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HEIMVERNETZUNG FÜR ALLE<br />
SEPTEMBER/OKTOBER 5/2013<br />
Eine App, die<br />
alles steuert<br />
Die Smart-Home-<br />
Revolution<br />
der Telekom?<br />
Fenster<br />
Heizung<br />
Licht<br />
Musik<br />
<strong>Kosten</strong><br />
Energie sparen mit cleverer Haustechnik<br />
Spar-Tricks für Licht,<br />
Heizung und Wasser<br />
TEST<br />
Sound mit Style<br />
8 Funk-Speaker um 400 €<br />
Smart Metering<br />
Das leisten moderne<br />
Stromzähler heute<br />
SMART-<strong>HOME</strong>-<br />
TRENDS 2014<br />
TV in jedem Raum<br />
Plug&Play-<br />
Haussteuerung<br />
Die Küche<br />
geht online<br />
Starter-Kits im Test<br />
So einfach ist der Einstieg<br />
KLICK & WEG<br />
Diese intelligenten<br />
Roboter putzen alles
Für alle Anforderungen im Innen- und Außenbereich<br />
Gira Türkommunikations-System<br />
RUBR IK XXXXXXXXXXXX<br />
www.gira.de/tuerkommunikation<br />
<strong>Komfort</strong>able Türkommunikation mit Gira<br />
Sehen, wer klingelt, Gespräche in bester Qualität führen und<br />
komfortabel die Tür öffnen: Das Gira Türkommunikations-<br />
System macht die Verständigung zwischen Wohnbereich und<br />
Haustür einfach und intuitiv. Das Sortiment umfasst Türsprechanlagen<br />
mit und ohne Videofunktion, innovative IP-Lösungen,<br />
Systeme für den schlüssellosen Zugang und vieles mehr. Die<br />
hochwertigen Tür- und Wohnungsstationen sind in verschiedenen<br />
Varianten passend zu den Gira Schalterprogrammen<br />
erhältlich und fügen sich so perfekt in das Erscheinungsbild<br />
der gesamten Elektroinstallation ein. Ob Aufputz, Unterputz,<br />
Ein- oder <strong>Mehr</strong>familienhaus – das Gira Türkommunikations-<br />
System ist für alle Anwendungen optimal geeignet.<br />
Abb. links: Gira Wohnungsstation Video AP, Zweifachkombination<br />
Tastschalter/SCHUKO-Steckdose, Gira E2, Reinweiß<br />
glänzend, Abb. rechts: Gira Türstation mit Farbkamera,<br />
Gira TX_44, Farbe Alu<br />
Einfache Integration in IP-Netzwerke<br />
Noch komfortabler und flexibler wird die Türkommunikation<br />
mit dem Gira TKS-IP-Gateway. Die intelligente Schnittstelle<br />
integriert Gira Tür- und Wohnungsstationen mit 2-Draht-Bus<br />
ganz einfach in IP-basierte Netzwerke. So lässt sich die Türkommunikation<br />
nahtlos in die Gebäudesteuerung mit dem<br />
Gira HomeServer einbinden und über die Gira Control Clients<br />
oder den Computer bedienen. Darüber hinaus können die<br />
Gira Control Clients, PCs oder Macs mit der Gira TKS-<br />
Communicator-Software auch als eigenständige Wohnungsstationen<br />
genutzt werden.<br />
Abb. links: Gira Control9Client, Glas Schwarz/Aluminium,<br />
Abb. rechts: Gira Türkommunikation auf einem Laptop<br />
2<br />
Designauszeichnungen:<br />
Plus X Award 2009, iF award 2009, red dot award 2009 [Gira Wohnungsstation<br />
Video AP], Plus X Award 2011, iF award 2011 [Gira Control 9]<br />
[Interface Konzeption/Design: schmitz Visuelle Kommunikation]<br />
connected-home.net 02.2011<br />
Jetzt aktuellen Gira Kinospot ansehen
<strong>Komfort</strong><br />
für alle<br />
W<br />
er sich schon ein wenig länger mit der Frage beschäftigt<br />
hat, wie man seine Technik im Haushalt am besten miteinander<br />
vernetzt, wird immer wieder festgestellt haben,<br />
dass es die eine Lösung für alles bislang nicht gab. 2013 könnte<br />
nun das Jahr sein, in dem sich dies endlich ändert.<br />
Mit QIVICON, dem im Hause Telekom initiierten Smart-Home-Projekt,<br />
erscheint eine erste Lösung am Horizont, die zumindest eine<br />
Vielzahl von Geräteherstellern unter einem Dach vereint und eines<br />
der bislang größten Hindernisse anpackt: verschiedene, inkompatible<br />
Funkprotokolle zusammenzubringen (ab Seite 88).<br />
Ob diese Idee ein Erfolg wird, ist zwar noch keineswegs sicher.<br />
Aber wenn es den QIVICON-Machern gelingt, nach langer Zurückhaltung<br />
endlich auch den Mutterkonzern, die Deutsche Telekom,<br />
von ihrem Konzept zu überzeugen und dieser das Thema Heimvernetzung<br />
als Speerspitze vorantreibt, ist vieles möglich.<br />
Dann könnte es sein, dass nicht nur Sie, sondern auch Ihre Nachbarn<br />
Lust auf Hausautomation und intelligente Steuerungssysteme<br />
bekommen. Und klar ist: Bei steigender Nachfrage werden auch<br />
die Lösungsangebote besser, einfacher und erschwinglicher.<br />
Parallel zu QIVICON entsteht seit ein paar Jahren eine agile Startup-Gründerszene,<br />
die ebenfalls ähnliche Standard übergreifende<br />
Lösungen oder auch simple und leicht verständliche Starter-Pakete<br />
kreiert. Und in den Haushalten und Familien wird, was einst<br />
mit Smartphone- und Tablet-Apps eher spielerisch begann, ein<br />
ernsthafter Bestandteil der Alltagskultur – mit nachgelagert positiven<br />
Folgen auch für die Büro- und Arbeitswelt.<br />
Wichtig ist nur eines: Alle technischen Möglichkeiten und intelligenten<br />
Funktionalitäten dürfen bei den Nutzern nicht neuen Bewältigungsstress<br />
auslösen, wie es vielen mit E-Mail und Mobiltelefon<br />
ergangen ist. Das Motto für Connected Home und Smart Life<br />
lautet vielmehr schlicht und einfach: <strong>Komfort</strong> für alle.<br />
ANDREAS STUMPTNER<br />
Chefredakteur<br />
astumptner@wekanet.de<br />
05.2013 connected-home.de 3
Inhalt<br />
NEWS & TRENDS 10<br />
IM FOKUS<br />
Energie sparen: Zehn Tipps für ein<br />
effizienteres Smart Home 22<br />
ENTERTAINMENT<br />
Smartes Einrichtungshaus: Möbel und<br />
clevere Elektronik unter einem Dach 32<br />
Funk-Lautsprecher: Drahtloses<br />
Musik-Vergnügen im Test 38<br />
Sat over IP: Wie gut ist das kabellose<br />
Satellitenfernsehen? 46<br />
Humax iCord Evolution: TV-Receiver<br />
wird zur Multimedia-Zentrale 54<br />
KNOW-HOW<br />
Smart Meters: Was können intelligente<br />
Stromzähler, was nicht? 58<br />
Energieverbrauch der Stromsparer:<br />
Zwischenstecker unter der Lupe 62<br />
POF-Kabel: Vernetzungs-Alternative 66<br />
Netzwerkspeicher: Aktuelle Modelle 70<br />
Stromkonzerne als Sparberater:<br />
Verkaufsmasche oder Imagewechsel? 78<br />
SPECIAL<br />
22 Intelligent<br />
Strom sparen<br />
Effizienz leicht gemacht: Bei<br />
uns erfahren Sie, wie Ihr Smart<br />
Home auch beim Verbrauch<br />
clever ist.<br />
38 Funky Music<br />
Wir testen acht drahtlose Funk-<br />
Musiksysteme für Smartphones<br />
und Tablets<br />
SMART LIFE<br />
QIVICON: Haushaltssteuerung für alle? 88<br />
RWE SmartHome: Perfekt nachrüsten 94<br />
Das intelligente Pflegeheim: Alles<br />
über den SmartHome-Award-Sieger 98<br />
Haushaltsroboter: Automaten mit<br />
Staubwedel und Saugrüssel 102<br />
Vernetzungstrends 2014: Das sind<br />
die Technik-Highlights der IFA 108<br />
SERVICE<br />
Editorial 3<br />
digitalSTROM-Gewinnspiel 20<br />
Impressum 65<br />
Leserbriefe 77<br />
Kommentar von Günther Ohland 83<br />
Kurztests 84<br />
<strong>Vorschau</strong> 114<br />
88 QIVICON<br />
Die Telekom präsentiert eine Zentrale, die<br />
verschiedene Smart-Home-Lösungen verknüpft.<br />
4<br />
connected-home.de 05.2013
Unser Titelbild zeigt<br />
ein smartes Wohnszenario:<br />
im Zentrum<br />
ein Philips-TV, dessen<br />
Umgebungslicht „Ambilight“<br />
mit den intelligenten<br />
Philips-Hue-Lampen<br />
(Test: Seite 84) verbunden<br />
ist.<br />
Quelle: Philips/TP Vision<br />
70 Alle Daten an einem Ort<br />
Vier Netzwerkspeicher im<br />
ausführlichen Check<br />
102<br />
Putzroboter<br />
Saugen, wischen, putzen... Das<br />
macht ab jetzt der Haushalts-Bot.<br />
Wir stellen aktuelle Geräte vor.<br />
05.2013 connected-home.de<br />
5
BILDER DES MONATS<br />
Das Zukunftshaus<br />
ist Gegenwart<br />
Das RWE-Zukunftshaus in Bottrop ist fertig. Eine<br />
Bestandsimmobilie aus den 60er-Jahren wurde zu<br />
einem Plus-Energie-Haus saniert und erzeugt nun mehr<br />
Energie, als die Nutzer im Gebäude verbrauchen. Auch<br />
die E-Zapfsäule (rechts) darf bei dem Projekt nicht fehlen.<br />
6<br />
connected-home.de 05.2013
05.2013 connected-home.de<br />
7
BILDER DES MONATS<br />
8<br />
connected-home.de 05.2013
Kaffee-Träume<br />
werden wahr<br />
Die Dänen können einfach Design: Der TopBrewer von<br />
Scanomat ist Connected Home par excellence. Jegliche<br />
Kaffee-Variante gibt es direkt aus dem Zapfhahn,<br />
geordert per iPhone- oder iPad-App (siehe oben). Doch<br />
Eleganz hat ihren Preis: in diesem Fall etwa 11.000 Euro.<br />
05.2013 connected-home.de<br />
9
NEWS UN D TREN D S<br />
SMART TV À<br />
LA GOOGLE<br />
Von Schirm zu Schirm:<br />
Mit Chromecast lassen<br />
sich Videos mit dem<br />
kleinen Mobilgerät starten<br />
und auf dem großen<br />
Schirm betrachten –<br />
eine feine Sache.<br />
Von Jan Fleischmann<br />
Googles TV-Stick<br />
Google TV, eine Firmware für TV-Geräte und -Receiver, war bislang wenig erfolgreich. Nun<br />
sorgt ein HDMI-Stick für Furore. Sein Name: Google Chromecast. Der Stick ist bereits in den<br />
USA erhältlich. Dort liefert er YouTube-Videos und Filme der US-Online-Videothek Netflix.<br />
G<br />
oogles neuer Zauberstab ist nur 72 Millimeter<br />
lang und kostet in den USA gerade mal 35<br />
Dollar. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Internet-Stick<br />
offensichtlich zum Renner. Google musste<br />
sogar eine Werbeaktion wegen zu hoher Nachfrage abblasen.<br />
Der Suchmaschinenriese hatte den Stick Netflix<br />
mit drei Gratis-Monaten angeboten.<br />
Das technische Prinzip des Sticks ist nicht grundlegend<br />
neu. Andere Hersteller boten bereits Sticks mit HDMI-<br />
Anschluss an, die Internet-Inhalte auf den TV-Schirm<br />
liefern. Doch der Kampfpreis von 35 US-Dollar macht<br />
Chromecast zum Mitnahmeartikel. Der HDMI-Stick<br />
wird in eine entsprechende Buchse des TV-Geräts gesteckt<br />
und verbindet sich per WLAN mit dem Internet.<br />
Auf dem Smartphone, Tablet oder PC lassen sich beispielsweise<br />
YouTube-Videos auswählen und sodann<br />
via Stick auf dem Bildschirm wiedergeben.<br />
Chromecast unterscheidet sich von der Apple-Technik<br />
AirPlay, mit der sich Fotos oder Videos, die auf einem<br />
iPhone oder iPad gespeichert sind, über eine Set-Top-<br />
Box wie Apple TV direkt auf einem Fernseher abspielen<br />
lassen. Bei Chromecast sendet ein Smartphone oder<br />
10<br />
connected-home.de 05.2013
Computer nur Abspielbefehle wie Internet-Links. Der<br />
Smart-TV-Stick saugt die Inhalte dann selbst via WLAN<br />
aus dem Netz. Er setzt komplett auf Cloud-Speicher im<br />
Netz – vorzugsweise den eigenen. Fotos muss der Nutzer<br />
auf das soziale Netzwerk Google+ hochladen, um<br />
sie via Chromecast auf dem Fernseher betrachten zu<br />
können. Musik lässt sich über den Cloud-Service<br />
Google play Music abspielen, Filme gelangen per<br />
Google play Movies auf den Schirm.<br />
Einen festen Starttermin in Deutschland gibt es bislang<br />
nicht. Ob Chromecast hierzulande ein Erfolg wird,<br />
Wir beobachten<br />
die Entwicklungen<br />
im Markt genau<br />
hängt vor allem von den Angeboten ab, die der Stick<br />
auf den Schirm liefert. Anbieter können ihre Dienste per<br />
Entwicklungs-Kit selbst einpflegen.<br />
Doch wie stehen hiesige Online-Video-Services zu<br />
Chromecast? Matthias Bohlig, Sprecher der Online-<br />
Videothek maxdome bei ProSiebenSat.1, sagt: „Wir beobachten<br />
die Entwicklungen im Markt sehr genau.“ Für<br />
eine Einschätzung sei es ohne einen Starttermin zu<br />
früh. Laut ARD-Sprecherin Ina Steinhausen sind die<br />
Rundfunkanstalten der ARD bei proprietären Systemen<br />
äußerst zurückhaltend. „Unsere frei im Internet verfügbaren<br />
Video-Streams stehen allen Endgeräten zur Verfügung.<br />
Darüber hinaus unterstützen wir HbbTV, einen<br />
herstellerunabhängigen Standard.“<br />
Tjorven Vahldieck, Sprecherin der Flatrate-Online-Videothek<br />
WATCHEVER, sieht der Einführung des Sticks<br />
dagegen positiv entgegen. „Wir interessieren uns für<br />
alle Optionen, die unseren Kunden ein gutes und unkompliziertes<br />
WATCHEVER-Erlebnis ermöglichen.“<br />
Ob und mit welchen Partnern Chromecast in Deutschland<br />
startet, ist noch ungewiss. Doch wenn der Stick<br />
kommt, ist sicherlich etwas Spannendes dabei.<br />
Der Weg zum<br />
Smart Home<br />
Wie mache ich mein Zuhause<br />
smart? Diese Frage beantworten<br />
wir in CONNEC-<br />
TED <strong>HOME</strong>. Wer alle Schritte<br />
gesammelt nachlesen will,<br />
dem empfehlen wir das Buch<br />
SmartHome für alle von<br />
<strong>CONNECTED</strong>-<strong>HOME</strong>-Autor<br />
Günther Ohland.<br />
Dieses Arbeitsbuch (Preis: 24,50 Euro, BOD-Verlag,<br />
216 Seiten) hat nicht den Anspruch, einen neutralen<br />
Überblick zu zeigen. Günther Ohland sagt:<br />
„Ich habe mich nach reiflichen Tests und auch mit<br />
der Marktübersicht, die ich durch meine Tätigkeit<br />
als Fachjournalist habe, für die EnOcean-Technologie<br />
und für die Software myHomeControl entschieden.<br />
Dieses Buch zeigt konkret auf, wie man<br />
sein Heim selbst smart machen kann.“<br />
Weniger anwendungsorientiert geht es im Buch<br />
Wir bauen ein Zukunftshaus (Preis: 20 Euro, DVA-<br />
Verlag, 240 Seiten) zu. Oona Horx-Strathern erzählt<br />
darin ihre amüsante Baugeschichte und beschreibt<br />
ihren Versuch, Architektur<br />
mit Energietrends, innovativen<br />
Technologien und moderner<br />
Raumgestaltung zu<br />
vereinen. Interessante Informationen<br />
zum Bau und zum<br />
Haus gibt es auf der Website<br />
www.zukunftshaus.at.<br />
Schritt für Schritt zum<br />
vernetzten Zuhause:<br />
Wie man sein Heim<br />
selbst smart macht,<br />
beschreibt Günther<br />
Ohland in seinem<br />
Buch.<br />
Äußerst witzig und<br />
spannend: Oona Horx-<br />
Strathern beschreibt<br />
in ihrem Werk, welche<br />
Probleme es mit sich<br />
bringt, ein Zukunftshaus<br />
zu bauen.<br />
CHROMECAST<br />
STARTHILFE<br />
Der Chromecast-Stick muss am PC<br />
eingerichtet werden. Dazu installiert<br />
der Nutzer das Plugin Cast für den<br />
Google-Browser Chrome – ohne<br />
geht es nicht.<br />
05.2013 connected-home.de 11
NEWS UN D TREN D S<br />
Fernsehduell<br />
www.zattoo.com // www.magine.com<br />
Mittels App lässt sich<br />
Zattoo TV (wie auch<br />
Magine) auf Tablets<br />
und Smartphones<br />
nutzen.<br />
Kabelfernsehen über das Netz streamen: Nach diesem<br />
Prinzip funktioniert der Internet-TV-Dienst Zattoo mit<br />
Erfolg. Einer seiner größten Konkurrenten, der schwedische<br />
Anbieter Magine, startet jetzt auch bei uns.<br />
Die ausgegebene SD-Qualität bei Bild und Ton bei beiden<br />
Anbietern genügt für PC-Bildschirm und Tablet,<br />
reicht aber an digitales Kabel-TV nicht heran. Zattoo<br />
bietet neben der kostenlosen Variante die Abo-Option<br />
HiQ an, teils in HD-, teils in besserer SD-Qualität.<br />
Die Bedienung erfolgt bei beiden Diensten intuitiv über<br />
ein EPG. Nett: Bei Magine kann man mittels QR-Code<br />
etwa das Smartphone zur Fernbedienung machen.<br />
Zattoo wirbt mit über 50 kostenlosen Programmen.<br />
Diese bestehen jedoch fast nur aus ARD, ZDF und den<br />
öffentlich-rechtlichen Regionalsendern sowie ein paar<br />
internationalen Programmen wie CNN. Im Abo-Paket<br />
HiQ sind zudem die Sender der RTL-Gruppe (RTL, RTL<br />
2, SuperRTL, VOX und n-tv) empfangbar. Die Privatsender<br />
von ProSiebenSat.1 (ProSieben, Sat.1, N24 und<br />
Die Navigation bei beiden Internet-TV-Anbietern folgt dem Prinzip EPG, das<br />
man schon von Digital-TV auf herkömmlichen Fernsehern kennt.<br />
kabel eins) sucht man aber wegen schwieriger Rechte-<br />
Verhandlungen in Deutschland vergeblich.<br />
Bei Magine gibt es zum Start zwar nur 14 Sender, dafür<br />
sind die RTL-Sender von Anfang an dabei. Ob diese<br />
nach der derzeitigen Beta-Testphase ebenfalls kostenpflichtig<br />
werden, bleibt abzuwarten. Ob Magine Zattoo<br />
gefährlich werden kann, wird wohl vor allem die Streaming-Stabilität<br />
nach der Testphase entscheiden.<br />
Tischlein, dock dich!<br />
www.spectral.eu // ab 500 Euro<br />
Das Verstecken lästiger Kabel und hässlicher<br />
Anschlüsse ist das Prinzip des Möbelherstellers<br />
Spectral. Ihr Cockpit ist ein Beistelltisch,<br />
in dem sich eine Docking-Station für<br />
Smartphone, Tablet oder iPod verbergen<br />
lässt. Das eingedockte Gerät scheint wie<br />
von Zauberhand auf der Glasfläche des<br />
Tischchens zu schweben, die komplette<br />
Elektronik verbirgt sich im Inneren.<br />
Drei Möbel dieser Art bietet Spectral an. Der<br />
Glastisch CP01 (500 Euro) verfügt nur über eine Docking-<br />
Station für Smartphone und iPod, während man an das Modell CP02 (700 Euro)<br />
mit Schublade und CP03 (1.000 Euro, im Bild) mit Drehtür auch ein Tablet andocken<br />
kann. Außerdem kann man in diesen beiden Varianten den Einsatz für<br />
das Gerät in vier Richtungen drehen, da die Glasplatte magnetisch befestigt ist.<br />
Im CP03 lässt sich darüber hinaus auch noch ein Subwoofer einbauen.<br />
Alle drei Tische sind in über 2.000 Farben erhältlich. Einzige Mankos: Bisher<br />
bietet Spectral nur Varianten der Tische für Geräte von Samsung und Apple an.<br />
Zudem ist die eigentliche Docking-Station nicht im Lieferumfang enthalten.<br />
Das Googlephone<br />
www.motorola.com<br />
Gespannt wurde auf das erste eigene Smartphone<br />
von Software-Gigant Google und Motorola<br />
gewartet. Den hohen Erwartungen stellt<br />
das nun erscheinende Moto X noch höhere<br />
Versprechen gegenüber: Nicht <strong>weniger</strong> als eine<br />
Revolution des Prinzips Smartphone will<br />
das Gerät sein: Eine ausgefeilte Sprachsteuerung<br />
soll den Touschscreen fast überflüssig<br />
machen. Es erkennt, wo man sich befindet,<br />
und reagiert entsprechend. Und 2.000<br />
Hüllen sorgen für<br />
Design-Vielfalt. Das<br />
Moto X soll noch im<br />
Herbst im US-Handel<br />
erhältlich sein.<br />
Die Daten des Moto X sind<br />
Smartphone-Standard: ein<br />
1.280×720-Bildschirm, ein<br />
1,7-GHz-Prozessor und eine<br />
10-Megapixel-Kamera.<br />
12<br />
connected-home.de 05.2013
EINFACH<br />
NEUE WELTEN<br />
ENTDECKEN.<br />
Steuern Sie intuitiv eine ganze<br />
Welt der Unterhaltung. Einfach<br />
zeigen, malen und teilen. Mit<br />
dem neuen LG SMART TV und<br />
der fortschrittlichen Magic<br />
Remote Fernbedienung wird<br />
jede Bewegung zu einem<br />
neuen Erlebnis. Einfach smart.<br />
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When it’s all possible, life’s good.
NEWS UN D TREN D S<br />
Das vernetzte Elektroauto<br />
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Das Elektroauto BMW<br />
i3 hat nicht nur moderne<br />
Technik unter<br />
der Motorhaube, sondern<br />
bietet auch intelligente<br />
Vernetzung.<br />
Die BMW Remote App macht<br />
das Smartphone zur<br />
Fernbedienung für<br />
das Elektroauto.<br />
Mit dem i3 will BMW den schwierigen Markt der Elektroautos<br />
erobern. Dabei setzt der bayerische Autohersteller<br />
nicht nur auf eine Karosse aus hochmodernen<br />
Karbonfasern, sondern auch auf intelligente Vernetzung<br />
über ConnectedDrive. Unter diesem Begriff sind bei<br />
BMW schon länger Technologien erhältlich, welche die<br />
Fahrzeuge unter anderem mit Internet oder Smartphone<br />
verknüpfen. Der ab November erhältliche BMW i3 bekommt<br />
aber einige Dienste spendiert, die speziell für<br />
Elektromobilität konzipiert wurden. Dafür erhält das Automobil<br />
sogar eine eigene SIM-Karte.<br />
Mit der BMW Remote App wird das Smartphone zur<br />
Fernbedienung für das Fahrzeug, und so lassen sich etwa<br />
Ladezyklus, Klimaanlage oder Heizung von Weitem<br />
steuern. Muss man den i3 vor Erreichen des Ziels verlassen,<br />
dann kann man die Routenplanung aus dem Auto<br />
direkt auf dem Smartphone fortsetzen. Auch schon vorher<br />
kann man sich entscheiden, das Auto lieber stehen<br />
zu lassen. Dann wird man zum nächsten Parkhaus und<br />
von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln weitergeleitet.<br />
Die Heizung, die dazulernt<br />
www.alphaeos.com // ab 420 Euro<br />
Mit einer App auf dem<br />
Smartphone kann der<br />
Nutzer alle Daten einsehen<br />
und die Heizung<br />
von unterwegs<br />
steuern.<br />
Dauerfeuern, damit es wohlig warm ist? Oder doch lieber in der<br />
Nacht ausschalten, um zu sparen? Aber dann ist es morgens<br />
so kalt. Das eigene Heim warm zu halten kann schnell zur Wissenschaft<br />
werden. Wie schön wäre es, wenn die Heizung selbst<br />
schon wüsste, wann sie sich ein- und ausschalten soll.<br />
Genau das will die Heizungssteuerung alpha.one leisten. Sie<br />
berechnet Faktoren wie das aktuelle Wetter, die Bausubstanz<br />
und sogar die Termine der Bewohner in die Steuerung mit ein,<br />
passt diese dynamisch an und ist dabei auch noch lernfähig.<br />
Mit einer App kann das System auch von unterwegs auf dem<br />
Smartphone gesteuert werden. So verspricht der Hersteller alpha.EOS<br />
bis zu 40 Prozent <strong>weniger</strong> Heizkosten.<br />
Das Starter-Kit (420 Euro) besteht aus Steuerungseinheit,<br />
Raumklimasensor (Einzelpreis: 150 Euro) und Funkstellantrieb<br />
(Einzelpreis: 70 Euro). Der Sensor misst in je einem Raum Temperatur,<br />
Luftfeuchtigkeit und Helligkeit und der batteriebetriebene<br />
Funkstellantrieb ersetzt den Thermostat. Da die beiden<br />
Elemente für jedes Zimmer dazu gekauft werden müssen, würde<br />
eine Einrichtung für drei Räume 860 Euro kosten.<br />
Die weiße Basisstation des Heizungssystems erinnert<br />
stark an einen Router.<br />
14<br />
connected-home.de 05.2013
Alles für das Heimnetz<br />
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03/2012<br />
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NEWS UN D TREN D S<br />
Der Doorbot wirkt mit<br />
seinem Kameraauge<br />
zwar etwas bedrohlich,<br />
ist aber ein nützliches<br />
Gerät, wenn<br />
Besuch kommt, während<br />
man selbst nicht<br />
daheim ist.<br />
Mit Lockitron kann<br />
man das Heim per<br />
Smartphone entriegeln.<br />
In Kombination<br />
mit dem Doorbot erhalten<br />
Gäste Zutritt,<br />
auch wenn man selbst<br />
noch unterwegs ist.<br />
Wenn das Smartphone<br />
zweimal klingelt...<br />
Das Smart Home beginnt an der Pforte: Daher gibt es einige intelligente<br />
Lösungen, um die heimische Haustür schlauer zu machen.<br />
Eine davon ist der Doorbot<br />
(200 US-Dollar). Die clevere<br />
Klingel ruft das Smartphone<br />
an, wenn niemand zu Hause<br />
ist. Man kann dem Gast sogar<br />
per Videochat antworten,<br />
dieser hört aber nur eine<br />
Stimme, während man<br />
sich selbst ein Bild vom Besucher<br />
machen kann.<br />
Auch beim Tür-Kommunikationssystem<br />
von Gira (ab<br />
430 Euro) ist ein Videochat<br />
möglich: über den Dienst<br />
TKS-IP-Gateway plugged<br />
into Skype. Darüber hinaus<br />
kann man damit per Smartphone<br />
die Tür öffnen. Auch der Doorbot besitzt eine solche Funktion,<br />
allerdings nur in Verbindung mit dem smarten Türschloss Lockitron<br />
(180 US-Dollar). Es meldet auch, ob die Tür offen oder verschlossen<br />
ist und kann für mehrere Smartphones freigeschaltet werden.<br />
Beim Smart Lock von August (200 US-Dollar) wird das Handy ebenfalls<br />
zum Schlüssel. Die intelligente Verriegelung öffnet automatisch<br />
die Tür, wenn sich jemand mit einem freigeschalteten<br />
Smartphone nähert. Zeitliche begrenzte Freigaben prädestinieren<br />
das Gerät vor allem für Handwerkerbesuche.<br />
Clever ist auch das Konzept von Postifier: Ein Chip im Briefkasten<br />
informiert per App, sobald Post im Kasten landet. Der<br />
verbaute Sensor erkennt Änderungen des Infrarotlichts, wenn<br />
etwas in den Kasten eingeworfen<br />
wird. Das Gadget ist allerdings<br />
noch auf der Suche nach<br />
einer Finanzierung. Sollte es in<br />
Serie produziert werden, wird es<br />
laut Hersteller für 25 US-Dollar<br />
erhältlich sein.<br />
Eher für Senioren und öffentliche<br />
Gebäude gedacht ist die<br />
Sensor-Fußmatte SensFloor von<br />
Future-Shape. Sie öffnet die Tür,<br />
sobald sie jemand betritt.<br />
Wedelmaus<br />
www.hama.de // 50 Euro<br />
Das klingt nach Frankenstein: Die<br />
Air Mouse von Hama präsentiert<br />
sich als ergonomische Kreuzung<br />
aus Computermaus und Fernbedienung<br />
für smarte Geräte im<br />
Wohnzimmer. Tatsächlich erinnert<br />
sie mit ihren acht Tasten, dem Steuerkreuz<br />
und der Bewegungserfassung<br />
eher an einen Controller für<br />
PlayStation 3 oder Wii.<br />
Dabei arbeitet das<br />
Gerät nicht mit<br />
„echtem“ Motion<br />
Tracking,<br />
sondern über<br />
einen Neigungssensor,<br />
der sechs Achsen<br />
erfasst. Das<br />
ist nicht so präzise<br />
wie eine tatsächliche<br />
Erfassung<br />
der Bewegung<br />
über eine<br />
Kamera, die etwa<br />
bei Nintendos Kinect<br />
oder Sonys<br />
PlayStation Move<br />
zum Einsatz kommt.<br />
Die Tasten können individuell<br />
für jeden Empfänger belegt<br />
werden. Nur acht Funktionen sind<br />
jedoch bei den meisten Geräten für<br />
die Bedienung viel zu wenig.<br />
Hier kommt die Gestensteuerung<br />
zum Einsatz. Das unvermeidliche<br />
Zittern der Hand in der Luft wird<br />
laut Hama durch eine interne Filteroption<br />
ausgeblendet. Auf dem Display<br />
des jeweiligen Geräts erscheint<br />
dann ein Cursor, mit dem die Funktionen<br />
ausgewählt werden. Spätestens<br />
dann wird die Air Mouse ihrem<br />
Namen wieder gerecht.<br />
16<br />
connected-home.de 05.2013
WLAN-Wächter<br />
www.gigaset-elements.de<br />
Der kriselnde Festnetz-Anbieter Gigaset<br />
steigt mit elements in den Smart-Home-<br />
Markt ein. Genauer: in das Thema Sicherheit<br />
Auch wenn das System elements von Gigaset keine echte<br />
im vernetzten Zuhause. Dabei fungieren Alarmanlage ersetzt, verspricht es doch mehr Sicherheit im<br />
gleich mehrere Geräte als Alarmsystem. Sensoren<br />
an den Türen regis trieren, ob diese ge-<br />
eigenen Heim.<br />
öffnet sind, und geben Alarm, wenn sie aufgebrochen<br />
werden. Ein Bewegungssensor für das Starter-Kit gibt es bereits einen Sen-<br />
Smartphone übertragen. Als erste Ergänzung<br />
misst darüber hinaus, ob jemand die Wohnung<br />
oder das Haus betritt und wie viele Per-<br />
Wie viel das System kosten soll, ist noch unsor<br />
für die Fenster.<br />
sonen sich bereits im Haushalt aufhalten. Die bekannt. Gigaset selbst spricht nur von einem<br />
„erschwinglichen“ Daten werden über eine Basisstation auf das<br />
Preis.<br />
Online-Handwerker<br />
www.klappt.de<br />
Bevor man intelligente Technik im eigenen Heim<br />
genießen kann, kommt man vorher um eines nicht<br />
herum: die Installation. Wenn man dafür Handwerker<br />
engagieren muss oder bei der Einrichtung hän-<br />
von Conrad: vom einfachen Rauchmelder für 50<br />
Auch Sicherheitstechnik installieren die Experten<br />
deringend nach Hilfe sucht, kann die Lust an der Euro bis zur kompletten Alarmanlage für 500 Euro.<br />
Technik schnell zu Frust werden.<br />
Der Elektronikanbieter Conrad hat jetzt mit klappt.de einen Online-Dienst eröffnet, der die<br />
Technik-Installationen durch Experten unkompliziert möglich machen soll. Der Meister-<br />
Service verspricht, für Technologien wie Entertainment, Licht oder Sicherheit alle Schritte<br />
von der Beratung über die Installation bis zu Reparaturen zu übernehmen.<br />
SHORT<br />
NEWS<br />
Internet unter Strom<br />
Netzwerk-Anbieter devolo verspricht schnelleres<br />
Internet aus dem Stromkabel: Die neue range+<br />
Technologie nutzt alle drei statt der herkömmlich<br />
zwei Kupferleitungen. Das Ergebnis soll laut devolo<br />
eine Geschwindigkeit von bis zu 600 MBit/s und<br />
eine größere Reichweite sein. Zunächst werden zwei<br />
neue Adaptermodelle mit der Technik angeboten.<br />
Eine Quelle für Lichtquellen<br />
Unter www.lichtseiten.de bietet der DEHA-Interessenverband<br />
ein Online-Tool an, mit dem man<br />
nach den richtigen Lampen fürs Heim suchen kann.<br />
Dabei kann man nicht nur nach der Art der Leuchte<br />
oder dem Material filtern, sondern auch danach, ob<br />
man etwa eher Halogen- oder LED-Lampen installieren<br />
möchte. Eine App zur Seite gibt es auch.<br />
Ein Buch zum Hören<br />
Auch Bayan Audio folgt nach Grundig, Loewe und<br />
Samsung (siehe <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> 4/13, Seite<br />
6/7) dem Vorbild von Boses SoundLink und bringt<br />
einen kompakten Bluetooth-Lautsprecher auf den<br />
Markt. Das Soundbook besitzt ein 2.1-Lautsprecher-<br />
System mit einer Leistung von 15 Watt, integrierter<br />
Freisprech-Einrichtung sowie einem UKW-Radio.<br />
Multimedia-Möbel<br />
Eine edle Symbiose aus exklusivem Möbeldesign<br />
und funktionalem Multimedia-Center:<br />
Das soll die Bytestage von Convar leisten.<br />
Das eigentliche Gerät ist in einem Stahlgehäuse<br />
untergebracht, dessen Seitenteile je<br />
nach Geschmack aus Materialien wie Edelhölzern,<br />
Leder oder sogar Stein gefertigt werden.<br />
Es besteht unter anderem aus Prozessor,<br />
Festplatte, Grafikkarte und Sat-Receiver.<br />
Zusätzlich kann die Bytestage um ein Bluray-Laufwerk,<br />
eine größere Festplatte (2 oder<br />
3 TByte) oder auf 4 GByte Arbeitsspeicher<br />
erweitert werden. Ein Tablet-PC mit XBMC-<br />
Software sorgt für die mobile Bedienbarkeit.<br />
www.convar.de // ab 3.000 Euro<br />
Die edle Bytestage<br />
verspricht viele<br />
Entertainment-<br />
Funktionen. Doch<br />
dafür ist der Preis<br />
ziemlich hoch.<br />
Besonnener Bewegungsmelder<br />
Wer bei der Beleuchtung sparen will, ohne jedes Mal<br />
zum Schalter laufen zu müssen, der greift zum Bewegungsmelder.<br />
Doch auch diese Geräte kennen<br />
längst nicht mehr nur „an“ und „aus“. Der Präsenzmelder<br />
PD2-M von B.E.G. Brück zum Beispiel misst<br />
das vorhandene Tageslicht und passt die Beleuchtungsstärke<br />
der Lampen daraufhin intelligent an.<br />
05.2013 connected-home.de 17
NEWS UN D TREN D S<br />
Corinex verspricht bei<br />
seinen Adaptern eine<br />
einfache Einrichtung:<br />
Nach dem Anschluss<br />
an das Koax-Kabel<br />
und einem Knopfdruck<br />
soll es funktionieren.<br />
TV-Kabel statt WLAN<br />
www.hantzundpartner.com/corinex // ab 60 Euro<br />
Als Alternative zum umständlichen Verlegen von<br />
Netzwerkkabeln oder zum unzuverlässigen<br />
WLAN bietet Corinex Adapter fürs TV-Kabel an<br />
– laut eigener Aussage als erster Anbieter weltweit.<br />
Damit werden die Koaxialkabel, über die<br />
die TV-Signale übertragen werden, Teil eines<br />
LAN-Netzwerks. So können zum Beispiel Router<br />
mit PCs und anderen Ethernet-fähigen Geräten<br />
verbunden werden. Dabei werden Frequenzbereiche<br />
der Koaxialkabel genutzt, die bisher<br />
quasi brachlagen.<br />
Mit 200 MBit/s sei die Übertragungsgeschwindigkeit<br />
hoch genug, um mehrere Filme in HD-<br />
Qualität zu streamen und gleichzeitig noch einen<br />
schnellen Internet-Zugang zu gewährleisten, versichert<br />
Corinex. Auch Multiplayer Games sollen über das<br />
Cable-LAN möglich sein. Neben den Adaptern für TV-<br />
Kabel bietet Corinex auch verschiedene Lösungen für<br />
eine Netzwerk-Einrichtung über Stromkabel an sowie<br />
über bereits vorhandene Festnetz-Telefonleitungen.<br />
Appgezählt<br />
www.electrack-app.com // 4,50 Euro<br />
In zahlreichen Heimen sind nach wie vor die althergebrachten<br />
Ferrari-Stromzähler installiert. Mit den<br />
mechanischen Apparaturen ist eine persönliche<br />
Kontrolle des Stromverbrauchs schwierig. Die App<br />
ElecTrack bietet Abhilfe. Die Kamera im Smartphone<br />
filmt die Umlaufzeit<br />
der Zählscheibe und die<br />
App berechnet daraus<br />
den momentanen Stromverbrauch.<br />
So kann man<br />
auch verschwenderische<br />
Geräte im Haushalt schnell<br />
entlarven.<br />
Nachdem man zwei Umdrehungen<br />
des mechanischen Zählers abgefilmt<br />
hat, kann die App daraus den aktuellen<br />
Verbrauch extrapolieren.<br />
Smartes Festnetz<br />
www.sagemcom.com // 200 Euro<br />
www.panasonic.de // ab 150 Euro<br />
Die anhaltende Popularität der Smartphones und sinkende<br />
Mobilfunkpreise setzen die Hersteller von Festnetztelefonen<br />
unter Druck. Nach Archos und Gigaset<br />
begegnen jetzt zwei weitere Hersteller dieser Herausforderung,<br />
indem sie ihre Geräte mit Handy-Features<br />
ausstatten.<br />
Beim Alium des französischen An-<br />
bieters Sagemcom soll der DECT-<br />
Schnurlosstandard für eine hohe Ge-<br />
sprächs- und Verbindungsqualität sor-<br />
gen, während Android und Touchscreen<br />
das Gerät nicht nur optisch wie ein Handy<br />
wirken lassen. Facebook, Twitter und der<br />
Radiodienst TuneIn sind vorinstalliert,<br />
weitere Apps kann man herunterla-<br />
den. Sogar die Möglichkeit, das Gerät<br />
Das Alium von Sagemcom kombiniert den Look eines<br />
Smartphones mit dem eines Festnetztelefons in einem<br />
futuristischen Mix.<br />
Das KX-PRX-Telefon von Panasonic könnte<br />
auf den ersten Blick glatt als iPhone<br />
durchgehen.<br />
als Game Controller oder als eigene<br />
Konsole zu benutzen, verspricht<br />
Sagemcom.<br />
Auch Panasonic setzt bei den<br />
zwei neuen Geräten mit den<br />
sperrigen Namen KX-<br />
PRX120/110 und KX-PRX150<br />
auf eine Mischung aus DECT<br />
und Android-Oberfläche<br />
mit Touchscreen. Das etwas<br />
teurere KX-PRX150 besitzt<br />
darüber hinaus einen SIM-Karten-Steckplatz und 3G-<br />
Funktionalität und wird so außerhalb des Hauses sogar<br />
zu einem vollwertigen Smartphone. Beide Geräte enthalten<br />
ein 3,5-Zoll-Farb-Display mit einer Auflösung<br />
von 320 x 480 Pixeln und eine Zwei-Megapixel-Kamera<br />
für Video-Chats.<br />
Ob es den Herstellern auch gelingt, mit diesen „Home<br />
Smartphones“ iPhone und Co. echte Konkurrenz zu<br />
machen, bleibt abzuwarten.<br />
18<br />
connected-home.de 05.2013
Trends im Blick<br />
Im Vorfeld der großen Berliner Technikschau<br />
IFA 2013 fachsimpelten bei den PREVIEW-<br />
Events in Hamburg und München Experten<br />
über die Zukunft der vernetzten Welt. Moderiert<br />
wurden die Talkrunden von CONNEC-<br />
TED-<strong>HOME</strong>-Chefredakteur Andreas Stumptner.<br />
Einhelliger Tenor: Das Smart Home steht<br />
vor dem Durchbruch zum Massenmarkt. Vernetzung<br />
und Digitalisierung im Alltag führen<br />
zu dramatischen Veränderungen, technisch<br />
wie auch gesellschaftlich.<br />
Smart-Home-Expertenrunde im Grand Elysée Hotel Hamburg<br />
(von rechts): Christian Ress (Ford), Martin Vesper (digital-<br />
STROM), Ulf Soldan (B&W), Marcus Worbs (goetzpartners) und<br />
Andreas Stumptner (<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>)<br />
TERMINE<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> auf der IFA<br />
Vom 6.9. bis 11.9. findet in Berlin die IFA mit den<br />
neuesten Produkten und Trends aus den Bereichen<br />
Heim- und Unterhaltungselektronik statt. CONNEC-<br />
TED <strong>HOME</strong> ist auch dabei: Besuchen Sie uns doch<br />
an unserem Stand mit der Nummer 8 in der „IFA<br />
TecWatch“-Halle 11.1.<br />
Smartphone auf vier Rädern<br />
Vernetzung ist auch eines der Top-Themen auf der<br />
Internationalen Automobilausstellung (IAA) vom 12.<br />
bis 22. September. <strong>Mehr</strong>ere Hersteller präsentieren<br />
dort Fahrzeuge, die über den schnellen Mobilfunk-<br />
Standard LTE miteinander kommunizieren. Damit<br />
können sie sich gegenseitig etwa vor Staus oder<br />
Unfällen warnen. <strong>Mehr</strong> unter www.iaa.de/.<br />
Smart Home selbstgebaut<br />
Für alle Eigenheimbesitzer und Handwerker, die ihr<br />
Zuhause selbst zum Smart Home umbauen wollen,<br />
bietet unser Experte für intelligente Technologien,<br />
Günther Ohland, einen Workshop am 18.9. in Bielefeld<br />
an. Die Teilnahme kostet 60 Euro. <strong>Mehr</strong> Informationen<br />
auf www.gohland.de.<br />
In München diskutierten unter anderem Vertreter der Marken B&W, digitalSTROM, Sonos, Toshiba, Spotify und Google.<br />
Effizienz finden<br />
www.hausgeraete-plus.de<br />
Noch mehr Smart Home<br />
Eher an Profis wie Elektrobetriebe, Haushersteller<br />
und Fachplaner richtet sich der Praxis-Workshop<br />
„Smart Home & Smart Office“ des Instituts für Gebäude-Technologie<br />
(IGT) am 23.9. in Ottobrunn (bei<br />
München). An nur einem Tag erfährt man darin alles<br />
zur Planung und Umsetzung von Smart Homes. Die<br />
Anmeldegebühr beträgt knapp 500 Euro. <strong>Mehr</strong><br />
Informationen unter www.igt-institut.de.<br />
Unter dem Namen HAUSGERÄTE+ haben sich<br />
Gerätehersteller wie AEG und Siemens und<br />
Energieanbieter wie RWE und Vattenfall zusammengetan,<br />
um Verbrauchern beim Finden smarter,<br />
Energie sparender Geräte zu helfen.<br />
Neben zahlreichen Verbraucherinformationen Haushaltsgeräte mit Smart-Grid-Technik helfen,<br />
sowie Spartipps ist das Herzstück der Seite der Strom zu sparen. Der Geräteberater spürt sie auf.<br />
„Online-Geräteberater“. Hier findet jeder „in fünf<br />
Minuten“ das richtige Produkt, verspricht die Seite großmütig. Und tatsächlich ist die Bedienung<br />
sehr intuitiv. Mit der Auswahl von Kriterien wie Bauform, Hersteller oder Energieeffizienzklasse<br />
kann man die Suche eingrenzen. Bei allen Gerätetypen außer Kühlschränken<br />
wird man außerdem aufgefordert, die wöchentliche Nutzung einzugeben. Auch kann<br />
man die Energieeffizienz seiner alten Geräte mit der aktueller vergleichen. Allerdings fehlen<br />
Küchengeräte wie die Mikrowelle oder der Backofen bisher in der Suche.<br />
Smart Home, die Dritte<br />
Ebenfalls an Hersteller, Architekten, Handel und<br />
Handwerk richtet sich die Smart Home Deutschland<br />
Conference im westfälischen Ahaus am 26. und<br />
27.9. In zahlreichen Workshops und Vorträgen dreht<br />
sich alles um intelligente Heim-Technologien. 100<br />
Euro kostet das Ticket für beide Tage. <strong>Mehr</strong> auf<br />
www.smarthome-deutschland.de.<br />
05.2013 connected-home.de 19
NEWS & TREN DS GEWINNSPIEL<br />
Gewinnspiel<br />
Ihr Smart Home<br />
Der Anbieter digitalSTROM geht beim integrierten Hochvolt-Chips. So kann das gesamte<br />
Haus schnell und unkompliziert umge-<br />
Thema Smart Home einen bisher<br />
einzigartigen Weg: Der Aufbau des rüstet werden. Die Steuerung erfolgt einfach<br />
intelligenten Netzwerks erfolgt über die bereits wie gewohnt über die Schalter an der Wand, die<br />
bestehenden Stromleitungen. Das Kernstück jedoch nun viel mehr können: Je nach den eigenen<br />
Wünschen können sie individuell pro-<br />
des Systems ist dabei eine bunte Lüsterklemme,<br />
die man auf den ersten Blick für einen Bauklotz<br />
halten könnte. In dem Gehäuse befindet komplette System aber auch über eine App auf<br />
grammiert werden. Alternativ kann man das<br />
sich jedoch intelligente Technik in Form eines dem Smartphone steuern.<br />
Nach der Umrüstung durch digital-<br />
STROM lassen sich alle Geräte, die an<br />
einer Stromquelle angeschlossen sind,<br />
über die bereits vorhandenen Schalter<br />
steuern. Dabei kann man verschiedene<br />
Programme auswählen (zum Beispiel<br />
Dimmen durch Doppelklick).<br />
Auch die Steuerung mit dem Smartphone<br />
ist möglich.<br />
Kein Verlegen von neuen Leitungen verspricht digital-<br />
STROM. Die Lüsterklemmen, in denen sich die Steuerungstechnik<br />
versteckt, werden von Experten einfach hinter<br />
bestehende Lichtschalter montiert. Danach soll der Mini-<br />
Computer dank Plug&Play sofort einsatzbereit und programmierbar<br />
sein.<br />
20<br />
connected-home.de 05.2013
von digitalSTROM<br />
Jetzt können Sie mit <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> eine<br />
komplette Umrüstung Ihrer Wohnung oder Ihres<br />
Hauses im Wert von 10.000 Euro durch die<br />
Experten von digitalSTROM gewinnen. Dafür<br />
müssen Sie einfach bei unserem Online-Gewinnspiel<br />
mitmachen. Auf unserer Homepage<br />
finden Sie ein Bild einer durchsichtigen Säule<br />
voller Lüsterklemmen. Geben Sie eine Schätzung<br />
ab, um wie viele Klemmen es sich handelt.<br />
Wer die Anzahl korrekt errät oder mit der Schätzung<br />
von allen Teilnehmern der tatsächlichen<br />
Zahl der Klemmen am Nächsten ist, gewinnt.<br />
Machen Sie jetzt mit!<br />
www.connected-home.de/<br />
smarthome-gewinn. Teilnahmeschluss:<br />
30.10.2013. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Dieses Bild zeigt eine mögliche Vernetzung<br />
eines Hauses mit digital-<br />
STROM. Grün eingefärbte Geräte können<br />
dabei über Tasten bedient werden<br />
und die orangefarbenen über den<br />
Computer, das Smartphone oder das<br />
Tablet.<br />
Verschiedene Apps sollen<br />
die Automatisierung noch<br />
einfacher machen. So<br />
können damit unter anderem<br />
eine Zeitschaltuhr,<br />
raumübergreifende Aktionen<br />
mit nur einem Schalter<br />
oder automatische Abläufe<br />
eingestellt werden.<br />
05.2013 connected-home.de 21
IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />
Zehn Tricks<br />
für ein grünes<br />
Zuhause<br />
22<br />
connected-home.de 05.2013
Die Umwelt schützen, Geld<br />
sparen und den <strong>Komfort</strong> steigern:<br />
Das klappt im Smart Home besser<br />
denn je. Wie, das zeigen unsere<br />
zehn cleveren Spartipps, die ganz<br />
sicher auch Ihren Energieverbrauch<br />
drosseln.<br />
W<br />
Von Markus Wölfel<br />
ie stark wir von Energie abhängig sind,<br />
wird meist erst klar, wenn sie nicht mehr<br />
da ist. Ein plötzlicher Stromausfall beispielsweise<br />
legt den ganzen Haushalt lahm. Glücklicherweise<br />
ist die Stromversorgung in Deutschland aber<br />
sehr stabil. Nur die Preise steigen langsam, aber stetig.<br />
Mit etwas Geschick lässt sich aber hier und da Energie<br />
sparen und damit bares Geld.<br />
Dazu gibt es zwei Alternativen: Entweder sucht der geneigte<br />
Sparer einen neuen, günstigeren Strom-, Gasoder<br />
Öl-Anbieter. Oder er setzt die benötigte Energie<br />
effizienter ein. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> gibt Tipps für den<br />
nachhaltigen Umgang mit dem kostbaren Gut.<br />
Tipp 1: Wissen statt vermuten<br />
Ein Handy verbraucht wenig Strom, ein Haarfön dagegen<br />
viel. Aber auch ein Gerät, das mit wenig Energie<br />
auskommt, kann bei langer Laufzeit viel schlucken. Unüberschaubar<br />
wird es indes bei Geräten, die getaktet<br />
anlaufen wie Kühlschränke oder Gefriertruhen.<br />
Als SmartHome-Bewohner ist man im Vorteil, wenn es<br />
darum geht, sich hier einen Überblick zu verschaffen.<br />
Viele KNX-Schaltaktoren messen die über sie geschalteten<br />
Verbraucher im laufenden Betrieb<br />
mit. Aber es gibt auch vielfältige<br />
Nachrüstlösungen, die den<br />
Stromverbrauch genau anzeigen<br />
SELBST IST<br />
DIE FRAU<br />
Elektrischer Schnickschnack<br />
kostet mitunter<br />
viel Strom und bringt<br />
kaum eine Erleichterung.<br />
Meist reicht ein<br />
rein mechanisches<br />
Werkzeug aus.<br />
TIPP 1: WISSEN STATT<br />
VERMUTEN<br />
<strong>Kosten</strong> 0 bis 100 € n nnnn<br />
Aufwand gering n nnnn<br />
Nutzen hervorragend nnnnn<br />
Fazit Nur wer seinen Energiebedarf<br />
kennt, weiß, wann er wirklich spart.<br />
Quelle: Obi<br />
05.2013 connected-home.de<br />
23
IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />
BEREITSCHAFT OHNE STROM<br />
Der Strommesser von ecowizz aus der Schweiz ist<br />
dem Standby-Verbrauch auf der Spur. Das System<br />
besteht aus einem Smartplug und einem dazugehörenden<br />
USB-Empfänger. Über das Analyseprogramm<br />
zeigt es die gesparten Kilowattstunden übersichtlich an.<br />
SICHER<br />
BELEUCHTET<br />
Bewegungsmelder<br />
schalten Lampen stets<br />
wieder ab. Sie sparen<br />
so Energie und erhöhen<br />
auch die Sicherheit.<br />
Steinel hat viele Varianten<br />
davon im Programm.<br />
TIPP 2: LECKS FINDEN<br />
<strong>Kosten</strong> 0 bis 130 € n nnnn<br />
Aufwand gering n nnnn<br />
Nutzen mittel nnnnn<br />
Fazit In der Summe sind auch die<br />
Kleinstverbräuche nicht zu unterschätzen.<br />
(siehe Seiten 30 und 31). Der einfachste Weg, seinen<br />
Strombedarf zu entschlüsseln, ist der, regelmäßig mit<br />
Bleistift und Block bewaffnet, den Stromzähler abzulesen.<br />
Je nach Häufigkeit und gerade laufenden Verbrauchern<br />
lassen sich Energiesauger so einfach identifizieren.<br />
Computeraffine Naturen tragen die Daten direkt in<br />
eine Tabelle ein. Daraus Balkendiagramme zu generieren<br />
geht auf Knopfdruck. So erkennt der Bewohner<br />
leicht Tendenzen in die eine oder andere Richtung und<br />
kann beurteilen, ob die durchgeführten Sparmaßnahmen<br />
gegriffen haben.<br />
TIPP 3: HAND ANLEGEN<br />
<strong>Kosten</strong> 0 € n nnnn<br />
Aufwand hoch nnnnn<br />
Nutzen niedrig nnnnn<br />
Fazit Wer mehr selbst macht, spart<br />
Energie und den Besuch im Fitnessstudio.<br />
Tipp 2: Strom-Lecks finden<br />
Der inflationäre Einsatz von Elektronik im Haushalt geht<br />
teilweise mit einer grotesk hohen Anzahl an Steckernetzteilen<br />
einher. Alle eingebauten oder angedockten<br />
Netzteile ziehen jedoch auch im Bereitschafts-Modus<br />
Strom. Intelligente Tools wie etwa ecowizz (www.<br />
ecowizz.net) aus der Schweiz schalten Dauersauger<br />
einfach ab. Der Smartplug analysiert den Verbrauch<br />
eines Geräts und erkennt automatisch, wenn es in den<br />
Standby-Modus wechselt. Außerdem zeichnet das<br />
rund 130 Euro teure System die Verbräuche auf und<br />
zeigt übersichtliche Grafiken davon auf dem Smartphone<br />
oder dem PC an. Immerhin gibt es bei moderner<br />
Unterhaltungselektronik üblicherweise auch einen<br />
Stromspar- oder Eco-Betrieb. Damit lassen sich ebenfalls<br />
einige Prozent Energie einsparen.<br />
Tipp 3: Selbst Hand anlegen<br />
Es klingt banal, aber jeder sollte sich genau überlegen,<br />
wie viel Energie für welche Ressource im Smart Home<br />
wirklich notwendig ist. Wer beispielsweise ein Fitness-<br />
Studio besucht, setzt Energie ein, um Fett loszuwerden<br />
und Muskelmasse aufzubauen. Das kann man auch erreichen,<br />
wenn man nicht ständig einen Aufzug, die Rolltreppe,<br />
den Laubbläser, einen Aufsitzmäher, das Bewässerungssystem<br />
oder die Gartenfräse benutzt, sondern<br />
stattdessen Treppen, Besen, Rasenmäher,<br />
Gießkannen und Spaten nutzt, um seinen Körper fit zu<br />
halten. Es gibt zwar spannendere Tätigkeiten. Wer allerdings<br />
bereit ist, eine Stunde täglich auf dem Stepper<br />
zu trainieren, dürfte die energetische Askese im eigenen<br />
Garten umso mehr zu schätzen wissen, zumal man<br />
dort auch sein Tagwerk betrachten kann.<br />
Tipp 4: Automatisch kühlen<br />
Eine Klimaanlage ist ein wahrer Stromfresser. Dort,<br />
wo sie etwa aus medizinischen Gründen nicht zwingend<br />
notwendig ist, sollte sie ausgeschaltet bleiben<br />
oder nur wenige Grad unterhalb der Außentemperatur<br />
eingestellt sein. Wenn sie laufen muss, sollte sie nur auf<br />
einzelne Räume beschränkt sein, deren Türen und<br />
Fenster geschlossen zu halten sind.<br />
Wesentlich effizienter kann die Klimaanlage laufen,<br />
wenn sie in ein smartes Umfeld integriert wird. Einfache<br />
Klimageräte beispielsweise lassen sich bequem über<br />
einen Unterputz-Funkschalter von eQ-3 automatisch<br />
schalten. Fenster- und Türkontakte komplettieren die<br />
automatische Steuerung.<br />
24<br />
connected-home.de 05.2013
fest im Würgegriff. Über 40 Prozent<br />
Volkskrankheit<br />
WLAN-Schwäche<br />
Jetzt endlich geheilt!<br />
SCHOCKIERENDE BILDER!<br />
WiFi-Experten schlagen Alarm!<br />
Die WLAN-Schwäche hat Deutschland<br />
rs M. : Ich fiel in ein Empfangsloch!<br />
der Deutschen beklagen sich bereits<br />
über Symptome wie elender Empfang,<br />
Folgen des fatalen Funk-Fehlens zu<br />
unterschätzen! „Es begann bei mir mit<br />
WLAN-Warten und Ladebalken-Lan-<br />
geweile! Forscher warnen davor, die<br />
EZIAL: Aachener Unternehmen erfindet WLAN neu!<br />
dLAN ® 500 WiFi<br />
dem Umzug in eine neue Wohnung“,<br />
ENDLICH:<br />
WLAN IN JEDEM RAUM!<br />
Revolutionär einfach<br />
WLAN überall<br />
Bester Empfang für Smartphone und Tablet<br />
WiFi haben sie ein Konzentrat entwickelt, das bei nur<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
IFA in Halle 3.2, Stand 106<br />
Berlin, 6. - 11.9.2013<br />
einmaligem Einstecken alle Symptome sofort lindert.<br />
<strong>Mehr</strong> Infos unter<br />
www.devolo.de/wi-fi<br />
The Network Innovation<br />
Dabei ist nur eine Nebenwirkung bekannt!<br />
Bei allen Probanten stellte<br />
dem
IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />
KLIMATISIE-<br />
RUNG LIGHT<br />
Kühlen benötigt ebenso<br />
viel Energie wie heizen.<br />
Deshalb sollte die Klimaanlage<br />
in ein smartes<br />
Umfeld integriert werden.<br />
Anlagen von Vaillant<br />
machen es möglich.<br />
TIPP 4: AUTOMATISCH<br />
KÜHLEN<br />
<strong>Kosten</strong> ab 0 € n nnnn<br />
Aufwand gering n nnnn<br />
Nutzen mittel nnnnn<br />
Tipp 5: Richtig lüften<br />
Fazit Durch eine Automatik wird der Auch in der Heizperiode kann man<br />
Verbrauch der Klimaanlage gesteuert.<br />
den Verbrauch des kostbaren Energieträgers<br />
senken. Ein großer Brocken auf der Verlustseite<br />
betrifft den Luftaustausch. Er geht bei einem<br />
durchschnittlichen Haus mit rund einem Viertel in die<br />
Energiebilanz ein, denn auch die Luft im Innenraum<br />
muss mit teurer Energie aufgeheizt werden. Häufig ist<br />
eine übertriebene Angst vor zu hoher Luftfeuchtigkeit<br />
und da durch verursachter Schimmelbildung der Anlass,<br />
das Fenster länger geöffnet zu halten als nötig.<br />
Lüften ist zwar genau aus diesem Grunde nötig, wer<br />
aber den ganzen Tag das Fenster gekippt hält, tut des<br />
Guten zu viel. Besser ist ein kurzes Stoßlüften mehrmals<br />
am Tag. So wird die überschüssige Luftfeuchtigkeit<br />
schnell abgeführt.<br />
TIPP 5: RICHTIG LÜFTEN<br />
<strong>Kosten</strong> 0 – 1000 € nnnnn Ein Messgerät hilft zudem, die Luftfeuchtigkeit<br />
genauer im Auge zu<br />
Aufwand je Ausbaustufe nnnnn<br />
Nutzen hoch nnnnn behalten. Mit einem sogenannten<br />
Fazit Smarte Abluftanlagen vermeiden<br />
Schimmel – schon das ist unbezahlbar.<br />
Hy grometer wie etwa von Netatmo<br />
hat der Bewohner das Hausklima<br />
im Blick und kann die Luftfeuchtigkeit zwischen<br />
40 und 70 Prozent ausbalancieren. Unter 40 Prozent<br />
empfinden die meisten Menschen die<br />
Luft als zu trocken und bei über 70 Prozent<br />
Luftfeuchtigkeit muss man mit Schimmelbefall<br />
rechnen.<br />
Tipp 6: Smarter werden<br />
Mit einer intelligenten Elektroinstallation à la KNX lassen<br />
sich ebenfalls Heizenergie und Strom sparen. Der<br />
Grund: Die vielen Sensoren und Regler schöpfen gerade<br />
so viel Energie ab, wie nötig ist. Wer den hohen Aufwand<br />
einer Neuinstallation scheut, für den ist eines der<br />
vielen Nachrüstsysteme interessant.<br />
Eminent e-Domotica,<br />
RWE <strong>Kosten</strong> 1.000 – 5.000 € nnnnn<br />
TIPP 6: SMARTER WERDEN<br />
SmartHome Aufwand hoch nnnnn<br />
oder Telefunken Nutzen hoch nnnnn<br />
Joonior lassen Fazit Smarte Lösungen erhöhen <strong>Komfort</strong><br />
und Sicherheit und helfen sparen.<br />
sich sogar in Altbauten<br />
nachrüsten. Die lieferbaren Heizungsthermostate,<br />
Temperatursensoren und Fensterkontakte allein<br />
sorgen schon für effektive Einsparungen, indem sie<br />
beispielsweise den Zufluss zum Heizkörper abdrehen,<br />
wenn ein Fenster geöffnet ist. Außerdem lassen sich<br />
aus der Ferne vergessene Verbraucher abschalten, was<br />
ebenfalls die Geldbörse schont. Ganz nebenbei steigern<br />
ins System integrierte Automatik-Programme<br />
auch die Sicherheit und den <strong>Komfort</strong>.<br />
Tipp 7: Ins rechte Licht rücken<br />
Auf den gesamten Energieverbrauch gerechnet, ist der<br />
Anteil der Beleuchtung zwar sehr gering. Dennoch<br />
lohnt sich ein Austausch ineffizienter Lampen. Denn:<br />
Wer noch alte Glühbirnen oder die etwas besseren Hallogenlampen<br />
benutzt, kann deren Energiebedarf auf<br />
bis zu ein Zehntel reduzieren.<br />
Inzwischen gibt es für alle gängigen Fassungen eine<br />
entsprechende Variante als Energiesparlampe oder<br />
LED-Strahler. Der Pferdefuß: Mitunter sind manche exklusive<br />
Bauformen überproportional teuer. Alternativ<br />
lassen sich aber herkömmliche Leuchten auch über<br />
Bewegungsmelder steuern. Sie helfen schon deshalb<br />
zu sparen, weil angeschlossene Verbraucher stets wie-<br />
TIPP 7: INS RECHTE LICHT<br />
RÜCKEN<br />
<strong>Kosten</strong> 100 – 200 € nnnnn<br />
Aufwand gering n nnnn<br />
Nutzen mittel nnnnn<br />
Fazit Einfacher lässt sich Energie im<br />
Haushalt kaum einsparen.<br />
DIE TOTALE<br />
ERINNERUNG<br />
Mit einem System zur<br />
Hausautomatisierung<br />
wie etwa RWE Smart<br />
Home kann bei richtiger<br />
Programmierung Energie-Verschwendung<br />
vermieden werden.<br />
26<br />
connected-home.de 05.2013
der abgeschaltet werden. Mit einer smarten Steuerung<br />
verbunden, dienen sie außerdem als Präsenzmelder<br />
und erhöhen so zusätzlich die Sicherheit.<br />
Smarte Technik spart<br />
Energie und steigert <strong>Komfort</strong><br />
sowie Sicherheit<br />
Tipp 8: Umweltschutz im eigenen Haus<br />
In vielen Altbauten in Deutschland läuft nach wie vor<br />
eine konventionelle Heizungsanlage mit den fossilen<br />
Brennstoffen Öl oder Gas. Ist die Trinkwasser-Versorgung<br />
getrennt von der Heizungsanlage angelegt,<br />
kommt noch Strom als Energieträger für das Erwärmen<br />
des Wassers hinzu. Ist der Heizkessel schon einige<br />
Jahre oder Jahrzehnte alt, lohnt sich allein wegen der<br />
Ausfallsicherheit schon ein Neukauf. Die Wahl des<br />
Energieträgers bleibt dem Hausherr nach wie vor selbst<br />
überlassen, er sollte allerdings wenigstens einen Teil<br />
des Energiebedarfs aus regenerativen Quellen schöpfen.<br />
Eine solare Brauchwasseranlage gibt es beispielsweise<br />
schon ab etwa 2.000 Euro – ohne Einbau. Der<br />
Vorteil: Im Sommer gibt es die Wärme des Wassers<br />
nahezu umsonst. Lediglich eine winzige Solarpumpe<br />
läuft mit. Außerdem kann außerhalb der Heizperiode<br />
die komplette Heizungsanlage abgeschaltet werden,<br />
was noch einmal den dafür nötigen Strom einspart.<br />
Quelle: Velux<br />
Wer seinen Anteil an regenerativer Energie noch weiter<br />
steigern möchte – beispielsweise durch den Einbau einer<br />
die Heizung unterstützenden Solaranlage oder gar<br />
einer Wärmepumpe –, sollte zunächst in die Bausubstanz<br />
investieren. Das heißt:<br />
dämmen. Vor allem über die Außenwand<br />
und das Dach verpufft ein<br />
Großteil der Heizenergie.<br />
Wem das zu viel ist, der könnte auf<br />
eine Photovoltaik-Anlage setzen. Die<br />
Förderung für den eingespeisten<br />
Strom ist zwar stark gefallen, die Erzeugung des eigenen<br />
Haushaltsstroms ist aber immer noch rentabel. Außerdem<br />
leisten Sie mit diesen Maßnahmen einen Beitrag<br />
zum Schutz der Umwelt. Selbstverständlich lassen<br />
sich all diese regenerativen Techniken in eine smarte<br />
Haussteuerung integrieren.<br />
TIPP 8: UMWELTSCHUTZ<br />
IM EIGENEN HAUS<br />
<strong>Kosten</strong> ab 2.000 € nnnnn<br />
Aufwand hoch nnnnn<br />
Nutzen gut nnnnn<br />
Fazit Regenerative Energien helfen<br />
sparen, erfordern aber hohe Investitionen.<br />
RICHTIG<br />
LÜFTEN<br />
Kurzes Stoßlüften führt<br />
überschüssige Luftfeuchte<br />
ab. Fenster auf<br />
Kipp zu lassen dagegen<br />
kostet mehr Energie,<br />
weil es den Raum auskühlen<br />
lässt.<br />
WAS IST ENERGIE ÜBERHAUPT?<br />
Energie ist im physikalischen Sinne gespeicherte Arbeit. Jeder kennt<br />
das vom Schlittenfahren: Wer sich die Arbeit macht, den Schlitten den<br />
Berg hinaufzuziehen, benötigt oben angekommen nur einen Schubs,<br />
um die dann dort vorhandene Lageenergie in Bewegungsenergie –<br />
die Abfahrt – umzuwandeln. Dies ist auch das Wesen der Energie: Sie<br />
verschwindet niemals, sondern sie wandelt sich in andere Energieformen<br />
um.<br />
Gemessen wird Energie in unterschiedlichen Einheiten. Das Joule (J)<br />
kennen viele von den Brennwertangaben auf Lebensmittelverpackungen.<br />
Ein Joule entspricht sowohl einem Newtonmeter (Nm) als auch<br />
einer Wattsekunde (Ws). Daraus leitet sich die vom Stromzähler bekannte<br />
Kilowattstunde (kWh) ab: 1 kWh = 1.000 Wh = 3.600.000 Ws.<br />
Eine Kilowattstunde kostet derzeit etwa 20 Cent. Damit kann man einen<br />
Haarfön mit 1.000 Watt Leistung eine Stunde laufen lassen.<br />
Um Energie flexibel nutzen zu können, bedarf es eines Energieträgers<br />
wie Kohle, Holz, Druckluft oder Dampf. Im Haushalt kommt hauptsächlich<br />
Veredeltes zum Einsatz: der elektrische Strom. Kein anderer Energieträger<br />
lässt sich so bequem verteilen, steuern und umwandeln. Doch<br />
Strom ist vergleichsweise teuer, denn seine Erzeugung und Verteilung<br />
auf die Haushalte geht mit immensen Verlusten einher. Weniger als 30<br />
Prozent der Energie, die bei der Verstromung von Kohle freigesetzt wird,<br />
kommt in der Steckdose an. Deshalb werden üblicherweise alle anderen<br />
privat gebräuchlichen Energieträger – Öl, Gas oder Holz – direkt im<br />
häuslichen Kessel verheizt. So bleiben die Wandlungsverluste geringer,<br />
da auch der Bedarf an Heizenergie um Potenzen höher ist als der aus<br />
Haushaltsstrom. Mit etwas Geschick lassen sich rund 30 Prozent allein<br />
an Strom einsparen. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt mit etwa 4000<br />
kWh Verbrauch wären das schon 240 Euro pro Jahr.<br />
05.2013 sehr hoch nnnnn/ hoch nnnnn / mittel nnnnn/ niedrig nnnnn/ sehr niedrig n nnnn connected-home.de 27
IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />
Quelle: Centrosolar<br />
TEMPERA-<br />
TUREN IM<br />
FARBSPIEL<br />
In thermografischen<br />
Aufnahmen werden<br />
Oberflächentemperaturen<br />
in Farben umgewandelt.<br />
Je höher die Temperatur,<br />
desto mehr<br />
Wärme geht an diesen<br />
sogenannten Wärmebrücken<br />
verloren.<br />
Tipp 9: Wärmebrücken suchen<br />
In nahezu jedem Gebäude gibt es in den Außenbauteilen<br />
Energie-Lecks: die Wärmebrücken. Das können<br />
massive Betonteile, alte Fenster oder dünne Wände<br />
sein. Eine Wärmebildkamera kann solche Lecks aufspüren<br />
helfen. Sie erfasst die Infrarot-Strahlung, die<br />
von den Oberflächen des Hauses abgegeben<br />
wird. Je höher deren Temperatur ist,<br />
TIPP 9: WÄRMEBRÜCKEN<br />
SUCHEN<br />
<strong>Kosten</strong> 100 – 200 € nnnnn desto mehr Energie geht dort verloren.<br />
Aufwand gering n nnnn Besonders effektiv ist die Thermografie<br />
Nutzen gut nnnnn beim Aufspüren von Bauschäden, wie etwa<br />
feuchtem Dämmstoff oder gar einer<br />
Fazit Energielecks und versteckte<br />
Bauschäden sind schnell entdeckt.<br />
nassen Wand. Da gute Kameras sehr teuer<br />
sind, sollte man sie sich ausleihen oder einen Experten<br />
die Bilder aufnehmen lassen.<br />
Wärmebild-Aufnahmen werden übrigens gefördert:<br />
Mieter oder Hauseigentümer können über das Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA, www.<br />
bafa.de) eine Vor-Ort-Energieberatung beantragen.<br />
Wärmebildaufnahmen werden dort als Teil des Beratungsberichtes<br />
mitfinanziert.<br />
Quelle: vath.de<br />
WARM<br />
WASCHEN<br />
Ein Mischer liefert nach<br />
vorheriger manueller<br />
Einstellung der Waschmaschine<br />
die gewünschte<br />
Warmwasser-<br />
Temperatur an.<br />
TIPP 10: WARMWASSER<br />
MARSCH!<br />
<strong>Kosten</strong> 250 € + Einbau nnnnn<br />
Aufwand mittel nnnnn<br />
Nutzen mittel nnnnn<br />
Fazit Auf lange Sicht eine sinnvolle<br />
Anschaffung für Solaranlagen-Betreiber.<br />
Tipp 10: Warmwasser marsch!<br />
Mit einer thermischen Solaranlage – den Sonnenkollektoren<br />
– bekommt der Hausbesitzer zumindest an den<br />
meisten Sommertagen heißes Wasser im Überfluss.<br />
Was liegt also näher, als auch Haushaltsgeräte, die<br />
warmes Wasser benötigen, direkt an den Warmwasserhahn<br />
anzuschließen?<br />
Problemlos funktioniert dies mit einer Spülmaschine,<br />
da sie stets heißes Wasser benötigt. Anders die Waschmaschine:<br />
Sie braucht für ihre Schonprogramme gelegentlich<br />
auch niedrigere Temperaturen.<br />
Abhilfe schafft ein vor die Waschmaschine geschalteter<br />
Warmwassermischer wie etwa der Alfa Mix aus dem<br />
Hause OLFS & RINGEN (www.olfs-ringen.de). Er wird<br />
an die Warm- und die Kaltwasserleitung angedockt sowie<br />
mit der Waschmaschine verbunden. Der Umgang<br />
damit erfordert etwas Eingewöhnungszeit, da der Anwender<br />
vor jedem Waschgang die geforderte Temperatur<br />
des Waschgangs auch am Regler einstellen muss,<br />
bevor er die Waschmaschine startet. Der Clou: Selbst<br />
wenn die Sonne mal nicht scheint, ist die Nutzung eines<br />
Mischers auch dann günstiger, wenn das warme Wasser<br />
vom zentralen Kessel bereitgestellt wird.<br />
Die Kilowattstunde Strom kostet etwa 20 Cent. Andere<br />
Energieträger liegen bei 10 Cent pro Kilowattstunde<br />
und darunter.<br />
28<br />
connected-home.de<br />
05.2013
DER PREIS IST SO SCHARF WIE DAS BILD.<br />
42"<br />
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IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />
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Eine intelligente Steuerung der alten Geräte<br />
kann ebenso Strom sparen wie die sinnvolle<br />
Neuanschaffung einer effizienteren Variante.<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
nnnnn<br />
Aufwand<br />
nnnnn<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Sparsamer<br />
Leisetreter<br />
für die Küche<br />
QGate: Ein mit<br />
etlichen Sensoren ausgestatteter<br />
GSM-Schaltstecker. Durch<br />
die eingesetzte SIM-Karte<br />
liefert das QGate (50 bis 250<br />
Euro) von überall aus Nachrichten<br />
ab: sei es per SMS, E-Mail<br />
oder Twitter. Mit den über 20<br />
Apps wird es wahlweise zum<br />
Babysitter, Frostwarner oder<br />
Energiewächter.<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
nnnnn<br />
Aufwand<br />
nnnnn<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Führt<br />
wichtige Schaltaufgaben<br />
aus<br />
Bosch: Die neue Kühl-Gefrierkombination<br />
mit der Bezeichnung KGE39AI40 (1.000 Euro) verbaucht<br />
trotz des riesigen Volumens von zusammen<br />
fast 350 Litern lediglich 160 Kilowattstunden im Jahr<br />
und verdient deshalb das Prädikat A+++. Ebenfalls<br />
top: der geringe Geräuschpegel.<br />
AVM: Als Zubehörteil arbeitet die<br />
Schalt- und Strommessdose FRITZ!DECT 200<br />
nur mit Routern von AVM zusammen, in die<br />
zudem eine DECT-Basisstation eingebaut ist.<br />
Für 50 Euro loggt der kleine Funker den<br />
Stromverbrauch automatisch mit oder schaltet<br />
App-gesteuert seinen Kontakt.<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
n nnnn<br />
Aufwand<br />
n nnnn<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Misst,<br />
mailt und<br />
managt richtig<br />
smart<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
nnnnn<br />
Aufwand<br />
nnnnn<br />
Gira:<br />
Stromgraf.de hat ein Energie- und Wetterpaket<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Universelle<br />
Schaltzentrale<br />
aus Gira-Komponenten zusammengestellt. Das<br />
Herzstück bildet ein Wetter-Display, das auch als<br />
Energie-Anzeige dient. Die Wetterdaten erhält<br />
das Display per Funk vom Außensensor. Der<br />
Stromzählersensor und die schaltbare Steckdose<br />
Energie-Adapter sind ebenfalls dort eingebucht.<br />
200 Euro kostet das Set.<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
nnnnn<br />
Aufwand<br />
nnnnn<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Wet-<br />
ter-Energie-<br />
Check sinnig<br />
kombiniert<br />
Brennenstuhl:<br />
Der Spezialist für Steckdosenleisten und Funksteckdosen<br />
hat gerade ein eigenes Gateway herausgebracht.<br />
Das Brematic Home Automation Gateway GWY<br />
433 befehligt per App-Steuerung viele Komponenten<br />
mit 433-MHz-Technik.<br />
30<br />
connected-home.de 05.2013
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
n nnnn<br />
Aufwand<br />
nnnnn<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Pfiffiges<br />
Analyse-Tool<br />
Gembird: Unter energenie.com präsentiert Gembird eine Reihe<br />
von pfiffigen Steckdosenleisten. Das Flaggschiff namens EG-PMS2-WLAN (150<br />
Euro) steuert die Steckdosen entweder automatisch oder über einen manuellen<br />
Befehl via Netzwerk oder Internet. Sogar eine Verknüpfung mit der Hardware ist<br />
möglich: So wird der Drucker eingeschaltet, wenn man Word startet.<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
nnnnn<br />
Aufwand<br />
n nnnn<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Dreht<br />
Stromfressern<br />
den<br />
Hahn ab<br />
Plugwise: Über die gelieferten Zwischenstecker im hier abgeblideten<br />
Grundpaket Plugwise Home Start für 110 Euro werden die aktuellen Verbräuche<br />
der angeschlossenen Verbraucher erfasst und über den empfangenden<br />
Funk-USB-Stick und die mitgelieferte Software visualisiert. So lassen sich<br />
Stromfresser schnell entlarven. Plugwise bietet aber auch noch zusätzliche<br />
Komponenten an wie etwa Taster, Unterputz-Schalter und Sensoren.<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
nnnnn<br />
Aufwand<br />
nnnnn<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Sparfuchs<br />
mit<br />
hohem Potenzial<br />
Miele: Miele macht sich den solaren Wärmeüberschuss von Solar-Kollektoren<br />
zunutze und verwendet die Wärme für den Trocknungsvorgang im T 8881 S Eco-<br />
Comfort. Bis zu 80 Prozent soll der 1.800 Euro teure Trockner gegenüber handelsüblichen<br />
Kondenstrockern einsparen können. Das rechnet sich – auf lange Sicht.<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
nnnnn<br />
Aufwand<br />
nnnnn<br />
Siemens: Mit dem iQ800 und dem Nutzen<br />
iQ890 hat Siemens neue Waschmaschinen im nnnnn<br />
Programm, die sogar die strengen Anforderungen<br />
Fazit: Auf Dauer<br />
der maximalen Effizienzklasse A+++ erfüllen. ein Sparer<br />
Möglich macht dies die neue Dosierautomatik<br />
i-Dos. Das System verbraucht nur so viel Waschmittel, Weichspüler, Wasser<br />
und Energie, wie für die aktuelle Waschladung nötig ist. <strong>Kosten</strong>: je 1.300 Euro.<br />
Wattcher: Mit dem Wattcher-Set<br />
(ab 100 Euro) hat der Sparer den Stromverbrauch<br />
des ganzen Hauses im Blick. Das stylische Display<br />
(links) zeigt via Funk die Signale des Sensors an,<br />
den auch Laien an jeden Zähler montieren können.<br />
CHECK<br />
<strong>Kosten</strong><br />
n nnnn<br />
Aufwand<br />
n nnnn<br />
Nutzen<br />
nnnnn<br />
Fazit: Energiemonitor<br />
mit Design-<br />
Anspruch<br />
05.2013 sehr gut nnnnn/ gut nnnnn / mittelmäßig nnnnn/ billig nnnnn/ schade ums Geld n nnnn connected-home.de 31
ENTERTAINMENT HEIMVERNETZUNG IM EINRICHTUNGSHAUS<br />
Smarter<br />
einrichten<br />
Schränke, Tische oder Polstermöbel zählen genauso zur Wohnungseinrichtung wie Leuchten,<br />
HiFi-Ausrüstung oder gar eine Heimsteuerungsanlage. In Stuttgart hat das bundesweit erste<br />
Einrichtungshaus eröffnet, das all diese Welten konsequent verbindet.<br />
32<br />
connected-home.de 05.2013
Konzepthäusern privater Bauherrengemeinschaften,<br />
Eigenheimen, einer Senioren-Residenz mit Aussicht<br />
und einem neuen Zentrum mit großem Einzelhandelskomplex<br />
entstanden. Eines der Zugpferde darin ist das<br />
Stuttgarter Einrichtungshaus Fleiner.<br />
Was zum modernen Wohnen gehört<br />
Das traditionsreiche Geschäft hat seinen ehemaligen<br />
Standort im Stuttgarter Westen aufgegeben und ist in<br />
das neue Viertel umgezogen. Passend zu diesem Aufbruch<br />
in die neuen Räume wurde das Konzept des Einrichtungshauses<br />
gründlich auf den Kopf gestellt. „Wir<br />
haben uns ein Stück weit zurückgenommen und überlegt,<br />
welche Themen neben unseren klassischen Produkten<br />
heute zum Wohnen und Einrichten gehören“,<br />
berichtet Stephanie Wilke, die Geschäftsführerin des<br />
neuen Hauses. So wurden etwa Küchen- und Bad-Ausstellungen<br />
ins neue Geschäft integriert.<br />
Als weiteren Bereich erkannten die Fleiner-Verantwortlichen<br />
die technische Einrichtung des Hauses. „Wir haben<br />
viele Möbel für TV-Geräte oder die Hi-Fi-Anlage im<br />
Programm. Warum sollten wir die nicht gleich mit vollständigen<br />
Medienlösungen präsentieren?“, umreißt<br />
Stephanie Wilke die weiteren Ideen und geht noch einen<br />
Schritt weiter: „Komplett wird das Ganze, wenn der<br />
Kunde bei uns komplette Einrichtungslösungen findet,<br />
bei denen die Technik integriert ist und die obendrein<br />
kinderleicht zu steuern sind“. Aus dieser Idee wurde<br />
nach einer längeren Planungsphase das erste Einrichtungshaus<br />
in Deutschland, das als Musterhaus für Medienvernetzung<br />
und Heimautomation bei der Smart-<br />
Home-Initiative Deutschland e.V. gelistet ist.<br />
SEHENS-<br />
WERT<br />
In der Medialounge sind<br />
alle denkbaren Audiound<br />
Videotechniken so<br />
verbaut, dass es die<br />
übrige Einrichtung des<br />
Raumes nicht stört –<br />
weitgehend unsichtbar.<br />
V<br />
Von Reinhard Otter<br />
on oben hat man den besten Überblick.<br />
Das weiß jeder Stuttgarter, und wer es<br />
nicht weiß, den schickt man aus dem Talkessel<br />
über zahllose Stäffele (Treppenanlagen) hoch<br />
auf den Killesberg. Hier oben, neben dem Höhenpark,<br />
hat man nicht nur einen tollen Blick über Schlösser,<br />
Weinberge und Baustellen. Hier gibt es auch ein brandneues<br />
Stadtviertel zu entdecken. Vor einigen Jahren<br />
fanden in den alten Messehallen am Killesberg noch die<br />
CMT und andere große Messen statt. Die Hallen sind<br />
weg und mittlerweile ist am ehemaligen Messestandort<br />
ein feines Stadtquartier mit modernen Wohnblocks,<br />
05.2013 connected-home.de 33
ENTERTAINMENT HEIMVERNETZUNG IM EINRICHTUNGSHAUS<br />
UNIVERSAL-<br />
ZIMMER<br />
Die Medialounge ist für<br />
Heimkino-Demos ebenso<br />
geeignet wie als<br />
Besprechungsraum. Per<br />
Knopfdruck (unten) wird<br />
zwischen den Szenarien<br />
umgeschaltet.<br />
DIE MEDIALOUNGE<br />
Der Multifunktions-Raum wurde von Digital Concepts<br />
zusammen mit dem Leuchtenhersteller Nimbus<br />
(www.nimbus-group.com) und dem High-<br />
End-Händler Studio 26 (www.studio26.de) geplant.<br />
Er beherbergt ein Edel-Heimkino mit B&W-Einbaulautsprechern,<br />
Pioneer-AV-Receiver und Blu-ray-<br />
Player, einem Loewe Connect 55 ID sowie einem<br />
Epson-Full-HD-Beamer. Je nach Nutzung passt sich<br />
die Beleuchtung an, fährt der TV hoch oder senkt<br />
sich die Leinwand aus der Decke herab. Selbst die<br />
Nimbus-Leuchte über dem Tisch fährt motorgetrieben<br />
zur Decke, damit der Projektor freien Blick zur<br />
Leinwand hat. Gesteuert werden die Szenen via<br />
iPad-Visualisierung oder vorbelegte Taster (links).<br />
Das Ergebnis dieser Überlegungen wurde im Mai 2013<br />
eröffnet. Auf den ersten Blick ist es ein feines Möbelhaus,<br />
in dem keine 08/15-Sofas, sondern überwiegend<br />
Designermöbel namhafter Hersteller stehen. Technik<br />
sticht dem flüchtigen Besucher kaum ins Auge.<br />
Smarte Technik, edel getarnt<br />
Nur die „Medialounge“, ein großer weißer Kasten im<br />
Erdgeschoss, unterbricht das offene Konzept der Einrichtungsausstellung<br />
ein bisschen. Mit Absicht, möchte<br />
man meinen, denn durch den Eingang zur Lounge<br />
betritt man eine neue Welt.<br />
Hier haben mehrere Partnerunternehmen einen großen<br />
Vorführraum eingerichtet, der alle Themen rund um die<br />
Heimvernetzung, Heimkinosteuerung und Audio-Video-Technik<br />
präsentiert. Der Raum lässt sich per<br />
Knopfdruck in ein Heimkino, ein Besprechungszimmer<br />
oder für eine gemütliche Kaffeerunde verwandeln. Er<br />
beherbergt keine Hi-Fi-Racks mit glänzenden AV-Verstärkern<br />
und keine mannshohen Lautsprecher, sondern<br />
durchweg in die Einrichtung integrierte Technik. Die<br />
Medialounge dient im Alltag als Konferenzraum, kann<br />
aber nach Geschäftsschluss zum Fernsehen oder für<br />
einen Heimkino-Abend genutzt werden. Für jeden<br />
34<br />
connected-home.de 05.2013
MUSIK PER<br />
FINGERTIPPEN<br />
Die Trivum-Multi-Room-<br />
Anlage eignet sich für<br />
die Beschallung kleinerer<br />
Wohnungen. Im<br />
Möbelhaus Fleiner beschallt<br />
sie ein Demo-<br />
Apartment.<br />
MULTI-ROOM VERSTECKT<br />
Auch Musik ist ein Teil der Einrichtung – vor allem dann, wenn<br />
die Technik nicht in Erscheinung treten soll. So ist das mit der<br />
Trivum-Multi-Room-Anlage, die bei Fleiner ein 1,5-Zimmer-Vorführ-Apartment<br />
beschallt. Die Musik wird über ein Wandpanel<br />
mit Touchscreen gesteuert, der zugehörige Multi-Room-Verstärker<br />
für vier steuerbare Zonen sitzt unsichtbar im Sicherungskasten.<br />
Er verstärkt Musik von Netzwerk-Festplatten via Internet-<br />
Radio oder aus konventionellen Audio-Zuspielern. Alternativ<br />
lässt sich die Trivum-Anlage auch über ein KNX-Heimsteuerungssystem<br />
befehligen. In der Demo geben Einbau-Lautsprecher<br />
die Musik im Schlafzimmer, in der Dusche im Bad und am<br />
Essplatz wieder. Die Anlage kann aber auch Hi-Fi-Boxen befeuern.<br />
Die Grundausstattung mit Multi-Room-Verstärker und<br />
Wandpanel kostet ca. 3.000 Euro (siehe unter www.trivum.de).<br />
KLANGVOL-<br />
LES ÖRTCHEN<br />
Sichtbar sind hier nur<br />
das Trivum-Touchpanel<br />
und der Einbaulautsprecher<br />
an der Decke. Der<br />
Netzwerk-Verstärker ist<br />
unsichtbar im Sicherungskasten<br />
installiert.<br />
möglichen Einsatz gibt es vorprogrammierte Einstellungen<br />
aller Geräte und Leuchten, die sich per Raumschalter<br />
oder iPad-Menüoberfläche aktivieren lassen.<br />
Einfach mal ausprobieren<br />
Kunden erleben die Möglichkeiten der Medialounge<br />
über einen Demo-Modus. Dieser führt alle Szenarien<br />
des Raumes, begleitet mit Audiokommentaren und kurzen<br />
Videosequenzen, auf dem Fernsehgerät und der<br />
Leinwand vor.<br />
Entwickelt wurde dieser Teil der Ausstellung von den<br />
Hi-Fi- und Heimkino-Spezialisten Studio 26 zusammen<br />
mit dem Leuchtenhersteller Nimbus und den Smart-<br />
Home-Profis der Firma Digital Concept. Für die Programmierung<br />
aller Abläufe in der Medialounge ist Oliver<br />
Fischer von Digital Concepts verantwortlich, der seine<br />
Aufgabe gerne als die eines Smart-Home-Architekten<br />
bezeichnet: „Bei uns laufen alle Gewerke der heimischen<br />
Technik zusammen. Wir sorgen dafür, dass der<br />
Kunde sein Heim genau so steuern kann, wie es für ihn<br />
und seine Anwendungen optimal ist.“ Die Licht- und<br />
Medientechnik der Medialounge bei Fleiner wird von<br />
einem Crestron-Server gesteuert, dessen Befehlsketten<br />
über Wandschalter oder ein iPad ausgelöst wer-<br />
05.2013 connected-home.de 35
ENTERTAINMENT HEIMVERNETZUNG IM EINRICHTUNGSHAUS<br />
den. Die Medialounge soll so die möglichen Automatisierungen<br />
durch Crestron- und andere Heimserver verdeutlichen.<br />
Im Einsatz zu Hause kann ein Heimserver<br />
neben der Medientechnik und dem Heimkino natürlich<br />
auch Fenster, Rollläden, die Heizung und alle anderen<br />
Gerätschaften steuern.<br />
Medientechnik im Alltag<br />
Neben der Medialounge sind einige alltägliche Smart-<br />
Home-Beispiele zu sehen. Nebenan etwa zeigt eine<br />
Modellwohnung Einrichtungslösungen für junge Menschen.<br />
Mit dabei ist eine unauffällige, aber edle Multi-<br />
Room-Anlage (siehe Seite 35). Diese ist hier nicht weiter<br />
mit Haustechnik vernetzt, ließe sich aber dank ihres<br />
offenen Steuerungskonzeptes an eine Heimsteuerungsanlage<br />
mit KNX-Bussystem anbinden.<br />
Auch die Badezimmer-Abteilung bietet smarte Anwendungen<br />
für gehobene Ansprüche (siehe unten). „Unsere<br />
Kunden sind meist erfolgreich und haben schon viel<br />
gesehen. Wir wollen ihnen dennoch neue Ideen liefern<br />
und sie mit unseren Lösungen begeistern“, fasst Stephanie<br />
Wilke den Anspruch von Fleiner zusammen.<br />
Hier ist zu sehen, was alles möglich ist. Die Umsetzung<br />
solcher Medien- und Steuerungslösungen beim Kun-<br />
WELLNESS<br />
FÜR DIE SINNE<br />
Die Lichtstimmung im<br />
smarten Bad lässt sich<br />
ebenso wie die Medienverteilung<br />
per iPad steuern.<br />
Schaltet man ihn<br />
aus, wird der TV-Monitor<br />
zum edlen Spiegel.<br />
SMARTES BADEZIMMER<br />
Eintauchen und sich wohlfühlen: Im Luxus-Bad und -WC von<br />
Ottenbruch (www.ottenbruch.com) lässt sich das Licht in allen<br />
möglichen Farbstimmungen regeln. So herrscht beim gemütlichen<br />
Vollbad wahlweise grünes Frühlings-Feeling oder rötliches<br />
Kerzenlicht-Ambiente. Zur Steuerung haben die Smart-Home-<br />
Experten von Digital Concepts mehrere Farbstimmungen auf<br />
einen Wandtaster programmiert. Mit dem über der Badewanne<br />
montierten iPad lässt sich neben dem Licht auch die Medienversorgung<br />
im Badsteuern. Der ad-notam-Spiegel (www.adnotam.com)<br />
neben der Wanne wird auf Knopfdruck zum TV-<br />
Bildschirm. Inhalte liefert ein Apple TV oder ein Digital-TV-Receiver,<br />
Musik lässt sich per iPod oder iPhone und eine spezielle<br />
Docking-Station mitbringen. Die Steuerung und Medienverteilung<br />
übernimmt ein Digital-Media-Server von Crestron.<br />
36 connected-home.de 05.2013
den zu Hause ist indes immer ein Unikat, das Experten<br />
wie die Smart-Home-Architekten von Digital Concepts<br />
planen, programmieren und installieren.<br />
Smart-Home-Technik wird gelebt<br />
Ein solches Steuerungs-Unikat befehligt auch die Technik<br />
des Einrichtungshauses: Jede Lichtleiste, jede Jalousie,<br />
jede Steckdose und sogar die Musikbeschallung<br />
wird über einen Heimserver kontrolliert. So lässt<br />
sich vom Empfangstresen aus die komplette Ausstellung<br />
morgens mit einem Befehl einschalten und nach<br />
Feierabend ebenso einfach in den Nachtmodus abschalten.<br />
Hinter der konventionellen Haustechnik stecken<br />
ein KNX-Bussystem und ein Heimserver von Gira,<br />
die Musikberieselung übernimmt die Profi-Variante des<br />
Multi-Room-Systems von Trivum (siehe Seite 35).<br />
Gesteuert wird die Anlage über einen Crestron-Server<br />
und maßgeschneiderte grafische Bedienoberflächen<br />
auf iPads und Crestron-Touchpanels. Den Umgang mit<br />
Smart-Home-Technik lernen die Fleiner-Mitarbeiter<br />
während der Arbeit. „In unseren früheren Räumen waren<br />
wir abends gut eine halbe Stunde unterwegs, bis<br />
alle Lichter aus waren“, erinnert sich Stephanie Wilke<br />
und ist froh über die gewonnene Zeit.<br />
EINRICHTUNGS-CONNECTION<br />
Das Möbelhaus Fleiner (rechts, www.fleiner-moebel.de)<br />
hat sich an seinem neuen<br />
Standort zum Ziel gesetzt, alle Aspekte der<br />
modernen Einrichtung zu präsentieren. Für<br />
die Haustechnik suchten sich die Macher<br />
um Geschäftsführerin Stephanie Wilke<br />
(links) Experten aus der Region – wie etwa<br />
Oliver Fischer von Digital Concepts (ganz<br />
links, www.digital-concepts.de). Dessen<br />
Firma hat neben der Medialounge und den<br />
Smart-Home-Demos auch die Steuerung<br />
der Ausstellung programmiert.<br />
Regenmacher: Schön sieht sie ja aus, die Edelbrause, aber wie fühlt<br />
sich wohl ihr Wasserstrahl an? In der Ottenbruch-Bad-Ausstellung lässt<br />
sich das kinderleicht über ein fest installiertes iPad (links im Bild) ausprobieren:<br />
Die ausgestellten Brausegarnituren sind alle angeschlossen<br />
und lassen es per einfachen Fingertipp auf das Tablet einige Sekunden<br />
lang regnen.<br />
Beleuchtungsszenen: Die optimal passenden Leuchten für einen bestimmten<br />
Raum lassen sich kaum auswählen, wenn ringsum alles kunterbunt<br />
erstrahlt. Deshalb lässt sich auch diese Ausstellung per iPad<br />
steuern. Ein Fingertippen schaltet alle Leuchten aus, weitere virtuelle<br />
Tasten aktivieren jeweils eine bestimmte Leuchte oder verschiedene<br />
Lichtarten – etwa fest installierbare indirekte Beleuchtungen.<br />
05.2013 connected-home.de 37
ENTERTAINMENT FUNKLAUTSPRECHER<br />
Wellenreiter<br />
Sie sehen schick aus, sind kompakt und stellen die idealen Partner für Smartphones und Tablets dar:<br />
Lautsprecher, die Musik drahtlos über Funkwellen erhalten, liegen voll im Trend. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
hat acht besonders interessante All-in-One-Musiksysteme getestet.<br />
38<br />
connected-home.de 05.2013
D<br />
Von Philipp Schäfer<br />
ie noch junge Produktgruppe der Funklautsprecher<br />
bietet schon jetzt eine immense<br />
Vielfalt an Modellen für jeden Anspruch<br />
und Geldbeutel. Zu Recht, denn mit den steigenden<br />
Verkaufszahlen von Smartphones und Tablets<br />
wird auch der Bedarf an kompatiblen Audiolösungen<br />
für den gehobenen Hörgenuss immer größer.<br />
So stellen Funklautsprecher eine besonders praktische<br />
Möglichkeit dar, Musik flexibel von verschiedenen Orten<br />
aus zu konsumieren und zu steuern. Mit ihren kompakten<br />
Abmessungen und dem kabellosen Datenempfang<br />
können die smarten Schallwandler einfach und<br />
schnell vom Arbeitszimmer in die Küche oder das<br />
Wohnzimmer umziehen. Durch die Musikübertragung<br />
per Funkwellen muss man nicht mehr zu einer bestimmten<br />
Stelle im Haus gehen, um seinen Wunschtitel<br />
auszuwählen. Die Steuerung von Titelauswahl und<br />
Lautstärke erfolgt bequem am Smartphone, Tablet<br />
oder Computer.<br />
Musik für zu Hause und unterwegs<br />
Werden mehrere Funklautsprecher in verschiedenen<br />
Wohnräumen betrieben, lässt sich die Musik immer<br />
dort wiedergeben, wo man sich gerade aufhält. Doch<br />
der Betrieb muss nicht auf die eigenen vier Wände beschränkt<br />
bleiben. Manche Modelle ermöglichen dank<br />
Akku sogar einen Betrieb ganz ohne Stromanschluss.<br />
So eignen sie sich perfekt für die musikalische Untermalung<br />
im Garten, Urlaub oder bei Freizeitausflü-<br />
FUNKTIONEN UND AUSSTATTUNG<br />
Akku iPhone Airplay Dock<br />
Bluetooth iPhone Dock<br />
Besitzt ein Funklautsprecher<br />
Über den AirPlay-Standard<br />
Was ursprünglich als Funk-<br />
Die Digital Living Network<br />
Ein von Apple konstruierter<br />
Über einen USB-Anschluss<br />
ein Akku- oder Batteriefach,<br />
von Apple werden Audio-<br />
schnittstelle für Computer-<br />
Alliance ist ein Zusammen-<br />
Anschluss, über den ein<br />
werden Videos, Fotos, Musik<br />
kann das Gerät unabhängig<br />
und Videosignale innerhalb<br />
peripherie gedacht war, wird<br />
schluss verschiedener Her-<br />
iPhone, iPad oder iPod touch<br />
und Computerdaten übertra-<br />
vom Stromnetz betrieben<br />
eines Heimnetzwerks von<br />
heute vermehrt für die Me-<br />
steller aus den Bereichen<br />
Musik, Videos und Daten<br />
gen. Je nach Klassifizierung<br />
werden. Manche Hersteller<br />
einem iPhone, iPad oder der<br />
dienübertragung zwischen<br />
Computer, Telekommunikati-<br />
überträgt. Ein eingebauter<br />
sind verschiedene Transfer-<br />
bieten optional erhältliche<br />
iTunes-Software auf dem<br />
mobilen Endgeräten und<br />
on und Unterhaltungselektro-<br />
Stromanschluss wird zur<br />
geschwindigkeiten möglich.<br />
und wiederaufladbare Sys-<br />
Computer an ein Wiederga-<br />
Audioempfängern genutzt.<br />
nik. Der gleichnamige Netz-<br />
Akku-Aufladung genutzt.<br />
Bei einem Funklautsprecher<br />
tem-Akkus. Andere Geräte<br />
begerät gesendet. Die Über-<br />
Dabei sorgen Codierungs-<br />
werkstandard soll den<br />
Ende 2012, mit Einführung<br />
können via USB Medienspei-<br />
können wiederum mit han-<br />
tragung erfolgt entweder per<br />
profile wie A2DP und aptX<br />
Medienaustausch zwischen<br />
des iPhone 5, wurde die<br />
cher angeschlossen oder<br />
delsüblichen Batterien aus-<br />
Funk über WLAN oder per<br />
trotz begrenzter Datenrate<br />
unterschiedlichen Gerätety-<br />
Schnittstelle verkleinert und<br />
Systemaktualisierungen<br />
gestattet werden.<br />
Kabel über LAN.<br />
für gute Klangqualität.<br />
pen sicherstellen.<br />
heißt seitdem Lightning.<br />
ausgeführt werden.<br />
05.2013 connected-home.de 39
ENTERTAINMENT FUNKLAUTSPRECHER<br />
ALTERNATIVE<br />
FARBEN:<br />
Bluetooth<br />
AUDIO PRO ADDON T10<br />
www.audiopro-living.de<br />
400 Euro<br />
kraftvoller Klang, USB-Ladefunktion, Subwoofer-Ausgang<br />
Statusanzeige schlecht erkennbar<br />
Testurteil: sehr gut<br />
D<br />
er Audio Pro T10 im Schuhkartonformat präsentiert<br />
sich in knalligem Orange. Da passt der praktische<br />
Henkelgriff aus braunem Echtleder perfekt ins Erscheinungsbild.<br />
Die schwedische Funkbox hat aber weit<br />
mehr zu bieten. Die Musikzuspielung erfolgt über Bluetooth;<br />
der Standard unterstützt sogar den aptX-Codec. So können<br />
Musikdateien in besonders guter Audioqualität von einem<br />
kompatiblen Zuspieler übertragen werden. Alternativ dazu<br />
stehen auf der Rückseite zwei weitere analoge Anschlüsse<br />
für Audioquellen bereit. Die Verbindung erfolgt wahlweise<br />
per Miniklinke oder Cinch. Eine USB-Buchse erlaubt das<br />
Aufladen von Smartphones und Tablets. Die Musikwiedergabe<br />
von USB-Speichern ist nicht möglich. Über den Subwoofer-Audioausgang<br />
finden sogar aktive Basslautsprecher<br />
Anschluss. Die beiliegende massive Aluminium-Fernbedienung<br />
wertet das gesamte System auf.<br />
Beim Hörtest überzeugte der T10 mit temperamentvoller<br />
Spielweise und dynamischem Antritt. So klingen selbst Jazz<br />
und klassische Musik ausgesprochen gut. Wer es mal etwas<br />
lauter angehen lässt, darf sich über die hohe Pegelfestigkeit<br />
freuen.<br />
iPhone Airplay Dock<br />
Akku<br />
BOSE SOUNDLINK AIR<br />
www.bose.de<br />
350 Euro<br />
optionaler Akkubetrieb, einfache Einrichtung, Fernbedienung<br />
sperriges externes Netzteil, teurer Zubehör-Akku<br />
Testurteil: gut<br />
5/2013<br />
PREISTIPP<br />
H<br />
i-Fi-Pionier Bose bietet mit dem SoundLink Air einen<br />
Lautsprecher, der über AirPlay-Funk Musik empfängt.<br />
Zusätzlich besitzt der nur in Schwarz erhältliche<br />
Lautsprecher einen analogen Miniklinken-Anschluss auf<br />
der Rückseite. Über diesen lassen sich auch Android-Tablets<br />
und -Handys mit der Bose-Box verbinden. Die Einbindung<br />
ins Heimnetzwerk können dank der hervorragenden<br />
Nutzeranleitung auch Technik-Laien vornehmen. Für 100<br />
Euro Aufpreis gibt es einen Akku.<br />
Bedient wird der SoundLink Air direkt aus iTunes oder per<br />
Musik-App. Alternativ dazu bietet die Fernbedienung eine<br />
komfortable Steuerung von Lautstärke, Titelwahl und Systemstatus.<br />
Letzteren kann man bequem über die LED-Anzeige<br />
in der Front ablesen.<br />
Bei die Schallwandlung setzt Bose auf die Waveguide-<br />
Speaker-Technik. Dabei wird die Klangqualität der beiden<br />
6,5 Zentimeter großen Breitbandtöner per Schallführung optimiert.<br />
Das Bose-System klingt dadurch in allen Tonlagen<br />
gut abgestimmt und detailreich. Gemessen an der kompakten<br />
Bauform, überzeugt der AirPlay-Lautsprecher mit einem<br />
dynamisch-kraftvollen Klang.<br />
40<br />
connected-home.de 05.2013
gen. Einige Funklautsprecher sind in mehreren Farben<br />
erhältlich. So kann der Nutzer eine Design-Variante<br />
wählen, die optimal zu seiner Einrichtung passt.<br />
Drei Wege, ein Ziel<br />
Um Musikdateien kabellos und mit guter Klangqualität<br />
zu übertragen, kommen verschiedene Funkstandards<br />
zum Einsatz. Sie heißen Bluetooth, DLNA und AirPlay.<br />
Dabei hat jede Variante ihre individuellen Vor- und<br />
Nachteile.<br />
WLAN-basierte Funklautsprecher arbeiten entweder<br />
nach dem DLNA- oder AirPlay-Standard. Demnach benötigen<br />
sie ein vorhandenes Funk- oder Kabel-Netzwerk.<br />
iPhones, iPads, iPod touchs und Computer mit<br />
iTunes-Software arbeiten problemlos mit AirPlay-<br />
Lautsprecher zusammen. Umgekehrt ist der Zugriff von<br />
Mobilgeräten, die auf Android-basieren, auf einen Air-<br />
Play-Lautsprecher nur über komplizierte Drittanbieter-<br />
Lösungen möglich.<br />
Bei der Inbetriebnahme eines DLNA- oder AirPlay-<br />
Lautsprechers müssen zuerst einige Netzwerk-Einstellungen<br />
vorgenommen werden, damit ein Tablet, Smartphone<br />
oder Computer kabellos Musik zur Funkbox<br />
übertragen kann. Ist ein Audiosystem einmal eingerichtet,<br />
bieten WLAN-Lautsprecher einen praktischen<br />
Vorteil. Da das Funknetz in der Regel im ganzen Haus<br />
besteht, stellt die Verbindung über verschiedene Wohnräume<br />
hinweg kein Problem dar.<br />
Der Kurzstreckenfunk Bluetooth stellt unabhängig vom<br />
Heimnetz eine direkte und autarke Verbindung zwischen<br />
Mediengeber und Empfängerbox her. Der Vorteil<br />
der Bluetooth-Technik: Installation und Inbetrieb-<br />
FÜR JEDEN<br />
GESCHMACK<br />
Funklautsprecher wie<br />
der Audio Pro T10 sind<br />
in mehreren Farben<br />
erhältlich und passen<br />
sich so dem persönlichen<br />
Geschmack und<br />
Einrichtungsstil an.<br />
D<br />
er Bowers&Wilkins Z2 ist ein Funklautsprecher, der<br />
über AirPlay Musik von einem PC, Mac, iPhone oder<br />
iPad empfängt. Die Installation klappt dank kostenloser<br />
App einfach und schnell. Als Alternative zur Funkübertragung<br />
nimmt der Z2 Musik über den Lightning- oder LAN-<br />
Anschluss entgegen. Über den analogen Audioeingang auf<br />
der Rückseite finden ein MP3-Spieler, Smartphones oder<br />
Tablets Anschluss. Für die Steuerung von Quellenwahl,<br />
Lautstärke und Betriebsmodus hat B&W eine handliche<br />
Fernbedienung beigelegt. Mit dieser kann man direkt Titel<br />
und Alben auf dem iPhone wählen, wenn sich dieses im<br />
Dock befindet. Die Verarbeitung ist, wie bei B&W gewohnt,<br />
exzellent. Das resonanzarme Kunststoffgehäuse gibt es<br />
wahlweise in Schwarz oder Weiß.<br />
Für die Schallwandlung sind zwei 88 Millimeter große Breitbandtöner<br />
zuständig, die von einem 40 Watt starken Digitalverstärker<br />
angetrieben werden. Die Klangqualität ist gemessen<br />
an der kompakten Bauform erstaunlich gut. Bis zur<br />
mittleren Zimmerlautstärke klingen die Bässe satt und<br />
druckvoll. Dann sorgt ein dynamischer Equalizer dafür, dass<br />
der Tiefbass-Anteil mit zunehmendem Pegel zurückgeht.<br />
BOWERS & WILKINS Z2<br />
www.bowers-wilkins.de<br />
400 Euro<br />
hochwertig verarbeiteter Lautsprecher, Lightning-Anschluss,<br />
Fernbedienung<br />
eingeschränkte Belastbarkeit, pegelabhängige Tonalität<br />
Testurteil: gut<br />
iPhone Airplay Dock<br />
iPhone Dock<br />
05.2013 connected-home.de 41
ENTERTAINMENT FUNKLAUTSPRECHER<br />
Bluetooth<br />
GENEVA MODEL S WIRELESS DAB+<br />
www.genevalab.com<br />
400 Euro<br />
umfangreiche Ausstattung, toll verarbeitet<br />
begrenzter Tieftonumfang<br />
Testurteil: gut<br />
5/2013<br />
DESIGN-TIPP<br />
D<br />
er kleinste Lautsprecher im Testfeld überzeugt mit<br />
zeitlos schlichtem Design. Zum Lieferumfang des<br />
Model S gehören vier kleine Tellerfüße und ein großer<br />
Aluminiumständer. Die Material- und Verarbeitungsqualität<br />
sind erstklassig. Dank Bluetooth-Funk ist die kabellose Musikübertragung<br />
einfach und flexibel, da die smarte Box mit<br />
allen kompatiblen Geräten funktioniert. Gesteuert wird er<br />
über eine multifunktionelle Fernbedienung oder die berührungsempfindlichen<br />
Sensorfelder auf der Geräteoberseite.<br />
Der aktuelle Betriebsstatus wird auf einem großen LC-Display<br />
hinter dem Frontgitter angezeigt. Für den Hörfunkgenuss<br />
stehen ein analoges UKW-Radio und ein digitaler<br />
DAB+-Empfänger bereit. Eine ausziehbare Stabantenne gewährleistet<br />
eine hohe Empfangsqualität.<br />
Die Klangwandlung übernehmen zwei 76 Millimeter große<br />
Breitbandtöner. Die Embracing-Sound-Technik sorgt für einen<br />
weit gefächerten Raumklang. So klingt der Lautsprecher<br />
selbst unter seitlichen Hörwinkeln noch ausdrucksstark.<br />
Im Bassbereich tönt die Box nicht abgrundtief, aber<br />
knackig und agil. Mittel- und Hochtonfrequenzen werden<br />
fein aufgelöst und differenziert wiedergegeben.<br />
Bluetooth<br />
HARMAN/K. GO+PLAY WIRELESS<br />
www.harmankardon.com<br />
350 Euro<br />
exzellenter Klang, Netz- und Batteriebetrieb<br />
für Mobilbetrieb relativ hohes Gewicht<br />
Testurteil: sehr gut<br />
5/2013<br />
TESTSIEGER<br />
A<br />
udiospezialist Harman/Kardon bietet mit dem<br />
Go+Play Wireless einen tragbaren Lautsprecher mit<br />
Netz- und Mobilbetrieb. Das dazugehörige Akkufach<br />
bietet Platz für acht handelsübliche Mono-Batterien. Wird<br />
das Audiosystem an eine Steckdose angeschlossen, schaltet<br />
der Lautsprecher automatisch auf Netzbetrieb und<br />
schont die Batterien. Drei große gegen Spritzwasser geschützte<br />
Tasten auf der Oberseite erlauben eine komforta ble<br />
Einstellung von Lautstärke und Betriebsstatus. Dank Bluetooth-Funk<br />
können sämtliche Computer, Tablets und Smartphones<br />
mit entsprechender Technik problemlos Musik zum<br />
Speaker übertragen. Wer den Geräte-Akku seines Smartphones<br />
aufladen möchte, kann den rückseitigen USB-Anschluss<br />
dafür nutzen.<br />
Für den guten Klang sorgen zwei digitale Stereo-Endstufen<br />
und hochwertige Zwei-Wege-Lautsprecher mit Metallkalotten-Hochtönern.<br />
Die daraus resultierende Klangqualität ist<br />
beachtlich. Dank der ausgezeichneten Entzerrung klingt der<br />
Go+Play Wireless sehr authentisch und potent. Die Bässe<br />
tönen druckvoll und dynamisch. Mittel- und Hochton bieten<br />
eine besonders detailreiche und räumliche Abbildung.<br />
42<br />
connected-home.de 05.2013
nahme sind einfach. Man muss nur den Funkdienst am<br />
Smartphone aktivieren, mit dem Lautsprecher koppeln,<br />
und schon steht die Verbindung. Zudem spielen Gerätegattung<br />
und Betriebssystem keine Rolle, da der Datenaustausch<br />
per Bluetooth-Funk Hersteller übergreifend<br />
funktioniert.<br />
Alles drin, alles dran<br />
Wer sich einen Funklautsprecher anschafft, bekommt<br />
automatisch ein Rundum-sorglos-Paket. Das heißt: In<br />
den Lautsprechergehäusen befinden sich oft sämtliche<br />
für den Betrieb notwendigen Komponenten. Neben den<br />
Tönern besitzen die Boxen eingebaute Verstärker und<br />
die für den kabellosen Musikempfang benötigten Funkschnittstellen.<br />
Je nach Modell sind sogar analoge und<br />
digitale Radioempfänger mit an Board.<br />
Noch mehr Auswahl bieten spezialisierte Webradio-<br />
Programme. Apps wie TuneIn oder Radio.de erlauben<br />
den einfachen Zugriff auf Hunderte Internet-Radiosender<br />
aus der ganzen Welt. Viele Funklautsprecher besitzen<br />
zudem analoge Audioeingänge auf der Rückseite.<br />
Über diese Anschlüsse können etwa Fernseher, Spielkonsolen<br />
oder TV-Empfänger verbunden werden.<br />
Fazit<br />
Funklautsprecher sind die perfekten Spielpartner für<br />
Smartphones, Tablets und Computer. Dank Digitaltechnik<br />
können sie Musik kabellos empfangen und<br />
auch aus kompakten Gehäusen eine hohe Klangqualität<br />
zaubern. Mit individuellen Formen und Farben empfehlen<br />
sie sich für sämtliche Einrichtungsstile und Anwendungen,<br />
was sie zu wohnraumfreundlichen und<br />
flexiblen Audiolösungen macht.<br />
MUSIK IN<br />
JEDEM RAUM<br />
Mit ihren kompakten<br />
Abmessungen und schicken<br />
Designs sind<br />
Funk lautsprecher die<br />
perfekten Musikanlagen<br />
für Küche, Wohn- und<br />
Arbeitszimmer.<br />
D<br />
as A5-System fällt sofort mit seiner extravaganten<br />
Rautenform auf. Vorder- und Rückseite sind<br />
schwarz, die Oberseite ist in einem gebürsteten Aluminium-Look<br />
ausgeführt. An der Seite befinden sich Direktwahltasten<br />
für Lautstärke und Webradio-Favoriten. Für die<br />
kabelgebundene Netzwerk-Anbindung steht ein Ethernet-<br />
Anschluss bereit. Über die Gewindebuchse kann der Lautsprecher<br />
an einer Wand montiert werden. Die Systemeinrichtung<br />
erfolgt bequem über die App AirStudio. Bei der<br />
Bedienung hakt die App jedoch gelegentlich, da sie manchmal<br />
träge reagiert. Der Philips A5 ist DLNA-kompatibel. Somit<br />
können Android- und iOS-Mobilgeräte auf ihn zugreifen.<br />
Die Zuspielung per Windows- oder Apple-Computer erfolgt<br />
über die kostenlose Software TwonkyMedia Manager.<br />
Für die Klangwandlung ist ein Stereosystem aus je zwei Tiefmitteltönern<br />
und Hochtonkalotten zuständig. Durch die angewinkelte<br />
Anordnung strahlt die Box breit in den Raum,<br />
was zu einem plastischen Klangbild führt. Dank des Equalizers<br />
lässt sich das System an den persönlichen Hörgeschmack<br />
anpassen. Einmal abgestimmt, tönen Gesangsstimmen<br />
mit besonders schönem Schmelz.<br />
PHILIPS A5<br />
www.philips.de<br />
guter Klang, Wandhalterung, Direktwahltasten<br />
App reagiert etwas träge<br />
Testurteil: gut<br />
350 Euro<br />
05.2013 connected-home.de 43
ENTERTAINMENT FUNKLAUTSPRECHER<br />
RAUMFELD ONE<br />
www.teufel.de<br />
400 Euro<br />
USB-Audio-Anschluss, große Formatvielfalt, 8 Wochen Rückgaberecht<br />
Installation nur über Netzwerkkabel<br />
Testurteil: gut<br />
R<br />
aumfeld ist eine Marke des Berliner Lautsprecherspezialisten<br />
Teufel. Der One ist ein Funklautsprecher,<br />
der über das Hausnetzwerk Musik empfängt. Gesteuert<br />
wird er ausschließlich über die kostenlose Raumfeld-<br />
App, die für Apple- und Android-Mobilgeräte verfügbar ist.<br />
Die Musikzuspielung aus einem anderen Programm heraus,<br />
wie bei Bluetooth oder AirPlay, ist nicht möglich. Dafür können<br />
auch Playlists angelegt und mehrere Raumfeld-Geräte<br />
verwaltet werden. Die Musik-Streaming-Dienste simfy, Last.<br />
fm, TuneIn und Napster sind eingebunden. Auf der Rückseite<br />
besitzt der Raumfeld One einen analogen Audioeingang,<br />
über den Fernseher oder TV-Empfänger Anschluss finden.<br />
Über den USB-Audio-Anschluss daneben spielt der weiße<br />
Lautsprecher alle gängigen Musikdateien ab.<br />
In puncto Klangwandlung setzt Raumfeld auf ein Drei-Wege-Lautsprechersystem.<br />
Dieses besteht aus zwei Hochund<br />
Mitteltönern sowie einem in der Bodenseite eingelassenen<br />
Tieftöner. Beim Hörtest beweist der One ausgezeichnete<br />
Wiedergabe-Qualitäten. Er überzeugt mit klaren Höhen,<br />
neutral abgestimmten Mitten und tiefreichenden Bässen –<br />
ganz ohne Effekthascherei.<br />
SONOS PLAY 5<br />
www.sonos.com<br />
400 Euro<br />
umfangreiche Software, satter und pegelfester Klang<br />
Registrierungszwang, optionaler Funkbetrieb, unangenehmer Geruch<br />
Testurteil: gut<br />
D<br />
as 2002 in Kalifornien gegründete Unternehmen Sonos<br />
gehört zu den Urgesteinen in Sachen Audio-<br />
Streaming. Der Play 5 ist ein potenter Netzwerk-<br />
Lautsprecher, der erst über die umfangreiche und kostenlose<br />
Sonos-Software sein volles Potenzial entfaltet. Für die<br />
Installation muss zuerst das Computer-Programm installiert<br />
werden. Hat man die Zwangsregistrierung hinter sich, kann<br />
man Musikbibliotheken vom stationären Mac, PC oder Netzwerkspeicher<br />
importieren. Ist das System eingerichtet, eröffnen<br />
sich unzählige Möglichkeiten, seine Musiksammlung<br />
zu entdecken oder Streaming-Dienste zu nutzen. Wichtig:<br />
Der Play 5 kann nur über einen optionalen, 50 Euro teuren<br />
Funkadapter Musik empfangen. Die Sonos Bridge generiert<br />
ein eigenes, geschlossenes Netzwerk. Mit der Remote-App<br />
können dann mehrere Lautsprecher in das Funksystem eingebunden,<br />
verwaltet und akustisch justiert werden.<br />
Leider ist ab Werk die Loudness-Klangeinstellung aktiviert.<br />
Damit klingt der Play 5 aufgebläht und verschnupft. Wer die<br />
Funktion deaktiviert, wird mit einem warmen Klang belohnt.<br />
Dann präsentiert sich das System mit erdigem Bass, dezenten<br />
Mitten und feinzeichnenden Höhen.<br />
44<br />
connected-home.de 05.2013
APPS FÜR FUNKLAUTSPRECHER<br />
B&W Control<br />
Die App von Bowers & Wilkins ist kostenlos<br />
im Apple App Store erhältlich.<br />
Alternativ gibt es die App auch für das<br />
MacOS- und Windows-Betriebssystem.<br />
Das kleine Programm hilft beim<br />
Einrichten des AirPlay-Lautsprechers,<br />
indem es den Nutzer Schritt für Schritt<br />
durch die Netzwerk-Installation des Z2<br />
führt.<br />
Harman/Kardon Remote<br />
Das Programm ist aktuell ausschließlich<br />
für das iOS-Betriebssystem von<br />
Apple erhältlich und bietet eine komfortable<br />
Musikverwaltung und -steuerung<br />
inklusive Album-Cover-Anzeige.<br />
Die Harman/Kardon Remote App kann<br />
Musik auch an Bluetooth-Lautsprecher<br />
und AirPlay-Funksysteme anderer Hersteller<br />
senden.<br />
Philips AirStudio<br />
Die App AirStudio von Philips bietet einen<br />
Einrichtungsassistenten, der den<br />
Funklautsprecher in das Heimnetzwerk<br />
einbindet. Zudem können über eine<br />
grafische Darstellung mehrere DLNA-<br />
Lautsprecher ausgewählt werden.<br />
Praktisch sind auch die eingebundenen<br />
Musik-Streaming-Dienste von<br />
TuneIn, Spotify und Napster.<br />
Raumfeld<br />
Für die Einrichtung und Bedienung des<br />
Raumfeld One-Lautsprechers ist die<br />
gleichnamige und kostenlose App erforderlich.<br />
Die Installation und Einbindung<br />
in das heimische Funknetzwerk<br />
funktionieren einfach und schnell. Zudem<br />
kann die App Spiellisten importieren<br />
und Internet-Radiosender wiedergeben.<br />
Sonos<br />
Nur über diese App erhalten Nutzer<br />
Zugriff auf Sonos-Netzwerk-Lautsprecher.<br />
Das kostenlose Programm bietet<br />
eine umfangreiche Musikverwaltung<br />
mit Favoritenlisten, eine Weckfunktion<br />
sowie integrierte Webradiodienste. Zudem<br />
kann über eine Dateifreigabe auf<br />
andere Musikarchive im Netzwerk zugegriffen<br />
werden.<br />
AirAudio<br />
Mit der App AirAudio können Smartphones<br />
und Tablets mit Android-Betriebssystem<br />
Musik auf AirPlay-Funklautsprecher<br />
übertragen. Die Voraussetzung<br />
dafür ist ein sogenannter<br />
Root-Zugang. In Zukunft soll die App<br />
auch auf DLNA-Netzwerkspeicher zugreifen<br />
können. AirAudio ist kostenlos<br />
im Google Play Store erhältlich.<br />
Controller<br />
Mit der Controller-App von Sitecom<br />
können Apple-Nutzer mit ihrem iPad,<br />
iPhone oder iPod touch komfortabel<br />
auf Netzwerkspeicher und Wiedergabegeräte<br />
zugreifen, die nach dem<br />
DLNA-Standard arbeiten. Von Haus<br />
aus unterstützt das iOS diese Funktion<br />
nicht, da sie in Konkurrenz zum Air-<br />
Play-Standard steht.<br />
AUPEO<br />
Der Radiodienst AUPEO bietet Zugriff<br />
auf viele Hundert Internet-Sender. Zudem<br />
lässt sich die Musikauswahl einfach<br />
personalisieren. Je nach Geschmack<br />
und Stimmung können Musikrichtungen<br />
über den Mood- oder<br />
Genre-Tuner gewählt werden. Mit der<br />
Lernfunktion merkt sich das Programm,<br />
welcher Stil einem gefällt.<br />
05.2013 connected-home.de 45
ENTERTAINMENT SAT OVER IP<br />
Von Reinhard Otter<br />
Großer » Sat over IP « Test<br />
Fernsehen<br />
in jedem Raum<br />
Adé Koaxkabel: Sat over IP verteilt digitales Satellitenfernsehen an Empfangsboxen, aber<br />
auch an PC, Tablet und Smartphone – drahtlos oder über LAN. Ein Jahr nach dem Start ist<br />
die Technologie auch praktisch ausgereift. Höchste Zeit für einen ausführlichen Test.<br />
S<br />
o schnell fasst selten eine Technologie Fuß:<br />
Auf der ANGA COM 2012 wurde Sat over IP<br />
(auch Sat-IP genannt) erstmals der Öffentlichkeit<br />
präsentiert. Damit werden digitale Satellitenkanäle<br />
nicht mehr über Koaxkabel an einzelne Empfangsboxen<br />
verteilt. Stattdessen werden die Empfangsauf-<br />
gaben aufgeteilt. Der Sat-IP-Server – meist direkt an<br />
der Sat-Schüssel oder am Multischalter installiert –<br />
empfängt die hochfrequenten Antennen signale und filtert<br />
daraus auf Anfor derung einen oder mehrere verschiedene<br />
TV-Kanäle heraus. Die schickt er über das<br />
Datennetzwerk an seine Spielpartner: einen oder meh-<br />
46<br />
connected-home.de 05.2013
DLAN TV SAT MULTITUNER<br />
www.devolo.de<br />
200 Euro<br />
eingebauter Powerline-Adapter,<br />
anschauliches Web-Interface<br />
kein DLNA-Server,<br />
keine Multischalter-Funktion<br />
Testurteil: gut<br />
SERVER<br />
devolo<br />
D<br />
er dLAN TV Sat Multituner ist einzeln<br />
oder mit einem Powerline-<br />
Adapter und dem devolo-Receiver<br />
(siehe Seite 49) im Set zu haben. Er bietet einen<br />
Twin-Tuner und ist für den Anschluss an konventionelle<br />
Einzel-, Doppel-LNBs oder Multischalter-Ausgänge<br />
vorgesehen. Die beiden Tuner<br />
können – wie in den übrigen Sat-IP-Servern<br />
– bis zu vier Satellitenpositionen erfassen. Besonderheit:<br />
Im Netzteil des Servers ist ein<br />
Powerline-Adapter für Datenraten bis 500<br />
Mbit/s eingebaut. Die zusätzliche Netzwerkbuchse<br />
kann ebenfalls die Daten des Sat-IP-<br />
Servers per LAN-Kabel übertragen oder – im<br />
Powerline-Betrieb – ein weiteres Gerät mit dem<br />
Heimnetzwerk verbinden. Das Web-Interface<br />
des Multituner zeigt neben Tuner-Infos auch den<br />
Zustand der Powerline-Verbindungen.<br />
DIGIBIT R1<br />
www.telestar.de<br />
250 Euro<br />
sDLNA-Serverfunktion, Tuner-Kontroll-LEDs,<br />
gute Empfangswerte<br />
keine Befestigungen für<br />
die Wandmontage<br />
Testurteil: gut<br />
SERVER<br />
Telestar<br />
D<br />
er Altstar unter den Sat-<br />
IP-Servern ist ebenso wie<br />
seine Geschwister von Inverto,<br />
GSS und TechniSat leicht zu bedienen:<br />
Man schließt ihn wahlweise an einen bis vier<br />
LNB-/Multischalter-Ausgänge, ein Quattrooder<br />
ein Unicable-LNB an und gibt im Web-Interface<br />
am PC die entsprechende Empfangsvariante<br />
an. Alles Weitere funktioniert wie von<br />
selbst. Wer mit dem Digibit R1 auch über DLNA-<br />
Receiver fernsehen möchte, der aktiviert noch<br />
die zugehörige<br />
Server-Funktion und stellt<br />
eine Senderliste zusammen. Im Betrieb signalisieren<br />
vier LEDs vorn im Gerät, welche Tuner<br />
gerade aktiv sind. Alles Weitere erledigen die<br />
angeschlossenen Sat-IP-Empfänger. Betrachtet<br />
man zudem seine guten Werte beim Empfang,<br />
ist der Server rundum zu empfehlen.<br />
rere Sat-IP-Receiver. Solche Receiver sind ebenfalls<br />
per Netzwerkkabel, Powerline oder WLAN mit dem<br />
Heimnetzwerk verbunden, nehmen darüber Kontakt<br />
mit dem Sat-IP-Server auf und empfangen die dort angeforderten<br />
Digital-TV-Kanäle.<br />
Die Daten einzelner Kanäle werden also im Server extrahiert,<br />
die Entschlüsselung der Bild-, Ton- und<br />
Zusatzinforma tionen erfolgt dagegen im Sat-IP-Receiver.<br />
Für den TV-Zuschauer macht die Arbeitsteilung<br />
kaum einen Unterschied, sieht man einmal davon ab,<br />
dass so nicht mehr nur spezielle Sat-Receiver Digitalfernsehen<br />
empfangen und aufnehmen können. Das ist<br />
die eigentliche Revolution der Sat-IP-Technik: Neben<br />
speziellen DVB-S-Boxen macht der zentrale Empfangs-<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Server eben auch den PC, Smartphones und Tablets<br />
sowie viele handelsübliche Netzwerk-Player zu TV-<br />
Empfängern. Die Server verteilen dabei mehrere TV-<br />
Kanäle parallel über das Netzwerk, sodass mit einer<br />
Leitung zwei, vier oder gar acht Sat-IP-Empfänger unabhängig<br />
voneinander TV-Sendungen zeigen können<br />
– sofern das Netzwerk genügend Bandbreite bietet.<br />
<strong>Mehr</strong>fach-Server im Einsatz<br />
In <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> 2/13 (ab Seite 40) konnten Sie<br />
bereits Praxistests lesen, die alle Vorzüge und auch die<br />
eine oder andere Kinderkrankheit der Sat-IP-Technik<br />
aufzeigten. Auf unsere Hinweise haben die Hersteller<br />
vielfach reagiert und die Funktionen ihrer Geräte er-<br />
05.2013 connected-home.de 47
ENTERTAINMENT SAT OVER IP<br />
SERVER<br />
Triax<br />
TSS 400<br />
www.triax-gmbh.de<br />
200 Euro<br />
Wandmontage, flexible Empfangsfunktionen,<br />
DLNA-Server<br />
recht schwacher Em pfang, etwas kompliziertes<br />
Web-Interface<br />
Testurteil: gut<br />
D<br />
er Triax TSS 400 lässt sich – so wie das ähnliche Modell von<br />
genau-<br />
Schwaiger – gut neben einem Multischalter<br />
an der Wand montieren. Zu Beginn<br />
des Tests funktionierte er wie ein Multischalter:<br />
Er empfing nur dann alle Sender, wenn alle vier<br />
F-Buchsen bestückt waren. Per Update auf die<br />
Test-Version 0.5.1 wurde er aber auch fit für normale<br />
Single- oder Twin-LNBs, mit denen er<br />
dann eben nur einen oder zwei parallel laufende<br />
Tuner bietet. Ebenfalls neu: Der TSS 400 bietet<br />
jetzt einen DLNA-Server und versorgt so neben<br />
speziellen Sat-IP-Geräten auch DLNA-Clients<br />
mit Live-Fernsehen. Die Sendersortierung übers<br />
Web-Interface war in der vorliegenden Version<br />
aber noch etwas kompliziert. Dennoch ist der<br />
TSS 400 in seiner neuesten Version ein Preis-<br />
Leistungs-Highlight. Der vielseitige TSS 400 bietet<br />
neben dem Standard-Empfang den „statischen<br />
Empfang“. Dabei wird jedem Tuner ein<br />
Transponder zugewiesen, dessen Kanäle viele<br />
Client-Geräte parallel empfangen können.<br />
TESTERGEBNISSE // STECKBRIEF SERVER<br />
Hersteller devolo Telestar Triax<br />
Modell dLAN Sat TV Multituner Digibit R1 TSS 400<br />
Preis in Euro 200 250 200<br />
Internet: www. devolo.de telestar.de triax-gmbh.de<br />
TV-Empfang sehr gut sehr gut gut<br />
Empfangssicherheit sehr gut sehr gut gut<br />
Netzwerk-Übertragung sehr gut gut gut<br />
Ausstattung ausreichend befriedigend befriedigend<br />
Funktionen ausreichend gut gut<br />
Anschlüsse ausreichend ausreichend befriedigend<br />
Bedienung gut gut befriedigend<br />
Installation und Konfiguration sehr gut gut befriedigend<br />
Dokumentation, Anleitung gut befriedigend befriedigend<br />
Verarbeitung sehr gut sehr gut gut<br />
Anmutung sehr gut sehr gut gut<br />
Material sehr gut sehr gut sehr gut<br />
Testurteil gut gut gut<br />
Funktionen<br />
Anz. Tuner / Multischalter / Unicable 2 / – / – 4 / ✔ / ✔ 4 / ✔ / ✔<br />
DiSEqC / Satelliten-Positionen 1.0, 1.1 / 4 1.0, 1.1 / 4 1.0, 1.1 / 4<br />
Einzel-Transponder-Empfang – – ✔<br />
DLNA-Server / Senderliste<br />
sortierbar / Anzahl Kanäle – / – / – ✔ / ✔ / 100 ✔ / – / unbegr.<br />
Konfiguration über Web-Interface /<br />
TV-Menü / App ✔ / – / – ✔ / – / – ✔ / – / –<br />
Netzschalter / Auto-Standby – / ✔ ✔ / ✔ ✔ / –<br />
Anschlüsse<br />
Antenneneingänge / USB / Funktion 2 / – / – 4 / 2 / für Update 4 / 1 / für Updates<br />
LAN / Geschwindigkeit Ethernet 10/100 Ethernet 10/100 Gigabit<br />
Powerline integriert ✔ 200/500 – –<br />
48<br />
connected-home.de 05.2013
RECEIVER<br />
DLAN TV SAT 2400-CI+<br />
www.devolo.de<br />
290 Euro<br />
vollwertiger Receiver mit Display, HbbTV und<br />
PVR, guter EPG<br />
recht langsame Menüsteuerung, kein Empfang<br />
vom Triax-Server<br />
Testurteil: gut<br />
devolo<br />
D<br />
weitert oder optimiert. So konnte nach knapp einem<br />
Jahr Eingewöhnung der erste Labortest stattfinden.<br />
Derzeit sind drei Server-Typen zu haben, die wir zusammen<br />
mit ihren zugehörigen Sat-IP-Receivern und anderen<br />
verfügbaren Empfangslösungen geprüft haben:<br />
Der erste Sat-IP-Server ist der Digibit R1 von Telestar<br />
(siehe rechts). Das Gerät stammt aus der Entwicklung<br />
des luxemburgischen Herstellers Inverto und wird auieser<br />
Sat-IP-Receiver ist zwar mit<br />
Abstand das teuerste Empfangsgerät<br />
im Test, es bietet aber auch<br />
wirklich viele Funktionen. Für 290 Euro gehört<br />
zum einen bereits ein AV500-Powerline-Adapter<br />
mit zum Lieferumfang, um die Empfangsbox<br />
per Powerline mit dem Server zu verbinden.<br />
Andererseits zeigt der dLAN TV Sat 2400<br />
als einziger Testkandidat Pay-TV- und andere<br />
verschlüsselte Programme – sein eingebauter<br />
CI+-Einschub macht‘s möglich. Mit dem devolo-Server<br />
und dem Telestar-Modell verband<br />
sich der Receiver im Test matisch, der Sendersuchlauf und andere<br />
auto-<br />
Einstellungen klappten dank des übersichtlichen<br />
Menüs einwandfrei. Mit seinem guten<br />
EPG, einer USB-Aufnahmefunktion und<br />
HbbTV kann das dLAN-TV-System auch mit<br />
normalen Sat-Receivern mithalten.<br />
Der EPG des 2400-CI+ ist ebenso übersichtlich<br />
wie bedienfreundlich. Hier kann man per<br />
einfachen Tastendruck um Tage oder Stunden<br />
springen und kinderleicht Aufnahmen programmieren.<br />
RECEIVER<br />
DSR51IP<br />
www.schwaiger.de<br />
150 Euro<br />
WLAN integriert, versteckte Montage mit IR-<br />
Auge, viele Apps<br />
keine HDTV-Kanäle, etwas müh -<br />
same Installation, viele Kabel nötig<br />
Testurteil: befriedigend<br />
Schwaiger<br />
D<br />
as Mini-Gerät wird direkt in eine freie<br />
HDMI-Buchse am Flat-TV gesteckt.<br />
Es ist mehr als ein Sat-IP-Receiver,<br />
eher eine Art Minicomputer, der mit dem Android-Betriebssystem<br />
Version 4.1 (Jelly Bean) betrieben<br />
wird. Damit lassen sich alle möglichen<br />
Android-Anwendungen auf den TV-Schirm zau-<br />
bern – YouTube und Medienplayer<br />
etwa sind vorinstalliert, weitere Apps<br />
lassen sich im Play Store kaufen.<br />
Auch eine abgespeckte Version der für<br />
Android-Tablets und -Smartphones verfügbaren<br />
Sat-IP-App ist installiert und<br />
lässt sich am TV-Gerät ebenso steuern<br />
wie auf Mobilgeräten –<br />
nur eben ohne Touchscreen. Eine mitgelieferte<br />
Minifernbedienung erledigt alle Standardbefehle<br />
problemlos, für umfangreichere Texteingaben<br />
oder App-Bestellungen lassen sich per USB Tastatur<br />
und Maus anbinden. Die LAN-Verbindung<br />
erfolgt über einen USB-Adapter.<br />
Der Sat-IP-Empfang erfolgt über die Sat-IP-App<br />
von Elgato. Diese bietet allerdings keine Aufnahmefunktion<br />
und zeigt – wie in den übrigen Mobil-<br />
Apps – keine HDTV-Kanäle.<br />
ßer von Telestar auch von TechniSat und GSS<br />
(Grundig Sat Systeme) angeboten.<br />
Den zweiten Sat-IP-Server brachte Schwaiger auf den<br />
Markt. Der MS41IP stammt aus der Entwicklung von<br />
Zinwell und hat ebenfalls bauähnliche Geschwister. An<br />
diesem Test nimmt das Gerät unter der Bezeichnung<br />
TSS 400 von Triax teil. Bald soll dieser Server-Typ auch<br />
als Kathrein EXIP 414 auf den Markt kommen.<br />
05.2013 connected-home.de 49
ENTERTAINMENT SAT OVER IP<br />
RECEIVER<br />
DIGIBIT B1<br />
www.telestar.de<br />
140 Euro<br />
gute HD-Bildqualität, schneller Sendersuchlauf,<br />
gut lesbare Menüs<br />
kein Timeshifting, keine Wiedergabe bei Aufnahme,<br />
seltene Abstürze<br />
Testurteil: gut<br />
Telestar<br />
D<br />
er Digibit B1 funktioniert ebenso wie<br />
sein baugleicher Bruder DSR41IP<br />
von Schwaiger mit einem Android-<br />
Betriebssystem. Das versteckt sich aber gut hinter<br />
der an den jeweiligen Hersteller angepassten<br />
Menüoberfläche und offenbart sich allenfalls in<br />
seltenen Fehlermeldungen sowie in den Grundeinstellungen.<br />
Der Receiver bietet alles, was eine<br />
normale Free-to-Air-Box auch kann, allerdings<br />
sind EPG, Aufnahmeprogrammierung und USB-<br />
Recording-Funktion an einigen Stellen etwas<br />
hölzern gestaltet. So ist etwa kein Timeshifting<br />
über die Pause-Taste möglich.<br />
Ebensowenig lässt sich während einer Aufnahme<br />
eine aufgenommene Sendung anschauen.<br />
Fürs einfache Zappen auf dem Zweit-TV ist<br />
die Sat-IP-Empfangsbox dank zügiger Umschaltzeiten<br />
dennoch gut geeignet.<br />
Per USB-Festplatte wird der Digibit B1 zum Rekorder.<br />
Die Aufnahmeprogrammierung klappt<br />
über einen simplen EPG. Timeshifting und Wiedergabe<br />
während einer Aufnahme funktionieren<br />
derzeit nicht.<br />
RECEIVER<br />
TRIAX IP 100<br />
www.triax-gmbh.de<br />
155 Euro<br />
viele Smart-TVs-Apps, HbbTV, schnelle Menüsteuerung<br />
PVR-Funktion kostet extra, kein Sat-IP-Empfang<br />
mit Fremd-Servern<br />
Testurteil: gut<br />
Triax<br />
D<br />
er Triax IP 100 tritt als hybride Freeto-Air-Box<br />
mit gehobenen Ansprüchen<br />
an. Der Receiver gibt sich<br />
zwar äußerlich schlicht, bietet aber ein ansehnliches<br />
Smart-TV-Portal von Foxxum sowie<br />
HbbTV. Gegen einen Aufpreis von 20 Euro<br />
lässt er sich um eine vollwertige USB-Aufnahmefunktion<br />
ergänzen; unsere Preisangabe und<br />
der Test beziehen sich auf die Version mit Recording-Funktion.<br />
Alle TV-Funktionen ließen<br />
sich im Test prima bedienen, nicht zuletzt dank<br />
der schnellen Menüsteuerung des IP 100. Solange<br />
der Receiver mit Sat-IP-Servern von Tri-<br />
ax oder Schwaiger zusammenspielte,<br />
klappten alle Funktionen<br />
wie am Schnürchen. Mit den Servern von Telestar<br />
und devolo nahm er allerdings in unserem<br />
Test keinen Kontakt auf.<br />
Über die Mosaik-Taste zeigt der IP 100 ein<br />
Programm als Bewegtbild und Standbilder benachbarter<br />
Sender parallel auf dem TV. So<br />
sieht man, was auf anderen Kanälen läuft.<br />
Der neueste Sat-IP-Server heißt dLAN TV Sat Multituner<br />
(siehe Seite 47), stammt von devolo und ist derzeit<br />
einzigartig: Der Aachener Powerline-Spezialist hat sein<br />
bekanntes dLAN-TV-Netzwerk-Empfangssystem um<br />
den neuen, Sat-IP-tauglichen Twin-TV-Server ergänzt.<br />
Während die übrigen Sat-IP-Server je vier Tuner haben,<br />
bietet das devolo-Gerät nur zwei Empfangsteile. Dafür<br />
bringt es nicht nur einen LAN-Anschluss mit, sondern<br />
besitzt auch einen schnellen Powerline-Adapter, der<br />
sich als einziger Server im Test ganz ohne Netzwerkkabel<br />
ins Datennetz einbinden lässt.<br />
Austauschbare Empfänger<br />
Zu jedem Server gibt es passende Sat-IP-Empfangsboxen<br />
vom selben Hersteller. Devolo bietet sein dLAN<br />
TV SAT System als Komplettpaket an, bestehend aus<br />
Server, Receiver und einem Powerline-Adapter. Da Server<br />
und Clients (Netzwerk-Empfänger) aber unab-<br />
50<br />
connected-home.de 05.2013
TESTERGEBNISSE // STECKBRIEF RECEIVER<br />
Hersteller devolo Schwaiger Telestar Triax<br />
Modell dLAN TV Sat 2400-CI+ DSR51IP Digibit B1 IP 100<br />
Preis in Euro 290 150 140 155<br />
Internet: www. devolo.de schwaiger.de telestar.de triax-gmbh.de<br />
Kategorie Sat-IP-Receiver Sat-IP-Receiver Sat-IP-Receiver Sat-IP-Receiver<br />
Bildqualität sehr gut gut sehr gut sehr gut<br />
Klangqualität gut ausreichend gut gut<br />
Ausstattung befriedigend ausreichend befriedigend befriedigend<br />
Anschlüsse ausreichend ausreichend ausreichend ausreichend<br />
Funktionen (Software) gut ausreichend befriedigend gut<br />
Web-Portal befriedigend ausreichend ausreichend gut<br />
Bedienung gut befriedigend befriedigend gut<br />
Bildschirmmenüs (OSD) gut gut befriedigend gut<br />
Fernbedienung gut befriedigend gut gut<br />
Bedienung am Gerät befriedigend mangelhaft ausreichend ausreichend<br />
Installation sehr gut gut gut sehr gut<br />
Handbuch / Hilfe sehr gut befriedigend befriedigend befriedigend<br />
Verarbeitung sehr gut gut gut gut<br />
Anmutung sehr gut gut sehr gut sehr gut<br />
Material sehr gut gut gut gut<br />
Testurteil gut befriedigend gut gut<br />
Messwerte devolo Schwaiger Telestar Triax<br />
Abmessungen (B x H x T) / Gewicht 29,5 x 4,0 x 17 cm / 0,9 kg 7,6 x 3 x 1,1 cm / 0,2 kg 15,5 x 4,5 x 12,1 cm / 0,3 kg 12,1 x 3,9 x 9,9 cm / 0,3 kg<br />
Einschaltzeit Standby ARDHD / Netz-Aus 5 Sek. / 33 Sek. 20 Sek. / 26 Sek. 3 Sek. / 29 Sek. 45 Sek. / 45 Sek.<br />
Kanalwechselzeit / … mit<br />
Transponder-Wechsel / … SD HD 2,4 Sek. / 2,7 Sek. / 3,8 Sek. 3,8 Sek. / 4,0 Sek. / – 2,3 Sek. / 2,6 Sek. / 2,5 Sek. 2,3 Sek. / 2,8 Sek. / 3 Sek.<br />
Stromverbrauch Betrieb / Standby / Spar 10,4 / 8,5 / 0,6 Watt 4,3 / 0,7 / 0 Watt 9,6 / 8,5 / 0,2 Watt 4,9 / 0,3 / 0 Watt<br />
Anschlüsse<br />
Tuner / Durchschleifen / Modulator Sat-IP / – / – Sat-IP / – / – Sat-IP / – / – Sat-IP / – / –<br />
HDMI / YUV / S-Video / Video Ausgang ✔ / – / – / – ✔ / – / – / – ✔ / – / – / – ✔ / – / – / –<br />
Digitalausg. Ton optisch / elektrisch ✔ / – – / – ✔ / – ✔ / –<br />
Stereo-Tonausgang Cinch (Mixed) ✔ (Klinke) – ✔ ✔ (Klinke)<br />
USB / eSATA / LAN / WLAN / RS-232 ✔ (2) / – / ✔ / – / – ✔ (1) / – / ✔ (USB) / ✔ / – ✔ (1) / – / ✔ / ✔ (USB) / – ✔ (1) / – / ✔ / ✔ (USB) / –<br />
CI+ / Smartcard / weitere ✔ (1) / – / – – / – / – – / – / – – / – / –<br />
Funktionen<br />
Festplatte / Aufn. ü. USB / eSATA / LAN – / ✔ / – / – – / – / – / – – / ✔ (29 Euro) / – / – – / ✔ / – / –<br />
Timeshift / Hintergrundaufnahme ✔ / ✔ – / – ✔ / – – / –<br />
Wiederg. während Aufnahme / Timer ✔ / ✔ – / – ✔ / ✔ – / –<br />
Parallele Aufn. / Timeshift während Aufn. – / – – / – – / – – / –<br />
Werbung schneiden / Bookmarks – / ✔ – / – – / ✔ – / –<br />
BiB / Wiederg.letzte Position – / ✔ – / – – / ✔ – / –<br />
DiSEqC / Einkabelsystem ✔ / – ✔ / – ✔ / – – / –<br />
Sender vorprogrammiert ✔ ✔ – –<br />
Favoritenlisten / Now & Next / Detailinfos ✔ / ✔ / ✔ – / ✔ / – ✔ / ✔ / ✔ – / ✔ / ✔<br />
EPG / Multikanal / Übersicht ✔ / ✔ / – – / – / – ✔ / ✔ / ✔ ✔ / – / ✔<br />
Timer / aus EPG ✔ / ✔ – / – – / ✔ ✔ / ✔<br />
…Vorlauf / Nachlauf ✔ / ✔ – / – – / – manuell<br />
Sat-IP-Server / -Client / TV-Streaming – / ✔ / – – / ✔ / – – / ✔ / – – / ✔ / –<br />
STAND<br />
PUNKT<br />
REINHARD<br />
OTTER,<br />
SAT-IP-EXPERTE<br />
Die Sat-IP-Technik steht<br />
ganz am Anfang, und<br />
niemand kann genau<br />
sagen, wie und in welchen<br />
Geräten sie künftig<br />
zum Einsatz kommen<br />
könnte. Vor allem bei den<br />
Receivern hakt es derzeit<br />
teils noch. Ganz anders<br />
mit iPad oder Android-<br />
Tablets: Sat-IP macht die<br />
Mobilgeräte zu vollwertigen<br />
Zweit-TVs.<br />
Doch installiert man fürs<br />
Tablet-TV zu Hause einen<br />
Netzwerk-Server mit<br />
Multi-Tuner? Ich glaube<br />
eher, dass Sat-IP-Server<br />
künftig in Sat-Receivern<br />
eingebaut werden. Oder<br />
dass Sat-IP eine Art Edel-<br />
Multi-Room-Fernsehen<br />
wird. Dafür müssen die<br />
Empfangsboxen aber<br />
zuverlässiger und hochwertiger<br />
werden.<br />
hängig voneinander arbeiten und innerhalb des Sat-IP-<br />
Systems beliebig austauschbar sein sollten, haben wir<br />
die Komponenten getrennt voneinander getestet.<br />
Auch unter den Sat-IP-Receivern gibt es bauähnliche<br />
Geräte. Schwaiger und Telestar etwa brachten Ende<br />
2012 zwei Geräte mit weitgehend identischen Funktionen<br />
und Menüs auf den Markt: den Schwaiger DSR 41<br />
IP und den Digibit B1 von Telestar. Letzterer vertritt die<br />
Sat-IP-Erstlinge im Test.<br />
Von Schwaiger gibt es inzwischen auch eine kompaktere<br />
Alternative: die Android-TV-Box DSR 51 IP, die man<br />
direkt in die HDMI-Buchse des TV-Geräts stecken und<br />
so weitgehend im Verborgenen betreiben kann. Der Mini-Client<br />
bietet neben TV-Empfang auch fast alle Funktionen<br />
eines Android-Smartphones und erlaubt es,<br />
Apps aus dem Google play Store zu installieren.<br />
Für den Sat-IP-TV-Alltag gibt es aber bessere Lösungen.<br />
Devolo ergänzt den Test um seinen dLAN-TV-<br />
05.2013 connected-home.de 51
ENTERTAINMENT SAT OVER IP<br />
SAT-IP PER APP<br />
Mit speziellen Sat-IP-Receivern klappt der Empfang gut,<br />
aber so richtig Spaß macht Fernsehen via Netzwerk erst,<br />
wenn man den Tablet-PC oder das Smartphone zum Digital-<br />
Receiver adelt. Das klappt mit der Sat-IP-App von Elgato,<br />
die für 89 Cent für Apple-Geräte und für 99 Cent für Android-Tablets<br />
und -Smartphones zu haben ist. Sie holt alle SD-<br />
Kanäle der angepeilten Satelliten aufs Mobilgerät, zeigt den<br />
Vi deotext dazu und bietet einen grafisch gestalteten EPG.<br />
Die Apps können laufende Sendungen zudem pausieren<br />
oder dauerhaft aufnehmen, sofern das Mobilgerät genügend<br />
freien Speicherplatz bietet. Die Voraussetzung für ruckelfreien<br />
Empfang ist eine sichere, schnelle WLAN-Anbindung<br />
des Mobilgeräts.<br />
MEHR PLATZ Auf Tablets bietet die App eine Senderliste, mit der sich schnell umschalten lässt.<br />
ÜBERSICHT-<br />
LICH<br />
Das Sat-IP-Hauptmenü<br />
auf Smartphones ist<br />
sehr schlicht gehalten.<br />
Es zeigt – wie in den<br />
übrigen Mobil-Apps –<br />
keine HDTV-Kanäle.<br />
INFORMATIV Beim Zappen im Live-TV zeigt die App die wichtigsten üblichen Progamm-Infos.<br />
Empfänger. Der ist aufs klassische Fernsehen ausgerichtet<br />
und bietet sogar einen CI+-Einschub, mit dem<br />
er als bislang einziges Gerät Pay-TV-Sender von Sky<br />
und aus dem HD+-Programmangebot entschlüsselt.<br />
Der Sat-IP-Receiver IP 100 von Triax ist nur für Free-<br />
TV-Empfang ausgelegt, bietet dabei aber zumindest<br />
das gleiche umfangreiche Smart-TV-Angebot wie andere<br />
Hybrid-Receiver des Herstellers. Die Boxen von<br />
Triax und devolo unterstützen zudem die Sender-Online-Angebote,<br />
die per HbbTV aufrufbar sind.<br />
Nicht im Test vertreten, aber wichtige Bestandteile des<br />
Sys tems sind die Empfangs-Apps, die Sat-IP-Programme<br />
auf Smartphones und Tablets holen.<br />
In der Praxis funktioniert der Sat-IP-Empfang prima –<br />
solange man gute Empfangsgeräte nutzt und in Kauf<br />
nimmt, dass etwa der Kanalwechsel etwas länger dauert.<br />
Das ist kaum zu ändern: Zwei Geräte sind daran beteiligt,<br />
die sich per Netzwerk abstimmen müssen.<br />
Den dLAN Sat TV von devolo gab es schon vor Sat over<br />
IP, ebenso wie das Netzwerk-Tuner-System Eye-TV<br />
von Elgato und diverse TV-Streaming-Techniken anderer<br />
Hersteller. Doch mit der einheitlichen Sat-IP-Technik<br />
wird es universell einsetzbar und bietet damit noch viel<br />
mehr als bisherige Geräte und Anwendungen.<br />
Auf der ANGA COM 2013 waren weitere Sat-IP-Geräte<br />
zu sehen: von billigen Digital-TV-Receivern mit Sat-IP-<br />
Server-Funktion von smart bis zu hochwertigen HD-<br />
Receivern wie dem Kathrein UFS-924, der künftig neben<br />
dem Koax-Empfang auch Sat-IP bieten soll. Dann<br />
lassen sich mit den eigenen Tunern zwei Sendungen<br />
empfangen – plus eine weitere via Sat-IP.<br />
Fazit<br />
Sat over IP läuft in gut ausgebauten Netzwerken prima.<br />
Das bedeutet umgekehrt, dass ein überlastetes Funkoder<br />
Powerline-Netzwerk dem Sat-IP-Empfang aber<br />
auch schnell den Garaus machen kann.<br />
Derzeit ist es deshalb eine tolle Ergänzung, aber noch<br />
kein voller Ersatz für den normalen Sat-Empfang. Das<br />
Potenzial für Großes ist aber vorhanden.<br />
52<br />
connected-home.de 05.2013
1&1 DSL<br />
INTERNET<br />
UND TELEFON<br />
19, 99<br />
ab<br />
€/Monat *<br />
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ENTERTAINMENT HDTV-REKORDER<br />
Von Markus Wölfel<br />
Ein Receiver<br />
für alle Fälle<br />
Der nagelneue Humax iCord Evolution hat das Zeug dazu, ein ganzes Haus allein mit<br />
TV-Signalen zu versorgen. Dank ausgefeilter Streaming-Technik und vier separater<br />
Empfangsteile ist er mehr eine Multimedia-Zentrale als nur ein Satelliten-Receiver.<br />
D<br />
ie Tochter würde gern Bernd das Brot auf<br />
KIKA schauen, der Sohn Moto GP bei Eurosport,<br />
die Ehefrau den Tatort in der ARD und<br />
man selber vielleicht doch lieber den Blockbuster auf<br />
ProSieben. Hat der gestresste Hausherr nicht jedes<br />
Zimmer mit teurer Unterhaltungselektronik ausgestattet,<br />
bekommt er spätestens jetzt ein Problem. Selbst<br />
ein aktueller Fernseher mit Doppel-Tuner und Recording-Funktion<br />
kann diese Fülle individueller Programmgestaltungswünsche<br />
nicht stemmen.<br />
Abhilfe könnte hier der neue Humax iCord Evolution<br />
schaffen. Er beherrscht das Kunststück, gleich vier se-<br />
parate Programme wiederzugeben oder auf der einen<br />
Terabyte großen Festplatte aufzuzeichnen. Zwar zeigt<br />
er über seine eingebaute HDMI-Buchse nur eines davon<br />
am Fernseher direkt an, er ist aber auch in der Lage,<br />
Live-TV und Aufnahmen über das Netzwerk zu<br />
streamen. Der Vorteil: Die Kinder können ihre Wunschsendungen<br />
schon mal woanders genießen, denn wenn<br />
sie schon keinen eigenen Fernseher haben, ein PC,<br />
Notebook oder Tablet ist bestimmt vorhanden.<br />
Möglich ist die Programmvielfalt, weil im Humax vier<br />
Empfangsteile eingebaut sind. Wie in der klassischen<br />
Satblock-Verteilung üblich, benötigt der iCord zwei se-<br />
54<br />
connected-home.de 05.2013
parate Verbindungen zu einer<br />
Sat-Schüssel oder einem nachgeschalteten<br />
Multischalter.<br />
Noch flexibler geht der Humax<br />
im Zusammenspiel mit<br />
einem sogenannten Unicable-LNB<br />
zu Werke (<strong>Kosten</strong>:<br />
rund 50 Euro). Dazu<br />
müsste der Hausbesitzer<br />
aber aufs Dach klettern und<br />
den LNB vorn an der Schüssel<br />
austauschen.<br />
Ein flottes Heimnetz<br />
Auch eine leistungsfähige Netzwerk-Infrastruktur<br />
ist nötig, wenn man den Humax als Streaming-Zentrale<br />
nutzen möchte. Sowohl der iCord selbst als auch<br />
angeschlossene PCs oder Notebooks sollten idealerweise<br />
per LAN-Kabel am Router angeschlossen sein.<br />
Tablets und Smartphones benötigen ein schnelles<br />
WLAN im n-Standard – falls möglich über einen modernen<br />
Router, der außer auf dem 2,4-Gigahertz-Band<br />
auch auf 5 GHz funkt. Das gilt für die eingebuchten<br />
WLAN-Mitspieler natürlich auch.<br />
So angeschlossene Netzwerk-Player haben zwei Streaming-Optionen:<br />
Zum einen können sie den DLNA-Server<br />
des Receivers nutzen. Der Server streamt über diesen<br />
Weg Aufnahmen der Festplatte sowie darauf gespeicherte<br />
Mediendateien. Die zweite Alternative führt<br />
über eine Tablet-App, die momentan nur für Android-<br />
Systeme verfügbar ist. Eine iOS-Version sowie Varianten<br />
für Smartphones sind bereits in Arbeit.<br />
Per Tablet fernsehen<br />
Über die Humax-App Live TV kann der Nutzer komplett<br />
auf den Humax-Receiver zugreifen: Er kann das aktuelle<br />
Fernsehprogramm anschauen und nach Belieben<br />
umschalten. Über die App streamt er auch Aufnahmen<br />
von der Receiver-Festplatte aufs Tablet. Das geht auch<br />
unter schlechten Empfangsbedingungen fehlerfrei.<br />
Verantwortlich ist dafür die neu entwickelte Transcoding<br />
Engine. Die Schaltung analysiert Geschwindigkeit<br />
und Durchsatz der WLAN-Verbindung und schraubt<br />
gegebenenfalls die Auflösung und damit auch die Datenrate<br />
herunter. Natürlich geht das zulasten der<br />
Bildqualität am jeweiligen Tablet. Der Vorteil einer störungsfreien<br />
Wiedergabe überwiegt allerdings den geringen<br />
Verlust an Auflösung.<br />
Rekorde<br />
Im Praxistest offenbarte das<br />
neue Wunderkind dann seine<br />
Multitasking-Fähigkeiten:<br />
Während er ARD- und ZDF<br />
HD jeweils aufzeichnete<br />
und RTL auf dem TV lief,<br />
riefen die Tester gleichzeitig<br />
eine HD-Aufnahme auf<br />
dem Windows Media Player<br />
eines kabelgebundenen<br />
PCs ab. Nebenbei starteten<br />
sie einen SD-Stream per WLAN<br />
auf einem iPhone 4 sowie eine dritte<br />
HD-Aufnahme auf einem Sony Xperia<br />
S-Tablet – ebenfalls per WLAN. Da auf dem Android-Tablet<br />
bereits die neue Humax-App Live TV installiert<br />
war, konnten die Tester sogar noch zwischen<br />
vorheriger Aufnahme und einer Live-Sendung auf<br />
Sat.1 umschalten. Alle vier Kanäle liefen währenddessen<br />
ohne Unterbrechungen oder Ruckler ab.<br />
Der neue<br />
iCord kann...<br />
bis zu vier Sender gleichzeitig aufnehmen,<br />
Live TV und Aufnahmen zur selben Zeit streamen,<br />
auch als Digital Media Player arbeiten,<br />
Fernseher mit Smart-TV-Funktionen nachrüsten,<br />
drei USB-Speicher parallel verwalten,<br />
unverschlüsselte Aufnahmen exportieren,<br />
einfach bedient werden,<br />
Medien verwalten.<br />
Immer auf dem Laufenden<br />
Humax Live TV ist aber nicht nur eine<br />
Streaming-App. In puncto<br />
Look and Feel ist sie dem TV-<br />
Bildschimmenü nachempfunden,<br />
EPG inklusive. Und gerade<br />
damit hat sich Humax besonders<br />
viel Arbeit gemacht.<br />
Am TV und auf dem Tablet<br />
kommt die elektronische Programmzeitschrift<br />
in mehreren<br />
Ausformungen zum Einsatz.<br />
Den kompletten EPG erhält der<br />
Zuschauer, wenn er die Guide-<br />
Taste drückt. Über Gracenote-<br />
Daten ist er ordentlich aufgehübscht<br />
worden und liefert auf<br />
Knopfdruck die Inhaltsangabe<br />
zur laufenden Sendung. Darüber<br />
hinaus gibt es einen Simple Guide,<br />
der erscheint, wenn der Anwender<br />
mit dem Cursor-Kreuz in der Programmliste<br />
stöbert. Anfangs ist die<br />
EPG-Navigation noch etwas verwirrend,<br />
nach etwas Eingewöhnung<br />
finden sich aber auch Neulinge damit<br />
zurecht. Wer für die Pro-<br />
KLASSISCHER<br />
CHIC<br />
Große, beschriftete<br />
Tasten mit viel Abstand<br />
dazwischen – so soll es<br />
sein. Die Fernbedienung<br />
wirkt dadurch zwar<br />
etwas klobig, aber auch<br />
sehr übersichtlich.<br />
05.2013 connected-home.de 55
ENTERTAINMENT HDTV-REKORDER<br />
VOLL<br />
VERNETZT<br />
Der Humax ist Digital<br />
Media Player und Server<br />
in einem. Die Infrastruktur<br />
des Heimnetzes<br />
nutzt er für beide Jobs<br />
gleichermaßen. Er empfängt<br />
und sendet.<br />
grammierung des einmaligen Timers sowie der Serien-<br />
Aufnahme-Funktion lieber einen PC oder das Tablet<br />
benutzt, für den hat Humax eine eigene Website aufgesetzt:<br />
Über myhumax.net können Surfer den Receiver<br />
einfach per Browser steuern. Das geht praktischerweise<br />
auch über das Internet von unterwegs aus. Der<br />
Humax iCord bringt zusätzlich zwei andere Apps mit:<br />
einen pfiffigen Media Player und eine übersichtliche<br />
Remote App. Mit letzterer lässt er sich bequem per<br />
Tablet steuern.<br />
Das neue Flaggschiff arbeitet selbst auch als Digital-<br />
Media-Player und als Digital-Media-Renderer. Mit<br />
MEDIENVERWALTUNG<br />
Im neuen Bildschirmmenü dürften<br />
sich selbst Laien zurechtfinden. Große<br />
Schriften und eine klare Struktur<br />
leiten den Zuschauer zielsicher<br />
durch die Untermenüs. Aufnahmen<br />
sind mit großen <strong>Vorschau</strong>bildern gut<br />
zu erkennen. Um ältere davon leichter<br />
zu finden, lassen sie sich bei Bedarf<br />
auch umsortieren. Über den<br />
grafisch opulenten Guide (unten)<br />
sind Aufnahmen sowohl per App als<br />
auch am Bildschirm selbst schnell<br />
programmiert.<br />
einem Tablet-PC oder Smartphone beamt der Zuschauer<br />
also nach Bedarf eigene Bilder über den iCord<br />
zum Fernseher. Zudem findet man via Bildschirmmenü<br />
im Heimnetz freigegebene Windows-Laufwerke<br />
oder Netzwerk-Festplatten nach SMB-Netzwerk-Standard;<br />
das ist wichtig bei Netzwerk-Festplatten, die<br />
keinen DLNA-Server an Bord haben.<br />
Als Media-Player gibt sich der Humax bei der Wiedergabe<br />
von Video-Dateien zugänglich: Er spielt alle wichtigen<br />
Container-Formate mit den üblichen Codec-<br />
Varianten ab. Fotos gibt er demgegenüber nur mit einer<br />
maximalen Auflösung von acht Megapixeln wieder. Wer<br />
seine Foto-Sammlung auf dem Humax speichern<br />
möchte, muss sie also umrechnen lassen. Außerdem<br />
zeigt er auf dem Bildschirm keine ID-Tags an. Diese<br />
Zusatzinformationen sind innerhalb von MP3-Musik-<br />
Dateien gespeichert und enthalten Angaben zum Album,<br />
zu Interpreten, zum Erscheinungsjahr und vieles<br />
mehr. Immerhin liest er die Piktogramme der ebenfalls<br />
darin gespeicherten CD-Cover aus.<br />
Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass die Redaktion<br />
ein frühes Muster zum Test erhielt. Vieles dürfte sich<br />
bis zum Verkaufsstart nach der Internationalen Funkausstellung<br />
in Berlin noch ändern.<br />
Smarter Bildschirm<br />
Ältere Fernseher, die selbst noch keine Netzwerk-Funktionen<br />
mitbringen, rüstet der Humax ganz nebenbei mit<br />
smarten Applikationen auf. Derzeit sind es rund 20, die<br />
der Anwender über das Bildschirmmenü des iCord<br />
56<br />
connected-home.de 05.2013
HUMAX ICORD<br />
www.humaxunddu.de<br />
unter 600 Euro<br />
hohe Flexibilität bei Aufnahme und Wiedergabe,<br />
gute Gratis-Apps, Export-Möglichkeit<br />
liest keine ID-Tags bei MP3-Wiedergabe,<br />
Fotos nur bis 3.300 x 2.500 Pixel lesbar<br />
Testurteil: sehr gut<br />
TABLET-<br />
TAUGLICH<br />
Über den momentan nur<br />
für Android-Systeme<br />
erhältlichen Media Player<br />
holt sich der Anwender<br />
die Aufnahmen aufs<br />
Tablet. Auch für Live-TV<br />
gibt es eine Version.<br />
TV-APPS ZUM<br />
NACHRÜSTEN<br />
Um größere Datenmengen überspielen zu können, haben die Entwickler drei<br />
USB-2.0-Buchsen und einen SDHC-Kartenslot in den iCord verbaut. Über die<br />
ins Bildschirmmenü integrierte Kopierfunktion sind Mediendateien schnell<br />
ausgetauscht. Wer will, kann aber auch die Festplatte aus bauen, da sie in<br />
einen herausnehmbaren Wechselrahmen eingeschraubt ist.<br />
Humax bietet zwar nur<br />
wenige TV-Apps, dafür<br />
sind die wichtigen dabei:<br />
Facebook, maxdome,<br />
Picasa, Flickr,<br />
Tagesschau, Twitter<br />
und YouTube.<br />
starten kann. Einige Apps sind in einem smarten Haushalt<br />
fast überflüssig, da sie sich wesentlich bequemer<br />
per Tablet oder Smartphone aufrufen lassen, wie etwa<br />
Tagesschau, YouTube oder Picasa.<br />
Wirklich nützlich dagegen sind Anwendungen, die ihre<br />
Inhalte ins Fernsehbild einklinken wie beispielsweise<br />
Facebook oder Twitter. So ist der Zuschauer stets auf<br />
dem Laufenden. Da der iCord verschiedene personalisierbare<br />
Accounts verwalten kann, bekommt jeder Anwender<br />
auch sein eigenes Profil angezeigt.<br />
Filmfans werden sich über die maxdome App freuen.<br />
In der großen Online-Videothek können sie aktuelle Filme<br />
per Einzelabruf für im Schnitt vier Euro ausleihen,<br />
wenn das Fernsehprogramm mal nichts Interessantes<br />
bietet. Über ein Abo für 15 Euro im Monat versorgt sich<br />
der Filmfreak regelmäßig mit Nachschub. Voraussetzung<br />
ist jedoch eine flotte Internet-Anbindung von mindestens<br />
sechs Megabit pro Sekunde, damit der Stream<br />
auch dann noch unterbrechungsfrei abläuft, wenn das<br />
Smartphone gerade ein Update herunterlädt.<br />
Dank zweier Common Interface Slots zeigt der Humax<br />
aber auch unabhängig vom Internet Pay-TV-Dienste<br />
über Satellit an. Erforderlich ist dafür natürlich ein entsprechendes<br />
CI-Modul samt Abo-Karte, um etwa das<br />
Angebot vom Bezahlsender Sky sehen zu können. Mit<br />
dem Originalmodul des Anbieters lassen sich verschlüsselte<br />
Sendungen zwar mitschneiden, sie bleiben<br />
jedoch nur maximal 90 Minuten lesbar. Genauso verhält<br />
es sich, wenn der Zuschauer das HD-Paket der<br />
privaten Sendeanstalten (HD-Plus) bucht.<br />
Eine souveräne Vorstellung<br />
Egal, ob es sich um verschlüsselte oder frei empfangbare<br />
Sender handelte, der Humax iCord Evolution<br />
gab sich bei der Darstellung auf dem Bildschirm keine<br />
Blöße. Seine Wiedergabe war nahezu fehlerfrei. Er skalierte<br />
selbst SD-Signale sauber hoch. 1080p wirkte klar<br />
und Bewegungen im Bild liefen geschmeidig ab.<br />
Beim Tontest konnten die Tester ebenfalls keine Schwächen<br />
entdecken. Sowohl per HDMI als auch über den<br />
optischen S/PDIF-Ausgang baute der Humax-Receiver<br />
eine solide Klangkulisse auf.<br />
HUMAX ICORD EVOLUTION (UNTER 600 €)<br />
Gattung<br />
Satelliten-Receiver mit 1000-GByte-Festplatte<br />
Empfang über vier Satelliten-Tuner<br />
AV-Ausgänge HDMI, Video, Cinch-Stereo, optischer Digitaltonausgang (S/PDIF)<br />
Datenschnittstellen LAN, WLAN, 3 x USB, SDHC, 2,5-Zoll-Wechselfestplatte, Bluetooth<br />
Funktionen bis zu vier Aufnahmen gleichzeitig, DLNA-Streaming-Server<br />
für Aufnahmen, DLNA-Media-Player, Live TV über Streaming-App<br />
Apps<br />
Humax Live TV, Humax Remote, Humax Media Player<br />
Verschlüsselung zwei HD+-kompatible Slots<br />
Besonderheiten gibt selbst HD-Aufnahmen über WLAN ruckelfrei wieder<br />
05.2013 connected-home.de 57
KNOW-HOW STROMVERBRAUCHSZÄHLER<br />
Von Günther Ohland<br />
Was in<br />
Zukunft zählt<br />
Seit 2010 sind intelligente Verbrauchszähler bei neuen und grundsanierten Gebäuden<br />
vorgeschrieben. So soll der Stromverbrauch transparenter, die Abrechnung leichter und das<br />
Energiebewusstsein größer werden. Aber können die neuen Zähler das überhaupt leisten?<br />
D<br />
ie <strong>Kosten</strong> für Strom und Heizung stellen die<br />
beiden größten Posten im Haushaltsbudget<br />
einer deutschen Durchschnittsfamilie dar.<br />
Ohne Strom läuft nichts, selbst der Holzpellets-Ofen<br />
braucht ihn. Die Ressourcen zur Erzeugung von Strom<br />
und Wärme, also Gas, Öl und Kohle, werden knapper<br />
und damit auch immer teurer. Mit wertvollen Gütern<br />
muss man haushalten; dabei ist das exakte Messen<br />
entscheidend. Eine „Strom-Flatrate“ ist nicht sinnvoll.<br />
Vielmehr wäre es logisch, denjenigen zu belasten, der<br />
besonders viel verbraucht und vielleicht sogar sorglos<br />
Energie verschwendet, beispielsweise durch dauernd<br />
geöffnete Fenster bei laufender Heizung. Nicht nur die<br />
neuen Smart Meters, sondern bereits die weit verbrei-<br />
58<br />
connected-home.de 05.2013
teten Standardzähler zeigen mit einem Zählwerk in<br />
Echtzeit den aufgelaufenen Verbrauch an.<br />
Leider befinden sich die Zähler irgendwo im Keller oder<br />
in einem Kasten im Hausflur und sind oft so angebracht,<br />
dass man sie nur mit Mühe ablesen kann. So<br />
lassen sie sich für die Steuerung des Energieverbrauchs<br />
im Haushalt nur schwer nutzen. Das ist etwa in einem<br />
Auto etwas anders, wo man auf Knopfdruck den aktuellen<br />
und den Durchschnittsverbrauch angezeigt bekommt.<br />
Mit einem Blick auf den aktuellen Spritverbrauch<br />
kann jeder selbst entscheiden, ob er lieber<br />
schneller oder sparsamer unterwegs sein möchte.<br />
Abschreckung durch Transparenz<br />
Die Politik will erreichen, dass jeder automatisch sparsamer<br />
wird, wenn er die Konsequenzen des „Bleifußes“<br />
für sein Portemonnaie sofort sieht. Elektronische Zähler<br />
sind deswegen in der Lage, die gemessenen Verbrauchsdaten<br />
per Datenschnittstelle weiterzuleiten.<br />
Der Verbrauch wird vom Keller in die Wohnung geschickt,<br />
etwa auf das Smartphone als schöne und aussagekräftige<br />
Grafik.<br />
Doch Pilotprojekte in allen Regionen Deutschlands und<br />
auch im Ausland haben gezeigt, dass sich nach spätestens<br />
vier Wochen niemand mehr für die Daten interessiert.<br />
Die Frustration darüber, mitanzusehen, wie<br />
die Kilowattstunden durch den Zähler rauschen und<br />
dass man nicht mehr weiß, wo Elektrogeräte noch ausgeschaltet<br />
werden können, kann leicht in Lethargie<br />
münden. So macht Licht nur ca. zwei Prozent des Energieverbrauchs<br />
aus: Dort zu sparen ist relativ unergiebig.<br />
Dann lieber auf das Kaffeekochen verzichten? Sich<br />
nicht mehr mit warmem Wasser aus dem Durchlauferhitzer<br />
waschen, vielleicht kälter duschen? Solche Maßnahmen<br />
gehen stark zulasten der Lebensqualität. Und<br />
das kann nicht das Ziel von Smart Meters sein – und<br />
auch nicht das Ziel der Bundesregierung.<br />
Bei Fernwärme und Gas lohnt sich ein fernablesbarer<br />
Zähler schon eher als bei Strom. Denn schon ein Grad<br />
<strong>weniger</strong> Temperatur kann am Jahresende eine Menge<br />
Geld und Kohlendioxid einsparen. Das optimale Heizen<br />
mit smarten Assistenten, die etwa nur dann für Wohlfühltemperatur<br />
sorgen, wenn man im Haus ist, spart<br />
also Geld und ist gut für die Umwelt. So wäre es sinnvoll,<br />
die Verbrauchszähler für Gas und Wärme intelligent<br />
und jederzeit ablesbar zu machen. Leider steht<br />
nach wie vor eher Strom im Fokus der Entwicklung.<br />
Smart Meters sind wichtige Bausteine der Energiewende.<br />
Anders als große Kraftwerke stehen erneuerbare<br />
Energiequellen wie Photovoltaikanlagen und Windräder<br />
nicht mehr an wenigen zentralen Stellen im Stromnetzwerk,<br />
sondern sind über die gesamte Republik verteilt.<br />
Und ihre Leistung ist nicht von außen beeinflussbar.<br />
Wenn der Wind im Weserbergland nicht bläst, leis-<br />
INFORMATIONSFLUSS<br />
Strom<br />
Strom<br />
Daten<br />
Stromanbieter<br />
Daten<br />
Die Verbrauchsdaten sind personenbezogen und werden deswegen verschlüsselt<br />
übertragen. Der Zähler sendet Informationen an die Versorger und gegebenenfalls<br />
an Smartphones und Smart-Home-Controller.<br />
05.2013 connected-home.de 59
KNOW-HOW STROMVERBRAUCHSZÄHLER<br />
SMART METER<br />
IM HAUSHALT<br />
Kommunikativer elektronischer<br />
Zähler mit Netzwerk-Anschluss<br />
DA BLEIBT<br />
UNSER GELD<br />
Energieverbrauch 2010<br />
nach Verwendungsarten.<br />
Wo können wir<br />
sparen? Wo wird gemessen?<br />
ten die Windgeneratoren auch nichts. Um das Stromnetz<br />
der (nahen) Zukunft zu kontrollieren, müssen die<br />
Stromnetzbetreiber sowohl den Verbrauch (über Smart<br />
Meters in den Haushalten) als auch die zentrale und<br />
dezentrale Stromerzeugung im Blick haben. Auch hierbei<br />
sind fernauslesbare Zähler notwendig. Mit ihren Daten<br />
lassen sich Erzeugung und Verbrauch hoffentlich<br />
perfekt koordinieren, sodass wir sicher vor Blackout-<br />
Situationen sind.<br />
Datensicherheit ist gefragt<br />
Ebenso wie die sogenannten Ferraris-Zähler messen<br />
elektronische Zählwerke den aktuell durchlaufenden<br />
Strom. Beim elektronischen Meter wird der Verbrauch<br />
auf einem kleinen Display angezeigt, beim Ferraris-Zähler<br />
durch ein mechanisches Zählwerk. Anders als die<br />
analogen lassen sich die digitalen Daten auch übertragen.<br />
Dafür wird der elektronische Zähler durch eine Datenübertragungseinheit<br />
ergänzt.<br />
Über das lokale Netzwerk könnten nun diese Daten in<br />
Haus und Wohnung zum PC oder Gebäuderechner geschickt<br />
werden. Dort könnte man den aktuellen Verbrauch<br />
anzeigen und – wenn die Vorjahresdaten vorhanden<br />
sind – mit diesen vergleichen.<br />
Allerdings ist dieses Verfahren anfällig für Manipulationen.<br />
Heerscharen von Hackern würden sich auf die<br />
Smart Meters stürzen. Was dann theoretisch möglich<br />
wäre, beschreibt der hervorragend recherchierte Kriminalroman<br />
„Blackout – Morgen ist es zu spät“ von Marc<br />
Elsberg. Smart Meters sind deshalb für Datenschützer<br />
ein heißes Eisen.<br />
Pkw:<br />
32,1 %<br />
Beleuchtung:<br />
1,1%<br />
Information und<br />
Kommunikation:<br />
2,2 %<br />
Haushaltsgeräte<br />
und Kochen:<br />
6,5 %<br />
Warmwasser:<br />
8,3 %<br />
Wenn Unberechtigte den aktuellen Stromverbrauch aus<br />
der Ferne mitlesen könnten, ließe sich daraus schließen,<br />
ob jemand zu Hause ist oder nicht. Bei einem Smart<br />
Home mit Anwesenheitssimulation trifft dieses Argument<br />
allerdings nicht zu, denn in diesem läuft auch dann<br />
der Strom, wenn das Haus leer ist.<br />
Manche Spezialisten behaupten, dass Stromverbrauchsänderungen<br />
auch Rückschlüsse auf das laufende TV-<br />
Programm zulassen. Allerdings kann man sich fragen,<br />
wem eine solche Information nutzen würde. Von fern<br />
auslesbare Wasserzähler lassen schon eher kriminelle<br />
Möglichkeiten zu. Eine Smart-Home-Anwesenheitssimulation<br />
schließt die Dusche und die Toilettenspülung<br />
in der Regel nicht mit ein. Allerdings glauben Präventionsspezialisten<br />
der Polizei nicht, dass die meisten Einbrecher<br />
so viel Technik einsetzen. Ihre Erkenntnis: „Wer<br />
das kann, braucht nicht einzubrechen“.<br />
Datenschutz per Gesetz<br />
Es geht den Datenschützern um mehr. Verbrauchsdaten<br />
haben einen persönlichen Wert und sollten deswegen<br />
geschützt werden. Es geht niemanden etwas an,<br />
ob oder wie oft man duscht, wann man aufsteht, und<br />
ob man es eher kuschelig warm oder erfrischend kühl<br />
mag. Der Strom- oder Gas-Anbieter darf daher die Verbrauchsdaten<br />
nur zu der Abrechnungszwecken erheben.<br />
Die Regeln hierfür sind eindeutig und streng, und<br />
es kann davon ausgegangen werden, dass Verbraucher-<br />
und Datenschützer die entsprechenden Gesetze<br />
durchsetzen. Sie müssen also keine Angst vor dem<br />
Missbrauch Ihrer Zählerdaten haben.<br />
Der Gesetzgeber hat das Bundesamt für<br />
Sicherheit in der Informationsverarbeitung<br />
(BSI) beauftragt, ein sogenanntes<br />
Schutzprofil für Smart Meters zu erarbeiten.<br />
Dieses liegt inzwischen vor. Auch<br />
wenn es noch Detaildiskussionen gibt,<br />
sind die Zielvorgaben für die Industrie<br />
klar. Das BSI verlangt eine qualifizierte<br />
Verschlüsselung der Zählerinformationen<br />
vor der Übertragung zu einem Stromanbieter.<br />
Momentan arbeitet die Industrie an<br />
der Realisierung der Vorgaben, denn ohne<br />
BSI-Zertifikat können die Zähler in den<br />
Haushalten nicht installiert werden. Selbst<br />
bereits installierte Geräte müssten durch<br />
„stumme“ Zähler ersetzt werden, wenn es<br />
das Eichgesetz verlangt.<br />
Heizung:<br />
49,8 %<br />
Quelle: RWI, DIW, Berechnungen<br />
des BDEW, Stand 05/2012<br />
60<br />
connected-home.de 05.2013
Exakte Stromabrechnung<br />
Den Verbrauch zu messen, anzuzeigen<br />
und zu übertragen ist die hauptsächliche<br />
Aufgabe des Smart Meter.<br />
Dazu sendet er Daten an den<br />
Stromanbieter. Er kann aber auch<br />
Anweisungen erhalten. Der Stromanbieter<br />
fordert etwa den Zähler<br />
auf, seine aktuellen Verbrauchsdaten<br />
zu melden. Dies ist in einem Abstand<br />
von einem Jahr, aber auch<br />
mit ca. 30.000 Datensätzen im Abstand<br />
von zehn Minuten möglich.<br />
Außerdem sind die Ablesungen<br />
mit dem Eichgesetz vereinbar, also<br />
für Abrechnungen geeignet. Aus<br />
der monatlichen Abschlagszahlung<br />
und der Endabrechnung zum Ende<br />
des Jahres könnte also eine exakte monatliche<br />
Rechnung werden.<br />
Ein kommunikativer Smart Meter könnte vom Stromanbieter<br />
sogar aus der Ferne abgeschaltet werden, beispielsweise<br />
bei Nichtzahlung. Hier gibt es allerdings<br />
enge rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz der<br />
Verbraucher. Sinnvoller ist eine Wiedereinschaltung,<br />
wenn der säumige Kunde gezahlt hat.<br />
Smart Meters sind im Gegensatz zu den herkömmlichen<br />
Geräten <strong>Mehr</strong>tarifzähler. Schwankt der Strompreis<br />
– und das wird künftig der Fall sein – wird der<br />
Stromanbieter den jeweils gültigen Tarif sekundengenau<br />
in den Zähler übertragen.<br />
Technische Grenzen<br />
Oft wird vereinfacht davon ausgegangen, dass der<br />
Smart Meter bei Stromüberschuss – weil im Allgäu die<br />
Sonne auf die Photovoltaikanlage scheint und gleichzeitig<br />
in der Nordsee eine steife Brise weht – die Waschmaschine<br />
und die Kühltruhe einschaltet. Das ist falsch:<br />
Ein Zähler ist und bleibt ein Zähler. Er kann nicht schalten.<br />
Stromanbieter werden künftig allerdings ihre Kundenhaushalte<br />
in Echtzeit per Internet informieren, wenn<br />
Strom aktuell teurer oder billiger wird, damit diese reagieren<br />
können.<br />
Für das Zu- und Abschalten, Lastabwurf, Speicherung<br />
von Billigstrom als Heizenergie im Elektrospeicherofen<br />
oder als Kälte im Tiefkühlschrank ist nicht der Zähler,<br />
sondern ein Smart Home Controller zuständig. Dieser<br />
besorgt sich über das Internet die Tarifinformationen.<br />
Anhand dieser kann dann entschieden werden, ob der<br />
Haushalt reagiert und wenn ja, wie.<br />
Wenn der Haushalt selbst Strom erzeugt<br />
Viele moderne Gebäude verfügen heute bereits über<br />
eine Photovoltaikanlage, kleine Windräder oder Mikround<br />
Mini-Blockheizkraftwerke. Der Haushalt erzeugt<br />
also selbst Strom. Bisher speiste der private Stromerzeuger<br />
in das Stromnetz ein. Ein spezieller Zähler registrierte<br />
die Kilowattstunden für eine Vergütung durch<br />
den Stromnetzbetreiber. Inzwischen hat man erkannt,<br />
dass es sinnvoller ist, den so erzeugten Strom nicht<br />
einfach einzuspeisen, sondern nach Möglichkeit auch<br />
vor Ort zu verbrauchen oder dort zu speichern. Seit<br />
Kurzem sind dafür erste Batterie-Stromspeicher im<br />
Handel erhältlich.<br />
Bleibt etwas übrig, kann das Smart Home „eingreifen“<br />
und den Überschuss abgreifen. Mögliche sinnvolle Verbraucher<br />
sind bei einer Niedertemperatur-Fußbodenheizung<br />
der Brauchwasserspeicher, eine fernsteuerbare<br />
Tiefkühltruhe oder Elektrospeicheröfen, die mit<br />
Solarstrom-Überschuss geladen werden.<br />
Fazit<br />
Zwei-Wege-Smart-Meters zählen den aktuell erzeugten<br />
und den gerade verbrauchten Strom minutengenau.<br />
Doch ohne Smart Home sind sie lediglich Zähler. Sie<br />
sinnvoll zu nutzen liegt also in der Hand des Verbrauchers.<br />
Vor allem für private Stromerzeuger sind Smart<br />
Meters unverzichtbar.<br />
HAUS-<br />
SZENARIO<br />
Den Zählerstand und<br />
aktuellen Stromverbrauch<br />
kann man dank<br />
Smart Meter auch auf<br />
dem Handy ablesen.<br />
05.2013 connected-home.de 61
KNOW-HOW INTELLIGENTE ZWISCHENSTECKER<br />
Von Prof. Dr. Christian Pätz<br />
Was verbrauchen<br />
die Stromsparer?<br />
Keine Frage: Ständiger Standby-Betrieb ist vermeidbare Stromverschwendung. Eine bequeme<br />
Lösung bieten intelligente Zwischenstecker. Doch auch diese verbrauchen Strom. <strong>Mehr</strong> als sie<br />
einsparen? Wir haben den Energieverbrauch der Stromsparer untersucht.<br />
D<br />
ass einige Geräte im Haushalt ständig Energie<br />
verbrauchen, ist kaum zu vermeiden. So<br />
ist etwa ein DSL-Router immer im Einsatz.<br />
Gleichzeitig gibt es jedoch auch zahlreiche Stromverbraucher,<br />
die über eine lange Zeit unnötig am Netz hängen.<br />
Muss etwa das Display des Elektroherds mitten in<br />
der Nacht leuchten? Oder der Akku des Laptops am<br />
Strom hängen, obwohl er nicht benutzt wird?<br />
Die herkömmliche und weit verbreitete Lösung, den<br />
Standby-Betrieb von Geräten im Haushalt zu kontrol-<br />
lieren, stellen Stromverteilerdosen mit Ein-/Aus-Schalter<br />
dar. Doch diese haben einen entscheidenden Nachteil:<br />
Vergisst man, den Schalter zu betätigen, hängt das<br />
Gerät weiter am Netz.<br />
Abhilfe versprechen intelligente Schuko-Zwischenstecker.<br />
Sie werten den Reststromverbrauch des Geräts<br />
aus und schalten es aus, wenn es nicht gebraucht wird,<br />
oder sie funktionieren über eine Zeitschaltung. Mittels<br />
intelligenter Vernetzung können sie sogar an die aktuelle<br />
Nutzungssituation des Hauses angepasst werden.<br />
62<br />
connected-home.de 05.2013
So kann zum Beispiel ein Bewegungsmelder erkennen,<br />
ob sich überhaupt Personen im Haus befinden, bevor<br />
der Standby-Betrieb aktiviert wird.<br />
Intelligenz braucht Energie<br />
Doch das Ganze hat einen entscheidenden Haken: Die<br />
Zwischenstecker verbrauchen selbst auch Strom. Dabei<br />
ist die Funkelektronik noch der kleinste Posten, da<br />
diese bereits sehr energieeffizient arbeiten.<br />
Anders sieht es beim internen Netzteil aus. Dieses generiert<br />
die Schaltspannung für das Relais sowie die<br />
Niederspannung für den Betrieb der Elektronik direkt<br />
aus der 230-Volt-Netzspannung und zieht dabei den<br />
überwiegenden Strom.<br />
Wir haben den Verbrauch dieser Netzteile anhand von<br />
elf Produkten verschiedener Hersteller sowie der in<br />
Deutschland gebräuchlichen Funktechnologien FS20,<br />
HomeMatic, RWE, EnOcean und Z-Wave getestet. Da<br />
FS20, RWE und HomeMatic proprietäre Lösungen sind,<br />
gibt es dafür nur jeweils ein Produkt. Für Z-Wave als<br />
offenes Funkprotokoll stellten sich dagegen mehrere<br />
Produkte verschiedener Hersteller (etwa Everspring,<br />
Goodway und Greenwave) dem Test.<br />
Die dabei gemessenen Wirkleistungen variierten sehr<br />
stark zwischen den verschiedenen Marken. Der sparsamste<br />
Stecker verbrauchte gerade einmal 0,3 Watt,<br />
während der gierigste dagegen fast 1,3 Watt für sich<br />
beanspruchte. Doch selbst das klingt erst einmal nicht<br />
nach viel. Die neue Ökodesign-Richtlinie schreibt jedoch<br />
seit 7. Januar 2013 vor, dass elektrische Verbraucher<br />
im Standby-Modus maximal 0,5 Watt (ohne Statusanzeige)<br />
oder 1 Watt (mit Statusanzeige) verbrauchen<br />
dürfen. Die meisten Geräte haben jedoch immer<br />
noch einen weit höheren Verbrauch, sodass ein Zwischenstecker<br />
weiterhin sinnvoll ist. Trotzdem: Mit den<br />
von uns gemessenen Werten lägen die Stromsparer<br />
selbst nur knapp innerhalb der von der Politik angedachten<br />
Grenzen.<br />
Noch deutlicher wird das Ganze mit einer Beispielrechnung:<br />
Geht man für den Standby-Verbrauch eines Geräts<br />
wie etwa eines Fernsehers von 5 Watt aus, dann<br />
würde das Abschalten über Nacht (acht Stunden) 40<br />
Wh einsparen. Der Zwischenstecker, der den ganzen<br />
Tag zwischen Anschluss und Gerät aktiv ist, verbraucht<br />
dagegen ein Watt, allerdings über 24 Stunden (= 24<br />
Wh). In diesem Szenario verbraucht der Zwischenstecker<br />
also über die Hälfte des eingesparten Stroms wieder<br />
selbst.<br />
Mysteriöser Verbrauch<br />
Bei den Messungen machten wir außerdem eine kuriose<br />
Entdeckung: Bei einigen Steckern war der Verbrauch<br />
im ausgeschalteten Zustand sogar höher als im<br />
eingeschalteten, obwohl das Gegenteil logischer wäre.<br />
Die Ursache fand sich in den Netzteilschaltungen.<br />
Alle Geräte verwenden eine von zwei Lösungen: Entweder<br />
regelt ein spezieller Schaltkreis der Firma ST<br />
PROF. DR. CHRISTIAN PÄTZ<br />
AUTOMATISCH<br />
ANGEMELDET<br />
Der SmartHome-Zwischenstecker<br />
von RWE<br />
(ab 30 Euro) meldet sich<br />
von selbst in der RWE<br />
SmartHome-Zentrale an<br />
(siehe auch ab Seite 94).<br />
Christian Pätz wurde 1966 in Chemnitz geboren. Nach einer<br />
Lehre als Elektroniker studierte er in Dresden und Chemnitz<br />
Elektrotechnik, machte sein Diplom 1993 und promovierte fünf<br />
Jahre später. Im Jahr 2000 gründete er das sächsische Startup-Unternehmen<br />
Peppercon AG. Nach dem Verkauf der Firma an die Raritan Inc. New<br />
Jersey arbeitete er dort in verschiedenen Management-Positionen. 2012<br />
kehrte er als Professur für Systemzuverlässigkeit an die TU Chemnitz zurück,<br />
wo er bis heute lehrt. Dr. Pätz publiziert zu wissenschaftlich-technischen und<br />
betriebswirtschaftlichen Themen, hält sieben Patente und ist seit 2012 europäischer<br />
Sprecher der Z-Wave Allianz. Des Weiteren ist er einer der Leiter<br />
des InnoProfile-Transfer-Projekts „Generische Plattform für Systemzuverlässigkeit<br />
und Verifikation“.<br />
05.2013 connected-home.de 63
KNOW-HOW INTELLIGENTE ZWISCHENSTECKER<br />
WIRKLEISTUNG VON ZWISCHENSTECKERN<br />
GROSSER<br />
UNTERSCHIED<br />
Die Wirkleistung verschiedener<br />
Zwischenstecker<br />
weicht stark<br />
voneinander ab. Auch<br />
zwischen Ein und Aus-<br />
Zustand variieren die<br />
Werte teils deutlich.<br />
Microelectronics die Spannung auf 9 Volt für das<br />
Schalt-Relais und später ein weiterer Regler auf 3,3 Volt<br />
für den Microcontroller herunter. Oder die Netzspannung<br />
wird über eine klassische Z-Dioden-Schaltung auf<br />
die Schaltspannung des Relais heruntergeregelt, um<br />
anschließend über einen Gleichspannungsregler oder<br />
Über die Hälfte des<br />
eingesparten Stroms<br />
verbraucht der Stecker<br />
Transistor auf die 3,3 Volt für die Steuerelektronik<br />
zu kommen.<br />
Geräte, die mit einer preiswerten Z-Dioden-Schaltung<br />
ausgestattet waren, erzeugten eine höhere Blindleistung.<br />
Sie verbrauchten also mehr Strom, als sie eigentlich<br />
benötigten – im ausgeschalteten Zustand besonders<br />
viel.<br />
Die Z-Dioden-Schaltung ist zwar deutlich preiswerter<br />
für den Hersteller, erfordert aber ein genaueres Design<br />
und genaue Kenntnisse der geforderten Leistung der<br />
Steuerelek tronik des jeweiligen Geräts. Sonst entsteht<br />
eine überflüssige Blindleistung. Weiterhin werden bei<br />
dieser Schaltung erhebliche Oberwellen erzeugt.<br />
Fazit<br />
Insgesamt helfen intelligente Zwischenstecker auf jeden<br />
Fall dabei, unnötigen Standby-Betrieb und damit Stromverschwendung<br />
zu vermeiden. Da sie dabei jedoch<br />
selbst auch Energie verbrauchen, reduziert sich dadurch<br />
auch die Einsparung, die erzielt wird. Daher sollte man<br />
Geräte mit hohem Standby-Verbrauch möglichst lange<br />
deaktivieren, damit sich die Anschaffung der Stecker<br />
auch lohnt. Deren Hersteller können allerdings auch einiges<br />
dafür tun, damit die Stromsparer selbst noch <strong>weniger</strong><br />
verbrauchen, etwa durch das Verwenden intelligenter<br />
Netzteilschaltungen. In diesem Bereich sollten<br />
die Firmen ausnahmsweise nicht sparen.<br />
64<br />
connected-home.de 05.2013
UNSERE REDAKTION<br />
ANDREAS<br />
FRANK<br />
Der Experte für Medien-<br />
Receiver, Home-Server und<br />
Netzwerk-Fragen<br />
YASMIN<br />
VETTERL<br />
TV-Fachfrau und<br />
Spezialistin für Design und<br />
neue Medien<br />
REINHARD<br />
OTTER<br />
Der Fachmann für sämtliche<br />
Video-, Netzwerk- und<br />
Online-Themen<br />
ANDREAS<br />
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TV-Empfang, Sat-Lösungen<br />
und Video-Verteilung<br />
MICHAEL<br />
JANSEN<br />
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Fragen zu kreativen<br />
Musik-Lösungen<br />
STEFAN<br />
SCHICKEDANZ<br />
Der erfahrene Spezialist für<br />
das Thema Sound in all<br />
seinen Facetten<br />
ROLAND<br />
SEIBT<br />
Der Technik-Crack und<br />
Profi für HD-Medien, TV-Geräte<br />
und Heimsteuerung<br />
GÜNTHER<br />
OHLAND<br />
Der Fachmann für intelligente<br />
und praxisorientierte<br />
Heimvernetzung<br />
MARKUS<br />
WÖLFEL<br />
Der Ansprechpartner für Bild-,<br />
Netzwerk- und Smart-Home-<br />
Themen<br />
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Bereichsleitung Unterhaltungselektronik<br />
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05.2013 connected-home.de 65
KNOW-HOW DATENÜBERTRAGUNG VIA POF-KABEL<br />
Von Günther Ohland<br />
POF – die<br />
leichte Leitung<br />
Schon bald wird jedes Elektrogerät im „Internet der Dinge“ vernetzt sein. Die nachträgliche<br />
Verkabelung im bereits bestehenden Heim ist jedoch eine Herausforderung. Dabei sind<br />
polymere optische Fasern (POF) eine echte Alternative zu Kupfer, Glasfaser oder WLAN.<br />
G<br />
lasfaserleitungen sind schon längst kein<br />
Novum mehr. Zwischen Kontinenten und<br />
Städten übertragen sie Telefongespräche,<br />
Daten und TV-Bilder. Dabei zeichnen sie sich durch eine<br />
sehr hohe Datenkapazität und Übertragungsgeschwindigkeit<br />
aus. Der Nachteil: Zur Installation braucht<br />
man teure Spezialwerkzeuge und Expertenkenntnisse.<br />
Demgegenüber ist POF eine billig herzustellende Faser<br />
aus Kunststoff, die – anders als Glas – quasi jeder auf<br />
Länge schneiden kann. Dafür gibt es passende Ablängwerkzeuge<br />
für wenige Euro von den POF-Anbietern.<br />
Diese sorgen dafür, dass die Faser perfekt rechtwinklig<br />
66<br />
connected-home.de 05.2013
geschnitten wird. Dabei sollte man die Schnittfläche<br />
des Messers nur wenige Male an derselben Stelle verwenden,<br />
weil Schäden daran die Oberfläche der Faser<br />
und damit ihre Funktion beeinträchtigen können. Daher<br />
empfiehlt der Hersteller, nicht mehr als 25 Schneidvorgänge<br />
pro Werkzeug vorzunehmen.<br />
Anders als bei Glasfaser- und Kupferkabeln kommt die<br />
POF-Faser sozusagen als Paar daher. Eine Ader dient<br />
zum Senden, die zweite zum Empfangen. Der Durchmesser<br />
beträgt 1,5 Millimeter, der kleinste Biege radius<br />
liegt bei nur zwei Zentimetern. Zum Vergleich: Ein Kupferkabel<br />
hat typischerweise einen Durchmesser von 7,7<br />
Millimetern und dabei einen Biegeradius von mindestens<br />
drei Zentimetern. Ein Punkt für POF: Die Plastikleitungen<br />
lassen sich so viel leichter verlegen.<br />
POF-Faserpärchen lassen sich also ganz leicht unter<br />
dem Teppich oder der Tapete, hinter einer Fußbodenleiste<br />
oder der Türzarge verstecken. Die Plastikfaser ist<br />
außerdem unempfindlich gegenüber elektromagnetischen<br />
Einstrahlungen beispielsweise in bereits belegten<br />
Kabelkanälen. Es ist somit kein Problem, etwa in ein<br />
230-Volt-Installationssystem POF-Leitungen einzuziehen.<br />
Auch für die Netzwerk-Anbindung der Gartenlaube<br />
oder der Kamera im Garten lässt sich POF problemlos<br />
verwenden: Nehmen Sie einen Gartenschlauch als<br />
Schutzhülle und graben Sie diesen ein. Dann müssen<br />
Sie nur noch die POF-Leitung durchschieben.<br />
Umwandlung vom Kupferkabel<br />
Ihre IP-Kamera oder Ihr Smart TV verfügt jedoch nicht<br />
über eine Schnittstelle für POF, sondern besitzt nur einen<br />
sogenannten LAN-Anschluss für Kupferkabel. Als<br />
Lösung bietet beispielsweise POF-Hersteller Easyware<br />
eine ganze Reihe aktiver Media-Adapter an. Diese wandeln<br />
jeweils optische in elektrische Signale um und umgekehrt.<br />
Die Bandbreite der Medienwandler reicht von<br />
einem Adapter über 230-Volt-Zwischenstecker mit Medienwandler<br />
über Auf- und Unterputz-Einbauadapter<br />
bis zu Reiheneinbauwandlern für den Elektroschaltschrank.<br />
Die Einbauadapter sind sehr gut für Büros mit<br />
Kabelkanälen an der Wand geeignet. Der Medienadapter<br />
besitzt eine optische POF-Zuführung und zwei Anschlüsse<br />
für PC oder TV.<br />
Es gibt auch die umgekehrte Konfiguration: eine aktive<br />
Anschlussdose, bestehend aus zwei optischen und einem<br />
Kupfer-Anschluss. So kann die Plastikader im Büro<br />
an der Wand entlang geführt werden, eine Verteilerdose<br />
zweigt ein herkömmliches LAN-Kabel davon ab.<br />
OPTISCHE KABEL (POF)<br />
Entweder weiße oder graue Zwillingsadern, 1,5 mm,<br />
lieferbar in 30, 50, 70, 100 und 500 Metern Länge<br />
oder Hybridleitung mit zwei POF-Adern und zwei isolierten<br />
0,8-mm-Kupferdrähten, beispielsweise zur<br />
Stromversorgung von Adaptern oder Endgeräten<br />
Eine Beispiel-Installation<br />
Nehmen wir an, wir wollen im Kinderzimmer ohne LAN-<br />
Anschluss einen PC per POF-Kabel mit einer FRITZ!Box<br />
verbinden: Zuerst verlegen wir das POF-Kabel von der<br />
FRITZ!Box zu der Stelle, wo die PC-Anschlussdose gesetzt<br />
werden soll. Achtung: Lassen Sie an der Seite der<br />
FRITZ!Box einige Zentimeter Platz. Den LAN-Anschluss<br />
der FRITZ!Box verbinden wir mit einem (im Lieferumfang<br />
des Adapters enthaltenen) Patchkabel mit dem<br />
Medienadapter Easyware MKB311010. Dieser benötigt<br />
zum Betrieb Netzspannung. Ein Ende des POF-Kabels<br />
schneiden wir mit dem Werkzeug auf Länge und stecken<br />
die beiden Adern tief in die dafür vorgesehenen<br />
Öffnungen.<br />
Ist die POF-Doppelader<br />
richtig eingelegt, ist am<br />
anderen Ende ein rotes<br />
Licht zu sehen. In diese<br />
können Sie gefahrlos hineinschauen:<br />
Es handelt<br />
sich nicht um einen Laser,<br />
sondern um LED-<br />
Licht.<br />
Am anderen Ende verwenden<br />
wir den Easy-<br />
TRANSPORT<br />
VIA POF<br />
Daten werden zwischen<br />
dem Mediakonverter<br />
und dem Steckeradapter<br />
Punkt zu Punkt<br />
übertragen.<br />
GENAUER<br />
SCHNITT<br />
So ein Schneidwerkzeug<br />
ist für das Kürzen der<br />
POF-Kabel nötig.<br />
05.2013 connected-home.de 67
KNOW-HOW DATENÜBERTRAGUNG VIA POF-KABEL<br />
ware MKA sowie einen 230-Volt-Schuko-Adapter mit<br />
LAN- und POF-Schnittstelle. Die POF-Adern lassen<br />
sich gut zwischen Türzarge und Wand verstecken.<br />
Die Steckdose ist nun wieder verwendbar und der PC<br />
kann wie gewohnt per LAN-Kabel ans Netz gehen. Alternativ<br />
kann ein sogenannter Unterputz-Medienkonverter<br />
(UMK) verwendet werden. Ist eine leere Unterputzdose<br />
oder Platz in einem Kabelkanal vorhanden,<br />
vereinfacht dies den Einbau enorm. Allerdings benötigt<br />
dieser Medienwandler 230 Volt, bei der Installation ist<br />
also Vorsicht geboten. Ist keine echte Unterputz-Einbaumöglichkeit<br />
vorhanden, hilft eine Aufputzdose bei<br />
der Montage an der Wand. Ein POF-Adernpaar wird<br />
VERLEGETIPPS<br />
Verstecken Sie die POF-Kabel hinter Fußleisten und<br />
Regalen, unter Teppichen oder der Tapete.<br />
POF-Kabel dürfen Sie weder quetschen noch annageln.<br />
Verwenden Sie immer lösungsmittelfreien Klebstoff<br />
oder Silikon zum Befestigen.<br />
Verwenden Sie keinen Heißkleber, da Temperaturen<br />
über 80°C den Kabelmantel beschädigen.<br />
Die Kabel dürfen Sie auch nicht knicken und den Biegeradius<br />
von 25 mm nicht unterschreiten.<br />
Die Leitungslänge zwischen zwei Adaptern sollte<br />
nicht mehr als 100 Meter betragen.<br />
darin angeschlossen, je nach Typ stehen eine oder<br />
auch zwei Kupferkabel-Anschlüsse zur Verfügung.<br />
Als aktive Anschlussdose für zwei POF-Adernpaare<br />
und ein RJ45-Kabel gibt es den Easyware MKS-Adapter.<br />
Dieser benötigt zum Betrieb ein externes Steckernetzteil,<br />
kann also ohne Elektrofachkraft in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Fazit<br />
Die polymere optische Faser (POF) ist eine echte Alternative<br />
für die Verteilung von IP-Daten im Gebäude und<br />
im Garten. Die Leitungslängen zwischen zwei Kopplern<br />
sollten 100 Meter nicht übersteigen. Die dabei zu erreichende<br />
Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Mbit/s<br />
entspricht der von Kupferkabeln und ist meist höher als<br />
die in der Praxis erreichbaren Netto-Übertragungsleistungen<br />
von WLAN oder Powerline.<br />
POF sendet selbst keine elektromagnetischen Strahlen<br />
aus und ist außerdem gegen externe elektromagnetische<br />
Strahlungen unempfindlich. Deshalb ist POF dafür<br />
prädestiniert, in Kabelkanälen mit Starkstromleitungen<br />
verwendet zu werden. Das Verlegen und Verarbeiten ist<br />
dabei sehr einfach und kommt ohne Messgeräte aus.<br />
Ein Manko hingegen ist die Notwendigkeit, aktive Medienkoppler<br />
zu verwenden. Denn diese erfordern für<br />
ihre Elektronik eine eigene Stromversorgung. Trotzdem:<br />
Insbesonders bei der Nachrüstung überzeugt<br />
POF durch die einfache Installation.<br />
VERGLEICH VON LAN-KABELSORTEN<br />
POF Glasfaser Powerline Cat7-LAN-Kabel<br />
Faserdurchmesser 1,5 mm 1,5 mm je nach verwendeter Kabelart 7,7 mm<br />
(230 Volt, Koax, Twisted Pair)<br />
Biegeradius 2 cm kritisch, im besten Fall 10 mm je nach Kabelart 3 cm<br />
Reichweite 100 Meter mehrere Kilometer 300 – 400 Meter 100 Meter<br />
Nutzdaten-Übertragung 100 MBit/s 100 MBit/s – 32 Gbit/s, je nach max. 500 MBit/s 1.000 Mbit/s<br />
Faserart und Laserdiode<br />
<strong>Kosten</strong> des Mediums ca. 20 Euro / 100 Meter typisch 380 Euro / 100 Meter keine, wenn vorhandene typisch 180 Euro / 100 Meter<br />
Strom- oder Antennenkabel<br />
nutzbar sind<br />
Interface auf LAN ✔ , preiswert ✔ , teuer Powerline-Adapter –<br />
notwendig<br />
Einfachheit der nach- durch Laien, sehr einfach, nur Fachpersonal, komplex, sehr einfach bei Verwendung handwerklicher Aufwand,<br />
träglichen Verlegung kein Spezialwerkzeug nötig Spezialwerkzeug nötig des 230-Volt-Hausnetzes Spezialwerkzeug nötig<br />
Abhängigkeit von – – Qualität des Kabelnetzes gering<br />
äußeren Störeinflüssen<br />
entscheidet<br />
Abhörsicherheit des hoch hoch gering gering<br />
Mediums<br />
Abstrahlung des – – ✔ ✔<br />
Mediums<br />
68<br />
connected-home.de 05.2013
Jetzt auch mobil zur<br />
Traumimmobilie
KNOW-HOW NETZWERKSPEICHER<br />
Von Michael Seemann<br />
Nie wieder<br />
Datenchaos<br />
Wo sind die Korsika-Fotos: auf dem Rechner, auf der externen Festplatte oder doch auf dem Tablet?<br />
Ein Netzwerkspeicher bringt Ordnung ins Datenwirrwarr und liefert Fotos, Filme und Musik an<br />
Smart TV, Webradio oder Media Player – auch aus der Ferne. Wir haben vier aktuelle Geräte getestet.<br />
W<br />
er schon einmal in den Genuss eines Netzwerkspeichers<br />
oder (Network Attached Storage,<br />
kurz: NAS) gekommen ist, wird ihn nie<br />
mehr missen wollen. Die zentrale Speicherlösung bietet<br />
entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen externen<br />
Datenträgern oder dem internen Laufwerk eines<br />
Rechners. Egal, ob man gerade am Notebook auf der<br />
Terrasse arbeitet, vor dem Desktop im Arbeitszimmer<br />
sitzt oder vom Tablet auf der Wohnzimmer-Couch ein<br />
Dokument öffnen möchte: Auf einem NAS sind alle Dateien<br />
wie Dokumente, Fotos, Musik oder Filme immer<br />
erreichbar – für jedes Gerät im Heimnetz.<br />
70<br />
connected-home.de 05.2013
DIE TESTKANDIDATEN<br />
Synology DiskStation 213<br />
415 Euro<br />
Für Arbeitsgruppen und Büros entwickelt, verfügt<br />
dieses NAS über zahlreiche Office-Anwendungen.<br />
QNAP TurboNAS 220<br />
370 Euro<br />
Dieser Speicher läuft mit dem hauseigenen Betriebssystem<br />
QTS 4.0 und bietet Social Sharing an.<br />
Netgear ReadyNAS 102 365 Euro<br />
Datenschutz soll Snapshot-Technik, Echtzeit-Virenschutz<br />
und Hardware-Verschlüsselung garantieren.<br />
Buffalo LinkStation 420D 365 Euro<br />
Buffalo bietet unter anderem eine kostenfreie und<br />
private Cloud zum ortsunabhängigen Fernzugriff an.<br />
Ein weiterer Vorteil: Moderne Netzwerkspeicher übertragen<br />
Multimedia-Inhalte per Streaming direkt an verbundene<br />
Abspielgeräte – ohne einen Rechner als Mittelsmann.<br />
So genießt man seine auf dem NAS gespeicherte<br />
Fotosammlung oder Filme in HD-Auflösung<br />
einfach und direkt auf dem Smart TV. Und das Webradio<br />
spielt ebenso wie der moderne AV-Receiver die<br />
zentral abgelegten Musikdateien überall in Haus oder<br />
Wohnung ab.<br />
Dies ermöglicht ein Medienserver auf dem NAS, der<br />
das Streaming-Protokoll UPnP AV unterstützt. Der<br />
Standard Universal Plug and Play erlaubt die automatische<br />
Vernetzung der Geräte miteinander. Alle Medienserver<br />
der von uns getesteten Netzwerkspeicher beherrschen<br />
UPnP AV. Darüber hinaus sind sie mit dem<br />
DLNA-Zertifikat versehen. Es soll eine möglichst umfassende<br />
Kompatibilität mit ebenfalls DLNA-zertifizierten<br />
Abspielgeräten anderer Hersteller garantieren.<br />
Ein weiterer großer Vorteil von NAS-Geräten im Heimnetz<br />
ist die Möglichkeit, gespeicherten Daten auch von<br />
außerhalb erreichen zu können. Die manuelle Einrichtung<br />
eines solchen Fernzugriffs ist für Anwender, die<br />
noch keine Netzwerkprofis sind, oft sehr umständlich.<br />
Deswegen sollten Hersteller ihren Kunden den Fernzugang<br />
zumindest bei NAS-Geräten für den Privatgebrauch<br />
ohne komplizierte Router-Einstellungen ermöglichen.<br />
Sicherheit durch Spiegelung<br />
Alle NAS-Geräte in unserem Test sind mit je zwei Laufwerkseinschüben<br />
(2-Bay-NAS) ausgestattet, die sich<br />
mit zwei 3,5-Zoll-Festplatten auf maximal 8 TByte Speicherkapazität<br />
(2 x 4 TByte) bestücken lassen. Für unseren<br />
Test haben wir die NAS-Geräte mit je zwei internen<br />
3,5-Zoll-Festplatten der Marke Seagate Barracuda<br />
2000 ausgestattet und alle Daten 1:1 gespiegelt. Dadurch<br />
wird zwar die insgesamt verfügbare Speicherkapazität<br />
des NAS halbiert, dafür erhöht sich die Datensicherheit<br />
erheblich. Sollte eine der beiden Festplatten<br />
komplett ausfallen, so bleiben die Inhalte vollständig<br />
auf dem noch funktionierenden zweiten Datenträger erhalten.<br />
Das macht diese Art der Datensicherung zu einem<br />
absoluten Muss bei Netzwerkspeichern: Denn<br />
Hardware-Schäden an Festplatten treten oft plötzlich<br />
und ohne Vorwarnung auf.<br />
Dreifach hält am besten<br />
Doch Vorsicht: Nur durch Spiegelung sind Ihre Daten<br />
noch lange nicht vor allen Gefahren gefeit. Denn bei<br />
„Heimnetz-NAS-Geräte<br />
sind inzwischen mit guten<br />
UPnP-AV-Medienservern<br />
ausgestattet.“<br />
Michael Seemann, Netzwerk-Experte<br />
EXPERTEN-MEINUNG<br />
Wer seine Daten möglichst kostengünstig und dennoch sicher<br />
im Heimnetz lagern möchte, greift auf ein NAS-Gerät mit zwei<br />
internen Festplatten zurück, das im RAID-1-Modus (Datenspiegelung)<br />
betrieben werden sollte. Während die komfortable Einrichtung<br />
eines Fernzugriffs einigen Herstellern nach wie vor<br />
schwer zu fallen scheint, arbeiteten die Medienserver der Testmodelle<br />
zuverlässig. Sie streamen alle wichtigen Bild-, Ton- und<br />
Videoformate per UPnP AV an Abspielgeräte im Heimnetz. Die<br />
größte Auswahl an Funktionen bieten nur die NAS-Geräte, die<br />
sich über eine Plugin-Schnittstelle erweitern lassen.<br />
05.2013 connected-home.de 71
KNOW-HOW NETZWERKSPEICHER<br />
1 GBit/s<br />
Synology<br />
DiskStation 213<br />
2 x USB 3.0<br />
USB 2.0<br />
Die DiskStation 213 ist das teuerste NAS im Test. Dafür schaltet<br />
es sich als einziges Gerät der Testkandidaten in einen geräuschlosen<br />
Sleep-Modus. Die üppige Funktionalität lässt sich noch mit<br />
diversen Plugins erweitern.<br />
SD<br />
KARTE<br />
Internet: www.synology.de<br />
Preis: 415 Euro (inkl. 2 x 2 TByte)<br />
Urteil: sehr gut<br />
5/2013<br />
TESTSIEGER<br />
Blitz-, Hochwasser- und Brandschäden oder bei Diebstahl<br />
bringt sie gar nichts. Deshalb bieten alle vier NAS-<br />
Geräte in unserem Test zusätzlich die Möglichkeit, Verzeichnisse<br />
oder komplette Laufwerke über das Netz auf<br />
ein zweites NAS-System zu sichern. Löblich: Drei der<br />
Testgeräte können auch auf Netzwerkspeicher anderer<br />
Hersteller zugreifen. Nur das NAS von Buffalo verlangt<br />
hierzu ein zweites Buffalo-Gerät. Außerdem erlauben<br />
es QNAP, Synology und Netgear, Daten auch in der<br />
Cloud zu sichern.<br />
Alle Testgeräte sind im Handel mit bereits vorinstallierten<br />
Festplatten in verschiedenen Kapazitäten erhältlich,<br />
können aber – mit Ausnahme des LS420 von Buffalo<br />
– auch als Leergehäuse erworben werden. Die<br />
Laufwerke von Netgear, QNAP und Synology lassen<br />
sich alternativ auch mit beliebigen aktuellen 2,5-Zoll-<br />
Festplatten ausrüsten.<br />
Schnell eingerichtet<br />
Die grundlegende Einrichtung aller NAS-Laufwerke gelang<br />
uns problemlos. Buffalo, QNAP und Synology bieten<br />
entsprechende Setup-Tools mit einer NAS-Suchfunktion<br />
an, während Netgear diese Aufgabe über ein<br />
Browser-Plugin löst. Bis auf Netgear hatten alle Hersteller<br />
zum Test ein deutschsprachiges PDF-Handbuch<br />
verfügbar. Mit einer ausführlichen, deutschsprachigen<br />
TESTVERFAHREN NAS-LAUFWERKE/NETZWERK-FESTPLATTEN<br />
Service<br />
Ausstattung<br />
20%<br />
20%<br />
20%<br />
40%<br />
40% Ausstattung: Hier bewerten wir alle wichtigen Funktionen, die ein<br />
NAS im Heimnetz beherrschen sollte. Dazu zählen unter anderem die<br />
Bereiche Freigaben, Mediaserver, Fernzugang und Backup-Möglichkeiten.<br />
20% Leistung und Verbrauch: In dieser Rubrik bewerten wir die maximalen<br />
Transferraten, die Leistungsaufnahme und Energiesparmöglichkeiten.<br />
20% Bedienung: Hier können die NAS-Geräte durch einfaches Setup,<br />
übersichtliche Web-Oberflächen, ausführliche Online-Hilfen oder<br />
unterstützende Tools punkten.<br />
Bedienung<br />
Leistung<br />
und Verbrauch<br />
20% Service: Im Service werden Handbuch, Garantie, Hersteller-<br />
Website und Zusatz-Software bewertet.<br />
72<br />
connected-home.de 05.2013
Online-Hilfe in der Web-Oberfläche glänzte hingegen<br />
nur Synology. Sollen mehrere Anwender auf das NAS<br />
im Heimnetzwerk zugreifen können, empfiehlt es sich,<br />
Ordnerfreigaben einzurichten und Benutzer samt Rechtevergabe<br />
anzulegen. Besonders übersichtlich setzt<br />
dies Netgear auf seinem ReadyNAS-Gerät um. Umständlicher<br />
dagegen Synology: Wer eine ungeschützte<br />
(anonyme) Freigabe im DS213 einrichten möchte, muss<br />
bei diesem NAS zunächst den voreingestellten Nutzer<br />
„guest“ aktivieren und diesem dann Schreibrechte in<br />
der entsprechenden Ordnerfreigabe zuweisen.<br />
Fotos, Filme und Musik ordnen<br />
Bei einer Freigabe über UPnP AV oder DLNA werden<br />
die Multimedia-Dateien vom integrierten Medienserver<br />
extra für das Streamen aufbereitet. Vorbildlich: Auf allen<br />
Probanden im Test ist zu diesem Zweck bereits der<br />
Twonky-Mediaserver vorinstalliert. Mit dem beliebten<br />
kommerziellen Tool lassen sich Bild-, Musik- und Videodateien<br />
beliebig ordnen. Insbesondere Smart-TV-<br />
Benutzer wird dies freuen. Denn so können Sie Ihre<br />
Filme direkt auf den Fernseher streamen.<br />
Das Streaming von Bild- und Musikdateien beherrschen<br />
die Medienserver auf aktuellen NAS-Geräten<br />
ebenfalls sehr gut. Allen unseren Testgeräten gelang<br />
es, gebräuchliche Foto- oder Audioformate an entsprechende<br />
DLNA-Abspieler im Heimnetz zu streamen.<br />
Sofern der vorinstallierte Medienserver im NAS ein<br />
Dateiformat nicht unterstützt, lässt sich auf fast allen<br />
Ge räten ein zusätzlicher Medienserver mit wenigen<br />
Klicks nachinstallieren. Lediglich Buffalo hat hier noch<br />
Nachholbedarf.<br />
Sollten Probleme bei der Wiedergabe über UPnP AV<br />
auftreten, empfehlen wir den direkten Zugriff auf die<br />
Ordnerfreigaben des NAS. Die meisten Abspielgeräte<br />
im Heimnetz können nämlich – ebenso wie ein Windows-Rechner<br />
– auf die Ordnerfreigaben des NAS zugreifen<br />
und die Mediadateien über das Netzwerk-Protokoll<br />
SMB/NetBIOS abspielen.<br />
Alle NAS-Geräte sind zudem mit USB- oder eSATA-<br />
Ports für externe Datenspeicher ausgestattet. Bei Bedarf<br />
lassen sich so Musik, Filme und Bilder rasch per<br />
Freigabe ins Netzwerk streamen. Dabei fällt allerdings<br />
Buffalo negativ auf. Ihr NAS verfügt über nur einen einzigen<br />
USB-2.0-Port - direkt neben dem LAN-Port. Damit<br />
beträgt die Übertragungsrate nur bis zu 480 MBit/s.<br />
Außerdem unterstützt es ausgerechnet das gebräuchliche<br />
Dateisystem NTFS nicht. Es erlaubt eine Über-<br />
EINSTELLUNGEN UND FREIGABEN<br />
Ein Fernzugang zum heimischen NAS lässt sich mit dem Dienst ReadyCLOUD von Netgear<br />
besonders einfach installieren und einrichten.<br />
Das Netgear ReadyNAS bietet eine weitgehend übersichtliche Freigabenkonfiguration.<br />
Im Synology-NAS aktiviert man für eine Freigabe ohne Zugriffsbeschränkung den „guest“-Nutzer.<br />
Im TurboNAS 220 von QNAP sind zwei DLNA-Medienserver integriert. Für das Streaming von<br />
Filmen empfiehlt sich der Twonky-Mediaserver.<br />
05.2013 connected-home.de 73
KNOW-HOW NETZWERKSPEICHER<br />
1 GBit/s<br />
2 x USB 3.0<br />
USB 2.0<br />
QNAP<br />
TurboNAS 220<br />
Das TS-220 bietet teilweise sogar noch etwas mehr Funktionalität<br />
und Plugins als das Synology-NAS – dafür ist der Fernzugangsdienst<br />
aktuell noch im Beta-Stadium. Das Verhältnis von Preis und<br />
Leistung ist beim QNAP-Gerät dennoch top.<br />
Internet: www.qnap.de<br />
Preis: 370 Euro (inkl. 2 x 2 TByte)<br />
Urteil: sehr gut<br />
5/2013<br />
HIGHLIGHT<br />
STECKBRIEF<br />
Hersteller Synology Qnap Netgear Buffalo<br />
Produkt DiskStation 213 TurboNAS 220 ReadyNAS 102 LinkStation 420D<br />
Preis (inkl. 2 x 2 TByte) 415 Euro 370 Euro 365 Euro 365 Euro<br />
Internet: www. synology.de qnap.de netgear.de buffalo-technology.com/de<br />
Technische Merkmale<br />
Max. Speicherkapazität 8 TByte (2 x 4 TByte) 8 TByte (2 x 4 TByte) 8 TByte (2 x 4 TByte) 8 TByte (2 x 4 TByte)<br />
Schnittstellen / Ports 1 x Gigabit-Ethernet, 1 x USB 2.0, 1 x Gigabit-Ethernet, 1 x USB 2.0, 1 x Gigabit-Ethernet, 1 x USB 2.0, 1 x Gigabit-Ethernet, 1 x USB 2.0<br />
2 x USB 3.0, 1 x SD-Slot<br />
2 x USB 3.0, 2 x eSATA<br />
2 x USB 3.0 , 1 x eSATA<br />
HDD-Formate (3,5 / 2,5 Zoll) ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Handbuch / Weboberfläche /<br />
Online-Hilfe in Deutsch<br />
✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / – (engl.) ✔ (engl.) / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔<br />
NTP-Zeitabgleich /<br />
E-Mail-Benachrichtigung<br />
✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Netzwerk-Papierkorb ✔ ✔ ✔ (Snapshots) ✔<br />
Backup lokal / im Heimnetz /<br />
online (Cloud)<br />
✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔<br />
Zugriff auf Freigabeordner:<br />
SMB / FTP / NFS / AFP /<br />
DLNA /Twonky<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔<br />
Fernzugang<br />
komfortabel per<br />
Quick Connect<br />
derzeit noch mit UPnP-Freischaltung/Portweiterleitung<br />
sehr komfortabel mit<br />
ReadyCLOUD<br />
Autom. Zeitschaltung / Wake<br />
on LAN (WoL)<br />
✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Erweiterung durch Plugins ✔ (umfangreich) ✔ (umfangreich) ✔ (umfangreich) ✔<br />
IPv6- / iSCSi-Unterstützung ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Printserver / iTunes-Server ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />
Mediaserver streamt:<br />
BMP/GIF/JPG/PNG/TIF<br />
MP3/WMA/WAV/FLAC/OGG<br />
MKV/M2TS (AVC/VC-1)<br />
Messwerte<br />
Transferrate Lesen<br />
Transferrate Schreiben<br />
Leistungsaufnahme beim<br />
Schreiben<br />
Leistungsaufnahme im Sleep-/<br />
Energiesparmodus<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔ ( ✔ / ✔ )<br />
110 MByte/s<br />
63 MByte/s<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔ (✔ / ✔ )<br />
104 MByte/s<br />
54 MByte/s<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔ ( ✔ / ✔ )<br />
100 MByte/s<br />
55 MByte/s<br />
nur per UPnP-Freischaltung/<br />
Portweiterleitung<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />
✔ / ✔ (✔ / ✔ )<br />
106 MByte/s<br />
57 MByte/s<br />
21,0 Watt 22,0 Watt 21,3 Watt 18,5 Watt<br />
6,5 Watt<br />
8,8 Watt<br />
(Lüfter dreht weiter)<br />
18,0 Watt<br />
(kein Sleep-Modus)<br />
15,5 Watt<br />
(kein Sleep-Modus)<br />
✔ = ja – = nein<br />
5/2013<br />
5/2013<br />
74 05.2013<br />
TESTSIEGER<br />
HIGHLIGHT
DER<br />
METALLER<br />
Robust: Das RN 102 von<br />
Netgear ist als einziges<br />
Gerät im Test mit einem<br />
Metallgehäuse ausgestattet.<br />
VIELSEITIGE<br />
FRONTSEITE<br />
Beim TS-220 von QNAP<br />
kann der frontseitige<br />
USB-Anschluss samt<br />
Taster umfassend konfiguriert<br />
werden.<br />
tragung von Dateien, die größer sind als 4 GByte – wie<br />
etwa DVD-Kopien.<br />
Streaming von unterwegs<br />
Beim Thema Fernzugriff hat das NAS von Netgear die<br />
Nase vorn. Hat man sich einmal beim Dienst Ready-<br />
Cloud registriert, ist der Fernzugriff auf einzelne Freigaben<br />
im NAS oder auf die komplette Bedienoberfläche<br />
samt Einstellungen (Fernkonfiguration) möglich.<br />
Auch der Fernzugang über die mobile App ReadyNAS<br />
Remote klappte einwandfrei. Einziges Manko: Es war<br />
eine einmalige Anmeldung im ReadyNAS Remote-Bereich<br />
des NAS erforderlich.<br />
Auch bei Synology lässt sich über den Dienst Quick<br />
Connect ein einfacher Fernzugang ins tallieren. Dieser<br />
funktioniert dann auch mit einer App auf Tablet oder<br />
Smartphone.<br />
Bei QNAP befindet sich der Schnellzugang noch in der<br />
Betaphase. Bei unserem Test konnten wir diesen über<br />
eine Remote-Verbindung leider nicht zum Laufen brin-<br />
gen. Wer dennoch einen Fernzugriff einrichten möchte,<br />
muss die erforderliche Port-Weiterleitung entweder<br />
selbst im Router anlegen – oder er schaltet den Router<br />
für die Konfiguration per UPnP aus dem Heimnetz frei.<br />
Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Da jeder Client im<br />
Heimnetz dann die Möglichkeit hat, beliebige Einstellungen<br />
in der Firewall des Routers vorzunehmen, ist<br />
diese Lösung nicht besonders sicher.<br />
Auch bei der Einrichtung von Buffalos Fernzugriff namens<br />
WebAccess hat der Anwender nur die Wahl zwischen<br />
der Freischaltung seines Routers per UPnP und<br />
der manuellen Einrichtung der Portweiterleitung.<br />
Stets am Strom<br />
Ähnlich wie ein Router ist auch ein NAS beinahe rund<br />
um die Uhr „im Dienst“. Deshalb sollte man den Energieverbrauch<br />
eines Netzwerkspeichers im Auge behalten.<br />
Erfreulich: Bei Synology und QNAP schalten<br />
die Festplatten in einen Strom sparenden Sleep-Modus,<br />
nachdem eine einstellbare Zeitspanne verstri-<br />
Buffalo<br />
LinkStation 420D<br />
Das LS 420D bietet keine Schnittstelle für Plugins und<br />
besitzt nur einen USB-Port für den Anschluss externer<br />
Datenträger. Buffalo verzichtet auf den Energiesparmodus<br />
sowie auf eine Zeitschaltung der Festplatten.<br />
1 GBit/s<br />
USB 2.0<br />
Internet: www.buffalo-technology.com/de<br />
Preis: 365 Euro (inkl. 2x2 TByte)<br />
Urteil: befriedigend<br />
05.2013 connected-home.de<br />
75
KNOW-HOW NETZWERKSPEICHER<br />
1 GBit/s<br />
Netgear<br />
ReadyNAS 102<br />
2 x USB 3.0<br />
Das RN 102 von Netgear sichert Änderungen im Freigabeordner<br />
mit Snapshots. Zudem gefällt der komfortable Fernzugriff<br />
samt übersichtlicher Web-Oberfläche. Die Funktionalität des<br />
NAS lässt sich durch Plugins erweitern.<br />
USB 2.0<br />
Internet: www.netgear.de<br />
Preis: 365 Euro (inkl. 2x2 TByte)<br />
Urteil: sehr gut<br />
chen ist. Dabei wird der Stromverbrauch des NAS auf<br />
ein Drittel oder gar ein Viertel des normalen Betriebsverbrauchs<br />
reduziert. Schade nur, dass sich der Lüfter<br />
des QNAP TS-220 selbst in dieser Ruhephase immer<br />
noch weiterdreht.<br />
Buffalo und Netgear verzichten leider komplett auf einen<br />
Sleep-Modus. So sind die internen<br />
Festplatten bei eingeschaltetem<br />
Gerät konstant in Betrieb. Immerhin<br />
hat das Netgear-NAS<br />
– ebenso wie das von QNAP und<br />
Synology – einen Zeitplaner an<br />
Bord, über den sich der Netzwerkspeicher<br />
für eine bestimmte Zeit automatisch ausschaltet.<br />
Danach fährt das NAS selbstständig wieder<br />
hoch. Auch Buffalo hatte in den Vorgängermodellen<br />
des von uns getesteten Geräts noch einen solchen<br />
Zeitplaner integriert. Leider fehlt er beim aktuellen<br />
Modell.<br />
Auch eine Wake-on-LAN-Funktion (WoL) vermissen wir<br />
bei Buffalo. Mit dem praktischen Tool lässt sich ein<br />
ausgeschaltetes NAS via Netzwerk aus seinem Schlafzustand<br />
quasi aufwecken und wieder in den betriebsbereiten<br />
Zustand hochfahren. Bei Synology, QNAP und<br />
Netgear lässt sich die WoL-Funktion bei Bedarf aktivieren.<br />
Anders als bei den anderen Geräten haben wir in<br />
der Web-Oberfläche des Buffalo-NAS auch keine Einstellung<br />
gefunden, mit der es sich über das Netzwerk<br />
herunterfahren lässt. Somit erhält Buffalo als einziger<br />
Hersteller keine Punkte fürs Stromsparen.<br />
Fazit<br />
Was die Funktionenvielfalt anbelangt, liegen Synology<br />
und QNAP klar an der Spitze. Allerdings leidet die Übersichtlichkeit<br />
der Benutzeroberfläche darunter – trotz<br />
hübsch gestalteter Bediensymbole und einer individuell<br />
konfigurierbaren Web-Oberfläche. Dafür bieten beide<br />
Bei der Funktionsvielfalt<br />
liegen QNAP und<br />
Synology an der Spitze<br />
Hersteller eine ausführliche Online-Hilfe, die bei QNAPs<br />
aktueller Firmware-Version jedoch noch nicht eingedeutscht<br />
war. Die Bedienoberfläche des Netgear-NAS<br />
besitzt <strong>weniger</strong> Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten,<br />
wirkt dafür aber übersichtlicher und aufgeräumter.<br />
Wer auf den Energiesparmodus der Festplatten verzichten<br />
kann und einen komfortabel einzurichtenden Fernzugang<br />
schätzt, sollte sich Netgears Datenspeicher näher<br />
ansehen. Wem Funktionenvielfalt und Energiesparbetrieb<br />
wichtig ist, der findet sein Glück bei QNAP oder Synology,<br />
wobei im Synology-NAS mit Quick Connect ein ebenfalls<br />
leicht einzurichtender Fernzugang bereitsteht.<br />
Unabhängig davon, für welches Gerät man sich letzlich<br />
entscheidet, eines ist sicher: Der bequeme Zugriff auf<br />
Bild-, Video- und Audiodaten, egal ob daheim oder unterwegs,<br />
macht einen Netzwerkspeicher auf jeden Fall<br />
zur lohnenden Anschaffung.<br />
76<br />
connected-home.de 05.2013
Ihre Meinung zählt<br />
Sie fragen – wir antworten<br />
@<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Sie haben Fragen oder möchten einfach Ihre Meinung zu einen bestimmten Thema äußern?<br />
Dann schreiben Sie uns an <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, „Leserbriefe“, Richard-Reitzner-Allee 2,<br />
85540 Haar. Oder schicken Sie eine E-Mail an unsere Redaktion: redaktion@connectedhome.de.<br />
Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Fragen weiter und freuen uns auf Ihre Zuschriften.<br />
Leserbrief: Streaming-Lösungen<br />
Ich würde gern meine Musik zu Hause streamen, stehe aber<br />
vor dem Problem, dass mir die Verbindung vom NAS (Synology<br />
DS 212j) / iPad 4 zu meinem Verstärker (Yamaha AZ2)<br />
fehlt. Ich möchte das wie folgt realisieren:<br />
Die Musik liegt auf dem NAS. Die Auswahl der Musik soll von<br />
meinem iPad erfolgen. Das heißt, dass ich auf dem iPad einen<br />
Musiktitel auswähle, der dann vom NAS an die Anlage gestreamt<br />
wird. Genau hier hört es bei mir auf, da ich nicht weiß,<br />
welche Komponente ich benötige. Ein PC soll nicht zwischengeschaltet<br />
werden. Mit der App DS Audio kann ich ja vom<br />
NAS zum iPad streamen und dann auch die Musik hören.<br />
Theoretisch könnte ich per Adapter das iPad an den Verstärker<br />
anschließen, doch dann muss ich für jeden Wechsel eines<br />
Liedes zum iPad laufen. Schöner und bequemer wäre das<br />
natürlich, wenn das von der Couch aus ginge.<br />
Ich habe auch schon von entsprechenden Geräten von Logitech<br />
oder Western Digital gelesen, die aber häufig wegen<br />
des schlechten Klangs bemängelt wurden. Beim Klang möchte<br />
ich nach Möglichkeit keine Kompromisse eingehen. Haben<br />
Sie eine Idee, wie ich mein Vorhaben realisieren kann?<br />
Daniel Latak<br />
Um die Musik drahtlos zu Ihrem Yamaha-Receiver zu schicken,<br />
würde ich die Apple-Streaming-Technologie AirPlay<br />
nutzen. Diese liefert die beste Qualität. Dafür ist aber Zubehör<br />
nötig, denn Sie brauchen ein Gerät, das den AirPlay-Stream<br />
von Ihrem iPad oder dem NAS empfängt. Da wären:<br />
Der Mediaplayer Apple TV: Ihn können Sie per optisches<br />
Digitalton-Kabel mit ihrem AV-Receiver verbinden. Zusätzlich<br />
hätten Sie einen Player, den Sie per HDMI mit dem Fernseher<br />
verbinden können. So können Sie auch Videos streamen.<br />
Der Apple AirPort Express ist etwas günstiger, kann allerdings<br />
nur Audiosignale empfangen.<br />
Eine andere Möglichkeit wäre der Powerline Music Extender<br />
XAUB2511 von Netgear.<br />
In allen drei Fällen können Sie in der DS Audio App über das<br />
AirPlay-Symbol das jeweiligen Gerät und damit Ihren Yamaha-<br />
AV-Receiver auswählen.<br />
af<br />
Leserbrief: Video-Archivierung<br />
Ich möchte einige Filme möglichst dauerhaft auf DVD oder<br />
Blu-ray Disc archivieren. Gibt es Erfahrungswerte, ob die normale<br />
DVD oder die Blu-ray Disc die Daten längerfristig zuverlässig<br />
aufzeichnet? Welche Rolle spielen gegebenenfalls Aufnahmequalität<br />
und -geschwindigkeit? Martin Bähre<br />
Für eine Archivierung empfiehlt sich die Blu-ray. Bei DVD-Rs<br />
kommt es zu Datenausfällen schon ab fünf Jahren, wenn man<br />
sehr empfindliche Rohlinge verwendet. Blu-rays besitzen zwar<br />
eine deutlich dünnere Schutzschicht, doch diese muss aus<br />
extrem hartem Material sein. Die Datenschicht zerstörende<br />
Kratzer treten dort kaum auf. Trotz der höheren Dichte soll das<br />
Schreiben in Phasenwechseltechnologie auf neuartige Layer<br />
die Lebensdauer der Daten deutlich verlängern. Panasonic hat<br />
etwa seine Rohlinge vom TÜV auf 50 Jahre Datensicherheit<br />
prüfen lassen.<br />
Die Schreibgeschwindigkeit hat einen schwer vorhersehbaren<br />
Einfluss auf die Langlebigkeit. Rohlinge sind für gewisse Geschwindigkeiten<br />
zugelassen; das heißt, sie informieren den<br />
Brenner, wie stark der Laser feuern muss, um ideal zu brennen.<br />
Je schneller die Scheibe dreht, umso stärker muss der<br />
Laser brennen. Es kommt vor, dass bei einfacher Geschwindigkeit<br />
schlechter geschrieben wird als bei sechsfacher. Ich<br />
würde nie die Maxima nutzen, sondern einen Mittelwert, etwa<br />
die vierfache Brenngeschwindigkeit, wenn das Laufwerk und<br />
die Rohlinge die sechsfache anbieten.<br />
rs<br />
05.2013 connected-home.de 77
KNOW-HOW STROMKOSTEN<br />
Von Peter Pernsteiner<br />
Energieversorger<br />
helfen sparen<br />
Strom sparen ist voll im Trend. Die Stromversorger geben ihren Kunden Anstöße, wie sie<br />
<strong>weniger</strong> verbrauchen und bieten innovative Lösungen wie Smart Meter oder Smart Home an.<br />
Rechnet sich das, schließlich verdienen sie an jeder verkauften Kilowattstunde Geld?<br />
H<br />
aben Sie Ihre alten Stromrechnungen abgeheftet?<br />
„Zum Glück nicht“, werden jetzt viele<br />
denken. Wir haben einen Blick gewagt und<br />
die Stromkosten vom Sommer 1993, 1998 und 2013<br />
verglichen – auf Basis eines familien-typischen Stromverbrauchs<br />
von 3000 bzw. 4000 kWh. Zunächst waren<br />
wir verblüfft, dass der Strombezug von 1993 bis 1998<br />
um fast zehn Prozent billiger wurde. Dann kam der<br />
Schock: In den 15 folgenden Jahren stiegen die <strong>Kosten</strong><br />
um 65,1 Prozent (bei 3.000 kWh sogar um 68 Prozent).<br />
Und das, obwohl es heute Wettbewerb gibt und der von<br />
uns betrachtete Tarif laut Verivox im guten Mittelfeld<br />
78<br />
connected-home.de 05.2013
liegt. Viele haben in den letzten Jahren Waschmaschinen,<br />
Trockner, Röhrenfernseher etc. durch effizientere<br />
Geräte ersetzt und Glühbirnen gegen LEDs getauscht.<br />
Damit folgen wir brav den Bemühungen der Energieversorger,<br />
uns zum Sparen zu motivieren.<br />
Neue Konzepte der Energieversorger<br />
Aber wieso erhalten wir von den Stromkonzernen Spartipps?<br />
Je mehr Strom sie verkaufen, um so höher ist<br />
ihre Gewinnspanne.<br />
Die Stadtwerke Ulm (SWU) begründen das damit, dass<br />
sie gesetzlich verpflichtet seien, zum Energiesparen zu<br />
motivieren. Sie haben laut Sebastian Koch, zuständig<br />
für Marketing und Kommunikation, den Menschen und<br />
der Region gegenüber eine gewisse Verantwortung zu<br />
erfüllen. Deshalb möchten sie „mit gutem Beispiel vorangehen<br />
und richtungsweisend der Region zu einer<br />
nachhaltigen Energieversorgung und einem bewussten<br />
Umgang mit Energie verhelfen“.<br />
Hans-Jörg Groscurth, Pressesprecher von EnBW<br />
(Energie Baden-Württemberg AG), sieht auch Perspektiven<br />
für seinen Konzern, weil immer mehr Kunden einen<br />
Partner suchen, der ihnen hilft, die Chancen der<br />
neuen Energiewelt effizient zu nutzen. Es geht hier um<br />
privates Energiemanagement, aber auch um dezentrale<br />
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien oder<br />
Elektromobilität. EnBW will dieser Partner sein und<br />
möglichst umfassende Lösungen anbieten. Das klassische<br />
Geschäft mit der reinen Stromlieferung verliert<br />
demgegenüber für den Konzern an Bedeutung. Am<br />
liebsten wollen die Energieversorger also ihre Kunden<br />
durch weitere möglichst kostenpflichtige Dienstleistungen<br />
an sich binden.<br />
E.ON geht noch einen Schritt weiter und erhebt den Anspruch,<br />
den Kunden beim Übergang vom reinen Konsumenten<br />
zum dezentralen Energieproduzenten zu unterstützen.<br />
Dazu gehört auch der sparsame und effiziente<br />
Umgang mit Energie. Dass der Kunde längst weiß, wie<br />
er Energiekosten senken kann, zeigen Befragungen von<br />
E.ON. Allerdings bestätigt Erna-Maria Trixl, Vertriebsgeschäftsführerin<br />
der Stadtwerke München (SWM), dass<br />
es Wissensdefizite gibt, und sieht Potenzial beim Energiesparen.<br />
„Und das, obwohl man mit einfachen Tipps<br />
und Verhaltensänderungen ohne <strong>Komfort</strong>einbußen<br />
schon viel erreichen kann.“ Für sie ist der bewusstere<br />
Umgang mit Energie Teil der Energiewende. Deshalb<br />
bieten die SWM eine umfangreiche, kostenlose Beratung.<br />
Auf der Website www.swm.de/energiesparen<br />
findet man Tipps über das Einsparpotenzial und den<br />
damit verbundenen Umsetzungsaufwand.<br />
Auch aus der Politik gibt es Spartipps. So startete das<br />
bayerische Wirtschaftsministerium im Sommer 2012 eine<br />
pfiffige Kampagne unter dem Motto „Stromsparen<br />
rockt“ mit Kinospots, Mini-Spartipp-Faltplänen, Werbung<br />
auf Litfasssäulen und mehr. Der Bayerische Wirtschaftsminister<br />
Martin Zeil warb mit dieser Kampagne<br />
laut eigenen Aussagen „für die Maßnahmen, die notwendig<br />
sind, um den umweltverträglichen Umbau unserer<br />
Energieversorgung bis zum Jahr 2022 zu schaffen.“<br />
Zeil ist davon überzeugt, dass auf der Verbrauchsseite<br />
jeder seinen Beitrag leisten kann.<br />
Allerdings ist so mancher Spartipp von Energieversorgern<br />
und aus der Politik sehr oberflächlich gehalten.<br />
Viel plastischer wäre beispielsweise, wenn man sofort<br />
auf Euro und Cent sehen könnte, was konkret die Nutzung<br />
effizienterer Geräte wirklich bringt. Beispielsweise<br />
spart der Ersatz einer 60-Watt-Glühbirne durch eine<br />
10-Watt-LED schon nach nur 2.000 Betriebsstunden<br />
100 Kilowattstunden, also rund 28 Euro.<br />
Aktive Unterstützung<br />
Zum Glück gibt es aber neben den zahlreichen Tipps<br />
auch direkte Hilfestellung. So starteten die SWM 2009<br />
mit den Münchner Wohlfahrtsverbänden das Projekt<br />
„Energieberatung für Haushalte mit geringem Einkommen“.<br />
<strong>Mehr</strong> als 160 ehrenamtliche Berater besuchten<br />
seither über 10.000 Haushalte. Laut Trixl wurden bei<br />
nachweisbarem Bedarf bislang 2.000 energiesparende<br />
Elektrogeräte wie Kühlschränke, Kühl-Gefrier-Kombinationen<br />
oder Waschmaschinen im Austausch gegen<br />
alte Stromfresser zur Verfügung gestellt.<br />
Auch die Ulmer Stadtwerke berichten über umfangreiche<br />
meist kostenlose Dienstleistungen. Dabei werden<br />
Strommesser zur Verfügung gestellt und es kommen<br />
Thermografie und sogar BlowerDoor-Tests zum Ein-<br />
ZENTRALE<br />
STEUERUNG<br />
Die SmartHome-Zentrale<br />
und 19 weitere Automatisierungskomponenten<br />
werden direkt von<br />
RWE vermarket.<br />
05.2013 connected-home.de 79
KNOW-HOW STROMKOSTEN<br />
Dieses Foto von EnBW<br />
stammt vom September<br />
2008 und zeigt einen<br />
der ersten dort eingesetzten<br />
intelligenten<br />
Stromzähler mit Online-<br />
Anbindung.<br />
INTELLIGEN-<br />
TER ZÄHLER<br />
satz. Zusätzlich gibt es Fachvorträge über „Intelligente<br />
Zähler“ von Professor Heilscher von der Hochschule<br />
Ulm. Laut Sebastian Koch sind auch Zuschüsse zu Investitionen<br />
und/oder Hardware in der Pipeline. „Sie sollen<br />
aber erst zum Einsatz kommen, wenn die gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen eindeutig sind und die Produktentwicklung<br />
innerhalb der SWU abgeschlossen<br />
werden kann“, so Koch.<br />
Tarif mit Sparanreiz<br />
EnBW bietet Sparanreize. So gibt es im Tarif EnBW AktivPrivat<br />
mit Energiesparbonus bei einer Verbrauchssenkung<br />
um fünf Prozent im ersten Jahr eine einmalige<br />
Prämie von 30 Euro (40 Euro ab zehn Prozent). Allerdings<br />
entfällt hier bei einem Monatsgrundpreis von 7,49<br />
Euro und 27,22 Cent/kWh der Abschluss- oder Wechselbonus.<br />
Wer den 0,4 Cent/kWh teuren Tarif EnBw Privatstrom<br />
Garant Max24 mit gleichem Grundpreis wählt,<br />
erhält nach einem Jahr 100 Euro Wechselbonus. Unterm<br />
Strich ist deshalb dieser Tarif im Vergleich zum<br />
Tarif mit 40 Euro Einsparbonus erst nach 15.000 Kilowattstunden<br />
wirklich teurer. Wer den Sparbonus nicht<br />
schafft, zahlt noch länger drauf: Erst nach 25.000 kWh<br />
Strombezug lohnt sich der AktivPrivat-Tarif.<br />
Dies zeigt, dass man jeden Tarif akribisch nachrechnen<br />
sollte. Und wer sich durch den Dschungel von elf<br />
ENBW-Tarifen wühlt, findet den für Familien attraktiveren<br />
EnBW Online-Tarif. Er hat zwar einen Monatsgrundpreis<br />
von 9,98 Euro, kostet aber dafür nur 25,75 Cent/<br />
kWh und 100 Euro Wechselbonus nach einem Jahr.<br />
Noch komplizierter rechnen sich Zweitarif-Zähler. Die<br />
Energieversorger wollen, dass wir Stromfresser wie<br />
Waschmaschine, Wäschetrockner oder Geschirrspüler<br />
möglichst nachts und am Wochenende einschalten. So<br />
zahlt man mit dem Vertrag EnBW <strong>Komfort</strong> Haushalt<br />
Zweitarifzähler während der Niedertarifzeit nur 21,87<br />
Cent/kWh, ansonsten aber 28,42 Cent. Hinzu kommen<br />
monatlich 10,10 Euro. Das lohnt sich für eine Familie mit<br />
2.500 bis 4.000 kWh Jahresverbrauch erst, wenn zumindest<br />
etwa 40 Prozent zu den Niedertarifzeiten entnommen<br />
werden. Hinzu kommt noch, dass die acht<br />
Stunden dauernde billige Nachtzeit je nach Gemeinde<br />
sehr unterschiedlich zwischen 20 und 23 Uhr startet.<br />
Intelligente Stromzähler als Allheilmittel?<br />
Bei konventionellen Zweitarifzählern sind der aktuelle<br />
Tarif und der Verbrauch leider nur im Zählerschrank sichtbar.<br />
Digitale Stromzähler sind dagegen per App im ganzen<br />
Haus lesbar. Hans-Jörg Groscurth berichtet über<br />
langjährige Erfahrungen: „Die EnBW hat 2008 als erster<br />
Energieversorger einen intelligenten Stromzähler mit<br />
Online-Anbindung am Markt angeboten. Diesen Tarif gibt<br />
es nach wie vor.“<br />
Das Geschäftsführungsbüro von E.ON blickt ebenfalls<br />
auf viel Know-how zurück: „Von 2010 bis 2012 hat E.ON<br />
mit dem E.ON EnergieNavi als eines der ersten Ener-<br />
80<br />
connected-home.de 05.2013
gieversorgungsunternehmen in Deutschland auch ein<br />
Smart-Meter-Produkt im Markt getestet.“, sagt Julia<br />
Klupsch von E.ON. Allerdings stockt die Technologie,<br />
weil der Gesetzgeber technische und rechtliche Vorgaben<br />
für intelligente Messsysteme ändere. „Sobald die<br />
neuen Rahmenbedingungen feststehen, werden wir<br />
unsere Smart-Meter-Produkte weiterentwickeln und<br />
wieder auf den Markt bringen“, so Julia Klupsch.<br />
Dabei ist laut Stadtwerke München auch die Sicherheit<br />
der persönlichen Daten wichtig: „Aktuell werden keine<br />
Spartarife in Verbindung mit Smart Meters angeboten,<br />
da noch keine Smart Meters verfügbar sind, die den<br />
aktuellen Anforderungen des Gesetzgebers – vor allem<br />
in puncto Datenschutz/Verschlüsselung – genügen“,<br />
bekräftigt Erna-Maria Trixl.<br />
Smart Meters sind noch zu teuer<br />
Die SWM zweifeln laut Trixl zudem an der Wirtschaftlichkeit:<br />
„Derzeit ist durch den von diversen Steuern<br />
und Abgaben dominierten Strompreis schwerlich eine<br />
attraktive Tarifstruktur darstellbar, die die <strong>Mehr</strong>kosten<br />
für den Smart Meter für den Kunden wieder ausgleicht.“<br />
Die Stadtwerke Ulm sind zuversichtlicher: „Ein entsprechender<br />
Smart-Meter-Tarif ist derzeit in Arbeit“, bekräftigt<br />
Sebastian Koch. Angedacht sind drei von der Uhrzeit<br />
abhängige Arbeitspreise; offen ist aber, ob die<br />
<strong>Mehr</strong>kosten – zumindest teilweise – über eine einmalige<br />
Zahlung refinanziert werden müssen.<br />
In Stuttgart ist fast alles Routine. Der EnBW Intelligenter<br />
Stromzähler-Tarif wird unter dem klangvollen Motto<br />
„Transparenz steigern, <strong>Kosten</strong> senken“ vermarktet und<br />
bietet eine monatliche Abrechnung. Hierzu wird am<br />
DSL-Router ein Powerline-Adapter installiert, der die<br />
Smart-Meter-Daten alle 15 Minuten empfängt und ans<br />
Der Elektroherd ist einer der großen Stromfresser. Dagegen hilft kein Smart<br />
Meter, sondern nur Köpfchen.<br />
EnBW Datencenter schickt. Im Browser-basierten<br />
EnBW Cockpit lassen sich die Daten ausgeben und<br />
analysieren. Die Tarifdetails bestätigen jedoch die<br />
Skepsis der Münchner Stadtwerke. In der Hochtarifzeit<br />
kostet das Ganze 28,42 Cent/kWh, ansonsten 25,42<br />
Cent. Monatlich sind 14,95 Euro als Grundpreis fällig,<br />
und für den Umbau auf den intelligenten Stromzähler<br />
berechnet man einmalig 99,90 Euro. Schließlich hat der<br />
Vertrag eine Mindestlaufzeit von zwölf Monaten und eine<br />
dreimonatige Kündigungsfrist.<br />
Problemfeld Datensicherheit<br />
Auch bei Vattenfall gibt es Smart-Meter-Kunden. Allerdings<br />
erfolgt die Zählerablesung durch den Nutzer oder<br />
durch einen Ablesedienst. Es gibt zwar laut Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) bereits eine Einbaupflicht in<br />
Neubauten und bei größeren Renovierungen, aber die<br />
„kommunikative Anbindung“ durch modulare Gateways<br />
bereitet Probleme. Laut Vattenfall sind Gateway-<br />
Lösungen aktuell nicht verfügbar, weil der Datenversand<br />
BSI-konform geschehen muss, um alle gesetzlichen<br />
Anforderungen zu erfüllen.<br />
Bei den SWM sind laut Erna-Maria Trixl nur rund 100<br />
Pilotkunden mit Smart Meters ausgestattet, da die vom<br />
Gesetzgeber vorgeschriebene Technologie<br />
noch nicht verfügbar und vieles rechtlich ungeklärt<br />
sei. Die Ablesung erfolge mittels<br />
Glasfaserleitung, falls die Gebäude<br />
damit erschlossen sind, sonst per<br />
Mobilfunk. Im Projekt werden die Daten<br />
auf Basis einer Einverständniserklärung<br />
alle 15 Minuten ausgelesen, um die<br />
Zuverlässigkeit der Kommunikationsanbindung<br />
bewerten zu kön-<br />
INTELLIGENT<br />
STEUERN<br />
Mit E.ON eHome lässt<br />
sich das ganze Haus per<br />
Tablet steuern und<br />
überwachen.<br />
KLEINE<br />
HELFER<br />
Mit Stromklemmen von<br />
aizo lassen sich Lichtschalter,<br />
Lampen und<br />
Steckdosen zur Heimautomatisierung<br />
mit<br />
Kommunikation übers<br />
Stromnetz erweitern.<br />
05.2013 connected-home.de 81
KNOW-HOW STROMKOSTEN<br />
ONLINE SPAREN<br />
Vattenfall bietet auf seiner Homepage einen<br />
Energie-Shop, bei dem es von der LED-<br />
Lampe bis zum E-Bike fast alles zum Thema<br />
Stromsparen gibt.<br />
SMART<br />
SPAREN<br />
Im digitalSTROM-System<br />
von aizo kann man<br />
bequem per iPhone<br />
stöbern sowie den<br />
Stromverbrauch einzelner<br />
Geräte oder Stromkreise<br />
abfragen.<br />
NEUE<br />
WERBUNG<br />
Auch die Politik unterstützt<br />
den Verbraucher<br />
beim Sparen, wie hier<br />
beispielsweise in Form<br />
einer Kampagne des<br />
Bayerischen Wirtschaftsministeriums.<br />
Unter www.swm.de/<br />
energiesparen geben<br />
die Stadtwerke München<br />
Tipps und zeigen<br />
anhand von Tachometern<br />
das Einsparpotenzial<br />
und den Umsetzungsaufwand.<br />
EINSPAR-<br />
POTENZIALE<br />
nen. Bei den Ulmer Stadtwerken wird die Auslesung<br />
entweder über den DSL-Anschluss des Kunden durchgeführt<br />
oder aber über ein GSM-Zusatzgerät, was dann<br />
jedoch logischerweise zu höheren Messkosten führt.<br />
Vom Smart Meter zum Smart Home<br />
Neben dem Smart Meter ist auch die Smart-Home-Automatisierung<br />
im Fokus der Energieversorger. Die RWE<br />
Effizienz GmbH bietet seit geraumer<br />
Zeit SmartHome und liefert inzwischen<br />
19 Funkkomponenten von der<br />
Tastwippe bis zur Unterputz-Rollladensteuerung.<br />
E.ON vertreibt seit 2012 eHome. Das<br />
Paket wird in Kombination mit einem<br />
E.ON ÖkoStrom Tarif verkauft. Und EnBW will laut<br />
Hans-Jörg Groscurth in Kürze ein Smart-Home-Produkt<br />
anbieten. Die genauen Konditionen stehen jedoch<br />
noch nicht fest.<br />
Die Stadtwerke München bieten derzeit keine Smart-<br />
Home-Produkte an, da entsprechende Lösungen im<br />
Verhältnis zum Nutzen zu teuer seien. Auch von den<br />
Stadtwerken Ulm gibt es keine Angebote.<br />
Die Investitions- und Betriebskosten solcher Lösungen<br />
geben Anlass zur Skepsis. Selbst kleine Smart-Home-<br />
Systeme kosten mehrere Hundert Euro. Eine Eigenheim-Komplett-Automatisation<br />
durch das innovative<br />
Smart Meters erfüllen<br />
noch nicht alle gesetzlichen<br />
Anforderungen<br />
digitalSTROM-Klemmen-Programm von aizo hat ein Investitionsvolumen<br />
von 8.500 Euro. Hinzu kommt der<br />
kontinuierliche Stromverbrauch. Zwar hat jeder Aktor,<br />
Sensor oder Taster im digitalSTROM-System nur 0,4<br />
Watt Dauer-Leistungsaufnahme. Der Automatisierungsserver<br />
ist mit ca. 2,5 Watt ebenfalls sparsam.<br />
Schließlich gehört vor jeden im Zählerschrank vorhandenen<br />
Sicherungskreis ein Signalverteiler mit Strommesser<br />
– auch dieser ist mit 1,8 Watt im Leerlauf genügsam.<br />
In der Summe kommt aber viel zusammen:<br />
Eine typische Eigenheim-Installation mit 50 digital-<br />
STROM-Klemmen, zehn Sicherungskreisen und dem<br />
Server braucht kontinuierlich mehr als 40 Watt oder pro<br />
Jahr 355 kWh – das sind 100 Euro (bei 28 Cent/kWh).<br />
Wer also eine Smart-Home-Lösung im Haus installieren<br />
möchte, muss den Eigenbedarf der Systeme bedenken.<br />
Und wer solch eine Lösung direkt vom Energieversorger<br />
erwerben möchte, sollte auf die Nennung<br />
der Eigenverbrauchsdaten bestehen, damit es später<br />
auf der Stromrechnung keine Überraschungen gibt.<br />
82<br />
connected-home.de 05.2013
KOLUMNE<br />
KOMMENTAR<br />
Smart Home muss<br />
Gesetz werden<br />
D<br />
ie Meinungen über Sinn und Zweck eines Smart<br />
Home gehen auseinander. Der eine sagt: „Mit meinem<br />
Smart Home will ich mich von der Masse unterscheiden.<br />
Ich fahre ja auch kein Allerweltsauto.“ Der andere<br />
argumentiert: „Ohne Smart Home schaffen wir den demografischen<br />
Wandel und die Energiewende nicht.“ Ich denke,<br />
beide haben Recht, aber reden aneinander vorbei.<br />
Meine Meinung ist, dass smarte Funktionen heute kein Luxus<br />
mehr sind und unbedingt Standard im Wohnungsbau<br />
sein sollten. Schließlich sind Heizkörper im Schlafzimmer<br />
auch Standard, obwohl die meisten Menschen sie – zumindest<br />
in drei von vier Jahreszeiten – nicht benötigen. In jedem<br />
neuen Auto ist – unabhängig von der Preisklasse – ABS<br />
Standard, obwohl es dadurch teurer wird und 99 Prozent<br />
der Auto fahrer zum Glück nie in eine Situation kommen, in<br />
der ABS ihr Leben retten könnte. Sie können beim Autokauf<br />
ABS nicht „abwählen“. Aber eine Heizung kann man auslassen,<br />
wenn man sie nicht braucht. Und das ABS stört<br />
nicht, selbst wenn es nie zum Einsatz kommt. Trotzdem ist<br />
der Nutzen von beidem unumstritten.<br />
Das eigentliche Problem liegt im Begriff „Smart Home“, der<br />
oft mit „Bussystem“ gleichgesetzt wird, also einem Leitungssystem<br />
mit Steuerungselementen. Doch ein Haus mit einem<br />
solchen System ist nicht automatisch smart. Ich kenne zu<br />
viele Häuser, in denen Bussysteme installiert sind und trotzdem<br />
alles per Hand geschaltet werden muss. Erst wenn<br />
230-Volt-Verbraucher wie Licht, Beschaltung und Steckdosen<br />
mit der Raumklimasteuerung und einem Sicherheitskonzept<br />
„Hand in Hand“ arbeiten, kann man von Smart<br />
Home sprechen. Erst dann zeigt sich, worauf es ankommt:<br />
auf den Nutzen für die Bewohner. Und das bedeutet neben<br />
<strong>Komfort</strong> auch Energieeffizienz, Sicherheit und alltagsunterstützende<br />
Assistenzlösungen (AAL) für Senioren.<br />
Inzwischen gibt es Angebote für eine smarte Basis-Infrastruktur,<br />
die dieselben Funktionen wie Standard-Installationen<br />
aufweisen, aber nicht mehr kosten. Der Vorteil dieser<br />
Basis-Installation besteht darin, dass später smarte Funktionen<br />
zu vertretbaren <strong>Kosten</strong> und ohne Schmutz zu hinterlassen<br />
nachinstalliert werden können. Diese Art von Smart<br />
Home muss Standard werden. Nur dann lässt sich ein Energie-Management<br />
ebenso leicht nachrüsten wie Sturzerkennung<br />
und Einbruchsalarm.<br />
Ein Beispiel: Wenn man wie ich auf dem Land lebt, ist man<br />
auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen. Sonst kommt man<br />
weder zum Arzt, noch kann man einkaufen und schon gar<br />
nicht am kulturellen Leben teilnehmen. Aber um in die Stadt<br />
zu gelangen, ist ein Auto der Mittelklasse völlig in Ordnung.<br />
Wer mehr möchte und es sich erlauben kann, darf gerne<br />
30.000 oder 100.000 Euro investieren. Warum denn nicht?<br />
Ob sich in einem Porsche Boxster auch ein Sack Kartoffeln,<br />
zwei Kisten Mineralwasser und eine große Packung Küchenrollen<br />
verstauen lassen, sei dahingestellt.<br />
Man muss also wissen, was man braucht: Luxus oder Nutzen.<br />
Wer gern sein Haus per Gesten oder Sprache steuern<br />
möchte, soll dies sehr gerne tun.<br />
Doch die wenigen Luxus-SmartHome-Neubauten helfen<br />
uns bei der Bewältigung der Herausforderungen des steigenden<br />
Energiepreises und der Überalterung der Bevölkerung<br />
nicht weiter. Dazu brauchen wir eine smarte Basis-Infrastruktur<br />
in jedem Haus und in jeder Wohnung, die neu<br />
gebaut oder saniert wird. Dazu muss es eine gesetzliche<br />
Vorgabe geben. Wenn Kalifornien den Katalysator 1974<br />
nicht gesetzlich vorgeschrieben hätte, würden wir als Auto-<br />
Nation wohl heute noch darauf verzichten. Vermutlich wäre<br />
er ein teures Ausstattungsextra für grüne Spinner. So etwas<br />
gilt es beim smarten Wohnen zu vermeiden.<br />
Günther Ohland, Technik-Journalist, Buchautor und<br />
Erster Vorsitzender der SmartHome Initiative Deutschland e.V.,<br />
E-Mail: go@smarthome-deutschland.de<br />
05.2012 connected-home.de 83
KURZTESTS<br />
Kurz & knapp<br />
An dieser Stelle unterziehen wir besonders smarte und vernetzte Produkte einem<br />
Schnelltest und bewerten sie nach Qualität, Praxistauglichkeit und Preis. Darunter<br />
fallen auch Produkte, die uns kurz vor Redaktionschluss erreicht haben. Ausführliche<br />
Tests zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht ausgeschlossen.<br />
Lichtspielhaus<br />
MEHR HUE<br />
www.meethue.com/de-US // ab 200 Euro<br />
Einzelne E27-Lampen<br />
gibt es im Apple-Store<br />
bendhimmel fasziniert ganz Deutschland“, titelte<br />
für 60 Euro. Ebenso<br />
A<br />
bild.de kürzlich. Und Experten sagen: Wer zur<br />
geeignet: Philips<br />
LightStrips (je 90 Euro), richtigen Situation die passende Lichtumgebung erlebt,<br />
sowie Bloom-Lampen bleibt gesünder. Die Lichtverhältnisse beeinflussen sogar<br />
die Hormonproduktion des Menschen, steuern die<br />
aus der LivingColors-<br />
Serie (je 80 Euro). innere Uhr und sorgen dafür, dass wir uns müde oder<br />
fit fühlen.<br />
Kein Wunder daher: Die Lichtsteuerung Philips Hue ist<br />
derzeit in aller Munde. Das Starter-Kit enthält eine kleine<br />
weiße Steuerbox, die „Bridge“, die ans Heimnetz<br />
angeschlossen wird, sowie drei E27-Glühlampen. Die<br />
Installation ist einfach: die „Bridge“ mit Stromnetz und<br />
Router verbinden, Birnen in die Leuchten schrauben<br />
und die kostenlose iOS- oder Android-App auf Smartphone<br />
oder Tablet-PC laden. Schon ist Hue einsatzbereit.<br />
Mithilfe der Philips-App lassen sich vorprogrammierte<br />
Szenarien in den Raum zaubern. Eine Zeitschaltuhr-Funktion<br />
macht Programmierungen zu allen<br />
Tageszeiten möglich. Eine hervorragende Idee:<br />
Eigene Fotos lassen sich mit wenigen Klicks als<br />
Basis für ein Lichtszenario verwenden.<br />
5/2013<br />
Und noch ein Pluspunkt: Das System ist für alle<br />
Philips Hue ab 200 €<br />
SEHR GUT<br />
App-Entwickler offen. Daher<br />
existieren schon heute taugliche<br />
Fremd-Apps, etwa die kostenpflichtige<br />
Hue Disco. Sobald die<br />
App mit der „Bridge“ verbunden<br />
ist, empfängt das iPhone- oder<br />
iPad-Mikrofon Musik aus<br />
dem Raum und wandelt<br />
sie in blinkendes<br />
Discolicht um. Empfangsempfindlichkeit, Helligkeit,<br />
Farben und Reaktionsschnelligkeit lassen sich individuell<br />
regeln. Ein weiteres Highlight für Tüftler: Mit der<br />
App IFTTT („If This Than That“) lassen sich auf Smartphone<br />
oder Tablet sogenannte „Rezepte“ programmieren.<br />
Ein Beispiel: Erkennt die in IFTTT integrierte Wetter-App<br />
an ihrem Wohnort die Dämmerung, schalten<br />
sich Hue-Lampen in Abendrot-Farben ein.<br />
Doch auch von Philips selbst gibt es Erweiterungen: Die<br />
App Ambilight+Hue für Android und iOS ist ein Hit für<br />
Besitzer eines aktuellen Philips-TVs. Sie überträgt die<br />
Farbstimmung vom TV auf alle verbundenen Hue-Lampen<br />
und bezieht so etwa bei Spielfilmen den Wohnraum<br />
in die Filmatmosphäre mit ein. Flat-TV und Hue müssen<br />
sich lediglich im selben WLAN-Netz befinden.<br />
Fazit: Mit Hue machen Sie Ihr Zuhause zum Lichtspielhaus.<br />
Die Lampen sind kostspielig, dafür funktionieren<br />
Einrichtung und Verbindung kinderleicht und fehlerlos.<br />
An der „Bridge“ mindern nur die grellblauen Anzeige-<br />
LEDs den sehr guten Gesamteindruck. Wer Lichtstimmungen<br />
im Haushalt liebt, findet in dem Philips-System<br />
ein individuelles, vielfältig erweiterbares Angebot, das<br />
auch noch Raum für persönliche Kreativität lässt.<br />
84<br />
connected-home.de 05.2013
Fit (not just) for Fun<br />
www.fitbit.com/de // 100 Euro<br />
M<br />
it dem Flex-Armband plus iPhone- oder Android-App erhält die<br />
Kontrolle der Fitness etwas Spielerisches. Ob Schritte und Laufstrecken<br />
pro Tag, Kalorien, Gewichtskontrolle oder Ernährung, dem Gummi-Flex-Band,<br />
das sich leicht und locker tragen lässt, vertraut man<br />
schnell. Wurden gesteckte Tagesziele übertroffen, erhält der Nutzer „Trophäen“<br />
per E-Mail. Das taugt sogar dem bislang Fitness-abstinenten Tester.<br />
Tippt man das Band vor dem Zu-Bett-Gehen an, zeichnet es Schlafrhythmen<br />
auf. Ein Alarm weckt per Vibration. Der herausnehmbare Tracker<br />
lässt sich per USB aufladen, der Akku hält eine knappe Woche.<br />
Fitbit Flex ist kein Schnäppchen, der Kauf lohnt sich aber.<br />
5/2013<br />
Fitbit Flex 100 €<br />
SEHR GUT<br />
Hören mit Stil<br />
www.xounts.com // 388 Euro<br />
5/2013<br />
XOUNTS 388 €<br />
GUT<br />
K<br />
eine Lust auf Stangenware? Dann ist das Soundsystem<br />
Xounts genau das Richtige für Sie. Hier kann der Käufer<br />
seine Lampe selbst designen. So funktioniert‘s: Der Speaker<br />
besitzt einen Stoffüberzug, der individuell bedruckt werden<br />
kann. Richtig in Szene gesetzt wird er in der Nacht durch eine<br />
Lampe im Inneren.<br />
Auch die Sound-Erzeugung ist alles andere als Standard: Die<br />
beiden Lautsprecher für den linken und rechten Kanal sind an<br />
den Innenwänden angebracht. Ein zusätzlicher Subwoofer<br />
strahlt in Richtung Boden. Das garantiert ordentlich Bass.<br />
Musik empfängt der Xounts drahtlos per Bluetooth oder über<br />
den Line-Eingang. Das Ergebnis kann sich hören lassen: ein<br />
ausgewogenes Klangbild, das einen sanften Sound-Teppich<br />
in die Wohnung bringt.<br />
Sound to go<br />
www.samsung.de // 300 Euro<br />
5/2013<br />
Samsung DA-F60 300 €<br />
GUT<br />
D<br />
iesen Akku-Lautsprecher zeigt man gerne her: Der<br />
Samsung DA-F60 besitzt ein edles und solides Gehäuse.<br />
Mit NFC (Near Field Communication) und Bluetooth<br />
ausgestattet, lässt sich das 2.0-System auch ganz leicht<br />
mit Smartphones und Tablets vernetzen. Durch seinen klaren<br />
Sound überzeugt der DA-F60 ebenfalls klanglich: Popsongs<br />
besitzen ordentlich Pepp. In puncto Bass kann er<br />
jedoch mit einem Bose SoundLink nicht ganz mithalten.<br />
05.2013 connected-home.de 85
Die MAKER-Bewegung wälzt unsereWelt um: Do it yourself,<br />
Kein Fachbuch wie jedes andere: Vierfarbige<br />
Doppelseiten, faszinierende Fotos und Infografiken<br />
zeigen den RaspberryPiinbisher nicht<br />
dagewesener, anschaulicher und verständlicher<br />
Weise.Selbst Expertenwerden hier noch<br />
überraschende Dinge entdecken. Wussten Sie<br />
etwa, dass die Platine aus insgesamt sechs<br />
Lagen besteht oder es eigentlich noch eine<br />
GPIO-2 gibt? Der Autor hat alles mit dem<br />
Raspberry Pigemacht, was möglich ist, ihn<br />
sogar zersägt. Tauchen Sie mit dem Buch ein<br />
in die faszinierende Welt des Raspberry Pi.<br />
Sollten Sie das Buch jemals weglegen, wissen<br />
Sie,dass der Minicomputer weit mehr als eine<br />
8,6x5,4 cm große Platine ist.<br />
Coole Projekte mit<br />
RaspberryPi<br />
ISBN 978-3-645-60260-0<br />
24,95 EUR [D]<br />
Linux mit<br />
RaspberryPi<br />
ISBN 978-3-645-60263-1<br />
30,– EUR [D]<br />
RaspberryPi<br />
programmieren<br />
ISBN 978-3-645-60261-7<br />
30,– EUR [D]<br />
Hausautomation mit<br />
RaspberryPi<br />
ISBN 978-3-645-60275-4<br />
30,– EUR [D]
Hacken, einfach Machen –Vom Internet in die reale Welt.<br />
Um das gesammelte Wissen auch anwenden<br />
zu können, werden insgesamt sechs große<br />
Projekte in nachvollziehbaren Schritten beschrieben.<br />
Darunter sind Softwareprojekte,<br />
die ohne zusätzliche Elektronik wie dem Druckserver<br />
imHeimnetzwerk, der IP-Kamera als<br />
Wachhund oder auch dem Mediacenter im<br />
Wohnzimmer. Als großes Elektronikprojekt<br />
wird ein ferngesteuertes Auto soumgebaut,<br />
dass es mit dem Raspberry Pigesteuert wird.<br />
Das Projekt enthält alles, was das Tüftlerherz<br />
begehrt: Löten, Stecken, Schrauben und Programmieren.<br />
Am Ende heißt es dann: einsteigen<br />
und stolz losfahren.<br />
Endlose Möglichkeiten<br />
für nur 34 Euro<br />
Nicht einmal 34 Euro kostet ein Raspberry Pi–<br />
dafür bekommen Sie einen kreditkartengroßen<br />
Minicomputer mit schier unendlichen Einsatzmöglichkeiten.<br />
Als Betriebssystem kommt Linux<br />
zum Einsatz. Damit können die freiprogrammierbaren<br />
Ein-/Ausgänge angesteuertwerden.<br />
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Bücher für technikbegeisterte Tüftler und Entwickler<br />
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SMART LIFE UNIVERSAL-GATEWAY<br />
Alles im Griff<br />
Eine Zentrale, die das gesamte Zuhause steuert: Mit QIVICON will die Telekom das vernetzte<br />
Zuhause revolutionieren. Doch der Telekommunikationsriese ist nicht allein: Kleine Start-ups<br />
arbeiten ebenfalls an der Universal-App, die das gesamte Smart Home unter Kontrolle hat.<br />
88<br />
connected-home.de 05.2013
W<br />
Von Andreas Frank<br />
er heute sein Zuhause vernetzt, entscheidet<br />
sich in aller Regel nur für ein System.<br />
Wer einen Fachmann beauftragt, erhält,<br />
wenn gewünscht, ein voll vernetztes Heim auf KNX-<br />
Basis von Herstellern wie Gira. Darüber kann er sein<br />
gesamtes Haus steuern: die Heizung regeln, die Wohnung<br />
überwachen oder Musik in jedem Raum genießen<br />
– und das alles über ein Bedien-Panel. Nachteile dieser<br />
Gesamtlösungen: Sie sind relativ teuer und die Installation<br />
lohnt sich nur beim Neubau oder bei der Gebäudesanierung.<br />
Wer eine Mietwohnung besitzt, greift deshalb<br />
eher zu Nachrüstlösungen, wie wir sie ab Seite 88<br />
von Herstellern wie RWE oder eQ-3 testen. Im Gegensatz<br />
zu den KNX-Lösungen kommunizieren diese Systeme<br />
per Funk miteinander.<br />
Was passiert aber, wenn man beabsichtigt, Elemente<br />
von Hersteller A und Hersteller B zu kombinieren? Also<br />
etwa sein eQ-3 HomeMatic-Paket mit der smarten<br />
Lichtlösung Philips Hue (siehe Seite 84) zu vernetzen?<br />
ANLAUFSTELLE WEB-BROWSER Hier kann der Nutzer<br />
QIVICON-Apps aufrufen, neue installieren oder Geräte hinzufügen.<br />
Eine Plattform für alle<br />
Nichts, denn die Systeme verwenden unterschiedliche<br />
Funkstandards. Das will die Deutsche Telekom mit<br />
QIVICON ändern. Die Idee: QIVICON fungiert als Dolmetscher,<br />
damit Produkte, die verschiedene Sprachen<br />
– also Standards – verwenden, sich verständigen können.<br />
Holger Knöpke, Leiter des Bereichs Connected<br />
Home bei der Deutschen Telekom, ist überzeugt: „Der<br />
Smart-Home-Markt kann nur abheben, wenn es eine<br />
gemeinsame Plattform gibt.“<br />
Diese Plattform ist für ihn eine kleine weiße Box (links)<br />
von der Größe eines Routers, mit der sich die einzelnen<br />
Komponenten eines Smart Home verbinden lassen. Die<br />
zentralen Gateways von eQ-3 HomeMatic und von<br />
Philips Hue aus unserem Beispiel wären damit nicht<br />
mehr nötig. Erste QIVICON-Produkte sollen in diesem<br />
Jahr auf den Markt kommen.<br />
Zur Bedienung dieser Produkte liefert QIVICON eine<br />
Basissteuerung, die sich über einen Web-Browser aufrufen<br />
lässt – lokal, aber auch von unterwegs. Dafür<br />
muss die QIVICON Home Base per LAN-Kabel mit einem<br />
Router verbunden sein. Für weitergehende Funktionen<br />
sind Apps von Partnern nötig. Denn QIVICON ist<br />
wie Android eine offene Plattform, für die jeder Software<br />
entwickeln kann. eQ-3 könnte also eine eigene<br />
App für QIVICON programmieren, damit sich alle Funktionen<br />
des Systems nutzen lassen. Gleichzeitig<br />
05.2013 connected-home.de 89
SMART LIFE UNIVERSAL-GATEWAY<br />
könnte eQ-3 in seine App die komplette Steuerung von<br />
Philips Hue aufnehmen. Auch reine Software-Entwickler<br />
haben die Möglichkeit, kostenpflichtige Apps für<br />
Produkte anzubieten.<br />
Partner sind gefragt<br />
So schön diese Vorstellung auch aussehen mag, so ist<br />
es doch ein weiter Weg dorthin. Denn QIVICON steht<br />
und fällt mit den Partnern, die die Plattform unterstützen.<br />
Bislang wurden bereits 24 aus verschiedenen Bereichen<br />
bekanntgegeben: aus den Bereichen Beleuchtung,<br />
Gesundheit, Sicherheit, Haushaltsgeräte, Klima<br />
sowie Unterhaltungselektronik. Dazu zählen so namhafte<br />
Hersteller wie eQ-3, EnBW, Samsung oder Miele.<br />
Doch wie die Zusammenarbeit genau aussieht, ist in<br />
vielen Fällen nicht bekannt.<br />
EINFACHE<br />
INSTALLATIONTION<br />
Eine Webseite erklärt<br />
dem Nutzer Schritt für<br />
Schritt, wie er smarte<br />
Komponenten mit der<br />
QIVICON-Zentrale<br />
verbindet.<br />
EIN KÄSTCHEN FÜR ALLE<br />
Mit ihrem FlatCube will Flatout Technologies das Leben im Smart<br />
Home offener gestalten. Sprich: Wer sein Haus mit einem KNX-<br />
System vernetzt hat, soll mit diesem weißen Kästchen die Möglichkeit<br />
besitzen, es später mit Z-Wave-Komponenten zu kombinieren.<br />
Oder eben andersherum. Die Erweiterung des Systems um weitere<br />
Standards ist bereits angedacht. So soll DMX folgen, was vor allem<br />
bei Lichtinstallationen zum Einsatz kommt. Auch ZigBee ist geplant,<br />
der Standard, auf den etwa Philips Hue setzt.<br />
Noch kann man die Produkte von Flatout nicht kaufen. Auf der<br />
Website www.flatout-technologies.com lassen sich jedoch<br />
Smart-Home-Pakete bereits vorbestellen. Das Energie-Kit (im Bild)<br />
mit der FlatCube-Zentrale, einem Zwischenstecker, einem Licht-<br />
schalter sowie einem Heizkörper-Thermostat kostet knapp 550<br />
Euro. Damit liegt es preislich etwas über den RWE SmartHome-Kits<br />
(siehe Test ab Seite 94), bietet aber aufgrund seiner Offenheit mehr<br />
Wahlfreiheit bei den Komponenten. Steuern lässt sich das Flatout-<br />
Paket über den Web-Browser oder über die FlatControl App für<br />
Smartphones und Tablets.<br />
Das Team von Flatout Technologies ist umtriebig. Der nächste<br />
Schritt steht schon auf dem Plan: eine Cloud-Lösung. Ein USB-<br />
Stick, den man mit seinem Router verbindet, soll dann bereits ausreichen<br />
für den Start ins Smart Home.<br />
Einen Kompromiss muss der Besitzer jedoch eingehen:<br />
Die Steuerung funktioniert nur, wenn der Router und damit<br />
auch der Stick online ist. Für diese Lösung beabsichtigt<br />
Flatout, mit Telekommunikationsanbietern zusammenzuarbeiten.<br />
90<br />
connected-home.de 05.2013
Das Solarunternehmen SOLON arbeitet beispielsweise<br />
an einer Lösung zur Steigerung des Eigenverbrauchs<br />
von Solarstrom, mit D-Link ist die Zusammenarbeit<br />
in Sachen Netzwerkkameras geplant und Miele will<br />
mit seiner nächsten Geräte-Generation QIVICON-kompatible<br />
Waschmaschinen auf den Markt bringen. Konkrete<br />
Ankündigen klingen anders.<br />
Ohne Partner-Produkte lässt sich QIVICON aber<br />
schlecht vermarkten. Deshalb dürfte sich auch der<br />
Marktstart verzögert haben. Die erste Idee für QIVICON<br />
entstand schon Anfang 2011. Gezeigt wurde die Plattforum<br />
auch bereits auf der IFA im vergangenen Jahr.<br />
Konkreter ist die Zusammenarbeit mit eQ-3. In die QI-<br />
VICON-Zentrale ist ein Funksender eingebaut, der den<br />
eQ-3 HomeMatic-Standard unterstützt. Die Entwicklung<br />
einer eigenen QIVICON-App ist jedoch nach eQ-<br />
3-Vorstand Bernd Grohmann nicht geplant. Das überlasse<br />
man lieber anderen Software-Programmierern.<br />
Weitere Funkstandards sollen sich später in der Zentrale<br />
nachrüsten lassen. Dafür besitzt die Home Base<br />
USB-Schnittstellen, an die sich Funksender in Form<br />
von Sticks andocken lassen. Kompatible Produkte sollen<br />
zum Marktstart auch über QIVICON vertrieben werden.<br />
Der Preis für ein Starter-Paket mit der Zentrale und<br />
verschiedenen Komponenten soll laut Holger Knöpke<br />
zwischen 600 und 1.000 Euro liegen.<br />
Wie QIVICON funktioniert, konnten wir bereits bei der<br />
Deutschen Telekom vor Ort in Darmstadt erleben. Holger<br />
Knöpke zeigte, wie einfach sich Komponenten verschiedener<br />
Hersteller einbuchen und über den Web-<br />
Browser oder physische Schalter steuern lassen. Doch<br />
die wahren Vorteile von QIVICON werden sich erst<br />
EIN STICK FÜR DEN ROUTER<br />
Für Waldemar Wunder von Homee sind Smart-Home-Lösungen<br />
bislang zu teuer oder zu schwer zu bedienen. Diese Lücke will seine<br />
Firma mit einem USB-Stick schließen: mit einem Dongle für<br />
knapp 100 Euro, den der Besitzer einfach an seine FRITZ!Box anschließt.<br />
Die Funktionen des Routers bleiben erhalten, durch dieses<br />
Tuning ist er aber zusätzlich die Zentrale im Smart Home. Im Gegensatz<br />
zur Lösung von Flatout funktioniert der Stick auch, wenn<br />
keine Verbindung zum Internet besteht.<br />
Gestartet ist Homee mit einem Funk-USB-Stick für Z-Wave. Die<br />
Einführung eines Dongles für EnOcean steht kurz bevor und mit<br />
ZigBee entwickelt Homee bereits. Damit Homee Z-Wave und En-<br />
Ocean versteht, muss der Nutzer zwei USB-Sticks über einen Hub<br />
an den Router anschließen.<br />
Auf der Website www.homee.de kann man bislang den Z-Wave-<br />
Stick kaufen sowie Heizkörperthermostate, (dimmbare) Zwischenstecker,<br />
Schaltereinsätze, Bewegungsmelder sowie Tür- und Fenstersensoren,<br />
die ebenfalls auf Z-Wave basieren. Der Homee-Stick<br />
funktioniert auch mit anderen Z-Wave-Produkten, doch nur die, die<br />
auf der Seite gelistet wurden, sind auf Kompatibilität getestet.<br />
Ende des Jahres wollen Waldemar Wunder und sein Team Homee<br />
2.0 auf den Markt bringen. Das Gateway (siehe Bild in der Mitte)<br />
besteht aus einzelnen, trennbaren Teilen. Der Clou: Je nachdem,<br />
welche Standards das Gateway unterstützen soll, kann man die<br />
Klötzchen frei kombinieren.<br />
Auch Homee lässt sich über Apps steuern. Wer sich einen Eindruck<br />
von der Bedienung verschaffen will, kann die App auch ohne Homee-Produkte<br />
im iTunes Store laden und ausprobieren.<br />
05.2013 connected-home.de 91
SMART LIFE UNIVERSAL-GATEWAY<br />
LEKTÜRE<br />
FÜR PROFIS<br />
Alarmanlage, Heizung,<br />
Smart Home, WLAN:<br />
Hier finden Programmierer<br />
die Anleitung zu<br />
20 smarten Projekten.<br />
zeigen, wenn die vorgestellten Partner konkrete<br />
Anwendungen zeigen und QIVICON mehr<br />
Funkstandards unterstützt. Was wir in Darmstadt<br />
erleben durften – das Ein- und Ausschalten<br />
von Licht und einem Radio über Kipp-<br />
Schalter oder eine App –, ermöglichen heute<br />
bereits Starter-Kits wie RWE SmartHome –<br />
wenn auch nicht über Komponenten verschiedener<br />
Hersteller hinweg.<br />
Während QIVICON Partnerschaften festzurrt,<br />
arbeiten kleine Start-ups ebenfalls daran, das<br />
Smart Home zu revolutionieren. Mit einem ähnlichen<br />
Ansatz. Wie etwa Flatout Technologies aus Wien. Die<br />
Firma will Ende dieses Jahres ein Universal-Gateway<br />
wie QIVICON auf den Markt bringen mit folgendem<br />
Unterschied: Die Apps für Web-Browser, Smartphone<br />
und Tablets, die alles steuern, programmiert sie selbst<br />
und verlässt sich nicht auf Partner. Zum Marktstart<br />
Ende dieses Jahres soll das Gateway mit Komponenten<br />
auf Z-Wave- und KNX-Basis kommunizieren können.<br />
Homee aus Stuttgart setzt dagegen auf einen USB-<br />
Stick, der den DSL-Router zum universellen Smart-<br />
Home-Gateway macht. Den Stick verkauft homee bereits<br />
auf seiner Website www.homee.de.<br />
Diese beiden Start-ups sind aber bei Weitem nicht die<br />
einzigen, die eine Universallösung fürs Smart Home<br />
schaffen wollen. Viele nutzen dabei den für diesen<br />
Zweck optimal geeigneten Minirechner Raspberry Pi.<br />
Auch Hobby-Bastler verwenden ihn, um ihre eigene<br />
Smart-Home-Zentrale zu bauen. Wie das funktioniert,<br />
beschreibt das Buch Hausautomation mit Rasp berry Pi<br />
von E. F. Engelhardt (erschienen im FRANZIS-Verlag).<br />
Es erklärt, wie sich die Heizung oder das Garagentor<br />
zur Steuerung per Smartphone programmieren lässt.<br />
Die Smart-Home-Revolution scheint also unmittelbar<br />
bevorzustehen, nur die Initialzündung fehlt noch.<br />
„Die Problemstellung bleibt das Protokoll“<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Welche Möglichkeiten bietet<br />
Raspberry Pi, das Smart Home zu steuern?<br />
auch ein eigener Webserver verwendet werden und mit<br />
Python eine eigene Oberfläche erstellt werden.<br />
IM INTERVIEW<br />
Markus Stäuble ist<br />
Programmleiter für professionelle<br />
IT-Themen<br />
beim Franzis Verlag. Er<br />
beschäftigt sich unter<br />
anderem intensiv mit<br />
den Möglichkeiten des<br />
Raspberry Pi.<br />
Markus Stäuble: Der Raspberry Pi (RPi) ist ein vollwertiger<br />
Computer mit einem Linux-System und bietet damit<br />
die gleichen, vielfältigen Möglichkeiten wie ein Linux-<br />
System. Der RPi besitzt USB, Ethernet (Modell B) und<br />
eine frei programmierbare Schnittstelle (GPIO, General<br />
Purpose Input Output); über einen dieser Wege muss die<br />
Verbindung klappen. Für die Kommunikation mit Hausautomationssystemen<br />
wird ein USB-Adapter benötigt,<br />
der das entsprechende Funkprotokoll (wie etwa KNX)<br />
unterstützt. Für Spezialfälle kann eine Eigenlösung über<br />
die GPIO-Schnittstelle der Weg sein.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Worin liegen die Schwierigkeiten,<br />
die Steuerung verschiedener Hausautomationssysteme<br />
miteinander zu verknüpfen?<br />
M. Stäuble: Die Schwierigkeiten ergeben sich, wenn das<br />
entsprechende System kein Standardprotokoll unterstützt.<br />
Dann muss gegebenenfalls eine Eigenlösung per GPIO<br />
geschaffen werden. Wenn das System ein proprietäres<br />
Protokoll unterstützt, kann man nur auf die Unterstützung<br />
des Herstellers hoffen – aber von solch einem System<br />
sollte man dann sowieso die Finger lassen.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Inwieweit ist es mit Raspberry PI<br />
möglich, verschiedene Hausautomationssysteme über<br />
eine Bedienoberfläche zu bedienen?<br />
M. Stäuble: Wie erwähnt, läuft auf dem RPi ein Linux und<br />
damit läuft auf dem System auch FHEM (ein Server für die<br />
Heimautomatisierung, Anm. d. Red.), um darüber alles<br />
über eine Oberfläche zu steuern. Für die Mutigen kann<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Lassen sich theoretisch alle<br />
gängigen Haussteuerungssysteme verknüpfen?<br />
M. Stäuble: Theoretisch ja. Die Problemstellung bleibt<br />
das Protokoll. Und eigentlich möchte man nicht nur<br />
Hausautomationssysteme miteinander verknüpfen,<br />
sondern den ganzen Hausstand. Hier fehlt es dann noch<br />
an einem Standard.<br />
92<br />
connected-home.de 05.2013
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Web-Browser kann er<br />
selbst von unterwegs<br />
aus Licht und Heizung<br />
steuern.<br />
Von Andreas Frank<br />
Energie sparen<br />
leicht gemacht<br />
Die <strong>Kosten</strong> für Strom und Heizung senken: Das will RWE mit seinen SmartHome-Paketen<br />
so einfach wie möglich machen. Wir haben die Nachrüstlösung ausprobiert und waren<br />
überrascht, wie sich dadurch ganz nebenbei auch der <strong>Komfort</strong> zu Hause steigern lässt.<br />
E<br />
nergie sparen kann so simpel sein: Smart-<br />
Home-Starter-Kits wie das Paket RWE<br />
SmartHome kommunizieren per Funk, sodass<br />
sie sich ohne viel Aufwand selbst in Mietwohnungen<br />
installieren lassen. Als Vorreiter bietet RWE Kunden<br />
ein besonders großes Sortiment an Produkten, das der<br />
Konzern stetig erweitert. Gleichzeitig verbessert RWE<br />
kontinuierlich die Software – weshalb wir das Kit einem<br />
erneuten Test unterzogen haben.<br />
Wir haben dafür ein Paket zusammengestellt, das dazu<br />
dienen soll, in einer Zwei-Zimmer-Wohnung den Energieverbrauch<br />
zu senken. Es beinhaltet:<br />
94<br />
connected-home.de 05.2013
RWE SMART<strong>HOME</strong><br />
www.rwe-smarthome.de<br />
ab 190 Euro<br />
einfache Bedienung und Installation; solide<br />
Verarbeitung<br />
nicht zu anderen Systemen kompatibel<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Das Energiespar-Paket für 159 Euro: Dieses enthält<br />
zwei Heizkörperthermostate, einen Zwischenstecker<br />
und einen Wandsender.<br />
Das Paket Rolladensteuerung inklusive der Zentrale,<br />
drei Unterputz-Adapter zur Rollladensteuerung und<br />
einen Bewegungsmelder für draußen für 518 Euro.<br />
Drei Unterputz-Lichtschalter für je knapp 70 Euro.<br />
Alles zusammengezählt, kommen wir auf eine Rechnung<br />
von 887 Euro.<br />
Eines gleich vorweg: Wie viel an Energie sich durch<br />
dieses Paket sparen lässt, konnten wir nicht ermitteln.<br />
Zum Testzeitpunkt im Sommer blieb die Heizung ausgeschaltet<br />
und damit der größte Energiefresser im<br />
Haushalt. Außerdem hängt das Einsparpotenzial stark<br />
von der Anzahl der Personen ab, die in einer Wohnung<br />
leben. So hat etwa das Fraunhofer-Institut für Bauphysik<br />
ermittelt: Die RWE SmartHome-Haussteuerung reduziert<br />
den Energieverbrauch bei einer Familie um 17<br />
bis 18 Prozent, bei einem Single-Haushalt dagegen<br />
zwischen 35 und 40 Prozent.<br />
Nehmen wir einen Single-Haushalt an, der seine<br />
70-Quadratmeter-Wohnung mit unserem getesteten<br />
Paket ausstattet: Nach den Ergebnissen des Fraunhofer-Instituts<br />
ließen sich so im Jahr rund 385 Euro sparen.<br />
In <strong>weniger</strong> als zweieinhalb Jahren hätte sich so<br />
der Kauf des RWE-Pakets amortisiert.<br />
Besseres Klima mit <strong>weniger</strong> <strong>Kosten</strong><br />
Als größten Energiefresser im Haus widmen wir uns<br />
zunächst den Heizkörpern: Wir ersetzen die Drehregler<br />
durch intelligente Heizkörperthermostate. Diese koppeln<br />
wir anschließend mit der Zentrale – ein kinderleichtes<br />
Unterfangen.<br />
Die Zentrale, die per LAN-Kabel mit dem Router zu<br />
Hause verbunden ist, ist ebenso schnell installiert. Die<br />
Konfiguration übernimmt ein Computer. In der RWE-<br />
Software klicken wir etwa auf Suchmodus. Dadurch<br />
wird der Heizkörperthermostat erkannt und wir ordnen<br />
ihn einem Raum zu. Wir können jetzt vom Computer<br />
aus nicht nur bestimmen, welche Temperatur in diesem<br />
Raum herrschen soll. Sondern etwa auch eine Zeit-<br />
DIE KOMPONENTEN<br />
Die Zentrale zum Preis von ca. 190<br />
Euro ist das Herzstück. In ihr befindet<br />
sich die Recheneinheit. Sie<br />
nimmt zu allen Komponenten per<br />
Funk Kontakt auf. Und sie verbindet<br />
sich über ein Ethernet-<br />
Kabel mit dem Heimnetzwerk<br />
sowie dem Internet.<br />
Der Heizkörperthermostat (Preis: ca.<br />
50 Euro) kann die Raumtemperatur<br />
auf einem festgelegtem Wert halten.<br />
Die Einstellung kann aus der Ferne<br />
oder über das Drehrad rechts<br />
erfolgen.<br />
Der Zwischenstecker (Preis: ca. 40 Euro)<br />
hilft, Standby-Strom zu vermeiden<br />
oder eine Stehlampe per Tablet zu schalten.<br />
Es ist auch eine Version mit eingebautem<br />
Dimmer erhältlich.<br />
Die Unterputzschalter für Rollläden<br />
(ca. 100 Euro, im Bild) und<br />
Licht (ca. 70 Euro) werden mit<br />
verschiedenen Adaptern (links)<br />
ausgeliefert, sodass sie mit bereits<br />
installierten Schaltern verwendet<br />
werden können.<br />
Dieser Bewegungsmelder für<br />
außen (Preis: ca. 76 Euro) hilft<br />
nicht nur Licht automatisch einzuschalten.<br />
Die SmartHome-<br />
Zentrale lässt sich auch so programmieren,<br />
dass er die Rollläden<br />
je nach Helligkeit öffnet oder<br />
schließt.<br />
05.2013 connected-home.de 95
SMART LIFE RWE-NACHRÜSTLÖSUNG<br />
ALLES IM<br />
BLICK<br />
Das „Auge“ des Bewegungsmelders<br />
lässt sich<br />
nach oben und unten<br />
neigen, sodass er Personen<br />
sicher registriert.<br />
steuerung aktivieren, sodass der Heizkörper tagsüber<br />
während der Arbeitszeit auf minimale Leistung reduziert<br />
wird und am Abend für Wärme sorgt.<br />
Die Heizkosten lassen sich auch durch Steuerung der<br />
Rolläden reduzieren. Wer sie bereits per Motor antreibt,<br />
kann sie mit intelligenten Unterputz-Adaptern einfach<br />
aufreißen. Sie schließen sich dann zu festgelegten Zeitpunkten:<br />
etwa nachts, um für Dunkelheit zu sorgen,<br />
oder im Winter, wenn man nicht zu Hause ist und die<br />
Kälte draußen halten möchte. Für das automatische<br />
Öffnen und Schließen bei Tag und Nacht haben wir zudem<br />
einen Bewegungsmelder an der Hauswand installiert,<br />
der die Helligkeit erkennt.<br />
STECKBRIEF<br />
Hersteller<br />
RWE<br />
Modell<br />
SmartHome<br />
Paketpreis<br />
887 Euro<br />
Laufende <strong>Kosten</strong><br />
2 Jahre gratis, dann 15 Euro/Jahr<br />
Standby-Verbrauch Zentrale 1 Watt<br />
... Zwischenstecker 0,3 Watt<br />
Im Preis enthaltene<br />
2 Heizkörperthermostate, 1 Zwischen-<br />
Sensoren und Aktoren stecker, 1 Wandsender, 3 Unterputz-<br />
Rolladensteuerungen, 3 Unterputz-Lichtschalter,<br />
1 Bewegungsmelder außen<br />
Bedienung über Basis –<br />
Bedienung per Web / Smartphone ✔ / ✔<br />
Zugriff von unterwegs ✔<br />
Kopplung mit Netzwerk über… LAN<br />
Kompatibel zu anderen Herstellern –<br />
Funkstandards<br />
868,3 MHz<br />
Scripts / Makros<br />
✔ / ✔<br />
Bidirektional / Verschlüsselung ✔ / ✔<br />
Sensordaten-Erfassung –<br />
Verborgene Intelligenz<br />
Zur Reduktion der Stromkosten benutzen wir einerseits<br />
Unterputz-Lichtschalter. Das heißt, wir tauschen den<br />
alten durch einen intelligenten neuen. Von außen sieht<br />
man davon nichts, denn den eigentlichen Schalter setzen<br />
wir wieder darauf.<br />
Soll die zentrale Deckenlampe im Wohnzimmer gesteuert<br />
werden, genügt es, wenn ein Schalter im Raum modernisiert<br />
wird. Danach lässt sich per App, per Computer<br />
oder von unterwegs aus das Licht steuern. Oder<br />
man legt über die Zentrale eine Zeitschaltung für die<br />
Lampe fest.<br />
Für noch mehr Einsparungen nutzen wir Zwischenstecker.<br />
Wir platzieren sie in der Steckdose und schließen<br />
daran Stehlampen und den Fernseher an. So lassen<br />
sich einfach Standby-Verbräuche reduzieren.<br />
Um das alles bequem zu steuern, verwenden wir einen<br />
zusätzlichen Wandsender in Form eines Schalters. Er<br />
dient als „Alles aus“-Taster, lässt sich aber auch nur mit<br />
einzelnen Komponenten koppeln. Das Tolle an ihm: Er<br />
lässt sich frei platzieren über ein doppelseitiges Klebeband<br />
oder Schrauben. Wenn wir also ins Bett gehen<br />
und den Kippschalter drücken, wird die Stromzufuhr<br />
zum Fernseher gekappt, das Licht im Flur geht aus und<br />
die Nachttischlampe, die mit einem Zwischenstecker<br />
verbunden ist, erlischt.<br />
Fazit<br />
Begeistert haben uns die simple Installation und Konfiguration<br />
sowie die Verarbeitungsqualität der Komponenten.<br />
Das RWE Smart<strong>HOME</strong>-Paket ist also die richtige<br />
Lösung für alle, die sich nicht mit einer langwierigen<br />
Konfiguration herumschlagen wollen und dafür auf die<br />
letzten technischen Finessen verzichten.<br />
96<br />
connected-home.de 05.2013
Die Alternativen<br />
Smart-Home-Fans können sich heute zwischen einer Vielzahl von Starter-Kits entscheiden.<br />
Aber Vorsicht: Nicht jedes Paket hilft beim Senken der Energiekosten – jedoch diese vier<br />
Systeme, die neben dem RWE SmartHome besonders viel Einsparpotenzial bieten.<br />
Für Profis<br />
Wer sich umfangreiche Einstellmöglichkeiten<br />
wünscht, der sollte zu HomeMatic<br />
von eQ-3 greifen. Hier können sich versierte<br />
Techniker austoben und knifflige<br />
Scripts programmieren. Weiterer Pluspunkt<br />
dieses Systems: eQ-3 bietet ein<br />
immenses Sortiment an Aktoren und<br />
Sensoren. Es stehen etwa auch ein<br />
Wassermelder und ein Kohlendioxid-<br />
EQ-3 <strong>HOME</strong>MATIC<br />
www.eq-3.de ab 150 Euro<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Sensor zur Auswahl. Die einzelnen Komponenten sind etwas günstiger<br />
als bei RWE, sehen aber nicht ganz so schick aus. Die Elemente kommunizieren<br />
per Funk miteinander, es gibt jedoch auch welche zur<br />
drahtgebundenen Ansteuerung. Also: für Techniker die erste Wahl; wer<br />
es lieber einfach haben will, greift besser zu anderen Lösungen.<br />
Für Sparer<br />
Bei der Funkbasis XS1 (Bild)<br />
von EZcontrol kann der<br />
Käufer den Funktionsumfang<br />
bestimmen. In der einfachsten<br />
EZCONTROL XS1<br />
Version für 190 Euro kann die Box<br />
www.ezcontrol.de ab 190 Euro<br />
nur Aktoren steuern. Die maximale<br />
Testurteil: gut<br />
Ausbaustufe für 350 Euro beinhaltet<br />
das Empfangen von Sensorsignalen, die Script-Programmierung und<br />
die Aufzeichnung von Sensordaten auf eine SD-Karte. Das System arbeitet<br />
im 433- und im 868-MHz-Band. Die Liste der unterstützten Produkte<br />
mit Preisen von 15 bis 350 Euro ist deshalb besonders lang. Die<br />
Nachteile: Die Bedienung ist nicht besonders einfach, die Funkübertragung<br />
ist nicht verschlüsselt und Funksteckdosen melden etwa ihren<br />
Schaltzustand – an oder aus – nicht an die Box zurück.<br />
Für mehr <strong>Komfort</strong><br />
Die Basisstation des<br />
Joonior-Systems wartet<br />
mit pfiffigen Dreingaben<br />
auf. Sie lässt sich dank<br />
TELEFUNKEN JOONIOR<br />
WLAN überall aufstellen. Auf dem<br />
www.telefunken-sb.de ab 500 Euro<br />
übersichtlichen Display hat der Kunde<br />
Testurteil: sehr gut<br />
bereits Zugriff auf die wichtigsten Funktionen<br />
der Anlage. Zusätzlich sind eine<br />
LAN-Buchse sowie Akku-Schächte für die Notstrom-Versorgung eingebaut.<br />
Das Kennenlernpaket kostet 1.160 Euro mit der Basis für 500<br />
Euro sowie einigen Sensoren und Aktoren. Die per Funk angesteuerten<br />
Komponenten auf EnOcean-Basis sind bereits miteinander gekoppelt<br />
und die Basis vorkonfiguriert. Ein heißer Tipp für alle, die es gerne bequem<br />
haben und Wert auf eine klasse Verarbeitung legen.<br />
Für Einsteiger<br />
Beim tap<strong>HOME</strong> Easy Starter<br />
Pack erhält der Käufer die<br />
Grundausstattung, um<br />
Geräte per Smartphone<br />
oder Tablet<br />
ein- oder auszuschalten.<br />
Im Paket enthalten ist die Zentrale EA-<br />
SYGate, die mit dem Router zu Hause<br />
verbunden wird. Der Schalter, EasyPlug,<br />
und der Dimmer, EasyPlug-<br />
Dim, werden per Knopfdruck ins System<br />
eingebunden, wo sie fortan über<br />
TAP<strong>HOME</strong> EASY<br />
www.taphome.de 200 Euro<br />
Testurteil: gut<br />
die Luft mit der Zentrale kommunizieren. So lassen sich per App die<br />
Stehlampe dimmen und Szenen anlegen.<br />
05.2013 connected-home.de 97
SMART LIFE TECHNIK FÜR SENIOREN<br />
KONTAKT<br />
HALTEN<br />
Mit dem Opa im Seniorenheim<br />
kann die Familie<br />
dank Video-Chat<br />
über den Smart TV<br />
kommunizieren.<br />
Von Günther Ohland<br />
Skypen mit Opa<br />
Altersgerecht und trotzdem modern: Das Seniorenzentrum am Backhausplatz in Aßlar wurde<br />
als bestes Projekt beim SmartHome Award 2013 ausgezeichnet. Wir werfen einen Blick<br />
darauf, wie der Bau umgesetzt wurde und was das intelligente Betreuungszentrum leistet.<br />
E<br />
eines der modernsten und smartesten Seniorenzentren<br />
Deutschlands steht in Aßlar. Es<br />
wurde beim SmartHome Award 2013 zum<br />
Sieger in der Kategorie „Bestes Projekt“ gekürt (siehe<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> 4/13, Seite 109). Ein Blick hinter<br />
die Kulissen zeigt, wie Senioren in Zukunft in intelligenten<br />
Zentren wie diesem versorgt werden könnten.<br />
Der demografische Wandel wirft seinen Schatten voraus:<br />
Statistiken belegen, dass es sehr bald zu wenige<br />
Arbeitskräfte in der Pflege geben wird, aber dafür immer<br />
mehr pflegebedürftige Menschen. Auch die Ausstattung<br />
von Wohnungen mit den Alltag unterstützenden<br />
technischen Assistenzlösungen (Ambient Assisted<br />
Living, kurz: AAL) kann kaum verhindern, dass die Zahl<br />
der Heimplätze ansteigen wird. Um die Pflegequalität<br />
wenigstens auf dem jetzigen Niveau halten zu können,<br />
müssen auch Seniorenheime umdenken. Bereits jetzt<br />
geschehen ist das im Pflegekompetenzzentrum im<br />
hessischen Aßlar bei Wetzlar.<br />
Es herrscht ein Fachkräftemangel<br />
Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender der PKS – Pflegekompetenzzentrum<br />
Aßlar AG, bringt es auf den<br />
Punkt: „Der Markt für qualifizierte Pfleger und Pflegerinnen<br />
ist leergefegt. Bei immer mehr zu pflegenden<br />
alten Menschen müssen wir vermehrt auf Technik setzen,<br />
um die Qualität zu halten und noch besser zu werden.<br />
Das bedeutet zuallererst, dass die smarte Technik<br />
unsere Fachkräfte entlasten muss“. Ute Schäufler,<br />
ebenfalls Vorstand beim PKZ, ergänzt: „Wir haben uns<br />
deshalb das Ziel gesetzt, mit der Erweiterung des Hauses<br />
am Backhausplatz in Aßlar ein smartes Heim zu<br />
98<br />
connected-home.de 05.2013
auen“. Entgegen ersten Erwartungen haben die von<br />
der „Technisierung“ betroffenen Pflege-Mitarbeiter<br />
sehr positiv reagiert. Aber schließlich nutzen sie auch<br />
im privaten Leben PC, Mobiltelefon, Navigationsgerät<br />
und Digitalkamera.<br />
Am Anfang standen zahlreiche Ideen, um für Sicherheit,<br />
Kommunikation, Energieeffizienz und <strong>Komfort</strong> bei Bewohnern<br />
sowie Personal zu sorgen. In internen Arbeitsgruppen<br />
und mit Fachplanern und Herstellern wurden<br />
diese Entwürfe detailliert besprochen. Doch nicht alles,<br />
was möglich ist und sinnvoll wäre, ist konform mit dem<br />
Heimgesetz. Zudem war ein begrenztes finanzielles<br />
Budget zu beachten.<br />
Ausbildung zum Smart-Home-Experten<br />
Noch in der Planungsphase startete der Bundesverband<br />
SmartHome Initiative Deutschland e.V. zusammen mit<br />
dem isw (Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung<br />
mbH) eine berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahme:<br />
Angestellte Frauen wurden<br />
zu SmartHome-Beraterinnen weitergebildet.<br />
Das PKS Aßlar war sofort begeistert.<br />
Pflegedienstleiterinnen, die Leiterin der Hauswirtschaft,<br />
aber auch die Chefin der Buchhaltung<br />
nahmen erfolgreich an der Weiterbildung<br />
teil. Sie lernten so die technischen Möglichkeiten und<br />
Hintergründe für die Planung, die Realisierung und den<br />
Betrieb der intelligenten Technik aus erster Hand kennen.<br />
Während das neue smarte Haus noch gebaut wurde,<br />
lief in einer Musterwohnung bereits ein Akzeptanztest<br />
mit verschiedenen Bewohnergruppen.<br />
Gesunde Senioren begegnen der Technik nämlich anders<br />
als demente Personen oder Bewohner mit körperlichen<br />
Einschränkungen. Überraschend war die Aufgeschlossenheit<br />
der Probanden. Skeptisch waren eher die<br />
jüngeren Angehörigen: „Warum muten Sie meiner alten<br />
Mutter noch neue Technik zu?“, war eine häufige Frage.<br />
Smarte Technik<br />
muss verstärkt unsere<br />
Fachkräfte entlasten<br />
Die Sorge war unbegründet: Die „Alten“ kamen mit den<br />
technischen Assistenten gut zurecht. Sie fanden es bequem,<br />
statt zum Lichtschalter gehen zu müssen, den<br />
Funksender mit auf das Sofa zu nehmen.<br />
Dafür war vielen Pflegekräften der Unterschied zwischen<br />
Service-Ruf und Notruf nicht klar. Nur im ech-<br />
SMART-<strong>HOME</strong>-<br />
EXPERTINNEN<br />
Diese Damen aus Aßlar<br />
kennen jedes Detail der<br />
smarten Technik und<br />
erklären ihren Nutzen<br />
gern Angehörigen und<br />
Bewohnern.<br />
VISIONÄR IN<br />
SACHEN PFLEGE<br />
Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender<br />
der<br />
PKZ – Pflegekompetenzzentrum<br />
Aßlar AG,<br />
hatte die Vision vom<br />
Smart Heim.<br />
WAS DAS SMARTE HEIM ERFÜLLEN SOLLTE<br />
Noch vor dem Umbau wurden folgende Ziele gesetzt:<br />
Wegfall von möglichst vielen Lichtschaltern, da sie als<br />
Keimüberträger ein Risiko darstellen<br />
Altersgerechte Beleuchtung aller Verkehrswege sicherstellen,<br />
da alte Menschen mehr Licht als junge benötigen<br />
Zentralgesteuerte, raumbezogene Temperaturregelung<br />
Automatische Lichtsteuerung in den Wohnungen, abhängig<br />
von der Anwesenheit der Bewohner, der Tageszeit und<br />
von natürlichen Lichtverhältnissen<br />
Einfacher, aber sicherer Zugang zum Heim und zu den<br />
Wohnungen für die Bewohner sowie deren Angehörige<br />
Ergänzung des Notfall-Alarms durch einen Service-Ruf<br />
Automatische Übernahme der Alarme und Service-Rufe<br />
sowie deren Abarbeitung in der Pflegeakte<br />
Automatisierte, fehlerfreie Erfassung der individuellen Pflegetätigkeiten<br />
in Echtzeit<br />
Automatisierter und sicherer Online-Aufruf der Pflegedokumentation<br />
mit einem Tablet<br />
Möglichkeit für die Bewohner, per Skype und Smart TV mit<br />
Angehörigen zu kommunizieren<br />
Möglichkeit für bettlägerige Bewohner, an Gemeinschaftsveranstaltungen<br />
per Haus-TV teilzunehmen<br />
Auswahl des Menüs am Smart TV<br />
Offenheit für weitere Ausbaustufen<br />
05.2013 connected-home.de 99
SMART LIFE TECHNIK FÜR SENIOREN<br />
Schalter mit Funktechnik<br />
Die Gebäudehülle wurde aus Betonteilen errichtet. Das<br />
geht zwar schnell, setzt aber eine perfekte Bauplanung<br />
voraus. Mal eben einen Lichtschalter um 20 Zentimeter<br />
verschieben ist bei Betonwänden unmöglich. Unter anderem<br />
aus diesem Grund hat man sich im Heim für<br />
EnOcean-Funktechnik entschieden. So sind nur die<br />
Positionen der Steckdosen und die der Beleuchtungskörper<br />
fix, weil sie fest mit 230 Volt verdrahtet sind. Die<br />
Steuerung erfolgt über eine Aktorik des deutschen Herstellers<br />
Eltako. Die Aktoren selbst sind jeweils für zwei<br />
Wohneinheiten in einem Unterverteilungsschrank verbaut.<br />
Die Bewegungsmelder und Lichtsensoren verwenden<br />
den batterielosen EnOcean-Funk.<br />
Jürgen Debus erklärt die Entscheidung: „Ein Funksystem<br />
mit Batterien in den Sensoren und Lichttastern hätten<br />
wir nicht akzeptiert. Bei einem Objekt unserer Größe<br />
wäre der Aufwand für vorbeugende, turnusmäßige<br />
DIE HEINZEL-<br />
MÄNNCHEN...<br />
...verstecken sich:<br />
Freundlich und mit sinnvoll<br />
integrierter Technik<br />
präsentiert sich das<br />
typische Zimmer im<br />
neuen Heim.<br />
DIE ORGANI-<br />
SATORIN<br />
Ute Schäufler, Vorstand<br />
beim PKZ, hat<br />
sich bei Planung und<br />
Bau um jedes Detail<br />
gekümmert und dafür<br />
gesorgt, dass sich Mitarbeiter<br />
und Bewohner<br />
für das neue Heim begeistern.<br />
ten Notfall soll der „rote Knopf“ gedrückt werden. Denn<br />
dieser Alarm hat immer zur Folge, dass examinierte<br />
Pflegekräfte ihre Arbeit sofort unterbrechen und zum<br />
vermeintlichen Notfall eilen. Ein Service-Ruf kann dagegen<br />
auch von einer Hilfskraft bedient werde. „Ich habe<br />
Durst“, „mir ist zu warm“ oder<br />
auch „mir ist langweilig“ sind somit<br />
keine Notfälle mehr.<br />
Chatten via Fernseher<br />
Skypen im Seniorenheim? Ja, und<br />
zwar mit dem TV-Gerät. Moderne<br />
Fernseher verfügen über einen Internet- beziehungsweise<br />
einen Netzwerk-Anschluss. In Aßlar kommen daher<br />
Smart TVs mit LAN und eingebauter IP-Kamera für<br />
Video-Chats zum Einsatz. Für die Bewohner wurde ein<br />
Gratis-Skype-Account angelegt. Per TV-Fernbedienung<br />
lassen sich nun aus einem simplen Menü Familienangehörige<br />
oder Freunde auswählen, die ebenfalls<br />
Skype haben. So reißt die Verbindung zum Enkel oder<br />
Urenkel nicht ab, obwohl die Familien verstreut sind.<br />
Das Konzept ist ein voller Erfolg: Die Bewohner kommunizieren<br />
viel häufiger visuell als vorher per Telefon.<br />
Auch die Angehörigen sind begeistert. „Wir sehen, wie<br />
es der Oma geht, ob sie fröhlich ist, gut gekleidet, die<br />
Haare ordentlich gemacht sind. Für uns ist die Skype-<br />
Verbindung auch ein Stück Qualitätskontrolle“, kommentiert<br />
eine Angehörige aus Hamburg.<br />
Batteriewechsel viel zu groß. Und umweltfreundlich ist<br />
das auch nicht gerade“.<br />
Alle Steckdosen sind als Doppeldosen ausgelegt. Dabei<br />
ist die linke dauerhaft beschaltet, während die rechte<br />
Dose per EnOcean-Aktor beim Verlassen des Raumes<br />
abgeschaltet wird. So lassen sich Elektrogeräte<br />
Warum muten Sie<br />
meiner alten Mutter noch<br />
neue Technik zu?<br />
aus Sicherheitsgründen und zur Stromkostenreduktion<br />
kontrolliert abschalten.<br />
Für den ausführenden Elektriker und den Fachplaner<br />
war es das erste Objekt mit EnOcean und Eltako. Die<br />
anfängliche Skepsis war schnell verflogen, als man die<br />
Möglichkeiten der zentralen Konfiguration und des einfachen<br />
Ausbaus erkannte. Der Planungsingenieur hat<br />
inzwischen erfolgreich weitere Objekte mit dieser Technik<br />
geplant. Für ihn ist es ein wesentlicher Vorteil, die<br />
Lichtschalter ohne Leitungen zu montieren.<br />
Sicherheit ohne Schlüssel<br />
Ein Pflegeheim ist keine geschlossene Anstalt. So sind<br />
die Türen offen. Aber trotzdem möchte man – wie in<br />
einer normalen Wohnung auch – keine ungebetenen<br />
Gäste haben. Deshalb wurden an der Eingangstür des<br />
Heims und im zentralen Flurbereich jeweils eine Mobotix-Kamera<br />
installiert. Klingelt ein Besucher, kann das<br />
Kamerabild auf dem PC der Station und auch auf den<br />
Tablets angezeigt werden. So kann der Eingang auch<br />
geöffnet werden, wenn alle Kräfte gerade im Pflegeeinsatz<br />
sind. Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige ver-<br />
100<br />
connected-home.de 05.2013
MITTEN IN<br />
DER STADT<br />
Der Neubau des Heims<br />
steht zentral in der<br />
Backhausstraße. Darin<br />
versteckt sich jede<br />
Menge smarte Technik.<br />
fügen über individuelle Chips, mit denen sich die Türen<br />
bedienen lassen. Geht ein Chip verloren, lässt sich dieser<br />
einfach deaktivieren. Die Zeiten verlorener Schlüssel<br />
und teuren Umrüstens von Schließanlagen sind<br />
damit vorbei. Das System erlaubt den Pflegekräften<br />
auch, im Notfall automatisch dokumentiert eine Wohnungstür<br />
schnell und unkompliziert zu öffnen.<br />
Auch im Gemeinschaftsraum ist eine Kamera installiert.<br />
Sie hat aber andere Aufgaben. Bild und Ton lassen sich<br />
auf Smart TVs in den Zimmern übertragen. So können<br />
bettlägerige Patienten bei Ereignissen wie Geburtstagsfeier,<br />
Gottesdienst oder Spieleabend dabei sein.<br />
Selbstverständlich ist auch eine Brandmeldeanlage<br />
vorhanden. Sobald ein Feuer erkannt wird, schaltet sich<br />
das Licht im gesamten Haus ein und alle Rollläden fahren<br />
hoch, um Fluchtwege und Zugänge für die Feuerwehr<br />
erreichbar zu machen.<br />
Intelligente Beleuchtung<br />
Licht sorgt für ein Gefühl der Sicherheit. Dies gilt insbesondere<br />
für demente Personen. Daher setzt der<br />
Heimbetreiber auf helle Räume und bei allen Verkehrswegen<br />
und Treppenhäusern auf permanente Beleuchtung.<br />
Dank LED-Technik ist der Verbrauch so gering<br />
und die Lebensdauer der Leuchtmittel so hoch, dass<br />
sich dies rechnet. In den Wohneinheiten steuert ein Bewegungsmelder<br />
tageszeitabhängig das Licht. Ist es<br />
auch tagsüber zu dunkel, schaltet sich Kunstlicht dazu.<br />
Aber nur, wenn jemand im Raum ist. Steht ein Bewohner<br />
nachts auf, schaltet der Bewegungsmelder das<br />
Licht nicht nur ein, sondern reduziert die Beleuchtung<br />
so weit, dass das Auge nicht geblendet wird. An der Tür<br />
zum Bad jeder Wohnung ist ein funkender Lichtschalter<br />
angebracht. Auch hier wird die Helligkeit angepasst.<br />
Der Schalter hat auch noch eine medizinische Funktion.<br />
Je nach Krankheitsbild kann dieser Taster als lebensrettender<br />
Sensor verwendet werden. Leidet ein Patient<br />
unter Nieren- oder gar Herzinsuffizienz, muss er nachts<br />
normalerweise mehrmals aufstehen. Der Lichtschalter<br />
registriert das zuverlässig. Bleiben die Toilettenbesuche<br />
aus, könnte der Patient gestürzt oder ohnmächtig<br />
sein. Dann bekommt das Pflegepersonal eine automatische<br />
Info. Diese smarten Funktionen sind technisch<br />
möglich, werden aber nur auf Wunsch des behandelnden<br />
Arztes und der Angehörigen aktiviert.<br />
Fazit<br />
Gerade in Senioren- und Pflegeheimen sind intelligente<br />
Technologien sinnvoll. Sie steigern die Pflege- und Lebensqualität<br />
und sorgen für mehr Sicherheit und mehr<br />
<strong>Komfort</strong> für die Bewohner. Aber nicht nur diese profitieren<br />
von den zusätzlichen Assistenten. Auch Angehörige<br />
können besser in Kontakt bleiben. Pflegekräfte werden<br />
von vielen Routine-Verwaltungsarbeiten entlastet. Und<br />
für den Betreiber macht die höhere Energieeffizienz das<br />
Smart Heim schmackhaft.<br />
05.2013 connected-home.de 101
SMART LIFE REINIGUNGSROBOTER<br />
Klick<br />
& weg<br />
Man klickt auf den Startknopf, und schon<br />
schnurrt der Putzroboter los, um Schmutz zu<br />
beseitigen. Wer träumt nicht von solch einem<br />
praktischen Helfer im Haushalt? Das ist schon<br />
längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern<br />
inzwischen bezahlbare Realität.<br />
D<br />
Von Christine Schonschek<br />
ie Auswahl an Haushaltsrobotern ist nahezu<br />
genauso umfangreich wie die Arbeiten,<br />
welche die smarten Reinigungshelfer<br />
übernehmen können. Inzwischen gibt es bei den Staubsaugerrobotern<br />
eine breite Angebotspalette.<br />
Auf der Jagd nach Flusen & Co.<br />
Staubsaugerroboter liegen stark im Trend. Das ist nicht<br />
verwunderlich, schließlich bieten sie die bequemste Art<br />
der Bodenreinigung. Nach den Angaben der International<br />
Federation of Robotics wurden 2012 weltweit 2,2<br />
Millionen Roboter für den Hausgebrauch verkauft. Im<br />
ersten Halbjahr 2013 gingen laut Informationen der GfK<br />
(Gesellschaft für Konsumforschung) allein in Deutschland<br />
mehr als doppelt so viele Geräte über die Ladentische<br />
wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.<br />
Völlig selbstständig auf Putzmission begeben sich viele<br />
moderne Staubsaugerroboter. Abhängig vom Modell<br />
arbeiten diese auf unterschiedliche Weise. Einige können<br />
sich spiralförmig, im Quadrat oder im Zufallsprinzip<br />
durch die Wohnung bewegen. Andere beherrschen<br />
102<br />
connected-home.de 05.2013
mehrere dieser Vorgehensweisen und setzen eine davon<br />
je nach vorausgewähltem Reinigungsmodus ein.<br />
Vor allem, was die Steuerungsmöglichkeit betrifft, zeigen<br />
sich zum Teil deutliche Unterschiede. Manche<br />
Saug roboter arbeiten nach dem Zufallsprinzip, andere<br />
nutzen die Navigation über intelligente Karten oder via<br />
GPS. Einige können zusätzlich mit einer Fernbedienung<br />
bequem vom Sofa aus bedient werden.<br />
Das ermöglicht zum Beispiel der Samsung NaviBot<br />
Cornerclean SR10F71 (ab 700 Euro). Dieser Staubsaugerroboter<br />
bietet sieben Reinigungsoptionen. Punktuelle<br />
Verschmutzungen entfernt er etwa mit dem Spot-<br />
Modus. Zur Auswahl stellt er noch die Optionen Manuell<br />
sowie Tages- und Wochenzeitplan. Der runde<br />
Roboter fährt beim Annähern an die Wand und Ecken<br />
automatisch seine Seitenbürsten aus, um auch diese<br />
Bereiche zu reinigen. Mit seiner Bauhöhe von nur acht<br />
Zentimetern kann er sogar unter vielen Möbelstücken<br />
sauber machen.<br />
Der Samsung NaviBot SR10F71 orientiert sich im Raum<br />
mit dem Visionary Mapping System. Das heißt, eine<br />
Digitalkamera erfasst den Raumplan. Dazu werden 30<br />
Bilder pro Sekunde aufgenommen. Dadurch ermittelt<br />
der NaviBot seinen genauen Standort im Haus und<br />
kann sich an bereits gereinigte Flächen erinnern. Ein<br />
Stauberkennungssensor soll für eine besonders gründliche<br />
Reinigung sorgen.<br />
Auf der IFA 2013 in Berlin will ECOVACS seine Deebot<br />
9-Serie präsentieren. Dazu gehört der erste Staubsaugerroboter<br />
mit einem Mapping, der per Smartphone<br />
App bedienbar ist. Ebenfalls will ECOVACS dort den<br />
extra kleinen Minibot und den superflachen Slimbot<br />
vorstellen.<br />
VOM SOFA<br />
AUS STEUERN<br />
Der Samsung NaviBot<br />
lässt sich mit Hilfe der<br />
mitgelieferten Fernbedienung<br />
oder alternativ<br />
über das Soft-Touch-<br />
Bedienfeld ganz komfortabel<br />
nutzen.<br />
Schlanke Bauform<br />
Noch flacher als der Samsung NaviBot ist der Philips<br />
FC8802/01 (UVP: 250 Euro). Mit seiner knapp bemessenen<br />
Bauhöhe von mur fünf Zentimetern zählt er zu<br />
den flachsten Robotersaugern überhaupt. Damit ihm<br />
an Kanten und Ecken keine Staubflusen entgehen, verfügt<br />
der Roboter-Staubsauger über extra lange Seitenbürsten.<br />
Eine hohe Staub- und Schmutzaufnahme soll<br />
durch das zweistufige Reinigungssystem sichergestellt<br />
werden. Feiner Staub und Partikel werden durch den<br />
Abluftfilter zurückgehalten. Schmutz und Staub landen<br />
im 200 Milliliter großen Auffangbehälter.<br />
Dem Trend nach innovativer Reinigungstechnik trägt<br />
auch der englische Staubsaugerspezialist Hoover<br />
05.2013 connected-home.de<br />
103
SMART LIFE REINIGUNGSROBOTER<br />
2,5 JAHRE<br />
PUTZEN<br />
Wie oft wird geputzt?<br />
Wo ist es am schmutzigsten?<br />
Das Meinungsforschungsinstitut<br />
Forsa<br />
ist im Auftrag von Kärcher<br />
diesen Fragen auf<br />
den Grund gegangen.<br />
AUTOMATISCH<br />
ENTLEERT<br />
Wenn die Staubkammer<br />
im Kärcher RC 4.000<br />
voll ist, kann diese an<br />
der Basisstation entleert<br />
werden. In einer Stunde<br />
reinigt der weiße Roboter<br />
bis zu 15 m².<br />
Rechnung. Die nagelneue Roboter-Serie Robo.com2<br />
der Traditionsmarke umfasst zwei Modelle: den Hoover<br />
RBC 003 in Blau Metallic und den Hoover RBC 006 in<br />
Graphit Metallic (ab 285 Euro).<br />
Letzterer ist mit zwei HEPA-<br />
Schwebstofffiltern ausgestattet,<br />
was insbesondere Allergiker<br />
freuen dürfte.<br />
Unterschiede bei der<br />
Hinderniserkennung<br />
In ihrer Fähigkeit, Hindernisse zu umgehen,<br />
unterscheiden sich die einzelnen Modelle<br />
deutlich voneinander. Während die einen bereits<br />
aus einer Entfernung von mehreren Zentimetern Gegenstände<br />
erkennen und umfahren, können anderen<br />
eine – wenn auch oft nur leichte – Kollision nicht vermeiden.<br />
Dadurch könnten empfindliche Gegenstände<br />
wie etwa Bodenvasen umgestoßen oder beschädigt<br />
werden. Insbesondere flache Hindernisse können mitunter<br />
für so manchen Saugroboter zum Problem werden.<br />
Manche Modelle fahren sich an Kabeln, Möbelkufen<br />
oder ähnlichen Hindernissen fest und können<br />
sich selbst nicht mehr befreien. Aus diesem Grund ist<br />
es sinnvoll, einen neu erworbenen Staubsaugerroboter<br />
bei seinen ersten Einsatzfahrten zu überwachen, um im<br />
Notfall eingreifen zu können. Gute Modelle schaffen es<br />
sogar, auf hochflorige Teppiche zu „klettern“, um diese<br />
dann abzusaugen.<br />
In der Regel arbeiten die Staubsaugerroboter so, dass<br />
sie ihre Aufgabe autonom wahrnehmen. Wenn die Ladung<br />
des Akkus zu gering ist, begibt sich der Roboter<br />
zurück zu seiner Basisstation, um sich wieder aufzuladen.<br />
Im Anschluss daran macht sich das Gerät wieder<br />
an die Arbeit, um den Rest der Wohnung zu reinigen. In<br />
manchen der Ladestationen ist auch noch ein Staubsammelbehälter<br />
vorhanden.<br />
In der Basis- und Aufladestation des Robocleaner RC<br />
4.000 von Kärcher (UVP: 1.000 Euro) kann die Staubkammer<br />
des Roboters abgesaugt werden. Der Schmutzbehälter<br />
der Basis fasst ein Volumen von zwei Litern. Dort<br />
landen Schmutz und Staub in einem Papierfilterbeutel.<br />
Dieser Beutel kann verschlossen entnommen und somit<br />
sauber entsorgt werden. Mit seinem Home Line Design<br />
104<br />
connected-home.de 05.2013
KLARER<br />
DURCHBLICK<br />
Der Fensterreinigungsroboter<br />
W710 von ECO-<br />
VACS putzt gerahmte<br />
Fenster fast wie von<br />
Zauberhand.<br />
präsentiert sich der Kärcher-Robotersauger außerdem<br />
ausgesprochen dekorativ.<br />
Über ein modernes Dual-Eye-2.0-Kamera-System verfügt<br />
der Staubsauger-Roboter LG HomBot Square 3.0<br />
(ab 550 Euro). Mit den oben und unten am Gerät angebrachten<br />
Kameras scannt der HomBot Decken, Wände<br />
und Böden und speichert mehrere Bilder pro Sekunde.<br />
Diese Daten werden so analysiert, dass sich der intelligente<br />
Roboter sogar im Dunkeln orientieren kann.<br />
Am Fenster angesaugt<br />
Mit einem Ansaugmechanismus hält sich der Fensterputzroboter<br />
ECOVACS Winbot W710 (ab 300 Euro) an<br />
der zu säubernden Scheibe fest. Er arbeitet dabei mit<br />
einem automatischen Reinigungsprogramm. Durch die<br />
beiden Mikrofaser-Pads werden die Nass- und Trockenreinigung<br />
kombiniert. Feinste Verschmutzungen<br />
und flüssige Überreste werden mit dem Gummiwischer<br />
entfernt. Ausgerüstet ist der Winbot W710 mit rutsch-<br />
festen leistungsfähigen Antriebsele-<br />
menten, einer Pufferbatterie<br />
sowie einer einfachen Ein-<br />
Knopf-Bedienung.<br />
Für seinen Bedienkomfort<br />
hat der automatische<br />
Staubreiniger<br />
Power Robo static<br />
von Leifheit (UVP: 50 Euro) den Plus<br />
X Award bekommen. Zudem wird er<br />
vom deutschen Parkettverband empfohlen.<br />
Dank seiner Dreiecksform<br />
Mit seinem Static-Plus-<br />
Bezug nimmt der Power<br />
und der niedrigen Bauhöhe kann der<br />
Robo static von Leifheit<br />
Staubwischer auch an schwieriger<br />
Wollmäuse, Staub und<br />
sogar Tierhaare vom zugänglichen Stellen für Sauberkeit<br />
Boden auf.<br />
sorgen. Der Static-Plus-Bezug kann<br />
in der Waschmaschine gereinigt<br />
PRÄMIERTE<br />
BEDIENUNG<br />
FRAGEN UND ANTWORTEN<br />
1. Wie laut sind Staubsauger-Roboter?<br />
Sie sind leiser als herkömmliche Staubsauger. Ein Betriebsgeräusch von ca. 60<br />
Dezibel ist normal, was etwa einem lauten Gespräch entspricht.<br />
2. Putzen sie gründlich genug oder muss ich noch nacharbeiten?<br />
Vereinzelte Tests haben ergeben, dass die Ergebnisse nicht mit denen von manuell<br />
gereinigten Flächen vergleichbar sind. Dies gilt insbesondere für die Wischroboter.<br />
Dennoch sind die Roboter für die regelmäßige Grobreinigung auf jeden<br />
Fall hilfreich.<br />
3. Brauchen die Geräte mehr Strom als klassische Staubsauger?<br />
Nein, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Roboter arbeiten zwar öfter als der<br />
normale Staubsauger. Auch sind die Basisstationen ständig im Standby-Betrieb.<br />
Doch wenn man die Robotersauger mit den herkömmlichen Staubsaugern<br />
vergleicht, zeigt sich eine deutlich geringere Aufnahmeleistung. Zum Beispiel<br />
hat ein moderner Energiesparstaubsauger eine Leistungsaufnahme von<br />
ca. 1.800 Watt. Hingegen arbeiten manche Roboter-Staubsauger mit nur 18<br />
Watt. Der Stromverbrauch im Standby-Betrieb beträgt pro Stunde in der Regel<br />
<strong>weniger</strong> als 1 Watt.<br />
4. Wie lange dauern die Lade- bzw. Einsatzzyklen?<br />
Hier gibt es große Unterschiede. Am besten achtet man bei der Akkutechnologie<br />
auf einen Lithium-Ionen-Akku. Dies hat den Vorteil, dass es keinen Memory-Effekt<br />
gibt und jederzeit nachgeladen werden kann. Die Laufzeit liegt etwa<br />
zwischen 20 und 90 Minuten. Die Ladezeit kann durchaus bis zu vier und mehr<br />
Stunden betragen.<br />
5. Wie viel kosten Reinigungsroboter?<br />
Abhängig vom Modell und der Leistung sind die Preise für die Putzroboter sehr<br />
unterschiedlich. Günstige Wischroboter gibt es schon für unter 100 Euro. Für<br />
einen vernünftigen Staubsauger-Roboter muss man mit mehreren Hundert Euro<br />
rechnen. Durchschnittlich 1.000 Euro kostet ein Pool-Roboter.<br />
6. Können Saugroboter Sachbeschädigungen verursachen?<br />
Ja, wenn sie nicht mit seitlichen Gummierungen sowie mit Kollisionssensoren<br />
ausgestattet sind.<br />
05.2013 connected-home.de 105
SMART LIFE REINIGUNGSROBOTER<br />
TROCKEN<br />
ODER FEUCHT<br />
Hartböden können trocken<br />
mit dem ViRobi<br />
von Vileda und Fliesen<br />
feucht mit dem iRobot<br />
Scooba 230 geputzt<br />
werden.<br />
werden. Optional erhältlich sind weitere Ersatzbezüge.<br />
Dabei arbeitet der akkubetriebene Power Robo static<br />
relativ leise vor sich hin.<br />
Automatisch trocken und feucht wischen<br />
Auf Parkett, Fliesen und anderen Hartböden reicht es<br />
oft aus, regelmäßig trocken zu wischen. Diese lästige<br />
Arbeit kann man einfach an den ViRobi von Vileda<br />
(UVP: 50 Euro) delegieren. Auf der Unterseite dieses<br />
Staubwischroboters befindet sich ein Einwegtuch, welches<br />
den Schmutz aufnimmt. Mit einer Akkuladung<br />
kann der ViRobi bis zu zwei Stunden arbeiten.<br />
Vor allem in der Küche, im Badezimmer oder auch im<br />
Eingangsbereich wird der Boden allein durch das trockene<br />
Wischen nicht sauber genug. Dafür gibt es entsprechende<br />
Nasswisch-Roboter, wie etwa den iRobot<br />
„Auch bei Haushaltsrobotern fallen die Preise…“<br />
IM INTERVIEW<br />
Peter Seidenschwang,<br />
Head of Business &<br />
Portfolio Management<br />
brightONE GmbH, hat<br />
schon mit verschiedenen<br />
Herstellern Haushaltsroboter<br />
entwickelt.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Seit wann gibt es Haushaltsroboter?<br />
Peter Seidenschwang: Das ist nicht so einfach auf eine<br />
Jahreszahl festzulegen. Seit ca. fünf Jahren gibt es schon<br />
halbwegs ausgereifte Modelle.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie haben sich die Preise für die<br />
Geräte in den vergangenen Jahren entwickelt?<br />
Peter Seidenschwang: Wir beobachten tendenziell auch<br />
bei Haushaltsrobotern fallende Preise, wobei sich dieser<br />
Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Lassen sich Raumpläne und Frequenzen<br />
(wie Bad öfter putzen) einprogrammieren?<br />
Peter Seidenschwang: Typischerweise putzen die<br />
Roboter immer den kompletten Raum. Dabei kann der<br />
Nutzer einstellen, wie oft pro Tag bzw. an welchen Tagen<br />
die Reinigung durchgeführt werden soll.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Ist es sinnvoll, Putzroboter in einer<br />
sehr voll gestellten Wohnung einzusetzen?<br />
Peter Seidenschwang: Grundsätzlich ist das ähnlich wie<br />
bei manuellem Putzen. Bei freien Flächen geht das Putzen<br />
schneller vonstatten und man muss <strong>weniger</strong> rangieren.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie wirkt sich die Akkutechnologie<br />
auf die Lebensdauer aus? Ist ein Akku-Tausch möglich?<br />
Peter Seidenschwang: Hier profitieren Kunden stark von<br />
der allgemeinen Entwicklung der Akku-Technologie. Je<br />
nach Hersteller ist auch ein Tausch möglich.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Bemerken die Geräte auch<br />
spielende Kinder und Haustiere mit ihren Sensoren?<br />
Peter Seidenschwang: Aktuelle Geräte erkennen sowohl<br />
feste also auch variable – also bewegliche – Hindernisse<br />
und umfahren diese.<br />
106<br />
connected-home.de 05.2013
Scooba 230 der Robopolis GmbH (UVP: 330 Euro). Er<br />
ist einer der kleinsten Modelle seiner Klasse. Mit seinem<br />
dreistufigen Reinigungssystem wischt das Gerät<br />
mehrmals über Fliesen, Linoleum oder versiegelte<br />
Hartholz-Böden. Dazu sprüht der Scooba 230 eine tiefenreinigende<br />
Flüssigkeit auf den Boden, schrubbt mit<br />
seinen Bürsten darüber und entfernt mit dem Abzieher<br />
das Schmutzwasser, welches dann eingesaugt wird.<br />
Dank seiner kompakten Ausmaße kann der iRobot<br />
Scooba auch in engen Räumen und hinter der Toilette<br />
seine Wischarbeit erledigen.<br />
SAUBERKEIT<br />
IM TEICH<br />
Bio-Pools und<br />
Schwimmteiche sind<br />
stark im Kommen,<br />
sollten aber auch<br />
sauber sein.<br />
Putzroboter rund ums Haus<br />
Nicht nur im Haus selbst, sondern auch außerhalb können<br />
die putzwütigen Roboter hilfreich sein. – wie etwa<br />
im Garten nach einem Grillfest. Bei der Reinigung des<br />
Grillrosts kann man sich vom Grillbot (UVP: 100 Euro)<br />
helfen lassen. Dieser bewegt sich mit seinen Drahtbürsten<br />
über den Rost und entfernt den gröbsten<br />
Schmutz.<br />
Auch der Swimming-Pool benötigt regelmäßige Pflege,<br />
damit er stets hellblau schimmert. Selbst wenn das<br />
Wasser gefiltert und chemisch behandelt wird, muss<br />
das Schwimmbecken trotzdem wöchentlich geputzt<br />
werden. Das kann auf die Dauer anstrengend werden.<br />
Hier gibt es ebenfalls automatische Abhilfe: Pool-Reinigungsroboter<br />
säubern Boden und Wände der<br />
Schwimmbecken automatisch. Diese Geräte können<br />
unter Wasser tauchen und den Schmutz in sich hineinsaugen.<br />
Die automatischen Sauger arbeiten unabhängig<br />
von der Filteranlage, denn sie können den Schmutz<br />
in einem Filtersack sammeln. Manche Modelle erledigen<br />
ihren Job sogar unter der Rollabdeckung.<br />
Neben künstlichen Schwimmbecken erfreuen sich<br />
auch Natur-Pools einer wachsenden Beliebtheit. Allerdings<br />
ist die Reinigung eines solchen Teiches mühsam.<br />
Umso besser, dass sich mittlerweile auch naturbelassene<br />
Badeteiche automatisch pflegen lassen.<br />
Dafür bietet etwa die Firma Behnke Geräte an. Den Reinigungsroboter<br />
Dolphin-S-Bio Cleaner (ab 2.860 Euro)<br />
hat die Behnke GmbH eigens für die Reinigung von<br />
Pools und Teichen bis zu 15 Metern Länge entwickelt.<br />
Dieser Automat schont die Pflanzen und Lebewesen,<br />
indem er die natürlichen Gegebenheiten digital abtastet.<br />
Er kann sogar dank seiner Kreiselnavigation sowie<br />
der intelligenten Sensoren den sensiblen Regenerationsbereich<br />
meiden. Seine Arbeit kann der Dolphin-S-<br />
Bio Cleaner täglich oder auch alle zwei bzw. drei Tage<br />
aufnehmen.<br />
In den gleichen Reinigungsintervallen arbeitet auch der<br />
Pool-Roboter Dolphin Supreme M5 Bio der Firma Maytronics.<br />
Dieser eignet sich für die Bodenreinigung von<br />
bis zu zwölf Meter langen Folienbecken.<br />
Fazit<br />
Vom intelligenten Roboterbutler oder -gärtner können<br />
wir zwar auch weiterhin nur träumen. Aber es gibt bereits<br />
heute viele intelligente Automaten, die uns lästige<br />
Reinigungsarbeiten im Haushalt und sogar im Garten<br />
in zunehmendem Umfang abnehmen können.<br />
DRAUSSEN<br />
PRAKTISCH<br />
Praktisch für Grillfans:<br />
der Grillbot (links). Um<br />
den Pool kümmert sich<br />
der Zodiac Vortex (Mitte).<br />
Die Dachrinne säubert<br />
der iRobot Looj 330<br />
(ab 330 Euro, rechts).<br />
05.2013 connected-home.de 107
SMART LIFE SMART-<strong>HOME</strong>-TRENDS 2014<br />
Von Volker Straßburg<br />
Trendbarometer:<br />
Smarte Zukunft<br />
Die IFA 2013 strotzt vor Trends rund um die Vernetzung des Heims. Die Hersteller beziehen<br />
fast alle Lebensbereiche mit ein. Ob und wie sie sich berühren und hilfreich verzahnen,<br />
erfahren Sie in unserem großen Themenüberblick.<br />
D<br />
ie IFA in diesem Jahr ist ohne Zweifel die<br />
smarteste, die es je gab. Ob TV-, Kühlschränke-<br />
oder Vernetzungspartner, alle sind sie<br />
„smart“ Doch: Was bedeutet der Begriff für die Hersteller<br />
eigentlich? <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat nachgefragt<br />
und weit auseinander liegende Antworten erhalten.<br />
Für den einen beinhaltet der Begriff nicht <strong>weniger</strong> als<br />
die Vernetzung des gesamten Hauses inklusive Kontrolle<br />
von unterwegs. Der andere meint damit lediglich<br />
die einfache Bedienung des jeweiligen Produkts. Dazwischen<br />
liegen unzählige Abstufungen. Verwirrung ist<br />
da ganz unsmart schon vorprogrammiert.<br />
108<br />
connected-home.de 05.2013
TREND 1<br />
Vernetzung am TV<br />
B<br />
ei TV-Anbietern gibt es umfassende Vernetzungs-<br />
Komplettpakete für Video-Streaming sowie die Anbindung<br />
von Mobilgeräten. Besonders ausgeklügelt<br />
ist das Streaming-Angebot von Panasonic. Dank Twin-Tuner<br />
lassen sich unterschiedliche Programme aufzeichnen<br />
und innerhalb des Hauses zum Tablet oder Blu-ray-Player<br />
versenden – und das gleichzeitig.<br />
Sony punktet mit dem Miracast-Standard in Kombination<br />
mit Near Field Communication<br />
(NFC). Per Berührung<br />
verständigen sich Tablet<br />
oder Smartphone mit dem<br />
TV, und schon „spiegelt“<br />
dessen Schirm den des<br />
Mobilgeräts samt komplettem<br />
Inhalt. Die Navigation<br />
bleibt währenddessen beim<br />
Toshiba und LG steigen mit<br />
Cloud TV in die Cloud-Vernetzung<br />
ein. Dabei werden bestimmte<br />
TV-Menü-Seiten und<br />
Suchapplikationen auf Servern<br />
der Unternehmen verwaltet.<br />
Das soll die Leistungsfähigkeit<br />
Mobilgerät. Von Intel<br />
der Funktionen wesentlich steigern.<br />
stammt die Konkurrenztechnik Wireless Display (WiDi).<br />
Google ermöglicht dank Chromecast die Abbildung der<br />
Mobilgerät-Inhalte auch mit <strong>weniger</strong> versierten TV-Modellen.<br />
Hier spiegelt man jedoch nicht die Bildschirme, sondern<br />
überträgt etwa Fotos oder Homepages auf den am TV angeschlossenen<br />
Chromecast-USB-Stick. Ab da übernimmt<br />
der Fernseher die Kontrolle.<br />
Der Kunde erhält zudem Speicherplatz.<br />
Philips verknüpft zur IFA Ambilight mit den Hue-Birnen des<br />
Herstellers. Letztere ermöglichen die einfache Funk-Fernsteuerung<br />
und Programmierung von Raumlichtstimmungen<br />
per Mobilgerät. Nun übernehmen seitlich am TV platzierte<br />
Hue-Lampen obendrein die Farben des Ambilight-Lichtkranzes<br />
– eine effektvolle Vernetzung zweier Produktbereiche.<br />
AMBILIGHT<br />
TRIFFT HUE<br />
Programmierbare Hue-<br />
Lampen, die ihre Farbe<br />
verändern können, sorgen<br />
im Einklang mit<br />
dem Ambilight-Lichtkranz<br />
der Philips-TVs<br />
für unschlagbare Lichtstimmungen.<br />
BILDER AUF<br />
BERÜHRUNG<br />
Sony vereinfacht den<br />
Netzwerk-Aufbau dank<br />
Near Field Communication.<br />
Eine Berührung<br />
genügt, und der TV-<br />
Schirm „spiegelt“ das<br />
Display des Mobilgeräts.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat sich für Sie auf der Berliner<br />
Messe umgesehen. Dabei konzentrieren wir uns auf<br />
eher umfassendere und interaktive Trend-Konzepte,<br />
die das Thema Heimvernetzung innovativ vo ranbringen.<br />
Was alles in diesem und im nächsten Jahr auf Sie zukommt,<br />
erfahren Sie hier im Überblick.<br />
Dynamischer Vorreiter: Smart TV<br />
Die TV-Experten geben derzeit ganz eindeutig den Takt<br />
vor. In rasantem Tempo haben sie Hochleistungsfernseher<br />
entwickelt, die ins Internet führen und sich mit Computern<br />
oder Netzwerk-Lautsprechern verbinden. Tablets<br />
und Smartphones übernehmen die Bedienung.<br />
So organisiert sich Audio- und Video-Streaming quer<br />
durchs Haus, und laufend kommen neue Funktionen hinzu.<br />
Das Tempo ist jedoch so hoch, dass die Kunden<br />
kaum mithalten können. Die gfu (Gesellschaft für Unterhaltungs-<br />
und Kommunikationselektronik) hat in einer<br />
Studie herausgefunden, dass in Deutschland nur<br />
knapp über die Hälfte der gekauften Smart-Fernseher<br />
ans heimische Netzwerk angeschlossen sind. Im Europa-Vergleich<br />
liegen wir damit hinten. Das will die zur IFA<br />
gegründete Hersteller- und Handelsinitiative „Smarter<br />
Fernsehen“ (www.smarterfernsehen.info) endgültig<br />
ändern und den Kunden das interaktive Fernseherlebnis<br />
nahebringen. Ohne Netzwerk kein smarter <strong>Mehr</strong>wert,<br />
lautet die Devise.<br />
Die Anbieter aus dem Audiolager sind deutlich <strong>weniger</strong><br />
dynamisch. Sonos ist nach wie vor einer von wenigen<br />
Herstellern, die ein komplettes Multi-Room-System im<br />
Paket anbieten. Die meisten anderen geben sich mit<br />
einfachem Bluetooth-Zuspiel zufrieden, das jeweils<br />
05.2013 connected-home.de 109
SMART LIFE SMART-<strong>HOME</strong>-TRENDS 2014<br />
TREND 2<br />
HIGH-TECH-<br />
BEDIENUNG<br />
Siemens-Ziele: Der<br />
Mini-Beamer an der<br />
Wand wirft ein Bild nach<br />
unten auf den Arbeitstisch.<br />
Über die abgebildeten<br />
Bedienfelder<br />
steuert man die ganze<br />
Küche. Oder man<br />
schaut per Kamera und<br />
App in den Kühlschrank.<br />
SERVICE-<br />
ZUKUNFT<br />
Defekt-Diagnose, interaktive<br />
Bedienungshinweise<br />
und Kontaktierung<br />
des Services sollen<br />
bei Bosch bald mit einer<br />
App möglich werden.<br />
Küchenhelfer online<br />
A<br />
uf der IFA zeigen die Hersteller<br />
dem Dach abzuglei-<br />
von Küchengeräten eine<br />
chen. Die Waschma-<br />
große Vision: die Fernwarschine<br />
etwa reinigt erst<br />
tung der Produkte. Alle sind sich einig,<br />
dass exakt dies die Kunden wol-<br />
laut Wetterbericht ge-<br />
dann, wenn die Anlage<br />
len: Stimmt was nicht, findet der Service<br />
per Internet den Defekt. Danach<br />
Siemens präsentiert eine Anleitungsnug<br />
Strom produzieren kann.<br />
schlägt er die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen<br />
vor oder verraus<br />
man die erhaltenen Bedienempfeh-<br />
und Bedien-App fürs Tablet, aus der hemittelt<br />
einen Reparaturdienst. Eine<br />
lungen direkt ans Gerät weiterleiten kann.<br />
weitere Idee sind Waschprogramme<br />
Bosch bietet unerfahrenen Wäschern in<br />
aus dem Internet, die man auf die<br />
einer ebenfalls neuen Anleitungs-App die<br />
Waschmaschine lädt.<br />
Möglichkeit, das Pflegeetikett zu fotografieren.<br />
Man erhält dann für die Waschma-<br />
Aktuell bietet Miele immerhin Überwachungsfunktionen,<br />
sodass man von unterwegs aus weiß, schine die notwendigen Geräteeinstellungen angezeigt.<br />
ob Küchengeräte in Betrieb sind. Und ist man zu Hause, Auch Samsung steigt in den Markt der smarten Küchenhelfer<br />
ein. Über Wi-Fi lässt<br />
sendet der Backofen zum<br />
Smartphone die Meldung,<br />
sich die neue Waschmaschine<br />
der Koreaner<br />
wann der Braten gedreht<br />
werden muss. Auch der TV<br />
per Smartphone-App<br />
soll solche Meldungen<br />
steuern. Bei Pro blemen<br />
bald anzeigen. Ganz neu<br />
scannt man den Barcode<br />
am Gerät und soll<br />
ist die Möglichkeit, die Küchengeräte<br />
mit der Leistung<br />
der Solaranlage auf<br />
Lösungsvorschläge erhalten.<br />
eine Audioquelle mit einem einzelnen Lautsprecher verbindet.<br />
Umfassende, schlüssige Vernetzungskonzepte<br />
sind hier also Mangelware. „Smart“ sieht anders aus.<br />
Die Küche dockt an<br />
Ambitioniert will sich die weiße Ware ins Netzwerk einbringen.<br />
Eigentlich bereits länger, als allgemein wahrgenommen<br />
wird. So gab es bei Siemens schon in den<br />
Jahren 2004 bis 2007 Waschmaschinen, Wäschetrockner<br />
oder auch Dunstabzugshauben, die man auch von<br />
unterwegs einschalten und kon trollieren konnte. Handy<br />
und Computer waren Steuerpartner. Damals fand die<br />
Idee allerdings kaum Akzeptanz.<br />
Nun setzt man auch hier auf die Smartphone- und Tablet-Welle<br />
sowie auf die hohe Internet-Abdeckung. Den<br />
Trend nutzen wollen dabei nicht nur die bekannten<br />
Küchen-Equipment-Hersteller wie Siemens, Miele oder<br />
Bosch. Auch Samsung, Grundig und LG wagen den<br />
Vorstoß. Insgesamt schreiten die Hersteller dabei vorsichtig<br />
voran. Häufig sind es interessante, aber eher<br />
visionäre Konzepte, die sie auf der IFA präsentieren.<br />
Kaum Bewegung gibt es nach wie vor beim wichtigen<br />
Thema Smart Grid. Intelligente Stromzähler und entsprechend<br />
ausgestattete Geräte sollen dafür sorgen,<br />
dass Strompreis-Tagesschwankungen sowie Ökostromreserven<br />
nutzbar werden. Beispiel: Während der Strom<br />
günstig ist, senkt der Gefrierschrank seine Temperatur<br />
von minus 18 Grad vollautomatisch weiter ab, um eine<br />
Kältereserve aufzubauen. Diese wird dann nach und<br />
nach abgebaut, womit sich der Verbrauch kostspieligeren<br />
Stroms reduziert. Der Haken dabei: Noch immer<br />
ziehen die Stromanbieter nicht mit. Denn sie müssten<br />
110<br />
connected-home.de 05.2013
TREND 3<br />
Das Haus steuern<br />
E<br />
ine umfassende Hausautomation per Verkabelung<br />
während des Hausbaus ist teuer. Funklösungen und<br />
flexible Mobilgeräte-Apps bilden eine Alternative, die<br />
sich nachträglich integrieren lässt.<br />
TV- und Empfangsspezialist TechniSat präsentiert auf der Die Telekom nimmt den Begriff „Haussteuerung“ wörtlich<br />
IFA eine ganze Palette solcher Funk-Netzwerkpartner wie und schafft zur IFA ein Soft- und Hardware-Bindeglied, über<br />
Thermostaten, Licht- und Steckdosen-Schaltungen oder das die Küchen-, Heimkino- und Hausautomationswelten<br />
Hausüberwachungsgeräte. Steuer- und programmierbar sich verständigen können. QIVICON nennt sich das Konzept<br />
sind die Netzwerkgeräte über Tablets sowie über TVs und (mehr dazu lesen Sie ab Seite 88). Inwieweit die Hersteller<br />
Set-Top-Boxen des Herstellers. Als einer von wenigen verbindet<br />
TechniSat so Heimkino und Hausautomation. Die Wer auf eher etablierte Lösungen vertrauen möchte, kann<br />
es nutzen werden, bleibt abzuwarten.<br />
Fernseher und Boxen wandern zudem ins Internet, womit nach wie vor auf aizo mit dem Produkt digitalSTROM setzen.<br />
Per Stromkabel versendet man hier Powerline-Signale<br />
das Netzwerk fast schon komplett ist.<br />
Auch Siemens ist neu im Hausautomations-Business mit zu Steuereinheiten, die wiederum ganz nach Wunsch bestimmte<br />
Schalt- und Regelmechanismen im Haus oder in<br />
den Produkten des Ablegers Gigaset Elements. Das Angebot<br />
ähnelt dem von TechniSat. Der Start erfolgt mit Sicherheitsarchitektur<br />
samt<br />
der Wohnung aktivieren.<br />
bewegungssensitiven<br />
Sensoren, die messen,<br />
ob etwa die Haustür auf<br />
übliche Weise verschlossen<br />
wurde. Anderenfalls<br />
erhält vorsichtshalber<br />
das Smartphone eine<br />
Warnmeldung.<br />
KNOTEN-<br />
PUNKT<br />
Alle Geräte sollen QIVI-<br />
CON als Kommunikationsknotenpunkt<br />
verwenden<br />
können. Der<br />
Anbieter Telekom hofft,<br />
dass sich möglichst<br />
viele Firmen anschließen<br />
werden.<br />
KOMFORT &<br />
KONTROLLE<br />
Dank der Netzwerk-<br />
Geräte von TechniSat ist<br />
sowohl die Video- als<br />
auch die Wärmekontrolle<br />
einzelner Räume<br />
möglich.<br />
die entsprechenden tagesaktuellen Daten hierfür per<br />
Internet zur Verfügung stellen.<br />
<strong>Komfort</strong> und Gesundheit<br />
Viel Innovationskraft beweisen die beiden noch kleinen<br />
Märkte der Hausautomationsprodukte sowie der durch<br />
Vernetzung gestützten Gesundheitsmaßnahmen.<br />
Mit Automationsprodukten lässt es sich vermeiden, bereits<br />
während der Haus- oder Wohnungsplanung Steuerungskonzepte<br />
mit zu berücksichtigen. Stattdessen<br />
lassen sich Schalteinheiten wie Lampendimmer, Thermostate<br />
oder Jalousiensteuerungen in stallieren, die etwa<br />
vom Tablet aus per Funk oder über die Stromkabel<br />
per Powerline steuerbar sind. So kann man per Fingertipp<br />
etwa programmierte Lichtstimmungen erzeugen,<br />
das Haus sichern und die Temperatur regeln.<br />
Newcomer haben hier die besten Chancen. Ganz neu<br />
im Club ist TV- und Empfangsspezialist TechniSat, der<br />
auf der IFA ein komplettes Portfolio an Netzwerkgeräten<br />
zeigt. Anbieter Gigaset Elements aus dem Hause<br />
Siemens steigt mit Sicherheitslösungen ein. Bereits alte<br />
Bekannte sind aizo mit digitalSTROM sowie der in<br />
Kritik geratene Amerikaner Insteon. Letzterer sorgte<br />
unlängst für Aufsehen, weil eine Journalistin mehrere<br />
mit Insteon-Geräten ausstaffierte Häuser anhand einer<br />
Internet-Anleitung „hackte“ und dort per Tablet das Regiment<br />
übernahm. Damit warf sie wichtige Sicherheitsfragen<br />
auf. Hierzulande sind Insteon-Produkte lediglich<br />
über Amazon erhältlich.<br />
Im stetigen Wachstum befindet sich auch der Gesundheitsbereich,<br />
der in der vernetzten Welt „E-Health“ genannt<br />
wird. 2009 brachte Withings die erste Netz-<br />
05.2013 connected-home.de 111
SMART LIFE SMART-<strong>HOME</strong>-TRENDS 2014<br />
TREND 4<br />
SATELLITEN-<br />
ARCHITEKTUR<br />
Kathrein füttert per<br />
Sat-Schüssel und Internet-Anschluss<br />
eine<br />
zentrale Empfangsbox,<br />
auf die weitere kleine<br />
Boxen zugreifen können.<br />
Auch Smartphones,<br />
Tablets und Computer<br />
können sich einklinken.<br />
ZENTRALER<br />
SPEICHER<br />
Samsung stellt einen<br />
klassischen Server in<br />
den Netzwerkmittelpunkt,<br />
auf den man via<br />
Internet auch von unterwegs<br />
aus zugreifen darf.<br />
Knotenpunkt Heimserver<br />
Z<br />
entrale Speichermedien als Heimserver, auf die unterschiedliche<br />
Abspielgeräte zugreifen, haben sich<br />
bislang kaum durchgesetzt. Neue Varianten sowie<br />
Komplettlösungen sollen der Idee neue Dynamik verleihen.<br />
So will TV-Kabelnetzbetreiber Unitymedia KabelBW mit<br />
dem Produktkonzept Horizon seinen Kunden ein neues TV-<br />
Erlebnis verschaffen. Dazu gehört eine TV-Empfangsbox,<br />
die sechs TV-Programme gleichzeitig empfangen und vier<br />
davon aufzeichnen kann. Außerdem gehören zum System<br />
weitere kleine Boxen als „Clients“, die per WLAN auf die<br />
Festplatte und Programme des großen Bruders zugreifen.<br />
Sie kommen abers erst später auf den Markt.<br />
Kathrein bietet ebenfalls einen Zwitter aus Empfänger<br />
und Server, allerdings für den Sat-Empfang.<br />
Der UFS 924 ist ein Twin-<br />
Festplatten-Receiver, auf den<br />
Eine weitere praktische<br />
einige UFSconnect-Boxen als<br />
Funktion ist, dass der Server<br />
die Daten und Medienin-<br />
Clients zugreifen und dessen Festplatten-Filme<br />
oder TV-Programme abspielen.<br />
halte von einer ganzen Familie sichern<br />
kann und mit bis zu acht Benutzerkon-<br />
Samsung stellt den HomeSync-Server vor. In diesem<br />
Fall ist das Mediencenter ein reiner Speicherort, von dem ten somit komfortabel Inhalte schützt.<br />
aus alle Arten von Netzwerk-Partnern wie TVs, PCs oder Im Audiobereich ist Sonos der richtige Ansprechpartner, um<br />
Lautsprecher per WLAN Mediendaten abspielen. Das neue per Musikserver und Clients in Form von Lautsprechern Mediengenuss<br />
im ganzen Haus zu ermöglichen. Ihr erweiter-<br />
Extra dabei: Auch der Fernzugriff auf den Server sowie auf<br />
die angebundenen Clients ist von unterwegs aus möglich. bares Komplettsystem ist nach wie vor empfehlenswert.<br />
werk-Waage überhaupt auf den Markt. Inzwischen hat<br />
das französische Unternehmen einige Messgeräte<br />
mehr anzubieten. Erst seit Juli ist etwa ein „Tracker“ für<br />
Jogger erhältlich. Der Clou: Das Equipment schickt<br />
seine Informationen nicht nur auf das Tablet oder<br />
Smartphone, sondern auch zu Fernsehgeräten von<br />
Panasonic. Im Internet-Portal steht die passende<br />
App bereit.<br />
Nicht Sportler, sondern chronisch Kranke stehen bei<br />
Philips im Fokus. In anderen Ländern findet der Wachstumsbereich<br />
„Telemedizin“ schon jetzt eine breitere<br />
Akzeptanz als hierzulande. Die stetige Erfassung und<br />
verschlüsselte Versendung von Messdaten zu Hause<br />
sowie eine gezielte und dauerhafte Betreuung durch<br />
das Krankenhaus oder den Hausarzt – auch aus der<br />
Ferne – stehen hier im Mittelpunkt.<br />
Gesucht: ein Standard für die Zukunft<br />
Es gibt also ein reiches Angebot an Möglichkeiten, in<br />
den eigenen vier Wänden oder unterwegs seine Geräte<br />
zu kontrollieren, den Lebensalltag komfortabel zu gestalten<br />
oder sich fit zu halten. Es gibt allerdings ein Problem<br />
dabei: Die Gerätegattungen oder die einzelnen<br />
Produkte innerhalb eines Bereichs pflegen statt eines<br />
Miteinanders häufig nur ein Nebeneinander.<br />
Wenn der Braten im Ofen fertig ist, könnte zum Beispiel<br />
eine entsprechende Meldung auf dem TV-Schirm erscheinen.<br />
Oder die Heizung im Wohnzimmer fährt nach<br />
oben, sobald man nach Hause kommt und das Licht im<br />
Flur einschaltet. Doch solche Funktionalitäten finden<br />
derzeit nur schwer zusammen. Verantwortlich ist das<br />
fehlende Bindeglied zwischen den verschiedenen<br />
Netzwerk-Partnern.<br />
112<br />
connected-home.de 05.2013
TREND 5<br />
Elektronische Gesundheit<br />
D<br />
er Trend, seine Gesundheit mit Hilfe von Heimprodukten<br />
zu überwachen, setzt sich in anderen Ländern<br />
schneller durch als bei uns. Die Akzeptanz<br />
wächst allerdings.<br />
Für Sportler hat Beurer seine erfolgreiche Runtastic App mit<br />
einem Brustgurt-Pulszähler kombiniert. Auf der IFA werden<br />
dazu eine Diagnosewaage und ein Blutdruckmessgerät vorgestellt.<br />
Alle Daten gelangen per Bluetooth aufs Smartphone,<br />
werden dort gespeichert und auf Knopfdruck übersichtlich<br />
dargestellt. Wer möchte, kann seine Daten schließlich<br />
dem zugehörigen Cloud-Dienst anvertrauen und so von jedem<br />
Internet-fähigen Device aus abrufen.<br />
chronisch Kranker. „Telemedizin“ nennt sich dieser Bereich.<br />
Philips befasst sich im E-Health-Bereich mit der Betreuung<br />
Der Franzose Withings brachte im Juli einen Tracker für Messdaten gelangen verschlüsselt von zu Hause ins Krankenhaus<br />
oder zum behandelnden Arzt. Bislang war der<br />
seine Sport-App-Variante heraus, die ebenfalls das Smartphone<br />
bereichert. Im Verbund<br />
Dienst mit dem TV verquickt.<br />
werden Herzfrequenz, Höhenmeter,<br />
Schritte und Schlafzeilips-Programm,<br />
das auch<br />
Neu ist nun ein Tablet im Phiten<br />
gezählt. Waage und Herzfrequenzmessung<br />
gab es<br />
trolle ermöglicht. Zum Einsatz<br />
während des Urlaubs die Kon-<br />
schon vorher. Feines Extra:<br />
kommen solche Systeme etwa<br />
bei Herzstörungen oder<br />
Withings arbeitet auch mit Panasonic-TVs<br />
zusammen. In allen<br />
Fällen werden die Messdade<br />
ist der nächste Schritt:<br />
Asthma. Die Tele-Sprechstunten<br />
übersichtlich gelistet und<br />
Dann unterhalten sich Arzt<br />
interaktiv präsentiert.<br />
und Patient via Bildschirm.<br />
BLUTDRUCK<br />
FÜRS HANDY<br />
Withings bietet eine<br />
ganze Palette an Messgeräten,<br />
die ihre Daten<br />
aufs Handy und zum TV<br />
leiten. Die Kennzahlen<br />
können interaktiv aufgerufen<br />
werden.<br />
FITNESS-<br />
TRACKER<br />
Der Health-Manager<br />
von Beurer misst ein<br />
ganzes Bündel von<br />
Kennzahlen und erlaubt<br />
so Fitness-Kontrolle auf<br />
Schritt und Tritt.<br />
Es gab bislang keine gemeinsame Schaltzentrale und<br />
keine einheitliche Sprache, mit der sich die Geräte hätten<br />
verständigen können.<br />
Auch hier liefert die IFA Neues. QIVICON heißt ein Konzept<br />
der Telekom, über das sich Produkte unterschiedlicher<br />
Hersteller vernetzen (Näheres dazu lesen Sie in<br />
unserem Beitrag ab Seite 88). Zudem ermöglichen es<br />
Cloud-Dienste, das Heimsystem auf Wunsch von unterwegs<br />
aus in den Griff zu bekommen.<br />
Das Angebot folgt noch keinem offiziellen Standard, an<br />
den jeder Hersteller einfach anknüpfen könnte. Doch<br />
Derartiges ist ebenfalls im Entstehen. Unter der Federführung<br />
des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik,<br />
Informationstechnik e.V.) haben sich viele Unternehmen<br />
aller relevanten Branchen zusammengefunden,<br />
um einen weltweiten Standard zu erarbeiten.<br />
Weitere Themen sind dabei der Schutz der Privatsphäre,<br />
die modulare Erweiterbarkeit der Netzwerk-Services<br />
eines Geräts sowie die Update-Fähigkeit.<br />
Ziel ist laut VDE, die entsprechende Software bereits in<br />
den Netzwerkprodukten in Form einer Middleware zu<br />
integrieren. Damit wären keine weiteren Zwischenstationen<br />
erforderlich, die Netzwerkpartner könnten sich<br />
über den üblichen Heim-Router via WLAN oder<br />
Powerline direkt untereinander verständigen.<br />
Seit November 2012 sitzen für die Umsetzung rund 120<br />
Firmen zusammen. Laut Plan dauert es noch etwa ein<br />
Jahr, bis der Standard verabschiedet wird. Dann soll für<br />
den Verbraucher alles einfacher werden: Produkte, die<br />
netzwerktauglich sind und dem Standard folgen, werden<br />
durch ein entsprechendes Siegel auf den ersten<br />
Blick erkennbar sein.<br />
05.2013 connected-home.de 113
SERVICE VORSCHAU<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
ist Medienpartner von<br />
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<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> IM WEB<br />
Ausführliche Testergebnisse, brandaktuelle<br />
News und neueste Trends<br />
zum vernetzten Heim finden Sie unter:<br />
www.connected-home.de<br />
Es werde Licht!<br />
An, aus, dunkel, hell: Lange dachte man beim Thema Beleuchtung nur in<br />
zwei Dimensionen. Mit smarten Lichtsteuerungen ändert sich das: Sie dimmen<br />
im ganzen Heim die Lampen individuell oder ändern die Lichtfarbe<br />
und sorgen so für Wohlfühl-Atmosphäre und Energieeffizienz.<br />
Clevere Küche<br />
Auf dem Tablet nachschauen, ob<br />
noch genügend Eier und Milch im<br />
Kühlschrank sind oder mit dem<br />
Smartphone die Waschmaschine<br />
starten – Haushaltsgeräte werden<br />
smarter. Wir stellen die intelligente<br />
„weiße Ware“ auf den Prüfstand.<br />
Musik liegt<br />
in der Luft<br />
Musikvergnügen ohne Kabelfrust<br />
verspricht der Verstärker Basalte<br />
Asano: Er verbindet sich drahtlos<br />
mit jeder Audioquelle, auch iTunes.<br />
Wir haben ihn im Test.<br />
Das vernetzte Auto<br />
Connect, Command, ConnectedDrive<br />
oder Sync: Viele Autobauer bieten<br />
Dienste an, mit denen sich Fahrzeuge<br />
mit dem Internet und dem Smartphone<br />
verbinden – sowie miteinander.<br />
Die Geste zählt?<br />
Die Ära der althergebrachten Fernbedienung geht<br />
allmählich zu Ende. Doch was kommt danach? Ein<br />
heißer Kandidat ist die Gestensteuerung: Damit wird<br />
der eigene Körper zum Controller und die Geräte<br />
funktionieren buchstäblich „von Zauberhand“. Doch<br />
auch die Sprachsteuerung ist schon längst keine<br />
Science Fiction mehr, von den Möglichkeiten von<br />
Google Glass und Augmented Reality ganz zu<br />
schweigen. Wir sagen Ihnen, wo die Entwicklung in<br />
diesem Bereich hinsteuert.<br />
Die nächste Ausgabe von <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> erscheint am 8.11.2013.<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass möglich<br />
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connected-home.de 05.2013
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RUBR<br />
Mein<br />
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Mit digitalstroM vernetzt.<br />
BesuCHen sie uns<br />
auf der ifa in Berlin:<br />
TecWatch-Halle 11.1, Stand 12<br />
6. - 11. September 2013<br />
Mit digitalSTROM ist die Zukunft bei mir eingezogen. Denn digitalSTROM vernetzt alle elektrischen Geräte, Leuchten und<br />
Taster im Haus über die bestehenden Stromleitungen zu einem intelligenten Miteinander. Was ich davon habe? <strong>Mehr</strong> <strong>Komfort</strong>,<br />
zum Beispiel durch die Programmierung von individuellen Lichtstimmungen, geringere Energiekosten, höhere Sicherheit und<br />
vieles mehr. Steuern kann ich das Ganze übrigens einfach über die Lichtschalter oder bequem via PC, Tablet oder Smartphone.<br />
Und das Beste: Die Montage war ein Klacks – es mussten weder Wände aufgestemmt noch neue Leitungen verlegt werden.<br />
Überzeugen Sie sich selbst!<br />
<strong>Mehr</strong> infos gibt’s unter www.digitalstrom.com<br />
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connected-home.net 02.2011