
Windstößen so<br />
Die Teilnehmer vor<br />
dem Sprung in den<br />
eisigen Lac de<br />
Verney.<br />
Training für den Alpen-Triathlon<br />
Der Triathlontrainer Pat Leahy mit Expertentipps fürs Bergrennenennen<br />
Ausdauer<br />
Konzentrieren Sie sich<br />
zu Beginn des Radtrainings auf<br />
lange Strecken mit sanften<br />
Anstiegen. So gewinnen Sie erst<br />
einmal Ausdauer, während das<br />
aerobe <strong>Fitness</strong>niveau steigt und<br />
überschüssiges Körperfett verbrannt<br />
wird, das am Berg nur stören würde.<br />
Hügeltraining<br />
Mit fortschreitendem Training können<br />
Sie die Entfernung erhöhen und einen<br />
größeren Gang wählen. Jetzt wird es<br />
Zeit für längere und steilere Hügel,<br />
wo Sie abwechselnd im Sattel bleiben<br />
und aufstehen. Intervalle mit niedriger<br />
Trittfrequenz (50–70 U/min) auf dem<br />
Heimtrainer oder an einem kurzen<br />
Hügel helfen beim Aufbau der Beinkraft.<br />
Hügelläufe<br />
Die Laufstrecke in Alpe d’Huez ist<br />
nahezu flach. Führt die Strecke bei<br />
Ihrem Rennen über Hügel? Dann<br />
ist es sinnvoll, gleichmäßige Läufe<br />
an moderaten Hügeln ins Training<br />
zu integrieren und die Steigung<br />
mit der Zeit zu erhöhen. Bergauf<br />
empfehle ich Ihnen, kleine Schritte<br />
zu machen. Bergab können Sie es<br />
einfach „laufen lassen“. So kommen<br />
Sie effektiver und schneller voran.<br />
Höhentraining<br />
Die ideale Vorbereitung ist das Training<br />
vor Ort. So akklimatisiert sich der<br />
Körper in der Vorbereitung. Wenn dies<br />
nicht möglich ist, sind hoch gelegene<br />
Trainingslager mit fachmännischer<br />
Betreuung eine gute Alternative.<br />
86/JULI 2012/mensfitness.de
Report Outdoor<br />
Nach der Fahrt auf<br />
den 1.850 Meter<br />
hohen Berg folgt<br />
ein 22 Kilometer<br />
langer Geländelauf.<br />
wenig Angriffsfläche wie möglich zu<br />
bieten.<br />
Dabei lasse ich den Körper hinter dem<br />
Sattel absinken, sodass der Brustkorb<br />
praktisch auf dem Oberrohr aufliegt. So<br />
sinkt einerseits der Windwiderstand.<br />
Andererseits ist diese Position auch von<br />
der Temperatur her wesentlich<br />
angenehmer. Ohne Einsatz meiner Beine<br />
zische ich an einigen weniger tief<br />
sitzenden Fahrern vorbei, die in die Pedale<br />
treten und trotzdem langsamer<br />
vorankommen. So überlasse ich die harte<br />
Arbeit der Schwerkraft und spare Energie<br />
für die zwei nächsten Berge.<br />
Brioches mit Marmelade<br />
Der 1.371 Meter hohe Col d’Ornon erweist<br />
sich als relativ zahm. Die Steigung ist<br />
durchweg harmloser als am Pass von<br />
Grand-Serre. Ich halte an und verschlinge<br />
an den Versorgungsstationen mehrere<br />
herrlich erfrischende Brioches mit<br />
Marmeladenfüllung. Danach wartet eine<br />
weitere garstige Abfahrt bis zum Fuß der<br />
steilen Bergetappe nach Alpe d’Huez.<br />
Wer als Radfahrer diesem<br />
schwindelerregend hohen Berg<br />
gegenübersteht, fühlt sich mehr als<br />
mickrig. Hier hilft nur eins: lostreten und<br />
die Fahrt genießen. Schon wenige<br />
Sekunden nach der Einfahrt in den Anstieg<br />
schalte ich herunter in den ersten Gang.<br />
Und den behalte ich auch die nächsten gut<br />
60 Minuten bei. Indem ich nicht gleich<br />
mein ganzes Pulver verschieße, habe ich<br />
noch etwas Reserve im Tank, wenn sich<br />
die Gelegenheit dazu ergibt. Und dann<br />
kann ich angreifen. Auch, wenn dieser<br />
„Angriff“ für den Außenstehenden eher<br />
nach Überlebenskampf aussieht: Ich habe<br />
„Die Strecke ist in Nebel<br />
gehüllt. Und der Regen macht<br />
keine Anstalten, irgendwann<br />
einmal nachzulassen. Ich bin<br />
im Handumdrehen patschnass<br />
und beginne, zu frieren.“<br />
dabei ein tolles Gefühl. Als ich die<br />
Wechselzone in 1.850 Metern Höhe<br />
erreiche, bin ich ziemlich zufrieden mit mir.<br />
Durchhänger<br />
Das Gefühl hält aber nicht lange nach. Die<br />
22 Kilometer lange Laufstrecke durchs<br />
Gelände ist in Nebel gehüllt. Und der<br />
Regen macht keine Anstalten, irgendwann<br />
einmal nachzulassen. Ich bin im<br />
Handumdrehen patschnass und beginne,<br />
zu frieren. Diese Notlage ist zumindest<br />
Anlass, in Bewegung zu bleiben. Würde ich<br />
anhalten, wäre ich ziemlich schnell<br />
unterkühlt. Ein weiterer Motivationsschub<br />
sind die gut bestückten Hilfsstationen.<br />
Diese tragen mich durch eine Phase des<br />
Rennens, die weit weniger anspornt als das<br />
Schwimmen oder Radfahren. Wenngleich<br />
die Verpflegung auch nicht ganz schuldlos<br />
daran ist, dass mir beim Überqueren der<br />
Ziellinie nach 10 Stunden, 17 Minuten und<br />
40 Sekunden ziemlich übel ist. Wie ich<br />
herausgefunden habe, kann ein Mann<br />
nicht unbegrenzt Brioches mit Marmelade<br />
essen.<br />
Trotz der Übelkeit, des Wetters, der<br />
gefrorenen Gliedmaße und der riesigen<br />
Erschöpfung schleppe ich mich aber mit<br />
einem breiten Grinsen auf den Lippen<br />
Erschöpft und<br />
doch<br />
hochzufrieden<br />
überquert<br />
Warren die<br />
Ziellinie.<br />
zurück ins Hotel, um mir eine große Pizza<br />
zu gönnen. Ich habe das große Monstrum<br />
der Tour de France bezwungen und an<br />
einem der schönsten und legendärsten<br />
Triathlonrennen der Welt teilgenommen.<br />
Ich fühle mich einfach fantastisch.<br />
Ich bedanke mich bei: Bontrager für die<br />
schnellen Räder und die<br />
überlebenswichtige Sport Packable-<br />
Windjacke; Polar für den<br />
Herzfrequenzmesser RCX5, der mir<br />
geholfen hat, meine Reserven einzuteilen<br />
und bei CycleFit für die<br />
Fahrrad-Transportbox.<br />
mensfitness.de/JULI 2012/87
EatFitAuftanken<br />
Flüssiger Sonnenschutz<br />
Ob es morgens zum wichtigen Meeting<br />
oder ins <strong>Fitness</strong>center geht: Der<br />
Koffeinkick liefert die nötige Stimulation<br />
fürs Nervensystem. Neuesten<br />
Erkenntnissen im Wissenschaftsjournal<br />
„Proceedings Of The National Academy<br />
Of Sciences“ zufolge wirkt Kaffee<br />
zusätzlich auch noch krebshemmend.<br />
Bei den zugehörigen Untersuchungen<br />
hat sich herausgestellt, dass Kaffee vor<br />
strahlenbedingten Hautschäden schützt.<br />
Trinken Sie also eine Tasse, bevor Sie<br />
aus dem Haus gehen. Ein Ersatz für<br />
die Sonnencreme ist das koffeinhaltige<br />
Heißgetränk allerdings nicht. Die<br />
Creme ist immer noch die weitaus<br />
effektivste Art, sich vor schädlicher<br />
Sonnenstrahlung zu schützen.<br />
Inhalt<br />
90 Perfekte Ernährung<br />
Tagesplan mit leckeren, ausgewogenen<br />
Mahlzeiten zum Abspecken<br />
91 Schnelle Tipps<br />
Gesunde Ernährung mit Nüssen,<br />
Fleisch und Gemüse<br />
92 EF Wissen<br />
Drei süße Möglichkeiten, Basisnährstoffe<br />
fürs Muskelwachstum zuzuführen<br />
94 Ergänzungsmittel für<br />
den Sport<br />
Workout-Shakes zur Vorbereitung und<br />
Regeneration, die es in sich haben<br />
Die Studie<br />
untersuchte 90.000<br />
Testpersonen. Mit jeder<br />
zusätzlichen Tasse<br />
Kaffee sank das Risiko<br />
für nicht durch<br />
Melanome verursachte<br />
Hautkrebsarten um<br />
fünf Prozent.<br />
88/JULI 2012/mensfitness.de
EatFit Perfekte Ernährung<br />
Magere Mahlzeiten<br />
Mit dem richtigen Speiseplan den<br />
Appetit zügeln und abspecken<br />
Fett-weg<br />
Spezial<br />
Lebensmittel mit viel Eiweiß oder Ballaststoffen wirken<br />
sehr sättigend. Das kann viel ausmachen, wenn die<br />
Pfunde purzeln sollen. Wer sich entsprechend ernährt,<br />
vermeidet eine übermäßige Nährstoffzufuhr zu den<br />
Mahlzeiten und nascht zwischendurch weniger. So wird<br />
es viel leichter, auf kurze Frist die Gewichtsziele zu<br />
erreichen und langfristig die gesunden Gewohnheiten<br />
beizubehalten. Alle Mahlzeiten in diesem Plan sind sehr<br />
nahrhaft. Auch das abgebildete karibische Gericht.<br />
Tageszufuhr<br />
gesamt<br />
1.635 Kalorien<br />
184 g<br />
Kohlenhydrate<br />
142 g Eiweiß<br />
38 g Fett<br />
Huhn<br />
enthält viel<br />
sättigendes Eiweiß,<br />
das gut fürs<br />
Muskelwachstum<br />
ist.<br />
Jalapeños<br />
fördern den<br />
Stoffwechsel und<br />
erleichtern dadurch<br />
das Abnehmen.<br />
Abendessen<br />
Jamaikanisches Huhn<br />
Zutaten<br />
2 x 100 g Hühnerbrust ½ kleine Zwiebel (gehackt) 1 kleine Jalapeño (entkernt und<br />
gewürfelt) ½ TL Nelkenpfeffer ½ TL getrockneter Thymian ½ TL Cayennepfeffer<br />
½ TL schwarzer Pfeffer ½ TL Salbei ½ TL Muskatnuss ½ TL Zimt 1 Knoblauchzehe<br />
(gepresst) ½ EL Weißweinessig 85 g brauner Reis<br />
Brauner Reis<br />
enthält viele<br />
sättigende<br />
Ballaststoffe,<br />
welche die<br />
Verdauung<br />
unterstützen.<br />
Frühstück<br />
150 g griechischer<br />
Joghurt mit 100 g<br />
Blaubeeren Eine<br />
Mischung, die viel<br />
Eiweiß und<br />
Antioxidantien<br />
enthält.<br />
Mittagessen<br />
Vollkorn-Fladenbrot mit<br />
Thunfisch, Kopfsalat<br />
und Tomaten Diese<br />
Kombination versorgt<br />
den Körper mit<br />
Ballaststoffen, Eiweiß<br />
und Vitamin C.<br />
Zubereitung<br />
Nelkenpfeffer, Thymian,<br />
Cayennepfeffer, schwarzen Pfeffer,<br />
Salbei, Muskatnuss, Zimt und<br />
Knoblauch miteinander vermischen.<br />
Den Essig sowie die Jalapeño- und<br />
Zwiebelstücke hineinrühren.<br />
Die Hühnerbrust eine Stunde<br />
lang in der Mischung einlegen.<br />
Das Fleisch auf jeder Seite<br />
zehn Minuten lang braten und<br />
dabei mit der Marinade<br />
bestreichen. Wenn beim<br />
Einschneiden klarer Saft aus<br />
dem Fleisch heraustritt, ist<br />
es fertig. Zusammen mit dem<br />
braunen Reis servieren.<br />
Zwischenmahlzeiten<br />
Karottenstreifen mit<br />
fettarmem Hummus und<br />
Banane Dieser Snack<br />
enthält viele lösliche<br />
Ballaststoffe sowie<br />
Vitamin B6.<br />
For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />
90/JULI 2012/mensfitness.de
Wege, das Gemüse<br />
5zu knacken<br />
Wir entschlüsseln für Sie die Geheimnisse der<br />
Gemüsezubereitung, damit Sie an Ihre<br />
Vitamine herankommen.<br />
1<br />
Kochdauer und<br />
Temperatur<br />
sollten so gering<br />
wie möglich gewählt<br />
werden. Am besten<br />
ist es, das Gemüse<br />
nach Möglichkeit roh<br />
zu essen. Die Hitze<br />
schwächt die Vitamine.<br />
Schnelle Tipps EatFit<br />
3<br />
Die Produkte<br />
sollten so frisch<br />
wie möglich<br />
sein. Auch Tiefkühlkost,<br />
die nach der Ernte<br />
meistens innerhalb kurzer<br />
Zeit schockgefroren<br />
wird, ist geeignet.<br />
So bleiben wichtige<br />
Vitamine erhalten.<br />
4<br />
Keine Angst vor der<br />
Mikrowelle. Entgegen<br />
der landläufigen<br />
Meinung zerstört sie nicht<br />
sämtliche Nährstoffe.<br />
Sie erhitzt lediglich die<br />
Wassermoleküle im Inneren.<br />
Auf die Art ist es möglich,<br />
das Gemüse mit minimaler<br />
Hitzebelastung zu kochen.<br />
2<br />
Auch Licht kann<br />
den Nährstoffen im<br />
Gemüse schaden. Die<br />
Lebensmittel sollten daher<br />
im Idealfall im Kühlschrank<br />
oder im geschlossenen Regal<br />
gelagert werden. Sauerstoff ist<br />
ebenso ungünstig. Geben Sie<br />
geschältes oder geschnittenes<br />
Gemüse daher immer in einen<br />
abgeschlossenen Behälter.<br />
5<br />
Beim Kochen oder<br />
Dünsten von Gemüse<br />
gehen die gesunden<br />
Bestandteile in die Flüssigkeit<br />
über. Den vollen Nährwert<br />
bekommen Sie daher nur,<br />
wenn Sie die Flüssigkeit<br />
mit verzehren. Beim Braten<br />
ergibt beispielsweise das<br />
Wasser aus dem gekochten<br />
Gemüse zusammen mit den<br />
Gewürzen eine leckere Soße.<br />
F<br />
A<br />
Ernährung F&A<br />
Marisa Peer ist Ernährungsexpertin und Autorin mit<br />
25 Jahren Erfahrung in der <strong>Fitness</strong>industrie.<br />
Ich habe einmal gehört, weißes Fleisch sei gesünder<br />
als rotes. Stimmt das?<br />
Weißes Fleisch ist magerer. Es enthält weniger Kalorien und gesättigte<br />
Fettsäuren. Obwohl das gesünder klingen mag, gehen die Fachleute davon<br />
aus, dass keine der beiden Fleischsorten so ungesund ist wie ursprünglich<br />
gedacht. Rotes Fleisch hat zudem noch andere<br />
Vorzüge, wie etwa seine hohe<br />
Eisenkonzentration, die der Müdigkeit<br />
vorbeugt. Darüber hinaus ist es<br />
eine Quelle für immunisierendes<br />
Zink sowie die Alpha-Liponsäure,<br />
ein effektives Antioxidationsmittel.<br />
Das vor Creatin und vollwertigem<br />
Eiweiß nur so strotzende rote<br />
Fleisch stellt eines der besten<br />
Lebensmittel zum Muskelaufbau dar.<br />
Basisausrüstung für den Vorratsschrank<br />
Paranüsse<br />
Jeder Sportler sollte<br />
einige Beutel Nüsse im<br />
Vorratsschrank haben.<br />
Eine der besten ihrer<br />
Art ist die Paranuss. Sie<br />
enthält viel Eiweiß zum<br />
Muskelaufbau sowie<br />
einfach ungesättigte<br />
Fettsäuren wie etwa die<br />
Ölsäure. Diese hilft, den Anteil des ungesunden LDL-<br />
Cholesterins im Blut zu senken und die Konzentration<br />
des gesunden HDL-Cholesterins zu erhöhen. Das<br />
herausragende Merkmal dieser Nuss ist allerdings<br />
ihr außergewöhnlich hoher Selengehalt. Die Substanz<br />
treibt unter anderem den Testosteronspiegel nach<br />
oben. Sie schützt zudem vor Herzkrankheiten, stärkt<br />
das Immunsystem und senkt das Krebsrisiko.<br />
Schneller Tipp<br />
Wenn Sie geschälte Paranüsse an einem kühlen,<br />
trockenen Ort lagern, halten sie länger.<br />
mensfitness.de/JULI 2012/91
EatFit Wissen<br />
Süßes Eiweiß<br />
Das Muskelpulver muss nicht immer in den Shake wandern. Diese leckeren Snacks<br />
versüßen Ihnen die Proteinzufuhr.<br />
Schoko-Orangen-Mousse<br />
Zutaten<br />
175 g Schokolade (mit 80 % Kakao), 350 g weicher Tofu, 1 Löffel Schoko-<br />
Eiweißpulver, Saft und geriebene Schale von 2 Orangen, Orangenschale und<br />
Schokolade (gerieben) zum Servieren<br />
Zubereitung<br />
Die Schokolade in eine Schüssel geben und diese in einen Topf mit<br />
Wasser stellen. Das Wasser zum Köcheln bringen und die Schokolade unter<br />
gelegentlichem Umrühren zergehen lassen. Das Ganze leicht abkühlen lassen.<br />
Den Tofu, das Eiweißpulver sowie die geriebene Schale und den<br />
Orangensaft einrühren, bis die Creme nicht mehr klumpt.<br />
Auf vier Teller verteilen und zum Verfestigen in den Kühlschrank geben.<br />
Mit etwas geriebener Orangenschale und Schokolade dekorieren.<br />
Was bringt mir das Dessert?<br />
„Die Flavanole in der Schokolade bewahren den Körper laut Wissenschaft<br />
nach intensiver Belastung vor Zell- und Gewebeschäden“, so der CrossFit-<br />
Ernährungsexperte Chris Chapman. „Die Sojabohnen im Tofu enthalten<br />
Phytoöstrogene. Diese schützen den Körper Untersuchungen zufolge vor<br />
bestimmten Krebsarten.“<br />
Pro Portion<br />
294 Kalorien<br />
32,5 g Kohlenhydrate<br />
26,2 g Eiweiß<br />
6 g Fett<br />
92/JULI 2012/mensfitness.de
Wissen EatFit<br />
Eiweißbällchen<br />
Zutaten<br />
180 g Erdnussbutter 90 g Agavenhonig 1<br />
Löffel Vanille-Eiweißpulver 45 g Haferflocken<br />
Ergibt 10–12 Bällchen<br />
Pro Bällchen<br />
133 Kalorien<br />
12 g Kohlenhydrate<br />
5 g Eiweiß<br />
8 g Fett<br />
Zubereitung<br />
Alle Zutaten zusammen in eine<br />
Schüssel geben, mischen und zu<br />
walnussgroßen Bällchen formen.<br />
Diese zum Aushärten zwei Stunden<br />
lang in den Kühlschrank geben.<br />
Was bringt mir das Dessert?<br />
„Erdnussbutter ist eine gute Quelle einfach<br />
ungesättigter Fette. Man geht davon aus, dass<br />
diese das Herz-Kreislauf-System stärken“,<br />
meint Chapman. „Außerdem finden sich darin<br />
viele Proteine und Ballaststoffe. Hafer ist ein<br />
guter Lieferant für Beta-Glucan. Der lösliche<br />
Ballaststoff kann im Zusammenspiel mit<br />
den Darmbakterien den Cholesterinspiegel<br />
senken. Der Agavenhonig sorgt für die<br />
nötige Süße. Da sein glykämischer Index<br />
vergleichsweise niedrig ist, bewirkt<br />
er keine so großen Fetteinlagerungen<br />
wie andere süße Lebensmittel, die<br />
beispielsweise Sukrose enthalten.“<br />
Pro Portion<br />
308 Kalorien<br />
35 g Kohlenhydrate<br />
8 g Eiweiß<br />
16 g Fett<br />
Aprikosen-Mandeln-Ecken<br />
Zutaten<br />
170 g Mandelbutter 75 g Butter 100 g Honig 100 g<br />
Trockenaprikosen (gehackt) 25 g Körnermischung 1 TL<br />
Zimt ½ TL Backpulver 1 Löffel Vanille-Eiweißpulver 100<br />
g Vollkornmehl mit Backpulverzusatz 150 g Haferflocken<br />
für 8 Ecken<br />
Zubereitung<br />
Butter, Mandelbutter und Honig in<br />
einem großen Topf zergehen lassen.<br />
Eiweißpulver, Aprikosen, Körner, Zimt,<br />
Backpulver, Mehl und Haferflocken dazugeben.<br />
Die Mischung in ein gefettetes oder<br />
beschichtetes Backblech drücken.<br />
Bei 180 Grad C 20 Minuten lang backen,<br />
bis die Kanten knusprig sind. In der Mitte<br />
sollte der Teig aber noch weich sein.<br />
Das Blech vollständig abkühlen lassen, den Inhalt<br />
in acht Quadrate teilen und in die Kühlung geben.<br />
Was bringt mir das Dessert?<br />
„Mandelbutter enthält viele einfach ungesättigte Fette,<br />
Vitamin E und Mangan“, erklärt Chapman. „Die Körner<br />
weisen hohe Konzentrationen essenzieller Mineralstoffe<br />
auf. Hierzu zählen etwa Zink und Kupfer. Diese spielen<br />
eine entscheidende Rolle für den Energiehaushalt.“<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 93
SPEZIALSHAKES<br />
Diese Mixgetränke geben dem Körper<br />
dank der enthaltenen Ergänzungsmittel<br />
alles, was er vor dem Workout,<br />
währenddessen und danach braucht.<br />
Vor dem Workout<br />
Nick Mitchell ist Leiter der Ultimate<br />
Performance-<strong>Fitness</strong>center. Sein<br />
neuestes Studio in London ist<br />
europaweit das größte seiner Art, in<br />
dem ausschließlich Personal Trainer<br />
arbeiten.<br />
Zutaten<br />
Koffein 5-10 mg pro kg Körpergewicht<br />
L-Tyrosin 5–10 mg pro kg Körpergewicht<br />
L-Phenylalanin 1 mg pro kg Körpergewicht<br />
Chocamine 50–500 mg<br />
Acetyl-L-Carnitin 1–2,5 g<br />
Glycin Propionyl-L-Carnitin (GPLC) 3 g<br />
„Der Ergänzungsmittel-<br />
Shake vor dem Sport<br />
bringt Gehirn und<br />
Körper auf Hochtouren“,<br />
so der Personal Trainer<br />
Nick Mitchell von<br />
Ultimate Performance.<br />
„Damit sollten Sie<br />
länger, konzentrierter<br />
und effektiver<br />
trainieren können als<br />
sonst.“<br />
> Koffein ist ein Stimulationsmittel, das die Nebennieren zur<br />
Produktion von Kortisol anregt. Das Hormon braucht der Körper,<br />
um Fett ab- und Muskeln aufzubauen.<br />
> L-Tyrosin und L-Phenylalanin steigern den Wirkungsgrad des<br />
Koffeins und bauen dem üblichen Einbruch nach der Koffeinzufuhr<br />
vor. L-Tyrosin steigert wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge<br />
auch die Aufmerksamkeit und erhöht dadurch den Fokus im<br />
Training.<br />
> Chocamine ist der Markenname eines Kakaoextraktes. Das<br />
Stimulans beinhaltet Theophyllin und Theobromin. Beide Wirkstoffe<br />
steigern zusammen das Energieniveau. Theophyllin soll außerdem<br />
entzündungshemmend wirken.<br />
> Acetyl-L-Carnitin fördert die Ausschüttung des<br />
Neurotransmitters Acetylcholin. Letzterer steuert beim Training die<br />
Konzentration und das Aktivitätsniveau. Die Verbindung L-Carnitin<br />
besteht aus den essenziellen Aminosäuren Lysin und<br />
Methionin.<br />
Zudem fördert sie im<br />
Körper die Umwandlung<br />
von eingelagertem Fett zu<br />
Energie.<br />
> GPLC erweitert<br />
die Blutgefäße und<br />
verbessert so den<br />
Blutfluss. Dies ist der<br />
Nährstoffaufnahme<br />
und dem gesamten<br />
Trainingseffekt zuträglich.<br />
Einnahme<br />
„Ich würde sagen, das beste<br />
Timing sind 30 Minuten vor dem<br />
Training. So lange brauchen<br />
nämlich die Inhaltsstoffe<br />
durchschnittlich, bevor sie in<br />
den Blutkreislauf gelangen“,<br />
erläutert Mitchell. „Das Beste ist<br />
aber immer, ein wenig<br />
herumzuexperimentieren. So<br />
finden Sie heraus, was Ihnen<br />
persönlich am meisten<br />
hilft.“<br />
Wenn die Zeit knapp ist oder Zutaten fehlen<br />
Dies sind die wesentlichen Bestandteile:<br />
Koffein<br />
Chocamine<br />
Tyrosin<br />
106/NOVEMBER 2010/mensfitness.co.uk
Ergänzungsmittel für den Sport EatFit<br />
Während des Workouts<br />
Aaron Deere ist nach Charles<br />
Poliquin zertifizierter Trainer (Level<br />
3) mit einer BioSignature 1-Lizenz<br />
fürs Kraft- und Konditionstraining. Er<br />
arbeitet im KX Gym London.<br />
Zutaten<br />
Kohlenhydrate mit hohem GI<br />
Insgesamt 20–25 g, bestehend<br />
aus:<br />
Glukose 7–8 g<br />
Sukrose 7–8 g<br />
Maltodextrin 7–8 g<br />
Molkenprotein 5–6 g<br />
Vitamin C 30–120 mg<br />
„Der Drink während des Trainings<br />
sollte für Flüssigkeitsausgleich<br />
sorgen“, meint Aaron Deere von KX<br />
Gym London. „Er sollte Ihnen auch die<br />
nötige Energie und das erforderliche<br />
Eiweiß für die Muskeln geben. Mit<br />
der richtigen Flüssigkeitszufuhr<br />
steigt die Leistung. Gleichzeitig<br />
beugt dies Muskelkrämpfen vor,<br />
während die Trainingsintensität<br />
leichter aufrechtzuerhalten ist. Eine<br />
Kombination aus Kohlenhydraten und<br />
Wasser ist Pflicht, um beanspruchte<br />
Muskeln mit Energie zu versorgen und<br />
die Flüssigkeitsreserven aufzufüllen.“<br />
Vitamin E 20–60 IU<br />
Natrium 100–250 mg<br />
Kalium 60–120 mg<br />
Magnesium 60–120 mg<br />
BCAA 6–10 g<br />
Wasser 150–225 ml pro 15<br />
Trainingsminuten<br />
> Kohlenhydrate mit einem hohen glykämischen Index tragen zur<br />
Stabilisierung des Energieniveaus und der Trainingsintensität bei. Sie verhindern<br />
auch, dass der Körper Eiweiß als Energiequelle verbraucht.<br />
> Molkenprotein erhöht die Verfügbarkeit der Aminosäuren zur Stimulation<br />
der Muskeleiweißsynthese. Die Zufuhr zusätzlicher Proteine während der Einheit<br />
hilft auch, dem Abbau von Muskeleiweiß vorzubauen. Daneben beschleunigt das<br />
Eiweiß die Regeneration nach dem Training.<br />
> Vitamin C und E sind Antioxidantien, die zur Regeneration beitragen und<br />
Muskelschäden vorbauen, die durch freie Radikale verursacht werden.<br />
> Natrium ist zur Übertragung von Nervenimpulsen und zur reibungslosen<br />
Muskelfunktion notwendig. Selbst ein geringer Natriummangel als Folge des<br />
Schwitzens kann sich negativ auf die Leistung auswirken.<br />
> Kalium hilft, den Wasserhaushalt des Körpers aufrechtzuerhalten. Der Verlust<br />
von Kalium über den Schweiß kann zu Muskelkrämpfen oder Unregelmäßigkeiten<br />
im Herz-Kreislauf-System führen.<br />
> Magnesium spielt bei über 300 chemischen Abläufen im Körper eine zentrale<br />
Rolle. Durchs Schwitzen werden die Magnesiumreserven angegriffen. Dadurch<br />
verschlechtert sich die Leistungsfähigkeit des Körpers.<br />
> Verzweigtkettige Aminosäuren (BCAAs) helfen, die Eiweißsynthese<br />
anzukurbeln und beugen dem Gewebeabbau vor.<br />
> Wasser ist für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt unverzichtbar.<br />
Schweißbedingter Wasserverlust kann bereits in der Größenordnung von<br />
1,5 Prozent des Körpergewichts zu merklichen Verlusten der Muskelkraft führen.<br />
Außerdem gelangt in diesem Fall weniger mit Sauerstoff gesättigtes Blut zu den<br />
Muskeln.<br />
Nach dem Workout<br />
Laurent Bannock ist<br />
Sportwissenschaftler und auf den<br />
Leistungssport spezialisierter<br />
Ernährungsberater für den Rugby<br />
Union-Verein London Irish RFC.<br />
Zutaten<br />
Kohlenhydrate 5 Insgesamt 50 g, bestehend aus:<br />
Dextrose 25 g<br />
Gerstenstärke 25 g<br />
Molkenprotein-Isolat 25 g<br />
Creatin-Monohydrat 5 g<br />
BCAAs 2–5 g<br />
L-Glutamin 5–8 g<br />
> Kohlenhydrate stimulieren die Hormonreaktion<br />
auf Insulin, welches die Aufnahme der Molke durch die Muskeln<br />
fördert. Sie tragen zudem zur Auffüllung der Glykogenreserven bei,<br />
die beim Sport angegriffen werden. Dextrose ist eine sofort wirksame<br />
Kohlenhydratverbindung mit einem hohen glykämischen<br />
Index. Die Gerstenstärke ist hingegen langsamer verdaulich<br />
und hält über längere Zeit nach.<br />
> Molkenprotein hilft, Muskelschäden und den Muskelkater einzudämmen.<br />
Außerdem unterstützt es im Muskel die Ausbildung von Volumen, Kraft und<br />
Dynamik.<br />
> Creatin sorgt für Muskelvolumen, indem es Wasser in die Muskelzellen zieht.<br />
Daneben füllt es die Reserven der Muskeln auf, die während des Trainings<br />
angegriffen wurden.<br />
> Die BCAAs stellen zusätzliche Aminosäuren bereit. Diese unterstützen die<br />
regenerierende Wirkung des Molkenproteins. Beschädigte Muskeln können<br />
dadurch besser heilen, während das Wachstum<br />
schneller vorangeht.<br />
> L-Glutamin ist eine Aminosäure zur<br />
Regeneration. Sie stärkt beschädigtes<br />
Muskelgewebe und das Immunsystem.<br />
> Wasser erleichtert die<br />
Aufnahme der im Drink enthaltenen<br />
Nährstoffe und unterstützt die Verdauung<br />
des Shakes.<br />
„Ein Regenerationsdrink nach dem<br />
Workout mit Ergänzungsmitteln<br />
ist eine der wichtigsten<br />
Ernährungsstrategien für den<br />
Sportler“, so Laurent Bannock von<br />
Guru Performance, ein Fachmann<br />
für Sporternährung. „Mit den<br />
richtigen Ergänzungsmitteln<br />
erreichen Sie die gewünschten<br />
Ziele hinsichtlich schlanker<br />
Muskelmasse, Kraft und<br />
verringerter Muskelschmerzen<br />
nach dem Training. Sie tanken<br />
dadurch auf, regenerieren und<br />
bauen Muskelschäden vor.“<br />
Einnahme<br />
„Studien zufolge liegt<br />
der beste Zeitpunkt<br />
innerhalb von 15 bis<br />
30 Minuten nach<br />
Trainingsende“, so<br />
Bannock.<br />
„Grundsätzlich gilt: je<br />
früher, desto<br />
besser.“<br />
Wenn die Zeit knapp ist oder Zutaten fehlen<br />
Dies sind die wesentlichen Bestandteile:<br />
Kohlenhydrate mit hohem GI<br />
Molkenprotein<br />
Natrium<br />
Wenn die Zeit knapp ist oder Zutaten fehlen<br />
Dies sind die wesentlichen Bestandteile:<br />
Kohlenhydrate<br />
Molkeprotein<br />
Creatin-Monohydrat<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 95
LESER-AKTION<br />
VERÖFFENTLICHT EUER<br />
FOTO IN MEN’S FITNESS!<br />
Liebe <strong>Fitness</strong>freunde!<br />
Wir möchten Euch die Möglichkeit<br />
bieten, Euer persönliches Foto in<br />
Men’s <strong>Fitness</strong> zu veröffentlichen.<br />
Wenn Ihr Eure Trainingserfolge einer<br />
breiten Leserschaft zugänglich machen wollt,<br />
habt Ihr nun die Möglichkeit.<br />
Eines gleich vorneweg: Ob Home- oder<br />
Studio Cracks. Auch wenn es etwas zu<br />
gewinnen gibt, ist das Ganze kein Wettbewerb<br />
und viel Muskelmasse ist kein Kriterium.<br />
Es geht hier um <strong>Fitness</strong> und Fortschritte.<br />
Wenn Ihr die Möglichkeit habt, sendet uns<br />
auch ein Vorher/Nachher-Foto, was Eure<br />
Fortschritte belegen kann. Dies ist aber keine<br />
Voraussetzung.<br />
Am Ende des Jahres küren wir unter allen<br />
veröffentlichten Bildern das „Leser-Foto des<br />
Jahres“.<br />
LESER DES<br />
MONATS<br />
Thiago Alcantara<br />
da Silva Heffels<br />
Alter: 23<br />
Student aus Essen<br />
Das könnt Ihr gewinnen:<br />
1. Platz: „Power-Block“<br />
2. Platz: „Kettleblock“<br />
3. Platz: „Kurzhantel-Set“<br />
Des<br />
Weiteren erhalten alle<br />
3<br />
Gewinner ein 2-Jahres-<br />
Abo<br />
für Men’s <strong>Fitness</strong>!<br />
Die Teilnahme ist einfach: Sendet Eure<br />
Fotos und Kontaktdaten per E-Mail mit dem<br />
Betreff „Leserfoto“ an team@mensfitness.de<br />
und fügt noch einen kleinen Steckbrief mit<br />
den wichtigsten Daten von Euch bei (Alter,<br />
Größe, Gewicht, Beruf, Wohnort). Eine „Ich bin<br />
zu treffen im Studio X“ -Angabe schadet auch<br />
nicht, wenn Ihr Euer Studio supporten und ein<br />
paar „Fans“ treffen möchtet. Nicht vergessen:<br />
Eine kurze Beschreibung Eures Trainings/<br />
Workouts! Schließlich möchten wir wissen, wie<br />
Ihr Eure Erfolge erzielt habt.<br />
Fotos die es nicht ins Magazin geschafft<br />
haben, veröffentlichen wir auf unserer<br />
Homepage mit der zusätzlichen Möglichkeit<br />
des Gewinnes eines Jahres-Abos von Men’s<br />
<strong>Fitness</strong>.<br />
Wir freuen uns auf Eure Fotos und<br />
wünschen viel Spaß bei den Shoots!<br />
Euer Team von Men’s <strong>Fitness</strong><br />
Info Thiago:<br />
Thiago ist 1,80m groß und wiegt 80kg. Zurzeit<br />
absolviert er eine Ausbildung zum Freizeitleiter<br />
und ist leidenschaftlicher Taekwondo-Kämpfer<br />
auf nationaler Ebene.<br />
Neben seinen ausführlichen Ausdauer-und<br />
Kampfprogrammen findet man Thiago häufig<br />
in seinem Studio „Sport-Fabrik“ in Essen-<br />
Kupferdreh an.<br />
Bei seiner Ernährung achtet Thiago darauf,<br />
dass sie vor allem fettarm und reich<br />
an Eiweißen ist. Zwischendrin sorgen<br />
kohlenhydratreiche Nahrungseinheiten für<br />
eine ausreichende Trainingsgrundbasis. Viel<br />
Quark, Fleisch, Putenbrust, Reis, Nudeln und<br />
Nüsse. Einmal die Woche gönnt sich Thiago<br />
ein Essen nach Lust und Laune. Hierbei wird<br />
Alkohol allerdings komplett weggelassen.<br />
Sportliche Grüße sendet Thiago auch an euch,<br />
liebe Leser von Men’s <strong>Fitness</strong>!<br />
Thiagos Trainingsplan<br />
Mo – Maximalkrafttraining / Brust, Bizeps<br />
Di - Taekwondo / Ausdauertraining<br />
Mi – Maximal-Krafttraining / Rücken, Schulter,<br />
Bauch<br />
Do - Kampftraining<br />
Fr – Maximal-Training / Brust, Bauch, Bein<br />
Sa - Kampftraining<br />
So –Ganzkörper-Training<br />
96/JULI 2012/mensfitness.de
Trainer<br />
Das Beste herausholen<br />
Tipp des Monats<br />
Voll im<br />
Rhythmus<br />
Möchten Sie in einer harten<br />
Trainingseinheit auf Touren<br />
kommen? Dann heißt es Leinen los<br />
und den MP3-Player auf 125–140<br />
Beats pro Minute einstellen.<br />
Dieser Bereich gibt dem fitten und<br />
gesunden Sportler beim Workout<br />
ordentlich Rückenwind, wie dem<br />
„Sport And Exercise Scientist“ zu<br />
entnehmen ist. Ideal sind Songs wie<br />
„Seven Nation Army“ von den White<br />
Stripes mit 125 bpm oder „Smells<br />
Like Teen Spirit“ von Nirvana (130<br />
bpm). Die Musik setzt das subjektive<br />
Leistungsempfinden herab, hebt die<br />
Laune, steigert die Ausdauer, die Power,<br />
die Effektivität und das Kraftniveau.<br />
Mitsingen sollten Sie aber besser<br />
nicht. Es sei denn, sie haben eine<br />
Stimme wie ein Rockstar.<br />
Inhalt<br />
98 Gastexperte<br />
Der Körper eines Strongman<br />
106 Workout-Tipps<br />
Kleine Gewichte mit großer Wirkung<br />
109 Gym Talk<br />
Expertentipps fürs<br />
effektivere Training<br />
110 Must-Do Move<br />
Fünf Übungen für den<br />
stahlharten <strong>Sixpack</strong><br />
113 Top-Workout<br />
Mit Dreierzyklen zum schnellen<br />
Muskelwachstum<br />
122 Wissen<br />
Alles Wissenswerte über<br />
den Waschbrettbauch<br />
mensfitness.de/JULI 2012/97
Strongman-<br />
Training<br />
Strongman-Übungen sorgen für<br />
Kraft, Dynamik und Athletik – und<br />
sie helfen, sich einen imposanten<br />
<strong>Sixpack</strong> anzutrainieren.<br />
Die typischen Körpermaße eines Teilnehmers<br />
beim World’s Strongest Man sollten nicht darüber<br />
hinwegtäuschen, dass sich unter dem Bauch der<br />
Sportler ein Paket an Muskeln verbirgt, neben dem<br />
jeder Bodybuilder aussieht wie ein Schuljunge.<br />
Strongmen müssen echte Schwergewichte sein, um im<br />
Wettkampf die gigantischen Lasten stemmen zu können. Vom<br />
Trainingsplan der Schwerathleten kann sich jeder Sportler eine<br />
Scheibe abschneiden, der kräftiger werden und neben den<br />
starken Männern nicht mehr ganz so mickrig aussehen möchte<br />
– und das unabhängig vom aktuellen Körperbau.<br />
Einer, der sich mit diesem Thema gut auskennt, ist Jack<br />
Lovett. Er nimmt regelmäßig an Strongman-Wettkämpfen<br />
auf internationalem Niveau teil. Lovett nutzt solche Übungen<br />
wie das Reifenwuchten, das Baumstammstemmen und<br />
den Farmer’s Walk, um bei seinen Schülern Muskelmasse<br />
aufzubauen und die Pfunde purzeln zu lassen – ganz gleich,<br />
ob es sich dabei um MMA-Kämpfer oder Schreibtischtäter<br />
handelt. „Jeder Mann will auch ohne Klamotten eine gute Figur<br />
machen“, so sein Kommentar. „Ich will, dass meine Leute stark,<br />
explosiv und einfach gut in Form sind.“<br />
Er hat ein Workout zusammengestellt, das seinen Kunden<br />
hilft, alle diese Kriterien zu erfüllen. Wir wollen Ihnen dazu<br />
trotzdem noch die Alternativen im <strong>Fitness</strong>center nennen<br />
– nur für den Fall, dass Sie zuhause keinen 400-Kilo-Reifen<br />
herumliegen haben.<br />
So funktioniert das Workout<br />
Dies ist ein Ganzkörpertraining. Es kann in einem<br />
Zug absolviert werden. Die einzelnen Übungen eignen sich aber<br />
auch zur Abrundung des normalen Workouts. So ist<br />
es beispielsweise sinnvoll, an die Oberkörper-Einheit<br />
einen Farmer’s Walk anzuschließen, um die tief liegende<br />
Stützmuskulatur des Rumpfes und die Griffkraft<br />
aufzubauen.<br />
Von Joel Snape<br />
Trainer des Monats<br />
Jack Lovett<br />
Der Gründer des in der Grafschaft<br />
County Durham beheimateten Spartan<br />
Performance hat zwei Mal den British<br />
Natural Strongman gewonnen. Daneben<br />
hat er auch am World Natural Strongman<br />
teilgenommen. Er arbeitet mit den<br />
amerikanischen Leistungsexperten<br />
Martin Rooney und Joe DeFranco<br />
zusammen und trainiert<br />
professionelle Fußballer, Rugbyspieler,<br />
Mountainbiker und Kämpfer.<br />
98/JULI 2012/mensfitness.de
Gastexperte<br />
Trainer<br />
Aufwärmtraining<br />
Kastensprung<br />
Sätze 4-5 Wiederholungen 1-3<br />
„Meine Leute müssen gut aufgewärmt sein, bevor sie mit den<br />
Gewichten anfangen“, so Lovett. „Ich will nicht nur, dass sie<br />
stark werden. Sie sollen auch explosive Kraft entwickeln.“ Sie<br />
beginnen mit einigen Runden Seilspringen und Vorübungen.<br />
Danach folgen Kastensprünge, bei denen ich die Höhe über vier<br />
bis fünf Sätze steigere. „Wenn ich sie die Höhe selbst auswählen<br />
lasse, kann ich daran ablesen, welche Tagesform sie haben“,<br />
sagt Lovett. „Das ist kein Training, das die Leute übermäßig<br />
ermüden lässt. Es soll sie in Schwung bringen.“<br />
Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Steht kein Kasten fürs<br />
Plyometrie-Training zur Verfügung, sind Hocksprünge eine<br />
gute Ausweichmöglichkeit. Gehen Sie dafür zuerst in die viertel<br />
Kniebeuge. Danach explosiv in die Luft springen und dabei die<br />
Knie anziehen.<br />
mensfitness.de /JULI 2012 / 99
Reifenwuchten<br />
Sätze 3-5 Wiederholungen 3<br />
„Diese Bewegung beansprucht praktisch<br />
sämtliche Muskeln im Körper“, meint Lovett.<br />
„Wir verwenden bei uns einen 400-Kilo-<br />
Reifen. Wenn wir mehrere Sätze machen,<br />
ist das ein echter Krafttest. Die Bewegung<br />
ist nicht kompliziert. Und ein Trainingsgerät<br />
lässt sich auch schnell beschaffen.“<br />
Zu Beginn macht der Sportler mit beiden<br />
Beinen einen Schritt nach hinten. Die<br />
Hände werden breiter gehalten als die<br />
Füße. Viele Menschen setzen die Hände<br />
zu weit zusammen, sodass ihre Haltung<br />
fast der beim Sumo-Kreuzheben gleicht.<br />
So kann es aber passieren, dass Sie sich<br />
am Bizeps verletzen. Die Füße müssen<br />
schön weit nach hinten gesetzt werden.<br />
Von der Seite betrachtet sollte der Körper<br />
nach dem Anheben des Reifens einen<br />
45-Grad-Winkel zum Boden bilden. Die<br />
Kraft für die Bewegung kommt zuerst<br />
aus den Füßen. Knöchel, Knie und Hüfte<br />
müssen gut gestreckt sein. Die Kraft<br />
kommt am Anfang hauptsächlich aus dem<br />
Unterkörper. Danach wird das Gewicht mit<br />
einem dynamischen Ruck aus den Knien<br />
weiter nach oben geschoben. Erst dann<br />
folgt der Oberkörper, der die Bewegung<br />
abschließt. Eine eher ungünstige Taktik<br />
besteht darin, zu nahe an den Reifen<br />
heranzugehen und hauptsächlich die Arme<br />
einzusetzen. Das ist einer der Gründe,<br />
warum es im Strongman-Wettbewerb bei<br />
dieser Übung so viele Verletzte gibt.“<br />
Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Das Kreuzheben<br />
mit Umsetzen folgt genau demselben<br />
Prinzip. Um die Stange nach oben zu bekommen,<br />
müssen ebenfalls Knöchel, Knie und Hüfte<br />
die Hauptarbeit leisten.<br />
Schulterpressen<br />
Sätze 3-5 Wiederholungen 3<br />
„Es ist wichtig, eine Überkopf-Bewegung mit ins<br />
Programm einzubauen“, so Lovett.<br />
„Ich bin ein Fan des Baumstammstemmens.<br />
Und zwar unter anderem, weil dafür ein neutraler<br />
Griff eingesetzt wird, was meiner Meinung<br />
nach für die Schulter viel gesünder ist. Der<br />
Hauptgrund, warum mir diese Übung so gefällt,<br />
ist aber folgender: Der Schwerpunkt ist weiter<br />
vom Gewichtheber entfernt als mit der normalen<br />
Stange. Der Baumstamm zieht einen nach vorn.<br />
Deshalb ist die Bewegung hervorragend dazu<br />
geeignet, den Rumpf und den Rückenstrecker<br />
auszubilden. Wenn jemand zum ersten Mal<br />
an den Baumstamm geht, kommt er oft in<br />
Rückenlage, weil er noch nicht die nötige<br />
Stabilität im Rumpf hat.“<br />
Nehmen Sie die Füße schulterbreit<br />
auseinander, um den Stamm anzuheben. Der<br />
Rücken bleibt dabei gerade. Von dieser Position<br />
aus ist es möglich, den Stamm zur Körpermitte<br />
hochzuheben. Im Anschluss folgt eine explosive<br />
Bewegung aus der Hüfte heraus. Dabei das<br />
Gewicht zum Brustkorb ziehen.<br />
Danach mit einer viertel Kniebeuge den Körper<br />
unter den Schwerpunkt bringen und die Masse<br />
dann hochdrücken. Dabei den Schwung nutzen,<br />
um den Stamm über dem Kopf nach oben zu<br />
pressen.<br />
Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Das Umsetzen und<br />
Ausstoßen mit der Langhantel ist eine hervorragende<br />
Ganzkörperübung.<br />
100/JULI 2012/mensfitness.de
Gastexperte<br />
Trainer<br />
Farmer’s Walk<br />
Sätze 3-4 Distanz 20 m<br />
„Auch hier werden sämtliche Muskeln<br />
beansprucht“, erklärt Lovett. „Der Farmer’s<br />
Walk fördert die Stabilität der Knöchel und<br />
der Knie. Er stärkt die Hüfte, die Griffkraft,<br />
den Rumpf – eine echte Ganzkörperübung<br />
eben. Es ist von Vorteil, wenn der Sportler gut<br />
Kreuzheben kann. Aber es ist ein Unterschied,<br />
ob ich ein Gewicht nur hochhebe oder es<br />
auch mit mir herumtrage. Die Griffkraft ist hier<br />
ein wichtiger Faktor. Auch, wenn es weh tut:<br />
Absetzen will man das Gewicht schließlich<br />
auch nicht so schnell. An einem guten Tag<br />
schaffen meine Leute 140 Kilogramm pro<br />
Hand. Die Übung sagt auch viel darüber<br />
aus, wie fit der Kreislauf des Athleten ist.“<br />
Die Bewegung ist an sich ganz einfach.<br />
Gehen Sie wie beim Kreuzheben mit geradem<br />
Rücken in die Knie. Dann die Gewichte<br />
anheben und loslaufen. Und zwar mit kurzen,<br />
schnellen Schritten. „Manchmal zieht einen<br />
das Gewicht in eine andere Richtung, und<br />
es geht im Zickzack um die Hütchen“, erklärt<br />
Lovett. „Die Leute fragen mich immer wieder,<br />
welche Bauchmuskelübung ich am besten<br />
finde. Es ist ganz klar der Farmer’s Walk.“<br />
Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Kurzhanteln<br />
sind zwar nicht ganz so schwer wie Lovetts<br />
Baumstämme. Doch sie sind wegen ihres höheren<br />
Schwerpunkts nicht so einfach zu tragen. Das<br />
Gewicht ist richtig gewählt, wenn Sie damit nicht<br />
mehr rennen können.<br />
mensfitness.de /JULI 2012 / 101
Trainer<br />
Gastexperte<br />
Schlittenschieben<br />
Sätze 5 Distanz 10-15 m<br />
„Dies ist eine tolle Übung für Leute, die viel trainieren. Die<br />
exzentrische Phase fällt dabei nämlich weg. Es gibt kein ‚Absenken‘.<br />
Das heißt, diese Bewegung können Sie oft wiederholen“, sagt<br />
Lovett. „Wir benutzen wirklich große Gewichte und laufen nicht<br />
allzu weit – nicht mehr als 10 bis 15 Meter am Stück. Das ist etwas<br />
für jeden, ob er nun abnehmen oder Kraft aufbauen will.“<br />
Die Technik könnte einfacher nicht sein: nur in die Knie gehen und<br />
kräftig schieben. Anhalten sollte der Sportler dabei aber nicht. Sonst<br />
wird es schwer, wieder in Schwung zu kommen. „Wenn ich meine<br />
Athleten trainiere, kann ich an der Übung ablesen, wie ehrgeizig sie<br />
sind. Das ist nämlich eine harte Prüfung“, erläutert Lovett. „Schlitten<br />
schieben kann jeder. Aber mit einem Schlitten zu sprinten, ist schon<br />
etwas anderes. Für mich ist interessant, ob die Leute sich auch noch<br />
Mühe geben, wenn sie müde sind oder ihnen die Beine brennen.“<br />
Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Wenn bei Ihnen im Studio kein<br />
Schlitten steht, tut es auch eine große Gummischeibe, die Sie<br />
über den Boden schieben. Eine schöne Ersatzübung ist auch die<br />
Stützhaltung mit Gewichtsweste, bei der Sie mit Händen und Füßen<br />
vor- und rückwärts laufen. Das trainiert dieselben Muskeln.<br />
Vorschlaghammer-Schwingen<br />
Sätze 4-5 Wiederholungen 10<br />
„Eine echte Allround-Übung“, meint Lovett. „Von der<br />
Bewegung profitiert der ganze Körper vom Rumpf über die<br />
Schultern bis hin zur Griffkraft. Auch den Kreislauf bringt der<br />
Vorschlaghammer auf Vordermann. Der Ablauf ist gut für die<br />
Kraftübertragung, was bei Kontaktsportarten wichtig ist. Wenn<br />
der Vorschlaghammer sein Ziel trifft, gibt es keine Ausflüchte:<br />
Ich höre am Schlag, wie hart der Sportler trainiert.“<br />
Lovett empfiehlt einen Hammer mit mindestens sieben Kilo.<br />
„Der Bogen beim Ausholen sollte so weit wie möglich sein,<br />
damit der Hammer mit größtmöglicher Kraft sein Ziel trifft. Die<br />
Übungsvorgabe sind zehn saubere Schläge. Das ist besser, als den<br />
Hammer 20 Mal mit angezogener Handbremse zu schwingen.“<br />
Alternative fürs <strong>Fitness</strong>center Verständlicherweise bieten die meisten<br />
<strong>Fitness</strong>-Studios keinen Vorschlaghammer als Übungsgerät an. Sie müssen also<br />
mit dem Medizinball Vorlieb nehmen. Heben Sie den Ball über den Kopf, um ihn<br />
dann so hart wie möglich zu Boden zu schmettern. Fleißpunkte gibt es, wenn<br />
Sie vor dem Wurf hochspringen, um noch mehr explosive Power zu entwickeln.<br />
102/JULI 2012/mensfitness.de
Gastexperte<br />
Trainer<br />
Words Ben Ince, Simon Miller Photography Danny Bird, packshotfactory.co.uk<br />
mensfitness.de /JULI 2012 / 103
Kleine Gewichte,<br />
große Wirkung<br />
Testen Sie diese überraschend<br />
anspruchsvollen Übungen, um Ihre Haltung<br />
und allgemeine Kraft zu verbessern.<br />
Größer heißt nicht immer besser. Um das Maximum<br />
aus dem Workout herauszuholen, müssen Sie<br />
sich im Studio nicht unbedingt die schwersten<br />
Hantelscheiben unter den Nagel reißen. Manchmal<br />
reicht schon ein Satz Kurzhanteln mit je einem Kilogramm.<br />
Diese Übungen sind schwerer, als sie auf den ersten Blick<br />
aussehen. Das Programm stammt vom ehemaligen Elite-<br />
Gewichtheber und heutigen Trainer Mike Causer. Es steigert die<br />
Mobilität der Muskeln und verbessert die Körperhaltung. Außerdem<br />
bereitet es die Muskeln auf dynamische Ganzkörperübungen zum<br />
Aufbau von Masse vor.<br />
„Eine schlechte Haltung und ein mangelndes Bewegungsausmaß<br />
kann letztendlich auch die Technik in Mitleidenschaft ziehen“,<br />
erklärt Causer. „Das hat dann den Effekt, dass auch im Alltag<br />
das Bewegungsausmaß eingeschränkt ist. Arbeiten Sie an Ihrer<br />
Haltung, um intensiver trainieren zu können. Es wird Ihnen dann<br />
leichter fallen, anspruchsvolle Trainingsbelastungen durchzuhalten.<br />
So erreichen Sie schneller, einfacher und verletzungsfreier größere<br />
Kraftzuwächse und ein höheres <strong>Fitness</strong>niveau.“<br />
Also: Nichts wie ran ans leichte Hantelset!<br />
Übrigens: Es funktioniert auch mit andersfarbigem<br />
Equipment. Pink war nur die Farbe, die wir bei MF gerade schick<br />
fanden.<br />
Kniebeuge mit<br />
gestreckten Armen<br />
Sätze 3 Wiederholungen 8<br />
> Die Kurzhanteln mit geraden Armen mit zueinander<br />
weisenden Handflächen über dem Kopf nach oben<br />
strecken. Die Ellbogen dabei nach hinten ziehen,<br />
sodass sie sich auf Höhe der Ohren befinden.<br />
> Die Arme in dieser Position halten und mit breiten<br />
Knien weit nach unten in die Hocke gehen.<br />
> Die untere Position halten und dann<br />
den Körper wieder aufrichten.<br />
Causers Kommentar „Die Kobra verbessert die Körperhaltung,<br />
indem sie die Wirbelsäule dehnt und den Brustkorb öffnet. Das ist<br />
besonders gut für Leute, die den ganzen Tag lang im Büro sitzen.“<br />
106/JULI 2012/mensfitness.de
Workout-Tipps<br />
Trainer<br />
Kobra<br />
Sätze 3 Wiederholungen 10<br />
> Auf dem Bauch liegend die Zehen am<br />
Boden aufsetzen. Die Arme befinden sich<br />
seitlich neben dem Körper.<br />
> Die Kurzhanteln mit nach oben weisenden<br />
Handflächen um drei Zentimeter anheben.<br />
> Den Rücken wölben und den Brustkorb<br />
so weit wie möglich anheben. Dabei die<br />
Gewichte so drehen, dass die Handflächen<br />
nach vorne weisen. In der oberen Position<br />
verharren.<br />
Causers Kommentar „Die Kobra<br />
verbessert die Körperhaltung, indem sie<br />
die Wirbelsäule dehnt und den Brustkorb<br />
öffnet. Das ist besonders gut für Leute, die<br />
den ganzen Tag lang im Büro sitzen.“<br />
Umgekehrter<br />
xxxxxxxxxx<br />
Fly mit<br />
Sätze x Wiederholungen x<br />
Rotation<br />
xxxxxxxxxx<br />
Sätze 3 Wiederholungen 10<br />
> Zu Beginn in die Position des umgekehrten Flys<br />
kommen. Der Rücken ist gerade, der Kopf<br />
befindet sich in neutraler Position, die<br />
Handflächen weisen nach unten.<br />
> Von dieser Position aus die Handgelenke so<br />
weit wie möglich in eine Richtung drehen und in<br />
der Endposition zwei Sekunden lang halten.<br />
> Dann die Handgelenke so weit wie möglich in<br />
die andere Richtung drehen und erneut zwei<br />
Sekunden lang halten. Diese Bewegung zählt als<br />
eine Wiederholung.<br />
Causers Kommentar „Dieser Ablauf kräftigt<br />
gleichzeitig die Rautenmuskeln und die<br />
hinteren Deltamuskeln. Durch die Innen- und<br />
Außenrotation des Arms steigt die Mobilität im<br />
Sport und beim Heben schwerer Gewichte.“<br />
For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 107
Trainer<br />
Workout-Tipps<br />
Kniebeuge mit<br />
Schulterpressen<br />
Sätze 3 Wiederholungen 10<br />
> Die Hanteln mit gebeugten Armen festhalten<br />
und in die tiefe Kniebeuge kommen.<br />
> Dann die Hanteln nach oben pressen,<br />
bis die Arme gerade sind. Es ist wichtig, dass<br />
die Ellbogen dabei auf die Ohren ausgerichtet<br />
bleiben.<br />
> Die Arme gestreckt lassen und den Körper<br />
aus den Fersen heraus nach oben in den<br />
Stand drücken.<br />
Causers Kommentar „Diese Ausführung sorgt<br />
für eine große Beweglichkeit in der Hüfte. Auch<br />
die unteren Trapezmuskeln müssen hierbei<br />
ordentlich arbeiten. Das ist eine hervorragende<br />
Art, sich auf die Kniebeuge mit gestreckten<br />
Armen vorzubereiten. Bei diesem<br />
Bewegungsablauf zählt die Qualität, nicht die<br />
Quantität.“<br />
Dynamische Rückhanddehnung<br />
Sätze 3 Wiederholungen 20<br />
> Die Kurzhantel auf Höhe der<br />
gegenüberliegenden Hüfte in der<br />
Hand halten.<br />
> Mit einer Art Rückhandschlag das<br />
Gewicht vor dem Körper diagonal<br />
nach oben ziehen. In der Endposition<br />
befindet sich der Arm etwas über<br />
Schulterhöhe.<br />
> Um die Dehnung zu maximieren,<br />
drehen Sie das Handgelenk so, dass<br />
die Handfläche nach oben weist.<br />
Causers Kommentar „Hierbei<br />
werden die Brustmuskeln schön<br />
gedehnt. Dadurch erhöht sich das<br />
Bewegungsausmaß in den Schultern.“<br />
Schwimmzug mit Hanteln<br />
Sätze 3 Wiederholungen 10<br />
> Mit dem Gesicht nach unten auf den<br />
Boden legen. Die Arme sind nach vorn<br />
gestreckt, die Zehen sitzen am Boden<br />
auf.<br />
> Die Kurzhanteln im Obergriff um drei<br />
Zentimeter anheben.<br />
> Den Griff beibehalten und die Arme<br />
zur Körperseite führen.<br />
> Die Position halten und dann die<br />
Richtung wechseln, um wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückzukehren.<br />
Causers Kommentar „Mit Hilfe<br />
dieser bogenförmigen Bewegung<br />
entwickeln Sie Kraft im oberen<br />
Rücken und im Schultergelenk.“<br />
108/JULI 2012/mensfitness.de
Gym Talk<br />
Trainer<br />
Cool-down<br />
Das Workout endet nicht mit der letzten<br />
Wiederholung. Diese Expertentipps fürs<br />
Cool-down beschleunigen die Regeneration.<br />
Frage 1<br />
Wie wichtig ist<br />
das Cool-down<br />
nach dem<br />
Sport?<br />
Vor allem nach<br />
Ausdauer- oder<br />
Intervalltraining<br />
ist es wichtig, den Körper<br />
stufenweise wieder<br />
auf Normaltemperatur<br />
abkühlen zu lassen.<br />
So gelangt Sauerstoff<br />
zu den Muskeln, und<br />
die Milchsäure wird<br />
abtransportiert, während<br />
die Regenerationszeit sinkt.<br />
Herzfrequenz und<br />
Körpertemperatur<br />
müssen<br />
langsam wieder<br />
normalisiert<br />
werden. Dabei werden<br />
Giftstoffe aus den Muskeln<br />
geschwemmt. Außerdem<br />
beugt das Cool-down<br />
trainingsbedingten<br />
Verspannungen vor.<br />
Ein ordentliches<br />
Cool-down senkt<br />
nach dem Sport<br />
die Anspannung<br />
und spült Giftstoffe<br />
aus dem Körper, die<br />
sich in den Muskeln<br />
angesammelt haben.<br />
Daneben verbessert es<br />
den Sauerstofftransport<br />
im Körper.<br />
Frage 2<br />
Wie lange soll<br />
das Abkühlen<br />
dauern?<br />
Je intensiver das<br />
Workout, umso<br />
länger sollte<br />
das Cool-down<br />
ausfallen. Nach<br />
dem Intervalltraining<br />
sind bis zu zehn<br />
Minuten notwendig.<br />
Vor allem sollte in der<br />
Abkühlphase allmählich<br />
die Schlagzahl reduziert<br />
werden.<br />
Etwa zehn bis 15<br />
Minuten reichen in<br />
der Regel aus. Es ist<br />
wichtig, dass einfache<br />
Bewegungen und<br />
leichtes Stretching<br />
mit enthalten sind.<br />
Außerdem müssen<br />
die Nährstoffreserven<br />
aufgefüllt werden.<br />
Ich empfehle ein<br />
Minimum von<br />
zehn Minuten<br />
direkt im Anschluss an<br />
die Trainingseinheit.<br />
Das Cool-down sollte<br />
sanfte Dehnübungen<br />
zur Steigerung der<br />
Flexibilität beinhalten.<br />
Das Stretching<br />
gehört zum<br />
Cool-down dazu.<br />
Übertreiben Sie<br />
es aber nicht.<br />
Frage 3<br />
Was ist sonst<br />
noch zu<br />
beachten?<br />
Gönnen Sie sich<br />
ein Getränk zur<br />
Regeneration. Das<br />
ist die effektivste Art,<br />
sich schnell zu erholen.<br />
Wichtig ist auch, sich<br />
nicht zu überdehnen.<br />
Aggressives Stretching<br />
kann mehr schaden, als<br />
es hilft.<br />
Ungesundes Essen<br />
ist Gift. Der Körper sehnt<br />
sich in dieser Phase nach<br />
echten Nährstoffen. Ich<br />
empfehle einen Kohlenhydrat-<br />
Eiweiß-Mix, der die<br />
Reparaturprozesse unterstützt.<br />
Gehen Sie außerdem das<br />
Workout noch einmal durch:<br />
Was ist gut gelaufen, und was<br />
ist verbesserungswürdig?<br />
Wichtig ist der<br />
Flüssigkeitsausgleich.<br />
Abzuraten ist von<br />
ungesundem, fettigen<br />
Essen und Alkohol.<br />
Das behindert die<br />
Regeneration und<br />
macht die ganzen<br />
Trainingsfortschritte<br />
wieder zunichte.<br />
Ausrüstung im Fokus<br />
Trap bar<br />
Wenn bei Ihnen im <strong>Fitness</strong>center so eine Hantelstange<br />
herumliegt, sollten Sie sie nutzen. Dies ist nämlich<br />
ein vielseitiges Trainingsgerät. Die Trap Bar – auch<br />
als Hex Bar bekannt – senkt beim Kreuzheben die<br />
Belastung auf den unteren Rücken. Laut einer neuen<br />
Studie setzt sie außerdem größere Kräfte frei.<br />
Für welche Übungen eignet sich die Stange?<br />
Zum Kreuz- und Schulterheben sowie für den Farmer’s Walk<br />
Neue Trainingsimpulse<br />
Mehr von der<br />
Kniebeuge<br />
Sie möchten sich bei der Kniebeuge mehr auf<br />
die Stange packen? Dann legen Sie 120 Prozent<br />
Ihrer aktuellen Maximalkraft auf. Dann aus dem<br />
Kniebeugenständer heraustreten und das Gewicht<br />
einfach zehn Sekunden lang auf dem Rücken<br />
halten. Wenn Sie es wieder in die Halterung legen,<br />
zwingt das die Muskeln und Sehnen, sich an die<br />
größere Belastung anzupassen. Diese Technik<br />
eignet sich auch zur Vorbereitung auf schwere<br />
Kniebeugen. Dadurch nutzen Sie einen Effekt, der<br />
als posttetanische Potenzierung bekannt ist. Dabei<br />
ziehen sich die Muskeln in den zwei oder drei Minuten<br />
nach intensiver Stimulation stärker zusammen.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 109
Die fünf besten Bauchmuskel-Übungen<br />
Fünf für den <strong>Sixpack</strong><br />
Fünf Übungen für den stahlharten<br />
Waschbrettbauch<br />
Basisübung<br />
Knieheben mit<br />
B<br />
Medizinball<br />
So funktioniert’s Die unteren<br />
Bauchmuskeln werden gern<br />
übersehen. Durch das zusätzliche<br />
Gewicht des Medizinballs müssen<br />
Sie diese Partie fest anspannen,<br />
um die Knie zum Brustkorb zu<br />
bekommen. Die tiefe Stützmuskulatur<br />
des Rumpfes (der Core) stabilisiert<br />
indes den Oberkörper.<br />
So funktioniert’s<br />
> Hängen Sie sich mit einem fest<br />
zwischen die Knie geklemmten<br />
Medizinball an eine Stange.<br />
> Die Knie beugen und die Beine<br />
unter Einsatz der Bauchmuskeln<br />
zum Brustkorb hochziehen.<br />
> Wenn Sie die oberste Position<br />
erreicht haben, die Beine langsam<br />
wieder nach unten sinken lassen.<br />
A<br />
Technik-Tipp<br />
Das <strong>Sixpack</strong>-Workout kann<br />
getrennt oder nach den schweren<br />
Gewichtsübungen absolviert<br />
werden. Vor dem Haupttraining<br />
die Bauchmuskeln zu<br />
beanspruchen, ist ungünstig.<br />
Dann kann es nämlich passieren,<br />
dass die Core-Muskulatur bereits<br />
müde ist und Sie Probleme bei<br />
der Kniebeuge, beim Kreuzheben<br />
oder Bankdrücken<br />
bekommen.<br />
110/JULI 2012/mensfitness.de
Must-Do Move<br />
Trainer<br />
Crunch<br />
Umgekehrter Crunch<br />
Was bringt das? Die<br />
klassische Übung für die<br />
obere Bauchmuskulatur –<br />
und immer noch eine der<br />
besten. Diese Bewegung<br />
gehört zu den Grundlagen<br />
des Bauchmuskeltrainings.<br />
So funktioniert’s<br />
> Mit flachem Rücken auf eine<br />
Matte legen, die Knie um<br />
90 Grad beugen und die Füße<br />
flach am Boden aufsetzen. Die<br />
Finger an die Schläfen nehmen.<br />
> Nun die Bauchmuskeln anziehen,<br />
um den Brustkorb nach oben<br />
in Richtung Knie zu heben. Der<br />
untere Rücken bleibt dabei fest<br />
auf der Matte. Die obere Position<br />
kurz halten und die Bauchmuskeln<br />
anspannen. Dann langsam<br />
wieder nach unten kommen.<br />
Was bringt das? Diese<br />
Variation verschiebt den<br />
Fokus durch den veränderten<br />
Angriffswinkel auf den unteren<br />
Teil der Bauchmuskulatur.<br />
So funktioniert’s<br />
> Kopf und Schultern zu Beginn<br />
flach am Boden aufliegen lassen.<br />
Die Arme befinden sich an den<br />
Körperseiten, die Knie sind um<br />
90 Grad gebeugt, und die Füße<br />
sitzen flach am Boden auf.<br />
> Nun die Bauchmuskeln<br />
anspannen, um die Hüfte vom<br />
Boden zu lösen und die um 90 Grad<br />
gebeugten Knie zum Brustkorb<br />
zu ziehen. Die obere Position kurz<br />
halten und die Bauchmuskeln<br />
anspannen. Dann langsam<br />
wieder nach unten kommen.<br />
Unterarmstütz<br />
Klappmesser<br />
Was bringt das? Dies<br />
ist eine klassische<br />
Stabilisierungsübung. Hierbei<br />
müssen alle Muskelgruppen<br />
zusammenarbeiten, um den<br />
Oberkörper stabil zu halten.<br />
Das sorgt für Kraft in der tief<br />
liegenden Muskulatur, wodurch<br />
viele andere Bewegungen<br />
später leichter fallen. Zudem<br />
verbessert die Bewegung die<br />
Kraftübertragung zwischen<br />
Ober- und Unterkörper, was<br />
in den verschiedensten<br />
Sportarten von Vorteil ist.<br />
So funktioniert’s<br />
> Der Körper bildet vom Kopf bis zu<br />
den Fersen eine gerade Linie. Die<br />
Ellbogen befinden sich unterhalb der<br />
Schultern, die Füße sind geschlossen,<br />
und der Blick geht nach unten.<br />
> Halten Sie die Position so<br />
lang wie möglich, ohne die<br />
Hüfte absacken zu lassen.<br />
Was bringt das? Diese<br />
Übung für Fortgeschrittene setzt<br />
Flexibilität und starke Core-<br />
Muskeln voraus. Sie nimmt die<br />
obere und untere Bauchmuskulatur<br />
gleichermaßen in Beschlag.<br />
So funktioniert’s<br />
> Den Rücken flach am Boden<br />
auflegen. Die Arme nach hinten<br />
ausstrecken und leicht anheben.<br />
Die geschlossenen Füße sind<br />
ebenfalls leicht angehoben.<br />
> Jetzt mit angespannter<br />
Bauchmuskulatur Hände und<br />
Füße nach oben führen, bis sie<br />
sich oberhalb der Körpermitte<br />
treffen. Die Beine dabei so gerade<br />
wie möglich halten und die<br />
Bauchmuskulatur in der oberen<br />
Position stark anspannen. Danach<br />
wieder langsam nach unten kommen.<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 111
ULTIMATE GUIDE MEDIA<br />
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Top-Workout<br />
Trainer<br />
DREIFACHE<br />
POWER<br />
Dreierzyklen sind<br />
eine tolle Art, die<br />
Muskeln zum schnellen<br />
Wachstum zu zwingen.<br />
Die Drei ist die magische Zahl<br />
für alle, die in kürzerer Zeit<br />
größere und stärkere Muskeln<br />
bekommen wollen. Das Workout<br />
des Monats baut auf Dreierzyklen<br />
auf. Damit ist eine Abfolge von<br />
drei Übungen gemeint, die ein<br />
und dieselbe Muskelgruppe in<br />
Angriff nimmt. Die Pausen folgen<br />
immer erst nach dem kompletten<br />
Durchlauf aus drei Sätzen.<br />
Die erste Übung eines jeden<br />
Dreierzyklus besteht aus einer<br />
großen Ganzkörperbewegung.<br />
Der zweite und der dritte Satz<br />
nehmen indes direkt die anvisierte<br />
Muskelgruppe in die Mangel.<br />
Mit Hilfe dieser Strategie bleiben<br />
die trainierten Muskeln längere<br />
Zeit unter Spannung. Außerdem<br />
durchlaufen sie verschiedene<br />
kraftsteigernde Bewegungsabläufe.<br />
Derartige Zyklen sind schnell<br />
zu absolvieren. Daher bleibt in der<br />
Trainingseinheit genug Zeit zur<br />
Regeneration, bevor der nächste<br />
Ablauf folgt. Die fehlenden Pausen<br />
innerhalb des Zyklus halten<br />
außerdem die Herzfrequenz auf<br />
einem hohen Niveau. Das heißt,<br />
während des Muskelaufbaus wird<br />
gleichzeitig auch Fett verbrannt.<br />
Sätze und Wiederholungen Führen Sie von jeder der drei<br />
Übungen eines Zyklus je acht Wiederholungen aus. Zwischen den Sätzen gibt<br />
es keine Pause. Auf die letzte Wiederholung der dritten Übung folgen dann<br />
zwei Minuten Pause. Absolvieren Sie den kompletten Dreiersatz A vier Mal.<br />
Danach folgen ebenso viele Durchläufe von Zyklus B.<br />
Trainingsplan<br />
So funktioniert’s<br />
Blättern<br />
Sie um<br />
zu ihren<br />
Dreiersätzen<br />
Dauer Das Workout sollte inklusive Warmup<br />
etwa 30 Minuten lang dauern.<br />
Aufwärmen Nehmen Sie sich 5 Minuten<br />
Zeit für Körpergewichtsübungen wie<br />
Liegestütze, Kniebeugen und Ausfallschritte.<br />
Gewicht Wählen Sie ein Gewicht, mit dem<br />
Sie gerade noch alle Wiederholungen<br />
schaffen.<br />
Tempo Das Gewicht explosiv hochheben<br />
und nach einer kurzen Pause vier Sekunden<br />
Zeit zum Absenken lassen. Je länger die<br />
Absenkphase dauert, umso besser.<br />
Regeneration Die Workouts in der<br />
angegebenen Reihenfolge durchführen und<br />
dann nach Möglichkeit zu größeren Gewichten<br />
übergehen. Zwischen den Einheiten sollten Sie sich<br />
jeweils einen Tag lang Zeit zur Regeneration nehmen.<br />
Workout 1<br />
Brust und Rücken S. 114<br />
Workout 2<br />
Beine S. 116<br />
Workout 3<br />
Arme und Schultern S. 118<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 113
WORKOUT A<br />
BRUST UND RÜCKEN<br />
1a<br />
DREIERZYKLUS 1<br />
1a<br />
Bankdrücken<br />
‣ Halten Sie auf einer Flachbank eine<br />
Langhantel in den gestreckten Armen.<br />
‣ Nun die Stange zum Brustkorb<br />
absenken und anschließend wieder<br />
nach oben stoßen.<br />
1b<br />
1c<br />
Flys auf der<br />
Schrägbank<br />
‣ Auf einer Schrägbank in jede Hand eine<br />
Kurzhantel nehmen und die Arme nach oben<br />
strecken. Die Handflächen weisen zueinander.<br />
‣ Die Ellbogen leicht angewinkelt halten<br />
und die Gewichte seitlich absenken,<br />
bis eine Dehnung spürbar wird.<br />
‣ Dann die Brustmuskulatur anspannen<br />
und die Hanteln wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückführen.<br />
Schultern<br />
pressen<br />
‣ Die Füße hüftbreit<br />
auseinandernehmen, und<br />
auf die Schultervorderseite<br />
eine Langhantel legen.<br />
‣ Die Stange gerade nach oben<br />
pressen, bis die Arme gestreckt<br />
sind. Danach das Gewicht wieder<br />
nach unten sinken lassen.<br />
1b<br />
1c<br />
114/JULI 2012/mensfitness.de
Top-Workout<br />
Trainer<br />
2a<br />
2b<br />
DREIERZYKLUS 2<br />
2c<br />
2a Klimmzug<br />
‣ Gehen Sie im Obergriff an die<br />
Stange.<br />
‣ Danach den Körper nach<br />
oben ziehen, bis Sie mit dem<br />
Kinn über die Stange kommen.<br />
Anschließend nach unten<br />
zurückkehren, sodass die Arme<br />
wieder voll gestreckt sind.<br />
2b<br />
Rudern in der<br />
Vorwärtsbeuge<br />
‣ Halten Sie im Obergriff eine Langhantel<br />
auf Höhe der Oberschenkel fest.<br />
‣ Jetzt den Oberkörper aus der Hüfte heraus nach<br />
vorne beugen, die Stange zum Bauchnabel ziehen und<br />
danach wieder in die Ausgangsposition sinken lassen.<br />
2c<br />
Vornübergebeugter<br />
umgekehrter Fly<br />
‣ Nehmen Sie im Stand in jede Hand eine Hantel.<br />
‣ Dann aus der Hüfte heraus den Oberkörper<br />
nach vorne beugen und mit leicht angewinkelten<br />
Ellbogen die Hanteln bis auf Schulterhöhe<br />
seitlich nach oben führen. Anschließend<br />
wieder in die Ausgangsposition<br />
zurückkehren.<br />
Blättern Sie<br />
um<br />
zum Bein-<br />
Workout<br />
mensfitness.de /JULI 2012/ 115
WORKOUT B<br />
BEINE<br />
DREIERZYKLUS 1<br />
1a<br />
1a<br />
Kniebeuge<br />
‣ Die Füße schulterbreit<br />
auseinandernehmen und auf die<br />
Schulterrückseite eine Langhantel legen.<br />
‣ Die natürliche Wölbung im Rücken<br />
beibehalten und so tief wie möglich<br />
nach unten kommen. Danach den<br />
Körper wieder aufrichten.<br />
1b<br />
1c<br />
Hackenschmidt-<br />
Kniebeuge<br />
‣ Mit schulterbreit voneinander<br />
entfernten Füßen hinter den<br />
Beinen auf Oberschenkelhöhe eine<br />
leichte Langhantel festhalten.<br />
‣ Die natürliche Wölbung im Rücken<br />
beibehalten und so tief wie möglich<br />
nach unten kommen. Danach den<br />
Körper wieder aufrichten.<br />
Beinstreckung<br />
‣ An der Maschine so ans Polster gehen,<br />
dass sich dieses knapp oberhalb des<br />
Fußgelenkes befindet.<br />
‣ Dann die Beine gegen den Widerstand<br />
strecken und anschließend wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
1b<br />
1c<br />
116/JULI 2012/mensfitness.de
Top-Workout<br />
Trainer<br />
2a<br />
DREIERZYKLUS 2<br />
2a<br />
Ausfallschritt<br />
mit Langhantel<br />
‣ Die Füße hüftbreit auseinandernehmen<br />
und auf die Schulterrückseite<br />
eine Langhantel legen.<br />
‣ Mit dem rechten Bein einen großen Schritt<br />
nach vorn machen und so weit nach unten<br />
kommen, dass beide Knie um 90 Grad<br />
gebeugt sind. Im Anschluss unter Einsatz des<br />
vorderen Beins wieder nach oben kommen.<br />
‣ Bei der nächsten Wiederholung<br />
die Seite wechseln.<br />
2b Rumpfbeugen<br />
‣ Die Füße hüftbreit auseinandernehmen<br />
und auf die Schulterrückseite<br />
eine Langhantel legen.<br />
‣ Die Knie leicht gebeugt halten und<br />
aus der Hüfte heraus den Oberkörper<br />
nach vorne neigen, bis in der hinteren<br />
Oberschenkelmuskulatur eine Dehnung<br />
spürbar wird. Anschließend wieder<br />
in die Startposition zurückkehren.<br />
2b<br />
2c<br />
2c Beinpressen<br />
‣ Setzen Sie sich mit flach auf<br />
der Fußplatte aufgestellten<br />
Füßen in die Maschine.<br />
‣ Dann das Gewicht durch Beugen<br />
der Knie zum Brustkorb sinken<br />
lassen. Im Anschluss die Platte<br />
wieder nach oben drücken, ohne<br />
die Knie ganz durchzustrecken.<br />
Blättern Sie<br />
um zum<br />
Dreierzyklus<br />
für die Arme<br />
mensfitness.co.de /JULI 2012/ 117
Trainer<br />
Top-Workout<br />
WORKOUT C<br />
ARME UND<br />
SCHULTERN<br />
1a<br />
1b<br />
DREIERZYKLUS 1<br />
1c<br />
1a Klimmzug<br />
‣ Gehen Sie im Untergriff an<br />
die Stange.<br />
‣ Nun den Körper nach oben<br />
ziehen, bis Sie mit dem Kinn<br />
über die Stange kommen.<br />
Anschließend nach unten<br />
zurückkehren, sodass die Arme<br />
wieder voll gestreckt sind.<br />
1b<br />
‣ Eine SZ-Stange aufnehmen und die Arme<br />
komplett strecken, sodass sich die Stange<br />
auf Höhe der Oberschenkel befindet.<br />
‣ Mit eng an den Körperseiten anliegenden<br />
Ellbogen das Gewicht auf Schulterhöhe<br />
hochziehen und anschließend wieder<br />
nach unten sinken lassen.<br />
1c<br />
Bizeps-Curl<br />
an der SZ-Stange<br />
Schulterpressen<br />
im Sitzen<br />
‣ Auf einer Bank mit aufrechter Rückenlehne<br />
in jede Hand eine Kurzhantel nehmen und<br />
diese auf Schulterhöhe festhalten.<br />
‣ Jetzt die Hanteln gerade nach oben heben, bis<br />
die Arme komplett gestreckt sind. Anschließend<br />
wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
118/JULI 2012/mensfitness.de
Trainer<br />
Top-Workout<br />
DREIERZYKLUS 2<br />
2a<br />
2b<br />
2c<br />
2a Trizeps-Dips<br />
‣ Im Neutralgriff an die parallel<br />
laufenden Stangen gehen und die<br />
Arme strecken.<br />
‣ Die Core-Muskulatur fest<br />
anspannen, damit die Beine nicht<br />
mitschwingen, und dann den<br />
Körper nach unten absenken, bis<br />
die Arme um 90 Grad gebeugt sind.<br />
Abschließend wieder nach oben<br />
kommen.<br />
2b<br />
‣ Befestigen Sie am oberen Seilzug<br />
einen doppelten Seilgriff, und stellen<br />
Sie sich aufrecht vor die Maschine.<br />
‣ Jetzt mit angespannter Core-Muskulatur<br />
und eng am Körper anliegenden Ellbogen<br />
das Kabel nach unten ziehen, bis die Arme<br />
voll gestreckt sind. Anschließend wieder<br />
in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
2c<br />
Latzüge mit Seil<br />
Seitheben<br />
‣ Stellen Sie sich mit einer Hantel in jeder<br />
Hand aufrecht hin.<br />
‣ Nun mit angespannter Core-Muskulatur<br />
und leicht gebeugten Armen die Gewichte<br />
seitlich bis auf Schulterhöhe anheben. Danach<br />
wieder absenken.<br />
120/JULI 2012/mensfitness.de
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Trainer<br />
Wissen<br />
<strong>Sixpack</strong>-Knowhow<br />
Sie trainieren gut und ernähren sich richtig. Warum lässt dann der <strong>Sixpack</strong> so lange auf sich warten?<br />
Der Trainer James Hardy liefert uns das notwendige Wissen rund um den Waschbrettbauch.<br />
Woraus besteht eigentlich der <strong>Sixpack</strong>?<br />
Die anatomische Bezeichnung für den <strong>Sixpack</strong> lautet<br />
Musculus rectus abdominis. Der gerade Bauchmuskel<br />
tritt paarweise auf und zieht sich senkrecht über die<br />
gesamte Bauchfront. Getrennt wird er in der Mitte durch<br />
ein Bindegewebsband, die sogenannte Linea alba („weiße<br />
Linie“). Der sehnige Streifen und das Bindegewebe, das<br />
quer über die Muskelgruppe hinweg läuft, ermöglicht<br />
die Unterteilung der Muskulatur in einen <strong>Sixpack</strong>.<br />
Welche Funktion hat dieser Muskel?<br />
Diese Muskelgruppe übernimmt wichtige Stützfunktionen.<br />
Außerdem dient sie zur Vorwärtsbeugung der<br />
Wirbelsäule, etwa beim Crunch. Daneben ist sie auch<br />
wichtig beim Atmen, stabilisiert den Oberkörper beim<br />
Training und schützt die inneren Organe vor Schäden.<br />
Warum ist der Waschbrettbauch<br />
bei mir nicht sichtbar?<br />
Eigentlich hat jeder Mensch einen <strong>Sixpack</strong>. Doch<br />
bei den meisten sind die Bauchmuskeln aus einem<br />
einfachen Grund nicht sichtbar: Sie sind unter einer<br />
Fettschicht verborgen. Männer neigen dazu, am Bauch<br />
Fett anzusetzen, während sich bei Frauen der Speck<br />
eher um die Hüften und am Hintern sammelt. Wenn Ihr<br />
Körperfettanteil zu hoch ist, bleibt der <strong>Sixpack</strong> vor den<br />
bewundernden Blicken der Damenwelt verborgen.<br />
„Die richtige Strategie<br />
besteht in Gewichtstraining<br />
und hoch intensiven<br />
Kardioeinheiten wie etwa Sprints.“<br />
Was ist die beste Art, das Fett<br />
am Bauch loszuwerden?<br />
Jahrelang ist man fälschlicherweise davon<br />
ausgegangen, dass sich der Speck nur mit viel<br />
Kardiotraining im „Fettverbrennungsbereich“<br />
beseitigen lässt (siehe Kasten „<strong>Sixpack</strong>-<br />
Mythos“). In Wahrheit besteht die richtige<br />
Strategie im Gewichtstraining und hoch<br />
intensiven Kardioeinheiten wie etwa<br />
Sprints. Diese beiden Methoden erhöhen die<br />
Herzfrequenz und den Stoffwechsel – die<br />
Geschwindigkeit, mit der im Körper das Fett verbrannt<br />
wird. Die Fetteinlagerungen werden dann als Treibstoff<br />
genutzt. Außerdem ist eine proteinhaltige Ernährung<br />
wichtig, die gleichzeitig wenig schnell verdauliche<br />
Kohlenhydrate enthält. Ungünstig sind also Lebensmittel<br />
wie Weißbrot, Reis, Nudeln und zuckerhaltige Snacks.<br />
Diese stellen dem Körper nämlich einen Überschuss an<br />
Energie zur Verfügung. Das hindert ihn nicht nur daran,<br />
Fett zu verbrennen. Gleichzeitig werden dabei auch<br />
noch die Fettreserven aufgefüllt, weil der Organismus<br />
die ganze Energie nicht sofort verwerten kann.<br />
Welche Übungen eignen<br />
sich zum Aufbau harter<br />
Bauchmuskeln am besten?<br />
Schwere Ganzkörper-Übungen wie Kniebeugen,<br />
das Kreuzheben und Schulterpressen trainieren die<br />
gesamte Bauchregion weit effektiver, als dies mit Situps<br />
oder Crunches möglich ist. Das liegt daran, dass diese<br />
Muskelgruppe für die Stabilisierung des Rumpfes<br />
verantwortlich ist. Sie muss also Schwerstarbeit<br />
leisten, um den Körper beim Heben schwerer<br />
Trainingsutensilien im Gleichgewicht zu halten. Der Core<br />
spielt auch eine wichtige Rolle für die Kraftübertragung<br />
von den Beinen zum Rumpf. Das Gewichtheben ist daher<br />
ein äußerst effektives Training für die Bauchmuskeln<br />
und die darunter liegende<br />
tiefe Stützmuskulatur.<br />
Was ist mit<br />
Übungen, die<br />
direkt auf den<br />
<strong>Sixpack</strong> abzielen?<br />
Es gibt eine Reihe<br />
spezifischer Übungen, die<br />
sich lohnen. Der Situp<br />
gehört aber nicht dazu.<br />
Dabei werden vorrangig die Hüftbeuger angesprochen,<br />
und weniger die Bauchmuskeln. Sie werden damit also<br />
nie einen richtigen <strong>Sixpack</strong> bekommen – ganz gleich,<br />
wie viele Sie davon machen. Es gibt weitaus bessere<br />
Alternativen wie etwa den Unterarmstütz oder das<br />
Knieheben mit Medizinball (weitere Vorschläge finden Sie<br />
bei den Must-Do Moves auf S. 133). Drehbewegungen mit<br />
Gewichten verbessern gleichzeitig auch die funktionale<br />
Kraft und die Definition der schrägen Bauchmuskulatur.<br />
Ideal sind Körperdrehungen am Seilzug.<br />
SIXPACK-MYTHOS Training im Fettverbrennungsbereich<br />
Langgezogenes, langsames und<br />
gleichmäßiges Kardiotraining<br />
bringt die Herzfrequenz in eine<br />
Zone, die manchmal auch als<br />
Fettverbrennungsbereich bezeichnet<br />
wird. Der Körper bezieht dann<br />
mehr Energie von den Fettreserven<br />
im Körper und weniger aus<br />
Kohlenhydraten. Wäre dies aber<br />
wirklich die beste Art abzunehmen,<br />
würde jeder Teilnehmer des<br />
Berlin-Marathons mit stahlharten<br />
Bauchmuskeln über die Ziellinie<br />
rennen. Es ist eher so, dass bei<br />
dieser Trainingsform zwar viele<br />
Kalorien verbrannt werden. Doch die<br />
optimale Strategie zum Fettabbau<br />
ist dieser Ansatz nicht. Der Grund:<br />
Jedes Training, das länger als 45<br />
bis 60 Minuten dauert, senkt die<br />
Konzentration des Testosterons und<br />
der Wachstumshormone, die beide<br />
den Muskelauf- und Fettabbau fördern.<br />
Daneben kommt es zu einem Anstieg<br />
des Stresshormons Kortisol. Das hat zur<br />
Folge, dass der Körper mehr der über<br />
die Nahrung aufgenommenen Energie<br />
als Fett im Bauchbereich einlagert.<br />
Gleichzeitig baut er Muskelmasse<br />
ab, um Energie zu gewinnen. Ihre<br />
Einheiten sollten also kurz und intensiv<br />
sein, damit der <strong>Sixpack</strong> schnell zum<br />
Vorschein kommt.<br />
122/JULI 2012/mensfitness.de