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HART IST DAS LEBEN<br />
ALS SUPERHELD<br />
PEOPLE/SmallTALK<br />
INTERVIEW: Aber trägt Superman immer noch ein<br />
Cape? Auch das ist ja heute eher selten.<br />
CAVILL: Ja, Superman hat immer noch ein Cape.<br />
INTERVIEW: Weil Superman ohne Cape einfach nicht<br />
Superman wäre?<br />
CAVILL: Darüber darf ich nicht sprechen.<br />
INTERVIEW: Superheldendarsteller beschweren sich<br />
gern darüber, dass sie wegen der Anzüge nie schnell aufs<br />
Klo konnten, wenn sie mussten. Wie war das bei dir?<br />
CAVILL: Der Gang zum Klo war tatsächlich eine große<br />
Herausforderung und überaus zeitraubend. Pinkelpausen<br />
mussten daher gründlich geplant werden.<br />
Das bedeutete auch, dass ich tagsüber nie viel trinken<br />
durfte, auch wenn ich morgens trainiert hatte, was<br />
für einen Superman-Darsteller natürlich Pflicht ist.<br />
INTERVIEW: Was macht das Pinkeln so schwierig?<br />
Fehlt der Reißverschluss?<br />
CAVILL: Lustig. Na ja, das Ding ist, dass man zwar<br />
einigermaßen problemlos in den Anzug reinkommt.<br />
Aber man kommt nur sehr schwer wieder heraus.<br />
INTERVIEW: Trägt er sich denn bequem?<br />
CAVILL: Mehr oder weniger. Bei einem Dreh, der bei<br />
unterschiedlichen klimatischen Bedingungen insgesamt<br />
sechs Monate gedauert hat, gab es natürlich<br />
Tage, an denen er ganz und gar nicht bequem zu tragen<br />
war. Aber immer wenn es mir zu viel wurde,<br />
habe ich nur kurz in den Spiegel geschaut und dann<br />
zu mir gesagt: „Hey, du bist Superman!“<br />
INTERVIEW: Musstest du als Clark Kent eigentlich<br />
die dicke Hornbrille tragen …?<br />
CAVILL: …<br />
INTERVIEW: Verstehe: Du darfst nicht darüber sprechen.<br />
CAVILL: Bingo.<br />
INTERVIEW: Reden wir über Muskeln. Seit Die Tudors<br />
hast du dich verdoppelt.<br />
CAVILL: Kann man wohl sagen.<br />
INTERVIEW: Würdest du aussehen, wie du aussiehst,<br />
wenn du nicht Superman wärst?<br />
CAVILL: Ich weiß nicht. Ich bin jedenfalls nicht besonders<br />
gut darin, einfach nur des Trainings wegen<br />
zu trainieren. Ich bevorzuge es, ein Ziel vor Augen<br />
zu haben. Und Man Of Steel war so ein Ziel.<br />
INTERVIEW: Trainierst du jeden Tag?<br />
CAVILL: Als es um die Vorbereitung für Superman<br />
ging, ja. Vor Drehbeginn vier Monate jeden Tag,<br />
außer sonntags. Und mit Drehbeginn von Montag<br />
bis Freitag, jeden Morgen bevor ich ans Set musste.<br />
INTERVIEW: Dann fing dein Tag also …<br />
CAVILL: … der Tag fing mit Sonnenaufgang an, so<br />
gegen halb fünf. Dann<br />
ging es zum Training<br />
und hinterher zur Arbeit.<br />
INTERVIEW: Ich nehme<br />
an, du hattest einen Personal<br />
Trainer.<br />
CAVILL: Ja, und zwar einen<br />
sehr, sehr guten. Er heißt<br />
Mark Twight, ist der<br />
Gründer von Gym Jones<br />
und ein legendärer Bergsteiger.<br />
Er ist der Autor des<br />
Buchs Steig oder stirb.<br />
INTERVIEW: Er hat dich gequält.<br />
CAVILL: Das Wort Qual<br />
trifft es ziemlich gut.<br />
INTERVIEW: Du hast ihn gehasst.<br />
CAVILL: Nein, überhaupt<br />
nicht, niemals. Ich habe natürlich<br />
zwischendurch gedacht: „Mann, warum tust<br />
du mir das an?“ Manchmal war er nämlich ziemlich<br />
gemein und hat mir noch eine zusätzliche Trainingseinheit<br />
aufgedrückt, als ich dachte, dass ich mit dem<br />
Training bereits durch bin. Aber er hat nie versucht,<br />
mich zu zerstören, er wollte mich aufbauen.<br />
INTERVIEW: Du musstest anschließend ja auch noch<br />
vor die Kamera.<br />
CAVILL: Er war stets sehr konstruktiv.<br />
INTERVIEW: Was durftest du essen?<br />
CAVILL: Im Grunde alles. Ich habe natürlich versucht,<br />
die leeren Kohlenhydrate zu meiden, aber ansonsten<br />
bestanden meine Mahlzeiten zu<br />
jeweils einem Drittel aus<br />
Kohlenhydraten, Fetten und<br />
Proteinen. Jedenfalls in der<br />
Muskelaufbauphase.<br />
INTERVIEW: Und in den anderen<br />
Phasen?<br />
CAVILL: Nun, zur Vorbereitung<br />
der Oben-ohne-Szenen<br />
musste ich natürlich Körperfett<br />
verlieren, damit die Muskeln<br />
besser definiert sind.<br />
Folglich bestand meine Diät<br />
vor allem aus Proteinen. Außerdem<br />
durfte ich auch nicht<br />
mehr die Mengen Nahrung<br />
zu mir nehmen, die ich gewohnt<br />
war. Das war hart. Nach einer<br />
sechswöchigen Proteindiät war ich dann<br />
ziemlich erschöpft.<br />
INTERVIEW: Was machst du jetzt mit<br />
den Muskeln?<br />
CAVILL: Ich glaube, ich wäre schlecht beraten, wenn<br />
ich versuchen würde, sie auf diesem Niveau zu halten.<br />
Ich will ja nicht immer nur Superman spielen.<br />
Ich werde also meine Muskelmasse so weit reduzieren,<br />
dass ich bei Bedarf wieder schnell Muskeln<br />
raufpacken kann oder noch weiter welche verlieren.<br />
INTERVIEW: Wer ist dein Lieblingssuperheld?<br />
CAVILL: Superman.<br />
INTERVIEW: Klar. Und abgesehen von Superman?<br />
CAVILL: Ich mag Batman, sehr sogar …<br />
INTERVIEW: Welcher Superheld kämpft gegen die<br />
besten Bösewichte?<br />
CAVILL: Superman.<br />
INTERVIEW: Ist er ein Typ, mit dem man Spaß hat?<br />
CAVILL: Nicht in der Weise, wie du und ich Spaß haben<br />
können. Er kann einem zum<br />
Beispiel nicht auf den Rücken<br />
schlagen, wenn er sich freut, weil<br />
man dann explodieren würde.<br />
INTERVIEW: Ich könnte mir vorstellen,<br />
dass er ein ziemlich verschlossener<br />
Typ ist. Schließlich<br />
muss er seine Superkräfte ständig<br />
vor den Leuten verbergen.<br />
CAVILL: Er bräuchte einen Ausgleich.<br />
INTERVIEW: Du meinst ein Hobby?<br />
Eine hübsche Idee. Kennst<br />
du einen guten Superman-Witz?<br />
CAVILL: Oh je, ich habe in letzter<br />
Zeit so viele gehört, aber die<br />
meisten waren eher Witze über<br />
mich. Der eine, an den ich mich<br />
erinnere, handelt von drei Typen,<br />
die an der Dachkante eines<br />
Hochhauses stehen: ein Ameri-<br />
22<br />
kaner, ein Kanadier und ein Ire. Der Amerikaner<br />
sagt: „Euch ist doch klar, dass man nicht runterfällt,<br />
wenn man über die Kante steigt?“ Darauf der Kanadier<br />
und der Ire: „Was? Das kann nicht sein!“ Der<br />
Amerikaner dann: „Doch, doch!“ Der Ire sagt: „Beweise<br />
es!“ Also steigt der Amerikaner über die Kante<br />
und fällt zur großen Verblüffung nicht herunter. Der<br />
Ire ruft: „Das will ich auch!“, folgt dem Amerikaner<br />
und stürzt in den Tod. Worauf sich der Kanadier<br />
zum Amerikaner dreht und sagt: „Superman, eigentlich<br />
bist du gar nicht so nett, wie ich dachte.“<br />
<strong>Interview</strong> HARALD PETERS<br />
MAN OF STEEL<br />
STARTET<br />
AM 20. JUNI<br />
„WAS IST<br />
BRITISCHER<br />
HUMOR?”<br />
Die Kreativdirektorin<br />
von<br />
Mulberry EMMA HILL,<br />
43, kennt den Zusammenhang<br />
von Berlin<br />
und Krokotaschen<br />
INTERVIEW: Wussten Sie, was genau eine Maulbeere<br />
ist, bevor Sie bei Mulberry angefangen haben?<br />
EMMA HILL: Ja, und ich habe mir über die Jahre sehr<br />
viele Skizzen von Maulbeerbäumen angeschaut. Wir<br />
heißen übrigens Mulberry, weil vor dem einstigen<br />
Firmensitz ein uralter Maulbeerbaum stand.<br />
INTERVIEW: Mulberry ist berühmt für seine Handtaschen,<br />
England aber nicht unbedingt für seine Lederprodukte.<br />
Fühlen Sie sich als Außenseiter?<br />
HILL: Ganz und gar nicht. Es gibt eine lange und alte<br />
Tradition von Manufakturen in England, die hauptsächlich<br />
Lederwaren für Männer herstellen, aber<br />
auch für die Queen.<br />
INTERVIEW: Ist die Herkunft für Mulberry ein wichtiger<br />
Teil der Markenidentität?<br />
HILL: Bei uns ist alles von Britishness durchdrungen.<br />
Sowohl was die Produktion angeht als auch die Produkte<br />
selbst, da finden sich viele kleine Referenzen<br />
an unsere Kultur. Auch unser Humor ist sehr Englisch<br />
und ein bisschen respektlos.<br />
INTERVIEW: Für den Berliner Flagshipstore entwarfen<br />
Sie ein Einzelstück, die „Berlin Bag“. Sie ist aus<br />
Fotos: Donato Sardella/WireImage/Getty Images; Photo courtesy of Warner Bros. Pictures (2); Clay Enos; © Copyright 2013 Corbis; Kevin Winter/Getty Images<br />
Krokodilleder und kostet 24 000 Euro. Ist das ein gutes<br />
Beispiel für englischen Humor?<br />
HILL: Ja, denn ich liebe es, Sachen zusammenzubringen,<br />
die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen.<br />
Die „Berlin Bag“ ist von der Form her eine klassische<br />
Willow-Tasche, aber aus Krokodilleder. Es ist wichtig,<br />
wie man diese Tasche trägt. Am besten mit Jeans,<br />
T-Shirt und Lederjacke, wie Kate Moss es macht.<br />
Ich mag Gegensätze: Ost und West, oben und unten,<br />
Boulevards und Fabriken. Das ist für mich das<br />
Berlin-Gefühl.<br />
INTERVIEW: Was ist wichtiger: eine gute Tasche oder<br />
gute Schuhe?<br />
HILL: Ich habe von beiden viel. Wenn man aber nur<br />
ein bestimmtes Budget hat, sollte man sich für die<br />
gute Tasche entscheiden, denn man kann sie zu fast<br />
jeder Gelegenheit und mit jedem Outfit tragen.<br />
Schuhe nicht: Es gibt hohe und flache, dann verschiedene<br />
Absatzformen, und man muss immer schauen,<br />
was wozu passt.<br />
INTERVIEW: Mulberry hat eine „Del Rey“-Tasche<br />
und eine „Alexa“-Tasche herausgebracht, als Hommage<br />
an Lana Del Rey und Alexa Chung. Glauben<br />
Sie, dass diese Taschen über die Jahrzehnte eine<br />
Strahlkraft entfalten werden wie die „Kelly Bag“<br />
oder die „Birkin Bag“?<br />
HILL: Die „Alexa“-Tasche gibt es seit über vier Jahren,<br />
und sie gehört zu unseren Bestsellern. Die<br />
„Del Rey“-Tasche verkauft sich auch sehr gut.<br />
Manche unserer Taschen sind nur eine Saison auf<br />
dem Markt, aber diese beiden sind so gestaltet,<br />
dass sie alle Trends überdauern. Das hoffe ich jedenfalls.<br />
INTERVIEW: Wäre es nicht nett, wenn die Männer<br />
auch eine Hommage-Tasche hätten?<br />
HILL: Wir haben einige Mulberry-Boyfriends. Die<br />
Jungs aus den coolen Bands finden uns super und<br />
auch Orlando Bloom. Das ist eine super Idee. Ich werde<br />
da mal drüber nachdenken.<br />
<strong>Interview</strong> HEIKE BLÜMNER<br />
DER ERSTE MULBERRY-STORE<br />
IN DEUTSCHLAND WURDE KÜRZLICH IN BERLIN<br />
AM KU’DAMM ERÖFFNET<br />
„GLAUBEN<br />
SIE AN<br />
SCHICKSAL?”<br />
50 CENT, 37, hat<br />
einen Film über<br />
Krebs gedreht<br />
INTERVIEW: Ihr Film All<br />
Things Fall Apart erzählt<br />
die Geschichte Ihres<br />
Freundes, der an Krebs<br />
starb. Der Dreh war<br />
sicher traurig.<br />
50 CENT: Klar. Rap ist<br />
ein Wettbewerb,<br />
$<br />
PEOPLE/SmallTALK<br />
da möchte man Inhalte vermeiden, die einem nahegehen.<br />
Aber in meinen Filmprojekten ist es mir<br />
erlaubt, verwundbar und menschlich zu sein.<br />
INTERVIEW: Glauben Sie an so etwas wie<br />
Schicksal?<br />
50 CENT: Ich glaube, dass Menschen ihr<br />
Leben steuern können.<br />
INTERVIEW: Bitte verraten Sie mir, wie!<br />
50 CENT: Indem man Dinge fokussiert und<br />
leidenschaftlich angeht.<br />
INTERVIEW: Aber Krebs – das ist dann so etwas<br />
wie Schicksal?<br />
50 CENT: Schwer zu sagen. Als ich am Bett<br />
meines Freundes saß und weinte, kamen mir<br />
jedenfalls schwere Gedanken zu Sinn und<br />
Gerechtigkeit des Lebens.<br />
INTERVIEW: Haben Sie noch Angst vor dem<br />
Tod? Sie wären einmal fast erschossen worden.<br />
50 CENT: Tough guys have no choice! Ich war<br />
da in etwas hineingeraten, es ist passiert.<br />
Schwieriger ist es, dem Tod bewusst gegenüber<br />
zu stehen wie mein Freund. Der Krebs<br />
hat gestreut, und er hatte keine Chance mehr,<br />
noch drei Wochen. Ich konnte das nicht mal<br />
begreifen. Ich dachte, ich müsste nur mal mit<br />
dem Arzt reden. Meine erste Reaktion war,<br />
mein Scheckbuch zu zücken.<br />
INTERVIEW: Aber selbst Ihre Millionen konnten<br />
Ihren Freund nicht retten …<br />
50 CENT: Auch eine Anekdote des Films: Anstatt<br />
sein Geld für eine weitere <strong>The</strong>rapie auszugeben,<br />
beschließt er, eine Party zu schmeißen, um all<br />
seine Liebsten noch einmal glücklich zu erleben.<br />
INTERVIEW: Es gibt ein paar Szenen, die thematisch<br />
weiter gehen und etwa die Arbeitslosigkeit oder das<br />
Gesundheitssystem kommentieren. Warum war Ihnen<br />
das ebenfalls wichtig?<br />
50 CENT: Auch wenn ich inzwischen finanziell sehr<br />
gut dastehe, weiß ich immer noch, wo ich herkomme.<br />
Ich weiß, wie schwer es ist, einen Job zu finden.<br />
Wissen Sie, ich bin in einer interessanten Situation:<br />
Mehr Möglichkeiten bedeuten auch mehr Verwirrung.<br />
Beispielsweise wünsche ich mir eine Frau, die<br />
auch Ahnung von Geld hat, andererseits ist es<br />
schwer zu sagen, ob diese Frau mich nicht nur als<br />
Finanzquelle sieht und mich nur wegen des Geldes<br />
will. Oft ist man nicht in der seelischen Verfassung,<br />
das alles zu ertragen und zu reflektieren. Deswegen<br />
gibt man sich dann einfach hin. Single-Männer<br />
nehmen, was sie kriegen. Frauen müssen wählerisch<br />
sein, das erwartet jedenfalls die Gesellschaft von<br />
ihnen.<br />
INTERVIEW: Ist das nicht unfair?<br />
50 CENT: Keine Ahnung, ob das fair ist. Ein Typ jedenfalls,<br />
der vier Frauen gleichzeitig hat, ist charismatisch,<br />
eine Frau mit vier Typen ist eine Schlampe.<br />
Dafür ist sie auch die Hauptattraktion, sie hat einen<br />
Wert, den ein Mann erst entwickeln muss.<br />
INTERVIEW: Die Hauptfigur in Ihrem Film sagt:<br />
„Smart is the new gangster“ – eine persönliche<br />
Weisheit?<br />
50 CENT: Ja, denn das Bewusstsein für die<br />
Dinge, dich mich umgeben, ermöglicht<br />
es mir, Neues zu lernen, und in der Folge<br />
ermöglicht es mir auch den Erfolg.<br />
<strong>Interview</strong> LAURA EWERT<br />
ALL THINGS FALL APART IST<br />
AUF DVD ERSCHIENEN<br />
„SIND SIE<br />
TRAURIG,<br />
DASS SIE<br />
NICHT<br />
FLIEGEN<br />
KÖNNEN?”<br />
ZHANG ZIYI, 34,<br />
ist Chinas größter<br />
Filmstar und spielt<br />
die Hauptrolle in<br />
Wong Kar-Wais<br />
<strong>The</strong> Grandmaster<br />
INTERVIEW: Welche Schreibweise Ihres Namens<br />
ist eigentlich richtig, Zhang Ziyi oder Ziyi<br />
Zhang?<br />
ZHANG ZIYI: Mein Familienname lautet Zhang, in<br />
China wird der Familienname dem Vornamen vorangestellt.<br />
Da das in westlichen Ländern anders ist,<br />
wird mein Name manchmal auch umgestellt.<br />
INTERVIEW: Also werden Sie im Ausland oft Frau Ziyi<br />
genannt?<br />
ZHANG: Ja, aber das stört mich nicht sonderlich, ich<br />
weiß ja, wer ich bin.<br />
INTERVIEW: Sie haben in vielen Kung-Fu-Filmen<br />
mitgespielt. Haben Sie schon so etwas wie einen<br />
Lieblingsmove?<br />
ZHANG: Oh ja, diesen hier (breitet die Arme aus und<br />
schwingt sie elegant durch die Luft). Eine vorbereitende<br />
Bewegung, bei der man sein Chi sammelt und sich<br />
dann bereit zum Kampf positioniert.<br />
INTERVIEW: Die Bewegung sieht aus, als würde dabei<br />
ihre Kindheit in der Tanzakademie durchkommen.<br />
ZHANG: Ja, vielleicht. Bei dieser Abfolge geht es<br />
nicht um die reine Kraft. Es geht darum, dass der<br />
ganze Körper in der Bewegung ist und Bewegungen<br />
aufeinander abgestimmt sind.<br />
INTERVIEW: Sind Sie eigentlich manchmal ein bisschen<br />
traurig, dass Sie nicht fliegen können so wie in<br />
Ihren Filmen?<br />
ZHANG: Ich bin doch geflogen! Zumindest mehr, als<br />
andere von sich behaupten können. Nein, ich bin<br />
nicht traurig, sonst müsste der Superman-Darsteller<br />
sich ja das Leben nehmen, haha.<br />
INTERVIEW: Mir ist aufgefallen, dass in Ihrem neuen<br />
Film <strong>The</strong> Grandmaster viel geraucht wird. War das so<br />
im alten China?<br />
ZHANG: Nein, das ist nur ein Markenzeichen von<br />
Regisseur Wong Kar-Wai. In 2046 wird ja auch andauernd<br />
geraucht.<br />
INTERVIEW: Wie ist es in China heute? Ist das Rauchen<br />
dort verpönt?<br />
ZHANG: Nein, es wird viel geraucht. Aber an öffentlichen<br />
Orten ist es seit ungefähr fünf Jahren nicht<br />
mehr erlaubt, so wie hier auch.<br />
INTERVIEW: Abgesehen von dem vielen Gerauche hat