Interview Küss mich, Baby! - RITA ORA (Vorschau)

DOLLY
PARTON
FLASHBACK, JULI 1984
Ihr Äußeres ist dem einer Prostituierten nachempfunden,
ihre Songs kommen von Herzen: Die wohl größte
Countrysängerin aller Zeiten erklärt, wie man trotz
schlechter Voraussetzungen zum Weltstar wird
DIE NÄCHSTE AUSGABE
VON INTERVIEW
ERSCHEINT AM
21. AUGUST 2013
INTERVIEW: Wie viele Perücken hast du?
DOLLY PARTON: Keine Ahnung. Ich habe bessere
Dinge zu tun, als sie zu zählen. Aber ich trage jeden
Tag eine andere, also besitze ich wahrscheinlich 365.
INTERVIEW: Aus dir wäre eine großartige Predigerin
geworden.
PARTON: Wie meinst du das? Ich bin eine großartige
Predigerin!
INTERVIEW: Dein Großvater war Prediger.
PARTON: Ja, bei der Church of God.
INTERVIEW: Gehst du regelmäßig in die Kirche?
PARTON: Nein, gar nicht.
INTERVIEW: Betest du?
PARTON: Ja, ständig.
INTERVIEW: Machst du viel Sport?
PARTON: Nicht viel, aber ein bisschen.
INTERVIEW: Machst du Diät?
PARTON: Das ist so ein Problem, denn ich bin verfressen
wie ein Schwein. Ich bin klein und habe großen
Appetit. Und ich kann nicht nur ein bisschen essen.
Das geht mir mit allem so. Ich kann nicht nur ein
bisschen lieben, kann nicht nur ein bisschen Sex haben,
und ich kann auch nicht nur ein wenig essen. Ich
stand auch immer auf Junkfood, stehe ich immer
noch. Eigentlich habe ich mit nichts aufgehört. Dennoch
versuche ich, nicht so viel zu essen. Aus diesem
Grund betrachte ich meine Diät wie einen Job, fünf
Tage die Woche. Unter der Woche esse ich mehr
Gemüse und Fisch, aber am Wochenende … Wenn
es mir gefällt, esse ich auch schon mal drei Pizzen.
Aber ich bin ja nur 1,52 m groß.
INTERVIEW: Denkt man gar nicht.
PARTON: Weil ich mich groß bewege, ich habe
eine große Haltung. Aber ich bin ganz klein.
INTERVIEW: Wusstest du schon als Kind, dass du
berühmt werden würdest?
PARTON: Ja. Ich war wahrscheinlich eine ziemliche
Nervensäge als Kind, weil ich so große Träume hatte.
Und ich brauchte sehr viel Aufmerksamkeit, die ich
nicht bekam. Meine Eltern haben uns geliebt, aber ich
hatte ja noch drei ältere und acht jüngere Geschwister.
Ich war also das vierte Kind und unglaublich sensibel
und leicht verletzlich. Ich wollte, dass mich jeder liebt
und jeder spürt, dass ich etwas Besonderes bin. Und, ja,
ich wusste immer, dass ich ein Star werde. Dass ich
reich sein würde, damit ich Mommy und Daddy Sachen
kaufen kann, ein großes Haus und schöne Dinge.
INTERVIEW: Warst du selbstsicher?
PARTON: Und wie!
INTERVIEW: Und bist du immer noch selbstsicher?
PARTON: Ja. Als Kind konnte mich nichts erschrecken.
Wir hatten ein hartes Leben und arbeiteten auf
dem Feld. Wir waren starke Kinder, und ich war ein
richtiger Tomboy. Deswegen kann ich es auch gar
nicht glauben, dass ich heute so zerbrechlich bin. Ich
habe kleine Hände mit kurzen Fingern, weshalb ich
lange Fingernägel habe. Und ich trage hohe Absätze,
weil ich sonst noch kleiner wäre. Meine Haare konnte
ich nie so frisieren, wie ich es eigentlich wollte, weshalb
ich angefangen habe, Perücken zu tragen. Alles,
was ich mache, hat also einen guten Grund. Ich wollte
einen bestimmten Look.
INTERVIEW: Warum hast du keine Kinder?
PARTON: Weil ich keine kriegen kann, ich habe es
jahrelang versucht. Aber das ist okay. Ich habe meine
jüngeren Geschwister großgezogen und deren Kinder
nennen mich heute Tante Omi. Weil ich Tante und
Oma zugleich bin.
.
Foto: Robert Risko für Interview Magazine, Juli 1984
„ICH WOLLTE, DASS MICH JEDER LIEBT.” DOLLY PARTON, JULI 1984