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www.connected-home.de Deutschland: € 6,- Österreich: € 6,70 / Schweiz: sfr 12,- / BeNeLux: € 7,00<br />

HEIMVERNETZUNG FÜR ALLE<br />

SEPTEMBER/OKTOBER 5/2013<br />

Eine App, die<br />

alles steuert<br />

Die Smart-Home-<br />

Revolution<br />

der Telekom?<br />

Fenster<br />

Heizung<br />

Licht<br />

Musik<br />

<strong>Kosten</strong><br />

Energie sparen mit cleverer Haustechnik<br />

Spar-Tricks für Licht,<br />

Heizung und Wasser<br />

TEST<br />

Sound mit Style<br />

8 Funk-Speaker um 400 €<br />

Smart Metering<br />

Das leisten moderne<br />

Stromzähler heute<br />

SMART-<strong>HOME</strong>-<br />

TRENDS 2014<br />

TV in jedem Raum<br />

Plug&Play-<br />

Haussteuerung<br />

Die Küche<br />

geht online<br />

Starter-Kits im Test<br />

So einfach ist der Einstieg<br />

KLICK & WEG<br />

Diese intelligenten<br />

Roboter putzen alles


Für alle Anforderungen im Innen- und Außenbereich<br />

Gira Türkommunikations-System<br />

RUBR IK XXXXXXXXXXXX<br />

www.gira.de/tuerkommunikation<br />

<strong>Komfort</strong>able Türkommunikation mit Gira<br />

Sehen, wer klingelt, Gespräche in bester Qualität führen und<br />

komfortabel die Tür öffnen: Das Gira Türkommunikations-<br />

System macht die Verständigung zwischen Wohnbereich und<br />

Haustür einfach und intuitiv. Das Sortiment umfasst Türsprechanlagen<br />

mit und ohne Videofunktion, innovative IP-Lösungen,<br />

Systeme für den schlüssellosen Zugang und vieles mehr. Die<br />

hochwertigen Tür- und Wohnungsstationen sind in verschiedenen<br />

Varianten passend zu den Gira Schalterprogrammen<br />

erhältlich und fügen sich so perfekt in das Erscheinungsbild<br />

der gesamten Elektroinstallation ein. Ob Aufputz, Unterputz,<br />

Ein- oder <strong>Mehr</strong>familienhaus – das Gira Türkommunikations-<br />

System ist für alle Anwendungen optimal geeignet.<br />

Abb. links: Gira Wohnungsstation Video AP, Zweifachkombination<br />

Tastschalter/SCHUKO-Steckdose, Gira E2, Reinweiß<br />

glänzend, Abb. rechts: Gira Türstation mit Farbkamera,<br />

Gira TX_44, Farbe Alu<br />

Einfache Integration in IP-Netzwerke<br />

Noch komfortabler und flexibler wird die Türkommunikation<br />

mit dem Gira TKS-IP-Gateway. Die intelligente Schnittstelle<br />

integriert Gira Tür- und Wohnungsstationen mit 2-Draht-Bus<br />

ganz einfach in IP-basierte Netzwerke. So lässt sich die Türkommunikation<br />

nahtlos in die Gebäudesteuerung mit dem<br />

Gira HomeServer einbinden und über die Gira Control Clients<br />

oder den Computer bedienen. Darüber hinaus können die<br />

Gira Control Clients, PCs oder Macs mit der Gira TKS-<br />

Communicator-Software auch als eigenständige Wohnungsstationen<br />

genutzt werden.<br />

Abb. links: Gira Control9Client, Glas Schwarz/Aluminium,<br />

Abb. rechts: Gira Türkommunikation auf einem Laptop<br />

2<br />

Designauszeichnungen:<br />

Plus X Award 2009, iF award 2009, red dot award 2009 [Gira Wohnungsstation<br />

Video AP], Plus X Award 2011, iF award 2011 [Gira Control 9]<br />

[Interface Konzeption/Design: schmitz Visuelle Kommunikation]<br />

connected-home.net 02.2011<br />

Jetzt aktuellen Gira Kinospot ansehen


<strong>Komfort</strong><br />

für alle<br />

W<br />

er sich schon ein wenig länger mit der Frage beschäftigt<br />

hat, wie man seine Technik im Haushalt am besten miteinander<br />

vernetzt, wird immer wieder festgestellt haben,<br />

dass es die eine Lösung für alles bislang nicht gab. 2013 könnte<br />

nun das Jahr sein, in dem sich dies endlich ändert.<br />

Mit QIVICON, dem im Hause Telekom initiierten Smart-Home-Projekt,<br />

erscheint eine erste Lösung am Horizont, die zumindest eine<br />

Vielzahl von Geräteherstellern unter einem Dach vereint und eines<br />

der bislang größten Hindernisse anpackt: verschiedene, inkompatible<br />

Funkprotokolle zusammenzubringen (ab Seite 88).<br />

Ob diese Idee ein Erfolg wird, ist zwar noch keineswegs sicher.<br />

Aber wenn es den QIVICON-Machern gelingt, nach langer Zurückhaltung<br />

endlich auch den Mutterkonzern, die Deutsche Telekom,<br />

von ihrem Konzept zu überzeugen und dieser das Thema Heimvernetzung<br />

als Speerspitze vorantreibt, ist vieles möglich.<br />

Dann könnte es sein, dass nicht nur Sie, sondern auch Ihre Nachbarn<br />

Lust auf Hausautomation und intelligente Steuerungssysteme<br />

bekommen. Und klar ist: Bei steigender Nachfrage werden auch<br />

die Lösungsangebote besser, einfacher und erschwinglicher.<br />

Parallel zu QIVICON entsteht seit ein paar Jahren eine agile Startup-Gründerszene,<br />

die ebenfalls ähnliche Standard übergreifende<br />

Lösungen oder auch simple und leicht verständliche Starter-Pakete<br />

kreiert. Und in den Haushalten und Familien wird, was einst<br />

mit Smartphone- und Tablet-Apps eher spielerisch begann, ein<br />

ernsthafter Bestandteil der Alltagskultur – mit nachgelagert positiven<br />

Folgen auch für die Büro- und Arbeitswelt.<br />

Wichtig ist nur eines: Alle technischen Möglichkeiten und intelligenten<br />

Funktionalitäten dürfen bei den Nutzern nicht neuen Bewältigungsstress<br />

auslösen, wie es vielen mit E-Mail und Mobiltelefon<br />

ergangen ist. Das Motto für Connected Home und Smart Life<br />

lautet vielmehr schlicht und einfach: <strong>Komfort</strong> für alle.<br />

ANDREAS STUMPTNER<br />

Chefredakteur<br />

astumptner@wekanet.de<br />

05.2013 connected-home.de 3


Inhalt<br />

NEWS & TRENDS 10<br />

IM FOKUS<br />

Energie sparen: Zehn Tipps für ein<br />

effizienteres Smart Home 22<br />

ENTERTAINMENT<br />

Smartes Einrichtungshaus: Möbel und<br />

clevere Elektronik unter einem Dach 32<br />

Funk-Lautsprecher: Drahtloses<br />

Musik-Vergnügen im Test 38<br />

Sat over IP: Wie gut ist das kabellose<br />

Satellitenfernsehen? 46<br />

Humax iCord Evolution: TV-Receiver<br />

wird zur Multimedia-Zentrale 54<br />

KNOW-HOW<br />

Smart Meters: Was können intelligente<br />

Stromzähler, was nicht? 58<br />

Energieverbrauch der Stromsparer:<br />

Zwischenstecker unter der Lupe 62<br />

POF-Kabel: Vernetzungs-Alternative 66<br />

Netzwerkspeicher: Aktuelle Modelle 70<br />

Stromkonzerne als Sparberater:<br />

Verkaufsmasche oder Imagewechsel? 78<br />

SPECIAL<br />

22 Intelligent<br />

Strom sparen<br />

Effizienz leicht gemacht: Bei<br />

uns erfahren Sie, wie Ihr Smart<br />

Home auch beim Verbrauch<br />

clever ist.<br />

38 Funky Music<br />

Wir testen acht drahtlose Funk-<br />

Musiksysteme für Smartphones<br />

und Tablets<br />

SMART LIFE<br />

QIVICON: Haushaltssteuerung für alle? 88<br />

RWE SmartHome: Perfekt nachrüsten 94<br />

Das intelligente Pflegeheim: Alles<br />

über den SmartHome-Award-Sieger 98<br />

Haushaltsroboter: Automaten mit<br />

Staubwedel und Saugrüssel 102<br />

Vernetzungstrends 2014: Das sind<br />

die Technik-Highlights der IFA 108<br />

SERVICE<br />

Editorial 3<br />

digitalSTROM-Gewinnspiel 20<br />

Impressum 65<br />

Leserbriefe 77<br />

Kommentar von Günther Ohland 83<br />

Kurztests 84<br />

<strong>Vorschau</strong> 114<br />

88 QIVICON<br />

Die Telekom präsentiert eine Zentrale, die<br />

verschiedene Smart-Home-Lösungen verknüpft.<br />

4<br />

connected-home.de 05.2013


Unser Titelbild zeigt<br />

ein smartes Wohnszenario:<br />

im Zentrum<br />

ein Philips-TV, dessen<br />

Umgebungslicht „Ambilight“<br />

mit den intelligenten<br />

Philips-Hue-Lampen<br />

(Test: Seite 84) verbunden<br />

ist.<br />

Quelle: Philips/TP Vision<br />

70 Alle Daten an einem Ort<br />

Vier Netzwerkspeicher im<br />

ausführlichen Check<br />

102<br />

Putzroboter<br />

Saugen, wischen, putzen... Das<br />

macht ab jetzt der Haushalts-Bot.<br />

Wir stellen aktuelle Geräte vor.<br />

05.2013 connected-home.de<br />

5


BILDER DES MONATS<br />

Das Zukunftshaus<br />

ist Gegenwart<br />

Das RWE-Zukunftshaus in Bottrop ist fertig. Eine<br />

Bestandsimmobilie aus den 60er-Jahren wurde zu<br />

einem Plus-Energie-Haus saniert und erzeugt nun mehr<br />

Energie, als die Nutzer im Gebäude verbrauchen. Auch<br />

die E-Zapfsäule (rechts) darf bei dem Projekt nicht fehlen.<br />

6<br />

connected-home.de 05.2013


05.2013 connected-home.de<br />

7


BILDER DES MONATS<br />

8<br />

connected-home.de 05.2013


Kaffee-Träume<br />

werden wahr<br />

Die Dänen können einfach Design: Der TopBrewer von<br />

Scanomat ist Connected Home par excellence. Jegliche<br />

Kaffee-Variante gibt es direkt aus dem Zapfhahn,<br />

geordert per iPhone- oder iPad-App (siehe oben). Doch<br />

Eleganz hat ihren Preis: in diesem Fall etwa 11.000 Euro.<br />

05.2013 connected-home.de<br />

9


NEWS UN D TREN D S<br />

SMART TV À<br />

LA GOOGLE<br />

Von Schirm zu Schirm:<br />

Mit Chromecast lassen<br />

sich Videos mit dem<br />

kleinen Mobilgerät starten<br />

und auf dem großen<br />

Schirm betrachten –<br />

eine feine Sache.<br />

Von Jan Fleischmann<br />

Googles TV-Stick<br />

Google TV, eine Firmware für TV-Geräte und -Receiver, war bislang wenig erfolgreich. Nun<br />

sorgt ein HDMI-Stick für Furore. Sein Name: Google Chromecast. Der Stick ist bereits in den<br />

USA erhältlich. Dort liefert er YouTube-Videos und Filme der US-Online-Videothek Netflix.<br />

G<br />

oogles neuer Zauberstab ist nur 72 Millimeter<br />

lang und kostet in den USA gerade mal 35<br />

Dollar. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Internet-Stick<br />

offensichtlich zum Renner. Google musste<br />

sogar eine Werbeaktion wegen zu hoher Nachfrage abblasen.<br />

Der Suchmaschinenriese hatte den Stick Netflix<br />

mit drei Gratis-Monaten angeboten.<br />

Das technische Prinzip des Sticks ist nicht grundlegend<br />

neu. Andere Hersteller boten bereits Sticks mit HDMI-<br />

Anschluss an, die Internet-Inhalte auf den TV-Schirm<br />

liefern. Doch der Kampfpreis von 35 US-Dollar macht<br />

Chromecast zum Mitnahmeartikel. Der HDMI-Stick<br />

wird in eine entsprechende Buchse des TV-Geräts gesteckt<br />

und verbindet sich per WLAN mit dem Internet.<br />

Auf dem Smartphone, Tablet oder PC lassen sich beispielsweise<br />

YouTube-Videos auswählen und sodann<br />

via Stick auf dem Bildschirm wiedergeben.<br />

Chromecast unterscheidet sich von der Apple-Technik<br />

AirPlay, mit der sich Fotos oder Videos, die auf einem<br />

iPhone oder iPad gespeichert sind, über eine Set-Top-<br />

Box wie Apple TV direkt auf einem Fernseher abspielen<br />

lassen. Bei Chromecast sendet ein Smartphone oder<br />

10<br />

connected-home.de 05.2013


Computer nur Abspielbefehle wie Internet-Links. Der<br />

Smart-TV-Stick saugt die Inhalte dann selbst via WLAN<br />

aus dem Netz. Er setzt komplett auf Cloud-Speicher im<br />

Netz – vorzugsweise den eigenen. Fotos muss der Nutzer<br />

auf das soziale Netzwerk Google+ hochladen, um<br />

sie via Chromecast auf dem Fernseher betrachten zu<br />

können. Musik lässt sich über den Cloud-Service<br />

Google play Music abspielen, Filme gelangen per<br />

Google play Movies auf den Schirm.<br />

Einen festen Starttermin in Deutschland gibt es bislang<br />

nicht. Ob Chromecast hierzulande ein Erfolg wird,<br />

Wir beobachten<br />

die Entwicklungen<br />

im Markt genau<br />

hängt vor allem von den Angeboten ab, die der Stick<br />

auf den Schirm liefert. Anbieter können ihre Dienste per<br />

Entwicklungs-Kit selbst einpflegen.<br />

Doch wie stehen hiesige Online-Video-Services zu<br />

Chromecast? Matthias Bohlig, Sprecher der Online-<br />

Videothek maxdome bei ProSiebenSat.1, sagt: „Wir beobachten<br />

die Entwicklungen im Markt sehr genau.“ Für<br />

eine Einschätzung sei es ohne einen Starttermin zu<br />

früh. Laut ARD-Sprecherin Ina Steinhausen sind die<br />

Rundfunkanstalten der ARD bei proprietären Systemen<br />

äußerst zurückhaltend. „Unsere frei im Internet verfügbaren<br />

Video-Streams stehen allen Endgeräten zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus unterstützen wir HbbTV, einen<br />

herstellerunabhängigen Standard.“<br />

Tjorven Vahldieck, Sprecherin der Flatrate-Online-Videothek<br />

WATCHEVER, sieht der Einführung des Sticks<br />

dagegen positiv entgegen. „Wir interessieren uns für<br />

alle Optionen, die unseren Kunden ein gutes und unkompliziertes<br />

WATCHEVER-Erlebnis ermöglichen.“<br />

Ob und mit welchen Partnern Chromecast in Deutschland<br />

startet, ist noch ungewiss. Doch wenn der Stick<br />

kommt, ist sicherlich etwas Spannendes dabei.<br />

Der Weg zum<br />

Smart Home<br />

Wie mache ich mein Zuhause<br />

smart? Diese Frage beantworten<br />

wir in CONNEC-<br />

TED <strong>HOME</strong>. Wer alle Schritte<br />

gesammelt nachlesen will,<br />

dem empfehlen wir das Buch<br />

SmartHome für alle von<br />

<strong>CONNECTED</strong>-<strong>HOME</strong>-Autor<br />

Günther Ohland.<br />

Dieses Arbeitsbuch (Preis: 24,50 Euro, BOD-Verlag,<br />

216 Seiten) hat nicht den Anspruch, einen neutralen<br />

Überblick zu zeigen. Günther Ohland sagt:<br />

„Ich habe mich nach reiflichen Tests und auch mit<br />

der Marktübersicht, die ich durch meine Tätigkeit<br />

als Fachjournalist habe, für die EnOcean-Technologie<br />

und für die Software myHomeControl entschieden.<br />

Dieses Buch zeigt konkret auf, wie man<br />

sein Heim selbst smart machen kann.“<br />

Weniger anwendungsorientiert geht es im Buch<br />

Wir bauen ein Zukunftshaus (Preis: 20 Euro, DVA-<br />

Verlag, 240 Seiten) zu. Oona Horx-Strathern erzählt<br />

darin ihre amüsante Baugeschichte und beschreibt<br />

ihren Versuch, Architektur<br />

mit Energietrends, innovativen<br />

Technologien und moderner<br />

Raumgestaltung zu<br />

vereinen. Interessante Informationen<br />

zum Bau und zum<br />

Haus gibt es auf der Website<br />

www.zukunftshaus.at.<br />

Schritt für Schritt zum<br />

vernetzten Zuhause:<br />

Wie man sein Heim<br />

selbst smart macht,<br />

beschreibt Günther<br />

Ohland in seinem<br />

Buch.<br />

Äußerst witzig und<br />

spannend: Oona Horx-<br />

Strathern beschreibt<br />

in ihrem Werk, welche<br />

Probleme es mit sich<br />

bringt, ein Zukunftshaus<br />

zu bauen.<br />

CHROMECAST<br />

STARTHILFE<br />

Der Chromecast-Stick muss am PC<br />

eingerichtet werden. Dazu installiert<br />

der Nutzer das Plugin Cast für den<br />

Google-Browser Chrome – ohne<br />

geht es nicht.<br />

05.2013 connected-home.de 11


NEWS UN D TREN D S<br />

Fernsehduell<br />

www.zattoo.com // www.magine.com<br />

Mittels App lässt sich<br />

Zattoo TV (wie auch<br />

Magine) auf Tablets<br />

und Smartphones<br />

nutzen.<br />

Kabelfernsehen über das Netz streamen: Nach diesem<br />

Prinzip funktioniert der Internet-TV-Dienst Zattoo mit<br />

Erfolg. Einer seiner größten Konkurrenten, der schwedische<br />

Anbieter Magine, startet jetzt auch bei uns.<br />

Die ausgegebene SD-Qualität bei Bild und Ton bei beiden<br />

Anbietern genügt für PC-Bildschirm und Tablet,<br />

reicht aber an digitales Kabel-TV nicht heran. Zattoo<br />

bietet neben der kostenlosen Variante die Abo-Option<br />

HiQ an, teils in HD-, teils in besserer SD-Qualität.<br />

Die Bedienung erfolgt bei beiden Diensten intuitiv über<br />

ein EPG. Nett: Bei Magine kann man mittels QR-Code<br />

etwa das Smartphone zur Fernbedienung machen.<br />

Zattoo wirbt mit über 50 kostenlosen Programmen.<br />

Diese bestehen jedoch fast nur aus ARD, ZDF und den<br />

öffentlich-rechtlichen Regionalsendern sowie ein paar<br />

internationalen Programmen wie CNN. Im Abo-Paket<br />

HiQ sind zudem die Sender der RTL-Gruppe (RTL, RTL<br />

2, SuperRTL, VOX und n-tv) empfangbar. Die Privatsender<br />

von ProSiebenSat.1 (ProSieben, Sat.1, N24 und<br />

Die Navigation bei beiden Internet-TV-Anbietern folgt dem Prinzip EPG, das<br />

man schon von Digital-TV auf herkömmlichen Fernsehern kennt.<br />

kabel eins) sucht man aber wegen schwieriger Rechte-<br />

Verhandlungen in Deutschland vergeblich.<br />

Bei Magine gibt es zum Start zwar nur 14 Sender, dafür<br />

sind die RTL-Sender von Anfang an dabei. Ob diese<br />

nach der derzeitigen Beta-Testphase ebenfalls kostenpflichtig<br />

werden, bleibt abzuwarten. Ob Magine Zattoo<br />

gefährlich werden kann, wird wohl vor allem die Streaming-Stabilität<br />

nach der Testphase entscheiden.<br />

Tischlein, dock dich!<br />

www.spectral.eu // ab 500 Euro<br />

Das Verstecken lästiger Kabel und hässlicher<br />

Anschlüsse ist das Prinzip des Möbelherstellers<br />

Spectral. Ihr Cockpit ist ein Beistelltisch,<br />

in dem sich eine Docking-Station für<br />

Smartphone, Tablet oder iPod verbergen<br />

lässt. Das eingedockte Gerät scheint wie<br />

von Zauberhand auf der Glasfläche des<br />

Tischchens zu schweben, die komplette<br />

Elektronik verbirgt sich im Inneren.<br />

Drei Möbel dieser Art bietet Spectral an. Der<br />

Glastisch CP01 (500 Euro) verfügt nur über eine Docking-<br />

Station für Smartphone und iPod, während man an das Modell CP02 (700 Euro)<br />

mit Schublade und CP03 (1.000 Euro, im Bild) mit Drehtür auch ein Tablet andocken<br />

kann. Außerdem kann man in diesen beiden Varianten den Einsatz für<br />

das Gerät in vier Richtungen drehen, da die Glasplatte magnetisch befestigt ist.<br />

Im CP03 lässt sich darüber hinaus auch noch ein Subwoofer einbauen.<br />

Alle drei Tische sind in über 2.000 Farben erhältlich. Einzige Mankos: Bisher<br />

bietet Spectral nur Varianten der Tische für Geräte von Samsung und Apple an.<br />

Zudem ist die eigentliche Docking-Station nicht im Lieferumfang enthalten.<br />

Das Googlephone<br />

www.motorola.com<br />

Gespannt wurde auf das erste eigene Smartphone<br />

von Software-Gigant Google und Motorola<br />

gewartet. Den hohen Erwartungen stellt<br />

das nun erscheinende Moto X noch höhere<br />

Versprechen gegenüber: Nicht <strong>weniger</strong> als eine<br />

Revolution des Prinzips Smartphone will<br />

das Gerät sein: Eine ausgefeilte Sprachsteuerung<br />

soll den Touschscreen fast überflüssig<br />

machen. Es erkennt, wo man sich befindet,<br />

und reagiert entsprechend. Und 2.000<br />

Hüllen sorgen für<br />

Design-Vielfalt. Das<br />

Moto X soll noch im<br />

Herbst im US-Handel<br />

erhältlich sein.<br />

Die Daten des Moto X sind<br />

Smartphone-Standard: ein<br />

1.280×720-Bildschirm, ein<br />

1,7-GHz-Prozessor und eine<br />

10-Megapixel-Kamera.<br />

12<br />

connected-home.de 05.2013


EINFACH<br />

NEUE WELTEN<br />

ENTDECKEN.<br />

Steuern Sie intuitiv eine ganze<br />

Welt der Unterhaltung. Einfach<br />

zeigen, malen und teilen. Mit<br />

dem neuen LG SMART TV und<br />

der fortschrittlichen Magic<br />

Remote Fernbedienung wird<br />

jede Bewegung zu einem<br />

neuen Erlebnis. Einfach smart.<br />

www.lg.de/smartTV<br />

When it’s all possible, life’s good.


NEWS UN D TREN D S<br />

Das vernetzte Elektroauto<br />

www.bmw.de // ab 34.950 Euro<br />

Das Elektroauto BMW<br />

i3 hat nicht nur moderne<br />

Technik unter<br />

der Motorhaube, sondern<br />

bietet auch intelligente<br />

Vernetzung.<br />

Die BMW Remote App macht<br />

das Smartphone zur<br />

Fernbedienung für<br />

das Elektroauto.<br />

Mit dem i3 will BMW den schwierigen Markt der Elektroautos<br />

erobern. Dabei setzt der bayerische Autohersteller<br />

nicht nur auf eine Karosse aus hochmodernen<br />

Karbonfasern, sondern auch auf intelligente Vernetzung<br />

über ConnectedDrive. Unter diesem Begriff sind bei<br />

BMW schon länger Technologien erhältlich, welche die<br />

Fahrzeuge unter anderem mit Internet oder Smartphone<br />

verknüpfen. Der ab November erhältliche BMW i3 bekommt<br />

aber einige Dienste spendiert, die speziell für<br />

Elektromobilität konzipiert wurden. Dafür erhält das Automobil<br />

sogar eine eigene SIM-Karte.<br />

Mit der BMW Remote App wird das Smartphone zur<br />

Fernbedienung für das Fahrzeug, und so lassen sich etwa<br />

Ladezyklus, Klimaanlage oder Heizung von Weitem<br />

steuern. Muss man den i3 vor Erreichen des Ziels verlassen,<br />

dann kann man die Routenplanung aus dem Auto<br />

direkt auf dem Smartphone fortsetzen. Auch schon vorher<br />

kann man sich entscheiden, das Auto lieber stehen<br />

zu lassen. Dann wird man zum nächsten Parkhaus und<br />

von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln weitergeleitet.<br />

Die Heizung, die dazulernt<br />

www.alphaeos.com // ab 420 Euro<br />

Mit einer App auf dem<br />

Smartphone kann der<br />

Nutzer alle Daten einsehen<br />

und die Heizung<br />

von unterwegs<br />

steuern.<br />

Dauerfeuern, damit es wohlig warm ist? Oder doch lieber in der<br />

Nacht ausschalten, um zu sparen? Aber dann ist es morgens<br />

so kalt. Das eigene Heim warm zu halten kann schnell zur Wissenschaft<br />

werden. Wie schön wäre es, wenn die Heizung selbst<br />

schon wüsste, wann sie sich ein- und ausschalten soll.<br />

Genau das will die Heizungssteuerung alpha.one leisten. Sie<br />

berechnet Faktoren wie das aktuelle Wetter, die Bausubstanz<br />

und sogar die Termine der Bewohner in die Steuerung mit ein,<br />

passt diese dynamisch an und ist dabei auch noch lernfähig.<br />

Mit einer App kann das System auch von unterwegs auf dem<br />

Smartphone gesteuert werden. So verspricht der Hersteller alpha.EOS<br />

bis zu 40 Prozent <strong>weniger</strong> Heizkosten.<br />

Das Starter-Kit (420 Euro) besteht aus Steuerungseinheit,<br />

Raumklimasensor (Einzelpreis: 150 Euro) und Funkstellantrieb<br />

(Einzelpreis: 70 Euro). Der Sensor misst in je einem Raum Temperatur,<br />

Luftfeuchtigkeit und Helligkeit und der batteriebetriebene<br />

Funkstellantrieb ersetzt den Thermostat. Da die beiden<br />

Elemente für jedes Zimmer dazu gekauft werden müssen, würde<br />

eine Einrichtung für drei Räume 860 Euro kosten.<br />

Die weiße Basisstation des Heizungssystems erinnert<br />

stark an einen Router.<br />

14<br />

connected-home.de 05.2013


Alles für das Heimnetz<br />

FRITZ!App<br />

APPsolut komfortabel<br />

Bringen Sie jetzt das Heimnetz ganz<br />

einfach auf Ihr Smartphone und Tablet!<br />

Denn mit FRITZ!App lassen sich<br />

ausgewählte Funktionen der<br />

FRITZ!Box zu Hause oder sogar<br />

unterwegs auf den Mobilgeräten<br />

nutzen.<br />

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Höchstleistung und <strong>Komfort</strong> für Heimnetz und Internet!<br />

Mit Topausstattung und innovativer Technik bringt FRITZ!Box 7390<br />

eine beeindruckende Funktionsvielfalt an jeden DSL-Anschluss<br />

und erfüllt zuverlässig alle Kommunikationswünsche.<br />

Vielfach ausgezeichnet und vonder Fachpresse empfohlen.<br />

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ImTest:<br />

12 WLAN-Router<br />

Ausgabe<br />

03/2012<br />

03/2011<br />

„Der derzeit beste<br />

WLAN-Router“<br />

Und 68 weitere herausragende Auszeichnungen!<br />

13/013<br />

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NEWS UN D TREN D S<br />

Der Doorbot wirkt mit<br />

seinem Kameraauge<br />

zwar etwas bedrohlich,<br />

ist aber ein nützliches<br />

Gerät, wenn<br />

Besuch kommt, während<br />

man selbst nicht<br />

daheim ist.<br />

Mit Lockitron kann<br />

man das Heim per<br />

Smartphone entriegeln.<br />

In Kombination<br />

mit dem Doorbot erhalten<br />

Gäste Zutritt,<br />

auch wenn man selbst<br />

noch unterwegs ist.<br />

Wenn das Smartphone<br />

zweimal klingelt...<br />

Das Smart Home beginnt an der Pforte: Daher gibt es einige intelligente<br />

Lösungen, um die heimische Haustür schlauer zu machen.<br />

Eine davon ist der Doorbot<br />

(200 US-Dollar). Die clevere<br />

Klingel ruft das Smartphone<br />

an, wenn niemand zu Hause<br />

ist. Man kann dem Gast sogar<br />

per Videochat antworten,<br />

dieser hört aber nur eine<br />

Stimme, während man<br />

sich selbst ein Bild vom Besucher<br />

machen kann.<br />

Auch beim Tür-Kommunikationssystem<br />

von Gira (ab<br />

430 Euro) ist ein Videochat<br />

möglich: über den Dienst<br />

TKS-IP-Gateway plugged<br />

into Skype. Darüber hinaus<br />

kann man damit per Smartphone<br />

die Tür öffnen. Auch der Doorbot besitzt eine solche Funktion,<br />

allerdings nur in Verbindung mit dem smarten Türschloss Lockitron<br />

(180 US-Dollar). Es meldet auch, ob die Tür offen oder verschlossen<br />

ist und kann für mehrere Smartphones freigeschaltet werden.<br />

Beim Smart Lock von August (200 US-Dollar) wird das Handy ebenfalls<br />

zum Schlüssel. Die intelligente Verriegelung öffnet automatisch<br />

die Tür, wenn sich jemand mit einem freigeschalteten<br />

Smartphone nähert. Zeitliche begrenzte Freigaben prädestinieren<br />

das Gerät vor allem für Handwerkerbesuche.<br />

Clever ist auch das Konzept von Postifier: Ein Chip im Briefkasten<br />

informiert per App, sobald Post im Kasten landet. Der<br />

verbaute Sensor erkennt Änderungen des Infrarotlichts, wenn<br />

etwas in den Kasten eingeworfen<br />

wird. Das Gadget ist allerdings<br />

noch auf der Suche nach<br />

einer Finanzierung. Sollte es in<br />

Serie produziert werden, wird es<br />

laut Hersteller für 25 US-Dollar<br />

erhältlich sein.<br />

Eher für Senioren und öffentliche<br />

Gebäude gedacht ist die<br />

Sensor-Fußmatte SensFloor von<br />

Future-Shape. Sie öffnet die Tür,<br />

sobald sie jemand betritt.<br />

Wedelmaus<br />

www.hama.de // 50 Euro<br />

Das klingt nach Frankenstein: Die<br />

Air Mouse von Hama präsentiert<br />

sich als ergonomische Kreuzung<br />

aus Computermaus und Fernbedienung<br />

für smarte Geräte im<br />

Wohnzimmer. Tatsächlich erinnert<br />

sie mit ihren acht Tasten, dem Steuerkreuz<br />

und der Bewegungserfassung<br />

eher an einen Controller für<br />

PlayStation 3 oder Wii.<br />

Dabei arbeitet das<br />

Gerät nicht mit<br />

„echtem“ Motion<br />

Tracking,<br />

sondern über<br />

einen Neigungssensor,<br />

der sechs Achsen<br />

erfasst. Das<br />

ist nicht so präzise<br />

wie eine tatsächliche<br />

Erfassung<br />

der Bewegung<br />

über eine<br />

Kamera, die etwa<br />

bei Nintendos Kinect<br />

oder Sonys<br />

PlayStation Move<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Die Tasten können individuell<br />

für jeden Empfänger belegt<br />

werden. Nur acht Funktionen sind<br />

jedoch bei den meisten Geräten für<br />

die Bedienung viel zu wenig.<br />

Hier kommt die Gestensteuerung<br />

zum Einsatz. Das unvermeidliche<br />

Zittern der Hand in der Luft wird<br />

laut Hama durch eine interne Filteroption<br />

ausgeblendet. Auf dem Display<br />

des jeweiligen Geräts erscheint<br />

dann ein Cursor, mit dem die Funktionen<br />

ausgewählt werden. Spätestens<br />

dann wird die Air Mouse ihrem<br />

Namen wieder gerecht.<br />

16<br />

connected-home.de 05.2013


WLAN-Wächter<br />

www.gigaset-elements.de<br />

Der kriselnde Festnetz-Anbieter Gigaset<br />

steigt mit elements in den Smart-Home-<br />

Markt ein. Genauer: in das Thema Sicherheit<br />

Auch wenn das System elements von Gigaset keine echte<br />

im vernetzten Zuhause. Dabei fungieren Alarmanlage ersetzt, verspricht es doch mehr Sicherheit im<br />

gleich mehrere Geräte als Alarmsystem. Sensoren<br />

an den Türen regis trieren, ob diese ge-<br />

eigenen Heim.<br />

öffnet sind, und geben Alarm, wenn sie aufgebrochen<br />

werden. Ein Bewegungssensor für das Starter-Kit gibt es bereits einen Sen-<br />

Smartphone übertragen. Als erste Ergänzung<br />

misst darüber hinaus, ob jemand die Wohnung<br />

oder das Haus betritt und wie viele Per-<br />

Wie viel das System kosten soll, ist noch unsor<br />

für die Fenster.<br />

sonen sich bereits im Haushalt aufhalten. Die bekannt. Gigaset selbst spricht nur von einem<br />

„erschwinglichen“ Daten werden über eine Basisstation auf das<br />

Preis.<br />

Online-Handwerker<br />

www.klappt.de<br />

Bevor man intelligente Technik im eigenen Heim<br />

genießen kann, kommt man vorher um eines nicht<br />

herum: die Installation. Wenn man dafür Handwerker<br />

engagieren muss oder bei der Einrichtung hän-<br />

von Conrad: vom einfachen Rauchmelder für 50<br />

Auch Sicherheitstechnik installieren die Experten<br />

deringend nach Hilfe sucht, kann die Lust an der Euro bis zur kompletten Alarmanlage für 500 Euro.<br />

Technik schnell zu Frust werden.<br />

Der Elektronikanbieter Conrad hat jetzt mit klappt.de einen Online-Dienst eröffnet, der die<br />

Technik-Installationen durch Experten unkompliziert möglich machen soll. Der Meister-<br />

Service verspricht, für Technologien wie Entertainment, Licht oder Sicherheit alle Schritte<br />

von der Beratung über die Installation bis zu Reparaturen zu übernehmen.<br />

SHORT<br />

NEWS<br />

Internet unter Strom<br />

Netzwerk-Anbieter devolo verspricht schnelleres<br />

Internet aus dem Stromkabel: Die neue range+<br />

Technologie nutzt alle drei statt der herkömmlich<br />

zwei Kupferleitungen. Das Ergebnis soll laut devolo<br />

eine Geschwindigkeit von bis zu 600 MBit/s und<br />

eine größere Reichweite sein. Zunächst werden zwei<br />

neue Adaptermodelle mit der Technik angeboten.<br />

Eine Quelle für Lichtquellen<br />

Unter www.lichtseiten.de bietet der DEHA-Interessenverband<br />

ein Online-Tool an, mit dem man<br />

nach den richtigen Lampen fürs Heim suchen kann.<br />

Dabei kann man nicht nur nach der Art der Leuchte<br />

oder dem Material filtern, sondern auch danach, ob<br />

man etwa eher Halogen- oder LED-Lampen installieren<br />

möchte. Eine App zur Seite gibt es auch.<br />

Ein Buch zum Hören<br />

Auch Bayan Audio folgt nach Grundig, Loewe und<br />

Samsung (siehe <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> 4/13, Seite<br />

6/7) dem Vorbild von Boses SoundLink und bringt<br />

einen kompakten Bluetooth-Lautsprecher auf den<br />

Markt. Das Soundbook besitzt ein 2.1-Lautsprecher-<br />

System mit einer Leistung von 15 Watt, integrierter<br />

Freisprech-Einrichtung sowie einem UKW-Radio.<br />

Multimedia-Möbel<br />

Eine edle Symbiose aus exklusivem Möbeldesign<br />

und funktionalem Multimedia-Center:<br />

Das soll die Bytestage von Convar leisten.<br />

Das eigentliche Gerät ist in einem Stahlgehäuse<br />

untergebracht, dessen Seitenteile je<br />

nach Geschmack aus Materialien wie Edelhölzern,<br />

Leder oder sogar Stein gefertigt werden.<br />

Es besteht unter anderem aus Prozessor,<br />

Festplatte, Grafikkarte und Sat-Receiver.<br />

Zusätzlich kann die Bytestage um ein Bluray-Laufwerk,<br />

eine größere Festplatte (2 oder<br />

3 TByte) oder auf 4 GByte Arbeitsspeicher<br />

erweitert werden. Ein Tablet-PC mit XBMC-<br />

Software sorgt für die mobile Bedienbarkeit.<br />

www.convar.de // ab 3.000 Euro<br />

Die edle Bytestage<br />

verspricht viele<br />

Entertainment-<br />

Funktionen. Doch<br />

dafür ist der Preis<br />

ziemlich hoch.<br />

Besonnener Bewegungsmelder<br />

Wer bei der Beleuchtung sparen will, ohne jedes Mal<br />

zum Schalter laufen zu müssen, der greift zum Bewegungsmelder.<br />

Doch auch diese Geräte kennen<br />

längst nicht mehr nur „an“ und „aus“. Der Präsenzmelder<br />

PD2-M von B.E.G. Brück zum Beispiel misst<br />

das vorhandene Tageslicht und passt die Beleuchtungsstärke<br />

der Lampen daraufhin intelligent an.<br />

05.2013 connected-home.de 17


NEWS UN D TREN D S<br />

Corinex verspricht bei<br />

seinen Adaptern eine<br />

einfache Einrichtung:<br />

Nach dem Anschluss<br />

an das Koax-Kabel<br />

und einem Knopfdruck<br />

soll es funktionieren.<br />

TV-Kabel statt WLAN<br />

www.hantzundpartner.com/corinex // ab 60 Euro<br />

Als Alternative zum umständlichen Verlegen von<br />

Netzwerkkabeln oder zum unzuverlässigen<br />

WLAN bietet Corinex Adapter fürs TV-Kabel an<br />

– laut eigener Aussage als erster Anbieter weltweit.<br />

Damit werden die Koaxialkabel, über die<br />

die TV-Signale übertragen werden, Teil eines<br />

LAN-Netzwerks. So können zum Beispiel Router<br />

mit PCs und anderen Ethernet-fähigen Geräten<br />

verbunden werden. Dabei werden Frequenzbereiche<br />

der Koaxialkabel genutzt, die bisher<br />

quasi brachlagen.<br />

Mit 200 MBit/s sei die Übertragungsgeschwindigkeit<br />

hoch genug, um mehrere Filme in HD-<br />

Qualität zu streamen und gleichzeitig noch einen<br />

schnellen Internet-Zugang zu gewährleisten, versichert<br />

Corinex. Auch Multiplayer Games sollen über das<br />

Cable-LAN möglich sein. Neben den Adaptern für TV-<br />

Kabel bietet Corinex auch verschiedene Lösungen für<br />

eine Netzwerk-Einrichtung über Stromkabel an sowie<br />

über bereits vorhandene Festnetz-Telefonleitungen.<br />

Appgezählt<br />

www.electrack-app.com // 4,50 Euro<br />

In zahlreichen Heimen sind nach wie vor die althergebrachten<br />

Ferrari-Stromzähler installiert. Mit den<br />

mechanischen Apparaturen ist eine persönliche<br />

Kontrolle des Stromverbrauchs schwierig. Die App<br />

ElecTrack bietet Abhilfe. Die Kamera im Smartphone<br />

filmt die Umlaufzeit<br />

der Zählscheibe und die<br />

App berechnet daraus<br />

den momentanen Stromverbrauch.<br />

So kann man<br />

auch verschwenderische<br />

Geräte im Haushalt schnell<br />

entlarven.<br />

Nachdem man zwei Umdrehungen<br />

des mechanischen Zählers abgefilmt<br />

hat, kann die App daraus den aktuellen<br />

Verbrauch extrapolieren.<br />

Smartes Festnetz<br />

www.sagemcom.com // 200 Euro<br />

www.panasonic.de // ab 150 Euro<br />

Die anhaltende Popularität der Smartphones und sinkende<br />

Mobilfunkpreise setzen die Hersteller von Festnetztelefonen<br />

unter Druck. Nach Archos und Gigaset<br />

begegnen jetzt zwei weitere Hersteller dieser Herausforderung,<br />

indem sie ihre Geräte mit Handy-Features<br />

ausstatten.<br />

Beim Alium des französischen An-<br />

bieters Sagemcom soll der DECT-<br />

Schnurlosstandard für eine hohe Ge-<br />

sprächs- und Verbindungsqualität sor-<br />

gen, während Android und Touchscreen<br />

das Gerät nicht nur optisch wie ein Handy<br />

wirken lassen. Facebook, Twitter und der<br />

Radiodienst TuneIn sind vorinstalliert,<br />

weitere Apps kann man herunterla-<br />

den. Sogar die Möglichkeit, das Gerät<br />

Das Alium von Sagemcom kombiniert den Look eines<br />

Smartphones mit dem eines Festnetztelefons in einem<br />

futuristischen Mix.<br />

Das KX-PRX-Telefon von Panasonic könnte<br />

auf den ersten Blick glatt als iPhone<br />

durchgehen.<br />

als Game Controller oder als eigene<br />

Konsole zu benutzen, verspricht<br />

Sagemcom.<br />

Auch Panasonic setzt bei den<br />

zwei neuen Geräten mit den<br />

sperrigen Namen KX-<br />

PRX120/110 und KX-PRX150<br />

auf eine Mischung aus DECT<br />

und Android-Oberfläche<br />

mit Touchscreen. Das etwas<br />

teurere KX-PRX150 besitzt<br />

darüber hinaus einen SIM-Karten-Steckplatz und 3G-<br />

Funktionalität und wird so außerhalb des Hauses sogar<br />

zu einem vollwertigen Smartphone. Beide Geräte enthalten<br />

ein 3,5-Zoll-Farb-Display mit einer Auflösung<br />

von 320 x 480 Pixeln und eine Zwei-Megapixel-Kamera<br />

für Video-Chats.<br />

Ob es den Herstellern auch gelingt, mit diesen „Home<br />

Smartphones“ iPhone und Co. echte Konkurrenz zu<br />

machen, bleibt abzuwarten.<br />

18<br />

connected-home.de 05.2013


Trends im Blick<br />

Im Vorfeld der großen Berliner Technikschau<br />

IFA 2013 fachsimpelten bei den PREVIEW-<br />

Events in Hamburg und München Experten<br />

über die Zukunft der vernetzten Welt. Moderiert<br />

wurden die Talkrunden von CONNEC-<br />

TED-<strong>HOME</strong>-Chefredakteur Andreas Stumptner.<br />

Einhelliger Tenor: Das Smart Home steht<br />

vor dem Durchbruch zum Massenmarkt. Vernetzung<br />

und Digitalisierung im Alltag führen<br />

zu dramatischen Veränderungen, technisch<br />

wie auch gesellschaftlich.<br />

Smart-Home-Expertenrunde im Grand Elysée Hotel Hamburg<br />

(von rechts): Christian Ress (Ford), Martin Vesper (digital-<br />

STROM), Ulf Soldan (B&W), Marcus Worbs (goetzpartners) und<br />

Andreas Stumptner (<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>)<br />

TERMINE<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> auf der IFA<br />

Vom 6.9. bis 11.9. findet in Berlin die IFA mit den<br />

neuesten Produkten und Trends aus den Bereichen<br />

Heim- und Unterhaltungselektronik statt. CONNEC-<br />

TED <strong>HOME</strong> ist auch dabei: Besuchen Sie uns doch<br />

an unserem Stand mit der Nummer 8 in der „IFA<br />

TecWatch“-Halle 11.1.<br />

Smartphone auf vier Rädern<br />

Vernetzung ist auch eines der Top-Themen auf der<br />

Internationalen Automobilausstellung (IAA) vom 12.<br />

bis 22. September. <strong>Mehr</strong>ere Hersteller präsentieren<br />

dort Fahrzeuge, die über den schnellen Mobilfunk-<br />

Standard LTE miteinander kommunizieren. Damit<br />

können sie sich gegenseitig etwa vor Staus oder<br />

Unfällen warnen. <strong>Mehr</strong> unter www.iaa.de/.<br />

Smart Home selbstgebaut<br />

Für alle Eigenheimbesitzer und Handwerker, die ihr<br />

Zuhause selbst zum Smart Home umbauen wollen,<br />

bietet unser Experte für intelligente Technologien,<br />

Günther Ohland, einen Workshop am 18.9. in Bielefeld<br />

an. Die Teilnahme kostet 60 Euro. <strong>Mehr</strong> Informationen<br />

auf www.gohland.de.<br />

In München diskutierten unter anderem Vertreter der Marken B&W, digitalSTROM, Sonos, Toshiba, Spotify und Google.<br />

Effizienz finden<br />

www.hausgeraete-plus.de<br />

Noch mehr Smart Home<br />

Eher an Profis wie Elektrobetriebe, Haushersteller<br />

und Fachplaner richtet sich der Praxis-Workshop<br />

„Smart Home & Smart Office“ des Instituts für Gebäude-Technologie<br />

(IGT) am 23.9. in Ottobrunn (bei<br />

München). An nur einem Tag erfährt man darin alles<br />

zur Planung und Umsetzung von Smart Homes. Die<br />

Anmeldegebühr beträgt knapp 500 Euro. <strong>Mehr</strong><br />

Informationen unter www.igt-institut.de.<br />

Unter dem Namen HAUSGERÄTE+ haben sich<br />

Gerätehersteller wie AEG und Siemens und<br />

Energieanbieter wie RWE und Vattenfall zusammengetan,<br />

um Verbrauchern beim Finden smarter,<br />

Energie sparender Geräte zu helfen.<br />

Neben zahlreichen Verbraucherinformationen Haushaltsgeräte mit Smart-Grid-Technik helfen,<br />

sowie Spartipps ist das Herzstück der Seite der Strom zu sparen. Der Geräteberater spürt sie auf.<br />

„Online-Geräteberater“. Hier findet jeder „in fünf<br />

Minuten“ das richtige Produkt, verspricht die Seite großmütig. Und tatsächlich ist die Bedienung<br />

sehr intuitiv. Mit der Auswahl von Kriterien wie Bauform, Hersteller oder Energieeffizienzklasse<br />

kann man die Suche eingrenzen. Bei allen Gerätetypen außer Kühlschränken<br />

wird man außerdem aufgefordert, die wöchentliche Nutzung einzugeben. Auch kann<br />

man die Energieeffizienz seiner alten Geräte mit der aktueller vergleichen. Allerdings fehlen<br />

Küchengeräte wie die Mikrowelle oder der Backofen bisher in der Suche.<br />

Smart Home, die Dritte<br />

Ebenfalls an Hersteller, Architekten, Handel und<br />

Handwerk richtet sich die Smart Home Deutschland<br />

Conference im westfälischen Ahaus am 26. und<br />

27.9. In zahlreichen Workshops und Vorträgen dreht<br />

sich alles um intelligente Heim-Technologien. 100<br />

Euro kostet das Ticket für beide Tage. <strong>Mehr</strong> auf<br />

www.smarthome-deutschland.de.<br />

05.2013 connected-home.de 19


NEWS & TREN DS GEWINNSPIEL<br />

Gewinnspiel<br />

Ihr Smart Home<br />

Der Anbieter digitalSTROM geht beim integrierten Hochvolt-Chips. So kann das gesamte<br />

Haus schnell und unkompliziert umge-<br />

Thema Smart Home einen bisher<br />

einzigartigen Weg: Der Aufbau des rüstet werden. Die Steuerung erfolgt einfach<br />

intelligenten Netzwerks erfolgt über die bereits wie gewohnt über die Schalter an der Wand, die<br />

bestehenden Stromleitungen. Das Kernstück jedoch nun viel mehr können: Je nach den eigenen<br />

Wünschen können sie individuell pro-<br />

des Systems ist dabei eine bunte Lüsterklemme,<br />

die man auf den ersten Blick für einen Bauklotz<br />

halten könnte. In dem Gehäuse befindet komplette System aber auch über eine App auf<br />

grammiert werden. Alternativ kann man das<br />

sich jedoch intelligente Technik in Form eines dem Smartphone steuern.<br />

Nach der Umrüstung durch digital-<br />

STROM lassen sich alle Geräte, die an<br />

einer Stromquelle angeschlossen sind,<br />

über die bereits vorhandenen Schalter<br />

steuern. Dabei kann man verschiedene<br />

Programme auswählen (zum Beispiel<br />

Dimmen durch Doppelklick).<br />

Auch die Steuerung mit dem Smartphone<br />

ist möglich.<br />

Kein Verlegen von neuen Leitungen verspricht digital-<br />

STROM. Die Lüsterklemmen, in denen sich die Steuerungstechnik<br />

versteckt, werden von Experten einfach hinter<br />

bestehende Lichtschalter montiert. Danach soll der Mini-<br />

Computer dank Plug&Play sofort einsatzbereit und programmierbar<br />

sein.<br />

20<br />

connected-home.de 05.2013


von digitalSTROM<br />

Jetzt können Sie mit <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> eine<br />

komplette Umrüstung Ihrer Wohnung oder Ihres<br />

Hauses im Wert von 10.000 Euro durch die<br />

Experten von digitalSTROM gewinnen. Dafür<br />

müssen Sie einfach bei unserem Online-Gewinnspiel<br />

mitmachen. Auf unserer Homepage<br />

finden Sie ein Bild einer durchsichtigen Säule<br />

voller Lüsterklemmen. Geben Sie eine Schätzung<br />

ab, um wie viele Klemmen es sich handelt.<br />

Wer die Anzahl korrekt errät oder mit der Schätzung<br />

von allen Teilnehmern der tatsächlichen<br />

Zahl der Klemmen am Nächsten ist, gewinnt.<br />

Machen Sie jetzt mit!<br />

www.connected-home.de/<br />

smarthome-gewinn. Teilnahmeschluss:<br />

30.10.2013. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Dieses Bild zeigt eine mögliche Vernetzung<br />

eines Hauses mit digital-<br />

STROM. Grün eingefärbte Geräte können<br />

dabei über Tasten bedient werden<br />

und die orangefarbenen über den<br />

Computer, das Smartphone oder das<br />

Tablet.<br />

Verschiedene Apps sollen<br />

die Automatisierung noch<br />

einfacher machen. So<br />

können damit unter anderem<br />

eine Zeitschaltuhr,<br />

raumübergreifende Aktionen<br />

mit nur einem Schalter<br />

oder automatische Abläufe<br />

eingestellt werden.<br />

05.2013 connected-home.de 21


IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />

Zehn Tricks<br />

für ein grünes<br />

Zuhause<br />

22<br />

connected-home.de 05.2013


Die Umwelt schützen, Geld<br />

sparen und den <strong>Komfort</strong> steigern:<br />

Das klappt im Smart Home besser<br />

denn je. Wie, das zeigen unsere<br />

zehn cleveren Spartipps, die ganz<br />

sicher auch Ihren Energieverbrauch<br />

drosseln.<br />

W<br />

Von Markus Wölfel<br />

ie stark wir von Energie abhängig sind,<br />

wird meist erst klar, wenn sie nicht mehr<br />

da ist. Ein plötzlicher Stromausfall beispielsweise<br />

legt den ganzen Haushalt lahm. Glücklicherweise<br />

ist die Stromversorgung in Deutschland aber<br />

sehr stabil. Nur die Preise steigen langsam, aber stetig.<br />

Mit etwas Geschick lässt sich aber hier und da Energie<br />

sparen und damit bares Geld.<br />

Dazu gibt es zwei Alternativen: Entweder sucht der geneigte<br />

Sparer einen neuen, günstigeren Strom-, Gasoder<br />

Öl-Anbieter. Oder er setzt die benötigte Energie<br />

effizienter ein. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> gibt Tipps für den<br />

nachhaltigen Umgang mit dem kostbaren Gut.<br />

Tipp 1: Wissen statt vermuten<br />

Ein Handy verbraucht wenig Strom, ein Haarfön dagegen<br />

viel. Aber auch ein Gerät, das mit wenig Energie<br />

auskommt, kann bei langer Laufzeit viel schlucken. Unüberschaubar<br />

wird es indes bei Geräten, die getaktet<br />

anlaufen wie Kühlschränke oder Gefriertruhen.<br />

Als SmartHome-Bewohner ist man im Vorteil, wenn es<br />

darum geht, sich hier einen Überblick zu verschaffen.<br />

Viele KNX-Schaltaktoren messen die über sie geschalteten<br />

Verbraucher im laufenden Betrieb<br />

mit. Aber es gibt auch vielfältige<br />

Nachrüstlösungen, die den<br />

Stromverbrauch genau anzeigen<br />

SELBST IST<br />

DIE FRAU<br />

Elektrischer Schnickschnack<br />

kostet mitunter<br />

viel Strom und bringt<br />

kaum eine Erleichterung.<br />

Meist reicht ein<br />

rein mechanisches<br />

Werkzeug aus.<br />

TIPP 1: WISSEN STATT<br />

VERMUTEN<br />

<strong>Kosten</strong> 0 bis 100 € n nnnn<br />

Aufwand gering n nnnn<br />

Nutzen hervorragend nnnnn<br />

Fazit Nur wer seinen Energiebedarf<br />

kennt, weiß, wann er wirklich spart.<br />

Quelle: Obi<br />

05.2013 connected-home.de<br />

23


IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />

BEREITSCHAFT OHNE STROM<br />

Der Strommesser von ecowizz aus der Schweiz ist<br />

dem Standby-Verbrauch auf der Spur. Das System<br />

besteht aus einem Smartplug und einem dazugehörenden<br />

USB-Empfänger. Über das Analyseprogramm<br />

zeigt es die gesparten Kilowattstunden übersichtlich an.<br />

SICHER<br />

BELEUCHTET<br />

Bewegungsmelder<br />

schalten Lampen stets<br />

wieder ab. Sie sparen<br />

so Energie und erhöhen<br />

auch die Sicherheit.<br />

Steinel hat viele Varianten<br />

davon im Programm.<br />

TIPP 2: LECKS FINDEN<br />

<strong>Kosten</strong> 0 bis 130 € n nnnn<br />

Aufwand gering n nnnn<br />

Nutzen mittel nnnnn<br />

Fazit In der Summe sind auch die<br />

Kleinstverbräuche nicht zu unterschätzen.<br />

(siehe Seiten 30 und 31). Der einfachste Weg, seinen<br />

Strombedarf zu entschlüsseln, ist der, regelmäßig mit<br />

Bleistift und Block bewaffnet, den Stromzähler abzulesen.<br />

Je nach Häufigkeit und gerade laufenden Verbrauchern<br />

lassen sich Energiesauger so einfach identifizieren.<br />

Computeraffine Naturen tragen die Daten direkt in<br />

eine Tabelle ein. Daraus Balkendiagramme zu generieren<br />

geht auf Knopfdruck. So erkennt der Bewohner<br />

leicht Tendenzen in die eine oder andere Richtung und<br />

kann beurteilen, ob die durchgeführten Sparmaßnahmen<br />

gegriffen haben.<br />

TIPP 3: HAND ANLEGEN<br />

<strong>Kosten</strong> 0 € n nnnn<br />

Aufwand hoch nnnnn<br />

Nutzen niedrig nnnnn<br />

Fazit Wer mehr selbst macht, spart<br />

Energie und den Besuch im Fitnessstudio.<br />

Tipp 2: Strom-Lecks finden<br />

Der inflationäre Einsatz von Elektronik im Haushalt geht<br />

teilweise mit einer grotesk hohen Anzahl an Steckernetzteilen<br />

einher. Alle eingebauten oder angedockten<br />

Netzteile ziehen jedoch auch im Bereitschafts-Modus<br />

Strom. Intelligente Tools wie etwa ecowizz (www.<br />

ecowizz.net) aus der Schweiz schalten Dauersauger<br />

einfach ab. Der Smartplug analysiert den Verbrauch<br />

eines Geräts und erkennt automatisch, wenn es in den<br />

Standby-Modus wechselt. Außerdem zeichnet das<br />

rund 130 Euro teure System die Verbräuche auf und<br />

zeigt übersichtliche Grafiken davon auf dem Smartphone<br />

oder dem PC an. Immerhin gibt es bei moderner<br />

Unterhaltungselektronik üblicherweise auch einen<br />

Stromspar- oder Eco-Betrieb. Damit lassen sich ebenfalls<br />

einige Prozent Energie einsparen.<br />

Tipp 3: Selbst Hand anlegen<br />

Es klingt banal, aber jeder sollte sich genau überlegen,<br />

wie viel Energie für welche Ressource im Smart Home<br />

wirklich notwendig ist. Wer beispielsweise ein Fitness-<br />

Studio besucht, setzt Energie ein, um Fett loszuwerden<br />

und Muskelmasse aufzubauen. Das kann man auch erreichen,<br />

wenn man nicht ständig einen Aufzug, die Rolltreppe,<br />

den Laubbläser, einen Aufsitzmäher, das Bewässerungssystem<br />

oder die Gartenfräse benutzt, sondern<br />

stattdessen Treppen, Besen, Rasenmäher,<br />

Gießkannen und Spaten nutzt, um seinen Körper fit zu<br />

halten. Es gibt zwar spannendere Tätigkeiten. Wer allerdings<br />

bereit ist, eine Stunde täglich auf dem Stepper<br />

zu trainieren, dürfte die energetische Askese im eigenen<br />

Garten umso mehr zu schätzen wissen, zumal man<br />

dort auch sein Tagwerk betrachten kann.<br />

Tipp 4: Automatisch kühlen<br />

Eine Klimaanlage ist ein wahrer Stromfresser. Dort,<br />

wo sie etwa aus medizinischen Gründen nicht zwingend<br />

notwendig ist, sollte sie ausgeschaltet bleiben<br />

oder nur wenige Grad unterhalb der Außentemperatur<br />

eingestellt sein. Wenn sie laufen muss, sollte sie nur auf<br />

einzelne Räume beschränkt sein, deren Türen und<br />

Fenster geschlossen zu halten sind.<br />

Wesentlich effizienter kann die Klimaanlage laufen,<br />

wenn sie in ein smartes Umfeld integriert wird. Einfache<br />

Klimageräte beispielsweise lassen sich bequem über<br />

einen Unterputz-Funkschalter von eQ-3 automatisch<br />

schalten. Fenster- und Türkontakte komplettieren die<br />

automatische Steuerung.<br />

24<br />

connected-home.de 05.2013


fest im Würgegriff. Über 40 Prozent<br />

Volkskrankheit<br />

WLAN-Schwäche<br />

Jetzt endlich geheilt!<br />

SCHOCKIERENDE BILDER!<br />

WiFi-Experten schlagen Alarm!<br />

Die WLAN-Schwäche hat Deutschland<br />

rs M. : Ich fiel in ein Empfangsloch!<br />

der Deutschen beklagen sich bereits<br />

über Symptome wie elender Empfang,<br />

Folgen des fatalen Funk-Fehlens zu<br />

unterschätzen! „Es begann bei mir mit<br />

WLAN-Warten und Ladebalken-Lan-<br />

geweile! Forscher warnen davor, die<br />

EZIAL: Aachener Unternehmen erfindet WLAN neu!<br />

dLAN ® 500 WiFi<br />

dem Umzug in eine neue Wohnung“,<br />

ENDLICH:<br />

WLAN IN JEDEM RAUM!<br />

Revolutionär einfach<br />

WLAN überall<br />

Bester Empfang für Smartphone und Tablet<br />

WiFi haben sie ein Konzentrat entwickelt, das bei nur<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

IFA in Halle 3.2, Stand 106<br />

Berlin, 6. - 11.9.2013<br />

einmaligem Einstecken alle Symptome sofort lindert.<br />

<strong>Mehr</strong> Infos unter<br />

www.devolo.de/wi-fi<br />

The Network Innovation<br />

Dabei ist nur eine Nebenwirkung bekannt!<br />

Bei allen Probanten stellte<br />

dem


IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />

KLIMATISIE-<br />

RUNG LIGHT<br />

Kühlen benötigt ebenso<br />

viel Energie wie heizen.<br />

Deshalb sollte die Klimaanlage<br />

in ein smartes<br />

Umfeld integriert werden.<br />

Anlagen von Vaillant<br />

machen es möglich.<br />

TIPP 4: AUTOMATISCH<br />

KÜHLEN<br />

<strong>Kosten</strong> ab 0 € n nnnn<br />

Aufwand gering n nnnn<br />

Nutzen mittel nnnnn<br />

Tipp 5: Richtig lüften<br />

Fazit Durch eine Automatik wird der Auch in der Heizperiode kann man<br />

Verbrauch der Klimaanlage gesteuert.<br />

den Verbrauch des kostbaren Energieträgers<br />

senken. Ein großer Brocken auf der Verlustseite<br />

betrifft den Luftaustausch. Er geht bei einem<br />

durchschnittlichen Haus mit rund einem Viertel in die<br />

Energiebilanz ein, denn auch die Luft im Innenraum<br />

muss mit teurer Energie aufgeheizt werden. Häufig ist<br />

eine übertriebene Angst vor zu hoher Luftfeuchtigkeit<br />

und da durch verursachter Schimmelbildung der Anlass,<br />

das Fenster länger geöffnet zu halten als nötig.<br />

Lüften ist zwar genau aus diesem Grunde nötig, wer<br />

aber den ganzen Tag das Fenster gekippt hält, tut des<br />

Guten zu viel. Besser ist ein kurzes Stoßlüften mehrmals<br />

am Tag. So wird die überschüssige Luftfeuchtigkeit<br />

schnell abgeführt.<br />

TIPP 5: RICHTIG LÜFTEN<br />

<strong>Kosten</strong> 0 – 1000 € nnnnn Ein Messgerät hilft zudem, die Luftfeuchtigkeit<br />

genauer im Auge zu<br />

Aufwand je Ausbaustufe nnnnn<br />

Nutzen hoch nnnnn behalten. Mit einem sogenannten<br />

Fazit Smarte Abluftanlagen vermeiden<br />

Schimmel – schon das ist unbezahlbar.<br />

Hy grometer wie etwa von Netatmo<br />

hat der Bewohner das Hausklima<br />

im Blick und kann die Luftfeuchtigkeit zwischen<br />

40 und 70 Prozent ausbalancieren. Unter 40 Prozent<br />

empfinden die meisten Menschen die<br />

Luft als zu trocken und bei über 70 Prozent<br />

Luftfeuchtigkeit muss man mit Schimmelbefall<br />

rechnen.<br />

Tipp 6: Smarter werden<br />

Mit einer intelligenten Elektroinstallation à la KNX lassen<br />

sich ebenfalls Heizenergie und Strom sparen. Der<br />

Grund: Die vielen Sensoren und Regler schöpfen gerade<br />

so viel Energie ab, wie nötig ist. Wer den hohen Aufwand<br />

einer Neuinstallation scheut, für den ist eines der<br />

vielen Nachrüstsysteme interessant.<br />

Eminent e-Domotica,<br />

RWE <strong>Kosten</strong> 1.000 – 5.000 € nnnnn<br />

TIPP 6: SMARTER WERDEN<br />

SmartHome Aufwand hoch nnnnn<br />

oder Telefunken Nutzen hoch nnnnn<br />

Joonior lassen Fazit Smarte Lösungen erhöhen <strong>Komfort</strong><br />

und Sicherheit und helfen sparen.<br />

sich sogar in Altbauten<br />

nachrüsten. Die lieferbaren Heizungsthermostate,<br />

Temperatursensoren und Fensterkontakte allein<br />

sorgen schon für effektive Einsparungen, indem sie<br />

beispielsweise den Zufluss zum Heizkörper abdrehen,<br />

wenn ein Fenster geöffnet ist. Außerdem lassen sich<br />

aus der Ferne vergessene Verbraucher abschalten, was<br />

ebenfalls die Geldbörse schont. Ganz nebenbei steigern<br />

ins System integrierte Automatik-Programme<br />

auch die Sicherheit und den <strong>Komfort</strong>.<br />

Tipp 7: Ins rechte Licht rücken<br />

Auf den gesamten Energieverbrauch gerechnet, ist der<br />

Anteil der Beleuchtung zwar sehr gering. Dennoch<br />

lohnt sich ein Austausch ineffizienter Lampen. Denn:<br />

Wer noch alte Glühbirnen oder die etwas besseren Hallogenlampen<br />

benutzt, kann deren Energiebedarf auf<br />

bis zu ein Zehntel reduzieren.<br />

Inzwischen gibt es für alle gängigen Fassungen eine<br />

entsprechende Variante als Energiesparlampe oder<br />

LED-Strahler. Der Pferdefuß: Mitunter sind manche exklusive<br />

Bauformen überproportional teuer. Alternativ<br />

lassen sich aber herkömmliche Leuchten auch über<br />

Bewegungsmelder steuern. Sie helfen schon deshalb<br />

zu sparen, weil angeschlossene Verbraucher stets wie-<br />

TIPP 7: INS RECHTE LICHT<br />

RÜCKEN<br />

<strong>Kosten</strong> 100 – 200 € nnnnn<br />

Aufwand gering n nnnn<br />

Nutzen mittel nnnnn<br />

Fazit Einfacher lässt sich Energie im<br />

Haushalt kaum einsparen.<br />

DIE TOTALE<br />

ERINNERUNG<br />

Mit einem System zur<br />

Hausautomatisierung<br />

wie etwa RWE Smart<br />

Home kann bei richtiger<br />

Programmierung Energie-Verschwendung<br />

vermieden werden.<br />

26<br />

connected-home.de 05.2013


der abgeschaltet werden. Mit einer smarten Steuerung<br />

verbunden, dienen sie außerdem als Präsenzmelder<br />

und erhöhen so zusätzlich die Sicherheit.<br />

Smarte Technik spart<br />

Energie und steigert <strong>Komfort</strong><br />

sowie Sicherheit<br />

Tipp 8: Umweltschutz im eigenen Haus<br />

In vielen Altbauten in Deutschland läuft nach wie vor<br />

eine konventionelle Heizungsanlage mit den fossilen<br />

Brennstoffen Öl oder Gas. Ist die Trinkwasser-Versorgung<br />

getrennt von der Heizungsanlage angelegt,<br />

kommt noch Strom als Energieträger für das Erwärmen<br />

des Wassers hinzu. Ist der Heizkessel schon einige<br />

Jahre oder Jahrzehnte alt, lohnt sich allein wegen der<br />

Ausfallsicherheit schon ein Neukauf. Die Wahl des<br />

Energieträgers bleibt dem Hausherr nach wie vor selbst<br />

überlassen, er sollte allerdings wenigstens einen Teil<br />

des Energiebedarfs aus regenerativen Quellen schöpfen.<br />

Eine solare Brauchwasseranlage gibt es beispielsweise<br />

schon ab etwa 2.000 Euro – ohne Einbau. Der<br />

Vorteil: Im Sommer gibt es die Wärme des Wassers<br />

nahezu umsonst. Lediglich eine winzige Solarpumpe<br />

läuft mit. Außerdem kann außerhalb der Heizperiode<br />

die komplette Heizungsanlage abgeschaltet werden,<br />

was noch einmal den dafür nötigen Strom einspart.<br />

Quelle: Velux<br />

Wer seinen Anteil an regenerativer Energie noch weiter<br />

steigern möchte – beispielsweise durch den Einbau einer<br />

die Heizung unterstützenden Solaranlage oder gar<br />

einer Wärmepumpe –, sollte zunächst in die Bausubstanz<br />

investieren. Das heißt:<br />

dämmen. Vor allem über die Außenwand<br />

und das Dach verpufft ein<br />

Großteil der Heizenergie.<br />

Wem das zu viel ist, der könnte auf<br />

eine Photovoltaik-Anlage setzen. Die<br />

Förderung für den eingespeisten<br />

Strom ist zwar stark gefallen, die Erzeugung des eigenen<br />

Haushaltsstroms ist aber immer noch rentabel. Außerdem<br />

leisten Sie mit diesen Maßnahmen einen Beitrag<br />

zum Schutz der Umwelt. Selbstverständlich lassen<br />

sich all diese regenerativen Techniken in eine smarte<br />

Haussteuerung integrieren.<br />

TIPP 8: UMWELTSCHUTZ<br />

IM EIGENEN HAUS<br />

<strong>Kosten</strong> ab 2.000 € nnnnn<br />

Aufwand hoch nnnnn<br />

Nutzen gut nnnnn<br />

Fazit Regenerative Energien helfen<br />

sparen, erfordern aber hohe Investitionen.<br />

RICHTIG<br />

LÜFTEN<br />

Kurzes Stoßlüften führt<br />

überschüssige Luftfeuchte<br />

ab. Fenster auf<br />

Kipp zu lassen dagegen<br />

kostet mehr Energie,<br />

weil es den Raum auskühlen<br />

lässt.<br />

WAS IST ENERGIE ÜBERHAUPT?<br />

Energie ist im physikalischen Sinne gespeicherte Arbeit. Jeder kennt<br />

das vom Schlittenfahren: Wer sich die Arbeit macht, den Schlitten den<br />

Berg hinaufzuziehen, benötigt oben angekommen nur einen Schubs,<br />

um die dann dort vorhandene Lageenergie in Bewegungsenergie –<br />

die Abfahrt – umzuwandeln. Dies ist auch das Wesen der Energie: Sie<br />

verschwindet niemals, sondern sie wandelt sich in andere Energieformen<br />

um.<br />

Gemessen wird Energie in unterschiedlichen Einheiten. Das Joule (J)<br />

kennen viele von den Brennwertangaben auf Lebensmittelverpackungen.<br />

Ein Joule entspricht sowohl einem Newtonmeter (Nm) als auch<br />

einer Wattsekunde (Ws). Daraus leitet sich die vom Stromzähler bekannte<br />

Kilowattstunde (kWh) ab: 1 kWh = 1.000 Wh = 3.600.000 Ws.<br />

Eine Kilowattstunde kostet derzeit etwa 20 Cent. Damit kann man einen<br />

Haarfön mit 1.000 Watt Leistung eine Stunde laufen lassen.<br />

Um Energie flexibel nutzen zu können, bedarf es eines Energieträgers<br />

wie Kohle, Holz, Druckluft oder Dampf. Im Haushalt kommt hauptsächlich<br />

Veredeltes zum Einsatz: der elektrische Strom. Kein anderer Energieträger<br />

lässt sich so bequem verteilen, steuern und umwandeln. Doch<br />

Strom ist vergleichsweise teuer, denn seine Erzeugung und Verteilung<br />

auf die Haushalte geht mit immensen Verlusten einher. Weniger als 30<br />

Prozent der Energie, die bei der Verstromung von Kohle freigesetzt wird,<br />

kommt in der Steckdose an. Deshalb werden üblicherweise alle anderen<br />

privat gebräuchlichen Energieträger – Öl, Gas oder Holz – direkt im<br />

häuslichen Kessel verheizt. So bleiben die Wandlungsverluste geringer,<br />

da auch der Bedarf an Heizenergie um Potenzen höher ist als der aus<br />

Haushaltsstrom. Mit etwas Geschick lassen sich rund 30 Prozent allein<br />

an Strom einsparen. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt mit etwa 4000<br />

kWh Verbrauch wären das schon 240 Euro pro Jahr.<br />

05.2013 sehr hoch nnnnn/ hoch nnnnn / mittel nnnnn/ niedrig nnnnn/ sehr niedrig n nnnn connected-home.de 27


IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />

Quelle: Centrosolar<br />

TEMPERA-<br />

TUREN IM<br />

FARBSPIEL<br />

In thermografischen<br />

Aufnahmen werden<br />

Oberflächentemperaturen<br />

in Farben umgewandelt.<br />

Je höher die Temperatur,<br />

desto mehr<br />

Wärme geht an diesen<br />

sogenannten Wärmebrücken<br />

verloren.<br />

Tipp 9: Wärmebrücken suchen<br />

In nahezu jedem Gebäude gibt es in den Außenbauteilen<br />

Energie-Lecks: die Wärmebrücken. Das können<br />

massive Betonteile, alte Fenster oder dünne Wände<br />

sein. Eine Wärmebildkamera kann solche Lecks aufspüren<br />

helfen. Sie erfasst die Infrarot-Strahlung, die<br />

von den Oberflächen des Hauses abgegeben<br />

wird. Je höher deren Temperatur ist,<br />

TIPP 9: WÄRMEBRÜCKEN<br />

SUCHEN<br />

<strong>Kosten</strong> 100 – 200 € nnnnn desto mehr Energie geht dort verloren.<br />

Aufwand gering n nnnn Besonders effektiv ist die Thermografie<br />

Nutzen gut nnnnn beim Aufspüren von Bauschäden, wie etwa<br />

feuchtem Dämmstoff oder gar einer<br />

Fazit Energielecks und versteckte<br />

Bauschäden sind schnell entdeckt.<br />

nassen Wand. Da gute Kameras sehr teuer<br />

sind, sollte man sie sich ausleihen oder einen Experten<br />

die Bilder aufnehmen lassen.<br />

Wärmebild-Aufnahmen werden übrigens gefördert:<br />

Mieter oder Hauseigentümer können über das Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA, www.<br />

bafa.de) eine Vor-Ort-Energieberatung beantragen.<br />

Wärmebildaufnahmen werden dort als Teil des Beratungsberichtes<br />

mitfinanziert.<br />

Quelle: vath.de<br />

WARM<br />

WASCHEN<br />

Ein Mischer liefert nach<br />

vorheriger manueller<br />

Einstellung der Waschmaschine<br />

die gewünschte<br />

Warmwasser-<br />

Temperatur an.<br />

TIPP 10: WARMWASSER<br />

MARSCH!<br />

<strong>Kosten</strong> 250 € + Einbau nnnnn<br />

Aufwand mittel nnnnn<br />

Nutzen mittel nnnnn<br />

Fazit Auf lange Sicht eine sinnvolle<br />

Anschaffung für Solaranlagen-Betreiber.<br />

Tipp 10: Warmwasser marsch!<br />

Mit einer thermischen Solaranlage – den Sonnenkollektoren<br />

– bekommt der Hausbesitzer zumindest an den<br />

meisten Sommertagen heißes Wasser im Überfluss.<br />

Was liegt also näher, als auch Haushaltsgeräte, die<br />

warmes Wasser benötigen, direkt an den Warmwasserhahn<br />

anzuschließen?<br />

Problemlos funktioniert dies mit einer Spülmaschine,<br />

da sie stets heißes Wasser benötigt. Anders die Waschmaschine:<br />

Sie braucht für ihre Schonprogramme gelegentlich<br />

auch niedrigere Temperaturen.<br />

Abhilfe schafft ein vor die Waschmaschine geschalteter<br />

Warmwassermischer wie etwa der Alfa Mix aus dem<br />

Hause OLFS & RINGEN (www.olfs-ringen.de). Er wird<br />

an die Warm- und die Kaltwasserleitung angedockt sowie<br />

mit der Waschmaschine verbunden. Der Umgang<br />

damit erfordert etwas Eingewöhnungszeit, da der Anwender<br />

vor jedem Waschgang die geforderte Temperatur<br />

des Waschgangs auch am Regler einstellen muss,<br />

bevor er die Waschmaschine startet. Der Clou: Selbst<br />

wenn die Sonne mal nicht scheint, ist die Nutzung eines<br />

Mischers auch dann günstiger, wenn das warme Wasser<br />

vom zentralen Kessel bereitgestellt wird.<br />

Die Kilowattstunde Strom kostet etwa 20 Cent. Andere<br />

Energieträger liegen bei 10 Cent pro Kilowattstunde<br />

und darunter.<br />

28<br />

connected-home.de<br />

05.2013


DER PREIS IST SO SCHARF WIE DAS BILD.<br />

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Der erste MEDIMAX-Markt eröffnete<br />

am 30.3.1988 in Rhede.


IM FOKUS ENERGIE SPAREN<br />

Zehn Spar-<br />

Weltmeister<br />

Eine intelligente Steuerung der alten Geräte<br />

kann ebenso Strom sparen wie die sinnvolle<br />

Neuanschaffung einer effizienteren Variante.<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

nnnnn<br />

Aufwand<br />

nnnnn<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Sparsamer<br />

Leisetreter<br />

für die Küche<br />

QGate: Ein mit<br />

etlichen Sensoren ausgestatteter<br />

GSM-Schaltstecker. Durch<br />

die eingesetzte SIM-Karte<br />

liefert das QGate (50 bis 250<br />

Euro) von überall aus Nachrichten<br />

ab: sei es per SMS, E-Mail<br />

oder Twitter. Mit den über 20<br />

Apps wird es wahlweise zum<br />

Babysitter, Frostwarner oder<br />

Energiewächter.<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

nnnnn<br />

Aufwand<br />

nnnnn<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Führt<br />

wichtige Schaltaufgaben<br />

aus<br />

Bosch: Die neue Kühl-Gefrierkombination<br />

mit der Bezeichnung KGE39AI40 (1.000 Euro) verbaucht<br />

trotz des riesigen Volumens von zusammen<br />

fast 350 Litern lediglich 160 Kilowattstunden im Jahr<br />

und verdient deshalb das Prädikat A+++. Ebenfalls<br />

top: der geringe Geräuschpegel.<br />

AVM: Als Zubehörteil arbeitet die<br />

Schalt- und Strommessdose FRITZ!DECT 200<br />

nur mit Routern von AVM zusammen, in die<br />

zudem eine DECT-Basisstation eingebaut ist.<br />

Für 50 Euro loggt der kleine Funker den<br />

Stromverbrauch automatisch mit oder schaltet<br />

App-gesteuert seinen Kontakt.<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

n nnnn<br />

Aufwand<br />

n nnnn<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Misst,<br />

mailt und<br />

managt richtig<br />

smart<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

nnnnn<br />

Aufwand<br />

nnnnn<br />

Gira:<br />

Stromgraf.de hat ein Energie- und Wetterpaket<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Universelle<br />

Schaltzentrale<br />

aus Gira-Komponenten zusammengestellt. Das<br />

Herzstück bildet ein Wetter-Display, das auch als<br />

Energie-Anzeige dient. Die Wetterdaten erhält<br />

das Display per Funk vom Außensensor. Der<br />

Stromzählersensor und die schaltbare Steckdose<br />

Energie-Adapter sind ebenfalls dort eingebucht.<br />

200 Euro kostet das Set.<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

nnnnn<br />

Aufwand<br />

nnnnn<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Wet-<br />

ter-Energie-<br />

Check sinnig<br />

kombiniert<br />

Brennenstuhl:<br />

Der Spezialist für Steckdosenleisten und Funksteckdosen<br />

hat gerade ein eigenes Gateway herausgebracht.<br />

Das Brematic Home Automation Gateway GWY<br />

433 befehligt per App-Steuerung viele Komponenten<br />

mit 433-MHz-Technik.<br />

30<br />

connected-home.de 05.2013


CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

n nnnn<br />

Aufwand<br />

nnnnn<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Pfiffiges<br />

Analyse-Tool<br />

Gembird: Unter energenie.com präsentiert Gembird eine Reihe<br />

von pfiffigen Steckdosenleisten. Das Flaggschiff namens EG-PMS2-WLAN (150<br />

Euro) steuert die Steckdosen entweder automatisch oder über einen manuellen<br />

Befehl via Netzwerk oder Internet. Sogar eine Verknüpfung mit der Hardware ist<br />

möglich: So wird der Drucker eingeschaltet, wenn man Word startet.<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

nnnnn<br />

Aufwand<br />

n nnnn<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Dreht<br />

Stromfressern<br />

den<br />

Hahn ab<br />

Plugwise: Über die gelieferten Zwischenstecker im hier abgeblideten<br />

Grundpaket Plugwise Home Start für 110 Euro werden die aktuellen Verbräuche<br />

der angeschlossenen Verbraucher erfasst und über den empfangenden<br />

Funk-USB-Stick und die mitgelieferte Software visualisiert. So lassen sich<br />

Stromfresser schnell entlarven. Plugwise bietet aber auch noch zusätzliche<br />

Komponenten an wie etwa Taster, Unterputz-Schalter und Sensoren.<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

nnnnn<br />

Aufwand<br />

nnnnn<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Sparfuchs<br />

mit<br />

hohem Potenzial<br />

Miele: Miele macht sich den solaren Wärmeüberschuss von Solar-Kollektoren<br />

zunutze und verwendet die Wärme für den Trocknungsvorgang im T 8881 S Eco-<br />

Comfort. Bis zu 80 Prozent soll der 1.800 Euro teure Trockner gegenüber handelsüblichen<br />

Kondenstrockern einsparen können. Das rechnet sich – auf lange Sicht.<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

nnnnn<br />

Aufwand<br />

nnnnn<br />

Siemens: Mit dem iQ800 und dem Nutzen<br />

iQ890 hat Siemens neue Waschmaschinen im nnnnn<br />

Programm, die sogar die strengen Anforderungen<br />

Fazit: Auf Dauer<br />

der maximalen Effizienzklasse A+++ erfüllen. ein Sparer<br />

Möglich macht dies die neue Dosierautomatik<br />

i-Dos. Das System verbraucht nur so viel Waschmittel, Weichspüler, Wasser<br />

und Energie, wie für die aktuelle Waschladung nötig ist. <strong>Kosten</strong>: je 1.300 Euro.<br />

Wattcher: Mit dem Wattcher-Set<br />

(ab 100 Euro) hat der Sparer den Stromverbrauch<br />

des ganzen Hauses im Blick. Das stylische Display<br />

(links) zeigt via Funk die Signale des Sensors an,<br />

den auch Laien an jeden Zähler montieren können.<br />

CHECK<br />

<strong>Kosten</strong><br />

n nnnn<br />

Aufwand<br />

n nnnn<br />

Nutzen<br />

nnnnn<br />

Fazit: Energiemonitor<br />

mit Design-<br />

Anspruch<br />

05.2013 sehr gut nnnnn/ gut nnnnn / mittelmäßig nnnnn/ billig nnnnn/ schade ums Geld n nnnn connected-home.de 31


ENTERTAINMENT HEIMVERNETZUNG IM EINRICHTUNGSHAUS<br />

Smarter<br />

einrichten<br />

Schränke, Tische oder Polstermöbel zählen genauso zur Wohnungseinrichtung wie Leuchten,<br />

HiFi-Ausrüstung oder gar eine Heimsteuerungsanlage. In Stuttgart hat das bundesweit erste<br />

Einrichtungshaus eröffnet, das all diese Welten konsequent verbindet.<br />

32<br />

connected-home.de 05.2013


Konzepthäusern privater Bauherrengemeinschaften,<br />

Eigenheimen, einer Senioren-Residenz mit Aussicht<br />

und einem neuen Zentrum mit großem Einzelhandelskomplex<br />

entstanden. Eines der Zugpferde darin ist das<br />

Stuttgarter Einrichtungshaus Fleiner.<br />

Was zum modernen Wohnen gehört<br />

Das traditionsreiche Geschäft hat seinen ehemaligen<br />

Standort im Stuttgarter Westen aufgegeben und ist in<br />

das neue Viertel umgezogen. Passend zu diesem Aufbruch<br />

in die neuen Räume wurde das Konzept des Einrichtungshauses<br />

gründlich auf den Kopf gestellt. „Wir<br />

haben uns ein Stück weit zurückgenommen und überlegt,<br />

welche Themen neben unseren klassischen Produkten<br />

heute zum Wohnen und Einrichten gehören“,<br />

berichtet Stephanie Wilke, die Geschäftsführerin des<br />

neuen Hauses. So wurden etwa Küchen- und Bad-Ausstellungen<br />

ins neue Geschäft integriert.<br />

Als weiteren Bereich erkannten die Fleiner-Verantwortlichen<br />

die technische Einrichtung des Hauses. „Wir haben<br />

viele Möbel für TV-Geräte oder die Hi-Fi-Anlage im<br />

Programm. Warum sollten wir die nicht gleich mit vollständigen<br />

Medienlösungen präsentieren?“, umreißt<br />

Stephanie Wilke die weiteren Ideen und geht noch einen<br />

Schritt weiter: „Komplett wird das Ganze, wenn der<br />

Kunde bei uns komplette Einrichtungslösungen findet,<br />

bei denen die Technik integriert ist und die obendrein<br />

kinderleicht zu steuern sind“. Aus dieser Idee wurde<br />

nach einer längeren Planungsphase das erste Einrichtungshaus<br />

in Deutschland, das als Musterhaus für Medienvernetzung<br />

und Heimautomation bei der Smart-<br />

Home-Initiative Deutschland e.V. gelistet ist.<br />

SEHENS-<br />

WERT<br />

In der Medialounge sind<br />

alle denkbaren Audiound<br />

Videotechniken so<br />

verbaut, dass es die<br />

übrige Einrichtung des<br />

Raumes nicht stört –<br />

weitgehend unsichtbar.<br />

V<br />

Von Reinhard Otter<br />

on oben hat man den besten Überblick.<br />

Das weiß jeder Stuttgarter, und wer es<br />

nicht weiß, den schickt man aus dem Talkessel<br />

über zahllose Stäffele (Treppenanlagen) hoch<br />

auf den Killesberg. Hier oben, neben dem Höhenpark,<br />

hat man nicht nur einen tollen Blick über Schlösser,<br />

Weinberge und Baustellen. Hier gibt es auch ein brandneues<br />

Stadtviertel zu entdecken. Vor einigen Jahren<br />

fanden in den alten Messehallen am Killesberg noch die<br />

CMT und andere große Messen statt. Die Hallen sind<br />

weg und mittlerweile ist am ehemaligen Messestandort<br />

ein feines Stadtquartier mit modernen Wohnblocks,<br />

05.2013 connected-home.de 33


ENTERTAINMENT HEIMVERNETZUNG IM EINRICHTUNGSHAUS<br />

UNIVERSAL-<br />

ZIMMER<br />

Die Medialounge ist für<br />

Heimkino-Demos ebenso<br />

geeignet wie als<br />

Besprechungsraum. Per<br />

Knopfdruck (unten) wird<br />

zwischen den Szenarien<br />

umgeschaltet.<br />

DIE MEDIALOUNGE<br />

Der Multifunktions-Raum wurde von Digital Concepts<br />

zusammen mit dem Leuchtenhersteller Nimbus<br />

(www.nimbus-group.com) und dem High-<br />

End-Händler Studio 26 (www.studio26.de) geplant.<br />

Er beherbergt ein Edel-Heimkino mit B&W-Einbaulautsprechern,<br />

Pioneer-AV-Receiver und Blu-ray-<br />

Player, einem Loewe Connect 55 ID sowie einem<br />

Epson-Full-HD-Beamer. Je nach Nutzung passt sich<br />

die Beleuchtung an, fährt der TV hoch oder senkt<br />

sich die Leinwand aus der Decke herab. Selbst die<br />

Nimbus-Leuchte über dem Tisch fährt motorgetrieben<br />

zur Decke, damit der Projektor freien Blick zur<br />

Leinwand hat. Gesteuert werden die Szenen via<br />

iPad-Visualisierung oder vorbelegte Taster (links).<br />

Das Ergebnis dieser Überlegungen wurde im Mai 2013<br />

eröffnet. Auf den ersten Blick ist es ein feines Möbelhaus,<br />

in dem keine 08/15-Sofas, sondern überwiegend<br />

Designermöbel namhafter Hersteller stehen. Technik<br />

sticht dem flüchtigen Besucher kaum ins Auge.<br />

Smarte Technik, edel getarnt<br />

Nur die „Medialounge“, ein großer weißer Kasten im<br />

Erdgeschoss, unterbricht das offene Konzept der Einrichtungsausstellung<br />

ein bisschen. Mit Absicht, möchte<br />

man meinen, denn durch den Eingang zur Lounge<br />

betritt man eine neue Welt.<br />

Hier haben mehrere Partnerunternehmen einen großen<br />

Vorführraum eingerichtet, der alle Themen rund um die<br />

Heimvernetzung, Heimkinosteuerung und Audio-Video-Technik<br />

präsentiert. Der Raum lässt sich per<br />

Knopfdruck in ein Heimkino, ein Besprechungszimmer<br />

oder für eine gemütliche Kaffeerunde verwandeln. Er<br />

beherbergt keine Hi-Fi-Racks mit glänzenden AV-Verstärkern<br />

und keine mannshohen Lautsprecher, sondern<br />

durchweg in die Einrichtung integrierte Technik. Die<br />

Medialounge dient im Alltag als Konferenzraum, kann<br />

aber nach Geschäftsschluss zum Fernsehen oder für<br />

einen Heimkino-Abend genutzt werden. Für jeden<br />

34<br />

connected-home.de 05.2013


MUSIK PER<br />

FINGERTIPPEN<br />

Die Trivum-Multi-Room-<br />

Anlage eignet sich für<br />

die Beschallung kleinerer<br />

Wohnungen. Im<br />

Möbelhaus Fleiner beschallt<br />

sie ein Demo-<br />

Apartment.<br />

MULTI-ROOM VERSTECKT<br />

Auch Musik ist ein Teil der Einrichtung – vor allem dann, wenn<br />

die Technik nicht in Erscheinung treten soll. So ist das mit der<br />

Trivum-Multi-Room-Anlage, die bei Fleiner ein 1,5-Zimmer-Vorführ-Apartment<br />

beschallt. Die Musik wird über ein Wandpanel<br />

mit Touchscreen gesteuert, der zugehörige Multi-Room-Verstärker<br />

für vier steuerbare Zonen sitzt unsichtbar im Sicherungskasten.<br />

Er verstärkt Musik von Netzwerk-Festplatten via Internet-<br />

Radio oder aus konventionellen Audio-Zuspielern. Alternativ<br />

lässt sich die Trivum-Anlage auch über ein KNX-Heimsteuerungssystem<br />

befehligen. In der Demo geben Einbau-Lautsprecher<br />

die Musik im Schlafzimmer, in der Dusche im Bad und am<br />

Essplatz wieder. Die Anlage kann aber auch Hi-Fi-Boxen befeuern.<br />

Die Grundausstattung mit Multi-Room-Verstärker und<br />

Wandpanel kostet ca. 3.000 Euro (siehe unter www.trivum.de).<br />

KLANGVOL-<br />

LES ÖRTCHEN<br />

Sichtbar sind hier nur<br />

das Trivum-Touchpanel<br />

und der Einbaulautsprecher<br />

an der Decke. Der<br />

Netzwerk-Verstärker ist<br />

unsichtbar im Sicherungskasten<br />

installiert.<br />

möglichen Einsatz gibt es vorprogrammierte Einstellungen<br />

aller Geräte und Leuchten, die sich per Raumschalter<br />

oder iPad-Menüoberfläche aktivieren lassen.<br />

Einfach mal ausprobieren<br />

Kunden erleben die Möglichkeiten der Medialounge<br />

über einen Demo-Modus. Dieser führt alle Szenarien<br />

des Raumes, begleitet mit Audiokommentaren und kurzen<br />

Videosequenzen, auf dem Fernsehgerät und der<br />

Leinwand vor.<br />

Entwickelt wurde dieser Teil der Ausstellung von den<br />

Hi-Fi- und Heimkino-Spezialisten Studio 26 zusammen<br />

mit dem Leuchtenhersteller Nimbus und den Smart-<br />

Home-Profis der Firma Digital Concept. Für die Programmierung<br />

aller Abläufe in der Medialounge ist Oliver<br />

Fischer von Digital Concepts verantwortlich, der seine<br />

Aufgabe gerne als die eines Smart-Home-Architekten<br />

bezeichnet: „Bei uns laufen alle Gewerke der heimischen<br />

Technik zusammen. Wir sorgen dafür, dass der<br />

Kunde sein Heim genau so steuern kann, wie es für ihn<br />

und seine Anwendungen optimal ist.“ Die Licht- und<br />

Medientechnik der Medialounge bei Fleiner wird von<br />

einem Crestron-Server gesteuert, dessen Befehlsketten<br />

über Wandschalter oder ein iPad ausgelöst wer-<br />

05.2013 connected-home.de 35


ENTERTAINMENT HEIMVERNETZUNG IM EINRICHTUNGSHAUS<br />

den. Die Medialounge soll so die möglichen Automatisierungen<br />

durch Crestron- und andere Heimserver verdeutlichen.<br />

Im Einsatz zu Hause kann ein Heimserver<br />

neben der Medientechnik und dem Heimkino natürlich<br />

auch Fenster, Rollläden, die Heizung und alle anderen<br />

Gerätschaften steuern.<br />

Medientechnik im Alltag<br />

Neben der Medialounge sind einige alltägliche Smart-<br />

Home-Beispiele zu sehen. Nebenan etwa zeigt eine<br />

Modellwohnung Einrichtungslösungen für junge Menschen.<br />

Mit dabei ist eine unauffällige, aber edle Multi-<br />

Room-Anlage (siehe Seite 35). Diese ist hier nicht weiter<br />

mit Haustechnik vernetzt, ließe sich aber dank ihres<br />

offenen Steuerungskonzeptes an eine Heimsteuerungsanlage<br />

mit KNX-Bussystem anbinden.<br />

Auch die Badezimmer-Abteilung bietet smarte Anwendungen<br />

für gehobene Ansprüche (siehe unten). „Unsere<br />

Kunden sind meist erfolgreich und haben schon viel<br />

gesehen. Wir wollen ihnen dennoch neue Ideen liefern<br />

und sie mit unseren Lösungen begeistern“, fasst Stephanie<br />

Wilke den Anspruch von Fleiner zusammen.<br />

Hier ist zu sehen, was alles möglich ist. Die Umsetzung<br />

solcher Medien- und Steuerungslösungen beim Kun-<br />

WELLNESS<br />

FÜR DIE SINNE<br />

Die Lichtstimmung im<br />

smarten Bad lässt sich<br />

ebenso wie die Medienverteilung<br />

per iPad steuern.<br />

Schaltet man ihn<br />

aus, wird der TV-Monitor<br />

zum edlen Spiegel.<br />

SMARTES BADEZIMMER<br />

Eintauchen und sich wohlfühlen: Im Luxus-Bad und -WC von<br />

Ottenbruch (www.ottenbruch.com) lässt sich das Licht in allen<br />

möglichen Farbstimmungen regeln. So herrscht beim gemütlichen<br />

Vollbad wahlweise grünes Frühlings-Feeling oder rötliches<br />

Kerzenlicht-Ambiente. Zur Steuerung haben die Smart-Home-<br />

Experten von Digital Concepts mehrere Farbstimmungen auf<br />

einen Wandtaster programmiert. Mit dem über der Badewanne<br />

montierten iPad lässt sich neben dem Licht auch die Medienversorgung<br />

im Badsteuern. Der ad-notam-Spiegel (www.adnotam.com)<br />

neben der Wanne wird auf Knopfdruck zum TV-<br />

Bildschirm. Inhalte liefert ein Apple TV oder ein Digital-TV-Receiver,<br />

Musik lässt sich per iPod oder iPhone und eine spezielle<br />

Docking-Station mitbringen. Die Steuerung und Medienverteilung<br />

übernimmt ein Digital-Media-Server von Crestron.<br />

36 connected-home.de 05.2013


den zu Hause ist indes immer ein Unikat, das Experten<br />

wie die Smart-Home-Architekten von Digital Concepts<br />

planen, programmieren und installieren.<br />

Smart-Home-Technik wird gelebt<br />

Ein solches Steuerungs-Unikat befehligt auch die Technik<br />

des Einrichtungshauses: Jede Lichtleiste, jede Jalousie,<br />

jede Steckdose und sogar die Musikbeschallung<br />

wird über einen Heimserver kontrolliert. So lässt<br />

sich vom Empfangstresen aus die komplette Ausstellung<br />

morgens mit einem Befehl einschalten und nach<br />

Feierabend ebenso einfach in den Nachtmodus abschalten.<br />

Hinter der konventionellen Haustechnik stecken<br />

ein KNX-Bussystem und ein Heimserver von Gira,<br />

die Musikberieselung übernimmt die Profi-Variante des<br />

Multi-Room-Systems von Trivum (siehe Seite 35).<br />

Gesteuert wird die Anlage über einen Crestron-Server<br />

und maßgeschneiderte grafische Bedienoberflächen<br />

auf iPads und Crestron-Touchpanels. Den Umgang mit<br />

Smart-Home-Technik lernen die Fleiner-Mitarbeiter<br />

während der Arbeit. „In unseren früheren Räumen waren<br />

wir abends gut eine halbe Stunde unterwegs, bis<br />

alle Lichter aus waren“, erinnert sich Stephanie Wilke<br />

und ist froh über die gewonnene Zeit.<br />

EINRICHTUNGS-CONNECTION<br />

Das Möbelhaus Fleiner (rechts, www.fleiner-moebel.de)<br />

hat sich an seinem neuen<br />

Standort zum Ziel gesetzt, alle Aspekte der<br />

modernen Einrichtung zu präsentieren. Für<br />

die Haustechnik suchten sich die Macher<br />

um Geschäftsführerin Stephanie Wilke<br />

(links) Experten aus der Region – wie etwa<br />

Oliver Fischer von Digital Concepts (ganz<br />

links, www.digital-concepts.de). Dessen<br />

Firma hat neben der Medialounge und den<br />

Smart-Home-Demos auch die Steuerung<br />

der Ausstellung programmiert.<br />

Regenmacher: Schön sieht sie ja aus, die Edelbrause, aber wie fühlt<br />

sich wohl ihr Wasserstrahl an? In der Ottenbruch-Bad-Ausstellung lässt<br />

sich das kinderleicht über ein fest installiertes iPad (links im Bild) ausprobieren:<br />

Die ausgestellten Brausegarnituren sind alle angeschlossen<br />

und lassen es per einfachen Fingertipp auf das Tablet einige Sekunden<br />

lang regnen.<br />

Beleuchtungsszenen: Die optimal passenden Leuchten für einen bestimmten<br />

Raum lassen sich kaum auswählen, wenn ringsum alles kunterbunt<br />

erstrahlt. Deshalb lässt sich auch diese Ausstellung per iPad<br />

steuern. Ein Fingertippen schaltet alle Leuchten aus, weitere virtuelle<br />

Tasten aktivieren jeweils eine bestimmte Leuchte oder verschiedene<br />

Lichtarten – etwa fest installierbare indirekte Beleuchtungen.<br />

05.2013 connected-home.de 37


ENTERTAINMENT FUNKLAUTSPRECHER<br />

Wellenreiter<br />

Sie sehen schick aus, sind kompakt und stellen die idealen Partner für Smartphones und Tablets dar:<br />

Lautsprecher, die Musik drahtlos über Funkwellen erhalten, liegen voll im Trend. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />

hat acht besonders interessante All-in-One-Musiksysteme getestet.<br />

38<br />

connected-home.de 05.2013


D<br />

Von Philipp Schäfer<br />

ie noch junge Produktgruppe der Funklautsprecher<br />

bietet schon jetzt eine immense<br />

Vielfalt an Modellen für jeden Anspruch<br />

und Geldbeutel. Zu Recht, denn mit den steigenden<br />

Verkaufszahlen von Smartphones und Tablets<br />

wird auch der Bedarf an kompatiblen Audiolösungen<br />

für den gehobenen Hörgenuss immer größer.<br />

So stellen Funklautsprecher eine besonders praktische<br />

Möglichkeit dar, Musik flexibel von verschiedenen Orten<br />

aus zu konsumieren und zu steuern. Mit ihren kompakten<br />

Abmessungen und dem kabellosen Datenempfang<br />

können die smarten Schallwandler einfach und<br />

schnell vom Arbeitszimmer in die Küche oder das<br />

Wohnzimmer umziehen. Durch die Musikübertragung<br />

per Funkwellen muss man nicht mehr zu einer bestimmten<br />

Stelle im Haus gehen, um seinen Wunschtitel<br />

auszuwählen. Die Steuerung von Titelauswahl und<br />

Lautstärke erfolgt bequem am Smartphone, Tablet<br />

oder Computer.<br />

Musik für zu Hause und unterwegs<br />

Werden mehrere Funklautsprecher in verschiedenen<br />

Wohnräumen betrieben, lässt sich die Musik immer<br />

dort wiedergeben, wo man sich gerade aufhält. Doch<br />

der Betrieb muss nicht auf die eigenen vier Wände beschränkt<br />

bleiben. Manche Modelle ermöglichen dank<br />

Akku sogar einen Betrieb ganz ohne Stromanschluss.<br />

So eignen sie sich perfekt für die musikalische Untermalung<br />

im Garten, Urlaub oder bei Freizeitausflü-<br />

FUNKTIONEN UND AUSSTATTUNG<br />

Akku iPhone Airplay Dock<br />

Bluetooth iPhone Dock<br />

Besitzt ein Funklautsprecher<br />

Über den AirPlay-Standard<br />

Was ursprünglich als Funk-<br />

Die Digital Living Network<br />

Ein von Apple konstruierter<br />

Über einen USB-Anschluss<br />

ein Akku- oder Batteriefach,<br />

von Apple werden Audio-<br />

schnittstelle für Computer-<br />

Alliance ist ein Zusammen-<br />

Anschluss, über den ein<br />

werden Videos, Fotos, Musik<br />

kann das Gerät unabhängig<br />

und Videosignale innerhalb<br />

peripherie gedacht war, wird<br />

schluss verschiedener Her-<br />

iPhone, iPad oder iPod touch<br />

und Computerdaten übertra-<br />

vom Stromnetz betrieben<br />

eines Heimnetzwerks von<br />

heute vermehrt für die Me-<br />

steller aus den Bereichen<br />

Musik, Videos und Daten<br />

gen. Je nach Klassifizierung<br />

werden. Manche Hersteller<br />

einem iPhone, iPad oder der<br />

dienübertragung zwischen<br />

Computer, Telekommunikati-<br />

überträgt. Ein eingebauter<br />

sind verschiedene Transfer-<br />

bieten optional erhältliche<br />

iTunes-Software auf dem<br />

mobilen Endgeräten und<br />

on und Unterhaltungselektro-<br />

Stromanschluss wird zur<br />

geschwindigkeiten möglich.<br />

und wiederaufladbare Sys-<br />

Computer an ein Wiederga-<br />

Audioempfängern genutzt.<br />

nik. Der gleichnamige Netz-<br />

Akku-Aufladung genutzt.<br />

Bei einem Funklautsprecher<br />

tem-Akkus. Andere Geräte<br />

begerät gesendet. Die Über-<br />

Dabei sorgen Codierungs-<br />

werkstandard soll den<br />

Ende 2012, mit Einführung<br />

können via USB Medienspei-<br />

können wiederum mit han-<br />

tragung erfolgt entweder per<br />

profile wie A2DP und aptX<br />

Medienaustausch zwischen<br />

des iPhone 5, wurde die<br />

cher angeschlossen oder<br />

delsüblichen Batterien aus-<br />

Funk über WLAN oder per<br />

trotz begrenzter Datenrate<br />

unterschiedlichen Gerätety-<br />

Schnittstelle verkleinert und<br />

Systemaktualisierungen<br />

gestattet werden.<br />

Kabel über LAN.<br />

für gute Klangqualität.<br />

pen sicherstellen.<br />

heißt seitdem Lightning.<br />

ausgeführt werden.<br />

05.2013 connected-home.de 39


ENTERTAINMENT FUNKLAUTSPRECHER<br />

ALTERNATIVE<br />

FARBEN:<br />

Bluetooth<br />

AUDIO PRO ADDON T10<br />

www.audiopro-living.de<br />

400 Euro<br />

kraftvoller Klang, USB-Ladefunktion, Subwoofer-Ausgang<br />

Statusanzeige schlecht erkennbar<br />

Testurteil: sehr gut<br />

D<br />

er Audio Pro T10 im Schuhkartonformat präsentiert<br />

sich in knalligem Orange. Da passt der praktische<br />

Henkelgriff aus braunem Echtleder perfekt ins Erscheinungsbild.<br />

Die schwedische Funkbox hat aber weit<br />

mehr zu bieten. Die Musikzuspielung erfolgt über Bluetooth;<br />

der Standard unterstützt sogar den aptX-Codec. So können<br />

Musikdateien in besonders guter Audioqualität von einem<br />

kompatiblen Zuspieler übertragen werden. Alternativ dazu<br />

stehen auf der Rückseite zwei weitere analoge Anschlüsse<br />

für Audioquellen bereit. Die Verbindung erfolgt wahlweise<br />

per Miniklinke oder Cinch. Eine USB-Buchse erlaubt das<br />

Aufladen von Smartphones und Tablets. Die Musikwiedergabe<br />

von USB-Speichern ist nicht möglich. Über den Subwoofer-Audioausgang<br />

finden sogar aktive Basslautsprecher<br />

Anschluss. Die beiliegende massive Aluminium-Fernbedienung<br />

wertet das gesamte System auf.<br />

Beim Hörtest überzeugte der T10 mit temperamentvoller<br />

Spielweise und dynamischem Antritt. So klingen selbst Jazz<br />

und klassische Musik ausgesprochen gut. Wer es mal etwas<br />

lauter angehen lässt, darf sich über die hohe Pegelfestigkeit<br />

freuen.<br />

iPhone Airplay Dock<br />

Akku<br />

BOSE SOUNDLINK AIR<br />

www.bose.de<br />

350 Euro<br />

optionaler Akkubetrieb, einfache Einrichtung, Fernbedienung<br />

sperriges externes Netzteil, teurer Zubehör-Akku<br />

Testurteil: gut<br />

5/2013<br />

PREISTIPP<br />

H<br />

i-Fi-Pionier Bose bietet mit dem SoundLink Air einen<br />

Lautsprecher, der über AirPlay-Funk Musik empfängt.<br />

Zusätzlich besitzt der nur in Schwarz erhältliche<br />

Lautsprecher einen analogen Miniklinken-Anschluss auf<br />

der Rückseite. Über diesen lassen sich auch Android-Tablets<br />

und -Handys mit der Bose-Box verbinden. Die Einbindung<br />

ins Heimnetzwerk können dank der hervorragenden<br />

Nutzeranleitung auch Technik-Laien vornehmen. Für 100<br />

Euro Aufpreis gibt es einen Akku.<br />

Bedient wird der SoundLink Air direkt aus iTunes oder per<br />

Musik-App. Alternativ dazu bietet die Fernbedienung eine<br />

komfortable Steuerung von Lautstärke, Titelwahl und Systemstatus.<br />

Letzteren kann man bequem über die LED-Anzeige<br />

in der Front ablesen.<br />

Bei die Schallwandlung setzt Bose auf die Waveguide-<br />

Speaker-Technik. Dabei wird die Klangqualität der beiden<br />

6,5 Zentimeter großen Breitbandtöner per Schallführung optimiert.<br />

Das Bose-System klingt dadurch in allen Tonlagen<br />

gut abgestimmt und detailreich. Gemessen an der kompakten<br />

Bauform, überzeugt der AirPlay-Lautsprecher mit einem<br />

dynamisch-kraftvollen Klang.<br />

40<br />

connected-home.de 05.2013


gen. Einige Funklautsprecher sind in mehreren Farben<br />

erhältlich. So kann der Nutzer eine Design-Variante<br />

wählen, die optimal zu seiner Einrichtung passt.<br />

Drei Wege, ein Ziel<br />

Um Musikdateien kabellos und mit guter Klangqualität<br />

zu übertragen, kommen verschiedene Funkstandards<br />

zum Einsatz. Sie heißen Bluetooth, DLNA und AirPlay.<br />

Dabei hat jede Variante ihre individuellen Vor- und<br />

Nachteile.<br />

WLAN-basierte Funklautsprecher arbeiten entweder<br />

nach dem DLNA- oder AirPlay-Standard. Demnach benötigen<br />

sie ein vorhandenes Funk- oder Kabel-Netzwerk.<br />

iPhones, iPads, iPod touchs und Computer mit<br />

iTunes-Software arbeiten problemlos mit AirPlay-<br />

Lautsprecher zusammen. Umgekehrt ist der Zugriff von<br />

Mobilgeräten, die auf Android-basieren, auf einen Air-<br />

Play-Lautsprecher nur über komplizierte Drittanbieter-<br />

Lösungen möglich.<br />

Bei der Inbetriebnahme eines DLNA- oder AirPlay-<br />

Lautsprechers müssen zuerst einige Netzwerk-Einstellungen<br />

vorgenommen werden, damit ein Tablet, Smartphone<br />

oder Computer kabellos Musik zur Funkbox<br />

übertragen kann. Ist ein Audiosystem einmal eingerichtet,<br />

bieten WLAN-Lautsprecher einen praktischen<br />

Vorteil. Da das Funknetz in der Regel im ganzen Haus<br />

besteht, stellt die Verbindung über verschiedene Wohnräume<br />

hinweg kein Problem dar.<br />

Der Kurzstreckenfunk Bluetooth stellt unabhängig vom<br />

Heimnetz eine direkte und autarke Verbindung zwischen<br />

Mediengeber und Empfängerbox her. Der Vorteil<br />

der Bluetooth-Technik: Installation und Inbetrieb-<br />

FÜR JEDEN<br />

GESCHMACK<br />

Funklautsprecher wie<br />

der Audio Pro T10 sind<br />

in mehreren Farben<br />

erhältlich und passen<br />

sich so dem persönlichen<br />

Geschmack und<br />

Einrichtungsstil an.<br />

D<br />

er Bowers&Wilkins Z2 ist ein Funklautsprecher, der<br />

über AirPlay Musik von einem PC, Mac, iPhone oder<br />

iPad empfängt. Die Installation klappt dank kostenloser<br />

App einfach und schnell. Als Alternative zur Funkübertragung<br />

nimmt der Z2 Musik über den Lightning- oder LAN-<br />

Anschluss entgegen. Über den analogen Audioeingang auf<br />

der Rückseite finden ein MP3-Spieler, Smartphones oder<br />

Tablets Anschluss. Für die Steuerung von Quellenwahl,<br />

Lautstärke und Betriebsmodus hat B&W eine handliche<br />

Fernbedienung beigelegt. Mit dieser kann man direkt Titel<br />

und Alben auf dem iPhone wählen, wenn sich dieses im<br />

Dock befindet. Die Verarbeitung ist, wie bei B&W gewohnt,<br />

exzellent. Das resonanzarme Kunststoffgehäuse gibt es<br />

wahlweise in Schwarz oder Weiß.<br />

Für die Schallwandlung sind zwei 88 Millimeter große Breitbandtöner<br />

zuständig, die von einem 40 Watt starken Digitalverstärker<br />

angetrieben werden. Die Klangqualität ist gemessen<br />

an der kompakten Bauform erstaunlich gut. Bis zur<br />

mittleren Zimmerlautstärke klingen die Bässe satt und<br />

druckvoll. Dann sorgt ein dynamischer Equalizer dafür, dass<br />

der Tiefbass-Anteil mit zunehmendem Pegel zurückgeht.<br />

BOWERS & WILKINS Z2<br />

www.bowers-wilkins.de<br />

400 Euro<br />

hochwertig verarbeiteter Lautsprecher, Lightning-Anschluss,<br />

Fernbedienung<br />

eingeschränkte Belastbarkeit, pegelabhängige Tonalität<br />

Testurteil: gut<br />

iPhone Airplay Dock<br />

iPhone Dock<br />

05.2013 connected-home.de 41


ENTERTAINMENT FUNKLAUTSPRECHER<br />

Bluetooth<br />

GENEVA MODEL S WIRELESS DAB+<br />

www.genevalab.com<br />

400 Euro<br />

umfangreiche Ausstattung, toll verarbeitet<br />

begrenzter Tieftonumfang<br />

Testurteil: gut<br />

5/2013<br />

DESIGN-TIPP<br />

D<br />

er kleinste Lautsprecher im Testfeld überzeugt mit<br />

zeitlos schlichtem Design. Zum Lieferumfang des<br />

Model S gehören vier kleine Tellerfüße und ein großer<br />

Aluminiumständer. Die Material- und Verarbeitungsqualität<br />

sind erstklassig. Dank Bluetooth-Funk ist die kabellose Musikübertragung<br />

einfach und flexibel, da die smarte Box mit<br />

allen kompatiblen Geräten funktioniert. Gesteuert wird er<br />

über eine multifunktionelle Fernbedienung oder die berührungsempfindlichen<br />

Sensorfelder auf der Geräteoberseite.<br />

Der aktuelle Betriebsstatus wird auf einem großen LC-Display<br />

hinter dem Frontgitter angezeigt. Für den Hörfunkgenuss<br />

stehen ein analoges UKW-Radio und ein digitaler<br />

DAB+-Empfänger bereit. Eine ausziehbare Stabantenne gewährleistet<br />

eine hohe Empfangsqualität.<br />

Die Klangwandlung übernehmen zwei 76 Millimeter große<br />

Breitbandtöner. Die Embracing-Sound-Technik sorgt für einen<br />

weit gefächerten Raumklang. So klingt der Lautsprecher<br />

selbst unter seitlichen Hörwinkeln noch ausdrucksstark.<br />

Im Bassbereich tönt die Box nicht abgrundtief, aber<br />

knackig und agil. Mittel- und Hochtonfrequenzen werden<br />

fein aufgelöst und differenziert wiedergegeben.<br />

Bluetooth<br />

HARMAN/K. GO+PLAY WIRELESS<br />

www.harmankardon.com<br />

350 Euro<br />

exzellenter Klang, Netz- und Batteriebetrieb<br />

für Mobilbetrieb relativ hohes Gewicht<br />

Testurteil: sehr gut<br />

5/2013<br />

TESTSIEGER<br />

A<br />

udiospezialist Harman/Kardon bietet mit dem<br />

Go+Play Wireless einen tragbaren Lautsprecher mit<br />

Netz- und Mobilbetrieb. Das dazugehörige Akkufach<br />

bietet Platz für acht handelsübliche Mono-Batterien. Wird<br />

das Audiosystem an eine Steckdose angeschlossen, schaltet<br />

der Lautsprecher automatisch auf Netzbetrieb und<br />

schont die Batterien. Drei große gegen Spritzwasser geschützte<br />

Tasten auf der Oberseite erlauben eine komforta ble<br />

Einstellung von Lautstärke und Betriebsstatus. Dank Bluetooth-Funk<br />

können sämtliche Computer, Tablets und Smartphones<br />

mit entsprechender Technik problemlos Musik zum<br />

Speaker übertragen. Wer den Geräte-Akku seines Smartphones<br />

aufladen möchte, kann den rückseitigen USB-Anschluss<br />

dafür nutzen.<br />

Für den guten Klang sorgen zwei digitale Stereo-Endstufen<br />

und hochwertige Zwei-Wege-Lautsprecher mit Metallkalotten-Hochtönern.<br />

Die daraus resultierende Klangqualität ist<br />

beachtlich. Dank der ausgezeichneten Entzerrung klingt der<br />

Go+Play Wireless sehr authentisch und potent. Die Bässe<br />

tönen druckvoll und dynamisch. Mittel- und Hochton bieten<br />

eine besonders detailreiche und räumliche Abbildung.<br />

42<br />

connected-home.de 05.2013


nahme sind einfach. Man muss nur den Funkdienst am<br />

Smartphone aktivieren, mit dem Lautsprecher koppeln,<br />

und schon steht die Verbindung. Zudem spielen Gerätegattung<br />

und Betriebssystem keine Rolle, da der Datenaustausch<br />

per Bluetooth-Funk Hersteller übergreifend<br />

funktioniert.<br />

Alles drin, alles dran<br />

Wer sich einen Funklautsprecher anschafft, bekommt<br />

automatisch ein Rundum-sorglos-Paket. Das heißt: In<br />

den Lautsprechergehäusen befinden sich oft sämtliche<br />

für den Betrieb notwendigen Komponenten. Neben den<br />

Tönern besitzen die Boxen eingebaute Verstärker und<br />

die für den kabellosen Musikempfang benötigten Funkschnittstellen.<br />

Je nach Modell sind sogar analoge und<br />

digitale Radioempfänger mit an Board.<br />

Noch mehr Auswahl bieten spezialisierte Webradio-<br />

Programme. Apps wie TuneIn oder Radio.de erlauben<br />

den einfachen Zugriff auf Hunderte Internet-Radiosender<br />

aus der ganzen Welt. Viele Funklautsprecher besitzen<br />

zudem analoge Audioeingänge auf der Rückseite.<br />

Über diese Anschlüsse können etwa Fernseher, Spielkonsolen<br />

oder TV-Empfänger verbunden werden.<br />

Fazit<br />

Funklautsprecher sind die perfekten Spielpartner für<br />

Smartphones, Tablets und Computer. Dank Digitaltechnik<br />

können sie Musik kabellos empfangen und<br />

auch aus kompakten Gehäusen eine hohe Klangqualität<br />

zaubern. Mit individuellen Formen und Farben empfehlen<br />

sie sich für sämtliche Einrichtungsstile und Anwendungen,<br />

was sie zu wohnraumfreundlichen und<br />

flexiblen Audiolösungen macht.<br />

MUSIK IN<br />

JEDEM RAUM<br />

Mit ihren kompakten<br />

Abmessungen und schicken<br />

Designs sind<br />

Funk lautsprecher die<br />

perfekten Musikanlagen<br />

für Küche, Wohn- und<br />

Arbeitszimmer.<br />

D<br />

as A5-System fällt sofort mit seiner extravaganten<br />

Rautenform auf. Vorder- und Rückseite sind<br />

schwarz, die Oberseite ist in einem gebürsteten Aluminium-Look<br />

ausgeführt. An der Seite befinden sich Direktwahltasten<br />

für Lautstärke und Webradio-Favoriten. Für die<br />

kabelgebundene Netzwerk-Anbindung steht ein Ethernet-<br />

Anschluss bereit. Über die Gewindebuchse kann der Lautsprecher<br />

an einer Wand montiert werden. Die Systemeinrichtung<br />

erfolgt bequem über die App AirStudio. Bei der<br />

Bedienung hakt die App jedoch gelegentlich, da sie manchmal<br />

träge reagiert. Der Philips A5 ist DLNA-kompatibel. Somit<br />

können Android- und iOS-Mobilgeräte auf ihn zugreifen.<br />

Die Zuspielung per Windows- oder Apple-Computer erfolgt<br />

über die kostenlose Software TwonkyMedia Manager.<br />

Für die Klangwandlung ist ein Stereosystem aus je zwei Tiefmitteltönern<br />

und Hochtonkalotten zuständig. Durch die angewinkelte<br />

Anordnung strahlt die Box breit in den Raum,<br />

was zu einem plastischen Klangbild führt. Dank des Equalizers<br />

lässt sich das System an den persönlichen Hörgeschmack<br />

anpassen. Einmal abgestimmt, tönen Gesangsstimmen<br />

mit besonders schönem Schmelz.<br />

PHILIPS A5<br />

www.philips.de<br />

guter Klang, Wandhalterung, Direktwahltasten<br />

App reagiert etwas träge<br />

Testurteil: gut<br />

350 Euro<br />

05.2013 connected-home.de 43


ENTERTAINMENT FUNKLAUTSPRECHER<br />

RAUMFELD ONE<br />

www.teufel.de<br />

400 Euro<br />

USB-Audio-Anschluss, große Formatvielfalt, 8 Wochen Rückgaberecht<br />

Installation nur über Netzwerkkabel<br />

Testurteil: gut<br />

R<br />

aumfeld ist eine Marke des Berliner Lautsprecherspezialisten<br />

Teufel. Der One ist ein Funklautsprecher,<br />

der über das Hausnetzwerk Musik empfängt. Gesteuert<br />

wird er ausschließlich über die kostenlose Raumfeld-<br />

App, die für Apple- und Android-Mobilgeräte verfügbar ist.<br />

Die Musikzuspielung aus einem anderen Programm heraus,<br />

wie bei Bluetooth oder AirPlay, ist nicht möglich. Dafür können<br />

auch Playlists angelegt und mehrere Raumfeld-Geräte<br />

verwaltet werden. Die Musik-Streaming-Dienste simfy, Last.<br />

fm, TuneIn und Napster sind eingebunden. Auf der Rückseite<br />

besitzt der Raumfeld One einen analogen Audioeingang,<br />

über den Fernseher oder TV-Empfänger Anschluss finden.<br />

Über den USB-Audio-Anschluss daneben spielt der weiße<br />

Lautsprecher alle gängigen Musikdateien ab.<br />

In puncto Klangwandlung setzt Raumfeld auf ein Drei-Wege-Lautsprechersystem.<br />

Dieses besteht aus zwei Hochund<br />

Mitteltönern sowie einem in der Bodenseite eingelassenen<br />

Tieftöner. Beim Hörtest beweist der One ausgezeichnete<br />

Wiedergabe-Qualitäten. Er überzeugt mit klaren Höhen,<br />

neutral abgestimmten Mitten und tiefreichenden Bässen –<br />

ganz ohne Effekthascherei.<br />

SONOS PLAY 5<br />

www.sonos.com<br />

400 Euro<br />

umfangreiche Software, satter und pegelfester Klang<br />

Registrierungszwang, optionaler Funkbetrieb, unangenehmer Geruch<br />

Testurteil: gut<br />

D<br />

as 2002 in Kalifornien gegründete Unternehmen Sonos<br />

gehört zu den Urgesteinen in Sachen Audio-<br />

Streaming. Der Play 5 ist ein potenter Netzwerk-<br />

Lautsprecher, der erst über die umfangreiche und kostenlose<br />

Sonos-Software sein volles Potenzial entfaltet. Für die<br />

Installation muss zuerst das Computer-Programm installiert<br />

werden. Hat man die Zwangsregistrierung hinter sich, kann<br />

man Musikbibliotheken vom stationären Mac, PC oder Netzwerkspeicher<br />

importieren. Ist das System eingerichtet, eröffnen<br />

sich unzählige Möglichkeiten, seine Musiksammlung<br />

zu entdecken oder Streaming-Dienste zu nutzen. Wichtig:<br />

Der Play 5 kann nur über einen optionalen, 50 Euro teuren<br />

Funkadapter Musik empfangen. Die Sonos Bridge generiert<br />

ein eigenes, geschlossenes Netzwerk. Mit der Remote-App<br />

können dann mehrere Lautsprecher in das Funksystem eingebunden,<br />

verwaltet und akustisch justiert werden.<br />

Leider ist ab Werk die Loudness-Klangeinstellung aktiviert.<br />

Damit klingt der Play 5 aufgebläht und verschnupft. Wer die<br />

Funktion deaktiviert, wird mit einem warmen Klang belohnt.<br />

Dann präsentiert sich das System mit erdigem Bass, dezenten<br />

Mitten und feinzeichnenden Höhen.<br />

44<br />

connected-home.de 05.2013


APPS FÜR FUNKLAUTSPRECHER<br />

B&W Control<br />

Die App von Bowers & Wilkins ist kostenlos<br />

im Apple App Store erhältlich.<br />

Alternativ gibt es die App auch für das<br />

MacOS- und Windows-Betriebssystem.<br />

Das kleine Programm hilft beim<br />

Einrichten des AirPlay-Lautsprechers,<br />

indem es den Nutzer Schritt für Schritt<br />

durch die Netzwerk-Installation des Z2<br />

führt.<br />

Harman/Kardon Remote<br />

Das Programm ist aktuell ausschließlich<br />

für das iOS-Betriebssystem von<br />

Apple erhältlich und bietet eine komfortable<br />

Musikverwaltung und -steuerung<br />

inklusive Album-Cover-Anzeige.<br />

Die Harman/Kardon Remote App kann<br />

Musik auch an Bluetooth-Lautsprecher<br />

und AirPlay-Funksysteme anderer Hersteller<br />

senden.<br />

Philips AirStudio<br />

Die App AirStudio von Philips bietet einen<br />

Einrichtungsassistenten, der den<br />

Funklautsprecher in das Heimnetzwerk<br />

einbindet. Zudem können über eine<br />

grafische Darstellung mehrere DLNA-<br />

Lautsprecher ausgewählt werden.<br />

Praktisch sind auch die eingebundenen<br />

Musik-Streaming-Dienste von<br />

TuneIn, Spotify und Napster.<br />

Raumfeld<br />

Für die Einrichtung und Bedienung des<br />

Raumfeld One-Lautsprechers ist die<br />

gleichnamige und kostenlose App erforderlich.<br />

Die Installation und Einbindung<br />

in das heimische Funknetzwerk<br />

funktionieren einfach und schnell. Zudem<br />

kann die App Spiellisten importieren<br />

und Internet-Radiosender wiedergeben.<br />

Sonos<br />

Nur über diese App erhalten Nutzer<br />

Zugriff auf Sonos-Netzwerk-Lautsprecher.<br />

Das kostenlose Programm bietet<br />

eine umfangreiche Musikverwaltung<br />

mit Favoritenlisten, eine Weckfunktion<br />

sowie integrierte Webradiodienste. Zudem<br />

kann über eine Dateifreigabe auf<br />

andere Musikarchive im Netzwerk zugegriffen<br />

werden.<br />

AirAudio<br />

Mit der App AirAudio können Smartphones<br />

und Tablets mit Android-Betriebssystem<br />

Musik auf AirPlay-Funklautsprecher<br />

übertragen. Die Voraussetzung<br />

dafür ist ein sogenannter<br />

Root-Zugang. In Zukunft soll die App<br />

auch auf DLNA-Netzwerkspeicher zugreifen<br />

können. AirAudio ist kostenlos<br />

im Google Play Store erhältlich.<br />

Controller<br />

Mit der Controller-App von Sitecom<br />

können Apple-Nutzer mit ihrem iPad,<br />

iPhone oder iPod touch komfortabel<br />

auf Netzwerkspeicher und Wiedergabegeräte<br />

zugreifen, die nach dem<br />

DLNA-Standard arbeiten. Von Haus<br />

aus unterstützt das iOS diese Funktion<br />

nicht, da sie in Konkurrenz zum Air-<br />

Play-Standard steht.<br />

AUPEO<br />

Der Radiodienst AUPEO bietet Zugriff<br />

auf viele Hundert Internet-Sender. Zudem<br />

lässt sich die Musikauswahl einfach<br />

personalisieren. Je nach Geschmack<br />

und Stimmung können Musikrichtungen<br />

über den Mood- oder<br />

Genre-Tuner gewählt werden. Mit der<br />

Lernfunktion merkt sich das Programm,<br />

welcher Stil einem gefällt.<br />

05.2013 connected-home.de 45


ENTERTAINMENT SAT OVER IP<br />

Von Reinhard Otter<br />

Großer » Sat over IP « Test<br />

Fernsehen<br />

in jedem Raum<br />

Adé Koaxkabel: Sat over IP verteilt digitales Satellitenfernsehen an Empfangsboxen, aber<br />

auch an PC, Tablet und Smartphone – drahtlos oder über LAN. Ein Jahr nach dem Start ist<br />

die Technologie auch praktisch ausgereift. Höchste Zeit für einen ausführlichen Test.<br />

S<br />

o schnell fasst selten eine Technologie Fuß:<br />

Auf der ANGA COM 2012 wurde Sat over IP<br />

(auch Sat-IP genannt) erstmals der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Damit werden digitale Satellitenkanäle<br />

nicht mehr über Koaxkabel an einzelne Empfangsboxen<br />

verteilt. Stattdessen werden die Empfangsauf-<br />

gaben aufgeteilt. Der Sat-IP-Server – meist direkt an<br />

der Sat-Schüssel oder am Multischalter installiert –<br />

empfängt die hochfrequenten Antennen signale und filtert<br />

daraus auf Anfor derung einen oder mehrere verschiedene<br />

TV-Kanäle heraus. Die schickt er über das<br />

Datennetzwerk an seine Spielpartner: einen oder meh-<br />

46<br />

connected-home.de 05.2013


DLAN TV SAT MULTITUNER<br />

www.devolo.de<br />

200 Euro<br />

eingebauter Powerline-Adapter,<br />

anschauliches Web-Interface<br />

kein DLNA-Server,<br />

keine Multischalter-Funktion<br />

Testurteil: gut<br />

SERVER<br />

devolo<br />

D<br />

er dLAN TV Sat Multituner ist einzeln<br />

oder mit einem Powerline-<br />

Adapter und dem devolo-Receiver<br />

(siehe Seite 49) im Set zu haben. Er bietet einen<br />

Twin-Tuner und ist für den Anschluss an konventionelle<br />

Einzel-, Doppel-LNBs oder Multischalter-Ausgänge<br />

vorgesehen. Die beiden Tuner<br />

können – wie in den übrigen Sat-IP-Servern<br />

– bis zu vier Satellitenpositionen erfassen. Besonderheit:<br />

Im Netzteil des Servers ist ein<br />

Powerline-Adapter für Datenraten bis 500<br />

Mbit/s eingebaut. Die zusätzliche Netzwerkbuchse<br />

kann ebenfalls die Daten des Sat-IP-<br />

Servers per LAN-Kabel übertragen oder – im<br />

Powerline-Betrieb – ein weiteres Gerät mit dem<br />

Heimnetzwerk verbinden. Das Web-Interface<br />

des Multituner zeigt neben Tuner-Infos auch den<br />

Zustand der Powerline-Verbindungen.<br />

DIGIBIT R1<br />

www.telestar.de<br />

250 Euro<br />

sDLNA-Serverfunktion, Tuner-Kontroll-LEDs,<br />

gute Empfangswerte<br />

keine Befestigungen für<br />

die Wandmontage<br />

Testurteil: gut<br />

SERVER<br />

Telestar<br />

D<br />

er Altstar unter den Sat-<br />

IP-Servern ist ebenso wie<br />

seine Geschwister von Inverto,<br />

GSS und TechniSat leicht zu bedienen:<br />

Man schließt ihn wahlweise an einen bis vier<br />

LNB-/Multischalter-Ausgänge, ein Quattrooder<br />

ein Unicable-LNB an und gibt im Web-Interface<br />

am PC die entsprechende Empfangsvariante<br />

an. Alles Weitere funktioniert wie von<br />

selbst. Wer mit dem Digibit R1 auch über DLNA-<br />

Receiver fernsehen möchte, der aktiviert noch<br />

die zugehörige<br />

Server-Funktion und stellt<br />

eine Senderliste zusammen. Im Betrieb signalisieren<br />

vier LEDs vorn im Gerät, welche Tuner<br />

gerade aktiv sind. Alles Weitere erledigen die<br />

angeschlossenen Sat-IP-Empfänger. Betrachtet<br />

man zudem seine guten Werte beim Empfang,<br />

ist der Server rundum zu empfehlen.<br />

rere Sat-IP-Receiver. Solche Receiver sind ebenfalls<br />

per Netzwerkkabel, Powerline oder WLAN mit dem<br />

Heimnetzwerk verbunden, nehmen darüber Kontakt<br />

mit dem Sat-IP-Server auf und empfangen die dort angeforderten<br />

Digital-TV-Kanäle.<br />

Die Daten einzelner Kanäle werden also im Server extrahiert,<br />

die Entschlüsselung der Bild-, Ton- und<br />

Zusatzinforma tionen erfolgt dagegen im Sat-IP-Receiver.<br />

Für den TV-Zuschauer macht die Arbeitsteilung<br />

kaum einen Unterschied, sieht man einmal davon ab,<br />

dass so nicht mehr nur spezielle Sat-Receiver Digitalfernsehen<br />

empfangen und aufnehmen können. Das ist<br />

die eigentliche Revolution der Sat-IP-Technik: Neben<br />

speziellen DVB-S-Boxen macht der zentrale Empfangs-<br />

Preis/Leistung: gut<br />

Server eben auch den PC, Smartphones und Tablets<br />

sowie viele handelsübliche Netzwerk-Player zu TV-<br />

Empfängern. Die Server verteilen dabei mehrere TV-<br />

Kanäle parallel über das Netzwerk, sodass mit einer<br />

Leitung zwei, vier oder gar acht Sat-IP-Empfänger unabhängig<br />

voneinander TV-Sendungen zeigen können<br />

– sofern das Netzwerk genügend Bandbreite bietet.<br />

<strong>Mehr</strong>fach-Server im Einsatz<br />

In <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> 2/13 (ab Seite 40) konnten Sie<br />

bereits Praxistests lesen, die alle Vorzüge und auch die<br />

eine oder andere Kinderkrankheit der Sat-IP-Technik<br />

aufzeigten. Auf unsere Hinweise haben die Hersteller<br />

vielfach reagiert und die Funktionen ihrer Geräte er-<br />

05.2013 connected-home.de 47


ENTERTAINMENT SAT OVER IP<br />

SERVER<br />

Triax<br />

TSS 400<br />

www.triax-gmbh.de<br />

200 Euro<br />

Wandmontage, flexible Empfangsfunktionen,<br />

DLNA-Server<br />

recht schwacher Em pfang, etwas kompliziertes<br />

Web-Interface<br />

Testurteil: gut<br />

D<br />

er Triax TSS 400 lässt sich – so wie das ähnliche Modell von<br />

genau-<br />

Schwaiger – gut neben einem Multischalter<br />

an der Wand montieren. Zu Beginn<br />

des Tests funktionierte er wie ein Multischalter:<br />

Er empfing nur dann alle Sender, wenn alle vier<br />

F-Buchsen bestückt waren. Per Update auf die<br />

Test-Version 0.5.1 wurde er aber auch fit für normale<br />

Single- oder Twin-LNBs, mit denen er<br />

dann eben nur einen oder zwei parallel laufende<br />

Tuner bietet. Ebenfalls neu: Der TSS 400 bietet<br />

jetzt einen DLNA-Server und versorgt so neben<br />

speziellen Sat-IP-Geräten auch DLNA-Clients<br />

mit Live-Fernsehen. Die Sendersortierung übers<br />

Web-Interface war in der vorliegenden Version<br />

aber noch etwas kompliziert. Dennoch ist der<br />

TSS 400 in seiner neuesten Version ein Preis-<br />

Leistungs-Highlight. Der vielseitige TSS 400 bietet<br />

neben dem Standard-Empfang den „statischen<br />

Empfang“. Dabei wird jedem Tuner ein<br />

Transponder zugewiesen, dessen Kanäle viele<br />

Client-Geräte parallel empfangen können.<br />

TESTERGEBNISSE // STECKBRIEF SERVER<br />

Hersteller devolo Telestar Triax<br />

Modell dLAN Sat TV Multituner Digibit R1 TSS 400<br />

Preis in Euro 200 250 200<br />

Internet: www. devolo.de telestar.de triax-gmbh.de<br />

TV-Empfang sehr gut sehr gut gut<br />

Empfangssicherheit sehr gut sehr gut gut<br />

Netzwerk-Übertragung sehr gut gut gut<br />

Ausstattung ausreichend befriedigend befriedigend<br />

Funktionen ausreichend gut gut<br />

Anschlüsse ausreichend ausreichend befriedigend<br />

Bedienung gut gut befriedigend<br />

Installation und Konfiguration sehr gut gut befriedigend<br />

Dokumentation, Anleitung gut befriedigend befriedigend<br />

Verarbeitung sehr gut sehr gut gut<br />

Anmutung sehr gut sehr gut gut<br />

Material sehr gut sehr gut sehr gut<br />

Testurteil gut gut gut<br />

Funktionen<br />

Anz. Tuner / Multischalter / Unicable 2 / – / – 4 / ✔ / ✔ 4 / ✔ / ✔<br />

DiSEqC / Satelliten-Positionen 1.0, 1.1 / 4 1.0, 1.1 / 4 1.0, 1.1 / 4<br />

Einzel-Transponder-Empfang – – ✔<br />

DLNA-Server / Senderliste<br />

sortierbar / Anzahl Kanäle – / – / – ✔ / ✔ / 100 ✔ / – / unbegr.<br />

Konfiguration über Web-Interface /<br />

TV-Menü / App ✔ / – / – ✔ / – / – ✔ / – / –<br />

Netzschalter / Auto-Standby – / ✔ ✔ / ✔ ✔ / –<br />

Anschlüsse<br />

Antenneneingänge / USB / Funktion 2 / – / – 4 / 2 / für Update 4 / 1 / für Updates<br />

LAN / Geschwindigkeit Ethernet 10/100 Ethernet 10/100 Gigabit<br />

Powerline integriert ✔ 200/500 – –<br />

48<br />

connected-home.de 05.2013


RECEIVER<br />

DLAN TV SAT 2400-CI+<br />

www.devolo.de<br />

290 Euro<br />

vollwertiger Receiver mit Display, HbbTV und<br />

PVR, guter EPG<br />

recht langsame Menüsteuerung, kein Empfang<br />

vom Triax-Server<br />

Testurteil: gut<br />

devolo<br />

D<br />

weitert oder optimiert. So konnte nach knapp einem<br />

Jahr Eingewöhnung der erste Labortest stattfinden.<br />

Derzeit sind drei Server-Typen zu haben, die wir zusammen<br />

mit ihren zugehörigen Sat-IP-Receivern und anderen<br />

verfügbaren Empfangslösungen geprüft haben:<br />

Der erste Sat-IP-Server ist der Digibit R1 von Telestar<br />

(siehe rechts). Das Gerät stammt aus der Entwicklung<br />

des luxemburgischen Herstellers Inverto und wird auieser<br />

Sat-IP-Receiver ist zwar mit<br />

Abstand das teuerste Empfangsgerät<br />

im Test, es bietet aber auch<br />

wirklich viele Funktionen. Für 290 Euro gehört<br />

zum einen bereits ein AV500-Powerline-Adapter<br />

mit zum Lieferumfang, um die Empfangsbox<br />

per Powerline mit dem Server zu verbinden.<br />

Andererseits zeigt der dLAN TV Sat 2400<br />

als einziger Testkandidat Pay-TV- und andere<br />

verschlüsselte Programme – sein eingebauter<br />

CI+-Einschub macht‘s möglich. Mit dem devolo-Server<br />

und dem Telestar-Modell verband<br />

sich der Receiver im Test matisch, der Sendersuchlauf und andere<br />

auto-<br />

Einstellungen klappten dank des übersichtlichen<br />

Menüs einwandfrei. Mit seinem guten<br />

EPG, einer USB-Aufnahmefunktion und<br />

HbbTV kann das dLAN-TV-System auch mit<br />

normalen Sat-Receivern mithalten.<br />

Der EPG des 2400-CI+ ist ebenso übersichtlich<br />

wie bedienfreundlich. Hier kann man per<br />

einfachen Tastendruck um Tage oder Stunden<br />

springen und kinderleicht Aufnahmen programmieren.<br />

RECEIVER<br />

DSR51IP<br />

www.schwaiger.de<br />

150 Euro<br />

WLAN integriert, versteckte Montage mit IR-<br />

Auge, viele Apps<br />

keine HDTV-Kanäle, etwas müh -<br />

same Installation, viele Kabel nötig<br />

Testurteil: befriedigend<br />

Schwaiger<br />

D<br />

as Mini-Gerät wird direkt in eine freie<br />

HDMI-Buchse am Flat-TV gesteckt.<br />

Es ist mehr als ein Sat-IP-Receiver,<br />

eher eine Art Minicomputer, der mit dem Android-Betriebssystem<br />

Version 4.1 (Jelly Bean) betrieben<br />

wird. Damit lassen sich alle möglichen<br />

Android-Anwendungen auf den TV-Schirm zau-<br />

bern – YouTube und Medienplayer<br />

etwa sind vorinstalliert, weitere Apps<br />

lassen sich im Play Store kaufen.<br />

Auch eine abgespeckte Version der für<br />

Android-Tablets und -Smartphones verfügbaren<br />

Sat-IP-App ist installiert und<br />

lässt sich am TV-Gerät ebenso steuern<br />

wie auf Mobilgeräten –<br />

nur eben ohne Touchscreen. Eine mitgelieferte<br />

Minifernbedienung erledigt alle Standardbefehle<br />

problemlos, für umfangreichere Texteingaben<br />

oder App-Bestellungen lassen sich per USB Tastatur<br />

und Maus anbinden. Die LAN-Verbindung<br />

erfolgt über einen USB-Adapter.<br />

Der Sat-IP-Empfang erfolgt über die Sat-IP-App<br />

von Elgato. Diese bietet allerdings keine Aufnahmefunktion<br />

und zeigt – wie in den übrigen Mobil-<br />

Apps – keine HDTV-Kanäle.<br />

ßer von Telestar auch von TechniSat und GSS<br />

(Grundig Sat Systeme) angeboten.<br />

Den zweiten Sat-IP-Server brachte Schwaiger auf den<br />

Markt. Der MS41IP stammt aus der Entwicklung von<br />

Zinwell und hat ebenfalls bauähnliche Geschwister. An<br />

diesem Test nimmt das Gerät unter der Bezeichnung<br />

TSS 400 von Triax teil. Bald soll dieser Server-Typ auch<br />

als Kathrein EXIP 414 auf den Markt kommen.<br />

05.2013 connected-home.de 49


ENTERTAINMENT SAT OVER IP<br />

RECEIVER<br />

DIGIBIT B1<br />

www.telestar.de<br />

140 Euro<br />

gute HD-Bildqualität, schneller Sendersuchlauf,<br />

gut lesbare Menüs<br />

kein Timeshifting, keine Wiedergabe bei Aufnahme,<br />

seltene Abstürze<br />

Testurteil: gut<br />

Telestar<br />

D<br />

er Digibit B1 funktioniert ebenso wie<br />

sein baugleicher Bruder DSR41IP<br />

von Schwaiger mit einem Android-<br />

Betriebssystem. Das versteckt sich aber gut hinter<br />

der an den jeweiligen Hersteller angepassten<br />

Menüoberfläche und offenbart sich allenfalls in<br />

seltenen Fehlermeldungen sowie in den Grundeinstellungen.<br />

Der Receiver bietet alles, was eine<br />

normale Free-to-Air-Box auch kann, allerdings<br />

sind EPG, Aufnahmeprogrammierung und USB-<br />

Recording-Funktion an einigen Stellen etwas<br />

hölzern gestaltet. So ist etwa kein Timeshifting<br />

über die Pause-Taste möglich.<br />

Ebensowenig lässt sich während einer Aufnahme<br />

eine aufgenommene Sendung anschauen.<br />

Fürs einfache Zappen auf dem Zweit-TV ist<br />

die Sat-IP-Empfangsbox dank zügiger Umschaltzeiten<br />

dennoch gut geeignet.<br />

Per USB-Festplatte wird der Digibit B1 zum Rekorder.<br />

Die Aufnahmeprogrammierung klappt<br />

über einen simplen EPG. Timeshifting und Wiedergabe<br />

während einer Aufnahme funktionieren<br />

derzeit nicht.<br />

RECEIVER<br />

TRIAX IP 100<br />

www.triax-gmbh.de<br />

155 Euro<br />

viele Smart-TVs-Apps, HbbTV, schnelle Menüsteuerung<br />

PVR-Funktion kostet extra, kein Sat-IP-Empfang<br />

mit Fremd-Servern<br />

Testurteil: gut<br />

Triax<br />

D<br />

er Triax IP 100 tritt als hybride Freeto-Air-Box<br />

mit gehobenen Ansprüchen<br />

an. Der Receiver gibt sich<br />

zwar äußerlich schlicht, bietet aber ein ansehnliches<br />

Smart-TV-Portal von Foxxum sowie<br />

HbbTV. Gegen einen Aufpreis von 20 Euro<br />

lässt er sich um eine vollwertige USB-Aufnahmefunktion<br />

ergänzen; unsere Preisangabe und<br />

der Test beziehen sich auf die Version mit Recording-Funktion.<br />

Alle TV-Funktionen ließen<br />

sich im Test prima bedienen, nicht zuletzt dank<br />

der schnellen Menüsteuerung des IP 100. Solange<br />

der Receiver mit Sat-IP-Servern von Tri-<br />

ax oder Schwaiger zusammenspielte,<br />

klappten alle Funktionen<br />

wie am Schnürchen. Mit den Servern von Telestar<br />

und devolo nahm er allerdings in unserem<br />

Test keinen Kontakt auf.<br />

Über die Mosaik-Taste zeigt der IP 100 ein<br />

Programm als Bewegtbild und Standbilder benachbarter<br />

Sender parallel auf dem TV. So<br />

sieht man, was auf anderen Kanälen läuft.<br />

Der neueste Sat-IP-Server heißt dLAN TV Sat Multituner<br />

(siehe Seite 47), stammt von devolo und ist derzeit<br />

einzigartig: Der Aachener Powerline-Spezialist hat sein<br />

bekanntes dLAN-TV-Netzwerk-Empfangssystem um<br />

den neuen, Sat-IP-tauglichen Twin-TV-Server ergänzt.<br />

Während die übrigen Sat-IP-Server je vier Tuner haben,<br />

bietet das devolo-Gerät nur zwei Empfangsteile. Dafür<br />

bringt es nicht nur einen LAN-Anschluss mit, sondern<br />

besitzt auch einen schnellen Powerline-Adapter, der<br />

sich als einziger Server im Test ganz ohne Netzwerkkabel<br />

ins Datennetz einbinden lässt.<br />

Austauschbare Empfänger<br />

Zu jedem Server gibt es passende Sat-IP-Empfangsboxen<br />

vom selben Hersteller. Devolo bietet sein dLAN<br />

TV SAT System als Komplettpaket an, bestehend aus<br />

Server, Receiver und einem Powerline-Adapter. Da Server<br />

und Clients (Netzwerk-Empfänger) aber unab-<br />

50<br />

connected-home.de 05.2013


TESTERGEBNISSE // STECKBRIEF RECEIVER<br />

Hersteller devolo Schwaiger Telestar Triax<br />

Modell dLAN TV Sat 2400-CI+ DSR51IP Digibit B1 IP 100<br />

Preis in Euro 290 150 140 155<br />

Internet: www. devolo.de schwaiger.de telestar.de triax-gmbh.de<br />

Kategorie Sat-IP-Receiver Sat-IP-Receiver Sat-IP-Receiver Sat-IP-Receiver<br />

Bildqualität sehr gut gut sehr gut sehr gut<br />

Klangqualität gut ausreichend gut gut<br />

Ausstattung befriedigend ausreichend befriedigend befriedigend<br />

Anschlüsse ausreichend ausreichend ausreichend ausreichend<br />

Funktionen (Software) gut ausreichend befriedigend gut<br />

Web-Portal befriedigend ausreichend ausreichend gut<br />

Bedienung gut befriedigend befriedigend gut<br />

Bildschirmmenüs (OSD) gut gut befriedigend gut<br />

Fernbedienung gut befriedigend gut gut<br />

Bedienung am Gerät befriedigend mangelhaft ausreichend ausreichend<br />

Installation sehr gut gut gut sehr gut<br />

Handbuch / Hilfe sehr gut befriedigend befriedigend befriedigend<br />

Verarbeitung sehr gut gut gut gut<br />

Anmutung sehr gut gut sehr gut sehr gut<br />

Material sehr gut gut gut gut<br />

Testurteil gut befriedigend gut gut<br />

Messwerte devolo Schwaiger Telestar Triax<br />

Abmessungen (B x H x T) / Gewicht 29,5 x 4,0 x 17 cm / 0,9 kg 7,6 x 3 x 1,1 cm / 0,2 kg 15,5 x 4,5 x 12,1 cm / 0,3 kg 12,1 x 3,9 x 9,9 cm / 0,3 kg<br />

Einschaltzeit Standby ARDHD / Netz-Aus 5 Sek. / 33 Sek. 20 Sek. / 26 Sek. 3 Sek. / 29 Sek. 45 Sek. / 45 Sek.<br />

Kanalwechselzeit / … mit<br />

Transponder-Wechsel / … SD HD 2,4 Sek. / 2,7 Sek. / 3,8 Sek. 3,8 Sek. / 4,0 Sek. / – 2,3 Sek. / 2,6 Sek. / 2,5 Sek. 2,3 Sek. / 2,8 Sek. / 3 Sek.<br />

Stromverbrauch Betrieb / Standby / Spar 10,4 / 8,5 / 0,6 Watt 4,3 / 0,7 / 0 Watt 9,6 / 8,5 / 0,2 Watt 4,9 / 0,3 / 0 Watt<br />

Anschlüsse<br />

Tuner / Durchschleifen / Modulator Sat-IP / – / – Sat-IP / – / – Sat-IP / – / – Sat-IP / – / –<br />

HDMI / YUV / S-Video / Video Ausgang ✔ / – / – / – ✔ / – / – / – ✔ / – / – / – ✔ / – / – / –<br />

Digitalausg. Ton optisch / elektrisch ✔ / – – / – ✔ / – ✔ / –<br />

Stereo-Tonausgang Cinch (Mixed) ✔ (Klinke) – ✔ ✔ (Klinke)<br />

USB / eSATA / LAN / WLAN / RS-232 ✔ (2) / – / ✔ / – / – ✔ (1) / – / ✔ (USB) / ✔ / – ✔ (1) / – / ✔ / ✔ (USB) / – ✔ (1) / – / ✔ / ✔ (USB) / –<br />

CI+ / Smartcard / weitere ✔ (1) / – / – – / – / – – / – / – – / – / –<br />

Funktionen<br />

Festplatte / Aufn. ü. USB / eSATA / LAN – / ✔ / – / – – / – / – / – – / ✔ (29 Euro) / – / – – / ✔ / – / –<br />

Timeshift / Hintergrundaufnahme ✔ / ✔ – / – ✔ / – – / –<br />

Wiederg. während Aufnahme / Timer ✔ / ✔ – / – ✔ / ✔ – / –<br />

Parallele Aufn. / Timeshift während Aufn. – / – – / – – / – – / –<br />

Werbung schneiden / Bookmarks – / ✔ – / – – / ✔ – / –<br />

BiB / Wiederg.letzte Position – / ✔ – / – – / ✔ – / –<br />

DiSEqC / Einkabelsystem ✔ / – ✔ / – ✔ / – – / –<br />

Sender vorprogrammiert ✔ ✔ – –<br />

Favoritenlisten / Now & Next / Detailinfos ✔ / ✔ / ✔ – / ✔ / – ✔ / ✔ / ✔ – / ✔ / ✔<br />

EPG / Multikanal / Übersicht ✔ / ✔ / – – / – / – ✔ / ✔ / ✔ ✔ / – / ✔<br />

Timer / aus EPG ✔ / ✔ – / – – / ✔ ✔ / ✔<br />

…Vorlauf / Nachlauf ✔ / ✔ – / – – / – manuell<br />

Sat-IP-Server / -Client / TV-Streaming – / ✔ / – – / ✔ / – – / ✔ / – – / ✔ / –<br />

STAND<br />

PUNKT<br />

REINHARD<br />

OTTER,<br />

SAT-IP-EXPERTE<br />

Die Sat-IP-Technik steht<br />

ganz am Anfang, und<br />

niemand kann genau<br />

sagen, wie und in welchen<br />

Geräten sie künftig<br />

zum Einsatz kommen<br />

könnte. Vor allem bei den<br />

Receivern hakt es derzeit<br />

teils noch. Ganz anders<br />

mit iPad oder Android-<br />

Tablets: Sat-IP macht die<br />

Mobilgeräte zu vollwertigen<br />

Zweit-TVs.<br />

Doch installiert man fürs<br />

Tablet-TV zu Hause einen<br />

Netzwerk-Server mit<br />

Multi-Tuner? Ich glaube<br />

eher, dass Sat-IP-Server<br />

künftig in Sat-Receivern<br />

eingebaut werden. Oder<br />

dass Sat-IP eine Art Edel-<br />

Multi-Room-Fernsehen<br />

wird. Dafür müssen die<br />

Empfangsboxen aber<br />

zuverlässiger und hochwertiger<br />

werden.<br />

hängig voneinander arbeiten und innerhalb des Sat-IP-<br />

Systems beliebig austauschbar sein sollten, haben wir<br />

die Komponenten getrennt voneinander getestet.<br />

Auch unter den Sat-IP-Receivern gibt es bauähnliche<br />

Geräte. Schwaiger und Telestar etwa brachten Ende<br />

2012 zwei Geräte mit weitgehend identischen Funktionen<br />

und Menüs auf den Markt: den Schwaiger DSR 41<br />

IP und den Digibit B1 von Telestar. Letzterer vertritt die<br />

Sat-IP-Erstlinge im Test.<br />

Von Schwaiger gibt es inzwischen auch eine kompaktere<br />

Alternative: die Android-TV-Box DSR 51 IP, die man<br />

direkt in die HDMI-Buchse des TV-Geräts stecken und<br />

so weitgehend im Verborgenen betreiben kann. Der Mini-Client<br />

bietet neben TV-Empfang auch fast alle Funktionen<br />

eines Android-Smartphones und erlaubt es,<br />

Apps aus dem Google play Store zu installieren.<br />

Für den Sat-IP-TV-Alltag gibt es aber bessere Lösungen.<br />

Devolo ergänzt den Test um seinen dLAN-TV-<br />

05.2013 connected-home.de 51


ENTERTAINMENT SAT OVER IP<br />

SAT-IP PER APP<br />

Mit speziellen Sat-IP-Receivern klappt der Empfang gut,<br />

aber so richtig Spaß macht Fernsehen via Netzwerk erst,<br />

wenn man den Tablet-PC oder das Smartphone zum Digital-<br />

Receiver adelt. Das klappt mit der Sat-IP-App von Elgato,<br />

die für 89 Cent für Apple-Geräte und für 99 Cent für Android-Tablets<br />

und -Smartphones zu haben ist. Sie holt alle SD-<br />

Kanäle der angepeilten Satelliten aufs Mobilgerät, zeigt den<br />

Vi deotext dazu und bietet einen grafisch gestalteten EPG.<br />

Die Apps können laufende Sendungen zudem pausieren<br />

oder dauerhaft aufnehmen, sofern das Mobilgerät genügend<br />

freien Speicherplatz bietet. Die Voraussetzung für ruckelfreien<br />

Empfang ist eine sichere, schnelle WLAN-Anbindung<br />

des Mobilgeräts.<br />

MEHR PLATZ Auf Tablets bietet die App eine Senderliste, mit der sich schnell umschalten lässt.<br />

ÜBERSICHT-<br />

LICH<br />

Das Sat-IP-Hauptmenü<br />

auf Smartphones ist<br />

sehr schlicht gehalten.<br />

Es zeigt – wie in den<br />

übrigen Mobil-Apps –<br />

keine HDTV-Kanäle.<br />

INFORMATIV Beim Zappen im Live-TV zeigt die App die wichtigsten üblichen Progamm-Infos.<br />

Empfänger. Der ist aufs klassische Fernsehen ausgerichtet<br />

und bietet sogar einen CI+-Einschub, mit dem<br />

er als bislang einziges Gerät Pay-TV-Sender von Sky<br />

und aus dem HD+-Programmangebot entschlüsselt.<br />

Der Sat-IP-Receiver IP 100 von Triax ist nur für Free-<br />

TV-Empfang ausgelegt, bietet dabei aber zumindest<br />

das gleiche umfangreiche Smart-TV-Angebot wie andere<br />

Hybrid-Receiver des Herstellers. Die Boxen von<br />

Triax und devolo unterstützen zudem die Sender-Online-Angebote,<br />

die per HbbTV aufrufbar sind.<br />

Nicht im Test vertreten, aber wichtige Bestandteile des<br />

Sys tems sind die Empfangs-Apps, die Sat-IP-Programme<br />

auf Smartphones und Tablets holen.<br />

In der Praxis funktioniert der Sat-IP-Empfang prima –<br />

solange man gute Empfangsgeräte nutzt und in Kauf<br />

nimmt, dass etwa der Kanalwechsel etwas länger dauert.<br />

Das ist kaum zu ändern: Zwei Geräte sind daran beteiligt,<br />

die sich per Netzwerk abstimmen müssen.<br />

Den dLAN Sat TV von devolo gab es schon vor Sat over<br />

IP, ebenso wie das Netzwerk-Tuner-System Eye-TV<br />

von Elgato und diverse TV-Streaming-Techniken anderer<br />

Hersteller. Doch mit der einheitlichen Sat-IP-Technik<br />

wird es universell einsetzbar und bietet damit noch viel<br />

mehr als bisherige Geräte und Anwendungen.<br />

Auf der ANGA COM 2013 waren weitere Sat-IP-Geräte<br />

zu sehen: von billigen Digital-TV-Receivern mit Sat-IP-<br />

Server-Funktion von smart bis zu hochwertigen HD-<br />

Receivern wie dem Kathrein UFS-924, der künftig neben<br />

dem Koax-Empfang auch Sat-IP bieten soll. Dann<br />

lassen sich mit den eigenen Tunern zwei Sendungen<br />

empfangen – plus eine weitere via Sat-IP.<br />

Fazit<br />

Sat over IP läuft in gut ausgebauten Netzwerken prima.<br />

Das bedeutet umgekehrt, dass ein überlastetes Funkoder<br />

Powerline-Netzwerk dem Sat-IP-Empfang aber<br />

auch schnell den Garaus machen kann.<br />

Derzeit ist es deshalb eine tolle Ergänzung, aber noch<br />

kein voller Ersatz für den normalen Sat-Empfang. Das<br />

Potenzial für Großes ist aber vorhanden.<br />

52<br />

connected-home.de 05.2013


1&1 DSL<br />

INTERNET<br />

UND TELEFON<br />

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ENTERTAINMENT HDTV-REKORDER<br />

Von Markus Wölfel<br />

Ein Receiver<br />

für alle Fälle<br />

Der nagelneue Humax iCord Evolution hat das Zeug dazu, ein ganzes Haus allein mit<br />

TV-Signalen zu versorgen. Dank ausgefeilter Streaming-Technik und vier separater<br />

Empfangsteile ist er mehr eine Multimedia-Zentrale als nur ein Satelliten-Receiver.<br />

D<br />

ie Tochter würde gern Bernd das Brot auf<br />

KIKA schauen, der Sohn Moto GP bei Eurosport,<br />

die Ehefrau den Tatort in der ARD und<br />

man selber vielleicht doch lieber den Blockbuster auf<br />

ProSieben. Hat der gestresste Hausherr nicht jedes<br />

Zimmer mit teurer Unterhaltungselektronik ausgestattet,<br />

bekommt er spätestens jetzt ein Problem. Selbst<br />

ein aktueller Fernseher mit Doppel-Tuner und Recording-Funktion<br />

kann diese Fülle individueller Programmgestaltungswünsche<br />

nicht stemmen.<br />

Abhilfe könnte hier der neue Humax iCord Evolution<br />

schaffen. Er beherrscht das Kunststück, gleich vier se-<br />

parate Programme wiederzugeben oder auf der einen<br />

Terabyte großen Festplatte aufzuzeichnen. Zwar zeigt<br />

er über seine eingebaute HDMI-Buchse nur eines davon<br />

am Fernseher direkt an, er ist aber auch in der Lage,<br />

Live-TV und Aufnahmen über das Netzwerk zu<br />

streamen. Der Vorteil: Die Kinder können ihre Wunschsendungen<br />

schon mal woanders genießen, denn wenn<br />

sie schon keinen eigenen Fernseher haben, ein PC,<br />

Notebook oder Tablet ist bestimmt vorhanden.<br />

Möglich ist die Programmvielfalt, weil im Humax vier<br />

Empfangsteile eingebaut sind. Wie in der klassischen<br />

Satblock-Verteilung üblich, benötigt der iCord zwei se-<br />

54<br />

connected-home.de 05.2013


parate Verbindungen zu einer<br />

Sat-Schüssel oder einem nachgeschalteten<br />

Multischalter.<br />

Noch flexibler geht der Humax<br />

im Zusammenspiel mit<br />

einem sogenannten Unicable-LNB<br />

zu Werke (<strong>Kosten</strong>:<br />

rund 50 Euro). Dazu<br />

müsste der Hausbesitzer<br />

aber aufs Dach klettern und<br />

den LNB vorn an der Schüssel<br />

austauschen.<br />

Ein flottes Heimnetz<br />

Auch eine leistungsfähige Netzwerk-Infrastruktur<br />

ist nötig, wenn man den Humax als Streaming-Zentrale<br />

nutzen möchte. Sowohl der iCord selbst als auch<br />

angeschlossene PCs oder Notebooks sollten idealerweise<br />

per LAN-Kabel am Router angeschlossen sein.<br />

Tablets und Smartphones benötigen ein schnelles<br />

WLAN im n-Standard – falls möglich über einen modernen<br />

Router, der außer auf dem 2,4-Gigahertz-Band<br />

auch auf 5 GHz funkt. Das gilt für die eingebuchten<br />

WLAN-Mitspieler natürlich auch.<br />

So angeschlossene Netzwerk-Player haben zwei Streaming-Optionen:<br />

Zum einen können sie den DLNA-Server<br />

des Receivers nutzen. Der Server streamt über diesen<br />

Weg Aufnahmen der Festplatte sowie darauf gespeicherte<br />

Mediendateien. Die zweite Alternative führt<br />

über eine Tablet-App, die momentan nur für Android-<br />

Systeme verfügbar ist. Eine iOS-Version sowie Varianten<br />

für Smartphones sind bereits in Arbeit.<br />

Per Tablet fernsehen<br />

Über die Humax-App Live TV kann der Nutzer komplett<br />

auf den Humax-Receiver zugreifen: Er kann das aktuelle<br />

Fernsehprogramm anschauen und nach Belieben<br />

umschalten. Über die App streamt er auch Aufnahmen<br />

von der Receiver-Festplatte aufs Tablet. Das geht auch<br />

unter schlechten Empfangsbedingungen fehlerfrei.<br />

Verantwortlich ist dafür die neu entwickelte Transcoding<br />

Engine. Die Schaltung analysiert Geschwindigkeit<br />

und Durchsatz der WLAN-Verbindung und schraubt<br />

gegebenenfalls die Auflösung und damit auch die Datenrate<br />

herunter. Natürlich geht das zulasten der<br />

Bildqualität am jeweiligen Tablet. Der Vorteil einer störungsfreien<br />

Wiedergabe überwiegt allerdings den geringen<br />

Verlust an Auflösung.<br />

Rekorde<br />

Im Praxistest offenbarte das<br />

neue Wunderkind dann seine<br />

Multitasking-Fähigkeiten:<br />

Während er ARD- und ZDF<br />

HD jeweils aufzeichnete<br />

und RTL auf dem TV lief,<br />

riefen die Tester gleichzeitig<br />

eine HD-Aufnahme auf<br />

dem Windows Media Player<br />

eines kabelgebundenen<br />

PCs ab. Nebenbei starteten<br />

sie einen SD-Stream per WLAN<br />

auf einem iPhone 4 sowie eine dritte<br />

HD-Aufnahme auf einem Sony Xperia<br />

S-Tablet – ebenfalls per WLAN. Da auf dem Android-Tablet<br />

bereits die neue Humax-App Live TV installiert<br />

war, konnten die Tester sogar noch zwischen<br />

vorheriger Aufnahme und einer Live-Sendung auf<br />

Sat.1 umschalten. Alle vier Kanäle liefen währenddessen<br />

ohne Unterbrechungen oder Ruckler ab.<br />

Der neue<br />

iCord kann...<br />

bis zu vier Sender gleichzeitig aufnehmen,<br />

Live TV und Aufnahmen zur selben Zeit streamen,<br />

auch als Digital Media Player arbeiten,<br />

Fernseher mit Smart-TV-Funktionen nachrüsten,<br />

drei USB-Speicher parallel verwalten,<br />

unverschlüsselte Aufnahmen exportieren,<br />

einfach bedient werden,<br />

Medien verwalten.<br />

Immer auf dem Laufenden<br />

Humax Live TV ist aber nicht nur eine<br />

Streaming-App. In puncto<br />

Look and Feel ist sie dem TV-<br />

Bildschimmenü nachempfunden,<br />

EPG inklusive. Und gerade<br />

damit hat sich Humax besonders<br />

viel Arbeit gemacht.<br />

Am TV und auf dem Tablet<br />

kommt die elektronische Programmzeitschrift<br />

in mehreren<br />

Ausformungen zum Einsatz.<br />

Den kompletten EPG erhält der<br />

Zuschauer, wenn er die Guide-<br />

Taste drückt. Über Gracenote-<br />

Daten ist er ordentlich aufgehübscht<br />

worden und liefert auf<br />

Knopfdruck die Inhaltsangabe<br />

zur laufenden Sendung. Darüber<br />

hinaus gibt es einen Simple Guide,<br />

der erscheint, wenn der Anwender<br />

mit dem Cursor-Kreuz in der Programmliste<br />

stöbert. Anfangs ist die<br />

EPG-Navigation noch etwas verwirrend,<br />

nach etwas Eingewöhnung<br />

finden sich aber auch Neulinge damit<br />

zurecht. Wer für die Pro-<br />

KLASSISCHER<br />

CHIC<br />

Große, beschriftete<br />

Tasten mit viel Abstand<br />

dazwischen – so soll es<br />

sein. Die Fernbedienung<br />

wirkt dadurch zwar<br />

etwas klobig, aber auch<br />

sehr übersichtlich.<br />

05.2013 connected-home.de 55


ENTERTAINMENT HDTV-REKORDER<br />

VOLL<br />

VERNETZT<br />

Der Humax ist Digital<br />

Media Player und Server<br />

in einem. Die Infrastruktur<br />

des Heimnetzes<br />

nutzt er für beide Jobs<br />

gleichermaßen. Er empfängt<br />

und sendet.<br />

grammierung des einmaligen Timers sowie der Serien-<br />

Aufnahme-Funktion lieber einen PC oder das Tablet<br />

benutzt, für den hat Humax eine eigene Website aufgesetzt:<br />

Über myhumax.net können Surfer den Receiver<br />

einfach per Browser steuern. Das geht praktischerweise<br />

auch über das Internet von unterwegs aus. Der<br />

Humax iCord bringt zusätzlich zwei andere Apps mit:<br />

einen pfiffigen Media Player und eine übersichtliche<br />

Remote App. Mit letzterer lässt er sich bequem per<br />

Tablet steuern.<br />

Das neue Flaggschiff arbeitet selbst auch als Digital-<br />

Media-Player und als Digital-Media-Renderer. Mit<br />

MEDIENVERWALTUNG<br />

Im neuen Bildschirmmenü dürften<br />

sich selbst Laien zurechtfinden. Große<br />

Schriften und eine klare Struktur<br />

leiten den Zuschauer zielsicher<br />

durch die Untermenüs. Aufnahmen<br />

sind mit großen <strong>Vorschau</strong>bildern gut<br />

zu erkennen. Um ältere davon leichter<br />

zu finden, lassen sie sich bei Bedarf<br />

auch umsortieren. Über den<br />

grafisch opulenten Guide (unten)<br />

sind Aufnahmen sowohl per App als<br />

auch am Bildschirm selbst schnell<br />

programmiert.<br />

einem Tablet-PC oder Smartphone beamt der Zuschauer<br />

also nach Bedarf eigene Bilder über den iCord<br />

zum Fernseher. Zudem findet man via Bildschirmmenü<br />

im Heimnetz freigegebene Windows-Laufwerke<br />

oder Netzwerk-Festplatten nach SMB-Netzwerk-Standard;<br />

das ist wichtig bei Netzwerk-Festplatten, die<br />

keinen DLNA-Server an Bord haben.<br />

Als Media-Player gibt sich der Humax bei der Wiedergabe<br />

von Video-Dateien zugänglich: Er spielt alle wichtigen<br />

Container-Formate mit den üblichen Codec-<br />

Varianten ab. Fotos gibt er demgegenüber nur mit einer<br />

maximalen Auflösung von acht Megapixeln wieder. Wer<br />

seine Foto-Sammlung auf dem Humax speichern<br />

möchte, muss sie also umrechnen lassen. Außerdem<br />

zeigt er auf dem Bildschirm keine ID-Tags an. Diese<br />

Zusatzinformationen sind innerhalb von MP3-Musik-<br />

Dateien gespeichert und enthalten Angaben zum Album,<br />

zu Interpreten, zum Erscheinungsjahr und vieles<br />

mehr. Immerhin liest er die Piktogramme der ebenfalls<br />

darin gespeicherten CD-Cover aus.<br />

Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass die Redaktion<br />

ein frühes Muster zum Test erhielt. Vieles dürfte sich<br />

bis zum Verkaufsstart nach der Internationalen Funkausstellung<br />

in Berlin noch ändern.<br />

Smarter Bildschirm<br />

Ältere Fernseher, die selbst noch keine Netzwerk-Funktionen<br />

mitbringen, rüstet der Humax ganz nebenbei mit<br />

smarten Applikationen auf. Derzeit sind es rund 20, die<br />

der Anwender über das Bildschirmmenü des iCord<br />

56<br />

connected-home.de 05.2013


HUMAX ICORD<br />

www.humaxunddu.de<br />

unter 600 Euro<br />

hohe Flexibilität bei Aufnahme und Wiedergabe,<br />

gute Gratis-Apps, Export-Möglichkeit<br />

liest keine ID-Tags bei MP3-Wiedergabe,<br />

Fotos nur bis 3.300 x 2.500 Pixel lesbar<br />

Testurteil: sehr gut<br />

TABLET-<br />

TAUGLICH<br />

Über den momentan nur<br />

für Android-Systeme<br />

erhältlichen Media Player<br />

holt sich der Anwender<br />

die Aufnahmen aufs<br />

Tablet. Auch für Live-TV<br />

gibt es eine Version.<br />

TV-APPS ZUM<br />

NACHRÜSTEN<br />

Um größere Datenmengen überspielen zu können, haben die Entwickler drei<br />

USB-2.0-Buchsen und einen SDHC-Kartenslot in den iCord verbaut. Über die<br />

ins Bildschirmmenü integrierte Kopierfunktion sind Mediendateien schnell<br />

ausgetauscht. Wer will, kann aber auch die Festplatte aus bauen, da sie in<br />

einen herausnehmbaren Wechselrahmen eingeschraubt ist.<br />

Humax bietet zwar nur<br />

wenige TV-Apps, dafür<br />

sind die wichtigen dabei:<br />

Facebook, maxdome,<br />

Picasa, Flickr,<br />

Tagesschau, Twitter<br />

und YouTube.<br />

starten kann. Einige Apps sind in einem smarten Haushalt<br />

fast überflüssig, da sie sich wesentlich bequemer<br />

per Tablet oder Smartphone aufrufen lassen, wie etwa<br />

Tagesschau, YouTube oder Picasa.<br />

Wirklich nützlich dagegen sind Anwendungen, die ihre<br />

Inhalte ins Fernsehbild einklinken wie beispielsweise<br />

Facebook oder Twitter. So ist der Zuschauer stets auf<br />

dem Laufenden. Da der iCord verschiedene personalisierbare<br />

Accounts verwalten kann, bekommt jeder Anwender<br />

auch sein eigenes Profil angezeigt.<br />

Filmfans werden sich über die maxdome App freuen.<br />

In der großen Online-Videothek können sie aktuelle Filme<br />

per Einzelabruf für im Schnitt vier Euro ausleihen,<br />

wenn das Fernsehprogramm mal nichts Interessantes<br />

bietet. Über ein Abo für 15 Euro im Monat versorgt sich<br />

der Filmfreak regelmäßig mit Nachschub. Voraussetzung<br />

ist jedoch eine flotte Internet-Anbindung von mindestens<br />

sechs Megabit pro Sekunde, damit der Stream<br />

auch dann noch unterbrechungsfrei abläuft, wenn das<br />

Smartphone gerade ein Update herunterlädt.<br />

Dank zweier Common Interface Slots zeigt der Humax<br />

aber auch unabhängig vom Internet Pay-TV-Dienste<br />

über Satellit an. Erforderlich ist dafür natürlich ein entsprechendes<br />

CI-Modul samt Abo-Karte, um etwa das<br />

Angebot vom Bezahlsender Sky sehen zu können. Mit<br />

dem Originalmodul des Anbieters lassen sich verschlüsselte<br />

Sendungen zwar mitschneiden, sie bleiben<br />

jedoch nur maximal 90 Minuten lesbar. Genauso verhält<br />

es sich, wenn der Zuschauer das HD-Paket der<br />

privaten Sendeanstalten (HD-Plus) bucht.<br />

Eine souveräne Vorstellung<br />

Egal, ob es sich um verschlüsselte oder frei empfangbare<br />

Sender handelte, der Humax iCord Evolution<br />

gab sich bei der Darstellung auf dem Bildschirm keine<br />

Blöße. Seine Wiedergabe war nahezu fehlerfrei. Er skalierte<br />

selbst SD-Signale sauber hoch. 1080p wirkte klar<br />

und Bewegungen im Bild liefen geschmeidig ab.<br />

Beim Tontest konnten die Tester ebenfalls keine Schwächen<br />

entdecken. Sowohl per HDMI als auch über den<br />

optischen S/PDIF-Ausgang baute der Humax-Receiver<br />

eine solide Klangkulisse auf.<br />

HUMAX ICORD EVOLUTION (UNTER 600 €)<br />

Gattung<br />

Satelliten-Receiver mit 1000-GByte-Festplatte<br />

Empfang über vier Satelliten-Tuner<br />

AV-Ausgänge HDMI, Video, Cinch-Stereo, optischer Digitaltonausgang (S/PDIF)<br />

Datenschnittstellen LAN, WLAN, 3 x USB, SDHC, 2,5-Zoll-Wechselfestplatte, Bluetooth<br />

Funktionen bis zu vier Aufnahmen gleichzeitig, DLNA-Streaming-Server<br />

für Aufnahmen, DLNA-Media-Player, Live TV über Streaming-App<br />

Apps<br />

Humax Live TV, Humax Remote, Humax Media Player<br />

Verschlüsselung zwei HD+-kompatible Slots<br />

Besonderheiten gibt selbst HD-Aufnahmen über WLAN ruckelfrei wieder<br />

05.2013 connected-home.de 57


KNOW-HOW STROMVERBRAUCHSZÄHLER<br />

Von Günther Ohland<br />

Was in<br />

Zukunft zählt<br />

Seit 2010 sind intelligente Verbrauchszähler bei neuen und grundsanierten Gebäuden<br />

vorgeschrieben. So soll der Stromverbrauch transparenter, die Abrechnung leichter und das<br />

Energiebewusstsein größer werden. Aber können die neuen Zähler das überhaupt leisten?<br />

D<br />

ie <strong>Kosten</strong> für Strom und Heizung stellen die<br />

beiden größten Posten im Haushaltsbudget<br />

einer deutschen Durchschnittsfamilie dar.<br />

Ohne Strom läuft nichts, selbst der Holzpellets-Ofen<br />

braucht ihn. Die Ressourcen zur Erzeugung von Strom<br />

und Wärme, also Gas, Öl und Kohle, werden knapper<br />

und damit auch immer teurer. Mit wertvollen Gütern<br />

muss man haushalten; dabei ist das exakte Messen<br />

entscheidend. Eine „Strom-Flatrate“ ist nicht sinnvoll.<br />

Vielmehr wäre es logisch, denjenigen zu belasten, der<br />

besonders viel verbraucht und vielleicht sogar sorglos<br />

Energie verschwendet, beispielsweise durch dauernd<br />

geöffnete Fenster bei laufender Heizung. Nicht nur die<br />

neuen Smart Meters, sondern bereits die weit verbrei-<br />

58<br />

connected-home.de 05.2013


teten Standardzähler zeigen mit einem Zählwerk in<br />

Echtzeit den aufgelaufenen Verbrauch an.<br />

Leider befinden sich die Zähler irgendwo im Keller oder<br />

in einem Kasten im Hausflur und sind oft so angebracht,<br />

dass man sie nur mit Mühe ablesen kann. So<br />

lassen sie sich für die Steuerung des Energieverbrauchs<br />

im Haushalt nur schwer nutzen. Das ist etwa in einem<br />

Auto etwas anders, wo man auf Knopfdruck den aktuellen<br />

und den Durchschnittsverbrauch angezeigt bekommt.<br />

Mit einem Blick auf den aktuellen Spritverbrauch<br />

kann jeder selbst entscheiden, ob er lieber<br />

schneller oder sparsamer unterwegs sein möchte.<br />

Abschreckung durch Transparenz<br />

Die Politik will erreichen, dass jeder automatisch sparsamer<br />

wird, wenn er die Konsequenzen des „Bleifußes“<br />

für sein Portemonnaie sofort sieht. Elektronische Zähler<br />

sind deswegen in der Lage, die gemessenen Verbrauchsdaten<br />

per Datenschnittstelle weiterzuleiten.<br />

Der Verbrauch wird vom Keller in die Wohnung geschickt,<br />

etwa auf das Smartphone als schöne und aussagekräftige<br />

Grafik.<br />

Doch Pilotprojekte in allen Regionen Deutschlands und<br />

auch im Ausland haben gezeigt, dass sich nach spätestens<br />

vier Wochen niemand mehr für die Daten interessiert.<br />

Die Frustration darüber, mitanzusehen, wie<br />

die Kilowattstunden durch den Zähler rauschen und<br />

dass man nicht mehr weiß, wo Elektrogeräte noch ausgeschaltet<br />

werden können, kann leicht in Lethargie<br />

münden. So macht Licht nur ca. zwei Prozent des Energieverbrauchs<br />

aus: Dort zu sparen ist relativ unergiebig.<br />

Dann lieber auf das Kaffeekochen verzichten? Sich<br />

nicht mehr mit warmem Wasser aus dem Durchlauferhitzer<br />

waschen, vielleicht kälter duschen? Solche Maßnahmen<br />

gehen stark zulasten der Lebensqualität. Und<br />

das kann nicht das Ziel von Smart Meters sein – und<br />

auch nicht das Ziel der Bundesregierung.<br />

Bei Fernwärme und Gas lohnt sich ein fernablesbarer<br />

Zähler schon eher als bei Strom. Denn schon ein Grad<br />

<strong>weniger</strong> Temperatur kann am Jahresende eine Menge<br />

Geld und Kohlendioxid einsparen. Das optimale Heizen<br />

mit smarten Assistenten, die etwa nur dann für Wohlfühltemperatur<br />

sorgen, wenn man im Haus ist, spart<br />

also Geld und ist gut für die Umwelt. So wäre es sinnvoll,<br />

die Verbrauchszähler für Gas und Wärme intelligent<br />

und jederzeit ablesbar zu machen. Leider steht<br />

nach wie vor eher Strom im Fokus der Entwicklung.<br />

Smart Meters sind wichtige Bausteine der Energiewende.<br />

Anders als große Kraftwerke stehen erneuerbare<br />

Energiequellen wie Photovoltaikanlagen und Windräder<br />

nicht mehr an wenigen zentralen Stellen im Stromnetzwerk,<br />

sondern sind über die gesamte Republik verteilt.<br />

Und ihre Leistung ist nicht von außen beeinflussbar.<br />

Wenn der Wind im Weserbergland nicht bläst, leis-<br />

INFORMATIONSFLUSS<br />

Strom<br />

Strom<br />

Daten<br />

Stromanbieter<br />

Daten<br />

Die Verbrauchsdaten sind personenbezogen und werden deswegen verschlüsselt<br />

übertragen. Der Zähler sendet Informationen an die Versorger und gegebenenfalls<br />

an Smartphones und Smart-Home-Controller.<br />

05.2013 connected-home.de 59


KNOW-HOW STROMVERBRAUCHSZÄHLER<br />

SMART METER<br />

IM HAUSHALT<br />

Kommunikativer elektronischer<br />

Zähler mit Netzwerk-Anschluss<br />

DA BLEIBT<br />

UNSER GELD<br />

Energieverbrauch 2010<br />

nach Verwendungsarten.<br />

Wo können wir<br />

sparen? Wo wird gemessen?<br />

ten die Windgeneratoren auch nichts. Um das Stromnetz<br />

der (nahen) Zukunft zu kontrollieren, müssen die<br />

Stromnetzbetreiber sowohl den Verbrauch (über Smart<br />

Meters in den Haushalten) als auch die zentrale und<br />

dezentrale Stromerzeugung im Blick haben. Auch hierbei<br />

sind fernauslesbare Zähler notwendig. Mit ihren Daten<br />

lassen sich Erzeugung und Verbrauch hoffentlich<br />

perfekt koordinieren, sodass wir sicher vor Blackout-<br />

Situationen sind.<br />

Datensicherheit ist gefragt<br />

Ebenso wie die sogenannten Ferraris-Zähler messen<br />

elektronische Zählwerke den aktuell durchlaufenden<br />

Strom. Beim elektronischen Meter wird der Verbrauch<br />

auf einem kleinen Display angezeigt, beim Ferraris-Zähler<br />

durch ein mechanisches Zählwerk. Anders als die<br />

analogen lassen sich die digitalen Daten auch übertragen.<br />

Dafür wird der elektronische Zähler durch eine Datenübertragungseinheit<br />

ergänzt.<br />

Über das lokale Netzwerk könnten nun diese Daten in<br />

Haus und Wohnung zum PC oder Gebäuderechner geschickt<br />

werden. Dort könnte man den aktuellen Verbrauch<br />

anzeigen und – wenn die Vorjahresdaten vorhanden<br />

sind – mit diesen vergleichen.<br />

Allerdings ist dieses Verfahren anfällig für Manipulationen.<br />

Heerscharen von Hackern würden sich auf die<br />

Smart Meters stürzen. Was dann theoretisch möglich<br />

wäre, beschreibt der hervorragend recherchierte Kriminalroman<br />

„Blackout – Morgen ist es zu spät“ von Marc<br />

Elsberg. Smart Meters sind deshalb für Datenschützer<br />

ein heißes Eisen.<br />

Pkw:<br />

32,1 %<br />

Beleuchtung:<br />

1,1%<br />

Information und<br />

Kommunikation:<br />

2,2 %<br />

Haushaltsgeräte<br />

und Kochen:<br />

6,5 %<br />

Warmwasser:<br />

8,3 %<br />

Wenn Unberechtigte den aktuellen Stromverbrauch aus<br />

der Ferne mitlesen könnten, ließe sich daraus schließen,<br />

ob jemand zu Hause ist oder nicht. Bei einem Smart<br />

Home mit Anwesenheitssimulation trifft dieses Argument<br />

allerdings nicht zu, denn in diesem läuft auch dann<br />

der Strom, wenn das Haus leer ist.<br />

Manche Spezialisten behaupten, dass Stromverbrauchsänderungen<br />

auch Rückschlüsse auf das laufende TV-<br />

Programm zulassen. Allerdings kann man sich fragen,<br />

wem eine solche Information nutzen würde. Von fern<br />

auslesbare Wasserzähler lassen schon eher kriminelle<br />

Möglichkeiten zu. Eine Smart-Home-Anwesenheitssimulation<br />

schließt die Dusche und die Toilettenspülung<br />

in der Regel nicht mit ein. Allerdings glauben Präventionsspezialisten<br />

der Polizei nicht, dass die meisten Einbrecher<br />

so viel Technik einsetzen. Ihre Erkenntnis: „Wer<br />

das kann, braucht nicht einzubrechen“.<br />

Datenschutz per Gesetz<br />

Es geht den Datenschützern um mehr. Verbrauchsdaten<br />

haben einen persönlichen Wert und sollten deswegen<br />

geschützt werden. Es geht niemanden etwas an,<br />

ob oder wie oft man duscht, wann man aufsteht, und<br />

ob man es eher kuschelig warm oder erfrischend kühl<br />

mag. Der Strom- oder Gas-Anbieter darf daher die Verbrauchsdaten<br />

nur zu der Abrechnungszwecken erheben.<br />

Die Regeln hierfür sind eindeutig und streng, und<br />

es kann davon ausgegangen werden, dass Verbraucher-<br />

und Datenschützer die entsprechenden Gesetze<br />

durchsetzen. Sie müssen also keine Angst vor dem<br />

Missbrauch Ihrer Zählerdaten haben.<br />

Der Gesetzgeber hat das Bundesamt für<br />

Sicherheit in der Informationsverarbeitung<br />

(BSI) beauftragt, ein sogenanntes<br />

Schutzprofil für Smart Meters zu erarbeiten.<br />

Dieses liegt inzwischen vor. Auch<br />

wenn es noch Detaildiskussionen gibt,<br />

sind die Zielvorgaben für die Industrie<br />

klar. Das BSI verlangt eine qualifizierte<br />

Verschlüsselung der Zählerinformationen<br />

vor der Übertragung zu einem Stromanbieter.<br />

Momentan arbeitet die Industrie an<br />

der Realisierung der Vorgaben, denn ohne<br />

BSI-Zertifikat können die Zähler in den<br />

Haushalten nicht installiert werden. Selbst<br />

bereits installierte Geräte müssten durch<br />

„stumme“ Zähler ersetzt werden, wenn es<br />

das Eichgesetz verlangt.<br />

Heizung:<br />

49,8 %<br />

Quelle: RWI, DIW, Berechnungen<br />

des BDEW, Stand 05/2012<br />

60<br />

connected-home.de 05.2013


Exakte Stromabrechnung<br />

Den Verbrauch zu messen, anzuzeigen<br />

und zu übertragen ist die hauptsächliche<br />

Aufgabe des Smart Meter.<br />

Dazu sendet er Daten an den<br />

Stromanbieter. Er kann aber auch<br />

Anweisungen erhalten. Der Stromanbieter<br />

fordert etwa den Zähler<br />

auf, seine aktuellen Verbrauchsdaten<br />

zu melden. Dies ist in einem Abstand<br />

von einem Jahr, aber auch<br />

mit ca. 30.000 Datensätzen im Abstand<br />

von zehn Minuten möglich.<br />

Außerdem sind die Ablesungen<br />

mit dem Eichgesetz vereinbar, also<br />

für Abrechnungen geeignet. Aus<br />

der monatlichen Abschlagszahlung<br />

und der Endabrechnung zum Ende<br />

des Jahres könnte also eine exakte monatliche<br />

Rechnung werden.<br />

Ein kommunikativer Smart Meter könnte vom Stromanbieter<br />

sogar aus der Ferne abgeschaltet werden, beispielsweise<br />

bei Nichtzahlung. Hier gibt es allerdings<br />

enge rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz der<br />

Verbraucher. Sinnvoller ist eine Wiedereinschaltung,<br />

wenn der säumige Kunde gezahlt hat.<br />

Smart Meters sind im Gegensatz zu den herkömmlichen<br />

Geräten <strong>Mehr</strong>tarifzähler. Schwankt der Strompreis<br />

– und das wird künftig der Fall sein – wird der<br />

Stromanbieter den jeweils gültigen Tarif sekundengenau<br />

in den Zähler übertragen.<br />

Technische Grenzen<br />

Oft wird vereinfacht davon ausgegangen, dass der<br />

Smart Meter bei Stromüberschuss – weil im Allgäu die<br />

Sonne auf die Photovoltaikanlage scheint und gleichzeitig<br />

in der Nordsee eine steife Brise weht – die Waschmaschine<br />

und die Kühltruhe einschaltet. Das ist falsch:<br />

Ein Zähler ist und bleibt ein Zähler. Er kann nicht schalten.<br />

Stromanbieter werden künftig allerdings ihre Kundenhaushalte<br />

in Echtzeit per Internet informieren, wenn<br />

Strom aktuell teurer oder billiger wird, damit diese reagieren<br />

können.<br />

Für das Zu- und Abschalten, Lastabwurf, Speicherung<br />

von Billigstrom als Heizenergie im Elektrospeicherofen<br />

oder als Kälte im Tiefkühlschrank ist nicht der Zähler,<br />

sondern ein Smart Home Controller zuständig. Dieser<br />

besorgt sich über das Internet die Tarifinformationen.<br />

Anhand dieser kann dann entschieden werden, ob der<br />

Haushalt reagiert und wenn ja, wie.<br />

Wenn der Haushalt selbst Strom erzeugt<br />

Viele moderne Gebäude verfügen heute bereits über<br />

eine Photovoltaikanlage, kleine Windräder oder Mikround<br />

Mini-Blockheizkraftwerke. Der Haushalt erzeugt<br />

also selbst Strom. Bisher speiste der private Stromerzeuger<br />

in das Stromnetz ein. Ein spezieller Zähler registrierte<br />

die Kilowattstunden für eine Vergütung durch<br />

den Stromnetzbetreiber. Inzwischen hat man erkannt,<br />

dass es sinnvoller ist, den so erzeugten Strom nicht<br />

einfach einzuspeisen, sondern nach Möglichkeit auch<br />

vor Ort zu verbrauchen oder dort zu speichern. Seit<br />

Kurzem sind dafür erste Batterie-Stromspeicher im<br />

Handel erhältlich.<br />

Bleibt etwas übrig, kann das Smart Home „eingreifen“<br />

und den Überschuss abgreifen. Mögliche sinnvolle Verbraucher<br />

sind bei einer Niedertemperatur-Fußbodenheizung<br />

der Brauchwasserspeicher, eine fernsteuerbare<br />

Tiefkühltruhe oder Elektrospeicheröfen, die mit<br />

Solarstrom-Überschuss geladen werden.<br />

Fazit<br />

Zwei-Wege-Smart-Meters zählen den aktuell erzeugten<br />

und den gerade verbrauchten Strom minutengenau.<br />

Doch ohne Smart Home sind sie lediglich Zähler. Sie<br />

sinnvoll zu nutzen liegt also in der Hand des Verbrauchers.<br />

Vor allem für private Stromerzeuger sind Smart<br />

Meters unverzichtbar.<br />

HAUS-<br />

SZENARIO<br />

Den Zählerstand und<br />

aktuellen Stromverbrauch<br />

kann man dank<br />

Smart Meter auch auf<br />

dem Handy ablesen.<br />

05.2013 connected-home.de 61


KNOW-HOW INTELLIGENTE ZWISCHENSTECKER<br />

Von Prof. Dr. Christian Pätz<br />

Was verbrauchen<br />

die Stromsparer?<br />

Keine Frage: Ständiger Standby-Betrieb ist vermeidbare Stromverschwendung. Eine bequeme<br />

Lösung bieten intelligente Zwischenstecker. Doch auch diese verbrauchen Strom. <strong>Mehr</strong> als sie<br />

einsparen? Wir haben den Energieverbrauch der Stromsparer untersucht.<br />

D<br />

ass einige Geräte im Haushalt ständig Energie<br />

verbrauchen, ist kaum zu vermeiden. So<br />

ist etwa ein DSL-Router immer im Einsatz.<br />

Gleichzeitig gibt es jedoch auch zahlreiche Stromverbraucher,<br />

die über eine lange Zeit unnötig am Netz hängen.<br />

Muss etwa das Display des Elektroherds mitten in<br />

der Nacht leuchten? Oder der Akku des Laptops am<br />

Strom hängen, obwohl er nicht benutzt wird?<br />

Die herkömmliche und weit verbreitete Lösung, den<br />

Standby-Betrieb von Geräten im Haushalt zu kontrol-<br />

lieren, stellen Stromverteilerdosen mit Ein-/Aus-Schalter<br />

dar. Doch diese haben einen entscheidenden Nachteil:<br />

Vergisst man, den Schalter zu betätigen, hängt das<br />

Gerät weiter am Netz.<br />

Abhilfe versprechen intelligente Schuko-Zwischenstecker.<br />

Sie werten den Reststromverbrauch des Geräts<br />

aus und schalten es aus, wenn es nicht gebraucht wird,<br />

oder sie funktionieren über eine Zeitschaltung. Mittels<br />

intelligenter Vernetzung können sie sogar an die aktuelle<br />

Nutzungssituation des Hauses angepasst werden.<br />

62<br />

connected-home.de 05.2013


So kann zum Beispiel ein Bewegungsmelder erkennen,<br />

ob sich überhaupt Personen im Haus befinden, bevor<br />

der Standby-Betrieb aktiviert wird.<br />

Intelligenz braucht Energie<br />

Doch das Ganze hat einen entscheidenden Haken: Die<br />

Zwischenstecker verbrauchen selbst auch Strom. Dabei<br />

ist die Funkelektronik noch der kleinste Posten, da<br />

diese bereits sehr energieeffizient arbeiten.<br />

Anders sieht es beim internen Netzteil aus. Dieses generiert<br />

die Schaltspannung für das Relais sowie die<br />

Niederspannung für den Betrieb der Elektronik direkt<br />

aus der 230-Volt-Netzspannung und zieht dabei den<br />

überwiegenden Strom.<br />

Wir haben den Verbrauch dieser Netzteile anhand von<br />

elf Produkten verschiedener Hersteller sowie der in<br />

Deutschland gebräuchlichen Funktechnologien FS20,<br />

HomeMatic, RWE, EnOcean und Z-Wave getestet. Da<br />

FS20, RWE und HomeMatic proprietäre Lösungen sind,<br />

gibt es dafür nur jeweils ein Produkt. Für Z-Wave als<br />

offenes Funkprotokoll stellten sich dagegen mehrere<br />

Produkte verschiedener Hersteller (etwa Everspring,<br />

Goodway und Greenwave) dem Test.<br />

Die dabei gemessenen Wirkleistungen variierten sehr<br />

stark zwischen den verschiedenen Marken. Der sparsamste<br />

Stecker verbrauchte gerade einmal 0,3 Watt,<br />

während der gierigste dagegen fast 1,3 Watt für sich<br />

beanspruchte. Doch selbst das klingt erst einmal nicht<br />

nach viel. Die neue Ökodesign-Richtlinie schreibt jedoch<br />

seit 7. Januar 2013 vor, dass elektrische Verbraucher<br />

im Standby-Modus maximal 0,5 Watt (ohne Statusanzeige)<br />

oder 1 Watt (mit Statusanzeige) verbrauchen<br />

dürfen. Die meisten Geräte haben jedoch immer<br />

noch einen weit höheren Verbrauch, sodass ein Zwischenstecker<br />

weiterhin sinnvoll ist. Trotzdem: Mit den<br />

von uns gemessenen Werten lägen die Stromsparer<br />

selbst nur knapp innerhalb der von der Politik angedachten<br />

Grenzen.<br />

Noch deutlicher wird das Ganze mit einer Beispielrechnung:<br />

Geht man für den Standby-Verbrauch eines Geräts<br />

wie etwa eines Fernsehers von 5 Watt aus, dann<br />

würde das Abschalten über Nacht (acht Stunden) 40<br />

Wh einsparen. Der Zwischenstecker, der den ganzen<br />

Tag zwischen Anschluss und Gerät aktiv ist, verbraucht<br />

dagegen ein Watt, allerdings über 24 Stunden (= 24<br />

Wh). In diesem Szenario verbraucht der Zwischenstecker<br />

also über die Hälfte des eingesparten Stroms wieder<br />

selbst.<br />

Mysteriöser Verbrauch<br />

Bei den Messungen machten wir außerdem eine kuriose<br />

Entdeckung: Bei einigen Steckern war der Verbrauch<br />

im ausgeschalteten Zustand sogar höher als im<br />

eingeschalteten, obwohl das Gegenteil logischer wäre.<br />

Die Ursache fand sich in den Netzteilschaltungen.<br />

Alle Geräte verwenden eine von zwei Lösungen: Entweder<br />

regelt ein spezieller Schaltkreis der Firma ST<br />

PROF. DR. CHRISTIAN PÄTZ<br />

AUTOMATISCH<br />

ANGEMELDET<br />

Der SmartHome-Zwischenstecker<br />

von RWE<br />

(ab 30 Euro) meldet sich<br />

von selbst in der RWE<br />

SmartHome-Zentrale an<br />

(siehe auch ab Seite 94).<br />

Christian Pätz wurde 1966 in Chemnitz geboren. Nach einer<br />

Lehre als Elektroniker studierte er in Dresden und Chemnitz<br />

Elektrotechnik, machte sein Diplom 1993 und promovierte fünf<br />

Jahre später. Im Jahr 2000 gründete er das sächsische Startup-Unternehmen<br />

Peppercon AG. Nach dem Verkauf der Firma an die Raritan Inc. New<br />

Jersey arbeitete er dort in verschiedenen Management-Positionen. 2012<br />

kehrte er als Professur für Systemzuverlässigkeit an die TU Chemnitz zurück,<br />

wo er bis heute lehrt. Dr. Pätz publiziert zu wissenschaftlich-technischen und<br />

betriebswirtschaftlichen Themen, hält sieben Patente und ist seit 2012 europäischer<br />

Sprecher der Z-Wave Allianz. Des Weiteren ist er einer der Leiter<br />

des InnoProfile-Transfer-Projekts „Generische Plattform für Systemzuverlässigkeit<br />

und Verifikation“.<br />

05.2013 connected-home.de 63


KNOW-HOW INTELLIGENTE ZWISCHENSTECKER<br />

WIRKLEISTUNG VON ZWISCHENSTECKERN<br />

GROSSER<br />

UNTERSCHIED<br />

Die Wirkleistung verschiedener<br />

Zwischenstecker<br />

weicht stark<br />

voneinander ab. Auch<br />

zwischen Ein und Aus-<br />

Zustand variieren die<br />

Werte teils deutlich.<br />

Microelectronics die Spannung auf 9 Volt für das<br />

Schalt-Relais und später ein weiterer Regler auf 3,3 Volt<br />

für den Microcontroller herunter. Oder die Netzspannung<br />

wird über eine klassische Z-Dioden-Schaltung auf<br />

die Schaltspannung des Relais heruntergeregelt, um<br />

anschließend über einen Gleichspannungsregler oder<br />

Über die Hälfte des<br />

eingesparten Stroms<br />

verbraucht der Stecker<br />

Transistor auf die 3,3 Volt für die Steuerelektronik<br />

zu kommen.<br />

Geräte, die mit einer preiswerten Z-Dioden-Schaltung<br />

ausgestattet waren, erzeugten eine höhere Blindleistung.<br />

Sie verbrauchten also mehr Strom, als sie eigentlich<br />

benötigten – im ausgeschalteten Zustand besonders<br />

viel.<br />

Die Z-Dioden-Schaltung ist zwar deutlich preiswerter<br />

für den Hersteller, erfordert aber ein genaueres Design<br />

und genaue Kenntnisse der geforderten Leistung der<br />

Steuerelek tronik des jeweiligen Geräts. Sonst entsteht<br />

eine überflüssige Blindleistung. Weiterhin werden bei<br />

dieser Schaltung erhebliche Oberwellen erzeugt.<br />

Fazit<br />

Insgesamt helfen intelligente Zwischenstecker auf jeden<br />

Fall dabei, unnötigen Standby-Betrieb und damit Stromverschwendung<br />

zu vermeiden. Da sie dabei jedoch<br />

selbst auch Energie verbrauchen, reduziert sich dadurch<br />

auch die Einsparung, die erzielt wird. Daher sollte man<br />

Geräte mit hohem Standby-Verbrauch möglichst lange<br />

deaktivieren, damit sich die Anschaffung der Stecker<br />

auch lohnt. Deren Hersteller können allerdings auch einiges<br />

dafür tun, damit die Stromsparer selbst noch <strong>weniger</strong><br />

verbrauchen, etwa durch das Verwenden intelligenter<br />

Netzteilschaltungen. In diesem Bereich sollten<br />

die Firmen ausnahmsweise nicht sparen.<br />

64<br />

connected-home.de 05.2013


UNSERE REDAKTION<br />

ANDREAS<br />

FRANK<br />

Der Experte für Medien-<br />

Receiver, Home-Server und<br />

Netzwerk-Fragen<br />

YASMIN<br />

VETTERL<br />

TV-Fachfrau und<br />

Spezialistin für Design und<br />

neue Medien<br />

REINHARD<br />

OTTER<br />

Der Fachmann für sämtliche<br />

Video-, Netzwerk- und<br />

Online-Themen<br />

ANDREAS<br />

GREIL<br />

Der Spezialist für alles rund um<br />

TV-Empfang, Sat-Lösungen<br />

und Video-Verteilung<br />

MICHAEL<br />

JANSEN<br />

Der Experte für alle<br />

Fragen zu kreativen<br />

Musik-Lösungen<br />

STEFAN<br />

SCHICKEDANZ<br />

Der erfahrene Spezialist für<br />

das Thema Sound in all<br />

seinen Facetten<br />

ROLAND<br />

SEIBT<br />

Der Technik-Crack und<br />

Profi für HD-Medien, TV-Geräte<br />

und Heimsteuerung<br />

GÜNTHER<br />

OHLAND<br />

Der Fachmann für intelligente<br />

und praxisorientierte<br />

Heimvernetzung<br />

MARKUS<br />

WÖLFEL<br />

Der Ansprechpartner für Bild-,<br />

Netzwerk- und Smart-Home-<br />

Themen<br />

Impressum<br />

REDAKTION<br />

Herausgeber: Kai Riecke<br />

Bereichsleitung Unterhaltungselektronik<br />

und Chefredaktion: Andreas Stumptner (V.i.S.d.P.)<br />

Leitender Redakteur: Andreas Frank (af)<br />

Geschäftsführender Redakteur: Andreas Greil (ag)<br />

Redaktion: Dominik Drozdowski (dd), Roland Seibt (rs),<br />

Yasmin Vetterl (yv)<br />

Chef vom Dienst: Thomas Bruer<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Günther Ohland, Reinhard Otter,<br />

Prof. Dr. Christian Pätz, Peter Pernsteiner, Philipp Schäfer,<br />

Christine Schonschek, Michael Seemann, Volker Straßburg,<br />

Markus Wölfel<br />

Projektleiterin: Andrea Socher<br />

Redaktionsassistenz: Gerlinde Drobe (089 25556-1111)<br />

Leitung Layout: Sandra Bauer, Silvia Schmidberger<br />

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Titellayout: Robert Biedermann<br />

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05.2013 connected-home.de 65


KNOW-HOW DATENÜBERTRAGUNG VIA POF-KABEL<br />

Von Günther Ohland<br />

POF – die<br />

leichte Leitung<br />

Schon bald wird jedes Elektrogerät im „Internet der Dinge“ vernetzt sein. Die nachträgliche<br />

Verkabelung im bereits bestehenden Heim ist jedoch eine Herausforderung. Dabei sind<br />

polymere optische Fasern (POF) eine echte Alternative zu Kupfer, Glasfaser oder WLAN.<br />

G<br />

lasfaserleitungen sind schon längst kein<br />

Novum mehr. Zwischen Kontinenten und<br />

Städten übertragen sie Telefongespräche,<br />

Daten und TV-Bilder. Dabei zeichnen sie sich durch eine<br />

sehr hohe Datenkapazität und Übertragungsgeschwindigkeit<br />

aus. Der Nachteil: Zur Installation braucht<br />

man teure Spezialwerkzeuge und Expertenkenntnisse.<br />

Demgegenüber ist POF eine billig herzustellende Faser<br />

aus Kunststoff, die – anders als Glas – quasi jeder auf<br />

Länge schneiden kann. Dafür gibt es passende Ablängwerkzeuge<br />

für wenige Euro von den POF-Anbietern.<br />

Diese sorgen dafür, dass die Faser perfekt rechtwinklig<br />

66<br />

connected-home.de 05.2013


geschnitten wird. Dabei sollte man die Schnittfläche<br />

des Messers nur wenige Male an derselben Stelle verwenden,<br />

weil Schäden daran die Oberfläche der Faser<br />

und damit ihre Funktion beeinträchtigen können. Daher<br />

empfiehlt der Hersteller, nicht mehr als 25 Schneidvorgänge<br />

pro Werkzeug vorzunehmen.<br />

Anders als bei Glasfaser- und Kupferkabeln kommt die<br />

POF-Faser sozusagen als Paar daher. Eine Ader dient<br />

zum Senden, die zweite zum Empfangen. Der Durchmesser<br />

beträgt 1,5 Millimeter, der kleinste Biege radius<br />

liegt bei nur zwei Zentimetern. Zum Vergleich: Ein Kupferkabel<br />

hat typischerweise einen Durchmesser von 7,7<br />

Millimetern und dabei einen Biegeradius von mindestens<br />

drei Zentimetern. Ein Punkt für POF: Die Plastikleitungen<br />

lassen sich so viel leichter verlegen.<br />

POF-Faserpärchen lassen sich also ganz leicht unter<br />

dem Teppich oder der Tapete, hinter einer Fußbodenleiste<br />

oder der Türzarge verstecken. Die Plastikfaser ist<br />

außerdem unempfindlich gegenüber elektromagnetischen<br />

Einstrahlungen beispielsweise in bereits belegten<br />

Kabelkanälen. Es ist somit kein Problem, etwa in ein<br />

230-Volt-Installationssystem POF-Leitungen einzuziehen.<br />

Auch für die Netzwerk-Anbindung der Gartenlaube<br />

oder der Kamera im Garten lässt sich POF problemlos<br />

verwenden: Nehmen Sie einen Gartenschlauch als<br />

Schutzhülle und graben Sie diesen ein. Dann müssen<br />

Sie nur noch die POF-Leitung durchschieben.<br />

Umwandlung vom Kupferkabel<br />

Ihre IP-Kamera oder Ihr Smart TV verfügt jedoch nicht<br />

über eine Schnittstelle für POF, sondern besitzt nur einen<br />

sogenannten LAN-Anschluss für Kupferkabel. Als<br />

Lösung bietet beispielsweise POF-Hersteller Easyware<br />

eine ganze Reihe aktiver Media-Adapter an. Diese wandeln<br />

jeweils optische in elektrische Signale um und umgekehrt.<br />

Die Bandbreite der Medienwandler reicht von<br />

einem Adapter über 230-Volt-Zwischenstecker mit Medienwandler<br />

über Auf- und Unterputz-Einbauadapter<br />

bis zu Reiheneinbauwandlern für den Elektroschaltschrank.<br />

Die Einbauadapter sind sehr gut für Büros mit<br />

Kabelkanälen an der Wand geeignet. Der Medienadapter<br />

besitzt eine optische POF-Zuführung und zwei Anschlüsse<br />

für PC oder TV.<br />

Es gibt auch die umgekehrte Konfiguration: eine aktive<br />

Anschlussdose, bestehend aus zwei optischen und einem<br />

Kupfer-Anschluss. So kann die Plastikader im Büro<br />

an der Wand entlang geführt werden, eine Verteilerdose<br />

zweigt ein herkömmliches LAN-Kabel davon ab.<br />

OPTISCHE KABEL (POF)<br />

Entweder weiße oder graue Zwillingsadern, 1,5 mm,<br />

lieferbar in 30, 50, 70, 100 und 500 Metern Länge<br />

oder Hybridleitung mit zwei POF-Adern und zwei isolierten<br />

0,8-mm-Kupferdrähten, beispielsweise zur<br />

Stromversorgung von Adaptern oder Endgeräten<br />

Eine Beispiel-Installation<br />

Nehmen wir an, wir wollen im Kinderzimmer ohne LAN-<br />

Anschluss einen PC per POF-Kabel mit einer FRITZ!Box<br />

verbinden: Zuerst verlegen wir das POF-Kabel von der<br />

FRITZ!Box zu der Stelle, wo die PC-Anschlussdose gesetzt<br />

werden soll. Achtung: Lassen Sie an der Seite der<br />

FRITZ!Box einige Zentimeter Platz. Den LAN-Anschluss<br />

der FRITZ!Box verbinden wir mit einem (im Lieferumfang<br />

des Adapters enthaltenen) Patchkabel mit dem<br />

Medienadapter Easyware MKB311010. Dieser benötigt<br />

zum Betrieb Netzspannung. Ein Ende des POF-Kabels<br />

schneiden wir mit dem Werkzeug auf Länge und stecken<br />

die beiden Adern tief in die dafür vorgesehenen<br />

Öffnungen.<br />

Ist die POF-Doppelader<br />

richtig eingelegt, ist am<br />

anderen Ende ein rotes<br />

Licht zu sehen. In diese<br />

können Sie gefahrlos hineinschauen:<br />

Es handelt<br />

sich nicht um einen Laser,<br />

sondern um LED-<br />

Licht.<br />

Am anderen Ende verwenden<br />

wir den Easy-<br />

TRANSPORT<br />

VIA POF<br />

Daten werden zwischen<br />

dem Mediakonverter<br />

und dem Steckeradapter<br />

Punkt zu Punkt<br />

übertragen.<br />

GENAUER<br />

SCHNITT<br />

So ein Schneidwerkzeug<br />

ist für das Kürzen der<br />

POF-Kabel nötig.<br />

05.2013 connected-home.de 67


KNOW-HOW DATENÜBERTRAGUNG VIA POF-KABEL<br />

ware MKA sowie einen 230-Volt-Schuko-Adapter mit<br />

LAN- und POF-Schnittstelle. Die POF-Adern lassen<br />

sich gut zwischen Türzarge und Wand verstecken.<br />

Die Steckdose ist nun wieder verwendbar und der PC<br />

kann wie gewohnt per LAN-Kabel ans Netz gehen. Alternativ<br />

kann ein sogenannter Unterputz-Medienkonverter<br />

(UMK) verwendet werden. Ist eine leere Unterputzdose<br />

oder Platz in einem Kabelkanal vorhanden,<br />

vereinfacht dies den Einbau enorm. Allerdings benötigt<br />

dieser Medienwandler 230 Volt, bei der Installation ist<br />

also Vorsicht geboten. Ist keine echte Unterputz-Einbaumöglichkeit<br />

vorhanden, hilft eine Aufputzdose bei<br />

der Montage an der Wand. Ein POF-Adernpaar wird<br />

VERLEGETIPPS<br />

Verstecken Sie die POF-Kabel hinter Fußleisten und<br />

Regalen, unter Teppichen oder der Tapete.<br />

POF-Kabel dürfen Sie weder quetschen noch annageln.<br />

Verwenden Sie immer lösungsmittelfreien Klebstoff<br />

oder Silikon zum Befestigen.<br />

Verwenden Sie keinen Heißkleber, da Temperaturen<br />

über 80°C den Kabelmantel beschädigen.<br />

Die Kabel dürfen Sie auch nicht knicken und den Biegeradius<br />

von 25 mm nicht unterschreiten.<br />

Die Leitungslänge zwischen zwei Adaptern sollte<br />

nicht mehr als 100 Meter betragen.<br />

darin angeschlossen, je nach Typ stehen eine oder<br />

auch zwei Kupferkabel-Anschlüsse zur Verfügung.<br />

Als aktive Anschlussdose für zwei POF-Adernpaare<br />

und ein RJ45-Kabel gibt es den Easyware MKS-Adapter.<br />

Dieser benötigt zum Betrieb ein externes Steckernetzteil,<br />

kann also ohne Elektrofachkraft in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

Fazit<br />

Die polymere optische Faser (POF) ist eine echte Alternative<br />

für die Verteilung von IP-Daten im Gebäude und<br />

im Garten. Die Leitungslängen zwischen zwei Kopplern<br />

sollten 100 Meter nicht übersteigen. Die dabei zu erreichende<br />

Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Mbit/s<br />

entspricht der von Kupferkabeln und ist meist höher als<br />

die in der Praxis erreichbaren Netto-Übertragungsleistungen<br />

von WLAN oder Powerline.<br />

POF sendet selbst keine elektromagnetischen Strahlen<br />

aus und ist außerdem gegen externe elektromagnetische<br />

Strahlungen unempfindlich. Deshalb ist POF dafür<br />

prädestiniert, in Kabelkanälen mit Starkstromleitungen<br />

verwendet zu werden. Das Verlegen und Verarbeiten ist<br />

dabei sehr einfach und kommt ohne Messgeräte aus.<br />

Ein Manko hingegen ist die Notwendigkeit, aktive Medienkoppler<br />

zu verwenden. Denn diese erfordern für<br />

ihre Elektronik eine eigene Stromversorgung. Trotzdem:<br />

Insbesonders bei der Nachrüstung überzeugt<br />

POF durch die einfache Installation.<br />

VERGLEICH VON LAN-KABELSORTEN<br />

POF Glasfaser Powerline Cat7-LAN-Kabel<br />

Faserdurchmesser 1,5 mm 1,5 mm je nach verwendeter Kabelart 7,7 mm<br />

(230 Volt, Koax, Twisted Pair)<br />

Biegeradius 2 cm kritisch, im besten Fall 10 mm je nach Kabelart 3 cm<br />

Reichweite 100 Meter mehrere Kilometer 300 – 400 Meter 100 Meter<br />

Nutzdaten-Übertragung 100 MBit/s 100 MBit/s – 32 Gbit/s, je nach max. 500 MBit/s 1.000 Mbit/s<br />

Faserart und Laserdiode<br />

<strong>Kosten</strong> des Mediums ca. 20 Euro / 100 Meter typisch 380 Euro / 100 Meter keine, wenn vorhandene typisch 180 Euro / 100 Meter<br />

Strom- oder Antennenkabel<br />

nutzbar sind<br />

Interface auf LAN ✔ , preiswert ✔ , teuer Powerline-Adapter –<br />

notwendig<br />

Einfachheit der nach- durch Laien, sehr einfach, nur Fachpersonal, komplex, sehr einfach bei Verwendung handwerklicher Aufwand,<br />

träglichen Verlegung kein Spezialwerkzeug nötig Spezialwerkzeug nötig des 230-Volt-Hausnetzes Spezialwerkzeug nötig<br />

Abhängigkeit von – – Qualität des Kabelnetzes gering<br />

äußeren Störeinflüssen<br />

entscheidet<br />

Abhörsicherheit des hoch hoch gering gering<br />

Mediums<br />

Abstrahlung des – – ✔ ✔<br />

Mediums<br />

68<br />

connected-home.de 05.2013


Jetzt auch mobil zur<br />

Traumimmobilie


KNOW-HOW NETZWERKSPEICHER<br />

Von Michael Seemann<br />

Nie wieder<br />

Datenchaos<br />

Wo sind die Korsika-Fotos: auf dem Rechner, auf der externen Festplatte oder doch auf dem Tablet?<br />

Ein Netzwerkspeicher bringt Ordnung ins Datenwirrwarr und liefert Fotos, Filme und Musik an<br />

Smart TV, Webradio oder Media Player – auch aus der Ferne. Wir haben vier aktuelle Geräte getestet.<br />

W<br />

er schon einmal in den Genuss eines Netzwerkspeichers<br />

oder (Network Attached Storage,<br />

kurz: NAS) gekommen ist, wird ihn nie<br />

mehr missen wollen. Die zentrale Speicherlösung bietet<br />

entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen externen<br />

Datenträgern oder dem internen Laufwerk eines<br />

Rechners. Egal, ob man gerade am Notebook auf der<br />

Terrasse arbeitet, vor dem Desktop im Arbeitszimmer<br />

sitzt oder vom Tablet auf der Wohnzimmer-Couch ein<br />

Dokument öffnen möchte: Auf einem NAS sind alle Dateien<br />

wie Dokumente, Fotos, Musik oder Filme immer<br />

erreichbar – für jedes Gerät im Heimnetz.<br />

70<br />

connected-home.de 05.2013


DIE TESTKANDIDATEN<br />

Synology DiskStation 213<br />

415 Euro<br />

Für Arbeitsgruppen und Büros entwickelt, verfügt<br />

dieses NAS über zahlreiche Office-Anwendungen.<br />

QNAP TurboNAS 220<br />

370 Euro<br />

Dieser Speicher läuft mit dem hauseigenen Betriebssystem<br />

QTS 4.0 und bietet Social Sharing an.<br />

Netgear ReadyNAS 102 365 Euro<br />

Datenschutz soll Snapshot-Technik, Echtzeit-Virenschutz<br />

und Hardware-Verschlüsselung garantieren.<br />

Buffalo LinkStation 420D 365 Euro<br />

Buffalo bietet unter anderem eine kostenfreie und<br />

private Cloud zum ortsunabhängigen Fernzugriff an.<br />

Ein weiterer Vorteil: Moderne Netzwerkspeicher übertragen<br />

Multimedia-Inhalte per Streaming direkt an verbundene<br />

Abspielgeräte – ohne einen Rechner als Mittelsmann.<br />

So genießt man seine auf dem NAS gespeicherte<br />

Fotosammlung oder Filme in HD-Auflösung<br />

einfach und direkt auf dem Smart TV. Und das Webradio<br />

spielt ebenso wie der moderne AV-Receiver die<br />

zentral abgelegten Musikdateien überall in Haus oder<br />

Wohnung ab.<br />

Dies ermöglicht ein Medienserver auf dem NAS, der<br />

das Streaming-Protokoll UPnP AV unterstützt. Der<br />

Standard Universal Plug and Play erlaubt die automatische<br />

Vernetzung der Geräte miteinander. Alle Medienserver<br />

der von uns getesteten Netzwerkspeicher beherrschen<br />

UPnP AV. Darüber hinaus sind sie mit dem<br />

DLNA-Zertifikat versehen. Es soll eine möglichst umfassende<br />

Kompatibilität mit ebenfalls DLNA-zertifizierten<br />

Abspielgeräten anderer Hersteller garantieren.<br />

Ein weiterer großer Vorteil von NAS-Geräten im Heimnetz<br />

ist die Möglichkeit, gespeicherten Daten auch von<br />

außerhalb erreichen zu können. Die manuelle Einrichtung<br />

eines solchen Fernzugriffs ist für Anwender, die<br />

noch keine Netzwerkprofis sind, oft sehr umständlich.<br />

Deswegen sollten Hersteller ihren Kunden den Fernzugang<br />

zumindest bei NAS-Geräten für den Privatgebrauch<br />

ohne komplizierte Router-Einstellungen ermöglichen.<br />

Sicherheit durch Spiegelung<br />

Alle NAS-Geräte in unserem Test sind mit je zwei Laufwerkseinschüben<br />

(2-Bay-NAS) ausgestattet, die sich<br />

mit zwei 3,5-Zoll-Festplatten auf maximal 8 TByte Speicherkapazität<br />

(2 x 4 TByte) bestücken lassen. Für unseren<br />

Test haben wir die NAS-Geräte mit je zwei internen<br />

3,5-Zoll-Festplatten der Marke Seagate Barracuda<br />

2000 ausgestattet und alle Daten 1:1 gespiegelt. Dadurch<br />

wird zwar die insgesamt verfügbare Speicherkapazität<br />

des NAS halbiert, dafür erhöht sich die Datensicherheit<br />

erheblich. Sollte eine der beiden Festplatten<br />

komplett ausfallen, so bleiben die Inhalte vollständig<br />

auf dem noch funktionierenden zweiten Datenträger erhalten.<br />

Das macht diese Art der Datensicherung zu einem<br />

absoluten Muss bei Netzwerkspeichern: Denn<br />

Hardware-Schäden an Festplatten treten oft plötzlich<br />

und ohne Vorwarnung auf.<br />

Dreifach hält am besten<br />

Doch Vorsicht: Nur durch Spiegelung sind Ihre Daten<br />

noch lange nicht vor allen Gefahren gefeit. Denn bei<br />

„Heimnetz-NAS-Geräte<br />

sind inzwischen mit guten<br />

UPnP-AV-Medienservern<br />

ausgestattet.“<br />

Michael Seemann, Netzwerk-Experte<br />

EXPERTEN-MEINUNG<br />

Wer seine Daten möglichst kostengünstig und dennoch sicher<br />

im Heimnetz lagern möchte, greift auf ein NAS-Gerät mit zwei<br />

internen Festplatten zurück, das im RAID-1-Modus (Datenspiegelung)<br />

betrieben werden sollte. Während die komfortable Einrichtung<br />

eines Fernzugriffs einigen Herstellern nach wie vor<br />

schwer zu fallen scheint, arbeiteten die Medienserver der Testmodelle<br />

zuverlässig. Sie streamen alle wichtigen Bild-, Ton- und<br />

Videoformate per UPnP AV an Abspielgeräte im Heimnetz. Die<br />

größte Auswahl an Funktionen bieten nur die NAS-Geräte, die<br />

sich über eine Plugin-Schnittstelle erweitern lassen.<br />

05.2013 connected-home.de 71


KNOW-HOW NETZWERKSPEICHER<br />

1 GBit/s<br />

Synology<br />

DiskStation 213<br />

2 x USB 3.0<br />

USB 2.0<br />

Die DiskStation 213 ist das teuerste NAS im Test. Dafür schaltet<br />

es sich als einziges Gerät der Testkandidaten in einen geräuschlosen<br />

Sleep-Modus. Die üppige Funktionalität lässt sich noch mit<br />

diversen Plugins erweitern.<br />

SD<br />

KARTE<br />

Internet: www.synology.de<br />

Preis: 415 Euro (inkl. 2 x 2 TByte)<br />

Urteil: sehr gut<br />

5/2013<br />

TESTSIEGER<br />

Blitz-, Hochwasser- und Brandschäden oder bei Diebstahl<br />

bringt sie gar nichts. Deshalb bieten alle vier NAS-<br />

Geräte in unserem Test zusätzlich die Möglichkeit, Verzeichnisse<br />

oder komplette Laufwerke über das Netz auf<br />

ein zweites NAS-System zu sichern. Löblich: Drei der<br />

Testgeräte können auch auf Netzwerkspeicher anderer<br />

Hersteller zugreifen. Nur das NAS von Buffalo verlangt<br />

hierzu ein zweites Buffalo-Gerät. Außerdem erlauben<br />

es QNAP, Synology und Netgear, Daten auch in der<br />

Cloud zu sichern.<br />

Alle Testgeräte sind im Handel mit bereits vorinstallierten<br />

Festplatten in verschiedenen Kapazitäten erhältlich,<br />

können aber – mit Ausnahme des LS420 von Buffalo<br />

– auch als Leergehäuse erworben werden. Die<br />

Laufwerke von Netgear, QNAP und Synology lassen<br />

sich alternativ auch mit beliebigen aktuellen 2,5-Zoll-<br />

Festplatten ausrüsten.<br />

Schnell eingerichtet<br />

Die grundlegende Einrichtung aller NAS-Laufwerke gelang<br />

uns problemlos. Buffalo, QNAP und Synology bieten<br />

entsprechende Setup-Tools mit einer NAS-Suchfunktion<br />

an, während Netgear diese Aufgabe über ein<br />

Browser-Plugin löst. Bis auf Netgear hatten alle Hersteller<br />

zum Test ein deutschsprachiges PDF-Handbuch<br />

verfügbar. Mit einer ausführlichen, deutschsprachigen<br />

TESTVERFAHREN NAS-LAUFWERKE/NETZWERK-FESTPLATTEN<br />

Service<br />

Ausstattung<br />

20%<br />

20%<br />

20%<br />

40%<br />

40% Ausstattung: Hier bewerten wir alle wichtigen Funktionen, die ein<br />

NAS im Heimnetz beherrschen sollte. Dazu zählen unter anderem die<br />

Bereiche Freigaben, Mediaserver, Fernzugang und Backup-Möglichkeiten.<br />

20% Leistung und Verbrauch: In dieser Rubrik bewerten wir die maximalen<br />

Transferraten, die Leistungsaufnahme und Energiesparmöglichkeiten.<br />

20% Bedienung: Hier können die NAS-Geräte durch einfaches Setup,<br />

übersichtliche Web-Oberflächen, ausführliche Online-Hilfen oder<br />

unterstützende Tools punkten.<br />

Bedienung<br />

Leistung<br />

und Verbrauch<br />

20% Service: Im Service werden Handbuch, Garantie, Hersteller-<br />

Website und Zusatz-Software bewertet.<br />

72<br />

connected-home.de 05.2013


Online-Hilfe in der Web-Oberfläche glänzte hingegen<br />

nur Synology. Sollen mehrere Anwender auf das NAS<br />

im Heimnetzwerk zugreifen können, empfiehlt es sich,<br />

Ordnerfreigaben einzurichten und Benutzer samt Rechtevergabe<br />

anzulegen. Besonders übersichtlich setzt<br />

dies Netgear auf seinem ReadyNAS-Gerät um. Umständlicher<br />

dagegen Synology: Wer eine ungeschützte<br />

(anonyme) Freigabe im DS213 einrichten möchte, muss<br />

bei diesem NAS zunächst den voreingestellten Nutzer<br />

„guest“ aktivieren und diesem dann Schreibrechte in<br />

der entsprechenden Ordnerfreigabe zuweisen.<br />

Fotos, Filme und Musik ordnen<br />

Bei einer Freigabe über UPnP AV oder DLNA werden<br />

die Multimedia-Dateien vom integrierten Medienserver<br />

extra für das Streamen aufbereitet. Vorbildlich: Auf allen<br />

Probanden im Test ist zu diesem Zweck bereits der<br />

Twonky-Mediaserver vorinstalliert. Mit dem beliebten<br />

kommerziellen Tool lassen sich Bild-, Musik- und Videodateien<br />

beliebig ordnen. Insbesondere Smart-TV-<br />

Benutzer wird dies freuen. Denn so können Sie Ihre<br />

Filme direkt auf den Fernseher streamen.<br />

Das Streaming von Bild- und Musikdateien beherrschen<br />

die Medienserver auf aktuellen NAS-Geräten<br />

ebenfalls sehr gut. Allen unseren Testgeräten gelang<br />

es, gebräuchliche Foto- oder Audioformate an entsprechende<br />

DLNA-Abspieler im Heimnetz zu streamen.<br />

Sofern der vorinstallierte Medienserver im NAS ein<br />

Dateiformat nicht unterstützt, lässt sich auf fast allen<br />

Ge räten ein zusätzlicher Medienserver mit wenigen<br />

Klicks nachinstallieren. Lediglich Buffalo hat hier noch<br />

Nachholbedarf.<br />

Sollten Probleme bei der Wiedergabe über UPnP AV<br />

auftreten, empfehlen wir den direkten Zugriff auf die<br />

Ordnerfreigaben des NAS. Die meisten Abspielgeräte<br />

im Heimnetz können nämlich – ebenso wie ein Windows-Rechner<br />

– auf die Ordnerfreigaben des NAS zugreifen<br />

und die Mediadateien über das Netzwerk-Protokoll<br />

SMB/NetBIOS abspielen.<br />

Alle NAS-Geräte sind zudem mit USB- oder eSATA-<br />

Ports für externe Datenspeicher ausgestattet. Bei Bedarf<br />

lassen sich so Musik, Filme und Bilder rasch per<br />

Freigabe ins Netzwerk streamen. Dabei fällt allerdings<br />

Buffalo negativ auf. Ihr NAS verfügt über nur einen einzigen<br />

USB-2.0-Port - direkt neben dem LAN-Port. Damit<br />

beträgt die Übertragungsrate nur bis zu 480 MBit/s.<br />

Außerdem unterstützt es ausgerechnet das gebräuchliche<br />

Dateisystem NTFS nicht. Es erlaubt eine Über-<br />

EINSTELLUNGEN UND FREIGABEN<br />

Ein Fernzugang zum heimischen NAS lässt sich mit dem Dienst ReadyCLOUD von Netgear<br />

besonders einfach installieren und einrichten.<br />

Das Netgear ReadyNAS bietet eine weitgehend übersichtliche Freigabenkonfiguration.<br />

Im Synology-NAS aktiviert man für eine Freigabe ohne Zugriffsbeschränkung den „guest“-Nutzer.<br />

Im TurboNAS 220 von QNAP sind zwei DLNA-Medienserver integriert. Für das Streaming von<br />

Filmen empfiehlt sich der Twonky-Mediaserver.<br />

05.2013 connected-home.de 73


KNOW-HOW NETZWERKSPEICHER<br />

1 GBit/s<br />

2 x USB 3.0<br />

USB 2.0<br />

QNAP<br />

TurboNAS 220<br />

Das TS-220 bietet teilweise sogar noch etwas mehr Funktionalität<br />

und Plugins als das Synology-NAS – dafür ist der Fernzugangsdienst<br />

aktuell noch im Beta-Stadium. Das Verhältnis von Preis und<br />

Leistung ist beim QNAP-Gerät dennoch top.<br />

Internet: www.qnap.de<br />

Preis: 370 Euro (inkl. 2 x 2 TByte)<br />

Urteil: sehr gut<br />

5/2013<br />

HIGHLIGHT<br />

STECKBRIEF<br />

Hersteller Synology Qnap Netgear Buffalo<br />

Produkt DiskStation 213 TurboNAS 220 ReadyNAS 102 LinkStation 420D<br />

Preis (inkl. 2 x 2 TByte) 415 Euro 370 Euro 365 Euro 365 Euro<br />

Internet: www. synology.de qnap.de netgear.de buffalo-technology.com/de<br />

Technische Merkmale<br />

Max. Speicherkapazität 8 TByte (2 x 4 TByte) 8 TByte (2 x 4 TByte) 8 TByte (2 x 4 TByte) 8 TByte (2 x 4 TByte)<br />

Schnittstellen / Ports 1 x Gigabit-Ethernet, 1 x USB 2.0, 1 x Gigabit-Ethernet, 1 x USB 2.0, 1 x Gigabit-Ethernet, 1 x USB 2.0, 1 x Gigabit-Ethernet, 1 x USB 2.0<br />

2 x USB 3.0, 1 x SD-Slot<br />

2 x USB 3.0, 2 x eSATA<br />

2 x USB 3.0 , 1 x eSATA<br />

HDD-Formate (3,5 / 2,5 Zoll) ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />

Handbuch / Weboberfläche /<br />

Online-Hilfe in Deutsch<br />

✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / – (engl.) ✔ (engl.) / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔<br />

NTP-Zeitabgleich /<br />

E-Mail-Benachrichtigung<br />

✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />

Netzwerk-Papierkorb ✔ ✔ ✔ (Snapshots) ✔<br />

Backup lokal / im Heimnetz /<br />

online (Cloud)<br />

✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔ ✔ / ✔ / ✔<br />

Zugriff auf Freigabeordner:<br />

SMB / FTP / NFS / AFP /<br />

DLNA /Twonky<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔<br />

Fernzugang<br />

komfortabel per<br />

Quick Connect<br />

derzeit noch mit UPnP-Freischaltung/Portweiterleitung<br />

sehr komfortabel mit<br />

ReadyCLOUD<br />

Autom. Zeitschaltung / Wake<br />

on LAN (WoL)<br />

✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />

Erweiterung durch Plugins ✔ (umfangreich) ✔ (umfangreich) ✔ (umfangreich) ✔<br />

IPv6- / iSCSi-Unterstützung ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />

Printserver / iTunes-Server ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔ ✔ / ✔<br />

Mediaserver streamt:<br />

BMP/GIF/JPG/PNG/TIF<br />

MP3/WMA/WAV/FLAC/OGG<br />

MKV/M2TS (AVC/VC-1)<br />

Messwerte<br />

Transferrate Lesen<br />

Transferrate Schreiben<br />

Leistungsaufnahme beim<br />

Schreiben<br />

Leistungsaufnahme im Sleep-/<br />

Energiesparmodus<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔ ( ✔ / ✔ )<br />

110 MByte/s<br />

63 MByte/s<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔ (✔ / ✔ )<br />

104 MByte/s<br />

54 MByte/s<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔ ( ✔ / ✔ )<br />

100 MByte/s<br />

55 MByte/s<br />

nur per UPnP-Freischaltung/<br />

Portweiterleitung<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔ / ✔ / ✔ / ✔<br />

✔ / ✔ (✔ / ✔ )<br />

106 MByte/s<br />

57 MByte/s<br />

21,0 Watt 22,0 Watt 21,3 Watt 18,5 Watt<br />

6,5 Watt<br />

8,8 Watt<br />

(Lüfter dreht weiter)<br />

18,0 Watt<br />

(kein Sleep-Modus)<br />

15,5 Watt<br />

(kein Sleep-Modus)<br />

✔ = ja – = nein<br />

5/2013<br />

5/2013<br />

74 05.2013<br />

TESTSIEGER<br />

HIGHLIGHT


DER<br />

METALLER<br />

Robust: Das RN 102 von<br />

Netgear ist als einziges<br />

Gerät im Test mit einem<br />

Metallgehäuse ausgestattet.<br />

VIELSEITIGE<br />

FRONTSEITE<br />

Beim TS-220 von QNAP<br />

kann der frontseitige<br />

USB-Anschluss samt<br />

Taster umfassend konfiguriert<br />

werden.<br />

tragung von Dateien, die größer sind als 4 GByte – wie<br />

etwa DVD-Kopien.<br />

Streaming von unterwegs<br />

Beim Thema Fernzugriff hat das NAS von Netgear die<br />

Nase vorn. Hat man sich einmal beim Dienst Ready-<br />

Cloud registriert, ist der Fernzugriff auf einzelne Freigaben<br />

im NAS oder auf die komplette Bedienoberfläche<br />

samt Einstellungen (Fernkonfiguration) möglich.<br />

Auch der Fernzugang über die mobile App ReadyNAS<br />

Remote klappte einwandfrei. Einziges Manko: Es war<br />

eine einmalige Anmeldung im ReadyNAS Remote-Bereich<br />

des NAS erforderlich.<br />

Auch bei Synology lässt sich über den Dienst Quick<br />

Connect ein einfacher Fernzugang ins tallieren. Dieser<br />

funktioniert dann auch mit einer App auf Tablet oder<br />

Smartphone.<br />

Bei QNAP befindet sich der Schnellzugang noch in der<br />

Betaphase. Bei unserem Test konnten wir diesen über<br />

eine Remote-Verbindung leider nicht zum Laufen brin-<br />

gen. Wer dennoch einen Fernzugriff einrichten möchte,<br />

muss die erforderliche Port-Weiterleitung entweder<br />

selbst im Router anlegen – oder er schaltet den Router<br />

für die Konfiguration per UPnP aus dem Heimnetz frei.<br />

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Da jeder Client im<br />

Heimnetz dann die Möglichkeit hat, beliebige Einstellungen<br />

in der Firewall des Routers vorzunehmen, ist<br />

diese Lösung nicht besonders sicher.<br />

Auch bei der Einrichtung von Buffalos Fernzugriff namens<br />

WebAccess hat der Anwender nur die Wahl zwischen<br />

der Freischaltung seines Routers per UPnP und<br />

der manuellen Einrichtung der Portweiterleitung.<br />

Stets am Strom<br />

Ähnlich wie ein Router ist auch ein NAS beinahe rund<br />

um die Uhr „im Dienst“. Deshalb sollte man den Energieverbrauch<br />

eines Netzwerkspeichers im Auge behalten.<br />

Erfreulich: Bei Synology und QNAP schalten<br />

die Festplatten in einen Strom sparenden Sleep-Modus,<br />

nachdem eine einstellbare Zeitspanne verstri-<br />

Buffalo<br />

LinkStation 420D<br />

Das LS 420D bietet keine Schnittstelle für Plugins und<br />

besitzt nur einen USB-Port für den Anschluss externer<br />

Datenträger. Buffalo verzichtet auf den Energiesparmodus<br />

sowie auf eine Zeitschaltung der Festplatten.<br />

1 GBit/s<br />

USB 2.0<br />

Internet: www.buffalo-technology.com/de<br />

Preis: 365 Euro (inkl. 2x2 TByte)<br />

Urteil: befriedigend<br />

05.2013 connected-home.de<br />

75


KNOW-HOW NETZWERKSPEICHER<br />

1 GBit/s<br />

Netgear<br />

ReadyNAS 102<br />

2 x USB 3.0<br />

Das RN 102 von Netgear sichert Änderungen im Freigabeordner<br />

mit Snapshots. Zudem gefällt der komfortable Fernzugriff<br />

samt übersichtlicher Web-Oberfläche. Die Funktionalität des<br />

NAS lässt sich durch Plugins erweitern.<br />

USB 2.0<br />

Internet: www.netgear.de<br />

Preis: 365 Euro (inkl. 2x2 TByte)<br />

Urteil: sehr gut<br />

chen ist. Dabei wird der Stromverbrauch des NAS auf<br />

ein Drittel oder gar ein Viertel des normalen Betriebsverbrauchs<br />

reduziert. Schade nur, dass sich der Lüfter<br />

des QNAP TS-220 selbst in dieser Ruhephase immer<br />

noch weiterdreht.<br />

Buffalo und Netgear verzichten leider komplett auf einen<br />

Sleep-Modus. So sind die internen<br />

Festplatten bei eingeschaltetem<br />

Gerät konstant in Betrieb. Immerhin<br />

hat das Netgear-NAS<br />

– ebenso wie das von QNAP und<br />

Synology – einen Zeitplaner an<br />

Bord, über den sich der Netzwerkspeicher<br />

für eine bestimmte Zeit automatisch ausschaltet.<br />

Danach fährt das NAS selbstständig wieder<br />

hoch. Auch Buffalo hatte in den Vorgängermodellen<br />

des von uns getesteten Geräts noch einen solchen<br />

Zeitplaner integriert. Leider fehlt er beim aktuellen<br />

Modell.<br />

Auch eine Wake-on-LAN-Funktion (WoL) vermissen wir<br />

bei Buffalo. Mit dem praktischen Tool lässt sich ein<br />

ausgeschaltetes NAS via Netzwerk aus seinem Schlafzustand<br />

quasi aufwecken und wieder in den betriebsbereiten<br />

Zustand hochfahren. Bei Synology, QNAP und<br />

Netgear lässt sich die WoL-Funktion bei Bedarf aktivieren.<br />

Anders als bei den anderen Geräten haben wir in<br />

der Web-Oberfläche des Buffalo-NAS auch keine Einstellung<br />

gefunden, mit der es sich über das Netzwerk<br />

herunterfahren lässt. Somit erhält Buffalo als einziger<br />

Hersteller keine Punkte fürs Stromsparen.<br />

Fazit<br />

Was die Funktionenvielfalt anbelangt, liegen Synology<br />

und QNAP klar an der Spitze. Allerdings leidet die Übersichtlichkeit<br />

der Benutzeroberfläche darunter – trotz<br />

hübsch gestalteter Bediensymbole und einer individuell<br />

konfigurierbaren Web-Oberfläche. Dafür bieten beide<br />

Bei der Funktionsvielfalt<br />

liegen QNAP und<br />

Synology an der Spitze<br />

Hersteller eine ausführliche Online-Hilfe, die bei QNAPs<br />

aktueller Firmware-Version jedoch noch nicht eingedeutscht<br />

war. Die Bedienoberfläche des Netgear-NAS<br />

besitzt <strong>weniger</strong> Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten,<br />

wirkt dafür aber übersichtlicher und aufgeräumter.<br />

Wer auf den Energiesparmodus der Festplatten verzichten<br />

kann und einen komfortabel einzurichtenden Fernzugang<br />

schätzt, sollte sich Netgears Datenspeicher näher<br />

ansehen. Wem Funktionenvielfalt und Energiesparbetrieb<br />

wichtig ist, der findet sein Glück bei QNAP oder Synology,<br />

wobei im Synology-NAS mit Quick Connect ein ebenfalls<br />

leicht einzurichtender Fernzugang bereitsteht.<br />

Unabhängig davon, für welches Gerät man sich letzlich<br />

entscheidet, eines ist sicher: Der bequeme Zugriff auf<br />

Bild-, Video- und Audiodaten, egal ob daheim oder unterwegs,<br />

macht einen Netzwerkspeicher auf jeden Fall<br />

zur lohnenden Anschaffung.<br />

76<br />

connected-home.de 05.2013


Ihre Meinung zählt<br />

Sie fragen – wir antworten<br />

@<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Sie haben Fragen oder möchten einfach Ihre Meinung zu einen bestimmten Thema äußern?<br />

Dann schreiben Sie uns an <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, „Leserbriefe“, Richard-Reitzner-Allee 2,<br />

85540 Haar. Oder schicken Sie eine E-Mail an unsere Redaktion: redaktion@connectedhome.de.<br />

Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Fragen weiter und freuen uns auf Ihre Zuschriften.<br />

Leserbrief: Streaming-Lösungen<br />

Ich würde gern meine Musik zu Hause streamen, stehe aber<br />

vor dem Problem, dass mir die Verbindung vom NAS (Synology<br />

DS 212j) / iPad 4 zu meinem Verstärker (Yamaha AZ2)<br />

fehlt. Ich möchte das wie folgt realisieren:<br />

Die Musik liegt auf dem NAS. Die Auswahl der Musik soll von<br />

meinem iPad erfolgen. Das heißt, dass ich auf dem iPad einen<br />

Musiktitel auswähle, der dann vom NAS an die Anlage gestreamt<br />

wird. Genau hier hört es bei mir auf, da ich nicht weiß,<br />

welche Komponente ich benötige. Ein PC soll nicht zwischengeschaltet<br />

werden. Mit der App DS Audio kann ich ja vom<br />

NAS zum iPad streamen und dann auch die Musik hören.<br />

Theoretisch könnte ich per Adapter das iPad an den Verstärker<br />

anschließen, doch dann muss ich für jeden Wechsel eines<br />

Liedes zum iPad laufen. Schöner und bequemer wäre das<br />

natürlich, wenn das von der Couch aus ginge.<br />

Ich habe auch schon von entsprechenden Geräten von Logitech<br />

oder Western Digital gelesen, die aber häufig wegen<br />

des schlechten Klangs bemängelt wurden. Beim Klang möchte<br />

ich nach Möglichkeit keine Kompromisse eingehen. Haben<br />

Sie eine Idee, wie ich mein Vorhaben realisieren kann?<br />

Daniel Latak<br />

Um die Musik drahtlos zu Ihrem Yamaha-Receiver zu schicken,<br />

würde ich die Apple-Streaming-Technologie AirPlay<br />

nutzen. Diese liefert die beste Qualität. Dafür ist aber Zubehör<br />

nötig, denn Sie brauchen ein Gerät, das den AirPlay-Stream<br />

von Ihrem iPad oder dem NAS empfängt. Da wären:<br />

Der Mediaplayer Apple TV: Ihn können Sie per optisches<br />

Digitalton-Kabel mit ihrem AV-Receiver verbinden. Zusätzlich<br />

hätten Sie einen Player, den Sie per HDMI mit dem Fernseher<br />

verbinden können. So können Sie auch Videos streamen.<br />

Der Apple AirPort Express ist etwas günstiger, kann allerdings<br />

nur Audiosignale empfangen.<br />

Eine andere Möglichkeit wäre der Powerline Music Extender<br />

XAUB2511 von Netgear.<br />

In allen drei Fällen können Sie in der DS Audio App über das<br />

AirPlay-Symbol das jeweiligen Gerät und damit Ihren Yamaha-<br />

AV-Receiver auswählen.<br />

af<br />

Leserbrief: Video-Archivierung<br />

Ich möchte einige Filme möglichst dauerhaft auf DVD oder<br />

Blu-ray Disc archivieren. Gibt es Erfahrungswerte, ob die normale<br />

DVD oder die Blu-ray Disc die Daten längerfristig zuverlässig<br />

aufzeichnet? Welche Rolle spielen gegebenenfalls Aufnahmequalität<br />

und -geschwindigkeit? Martin Bähre<br />

Für eine Archivierung empfiehlt sich die Blu-ray. Bei DVD-Rs<br />

kommt es zu Datenausfällen schon ab fünf Jahren, wenn man<br />

sehr empfindliche Rohlinge verwendet. Blu-rays besitzen zwar<br />

eine deutlich dünnere Schutzschicht, doch diese muss aus<br />

extrem hartem Material sein. Die Datenschicht zerstörende<br />

Kratzer treten dort kaum auf. Trotz der höheren Dichte soll das<br />

Schreiben in Phasenwechseltechnologie auf neuartige Layer<br />

die Lebensdauer der Daten deutlich verlängern. Panasonic hat<br />

etwa seine Rohlinge vom TÜV auf 50 Jahre Datensicherheit<br />

prüfen lassen.<br />

Die Schreibgeschwindigkeit hat einen schwer vorhersehbaren<br />

Einfluss auf die Langlebigkeit. Rohlinge sind für gewisse Geschwindigkeiten<br />

zugelassen; das heißt, sie informieren den<br />

Brenner, wie stark der Laser feuern muss, um ideal zu brennen.<br />

Je schneller die Scheibe dreht, umso stärker muss der<br />

Laser brennen. Es kommt vor, dass bei einfacher Geschwindigkeit<br />

schlechter geschrieben wird als bei sechsfacher. Ich<br />

würde nie die Maxima nutzen, sondern einen Mittelwert, etwa<br />

die vierfache Brenngeschwindigkeit, wenn das Laufwerk und<br />

die Rohlinge die sechsfache anbieten.<br />

rs<br />

05.2013 connected-home.de 77


KNOW-HOW STROMKOSTEN<br />

Von Peter Pernsteiner<br />

Energieversorger<br />

helfen sparen<br />

Strom sparen ist voll im Trend. Die Stromversorger geben ihren Kunden Anstöße, wie sie<br />

<strong>weniger</strong> verbrauchen und bieten innovative Lösungen wie Smart Meter oder Smart Home an.<br />

Rechnet sich das, schließlich verdienen sie an jeder verkauften Kilowattstunde Geld?<br />

H<br />

aben Sie Ihre alten Stromrechnungen abgeheftet?<br />

„Zum Glück nicht“, werden jetzt viele<br />

denken. Wir haben einen Blick gewagt und<br />

die Stromkosten vom Sommer 1993, 1998 und 2013<br />

verglichen – auf Basis eines familien-typischen Stromverbrauchs<br />

von 3000 bzw. 4000 kWh. Zunächst waren<br />

wir verblüfft, dass der Strombezug von 1993 bis 1998<br />

um fast zehn Prozent billiger wurde. Dann kam der<br />

Schock: In den 15 folgenden Jahren stiegen die <strong>Kosten</strong><br />

um 65,1 Prozent (bei 3.000 kWh sogar um 68 Prozent).<br />

Und das, obwohl es heute Wettbewerb gibt und der von<br />

uns betrachtete Tarif laut Verivox im guten Mittelfeld<br />

78<br />

connected-home.de 05.2013


liegt. Viele haben in den letzten Jahren Waschmaschinen,<br />

Trockner, Röhrenfernseher etc. durch effizientere<br />

Geräte ersetzt und Glühbirnen gegen LEDs getauscht.<br />

Damit folgen wir brav den Bemühungen der Energieversorger,<br />

uns zum Sparen zu motivieren.<br />

Neue Konzepte der Energieversorger<br />

Aber wieso erhalten wir von den Stromkonzernen Spartipps?<br />

Je mehr Strom sie verkaufen, um so höher ist<br />

ihre Gewinnspanne.<br />

Die Stadtwerke Ulm (SWU) begründen das damit, dass<br />

sie gesetzlich verpflichtet seien, zum Energiesparen zu<br />

motivieren. Sie haben laut Sebastian Koch, zuständig<br />

für Marketing und Kommunikation, den Menschen und<br />

der Region gegenüber eine gewisse Verantwortung zu<br />

erfüllen. Deshalb möchten sie „mit gutem Beispiel vorangehen<br />

und richtungsweisend der Region zu einer<br />

nachhaltigen Energieversorgung und einem bewussten<br />

Umgang mit Energie verhelfen“.<br />

Hans-Jörg Groscurth, Pressesprecher von EnBW<br />

(Energie Baden-Württemberg AG), sieht auch Perspektiven<br />

für seinen Konzern, weil immer mehr Kunden einen<br />

Partner suchen, der ihnen hilft, die Chancen der<br />

neuen Energiewelt effizient zu nutzen. Es geht hier um<br />

privates Energiemanagement, aber auch um dezentrale<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien oder<br />

Elektromobilität. EnBW will dieser Partner sein und<br />

möglichst umfassende Lösungen anbieten. Das klassische<br />

Geschäft mit der reinen Stromlieferung verliert<br />

demgegenüber für den Konzern an Bedeutung. Am<br />

liebsten wollen die Energieversorger also ihre Kunden<br />

durch weitere möglichst kostenpflichtige Dienstleistungen<br />

an sich binden.<br />

E.ON geht noch einen Schritt weiter und erhebt den Anspruch,<br />

den Kunden beim Übergang vom reinen Konsumenten<br />

zum dezentralen Energieproduzenten zu unterstützen.<br />

Dazu gehört auch der sparsame und effiziente<br />

Umgang mit Energie. Dass der Kunde längst weiß, wie<br />

er Energiekosten senken kann, zeigen Befragungen von<br />

E.ON. Allerdings bestätigt Erna-Maria Trixl, Vertriebsgeschäftsführerin<br />

der Stadtwerke München (SWM), dass<br />

es Wissensdefizite gibt, und sieht Potenzial beim Energiesparen.<br />

„Und das, obwohl man mit einfachen Tipps<br />

und Verhaltensänderungen ohne <strong>Komfort</strong>einbußen<br />

schon viel erreichen kann.“ Für sie ist der bewusstere<br />

Umgang mit Energie Teil der Energiewende. Deshalb<br />

bieten die SWM eine umfangreiche, kostenlose Beratung.<br />

Auf der Website www.swm.de/energiesparen<br />

findet man Tipps über das Einsparpotenzial und den<br />

damit verbundenen Umsetzungsaufwand.<br />

Auch aus der Politik gibt es Spartipps. So startete das<br />

bayerische Wirtschaftsministerium im Sommer 2012 eine<br />

pfiffige Kampagne unter dem Motto „Stromsparen<br />

rockt“ mit Kinospots, Mini-Spartipp-Faltplänen, Werbung<br />

auf Litfasssäulen und mehr. Der Bayerische Wirtschaftsminister<br />

Martin Zeil warb mit dieser Kampagne<br />

laut eigenen Aussagen „für die Maßnahmen, die notwendig<br />

sind, um den umweltverträglichen Umbau unserer<br />

Energieversorgung bis zum Jahr 2022 zu schaffen.“<br />

Zeil ist davon überzeugt, dass auf der Verbrauchsseite<br />

jeder seinen Beitrag leisten kann.<br />

Allerdings ist so mancher Spartipp von Energieversorgern<br />

und aus der Politik sehr oberflächlich gehalten.<br />

Viel plastischer wäre beispielsweise, wenn man sofort<br />

auf Euro und Cent sehen könnte, was konkret die Nutzung<br />

effizienterer Geräte wirklich bringt. Beispielsweise<br />

spart der Ersatz einer 60-Watt-Glühbirne durch eine<br />

10-Watt-LED schon nach nur 2.000 Betriebsstunden<br />

100 Kilowattstunden, also rund 28 Euro.<br />

Aktive Unterstützung<br />

Zum Glück gibt es aber neben den zahlreichen Tipps<br />

auch direkte Hilfestellung. So starteten die SWM 2009<br />

mit den Münchner Wohlfahrtsverbänden das Projekt<br />

„Energieberatung für Haushalte mit geringem Einkommen“.<br />

<strong>Mehr</strong> als 160 ehrenamtliche Berater besuchten<br />

seither über 10.000 Haushalte. Laut Trixl wurden bei<br />

nachweisbarem Bedarf bislang 2.000 energiesparende<br />

Elektrogeräte wie Kühlschränke, Kühl-Gefrier-Kombinationen<br />

oder Waschmaschinen im Austausch gegen<br />

alte Stromfresser zur Verfügung gestellt.<br />

Auch die Ulmer Stadtwerke berichten über umfangreiche<br />

meist kostenlose Dienstleistungen. Dabei werden<br />

Strommesser zur Verfügung gestellt und es kommen<br />

Thermografie und sogar BlowerDoor-Tests zum Ein-<br />

ZENTRALE<br />

STEUERUNG<br />

Die SmartHome-Zentrale<br />

und 19 weitere Automatisierungskomponenten<br />

werden direkt von<br />

RWE vermarket.<br />

05.2013 connected-home.de 79


KNOW-HOW STROMKOSTEN<br />

Dieses Foto von EnBW<br />

stammt vom September<br />

2008 und zeigt einen<br />

der ersten dort eingesetzten<br />

intelligenten<br />

Stromzähler mit Online-<br />

Anbindung.<br />

INTELLIGEN-<br />

TER ZÄHLER<br />

satz. Zusätzlich gibt es Fachvorträge über „Intelligente<br />

Zähler“ von Professor Heilscher von der Hochschule<br />

Ulm. Laut Sebastian Koch sind auch Zuschüsse zu Investitionen<br />

und/oder Hardware in der Pipeline. „Sie sollen<br />

aber erst zum Einsatz kommen, wenn die gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen eindeutig sind und die Produktentwicklung<br />

innerhalb der SWU abgeschlossen<br />

werden kann“, so Koch.<br />

Tarif mit Sparanreiz<br />

EnBW bietet Sparanreize. So gibt es im Tarif EnBW AktivPrivat<br />

mit Energiesparbonus bei einer Verbrauchssenkung<br />

um fünf Prozent im ersten Jahr eine einmalige<br />

Prämie von 30 Euro (40 Euro ab zehn Prozent). Allerdings<br />

entfällt hier bei einem Monatsgrundpreis von 7,49<br />

Euro und 27,22 Cent/kWh der Abschluss- oder Wechselbonus.<br />

Wer den 0,4 Cent/kWh teuren Tarif EnBw Privatstrom<br />

Garant Max24 mit gleichem Grundpreis wählt,<br />

erhält nach einem Jahr 100 Euro Wechselbonus. Unterm<br />

Strich ist deshalb dieser Tarif im Vergleich zum<br />

Tarif mit 40 Euro Einsparbonus erst nach 15.000 Kilowattstunden<br />

wirklich teurer. Wer den Sparbonus nicht<br />

schafft, zahlt noch länger drauf: Erst nach 25.000 kWh<br />

Strombezug lohnt sich der AktivPrivat-Tarif.<br />

Dies zeigt, dass man jeden Tarif akribisch nachrechnen<br />

sollte. Und wer sich durch den Dschungel von elf<br />

ENBW-Tarifen wühlt, findet den für Familien attraktiveren<br />

EnBW Online-Tarif. Er hat zwar einen Monatsgrundpreis<br />

von 9,98 Euro, kostet aber dafür nur 25,75 Cent/<br />

kWh und 100 Euro Wechselbonus nach einem Jahr.<br />

Noch komplizierter rechnen sich Zweitarif-Zähler. Die<br />

Energieversorger wollen, dass wir Stromfresser wie<br />

Waschmaschine, Wäschetrockner oder Geschirrspüler<br />

möglichst nachts und am Wochenende einschalten. So<br />

zahlt man mit dem Vertrag EnBW <strong>Komfort</strong> Haushalt<br />

Zweitarifzähler während der Niedertarifzeit nur 21,87<br />

Cent/kWh, ansonsten aber 28,42 Cent. Hinzu kommen<br />

monatlich 10,10 Euro. Das lohnt sich für eine Familie mit<br />

2.500 bis 4.000 kWh Jahresverbrauch erst, wenn zumindest<br />

etwa 40 Prozent zu den Niedertarifzeiten entnommen<br />

werden. Hinzu kommt noch, dass die acht<br />

Stunden dauernde billige Nachtzeit je nach Gemeinde<br />

sehr unterschiedlich zwischen 20 und 23 Uhr startet.<br />

Intelligente Stromzähler als Allheilmittel?<br />

Bei konventionellen Zweitarifzählern sind der aktuelle<br />

Tarif und der Verbrauch leider nur im Zählerschrank sichtbar.<br />

Digitale Stromzähler sind dagegen per App im ganzen<br />

Haus lesbar. Hans-Jörg Groscurth berichtet über<br />

langjährige Erfahrungen: „Die EnBW hat 2008 als erster<br />

Energieversorger einen intelligenten Stromzähler mit<br />

Online-Anbindung am Markt angeboten. Diesen Tarif gibt<br />

es nach wie vor.“<br />

Das Geschäftsführungsbüro von E.ON blickt ebenfalls<br />

auf viel Know-how zurück: „Von 2010 bis 2012 hat E.ON<br />

mit dem E.ON EnergieNavi als eines der ersten Ener-<br />

80<br />

connected-home.de 05.2013


gieversorgungsunternehmen in Deutschland auch ein<br />

Smart-Meter-Produkt im Markt getestet.“, sagt Julia<br />

Klupsch von E.ON. Allerdings stockt die Technologie,<br />

weil der Gesetzgeber technische und rechtliche Vorgaben<br />

für intelligente Messsysteme ändere. „Sobald die<br />

neuen Rahmenbedingungen feststehen, werden wir<br />

unsere Smart-Meter-Produkte weiterentwickeln und<br />

wieder auf den Markt bringen“, so Julia Klupsch.<br />

Dabei ist laut Stadtwerke München auch die Sicherheit<br />

der persönlichen Daten wichtig: „Aktuell werden keine<br />

Spartarife in Verbindung mit Smart Meters angeboten,<br />

da noch keine Smart Meters verfügbar sind, die den<br />

aktuellen Anforderungen des Gesetzgebers – vor allem<br />

in puncto Datenschutz/Verschlüsselung – genügen“,<br />

bekräftigt Erna-Maria Trixl.<br />

Smart Meters sind noch zu teuer<br />

Die SWM zweifeln laut Trixl zudem an der Wirtschaftlichkeit:<br />

„Derzeit ist durch den von diversen Steuern<br />

und Abgaben dominierten Strompreis schwerlich eine<br />

attraktive Tarifstruktur darstellbar, die die <strong>Mehr</strong>kosten<br />

für den Smart Meter für den Kunden wieder ausgleicht.“<br />

Die Stadtwerke Ulm sind zuversichtlicher: „Ein entsprechender<br />

Smart-Meter-Tarif ist derzeit in Arbeit“, bekräftigt<br />

Sebastian Koch. Angedacht sind drei von der Uhrzeit<br />

abhängige Arbeitspreise; offen ist aber, ob die<br />

<strong>Mehr</strong>kosten – zumindest teilweise – über eine einmalige<br />

Zahlung refinanziert werden müssen.<br />

In Stuttgart ist fast alles Routine. Der EnBW Intelligenter<br />

Stromzähler-Tarif wird unter dem klangvollen Motto<br />

„Transparenz steigern, <strong>Kosten</strong> senken“ vermarktet und<br />

bietet eine monatliche Abrechnung. Hierzu wird am<br />

DSL-Router ein Powerline-Adapter installiert, der die<br />

Smart-Meter-Daten alle 15 Minuten empfängt und ans<br />

Der Elektroherd ist einer der großen Stromfresser. Dagegen hilft kein Smart<br />

Meter, sondern nur Köpfchen.<br />

EnBW Datencenter schickt. Im Browser-basierten<br />

EnBW Cockpit lassen sich die Daten ausgeben und<br />

analysieren. Die Tarifdetails bestätigen jedoch die<br />

Skepsis der Münchner Stadtwerke. In der Hochtarifzeit<br />

kostet das Ganze 28,42 Cent/kWh, ansonsten 25,42<br />

Cent. Monatlich sind 14,95 Euro als Grundpreis fällig,<br />

und für den Umbau auf den intelligenten Stromzähler<br />

berechnet man einmalig 99,90 Euro. Schließlich hat der<br />

Vertrag eine Mindestlaufzeit von zwölf Monaten und eine<br />

dreimonatige Kündigungsfrist.<br />

Problemfeld Datensicherheit<br />

Auch bei Vattenfall gibt es Smart-Meter-Kunden. Allerdings<br />

erfolgt die Zählerablesung durch den Nutzer oder<br />

durch einen Ablesedienst. Es gibt zwar laut Energiewirtschaftsgesetz<br />

(EnWG) bereits eine Einbaupflicht in<br />

Neubauten und bei größeren Renovierungen, aber die<br />

„kommunikative Anbindung“ durch modulare Gateways<br />

bereitet Probleme. Laut Vattenfall sind Gateway-<br />

Lösungen aktuell nicht verfügbar, weil der Datenversand<br />

BSI-konform geschehen muss, um alle gesetzlichen<br />

Anforderungen zu erfüllen.<br />

Bei den SWM sind laut Erna-Maria Trixl nur rund 100<br />

Pilotkunden mit Smart Meters ausgestattet, da die vom<br />

Gesetzgeber vorgeschriebene Technologie<br />

noch nicht verfügbar und vieles rechtlich ungeklärt<br />

sei. Die Ablesung erfolge mittels<br />

Glasfaserleitung, falls die Gebäude<br />

damit erschlossen sind, sonst per<br />

Mobilfunk. Im Projekt werden die Daten<br />

auf Basis einer Einverständniserklärung<br />

alle 15 Minuten ausgelesen, um die<br />

Zuverlässigkeit der Kommunikationsanbindung<br />

bewerten zu kön-<br />

INTELLIGENT<br />

STEUERN<br />

Mit E.ON eHome lässt<br />

sich das ganze Haus per<br />

Tablet steuern und<br />

überwachen.<br />

KLEINE<br />

HELFER<br />

Mit Stromklemmen von<br />

aizo lassen sich Lichtschalter,<br />

Lampen und<br />

Steckdosen zur Heimautomatisierung<br />

mit<br />

Kommunikation übers<br />

Stromnetz erweitern.<br />

05.2013 connected-home.de 81


KNOW-HOW STROMKOSTEN<br />

ONLINE SPAREN<br />

Vattenfall bietet auf seiner Homepage einen<br />

Energie-Shop, bei dem es von der LED-<br />

Lampe bis zum E-Bike fast alles zum Thema<br />

Stromsparen gibt.<br />

SMART<br />

SPAREN<br />

Im digitalSTROM-System<br />

von aizo kann man<br />

bequem per iPhone<br />

stöbern sowie den<br />

Stromverbrauch einzelner<br />

Geräte oder Stromkreise<br />

abfragen.<br />

NEUE<br />

WERBUNG<br />

Auch die Politik unterstützt<br />

den Verbraucher<br />

beim Sparen, wie hier<br />

beispielsweise in Form<br />

einer Kampagne des<br />

Bayerischen Wirtschaftsministeriums.<br />

Unter www.swm.de/<br />

energiesparen geben<br />

die Stadtwerke München<br />

Tipps und zeigen<br />

anhand von Tachometern<br />

das Einsparpotenzial<br />

und den Umsetzungsaufwand.<br />

EINSPAR-<br />

POTENZIALE<br />

nen. Bei den Ulmer Stadtwerken wird die Auslesung<br />

entweder über den DSL-Anschluss des Kunden durchgeführt<br />

oder aber über ein GSM-Zusatzgerät, was dann<br />

jedoch logischerweise zu höheren Messkosten führt.<br />

Vom Smart Meter zum Smart Home<br />

Neben dem Smart Meter ist auch die Smart-Home-Automatisierung<br />

im Fokus der Energieversorger. Die RWE<br />

Effizienz GmbH bietet seit geraumer<br />

Zeit SmartHome und liefert inzwischen<br />

19 Funkkomponenten von der<br />

Tastwippe bis zur Unterputz-Rollladensteuerung.<br />

E.ON vertreibt seit 2012 eHome. Das<br />

Paket wird in Kombination mit einem<br />

E.ON ÖkoStrom Tarif verkauft. Und EnBW will laut<br />

Hans-Jörg Groscurth in Kürze ein Smart-Home-Produkt<br />

anbieten. Die genauen Konditionen stehen jedoch<br />

noch nicht fest.<br />

Die Stadtwerke München bieten derzeit keine Smart-<br />

Home-Produkte an, da entsprechende Lösungen im<br />

Verhältnis zum Nutzen zu teuer seien. Auch von den<br />

Stadtwerken Ulm gibt es keine Angebote.<br />

Die Investitions- und Betriebskosten solcher Lösungen<br />

geben Anlass zur Skepsis. Selbst kleine Smart-Home-<br />

Systeme kosten mehrere Hundert Euro. Eine Eigenheim-Komplett-Automatisation<br />

durch das innovative<br />

Smart Meters erfüllen<br />

noch nicht alle gesetzlichen<br />

Anforderungen<br />

digitalSTROM-Klemmen-Programm von aizo hat ein Investitionsvolumen<br />

von 8.500 Euro. Hinzu kommt der<br />

kontinuierliche Stromverbrauch. Zwar hat jeder Aktor,<br />

Sensor oder Taster im digitalSTROM-System nur 0,4<br />

Watt Dauer-Leistungsaufnahme. Der Automatisierungsserver<br />

ist mit ca. 2,5 Watt ebenfalls sparsam.<br />

Schließlich gehört vor jeden im Zählerschrank vorhandenen<br />

Sicherungskreis ein Signalverteiler mit Strommesser<br />

– auch dieser ist mit 1,8 Watt im Leerlauf genügsam.<br />

In der Summe kommt aber viel zusammen:<br />

Eine typische Eigenheim-Installation mit 50 digital-<br />

STROM-Klemmen, zehn Sicherungskreisen und dem<br />

Server braucht kontinuierlich mehr als 40 Watt oder pro<br />

Jahr 355 kWh – das sind 100 Euro (bei 28 Cent/kWh).<br />

Wer also eine Smart-Home-Lösung im Haus installieren<br />

möchte, muss den Eigenbedarf der Systeme bedenken.<br />

Und wer solch eine Lösung direkt vom Energieversorger<br />

erwerben möchte, sollte auf die Nennung<br />

der Eigenverbrauchsdaten bestehen, damit es später<br />

auf der Stromrechnung keine Überraschungen gibt.<br />

82<br />

connected-home.de 05.2013


KOLUMNE<br />

KOMMENTAR<br />

Smart Home muss<br />

Gesetz werden<br />

D<br />

ie Meinungen über Sinn und Zweck eines Smart<br />

Home gehen auseinander. Der eine sagt: „Mit meinem<br />

Smart Home will ich mich von der Masse unterscheiden.<br />

Ich fahre ja auch kein Allerweltsauto.“ Der andere<br />

argumentiert: „Ohne Smart Home schaffen wir den demografischen<br />

Wandel und die Energiewende nicht.“ Ich denke,<br />

beide haben Recht, aber reden aneinander vorbei.<br />

Meine Meinung ist, dass smarte Funktionen heute kein Luxus<br />

mehr sind und unbedingt Standard im Wohnungsbau<br />

sein sollten. Schließlich sind Heizkörper im Schlafzimmer<br />

auch Standard, obwohl die meisten Menschen sie – zumindest<br />

in drei von vier Jahreszeiten – nicht benötigen. In jedem<br />

neuen Auto ist – unabhängig von der Preisklasse – ABS<br />

Standard, obwohl es dadurch teurer wird und 99 Prozent<br />

der Auto fahrer zum Glück nie in eine Situation kommen, in<br />

der ABS ihr Leben retten könnte. Sie können beim Autokauf<br />

ABS nicht „abwählen“. Aber eine Heizung kann man auslassen,<br />

wenn man sie nicht braucht. Und das ABS stört<br />

nicht, selbst wenn es nie zum Einsatz kommt. Trotzdem ist<br />

der Nutzen von beidem unumstritten.<br />

Das eigentliche Problem liegt im Begriff „Smart Home“, der<br />

oft mit „Bussystem“ gleichgesetzt wird, also einem Leitungssystem<br />

mit Steuerungselementen. Doch ein Haus mit einem<br />

solchen System ist nicht automatisch smart. Ich kenne zu<br />

viele Häuser, in denen Bussysteme installiert sind und trotzdem<br />

alles per Hand geschaltet werden muss. Erst wenn<br />

230-Volt-Verbraucher wie Licht, Beschaltung und Steckdosen<br />

mit der Raumklimasteuerung und einem Sicherheitskonzept<br />

„Hand in Hand“ arbeiten, kann man von Smart<br />

Home sprechen. Erst dann zeigt sich, worauf es ankommt:<br />

auf den Nutzen für die Bewohner. Und das bedeutet neben<br />

<strong>Komfort</strong> auch Energieeffizienz, Sicherheit und alltagsunterstützende<br />

Assistenzlösungen (AAL) für Senioren.<br />

Inzwischen gibt es Angebote für eine smarte Basis-Infrastruktur,<br />

die dieselben Funktionen wie Standard-Installationen<br />

aufweisen, aber nicht mehr kosten. Der Vorteil dieser<br />

Basis-Installation besteht darin, dass später smarte Funktionen<br />

zu vertretbaren <strong>Kosten</strong> und ohne Schmutz zu hinterlassen<br />

nachinstalliert werden können. Diese Art von Smart<br />

Home muss Standard werden. Nur dann lässt sich ein Energie-Management<br />

ebenso leicht nachrüsten wie Sturzerkennung<br />

und Einbruchsalarm.<br />

Ein Beispiel: Wenn man wie ich auf dem Land lebt, ist man<br />

auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen. Sonst kommt man<br />

weder zum Arzt, noch kann man einkaufen und schon gar<br />

nicht am kulturellen Leben teilnehmen. Aber um in die Stadt<br />

zu gelangen, ist ein Auto der Mittelklasse völlig in Ordnung.<br />

Wer mehr möchte und es sich erlauben kann, darf gerne<br />

30.000 oder 100.000 Euro investieren. Warum denn nicht?<br />

Ob sich in einem Porsche Boxster auch ein Sack Kartoffeln,<br />

zwei Kisten Mineralwasser und eine große Packung Küchenrollen<br />

verstauen lassen, sei dahingestellt.<br />

Man muss also wissen, was man braucht: Luxus oder Nutzen.<br />

Wer gern sein Haus per Gesten oder Sprache steuern<br />

möchte, soll dies sehr gerne tun.<br />

Doch die wenigen Luxus-SmartHome-Neubauten helfen<br />

uns bei der Bewältigung der Herausforderungen des steigenden<br />

Energiepreises und der Überalterung der Bevölkerung<br />

nicht weiter. Dazu brauchen wir eine smarte Basis-Infrastruktur<br />

in jedem Haus und in jeder Wohnung, die neu<br />

gebaut oder saniert wird. Dazu muss es eine gesetzliche<br />

Vorgabe geben. Wenn Kalifornien den Katalysator 1974<br />

nicht gesetzlich vorgeschrieben hätte, würden wir als Auto-<br />

Nation wohl heute noch darauf verzichten. Vermutlich wäre<br />

er ein teures Ausstattungsextra für grüne Spinner. So etwas<br />

gilt es beim smarten Wohnen zu vermeiden.<br />

Günther Ohland, Technik-Journalist, Buchautor und<br />

Erster Vorsitzender der SmartHome Initiative Deutschland e.V.,<br />

E-Mail: go@smarthome-deutschland.de<br />

05.2012 connected-home.de 83


KURZTESTS<br />

Kurz & knapp<br />

An dieser Stelle unterziehen wir besonders smarte und vernetzte Produkte einem<br />

Schnelltest und bewerten sie nach Qualität, Praxistauglichkeit und Preis. Darunter<br />

fallen auch Produkte, die uns kurz vor Redaktionschluss erreicht haben. Ausführliche<br />

Tests zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht ausgeschlossen.<br />

Lichtspielhaus<br />

MEHR HUE<br />

www.meethue.com/de-US // ab 200 Euro<br />

Einzelne E27-Lampen<br />

gibt es im Apple-Store<br />

bendhimmel fasziniert ganz Deutschland“, titelte<br />

für 60 Euro. Ebenso<br />

A<br />

bild.de kürzlich. Und Experten sagen: Wer zur<br />

geeignet: Philips<br />

LightStrips (je 90 Euro), richtigen Situation die passende Lichtumgebung erlebt,<br />

sowie Bloom-Lampen bleibt gesünder. Die Lichtverhältnisse beeinflussen sogar<br />

die Hormonproduktion des Menschen, steuern die<br />

aus der LivingColors-<br />

Serie (je 80 Euro). innere Uhr und sorgen dafür, dass wir uns müde oder<br />

fit fühlen.<br />

Kein Wunder daher: Die Lichtsteuerung Philips Hue ist<br />

derzeit in aller Munde. Das Starter-Kit enthält eine kleine<br />

weiße Steuerbox, die „Bridge“, die ans Heimnetz<br />

angeschlossen wird, sowie drei E27-Glühlampen. Die<br />

Installation ist einfach: die „Bridge“ mit Stromnetz und<br />

Router verbinden, Birnen in die Leuchten schrauben<br />

und die kostenlose iOS- oder Android-App auf Smartphone<br />

oder Tablet-PC laden. Schon ist Hue einsatzbereit.<br />

Mithilfe der Philips-App lassen sich vorprogrammierte<br />

Szenarien in den Raum zaubern. Eine Zeitschaltuhr-Funktion<br />

macht Programmierungen zu allen<br />

Tageszeiten möglich. Eine hervorragende Idee:<br />

Eigene Fotos lassen sich mit wenigen Klicks als<br />

Basis für ein Lichtszenario verwenden.<br />

5/2013<br />

Und noch ein Pluspunkt: Das System ist für alle<br />

Philips Hue ab 200 €<br />

SEHR GUT<br />

App-Entwickler offen. Daher<br />

existieren schon heute taugliche<br />

Fremd-Apps, etwa die kostenpflichtige<br />

Hue Disco. Sobald die<br />

App mit der „Bridge“ verbunden<br />

ist, empfängt das iPhone- oder<br />

iPad-Mikrofon Musik aus<br />

dem Raum und wandelt<br />

sie in blinkendes<br />

Discolicht um. Empfangsempfindlichkeit, Helligkeit,<br />

Farben und Reaktionsschnelligkeit lassen sich individuell<br />

regeln. Ein weiteres Highlight für Tüftler: Mit der<br />

App IFTTT („If This Than That“) lassen sich auf Smartphone<br />

oder Tablet sogenannte „Rezepte“ programmieren.<br />

Ein Beispiel: Erkennt die in IFTTT integrierte Wetter-App<br />

an ihrem Wohnort die Dämmerung, schalten<br />

sich Hue-Lampen in Abendrot-Farben ein.<br />

Doch auch von Philips selbst gibt es Erweiterungen: Die<br />

App Ambilight+Hue für Android und iOS ist ein Hit für<br />

Besitzer eines aktuellen Philips-TVs. Sie überträgt die<br />

Farbstimmung vom TV auf alle verbundenen Hue-Lampen<br />

und bezieht so etwa bei Spielfilmen den Wohnraum<br />

in die Filmatmosphäre mit ein. Flat-TV und Hue müssen<br />

sich lediglich im selben WLAN-Netz befinden.<br />

Fazit: Mit Hue machen Sie Ihr Zuhause zum Lichtspielhaus.<br />

Die Lampen sind kostspielig, dafür funktionieren<br />

Einrichtung und Verbindung kinderleicht und fehlerlos.<br />

An der „Bridge“ mindern nur die grellblauen Anzeige-<br />

LEDs den sehr guten Gesamteindruck. Wer Lichtstimmungen<br />

im Haushalt liebt, findet in dem Philips-System<br />

ein individuelles, vielfältig erweiterbares Angebot, das<br />

auch noch Raum für persönliche Kreativität lässt.<br />

84<br />

connected-home.de 05.2013


Fit (not just) for Fun<br />

www.fitbit.com/de // 100 Euro<br />

M<br />

it dem Flex-Armband plus iPhone- oder Android-App erhält die<br />

Kontrolle der Fitness etwas Spielerisches. Ob Schritte und Laufstrecken<br />

pro Tag, Kalorien, Gewichtskontrolle oder Ernährung, dem Gummi-Flex-Band,<br />

das sich leicht und locker tragen lässt, vertraut man<br />

schnell. Wurden gesteckte Tagesziele übertroffen, erhält der Nutzer „Trophäen“<br />

per E-Mail. Das taugt sogar dem bislang Fitness-abstinenten Tester.<br />

Tippt man das Band vor dem Zu-Bett-Gehen an, zeichnet es Schlafrhythmen<br />

auf. Ein Alarm weckt per Vibration. Der herausnehmbare Tracker<br />

lässt sich per USB aufladen, der Akku hält eine knappe Woche.<br />

Fitbit Flex ist kein Schnäppchen, der Kauf lohnt sich aber.<br />

5/2013<br />

Fitbit Flex 100 €<br />

SEHR GUT<br />

Hören mit Stil<br />

www.xounts.com // 388 Euro<br />

5/2013<br />

XOUNTS 388 €<br />

GUT<br />

K<br />

eine Lust auf Stangenware? Dann ist das Soundsystem<br />

Xounts genau das Richtige für Sie. Hier kann der Käufer<br />

seine Lampe selbst designen. So funktioniert‘s: Der Speaker<br />

besitzt einen Stoffüberzug, der individuell bedruckt werden<br />

kann. Richtig in Szene gesetzt wird er in der Nacht durch eine<br />

Lampe im Inneren.<br />

Auch die Sound-Erzeugung ist alles andere als Standard: Die<br />

beiden Lautsprecher für den linken und rechten Kanal sind an<br />

den Innenwänden angebracht. Ein zusätzlicher Subwoofer<br />

strahlt in Richtung Boden. Das garantiert ordentlich Bass.<br />

Musik empfängt der Xounts drahtlos per Bluetooth oder über<br />

den Line-Eingang. Das Ergebnis kann sich hören lassen: ein<br />

ausgewogenes Klangbild, das einen sanften Sound-Teppich<br />

in die Wohnung bringt.<br />

Sound to go<br />

www.samsung.de // 300 Euro<br />

5/2013<br />

Samsung DA-F60 300 €<br />

GUT<br />

D<br />

iesen Akku-Lautsprecher zeigt man gerne her: Der<br />

Samsung DA-F60 besitzt ein edles und solides Gehäuse.<br />

Mit NFC (Near Field Communication) und Bluetooth<br />

ausgestattet, lässt sich das 2.0-System auch ganz leicht<br />

mit Smartphones und Tablets vernetzen. Durch seinen klaren<br />

Sound überzeugt der DA-F60 ebenfalls klanglich: Popsongs<br />

besitzen ordentlich Pepp. In puncto Bass kann er<br />

jedoch mit einem Bose SoundLink nicht ganz mithalten.<br />

05.2013 connected-home.de 85


Die MAKER-Bewegung wälzt unsereWelt um: Do it yourself,<br />

Kein Fachbuch wie jedes andere: Vierfarbige<br />

Doppelseiten, faszinierende Fotos und Infografiken<br />

zeigen den RaspberryPiinbisher nicht<br />

dagewesener, anschaulicher und verständlicher<br />

Weise.Selbst Expertenwerden hier noch<br />

überraschende Dinge entdecken. Wussten Sie<br />

etwa, dass die Platine aus insgesamt sechs<br />

Lagen besteht oder es eigentlich noch eine<br />

GPIO-2 gibt? Der Autor hat alles mit dem<br />

Raspberry Pigemacht, was möglich ist, ihn<br />

sogar zersägt. Tauchen Sie mit dem Buch ein<br />

in die faszinierende Welt des Raspberry Pi.<br />

Sollten Sie das Buch jemals weglegen, wissen<br />

Sie,dass der Minicomputer weit mehr als eine<br />

8,6x5,4 cm große Platine ist.<br />

Coole Projekte mit<br />

RaspberryPi<br />

ISBN 978-3-645-60260-0<br />

24,95 EUR [D]<br />

Linux mit<br />

RaspberryPi<br />

ISBN 978-3-645-60263-1<br />

30,– EUR [D]<br />

RaspberryPi<br />

programmieren<br />

ISBN 978-3-645-60261-7<br />

30,– EUR [D]<br />

Hausautomation mit<br />

RaspberryPi<br />

ISBN 978-3-645-60275-4<br />

30,– EUR [D]


Hacken, einfach Machen –Vom Internet in die reale Welt.<br />

Um das gesammelte Wissen auch anwenden<br />

zu können, werden insgesamt sechs große<br />

Projekte in nachvollziehbaren Schritten beschrieben.<br />

Darunter sind Softwareprojekte,<br />

die ohne zusätzliche Elektronik wie dem Druckserver<br />

imHeimnetzwerk, der IP-Kamera als<br />

Wachhund oder auch dem Mediacenter im<br />

Wohnzimmer. Als großes Elektronikprojekt<br />

wird ein ferngesteuertes Auto soumgebaut,<br />

dass es mit dem Raspberry Pigesteuert wird.<br />

Das Projekt enthält alles, was das Tüftlerherz<br />

begehrt: Löten, Stecken, Schrauben und Programmieren.<br />

Am Ende heißt es dann: einsteigen<br />

und stolz losfahren.<br />

Endlose Möglichkeiten<br />

für nur 34 Euro<br />

Nicht einmal 34 Euro kostet ein Raspberry Pi–<br />

dafür bekommen Sie einen kreditkartengroßen<br />

Minicomputer mit schier unendlichen Einsatzmöglichkeiten.<br />

Als Betriebssystem kommt Linux<br />

zum Einsatz. Damit können die freiprogrammierbaren<br />

Ein-/Ausgänge angesteuertwerden.<br />

WeitereInformationen finden Sie auf<br />

www.makers-choice.de<br />

Bücher für technikbegeisterte Tüftler und Entwickler<br />

www.franzis.de


SMART LIFE UNIVERSAL-GATEWAY<br />

Alles im Griff<br />

Eine Zentrale, die das gesamte Zuhause steuert: Mit QIVICON will die Telekom das vernetzte<br />

Zuhause revolutionieren. Doch der Telekommunikationsriese ist nicht allein: Kleine Start-ups<br />

arbeiten ebenfalls an der Universal-App, die das gesamte Smart Home unter Kontrolle hat.<br />

88<br />

connected-home.de 05.2013


W<br />

Von Andreas Frank<br />

er heute sein Zuhause vernetzt, entscheidet<br />

sich in aller Regel nur für ein System.<br />

Wer einen Fachmann beauftragt, erhält,<br />

wenn gewünscht, ein voll vernetztes Heim auf KNX-<br />

Basis von Herstellern wie Gira. Darüber kann er sein<br />

gesamtes Haus steuern: die Heizung regeln, die Wohnung<br />

überwachen oder Musik in jedem Raum genießen<br />

– und das alles über ein Bedien-Panel. Nachteile dieser<br />

Gesamtlösungen: Sie sind relativ teuer und die Installation<br />

lohnt sich nur beim Neubau oder bei der Gebäudesanierung.<br />

Wer eine Mietwohnung besitzt, greift deshalb<br />

eher zu Nachrüstlösungen, wie wir sie ab Seite 88<br />

von Herstellern wie RWE oder eQ-3 testen. Im Gegensatz<br />

zu den KNX-Lösungen kommunizieren diese Systeme<br />

per Funk miteinander.<br />

Was passiert aber, wenn man beabsichtigt, Elemente<br />

von Hersteller A und Hersteller B zu kombinieren? Also<br />

etwa sein eQ-3 HomeMatic-Paket mit der smarten<br />

Lichtlösung Philips Hue (siehe Seite 84) zu vernetzen?<br />

ANLAUFSTELLE WEB-BROWSER Hier kann der Nutzer<br />

QIVICON-Apps aufrufen, neue installieren oder Geräte hinzufügen.<br />

Eine Plattform für alle<br />

Nichts, denn die Systeme verwenden unterschiedliche<br />

Funkstandards. Das will die Deutsche Telekom mit<br />

QIVICON ändern. Die Idee: QIVICON fungiert als Dolmetscher,<br />

damit Produkte, die verschiedene Sprachen<br />

– also Standards – verwenden, sich verständigen können.<br />

Holger Knöpke, Leiter des Bereichs Connected<br />

Home bei der Deutschen Telekom, ist überzeugt: „Der<br />

Smart-Home-Markt kann nur abheben, wenn es eine<br />

gemeinsame Plattform gibt.“<br />

Diese Plattform ist für ihn eine kleine weiße Box (links)<br />

von der Größe eines Routers, mit der sich die einzelnen<br />

Komponenten eines Smart Home verbinden lassen. Die<br />

zentralen Gateways von eQ-3 HomeMatic und von<br />

Philips Hue aus unserem Beispiel wären damit nicht<br />

mehr nötig. Erste QIVICON-Produkte sollen in diesem<br />

Jahr auf den Markt kommen.<br />

Zur Bedienung dieser Produkte liefert QIVICON eine<br />

Basissteuerung, die sich über einen Web-Browser aufrufen<br />

lässt – lokal, aber auch von unterwegs. Dafür<br />

muss die QIVICON Home Base per LAN-Kabel mit einem<br />

Router verbunden sein. Für weitergehende Funktionen<br />

sind Apps von Partnern nötig. Denn QIVICON ist<br />

wie Android eine offene Plattform, für die jeder Software<br />

entwickeln kann. eQ-3 könnte also eine eigene<br />

App für QIVICON programmieren, damit sich alle Funktionen<br />

des Systems nutzen lassen. Gleichzeitig<br />

05.2013 connected-home.de 89


SMART LIFE UNIVERSAL-GATEWAY<br />

könnte eQ-3 in seine App die komplette Steuerung von<br />

Philips Hue aufnehmen. Auch reine Software-Entwickler<br />

haben die Möglichkeit, kostenpflichtige Apps für<br />

Produkte anzubieten.<br />

Partner sind gefragt<br />

So schön diese Vorstellung auch aussehen mag, so ist<br />

es doch ein weiter Weg dorthin. Denn QIVICON steht<br />

und fällt mit den Partnern, die die Plattform unterstützen.<br />

Bislang wurden bereits 24 aus verschiedenen Bereichen<br />

bekanntgegeben: aus den Bereichen Beleuchtung,<br />

Gesundheit, Sicherheit, Haushaltsgeräte, Klima<br />

sowie Unterhaltungselektronik. Dazu zählen so namhafte<br />

Hersteller wie eQ-3, EnBW, Samsung oder Miele.<br />

Doch wie die Zusammenarbeit genau aussieht, ist in<br />

vielen Fällen nicht bekannt.<br />

EINFACHE<br />

INSTALLATIONTION<br />

Eine Webseite erklärt<br />

dem Nutzer Schritt für<br />

Schritt, wie er smarte<br />

Komponenten mit der<br />

QIVICON-Zentrale<br />

verbindet.<br />

EIN KÄSTCHEN FÜR ALLE<br />

Mit ihrem FlatCube will Flatout Technologies das Leben im Smart<br />

Home offener gestalten. Sprich: Wer sein Haus mit einem KNX-<br />

System vernetzt hat, soll mit diesem weißen Kästchen die Möglichkeit<br />

besitzen, es später mit Z-Wave-Komponenten zu kombinieren.<br />

Oder eben andersherum. Die Erweiterung des Systems um weitere<br />

Standards ist bereits angedacht. So soll DMX folgen, was vor allem<br />

bei Lichtinstallationen zum Einsatz kommt. Auch ZigBee ist geplant,<br />

der Standard, auf den etwa Philips Hue setzt.<br />

Noch kann man die Produkte von Flatout nicht kaufen. Auf der<br />

Website www.flatout-technologies.com lassen sich jedoch<br />

Smart-Home-Pakete bereits vorbestellen. Das Energie-Kit (im Bild)<br />

mit der FlatCube-Zentrale, einem Zwischenstecker, einem Licht-<br />

schalter sowie einem Heizkörper-Thermostat kostet knapp 550<br />

Euro. Damit liegt es preislich etwas über den RWE SmartHome-Kits<br />

(siehe Test ab Seite 94), bietet aber aufgrund seiner Offenheit mehr<br />

Wahlfreiheit bei den Komponenten. Steuern lässt sich das Flatout-<br />

Paket über den Web-Browser oder über die FlatControl App für<br />

Smartphones und Tablets.<br />

Das Team von Flatout Technologies ist umtriebig. Der nächste<br />

Schritt steht schon auf dem Plan: eine Cloud-Lösung. Ein USB-<br />

Stick, den man mit seinem Router verbindet, soll dann bereits ausreichen<br />

für den Start ins Smart Home.<br />

Einen Kompromiss muss der Besitzer jedoch eingehen:<br />

Die Steuerung funktioniert nur, wenn der Router und damit<br />

auch der Stick online ist. Für diese Lösung beabsichtigt<br />

Flatout, mit Telekommunikationsanbietern zusammenzuarbeiten.<br />

90<br />

connected-home.de 05.2013


Das Solarunternehmen SOLON arbeitet beispielsweise<br />

an einer Lösung zur Steigerung des Eigenverbrauchs<br />

von Solarstrom, mit D-Link ist die Zusammenarbeit<br />

in Sachen Netzwerkkameras geplant und Miele will<br />

mit seiner nächsten Geräte-Generation QIVICON-kompatible<br />

Waschmaschinen auf den Markt bringen. Konkrete<br />

Ankündigen klingen anders.<br />

Ohne Partner-Produkte lässt sich QIVICON aber<br />

schlecht vermarkten. Deshalb dürfte sich auch der<br />

Marktstart verzögert haben. Die erste Idee für QIVICON<br />

entstand schon Anfang 2011. Gezeigt wurde die Plattforum<br />

auch bereits auf der IFA im vergangenen Jahr.<br />

Konkreter ist die Zusammenarbeit mit eQ-3. In die QI-<br />

VICON-Zentrale ist ein Funksender eingebaut, der den<br />

eQ-3 HomeMatic-Standard unterstützt. Die Entwicklung<br />

einer eigenen QIVICON-App ist jedoch nach eQ-<br />

3-Vorstand Bernd Grohmann nicht geplant. Das überlasse<br />

man lieber anderen Software-Programmierern.<br />

Weitere Funkstandards sollen sich später in der Zentrale<br />

nachrüsten lassen. Dafür besitzt die Home Base<br />

USB-Schnittstellen, an die sich Funksender in Form<br />

von Sticks andocken lassen. Kompatible Produkte sollen<br />

zum Marktstart auch über QIVICON vertrieben werden.<br />

Der Preis für ein Starter-Paket mit der Zentrale und<br />

verschiedenen Komponenten soll laut Holger Knöpke<br />

zwischen 600 und 1.000 Euro liegen.<br />

Wie QIVICON funktioniert, konnten wir bereits bei der<br />

Deutschen Telekom vor Ort in Darmstadt erleben. Holger<br />

Knöpke zeigte, wie einfach sich Komponenten verschiedener<br />

Hersteller einbuchen und über den Web-<br />

Browser oder physische Schalter steuern lassen. Doch<br />

die wahren Vorteile von QIVICON werden sich erst<br />

EIN STICK FÜR DEN ROUTER<br />

Für Waldemar Wunder von Homee sind Smart-Home-Lösungen<br />

bislang zu teuer oder zu schwer zu bedienen. Diese Lücke will seine<br />

Firma mit einem USB-Stick schließen: mit einem Dongle für<br />

knapp 100 Euro, den der Besitzer einfach an seine FRITZ!Box anschließt.<br />

Die Funktionen des Routers bleiben erhalten, durch dieses<br />

Tuning ist er aber zusätzlich die Zentrale im Smart Home. Im Gegensatz<br />

zur Lösung von Flatout funktioniert der Stick auch, wenn<br />

keine Verbindung zum Internet besteht.<br />

Gestartet ist Homee mit einem Funk-USB-Stick für Z-Wave. Die<br />

Einführung eines Dongles für EnOcean steht kurz bevor und mit<br />

ZigBee entwickelt Homee bereits. Damit Homee Z-Wave und En-<br />

Ocean versteht, muss der Nutzer zwei USB-Sticks über einen Hub<br />

an den Router anschließen.<br />

Auf der Website www.homee.de kann man bislang den Z-Wave-<br />

Stick kaufen sowie Heizkörperthermostate, (dimmbare) Zwischenstecker,<br />

Schaltereinsätze, Bewegungsmelder sowie Tür- und Fenstersensoren,<br />

die ebenfalls auf Z-Wave basieren. Der Homee-Stick<br />

funktioniert auch mit anderen Z-Wave-Produkten, doch nur die, die<br />

auf der Seite gelistet wurden, sind auf Kompatibilität getestet.<br />

Ende des Jahres wollen Waldemar Wunder und sein Team Homee<br />

2.0 auf den Markt bringen. Das Gateway (siehe Bild in der Mitte)<br />

besteht aus einzelnen, trennbaren Teilen. Der Clou: Je nachdem,<br />

welche Standards das Gateway unterstützen soll, kann man die<br />

Klötzchen frei kombinieren.<br />

Auch Homee lässt sich über Apps steuern. Wer sich einen Eindruck<br />

von der Bedienung verschaffen will, kann die App auch ohne Homee-Produkte<br />

im iTunes Store laden und ausprobieren.<br />

05.2013 connected-home.de 91


SMART LIFE UNIVERSAL-GATEWAY<br />

LEKTÜRE<br />

FÜR PROFIS<br />

Alarmanlage, Heizung,<br />

Smart Home, WLAN:<br />

Hier finden Programmierer<br />

die Anleitung zu<br />

20 smarten Projekten.<br />

zeigen, wenn die vorgestellten Partner konkrete<br />

Anwendungen zeigen und QIVICON mehr<br />

Funkstandards unterstützt. Was wir in Darmstadt<br />

erleben durften – das Ein- und Ausschalten<br />

von Licht und einem Radio über Kipp-<br />

Schalter oder eine App –, ermöglichen heute<br />

bereits Starter-Kits wie RWE SmartHome –<br />

wenn auch nicht über Komponenten verschiedener<br />

Hersteller hinweg.<br />

Während QIVICON Partnerschaften festzurrt,<br />

arbeiten kleine Start-ups ebenfalls daran, das<br />

Smart Home zu revolutionieren. Mit einem ähnlichen<br />

Ansatz. Wie etwa Flatout Technologies aus Wien. Die<br />

Firma will Ende dieses Jahres ein Universal-Gateway<br />

wie QIVICON auf den Markt bringen mit folgendem<br />

Unterschied: Die Apps für Web-Browser, Smartphone<br />

und Tablets, die alles steuern, programmiert sie selbst<br />

und verlässt sich nicht auf Partner. Zum Marktstart<br />

Ende dieses Jahres soll das Gateway mit Komponenten<br />

auf Z-Wave- und KNX-Basis kommunizieren können.<br />

Homee aus Stuttgart setzt dagegen auf einen USB-<br />

Stick, der den DSL-Router zum universellen Smart-<br />

Home-Gateway macht. Den Stick verkauft homee bereits<br />

auf seiner Website www.homee.de.<br />

Diese beiden Start-ups sind aber bei Weitem nicht die<br />

einzigen, die eine Universallösung fürs Smart Home<br />

schaffen wollen. Viele nutzen dabei den für diesen<br />

Zweck optimal geeigneten Minirechner Raspberry Pi.<br />

Auch Hobby-Bastler verwenden ihn, um ihre eigene<br />

Smart-Home-Zentrale zu bauen. Wie das funktioniert,<br />

beschreibt das Buch Hausautomation mit Rasp berry Pi<br />

von E. F. Engelhardt (erschienen im FRANZIS-Verlag).<br />

Es erklärt, wie sich die Heizung oder das Garagentor<br />

zur Steuerung per Smartphone programmieren lässt.<br />

Die Smart-Home-Revolution scheint also unmittelbar<br />

bevorzustehen, nur die Initialzündung fehlt noch.<br />

„Die Problemstellung bleibt das Protokoll“<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Welche Möglichkeiten bietet<br />

Raspberry Pi, das Smart Home zu steuern?<br />

auch ein eigener Webserver verwendet werden und mit<br />

Python eine eigene Oberfläche erstellt werden.<br />

IM INTERVIEW<br />

Markus Stäuble ist<br />

Programmleiter für professionelle<br />

IT-Themen<br />

beim Franzis Verlag. Er<br />

beschäftigt sich unter<br />

anderem intensiv mit<br />

den Möglichkeiten des<br />

Raspberry Pi.<br />

Markus Stäuble: Der Raspberry Pi (RPi) ist ein vollwertiger<br />

Computer mit einem Linux-System und bietet damit<br />

die gleichen, vielfältigen Möglichkeiten wie ein Linux-<br />

System. Der RPi besitzt USB, Ethernet (Modell B) und<br />

eine frei programmierbare Schnittstelle (GPIO, General<br />

Purpose Input Output); über einen dieser Wege muss die<br />

Verbindung klappen. Für die Kommunikation mit Hausautomationssystemen<br />

wird ein USB-Adapter benötigt,<br />

der das entsprechende Funkprotokoll (wie etwa KNX)<br />

unterstützt. Für Spezialfälle kann eine Eigenlösung über<br />

die GPIO-Schnittstelle der Weg sein.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Worin liegen die Schwierigkeiten,<br />

die Steuerung verschiedener Hausautomationssysteme<br />

miteinander zu verknüpfen?<br />

M. Stäuble: Die Schwierigkeiten ergeben sich, wenn das<br />

entsprechende System kein Standardprotokoll unterstützt.<br />

Dann muss gegebenenfalls eine Eigenlösung per GPIO<br />

geschaffen werden. Wenn das System ein proprietäres<br />

Protokoll unterstützt, kann man nur auf die Unterstützung<br />

des Herstellers hoffen – aber von solch einem System<br />

sollte man dann sowieso die Finger lassen.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Inwieweit ist es mit Raspberry PI<br />

möglich, verschiedene Hausautomationssysteme über<br />

eine Bedienoberfläche zu bedienen?<br />

M. Stäuble: Wie erwähnt, läuft auf dem RPi ein Linux und<br />

damit läuft auf dem System auch FHEM (ein Server für die<br />

Heimautomatisierung, Anm. d. Red.), um darüber alles<br />

über eine Oberfläche zu steuern. Für die Mutigen kann<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Lassen sich theoretisch alle<br />

gängigen Haussteuerungssysteme verknüpfen?<br />

M. Stäuble: Theoretisch ja. Die Problemstellung bleibt<br />

das Protokoll. Und eigentlich möchte man nicht nur<br />

Hausautomationssysteme miteinander verknüpfen,<br />

sondern den ganzen Hausstand. Hier fehlt es dann noch<br />

an einem Standard.<br />

92<br />

connected-home.de 05.2013


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Web-Browser kann er<br />

selbst von unterwegs<br />

aus Licht und Heizung<br />

steuern.<br />

Von Andreas Frank<br />

Energie sparen<br />

leicht gemacht<br />

Die <strong>Kosten</strong> für Strom und Heizung senken: Das will RWE mit seinen SmartHome-Paketen<br />

so einfach wie möglich machen. Wir haben die Nachrüstlösung ausprobiert und waren<br />

überrascht, wie sich dadurch ganz nebenbei auch der <strong>Komfort</strong> zu Hause steigern lässt.<br />

E<br />

nergie sparen kann so simpel sein: Smart-<br />

Home-Starter-Kits wie das Paket RWE<br />

SmartHome kommunizieren per Funk, sodass<br />

sie sich ohne viel Aufwand selbst in Mietwohnungen<br />

installieren lassen. Als Vorreiter bietet RWE Kunden<br />

ein besonders großes Sortiment an Produkten, das der<br />

Konzern stetig erweitert. Gleichzeitig verbessert RWE<br />

kontinuierlich die Software – weshalb wir das Kit einem<br />

erneuten Test unterzogen haben.<br />

Wir haben dafür ein Paket zusammengestellt, das dazu<br />

dienen soll, in einer Zwei-Zimmer-Wohnung den Energieverbrauch<br />

zu senken. Es beinhaltet:<br />

94<br />

connected-home.de 05.2013


RWE SMART<strong>HOME</strong><br />

www.rwe-smarthome.de<br />

ab 190 Euro<br />

einfache Bedienung und Installation; solide<br />

Verarbeitung<br />

nicht zu anderen Systemen kompatibel<br />

Testurteil: sehr gut<br />

Das Energiespar-Paket für 159 Euro: Dieses enthält<br />

zwei Heizkörperthermostate, einen Zwischenstecker<br />

und einen Wandsender.<br />

Das Paket Rolladensteuerung inklusive der Zentrale,<br />

drei Unterputz-Adapter zur Rollladensteuerung und<br />

einen Bewegungsmelder für draußen für 518 Euro.<br />

Drei Unterputz-Lichtschalter für je knapp 70 Euro.<br />

Alles zusammengezählt, kommen wir auf eine Rechnung<br />

von 887 Euro.<br />

Eines gleich vorweg: Wie viel an Energie sich durch<br />

dieses Paket sparen lässt, konnten wir nicht ermitteln.<br />

Zum Testzeitpunkt im Sommer blieb die Heizung ausgeschaltet<br />

und damit der größte Energiefresser im<br />

Haushalt. Außerdem hängt das Einsparpotenzial stark<br />

von der Anzahl der Personen ab, die in einer Wohnung<br />

leben. So hat etwa das Fraunhofer-Institut für Bauphysik<br />

ermittelt: Die RWE SmartHome-Haussteuerung reduziert<br />

den Energieverbrauch bei einer Familie um 17<br />

bis 18 Prozent, bei einem Single-Haushalt dagegen<br />

zwischen 35 und 40 Prozent.<br />

Nehmen wir einen Single-Haushalt an, der seine<br />

70-Quadratmeter-Wohnung mit unserem getesteten<br />

Paket ausstattet: Nach den Ergebnissen des Fraunhofer-Instituts<br />

ließen sich so im Jahr rund 385 Euro sparen.<br />

In <strong>weniger</strong> als zweieinhalb Jahren hätte sich so<br />

der Kauf des RWE-Pakets amortisiert.<br />

Besseres Klima mit <strong>weniger</strong> <strong>Kosten</strong><br />

Als größten Energiefresser im Haus widmen wir uns<br />

zunächst den Heizkörpern: Wir ersetzen die Drehregler<br />

durch intelligente Heizkörperthermostate. Diese koppeln<br />

wir anschließend mit der Zentrale – ein kinderleichtes<br />

Unterfangen.<br />

Die Zentrale, die per LAN-Kabel mit dem Router zu<br />

Hause verbunden ist, ist ebenso schnell installiert. Die<br />

Konfiguration übernimmt ein Computer. In der RWE-<br />

Software klicken wir etwa auf Suchmodus. Dadurch<br />

wird der Heizkörperthermostat erkannt und wir ordnen<br />

ihn einem Raum zu. Wir können jetzt vom Computer<br />

aus nicht nur bestimmen, welche Temperatur in diesem<br />

Raum herrschen soll. Sondern etwa auch eine Zeit-<br />

DIE KOMPONENTEN<br />

Die Zentrale zum Preis von ca. 190<br />

Euro ist das Herzstück. In ihr befindet<br />

sich die Recheneinheit. Sie<br />

nimmt zu allen Komponenten per<br />

Funk Kontakt auf. Und sie verbindet<br />

sich über ein Ethernet-<br />

Kabel mit dem Heimnetzwerk<br />

sowie dem Internet.<br />

Der Heizkörperthermostat (Preis: ca.<br />

50 Euro) kann die Raumtemperatur<br />

auf einem festgelegtem Wert halten.<br />

Die Einstellung kann aus der Ferne<br />

oder über das Drehrad rechts<br />

erfolgen.<br />

Der Zwischenstecker (Preis: ca. 40 Euro)<br />

hilft, Standby-Strom zu vermeiden<br />

oder eine Stehlampe per Tablet zu schalten.<br />

Es ist auch eine Version mit eingebautem<br />

Dimmer erhältlich.<br />

Die Unterputzschalter für Rollläden<br />

(ca. 100 Euro, im Bild) und<br />

Licht (ca. 70 Euro) werden mit<br />

verschiedenen Adaptern (links)<br />

ausgeliefert, sodass sie mit bereits<br />

installierten Schaltern verwendet<br />

werden können.<br />

Dieser Bewegungsmelder für<br />

außen (Preis: ca. 76 Euro) hilft<br />

nicht nur Licht automatisch einzuschalten.<br />

Die SmartHome-<br />

Zentrale lässt sich auch so programmieren,<br />

dass er die Rollläden<br />

je nach Helligkeit öffnet oder<br />

schließt.<br />

05.2013 connected-home.de 95


SMART LIFE RWE-NACHRÜSTLÖSUNG<br />

ALLES IM<br />

BLICK<br />

Das „Auge“ des Bewegungsmelders<br />

lässt sich<br />

nach oben und unten<br />

neigen, sodass er Personen<br />

sicher registriert.<br />

steuerung aktivieren, sodass der Heizkörper tagsüber<br />

während der Arbeitszeit auf minimale Leistung reduziert<br />

wird und am Abend für Wärme sorgt.<br />

Die Heizkosten lassen sich auch durch Steuerung der<br />

Rolläden reduzieren. Wer sie bereits per Motor antreibt,<br />

kann sie mit intelligenten Unterputz-Adaptern einfach<br />

aufreißen. Sie schließen sich dann zu festgelegten Zeitpunkten:<br />

etwa nachts, um für Dunkelheit zu sorgen,<br />

oder im Winter, wenn man nicht zu Hause ist und die<br />

Kälte draußen halten möchte. Für das automatische<br />

Öffnen und Schließen bei Tag und Nacht haben wir zudem<br />

einen Bewegungsmelder an der Hauswand installiert,<br />

der die Helligkeit erkennt.<br />

STECKBRIEF<br />

Hersteller<br />

RWE<br />

Modell<br />

SmartHome<br />

Paketpreis<br />

887 Euro<br />

Laufende <strong>Kosten</strong><br />

2 Jahre gratis, dann 15 Euro/Jahr<br />

Standby-Verbrauch Zentrale 1 Watt<br />

... Zwischenstecker 0,3 Watt<br />

Im Preis enthaltene<br />

2 Heizkörperthermostate, 1 Zwischen-<br />

Sensoren und Aktoren stecker, 1 Wandsender, 3 Unterputz-<br />

Rolladensteuerungen, 3 Unterputz-Lichtschalter,<br />

1 Bewegungsmelder außen<br />

Bedienung über Basis –<br />

Bedienung per Web / Smartphone ✔ / ✔<br />

Zugriff von unterwegs ✔<br />

Kopplung mit Netzwerk über… LAN<br />

Kompatibel zu anderen Herstellern –<br />

Funkstandards<br />

868,3 MHz<br />

Scripts / Makros<br />

✔ / ✔<br />

Bidirektional / Verschlüsselung ✔ / ✔<br />

Sensordaten-Erfassung –<br />

Verborgene Intelligenz<br />

Zur Reduktion der Stromkosten benutzen wir einerseits<br />

Unterputz-Lichtschalter. Das heißt, wir tauschen den<br />

alten durch einen intelligenten neuen. Von außen sieht<br />

man davon nichts, denn den eigentlichen Schalter setzen<br />

wir wieder darauf.<br />

Soll die zentrale Deckenlampe im Wohnzimmer gesteuert<br />

werden, genügt es, wenn ein Schalter im Raum modernisiert<br />

wird. Danach lässt sich per App, per Computer<br />

oder von unterwegs aus das Licht steuern. Oder<br />

man legt über die Zentrale eine Zeitschaltung für die<br />

Lampe fest.<br />

Für noch mehr Einsparungen nutzen wir Zwischenstecker.<br />

Wir platzieren sie in der Steckdose und schließen<br />

daran Stehlampen und den Fernseher an. So lassen<br />

sich einfach Standby-Verbräuche reduzieren.<br />

Um das alles bequem zu steuern, verwenden wir einen<br />

zusätzlichen Wandsender in Form eines Schalters. Er<br />

dient als „Alles aus“-Taster, lässt sich aber auch nur mit<br />

einzelnen Komponenten koppeln. Das Tolle an ihm: Er<br />

lässt sich frei platzieren über ein doppelseitiges Klebeband<br />

oder Schrauben. Wenn wir also ins Bett gehen<br />

und den Kippschalter drücken, wird die Stromzufuhr<br />

zum Fernseher gekappt, das Licht im Flur geht aus und<br />

die Nachttischlampe, die mit einem Zwischenstecker<br />

verbunden ist, erlischt.<br />

Fazit<br />

Begeistert haben uns die simple Installation und Konfiguration<br />

sowie die Verarbeitungsqualität der Komponenten.<br />

Das RWE Smart<strong>HOME</strong>-Paket ist also die richtige<br />

Lösung für alle, die sich nicht mit einer langwierigen<br />

Konfiguration herumschlagen wollen und dafür auf die<br />

letzten technischen Finessen verzichten.<br />

96<br />

connected-home.de 05.2013


Die Alternativen<br />

Smart-Home-Fans können sich heute zwischen einer Vielzahl von Starter-Kits entscheiden.<br />

Aber Vorsicht: Nicht jedes Paket hilft beim Senken der Energiekosten – jedoch diese vier<br />

Systeme, die neben dem RWE SmartHome besonders viel Einsparpotenzial bieten.<br />

Für Profis<br />

Wer sich umfangreiche Einstellmöglichkeiten<br />

wünscht, der sollte zu HomeMatic<br />

von eQ-3 greifen. Hier können sich versierte<br />

Techniker austoben und knifflige<br />

Scripts programmieren. Weiterer Pluspunkt<br />

dieses Systems: eQ-3 bietet ein<br />

immenses Sortiment an Aktoren und<br />

Sensoren. Es stehen etwa auch ein<br />

Wassermelder und ein Kohlendioxid-<br />

EQ-3 <strong>HOME</strong>MATIC<br />

www.eq-3.de ab 150 Euro<br />

Testurteil: sehr gut<br />

Sensor zur Auswahl. Die einzelnen Komponenten sind etwas günstiger<br />

als bei RWE, sehen aber nicht ganz so schick aus. Die Elemente kommunizieren<br />

per Funk miteinander, es gibt jedoch auch welche zur<br />

drahtgebundenen Ansteuerung. Also: für Techniker die erste Wahl; wer<br />

es lieber einfach haben will, greift besser zu anderen Lösungen.<br />

Für Sparer<br />

Bei der Funkbasis XS1 (Bild)<br />

von EZcontrol kann der<br />

Käufer den Funktionsumfang<br />

bestimmen. In der einfachsten<br />

EZCONTROL XS1<br />

Version für 190 Euro kann die Box<br />

www.ezcontrol.de ab 190 Euro<br />

nur Aktoren steuern. Die maximale<br />

Testurteil: gut<br />

Ausbaustufe für 350 Euro beinhaltet<br />

das Empfangen von Sensorsignalen, die Script-Programmierung und<br />

die Aufzeichnung von Sensordaten auf eine SD-Karte. Das System arbeitet<br />

im 433- und im 868-MHz-Band. Die Liste der unterstützten Produkte<br />

mit Preisen von 15 bis 350 Euro ist deshalb besonders lang. Die<br />

Nachteile: Die Bedienung ist nicht besonders einfach, die Funkübertragung<br />

ist nicht verschlüsselt und Funksteckdosen melden etwa ihren<br />

Schaltzustand – an oder aus – nicht an die Box zurück.<br />

Für mehr <strong>Komfort</strong><br />

Die Basisstation des<br />

Joonior-Systems wartet<br />

mit pfiffigen Dreingaben<br />

auf. Sie lässt sich dank<br />

TELEFUNKEN JOONIOR<br />

WLAN überall aufstellen. Auf dem<br />

www.telefunken-sb.de ab 500 Euro<br />

übersichtlichen Display hat der Kunde<br />

Testurteil: sehr gut<br />

bereits Zugriff auf die wichtigsten Funktionen<br />

der Anlage. Zusätzlich sind eine<br />

LAN-Buchse sowie Akku-Schächte für die Notstrom-Versorgung eingebaut.<br />

Das Kennenlernpaket kostet 1.160 Euro mit der Basis für 500<br />

Euro sowie einigen Sensoren und Aktoren. Die per Funk angesteuerten<br />

Komponenten auf EnOcean-Basis sind bereits miteinander gekoppelt<br />

und die Basis vorkonfiguriert. Ein heißer Tipp für alle, die es gerne bequem<br />

haben und Wert auf eine klasse Verarbeitung legen.<br />

Für Einsteiger<br />

Beim tap<strong>HOME</strong> Easy Starter<br />

Pack erhält der Käufer die<br />

Grundausstattung, um<br />

Geräte per Smartphone<br />

oder Tablet<br />

ein- oder auszuschalten.<br />

Im Paket enthalten ist die Zentrale EA-<br />

SYGate, die mit dem Router zu Hause<br />

verbunden wird. Der Schalter, EasyPlug,<br />

und der Dimmer, EasyPlug-<br />

Dim, werden per Knopfdruck ins System<br />

eingebunden, wo sie fortan über<br />

TAP<strong>HOME</strong> EASY<br />

www.taphome.de 200 Euro<br />

Testurteil: gut<br />

die Luft mit der Zentrale kommunizieren. So lassen sich per App die<br />

Stehlampe dimmen und Szenen anlegen.<br />

05.2013 connected-home.de 97


SMART LIFE TECHNIK FÜR SENIOREN<br />

KONTAKT<br />

HALTEN<br />

Mit dem Opa im Seniorenheim<br />

kann die Familie<br />

dank Video-Chat<br />

über den Smart TV<br />

kommunizieren.<br />

Von Günther Ohland<br />

Skypen mit Opa<br />

Altersgerecht und trotzdem modern: Das Seniorenzentrum am Backhausplatz in Aßlar wurde<br />

als bestes Projekt beim SmartHome Award 2013 ausgezeichnet. Wir werfen einen Blick<br />

darauf, wie der Bau umgesetzt wurde und was das intelligente Betreuungszentrum leistet.<br />

E<br />

eines der modernsten und smartesten Seniorenzentren<br />

Deutschlands steht in Aßlar. Es<br />

wurde beim SmartHome Award 2013 zum<br />

Sieger in der Kategorie „Bestes Projekt“ gekürt (siehe<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> 4/13, Seite 109). Ein Blick hinter<br />

die Kulissen zeigt, wie Senioren in Zukunft in intelligenten<br />

Zentren wie diesem versorgt werden könnten.<br />

Der demografische Wandel wirft seinen Schatten voraus:<br />

Statistiken belegen, dass es sehr bald zu wenige<br />

Arbeitskräfte in der Pflege geben wird, aber dafür immer<br />

mehr pflegebedürftige Menschen. Auch die Ausstattung<br />

von Wohnungen mit den Alltag unterstützenden<br />

technischen Assistenzlösungen (Ambient Assisted<br />

Living, kurz: AAL) kann kaum verhindern, dass die Zahl<br />

der Heimplätze ansteigen wird. Um die Pflegequalität<br />

wenigstens auf dem jetzigen Niveau halten zu können,<br />

müssen auch Seniorenheime umdenken. Bereits jetzt<br />

geschehen ist das im Pflegekompetenzzentrum im<br />

hessischen Aßlar bei Wetzlar.<br />

Es herrscht ein Fachkräftemangel<br />

Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender der PKS – Pflegekompetenzzentrum<br />

Aßlar AG, bringt es auf den<br />

Punkt: „Der Markt für qualifizierte Pfleger und Pflegerinnen<br />

ist leergefegt. Bei immer mehr zu pflegenden<br />

alten Menschen müssen wir vermehrt auf Technik setzen,<br />

um die Qualität zu halten und noch besser zu werden.<br />

Das bedeutet zuallererst, dass die smarte Technik<br />

unsere Fachkräfte entlasten muss“. Ute Schäufler,<br />

ebenfalls Vorstand beim PKZ, ergänzt: „Wir haben uns<br />

deshalb das Ziel gesetzt, mit der Erweiterung des Hauses<br />

am Backhausplatz in Aßlar ein smartes Heim zu<br />

98<br />

connected-home.de 05.2013


auen“. Entgegen ersten Erwartungen haben die von<br />

der „Technisierung“ betroffenen Pflege-Mitarbeiter<br />

sehr positiv reagiert. Aber schließlich nutzen sie auch<br />

im privaten Leben PC, Mobiltelefon, Navigationsgerät<br />

und Digitalkamera.<br />

Am Anfang standen zahlreiche Ideen, um für Sicherheit,<br />

Kommunikation, Energieeffizienz und <strong>Komfort</strong> bei Bewohnern<br />

sowie Personal zu sorgen. In internen Arbeitsgruppen<br />

und mit Fachplanern und Herstellern wurden<br />

diese Entwürfe detailliert besprochen. Doch nicht alles,<br />

was möglich ist und sinnvoll wäre, ist konform mit dem<br />

Heimgesetz. Zudem war ein begrenztes finanzielles<br />

Budget zu beachten.<br />

Ausbildung zum Smart-Home-Experten<br />

Noch in der Planungsphase startete der Bundesverband<br />

SmartHome Initiative Deutschland e.V. zusammen mit<br />

dem isw (Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung<br />

mbH) eine berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahme:<br />

Angestellte Frauen wurden<br />

zu SmartHome-Beraterinnen weitergebildet.<br />

Das PKS Aßlar war sofort begeistert.<br />

Pflegedienstleiterinnen, die Leiterin der Hauswirtschaft,<br />

aber auch die Chefin der Buchhaltung<br />

nahmen erfolgreich an der Weiterbildung<br />

teil. Sie lernten so die technischen Möglichkeiten und<br />

Hintergründe für die Planung, die Realisierung und den<br />

Betrieb der intelligenten Technik aus erster Hand kennen.<br />

Während das neue smarte Haus noch gebaut wurde,<br />

lief in einer Musterwohnung bereits ein Akzeptanztest<br />

mit verschiedenen Bewohnergruppen.<br />

Gesunde Senioren begegnen der Technik nämlich anders<br />

als demente Personen oder Bewohner mit körperlichen<br />

Einschränkungen. Überraschend war die Aufgeschlossenheit<br />

der Probanden. Skeptisch waren eher die<br />

jüngeren Angehörigen: „Warum muten Sie meiner alten<br />

Mutter noch neue Technik zu?“, war eine häufige Frage.<br />

Smarte Technik<br />

muss verstärkt unsere<br />

Fachkräfte entlasten<br />

Die Sorge war unbegründet: Die „Alten“ kamen mit den<br />

technischen Assistenten gut zurecht. Sie fanden es bequem,<br />

statt zum Lichtschalter gehen zu müssen, den<br />

Funksender mit auf das Sofa zu nehmen.<br />

Dafür war vielen Pflegekräften der Unterschied zwischen<br />

Service-Ruf und Notruf nicht klar. Nur im ech-<br />

SMART-<strong>HOME</strong>-<br />

EXPERTINNEN<br />

Diese Damen aus Aßlar<br />

kennen jedes Detail der<br />

smarten Technik und<br />

erklären ihren Nutzen<br />

gern Angehörigen und<br />

Bewohnern.<br />

VISIONÄR IN<br />

SACHEN PFLEGE<br />

Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

PKZ – Pflegekompetenzzentrum<br />

Aßlar AG,<br />

hatte die Vision vom<br />

Smart Heim.<br />

WAS DAS SMARTE HEIM ERFÜLLEN SOLLTE<br />

Noch vor dem Umbau wurden folgende Ziele gesetzt:<br />

Wegfall von möglichst vielen Lichtschaltern, da sie als<br />

Keimüberträger ein Risiko darstellen<br />

Altersgerechte Beleuchtung aller Verkehrswege sicherstellen,<br />

da alte Menschen mehr Licht als junge benötigen<br />

Zentralgesteuerte, raumbezogene Temperaturregelung<br />

Automatische Lichtsteuerung in den Wohnungen, abhängig<br />

von der Anwesenheit der Bewohner, der Tageszeit und<br />

von natürlichen Lichtverhältnissen<br />

Einfacher, aber sicherer Zugang zum Heim und zu den<br />

Wohnungen für die Bewohner sowie deren Angehörige<br />

Ergänzung des Notfall-Alarms durch einen Service-Ruf<br />

Automatische Übernahme der Alarme und Service-Rufe<br />

sowie deren Abarbeitung in der Pflegeakte<br />

Automatisierte, fehlerfreie Erfassung der individuellen Pflegetätigkeiten<br />

in Echtzeit<br />

Automatisierter und sicherer Online-Aufruf der Pflegedokumentation<br />

mit einem Tablet<br />

Möglichkeit für die Bewohner, per Skype und Smart TV mit<br />

Angehörigen zu kommunizieren<br />

Möglichkeit für bettlägerige Bewohner, an Gemeinschaftsveranstaltungen<br />

per Haus-TV teilzunehmen<br />

Auswahl des Menüs am Smart TV<br />

Offenheit für weitere Ausbaustufen<br />

05.2013 connected-home.de 99


SMART LIFE TECHNIK FÜR SENIOREN<br />

Schalter mit Funktechnik<br />

Die Gebäudehülle wurde aus Betonteilen errichtet. Das<br />

geht zwar schnell, setzt aber eine perfekte Bauplanung<br />

voraus. Mal eben einen Lichtschalter um 20 Zentimeter<br />

verschieben ist bei Betonwänden unmöglich. Unter anderem<br />

aus diesem Grund hat man sich im Heim für<br />

EnOcean-Funktechnik entschieden. So sind nur die<br />

Positionen der Steckdosen und die der Beleuchtungskörper<br />

fix, weil sie fest mit 230 Volt verdrahtet sind. Die<br />

Steuerung erfolgt über eine Aktorik des deutschen Herstellers<br />

Eltako. Die Aktoren selbst sind jeweils für zwei<br />

Wohneinheiten in einem Unterverteilungsschrank verbaut.<br />

Die Bewegungsmelder und Lichtsensoren verwenden<br />

den batterielosen EnOcean-Funk.<br />

Jürgen Debus erklärt die Entscheidung: „Ein Funksystem<br />

mit Batterien in den Sensoren und Lichttastern hätten<br />

wir nicht akzeptiert. Bei einem Objekt unserer Größe<br />

wäre der Aufwand für vorbeugende, turnusmäßige<br />

DIE HEINZEL-<br />

MÄNNCHEN...<br />

...verstecken sich:<br />

Freundlich und mit sinnvoll<br />

integrierter Technik<br />

präsentiert sich das<br />

typische Zimmer im<br />

neuen Heim.<br />

DIE ORGANI-<br />

SATORIN<br />

Ute Schäufler, Vorstand<br />

beim PKZ, hat<br />

sich bei Planung und<br />

Bau um jedes Detail<br />

gekümmert und dafür<br />

gesorgt, dass sich Mitarbeiter<br />

und Bewohner<br />

für das neue Heim begeistern.<br />

ten Notfall soll der „rote Knopf“ gedrückt werden. Denn<br />

dieser Alarm hat immer zur Folge, dass examinierte<br />

Pflegekräfte ihre Arbeit sofort unterbrechen und zum<br />

vermeintlichen Notfall eilen. Ein Service-Ruf kann dagegen<br />

auch von einer Hilfskraft bedient werde. „Ich habe<br />

Durst“, „mir ist zu warm“ oder<br />

auch „mir ist langweilig“ sind somit<br />

keine Notfälle mehr.<br />

Chatten via Fernseher<br />

Skypen im Seniorenheim? Ja, und<br />

zwar mit dem TV-Gerät. Moderne<br />

Fernseher verfügen über einen Internet- beziehungsweise<br />

einen Netzwerk-Anschluss. In Aßlar kommen daher<br />

Smart TVs mit LAN und eingebauter IP-Kamera für<br />

Video-Chats zum Einsatz. Für die Bewohner wurde ein<br />

Gratis-Skype-Account angelegt. Per TV-Fernbedienung<br />

lassen sich nun aus einem simplen Menü Familienangehörige<br />

oder Freunde auswählen, die ebenfalls<br />

Skype haben. So reißt die Verbindung zum Enkel oder<br />

Urenkel nicht ab, obwohl die Familien verstreut sind.<br />

Das Konzept ist ein voller Erfolg: Die Bewohner kommunizieren<br />

viel häufiger visuell als vorher per Telefon.<br />

Auch die Angehörigen sind begeistert. „Wir sehen, wie<br />

es der Oma geht, ob sie fröhlich ist, gut gekleidet, die<br />

Haare ordentlich gemacht sind. Für uns ist die Skype-<br />

Verbindung auch ein Stück Qualitätskontrolle“, kommentiert<br />

eine Angehörige aus Hamburg.<br />

Batteriewechsel viel zu groß. Und umweltfreundlich ist<br />

das auch nicht gerade“.<br />

Alle Steckdosen sind als Doppeldosen ausgelegt. Dabei<br />

ist die linke dauerhaft beschaltet, während die rechte<br />

Dose per EnOcean-Aktor beim Verlassen des Raumes<br />

abgeschaltet wird. So lassen sich Elektrogeräte<br />

Warum muten Sie<br />

meiner alten Mutter noch<br />

neue Technik zu?<br />

aus Sicherheitsgründen und zur Stromkostenreduktion<br />

kontrolliert abschalten.<br />

Für den ausführenden Elektriker und den Fachplaner<br />

war es das erste Objekt mit EnOcean und Eltako. Die<br />

anfängliche Skepsis war schnell verflogen, als man die<br />

Möglichkeiten der zentralen Konfiguration und des einfachen<br />

Ausbaus erkannte. Der Planungsingenieur hat<br />

inzwischen erfolgreich weitere Objekte mit dieser Technik<br />

geplant. Für ihn ist es ein wesentlicher Vorteil, die<br />

Lichtschalter ohne Leitungen zu montieren.<br />

Sicherheit ohne Schlüssel<br />

Ein Pflegeheim ist keine geschlossene Anstalt. So sind<br />

die Türen offen. Aber trotzdem möchte man – wie in<br />

einer normalen Wohnung auch – keine ungebetenen<br />

Gäste haben. Deshalb wurden an der Eingangstür des<br />

Heims und im zentralen Flurbereich jeweils eine Mobotix-Kamera<br />

installiert. Klingelt ein Besucher, kann das<br />

Kamerabild auf dem PC der Station und auch auf den<br />

Tablets angezeigt werden. So kann der Eingang auch<br />

geöffnet werden, wenn alle Kräfte gerade im Pflegeeinsatz<br />

sind. Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige ver-<br />

100<br />

connected-home.de 05.2013


MITTEN IN<br />

DER STADT<br />

Der Neubau des Heims<br />

steht zentral in der<br />

Backhausstraße. Darin<br />

versteckt sich jede<br />

Menge smarte Technik.<br />

fügen über individuelle Chips, mit denen sich die Türen<br />

bedienen lassen. Geht ein Chip verloren, lässt sich dieser<br />

einfach deaktivieren. Die Zeiten verlorener Schlüssel<br />

und teuren Umrüstens von Schließanlagen sind<br />

damit vorbei. Das System erlaubt den Pflegekräften<br />

auch, im Notfall automatisch dokumentiert eine Wohnungstür<br />

schnell und unkompliziert zu öffnen.<br />

Auch im Gemeinschaftsraum ist eine Kamera installiert.<br />

Sie hat aber andere Aufgaben. Bild und Ton lassen sich<br />

auf Smart TVs in den Zimmern übertragen. So können<br />

bettlägerige Patienten bei Ereignissen wie Geburtstagsfeier,<br />

Gottesdienst oder Spieleabend dabei sein.<br />

Selbstverständlich ist auch eine Brandmeldeanlage<br />

vorhanden. Sobald ein Feuer erkannt wird, schaltet sich<br />

das Licht im gesamten Haus ein und alle Rollläden fahren<br />

hoch, um Fluchtwege und Zugänge für die Feuerwehr<br />

erreichbar zu machen.<br />

Intelligente Beleuchtung<br />

Licht sorgt für ein Gefühl der Sicherheit. Dies gilt insbesondere<br />

für demente Personen. Daher setzt der<br />

Heimbetreiber auf helle Räume und bei allen Verkehrswegen<br />

und Treppenhäusern auf permanente Beleuchtung.<br />

Dank LED-Technik ist der Verbrauch so gering<br />

und die Lebensdauer der Leuchtmittel so hoch, dass<br />

sich dies rechnet. In den Wohneinheiten steuert ein Bewegungsmelder<br />

tageszeitabhängig das Licht. Ist es<br />

auch tagsüber zu dunkel, schaltet sich Kunstlicht dazu.<br />

Aber nur, wenn jemand im Raum ist. Steht ein Bewohner<br />

nachts auf, schaltet der Bewegungsmelder das<br />

Licht nicht nur ein, sondern reduziert die Beleuchtung<br />

so weit, dass das Auge nicht geblendet wird. An der Tür<br />

zum Bad jeder Wohnung ist ein funkender Lichtschalter<br />

angebracht. Auch hier wird die Helligkeit angepasst.<br />

Der Schalter hat auch noch eine medizinische Funktion.<br />

Je nach Krankheitsbild kann dieser Taster als lebensrettender<br />

Sensor verwendet werden. Leidet ein Patient<br />

unter Nieren- oder gar Herzinsuffizienz, muss er nachts<br />

normalerweise mehrmals aufstehen. Der Lichtschalter<br />

registriert das zuverlässig. Bleiben die Toilettenbesuche<br />

aus, könnte der Patient gestürzt oder ohnmächtig<br />

sein. Dann bekommt das Pflegepersonal eine automatische<br />

Info. Diese smarten Funktionen sind technisch<br />

möglich, werden aber nur auf Wunsch des behandelnden<br />

Arztes und der Angehörigen aktiviert.<br />

Fazit<br />

Gerade in Senioren- und Pflegeheimen sind intelligente<br />

Technologien sinnvoll. Sie steigern die Pflege- und Lebensqualität<br />

und sorgen für mehr Sicherheit und mehr<br />

<strong>Komfort</strong> für die Bewohner. Aber nicht nur diese profitieren<br />

von den zusätzlichen Assistenten. Auch Angehörige<br />

können besser in Kontakt bleiben. Pflegekräfte werden<br />

von vielen Routine-Verwaltungsarbeiten entlastet. Und<br />

für den Betreiber macht die höhere Energieeffizienz das<br />

Smart Heim schmackhaft.<br />

05.2013 connected-home.de 101


SMART LIFE REINIGUNGSROBOTER<br />

Klick<br />

& weg<br />

Man klickt auf den Startknopf, und schon<br />

schnurrt der Putzroboter los, um Schmutz zu<br />

beseitigen. Wer träumt nicht von solch einem<br />

praktischen Helfer im Haushalt? Das ist schon<br />

längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern<br />

inzwischen bezahlbare Realität.<br />

D<br />

Von Christine Schonschek<br />

ie Auswahl an Haushaltsrobotern ist nahezu<br />

genauso umfangreich wie die Arbeiten,<br />

welche die smarten Reinigungshelfer<br />

übernehmen können. Inzwischen gibt es bei den Staubsaugerrobotern<br />

eine breite Angebotspalette.<br />

Auf der Jagd nach Flusen & Co.<br />

Staubsaugerroboter liegen stark im Trend. Das ist nicht<br />

verwunderlich, schließlich bieten sie die bequemste Art<br />

der Bodenreinigung. Nach den Angaben der International<br />

Federation of Robotics wurden 2012 weltweit 2,2<br />

Millionen Roboter für den Hausgebrauch verkauft. Im<br />

ersten Halbjahr 2013 gingen laut Informationen der GfK<br />

(Gesellschaft für Konsumforschung) allein in Deutschland<br />

mehr als doppelt so viele Geräte über die Ladentische<br />

wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.<br />

Völlig selbstständig auf Putzmission begeben sich viele<br />

moderne Staubsaugerroboter. Abhängig vom Modell<br />

arbeiten diese auf unterschiedliche Weise. Einige können<br />

sich spiralförmig, im Quadrat oder im Zufallsprinzip<br />

durch die Wohnung bewegen. Andere beherrschen<br />

102<br />

connected-home.de 05.2013


mehrere dieser Vorgehensweisen und setzen eine davon<br />

je nach vorausgewähltem Reinigungsmodus ein.<br />

Vor allem, was die Steuerungsmöglichkeit betrifft, zeigen<br />

sich zum Teil deutliche Unterschiede. Manche<br />

Saug roboter arbeiten nach dem Zufallsprinzip, andere<br />

nutzen die Navigation über intelligente Karten oder via<br />

GPS. Einige können zusätzlich mit einer Fernbedienung<br />

bequem vom Sofa aus bedient werden.<br />

Das ermöglicht zum Beispiel der Samsung NaviBot<br />

Cornerclean SR10F71 (ab 700 Euro). Dieser Staubsaugerroboter<br />

bietet sieben Reinigungsoptionen. Punktuelle<br />

Verschmutzungen entfernt er etwa mit dem Spot-<br />

Modus. Zur Auswahl stellt er noch die Optionen Manuell<br />

sowie Tages- und Wochenzeitplan. Der runde<br />

Roboter fährt beim Annähern an die Wand und Ecken<br />

automatisch seine Seitenbürsten aus, um auch diese<br />

Bereiche zu reinigen. Mit seiner Bauhöhe von nur acht<br />

Zentimetern kann er sogar unter vielen Möbelstücken<br />

sauber machen.<br />

Der Samsung NaviBot SR10F71 orientiert sich im Raum<br />

mit dem Visionary Mapping System. Das heißt, eine<br />

Digitalkamera erfasst den Raumplan. Dazu werden 30<br />

Bilder pro Sekunde aufgenommen. Dadurch ermittelt<br />

der NaviBot seinen genauen Standort im Haus und<br />

kann sich an bereits gereinigte Flächen erinnern. Ein<br />

Stauberkennungssensor soll für eine besonders gründliche<br />

Reinigung sorgen.<br />

Auf der IFA 2013 in Berlin will ECOVACS seine Deebot<br />

9-Serie präsentieren. Dazu gehört der erste Staubsaugerroboter<br />

mit einem Mapping, der per Smartphone<br />

App bedienbar ist. Ebenfalls will ECOVACS dort den<br />

extra kleinen Minibot und den superflachen Slimbot<br />

vorstellen.<br />

VOM SOFA<br />

AUS STEUERN<br />

Der Samsung NaviBot<br />

lässt sich mit Hilfe der<br />

mitgelieferten Fernbedienung<br />

oder alternativ<br />

über das Soft-Touch-<br />

Bedienfeld ganz komfortabel<br />

nutzen.<br />

Schlanke Bauform<br />

Noch flacher als der Samsung NaviBot ist der Philips<br />

FC8802/01 (UVP: 250 Euro). Mit seiner knapp bemessenen<br />

Bauhöhe von mur fünf Zentimetern zählt er zu<br />

den flachsten Robotersaugern überhaupt. Damit ihm<br />

an Kanten und Ecken keine Staubflusen entgehen, verfügt<br />

der Roboter-Staubsauger über extra lange Seitenbürsten.<br />

Eine hohe Staub- und Schmutzaufnahme soll<br />

durch das zweistufige Reinigungssystem sichergestellt<br />

werden. Feiner Staub und Partikel werden durch den<br />

Abluftfilter zurückgehalten. Schmutz und Staub landen<br />

im 200 Milliliter großen Auffangbehälter.<br />

Dem Trend nach innovativer Reinigungstechnik trägt<br />

auch der englische Staubsaugerspezialist Hoover<br />

05.2013 connected-home.de<br />

103


SMART LIFE REINIGUNGSROBOTER<br />

2,5 JAHRE<br />

PUTZEN<br />

Wie oft wird geputzt?<br />

Wo ist es am schmutzigsten?<br />

Das Meinungsforschungsinstitut<br />

Forsa<br />

ist im Auftrag von Kärcher<br />

diesen Fragen auf<br />

den Grund gegangen.<br />

AUTOMATISCH<br />

ENTLEERT<br />

Wenn die Staubkammer<br />

im Kärcher RC 4.000<br />

voll ist, kann diese an<br />

der Basisstation entleert<br />

werden. In einer Stunde<br />

reinigt der weiße Roboter<br />

bis zu 15 m².<br />

Rechnung. Die nagelneue Roboter-Serie Robo.com2<br />

der Traditionsmarke umfasst zwei Modelle: den Hoover<br />

RBC 003 in Blau Metallic und den Hoover RBC 006 in<br />

Graphit Metallic (ab 285 Euro).<br />

Letzterer ist mit zwei HEPA-<br />

Schwebstofffiltern ausgestattet,<br />

was insbesondere Allergiker<br />

freuen dürfte.<br />

Unterschiede bei der<br />

Hinderniserkennung<br />

In ihrer Fähigkeit, Hindernisse zu umgehen,<br />

unterscheiden sich die einzelnen Modelle<br />

deutlich voneinander. Während die einen bereits<br />

aus einer Entfernung von mehreren Zentimetern Gegenstände<br />

erkennen und umfahren, können anderen<br />

eine – wenn auch oft nur leichte – Kollision nicht vermeiden.<br />

Dadurch könnten empfindliche Gegenstände<br />

wie etwa Bodenvasen umgestoßen oder beschädigt<br />

werden. Insbesondere flache Hindernisse können mitunter<br />

für so manchen Saugroboter zum Problem werden.<br />

Manche Modelle fahren sich an Kabeln, Möbelkufen<br />

oder ähnlichen Hindernissen fest und können<br />

sich selbst nicht mehr befreien. Aus diesem Grund ist<br />

es sinnvoll, einen neu erworbenen Staubsaugerroboter<br />

bei seinen ersten Einsatzfahrten zu überwachen, um im<br />

Notfall eingreifen zu können. Gute Modelle schaffen es<br />

sogar, auf hochflorige Teppiche zu „klettern“, um diese<br />

dann abzusaugen.<br />

In der Regel arbeiten die Staubsaugerroboter so, dass<br />

sie ihre Aufgabe autonom wahrnehmen. Wenn die Ladung<br />

des Akkus zu gering ist, begibt sich der Roboter<br />

zurück zu seiner Basisstation, um sich wieder aufzuladen.<br />

Im Anschluss daran macht sich das Gerät wieder<br />

an die Arbeit, um den Rest der Wohnung zu reinigen. In<br />

manchen der Ladestationen ist auch noch ein Staubsammelbehälter<br />

vorhanden.<br />

In der Basis- und Aufladestation des Robocleaner RC<br />

4.000 von Kärcher (UVP: 1.000 Euro) kann die Staubkammer<br />

des Roboters abgesaugt werden. Der Schmutzbehälter<br />

der Basis fasst ein Volumen von zwei Litern. Dort<br />

landen Schmutz und Staub in einem Papierfilterbeutel.<br />

Dieser Beutel kann verschlossen entnommen und somit<br />

sauber entsorgt werden. Mit seinem Home Line Design<br />

104<br />

connected-home.de 05.2013


KLARER<br />

DURCHBLICK<br />

Der Fensterreinigungsroboter<br />

W710 von ECO-<br />

VACS putzt gerahmte<br />

Fenster fast wie von<br />

Zauberhand.<br />

präsentiert sich der Kärcher-Robotersauger außerdem<br />

ausgesprochen dekorativ.<br />

Über ein modernes Dual-Eye-2.0-Kamera-System verfügt<br />

der Staubsauger-Roboter LG HomBot Square 3.0<br />

(ab 550 Euro). Mit den oben und unten am Gerät angebrachten<br />

Kameras scannt der HomBot Decken, Wände<br />

und Böden und speichert mehrere Bilder pro Sekunde.<br />

Diese Daten werden so analysiert, dass sich der intelligente<br />

Roboter sogar im Dunkeln orientieren kann.<br />

Am Fenster angesaugt<br />

Mit einem Ansaugmechanismus hält sich der Fensterputzroboter<br />

ECOVACS Winbot W710 (ab 300 Euro) an<br />

der zu säubernden Scheibe fest. Er arbeitet dabei mit<br />

einem automatischen Reinigungsprogramm. Durch die<br />

beiden Mikrofaser-Pads werden die Nass- und Trockenreinigung<br />

kombiniert. Feinste Verschmutzungen<br />

und flüssige Überreste werden mit dem Gummiwischer<br />

entfernt. Ausgerüstet ist der Winbot W710 mit rutsch-<br />

festen leistungsfähigen Antriebsele-<br />

menten, einer Pufferbatterie<br />

sowie einer einfachen Ein-<br />

Knopf-Bedienung.<br />

Für seinen Bedienkomfort<br />

hat der automatische<br />

Staubreiniger<br />

Power Robo static<br />

von Leifheit (UVP: 50 Euro) den Plus<br />

X Award bekommen. Zudem wird er<br />

vom deutschen Parkettverband empfohlen.<br />

Dank seiner Dreiecksform<br />

Mit seinem Static-Plus-<br />

Bezug nimmt der Power<br />

und der niedrigen Bauhöhe kann der<br />

Robo static von Leifheit<br />

Staubwischer auch an schwieriger<br />

Wollmäuse, Staub und<br />

sogar Tierhaare vom zugänglichen Stellen für Sauberkeit<br />

Boden auf.<br />

sorgen. Der Static-Plus-Bezug kann<br />

in der Waschmaschine gereinigt<br />

PRÄMIERTE<br />

BEDIENUNG<br />

FRAGEN UND ANTWORTEN<br />

1. Wie laut sind Staubsauger-Roboter?<br />

Sie sind leiser als herkömmliche Staubsauger. Ein Betriebsgeräusch von ca. 60<br />

Dezibel ist normal, was etwa einem lauten Gespräch entspricht.<br />

2. Putzen sie gründlich genug oder muss ich noch nacharbeiten?<br />

Vereinzelte Tests haben ergeben, dass die Ergebnisse nicht mit denen von manuell<br />

gereinigten Flächen vergleichbar sind. Dies gilt insbesondere für die Wischroboter.<br />

Dennoch sind die Roboter für die regelmäßige Grobreinigung auf jeden<br />

Fall hilfreich.<br />

3. Brauchen die Geräte mehr Strom als klassische Staubsauger?<br />

Nein, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Roboter arbeiten zwar öfter als der<br />

normale Staubsauger. Auch sind die Basisstationen ständig im Standby-Betrieb.<br />

Doch wenn man die Robotersauger mit den herkömmlichen Staubsaugern<br />

vergleicht, zeigt sich eine deutlich geringere Aufnahmeleistung. Zum Beispiel<br />

hat ein moderner Energiesparstaubsauger eine Leistungsaufnahme von<br />

ca. 1.800 Watt. Hingegen arbeiten manche Roboter-Staubsauger mit nur 18<br />

Watt. Der Stromverbrauch im Standby-Betrieb beträgt pro Stunde in der Regel<br />

<strong>weniger</strong> als 1 Watt.<br />

4. Wie lange dauern die Lade- bzw. Einsatzzyklen?<br />

Hier gibt es große Unterschiede. Am besten achtet man bei der Akkutechnologie<br />

auf einen Lithium-Ionen-Akku. Dies hat den Vorteil, dass es keinen Memory-Effekt<br />

gibt und jederzeit nachgeladen werden kann. Die Laufzeit liegt etwa<br />

zwischen 20 und 90 Minuten. Die Ladezeit kann durchaus bis zu vier und mehr<br />

Stunden betragen.<br />

5. Wie viel kosten Reinigungsroboter?<br />

Abhängig vom Modell und der Leistung sind die Preise für die Putzroboter sehr<br />

unterschiedlich. Günstige Wischroboter gibt es schon für unter 100 Euro. Für<br />

einen vernünftigen Staubsauger-Roboter muss man mit mehreren Hundert Euro<br />

rechnen. Durchschnittlich 1.000 Euro kostet ein Pool-Roboter.<br />

6. Können Saugroboter Sachbeschädigungen verursachen?<br />

Ja, wenn sie nicht mit seitlichen Gummierungen sowie mit Kollisionssensoren<br />

ausgestattet sind.<br />

05.2013 connected-home.de 105


SMART LIFE REINIGUNGSROBOTER<br />

TROCKEN<br />

ODER FEUCHT<br />

Hartböden können trocken<br />

mit dem ViRobi<br />

von Vileda und Fliesen<br />

feucht mit dem iRobot<br />

Scooba 230 geputzt<br />

werden.<br />

werden. Optional erhältlich sind weitere Ersatzbezüge.<br />

Dabei arbeitet der akkubetriebene Power Robo static<br />

relativ leise vor sich hin.<br />

Automatisch trocken und feucht wischen<br />

Auf Parkett, Fliesen und anderen Hartböden reicht es<br />

oft aus, regelmäßig trocken zu wischen. Diese lästige<br />

Arbeit kann man einfach an den ViRobi von Vileda<br />

(UVP: 50 Euro) delegieren. Auf der Unterseite dieses<br />

Staubwischroboters befindet sich ein Einwegtuch, welches<br />

den Schmutz aufnimmt. Mit einer Akkuladung<br />

kann der ViRobi bis zu zwei Stunden arbeiten.<br />

Vor allem in der Küche, im Badezimmer oder auch im<br />

Eingangsbereich wird der Boden allein durch das trockene<br />

Wischen nicht sauber genug. Dafür gibt es entsprechende<br />

Nasswisch-Roboter, wie etwa den iRobot<br />

„Auch bei Haushaltsrobotern fallen die Preise…“<br />

IM INTERVIEW<br />

Peter Seidenschwang,<br />

Head of Business &<br />

Portfolio Management<br />

brightONE GmbH, hat<br />

schon mit verschiedenen<br />

Herstellern Haushaltsroboter<br />

entwickelt.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Seit wann gibt es Haushaltsroboter?<br />

Peter Seidenschwang: Das ist nicht so einfach auf eine<br />

Jahreszahl festzulegen. Seit ca. fünf Jahren gibt es schon<br />

halbwegs ausgereifte Modelle.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie haben sich die Preise für die<br />

Geräte in den vergangenen Jahren entwickelt?<br />

Peter Seidenschwang: Wir beobachten tendenziell auch<br />

bei Haushaltsrobotern fallende Preise, wobei sich dieser<br />

Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Lassen sich Raumpläne und Frequenzen<br />

(wie Bad öfter putzen) einprogrammieren?<br />

Peter Seidenschwang: Typischerweise putzen die<br />

Roboter immer den kompletten Raum. Dabei kann der<br />

Nutzer einstellen, wie oft pro Tag bzw. an welchen Tagen<br />

die Reinigung durchgeführt werden soll.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Ist es sinnvoll, Putzroboter in einer<br />

sehr voll gestellten Wohnung einzusetzen?<br />

Peter Seidenschwang: Grundsätzlich ist das ähnlich wie<br />

bei manuellem Putzen. Bei freien Flächen geht das Putzen<br />

schneller vonstatten und man muss <strong>weniger</strong> rangieren.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Wie wirkt sich die Akkutechnologie<br />

auf die Lebensdauer aus? Ist ein Akku-Tausch möglich?<br />

Peter Seidenschwang: Hier profitieren Kunden stark von<br />

der allgemeinen Entwicklung der Akku-Technologie. Je<br />

nach Hersteller ist auch ein Tausch möglich.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Bemerken die Geräte auch<br />

spielende Kinder und Haustiere mit ihren Sensoren?<br />

Peter Seidenschwang: Aktuelle Geräte erkennen sowohl<br />

feste also auch variable – also bewegliche – Hindernisse<br />

und umfahren diese.<br />

106<br />

connected-home.de 05.2013


Scooba 230 der Robopolis GmbH (UVP: 330 Euro). Er<br />

ist einer der kleinsten Modelle seiner Klasse. Mit seinem<br />

dreistufigen Reinigungssystem wischt das Gerät<br />

mehrmals über Fliesen, Linoleum oder versiegelte<br />

Hartholz-Böden. Dazu sprüht der Scooba 230 eine tiefenreinigende<br />

Flüssigkeit auf den Boden, schrubbt mit<br />

seinen Bürsten darüber und entfernt mit dem Abzieher<br />

das Schmutzwasser, welches dann eingesaugt wird.<br />

Dank seiner kompakten Ausmaße kann der iRobot<br />

Scooba auch in engen Räumen und hinter der Toilette<br />

seine Wischarbeit erledigen.<br />

SAUBERKEIT<br />

IM TEICH<br />

Bio-Pools und<br />

Schwimmteiche sind<br />

stark im Kommen,<br />

sollten aber auch<br />

sauber sein.<br />

Putzroboter rund ums Haus<br />

Nicht nur im Haus selbst, sondern auch außerhalb können<br />

die putzwütigen Roboter hilfreich sein. – wie etwa<br />

im Garten nach einem Grillfest. Bei der Reinigung des<br />

Grillrosts kann man sich vom Grillbot (UVP: 100 Euro)<br />

helfen lassen. Dieser bewegt sich mit seinen Drahtbürsten<br />

über den Rost und entfernt den gröbsten<br />

Schmutz.<br />

Auch der Swimming-Pool benötigt regelmäßige Pflege,<br />

damit er stets hellblau schimmert. Selbst wenn das<br />

Wasser gefiltert und chemisch behandelt wird, muss<br />

das Schwimmbecken trotzdem wöchentlich geputzt<br />

werden. Das kann auf die Dauer anstrengend werden.<br />

Hier gibt es ebenfalls automatische Abhilfe: Pool-Reinigungsroboter<br />

säubern Boden und Wände der<br />

Schwimmbecken automatisch. Diese Geräte können<br />

unter Wasser tauchen und den Schmutz in sich hineinsaugen.<br />

Die automatischen Sauger arbeiten unabhängig<br />

von der Filteranlage, denn sie können den Schmutz<br />

in einem Filtersack sammeln. Manche Modelle erledigen<br />

ihren Job sogar unter der Rollabdeckung.<br />

Neben künstlichen Schwimmbecken erfreuen sich<br />

auch Natur-Pools einer wachsenden Beliebtheit. Allerdings<br />

ist die Reinigung eines solchen Teiches mühsam.<br />

Umso besser, dass sich mittlerweile auch naturbelassene<br />

Badeteiche automatisch pflegen lassen.<br />

Dafür bietet etwa die Firma Behnke Geräte an. Den Reinigungsroboter<br />

Dolphin-S-Bio Cleaner (ab 2.860 Euro)<br />

hat die Behnke GmbH eigens für die Reinigung von<br />

Pools und Teichen bis zu 15 Metern Länge entwickelt.<br />

Dieser Automat schont die Pflanzen und Lebewesen,<br />

indem er die natürlichen Gegebenheiten digital abtastet.<br />

Er kann sogar dank seiner Kreiselnavigation sowie<br />

der intelligenten Sensoren den sensiblen Regenerationsbereich<br />

meiden. Seine Arbeit kann der Dolphin-S-<br />

Bio Cleaner täglich oder auch alle zwei bzw. drei Tage<br />

aufnehmen.<br />

In den gleichen Reinigungsintervallen arbeitet auch der<br />

Pool-Roboter Dolphin Supreme M5 Bio der Firma Maytronics.<br />

Dieser eignet sich für die Bodenreinigung von<br />

bis zu zwölf Meter langen Folienbecken.<br />

Fazit<br />

Vom intelligenten Roboterbutler oder -gärtner können<br />

wir zwar auch weiterhin nur träumen. Aber es gibt bereits<br />

heute viele intelligente Automaten, die uns lästige<br />

Reinigungsarbeiten im Haushalt und sogar im Garten<br />

in zunehmendem Umfang abnehmen können.<br />

DRAUSSEN<br />

PRAKTISCH<br />

Praktisch für Grillfans:<br />

der Grillbot (links). Um<br />

den Pool kümmert sich<br />

der Zodiac Vortex (Mitte).<br />

Die Dachrinne säubert<br />

der iRobot Looj 330<br />

(ab 330 Euro, rechts).<br />

05.2013 connected-home.de 107


SMART LIFE SMART-<strong>HOME</strong>-TRENDS 2014<br />

Von Volker Straßburg<br />

Trendbarometer:<br />

Smarte Zukunft<br />

Die IFA 2013 strotzt vor Trends rund um die Vernetzung des Heims. Die Hersteller beziehen<br />

fast alle Lebensbereiche mit ein. Ob und wie sie sich berühren und hilfreich verzahnen,<br />

erfahren Sie in unserem großen Themenüberblick.<br />

D<br />

ie IFA in diesem Jahr ist ohne Zweifel die<br />

smarteste, die es je gab. Ob TV-, Kühlschränke-<br />

oder Vernetzungspartner, alle sind sie<br />

„smart“ Doch: Was bedeutet der Begriff für die Hersteller<br />

eigentlich? <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat nachgefragt<br />

und weit auseinander liegende Antworten erhalten.<br />

Für den einen beinhaltet der Begriff nicht <strong>weniger</strong> als<br />

die Vernetzung des gesamten Hauses inklusive Kontrolle<br />

von unterwegs. Der andere meint damit lediglich<br />

die einfache Bedienung des jeweiligen Produkts. Dazwischen<br />

liegen unzählige Abstufungen. Verwirrung ist<br />

da ganz unsmart schon vorprogrammiert.<br />

108<br />

connected-home.de 05.2013


TREND 1<br />

Vernetzung am TV<br />

B<br />

ei TV-Anbietern gibt es umfassende Vernetzungs-<br />

Komplettpakete für Video-Streaming sowie die Anbindung<br />

von Mobilgeräten. Besonders ausgeklügelt<br />

ist das Streaming-Angebot von Panasonic. Dank Twin-Tuner<br />

lassen sich unterschiedliche Programme aufzeichnen<br />

und innerhalb des Hauses zum Tablet oder Blu-ray-Player<br />

versenden – und das gleichzeitig.<br />

Sony punktet mit dem Miracast-Standard in Kombination<br />

mit Near Field Communication<br />

(NFC). Per Berührung<br />

verständigen sich Tablet<br />

oder Smartphone mit dem<br />

TV, und schon „spiegelt“<br />

dessen Schirm den des<br />

Mobilgeräts samt komplettem<br />

Inhalt. Die Navigation<br />

bleibt währenddessen beim<br />

Toshiba und LG steigen mit<br />

Cloud TV in die Cloud-Vernetzung<br />

ein. Dabei werden bestimmte<br />

TV-Menü-Seiten und<br />

Suchapplikationen auf Servern<br />

der Unternehmen verwaltet.<br />

Das soll die Leistungsfähigkeit<br />

Mobilgerät. Von Intel<br />

der Funktionen wesentlich steigern.<br />

stammt die Konkurrenztechnik Wireless Display (WiDi).<br />

Google ermöglicht dank Chromecast die Abbildung der<br />

Mobilgerät-Inhalte auch mit <strong>weniger</strong> versierten TV-Modellen.<br />

Hier spiegelt man jedoch nicht die Bildschirme, sondern<br />

überträgt etwa Fotos oder Homepages auf den am TV angeschlossenen<br />

Chromecast-USB-Stick. Ab da übernimmt<br />

der Fernseher die Kontrolle.<br />

Der Kunde erhält zudem Speicherplatz.<br />

Philips verknüpft zur IFA Ambilight mit den Hue-Birnen des<br />

Herstellers. Letztere ermöglichen die einfache Funk-Fernsteuerung<br />

und Programmierung von Raumlichtstimmungen<br />

per Mobilgerät. Nun übernehmen seitlich am TV platzierte<br />

Hue-Lampen obendrein die Farben des Ambilight-Lichtkranzes<br />

– eine effektvolle Vernetzung zweier Produktbereiche.<br />

AMBILIGHT<br />

TRIFFT HUE<br />

Programmierbare Hue-<br />

Lampen, die ihre Farbe<br />

verändern können, sorgen<br />

im Einklang mit<br />

dem Ambilight-Lichtkranz<br />

der Philips-TVs<br />

für unschlagbare Lichtstimmungen.<br />

BILDER AUF<br />

BERÜHRUNG<br />

Sony vereinfacht den<br />

Netzwerk-Aufbau dank<br />

Near Field Communication.<br />

Eine Berührung<br />

genügt, und der TV-<br />

Schirm „spiegelt“ das<br />

Display des Mobilgeräts.<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> hat sich für Sie auf der Berliner<br />

Messe umgesehen. Dabei konzentrieren wir uns auf<br />

eher umfassendere und interaktive Trend-Konzepte,<br />

die das Thema Heimvernetzung innovativ vo ranbringen.<br />

Was alles in diesem und im nächsten Jahr auf Sie zukommt,<br />

erfahren Sie hier im Überblick.<br />

Dynamischer Vorreiter: Smart TV<br />

Die TV-Experten geben derzeit ganz eindeutig den Takt<br />

vor. In rasantem Tempo haben sie Hochleistungsfernseher<br />

entwickelt, die ins Internet führen und sich mit Computern<br />

oder Netzwerk-Lautsprechern verbinden. Tablets<br />

und Smartphones übernehmen die Bedienung.<br />

So organisiert sich Audio- und Video-Streaming quer<br />

durchs Haus, und laufend kommen neue Funktionen hinzu.<br />

Das Tempo ist jedoch so hoch, dass die Kunden<br />

kaum mithalten können. Die gfu (Gesellschaft für Unterhaltungs-<br />

und Kommunikationselektronik) hat in einer<br />

Studie herausgefunden, dass in Deutschland nur<br />

knapp über die Hälfte der gekauften Smart-Fernseher<br />

ans heimische Netzwerk angeschlossen sind. Im Europa-Vergleich<br />

liegen wir damit hinten. Das will die zur IFA<br />

gegründete Hersteller- und Handelsinitiative „Smarter<br />

Fernsehen“ (www.smarterfernsehen.info) endgültig<br />

ändern und den Kunden das interaktive Fernseherlebnis<br />

nahebringen. Ohne Netzwerk kein smarter <strong>Mehr</strong>wert,<br />

lautet die Devise.<br />

Die Anbieter aus dem Audiolager sind deutlich <strong>weniger</strong><br />

dynamisch. Sonos ist nach wie vor einer von wenigen<br />

Herstellern, die ein komplettes Multi-Room-System im<br />

Paket anbieten. Die meisten anderen geben sich mit<br />

einfachem Bluetooth-Zuspiel zufrieden, das jeweils<br />

05.2013 connected-home.de 109


SMART LIFE SMART-<strong>HOME</strong>-TRENDS 2014<br />

TREND 2<br />

HIGH-TECH-<br />

BEDIENUNG<br />

Siemens-Ziele: Der<br />

Mini-Beamer an der<br />

Wand wirft ein Bild nach<br />

unten auf den Arbeitstisch.<br />

Über die abgebildeten<br />

Bedienfelder<br />

steuert man die ganze<br />

Küche. Oder man<br />

schaut per Kamera und<br />

App in den Kühlschrank.<br />

SERVICE-<br />

ZUKUNFT<br />

Defekt-Diagnose, interaktive<br />

Bedienungshinweise<br />

und Kontaktierung<br />

des Services sollen<br />

bei Bosch bald mit einer<br />

App möglich werden.<br />

Küchenhelfer online<br />

A<br />

uf der IFA zeigen die Hersteller<br />

dem Dach abzuglei-<br />

von Küchengeräten eine<br />

chen. Die Waschma-<br />

große Vision: die Fernwarschine<br />

etwa reinigt erst<br />

tung der Produkte. Alle sind sich einig,<br />

dass exakt dies die Kunden wol-<br />

laut Wetterbericht ge-<br />

dann, wenn die Anlage<br />

len: Stimmt was nicht, findet der Service<br />

per Internet den Defekt. Danach<br />

Siemens präsentiert eine Anleitungsnug<br />

Strom produzieren kann.<br />

schlägt er die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen<br />

vor oder verraus<br />

man die erhaltenen Bedienempfeh-<br />

und Bedien-App fürs Tablet, aus der hemittelt<br />

einen Reparaturdienst. Eine<br />

lungen direkt ans Gerät weiterleiten kann.<br />

weitere Idee sind Waschprogramme<br />

Bosch bietet unerfahrenen Wäschern in<br />

aus dem Internet, die man auf die<br />

einer ebenfalls neuen Anleitungs-App die<br />

Waschmaschine lädt.<br />

Möglichkeit, das Pflegeetikett zu fotografieren.<br />

Man erhält dann für die Waschma-<br />

Aktuell bietet Miele immerhin Überwachungsfunktionen,<br />

sodass man von unterwegs aus weiß, schine die notwendigen Geräteeinstellungen angezeigt.<br />

ob Küchengeräte in Betrieb sind. Und ist man zu Hause, Auch Samsung steigt in den Markt der smarten Küchenhelfer<br />

ein. Über Wi-Fi lässt<br />

sendet der Backofen zum<br />

Smartphone die Meldung,<br />

sich die neue Waschmaschine<br />

der Koreaner<br />

wann der Braten gedreht<br />

werden muss. Auch der TV<br />

per Smartphone-App<br />

soll solche Meldungen<br />

steuern. Bei Pro blemen<br />

bald anzeigen. Ganz neu<br />

scannt man den Barcode<br />

am Gerät und soll<br />

ist die Möglichkeit, die Küchengeräte<br />

mit der Leistung<br />

der Solaranlage auf<br />

Lösungsvorschläge erhalten.<br />

eine Audioquelle mit einem einzelnen Lautsprecher verbindet.<br />

Umfassende, schlüssige Vernetzungskonzepte<br />

sind hier also Mangelware. „Smart“ sieht anders aus.<br />

Die Küche dockt an<br />

Ambitioniert will sich die weiße Ware ins Netzwerk einbringen.<br />

Eigentlich bereits länger, als allgemein wahrgenommen<br />

wird. So gab es bei Siemens schon in den<br />

Jahren 2004 bis 2007 Waschmaschinen, Wäschetrockner<br />

oder auch Dunstabzugshauben, die man auch von<br />

unterwegs einschalten und kon trollieren konnte. Handy<br />

und Computer waren Steuerpartner. Damals fand die<br />

Idee allerdings kaum Akzeptanz.<br />

Nun setzt man auch hier auf die Smartphone- und Tablet-Welle<br />

sowie auf die hohe Internet-Abdeckung. Den<br />

Trend nutzen wollen dabei nicht nur die bekannten<br />

Küchen-Equipment-Hersteller wie Siemens, Miele oder<br />

Bosch. Auch Samsung, Grundig und LG wagen den<br />

Vorstoß. Insgesamt schreiten die Hersteller dabei vorsichtig<br />

voran. Häufig sind es interessante, aber eher<br />

visionäre Konzepte, die sie auf der IFA präsentieren.<br />

Kaum Bewegung gibt es nach wie vor beim wichtigen<br />

Thema Smart Grid. Intelligente Stromzähler und entsprechend<br />

ausgestattete Geräte sollen dafür sorgen,<br />

dass Strompreis-Tagesschwankungen sowie Ökostromreserven<br />

nutzbar werden. Beispiel: Während der Strom<br />

günstig ist, senkt der Gefrierschrank seine Temperatur<br />

von minus 18 Grad vollautomatisch weiter ab, um eine<br />

Kältereserve aufzubauen. Diese wird dann nach und<br />

nach abgebaut, womit sich der Verbrauch kostspieligeren<br />

Stroms reduziert. Der Haken dabei: Noch immer<br />

ziehen die Stromanbieter nicht mit. Denn sie müssten<br />

110<br />

connected-home.de 05.2013


TREND 3<br />

Das Haus steuern<br />

E<br />

ine umfassende Hausautomation per Verkabelung<br />

während des Hausbaus ist teuer. Funklösungen und<br />

flexible Mobilgeräte-Apps bilden eine Alternative, die<br />

sich nachträglich integrieren lässt.<br />

TV- und Empfangsspezialist TechniSat präsentiert auf der Die Telekom nimmt den Begriff „Haussteuerung“ wörtlich<br />

IFA eine ganze Palette solcher Funk-Netzwerkpartner wie und schafft zur IFA ein Soft- und Hardware-Bindeglied, über<br />

Thermostaten, Licht- und Steckdosen-Schaltungen oder das die Küchen-, Heimkino- und Hausautomationswelten<br />

Hausüberwachungsgeräte. Steuer- und programmierbar sich verständigen können. QIVICON nennt sich das Konzept<br />

sind die Netzwerkgeräte über Tablets sowie über TVs und (mehr dazu lesen Sie ab Seite 88). Inwieweit die Hersteller<br />

Set-Top-Boxen des Herstellers. Als einer von wenigen verbindet<br />

TechniSat so Heimkino und Hausautomation. Die Wer auf eher etablierte Lösungen vertrauen möchte, kann<br />

es nutzen werden, bleibt abzuwarten.<br />

Fernseher und Boxen wandern zudem ins Internet, womit nach wie vor auf aizo mit dem Produkt digitalSTROM setzen.<br />

Per Stromkabel versendet man hier Powerline-Signale<br />

das Netzwerk fast schon komplett ist.<br />

Auch Siemens ist neu im Hausautomations-Business mit zu Steuereinheiten, die wiederum ganz nach Wunsch bestimmte<br />

Schalt- und Regelmechanismen im Haus oder in<br />

den Produkten des Ablegers Gigaset Elements. Das Angebot<br />

ähnelt dem von TechniSat. Der Start erfolgt mit Sicherheitsarchitektur<br />

samt<br />

der Wohnung aktivieren.<br />

bewegungssensitiven<br />

Sensoren, die messen,<br />

ob etwa die Haustür auf<br />

übliche Weise verschlossen<br />

wurde. Anderenfalls<br />

erhält vorsichtshalber<br />

das Smartphone eine<br />

Warnmeldung.<br />

KNOTEN-<br />

PUNKT<br />

Alle Geräte sollen QIVI-<br />

CON als Kommunikationsknotenpunkt<br />

verwenden<br />

können. Der<br />

Anbieter Telekom hofft,<br />

dass sich möglichst<br />

viele Firmen anschließen<br />

werden.<br />

KOMFORT &<br />

KONTROLLE<br />

Dank der Netzwerk-<br />

Geräte von TechniSat ist<br />

sowohl die Video- als<br />

auch die Wärmekontrolle<br />

einzelner Räume<br />

möglich.<br />

die entsprechenden tagesaktuellen Daten hierfür per<br />

Internet zur Verfügung stellen.<br />

<strong>Komfort</strong> und Gesundheit<br />

Viel Innovationskraft beweisen die beiden noch kleinen<br />

Märkte der Hausautomationsprodukte sowie der durch<br />

Vernetzung gestützten Gesundheitsmaßnahmen.<br />

Mit Automationsprodukten lässt es sich vermeiden, bereits<br />

während der Haus- oder Wohnungsplanung Steuerungskonzepte<br />

mit zu berücksichtigen. Stattdessen<br />

lassen sich Schalteinheiten wie Lampendimmer, Thermostate<br />

oder Jalousiensteuerungen in stallieren, die etwa<br />

vom Tablet aus per Funk oder über die Stromkabel<br />

per Powerline steuerbar sind. So kann man per Fingertipp<br />

etwa programmierte Lichtstimmungen erzeugen,<br />

das Haus sichern und die Temperatur regeln.<br />

Newcomer haben hier die besten Chancen. Ganz neu<br />

im Club ist TV- und Empfangsspezialist TechniSat, der<br />

auf der IFA ein komplettes Portfolio an Netzwerkgeräten<br />

zeigt. Anbieter Gigaset Elements aus dem Hause<br />

Siemens steigt mit Sicherheitslösungen ein. Bereits alte<br />

Bekannte sind aizo mit digitalSTROM sowie der in<br />

Kritik geratene Amerikaner Insteon. Letzterer sorgte<br />

unlängst für Aufsehen, weil eine Journalistin mehrere<br />

mit Insteon-Geräten ausstaffierte Häuser anhand einer<br />

Internet-Anleitung „hackte“ und dort per Tablet das Regiment<br />

übernahm. Damit warf sie wichtige Sicherheitsfragen<br />

auf. Hierzulande sind Insteon-Produkte lediglich<br />

über Amazon erhältlich.<br />

Im stetigen Wachstum befindet sich auch der Gesundheitsbereich,<br />

der in der vernetzten Welt „E-Health“ genannt<br />

wird. 2009 brachte Withings die erste Netz-<br />

05.2013 connected-home.de 111


SMART LIFE SMART-<strong>HOME</strong>-TRENDS 2014<br />

TREND 4<br />

SATELLITEN-<br />

ARCHITEKTUR<br />

Kathrein füttert per<br />

Sat-Schüssel und Internet-Anschluss<br />

eine<br />

zentrale Empfangsbox,<br />

auf die weitere kleine<br />

Boxen zugreifen können.<br />

Auch Smartphones,<br />

Tablets und Computer<br />

können sich einklinken.<br />

ZENTRALER<br />

SPEICHER<br />

Samsung stellt einen<br />

klassischen Server in<br />

den Netzwerkmittelpunkt,<br />

auf den man via<br />

Internet auch von unterwegs<br />

aus zugreifen darf.<br />

Knotenpunkt Heimserver<br />

Z<br />

entrale Speichermedien als Heimserver, auf die unterschiedliche<br />

Abspielgeräte zugreifen, haben sich<br />

bislang kaum durchgesetzt. Neue Varianten sowie<br />

Komplettlösungen sollen der Idee neue Dynamik verleihen.<br />

So will TV-Kabelnetzbetreiber Unitymedia KabelBW mit<br />

dem Produktkonzept Horizon seinen Kunden ein neues TV-<br />

Erlebnis verschaffen. Dazu gehört eine TV-Empfangsbox,<br />

die sechs TV-Programme gleichzeitig empfangen und vier<br />

davon aufzeichnen kann. Außerdem gehören zum System<br />

weitere kleine Boxen als „Clients“, die per WLAN auf die<br />

Festplatte und Programme des großen Bruders zugreifen.<br />

Sie kommen abers erst später auf den Markt.<br />

Kathrein bietet ebenfalls einen Zwitter aus Empfänger<br />

und Server, allerdings für den Sat-Empfang.<br />

Der UFS 924 ist ein Twin-<br />

Festplatten-Receiver, auf den<br />

Eine weitere praktische<br />

einige UFSconnect-Boxen als<br />

Funktion ist, dass der Server<br />

die Daten und Medienin-<br />

Clients zugreifen und dessen Festplatten-Filme<br />

oder TV-Programme abspielen.<br />

halte von einer ganzen Familie sichern<br />

kann und mit bis zu acht Benutzerkon-<br />

Samsung stellt den HomeSync-Server vor. In diesem<br />

Fall ist das Mediencenter ein reiner Speicherort, von dem ten somit komfortabel Inhalte schützt.<br />

aus alle Arten von Netzwerk-Partnern wie TVs, PCs oder Im Audiobereich ist Sonos der richtige Ansprechpartner, um<br />

Lautsprecher per WLAN Mediendaten abspielen. Das neue per Musikserver und Clients in Form von Lautsprechern Mediengenuss<br />

im ganzen Haus zu ermöglichen. Ihr erweiter-<br />

Extra dabei: Auch der Fernzugriff auf den Server sowie auf<br />

die angebundenen Clients ist von unterwegs aus möglich. bares Komplettsystem ist nach wie vor empfehlenswert.<br />

werk-Waage überhaupt auf den Markt. Inzwischen hat<br />

das französische Unternehmen einige Messgeräte<br />

mehr anzubieten. Erst seit Juli ist etwa ein „Tracker“ für<br />

Jogger erhältlich. Der Clou: Das Equipment schickt<br />

seine Informationen nicht nur auf das Tablet oder<br />

Smartphone, sondern auch zu Fernsehgeräten von<br />

Panasonic. Im Internet-Portal steht die passende<br />

App bereit.<br />

Nicht Sportler, sondern chronisch Kranke stehen bei<br />

Philips im Fokus. In anderen Ländern findet der Wachstumsbereich<br />

„Telemedizin“ schon jetzt eine breitere<br />

Akzeptanz als hierzulande. Die stetige Erfassung und<br />

verschlüsselte Versendung von Messdaten zu Hause<br />

sowie eine gezielte und dauerhafte Betreuung durch<br />

das Krankenhaus oder den Hausarzt – auch aus der<br />

Ferne – stehen hier im Mittelpunkt.<br />

Gesucht: ein Standard für die Zukunft<br />

Es gibt also ein reiches Angebot an Möglichkeiten, in<br />

den eigenen vier Wänden oder unterwegs seine Geräte<br />

zu kontrollieren, den Lebensalltag komfortabel zu gestalten<br />

oder sich fit zu halten. Es gibt allerdings ein Problem<br />

dabei: Die Gerätegattungen oder die einzelnen<br />

Produkte innerhalb eines Bereichs pflegen statt eines<br />

Miteinanders häufig nur ein Nebeneinander.<br />

Wenn der Braten im Ofen fertig ist, könnte zum Beispiel<br />

eine entsprechende Meldung auf dem TV-Schirm erscheinen.<br />

Oder die Heizung im Wohnzimmer fährt nach<br />

oben, sobald man nach Hause kommt und das Licht im<br />

Flur einschaltet. Doch solche Funktionalitäten finden<br />

derzeit nur schwer zusammen. Verantwortlich ist das<br />

fehlende Bindeglied zwischen den verschiedenen<br />

Netzwerk-Partnern.<br />

112<br />

connected-home.de 05.2013


TREND 5<br />

Elektronische Gesundheit<br />

D<br />

er Trend, seine Gesundheit mit Hilfe von Heimprodukten<br />

zu überwachen, setzt sich in anderen Ländern<br />

schneller durch als bei uns. Die Akzeptanz<br />

wächst allerdings.<br />

Für Sportler hat Beurer seine erfolgreiche Runtastic App mit<br />

einem Brustgurt-Pulszähler kombiniert. Auf der IFA werden<br />

dazu eine Diagnosewaage und ein Blutdruckmessgerät vorgestellt.<br />

Alle Daten gelangen per Bluetooth aufs Smartphone,<br />

werden dort gespeichert und auf Knopfdruck übersichtlich<br />

dargestellt. Wer möchte, kann seine Daten schließlich<br />

dem zugehörigen Cloud-Dienst anvertrauen und so von jedem<br />

Internet-fähigen Device aus abrufen.<br />

chronisch Kranker. „Telemedizin“ nennt sich dieser Bereich.<br />

Philips befasst sich im E-Health-Bereich mit der Betreuung<br />

Der Franzose Withings brachte im Juli einen Tracker für Messdaten gelangen verschlüsselt von zu Hause ins Krankenhaus<br />

oder zum behandelnden Arzt. Bislang war der<br />

seine Sport-App-Variante heraus, die ebenfalls das Smartphone<br />

bereichert. Im Verbund<br />

Dienst mit dem TV verquickt.<br />

werden Herzfrequenz, Höhenmeter,<br />

Schritte und Schlafzeilips-Programm,<br />

das auch<br />

Neu ist nun ein Tablet im Phiten<br />

gezählt. Waage und Herzfrequenzmessung<br />

gab es<br />

trolle ermöglicht. Zum Einsatz<br />

während des Urlaubs die Kon-<br />

schon vorher. Feines Extra:<br />

kommen solche Systeme etwa<br />

bei Herzstörungen oder<br />

Withings arbeitet auch mit Panasonic-TVs<br />

zusammen. In allen<br />

Fällen werden die Messdade<br />

ist der nächste Schritt:<br />

Asthma. Die Tele-Sprechstunten<br />

übersichtlich gelistet und<br />

Dann unterhalten sich Arzt<br />

interaktiv präsentiert.<br />

und Patient via Bildschirm.<br />

BLUTDRUCK<br />

FÜRS HANDY<br />

Withings bietet eine<br />

ganze Palette an Messgeräten,<br />

die ihre Daten<br />

aufs Handy und zum TV<br />

leiten. Die Kennzahlen<br />

können interaktiv aufgerufen<br />

werden.<br />

FITNESS-<br />

TRACKER<br />

Der Health-Manager<br />

von Beurer misst ein<br />

ganzes Bündel von<br />

Kennzahlen und erlaubt<br />

so Fitness-Kontrolle auf<br />

Schritt und Tritt.<br />

Es gab bislang keine gemeinsame Schaltzentrale und<br />

keine einheitliche Sprache, mit der sich die Geräte hätten<br />

verständigen können.<br />

Auch hier liefert die IFA Neues. QIVICON heißt ein Konzept<br />

der Telekom, über das sich Produkte unterschiedlicher<br />

Hersteller vernetzen (Näheres dazu lesen Sie in<br />

unserem Beitrag ab Seite 88). Zudem ermöglichen es<br />

Cloud-Dienste, das Heimsystem auf Wunsch von unterwegs<br />

aus in den Griff zu bekommen.<br />

Das Angebot folgt noch keinem offiziellen Standard, an<br />

den jeder Hersteller einfach anknüpfen könnte. Doch<br />

Derartiges ist ebenfalls im Entstehen. Unter der Federführung<br />

des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik,<br />

Informationstechnik e.V.) haben sich viele Unternehmen<br />

aller relevanten Branchen zusammengefunden,<br />

um einen weltweiten Standard zu erarbeiten.<br />

Weitere Themen sind dabei der Schutz der Privatsphäre,<br />

die modulare Erweiterbarkeit der Netzwerk-Services<br />

eines Geräts sowie die Update-Fähigkeit.<br />

Ziel ist laut VDE, die entsprechende Software bereits in<br />

den Netzwerkprodukten in Form einer Middleware zu<br />

integrieren. Damit wären keine weiteren Zwischenstationen<br />

erforderlich, die Netzwerkpartner könnten sich<br />

über den üblichen Heim-Router via WLAN oder<br />

Powerline direkt untereinander verständigen.<br />

Seit November 2012 sitzen für die Umsetzung rund 120<br />

Firmen zusammen. Laut Plan dauert es noch etwa ein<br />

Jahr, bis der Standard verabschiedet wird. Dann soll für<br />

den Verbraucher alles einfacher werden: Produkte, die<br />

netzwerktauglich sind und dem Standard folgen, werden<br />

durch ein entsprechendes Siegel auf den ersten<br />

Blick erkennbar sein.<br />

05.2013 connected-home.de 113


SERVICE VORSCHAU<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />

ist Medienpartner von<br />

www.Smarthome-Deutschland.de<br />

<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> IM WEB<br />

Ausführliche Testergebnisse, brandaktuelle<br />

News und neueste Trends<br />

zum vernetzten Heim finden Sie unter:<br />

www.connected-home.de<br />

Es werde Licht!<br />

An, aus, dunkel, hell: Lange dachte man beim Thema Beleuchtung nur in<br />

zwei Dimensionen. Mit smarten Lichtsteuerungen ändert sich das: Sie dimmen<br />

im ganzen Heim die Lampen individuell oder ändern die Lichtfarbe<br />

und sorgen so für Wohlfühl-Atmosphäre und Energieeffizienz.<br />

Clevere Küche<br />

Auf dem Tablet nachschauen, ob<br />

noch genügend Eier und Milch im<br />

Kühlschrank sind oder mit dem<br />

Smartphone die Waschmaschine<br />

starten – Haushaltsgeräte werden<br />

smarter. Wir stellen die intelligente<br />

„weiße Ware“ auf den Prüfstand.<br />

Musik liegt<br />

in der Luft<br />

Musikvergnügen ohne Kabelfrust<br />

verspricht der Verstärker Basalte<br />

Asano: Er verbindet sich drahtlos<br />

mit jeder Audioquelle, auch iTunes.<br />

Wir haben ihn im Test.<br />

Das vernetzte Auto<br />

Connect, Command, ConnectedDrive<br />

oder Sync: Viele Autobauer bieten<br />

Dienste an, mit denen sich Fahrzeuge<br />

mit dem Internet und dem Smartphone<br />

verbinden – sowie miteinander.<br />

Die Geste zählt?<br />

Die Ära der althergebrachten Fernbedienung geht<br />

allmählich zu Ende. Doch was kommt danach? Ein<br />

heißer Kandidat ist die Gestensteuerung: Damit wird<br />

der eigene Körper zum Controller und die Geräte<br />

funktionieren buchstäblich „von Zauberhand“. Doch<br />

auch die Sprachsteuerung ist schon längst keine<br />

Science Fiction mehr, von den Möglichkeiten von<br />

Google Glass und Augmented Reality ganz zu<br />

schweigen. Wir sagen Ihnen, wo die Entwicklung in<br />

diesem Bereich hinsteuert.<br />

Die nächste Ausgabe von <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong> erscheint am 8.11.2013.<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass möglich<br />

114<br />

connected-home.de 05.2013


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Das DMAX Magazin<br />

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RUBR<br />

Mein<br />

IK XXXXXXXXXXXX<br />

ConneCted HoMe ist<br />

Mit digitalstroM vernetzt.<br />

BesuCHen sie uns<br />

auf der ifa in Berlin:<br />

TecWatch-Halle 11.1, Stand 12<br />

6. - 11. September 2013<br />

Mit digitalSTROM ist die Zukunft bei mir eingezogen. Denn digitalSTROM vernetzt alle elektrischen Geräte, Leuchten und<br />

Taster im Haus über die bestehenden Stromleitungen zu einem intelligenten Miteinander. Was ich davon habe? <strong>Mehr</strong> <strong>Komfort</strong>,<br />

zum Beispiel durch die Programmierung von individuellen Lichtstimmungen, geringere Energiekosten, höhere Sicherheit und<br />

vieles mehr. Steuern kann ich das Ganze übrigens einfach über die Lichtschalter oder bequem via PC, Tablet oder Smartphone.<br />

Und das Beste: Die Montage war ein Klacks – es mussten weder Wände aufgestemmt noch neue Leitungen verlegt werden.<br />

Überzeugen Sie sich selbst!<br />

<strong>Mehr</strong> infos gibt’s unter www.digitalstrom.com<br />

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connected-home.net 02.2011

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