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<strong>Fitness</strong> Ernährung Sport Lifestyle Abenteuer<br />
NR. <strong>12</strong>/ 20<strong>12</strong><br />
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DIE DEUTSCHE MITTELGEWICHTS-BOX-HOFFNUNG JACK CULKAY
MF INHALT<br />
Fit im Dezember<br />
07 Fit Liste – Milch für das Gehirn<br />
10<br />
08 Stabil bleiben - Core & Sixpack<br />
10 Kettlebell – Explosive Power<br />
<strong>12</strong> Schneller schlank – Im Spr<strong>in</strong>t zu mehr Muskeln und weniger<br />
Speck<br />
14 Mundhygiene – Zucker, Fe<strong>in</strong>d der <strong>Fitness</strong><br />
16 Games & W<strong>in</strong> – WWE’13, Firdt Edition<br />
18 Beeren-Frühstück – Gesunder Start <strong>in</strong> den Tag<br />
20 Bankdrücken – Die optimalsten Ergänzungsübungen<br />
22 Big Picture – Der Blick nach oben<br />
26<br />
24 Leserbriefe – Fragt unseren Experten Dirk van der Klok<br />
26 Hart am Limit – Mit Kletterprofi Leo Hold<strong>in</strong>g<br />
33<br />
34<br />
32<br />
Expertentipps & Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
28 Die Experten – Intro<br />
30 Charles Poliqu<strong>in</strong> – Stark wie e<strong>in</strong> Neandertaler<br />
32 T<strong>in</strong> Don – Fitter mit richtigem Radfahren<br />
33 Rasmus Ankersen – 5 Tipps zur Leistungssteigerung<br />
Ausrüstungs-Profi<br />
47 Adidas Predator LZ – Killer<strong>in</strong>st<strong>in</strong>kt<br />
48 Outdoor – Mit diesen Zelten seid ihr perfekt aufgestellt<br />
50 Technik – Robustes Equipment für den Abenteurer<br />
Features<br />
34 Jack Culkay – Unser Goldjunge im Halbschwergewicht<br />
58<br />
36 Workout der Götter – Komb<strong>in</strong>ation der Antike mit dem<br />
Modernen<br />
42 Küchenprofi – Mit den Tipps der besten Köche zum<br />
schnellen Erfolg am heimischen Herd<br />
52 CrossFit Challenge – News<br />
CHECK<br />
OUT!<br />
MF ONLINE<br />
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www.mensfitness.de<br />
&<br />
4/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
DEZEMBER 20<strong>12</strong><br />
77 83<br />
Features<br />
56 Leser-Foto-Aktion – Euer Bild <strong>in</strong> Men’s <strong>Fitness</strong><br />
58 Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g – Fit durch die kalte Jahreszeit,<br />
mithilfe der Allzweckwaffe unter den Workouts<br />
64 Michael Bauer – Personaltra<strong>in</strong>er der Stars<br />
68 In <strong>12</strong> <strong>Wochen</strong> zum <strong>Traumbody</strong>? Wir haben es<br />
getestet!<br />
77 Fight & <strong>Fitness</strong> Teil VI – Mit MMA-Profi Franco de<br />
Leonardis<br />
71<br />
87 93<br />
83 Outdoor – Biathlon: Action & <strong>Fitness</strong><br />
87 EAT FIT - Granatapfel, Underdog unter den<br />
Früchten<br />
88 Schnelle Tipps – 6 Lebensmittel für starke<br />
Knochen<br />
89 Nahrungsergänzung – Vitam<strong>in</strong> E zur<br />
schnelleren Regeneration<br />
90 Wissen – Fett weg mit dem Powere<strong>in</strong>topf aus<br />
Marokko<br />
92 Perfekte Ernährung – Ste<strong>in</strong>zeitdiät für mehr<br />
Power<br />
Tra<strong>in</strong>er<br />
93 Tra<strong>in</strong>er – Die Kraft des Wassers<br />
94 Gastexperten – Vier Supertra<strong>in</strong>er zeigen Euch<br />
den Weg zum Erfolg<br />
101 Must Do Move - Brust-Workout - 4 Übungen für<br />
starke und imposante Muskeln<br />
106<br />
86<br />
104 Gym Talk - 5 Upgrades für das Kreuzheben<br />
106 Sixpack-Geheimnisse – Auch ohne Crunches<br />
zum stahlharten Erfolg<br />
108 Allrounder – Eigengewichtsübungen mit der „Bank“<br />
110 Kardio – Wenig Zeit? Effiziente Übungen <strong>in</strong><br />
Turbogeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
113 Top-Workout – Gegenseitigkeiten ziehen sich an:<br />
Antagonisten-Supersätze<br />
<strong>12</strong>2 Wissen – Volumen oder Kraft?<br />
AUF<br />
DEM<br />
COVER<br />
S. 68<br />
S. 106<br />
S. 58<br />
S. 101<br />
94<br />
S. 92<br />
S. 64<br />
S. 34<br />
S. 113<br />
S. 83<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/5
Willkommen<br />
HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />
Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />
wenn Ihr dies lest, haltet Ihr bereits die Dezember-Ausgabe <strong>in</strong> Euren<br />
Händen. Das heißt, der W<strong>in</strong>ter hat E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong>s Land gehalten, und die<br />
eigene Motivation wird <strong>in</strong> der kalten Jahreszeit auf e<strong>in</strong>e größere<br />
Bewährung gestellt. Es ist leicht, sich im Sommer auf se<strong>in</strong> Bike zu<br />
schw<strong>in</strong>gen und Richtung Studio oder Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgelände zu fahren. Danach<br />
duschen, schwimmen und/oder wieder aufs Bike – ke<strong>in</strong> Problem. Bei<br />
M<strong>in</strong>usgraden schaut dies – bei Vielen – schon etwas anders aus. Die<br />
gemütliche warme Bude zu verlassen, um die müden Muskeln und<br />
Knochen <strong>in</strong> Schwung zu br<strong>in</strong>gen, ist nicht mehr ganz so e<strong>in</strong>fach. Was<br />
kann man dagegen tun? Im Grunde gibt es <strong>nur</strong> zwei Möglichkeiten. Man<br />
ist willensstark und unterstützt se<strong>in</strong> Vorhaben mit den geistigen<br />
(optischen) Bildern von dem was passiert, wenn man das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
schleifen lässt, ..oder, man lässt sich von se<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong> (oder Kumpel)<br />
jedes Mal kräftig <strong>in</strong> den Allerwertesten treten, um am Ball zu bleiben.<br />
Aber denkt dran, der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den kommenden Frühl<strong>in</strong>g wird umso<br />
härter, je weniger Ihr im W<strong>in</strong>ter tra<strong>in</strong>iert habt.<br />
Hierzu noch e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis <strong>in</strong> eigener Sache: In der kommenden Jan-<br />
Ausgabe von MF zeigen wir Euch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em 30-Seiten-Workout-Special<br />
wie Ihr ohne Studio, ohne Kostenaufwand, und mit <strong>nur</strong><br />
25 M<strong>in</strong>uten am Tag, super Ergebnisse erzählen könnt. So kommt Ihr<br />
bequem (!?) und effizient durch die kalte Jahreszeit. Dies schon mal<br />
vorneweg.<br />
Und was es noch zu diesem Heft zu sagen gibt? Der pure Power!! Sorry,<br />
aber da gibt es ke<strong>in</strong>e zwei Me<strong>in</strong>ungen. E<strong>in</strong>e nie dagewesene Zahl an<br />
Experten & <strong>Fitness</strong>profis zeigen Euch den Weg zum Body Eurer Träume.<br />
Es wird nichts dem Zufall überlassen und „sichtbare“ Resultate werden<br />
garantiert. Abwechslung heißt das Zauberwort und für Jeden ist etwas<br />
dabei. Bizeps, Brust, Sixpack, Core, Ernährung, Outdoorsport – Nichts<br />
wird vernachlässigt!<br />
Leute, der W<strong>in</strong>ter kann kommen!<br />
REDAKTION<br />
CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />
GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />
FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />
ARTDIRECTOR Tony Mullock<br />
FOTOREDAKTION Carol<strong>in</strong>e Berkley<br />
ENDREDAKTION Andrea Musah<br />
INTERNATIONAL<br />
Editor Jon Lipsey<br />
Deputy Editor Joe Warner<br />
Art Director Donovan Walker<br />
Manag<strong>in</strong>g Editor Chris Miller<br />
Features Editor Joel Snape<br />
Designer Rob Lavery<br />
Staff Writer Ben Ince<br />
Features Assistant Sam Rider<br />
Head of Digital Content Nick Hutch<strong>in</strong>gs<br />
Group Publisher Russell Blackman<br />
Group Manag<strong>in</strong>g Director Ian Westwood<br />
Manag<strong>in</strong>g Director of Advertis<strong>in</strong>g Julian Lloyd Evans<br />
Chief Operat<strong>in</strong>g Officer/ Chief F<strong>in</strong>ancial Officer Brett Reynolds<br />
Group F<strong>in</strong>ance Director Ian Leggett<br />
Chief Executive Officer James Tye<br />
Chairman Felix Dennis<br />
Words: Jason Anderson, David Castle, Georg<strong>in</strong>a Graham, Lisa James,<br />
Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker, Shelley Portet, Victoria Webb<br />
Pictures: Shutterstock, Getty, Eyev<strong>in</strong>e, Danny Bird, Oliver Burston,<br />
Nathan Daniels, Barry Downard, L<strong>in</strong>da Doung, Mark Eilbeck, Pete Webb,<br />
foodanddr<strong>in</strong>k.com, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt Herr<strong>in</strong>g, Stuart<br />
Holmes, Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography,<br />
Rui Ricardo, Glen Burrows, Action Images, Tom Warry.<br />
BÜRO DEUTSCHLAND<br />
Ultimate Guide Media<br />
Chilehaus A<br />
Fischertwiete 2<br />
20095 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61<br />
Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00<br />
BÜRO UNITED KINGDOM<br />
Ultimate Guide Media<br />
Argyle House<br />
1 Dee Road<br />
Richmond<br />
Surrey<br />
TW9 2JN<br />
Company No. 06965305<br />
HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />
LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />
MARKETING & SALES MANAGER<br />
Thorsten Rebek<br />
thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />
Tel: +49 40 797 69 037<br />
PRESSEVERTRIEB<br />
VU VERLAGSUNION KG<br />
AM KLINGENWEG 10<br />
65396 WALLUF<br />
TEL. + 49 6<strong>12</strong> 3620 0<br />
BÜRO SPANIEN<br />
Ultimate Guide Media<br />
APDO de Correos 551<br />
03724 Moraira / Alicante<br />
SPAIN<br />
ABONNEMENTS<br />
IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Ultimate Guide Abo-Service<br />
Postfach 1331<br />
53340 Meckenheim<br />
E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />
Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />
Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />
Homepage www.ips-d.de<br />
DRUCK UND BINDUNG:<br />
Quad/W<strong>in</strong>kowski Sp. z o.o.,<br />
ul. Pułtuska <strong>12</strong>0,<br />
07-200 Wyszków,<br />
Polen<br />
Das Papier, auf dem dieses Magaz<strong>in</strong> gedruckt ist, besteht aus<br />
umweltverträglichen Fasern.<br />
HAFTUNG<br />
Dieses Magaz<strong>in</strong> wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch ke<strong>in</strong>e<br />
Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für Me<strong>in</strong>ungen, Waren oder<br />
Dienstleistungen übernehmen, die <strong>in</strong> dieser Ausgabe veröffentlicht wurden. Der<br />
Herausgeber übernimmt außerdem ke<strong>in</strong>e Verantwortung für Inhalte von externen<br />
Webseiten, deren Adressen veröffentlicht werden.<br />
Oliver Bloss<br />
Chefredakteur<br />
DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />
Dieses Magaz<strong>in</strong> wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis Publish<strong>in</strong>g<br />
Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und Marke dieses Magaz<strong>in</strong>s s<strong>in</strong>d<br />
Eigentum von Dennis Publish<strong>in</strong>g Limited und dürfen weder im Ganzen noch teilweise<br />
ohne vorherige schriftliche Genehmigung reproduziert werden.<br />
MEN’S FITNESS ist e<strong>in</strong> Warenzeichen von Weider Publications LLC und darf ohne<br />
vorherige Erlaubnis von Weider Publications LLC werder verwendet noch <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er<br />
Form reproduziert werden.<br />
6/NOVEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Fit Liste<br />
DER COUNTDOWN ZUM FITTEREN LEBEN<br />
Milch für<br />
das Gehirn<br />
Molkereiprodukte<br />
steigern die Gedächtnisleistung<br />
Möchtest du ganz ohne komplizierte Gedächtnisstützen de<strong>in</strong><br />
Er<strong>in</strong>nerungsvermögen steigern? Tr<strong>in</strong>k e<strong>in</strong>fach mehr Milch!<br />
In e<strong>in</strong>er amerikanischen Studie war bei Milchtr<strong>in</strong>kern die<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, beim Gedächtnistest durchzufallen, fünf Mal<br />
ger<strong>in</strong>ger.<br />
Die Leistung des Kurzzeitgedächtnisses verbesserte sich<br />
bereits <strong>in</strong>nerhalb der wenigen Monate, <strong>in</strong> denen die Probanden<br />
jeden Tag vier Portionen Magermilch oder fettarmen Käse<br />
beziehungsweise Joghurt verzehrt hatten. Die Kontrollgruppe<br />
bestand aus Testpersonen, deren Zufuhr auf maximal e<strong>in</strong>e<br />
Portion pro Tag beschränkt war. Veröffentlicht wurde die Studie<br />
im Journal „Appetite“. Molkereiprodukte enthalten e<strong>in</strong>e hohe<br />
Konzentration an Kalzium, Kalium und Magnesium. Diese<br />
wichtigen M<strong>in</strong>eralstoffe sollen h<strong>in</strong>ter der Verbesserung stecken.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/7
Fit Liste<br />
Stabil<br />
bleiben<br />
Mit unserer Variation des Seitstütz zum<br />
festen Core<br />
SEITSTÜTZ<br />
MIT ARM- UND<br />
BEINHEBEN<br />
Sätze 6<br />
Zeit 10–15 Sekunden<br />
pro Seite<br />
A5 Den Unterarm am Boden<br />
auflegen und den Körper<br />
hochdrücken. Der Ellbogen<br />
bef<strong>in</strong>det sich direkt unterhalb<br />
der Schulter, während das obere<br />
Be<strong>in</strong> auf dem unteren ruht.<br />
B5 Die Hüfte anheben, sodass der Körper<br />
vom Kopf bis zu den Fersen e<strong>in</strong>e gerade<br />
L<strong>in</strong>ie bildet. Dann den Arm und das Be<strong>in</strong><br />
der oberen Seite hochheben<br />
und die Position halten.<br />
Die meisten Sportler nehmen sich<br />
nach dem Workout die Zeit, die Be<strong>in</strong>-,<br />
Brust-, Rücken- und Schultermuskulatur<br />
durchzustrecken. Doch <strong>nur</strong> die<br />
Wenigsten dehnen auch die<br />
Bauchmuskeln. Dabei verbessert sich<br />
bei e<strong>in</strong>er kräftigen und geschmeidigen<br />
Bauchmuskulatur der Sauer- und<br />
Nährstofftransport. Mit dem richtigen<br />
Stretch<strong>in</strong>g nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (siehe<br />
oben) regeneriert die Muskulatur<br />
schneller.<br />
Es kann gar nicht genug betont werden, wie wichtig e<strong>in</strong>e starke<br />
Rumpf- und Stützmuskulatur ist. E<strong>in</strong>e kräftige Core-Muskulatur<br />
erlaubt es dir, bei allen großen Gewichtsübungen mehr auf die<br />
Hantel zu packen. Außerdem wirst du auf dem Sportplatz<br />
wendiger und schaffst das notwendige Fundament für e<strong>in</strong>en<br />
bee<strong>in</strong>druckenden Sixpack. Diese Variante des Seitstütz nimmt sowohl<br />
den Core als auch die schräge Bauchmuskulatur (die Muskulatur um<br />
den Sixpack herum) stark <strong>in</strong> Beschlag. Daneben bezieht das Heben<br />
und Senken von Arm und Be<strong>in</strong> die Schulter- und<br />
Oberschenkelmuskulatur mit e<strong>in</strong>. Dies ist e<strong>in</strong>e hervorragend (und<br />
merkwürdigerweise unterschätzte) Übung zum Aufbau von Stabilität<br />
und Kraft im ganzen Körper.<br />
8/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de<br />
Wenn du<br />
die Übung<br />
15 Sekunden lang halten<br />
kannst, versuch es e<strong>in</strong>mal<br />
mit e<strong>in</strong>er leichten<br />
Kurzhantel <strong>in</strong> der<br />
angehobenen Hand.<br />
MUSKEL-<br />
TIPP<br />
Bauchmuskeldehnung<br />
SIXPACK-<br />
MYTHOS<br />
„Ich habe<br />
e<strong>in</strong>fach nicht<br />
die richtigen<br />
Gene für<br />
e<strong>in</strong>en<br />
Sixpack.“<br />
Manchmal mag das tatsächlich so<br />
aussehen. Doch <strong>in</strong> Wirklichkeit lassen<br />
sich die Bauchmuskeln mit dem richtigen<br />
Übungsprogramm und e<strong>in</strong>er ordentlichen<br />
Ernährung wie jede andere Muskelgruppe<br />
stärken und weiterentwickeln. Auf<br />
Seite 101 siehst du, wie du die Bauchmuskeln<br />
tra<strong>in</strong>ieren und dir fast nebenbei e<strong>in</strong>en<br />
Waschbrettbauch aufbauen kannst.
Fit Liste<br />
Explosive Power<br />
Durch Kugelhantelschw<strong>in</strong>gen<br />
dynamische Kraft aufbauen<br />
Mit <strong>nur</strong> 24 M<strong>in</strong>uten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g pro Woche<br />
Kraft und explosive Power aufbauen:<br />
Die Kugelhantel macht’s möglich.<br />
In e<strong>in</strong>er Studie schwangen die<br />
Probanden zwei Mal pro Woche je<br />
<strong>12</strong> M<strong>in</strong>uten lang die Kugelhanteln.<br />
Die E<strong>in</strong>heiten bestanden aus<br />
30-sekündigen aktiven Perioden mit<br />
zwischengeschalteten Pausen. Damit<br />
entwickelten die Teilnehmer <strong>in</strong> <strong>nur</strong><br />
sechs <strong>Wochen</strong> beim senkrechten<br />
Sprung 19,8 Prozent und bei der<br />
Kniebeuge 9,8 Prozent mehr Kraft.<br />
Die Testpersonen mit weniger als<br />
70 Kilo Körpergewicht verwendeten<br />
<strong>12</strong> Kilo schwere Hanteln, die Probanden<br />
über 70 Kilo 16-Kilo-Hanteln. Also<br />
ran an die Kugel, um <strong>in</strong> weniger als<br />
e<strong>in</strong>er halben Stunde pro Woche<br />
Kraft und Dynamik aufzubauen.<br />
10/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Schneller schlank<br />
Im Spr<strong>in</strong>t zu mehr Muskelmasse und weniger Speck<br />
Du möchtest den Stoffwechsel richtig auf Trab br<strong>in</strong>gen,<br />
um Fett zu verbrennen und neue Muskelmasse zu<br />
gew<strong>in</strong>nen? Dann fang mit dem Spr<strong>in</strong>ttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g an.<br />
Die Langhantel ist oft die erste Anlaufstelle für<br />
alle, die an Muskelmasse zulegen wollen.<br />
Aktuelle Untersuchungen haben jedoch<br />
gezeigt, dass kurze, <strong>in</strong>tensive Spr<strong>in</strong>ts zu<br />
e<strong>in</strong>em merklichen Anstieg der<br />
Konzentration an Wachstumshormonen<br />
führen. Diese fördern die<br />
Fettverbrennung und den<br />
Muskelaufbau.<br />
In der Studie legten die<br />
Testpersonen vier Runden zu je<br />
250 Meter bei 80 Prozent ihres<br />
Maximaltempos zurück.<br />
Zwischen den Spr<strong>in</strong>ts lagen<br />
jeweils drei M<strong>in</strong>uten Pause. Die<br />
Konzentration des<br />
muskelaufbauenden<br />
Testosterons war bis zu e<strong>in</strong>er<br />
Stunde nach der E<strong>in</strong>heit<br />
noch erhöht. Der Kortisol-<br />
Anteil h<strong>in</strong>gegen war<br />
reduziert (dieses Hormon<br />
begünstigt<br />
Fette<strong>in</strong>lagerungen).<br />
Kurze Spr<strong>in</strong>ts sorgen<br />
also für die richtige<br />
hormonelle Umgebung<br />
zum schnellen<br />
Abspecken.<br />
Tolle Shakes<br />
Die Mischung macht’s: Der richtige Shake hilft dir, de<strong>in</strong>e Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsziele zu erreichen. Die Rezepte stammen von der<br />
Ernährungsexpert<strong>in</strong> Nicola Shubrook.<br />
ZIEL<br />
MUSKELAUFBAU<br />
FETTABBAU<br />
KARDIO<br />
IMMUNABWEHR<br />
ZUTATEN<br />
WIRKUNGSWEISE<br />
150 ml Wasser<br />
150 ml Magermilch<br />
30 g Molkeprote<strong>in</strong><br />
1 Banane<br />
2 EL ungesalzene Erdnussbutter<br />
„Molke liefert schnell verdauliche<br />
Prote<strong>in</strong>e, während die Milch<br />
langsam verdauliches Eiweiß zur<br />
Regeneration beiträgt“, so Shubrook.<br />
„Die Nüsse und die Banane stellen<br />
sofort wirksame Energie bereit.“<br />
250 ml Wasser<br />
30 g Molkeprote<strong>in</strong><br />
1 Apfel (entkernt und geviertelt)<br />
1 Birne (entkernt)<br />
50 g Blaubeeren<br />
„Der stark ballaststoffhaltige<br />
Shake hält satt. Er steckt voller<br />
Vitam<strong>in</strong>e und Antioxidantien.<br />
Diese begrenzen die Schäden<br />
durch freie Radikale, welche<br />
beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g entstehen.“<br />
300 ml Magermilch<br />
20 g Molkeprote<strong>in</strong><br />
1 geschälte und entste<strong>in</strong>te Mango<br />
1 Banane<br />
2 Ananasr<strong>in</strong>ge<br />
„Diese Mischung füllt direkt die erschöpften<br />
Energiereserven wieder auf. Sie versorgt<br />
außerdem den Körper sofort mit neuen<br />
Nährstoffen. Dies fördert die Regeneration.<br />
Zu den Zutaten gehören Vitam<strong>in</strong> C<br />
und Bromela<strong>in</strong>. Beide Stoffe haben<br />
entzündungshemmende Eigenschaften.“<br />
200 ml Wasser<br />
1 Becher probiotischer Naturjoghurt<br />
<strong>12</strong>0 g Johannisbeeren<br />
1 Banane<br />
1 EL Honig<br />
„Dieser Mix ist reich an<br />
Antioxidantien sowie<br />
probiotischen Bakterien. Er<br />
unterstützt somit die Verdauung<br />
und stärkt das Immunsystem.“<br />
<strong>12</strong>/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Zuckerschock<br />
fürs Herz<br />
Zuckerhaltige Getränke s<strong>in</strong>d schlecht<br />
für die Gesundheit und die Zähne.<br />
Dass Zucker den Zähnen schadet, ist<br />
den meisten Menschen wohl klar. Aber<br />
die wenigsten wissen, dass bereits e<strong>in</strong>e<br />
Dose zuckerhaltiger Limonade pro<br />
Tag das Risiko e<strong>in</strong>er Herzerkrankung<br />
um 19 Prozent erhöhen kann!<br />
Hierzu wurde e<strong>in</strong>e Studie an über<br />
42.000 Männern ab 22 Jahre durchgeführt.<br />
Der Unterschied h<strong>in</strong>sichtlich des<br />
Herz<strong>in</strong>farktrisikos lag dabei zwischen<br />
den Probanden, die am meisten und am<br />
wenigsten zuckerhaltige Getränke zu<br />
sich nahmen, bei 20 Prozent. Ebenfalls<br />
untersucht wurden Faktoren wie das<br />
Rauchen, körperliche Bewegung und die<br />
Familienanamnese. Die Ergebnisse wurden<br />
im Fachjournal „Circulation“ veröffentlicht.<br />
Dabei zeigte sich der Zusammenhang<br />
zwischen zuckerhaltigen Getränken und<br />
dem Anstieg der Cholester<strong>in</strong>werte im Blut.<br />
Daneben stieg auch die Konzentration<br />
e<strong>in</strong>er Art Fettsäuren, die Schlaganfälle<br />
und Herzerkrankungen hervorruft.<br />
Laut e<strong>in</strong>er amerikanischen Studie<br />
s<strong>in</strong>d Diätgetränke auch nicht viel besser:<br />
E<strong>in</strong> solches Getränk am Tag erhöht das<br />
Schlaganfall- und Herz<strong>in</strong>farktrisiko um<br />
43 Prozent. Unser Tipp? Wasser tr<strong>in</strong>ken.<br />
E<strong>in</strong>e Dose<br />
Cola enthält 35<br />
Gramm Zucker.<br />
Das s<strong>in</strong>d über 25<br />
Prozent der<br />
empfohlenen<br />
Tagesdosis.<br />
BALANCEAKT<br />
Bist du rundum gut durchtra<strong>in</strong>iert?<br />
Hier s<strong>in</strong>d die Werte, die du laut<br />
<strong>Fitness</strong>experte Mike Causer<br />
erreichen solltest, wenn de<strong>in</strong>e<br />
Maximalkraft bei der Kniebeuge<br />
bei 100 Kilo liegt.<br />
KNIEBEUGE MIT FRONTAUFLAGE<br />
KREUZHEBEN<br />
BANKDRÜCKEN<br />
89 kg<br />
104 kg<br />
<strong>Fitness</strong> mit Biss<br />
E<strong>in</strong>e gute Mundhygiene hält fit, gesund und schlank.<br />
Wer als Sportler hart tra<strong>in</strong>iert und sich richtig ernährt, ist schon auf<br />
dem richtigen Weg. Ganz ord<strong>in</strong>äre Zahnseide kann aber noch<br />
stärker, schlanker und gesünder machen.<br />
Diese Art der Zahnpflege beseitigt den Zahnbelag <strong>in</strong> den<br />
Zwischenräumen, wo sich die Bakterien von kle<strong>in</strong>sten Speiseresten<br />
ernähren. Werden die Überreste nicht entfernt, können sie<br />
Zahnfleischentzündungen hervorrufen. Was das jetzt mit dem<br />
Sixpack zu tun hat? Wenn der Körper bereits mit dem Kampf<br />
gegen e<strong>in</strong>en Entzündungsherd beschäftigt ist, hat er weniger Zeit<br />
und Ressourcen für den Muskelaufbau übrig. Zudem besteht e<strong>in</strong><br />
Zusammenhang zwischen schlechter Mundhygiene und<br />
Fettleibigkeit, Herzerkrankungen, Muskelschwäche und sogar Krebs.<br />
Zu diesem Schluss kam e<strong>in</strong>e Studie im „British Medical Journal“. Mit<br />
dem richtigen Biss kommst du außerdem besser durchs Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />
SCHULTERPRESSEN<br />
REISSEN<br />
65 kg<br />
50 kg<br />
14/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de<br />
Bei den<br />
35- bis 44-Jährigen<br />
hat jeder<br />
Bundesbürger etwa<br />
16 karieskranke<br />
Zähne.<br />
Über 10 Mio.<br />
Zähne werden <strong>in</strong><br />
Deutschland jährlich<br />
wegen Karies und<br />
Parodontitis<br />
gezogen.<br />
Das Risiko<br />
für e<strong>in</strong>en<br />
Hirnschlag s<strong>in</strong>kt bei<br />
jährlicher<br />
Zahnste<strong>in</strong>entfernung<br />
um 13 und das<br />
Herz<strong>in</strong>farktrisiko um<br />
24 Prozent.<br />
62 kg
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Ausverkauft - Engel lud und Frey<br />
mit Gefolge kamen<br />
In der ältesten Stadt Deutschlands herrschte Anfang Oktober e<strong>in</strong> regelrechter<br />
Ausnahmezustand, denn wissbegierige Sportler und Fans von Andreas Frey<br />
eroberteten die Stadt Trier. Teils Weitgereiste ließen es sich nicht nehmen, ihr<br />
Idol und Vorbild live <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sem<strong>in</strong>ar zu erleben. Initiiert wurde die Veranstaltung<br />
von Christian Engel, dem Namensgeber und Kopf von Sportnahrung-Engel, e<strong>in</strong>em<br />
sehr bekannten Onl<strong>in</strong>eshop- sowie auch Ladenlokalbesitzer <strong>in</strong> Trier selbst. E<strong>in</strong><br />
Sem<strong>in</strong>arraum im Mercure Hotel wurde gebucht und bis auf den letzten Sitzplatz<br />
gefüllt. Die Nachfrage war so groß, dass sich aus platztechnischen Gründen leider<br />
nicht alle Interessenten e<strong>in</strong>e heißbegehrte Karte sichern konnten.<br />
Mit 115 Teilnehmern bestritt Andreas Frey das Ernährungs- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssem<strong>in</strong>ar.<br />
Trotz der großen Anzahl an Teilnehmern konnte er sogar teils <strong>in</strong>dividuell auf die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Belange und Probleme e<strong>in</strong>gehen, so dass sich fast jeder zusätzlich zu den<br />
allgeme<strong>in</strong>en Informationen auch ganz persönlich beraten fühlte. Im Zeitrahmen<br />
von 3 1/2 Stunden drehte sich alles um die Themen Ernährung im Sport, gezielte<br />
E<strong>in</strong>nahme von Nahrungsergänzungen und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gspr<strong>in</strong>zipien. Andreas plauderte<br />
aus “dem Nähkästchen”, da der dreifache Weltmeister, Mr. Universe und<br />
Firmen<strong>in</strong>haber von FREY Nutrition® auf e<strong>in</strong>en reichen Erfahrungsschatz aus<br />
Theorie und jahrelanger Praxis zurückgreifen kann. Abgerundet wurde das Sem<strong>in</strong>ar<br />
mit e<strong>in</strong>er Autogramm- und Fotoaktion. Wer Andreas Frey auch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Ernährungs- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssem<strong>in</strong>ar hautnah erleben möchte, kann anstehende<br />
Sem<strong>in</strong>arterm<strong>in</strong>e auf Facebook oder der offiziellen Firmenwebseite<br />
(www.freynutrition.de) e<strong>in</strong>sehen.<br />
mensfitness.de /JUNI 20<strong>12</strong>/ 15
Fit Liste<br />
NEU GAMES<br />
EIN NEUES ZEITALTER BRICHT AN<br />
WWE® ’13<br />
“FIRST EDITION”<br />
Es ist Zeit für e<strong>in</strong>e Revolution! „Die packendste und<br />
authentischste WWE-Action aller Zeiten“, versprechen<br />
uns die Macher von WWE’13.<br />
WWE ’13<br />
verändert das Spielerlebnis. Mit WWE<br />
Live erleben die Spieler e<strong>in</strong> komplett<br />
überarbeitetes Audio- und Präsentationssystem. „WWE Live br<strong>in</strong>gt<br />
das elektrisierende Erlebnis e<strong>in</strong>er WWE-Live-Veranstaltung <strong>in</strong> die<br />
heimischen Wohnzimmer, während entscheidende Verbesserungen<br />
beim Gameplay die Action e<strong>in</strong>fangen wie nie zuvor“, verspricht THQ Vice<br />
President Sean Ratcliffe. WWE Live ist e<strong>in</strong> komplett neues Audio- und<br />
Präsentationssystem und liefert noch authentischere Kommentatoren,<br />
neue Sound-Effekte und e<strong>in</strong>e stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des Publikums.<br />
Zusätzlich erleben die Spieler das Spektakel und die Leidenschaft e<strong>in</strong>es<br />
WWE-Live-Events <strong>in</strong> atemberaubenden „Spectacular Moments”, wie<br />
z.B. das Zusammenbrechen des R<strong>in</strong>gs oder e<strong>in</strong>stürzende Barrikaden.<br />
WWE ’13 rückt bei der E<strong>in</strong>zelspieler-Kampagne erstmals die „Attitude<br />
Era“ <strong>in</strong> den Mittelpunkt. Angesiedelt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rauen Zeit, verfolgen die<br />
Spieler die Schicksale acht bekannter Größen (unter anderem WWE Hall of<br />
Famer Stone Cold Steve Aust<strong>in</strong>) während der legendären „Monday Night<br />
Wars”. Zum bisher umfangreichsten Roster mit e<strong>in</strong>er Vielzahl von WWE-<br />
Superstars zählen u.a. Cover-Superstar CM Punk, Stone Cold Steve Aust<strong>in</strong>,<br />
Sheamus, Undertaker®, Mank<strong>in</strong>d, Chris Jericho®, Big Show® und Mark<br />
Henry®. In den kommenden Monaten warten weitere Überraschungen<br />
wie das vollständige Roster, zusätzliche Features oder herunterladbare<br />
Inhalte auf ihre Enthüllung. Ihr könnt hier also noch E<strong>in</strong>iges erwarten!<br />
www.thq.com<br />
WIR VERLOSEN<br />
6 x „First Edition“ Games<br />
(3 x PS3 / 3x Xbox360)<br />
Wer e<strong>in</strong>es dieser limitierten Sammlerstücke<br />
gew<strong>in</strong>nen möchte, der klickt unter<br />
www.mensfitness.de auf Verlosung.<br />
Stichwort lautet „WWE“. Name, vollständige<br />
Postanschrift und gewünschtes<br />
Spielsystem e<strong>in</strong>geben<br />
und abschicken.<br />
E<strong>in</strong>sendeschluss ist<br />
der 03.<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<br />
Wir wünschen<br />
viel Glück!<br />
90%<br />
der deutschen Männer essen nicht die fünf<br />
täglichen Portionen Obst und Gemüse, wie<br />
sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
empfiehlt. 20 Prozent verzehren sogar weniger<br />
als dreimal pro Woche Obst und Gemüse.<br />
16/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Beeren- Frühstück<br />
E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches und gesundes Frühstück<br />
für e<strong>in</strong>en guten Start <strong>in</strong> den Tag<br />
Dieses nährstoffreiche Frühstück ist<br />
ruckzuck zusammengestellt. Es ist<br />
e<strong>in</strong>e hervorragende Alternative zu den<br />
e<strong>in</strong>fachen aber ernährungstechnisch eher<br />
zweifelhaften Speisen wie Fertigmüsli<br />
oder Toast. Nutzt e<strong>in</strong>fach das unten<br />
stehende Rezept, das uns die Profiköch<strong>in</strong><br />
Karol Gladki zur Verfügung gestellt hat.<br />
ZUTATEN:<br />
100 g Erdbeeren<br />
100 g Himbeeren<br />
100 g Blaubeeren<br />
200 g griechischer<br />
Joghurt<br />
30 g Mandeln.<br />
1 EL Honig<br />
ZUBEREITUNG:<br />
l Die Erdbeeren <strong>in</strong><br />
Scheiben schneiden<br />
und mit den Blau- und<br />
Himbeeren mischen.<br />
l Die Hälfte der<br />
Früchtemischung <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Schale geben.<br />
Dann die Hälfte des<br />
Joghurts h<strong>in</strong>zufügen.<br />
l Das restliche Obst<br />
sowie den übrigen<br />
Joghurt dazugeben.<br />
l Abschließend mit Mandeln<br />
und Honig dekorieren.<br />
BEEREN<br />
enthalten viel Vitam<strong>in</strong> A,<br />
C und D. Dazu kommen<br />
pflanzliche Nährstoffe,<br />
die vor Krebs<br />
schützen.<br />
GRIECHISCHER<br />
JOGHURT<br />
enthält Eiweiß zum<br />
Muskelaufbau sowie<br />
Vitam<strong>in</strong> B. Beides<br />
trägt zur Umwandlung<br />
der Nährstoffe <strong>in</strong><br />
Energie bei.<br />
MANDELN<br />
enthalten viel Eiweiß und<br />
sättigende Ballaststoffe.<br />
Daneben weisen sie<br />
Selen auf, das vor<br />
Herzerkrankungen<br />
schützt.<br />
HONIG<br />
ist e<strong>in</strong>e hervorragende<br />
Eisenquelle. Letzeres ist<br />
e<strong>in</strong> essenzieller<br />
Eiweißbestandteil, der<br />
den Stoffwechsel<br />
unterstützt.<br />
18/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Partner fürs Bankdrücken<br />
Adam Geth<strong>in</strong>s beschreibt die Zusatzübungen, die sich mit dem<br />
Bankdrücken zu ordentlichen Supersätzen komb<strong>in</strong>ieren lassen.<br />
Vorübergebeugtes Rudern<br />
Kurzhantel-Fly<br />
Liegestütz mit Klatschen<br />
Bandziehen<br />
c<br />
Nutzen<br />
Muskelkraft<br />
c Nutzen<br />
Muskelaufbau<br />
c Nutzen<br />
Explosive Power<br />
c<br />
Nutzen<br />
Schutz vor Verletzungen<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Gegenüberliegende Muskeln direkt<br />
nache<strong>in</strong>ander zu beanspruchen, ist e<strong>in</strong>e<br />
zeitsparende und effektive Methode, um beide<br />
Muskelpartien zu stärken. Alle tra<strong>in</strong>ierten<br />
Muskelgruppen s<strong>in</strong>d dabei voll gefordert. Dies<br />
sorgt für zusätzliche Stabilität und du kannst<br />
dich noch mehr fordern.<br />
SO FUNKTIONIERT’S<br />
Die Stange etwas weiter als schulterbreit greifen,<br />
sodass sie gerade nach unten hängt und sich<br />
etwa auf Kniehöhe bef<strong>in</strong>det.<br />
Die Knie leicht beugen und aus der Hüfte heraus<br />
den Oberkörper nach vorne lehnen. Dabei die<br />
tiefe Stützmuskulatur des Rumpfes (den Core)<br />
angespannt halten. Der Rücken bleibt während<br />
der Übung gerade, während die Schulterblätter<br />
zurückgezogen s<strong>in</strong>d.<br />
Das Gewicht jetzt zum Brustbe<strong>in</strong> ziehen. Die<br />
Schulterblätter dabei nach h<strong>in</strong>ten ziehen und so<br />
die Stange ganz bis zum Brustkorb heranführen.<br />
Am Ende das Gewicht wieder langsam h<strong>in</strong>unter<br />
<strong>in</strong> die Ausgangsposition s<strong>in</strong>ken lassen.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Die Komb<strong>in</strong>ation aus Ganzkörper- und<br />
Isolationsübungen bedeutet e<strong>in</strong>e doppelte<br />
Belastung für die Muskulatur. Du beanspruchst<br />
dabei die Zielmuskulatur bis zum<br />
Muskelversagen. Im Anschluss gibst du ihr mit<br />
e<strong>in</strong>er sicheren Übung den Rest.<br />
SO FUNKTIONIERT’S<br />
Stemme auf e<strong>in</strong>er flachen Bank liegend mit<br />
zue<strong>in</strong>ander weisenden Handflächen e<strong>in</strong> Paar<br />
Kurzhanteln direkt über dem Brustkorb nach<br />
oben.<br />
Jetzt die Gewichte mit leicht gebeugten<br />
Ellbogen seitlich so weit nach unten<br />
abs<strong>in</strong>ken lassen, wie es noch angenehm<br />
ersche<strong>in</strong>t. Dabei nicht <strong>in</strong>s Hohlkreuz gehen.<br />
Unter E<strong>in</strong>satz der Brustmuskulatur die<br />
Bewegung umkehren, um die Gewichte<br />
wieder nach oben zu führen.<br />
Die fürs Abstoßen notwendige<br />
schnelle und kräftige Kontraktion<br />
beim Liegestütz ist die beste Art,<br />
explosive Kraft aufzubauen.<br />
Davon profitierst du auch im<br />
<strong>Fitness</strong>center, im R<strong>in</strong>g oder auf dem<br />
Sportplatz.<br />
SO FUNKTIONIERT’S<br />
c Geh zunächst <strong>in</strong> den Liegestütz. Dann<br />
den Brustkorb bis knapp über den<br />
Boden absenken. Die Ellbogen<br />
bleiben dabei eng am Körper.<br />
c Anschließend den Körper kräftig<br />
nach oben drücken, um die Hände<br />
kurz hochziehen und e<strong>in</strong> Mal<br />
klatschen zu können.<br />
c Direkt nach der Landung zur<br />
nächsten Wiederholung übergehen.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Die Schulter ist das komplizierteste<br />
und empf<strong>in</strong>dlichste Gelenk des<br />
Körpers. Diese Übung verbessert<br />
Stärke und Stabilität der Schulterpartie,<br />
<strong>in</strong>dem sie die Rotatorenmanschetten<br />
tra<strong>in</strong>iert – die Gruppe kle<strong>in</strong>er aber<br />
wichtiger Muskeln, die das Gelenk<br />
umgibt.<br />
SO FUNKTIONIERT’S<br />
Im aufrechten Stand die Enden e<strong>in</strong>es<br />
Therabandes <strong>in</strong> die Hände nehmen. Die<br />
Arme s<strong>in</strong>d vor dem Körper gestreckt.<br />
Nun mit geraden Armen langsam<br />
die Hände ause<strong>in</strong>anderziehen,<br />
bis <strong>in</strong> den Schultern e<strong>in</strong>e starke<br />
Dehnung spürbar wird.<br />
Die Position e<strong>in</strong>e Sekunde lang halten<br />
und dann die Hände langsam <strong>in</strong> die<br />
Ausgangsposition zurückführen.<br />
SCHLECHTE<br />
ERNÄHRUNG<br />
Mit weniger als vier<br />
Stunden Schlaf neigten die<br />
Probanden e<strong>in</strong>er Studie<br />
dazu, am nächsten Tag bis<br />
zu 900 zusätzliche Kalorien<br />
zu sich zu nehmen.<br />
TRIATHLONZIELE<br />
Dies s<strong>in</strong>d die Zielzeiten für e<strong>in</strong>en Triathlon über die Olympische Distanz.<br />
Die Vorgaben stammen vom zertifizierten Triathlontra<strong>in</strong>er Paul Hedger.<br />
OLYMPISCHE<br />
DISTANZ<br />
SCHWIMMEN 1.5 km<br />
RADFAHREN 40 km<br />
LAUFEN 10 km<br />
4.9 Pakete Kekse<br />
6.3 Dosen Coke<br />
3.5 Schokoriegel<br />
ANFÄNGER<br />
MITTELSTUFE<br />
FORTGESCHRITTENE<br />
45<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
35<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
30<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
90<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
75<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
65<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
65<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
50<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
45<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
20/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
<strong>12</strong>mensfitness.co.uk<br />
BIG<br />
PICTURE
Der Blick<br />
nach oben<br />
Es ist nicht leicht, auf e<strong>in</strong>er<br />
1.400 Meter hohen Klippe auf halbem<br />
Weg <strong>in</strong> die Kamera zu lächeln. Doch<br />
für den britischen Spitzenkletterer<br />
Leo Hould<strong>in</strong>g gehört das zum<br />
Alltag. Er ist vor Kurzem mit se<strong>in</strong>em<br />
Teamkollegen Sean „Stanley“ am<br />
Cerro Autana e<strong>in</strong>e neue Route<br />
geklettert. Die von den beiden<br />
Kletterern als „Yopo Wall“ bezeichnete<br />
Strecke führt auf den Gipfel des<br />
heiligen und schwer zugänglichen<br />
venezolanischen Bergs. Es war ihnen<br />
dabei allerd<strong>in</strong>gs nicht immer zum<br />
Lachen zumute. Auf Seite 26 kannst<br />
du lesen, wie es ihnen ergangen ist.<br />
Photography Berghaus/Alistair Lee<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/23<br />
mensfitness.co.uk/AUGUST 20<strong>12</strong>/13
LESERBRIEFE<br />
Wir beantworten eure Fragen<br />
zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />
Unser MF-Experte und Personal Tra<strong>in</strong>er Dirk van Der klok hilft euch, wenn Ihr<br />
Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>, Workouts, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Ernährung habt.<br />
Wundermittel für Sixpack?<br />
F:<br />
Ich wollte gerne wissen, ob ihr mir<br />
Tipps geben könnt, wie ich e<strong>in</strong><br />
Sixpack kriegen kann. Ich b<strong>in</strong>18 Jahre alt,<br />
1.87m groß, und wiege 74 Kilo. Ich betreibe seit<br />
e<strong>in</strong>em halben Jahr <strong>Fitness</strong> und tra<strong>in</strong>iere seit 4<br />
Monaten mit e<strong>in</strong>em 3er-Split. Habe auch me<strong>in</strong>e<br />
Ernährung etwas umgestellt. Gibt es vielleicht<br />
e<strong>in</strong> gutes Wundermittel das den Sixpack-Aufbau<br />
beschleunigt? Kannst Du mir etwas empfehlen?<br />
Kev<strong>in</strong> H. per Email<br />
A:<br />
Um e<strong>in</strong> „Sixpack“ zu tra<strong>in</strong>ieren<br />
und vor allem dies auch zu halten<br />
bedarf es stets e<strong>in</strong>er absolut diszipl<strong>in</strong>ierten<br />
Lebensweise. Heißt, dass Du auf e<strong>in</strong>e<br />
kontrollierte Ernährung unbed<strong>in</strong>gt achten<br />
musst: z.B. drei MZ am Tag: Umfangreiches<br />
Frühstück mit Haferflocken, Obst und fettarmer<br />
Milch oder belegte Vollkornbrote mit fettarmen<br />
Aufstrich und fettarmer Geflügelwurst, Käse<br />
mit max. Fettanteil von 16%). Mittags können<br />
durchaus zum Fleisch Nudeln, Reis oder<br />
Kartoffeln auf dem Tageskostplan stehen.<br />
Achte darauf, dass Du bis max. 1,5 Std. vor<br />
dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gegessen hast. Nach dem Sport<br />
wäre die letzte große MZ ratsam, bestehend<br />
aus viel Fleisch oder Fisch (fettarm), dazu<br />
umfangreich Salat oder frisches Gemüse.<br />
Ernährung hat bei e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiven Sixpack,<br />
bzw. Bauchtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e sehr große Bedeutung!<br />
Zu der Ernährung ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives Fatburn<strong>in</strong>g<br />
(pulsgesteuert) ratsam. Allerd<strong>in</strong>gs wären zu<br />
viele Lauftra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs auf Dauer kontraproduktiv!<br />
Da Du dadurch an Masse verlieren wirst.<br />
Daher me<strong>in</strong> Tipp: Führe De<strong>in</strong>en 3er-Split<br />
gewohnt weiter, kontrolliere Dich, ob auch<br />
im Satztra<strong>in</strong><strong>in</strong>g jede Gewichts<strong>in</strong>tensität Dich<br />
auch wirklich an De<strong>in</strong>e Grenzen br<strong>in</strong>gt. Laufe<br />
<strong>nur</strong> an tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsfreien Tagen, bzw. hänge ab<br />
und an mal 60-90 M<strong>in</strong>. ans Pump-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
an. So wirst Du bald weitere Fortschritte<br />
an De<strong>in</strong>em Körper sehen – garantiert.<br />
Schneller Muskelaufbau<br />
F:<br />
Hallo, ich b<strong>in</strong> 23 Jahre alt, 196 cm<br />
groß und wiege 140 Kilo. Am liebsten<br />
wäre mir e<strong>in</strong> schneller Muskelaufbau an<br />
Armen, Rücken und Brust. Wie oft, wie lang<br />
und wie viele Sätze muss ich machen, um<br />
schnelle Erfolge zu erzielen? Wenn ich neben<br />
dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g abnehme, beispielsweisemit<br />
Joggen, ist e<strong>in</strong> entsprechender Muskelaufbau<br />
immer noch möglich? Danke im Voraus!<br />
Sacha S. per Email<br />
A:<br />
Du solltest um an Gewicht zu verlieren<br />
zum Start mit e<strong>in</strong>em Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
im Studio beg<strong>in</strong>nen: Komb<strong>in</strong>iere jeweils 2<br />
Brust, 2 Rücken und 2 Schulterübungen mit<br />
Trizeps und Bizeps-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs (z.B. Seilzug<br />
oder Hantel). Dazu solltest Du zwei komplexe<br />
Be<strong>in</strong>übungen wählen (z.B. Be<strong>in</strong>presse und<br />
Be<strong>in</strong>beuger, oder Be<strong>in</strong>schere - Innen und Außen).<br />
Die Be<strong>in</strong>übungen wochenweise im Wechsel<br />
tra<strong>in</strong>ieren. Zu guter Letzt natürlich nicht den<br />
Bauch vergessen. Dort die Wiederholungszahl<br />
wöchentlich stets erhöhen und bis an die<br />
Grenzen gehen! Nur dann rächt sich der Bauch<br />
positiv, <strong>in</strong> dem er immer fester und schöner wird!<br />
Vergesse niemals am Ende des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs den<br />
Rückstrecker (LWS) zu stärken. Wenn Du mit<br />
den Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, welche Du zum Start<br />
im 3er-Satz mit jeweils 15-20 Wiederholungen<br />
ca. 6-8 <strong>Wochen</strong> tra<strong>in</strong>ierst, solltest Du danach<br />
De<strong>in</strong>e Muskeln (Brust und Rücken „splitten“)<br />
Das heißt, Du tra<strong>in</strong>ierst an e<strong>in</strong>em Tag <strong>in</strong>tensiver<br />
mit drei verschiedenen Übungen die Brust<br />
und den Trizeps, komb<strong>in</strong>iert mit Schultern,<br />
Bauch und unteren Rückenstrecker. Beim<br />
nächsten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g den Rücken mit Bizeps<br />
und Be<strong>in</strong>en, Bauch und Rückenstrecker.<br />
Bauch und Rückenstrecker werden bei jedem<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g tra<strong>in</strong>iert. So erholen sich die Muskeln<br />
ausreichend. Wenn Du dann noch auf e<strong>in</strong>e<br />
fettarme Ernährung achtest (abends wenig<br />
bis ke<strong>in</strong>e Kohlenhydrate: Nudeln, Reis oder<br />
Kartoffeln) mit relativ viel Fleisch (fettarmer Fisch<br />
oder Geflügel) dann wirst Du weiter an Gewicht<br />
verlieren. Plane dann noch 2-3 kurze (30-40<br />
M<strong>in</strong>.) pulsgesteuerte Fatburn<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>. Entweder<br />
im Gym oder Outdoor. De<strong>in</strong> optimaler Puls zur<br />
Fettverbrennung liegt bei ca. 140-145. Erhöhe<br />
die Laufzeit nach ca. vier <strong>Wochen</strong> auf über e<strong>in</strong>e<br />
Stunde. Ich denke, mit diesen Tipps, wirst Du<br />
schnell De<strong>in</strong>e gewünschten Ziele erreichen.<br />
Zu jung für das <strong>Fitness</strong>center<br />
F:<br />
Hallo! Ich b<strong>in</strong> 14 Jahre alt. Ich versuche<br />
schon seit <strong>Wochen</strong> Muskeln am<br />
Oberkörper aufzubauen (Sixpack, Brust & Arme).<br />
Jedoch habe ich das Problem, dass ich noch nicht<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Fitness</strong>center gehen darf. Was kann ich<br />
Zuhause schon mal machen – also vorbereiten?<br />
Ich spiele 3x die Woche Fußball, gehe zusätzlich<br />
2x Laufen, mache 3x Crunches & Co mit e<strong>in</strong>er<br />
App und jeden Abend Liegestütz. E<strong>in</strong>en richtigen<br />
Speiseplan habe ich schon versucht zu erstellen,<br />
aber weiß nicht ob der gut ist und ich schaffe es<br />
nicht ihn durchzuhalten, da ich viel Hunger habe.<br />
Wäre sehr dankbar für e<strong>in</strong>e Antwort! MFG Torge<br />
Torge. H. per Email<br />
A:<br />
Du schreibst mir, wie Du derzeit<br />
tra<strong>in</strong>ierst. Dem ist eigentlich nicht viel<br />
Weiteres h<strong>in</strong>zuzufügen. Du kannst regelmäßig<br />
Liegestützen, Kniebeugen, Hantel Curls<br />
(Gewichte bis 5 kg) für Bizeps und Strecker-<br />
Übungen (Trizeps) tra<strong>in</strong>ieren. Ich denke, dass <strong>in</strong><br />
De<strong>in</strong>em Gym-App dazu ausreichend Übungen<br />
dargestellt s<strong>in</strong>d. Achte darauf, dass Du gut<br />
und ausreichend isst! Morgens komplexe<br />
Kohlenhydrate wie Müsli, Brote, Obst etc. Mittags<br />
Fleisch (fettarm) mit KH, wie Nudeln, Reis oder<br />
mal Kartoffeln + Gemüse oder Salat. Abends<br />
ähnlich wie mittags. Br<strong>in</strong>g Abwechslung auf<br />
De<strong>in</strong>en Teller. Zwischen den Mahlzeiten, empfehle<br />
ich Dir unbed<strong>in</strong>gt (!) hochwertige Prote<strong>in</strong>-<br />
Shakes. Ausgewählte, qualitativ hochwertige<br />
Shakes f<strong>in</strong>dest Du exklusiv <strong>in</strong> Apotheken oder<br />
entsprechenden Homepages. Ich denke mit e<strong>in</strong>er<br />
guten Ernährung und De<strong>in</strong>em Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplan<br />
wirst Du optimal weiter kommen. Und mit<br />
16 Jahren kannst Du dann problemlos erste<br />
Übungen an Masch<strong>in</strong>en im Gym tra<strong>in</strong>ieren. Dazu<br />
ist De<strong>in</strong>e aktuelle <strong>Fitness</strong>-Grundlage perfekt!<br />
Waden aufbauen<br />
F:<br />
Hallo Dirk, ich bräuchte e<strong>in</strong> paar<br />
Tipps für e<strong>in</strong> Wadenworkout. Ich<br />
habe Schwierigkeiten me<strong>in</strong>e Wadenmuskeln<br />
aufzubauen. Vorab vielen Dank. Gruß Jens<br />
Jens R. per Email<br />
A:<br />
Grundlage für gut ausgeprägte Waden<br />
ist auch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives Be<strong>in</strong>-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Der<br />
Wadenmuskel wird <strong>in</strong>direkt bei der Be<strong>in</strong>presse,<br />
dem Beuger und auch Strecker mit tra<strong>in</strong>iert.<br />
Es gibt auch sogenannte Wadenmasch<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong> den <strong>Fitness</strong>studios. Diese s<strong>in</strong>d sehr<br />
effektiv! Tra<strong>in</strong>iere e<strong>in</strong> Muskelaufbautra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
<strong>in</strong> dem Du beispielsweise zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong><br />
Pyramidentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g absolvierst: 3 Satz mit<br />
abfallenden Wiederholungen und ansteigendem<br />
Gewicht. <strong>12</strong>, 10 und 8 Wiederholungen mit<br />
aufbauenden Gewichtse<strong>in</strong>heiten. Z.B. 30,<br />
35 und 40 kg. Dadurch wird auf Dauer De<strong>in</strong><br />
Wadenmuskel an Breitenwachstum gew<strong>in</strong>nen<br />
und ich denke, dass Du dann De<strong>in</strong>em<br />
angestrebten Ziel näher kommen wirst.<br />
dirkvanderklok.de<br />
Solltet auch Ihr Fragen zum Thema<br />
<strong>Fitness</strong> haben, sendet e<strong>in</strong>e Mail an<br />
leserbriefe@mensfitness.de<br />
24/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Hart am Limit<br />
Der Kletterer Leo Hould<strong>in</strong>g hat vor Kurzem den Cerro Autana <strong>in</strong><br />
Venezuela bezwungen – se<strong>in</strong> neustes Abenteuer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Leben<br />
voller tollkühner Leistungen <strong>in</strong> schw<strong>in</strong>delerregenden Höhen.<br />
Für mich war das klettern schon<br />
immer mehr Extremsport<br />
Die Leute sollten nicht <strong>nur</strong> ihr<br />
Handwerk beherrschen. Sie sollten<br />
auch mit gefährlichen und brenzligen<br />
Situationen umgehen können. Es<br />
sollten außerdem Menschen se<strong>in</strong>,<br />
mit denen du gut auskommst.<br />
E<strong>in</strong>es me<strong>in</strong>er Teammitglieder ist<br />
Stanley Leary, e<strong>in</strong> Elite-Kletterer.<br />
Was Alastair Lee angeht, so<br />
würde ich ihn als Abenteuerfilmer<br />
der Weltklasse bezeichnen. Wir<br />
arbeiten alle gut zusammen.<br />
26/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de<br />
Die Seenlandschaft des Lake<br />
District ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliger<br />
Standort für e<strong>in</strong>en Kletterer. Ich<br />
nutze das Angebot sehr ausgiebig.<br />
Viele der Touren, die wir zurücklegen,<br />
liegen ziemlich weit droben. Das heißt,<br />
wir müssen oft erst immer 2 Stunden<br />
laufen, bevor wir vor Ort s<strong>in</strong>d. Und<br />
nach dem Klettern dasselbe zurück.<br />
Bei den größeren Projekten, wo es<br />
genau so auf die <strong>Fitness</strong> ankommt<br />
wie auf die Leistung, hilft uns das<br />
sehr weiter. Viele der Jungs, die <strong>in</strong><br />
Großbritannien die schwierigsten<br />
Routen klettern, s<strong>in</strong>d extrem leicht.<br />
Ihr Körperfettanteil ist sehr niedrig.<br />
„Auf halbem Weg nach oben stößt<br />
du an der Ostwand des Cerro<br />
Autana auf e<strong>in</strong>e unglaubliche<br />
Höhle. Wäre die Stelle leichter<br />
zugänglich, würde sie wohl mit<br />
zu den Weltwunder gehören.“<br />
So kann es se<strong>in</strong>, dass sie nach<br />
e<strong>in</strong>em zweistündigen Marsch mit<br />
schwerem Gepäck total kaputt s<strong>in</strong>d.<br />
Im Jahr 2002 wollte ich auf den Cerro<br />
Autana klettern. Anführer des Teams<br />
war e<strong>in</strong> befreundeter Venezolaner namens
STEIL NACH<br />
OBEN<br />
Hould<strong>in</strong>gs Tipps<br />
zum Üben an der<br />
Kletterwand<br />
1<br />
„Fang mit leichten<br />
Routen an. Ich steige<br />
immer mit e<strong>in</strong>er<br />
VI (nach der UIAA-<br />
Skala) e<strong>in</strong>. Die kann<br />
ich ziemlich zügig<br />
durchklettern. Danach<br />
arbeite ich mich an<br />
me<strong>in</strong> Limit heran.“<br />
2<br />
„Tra<strong>in</strong>ier de<strong>in</strong>e tief<br />
liegende Halte- und<br />
Stützmuskulatur.<br />
Selbst im Überhang<br />
musst du dich beim<br />
Klettern immer <strong>in</strong><br />
die Wand stemmen.<br />
Der Core muss<br />
wirklich stark se<strong>in</strong>,<br />
damit du de<strong>in</strong>e<br />
Füße an der Wand<br />
behalten kannst.“<br />
3<br />
„Wenn du an de<strong>in</strong>e<br />
Grenzen kommst, schraub<br />
den Schwierigkeitsgrad<br />
wieder herunter und<br />
klettere die doppelte<br />
Strecke. Wenn ich<br />
nach diesem Pr<strong>in</strong>zip<br />
tra<strong>in</strong>iere, lege ich 30<br />
Seillängen zurück, also<br />
e<strong>in</strong>e ordentliche Strecke.“<br />
4<br />
„Nach e<strong>in</strong> paar<br />
<strong>Wochen</strong> wird<br />
dir alles leichter<br />
fallen. Dann<br />
reichen die Kraft<br />
und die Ausdauer<br />
auch für härtere<br />
Touren.“<br />
José Pereyra. Leider hatte ich e<strong>in</strong>en<br />
Monat zuvor <strong>in</strong> Patagonien e<strong>in</strong>en Unfall<br />
und konnte nicht teilnehmen. José starb<br />
tragischerweise e<strong>in</strong> Jahr später bei e<strong>in</strong>em<br />
Kletterunfall. Das Projekt habe ich aber<br />
immer im H<strong>in</strong>terkopf behalten. Zehn Jahre<br />
später nahm ich es dann endlich <strong>in</strong> Angriff.<br />
Beim Klettern im Dschungel lernst du die<br />
Natur von ihrer ungemütlichsten Seite kennen.<br />
Über Dschungelexpeditionen hatte ich zuvor<br />
die unterschiedlichsten Me<strong>in</strong>ungen gehört.<br />
Viele Leute me<strong>in</strong>ten, es sei alles <strong>nur</strong> halb so<br />
wild ... wenn man e<strong>in</strong>mal von den Sp<strong>in</strong>nen,<br />
Schlangen, Skorpionen und Stechmücken<br />
absieht. Wir mussten uns Netze über die<br />
Hängematten hängen. Zelte aufzustellen<br />
war im dichten Dschungel nicht möglich.<br />
Während des Marsches musste ich immer<br />
wieder <strong>in</strong>nehalten, weil me<strong>in</strong> Körper überhitzte<br />
und so die Moskitoschwärme anzog.<br />
Die Ostseite des Cerro Autana<br />
ist e<strong>in</strong>fach atemberaubend. Wir<br />
mussten die Ostwand nehmen, weil<br />
uns die ansässigen Stämme nicht<br />
die Erlaubnis erteilten, den Tafelberg<br />
vom Westen her zu besteigen. Auf<br />
halbem Weg nach oben stößt du an<br />
der Ostwand auf e<strong>in</strong>e unglaubliche<br />
Höhle. Darüber bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong><br />
irrwitziger Überhang von vielleicht<br />
40 Metern. Wir wussten damals<br />
nicht, wie wir nach oben kommen<br />
sollten. Wäre die Stelle leichter<br />
zugänglich, würde sie wohl mit<br />
zu den Weltwundern gehören.<br />
Ich habe e<strong>in</strong>e lange Liste von<br />
Orten, die schon immer e<strong>in</strong>mal<br />
besuchen wollte. Inzwischen<br />
habe ich e<strong>in</strong>e erfahrene Crew<br />
und b<strong>in</strong> bekannt genug, um mich<br />
auch an ehrgeizigere Abenteuer<br />
heranzuwagen. Me<strong>in</strong> nächstes<br />
Ziel ist die Antarktis. Davon habe<br />
ich schon immer geträumt. Das<br />
ist e<strong>in</strong> Ort, an dem bisher <strong>nur</strong><br />
wenige Menschen waren.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/27<br />
Von Joel Snape Fotos: Berghaus/Alistair Lee
Die Experten<br />
Der beste Rat der größten <strong>Fitness</strong>-Spezialisten<br />
„Man hört die Leute<br />
oft von angeborenem<br />
Talent sprechen. Doch die<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ist groß,<br />
dass es sich dabei e<strong>in</strong>fach<br />
um jemanden handelt, der<br />
schon <strong>in</strong> jungen Jahren über<br />
10.000 Übungsstunden<br />
h<strong>in</strong>ter sich<br />
gebracht hat.“<br />
WORDS JOHN DOE PHOTOGRAPHY JANE DOE<br />
MUSKELN EXPERTE S. 30<br />
Charles<br />
Poliqu<strong>in</strong><br />
WARUM DU AUF IHN<br />
HÖREN SOLLTEST<br />
Er ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternational<br />
bekannte Koryphäe<br />
fürs Kraft und-<br />
<strong>Fitness</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und hat<br />
<strong>in</strong> <strong>12</strong> verschiedenen<br />
Sportarten<br />
Olympiateilnehmer<br />
tra<strong>in</strong>iert.<br />
28/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de<br />
KARDIO EXPERTE S. 32<br />
Tim<br />
Don<br />
WARUM DU AUF IHN<br />
HÖREN SOLLTEST<br />
Er ist olympischer<br />
Triathlet und<br />
wurde 2006<br />
beim ITU<br />
Triathlon<br />
Weltmeister.<br />
GASTEXPERTE S. 33<br />
Rasmus<br />
Ankersen<br />
WARUM DU AUF IHN<br />
HÖREN SOLLTEST<br />
Er hat se<strong>in</strong>en<br />
regulären Job an<br />
den Nagel gehängt<br />
und sechs Monate<br />
lang mit den besten<br />
Athleten tra<strong>in</strong>iert,<br />
um herauszuf<strong>in</strong>den, was<br />
e<strong>in</strong>en Champion<br />
ausmacht.<br />
mensfitness.co.uk/AUGUST 20<strong>12</strong>/39
Die Experten<br />
Muskeln<br />
Stark wie e<strong>in</strong> Neandertaler<br />
Kehr dem neumodischen <strong>Fitness</strong>kram den Rücken und entdecke die Ste<strong>in</strong>zeit neu, um dir e<strong>in</strong>en<br />
starken, schlanken und gesunden Körper anzutra<strong>in</strong>ieren – mit den Tipps von Charles Poliqu<strong>in</strong><br />
PWer gesund, stark und schlank<br />
se<strong>in</strong> möchte, sollte den ganzen<br />
<strong>Fitness</strong>-Firlefanz und allzu<br />
eiligen Versprechen vergessen,<br />
die kommerzielle <strong>Fitness</strong>center <strong>in</strong> aller Welt<br />
verbreiten. Es ist besser, stattdessen e<strong>in</strong>en Blick<br />
zurück <strong>in</strong> die Ste<strong>in</strong>zeit zu wagen. Der Neandertaler<br />
wusste, wie er top <strong>in</strong> Form bleiben kann.<br />
Die damaligen Jäger und Sammler bewegten<br />
sich immer zügig vorwärts, um so viel Nahrung<br />
wie möglich zu sammeln. Sie rannten ihrer Beute<br />
h<strong>in</strong>terher, schleppten Ste<strong>in</strong>e, Wasser und ihre<br />
K<strong>in</strong>der über weite Strecken und bauten sich ihren<br />
Unterschlupf mit eigenen Händen. Es g<strong>in</strong>g darum,<br />
bis zum nächsten Tag zu überleben. Körperliche<br />
<strong>Fitness</strong> war e<strong>in</strong>e echte Lebensversicherung.<br />
Das alles hat sich <strong>in</strong> <strong>nur</strong> wenigen<br />
Jahrtausenden grundlegend verändert.<br />
Das moderne Leben taugt nichts<br />
Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er hochtechnisierten Welt, sitzen fast<br />
<strong>nur</strong>, essen zu viel und s<strong>in</strong>d ständig gestresst. Die<br />
landwirtschaftliche, <strong>in</strong>dustrielle und technologische<br />
Revolution hat uns zur körperlichen Untätigkeit<br />
verdammt. Doch unsere Gene haben sich seit der<br />
Ste<strong>in</strong>zeit nicht so stark verändert. Unsere Körper<br />
s<strong>in</strong>d dafür ausgelegt, jeden Tag aktiv zu se<strong>in</strong>.<br />
Nur ist das heute nicht mehr notwendig, um zu<br />
überleben. Dieser Widerspruch hat dazu geführt,<br />
dass sich Fettleibigkeit und Herzerkrankungen<br />
<strong>in</strong>zwischen zu Volkskrankheiten entwickelt haben.<br />
Aktuelle Studien zeigen: Wer heute noch als<br />
Jäger und Sammler lebt, verbrennt zwischen<br />
600 und 1.700 Kalorien am Tag durch körperliche<br />
Aktivität. Der durchschnittliche Stadtmensch<br />
verbraucht dagegen gerade e<strong>in</strong>mal 200 bis 300<br />
Kalorien – und das oft <strong>in</strong> Hallen auf Kardiogeräten<br />
oder mit relativ leichten Gewichten.<br />
Herz aus Ste<strong>in</strong><br />
Wären wir so aktiv wie unsere Vorfahren, könnte uns<br />
das helfen, die Fettleibigkeit zu besiegen. Wir hätten<br />
möglicherweise alle schlankere und drahtigere Körper.<br />
Die Zahl der Erkrankungen würde wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
dramatisch s<strong>in</strong>ken. Neuste Forschungen im Fachjournal<br />
„Progress In Cardiovascular Disease“ belegen<br />
es: Tägliche Bewegung kann die Genexpression<br />
grundlegend verändern. Davon profitieren das<br />
Herz-Kreislauf-System, die Fettverbrennung, die<br />
Immunabwehr, der Schlaf und der Blutdruck.<br />
Die gute Nachricht: Du musst nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Höhle<br />
<strong>in</strong> den nächsten Wald ziehen und auf jegliche<br />
„Unsere Körper s<strong>in</strong>d dafür<br />
ausgelegt, jeden Tag aktiv zu<br />
se<strong>in</strong>. Nur ist das heute nicht mehr<br />
notwendig, um zu überleben.“<br />
Körperhygiene verzichten, um e<strong>in</strong> glücklicher,<br />
gesunder und durchtra<strong>in</strong>ierter Mensch zu werden.<br />
Die folgenden Maßnahmen reichen bereits.<br />
L Im Freien tra<strong>in</strong>ieren<br />
Ob Spazierengehen, Laufen, Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g oder<br />
Strongman-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g: Regelmäßige Bewegung an<br />
der frischen Luft wirkt Wunder. Unsere Vorfahren<br />
bewegten sich ausschließlich im Freien, während<br />
sie ums Überleben kämpften. Studien haben belegt,<br />
dass der Sport an der frischen Luft die Stimmung<br />
hebt und die Motivation fördert. Und das sogar bei<br />
suboptimaler Witterung. Wenn dazu noch die Sonne<br />
sche<strong>in</strong>t, umso besser. Dann steigt nämlich auch<br />
die Vitam<strong>in</strong>-D-Konzentration, was sich allgeme<strong>in</strong><br />
sehr positiv auf die Gesundheit auswirkt.<br />
L Größere Gewichte auflegen<br />
Beim periodisierten Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g werden große Lasten<br />
stetig erhöht. Dies sorgt für e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Anstieg der Muskelkraft und des Muskelvolumens.<br />
L Auf Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g umstellen<br />
Absolviere jede Woche e<strong>in</strong>ige Intervalle<strong>in</strong>heiten.<br />
Dabei wechseln sich hoch <strong>in</strong>tensive Abschnitte<br />
mit Erholungsphasen ab. Dadurch erhöht<br />
sich die Leistung des Herz-Kreislauf-Systems,<br />
der Lunge und der Muskulatur.<br />
L Flexibilitätsübungen e<strong>in</strong>bauen<br />
Das tägliche Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g sollte auch Flexibilitätsübungen<br />
be<strong>in</strong>halten. Die Möglichkeiten reichen vom Stretch<strong>in</strong>g<br />
über die Schaumstoffrolle bis h<strong>in</strong> zum Yoga.<br />
L Mit Freunden tra<strong>in</strong>ieren<br />
Schliesse dich mit e<strong>in</strong>em Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gspartner oder<br />
e<strong>in</strong>er ganzen Gruppe zusammen. Unsere Vorfahren<br />
absolvierten e<strong>in</strong>en Großteil ihrer anstrengenden<br />
Aktivitäten <strong>in</strong> der Gruppe. Es gab also ständig<br />
Konkurrenz und Teamwork, was sich positiv auf<br />
die Ergebnisse und die Motivation auswirkte.<br />
L Ordentlich regenerieren<br />
In der Altste<strong>in</strong>zeit sicherten Schweiß und Fleiß<br />
die Lebensgrundlagen. Daneben nahmen<br />
sich die Neandertaler auch die Zeit, die<br />
Früchte ihrer harten Arbeit zu genießen.<br />
L Auf den Hund kommen<br />
Die Zähmung des Hunds geht auf die Ste<strong>in</strong>zeit zurück.<br />
Wer sich e<strong>in</strong>en Vierbe<strong>in</strong>er hält, muss zwangsläufig e<strong>in</strong><br />
aktiveres Leben führen. In unzähligen Studien wurde<br />
außerdem festgestellt, dass Haustiere das Stressniveau<br />
stark senken und die Lebenserwartung erhöhen.<br />
L Tanzen<br />
Der Urmensch war lange zeremonielle Tänze<br />
gewohnt. Sie waren außerdem regelmäßig sexuell<br />
aktiv – vorzugsweise zusammen mit e<strong>in</strong>er Partner<strong>in</strong>.<br />
Beim Sex werden zwar nicht so unglaublich viele<br />
Kalorien verbrannt, der Liebesakt ist dennoch gut<br />
für uns. Schließlich wären wir sonst alle nicht hier.<br />
30/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Die Experten<br />
Kardio<br />
Der perfekte Tritt<br />
E<strong>in</strong> guter Radfahrer muss mehr können, als sich auf den Sattel zu schw<strong>in</strong>gen und wie<br />
wild <strong>in</strong> die Pedale zu treten. Tim Don gibt uns Tipps, die Tempo und <strong>Fitness</strong> steigern.<br />
PEs stimmt: Wer e<strong>in</strong>mal Rad fahren kann, verlernt<br />
es nicht mehr. Die Frage ist <strong>nur</strong>, ob er auch so gut<br />
fährt, wie er es könnte. Viele denken, es reicht,<br />
aufzuspr<strong>in</strong>gen und wie verrückt loszustrampeln.<br />
Doch das ist nicht die ideale Art, um mit dem Rad von A nach B zu<br />
gelangen – ganz gleich, ob es sich um die morgendliche Fahrt <strong>in</strong>s<br />
Büro oder die Abschlussetappe der Tour de France handelt. Die<br />
folgenden Punkte gilt es zu beachten, um effektiver zu fahren:<br />
L Frequenz<br />
Die Frequenz ist die Trittgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>in</strong> Umdrehungen pro<br />
M<strong>in</strong>ute (U/m<strong>in</strong>). Sie bildet die Basis des effektiven Fahrens. Für<br />
Neue<strong>in</strong>steiger empfehlen sich 90–100 U/m<strong>in</strong> auf ebener Strecke.<br />
Das ist auf diesem Niveau die effektivste Frequenz, um Kalorien<br />
zu verbrennen und im aeroben Bereich zu tra<strong>in</strong>ieren.<br />
Fortgeschrittene sollten bei längeren Touren e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren<br />
Gang wählen und die Trittfrequenz erhöhen. So ermüdet die<br />
Muskulatur nicht so schnell, während die Regenerationsdauer s<strong>in</strong>kt.<br />
E<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Widerstand ermöglicht schnellere Umdrehungen.<br />
Das Herz-Kreislauf-System muss dadurch zwar härter arbeiten,<br />
allerd<strong>in</strong>gs ist die Muskelkontraktion ger<strong>in</strong>ger. Das Ergebnis:<br />
Der Fahrer hält länger durch und erholt sich schneller.<br />
L Pedalpower<br />
Zur Kraftentwicklung genügt es nicht, die Pedale surren zu lassen.<br />
Die maximale Effektivität erreicht der Fahrer <strong>nur</strong>, wenn er mit dem<br />
richtigen Tim<strong>in</strong>g und e<strong>in</strong>er guten Technik die Kurbeln kreisen lässt.<br />
Die meiste Kraft entsteht <strong>in</strong> der Druckphase. Dieser Abschnitt ist also<br />
am Wichtigsten. Die Energie fällt am obersten und untersten Punkt<br />
dieser Phase ab. Die Kraft der Druckphase nimmt gleichzeitig dem<br />
anderen Be<strong>in</strong> fast komplett die Chance, <strong>in</strong> der Zugphase Energie zu<br />
entwickeln. Der Sportler kann aber lernen, möglichst über die gesamte<br />
Umdrehung h<strong>in</strong>weg so viel Kraft wie möglich zu erzeugen. Dies gilt<br />
vor allem für den obersten und untersten Punkt der Trittbewegung.<br />
Zum Üben empfiehlt sich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit, bei der du <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
schweren Gang mit niedriger Frequenz bergauf fährst, ohne<br />
aus dem Sattel zu gehen. Dadurch bist du gezwungen, <strong>in</strong> der<br />
oberen und unteren Pedalposition flüssig weiterzutreten.<br />
L Haltung<br />
E<strong>in</strong>e gute Haltung trägt dazu bei, die Energie effektiv auf die<br />
Pedale zu übertragen. Konzentriere dich daher auf die tiefe<br />
Stützmuskulatur im Rumpf und im Becken. Die Hüfte sollte aufs<br />
Rad ausgerichtet bleiben. Die Übertragung der Kraft auf die<br />
Pedale sollte die Core-Muskulatur übernehmen. E<strong>in</strong> Wippen der<br />
Hüfte ist auf jeden Fall zu vermeiden. Der Sattel muss also optimal<br />
e<strong>in</strong>gestellt se<strong>in</strong>. Ist er zu hoch, schwankt der Körper nach l<strong>in</strong>ks<br />
und rechts, damit die Füße h<strong>in</strong>unter zu den Pedalen kommen.<br />
L Aufstehen<br />
Wenn du aus dem Sattel gehst, sollten die Schultern gerade bleiben. Der<br />
Core muss angespannt se<strong>in</strong>. Der Zug am Lenker sollte gerade so stark<br />
se<strong>in</strong>, dass sich dadurch der Körper stabilisiert. Wenn du aufstehst, kommt<br />
die Kraft aus dem Core und der Hüftmuskulatur. Spann das Gesäß und die<br />
Stützmuskulatur des Rumpfes an, als wolltest du etwas Schweres heben.<br />
L Kurven<br />
In den Kurven geht es darum, so viel Geschw<strong>in</strong>digkeit wie möglich<br />
„Die<br />
maximale<br />
Effektivität<br />
erreicht<br />
der Fahrer<br />
<strong>nur</strong>, wenn<br />
er mit dem<br />
richtigen<br />
Tim<strong>in</strong>g und<br />
e<strong>in</strong>er guten<br />
Technik die<br />
Kurbeln<br />
kreisen<br />
lässt.“<br />
mitzunehmen, ohne <strong>in</strong>s Schleudern zu geraten oder gar zu stürzen. Du<br />
musst vor der Kurve weit ausholen, dann den kürzesten Weg nehmen<br />
und auf der anderen Seite wieder ausscheren. Leg dich leicht <strong>in</strong> die Kurve<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Dafür das Knie an der Innenseite anheben und das Gewicht auf<br />
die äußere Lenkerseite verlagern, damit du nicht durch die Fliehkräfte<br />
ausgehebelt wirst. Visier den Punkt an, wo du die Kurve wieder verlassen<br />
willst. Der Blick gibt dem Rad immer die Richtung vor. Um e<strong>in</strong>en Sturz<br />
zu vermeiden, gilt es vor und nicht erst <strong>in</strong> der Kurve zu bremsen und<br />
kurz vor dem Scheitelpunkt stark zu beschleunigen. In sehr engen<br />
Kurven wie Spitzkehren musst du die Geschw<strong>in</strong>digkeit drosseln.<br />
L Bergfahrten<br />
Bei der E<strong>in</strong>fahrt <strong>in</strong> den Berg ist der erste Inst<strong>in</strong>kt, im aktuellen<br />
Gang so stark wie möglich <strong>in</strong> die Pedale zu treten. Effektiver ist<br />
es aber, e<strong>in</strong>en niedrigeren Gang zu wählen und die Trittfrequenz<br />
auf 90–100 U/m<strong>in</strong> zu halten. Es ist wichtig, e<strong>in</strong>en guten Rhythmus<br />
zu f<strong>in</strong>den. Manche Leute setzen sich lieber, andere gehen gern<br />
aus dem Sattel. F<strong>in</strong>de selbst heraus, was dir mehr liegt.<br />
Bei der Abfahrt muss der Körper entspannt bleiben. In sehr langen<br />
Abschnitten bergab ist es s<strong>in</strong>nvoll, von Zeit zu Zeit im Leerlauf zu<br />
treten, damit die Be<strong>in</strong>e nicht steif werden. Du musst nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
die Bremsen e<strong>in</strong>setzen, um das Tempo zu drosseln. Oft genügt es<br />
schon, e<strong>in</strong>e weniger aerodynamische Position e<strong>in</strong>zunehmen.<br />
32/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Talent<br />
Die Experten<br />
Meisterleistungen<br />
Besser <strong>in</strong> allen Belangen – durch e<strong>in</strong> Verständnis der grundlegenden Regeln des Erfolgs.<br />
Hier s<strong>in</strong>d die Ratschläge des Autors und Leistungsspezialisten Rasmus Ankersen.<br />
PDer Weg zur Spitzenleistung ist für manche<br />
unglaublich spannend, für andere unfassbar<br />
frustrierend. Spannend ist es, ständig<br />
weiterzukommen, Neues zu entdecken,<br />
erschaffen, lernen und erreichen, Veränderungen<br />
vorzunehmen und die eigene Leistung zu verbessern. Ob<br />
als Marathonläufer, Gitarrist oder Gruppenleiter: Solche<br />
Erfolge gehören zu den größten Motivationsquellen,<br />
die e<strong>in</strong> Mensch erfahren kann. Frustrierend ist dabei,<br />
dass h<strong>in</strong>ter jedem erreichten Gipfel e<strong>in</strong> größerer Berg an<br />
Herausforderungen wartet. Glücklicherweise können<br />
Talente erworben werden. Jeder hat die Möglichkeit, die<br />
H<strong>in</strong>dernisse zu überw<strong>in</strong>den, die sich vor ihm auftun. Wichtig<br />
ist <strong>nur</strong>, sich über die folgenden Punkte im Klaren zu se<strong>in</strong>.<br />
L Die Gene s<strong>in</strong>d nicht alles<br />
Ich würde nie die Bedeutung angeborener Fähigkeiten<br />
überschätzen. Talent ist gar nicht so entscheidend, wie viele<br />
me<strong>in</strong>en. E<strong>in</strong>e entsprechende Veranlagung kann vielleicht den<br />
Weg zu besseren Leistungen ebnen, doch sie entscheidet<br />
nicht, ob jemand zu den besten se<strong>in</strong>er Diszipl<strong>in</strong> wird. Es ist<br />
wichtig, immer an die eigenen Chancen zu glauben. Der Faktor<br />
der genetischen Ausstattung sollte bei diesen Überlegungen<br />
ke<strong>in</strong>e Rolle spielen. Es br<strong>in</strong>gt nichts, zu jammern und sich<br />
bessere Gene zu wünschen. Jeder muss mit dem arbeiten,<br />
was er hat. Die Zukunft gehört dem, der gut tra<strong>in</strong>iert.<br />
L Übung macht den Meister<br />
Der alte Spruch stimmt tatsächlich, Übung ist die Grundlage<br />
für Weltklasseleistungen. Man hört die Leute bei erfolgreichen<br />
Geschäftsleuten, Musikern oder Sportlern oft von angeborenem<br />
Talent sprechen. Doch die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ist groß, dass<br />
es sich dabei e<strong>in</strong>fach um jemanden handelt, der schon<br />
<strong>in</strong> jungen Jahren bewusst oder unbewusst über 10.000<br />
Übungsstunden h<strong>in</strong>ter sich gebracht hat. Nehmen wir<br />
e<strong>in</strong>mal Haile Gebrselassie, den größten Langstreckenläufer<br />
der Welt. Er bewältigte als K<strong>in</strong>d immer e<strong>in</strong>en Schulweg von<br />
10 Kilometern <strong>in</strong> großer Höhe. Se<strong>in</strong>en l<strong>in</strong>ken Arm hält er<br />
immer noch leicht gebeugt – wie früher, als er stundenlang<br />
se<strong>in</strong>e Schulbücher im stärkeren Arm tragen musste.<br />
Es ist nie zu spät, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Bereich noch große<br />
Fortschritte zu machen. Die größten Verbesserungen stellen<br />
sich oft dann e<strong>in</strong>, wenn wir am wenigsten Lust haben,<br />
weiterzumachen. Genau deshalb ist Hartnäckigkeit so wichtig.<br />
L Der Weg zum Erfolg<br />
„Der Geist geht voran, die Muskeln folgen. Alles, was mich<br />
ausmacht, steckt <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Geist.“ Diese Worte stammen<br />
vom f<strong>in</strong>nischen Langstreckenläufer Paavo Nurmi, e<strong>in</strong>er<br />
von vier Athleten, die neun olympische Goldmedaillen<br />
gewonnen haben. Er br<strong>in</strong>gt es sehr gut auf den Punkt: Wenn<br />
wir die störenden Zweifel außen vor lassen, können wir<br />
Unglaubliches erreichen. Zu kritisches Denken kann dem<br />
Potenzial schaden und uns lähmen. E<strong>in</strong> Sportler muss sich<br />
<strong>in</strong> der Siegerrolle sehen können. Wenn er das nicht kann,<br />
wird er scheitern. Jeder, der e<strong>in</strong> bestimmtes Ziel verfolgt,<br />
muss e<strong>in</strong> Bild vom Weg dorth<strong>in</strong> vor Augen haben.<br />
L Kampf der Bequemlichkeit<br />
Neugierde und der Wille, sich neuen Herausforderungen<br />
„Ich würde nie die<br />
Bedeutung<br />
angeborener<br />
Talente<br />
überschätzen.<br />
Talent ist gar nicht<br />
so entscheidend,<br />
wie viele von uns<br />
glauben möchten.“<br />
Usa<strong>in</strong> Bolt mit se<strong>in</strong>em<br />
Markenzeichen:<br />
Der Himmel ist das Limit!<br />
zu stellen, s<strong>in</strong>d die Triebfedern großer Leistungen. Mit<br />
anderen Worten: Der Schlüssel zum Erfolg liegt außerhalb<br />
des Bereichs, den wir als angenehm empf<strong>in</strong>den. Beim Sport<br />
geht es darum, sich stets zu fordern, ohne überfordert zu<br />
se<strong>in</strong>. So verschieben sich die Leistungsgrenzen nach oben.<br />
Erfolgserlebnisse können dabei sogar kontraproduktiv se<strong>in</strong>.<br />
Dadurch kann e<strong>in</strong>e Art Anspruchshaltung entstehen. Es<br />
drohen Selbstgefälligkeit und Selbstzufriedenheit. Wer nach<br />
Höchstleistungen strebt, darf sich nie auf se<strong>in</strong>en Lorbeeren<br />
ausruhen. Es geht darum, sich ständig zu verändern und zu<br />
verbessern – nicht erst, wenn es gar nicht mehr anders geht.<br />
L Motivation<br />
Nichts geht über brennenden Ehrgeiz. Der Wille ist der größte<br />
Indikator dafür, ob es jemand bis ganz nach oben schafft.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs sollte niemand warten, bis ihn die große Leidenschaft<br />
packt. Wenn jemand aktiv wird und se<strong>in</strong> Interesse e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gt,<br />
kommt die Leidenschaft von ganz alle<strong>in</strong>. Dabei gilt es im<br />
H<strong>in</strong>terkopf zu behalten: Der Ansporn, der e<strong>in</strong>em heute noch<br />
Erfolge beschert, kann morgen schon nichts mehr br<strong>in</strong>gen.<br />
Oft muss das Feuer neu entzündet werden. Visionen wollen<br />
erneuert und Intentionen <strong>in</strong>tensiviert werden. Dann bleibt<br />
der Sportler motiviert und baut auf se<strong>in</strong>en Erfolgen auf.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/33
Jack Culkay,<br />
der Goldjunge<br />
Nach <strong>nur</strong> drei Runden <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ersten Titelkampf, sicherte sich der<br />
<strong>in</strong> Ecuador geborene Darmstädter im August dieses Jahres se<strong>in</strong>en<br />
ersten Intercont<strong>in</strong>ental-Titel bei den Profis im Halbschwergewicht.<br />
Se<strong>in</strong>e erste Titelverteidigung Ende September gegen Jack<br />
Thompson verlief ebenfalls sehr erfolg- und auch schlagreich.<br />
Beide Kämpfe g<strong>in</strong>gen nicht über die fünfte Runde h<strong>in</strong>aus und<br />
bescherten ihm neben Titel und Erfolg auch jede Menge Respekt<br />
und Anerkennung, wie beispielsweise von Culkay-Fan Henry<br />
Maske. MF fragte bei der deutschen Box-Hoffnung nach.<br />
Von Oliver Bloss<br />
Nach de<strong>in</strong>er ersten erfolgreichen Titelverteidigung<br />
gegen Thompson – was war für dich dabei die<br />
größte Herausforderung?<br />
Me<strong>in</strong>e Vorbereitungszeit für me<strong>in</strong>en ersten<br />
Titelkampf <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> dauerte mit sieben Monaten def<strong>in</strong>itiv<br />
zu lange. Deshalb war ich <strong>in</strong> der Vorbereitung teilweise<br />
übertra<strong>in</strong>iert und hätte eigentlich e<strong>in</strong>e Auszeit von drei<br />
<strong>Wochen</strong> gebraucht. Stattdessen habe ich fünf <strong>Wochen</strong><br />
später schon wieder geboxt. Es war schon e<strong>in</strong> relativ großes<br />
Risiko, so schnell schon wieder <strong>12</strong> Runden zu boxen. Die<br />
größte Herausforderung war es also, am Kampftag ohne<br />
genügend Regeneration Höchstleistungen abzurufen.<br />
Wie fühltest du dich nach De<strong>in</strong>em erstem<br />
Titelgew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> der O2-Arena <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> gegen den<br />
Franzosen Serre?<br />
Es war großartig vor so vielen Zuschauern zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Der erste Titelgew<strong>in</strong>n war etwas ganz Besonderes für mich, e<strong>in</strong><br />
Moment, den ich sicher nie vergessen werde.<br />
Was s<strong>in</strong>d de<strong>in</strong>e Gedanken kurz vor dem Kampf<br />
bevor es <strong>in</strong> R<strong>in</strong>g geht?<br />
Ich denke an me<strong>in</strong>e harte Vorbereitung und dass ich alle me<strong>in</strong>e<br />
Sparr<strong>in</strong>grunden erfolgreich absolviert habe. Wenn ich gegen<br />
drei so harte Sparr<strong>in</strong>gpartner direkt h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander gut bestehen<br />
konnte, sollte der Kampf ke<strong>in</strong> Problem se<strong>in</strong>. Nach dem harten Boxund<br />
Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gehe ich fest davon aus, dass ich mich<br />
<strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Vorbereitung sehr viel härter gequält habe als me<strong>in</strong><br />
Gegner. Vor allem weiß ich, dass ich mich mit Sicherheit auch viel<br />
gezielter vorbereitet habe.<br />
Wie sehen de<strong>in</strong>e Ziele für die Zukunft aus?<br />
Me<strong>in</strong> ultimatives Ziel ist es Weltmeister zu werden und diesen<br />
Titel auch mehrfach zu verteidigen.<br />
Wer s<strong>in</strong>d de<strong>in</strong>e boxerischen Vorbilder und<br />
warum?<br />
Mike Tyson. Nicht <strong>nur</strong> wegen se<strong>in</strong>er Schlaghärte, er war<br />
auch e<strong>in</strong> sehr guter Techniker. Roy Jones Jr. wegen se<strong>in</strong>er<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit und se<strong>in</strong>en Showe<strong>in</strong>lagen.<br />
Wie kamst du zu De<strong>in</strong>em Kampfnamen<br />
„Goldjunge“?<br />
Me<strong>in</strong> Manager hat mir den Namen gegeben, nachdem ich bei<br />
Jack bei se<strong>in</strong>em<br />
Abbruchsieg über<br />
Mark Thompson<br />
34/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
MF EXKLUSIV<br />
der Amateurweltmeisterschaft <strong>in</strong> Mailand 2009 Gold gewonnen<br />
habe.<br />
Wie viele Stunden am Tag tra<strong>in</strong>ierst du?<br />
2-3 Stunden<br />
Wie sieht de<strong>in</strong> wöchentliches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g aus?<br />
Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag tra<strong>in</strong>iere<br />
ich zwei Mal am Tag. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit pro Tag besteht aus Box-, die<br />
andere aus Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, wie beispielsweise Laufen bzw.<br />
Spr<strong>in</strong>ten oder Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Donnerstag ist tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsfrei, aber ich<br />
gehe an diesem Tag zur Regeneration <strong>in</strong> die Hochdruckkammer.<br />
Was ist de<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gsübung?<br />
Dips, die mache ich mit eigenem Körpergewicht plus 75kg am<br />
Gürtel für fünf Wiederholungen.<br />
Wie sieht de<strong>in</strong>e mentale Vorbereitung aus?<br />
Für mich persönlich funktioniert es am besten nicht zu viel<br />
über den Kampf nachzudenken. Regel Nummer E<strong>in</strong>s <strong>in</strong> der<br />
Kab<strong>in</strong>e vor dem Kampf: Nicht über den Kampf zu sprechen. Erst<br />
wenn ich anfange mich aufzuwärmen, fange ich an mich mit<br />
dem Kampf zu beschäftigen.<br />
.. das Schwierigste?<br />
Das Schwierigste ist die Ernährung. Ich muss als Sportler<br />
leider auf so viele leckere Speisen und Getränke verzichten.<br />
Wie ernährst du dich <strong>in</strong> der<br />
Wettkampfvorbereitung?<br />
Ich ernähre mich sehr gesund, esse sehr viel Fleisch, Fisch<br />
und Gemüse und tr<strong>in</strong>ke <strong>nur</strong> Wasser. Ich esse <strong>nur</strong> gesunde<br />
Kohlenhydrate wie z.B. Broccoli oder Spargel und<br />
verzichte komplett auf ungesunde Kohlenhydrate wie<br />
Pasta und Brot.<br />
Welche Sporternähungsprodukte<br />
verwendest du generell? Welchen<br />
E<strong>in</strong>fluss haben sie auf de<strong>in</strong>e<br />
Leistung?<br />
Me<strong>in</strong> Manager und Konditionstra<strong>in</strong>er<br />
Moritz Klatten macht regelmäßig<br />
Körperfettmessungen mit mir. Das<br />
<strong>in</strong>teressante daran ist nicht <strong>nur</strong><br />
der Gehalt an Körperfett, sondern<br />
wo ich das Körperfett speichere.<br />
Es gibt me<strong>in</strong>em Tra<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>e<br />
genaue Indikation über me<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>zelnen Hormone. Um diese<br />
<strong>in</strong> Balance zu br<strong>in</strong>gen, bekomme<br />
ich dann <strong>in</strong>dividuell auf me<strong>in</strong><br />
Hormonhaushalt zusammengestellte<br />
Nahrungsergänzungen wie beispielsweise Z<strong>in</strong>k und<br />
Magnesium. Es ist unglaublich wie schnell man auf diese Weise<br />
Körperfett reduzieren kann.<br />
Jackculkay.de<br />
Nach dem harten Box- und<br />
Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gehe ich fest<br />
davon aus, dass ich mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />
Vorbereitung sehr viel härter<br />
gequält habe als me<strong>in</strong> Gegner<br />
Fotos: Champ Management GmbH<br />
Jack Culkay ist Markenbotschafter von Maximuscle<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/35
OLYMPIAKULTUR<br />
Workout<br />
der Götter<br />
Es braucht ke<strong>in</strong>e Millionen Euro teures <strong>Fitness</strong>labor, um<br />
<strong>in</strong> die Fußstapfen der großen griechischen Athleten zu<br />
treten. Komb<strong>in</strong>ieren Sie die besten modernen Methoden<br />
mit dem Wissen damaliger Olympioniken, um sich den<br />
Körper e<strong>in</strong>es griechischen Gottes anzutra<strong>in</strong>ieren.<br />
Von Callum Hornigold<br />
Stark wie Herkules<br />
Die altehrwürdigen Olympioniken waren echte Kraftund<br />
Muskelpakete. Beim 708 v. Chr. e<strong>in</strong>geführten<br />
antiken Fünfkampf stellten die Athleten sowohl Kraft<br />
als auch Dynamik zur Schau. Er umfasste die<br />
Diszipl<strong>in</strong>en Diskuswerfen, Weitsprung, Speerwurf,<br />
Spr<strong>in</strong>ten und R<strong>in</strong>gen. Nach Me<strong>in</strong>ung der damaligen<br />
olympischen Tra<strong>in</strong>er bedurfte es zur Vorbereitung auf<br />
die kräftezehrenden Wettkämpfe e<strong>in</strong>es ebenso<br />
unerbittlichen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplans.<br />
„Viele Betreuer nutzten e<strong>in</strong>en viertägigen Zyklus.<br />
Die sogenannten „Tetras“ begannen am ersten Tag mit<br />
leichten Übungen. Danach folgten e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />
E<strong>in</strong>heit am zweiten, lockeres Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Erholung<br />
am dritten und mäßige Belastung am vierten Tag“,<br />
erklärt Neil Faulkner. Der Experte für olympische<br />
Geschichte hat e<strong>in</strong> Buch zu diesem Thema verfasst.<br />
Die Methode zeigt, dass den Griechen nicht <strong>nur</strong> die<br />
Bedeutung der Zeitplanung, sondern auch die<br />
Wirkungskraft der aktiven Regeneration bewusst war.<br />
„Sie waren damit ihrer Zeit voraus“, me<strong>in</strong>t der<br />
Olympiatra<strong>in</strong>er Kev<strong>in</strong> Wiltshire. „Das leichte Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
am Folgetag <strong>in</strong>tensiver Anstrengung regt den<br />
Kreislauf an. So wird die Milchsäure aus der<br />
Muskulatur herausgeschwemmt, und der Körper kann<br />
sich schneller erholen.“<br />
Die alten Griechen waren außerdem auf<br />
Schönheitsideale fixiert und trimmten daher den<br />
ganzen Körper. „E<strong>in</strong>e gute allgeme<strong>in</strong>e Athletik<br />
entsprach dem homerischen Idealbild. Die höchste<br />
Anerkennung genoss der Allroundsportler“, so<br />
Faulkner. Die alten olympischen Lehren s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />
spartanischer Schlag <strong>in</strong>s Gesicht aller, die im<br />
<strong>Fitness</strong>center immer <strong>nur</strong> das Bankdrücken tra<strong>in</strong>ieren.<br />
„Das Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g regt stärker die<br />
Ausschüttung von Wachstumshormonen und<br />
Testosteron an. Beide Substanzen s<strong>in</strong>d wichtig fürs<br />
Muskelwachstum“, so der Sportswissenschaftler Chris<br />
Simon. „Außerdem halten diese Hormone den<br />
Stoffwechsel über bis zu 48 Stunden nach dem<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf Trab. Der Körper verbrennt dann im<br />
Ruhezustand mehr Kalorien. Also ran an die<br />
Kniebeuge, um Masse auf die dünnen Stelzen zu<br />
bekommen.“<br />
Schnell wie Hermes<br />
Das 100-Meter-Rennen ist heute die Nummer E<strong>in</strong>s der<br />
olympischen Wettkämpfe. Auch im alten Griechenland<br />
zog der Spr<strong>in</strong>t die Massen <strong>in</strong> die Arena. „Die Zuschauer<br />
„Die alten Griechen<br />
tra<strong>in</strong>ierten den ganzen<br />
Körper. E<strong>in</strong>e gute<br />
allgeme<strong>in</strong>e Athletik<br />
entsprach dem<br />
homerischen Idealbild.“<br />
scharten sich um das Rennen im Stadion. Dieses<br />
stellte im Jahr 776 v. Chr. den ersten olympischen<br />
Wettkampf dar“, sagt Faulkner. „Der Gew<strong>in</strong>ner des<br />
Spr<strong>in</strong>ts gab gleichzeitig der vierjährigen Ära e<strong>in</strong>er<br />
Olympiade ihren Namen – und wurde so im<br />
griechischen Kalender verewigt.“<br />
Die damalige Etikette sah vor, dass die Teilnehmer<br />
nackt se<strong>in</strong> mussten. Auf das Bild der beim Spr<strong>in</strong>t<br />
umherwackelnden Gemächte sollten wir zwar besser<br />
elegant den Mantel der Geschichte legen. Doch der<br />
Verzicht auf Schuhwerk hatte def<strong>in</strong>itiv se<strong>in</strong>e Vorzüge.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/37
„Das Barfußlaufen ist möglicherweise sogar gesünder.<br />
Denn es senkt das Verletzungsrisiko <strong>in</strong>folge<br />
dauerhafter Belastung, wie es <strong>in</strong> gepolsterten<br />
Laufschuhen mit der Fersentechnik besteht“, so<br />
Simon. „Manche Sportler haben außerdem festgestellt,<br />
dass sie ohne Schuhe an Stabilität und Koord<strong>in</strong>ation<br />
gew<strong>in</strong>nen. Allerd<strong>in</strong>gs kann es schmerzhaft se<strong>in</strong>, wenn<br />
Ste<strong>in</strong>e am Boden liegen. Da gilt es, sich behutsam<br />
heranzutasten.“<br />
Als wäre ihnen die fehlende Bekleidung noch nicht<br />
Schikane genug, führten die Griechen 520 v. Chr. dann<br />
den hoplitodromos e<strong>in</strong>. Dabei trugen die Athleten<br />
zusätzlich e<strong>in</strong>e schwere Rüstung mit Schild,<br />
Be<strong>in</strong>schienen und Helm. „Die griechischen Städte<br />
lagen ständig mite<strong>in</strong>ander im Cl<strong>in</strong>ch. Ihre Armeen<br />
waren Stadtmilizen. Die Sicherheit des Staates lag also<br />
<strong>in</strong> der Hand der jungen Männer, der Hoplitodromos. Sie<br />
stellten die militärische Elite“, erklärt Faulkner. Die<br />
Vorteile des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs mit Zusatzgewichten werden<br />
noch heute genutzt. „Gewichtswesten können beim<br />
Sport den Laktatgehalt im Blut niedrig halten. Dadurch<br />
beugen sie der Ermüdung vor“, sagt Wiltshire. „Zu den<br />
weiteren Effekten zählen die Erhöhung der maximalen<br />
Sauerstoffaufnahme sowie verbesserte Laufzeiten.<br />
Vom übermäßigen E<strong>in</strong>satz ist allerd<strong>in</strong>gs abzuraten, da<br />
sonst das Verletzungsrisiko steigt.“<br />
Die alten Olympioniken besaßen daneben noch<br />
e<strong>in</strong>e Geheimwaffe, die ihnen half, explosive Kräfte<br />
freizusetzen. „Sie verwendeten Sprunggewichte mit je<br />
1,5 bis zwei Kilo pro Hand“, me<strong>in</strong>t Jack Lovett, der<br />
Besitzer des Spartan Performance Gym. „Sprünge mit<br />
Gewichten zählen zu me<strong>in</strong>en Favoriten, wenn es<br />
darum geht, im Unterkörper Dynamik zu entwickeln.<br />
Sie hatten sogar schon e<strong>in</strong>e frühe Version des<br />
Gewichtsschlittens: Sie bauten im Unterkörper Kraft<br />
auf, <strong>in</strong>dem sie Ste<strong>in</strong>rollen über den Sand schoben.“<br />
Schlagkräftig wie Ares<br />
Verziehen Sie angewidert das Gesicht, wenn Sie sehen,<br />
wie e<strong>in</strong> Boxer mit e<strong>in</strong>em Haken se<strong>in</strong>en Gegner zu<br />
Boden streckt oder <strong>in</strong> der UFC e<strong>in</strong> vernichtender<br />
Armhebel angesetzt wird? Für die alten Griechen war<br />
das nichts Besonderes. Kämpfe wie das R<strong>in</strong>gen und<br />
Boxen waren brutal und endeten oft mit dem Tod e<strong>in</strong>es<br />
Kontrahenten. Noch blutiger war allerd<strong>in</strong>gs die<br />
Mischform beider Diszipl<strong>in</strong>en.<br />
„Das Pankration war der Publikumsmagnet<br />
Griechenlands. Es bestand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grausamen<br />
Mischung aus Boxen und R<strong>in</strong>gen“, so Faulkner. „Es gab<br />
ke<strong>in</strong> Zeitlimit und ke<strong>in</strong>e Runden. Es g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>zig und<br />
alle<strong>in</strong> darum, dem Gegner möglichst viele Schmerzen<br />
zuzufügen. Das Beißen und E<strong>in</strong>drücken der Augen<br />
waren verboten, alles andere aber erlaubt – auch<br />
Schläge <strong>in</strong> die Genitalien.“<br />
Aufgrund der fehlenden Gewichtsklassen wurden<br />
fürs Pankrat<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmethoden entwickelt, die<br />
„Das Pankration war der<br />
Publikumsmagnet<br />
Griechenlands.<br />
Es bestand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
grausamen Mischung<br />
aus Boxen und R<strong>in</strong>gen.“<br />
teilweise noch heute e<strong>in</strong>gesetzt werden. „Es ist sehr<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich, dass die alten Griechen bereits<br />
unterschiedliche Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssysteme kannten. Diese<br />
sollten es kle<strong>in</strong>eren Kämpfern erlauben, auch größere<br />
Kolosse zu überlisten“, me<strong>in</strong>t Wiltshire. „Galenus von<br />
Pergamon (geboren <strong>12</strong>9 n. Chr.) war e<strong>in</strong>e legendäre<br />
Figur der griechischen Geschichte. Der spätere<br />
Leibarzt der römischen Kaiser Commodus und<br />
Septimius Severus unterteilte die Körperertüchtigung<br />
– und zwar <strong>in</strong> stetes Muskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wie Graben und<br />
Gewichtheben, schnelle, bewegungsfördernde<br />
Aktivitäten wie Ballspielen und Gymnastik sowie<br />
‚abrupte‘ Abläufe, die wir heute als plyometrische<br />
Übungen kennen.“<br />
Das Pankration bestand aus ausgefeilten<br />
Kampftechniken, gepaart mit Kraft und Dynamik. Die<br />
Kämpfer waren damit Vorläufer der MMA-Fighter, die<br />
wir <strong>in</strong> den Arenen der Moderne bewundern. „Neben<br />
Tritten und Schlägen gab es Arm-, Fuß- und Be<strong>in</strong>hebel“,<br />
so Faulkner. „Beim ‚Fersentrick‘ wurde der Fuß des<br />
Gegners gepackt, um den Kontrahenten zu Boden zu<br />
werfen und ihm dabei den Fuß auszukugeln.“<br />
Achtsam wie Athena<br />
Die alten Eliteathleten waren rohe Gesellen, mussten<br />
aber auch mental stark se<strong>in</strong>. Moderne Athleten<br />
drücken die Shuffle-Taste ihres iPods, um e<strong>in</strong> hartes<br />
Workout durchzustehen. Auch die früheren<br />
Olympioniken nutzten Musik als Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gshilfe. „Der<br />
olympische Erfolg h<strong>in</strong>g zwar stark von der Muskelkraft<br />
ab, doch Tim<strong>in</strong>g und Präzision spielten ebenfalls e<strong>in</strong>e<br />
Rolle“, verrät uns Faulkner. „Bei den Wettkämpfen<br />
standen Musiker mit Pfeifen an der Startl<strong>in</strong>ie. Auch<br />
beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g halfen sie den Athleten, sich zu<br />
konzentrieren und den richtigen Rhythmus zu f<strong>in</strong>den.“<br />
Es liegen zwar Welten zwischen beruhigenden<br />
Pfeifen und den stampfenden Bässen heutiger<br />
Charthymnen. Doch schon die alten Griechen nutzten<br />
die Macht der Musik, um Hürden zu durchbrechen.<br />
„E<strong>in</strong>e denkbare Methode, um mit Pfeifenmusik die<br />
Konzentration und Leistung um bis zu 20 Prozent zu<br />
steigern: e<strong>in</strong>e Anpassung des Tempos an die<br />
bevorstehende Aufgabe“, so der Sportpsychologe Joe<br />
Bell. „Bei etwa 70 Prozent der aeroben Kapazität käme<br />
das mittelschneller Musik mit 115–<strong>12</strong>5 Beats pro M<strong>in</strong>ute<br />
gleich, während für e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit mit 100 Prozent<br />
E<strong>in</strong>satz 135–145 bpm e<strong>in</strong> guter Richtwert s<strong>in</strong>d. Auch die<br />
Rolle langsamer Stücke ist nicht zu unterschätzen.<br />
Asynchrone Musik mit Pfeifen im H<strong>in</strong>tergrund kann die<br />
Nerven beruhigen und die Gesamtleistung um ganze<br />
zehn Prozent verbessern.“<br />
Wenn die Olympioniken nicht gerade zur Pfeife<br />
schwitzten, sammelten sie ihre Energie <strong>in</strong><br />
Zwiegesprächen mit den allmächtigen Göttern. „Der<br />
Glaube ist e<strong>in</strong>e Möglichkeit, den sportlichen Olymp zu<br />
erreichen“, sagt Bell. „Durch Gebete steigt die externe<br />
OLYMPISCHE<br />
LEGENDEN<br />
Macht Euch die<br />
Geheimnisse der<br />
griechischen Helden<br />
zunutze, um e<strong>in</strong>en<br />
Körper wie Herkules<br />
zu bekommen.<br />
Milo<br />
Der wahrsche<strong>in</strong>lich größte Olympionike der<br />
Antike erkämpfte sechs Titel im R<strong>in</strong>gen.<br />
Daneben fand er noch genug Zeit, se<strong>in</strong>e<br />
Mitbürger zum militärischen Sieg übers<br />
benachbarte Sybaris zu führen. Er soll sich im<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g jeden Tag e<strong>in</strong>en heranwachsenden<br />
Bullen über die Schultern gelegt haben.<br />
TRAINIEREN WIE MILO Das Kalbschleppen ist<br />
nicht <strong>nur</strong> hervorragend zur l<strong>in</strong>earen<br />
Periodisierung geeignet. Die Übung ist auch für<br />
sich alle<strong>in</strong> genommen e<strong>in</strong> hervorragendes<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Das Gewicht beansprucht die Be<strong>in</strong>e, die<br />
tief liegende Stützmuskulatur des Rumpfes (den<br />
Core) und die Ausdauer. Wenn Sie gerade ke<strong>in</strong><br />
Kalb zur Hand haben, tun es auch e<strong>in</strong>e<br />
Langhantel, e<strong>in</strong> Sandsack oder e<strong>in</strong><br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gspartner.<br />
Leonidas von Rhodos<br />
Das Stadionrennen war etwas für<br />
Vollblutspr<strong>in</strong>ter. Der Rüstungslauf<br />
h<strong>in</strong>gegen erforderte mehr Muskelkraft und<br />
-ausdauer. Leonidas war e<strong>in</strong> Meister beider<br />
Diszipl<strong>in</strong>en. Er errang <strong>12</strong> olympische Titel<br />
und wurde dadurch zum berühmtesten<br />
Läufer der Antike. Das wäre etwa so, als<br />
würde Usa<strong>in</strong> Bolt beim 10.000-Meter-Lauf<br />
an die Startl<strong>in</strong>ie gehen und Gold holen.<br />
TRAINIEREN WIE RHODOS Machen Sie sich<br />
die Kraft hoch <strong>in</strong>tensiver Spr<strong>in</strong>ts zunutze, um<br />
die Leistung bei Ausdauerläufen zu verbessern.<br />
Ersetzen Sie beispielsweise e<strong>in</strong>en langen Lauf<br />
pro Woche durch vier 400 Meter lange<br />
Intervalle mit 100 Prozent Leistung. Zwischen<br />
den Intervallen sollten je 90 Sekunden Pause<br />
liegen.<br />
Melankomas<br />
Dieser Boxer war für se<strong>in</strong>e herausragende<br />
Deckung bekannt. Se<strong>in</strong>e Erfolge hatte<br />
Melankomas se<strong>in</strong>em diszipl<strong>in</strong>ierten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
zu verdanken.<br />
Der Legende nach soll er zwei komplette Tage<br />
lang mit erhobenen Armen herumgelaufen<br />
se<strong>in</strong>.<br />
TRAINIEREN WIE MELANKOMAS Haben Sie<br />
sich schon e<strong>in</strong>mal gefragt, warum Boxer so<br />
massive Schultern haben? Das liegt daran, dass<br />
die Deltamuskeln so gut auf extrem hohe<br />
Wiederholungszahlen ansprechen. Um den Effekt<br />
zu nutzen, sollten Sie es mit je dreim<strong>in</strong>ütigen<br />
Runden Schattenboxen mit e<strong>in</strong>em Kilo schweren<br />
Kurzhanteln probieren. So verbrennen Sie Fett<br />
und bauen gleichzeitig e<strong>in</strong>en bee<strong>in</strong>druckenden<br />
V-förmigen Oberkörper auf.<br />
27/AUGUST 20<strong>12</strong>/mensfitness.co.uk
OLYMPIAKULTUR<br />
ANTIKER<br />
SPITZENSPORT<br />
Alte olympische<br />
Diszipl<strong>in</strong>en, die wir<br />
diesen Sommer gern<br />
<strong>in</strong> London gesehen<br />
hätten.<br />
Wagenrennen<br />
Vergessen Sie das<br />
Dressurreiten – neben den<br />
Wagenrennen<br />
mit den vier vorgespannten<br />
Pferden sieht jeder<br />
H<strong>in</strong>dernislauf wie e<strong>in</strong> lahmer<br />
Ritt auf dem Esel aus. In den<br />
Kurven <strong>in</strong> die Gegner<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zukrachen war <strong>nur</strong> auf<br />
dem Pergament regelwidrig.<br />
Auspeitschungen<br />
Das Internationale<br />
Olympische Komitee<br />
bestraft heutzutage zwar<br />
Regelverstöße. Doch das ist<br />
nichts gegen die<br />
Auspeitscher, die den<br />
Athleten damals den<br />
unlauteren Wettbewerb<br />
austrieben. Für die<br />
heutige Gesellschaft wäre<br />
das vielleicht e<strong>in</strong> wenig<br />
drakonisch, doch die<br />
Sportler würden sich dann<br />
sicher genauer überlegen,<br />
ob sie sich mit verbotenen<br />
Substanzen vollpumpen<br />
müssen.<br />
Pendellauf<br />
Beim sogenannten diaulos<br />
über 400 Meter mussten die<br />
Wettkämpfer um e<strong>in</strong>en<br />
Wendepfosten am Ende der<br />
Rennbahn herumspr<strong>in</strong>ten.<br />
Das würde bestimmt die<br />
heutigen 400-Meter-Läufe<br />
<strong>in</strong> den Schatten stellen.<br />
Dabei zeigt sich nämlich, ob<br />
e<strong>in</strong> Sportler auch enge<br />
Kurven nehmen und <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Rennen gleich zwei<br />
Mal beschleunigen kann.<br />
Außerdem ließen sich damit<br />
tolle Werbespots für Schuhe<br />
drehen.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/39<br />
mensfitness.co.uk/AUGUST 20<strong>12</strong>/ 27
OLYMPIAKULTUR<br />
ECHTE<br />
ALLROUNDER<br />
In der Antike war es wichtig,<br />
e<strong>in</strong> kompletter Athlet zu se<strong>in</strong>.<br />
Möchtet Ihr stärker se<strong>in</strong> als<br />
der große Zeus? Testet diesen<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplan.<br />
Er wurde vom Olympiatra<strong>in</strong>er<br />
Kev<strong>in</strong> Wiltshire entwickelt.<br />
Ballschmettern<br />
3 x 20 Wied.<br />
ViPR-<br />
Schaufel<br />
2 x 15 Wied.<br />
Umsetzen<br />
und<br />
Ausstoßen<br />
3 x 6–<strong>12</strong> Wied.<br />
Kniebeuge mit<br />
Sprung<br />
3 x 10 Wied.<br />
Kontrollüberzeugung – der Glaube des Menschen an<br />
Kräfte außerhalb se<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>flussbereichs. So kann sich<br />
der Sportler voll und ganz aufs Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g konzentrieren.<br />
Die Sorgen h<strong>in</strong>sichtlich der eigenen Leistungen und<br />
Ergebnisse werden e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> die Hände der Götter<br />
gelegt.“<br />
Um als moderner Mensch e<strong>in</strong>en ähnlichen Effekt<br />
zu erzielen, führen Sie sich vor e<strong>in</strong>em großen<br />
Wettkampf Ihre ganzen harten Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heiten vor<br />
Augen: Das gibt das nötige Selbstvertrauen für<br />
persönliche Bestleistungen.<br />
Vital wie die Götter<br />
In der Ernährung der alten Griechen spielte Weizen<br />
e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. Ke<strong>in</strong> Wunder also, dass der erste<br />
Champion, Coroebus of Elis, Bäcker war.<br />
Ernährungswissenschaftlich gesehen war die Antike<br />
im besten Fall primitiv. „Berichten zufolge haben sich<br />
die ersten Olympioniken recht karg ernährt. Sie aßen<br />
<strong>nur</strong> Gerstenbrot oder ungesäuertes Vollkornbrot und<br />
Käse“, so Faulkner. „Die Athleten entdeckten die<br />
energiespendende Wirkung von Fleischspeisen erst<br />
später für sich.“<br />
Die alten Griechen aßen wenig Fleisch. Sie hatten<br />
auch ke<strong>in</strong>e Eiweißshakes oder essenziellen<br />
Nährstoffzusätze. „Im Käse mag etwas Prote<strong>in</strong><br />
enthalten gewesen se<strong>in</strong>. Doch hätten die Griechen<br />
über e<strong>in</strong> halbes Kilo pro Tag gebraucht, um den<br />
notwendigen Eiweißbedarf e<strong>in</strong>es Athleten<br />
abzudecken“, so der Ernährungswissenschaftler<br />
Mart<strong>in</strong> MacDonald.<br />
Erst später gewann das Fleisch an Beliebtheit.<br />
Damit ersetzten die enthaltenen hochwertigeren<br />
Prote<strong>in</strong>e die Milchprodukte. „Das Muskelpaket Milon<br />
feierte e<strong>in</strong>e echte Siegesserie, die er der neuen<br />
fleischbasierten Ernährung zu verdanken hatte“,<br />
erklärt Faulkner. Damals schalteten plötzlich alle<br />
Sportler schnell von Käsegerichten auf Rumpsteak<br />
um.“<br />
„Die frühen<br />
Olympiateilnehmer<br />
lebten von Brot<br />
und Käse. Danach<br />
entdeckten die<br />
Athleten, wie viel Power<br />
im Fleisch steckt.“<br />
Schon wenig später waren die re<strong>in</strong> fleischbasierten<br />
Ernährungsprogramme <strong>in</strong> ganz Griechenland weit<br />
verbreitet. Der moderne Mensch sollte aber auf der<br />
Suche nach olympischem Ruhm ke<strong>in</strong>e Berge von<br />
Lendensteaks verschl<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> übermäßiger<br />
Fleischverzehr kann den Körper nämlich sogar<br />
schwächen. „Die Vorzüge der fleischbasierten<br />
Ernährung hängen stark davon ab, wie mager die<br />
Nahrung ist“, sagt MacDonald. „Große Mengen sehr<br />
mageren Fleisches geben dem Körper nämlich e<strong>in</strong>en<br />
weit größeren Eiweißanteil als Kohlenhydrate und<br />
Fette. Das kann dazu führen, dass weniger anabole<br />
Hormone zum Wachstum und zur Regeneration der<br />
Muskeln zur Verfügung stehen<br />
Fettigere Fleischscheiben enthalten viel<br />
fettlösliche Vitam<strong>in</strong>e wie Eisen und Z<strong>in</strong>k, die der<br />
Sportler braucht. „Kommen dann noch Obst und<br />
Gemüse dazu, s<strong>in</strong>d wir schon fast bei der Ernährung<br />
e<strong>in</strong>es modernen Athleten“, MacDonald. Der Trick<br />
besteht dar<strong>in</strong>, maßvoll zu essen. Diesen Punkt<br />
übersahen die alten Griechen noch. In se<strong>in</strong>en<br />
ausführlichen Tischgesprächen <strong>in</strong> der 15 Bände<br />
umfassenden Sammlung Moralia (entstanden um<br />
200 v. Chr.) beschreibt der Philosoph Plutarch, wie Milon<br />
jeden Tag zehn Kilo Fleisch verzehrte. Aber Vorsicht: für<br />
uns Neuzeitmenschen wäre das nichts mehr.<br />
Kurzhantelpressen<br />
<strong>in</strong> Tabata-<br />
Intervallen<br />
8 x 20 Sek. mit<br />
10 Sek. Pause<br />
„Das Stoßen dient der Entwicklung<br />
von Kraft und Dynamik, während<br />
das Ballschmettern e<strong>in</strong>e aggressive<br />
Übung ist, die auch den brutalen<br />
Griechen zugesagt hätte“, me<strong>in</strong>t<br />
Wiltshire. „Plyometrische Übungen<br />
ermöglichen explosive Aktionen.<br />
Die ViPR-Schaufel bildet die alte<br />
griechische Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmethode des<br />
Grabens nach. Dabei dreht sich der<br />
Oberkörper, während Core und schräge<br />
Bauchmuskulatur tra<strong>in</strong>iert werden.<br />
Die Tabata-Intervalle schließlich<br />
erzeugen e<strong>in</strong>e Sauerstoffschuld. Sie<br />
vervollständigen das Workout, das<br />
e<strong>in</strong>es Spartaner Helden würdig ist.“<br />
40/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
KÜCHENEXPERTEN<br />
Chefkoch-<br />
Crashkurs<br />
Es s<strong>in</strong>d nicht immer tausend Zutaten oder stundenlange Vorbereitungen nötig, um gute Gerichte auf<br />
den Tisch zu zaubern. Wir haben das Wissen führender Chefköche zusammengetragen – so wirst Du<br />
schneller zum Küchenchef, als Du „Fastfood“ sagen kannst.<br />
Von Sam Rider, Joel Snape<br />
SCHRITT<br />
1 EQUIPMENT<br />
Grundlagen näher:<br />
E<strong>in</strong>ige e<strong>in</strong>fache Küchenutensilien können zwischen Erfolg und Misserfolg<br />
entscheiden. Der Michel<strong>in</strong>-Sternekoch Adam Gray br<strong>in</strong>gt uns die<br />
MESSER<br />
„E<strong>in</strong> scharfes mittelgroßes Hackmesser gehört mit zu den<br />
Basics. Es sollte auch regelmäßig geschärft werden.“’<br />
WMF-Kochmesser 29 cm<br />
ca. 60 € otto.de<br />
SCHNEIDBRETTER<br />
„Aus Hygienegründen empfehlen sich Bretter aus<br />
robustem Plastik statt aus Holz. E<strong>in</strong> farbiges Set<br />
macht es e<strong>in</strong>fach, rohes Fleisch und Gemüse<br />
getrennt zu halten.“<br />
Joseph&Joseph Index<br />
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ca. 50 € amazon.de<br />
BRATPFANNE<br />
„Wir empfehlen e<strong>in</strong>e schwere, antihaftbeschichtete<br />
oder gusseiserne Bratpfanne mit Metallgriff, die auch<br />
e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den Ofen geschoben werden kann. E<strong>in</strong><br />
weiterer Vorteil: Solche Pfannen halten beim Kochen<br />
die Hitze besser.“<br />
Antihaftbeschichtete WMF-Pfanne 28 cm<br />
ca. 90 € galeria-kaufhof.de<br />
KOCHTOPF<br />
„E<strong>in</strong> großer und tiefer Kochtopf bietet Platz für<br />
Schmorgerichte, Suppen und jegliche Art von Sauce.<br />
Zum Dünsten gehört unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Deckel dazu.<br />
E<strong>in</strong>e hochwertige Pfanne kann E<strong>in</strong>iges kosten. Dafür<br />
hält sie aber auch zehn bis 15 Jahre.“<br />
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KÜCHENHELFER<br />
„Hitzebeständige Küchenhelfer s<strong>in</strong>d die idealen<br />
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der brüchig und fleckig werden kann.“<br />
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PFANNENWENDER<br />
„E<strong>in</strong> weiteres unverzichtbares Utensil ist der Wender, mit<br />
dem sich empf<strong>in</strong>dliche Fischsteaks oder gegrilltes Gemüse<br />
beim Braten umdrehen lassen.“<br />
Wüsthof Palette Silverpo<strong>in</strong>t <strong>12</strong> cm<br />
ca. 30 € wuesthofshop.de<br />
REIBE<br />
„Flache Modelle s<strong>in</strong>d besser als die althergebrachten<br />
Turmreiben. Damit lässt sich vom Parmesan bis zum<br />
Ingwer alles ganz e<strong>in</strong>fach verarbeiten.“<br />
Microplane Reibe<br />
ca. 30 € kochen-macht-spass.com<br />
BRÄTER<br />
„E<strong>in</strong> gusseiserner Bräter oder e<strong>in</strong>e Form aus rostfreiem<br />
Stahl eignen sich für Fleisch, Kartoffeln und Gemüse.<br />
Dünne und schwache Formen verziehen sich gern.“<br />
Le Creuset Bratre<strong>in</strong>e 3-ply<br />
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GEMÜSESCHÄLER<br />
„E<strong>in</strong> Schäler mit quer angeordneter Kl<strong>in</strong>ge ist schneller<br />
und e<strong>in</strong>facher <strong>in</strong> der Handhabung als der traditionelle<br />
Handschäler mit Längskl<strong>in</strong>ge.“<br />
Kuhn Rikon Piranha Y-Sparschäler<br />
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STABMIXER<br />
„E<strong>in</strong> elektrischer Stabmixer zerkle<strong>in</strong>ert im Nu die<br />
Zutaten für die Suppe oder den Smoothie.“<br />
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GEWÜRZMÜHLE<br />
„Kle<strong>in</strong>e elektrische Mühlen s<strong>in</strong>d ideal, um eigene<br />
Gewürzmischungen und schnelle Dips wie Pesto ohne<br />
schädliche Zusatzstoffe zusammenzustellen.“<br />
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je ca. 40 € kochform.de<br />
Adam Gray war über zehn Jahre lang Träger e<strong>in</strong>es Michel<strong>in</strong>-Sterns. Er ist Direktor der Kochschule Shires Cookery School <strong>in</strong> Northamptonshire.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/41
SCHRITT<br />
2<br />
GEMÜSE<br />
Der Chefkoch Gurpareet Ba<strong>in</strong>s nennt Alternativen<br />
zum gekochten geschmacklosen Gemüse.<br />
FÜHL DICH GUT MIT ...<br />
SPINAT<br />
Der vitam<strong>in</strong>- und m<strong>in</strong>eralstoffreiche Sp<strong>in</strong>at enthält auch hohe Konzentrationen<br />
gesundheitsfördernder pflanzlicher Nährstoffe. Dazu zählen etwa Karot<strong>in</strong>oide<br />
und Flavonoide, welche als Oxidationshemmer Schutz bieten.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „E<strong>in</strong>e gute Zubereitungsart: Sp<strong>in</strong>at <strong>in</strong> der Bratpfanne mit<br />
Knoblauch und Olivenöl blanchiert, dazu etwas griechischen Joghurt nach dem<br />
Abkühlen.“<br />
REGENERIERE MIT ...<br />
BLUMENKOHL<br />
Diese hervorragende Vitam<strong>in</strong>-K-Quelle enthält<br />
entzündungshemmende Nährstoffe.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „E<strong>in</strong>fach etwas köcheln lassen und mit dem Pürierstab <strong>in</strong><br />
die Suppe mischen.<br />
Dazu passen e<strong>in</strong> Spritzer Zitronensaft und Gewürze nach Geschmack.“<br />
SCHÜTZ DICH IN DER SONNE MIT ...<br />
BROKKOLI<br />
Neben den anderen gesundheitlichen Vorzügen kann das im Blumenkohl<br />
enthaltene Glucoraphan<strong>in</strong> vor Schäden durch Sonnene<strong>in</strong>strahlung schützen.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „Me<strong>in</strong> Vorschlag ist e<strong>in</strong> Wokgericht mit Sesamöl, gewürzt<br />
mit e<strong>in</strong>em Spritzer Sojasauce.“<br />
BEUGE DEM DIABETES VOR MIT ...<br />
SÜSSKARTOFFELN<br />
Süßkartoffeln können die Konzentration des Adiponect<strong>in</strong> steigern, welches<br />
den Insul<strong>in</strong>stoffwechsel verändert.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „Erhitze Olivenöl und Kreuzkümmelsamen, bis die Körner<br />
aufplatzen. Dann das Ganze über gedünstete Süßkartoffeln geben.“<br />
SCHLAG DER ERKÄLTUNG EIN SCHNIPPCHEN MIT ...<br />
ROTER BETE<br />
Rote Bete kann zwar auf beunruhigende Art den Ur<strong>in</strong> rot verfärben, ist aber<br />
ansonsten harmlos. Sie bietet herausragenden Schutz als Oxidations- und<br />
Entzündungshemmer.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „Rote Bete lässt sich im Ofen backen wie e<strong>in</strong>e Kartoffel.“<br />
GEH HERZERKRANKUNGEN AUS DEM WEG MIT ...<br />
KAROTTEN<br />
Die orangen Stangen enthalten Betacarot<strong>in</strong>,<br />
welches Studien zufolge helfen kann, die Arterien von Plaque zu befreien.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „Zu gekochten Karotten passt gut etwas Honig,<br />
Knoblauch oder e<strong>in</strong> Stück Butter.“<br />
STÄRKE DEINE KNOCHEN MIT ...<br />
TOMATEN<br />
Das rote Gemüse ist bekannt für se<strong>in</strong>e hohen Konzentrationen an<br />
knochenstärkendem Lykop<strong>in</strong>.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „Röste die Tomaten, bis sie durch s<strong>in</strong>d. Dann würzen und<br />
mit Toast servieren.“<br />
SCHÜTZ DEIN GEHIRN MIT ...<br />
AUBERGINEN<br />
Nasun<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> pflanzlicher Nährstoff <strong>in</strong> der Haut der Auberg<strong>in</strong>e. Es soll<br />
Untersuchungen zufolge die Gehirnzellmembranen schützen.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „E<strong>in</strong>fach dicke Auberg<strong>in</strong>enstücke mit Olivenöl e<strong>in</strong>reiben<br />
und grillen, bis sie durch s<strong>in</strong>d.“<br />
SENK DAS KREBSRISIKO MIT ...<br />
ZWIEBELN<br />
Bereits zwei Portionen Zwiebeln pro Woche können Studien zufolge das<br />
Risiko des Dickdarm-Mastdarm- und des Kehlkopfkrebses senken.<br />
Ba<strong>in</strong>s Kommentar „E<strong>in</strong>e schöne Beilage ist e<strong>in</strong> Salat aus fe<strong>in</strong> gewürfelten<br />
Zwiebeln mit e<strong>in</strong>em Schuss Essig und e<strong>in</strong>igen Gewürzen.“<br />
Gurpareet Ba<strong>in</strong>s ist Autor der Bücher „Indian Superfood“ und „Indian Superspices“.
kÜCHeNeXPeRteN<br />
SCHRITT<br />
3<br />
steaks<br />
Jeder Mann sollte gut Steak kochen<br />
können. Der Koch Col<strong>in</strong> Bussey erklärt,<br />
wie es funktioniert.expla<strong>in</strong>s the form<br />
FLEISCH<br />
„Hol dir das Steak von<br />
e<strong>in</strong>em guten Metzger,<br />
und nicht unbed<strong>in</strong>gt aus<br />
dem Supermarkt, um <strong>nur</strong><br />
hochwertigstes Fleisch zu<br />
verwenden. Im Idealfall würde ich e<strong>in</strong> 21 Tage<br />
lang abgehangenes Steak aus der Hochrippe<br />
verwenden, mit schöner Marmorierung und<br />
m<strong>in</strong>destens vier Zentimeter dick. So bleibt es<br />
beim Kochen schön saftig.“<br />
ÖL<br />
„Erhitze e<strong>in</strong>e Pfanne mit<br />
dickem Boden und gib<br />
pro Steak etwa<br />
20 Milliliter kaltgepresstes<br />
natives Rapsöl extra h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Diese Ölsorte<br />
enthält viel Omega-3-Fettsäuren und Vitam<strong>in</strong><br />
E. Es wird bei hohen Temperaturen nicht so<br />
<strong>in</strong>stabil wie Olivenöl. Gib dann Knoblauch,<br />
Rosmar<strong>in</strong> und Thymian mit <strong>in</strong> die Pfanne.“<br />
ANBRATEN<br />
„Das Fleisch würzen<br />
und <strong>in</strong> die heiße Pfanne<br />
geben. Dort pro Seite<br />
30 Sekunden lang<br />
anbraten. So erhält<br />
das Fleisch e<strong>in</strong>en<br />
vollmundigen, nussigen Geschmack.<br />
Anschließend das Fleisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ofenfeste<br />
Form geben<br />
und bei 180˚ C drei bis vier M<strong>in</strong>uten lang <strong>in</strong><br />
den vorgeheizten Ofen schieben. Dadurch<br />
bleibt es schön rosa, während es gleichmäßig<br />
gekocht wird.“<br />
BEISEITESTELLEN<br />
„Das Fleisch aus dem<br />
Ofen nehmen und 4–6<br />
M<strong>in</strong>uten lang auf e<strong>in</strong>en<br />
warmen Teller legen.<br />
So bleibt es Fleisch schön saftig, wenn es<br />
angeschnitten wird. Andernfalls r<strong>in</strong>nt beim<br />
ersten Schnitt das Blut heraus.“<br />
MESSER<br />
„Setze mit e<strong>in</strong>em<br />
hochwertigen nicht<br />
gezackten Steakmesser<br />
e<strong>in</strong>en sauberen Schnitt<br />
an. Gezackte Messer<br />
zerreißen die Fasern. Dies macht die ganze<br />
vorherige Arbeit wieder zunichte.“<br />
SERVIEREN<br />
„Die e<strong>in</strong>zelnen Bissen<br />
vor dem Verzehr <strong>in</strong><br />
Sauce béarnaise tunken.<br />
Diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schale<br />
bereitstellen, anstatt sie<br />
übers Fleisch zu gießen.<br />
Die Sauce enthält nämlich Ei und Butter. Das<br />
heißt, sie verliert ihre Sämigkeit, wenn sie direkt<br />
auf e<strong>in</strong>en heißen Teller gegeben wird.“<br />
col<strong>in</strong>bussey.com<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/43
SCHRITT<br />
4<br />
EIER FÜR JEDE LEBENSLAGE<br />
Eier sollten fest zu de<strong>in</strong>er Ernährung gehören. Chefkoch<br />
Alan Gibb gibt Tipps für alle Varianten.<br />
IDEALES RÜHREI<br />
„Die Eier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel<br />
schlagen und mit e<strong>in</strong>er Gabel<br />
ordentlich verrühren. Die<br />
Mischung mit Meeressalz und<br />
grob gemahlenen Pfefferkörnern würzen. Derweil<br />
etwas Butter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pfanne zergehen lassen. Die<br />
Eierh<strong>in</strong>zufügen und unter ständigem Rühren bei<br />
sehr niedriger Hitze mit e<strong>in</strong>em Pfannenwender<br />
braten. Wenn die Eier kurz davor s<strong>in</strong>d, fest zu<br />
werden, die Pfanne vom Herd nehmen. Dann<br />
etwas Sahne oder noch e<strong>in</strong> wenig Butter<br />
e<strong>in</strong>rühren. Wer die Gäste bee<strong>in</strong>drucken will, kann<br />
e<strong>in</strong>e Messerspitze gemahlenen Knoblauch zur<br />
Butter geben und alles ganz langsam kochen.<br />
Schöne Variationen s<strong>in</strong>d auch e<strong>in</strong>ige Stücke<br />
Räucherlachs oder etwas Schnittlauch.“<br />
MAKELLOSES OMELETT<br />
„Drei Eier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schüssel<br />
schlagen, mit e<strong>in</strong>er Gabel<br />
verrühren und würzen.<br />
E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e antihaftbeschichtete Bratpfanne<br />
erhitzen, e<strong>in</strong> Stück Butter h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geben<br />
und dieses schmelzen lassen.<br />
Direkt im Anschluss die Eier h<strong>in</strong>zufügen.<br />
Die Pfanne dabei nicht vom Ofen nehmen.<br />
Die Eier unter kräftigem Rühren h<strong>in</strong>zugeben.<br />
Dabei die Pfanne schwenken. Wenn die<br />
Eier fest werden, das Ganze von der Platte<br />
nehmen. Dann die Pfanne um 45˚ neigen,<br />
die obere Seite des Omelettes umschlagen<br />
und auf e<strong>in</strong>en vorgewärmten Teller geben.<br />
E<strong>in</strong>ige Pilze und frische Chilis dazugeben,<br />
um e<strong>in</strong> tolles Frühstück zu komplettieren.“<br />
PERFEKT POSCHIERTE EIER<br />
„E<strong>in</strong>en großen Topf mit<br />
Wasser zum Kochen br<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>en<br />
Schuss Weißwe<strong>in</strong>essig dazugeben<br />
und die Temperatur herunterdrehen,<br />
damit das Wasser <strong>nur</strong> noch köchelt. Mit dem Kochlöffel<br />
e<strong>in</strong> wenig rühren, um das Wasser <strong>in</strong> Bewegung zu<br />
versetzen. Dann die Eier h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schlagen und etwa zwei<br />
M<strong>in</strong>uten kochen lassen. Anschließend die Eier mit e<strong>in</strong>er<br />
Schaumkelle aus dem Topf nehmen, zum Trocknen<br />
auf Küchenpapier geben und servieren. Besonders gut<br />
schmecken pochierte Eier mit Sp<strong>in</strong>at und Muskatnuss.“<br />
HARTGEKOCHTE EIER<br />
„Die Eier sollten bereits<br />
Raumtemperatur haben. Zuerst<br />
e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Topf mit Salzwasser<br />
zum Kochen br<strong>in</strong>gen und dann die<br />
Hitze herunterdrehen, damit das Wasser <strong>nur</strong> noch<br />
vor sich h<strong>in</strong> köchelt. Die Eier mit e<strong>in</strong>er Schaumkelle<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geben, <strong>12</strong> M<strong>in</strong>uten lang kochen, wieder aus<br />
dem Wasser nehmen und abkühlen lassen. Zum<br />
leichteren Schälen zwei Stunden <strong>in</strong> den Kühlschrank<br />
geben und dann auf der Anrichte umherwälzen.“<br />
SPIEGELEI<br />
„E<strong>in</strong>e antihaftbeschichtete Pfanne<br />
erhitzen und Butter h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geben,<br />
um sie schmelzen zu lassen. Die<br />
Eier h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schlagen und würzen. Wenn das Eiweiß<br />
fast fest ist, die Eier wieder vom Herd nehmen,<br />
1–2 TL kochendes Wasser dazugeben, mit e<strong>in</strong>em<br />
Deckel zudecken und e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ute lang dünsten.<br />
Direkt im Anschluss auftragen. Spiegelei schmeckt<br />
hervorragend mit gegrillten Spargelspitzen.“<br />
Alan Gibb ist Küchenchef im Gleneagles Hotel.
SCHRITT<br />
5<br />
KÜCHENEXPERTEN<br />
WÜRZE<br />
Hol mit Kräutern und Gewürzen das Maximum aus<br />
dem Gericht. Chefkoch Jean-Christophe Novelli<br />
erklärt, wie es geht.<br />
GRUNDLAGEN<br />
„Kräuter und Gewürze br<strong>in</strong>gen Schwung <strong>in</strong> die Küche. Sie machen das Essen zum<br />
Genuss und unterstreichen die natürlichen Aromen der anderen Zutaten. Außerdem<br />
werden sie dazu verwendet, das Essen optisch zu verändern oder ihm Farbe und<br />
Struktur zu verleihen. Sie sollten fern von Hitze, Feuchtigkeit und Sonnenlicht<br />
gelagert werden. Dadurch verlieren sie nämlich an Wirkungskraft. Die meisten<br />
Gewürze müssen vor dem Verzehr erhitzt oder gebraten werden. Durch die Hitze<br />
entfalten sie auch ihr volles Aroma. Kaufen Sie von Gewürzen immer <strong>nur</strong> kle<strong>in</strong>e<br />
Mengen – sechs Monate nach dem Öffnen verlieren sie ihre Wirkung.“<br />
PFEFFER<br />
„Das weltweit beliebteste Gewürz stammt von e<strong>in</strong>er Kletterpflanze. Schwarze Pfefferkörner<br />
s<strong>in</strong>d extrem vielseitig. Sie erhalten sich ihren Geschmack länger als gemahlener Pfeffer.<br />
Pfefferkörner können kurz vor dem Gebrauch gemahlen werden. Die ideale Methode<br />
hierfür besteht dar<strong>in</strong>, ganze Pfefferkörner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Pfeffermühle zu geben. Dort können<br />
sie gemahlen werden, wenn sie gebraucht werden. Durchs Braten ohne Öl kommt der<br />
Geschmack am besten zur Geltung.“<br />
NELKENPFEFFER<br />
„Die getrocknete unreife Beere wird aus der Karibik und Zentralamerika geliefert. Sie<br />
schmeckt nach e<strong>in</strong>er Mischung aus Zimt, Muskatnuss und Gewürznelke. Die getrockneten<br />
Früchte sehen aus wie große braune Pfefferkörner. Nelkenpfeffer schmeckt hervorragend<br />
auf Speck und Schwe<strong>in</strong>esteaks. Er muss <strong>nur</strong> mit Orangensaft, etwas Honig und e<strong>in</strong>em<br />
Tropfen Gemüseöl vermischt und vor dem Grillen großzügig aufs Fleisch gestrichen<br />
werden.“<br />
KREUZKÜMMEL<br />
„E<strong>in</strong> starkes Gewürz, das gleichzeitig süß und etwas bitter sowie pikant schmeckt. Es f<strong>in</strong>det<br />
<strong>in</strong> der Küche Mexikos, des Nahen Ostens und Nordafrikas ausgiebig Anwendung. Unser<br />
Tipp: Die Körner <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pfanne ohne Öl leicht rösten. Nach dem Abkühlen zermahlen und<br />
zum Blumenkohlauflauf, zur Suppe oder zum E<strong>in</strong>topf h<strong>in</strong>zugeben.“<br />
ZIMT<br />
„Der Zimt stammt aus der R<strong>in</strong>de buschiger, immergrüner Lorbeerbäume. Er wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
breiten Palette süßer und herzhafter Gerichte genutzt, entweder <strong>in</strong> gemahlener Form oder<br />
<strong>in</strong> ganzen Stangen. Auch im Glühwe<strong>in</strong> und im Punsch werden die Stangen verwendet. E<strong>in</strong><br />
weiteres E<strong>in</strong>satzgebiet s<strong>in</strong>d schmackhafte Reisgerichte. In gemahlener Form wird Zimt<br />
auch zu Kuchen- und Gebäckmischungen h<strong>in</strong>zugefügt. Zu Nachspeisen mit Rhabarber<br />
oder allgeme<strong>in</strong> Obst passt oft gut e<strong>in</strong>e Prise gemahlener Zimt. Die Stangen eignen sich<br />
<strong>in</strong>des sehr schön als Dekoration.<br />
BASILIKUM<br />
„Dieses Gewürz wird vor allem von der thailändischen und italienischen Küche bevorzugt.<br />
Es verleiht den Speisen e<strong>in</strong>e Zitronen- oder Lakritznote. Die zerkle<strong>in</strong>erten Blätter e<strong>in</strong>fach am<br />
Ende zum Gericht h<strong>in</strong>zufügen. So vermeidest du, dass sie verbrennen.“<br />
KORIANDER<br />
„Frische grüne Korianderblätter gehören fest zum Repertoire der <strong>in</strong>dischen Küche. Sie<br />
dürfen nicht mit Korianderkörnern verwechselt werden, die komplett anders schmecken.<br />
Die Blätter müssen vor Gebrauch gründlich gewaschen werden. Gehackte Korianderblätter<br />
eignen sich gut als Garnitur für <strong>in</strong>dische Gerichte. Mit Zitronensaft, grünem Chili, Knoblauch,<br />
Salz und Ingwer gemischt ergeben sie e<strong>in</strong> herrliches Chutney.“<br />
PETERSILIE<br />
„Sowohl für die glatte als auch die krause Form der Petersilie gibt es zahllose<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten <strong>in</strong> der Küche. Die glatte Petersilie ist aufgrund ihres dezenten Aromas<br />
e<strong>in</strong> guter Zusatz zu anderen frischen Kräutern, während die krause Variante<br />
zumeist als Garnitur auf den Tisch kommt. Fe<strong>in</strong> gehackte glatte Petersilie passt gut zu<br />
Saucen für Fisch, Huhn oder Steak. Lass dafür etwas Butter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pfanne zergehen, gib<br />
Mehl h<strong>in</strong>zu und verrühre das Ganze, um die Sauce abzub<strong>in</strong>den. Dann etwas Milch<br />
h<strong>in</strong>zufügen und bei niedriger Hitze weiter verrühren und schlagen, bis die Mischung<br />
glatt und e<strong>in</strong>gedickt ist. Anschließend die frische Petersilie dazugeben und mit Salz sowie<br />
schwarzem Pfeffer würzen.<br />
Frische Petersilie sollte im Plastikbeutel im Kühlschrank gelagert werden.“<br />
Jean-Christophe Novelli hat fünf kul<strong>in</strong>arische Auszeichnungen<br />
erhalten und ist Gründer der Kochschule Novelli Academy.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/45
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mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/47
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48/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
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50/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
mensfitness.de/SEPTEMBER 20<strong>12</strong>/ 53
2<br />
Im Oktober fanden die Qualifikationswettkämpfe <strong>in</strong> zehn<br />
Boxen <strong>in</strong> Deutschland, Österreich und der Schweiz statt.<br />
52/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Den Start machte bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong> die Box <strong>in</strong><br />
München. Über Wien g<strong>in</strong>g es nach Essen und Dortmund. Die<br />
Hansestadt war der nördlichste Austragungsort, bevor es<br />
wieder <strong>in</strong>s Ruhrgebiet nach Düsseldorf g<strong>in</strong>g. Die Hauptstadt Berl<strong>in</strong><br />
durfte natürlich nicht fehlen und stand am 15.10 auf dem Programm.<br />
In Wiesbaden, Zürich und Stuttgart konnten sich die letzten Jungs und<br />
Mädls für das FINALE am 15. Dezember <strong>in</strong> München qualifizieren.<br />
Die Stimmung <strong>in</strong> den Boxen war fantastisch und obwohl jeder das Ticket<br />
nach München lösen wollte, unterstützen sich die Athleten gegenseitig<br />
um das Letzte aus sich herauszuholen.<br />
Das <strong>12</strong>m<strong>in</strong>ütige AMRAP mit 7 Wallballs, 7 Burppes und 7 Kettlebellsw<strong>in</strong>gs<br />
verlangte auch erfahrenen CrossFittern alles ab und so waren es<br />
spannende Kopf-an-Kopf-Rennen <strong>in</strong> den Heats. In Wiesbdaden mussten<br />
zwei Jungs <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Stechen um den Gew<strong>in</strong>ner ermitteln.<br />
Das FINALE f<strong>in</strong>det am 15. Dezember <strong>in</strong> der whiteBOX <strong>in</strong> München statt.<br />
Alle F<strong>in</strong>alisten und Bilder der Challenge f<strong>in</strong>det Ihr auf challenge.<br />
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mensfitness.de/OKTOBER 20<strong>12</strong>/ 65
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Men’s <strong>Fitness</strong> zu veröffentlichen.<br />
Wenn Ihr Eure Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gserfolge e<strong>in</strong>er<br />
breiten Leserschaft zugänglich machen wollt,<br />
habt Ihr nun die Möglichkeit.<br />
E<strong>in</strong>es gleich vorneweg: Ob Home- oder<br />
Studio Cracks. Auch wenn es etwas zu<br />
gew<strong>in</strong>nen gibt, ist das Ganze ke<strong>in</strong> Wettbewerb<br />
und viel Muskelmasse ist ke<strong>in</strong> Kriterium.<br />
Es geht hier um <strong>Fitness</strong> und Fortschritte.<br />
Wenn Ihr die Möglichkeit habt, sendet uns<br />
auch e<strong>in</strong> Vorher/Nachher-Foto, was Eure<br />
Fortschritte belegen kann. Dies ist aber ke<strong>in</strong>e<br />
Voraussetzung.<br />
Am Ende des Jahres küren wir unter allen<br />
veröffentlichten Bildern das „Leser-Foto des<br />
Jahres“.<br />
Das könnt Ihr gew<strong>in</strong>nen:<br />
Die Teilnahme ist e<strong>in</strong>fach: Sendet Eure<br />
Fotos und Kontaktdaten per E-Mail mit dem<br />
Betreff „Leserfoto“ an team@mensfitness.de<br />
und fügt noch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Steckbrief mit<br />
den wichtigsten Daten von Euch bei (Alter,<br />
Größe, Gewicht, Beruf, Wohnort). E<strong>in</strong>e „Ich b<strong>in</strong><br />
zu treffen im Studio X“ -Angabe schadet auch<br />
nicht, wenn Ihr Euer Studio supporten und e<strong>in</strong><br />
paar „Fans“ treffen möchtet. Nicht vergessen:<br />
E<strong>in</strong>e kurze Beschreibung Eures Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs/<br />
Workouts! Schließlich möchten wir wissen, wie<br />
Ihr Eure Erfolge erzielt habt.<br />
Fotos die es nicht <strong>in</strong>s Magaz<strong>in</strong> geschafft<br />
haben, veröffentlichen wir auf unserer<br />
Homepage mit der zusätzlichen Möglichkeit<br />
des Gew<strong>in</strong>nes e<strong>in</strong>es Jahres-Abos von Men’s<br />
<strong>Fitness</strong>.<br />
Wir freuen uns auf Eure Fotos und<br />
wünschen viel Spaß bei den Shoots!<br />
Euer Team von Men’s <strong>Fitness</strong><br />
1. Platz: „Power-Block“<br />
2. Platz: „Kettleblock“<br />
3. Platz: „Kurzhantel-Set“<br />
Des Weiteren erhalten alle<br />
3 Gew<strong>in</strong>ner e<strong>in</strong> 2-Jahres-<br />
Abo für Men’s <strong>Fitness</strong>!<br />
Info Jan Werder:<br />
Unser heutiger Leser des Monats stellt<br />
sich am besten selber vor:<br />
„Ich b<strong>in</strong> 26 Jahre jung und me<strong>in</strong><br />
Körpergewicht beträgt 80kg, bei e<strong>in</strong>er<br />
Körpergröße von 180cm. Ich b<strong>in</strong><br />
Informationselektroniker und arbeite <strong>in</strong><br />
der Entwicklungsabteilung bei e<strong>in</strong>em<br />
IT-Unternehmen. Ich b<strong>in</strong> seit Mitte<br />
2006 im <strong>Fitness</strong>studio angemeldet und<br />
demnach seit sechs Jahren am Eisen.<br />
Zusätzlich gehe ich gerne Joggen an e<strong>in</strong>er<br />
nahegelegenen Talsperre.<br />
LESER DES<br />
MONATS<br />
Jan Werder<br />
Alter: 26<br />
Siegerland (NRW)<br />
Durch Zufall b<strong>in</strong> ich gegen Ende letzten<br />
Jahres auf die Men’s <strong>Fitness</strong> gestoßen<br />
und war überzeugt von den Artikeln und<br />
Tipps. Seit Anfang dieses Jahres habe ich<br />
nun e<strong>in</strong> Abo. Ich tra<strong>in</strong>iere im Sportpark<br />
Siegerland <strong>in</strong> Netphen.<br />
Für me<strong>in</strong>e Strandfigur habe ich 2x die<br />
Woche e<strong>in</strong> 2er Oberkörper-, Unterkörper<br />
Splittra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ausgeführt und an den<br />
drei tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsfreien Tagen jeweils 45-60<br />
M<strong>in</strong>uten gejoggt. Me<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskonzept<br />
wurde letztendlich durch e<strong>in</strong>e passende<br />
Mischkost-Ernährung mit steigerndem<br />
Kaloriendefizit abgestimmt.“<br />
56/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
58/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
GANZKÖRPERTRAINING<br />
FIT DURCH<br />
DEN WINTER<br />
Ob für Anfänger oder Fortgeschrittene – das Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
kann man getrost als Allzweckwaffe unter den Workouts<br />
bezeichnen. Neben den gleichmäßigen körperlichen Erfolgen<br />
lässt sich dieses Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> so gut wie jede Sportart <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Speziell <strong>in</strong> der kalten Jahreszeit können Defizite <strong>in</strong> der <strong>Fitness</strong>,<br />
der Kondition oder dem Muskelaufbau effektiv beseitigt werden.<br />
Und <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit der richtigen Ernährung sollte dem<br />
persönlichen <strong>Fitness</strong>-Ziel nichts mehr im Wege stehen. MF hat für<br />
Euch die wichtigsten Punkte auf e<strong>in</strong>en Blick zusammengefasst.<br />
Von Dr. Mart<strong>in</strong>a Herget<br />
W<br />
a s ist e<strong>in</strong><br />
Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g?<br />
Unter Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
versteht man, wie der Name<br />
bereits vermuten lässt, dass der komplette<br />
Körper <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heit<br />
bearbeitet wird. Bei der Auswahl der Übungen<br />
muss also darauf geachtet werden, dass<br />
alle wichtigen Muskelgruppen beansprucht<br />
werden. Im Gegensatz dazu bezeichnet<br />
man das Verteilen der Muskelgruppen auf<br />
unterschiedliche Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heiten als<br />
Splittra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (splitten: aufspalten, aufteilen).<br />
Für wen ist Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
geeignet?<br />
Eigentlich kann jeder, der Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
betreibt, Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g s<strong>in</strong>nvoll <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>e Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplanung <strong>in</strong>tegrieren! Es ist<br />
für Anfänger genauso geeignet wie für<br />
Fortgeschrittene oder als unterstützendes<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für andere Sportarten. Inzwischen<br />
gibt es kaum noch e<strong>in</strong>e Sportart, die<br />
neben ihrem sportartspezifischen<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ohne Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auskommt.<br />
Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist auch unabhängig<br />
vom Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsziel e<strong>in</strong>setzbar: Muskelaufbau,<br />
Körperfettabbau, Kraftausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />
Erhalt der körperlichen <strong>Fitness</strong>,<br />
Wiedere<strong>in</strong>stieg nach Pause/Verletzung usw.<br />
In Abhängigkeit vom Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsziel werden<br />
allerd<strong>in</strong>gs Satzzahl, Wiederholungszahl,<br />
Bewegungsgeschw<strong>in</strong>digkeit und<br />
Pausenzeiten variiert. E<strong>in</strong>e weitere<br />
Zielgruppe s<strong>in</strong>d Menschen mit wenig Zeit<br />
oder schlecht planbarem Zeitbudge: Auch<br />
wenn man aus Zeitmangel oder wegen<br />
e<strong>in</strong>es überraschenden Term<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>e<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> der Woche ausfallen<br />
lassen muss, wurden trotzdem alle Muskeln<br />
bereits tra<strong>in</strong>iert. Andererseits: Tut sich<br />
überraschend e<strong>in</strong> Zeitfenster auf, kann ohne<br />
Bedenken e<strong>in</strong> zusätzliches Workout e<strong>in</strong>gefügt<br />
werden, wenn die grundsätzlichen Regeln der<br />
Regeneration beachtet werden.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/59
Allgeme<strong>in</strong>e Grundsätze e<strong>in</strong>es<br />
Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
Wie vor jeder Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heit, beg<strong>in</strong>nt man<br />
auch bei e<strong>in</strong>em Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit<br />
dem Aufwärmen des Körpers z. B. auf dem<br />
Fahrradergometer oder dem Crosswalker.<br />
Beenden sollte man das Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
optimaler weise mit e<strong>in</strong>em 15 m<strong>in</strong>ütigen<br />
Cardiotra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> Intervallform. Die Basis des<br />
Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs bilden Grundübungen<br />
(Mehrgelenksübungen), bei denen nicht<br />
<strong>nur</strong> mehrere Muskelgruppen beansprucht<br />
werden, sondern von denen gleichzeitig<br />
auch der höchste Energieverbrauch sowie<br />
Wachstumsreiz auf den Körper ausgeht.<br />
Zu den wichtigsten Mehrgelenksübungen<br />
gehören Kniebeugen, Kreuzheben, Rudern,<br />
Bank-Schulterdrücken. Da die Grundübungen<br />
die meiste Energie verbrauchen und –<br />
zum<strong>in</strong>dest wenn sie <strong>in</strong> freier Form statt an<br />
Masch<strong>in</strong>en durchgeführt werden - die höchste<br />
Konzentration erfordern, stehen sie immer<br />
am Beg<strong>in</strong>n des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs. Anschließend<br />
können, müssen aber nicht zw<strong>in</strong>gend, wenige<br />
Isolationsübungen (Übungen, an denen jeweils<br />
<strong>nur</strong> e<strong>in</strong> Gelenk beteiligt ist) ergänzt werden.<br />
Bei der Auswahl dieser Übungen besteht e<strong>in</strong>e<br />
Unzahl von Möglichkeiten. Beliebt s<strong>in</strong>d Bizeps-<br />
Curls, Trizepsdrücken, Seitheben, Be<strong>in</strong>strecker<br />
und -Curls.<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsdauer<br />
E<strong>in</strong> Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g sollte, wie auch andere<br />
Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsformen, e<strong>in</strong>e Dauer von 60 M<strong>in</strong><br />
nicht überschreiten. Optimal wären 45 M<strong>in</strong>, da<br />
im Anschluss noch e<strong>in</strong> Intervall-Cardiotra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
absolviert wird.<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gshäufigkeit<br />
Optimal wäre es jeden 2. Tag zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu<br />
gehen, also 3-4-mal pro Woche. Doch auch mit<br />
<strong>nur</strong> zwei Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heiten pro Woche kann<br />
man Erfolge verzeichnen, falls die 3. E<strong>in</strong>heit<br />
aus Zeitmangel ausfallen muss, oder wenn<br />
Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g „<strong>nur</strong>“ unterstützend zum<br />
sportartspezifischen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ausgeübt wird.<br />
Cardiotra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
Zum Fitbleiben - oder werden - ist e<strong>in</strong><br />
Cardiotra<strong>in</strong><strong>in</strong>g neben dem Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
unerlässlich. E<strong>in</strong>e effektive, zeitsparende<br />
Variante, bei der zudem noch ordentlich<br />
Kalorien verbraucht werden, ist das<br />
Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Es dauert 15 bis maximal<br />
20 M<strong>in</strong>. Hier wird auf e<strong>in</strong>em Cardiogerät oder<br />
auch durch Spr<strong>in</strong>ts <strong>in</strong> freier Natur <strong>in</strong> 3-5 sehr<br />
<strong>in</strong>tensiven Intervallen der Puls nach oben<br />
gebracht. Dazwischen geht es <strong>in</strong> gemäßigtem<br />
Tempo solange weiter, bis sich der Puls<br />
e<strong>in</strong>igermaßen normalisiert.<br />
60/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
GANZKÖRPERTRAINING<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/61
Zusatztipp Ernährung:<br />
Bei den meisten Menschen werden <strong>in</strong> der<br />
kälteren Jahreszeit die Outdooraktivitäten<br />
zunehmend e<strong>in</strong>geschränkt. Dadurch ergibt sich<br />
neben dem verm<strong>in</strong>derten Kalorienverbrauch<br />
noch e<strong>in</strong> ganz anderes Problem: Der Vitam<strong>in</strong><br />
D Status. Vitam<strong>in</strong> D kann bei entsprechender<br />
Sonnenbestrahlung der Haut vom Menschen<br />
auch selbst gebildet werden. In den seltensten<br />
Fällen reicht jedoch die Zufuhr über die<br />
Nahrung aus. Vitam<strong>in</strong> D-reiche Lebensmittel<br />
wären z. B.: Lebertran, Leber, Milch, Eigelb,<br />
Butter, Meeresfische, Her<strong>in</strong>g, Champignons<br />
oder Avocado. Wenn man nun seltener nach<br />
draußen geht und/oder die Haut durch viel<br />
mehr Kleidung abgedeckt ist, reichen weder die<br />
Eigensynthese noch die Zufuhr mit der Nahrung<br />
aus, um die optimale Vitam<strong>in</strong> D-Versorgung<br />
zu gewährleisten. Die meisten Deutschen<br />
erreichen dann nicht e<strong>in</strong>mal die M<strong>in</strong>destmenge,<br />
die von den Ernährungsfachgesellschaften<br />
empfohlen werden. Zudem gibt es <strong>in</strong> vielen<br />
wissenschaftlichen Studien H<strong>in</strong>weise, dass<br />
diese Empfehlungen immer noch zu niedrig<br />
s<strong>in</strong>d um vorbeugend für e<strong>in</strong>ige Erkrankungen<br />
zu wirken. Die Meisten kennen Vitam<strong>in</strong> D im<br />
Zusammenhang mit Knochengesundheit/<br />
Knochendichte. Allerd<strong>in</strong>gs hat e<strong>in</strong>e hohe Vitam<strong>in</strong><br />
D-Zufuhr viel weitreichendere Effekte, besonders<br />
wenn man älter wird. So können dadurch zum<br />
Beispiel das Diabetes Risiko, das Hörvermögen,<br />
die Muskelkoord<strong>in</strong>ation/Sturzrisiko (Pflegefälle)<br />
und sogar der geistige Abbau bee<strong>in</strong>flusst<br />
werden. Wichtig ist, bereits <strong>in</strong> jüngeren Jahren<br />
vorzusorgen! Hier wäre durchaus über e<strong>in</strong><br />
Supplementierung e<strong>in</strong>es Vitam<strong>in</strong> D-Präparates<br />
nachzudenken.<br />
62/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
GANZKÖRPERTRAINING<br />
Beispielhafter<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplan für<br />
zwei unterschiedliche<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstage<br />
Die Übungen können natürlich durch vergleichbare andere<br />
ausgetauscht werden. Pausenzeiten zwischen den Sätzen<br />
und den Übungen kurz halten (60 bis <strong>12</strong>0 Sekunden)!<br />
Geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d hier <strong>nur</strong> die Arbeitssätze, Aufwärmsätze<br />
werden nicht mitgerechnet.<br />
WORKOUT TAG 1 Sätze Wiederholungen<br />
Kniebeugen 3 8-<strong>12</strong><br />
Bankdrücken/Schrägbankdrücken 3 8-<strong>12</strong><br />
Schulterdrücken Lang- oder Kurzhantel 3 8-<strong>12</strong><br />
Latziehen 3 8-<strong>12</strong><br />
Seitheben vorgebeugt 3 <strong>12</strong><br />
Trizepsdrücken 3 8-<strong>12</strong><br />
Bizeps SZ-Stange 3 8-<strong>12</strong><br />
WORKOUT TAG 1 Sätze Wiederholungen<br />
Kreuzheben 3 8-<strong>12</strong><br />
Be<strong>in</strong>pressen 3 8-<strong>12</strong><br />
Be<strong>in</strong>strecker 3 <strong>12</strong><br />
Brustpresse 3 8-<strong>12</strong><br />
Schulterdrücken (Masch<strong>in</strong>e) 3 8-<strong>12</strong><br />
Langhantelrudern 3 8-<strong>12</strong><br />
Bauch 3 15<br />
Fotos: Fritz Hegemann, All-Stars; Model: Mart<strong>in</strong> Grötzl (All-Stars Team)<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/63
<strong>Fitness</strong> ist das<br />
Zusammenspiel<br />
von Kopf und<br />
Körper. Wer <strong>nur</strong><br />
„pumpen“ möchte,<br />
braucht ke<strong>in</strong>en<br />
Personaltra<strong>in</strong>er.<br />
Allen anderen<br />
empfehle ich<br />
e<strong>in</strong>en!<br />
64/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
MF INSIDE<br />
PERSONAL<br />
TRAINER<br />
DER STARS<br />
Laut Michael Bauer ist man zum Personal-Tra<strong>in</strong>er geboren. Warum<br />
auch Ihr e<strong>in</strong>e Chance habt, diesen Beruf auszuüben und welche<br />
E<strong>in</strong>stellung nötig ist um erfolgreich zu se<strong>in</strong>, erklärt euch der<br />
sympathische Hesse hier <strong>in</strong> Men’s <strong>Fitness</strong>.<br />
Von Oliver Bloss<br />
Sport und <strong>Fitness</strong> s<strong>in</strong>d seit de<strong>in</strong>er Jugend feste<br />
Bestandteile de<strong>in</strong>es Lebens. E<strong>in</strong> Handbruch<br />
beendete de<strong>in</strong>e Karriere als Boxer im<br />
Hochleistungssport. Was war der Auslöser<br />
für dich Personaltra<strong>in</strong>er zu werden?<br />
Ich wurde nicht zum Personaltra<strong>in</strong>er, ich b<strong>in</strong><br />
Personaltra<strong>in</strong>er. Ich gebe zu, die Antwort ist e<strong>in</strong><br />
wenig philosophisch, aber dennoch wahr. Bereits<br />
als Junge im Alter von sechs Jahren unterstützte ich<br />
me<strong>in</strong>e Teamkameraden beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Dies blieb<br />
auch so während me<strong>in</strong>er gesamten Jugend und bei<br />
allen Sportarten (Leichtathletik, Zehnkampf, <strong>Fitness</strong>,<br />
Laufen, Tischtennis, Boxen) die ich ausübte.<br />
Du präsentierst dich und de<strong>in</strong>e Firma unter<br />
dem Slogan „The VIP Personaltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
Company“. Wor<strong>in</strong> liegt der Reiz für dich,<br />
Prom<strong>in</strong>ente aus Medien und Wirtschaft zu<br />
tra<strong>in</strong>ieren?<br />
VIP steht für Vitalität In Perfektion. Die<br />
Zweideutigkeit ist natürlich gewollt. Zum<br />
e<strong>in</strong>en fühlen sich VIP´s mit dieser Assoziation<br />
angesprochen und zum anderen brauch(t)e ich die<br />
Herausforderungen. Wirtschaftsgrößen, Promis,<br />
Models, Schauspieler oder Politiker stehen unter<br />
e<strong>in</strong>em ganz anderen Stress als wir „Normalbürger“.<br />
Also benötigen sie auch e<strong>in</strong> anderes, viel<br />
anspruchsvolleres <strong>Fitness</strong>- Gesundheits-, und<br />
Ernährungskonzept. Dies versuche ich möglichst<br />
erfolgreich umzusetzen. Und auch nach zehn<br />
Jahren im Bus<strong>in</strong>ess freue ich mich, wenn mir e<strong>in</strong><br />
Klient sagt, dass ihm me<strong>in</strong> Konzept weitergeholfen<br />
hat.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/65
Wenn Ziele<br />
gesteckt<br />
wurden, der<br />
Wille und<br />
das Motiv<br />
stimmen, führt<br />
ke<strong>in</strong> Weg am<br />
Erfolg vorbei!<br />
Können <strong>nur</strong> Menschen mit<br />
Status und Geld de<strong>in</strong>e Dienste<br />
<strong>in</strong> Anspruch nehmen, oder<br />
hast du auch Zeit für „Jedermann“ – sprich, e<strong>in</strong>em<br />
Großteil unserer Leser?<br />
Grundsätzlich b<strong>in</strong> ich für Jedermann buchbar. Es hängt<br />
natürlich auch von den äußeren Umständen ab. Stell dir vor,<br />
du kommst <strong>in</strong>s Büro und siehst, dass de<strong>in</strong> Gegenüber der 10<br />
Kilo abgenommen hat, superfit aussieht und lächelt. Was wirst<br />
du tun? Du wirst rüber gehen und ihn oder sie fragen: wie hast<br />
du das denn geschaff? Und da Politiker mit Politikern, Promis<br />
nun mal mit Promis und Models mit Models befreundet s<strong>in</strong>d,<br />
werde ich zu 95% von oben aufgeführten Personen gebucht.<br />
Wann, oder warum brauche ich e<strong>in</strong>en<br />
Personaltra<strong>in</strong>er?<br />
Darf ich e<strong>in</strong>e Gegenfrage stellen - wann brauchst du<br />
e<strong>in</strong>en Lehrer? Wenn etwas Neues erlernt werden soll, nehme<br />
ich an? <strong>Fitness</strong> ist viel mehr als sich an die Geräte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Studio zu hängen und auf Gewichte und Wiederholungen<br />
zu achten. <strong>Fitness</strong> ist auch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellung, um mit<br />
sämtlichen Gegebenheiten die unser Leben ausmachen,<br />
zurechtzukommen. <strong>Fitness</strong> ist das Zusammenspiel von Kopf<br />
und Körper. Wer <strong>nur</strong> „pumpen“ möchte, braucht ke<strong>in</strong>en<br />
Personaltra<strong>in</strong>er. Allen anderen empfehle ich e<strong>in</strong>en!<br />
Wor<strong>in</strong> besteht für dich die größte<br />
Herausforderung, die Motivation e<strong>in</strong>es Klienten zu<br />
entfachen?<br />
Das führt uns zurück zur ersten Frage. Dadurch, dass me<strong>in</strong><br />
Klient se<strong>in</strong>e Ziele erreicht, werde ich zum Personaltra<strong>in</strong>er.<br />
Nicht anders herum. Me<strong>in</strong>e größte Motivation besteht dar<strong>in</strong><br />
zu verstehen, was er genau erreichen möchte. Was ist das<br />
tatsächliche Motiv? Dies zu erkennen und darauf basierend<br />
e<strong>in</strong> komplettes, auf den Menschen zugeschnittenes Konzept<br />
zu entwickeln, das fordert mich heraus.<br />
Wie viel Zeit sollte man durchschnittlich für se<strong>in</strong>e<br />
persönliche <strong>Fitness</strong> e<strong>in</strong>planen? Gibt es da e<strong>in</strong>e<br />
Grundregel die du weitergeben kannst?<br />
Was ist <strong>Fitness</strong>? Dies muss zunächst jeder für sich<br />
def<strong>in</strong>ieren. Möchte ich e<strong>in</strong>fach <strong>nur</strong> besser aussehen, oder<br />
möchte ich die Stufen <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Büro im dritten Stock benutzen,<br />
anstatt den Aufzug zu nehmen? Das ist der erste Schritt.<br />
Darauf aufbauend muss ich mir überlegen wie ich das<br />
erreichen kann. Und dann dementsprechend alle zwei Tage<br />
etwa 30 M<strong>in</strong>uten, oder jeden Tag 1 Stunde <strong>in</strong>vestieren. Me<strong>in</strong><br />
Tipp: Das Motiv erkennen und anschließend Ziele setzen.<br />
Diese sollten dann allerd<strong>in</strong>gs auch <strong>in</strong> dem kalkulierten<br />
Zeitraum umgesetzt werden können.<br />
Wie hat sich <strong>in</strong> De<strong>in</strong>en Augen der <strong>Fitness</strong>-Sport <strong>in</strong><br />
den letzten Jahren generell verändert?<br />
Die Veränderung ist riesig. Wurde früher mit dem Begriff<br />
<strong>Fitness</strong> vor allem e<strong>in</strong> knackiger Po und e<strong>in</strong> Sixpack <strong>in</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung gebracht, so steht der Begriff <strong>Fitness</strong> heute für<br />
e<strong>in</strong> ausgewogenes Verhältnis von Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Familie, Arbeit und<br />
e<strong>in</strong>em gesunden Lebensstil.<br />
Du arbeitest seit e<strong>in</strong> paar Jahren auch als Mental<br />
Coach. Welchen Anteil hat die richtige mentale<br />
E<strong>in</strong>stellung letztendlich am Erfolg?<br />
Der Anteil beträgt 100%. Wenn die E<strong>in</strong>stellung stimmt,<br />
folgt auch der Körper. Hierzu schreibe ich gerade e<strong>in</strong> Buch. Es<br />
geht nicht <strong>nur</strong> über den Kopf, oder <strong>nur</strong> über den Körper. Beide<br />
stehen im ständigen Kontakt und tauschen Informationen aus.<br />
B<strong>in</strong> ich mental gut drauf, gebe ich dieses Gefühl an me<strong>in</strong>en<br />
Körper weiter. Ist dieser nicht „gut drauf“, bekomme ich e<strong>in</strong><br />
negatives Feedback zurück. Das schränkt mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />
Denken e<strong>in</strong>. Umgekehrt ist es ebenso. Kopf und Körper<br />
müssen mite<strong>in</strong>ander harmonieren.<br />
De<strong>in</strong>er Erfahrung nach: Wor<strong>in</strong> liegt die größte<br />
mentale Hürde, wenn es um das Abnehmen geht?<br />
Wie kann man e<strong>in</strong>e vorzeitige Aufgabe am besten<br />
verh<strong>in</strong>dern?<br />
E<strong>in</strong> starker Wille ist nötig, ke<strong>in</strong>e Frage. Allerd<strong>in</strong>gs ist es nicht<br />
der Wille alle<strong>in</strong>. Er braucht noch e<strong>in</strong>en Verbündeten, nämlich<br />
das Motiv. Warum möchte ich abnehmen? Warum möchte<br />
ich schlank bleiben? Der sogenannte Jo-Jo-Effekt ist <strong>nur</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Reaktion des Körpers auf die persönliche E<strong>in</strong>stellung. Die<br />
Priorität geht verloren. Das Allerwichtigste ist es, sich immer<br />
wieder bewusst zu machen, warum ich abnehmen möchte<br />
und schlank bleiben will. Das Schlankheitskonzept<br />
immer wieder etwas zu ändern oder<br />
anzupassen, hilft ebenfalls zu<br />
vermeiden, dass<br />
66/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
MF INSIDE<br />
Langeweile oder Stagnation aufkommt.<br />
Gibt es hoffnungslose Fälle, oder führt die<br />
richtige E<strong>in</strong>stellung immer zum Erfolg?<br />
Hoffnung = Motiv = Motivation. Wenn Ziele gesteckt<br />
wurden, der Wille und das Motiv stimmen, führt ke<strong>in</strong> Weg<br />
am Erfolg vorbei!<br />
Viele Leser schreiben uns, dass sie an e<strong>in</strong>em Punkt<br />
angekommen s<strong>in</strong>d, an dem es schwerer wird sich weiter<br />
zu verbessern und die sichtbaren Erfolge <strong>nur</strong> langsam<br />
vorankommen.<br />
Unter diesen Umständen empfehle ich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Pause zu machen und sich mit etwas völlig Anderem<br />
zu beschäftigen. Ke<strong>in</strong>e Sorge, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Woche gehen<br />
die Ergebnisse nicht verloren. Anschließend wieder<br />
am Anfang der Kette beg<strong>in</strong>nen. Wo b<strong>in</strong> ich jetzt und<br />
wo will ich h<strong>in</strong>? Also <strong>nur</strong> Kle<strong>in</strong>igkeiten verändern!<br />
Beispielsweise e<strong>in</strong>e Übung pro Muskelgruppe verändern.<br />
Der Körper passt sich der Belastung an - er adaptiert. Das<br />
bedeutet, dass er <strong>nur</strong> wegen e<strong>in</strong>em steigenden Gewicht<br />
ke<strong>in</strong>e weiteren Anpassungen ausführen muss. Durch<br />
Veränderung von Kle<strong>in</strong>igkeiten können wahre Wunder<br />
passieren.<br />
Du bietest für Personaltra<strong>in</strong>er-Interessierte auch<br />
Beratungsgespräche an. Welches ist die wichtigste<br />
Voraussetzung, wenn man diesen Beruf ausüben<br />
möchte?<br />
Es geht hierbei nicht um Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<strong>in</strong>halte oder Lizenzen. Es<br />
geht um all das Drumherum. Es nutzen die besten Lizenzen<br />
nichts, wenn sich e<strong>in</strong> Personaltra<strong>in</strong>er nicht richtig „positioniert“.<br />
Die wichtigsten Fähigkeiten die e<strong>in</strong> PT benötigt, s<strong>in</strong>d Empathie,<br />
eigene Erfahrung und natürlich e<strong>in</strong>e fundierte Ausbildung.<br />
Außerdem muss er e<strong>in</strong> Menschenfreund se<strong>in</strong>. S<strong>in</strong>d diese<br />
Kriterien erfüllt, braucht er das entsprechendes Konzept um<br />
sich zu positionieren und die für ihn richtige Zielgruppe zu<br />
f<strong>in</strong>den.<br />
Gibt es e<strong>in</strong>en Wunsch-Celebrity, den du noch gerne<br />
<strong>in</strong> die richtige Form br<strong>in</strong>gen würdest?<br />
Ehrlich gesagt: Ne<strong>in</strong>! Ich hatte bereits die Möglichkeit auch<br />
dem Hollywood-Glanz etwas näher zu kommen, was sich mir<br />
letztendlich als Sche<strong>in</strong>welt darstellte. Für mich zählt <strong>nur</strong> E<strong>in</strong>es:<br />
Ich liebe me<strong>in</strong>en Job. Egal ob Max Müller oder Will Smith. Es<br />
geht immer <strong>nur</strong> um das Ziel me<strong>in</strong>es Klienten!<br />
personaltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.de / bauercoach<strong>in</strong>g.de<br />
Fotos: GETURSHOT.com
<strong>12</strong> WOCHEN BIS ZUM<br />
TRAUM<br />
KÖRPER<br />
Wie stark kannst du de<strong>in</strong> Äußeres <strong>in</strong> <strong>12</strong> <strong>Wochen</strong> verändern?<br />
Wir haben festgestellt, dass hartes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit guter Ernährung alles ist, was es zum Adonis-Körper<br />
braucht.<br />
Von Joe Warner<br />
WOCHE<br />
1<br />
68/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
TRAUM-BODY<br />
WOCHE<br />
<strong>12</strong><br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/69
Ich hatte me<strong>in</strong>en Lebtag noch<br />
ke<strong>in</strong>en Sixpack. Gut: Streng<br />
genommen habe ich e<strong>in</strong>en. Doch<br />
erst vor Kurzem hat er sich zum<br />
ersten Mal wirklich gezeigt.<br />
Vorher war er nämlich unter e<strong>in</strong>er<br />
dicken Fettschicht versteckt. Das<br />
wäre ja eigentlich nicht so<br />
schlimm, wenn ich nicht zwischen<br />
20 und 30 e<strong>in</strong>en Großteil me<strong>in</strong>er<br />
Zeit dafür geopfert hätte, e<strong>in</strong>en<br />
ansehnlicheren Körper zu bekommen. Trotz langer<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsstunden im <strong>Fitness</strong>center und vielen<br />
Langstreckenläufen war ich nie besonders stark<br />
oder muskulär. Außerdem hatte ich schon immer<br />
e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Bauch – selbst, als ich e<strong>in</strong>mal den<br />
Marathon unter drei Stunden 30 lief. Mir wurde also<br />
klar: Es musste sich etwas ändern.<br />
Die große 30<br />
Zuerst e<strong>in</strong>mal kam da der große Schock, als ich 30<br />
wurde. Es wurde mir plötzlich schmerzhaft bewusst,<br />
dass ich nie im Leben die Form me<strong>in</strong>er Bauchmuskeln<br />
zu Gesicht bekommen würde. Ich musste also<br />
herausf<strong>in</strong>den, was da falsch lief. So holte ich mir<br />
professionelle Hilfe. Ich stellte mir die folgende Frage:<br />
Kann sich e<strong>in</strong> Bier tr<strong>in</strong>kender, Kekse knabbernder<br />
Journalist e<strong>in</strong>en Körper antra<strong>in</strong>ieren, der e<strong>in</strong>es <strong>Men's</strong><br />
<strong>Fitness</strong>-Covermodels würdig ist? Um das<br />
herauszuf<strong>in</strong>den, bat ich Nick Mitchell um Hilfe. Er ist der<br />
Gründer von Ultimate Performance <strong>Fitness</strong> und<br />
unterhält zwei Studios <strong>in</strong> London, die Personal Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
anbieten. Er ist e<strong>in</strong>er der gefragtesten Experten des<br />
Landes, wenn es um <strong>Fitness</strong>fragen für den Körperbau<br />
geht. Se<strong>in</strong>e erste Diagnose war niederschmetternd.<br />
„Du hast den klassischen ektomorphen Körpertyp mit<br />
wenig Muskeln aber viel Fett vor allem im<br />
Bauchbereich“, vertraute Mitchell mir an. „Schuld s<strong>in</strong>d<br />
de<strong>in</strong>e Gene, die vegetarische Ernährung mit viel<br />
Kohlenhydraten und wenig Eiweiß, der anspruchsvolle<br />
Job, der viele Stress und das jahrelange<br />
Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Du musst ordentlich Fett abbauen<br />
und de<strong>in</strong>e langsamen Marathonmuskeln um e<strong>in</strong>e<br />
ordentliche Menge mageren Muskelgewebes<br />
bereichern. Das ist nicht unmöglich, aber fast.“<br />
Fleischkonsum und Bierverzicht<br />
Ich hatte Glück, dass Mitchell Herausforderungen liebt.<br />
Er erklärte sich damit e<strong>in</strong>verstanden, me<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und<br />
me<strong>in</strong>e Ernährung <strong>12</strong> <strong>Wochen</strong> zu begleiten. Unter zwei<br />
Bed<strong>in</strong>gungen: Dass ich anfange, Fleisch zu essen und<br />
auf den Alkohol verzichte.<br />
Ersteres war für mich ke<strong>in</strong>e unlösbare Aufgabe. Ich<br />
hatte zwar <strong>in</strong> den letzten 21 Jahren weder Säugetiere<br />
noch Fisch oder Geflügel gegessen. Doch hatte ich mir<br />
schon seit e<strong>in</strong>iger Zeit überlegt, wieder damit<br />
anzufangen. Vor allem, weil ich nicht kochen kann und<br />
genug davon hatte, tagtäglich denselben E<strong>in</strong>heitsbrei<br />
zu essen. Außerdem fiel es mir schwer, genug Eiweiß<br />
und andere lebensnotwendige Nährstoffe<br />
aufzunehmen, die nun e<strong>in</strong>mal im Fleisch vorkommen.<br />
Die Aussicht, dass mich der Umstieg aufs Fleisch<br />
me<strong>in</strong>en Zielen näherbr<strong>in</strong>gen würde, gab mir den letzten<br />
Impuls. Ich stellte fest, dass Fleisch köstlich schmeckt.<br />
Ich fühlte mich außerdem sofort besser und<br />
energiegeladener. Ich will damit nicht sagen, der<br />
Fleischverzehr wäre unumgänglich, um an se<strong>in</strong>er<br />
Körperform zu arbeiten. Aber mir hat es wirklich geholfen.<br />
Was das Gläschen <strong>in</strong> Ehren angeht, wusste ich, dass es<br />
schwer werden würde. Doch ich betrachtete es als<br />
kurzfristiges Opfer für zukünftige Erfolge. In me<strong>in</strong>er<br />
ersten Woche mit Mitchell entwickelte ich mich vom<br />
Bierbauch-Vegetarier zum fleischfressenden Abst<strong>in</strong>enzler.<br />
Ich stürzte mich allerd<strong>in</strong>gs nicht gleich voll <strong>in</strong>s fleischliche<br />
Vergnügen. Me<strong>in</strong> Speiseplan basierte auf magerem<br />
Eiweiß und viel Gemüse. Zum Glück für mich als<br />
Küchenlate<strong>in</strong>-Legastheniker war er recht e<strong>in</strong>fach<br />
aufgebaut (siehe nebenstehenden Kasten<br />
„Ernährungsregeln“).<br />
Angriff auf die Speckröllchen<br />
In der ersten E<strong>in</strong>heit maß Mitchell me<strong>in</strong>en<br />
Körperfettanteil mithilfe e<strong>in</strong>er Schublehre. So fand er<br />
heraus, wo sich bei mir der Speck vorzugsweise anlagert.<br />
Auf die Art konnte er sich e<strong>in</strong> Bild me<strong>in</strong>es<br />
Hormonhaushalts machen. Es zeigte ihm auch, welche<br />
Ergänzungsmittel ich benötige, um den Haushalt<br />
auszugleichen und Speck zu verbrennen statt zu horten<br />
(siehe Kasten „Gut ergänzt“ auf S. 52). Die Ergebnisse<br />
waren wenig schmeichelhaft. Ich startete mit 72,3 Kilo<br />
Gewicht, 1,80 Meter Körpergröße und 16,5 Prozent<br />
Körperfettanteil <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Covermodel-Experiment. Teile<br />
des Fetts sammelten sich im Brustbereich. Dies ist bei<br />
Männern e<strong>in</strong> Zeichen dafür, dass der Körper zu große<br />
Mengen des weiblichen Hormons Östrogen produziert,<br />
woran meist der Alkohol schuld ist. Der größte<br />
Prozentsatz war allerd<strong>in</strong>gs im Bauchbereich zu messen –<br />
„In me<strong>in</strong>er ersten Woche<br />
entwickelte ich mich vom<br />
Bierbauch-Vegetarier<br />
zum fleischfressenden<br />
Abst<strong>in</strong>enzler.“<br />
e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis für erhöhte Konzentrationen des<br />
Stresshormons Kortisol. Dass ich gestresst b<strong>in</strong>, hätte ich<br />
allerd<strong>in</strong>gs auch selbst gewusst. Das ist auch der Grund,<br />
warum ich ab und zu mal e<strong>in</strong> Gläschen zur Entspannung<br />
tr<strong>in</strong>ke.<br />
„Du wirst ganz schön abspecken müssen“, me<strong>in</strong>te<br />
Mitchell. „Allerd<strong>in</strong>gs müssen wir auch viel Muskelgewebe<br />
aufbauen. Sonst wirst du e<strong>in</strong>fach <strong>nur</strong> hager. Wir müssen<br />
also so tra<strong>in</strong>ieren, dass gleichzeitig Fett ab- und<br />
Muskulatur aufgebaut wird.“<br />
Er unterteilte die <strong>12</strong> <strong>Wochen</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> mehrere Zyklen.<br />
Der erste davon wechselte zwischen Ober- und<br />
Unterkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Dies waren typischerweise<br />
Ganzkörperübungen wie Kniebeugen, das Kreuzheben,<br />
Bankdrücken und Frontpressen. Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsRhythmus<br />
war niedrig. Wir absolvierten jeweils fünf Sätze zu fünf<br />
Wiederholungen (siehe Kasten „Zyklus Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g“ auf<br />
S. 54). „Mit dieser Methode bauen wir Kraft auf.<br />
Gleichzeitig verbrennt der Körper Fett, während die<br />
unempf<strong>in</strong>dlichen motorischen E<strong>in</strong>heiten auf e<strong>in</strong>e<br />
70/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
TRAUM-BODY<br />
Joe Warner<br />
STATISTIK<br />
Gewicht vorher 72,3 Kg<br />
Gewicht nachher 74,3 Kg<br />
Körperfettanteil<br />
vorher 16,5 %<br />
Körperfettanteil<br />
nachher 5,5%<br />
Verlorene<br />
Fettmasse 8 Kg<br />
Gewonnene<br />
Muskelmasse 10 Kg<br />
Workouts <strong>in</strong>sgesamt 48<br />
Maximum der <strong>in</strong>nerhalb<br />
von 24 Stunden<br />
verzehrten Eier 11<br />
Abgelehnte E<strong>in</strong>ladungen<br />
<strong>in</strong> die Kneipe 14<br />
T-Shirts, die<br />
noch passen 0<br />
Mitchell misst mit<br />
e<strong>in</strong>er Schublehre Joes<br />
Körperfettanteil.<br />
Die Be<strong>in</strong>arbeit stimuliert die<br />
Testosteronausschüttung<br />
und fördert dadurch die<br />
allgeme<strong>in</strong>e Muskelentwicklung.<br />
Ernährungsregeln<br />
Ohne den perfekten Ernährungsplan mit den<br />
bestmöglichen Nährstoffen kommt der<br />
Sixpack nie richtig zum Vorsche<strong>in</strong>.<br />
Hier s<strong>in</strong>d die Regeln, die Mitchell für Joe<br />
aufgestellt hat.<br />
c Frühstück mit rotem Fleisch (vorzugsweise<br />
R<strong>in</strong>d), dazu e<strong>in</strong>e Handvoll Nüsse.<br />
c Grünes Gemüse (vorzugsweise<br />
Brokkoli, Blumenkohl, Sp<strong>in</strong>at oder<br />
Grünkohl) zu jeder Mahlzeit.<br />
c Als Fettquellen ausschließlich Eier,<br />
rotes Fleisch und öligen Fisch.<br />
c 4 g Eiweiß pro Kilo Körpergewicht<br />
täglich, auf sechs Mahlzeiten verteilt.<br />
c Portionen: normale Tellergröße, halb<br />
mit Gemüse und halb mit Eiweiß<br />
gefüllt. Ke<strong>in</strong> Nachschlag.<br />
c Maximal e<strong>in</strong>en Eiweißshake am Tag.<br />
c E<strong>in</strong> mittleres Glas Rotwe<strong>in</strong> am Samstagabend<br />
ist erlaubt. Aber <strong>nur</strong>, wenn es se<strong>in</strong> muss.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/71
spezifischere Muskelaufbauphase vorbereitet<br />
werden“, erklärte mir Mitchell. „Je schneller de<strong>in</strong>e<br />
Muskeln lernen, sich anzuspannen, umso härter<br />
können wir sie später herannehmen, um Muskelmasse<br />
aufzubauen.“<br />
Mitchell betonte außerdem, dass die Nahrungszufuhr<br />
vor, <strong>in</strong> und nach den E<strong>in</strong>heiten sehr ausschlaggebend<br />
sei. Sie schaffen die Grundlagen für maximale<br />
Fortschritte. Er verordnete mir e<strong>in</strong> Getränk zur<br />
Workout-Vorbereitung. Es enthielt Koffe<strong>in</strong> und beta-<br />
Alan<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Art Am<strong>in</strong>osäure. Es funktionierte wirklich.<br />
Der Mix half mir, mich zu konzentrieren und den<br />
Bluttransport zu den Muskeln zu verbessern. Mir<br />
kribbelte regelrecht die Haut im Gesicht und <strong>in</strong> den<br />
Händen – e<strong>in</strong> Gefühl, das sich manchmal bis zu<br />
me<strong>in</strong>en Hoden ausbreitete – e<strong>in</strong> angenehmer<br />
Nebeneffekt der Mixtur.<br />
Außerdem warf ich nach jedem Satz drei Pillen mit<br />
verzweigtkettigen Am<strong>in</strong>osäuren (BCAA) e<strong>in</strong>. Diese<br />
beugen dem Muskelabbau vor und fördern die<br />
Eiweißsynthese. Der Effekt s<strong>in</strong>d größere und stärkere<br />
Muskeln. Es lohnt sich also, bei jedem Workout<br />
40 Pillen zu schlucken.<br />
„Nach zwei kompletten<br />
<strong>Wochen</strong> voller brutaler<br />
Workouts sah ich<br />
schon die ersten<br />
Ergebnisse.“<br />
Erste Ergebnisse<br />
Nach zwei kompletten <strong>Wochen</strong> voller brutaler<br />
Workouts (Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszeiten am Montag, Mittwoch und<br />
Freitag jeweils mittags sowie am Samstagmorgen)<br />
sah ich schon die ersten Ergebnisse. Die Übungen<br />
blieben dieselben, doch die Gewichte steigerten sich<br />
bei jeder E<strong>in</strong>heit. In zwei <strong>Wochen</strong> konnte ich me<strong>in</strong>en<br />
Körperfettanteil von 16,5 auf <strong>12</strong>,8 Prozent senken und<br />
dabei zwei Kilo magerer Muskelmasse aufbauen. Das<br />
war e<strong>in</strong> guter Start – sogar so gut, dass ich auf der<br />
Facebookseite von UP ungläubige Kommentare<br />
erntete. Für Mitchell war es <strong>nur</strong> e<strong>in</strong> Ansporn, noch<br />
härter zu arbeiten.<br />
Für schnelle Erfolge<br />
reicht Eigengewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
oft nicht aus<br />
Gut ergänzt<br />
HILFSMITTEL FÜR<br />
DEN<br />
MUSKELAUFBAU<br />
Die richtigen<br />
Nahrungsmittelzusätze<br />
geben dem Körper alle für<br />
den Muskelaufbau<br />
notwendigen Nährstoffe<br />
und halten dich fit. Hier s<strong>in</strong>d<br />
die wichtigsten<br />
Bestandteile:<br />
Omega-3-Fischöl<br />
(5 g pro Tag)<br />
Diese essenzielle Fettsäure<br />
erlaubt es dem Körper, mehr<br />
Fett zu verbrennen. Außerdem<br />
schützt sie die Gelenke, was<br />
beim harten Muskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
enorm wichtig ist.<br />
Verzweigtkettige<br />
Am<strong>in</strong>osäuren (40 g pro<br />
Workout) Die BCAAs hemmen<br />
den Muskelabbau und<br />
unterstützen die Bildung<br />
neuen Gewebes.<br />
Magnesium (transdermal,<br />
e<strong>in</strong> Spritzer <strong>in</strong> jede<br />
Kniekehle vor dem<br />
Schlafengehen)<br />
Dieses essenzielle Element ist<br />
an über 300 biologischen<br />
Funktionen beteiligt – es hilft<br />
unter anderem beim<br />
E<strong>in</strong>schlafen.<br />
Tulsi-Basilikum (nach<br />
Produktangabe)<br />
Diese Basilikumart hilft bei der<br />
Bekämpfung von Stress.<br />
Außerdem fördert es die<br />
Verdauung und unterstützt das<br />
Immunsystem.<br />
Joes Fortschritte<br />
FORMVERÄNDERUNG<br />
WOCHE 1<br />
Gewicht 72,3 Kg<br />
Körperfettanteil<br />
16.5 %<br />
WOCHE 4<br />
Gewicht 73,8 Kg<br />
Körperfettanteil<br />
10.6 %<br />
WOCHE 8<br />
Gewicht 74,2 Kg<br />
Körperfettanteil<br />
8.4 %<br />
WOCHE <strong>12</strong><br />
Gewicht 74,3 Kg<br />
Körperfettanteil<br />
5.5 %<br />
72/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
„E<strong>in</strong> weitverbreiteter Fehler beim Muskelaufbau ist es,<br />
<strong>in</strong> jedem Workout dieselben Gewichte zu stemmen“,<br />
erklärte er mir. „Wenn die Muskeln nicht vor neue<br />
Herausforderungen gestellt werden, haben sie ke<strong>in</strong>en<br />
Anreiz, sich weiterzuentwickeln.“<br />
Das Oberkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g war hart, doch die Be<strong>in</strong>e<strong>in</strong>heiten<br />
noch härter – was größtenteils an me<strong>in</strong>en schwachen<br />
Stelzen lag. Sie waren hervorragend für Langstrecken<br />
geeignet, aber zum Stemmen schwerer Langhanteln<br />
völlig nutzlos. Mitchell begann, mich als Strauß zu<br />
bezeichnen. Und zwar nicht <strong>nur</strong>, weil me<strong>in</strong>e Be<strong>in</strong>e so dürr<br />
waren. Zudem steckte ich beim Be<strong>in</strong>tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auch gern<br />
den Kopf <strong>in</strong> den Sand, um mich e<strong>in</strong>zig auf me<strong>in</strong>e<br />
„Präsentationsmuskeln“ zu konzentrieren, sprich: Brust,<br />
Arme und Schultern.<br />
„In den Be<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d die Muskeln größer. Also kannst du<br />
damit schwerer heben, um mehr Testosteron und<br />
sonstige Wachstumshormone auszuschütten. Diese<br />
br<strong>in</strong>gen den Körper dazu, mehr Muskeln aufzubauen und<br />
die Haltegriffe für die Freund<strong>in</strong> schrumpfen zu lassen“,<br />
erzählte er mir. Leider staut sich <strong>in</strong> den Be<strong>in</strong>en aber auch<br />
am schnellsten die Milchsäure. So wand ich mich e<strong>in</strong> ums<br />
andere Mal vor Schmerzen am Boden. Nichtsdestotrotz:<br />
Die ausgewogene Methode zeigte Wirkung.<br />
Diszipl<strong>in</strong>ierte Ernährung<br />
Die Arbeit im Studio ist natürlich <strong>nur</strong> die halbe Miete,<br />
worauf wir auch oft <strong>in</strong> diesem Magaz<strong>in</strong> h<strong>in</strong>weisen. Die<br />
andere Hälfte besteht aus der richtigen Ernährung zum<br />
richtigen Zeitpunkt. Die Nahrung ist der Treibstoff. Die<br />
gute Nachricht für me<strong>in</strong> Covermodel-Projekt: Mitchells<br />
bevorzugte Ernährung zum Abspecken und Kräftigen<br />
der Muskeln ist lächerlich e<strong>in</strong>fach nachzuvollziehen. Die<br />
schlechte Nachricht: Sie ist schwer zu befolgen – es sei<br />
denn, der Betreffende ist wirklich diszipl<strong>in</strong>iert.<br />
Ich begann damit, mageres Hackfleisch mit Gemüse<br />
vorzukochen und zu portionieren. Die Rationen aß ich<br />
mittags auf der Arbeit und abends. Statt Pommes<br />
wanderte außerdem fortan gekochtes Huhn <strong>in</strong> den<br />
E<strong>in</strong>kaufswagen. Das Auswärtsessen war e<strong>in</strong>fach: Viele<br />
Restaurants haben Steak oder Huhn auf dem<br />
Speiseplan und kochen gerne statt der Kohlenhydrate<br />
mehr Gemüse. Dafür reicht es, e<strong>in</strong>fach nachzufragen –<br />
und den anderen zwischendurch nicht die Pommes zu<br />
stibitzen.<br />
Der Ernährungsplan war allerd<strong>in</strong>gs recht teuer. Als<br />
Neumitglied <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de der Fleischfresser konnte<br />
ich es kaum fassen, wie teuer hochwertiges mageres<br />
Fleisch ist. Dazu kam, dass mir die Abwechslung fehlte.<br />
Das Essen wurde zu e<strong>in</strong>er Art Pflichtprogramm. Ich<br />
freute mich nicht mehr auf die Mahlzeiten. Wenn es so<br />
weit war, konnte ich den Anblick der auf me<strong>in</strong>em Teller<br />
aufgetürmten R<strong>in</strong>dfleischscheiben kaum ertragen.<br />
Doch wie Mitchell mir immer wieder <strong>in</strong>s Gedächtnis rief,<br />
aß ich schließlich für die Muskeln, und nicht für die<br />
Geschmacksnerven.<br />
Das Essen ausfallen zu lassen war ke<strong>in</strong>e Option.<br />
Mitchells Me<strong>in</strong>ung ist: „E<strong>in</strong>e ausgelassene Mahlzeit ist<br />
schlimmer als e<strong>in</strong> versäumtes Workout. Dann ist das<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g re<strong>in</strong>e Zeitverschwendung. Und was noch<br />
schlimmer ist: Du vergeudest damit auch me<strong>in</strong>e Zeit.“<br />
Also spachtelte ich pflichtbewusst das ganze<br />
prote<strong>in</strong>gefüllte Fleisch und nährstoffreiche Gemüse <strong>in</strong><br />
mich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />
„Das Essen wurde zu e<strong>in</strong>er<br />
Art Pflichtprogramm.<br />
Ich freute mich gar<br />
nicht mehr auf die<br />
Mahlzeiten.“<br />
Mitchell überprüft beim<br />
Schulterpressen im<br />
Sitzen Joes Haltung.<br />
TRAUM-BODY<br />
Splittra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
In der dritten Woche wechselte ich zu e<strong>in</strong>em<br />
Splittra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit für Brust und Arme, e<strong>in</strong>er<br />
für Rücken und Schultern und e<strong>in</strong>er für die Be<strong>in</strong>e. Das<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g war jedes Mal anders, weil Mitchell immer<br />
wieder die Zahl der Sätze und Wiederholungen, die<br />
Pausen, den Rhythmus und sogar die Übungsauswahl<br />
änderte. Da me<strong>in</strong>e Muskeln immer wieder neue<br />
Aufgaben zu bewältigen hatten, gab es für sie <strong>nur</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Ausweg: Wachstum.<br />
„Es ist verlockend, <strong>in</strong> jeder E<strong>in</strong>heit von allen Übungen je<br />
acht Wiederholungen herunterzureißen“, so Mitchell.<br />
„Doch nach e<strong>in</strong> paar <strong>Wochen</strong> s<strong>in</strong>d die Muskeln genau<br />
darauf e<strong>in</strong>gestellt. Die Belastung stellt für sie dann ke<strong>in</strong>e<br />
Herausforderung mehr dar. Sogar die Erhöhung der<br />
Last ist nicht immer ausreichend, um die Muskeln<br />
weiter wachsen zu lassen. Du musst an allen Variablen<br />
herumschrauben, um weiterzukommen. Der Sportler<br />
muss immer außerhalb des als angenehm<br />
empfundenen Bereichs tra<strong>in</strong>ieren.“<br />
Ke<strong>in</strong> Problem. Ich gönnte mir zwischen den Sätzen<br />
Zyklus Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
JOES WORKOUTS DER WOCHEN 1–2 Joe hat jede dieser Übungen zwei Mal pro Woche ausgeführt.<br />
OBERKÖRPER<br />
1A Bankdrücken auf der Schrägbank<br />
Sätze 4 Wiederholungen 8 Rhythmus 4010<br />
1B Klimmzug mit dickem Griff<br />
Sätze 4 Wiederholungen 8 Rhythmus 4010<br />
2A Teilphasen des Kreuzhebens am<br />
Ständer<br />
Sätze 4 Wiederholungen 10 Rhythmus 2010<br />
2B Trizeps-Dip<br />
Sätze 4 Wiederholungen 8 Rhythmus 4010<br />
3A Kreuzheben mit Rudern<br />
Sätze 3 Wiederholungen 8 Rhythmus 2010<br />
3B Diagonales Hantelheben<br />
(vorwärtsgebeugt und abgestützt)<br />
Sätze 3 Wiederholungen <strong>12</strong> Rhythmus 2010<br />
4A Be<strong>in</strong>heben an der Stange<br />
Sätze 4 Wiederholungen 25 Rhythmus 4010<br />
4B Brett<br />
Sätze 4 Time 45sec<br />
UNTERKÖRPER<br />
1A Kniebeuge<br />
Sätze 6 Wiederholungen 8<br />
Rhythmus 4010<br />
1B Oberschenkel-Curl<br />
Sätze 4 Wiederholungen 6<br />
Rhythmus 4010<br />
2A Schlittenziehen (50 kg)<br />
Sätze 3 Distance 30m<br />
2B Ausfallschritte aus dem<br />
Lauf mit Kurzhanteln<br />
Sätze 3 Distance 20m<br />
2C Wadenheben<br />
Sätze 3 Wiederholungen 20<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/73
oder Übungen nie mehr als etwa 90 Sekunden Pause. Mit dieser<br />
Intensität brachte ich me<strong>in</strong>en Puls zum Rasen. Daneben steigerte ich<br />
dadurch den Milchsäuregehalt, was die Fettverbrennung<br />
begünstigte.<br />
„Um Muskeln zu bekommen und dünner zu werden, brauchst du e<strong>in</strong><br />
hartes und schnelles Workout. Der Grund: Das muskelfördernde<br />
Testosteron erreicht nach 45 bis 60 Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsm<strong>in</strong>uten se<strong>in</strong>en<br />
Spitzenwert“, erzählte mir Mitchell. „Danach nimmt es rapide ab,<br />
während der Kortisolgehalt ansteigt. Dieses Stresshormon<br />
verh<strong>in</strong>dert nicht <strong>nur</strong>, dass der Körper Fett verbrennt. Es begünstigt<br />
vielmehr sogar Fette<strong>in</strong>lagerungen im Körper.“<br />
Kohlenhydratalarm<br />
In der sechsten Woche w<strong>in</strong>kte endlich e<strong>in</strong>e Belohnung. In den<br />
anderthalb Monaten me<strong>in</strong>er Covermodel-Mission hatte ich bis auf<br />
die Varianten im Gemüse auf alle Kohlenhydratquellen verzichtet. In<br />
Woche fünf und sechs wurde ich allerd<strong>in</strong>gs schlanker. Me<strong>in</strong><br />
Körperfettanteil näherte sich e<strong>in</strong>em Wert von zehn Prozent. Daher<br />
brachte Mitchell wieder mehr Kohlenhydrate <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Speiseplan,<br />
um me<strong>in</strong>en Muskeln Energie zu geben. Es begann mit 25 Gramm im<br />
Shake nach dem Workout. Diesen Anteil erhöhte er nach und nach<br />
mit der Menge an abgebautem Körperfett. Zudem durfte ich an<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gstagen vor dem Zubettgehen e<strong>in</strong>e Schüssel Haferflocken zu<br />
mir nehmen.<br />
Die Extraportion Kohlenhydrate brachte me<strong>in</strong>en<br />
Geschmacksknospen nicht viel. Doch sie unterstützte me<strong>in</strong>e<br />
Muskulatur und brachte mir mehr Energie im Sport. Das erwies sich<br />
als hilfreich, als Mitchell auf die Idee kam, drei oder sogar vier<br />
Übungen ohne Pause ane<strong>in</strong>anderzureihen. E<strong>in</strong> solcher Durchlauf<br />
bestand typischerweise aus e<strong>in</strong>er groß angelegten<br />
Ganzkörperübung, gefolgt von Isolationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g oder Übungen<br />
über <strong>nur</strong> e<strong>in</strong> Gelenk h<strong>in</strong>weg.<br />
„Isolationsübungen bieten die maximale Stimulation fürs Wachstum<br />
der Muskelfasern“, erläuterte Mitchell. „Sie beanspruchen das<br />
Nervensystem weniger stark als das Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Das heißt,<br />
der Sportler kann die Belastung ordentlich hochschrauben, um das<br />
Muskelwachstum richtig anzuspornen.“ Außerdem machte ich auch<br />
viele Dropsätze. Dabei wird e<strong>in</strong> Muskel bis zum Versagen tra<strong>in</strong>iert.<br />
Im Anschluss wird das Gewicht reduziert, um über dieselbe<br />
Wiederholungszahl wieder zum Muskelversagen zu gelangen. Diese<br />
Methode ist effektiv, aber nicht besonders angenehm. Die Muskeln<br />
brannten so stark, dass ich auf- und absprang, me<strong>in</strong>e Fäuste ballte<br />
und ganz neue expressive Fluchkomb<strong>in</strong>ationen erfand.<br />
Me<strong>in</strong>e Schultern, Arme und Be<strong>in</strong>e waren bereits gewachsen,<br />
während me<strong>in</strong> Brustkorb besser ausdef<strong>in</strong>iert war. Doch der Sixpack<br />
ließ immer noch auf sich warten. Daher begann ich mit e<strong>in</strong>em<br />
wöchentlichen hoch<strong>in</strong>tensiven Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Damit wollten wir<br />
dem sturen Bauchspeck zu Leibe rücken. Schließlich bezahlt ke<strong>in</strong>er<br />
e<strong>in</strong>em Covermodel mit e<strong>in</strong>em Drittel Waschbrettbauch die volle<br />
Gage.<br />
Suche nach dem Sixpack<br />
Vierzehn Tage vor Ende stand fest, dass das Programm<br />
zweifelsohne funktionierte. Me<strong>in</strong> Körperfettanteil sank jede Woche<br />
mehr. Gleichzeitig nahm ich trotzdem weiter zu. Das zeigte uns, dass<br />
die Muskeln wachsen. Nur der immer noch nicht zum Vorsche<strong>in</strong><br />
tretende Waschbrettbauch bereitete mir weiter Sorgen. Ich hatte<br />
immer gedacht, mit viel Gewichtsübungen (vor allem mit Kniebeugen<br />
und Schulterpressen) ließen sich stahlharte Bauchmuskeln aufbauen.<br />
Doch das ist falsch. „Der Sixpack will wie jede andere Muskelgruppe<br />
direkt angesprochen werden“, so Mitchell. „Du hast schwache<br />
Bauchmuskeln. Sie s<strong>in</strong>d nicht besonders dick. Das ist genetisch<br />
bed<strong>in</strong>gt. Daher müssen wir <strong>in</strong> den übrigen beiden <strong>Wochen</strong> noch härter<br />
tra<strong>in</strong>ieren, um sie so gut wie möglich herauszuarbeiten.“<br />
Von diesem Tag an be<strong>in</strong>haltete jedes zweite Workout auch e<strong>in</strong>ige<br />
vernichtende Bauchmuskelübungen. Das Schlimmste war das<br />
Langhantelrollen <strong>in</strong> superlangsamer Ausführung. Das Be<strong>in</strong>heben im<br />
Hang und die Crunches mit Gewichten waren aber auch nicht<br />
besonders spaßig. Dennoch: Die Übungen s<strong>in</strong>d effektiv, wenn es darum<br />
geht, den Sixpack auszudef<strong>in</strong>ieren. Voraussetzung ist natürlich, dass<br />
der darüberliegende Speckgürtel bereits verschwunden ist.<br />
Die letzte E<strong>in</strong>heit bestand aus e<strong>in</strong>er Horrorstunde mit Dreier- und<br />
Dropsätzen. Das Ziel war, so viel Blut wie möglich <strong>in</strong> die Muskeln zu<br />
„Der Brustkorb war<br />
besser ausdef<strong>in</strong>iert.<br />
Doch der Sixpack<br />
ließ immer noch auf<br />
sich warten.“<br />
pumpen und gleichzeitig sämtliche Glukose herauszuspülen. Das sollte<br />
den Effekt haben, dass der Körper noch etwas schlanker aussieht. Als<br />
ich die E<strong>in</strong>heit h<strong>in</strong>ter mir hatte, gab mir Mitchell als letzte Anweisung<br />
den Tipp, e<strong>in</strong> Bräunungsspray aufzutragen. „Damit siehst du e<strong>in</strong>en Tick<br />
fitter aus, weil so de<strong>in</strong>e neuen Muskeln noch knackiger und straffer<br />
wirken“, so se<strong>in</strong> Versprechen. Da ich nicht aussehen wollte wie der<br />
Nebendarsteller e<strong>in</strong>er billigen Seifenoper, suchte ich mir die<br />
hochwertigste aller Optionen aus: Ich besuchte James im Agua Spa des<br />
Sanderson Hotels <strong>in</strong> London, der auch den Stars ihren schönen Te<strong>in</strong>t<br />
verleiht. Als ich 20 M<strong>in</strong>uten später wieder herauskam, sah ich so aus<br />
wie nach zwei <strong>Wochen</strong> Karibikurlaub – sehr zur Belustigung der<br />
Kollegen im Büro.<br />
F<strong>in</strong>ale<br />
Am Tag vor dem Shoot<strong>in</strong>g nahm Mitchell noch die abschließende<br />
Beurteilung des Körperfettanteils vor. Ich traute kaum me<strong>in</strong>en Augen:<br />
In <strong>12</strong> <strong>Wochen</strong> hatte ich acht Kilo Fett verloren und 10 Kilo magere<br />
Muskelmasse dazugewonnen. Ich war nicht <strong>nur</strong> stärker, schlanker und<br />
massiger als je zuvor. Zum ersten Mal im Leben war ich auch stolzer<br />
Besitzer e<strong>in</strong>es Waschbrettbauchs.<br />
Es hat mich viel harte Arbeit und Diszipl<strong>in</strong> gekostet. Doch ich weiß<br />
jetzt: Wer im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g stets se<strong>in</strong> Bestes gibt und die<br />
Ernährungsvorgaben beachtet, kann sich den Körper antra<strong>in</strong>ieren,<br />
den er sich schon immer gewünscht hat. Wer weiß: Vielleicht kommst<br />
du ja e<strong>in</strong>es Tages auch auf die MF-Coverseite? Wenn ich es packen<br />
kann, dann schaffst du es auch!<br />
Joe pumpt die Muskeln kurz<br />
vor dem Shoot<strong>in</strong>g noch<br />
etwas auf.<br />
74/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de<br />
Beim Shoot<strong>in</strong>g<br />
nach <strong>12</strong> <strong>Wochen</strong>
TRAUM-BODY
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Franco „Ortega“<br />
De Leonardis<br />
Ortega kämpfte selbst über zehn<br />
Jahre als <strong>in</strong>ternationaler MMA-<br />
Kämpfer <strong>in</strong> Ländern wie z.B. Brasilien,<br />
USA, England, Schweden oder<br />
Holland. Er war unter anderem<br />
2-facher Europameister im<br />
Grappl<strong>in</strong>g, sowie<br />
Leichtgewichtsweltmeister im MMA<br />
(Shidokan Japan). Seit ca. fünf Jahren<br />
betreut er <strong>in</strong>ternational erfolgreiche<br />
MMA-Profikampfsportler beim<br />
funktionalen Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und <strong>in</strong><br />
Ernährungsfragen. Aktuell ist Franco<br />
Personaltra<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der ARENA<br />
Aschaffenburg, wo er drei mal die<br />
Woche e<strong>in</strong> professionelles,<br />
kampfsportorientiertes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für<br />
<strong>Fitness</strong>begeisterte gibt. Zudem ist er<br />
Geschäftsführer der Deutschen<br />
Grappl<strong>in</strong>g Liga. Wie <strong>nur</strong> sehr wenige<br />
Personen, besitzt Ortega unter<br />
anderem den Schwarzen Gürtel im<br />
brasilianischen Jiujitsu von Gracie<br />
Barra. Die Familie Gracie gilt als<br />
Erf<strong>in</strong>der der „Ultimate Fight<strong>in</strong>g<br />
Championships“ (UFC), welche 1993<br />
von ihnen <strong>in</strong> den USA gegründet<br />
wurde. Heute ist die UFC die<br />
ultimative MMA Promotion auf der<br />
Welt.<br />
www.deutschegrappl<strong>in</strong>gliga.de<br />
www.peter-hawk.de<br />
www.facebook.com/deleonardis1<br />
Irgendwie kennt jeder den Mediz<strong>in</strong>ball. Denkt man an e<strong>in</strong>e<br />
klassische Turnhalle, so kommt <strong>in</strong> den Gedankenbildern -<br />
neben e<strong>in</strong>er Sprossenleiter und von der Decke hängenden<br />
Reifen zum Turnen - auch e<strong>in</strong> schwerer Mediz<strong>in</strong>ball vor. Es<br />
gab Zeiten, <strong>in</strong> denen <strong>in</strong> fast allen Turnhallen e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
Mediz<strong>in</strong>bällen angeschafft wurden. Heute liegen sie meistens<br />
verstaubt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ecke herum und warten auf ihr trauriges<br />
Schicksal - nämlich <strong>in</strong> Vergessenheit zu geraten. Aber zum<br />
Glück ist die Geschichte e<strong>in</strong> ewiger Kreislauf und so wird der<br />
Mediz<strong>in</strong>ball auch bei uns langsam wieder entdeckt und erlebt<br />
e<strong>in</strong> weltweites Revival.<br />
Von Franco de Leonardis<br />
Old School –<br />
Das<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
mit<br />
dem<br />
Mediz<strong>in</strong>ball<br />
TEIL VI<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/77
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Natürlich hat sich <strong>in</strong> der Materialforschung e<strong>in</strong>iges getan. E<strong>in</strong><br />
Mediz<strong>in</strong>ball von heute besteht nicht unbed<strong>in</strong>gt mehr aus Leder<br />
1 Bauchmuskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf den Partner<br />
oder wird mit Wildhaar oder Kork gefüllt. Vom Pr<strong>in</strong>zip her kann man<br />
aber wohl mit Recht behaupten, dass es sich um den klassischen<br />
Mediz<strong>in</strong>ball handelt, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Epoche <strong>in</strong> ganz Europa verbreitet<br />
war und gefeiert worden ist. Dabei ist es nicht e<strong>in</strong>fach, den<br />
eigentlichen Ursprung von diesem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgerät herauszuf<strong>in</strong>den.<br />
Es bleibt auch noch heute e<strong>in</strong> sagenumwobenes Objekt e<strong>in</strong>er längst<br />
vergessenen Zeit. Hier verschiedene Sagen zum „Ball der Bälle“:<br />
Made <strong>in</strong> USA<br />
Die offizielle Erfolgsstory des Mediz<strong>in</strong>balles beg<strong>in</strong>nt bei William<br />
Muldoon (1853–1933) - e<strong>in</strong>em New Yorker Polizisten. Dieser Polizist<br />
war auf der Straße als „Iron Duke“ bekannt und war e<strong>in</strong> Kämpfer.<br />
In den frühen Jahren von New York g<strong>in</strong>g es e<strong>in</strong> bisschen wilder<br />
und rauer zu als heute. Der Boxsport war e<strong>in</strong>e brutale, blutige<br />
Angelegenheit, die mit dem Boxen von heute <strong>nur</strong> noch wenig<br />
zu tun hatte. Es wurde mit sehr dünnen oder überhaupt ke<strong>in</strong>en<br />
Handschuhen gekämpft, die Rundenzahl war meistens nicht<br />
begrenzt, der Cl<strong>in</strong>ch wurde nicht unterbrochen und man konnte <strong>nur</strong><br />
durch K.O. gew<strong>in</strong>nen. Aber zurück zu „Iron Duke“ - unserem New<br />
Yorker Polizisten. Ihm wird offiziell zugeschrieben, der Erf<strong>in</strong>der des<br />
Mediz<strong>in</strong>balles der heutigen Form zu se<strong>in</strong>. Er soll ihn zur Verbesserung<br />
des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs entwickelt und erfunden haben. (Quelle: Wikipedia)<br />
Made <strong>in</strong> Germany<br />
Die weniger romantische Legende - aber wahrsche<strong>in</strong>lich die<br />
Vorgeschichte zu „Iron Mike“ - beg<strong>in</strong>nt mit den deutschen<br />
Auswanderern aus dem 19. Jahrhundert, welche <strong>in</strong> die USA reisten.<br />
E<strong>in</strong>e ausgiebige Turn– und Körperertüchtigung war von den<br />
Deutschen schon immer e<strong>in</strong> beliebtes Mittel, um sich die Zeit zu<br />
vertreiben. Selbst der englische Begriff „Bodybuild<strong>in</strong>g“ wurde 1905<br />
von dem deutschen Friedrich Karl Müller als Übersetzung des<br />
Begriffes „Körperbildung“ geprägt*. So war es nicht verwunderlich,<br />
dass durch die deutschen Auswanderer <strong>in</strong> den USA viele bis<br />
dato unbekannte Turnvere<strong>in</strong>e entstanden, bei denen natürlich<br />
nicht <strong>nur</strong> geturnt wurde. Es gab nämlich Kraftsportarten wie<br />
Heben und Stemmen, die besonders von deutschstämmigen<br />
R<strong>in</strong>gern und Boxern als zusätzliches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ausgeführt<br />
wurden. Noch heute verb<strong>in</strong>det das Turnen, R<strong>in</strong>gen, Stemmen<br />
und das Boxen die Kleidungsetikette beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und beim<br />
Wettkampf! In diesen Turnhallen konnte man also die ersten, von<br />
den deutschen importierten Mediz<strong>in</strong>bälle / Vollbälle <strong>in</strong> den USA<br />
f<strong>in</strong>den. Noch heute ist beim Boxern und anderen Kampfsportarten<br />
der Mediz<strong>in</strong>ball e<strong>in</strong> beliebtes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgerät, welches sehr oft<br />
verwendet wird. (*Quelle: HIT-<strong>Fitness</strong> / Jürgen Gieß<strong>in</strong>g)<br />
Made <strong>in</strong> England<br />
Der Nacktkultur-Pionier und Sportschriftsteller Hans Suren soll<br />
den Mediz<strong>in</strong>ball 1917 aus der englischen Gefangenschaft nach<br />
Deutschland gebracht haben. Damals wurde dieser von ihm noch<br />
als gefüllter Schlagball / „Punsh<strong>in</strong>g Ball“ beschrieben. Diesen<br />
hatte er beim heimlichen Boxtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unter falschem Namen<br />
erspäht und sich zu eigen gemacht. Die Engländer hatten als<br />
große Seefahrernation schon früh mit Seekrankheiten zu kämpfen.<br />
Durch die langen Reisen mit dem Schiff kam es zu typischen<br />
Vitam<strong>in</strong>- und Bewegungsmängeln, die sich zu lebensgefährlichen<br />
Krankheiten manifestierten. So war es dann e<strong>in</strong> Schiffsarzt,<br />
welcher der Mar<strong>in</strong>e empfahl, dass sich die Matrosen körperlich<br />
betätigen sollten.So wurde e<strong>in</strong> Behälter entwickelt, der entweder<br />
mit festen oder flüssigen Substanzen beschwert werden konnte<br />
und e<strong>in</strong>e weiche und nicht gefährliche Oberfläche hatte. Diesen<br />
Gegenstand mussten sich die Matrosen unter Aufsicht zuwerfen.<br />
Auch wurden andere Übungen damit gemacht. Nach e<strong>in</strong>er Zeit<br />
wurde tatsächlich die heilende Wirkung dieses Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgerätes<br />
auf hoher See beobachtet. Durch se<strong>in</strong>e runde Form und se<strong>in</strong>e<br />
heilende Wirkung wurde das Gerät auf den Namen „Medic<strong>in</strong>e Ball“<br />
getauft und dieser Name hat sich bis heute so durchgesetzt.<br />
(Quelle: Wikipedia)<br />
Made <strong>in</strong> Persia<br />
Diese Geschichte stellt die anderen zeitlich natürlich absolut <strong>in</strong> den<br />
Schatten. Sie beg<strong>in</strong>nt vor 3000 Jahren und ist somit die älteste<br />
Geschichte der hier vorgestellten. Es gibt Funde aus Persien, welche<br />
R<strong>in</strong>ger darstellen, die mit Mediz<strong>in</strong>ball ähnlichen Geräten tra<strong>in</strong>ierten.<br />
Man muss wissen, dass das R<strong>in</strong>gen die älteste Sportart der Welt<br />
ist und deren Athleten schon vor tausenden von Jahren Wege und<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgeräte gesucht haben, um ihre kämpferischen Fähigkeiten<br />
zu verbessern. So zeigen diese antiken Funde aus Persien nicht <strong>nur</strong><br />
Athleten die mit Mediz<strong>in</strong>bällen tra<strong>in</strong>ierten, sondern man erkennt<br />
auch <strong>in</strong> den antiken Zeichnungen unter anderem Ste<strong>in</strong>metzhanteln,<br />
Keulen und Bulgarian Bags, mit denen die Kämpfer tra<strong>in</strong>ierten.<br />
Sogar im antiken Griechenland fand man von Hippokrates, dem<br />
Begründer der Mediz<strong>in</strong>, Schriften, <strong>in</strong> denen er se<strong>in</strong>en Patienten<br />
empfahl, mit e<strong>in</strong>em „Mediz<strong>in</strong>ball“ zu tra<strong>in</strong>ieren. Dieser bestand<br />
se<strong>in</strong>er Beschreibung nach damals aus zwei Lederhälften, die<br />
mit Sand gefüllt und dann zusammengenäht wurden.<br />
Im Grunde führt mich das zu me<strong>in</strong>em Eröffnungstext, dass die<br />
Geschichte e<strong>in</strong> ewiger Kreislauf ist, <strong>in</strong> dem Sachen verschw<strong>in</strong>den,<br />
um dann wiederentdeckt zu werden. Auch die Tatsache, dass<br />
man sich vorstellen könnte, dass der „Mediz<strong>in</strong>ball“ nicht e<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong>zigen Ursprung hat, sondern diese Idee an sich e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong><br />
der Luft liegt und von verschiedenen Menschen gleichzeitig<br />
erfunden worden ist, ist nicht gerade unrealistisch. Doch wie<br />
bei Allem, sucht die Geschichte e<strong>in</strong>en Begründer, e<strong>in</strong>en Erf<strong>in</strong>der.<br />
Es kann halt „<strong>nur</strong> e<strong>in</strong>en geben“. Genug <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
aufgehalten, kommen wir nun zurück <strong>in</strong> die Gegenwart.<br />
Letztendlich ist der Mediz<strong>in</strong>ball e<strong>in</strong> Gewicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er runden<br />
Form. Schon alle<strong>in</strong>e die Form lässt durch das Festhalten des<br />
Mediz<strong>in</strong>balles e<strong>in</strong>e bestimmte Muskulatur tra<strong>in</strong>ieren. Wird der Ball<br />
h<strong>in</strong> und her geworfen, verlangt alle<strong>in</strong>e das Fangen e<strong>in</strong>e ständige<br />
Anpassung an die neue Situation. Ke<strong>in</strong> Wurf gleicht dem anderen<br />
und somit wird auch die Koord<strong>in</strong>ation mit tra<strong>in</strong>iert. Fängt man<br />
mit dem Mediz<strong>in</strong>ball zu spielen an, vergisst man leicht, dass man<br />
eigentlich tra<strong>in</strong>iert. Deswegen ist es kaum verwunderlich, dass<br />
es sehr viele Spiele und Übungen mit dem Mediz<strong>in</strong>ball gibt, die<br />
so viel Spaß machen, dass man leicht die anstrengende Wirkung<br />
vergisst und sich komplett dem Spieltrieb h<strong>in</strong>gibt. Der Wurf des<br />
Mediz<strong>in</strong>balles gegen e<strong>in</strong>e Wand steigert die Explosionskraft der<br />
Arme und des Rumpfes, was dem Kämpfer e<strong>in</strong> schnelleres und<br />
kräftigeres Zuschlagen ermöglicht. Die runde Form an sich ist<br />
schon etwas Harmonisches - ke<strong>in</strong>e Ecken und Kanten. Man kann<br />
mit dem Ball jede natürliche Körperbewegung nachahmen und<br />
hat dabei durch das Gewicht des Balles e<strong>in</strong>en Widerstand bei<br />
sich, der gewisse Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsreize erzielt. Den Mediz<strong>in</strong>ball gibt es<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Gewichten mit diversen Oberflächen und man<br />
f<strong>in</strong>det leichte Mediz<strong>in</strong>bälle gerade bei Reha-Übungen wieder.<br />
Diesen Monat stelle ich e<strong>in</strong>ige Basis Übungen vor, mit welchen<br />
sich Kämpfer seit sehr langer Zeit fit halten. Ist euer Interesse<br />
geweckt, kann ich <strong>nur</strong> empfehlen, sich auf Youtube e<strong>in</strong>ige Videos<br />
anzuschauen, denn im Netz ist e<strong>in</strong>e Community herangewachsen,<br />
die es verstanden hat, mit dem Mediz<strong>in</strong>ball zu tra<strong>in</strong>ieren und die<br />
Übungen dabei auch noch gut zu erklären. Wen verwundert es<br />
noch, dass der „Old school“ Mediz<strong>in</strong>ball auch <strong>in</strong> das hochmoderne<br />
Cross-fit den E<strong>in</strong>gang gefunden hat und dort vertreten ist.<br />
Viel Spaß beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wünscht euch euer Franco De Leonardis.<br />
78/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
1. Mediz<strong>in</strong>ballübungen<br />
Bauchmuskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf den Partner<br />
Diese Übung ist sehr gut, um den Sprawl - also die<br />
Verteidigung gegen e<strong>in</strong>en R<strong>in</strong>gerbe<strong>in</strong>angriff - zu<br />
tra<strong>in</strong>ieren. Diese Technik kommt dieses Mal im<br />
Technikteil vor. Durch diese Übung bekommt man<br />
e<strong>in</strong>e kraftvolle und explosive Hüfte, die es ermöglicht,<br />
Griffe und andere Arten von Griffarten zu sprengen,<br />
damit man sich leichter befreien kann. Man sollte all<br />
diese Übungen 30 Sekunden “fullpower” durchziehen<br />
und dann nach e<strong>in</strong>er 10-sekündigen Pause wieder mit<br />
dieser oder der nächsten Übung anfangen. Insgesamt<br />
sollten dann m<strong>in</strong>destens 8 Sätze rauskommen.<br />
<<br />
Pat und Ortega stehen sich gegenüber. Sie haben<br />
1 alle Optionen der Übung durchgesprochen, damit es<br />
ke<strong>in</strong>e Überraschungen gibt. Dies be<strong>in</strong>haltet die Höhe<br />
der Würfe, die Kraft und die Geschw<strong>in</strong>digkeit. Nichts<br />
kommt besser, als den ersten Wurf gleich <strong>in</strong>s Gesicht zu<br />
bekommen.<br />
<<br />
Pat wirft den Mediz<strong>in</strong>ball <strong>in</strong> der gewünschten Art<br />
2 und Weise zu. Ortega steht bereit, um den Ball zu<br />
fangen.<br />
Ortega hat den Ball gefangen und streckt<br />
3 gleichzeitig se<strong>in</strong>e Be<strong>in</strong>e nach h<strong>in</strong>ten. Se<strong>in</strong>e Hüfte<br />
liegt flach <strong>in</strong> Richtung Boden. Anschließend steht<br />
Ortega so schnell es geht wieder auf und die<br />
Bewegungssequenz fängt wieder von vorne an.<br />
<<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/79
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Mediz<strong>in</strong>ballübungen Teil 2<br />
Bauchmuskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g über Be<strong>in</strong>spannung<br />
Diese Übung tra<strong>in</strong>ert nicht <strong>nur</strong> den Kern des Kämpfers, sondern auch<br />
das gleichseitige Spiel zweier verschiedener Kräfte. Während Pat mit<br />
den Knien e<strong>in</strong>en schweren Mediz<strong>in</strong>ball e<strong>in</strong>klemmt und se<strong>in</strong>en Kopf vom<br />
Boden weg hält, müssen se<strong>in</strong>e Arme e<strong>in</strong>en anderen Mediz<strong>in</strong>ball fangen<br />
und kontrolliert zurück werfen. Der stehende Partner wirft den Ball immer<br />
<strong>in</strong> Richtung Bauch, nie <strong>in</strong> Richtung Gesicht. Somit stellt man sicher, dass<br />
e<strong>in</strong>e Unachtsamkeit des Partners nicht schmerzlich bestraft wird.<br />
< 1<br />
Pat liegt auf dem Rücken und hat<br />
e<strong>in</strong>en Mediz<strong>in</strong>ball zwischen se<strong>in</strong>e<br />
Be<strong>in</strong>e gepresst. Ortega wartet auf das “Ok”,<br />
um den Ball anschließend zu werfen.<br />
2<br />
<<br />
Pat hat den Ball gefangen, welchen Ortega <strong>in</strong> Richtung<br />
Bauch geworfen hat und legt ihn auf se<strong>in</strong>e Brust.<br />
3<br />
<<br />
Pat wirft den Ball so hoch wie er kann zurück.<br />
Ortega fängt ihn sicher auf.<br />
Liegestütze mit Mediz<strong>in</strong>ball<br />
Die gute alte Liegestütze - geliebt und gehasst, aber auf<br />
jeden Fall effektiv. Diese Variation nimmt e<strong>in</strong>en Mediz<strong>in</strong>ball<br />
zur Hilfe. Dieser zw<strong>in</strong>gt den Körper dazu, sich der Umgebung<br />
anzupassen - <strong>in</strong> diesem Fall e<strong>in</strong> nicht ebener Grund und<br />
dazu e<strong>in</strong>e nicht ganz stabile Unterlage. In jeder der drei<br />
gezeigten Positionen wird e<strong>in</strong>e komplette Liegestütze<br />
durchgeführt, bevor man die Position wechselt. Man kann<br />
auch e<strong>in</strong>e isometrische Übung daraus machen, <strong>in</strong>dem<br />
man e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e tiefe Liegestützhaltung e<strong>in</strong>nimmt und<br />
diese 15 - 20 Sekunden hält. Dies ist aber jedem - se<strong>in</strong>en<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszielen entsprechend - selbst überlassen.<br />
1<br />
<<br />
Pat und Ortega führen e<strong>in</strong>e Liegestütze aus.<br />
Dabei ist der Rücken gerade und die Kopfhaltung<br />
aufrecht, so dass man nach vorne blicken kann. Die<br />
l<strong>in</strong>ke Hand liegt auf dem Mediz<strong>in</strong>ball.<br />
80/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
Reaktionstest mit Mediz<strong>in</strong>ball<br />
Diese Übung tra<strong>in</strong>ert das Verhältnis zwischen dem sehenden Auge und<br />
der eigentlichen Reaktion des Körpers auf diese Information. Ohne<br />
Anzeichen wirft der Partner irgendwann den Ball über den Kopf des<br />
Partners. Erst e<strong>in</strong>mal so, dass es ihm möglich ist, ohne e<strong>in</strong>en Schritt zu<br />
machen den Ball zu fangen. Durch das weitere Tra<strong>in</strong>eren dieser Übung<br />
kann man dann den Ball immer weiter und fester werfen, um es dem<br />
Partner schwieriger zu machen. Diese Übung gibt dem Kämpfer das<br />
“schnelle Auge”, welches man für das Kämpfen braucht und macht<br />
nach e<strong>in</strong>er Weile aus jedem Athleten e<strong>in</strong> “Reaktionsmonster”.<br />
< 1<br />
Pat steht bereit und wartet darauf,<br />
dass Ortega den Ball wirft. Ortega<br />
bereitet e<strong>in</strong>en sauberen Wurf vor, der von<br />
Pat gut gefangen werden kann. Das heißt<br />
gerade aus - ohne Drehung usw.<br />
2<br />
Pat hat gute Reaktionen gezeigt und<br />
hat den Ball e<strong>in</strong>wandfrei gefangen.<br />
Wenn dies schon beim ersten Mal klappt,<br />
kann man die Kraft und die<br />
Geschw<strong>in</strong>digkeit erhöhen, um die Grenzen<br />
des Partners auszutesten, um dann dort<br />
se<strong>in</strong>e Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsreize zu setzen.<br />
<<br />
<<br />
2<br />
Pat und Ortega haben die Position gewechselt. Sie<br />
suchen sich e<strong>in</strong>en stabilen Haltegriff auf dem<br />
Mediz<strong>in</strong>ball aus, bevor sie e<strong>in</strong>en saubere Liegestütze<br />
ausführen.<br />
3<br />
<<br />
Diese Liegestütze verhält sich wie die erste<br />
Liegestütze, <strong>nur</strong> dass der rechte Arm auf dem<br />
Mediz<strong>in</strong>ball liegt. Sobald man <strong>in</strong> dieser Position e<strong>in</strong>en<br />
Liegestütze ausgeführt hat, spr<strong>in</strong>gt man wieder <strong>in</strong> die<br />
mittlere Positon, um an den Ausgangspunkt zu gelangen.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/81
Fight & <strong>Fitness</strong><br />
2 MMA – Verteidigung gegen R<strong>in</strong>gerangriff<br />
Der doppelte Be<strong>in</strong>angriff aus dem R<strong>in</strong>gen ist e<strong>in</strong>er der effektisten Arten den<br />
Gegner auf den Boden zu holen. Bei jeden Schlag verlagert e<strong>in</strong> Kämpfer<br />
se<strong>in</strong> Gewicht um Kraft <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Schläge zu br<strong>in</strong>gen. Mit den richtigen Tim<strong>in</strong>g<br />
und e<strong>in</strong>em schnellen auge ist es möglich diesen Zeitpunkt ausnutzen<br />
um die Be<strong>in</strong>e des Gegners anzugreiden. E<strong>in</strong>mal an den Be<strong>in</strong>en dran ist es<br />
sehr schwierig be<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em tra<strong>in</strong>erten Kämpfer sich wieder zu befreien.<br />
Die abwehr gegen e<strong>in</strong>en Be<strong>in</strong>agriff im Englischen “Shoot” genannt ist , die<br />
Be<strong>in</strong>e so schnell nach h<strong>in</strong>ten wegzustrecken und mit der eignen Hüfte<br />
den Gegner zu belasten bzw. Zu nblockieren. Diese Technik wird im<br />
Englischen “Sprawl” genannt.<br />
1 Ortega und Feri<br />
stehen sich <strong>in</strong> der<br />
Kampfstellung<br />
gegenüber.<br />
2 Ortega schlägt e<strong>in</strong>en Führhand. Feri duckt<br />
sich und greift Ortegas Be<strong>in</strong>e an.<br />
3 Ortega streckt blitzschnell se<strong>in</strong>e Be<strong>in</strong>e nach h<strong>in</strong>ten, damit sie von Feri nicht zu<br />
fassen s<strong>in</strong>d. Das ganze Gewicht belastet Feri se<strong>in</strong> Kreuz damit im jede Bewegung<br />
schwerfällt!Die Hüpfe blockert den kompletten Zugang zu Ortega Be<strong>in</strong>en<br />
4 Durch seitlich Schrittbewegung bef<strong>in</strong>det<br />
sich jetzt Ortega auf Feri se<strong>in</strong>er rechten<br />
Seite . Se<strong>in</strong> Gewicht belastet immer noch<br />
das Kreuz se<strong>in</strong>e Hände umschließen wie<br />
e<strong>in</strong> Sicherheitsgurt Feris Körper. E<strong>in</strong>e Hand<br />
bereitet schon e<strong>in</strong> Würgetechnik vor.<br />
5 Ortega hakt sich mit beiden Be<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>.<br />
Das macht es Feri unmöglich wieder<br />
aufzustehen.Gleichzeitig streckt Ortega<br />
se<strong>in</strong>e Be<strong>in</strong>e um Feri langzuziehen. Se<strong>in</strong>e<br />
Hand am Hals belastet Feri mit e<strong>in</strong>em<br />
lamgsam steigenden Druck.<br />
6 Feri wurde von Ortega gestreckt und liegt flach<br />
am Boden. Ortega würgt Feri mit e<strong>in</strong>em<br />
sogenannten “Löwentöter” . Feri bleibt nicht<br />
anderes übrig als aufzugeben oder <strong>in</strong>s Land der<br />
Träume zu reisen.<br />
www.facebook.com/deleonardis1; www.myspace.com/de_leonardis<br />
Fotos: Peter Hawk (www.peter-hawk.com)<br />
82/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
door<br />
BIATHLON<br />
ACTION<br />
HOCH 2<br />
Der Biathlon ist e<strong>in</strong> extrem anspruchsvoller Sport. Die Athleten<br />
müssen e<strong>in</strong>erseits über Koord<strong>in</strong>ation und Präzision verfügen und<br />
andererseits echte Pferdelungen haben. Joel Snape, unser Kollege<br />
von MF-UK, hat sich die Langlaufski angeschnallt.<br />
laufen und SMS schreiben. Essen und tippen. Nebenbei der<br />
L<br />
Freund<strong>in</strong> zuhören. Nach mehreren Jahren praktischer<br />
Erfahrung im Multitask<strong>in</strong>g b<strong>in</strong> ich zu dem Schluss gelangt, dass<br />
ich ganz schlecht dar<strong>in</strong> b<strong>in</strong>, mich auf mehrere Sachen<br />
gleichzeitig zu konzentrieren. Entsprechend skeptisch gehe ich<br />
das Thema Biathlon an.<br />
Ich habe schon an Schießständen mit Waffen geschossen. Und ich<br />
kann Abfahrten h<strong>in</strong>unterfahren, ohne gleich mit der Nase voraus im<br />
Schnee zu landen. Doch beim Biathlon, das se<strong>in</strong>e Ursprünge im<br />
norwegischen Militär hat, braucht es nicht <strong>nur</strong> weit mehr Ausdauer als<br />
beim Abfahrtsski. Dazu muss der Sportler auch noch auf die<br />
Zielscheiben schießen, ohne vorher richtig durchatmen zu können. Im<br />
Wettkampf werden Fehlschüsse mit 150 Metern extra oder e<strong>in</strong>er<br />
strengen Zeitstrafe geahndet. Es ist also wichtig, immer <strong>in</strong>s<br />
Schwarze zu treffen. Die Spitzenbiathleten erreichen <strong>in</strong> allen<br />
n<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/83
Vergleichen mit anderen Sportarten immer wieder die höchsten aller<br />
VO2-Maximalwerte um die oder über 80 Prozent. Das fühlt sich so an,<br />
als wolltest du e<strong>in</strong> Garn e<strong>in</strong>fädeln, nachdem du gerade e<strong>in</strong>e Treppe<br />
h<strong>in</strong>aufgespr<strong>in</strong>tet bist. Es ist also e<strong>in</strong>e ziemliche Herausforderung.<br />
DOPPELTE ERLEICHTERUNG<br />
Als ich <strong>in</strong> der Skischule von Bessans <strong>in</strong> den französischen<br />
Alpen ankomme, b<strong>in</strong> ich gleich doppelt erleichtert: Erstens<br />
muss ich mich nicht <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>en Elasthananzug pressen wie<br />
die Profis, kann mir also me<strong>in</strong>e Würde bewahren. Zweitens<br />
muss ich nicht mit dem Gewehr auf dem Rücken durch die<br />
Gegend rutschen, was gut für die allgeme<strong>in</strong>e Sicherheit der<br />
französischen Alpen ist. Allerd<strong>in</strong>gs verwenden wir echte<br />
Gewehre. Manche Biathlonschulen ziehen zwar Lasergeräte<br />
vor, doch die echten Waffen fühlen sich e<strong>in</strong>fach anders an.<br />
Die Ziele s<strong>in</strong>d bei olympischen Veranstaltungen im Liegendschießen<br />
45 und im Stehendschießen 115 Millimeter groß. Der Schussabstand<br />
beträgt 50 Meter. Bei me<strong>in</strong>en ersten Versuchen ziele ich auf noch<br />
kle<strong>in</strong>ere Kreise, die aber <strong>nur</strong> 10 Meter von mir entfernt s<strong>in</strong>d. Me<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>geschränkter Erfahrungsschatz verrät mir, dass ich beim Schießen<br />
die Luft anhalten und den Abzug gleichmäßig drücken muss. So<br />
schaffe ich es, im Liegen vier der fünf Ziele zu elim<strong>in</strong>ieren. Das<br />
„Wir<br />
verwenden<br />
echte<br />
Gewehre,<br />
was sich<br />
ziemlich<br />
gut<br />
anfühlt.“<br />
Problem: Das ist noch nicht e<strong>in</strong>mal die halbe Miete. Bei Olympia<br />
müssen die Biathleten zwei Reihen von Zielen im Liegen und zwei im<br />
Stehen abräumen. Der Umstieg vom Liegend- aufs Stehendschießen<br />
ist etwa so, als müsste e<strong>in</strong> Basketballer nach der Freiwurfl<strong>in</strong>ie<br />
noch an die Mittell<strong>in</strong>ie gehen, um von dort aus e<strong>in</strong>zunetzen.<br />
Wir erfahren, dass es im Stehen e<strong>in</strong>en Trick gibt: Wir sollen<br />
das Gewicht auf das vordere Be<strong>in</strong> verlagern, das Gewehr an<br />
die Schulter pressen und den Ellbogen gegen die Rippen.<br />
Obwohl ich diese Tipps befolge, tanzt der Lauf immer noch<br />
wild umher, wenn ich mich zu entspannen versuche.<br />
DOPPELTER SCHWIERIGKEITSGRAD<br />
Nachdem ich die Grundlagen des Schießens verstanden habe,<br />
geht es ans Langlaufen. Wie ich aus me<strong>in</strong>en Beobachtungen<br />
bei der W<strong>in</strong>terolympiade festgestellt habe, wird häufiger das<br />
Skat<strong>in</strong>g als der klassische Stil gebraucht, den ich gewohnt b<strong>in</strong>.<br />
Die Spitzenfahrer legen die 150 Meter lange Strafrunde<br />
<strong>in</strong> weniger als 30 Sekunden zurück.<br />
Wir fangen ganz e<strong>in</strong>fach an, ohne Stecken. E<strong>in</strong> Ski weist nach<br />
vorne, während der andere seitlich nach außen gedreht ist.<br />
So können wir uns erst e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong> Be<strong>in</strong> konzentrieren. Die<br />
Lehrer<strong>in</strong> weist uns an, uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art Gleitschritt flüssig nach<br />
Joel versucht sich an der<br />
Skat<strong>in</strong>g-Technik, die<br />
er fürs Rennen braucht.<br />
84/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
door<br />
Auf Skiern unterwegs eröffnen<br />
sich grossartige<br />
Landschaftsbilder.<br />
vorn abzustoßen. Es dauert e<strong>in</strong>e Weile, bis ich diese Technik <strong>in</strong>tus<br />
habe. Wer schon e<strong>in</strong>mal Schlittschuh gelaufen ist, hat hier Vorteile.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs erschweren die Skier die Bewegung zusätzlich.<br />
Nach e<strong>in</strong>igen Hundert Metern auf jedem Be<strong>in</strong> wenden wir uns der<br />
Bewegung des Oberkörpers zu. Wir halten die Stecken horizontal,<br />
während wir an e<strong>in</strong>er flüssigen Seitwärtsbewegung arbeiten, die der<br />
Schlüssel zum effektiven Laufstil ist. Danach übe ich im Team mit<br />
dem MF-Webdesigner Nick Hutch<strong>in</strong>gs. Wir müssen uns gegenseitig<br />
vorwärtsschieben. Das zw<strong>in</strong>gt uns, e<strong>in</strong>e saubere und flüssige Technik<br />
zu verwenden, um nicht stehenzubleiben und uns zu blamieren.<br />
Erst, als wir e<strong>in</strong>en vernünftigen Rhythmus gefunden haben,<br />
dürfen wir endlich die Skistecken richtig e<strong>in</strong>setzen. Wir rammen<br />
sie <strong>in</strong> den Boden, um den wertvollen Schwung mitzunehmen.<br />
„Die Lehrer<strong>in</strong> schlägt ganz<br />
mühelos e<strong>in</strong> Tempo an,<br />
das ich schnell als me<strong>in</strong>e<br />
Spitzengeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
identifiziere.“<br />
TEMPOLIMIT<br />
Nachdem die technischen Grundlagen geklärt s<strong>in</strong>d, wird es Zeit<br />
für die Praxis. Unsere Lehrer<strong>in</strong> führt uns zu e<strong>in</strong>em Parcours durch<br />
den umliegenden Wald. Dabei schlägt sie ganz mühelos e<strong>in</strong> flottes<br />
Tempo an, das ich schnell als me<strong>in</strong>e Spitzengeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
identifiziere. Sie sche<strong>in</strong>t kaum Energie aufzubr<strong>in</strong>gen, während<br />
ich mich durch den Schnee ackere und pflüge. Die Aussicht ist<br />
fantastisch. Richtig genießen kann ich sie aber <strong>nur</strong> auf den kurzen<br />
Abfahrten, wo ich die Chance habe, kurz durchzuatmen.<br />
Allmählich verbessert sich jedoch me<strong>in</strong>e Technik – bis ich irgendwann<br />
tatsächlich ganz gut vorankomme. Ich verstehe jetzt, warum<br />
das Langlaufen e<strong>in</strong> so populärer Sport ist: Es eröffnen sich e<strong>in</strong>em<br />
dabei Landschaften, die sonst vom Skilift aus nicht zugänglich<br />
wären, und das viel schneller als <strong>in</strong> jedem Schneeschuh.<br />
Das erklärt auch, warum der Sport bei den ganzen<br />
Rentnern so beliebt ist, die an mir vorbeizischen. n<br />
Die Biathleten müssen sowohl<br />
im Liegen als auch<br />
im Stehen gut schießen können.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/85
door<br />
Komb<strong>in</strong>ierter Spaß S<strong>in</strong>d Langlauf und Schießen nicht de<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g? Teste diese Alternativen!<br />
SCHNEEWANDERN + SCHIESSEN<br />
Bei Biathlonrennen wie dem<br />
Smuggler’s Notch <strong>in</strong> England kommen<br />
Vorderlader mit traditioneller Munition<br />
sowie Schneeschuhe aus Holz zum<br />
E<strong>in</strong>satz.<br />
SKIFAHREN + BOGENSCHIESSEN<br />
Beim Bogenschützen-Biathlon wird e<strong>in</strong> Recurve-<br />
Bogen verwendet, der kürzer ist als der<br />
herkömmliche Langbogen. Dazu bewegen sich die<br />
Teilnehmer auf Skiern fort. Es gibt auch Snowboard-<br />
Events, die mit Bogenschießen komb<strong>in</strong>iert werden.<br />
Diese s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs selten.<br />
MOUNTAINBIKE + SCHIESSEN<br />
Biathleten, die im Sommer ihre Ausdauer und<br />
Präzision aufrechterhalten möchten, können an<br />
Events wie dem des Alberta Biathlon Club<br />
teilnehmen. Der Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> der kanadischen Stadt<br />
Calgary komb<strong>in</strong>iert Radfahren mit Schießen.<br />
E<strong>in</strong>e flüssige Technik ist beim<br />
Langlauf der Schlüssel zum Erfolg –<br />
neben e<strong>in</strong>em hohen VO2-<br />
Maximalwert.<br />
MERKWÜRDIGE KOMBINATION<br />
Schließlich ist es Zeit, beide Fertigkeiten <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
zu testen. Ich gehe neben e<strong>in</strong>em anderen Anfänger an<br />
den Start. So bekommt unser M<strong>in</strong>i-Event e<strong>in</strong>en leichten<br />
Wettkampfcharakter. Wir e<strong>in</strong>igen uns allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>stimmig<br />
auf Zeitstrafen statt Strafrunden für Fehlschüsse.<br />
Wir liefern uns fast während des gesamten Parcours e<strong>in</strong> Kopf-an-<br />
Kopf-Rennen. Technische Überlegungen bleiben dabei allerd<strong>in</strong>gs<br />
weitgehend auf der Strecke. Fast gleichzeitig kommen wir an<br />
den Stand zum Liegendschießen. Me<strong>in</strong>e sonst so verlässlichen<br />
Schießkünste lassen mich allerd<strong>in</strong>gs im Stich, weil me<strong>in</strong> Herz<br />
hämmert wie e<strong>in</strong> Presslufthammer. Das Gewehr hüpft im Takt auf<br />
und ab. Ich treffe drei von fünf Zielen, verliere dabei aber wertvolle<br />
Zeit, weil ich zuerst das Gewehr beruhigen muss. Me<strong>in</strong> Konkurrent<br />
erreicht dasselbe Resultat – wir e<strong>in</strong>igen uns also auf e<strong>in</strong> ehrenwertes<br />
Unentschieden. Nach e<strong>in</strong>er weiteren Langlaufrunde versuche<br />
ich mich auch im Stehendschießen. Mit mehreren Flaschen<br />
Starkbier <strong>in</strong>tus hätte es auch nicht viel schlechter laufen können.<br />
Nach dem kle<strong>in</strong>en Vorgeschmack auf den Biathlon habe ich großen<br />
Respekt für die Aktiven. Der kle<strong>in</strong>e Kurs hat def<strong>in</strong>itiv Lust auf mehr<br />
gemacht. Ich b<strong>in</strong> <strong>nur</strong> froh, dass ich nicht auf Wettkampfniveau<br />
„Wir liefern uns<br />
e<strong>in</strong> Kopf-an-<br />
Kopf-Rennen.<br />
Technische<br />
Überlegungen<br />
bleiben dabei<br />
allerd<strong>in</strong>gs<br />
weitgehend<br />
auf der<br />
Strecke.“<br />
Joel stellt fest, dass<br />
die Präzision mit hämmerndem<br />
Puls um E<strong>in</strong>iges niedriger ist.<br />
laufen muss. Dafür bräuchte ich nämlich e<strong>in</strong>en besseren VO2-<br />
Maximalwert. Außerdem müsste ich schmerzunempf<strong>in</strong>dlicher<br />
se<strong>in</strong> und mich unter Druck besser konzentrieren können.<br />
Hilfreich wäre es sicher auch, im Laufen SMS schreiben zu<br />
können, ohne gegen den nächsten Laternenpfahl zu rennen.<br />
86/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
AUFTANKEN<br />
Roter<br />
Lebenssaft<br />
Granatapfelsaft ist bei den meisten Männern nicht die erste<br />
Wahl unter den Fruchtsäften. Die Forschung zeigt aber, dass<br />
die Alternative zum gewohnten Apfel- oder Orangensaft<br />
möglicherweise große gesundheitliche Vorteile mit sich br<strong>in</strong>gt.<br />
Forscher an der Queen Margaret University <strong>in</strong> Ed<strong>in</strong>burgh<br />
gelangten zum folgenden Ergebnis: E<strong>in</strong>e tägliche Dosis<br />
von 500 Milliliter Granatapfelsaft senkt schon nach<br />
e<strong>in</strong>er Woche merklich den Blutdruck. Auch<br />
der Kortisolanteil im Ur<strong>in</strong> s<strong>in</strong>kt stark. Das<br />
Stresshormon verbrennt Muskelgewebe<br />
und fördert Fette<strong>in</strong>lagerungen. Wie<br />
bei allen Säften br<strong>in</strong>gen frische<br />
Biogetränke am meisten.<br />
TIPP<br />
Granatapfelsaft<br />
enthält auch viel<br />
Vitam<strong>in</strong> C, welches<br />
das Immunsystem<br />
stärkt.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/87
Schnelle Tipps<br />
6Lebensmittel 1<br />
MILCH<br />
enthält viel<br />
Kalzium, das der<br />
Körper zum<br />
Aufbau starker<br />
Knochen<br />
braucht.<br />
für<br />
starke Knochen<br />
Diese Nahrungsmittel stärken die<br />
Knochen und senken das<br />
Verletzungsrisiko.<br />
4<br />
MAKRELEN<br />
s<strong>in</strong>d wahre<br />
Vitam<strong>in</strong>-D-Bomben.<br />
Sie fördern dadurch<br />
die Aufnahme des<br />
Kalziums durch den<br />
Dünndarm.<br />
2<br />
RIND<br />
bietet den Knochen<br />
Phosphor<br />
<strong>in</strong> Hülle und Fülle,<br />
das ebenfalls ihre<br />
Struktur stärkt.<br />
3<br />
GRÜNKOHL<br />
ist e<strong>in</strong> echtes<br />
Vitam<strong>in</strong>-K-<br />
Kraftpaket und hilft<br />
dem Körper<br />
dadurch, Kalzium zu<br />
verarbeiten.<br />
6<br />
ZWIEBELN<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e hervorragende<br />
Borquelle. Der<br />
M<strong>in</strong>eralstoff beteiligt<br />
sich aktiv am Kalzium-<br />
Stoffwechsel und am<br />
Knochenaufbau.<br />
5<br />
ERDBEEREN<br />
stecken voller<br />
Vitam<strong>in</strong> C, welches<br />
für das Kollagen der<br />
Knochenmatrix<br />
unverzichtbar ist.<br />
F + A Ernährung<br />
Laurent Bannock ist auf den Leistungssport spezialisierter Ernährungsberater für Rugby-Profiteams und andere Elitesportler.<br />
Wie viele Portionen Obst und Gemüse sollte ich pro<br />
F Tag essen?<br />
Ich empfehle sechs bis acht Portionen Obst und Gemüse<br />
A pro Tag. Wichtig ist auch, welche Sorten du wählst. Das<br />
meiste Obst enthält viel Zucker und <strong>nur</strong> e<strong>in</strong> mäßiges Angebot<br />
an Nährstoffen. Stärkehaltiges Wurzelgemüse kann <strong>in</strong>des viele<br />
Kohlenhydrate aufweisen. Das Verhältnis von Obst zu Gemüse<br />
sollte 1:4 betragen, das Gemüse aus e<strong>in</strong>er bunten Auswahl<br />
nicht stärkehaltiger Sorten bestehen. Was das Obst angeht,<br />
so s<strong>in</strong>d unterschiedliche Beerensorten e<strong>in</strong>e gute Sache. Auf<br />
die Art bekommt der Körper e<strong>in</strong>en schönen Querschnitt an<br />
Vitam<strong>in</strong>en, M<strong>in</strong>eralstoffen, pflanzlichen Nährstoffen und<br />
Ballaststoffen geliefert.<br />
88/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Ergänzungsmittel für den Sport<br />
Wohltuendes<br />
Vitam<strong>in</strong><br />
1<br />
DAS PROBLEM<br />
Nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
tut mir immer alles<br />
weh.<br />
E<br />
Vitam<strong>in</strong><br />
E hilft dir, nach e<strong>in</strong>er<br />
harten E<strong>in</strong>heit schneller zu<br />
regenerieren.<br />
2<br />
DIE LÖSUNG<br />
Nimm Ergänzungsmittel mit<br />
Vitam<strong>in</strong> E. Diese dämmen<br />
die Entzündungsreaktion e<strong>in</strong>.<br />
Vitam<strong>in</strong> E kann auch helfen,<br />
beschädigte Gelenke und<br />
gereiztes Gewebe wieder<br />
aufzubauen. Es ist daher das<br />
perfekte Hilfsmittel nach e<strong>in</strong>er<br />
harten E<strong>in</strong>heit.<br />
AUF DEM<br />
ETIKETT<br />
MFS MONATLICHES<br />
LEXIKON FÜR<br />
BEGRIFFE AUS<br />
DER WELT DER<br />
ERGÄNZUNGSMITTEL.<br />
{VW}<br />
% Valepotriate s<strong>in</strong>d<br />
Substanzen, die etwa<br />
im Baldrian enthalten<br />
s<strong>in</strong>d. Sie beruhigen<br />
Gehirn und<br />
Nervensystem und<br />
entspannen die<br />
Muskulatur.<br />
% Vanadylsulfat ist e<strong>in</strong><br />
Abkömml<strong>in</strong>g des<br />
essenziellen<br />
Spurenelements<br />
Vanadyl. Dieses kann<br />
durch die Steigerung<br />
der<br />
Insul<strong>in</strong>empf<strong>in</strong>dlichkeit<br />
die Glukosetoleranz<br />
verbessern. Der Stoff<br />
kommt <strong>in</strong> Eiern,<br />
Buchweizen,<br />
Haferflocken und<br />
Rettich vor.<br />
3<br />
DIE STUDIE<br />
Laut e<strong>in</strong>er Studie im Fachjournal<br />
„Vitam<strong>in</strong>s And Hormones“ wirkt<br />
Vitam<strong>in</strong> E sowohl der Oxidation als<br />
auch Entzündungen entgegen.<br />
Diese Ergebnisse unterfüttert e<strong>in</strong>e<br />
weitere Studie, die von der New<br />
York Academy of Sciences<br />
veröffentlicht wurde. Dar<strong>in</strong> heißt<br />
es, das Vitam<strong>in</strong> beuge auch dem<br />
Krebs vor.<br />
% Vitam<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d<br />
organische<br />
Verb<strong>in</strong>dungen, die<br />
wir über die<br />
Ernährung<br />
aufnehmen müssen.<br />
Ohne sie kann der<br />
Körper nicht richtig<br />
funktionieren und<br />
Krankheiten<br />
abwehren. E<strong>in</strong>e<br />
große Auswahl<br />
frischer<br />
Nahrungsmittel ist<br />
die beste Art,<br />
ausreichend<br />
Vitam<strong>in</strong>e<br />
aufzunehmen.<br />
Ergänzungsmittel<br />
können e<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Hilfe<br />
se<strong>in</strong>.<br />
F + A Ergänzungsmittel<br />
Aaron Deere ist Kraft- und Konditionstra<strong>in</strong>er.<br />
FWelche<br />
Ergänzungsmittel<br />
s<strong>in</strong>d gut fürs Herz?<br />
ADie zwei wichtigsten<br />
Ergänzungsmittel, die<br />
sich positiv auf die<br />
Gesundheit des Herzens<br />
auswirken, s<strong>in</strong>d Omega-3-<br />
Fettsäuren und Vitam<strong>in</strong> D.<br />
Erstere senken das Risiko<br />
von<br />
Herzrhythmusstörungen<br />
und die Triglycerid-<br />
Konzentration. Ist diese<br />
erhöht, steigt das Risiko für<br />
Herzerkrankungen.<br />
Daneben wirken sie stark<br />
entzündungshemmend. Sie<br />
wirken somit der<br />
Ansammlung<br />
arterienverengender Plaque<br />
entgegen und senken den<br />
Blutdruck. Neuste<br />
Untersuchungen zeigen,<br />
dass Vitam<strong>in</strong> D das<br />
Herz<strong>in</strong>farkt- und<br />
Schlaganfallrisiko reduziert.<br />
Daneben wirkt essich<br />
positiv auf wohlbekannte<br />
Risikofaktoren wie hohen<br />
Blutdruck, Fettleibigkeit und<br />
Diabetes aus.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/89
Wissen<br />
Marokkanische<br />
Muskeln<br />
Dieser nordafrikanische E<strong>in</strong>topf ist bis oben h<strong>in</strong> mit Eiweiß<br />
zum Muskelaufbau gefüllt. Daneben steckt er voller<br />
leckerer Gewürze, die de<strong>in</strong>e Fettverbrennung ankurbeln.<br />
KAROTTEN<br />
enthalten viel<br />
Betacarot<strong>in</strong>,<br />
welches der<br />
Körper <strong>in</strong> Vitam<strong>in</strong><br />
K umwandelt.<br />
Diese Vitam<strong>in</strong>art<br />
stärkt die<br />
Knochenstruktur.<br />
KORIANDER<br />
ist reich an<br />
Mangan. Diese<br />
Substanz trägt zu<br />
e<strong>in</strong>em gesunden<br />
Blutzuckerspiegel<br />
bei. Zudem treibt<br />
sie den Fett- und<br />
Kohlenhydrat-<br />
Stoffwechsel an.<br />
KNOBLAUCH<br />
kann helfen, die<br />
Cholester<strong>in</strong>werte<br />
zu senken. Zudem<br />
schützt er die<br />
Blutgefäße vor<br />
oxidativem<br />
Stress.<br />
Zubereitung<br />
ZUTATEN (2 Portionen)<br />
2 EL Olivenöl / 1 Zwiebel (gehackt) / 2 Karotten (<strong>in</strong> Scheiben<br />
geschnitten) / 2 Knoblauchzehen (gehackt) / ½ TL Paprikagewürz /<br />
1 EL frischer Koriander / 1 EL frische Petersilie / ½ TL gemahlener<br />
Zimt / ½ TL Kurkuma / ½ TL Gewürzmischung / ½ TL gemahlener<br />
Koriander / ½ TL gemahlene Muskatnuss / 1 TL Kardamom / 1 Prise<br />
schwarzer Pfeffer / 550 ml Brühe / 1 Handvoll Ros<strong>in</strong>en / 1 Handvoll<br />
Trockenaprikosen / ½ Dose gehackte Tomaten / 160 g Couscous<br />
ZUBEREITUNG<br />
l Erhitze e<strong>in</strong>en EL Olivenöl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
großen feuerfesten Schmortopf.<br />
l Das Fleisch h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>legen und<br />
anbräunen und dann auf e<strong>in</strong>en<br />
Teller geben. Falls nötig, das Fleisch<br />
<strong>in</strong> zwei Arbeitsschritten anbraten.<br />
l Das restliche Öl <strong>in</strong> der Pfanne<br />
erhitzen und die Zwiebelstücke<br />
fünf M<strong>in</strong>uten lang braten,<br />
bis sie weich s<strong>in</strong>d.<br />
l Das Fleisch zusammen mit dem<br />
Knoblauch, der Brühe, den<br />
Gewürzen, Ros<strong>in</strong>en, Aprikosen<br />
und dem schwarzen Pfeffer<br />
zurück <strong>in</strong> den Topf geben.<br />
l Das Ganze zum Kochen<br />
br<strong>in</strong>gen. Anschließend 1 ½–2<br />
Stunden köcheln lassen, bis<br />
das Fleisch durch ist.<br />
l 15 M<strong>in</strong>uten vor Ende der Kochzeit<br />
die Karotten dazugeben. Vor<br />
dem Servieren die Petersilie<br />
über das Gericht streuen.<br />
l Den Couscous nach Angaben<br />
auf der Verpackung<br />
zubereiten und servieren.<br />
90/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Schlaue Prote<strong>in</strong>-Alternativen<br />
GUT<br />
LAMMSCHULTER<br />
Nährwert pro 100 g<br />
Kalorien 248<br />
Eiweiß 16.7 g<br />
Fett 20.2 g<br />
Kohlenhydrate 0 g<br />
BESSER<br />
LAMMNACKEN<br />
Nährwert pro 100 g<br />
Kalorien 184<br />
Eiweiß 19,6 g<br />
Fett 9,3 g<br />
Kohlenhydrate 0<br />
WARUM IST DIESE VARIANTE BESSER?<br />
Lammnacken enthält nicht <strong>nur</strong> mehr Eiweiß zum<br />
Muskelaufbau. Das Fleisch ist zudem auch ärmer<br />
an Kalorien und gesättigten Fetten. Es ist also wie<br />
dafür gemacht, die Muskeln wachsen und den<br />
Bauch schrumpfen zu lassen. Im Nackenfleisch<br />
stecken zudem Vitam<strong>in</strong> B als Treibstoff sowie<br />
Magnesium, welches die Testosteronwerte hebt.<br />
TIPP<br />
Richtig authentisch wird das Gericht, wenn<br />
du Argan- statt Olivenöl verwendest. Das<br />
typische marokkanische Öl f<strong>in</strong>dest du <strong>in</strong><br />
speziellen Lebensmittelläden.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/91
Perfekte Ernährung<br />
Ste<strong>in</strong>zeit-<br />
Power<br />
BROKKOLI<br />
enthält viel Chrom, das<br />
der Körper braucht, um<br />
Muskeln aufzubauen,<br />
den Körperfettanteil zu<br />
reduzieren und Energie<br />
zu produzieren.<br />
BLUMENKOHL<br />
weist viel Eisen auf,<br />
welches die Muskeln<br />
mit Energie beliefert.<br />
Er bietet großeMengen<br />
an Folsäure, welche<br />
ebenfalls sehr<br />
wichtig s<strong>in</strong>d.<br />
OLIVENÖL<br />
versorgt den Körper mit<br />
viel e<strong>in</strong>fach<br />
ungesättigten<br />
Fettsäuren, die gut fürs<br />
Herz s<strong>in</strong>d.<br />
Iss wie e<strong>in</strong> Urmensch, um bessere Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsergebnisse zu erreichen!<br />
Industriell verarbeitete Lebensmittel und raff<strong>in</strong>ierter Zucker s<strong>in</strong>d<br />
evolutionstechnisch gesehen relativ neue Bestandteile unseres<br />
Speiseplans. Der menschliche Körper ist noch nicht darauf e<strong>in</strong>gestellt<br />
und speichert die dar<strong>in</strong> enthaltene Energie daher als Fett. Der<br />
folgende Ernährungsplan basiert auf der Neandertalerdiät: Es<br />
kommt <strong>nur</strong> das auf den Tisch, was es auch schon <strong>in</strong> der Ste<strong>in</strong>zeit<br />
gab. Der Ersatz <strong>in</strong>dustriell verarbeiteter Kohlenhydrate und<br />
Zuckerarten durch viel frisches Gemüse, gesunde Fettsäuren<br />
und tierisches Eiweiß hilft, Muskeln auf- und Fett abzubauen.<br />
TAGESZUFUHR<br />
GESAMT<br />
1.878 Kalorien<br />
183 g Kohlenhydrate<br />
153 g Eiweiß<br />
76 g Fett<br />
FRÜHSTÜCK<br />
2 pochierte Eier<br />
geben dir alle<br />
essenziellen<br />
Am<strong>in</strong>osäuren, die<br />
de<strong>in</strong>e Muskeln<br />
brauchen, um sich<br />
selbst zu reparieren.<br />
MITTAGESSEN<br />
Hühnersalat mit<br />
schwarzen Oliven,<br />
Sp<strong>in</strong>atblättern und<br />
Cherrytomaten liefert<br />
ausreichend Eiweiß<br />
zum Muskelaufbau und<br />
genügend Vitam<strong>in</strong> C<br />
zur Stärkung der<br />
Immunabwehr.<br />
ABENDESSEN<br />
R<strong>in</strong>dersteak<br />
1 großes Filetsteak / 1 Handvoll<br />
Brokkoliröschen / 1 Handvoll<br />
Blumenkohlröschen / 1 EL<br />
Olivenöl / 1 Thymianzweig<br />
Zubereitung<br />
● Das Öl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bratpfanne erhitzen.<br />
● Das Steak je nach Geschmack 4–<strong>12</strong><br />
M<strong>in</strong>uten lang kochen. Nach der Hälfte<br />
der Zeit wenden.<br />
● Das Gemüse 5 M<strong>in</strong>uten lang dünsten.<br />
● Das Steak mit dem Thymian garnieren<br />
und servieren.<br />
ZWISCHENMAHLZEITEN<br />
Erdbeeren, Orangen<br />
und Mangos<br />
enthalten viel<br />
Vitam<strong>in</strong> C. Dieses<br />
stärkt über die<br />
Produktion weißer<br />
Blutkörperchen die<br />
Abwehrkräfte.<br />
92/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
DAS BESTE HERAUSHOLEN<br />
TRAINER<br />
D<strong>in</strong>osaurier-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g: e<strong>in</strong>e<br />
Zeitreise mit MF und vier<br />
Elitetra<strong>in</strong>ern zurück zu<br />
den Wurzeln S. 94<br />
Übungen für e<strong>in</strong>e stärkere<br />
und besser ausdef<strong>in</strong>ierte<br />
Brustmuskulatur S. 101<br />
Effektives<br />
Bauchmuskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ohne<br />
ewige Crunches S. 106<br />
Zeitnot? Vier Kardio-<br />
Workouts, die immer <strong>in</strong> den<br />
Term<strong>in</strong>kalender passen S. 110<br />
Die Kraft<br />
des<br />
Wassers<br />
Wasser als Kraftstoff<br />
Sorge immer für e<strong>in</strong>e gute Flüssigkeitszufuhr, um das<br />
Maximum aus dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g herauszuholen. Ohne die<br />
richtige Hydratisierung vorm und beim Workout wird<br />
es schwer, Bestleistungen zu erreichen. Die E<strong>in</strong>heit wird<br />
dann um E<strong>in</strong>iges härter.<br />
In e<strong>in</strong>er Studie wurden zwei Gruppen von Männern<br />
untersucht. Die e<strong>in</strong>e Hälfte war ausreichend<br />
hydratisiert, die andere halb dehydratisiert. Sie<br />
absolvierten alle e<strong>in</strong> Workout über sechs Übungen zu<br />
je drei Sätzen. Die dehydratisierte Gruppe schaffte<br />
nicht <strong>nur</strong> weniger Wiederholungen der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Übungen. Sie brauchte auch länger, um die<br />
Herzfrequenz wieder auf Normalniveau zu br<strong>in</strong>gen,<br />
außerdem war beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g das<br />
Belastungsempf<strong>in</strong>den höher. Wir empfehlen<br />
500 Milliliter Wasser vor dem Aufwärmtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />
dazu e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Schluck von der<br />
Wasserflasche nach jedem Satz.<br />
Tipp<br />
1,2 Liter s<strong>in</strong>d das<br />
M<strong>in</strong>imum an Flüssigkeit,<br />
das der Mensch täglich<br />
zur Hydratisierung<br />
braucht. Beim Sport sollte<br />
pro Übungsstunde e<strong>in</strong><br />
weiterer Liter<br />
dazukommen.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/ 93
Das fitte<br />
Quartett<br />
MF hat sich bei vier<br />
Supertra<strong>in</strong>ern für Euch<br />
schlaugemacht. Dabei<br />
haben wir erfahren,<br />
dass mentale Stärke<br />
Voraussetzung fürs<br />
Stemmen großer<br />
Gewichte ist.<br />
CJ<br />
SWABY<br />
ist Kugelhantelexperte, qualifizierter<br />
Boxtra<strong>in</strong>er sowie Kraft- und<br />
Konditionsspezialist mit 17 Jahren<br />
Berufserfahrung. Er war auf den größten<br />
britischen <strong>Fitness</strong>- und Kampfkunst-<br />
Ausstellungen vertreten und ist Therapeut für<br />
neurol<strong>in</strong>guistisches Programmieren (NLP).<br />
SABINA<br />
SKALA<br />
ist e<strong>in</strong>e führende <strong>Fitness</strong>tra<strong>in</strong>er<strong>in</strong>, die sich aufs<br />
Gewichtheben spezialisiert hat. Sie ist bereits<br />
auf <strong>in</strong>ternationalem Niveau für Polen als<br />
Kajakfahrer<strong>in</strong> angetreten. Mittlerweile arbeitet<br />
sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe verschiedener Diszipl<strong>in</strong>en mit<br />
Elitesportlern, unter anderem mit MMA-<br />
Kämpfern, Ruderern und Rugbyspielern.<br />
94/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
GASTEXPERTEN<br />
MIKE<br />
MAHLER<br />
ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternational anerkannter Experte fürs<br />
Kugelhanteltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und der Gründer von<br />
Mahler’s Aggressive Strength. Er ist auf die<br />
Optimierung des Hormonhaushalts für <strong>Fitness</strong><br />
und Gesundheit spezialisiert. Außerdem hat der<br />
das Buch „Live Life Aggressively: What Self-Help<br />
Gurus Should Be Tell<strong>in</strong>g You“ verfasst.<br />
BROOKS<br />
KUBIK<br />
ist der Autor des Buchs „D<strong>in</strong>osaur Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g: Lost<br />
Secrets Of Strength And Development“. Dieser<br />
e<strong>in</strong>flussreiche Leitfaden beschäftigt sich mit dem<br />
Strongman-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der alten Schule. Er ist<br />
fünfmaliger amerikanischer Meister im<br />
Bankdrücken. Zudem hat er <strong>in</strong> dieser Diszipl<strong>in</strong><br />
mehrere nationale und <strong>in</strong>ternationale Rekorde<br />
aufgestellt.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/95
n London f<strong>in</strong>det der zweitägige Workshop<br />
I<br />
D<strong>in</strong>osaur Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g and Beyond statt, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em <strong>Fitness</strong>center ohne Schnickschnack<br />
im Südosten der Stadt. Die Besetzung hat<br />
etwas vom Staraufgebot des Films<br />
„Avengers“. Zunächst ist da der dynamische Anführer<br />
Mike Mahler. Der amerikanische Experte fürs<br />
Kugelhanteltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und Hormonoptimierung ist der<br />
Capta<strong>in</strong> America des Teams. Se<strong>in</strong>e rechte Hand, CJ<br />
Swaby, ist Kugelhantel- und Boxkampfspezialist. Se<strong>in</strong>e<br />
Arme stehen von der Power her dem<br />
hammerschw<strong>in</strong>genden Thor im Film <strong>in</strong> nichts nach. Die<br />
Supertra<strong>in</strong>er<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>a Skala gleicht der Black Widow. Sie<br />
ist aufs Gewichtheben spezialisiert. Und schließlich ist<br />
da noch Brooks Kubik, der sozusagen die Rolle Nick<br />
Furys ausfüllt. Kubik ist der Erf<strong>in</strong>der des D<strong>in</strong>osaur<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Systems, nach dem der Workshop benannt ist.<br />
Er stellt mit se<strong>in</strong>en 55 Jahren beim Workout noch so<br />
manchen Jüngl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> den Schatten.<br />
Ich habe die Befürchtung, dass wir das ganze<br />
<strong>Wochen</strong>ende über schwere Gewichte herumwuchten<br />
müssen. Doch wir steigen ganz behutsam e<strong>in</strong>: Skala<br />
zeigt uns zunächst e<strong>in</strong>ige Flexibilitätsübungen fürs<br />
„Mir entgleitet die<br />
Kugelhantel, während me<strong>in</strong><br />
Griff nachlässt. Ich habe Glück,<br />
dass mir die Hanteln auf den<br />
F<strong>in</strong>ger statt <strong>in</strong>s Gesicht fallen.“<br />
Gewichtheben. Ihr gefallen die klassischen Diszipl<strong>in</strong>en<br />
(das Stoßen und Reißen), weil sich damit feststellen<br />
lässt, „wie explosiv jemand ist“. Im Moment stelle ich bei<br />
den Kniebeugen an der Wand erst e<strong>in</strong>mal <strong>nur</strong> fest, wie<br />
unflexibel ich b<strong>in</strong>. Dabei handelt es sich nicht um die<br />
e<strong>in</strong>fache und e<strong>in</strong>steigerfreundliche Variante mit dem<br />
Rücken zur Wand. Wir stehen vielmehr der Wand<br />
gegenüber. Wenn ich nach unten gehe, habe ich das<br />
Gefühl, nach h<strong>in</strong>ten umzufallen. Es ist wirklich schwer.<br />
Skala erklärt uns den Zweck der Übung: „Die Bewegung<br />
SEITBEUGE MIT<br />
PRESSEN<br />
Br<strong>in</strong>g bei dieser Übung die<br />
Kugelhanteln so effektiv wie<br />
möglich nach oben.<br />
1 2<br />
„Diese effektive Übung deckt<br />
verschiedene Bewegungsebenen und<br />
-radien ab“, erläutert Swaby. „Sie fordert<br />
die Stützmuskulatur und die<br />
wichtigsten Muskelgruppen. Außerdem<br />
macht sie e<strong>in</strong>fach Spaß.“<br />
„Für diese Version der Seitbeuge mit<br />
Pressen ist es wichtig, technisch sauber<br />
die Hanteln über den Kopf zu br<strong>in</strong>gen<br />
und die Knie beim Absenken um mehr<br />
als 90˚ anw<strong>in</strong>keln zu können. Wer diese<br />
Voraussetzungen nicht erfüllt, sollte vor<br />
der Ausführung an se<strong>in</strong>er Kraft und<br />
Flexibilität arbeiten. Abhilfe schaffen<br />
hier Übungen wie das Pressen über Kopf<br />
oder Stabilisierungsübungen für die<br />
Schultern.“<br />
c Beide Kugelhanteln vor die Füße stellen. E<strong>in</strong>e<br />
davon umsetzen und ausstoßen oder reißen. Der<br />
Fuß der Gegenseite ist dabei nach außen<br />
gedreht (auf 3 bzw. 9 Uhr), während der Fuß der<br />
tra<strong>in</strong>ierten Seite gerade nach vorne weist und<br />
die Hüfte seitlich nach außen wandert. Auf der<br />
Gegenseite <strong>in</strong> der Hüfte e<strong>in</strong>knicken.<br />
c Die Kugelhantel über dem Kopf im Auge<br />
behalten und die Arme <strong>in</strong> der Seitbeuge nach<br />
oben und unten strecken. Die untere Hand<br />
wandert hierzu an der Innenseite des Be<strong>in</strong>s<br />
nach unten. Gleichzeitig den Oberkörper<br />
drehen, sodass der Griff der zweiten Hantel<br />
erreichbar wird.<br />
96/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
GASTEXPERTEN<br />
Mahlers erschöpfendes<br />
Kugelhantel-Workout formt den<br />
Charakter als auch die Muskulatur.<br />
verbessert die Ausrichtung der Wirbelsäule und fördert<br />
die Verlagerung des Gewichts auf die Fersen.“<br />
Danach geht es mit anderen unkonventionellen<br />
Übungen weiter: Swaby demonstriert, wie er mit e<strong>in</strong>er<br />
Hand e<strong>in</strong>e Kugelhantel vom Boden aufhebt, während er<br />
die andere über dem Kopf hält. „Ihr müsst die zweite<br />
Kugelhantel enger am Körper halten und den Ellbogen<br />
senken. Dann könnt ihr den Schwung nutzen, um die<br />
andere Hantel vom Boden aufzuheben“, erklärt Swaby.<br />
Mahler fügt noch h<strong>in</strong>zu: „Wenn es euch schwerfällt, den<br />
oberen Arm nach oben gestreckt zu halten, spannt den<br />
Latissimus an.“<br />
Die nächste Übung ist das Aufrichten über die Seite.<br />
Dabei liegen wir zunächst am Boden und halten e<strong>in</strong>e<br />
Kugelhantel über dem Kopf nach oben gestreckt. Die<br />
Übung kenne ich schon, allerd<strong>in</strong>gs nicht mit zwei<br />
Hanteln. Ich mache e<strong>in</strong>e Wiederholung mit zwei <strong>12</strong>-Kilo-<br />
Hanteln <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er l<strong>in</strong>ken Hand. Doch nach der Hälfte des<br />
Bewegungsablaufs mit rechts entgleitet mir die obere<br />
Hantel, weil me<strong>in</strong> Griff nachlässt. Ich habe Glück, dass<br />
mir die Hanteln auf den F<strong>in</strong>ger statt <strong>in</strong>s Gesicht fallen.<br />
„Bei dieser Übung“, erklärt mir Swaby, „geht es darum,<br />
Kontrolle und Kraft der tiefen Stützmuskulatur zu<br />
verbessern. Deswegen verwenden wir Gewichte, die<br />
schwer zu stabilisieren s<strong>in</strong>d.“ Diesen Punkt zum<strong>in</strong>dest<br />
habe ich belegt.<br />
Jon von MF schw<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong>e<br />
großen – und gefährlichen<br />
Kugelhanteln.<br />
Mahler besteht auf<br />
e<strong>in</strong>e gute Technik,<br />
wenn es hart auf hart<br />
geht.<br />
Brooks Kubik stößt auf<br />
bee<strong>in</strong>druckende Art die<br />
36-Kilo-Kugelhanteln.<br />
Macht der Gedanken<br />
In me<strong>in</strong>em F<strong>in</strong>ger hämmert noch das Blut, während<br />
Kubik wieder übernimmt, um übers D<strong>in</strong>osaur Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
zu sprechen. Er erklärt uns, dass die Methode e<strong>in</strong>e<br />
Komb<strong>in</strong>ation aus schwerem Kurzhanteltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und<br />
traditionellen Strongman-Übungen darstellt. Ich erwarte<br />
e<strong>in</strong>ige unmissverständliche Tipps zum E<strong>in</strong>satz roher<br />
Körperkräfte. Stattdessen bekommen wir e<strong>in</strong>e Lektion<br />
über die mentale E<strong>in</strong>stimmung aufs Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />
„Stellt euch am Tag vor dem Workout vor, wie ihr<br />
e<strong>in</strong>e perfekte E<strong>in</strong>heit absolviert“, rät Kubik. Er empfiehlt<br />
uns, diese Vorstellung am Morgen des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, auf<br />
dem Weg zum <strong>Fitness</strong>center und kurz vor der E<strong>in</strong>heit<br />
vor unserem geistigen Auge wie e<strong>in</strong>en Film ablaufen zu<br />
3 4 5<br />
TECHNIKTIPP<br />
Wenn die Hanteln<br />
hochgestemmt s<strong>in</strong>d, muss<br />
die Bauchmuskulatur<br />
unter Spannung stehen.<br />
Die Pomuskulatur<br />
anspannen, um den<br />
Rücken zu unterstützen<br />
und e<strong>in</strong>e stabile Basis zum<br />
Hochstemmen zu<br />
schaffen.<br />
c Die Kugelhantel im festen Griff<br />
anheben und dabei <strong>in</strong> die Kniebeuge<br />
gehen. In der unteren Position die<br />
Hantel am Boden nahe an der<br />
Be<strong>in</strong><strong>in</strong>nsenseite wie bei e<strong>in</strong>em<br />
Konzentrations-Curl nach oben führen.<br />
c Das Gewicht auf die Fersen verlagern und beim<br />
Aufstehen die Kugelhantel nahe am Körper zum<br />
Brustkorb ziehen. In dieser Phase sollte das e<strong>in</strong>e<br />
Gewicht über dem Kopf nach oben gestreckt<br />
se<strong>in</strong>, während sich das andere <strong>in</strong> der<br />
Grundposition auf Schulterhöhe bef<strong>in</strong>det.<br />
c Nun die zweite Kugelhantel nach oben pressen.<br />
Anschließend die erste Kugelhantel <strong>in</strong> die<br />
Grundposition abs<strong>in</strong>ken lassen. Dann <strong>in</strong> die<br />
Seitbeuge gehen und das Gewicht zum Boden<br />
s<strong>in</strong>ken lassen. Die Übung auf der anderen Seite<br />
wiederholen. Die beiden Bewegungen zählen<br />
als e<strong>in</strong>e Wiederholung.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/97
GASTEXPERTEN<br />
CJ Swaby zeigt uns<br />
Kugelhantelübungen<br />
mit Handwechsel.<br />
lassen. Warum? „Weil dabei Körper und Geist auf<br />
e<strong>in</strong> festes Ziel e<strong>in</strong>gestimmt werden. Ihr geht dann<br />
ganz anders ans Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g heran.“ Er empfiehlt vor<br />
dem Workout auch etwas klassische Musik. Se<strong>in</strong><br />
Liebl<strong>in</strong>gsstück ist Wagners Walkürenritt.<br />
Als Nächstes versuchen wir es mit e<strong>in</strong>igen<br />
Kurzhantelübungen. Hierfür nehmen wir die<br />
Hantel zunächst zwischen die Füße. Danach lassen<br />
wir sie auf Hüfthöhe hochschw<strong>in</strong>gen, bevor wir sie<br />
wieder zurück zwischen die Be<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>ken lassen.<br />
Anschließend befördern wir sie über den Kopf. Das<br />
Reißen funktioniert ähnlich, <strong>nur</strong> mit e<strong>in</strong>em anderen<br />
Schwungradius. „E<strong>in</strong>er der tödlichsten Fehler beim<br />
Reißen ist es, das Gewicht zu weit vom Körper weg<br />
zu bewegen“, erklärt Kubik.<br />
Technischer Aufschwung<br />
Der zweite Tag beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>em Kugelhantel-<br />
Workout Marke Mahler. Wir absolvieren e<strong>in</strong>ige<br />
grundlegende Übungen, bevor wir e<strong>in</strong>en Zyklus<br />
aus Stoßen, Pressen, Reißen und Schw<strong>in</strong>gen<br />
durchlaufen. „Ich mache diese Drills gern, wenn ich<br />
müde b<strong>in</strong>“, sagt er. „Die Leistung im erschöpften<br />
Zustand sagt dir viel über dich selbst.“<br />
Obwohl mentale Stärke im Mittelpunkt steht,<br />
besteht Mahler auf e<strong>in</strong>er perfekten Technik. „Du<br />
erzeugst beim Reißen nicht genug Kraft. Deshalb<br />
mühst du dich beim Umsetzen der Hanteln übers<br />
Handgelenk so ab“, erklärt er mir. Ich passe me<strong>in</strong>e<br />
Technik an, und schon fliegen die Kugelhanteln so<br />
schnell nach oben, dass ich sie kaum noch halten<br />
kann. „Jetzt hast du genug Schwung und musst<br />
<strong>nur</strong> noch das Gewicht abfangen. Das ist jetzt e<strong>in</strong><br />
angenehmeres Problem“, sagt Mahler.<br />
Weltrekordversuch<br />
Wir kehren zu Kubik und se<strong>in</strong>en großen<br />
Kurzhanteln zurück. Ich b<strong>in</strong> zufrieden mit me<strong>in</strong>en<br />
Versuchen beim Umsetzen und Pressen, für die ich<br />
e<strong>in</strong> Paar 28 Kilo schwerer Kurzhanteln verwende.<br />
Dann zeigt uns aber Kubik, wie es richtig geht. Er<br />
versucht es mit zwei 36-Kilo-Kurzhanteln, womit er<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Alter und se<strong>in</strong>er Gewichtsklasse den<br />
Weltrekord der aktuellen Saison aufstellen würde.<br />
Kubik geht <strong>in</strong> die Ecke des Raumes. Er fletscht<br />
die Zähne, atmet laut aus und konzentriert sich. Er<br />
schafft es, die Gewichte bis auf Schulterhöhe zu<br />
heben und umzusetzen. Über den Kopf bekommt<br />
er sie aber nicht. Er wiederholt die Aktion, aber<br />
ohne Erfolg. Die ersten beiden Versuche haben ihn<br />
se<strong>in</strong>e gesamte Energie gekostet. Trotzdem wagt er<br />
sich noch e<strong>in</strong>mal heran. Er läuft wieder auf die<br />
Hanteln zu, fletscht erneut die Zähne, atmet<br />
abermals kraftvoll aus und ist wieder<br />
hochkonzentriert. Auch das Umsetzen klappt<br />
wieder. Dieses Mal f<strong>in</strong>det er allerd<strong>in</strong>gs auch noch<br />
„Ich habe das Gefühl, mental und körperlich auf dem Zahnfleisch<br />
zu kriechen. Die Abschlussübungen mit Griffwechsel ersche<strong>in</strong>en<br />
mir unendlich grausam. Doch Mahler me<strong>in</strong>t, das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g im<br />
erschöpften Zustand forme den Charakter.“<br />
die Kraft, die Gewichte über dem Kopf nach oben<br />
zu stoßen. Er zeigt uns damit e<strong>in</strong>drucksvoll, wie e<strong>in</strong><br />
Sportler mental stark bleiben kann, während ihm<br />
se<strong>in</strong> Körper die Dienste versagt.<br />
Kubiks Erfolg motiviert mich, mit Skala als<br />
Lehrer<strong>in</strong> das Reißen zu versuchen. Ich nehme e<strong>in</strong>e<br />
gute Ausgangsposition mit aufrechtem Brustkorb<br />
und neutraler Wirbelsäule e<strong>in</strong>. Nach dem ersten<br />
Zug nach oben strecke ich die Be<strong>in</strong>e. Dann kommt<br />
der zweite Zug, bei dem ich die Hüfte explosiv<br />
nach vorn drücke. Danach tra<strong>in</strong>iere ich mit Skala<br />
e<strong>in</strong>en Langhantelzyklus im Gewichtheberstil mit<br />
Kreuzheben, vornübergebeugtem Rudern,<br />
Kreuzheben mit Rudern im breiten Obergriff,<br />
Umsetzen, Kniebeugen mit Frontauflage und<br />
dynamischem Ausstoßen mit Be<strong>in</strong>e<strong>in</strong>satz.<br />
Letzte Reserven<br />
Nach zwei Tagen Gewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g habe ich das<br />
Gefühl, mental und körperlich auf dem Zahnfleisch<br />
zu kriechen. Die Abschlussübungen, bei denen wir<br />
Kugelhanteln umherwuchten und dabei die<br />
Handhaltung wechseln, ersche<strong>in</strong>en mir unendlich<br />
grausam. Dann fällt mir Mahlers Tipp übers<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g im erschöpften Zustand e<strong>in</strong>. Dies ist die<br />
Gelegenheit, an me<strong>in</strong>er Willenskraft zu arbeiten.<br />
Wir fangen mit den e<strong>in</strong>fachen Sachen an und<br />
wechseln die Handhaltung <strong>in</strong> der oberen Position<br />
des Schwungs. Danach wird es schwerer: Wir<br />
schleudern die Hantel nach oben, lassen den Griff<br />
los und fangen die Kugel auf. Danach lassen wir<br />
das Gewicht im Achtermuster um die Be<strong>in</strong>e<br />
kreisen. Wir führen dabei die Hantel ums Knie<br />
herum nach vorn und packen sie dann wieder<br />
beim Griff, um sie zwischen den Be<strong>in</strong>en<br />
h<strong>in</strong>durchzubewegen.<br />
Der Klang herabfallender Kugelhanteln verrät<br />
mir, dass ich nicht als E<strong>in</strong>ziger Probleme habe. Dies<br />
ist e<strong>in</strong> toller Konzentrationstest und e<strong>in</strong> passender<br />
Abschluss e<strong>in</strong>es <strong>Wochen</strong>endes voller<br />
unkonventioneller aber <strong>in</strong>telligenter<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmethoden. Jetzt nichts wie nach Hause,<br />
um an den Visualisationstechniken zu arbeiten<br />
und Wagneropern herunterzuladen.<br />
98/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
Sab<strong>in</strong>a Skala lässt Jon<br />
verschiedene<br />
Gewichtheberübungen<br />
absolvieren.<br />
MEISTER DER KUGELHANTEL<br />
Technische Tipps vom Tra<strong>in</strong>er Mike Mahler<br />
c Griffkraft<br />
Je fester du die Hantel greifst,<br />
umso schneller wirst du müde.<br />
Geh mit de<strong>in</strong>en Kräften sparsam<br />
um.<br />
c Kugelhantelschw<strong>in</strong>gen<br />
Die Oberarme sollten so lange wie<br />
möglich <strong>in</strong> Kontakt mit dem Körper<br />
bleiben. Dieser Kontakt sollte bis<br />
nach dem Hüfte<strong>in</strong>satz bestehen<br />
bleiben.<br />
c Ablegen<br />
Beim Ablegen am Körper sollte<br />
sich die Kugelhantel eng am<br />
Körper bef<strong>in</strong>den, nicht außen an<br />
der Schulter.<br />
c Pressen aus der Seitbeuge<br />
Vor dieser Übung solltest du den<br />
Latissimus (die große<br />
Rückenmuskulatur) im Vorfeld mit<br />
vornübergebeugtem Rudern<br />
etwas ermüden.<br />
c Reißen<br />
Versuch, schneller als die Hantel zu<br />
se<strong>in</strong>. Wenn du die Kontrolle an die<br />
Kugelhantel abgibst, schlägt sie dir<br />
aufs Handgelenk.<br />
c Schw<strong>in</strong>gen mit zwei<br />
Hanteln<br />
Verlagere das Gewicht beim<br />
Schwung nach h<strong>in</strong>ten auf die<br />
Fersen und beim Schwung nach<br />
vorne auf die Zehen.<br />
c Reißen mit zwei Hanteln<br />
Geh stärker <strong>in</strong> die Knie, um unter<br />
das Gewicht zu kommen. Beim<br />
Auffangen der Hanteln sollten die<br />
Be<strong>in</strong>e nie ganz gestreckt se<strong>in</strong>. Das<br />
gilt vor allem für schwerere<br />
Gewichte.<br />
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folgende Brust-Workout mit den vier<br />
besten Übungen zum Aufbau gut<br />
ausdef<strong>in</strong>ierter Muskelmasse.<br />
„Dieses Workout besteht aus zwei Supersätzen,<br />
welche die Brustmuskulatur über die richtige Dauer<br />
auf Spannung halten. Dadurch wird e<strong>in</strong>e große<br />
Menge an Gewebe geschädigt, das sich dann <strong>in</strong><br />
der Regeneration wieder neu aufbauen muss. Es<br />
ist sehr wichtig, den vorgegebenen Rhythmus<br />
e<strong>in</strong>zuhalten“, so der Tra<strong>in</strong>er Nick Mitchell. „Die<br />
vier Bewegungen beanspruchen den Brustkorb<br />
außerdem <strong>in</strong> allen Richtungen. Sie nehmen diese<br />
wichtige Muskelgruppe also von allen Seiten <strong>in</strong><br />
die Mangel, was für große Zuwächse sorgt.“<br />
NICK MITCHELL<br />
ist Gründer der Personal-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-<br />
Marke Ultimate Performance. Zu<br />
se<strong>in</strong>en Kunden zählen professionelle<br />
Bodybuilder, Rugbyspieler, Boxer und<br />
Fußballtra<strong>in</strong>er der Premier League.<br />
Hier teilt er mit uns das Wissen, das ihn zu e<strong>in</strong>em der<br />
weltweit führenden Körperbau-Experten gemacht hat.<br />
Wie lange sollte ich beim Workout<br />
Q die Muskulatur auf Spannung halten,<br />
um Muskelmasse aufzubauen?<br />
E<strong>in</strong> guter Richtwert s<strong>in</strong>d 30 bis 70 Sekunden<br />
A pro Satz, um das Wachstum richtig zu fördern.<br />
E<strong>in</strong>e kürzere Dauer führt eher zu Kraft- als zu<br />
Muskelzuwächsen – solange das Gewicht hoch genug<br />
ist. Fürs Muskelwachstum ist es wichtig, die Dauer<br />
der Anspannung <strong>in</strong>nerhalb des Satzes zu variieren.<br />
Das Zeitfenster hierfür beträgt wie oben bereits<br />
erwähnt 30 bis 70 Sekunden. Du vermeidest dadurch,<br />
dass sich der Körper zu sehr anpasst. Dabei ist nicht<br />
<strong>nur</strong> die Zahl der Wiederholungen wichtig. Auch den<br />
Rhythmus gilt es zu ändern, um die Muskulatur<br />
immer wieder vor neue Herausforderungen zu<br />
stellen. Diesen Faktor haben wir bei diesem Workout<br />
berücksichtigt. Beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf Volumen ist immer<br />
darauf zu achten, die Absenkphase zu verlängern.<br />
So werden mehr Muskelfasern geschädigt. Dies<br />
ist die Grundlage schnellen Wachstums.<br />
Hier gehts um zum Aufbau-Workout für die Brustmuskulatur.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/101
Brust-Workout<br />
SUPERSATZ 1<br />
(1A) (1B)<br />
Fly auf der geneigten Bank (20˚)<br />
Kurzhantel<br />
Bankdrücken<br />
c Sätze 3 c Wiederholungen 10 c Rhythmus 4010 c Pause 0 Sek<br />
c Sätze 3 c Wiederholungen 10 c Rhythmus 4010 c Pause 90 Sek<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Leg dich flach auf e<strong>in</strong>e Schrägbank<br />
und nimm <strong>in</strong> jede Hand e<strong>in</strong>e<br />
Kurzhantel. Die Hände s<strong>in</strong>d vor dem<br />
Brustkorb nach vorn gestreckt, die<br />
Handflächen weisen zue<strong>in</strong>ander.<br />
Die Ellbogen leicht angew<strong>in</strong>kelt<br />
halten und die Gewichte langsam<br />
seitlich absenken, bis e<strong>in</strong>e<br />
Dehnung im Brustkorb spürbar<br />
wird. Die Handgelenke beim<br />
Absenken etwas drehen, sodass<br />
die Handflächen <strong>in</strong> der unteren<br />
Position nach oben weisen.<br />
Die Brustmuskulatur stark<br />
anspannen, um die Gewichte<br />
wieder anzuheben. Auf dem<br />
Weg nach oben die Handgelenke<br />
wieder zurückdrehen.<br />
ZIELMUSKULATUR<br />
Großer Brustmuskel<br />
H<strong>in</strong>terer<br />
Schultermuskel<br />
Kle<strong>in</strong>er<br />
Brustmuskel<br />
(darunterliegend)<br />
c Leg dich flach auf die Bank,<br />
mit ausgestreckten Armen,<br />
e<strong>in</strong>e Hantel <strong>in</strong> jeder Hand.<br />
c Ellbogen ause<strong>in</strong>ander,<br />
Gewichte langsam absenken<br />
bis du e<strong>in</strong> leichtes Ziehen<br />
<strong>in</strong> der Brust spürst.<br />
c Brustmuskulatur<br />
anspannen tund kraftvoll<br />
nach oben drücken.<br />
ZIELMUSKULATUR<br />
Großer Brustmuskel<br />
Trizeps<br />
H<strong>in</strong>terer<br />
Schultermuskel<br />
102/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
MUST-DO MOVE<br />
So funktioniert<br />
dieses<br />
Workout<br />
c WARM-UP<br />
Mit e<strong>in</strong>igen Liegestützen<br />
und Bankdrücken an der<br />
leeren Langhantel<br />
aufwärmen.<br />
c<br />
SÄTZE & WIEDERHOLUNGEN<br />
E<strong>in</strong>en Satz der Übung 1A und<br />
anschließend e<strong>in</strong>en Satz der Übung<br />
1B ausführen. Dann über die<br />
angegebene Dauer h<strong>in</strong>weg<br />
pausieren. Nach drei Durchläufen<br />
zum zweiten Supersatz übergehen<br />
und den Zyklus wiederholen.<br />
c<br />
RHYTHMUS<br />
Jede Übung wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
bestimmten Rhythmus ausgeführt.<br />
Die vier Zahlen stehen für das<br />
Absenken, die Pause,<br />
das Anheben und die Pause <strong>in</strong> der<br />
oberen Position.<br />
SUPERSATZ 2<br />
(2A) (2B)<br />
Bankdrücken zum Hals<br />
Kabelziehen über<br />
Kreuz im Knien<br />
c Sätze 3 c Wiederholungen 8 c Rhythmus 3110 c Pause 0 Sek<br />
c Sätze 3 c Wiederholungen 15 c Rhythmus 3<strong>12</strong>0 c Pause 90 Sek<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Flach auf e<strong>in</strong>er Bank liegend e<strong>in</strong>e<br />
Langhantel im Obergriff <strong>in</strong> nach<br />
oben strecken. Die Hände s<strong>in</strong>d<br />
etwas mehr als schulterbreit<br />
vone<strong>in</strong>ander entfernt.<br />
Die Stange langsam absenken<br />
und dabei die Ellbogen seitlich<br />
herausnehmen. Am Ende<br />
bef<strong>in</strong>det sich die Stange knapp<br />
oberhalb des Adamsapfels.<br />
Kurz <strong>in</strong>nehalten und dann<br />
die Stange kraftvoll wieder<br />
nach oben drücken.<br />
Arbeite mit Hilfestellung,<br />
damit die Übung sicher ist.<br />
ZIELMUSKULATUR<br />
Großer Brustmuskel<br />
Kle<strong>in</strong>er Brustmuskel<br />
(darunterliegend)<br />
H<strong>in</strong>terer<br />
Schultermuskel<br />
Trizeps<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Befestige an den oberen<br />
Kabelzügen Bügelgriffe und knie<br />
dich auf den Boden. Die Arme s<strong>in</strong>d<br />
anfangs fast vollständig gestreckt.<br />
Den Brustkorb angehoben und<br />
die Ellbogen leicht gebeugt<br />
halten. Die Brustmuskulatur<br />
zusammenpressen, um die Hände<br />
vor dem Körper bogenförmig nach<br />
vorn <strong>in</strong> die Körpermitte zu führen.<br />
Die Kontraktion kurz halten.<br />
Konzentriere dich darauf,<br />
die Brustmuskulatur so stark<br />
wie möglich anzuspannen.<br />
Anschließend die Bewegung<br />
umkehren und langsam zur<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
ZIELMUSKULATUR<br />
Großer Brustmuskel<br />
H<strong>in</strong>terer<br />
Schultermuskel<br />
Latissimus<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/103
GYM TALK<br />
5 UPGRADES FÜRS<br />
Kreuzheben<br />
Die grundlegende Ganzkörperübung <strong>in</strong> perfekter Ausführung<br />
1<br />
„Wichtig<br />
2<br />
„Gehe<br />
3<br />
„Wenn<br />
4<br />
„Bewege<br />
5<br />
„Das<br />
ist, alle Muskeln zusammen als E<strong>in</strong>heit anzuspannen“,<br />
so der Krafttra<strong>in</strong>er Andy Bolton, der e<strong>in</strong>st beim Bankdrücken<br />
e<strong>in</strong>en Rekord von 453,6 Kilo aufstellte. „Mit der folgenden<br />
Übung lässt sich der Körper gut darauf vorbereiten: Begib<br />
dich dafür <strong>in</strong> die normale Brett-Position, spann aber sämtliche<br />
Muskeln gut an. Die Position zehn Sekunden lang halten.“<br />
im Obergriff an die Stange. Die Hände bef<strong>in</strong>den<br />
sich knapp außerhalb der Schienbe<strong>in</strong>e. Mit steigender<br />
Körperkraft wird die Griffstärke immer mehr zum<br />
begrenzenden Faktor. Dagegen hilft e<strong>in</strong> Umstieg auf<br />
den Wechselgriff. Dadurch nimmt die Griffkraft sofort<br />
zu, und du kannst größere Gewichte auflegen.“<br />
die Grundposition mangelhaft ist, geht Kraft<br />
verloren, während das Verletzungsrisiko steigt. Die Füße<br />
sollten hüftbreit vone<strong>in</strong>ander entfernt, der untere Rücken<br />
leicht gewölbt und die Arme gerade se<strong>in</strong>. Bauchmuskeln<br />
und Latissimus müssen angespannt se<strong>in</strong>.“<br />
die Stange immer eng am Körper, um<br />
die maximale Kraft zu entwickeln. E<strong>in</strong>e gute<br />
Hilfestellung ist die Vorstellung, die Stange leicht<br />
nach h<strong>in</strong>ten und nicht <strong>nur</strong> nach oben zu ziehen.“<br />
Kreuzheben ist e<strong>in</strong>e Übung mit hohem Krafte<strong>in</strong>satz. Sie<br />
erfordert e<strong>in</strong>e gute Technik sowie viel mentale Energie und<br />
Konzentration. Beim Powerlift<strong>in</strong>g pushen sich die Gewichtheber<br />
vorher immer ordentlich. Dasselbe solltest du auch machen.<br />
Br<strong>in</strong>g dich vor de<strong>in</strong>em schwersten Satz richtig <strong>in</strong> Stimmung.“<br />
CHANGE<br />
GRIP TO LIFT<br />
MORE<br />
#2<br />
Zeitersparnis<br />
Wenn die Zeit knapp ist, holst du mit diesen Expertentipps mehr aus dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />
F<br />
Wie viel Zeit<br />
muss ich für e<strong>in</strong><br />
ordentliches<br />
Workout<br />
m<strong>in</strong>destens<br />
opfern?<br />
Für e<strong>in</strong>e hoch <strong>in</strong>tensive Kardio-E<strong>in</strong>heit<br />
können zehn M<strong>in</strong>uten bereits ausreichen,<br />
für e<strong>in</strong> Gewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d 20<br />
M<strong>in</strong>uten das M<strong>in</strong>imum. E<strong>in</strong>fach ist das<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht. Damit das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
effektiv ist, muss der Sportler das Gefühl<br />
haben, alles gegeben zu haben.<br />
Bei effektiven Workouts<br />
wie Supersätzen für große<br />
Muskelgruppen können bereits<br />
15–20 M<strong>in</strong>uten genügen. Die<br />
Qualität der E<strong>in</strong>heit ist wichtiger<br />
als die aufgebrachte Zeit.<br />
Wenn die Intensität entsprechend hoch<br />
ist, reichen 20 M<strong>in</strong>uten. Hervorragend<br />
dazu geeignet ist das Tabata-<br />
Zirkeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Führe all de<strong>in</strong>e Übungen<br />
mit Tempo und Dynamik aus. Außerdem<br />
ist es wichtig, dass der Tabata-Zyklus<br />
auf de<strong>in</strong>e Sportart abgestimmt ist.<br />
F<br />
Was ist die beste<br />
Art, Muskeln<br />
auf- und Fett<br />
abzubauen, wenn<br />
ich <strong>in</strong> Eile b<strong>in</strong>?<br />
Riesensätze oder M<strong>in</strong>izyklen. Such dir<br />
vier bis sechs Ganzkörperübungen aus,<br />
die du dann ohne Pausen h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander<br />
ausführst. Wenn du doch e<strong>in</strong> paar Sekunden<br />
zur Erholung brauchst, geh <strong>in</strong> die Brett-<br />
Position. Damit nimmst du die späteren<br />
Core-Übungen für die tief liegende<br />
Stützmuskulatur des Rumpfes vorweg.<br />
Br<strong>in</strong>g die Herzfrequenz auf Hochtouren,<br />
damit das Workout außerhalb des als<br />
angenehm empfundenen Bereichs abläuft.<br />
Me<strong>in</strong> persönliches Liebl<strong>in</strong>gs-Workout für<br />
diesen Fall: e<strong>in</strong> Ganzkörper-Zirkeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
aus unterschiedlichen Übungen,<br />
gemischt mit Intervallspr<strong>in</strong>ts an der<br />
Rudermasch<strong>in</strong>e oder auf der Laufbahn.<br />
Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g sollte aus Ganzkörperübungen<br />
bestehen, die mehrere Gelenke mit<br />
e<strong>in</strong>beziehen. Die Pausen gilt es auf e<strong>in</strong><br />
M<strong>in</strong>imum zu beschränken, damit die<br />
Herzfrequenz hoch bleibt. So werden<br />
große Mengen an Kalorien verbraucht,<br />
während die Kraft zunimmt.<br />
F<br />
Was ist der beste<br />
Tipp, um beim<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Zeit<br />
zu sparen?<br />
Alternativen für e<strong>in</strong>zelne Übungen<br />
sparen dir die Wartezeit auf die Bank<br />
oder e<strong>in</strong> bestimmtes Hantelset.<br />
Wichtig ist, dass die Ersatzübungen<br />
tatsächlich die gleichen<br />
Muskelgruppen beanspruchen.<br />
Lass die Pausen weg. Bau den<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsplan stattdessen so auf, dass<br />
sich Ober- und Unterkörperübungen<br />
abwechseln. So kann sich der<br />
Oberkörper erholen, während der<br />
Unterkörper arbeitet und umgekehrt.<br />
Eigengewichtsübungen im Warmup<br />
wie Liegestütze, Kniebeugen,<br />
umgekehrtes Rudern und Ausfallschritte.<br />
So ist sichergestellt, dass alle wichtigen<br />
Muskelgruppen aufs Workout<br />
vorbereitet s<strong>in</strong>d. Führe drei Sätze<br />
mit je 15 Wiederholungen aus.<br />
104/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
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Sixpack-Geheimnisse<br />
Es müssen nicht immer Crunches se<strong>in</strong>.<br />
Die folgenden Ganzkörperübungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e effektive Alternative,<br />
sich e<strong>in</strong>en ste<strong>in</strong>harten Waschbrettbauch anzutra<strong>in</strong>ieren.<br />
er Crunch gilt als die<br />
D<br />
Bauchmuskelübung<br />
schlechth<strong>in</strong>. Doch zu Unrecht.<br />
Crunches s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach der<br />
falsche Weg. Die besten Übungen für<br />
den stählernen Sixpack s<strong>in</strong>d nicht<br />
die Bewegungsabläufe, die de<strong>in</strong>e<br />
Bauchmuskulatur direkt beanspruchen.<br />
Zu diesem Ergebnis gelangten Forscher<br />
des amerikanischen Verbandes für Kraftund<br />
Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (US National<br />
Strength and Condition<strong>in</strong>g Association).<br />
Sie fanden heraus, dass im Bauchraum<br />
die Muskeltätigkeit am Größten war,<br />
wenn gleichzeitig auch Schultern und<br />
Gesäßmuskulatur aktiviert wurden. „Weit<br />
effektiver s<strong>in</strong>d anspruchsvolle Übungen,<br />
bei denen die tief liegende Halte- und<br />
Stützmuskulatur des Rumpfes den<br />
Körper stabilisieren muss. Das ist viel<br />
wirkungsvoller als endlose Crunches“, so<br />
der Personal Tra<strong>in</strong>er Gav<strong>in</strong> Walsh. „Die<br />
folgenden fünf Übungen helfen beim<br />
Aufbau e<strong>in</strong>es festen Core. Gleichzeitig<br />
lassen sie die Muskeln wachsen und<br />
verbrennen Fett.“<br />
1<br />
Aufrichten<br />
über die Seite<br />
Schwierigkeitsgrad """""<br />
c Auf dem Rücken liegend mit<br />
e<strong>in</strong>er Hand e<strong>in</strong>e Kurz- oder<br />
Kugelhantel nach oben<br />
strecken. Das Be<strong>in</strong> derselben<br />
Körperseite anw<strong>in</strong>keln.<br />
c Den Arm gestreckt behalten<br />
und den Oberkörper <strong>in</strong> den<br />
Sitz aufrichten. Anschließend<br />
die Hüfte anheben.<br />
c Das gestreckte Be<strong>in</strong> ebenfalls<br />
etwas anziehen und den<br />
Fuß aufsetzen, um <strong>in</strong> den<br />
Ausfallschritt zu kommen.<br />
c Den Körper komplett<br />
aufrichten. Am Ende<br />
auf umgekehrtem Weg<br />
wieder zurück <strong>in</strong> die<br />
Startposition kommen.<br />
WAS BRINGT DIE ÜBUNG?<br />
c „Diese Bewegung bezieht<br />
verschiedene Muskelgruppen<br />
mit e<strong>in</strong>. Der Core ist dabei ständig<br />
angespannt, weil das Gewicht<br />
senkrecht nach unten auf die<br />
Wirbelsäule wirkt“, me<strong>in</strong>t Walsh.<br />
„So werden sämtliche Core-<br />
Muskeln auf e<strong>in</strong>mal tra<strong>in</strong>iert.“<br />
TIPP<br />
Achte darauf, dass die<br />
Bauchmuskeln bei jeder<br />
Übung durchgehend<br />
angespannt s<strong>in</strong>d. Dies<br />
sorgt für Stabilität und<br />
stellt sicher, dass alle<br />
Muskeln richtig zum<br />
E<strong>in</strong>satz kommen.<br />
106/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
ABS<br />
2<br />
Frontdrücken<br />
Schwierigkeitsgrad """""<br />
c Mit der Langhantel auf<br />
der Schultervorderseite<br />
aufrecht h<strong>in</strong>stellen.<br />
c Das Gewicht direkt nach<br />
oben drücken, sodass die<br />
Arme voll gestreckt s<strong>in</strong>d.<br />
c Dann die Hantel langsam<br />
wieder s<strong>in</strong>ken lassen.<br />
WAS BRINGT DIE ÜBUNG?<br />
c „Im aufrechten Stand übernimmt<br />
die Bauchmuskulatur die<br />
Funktion des B<strong>in</strong>deglieds<br />
zwischen Be<strong>in</strong>en und Schultern.<br />
Du musst sie also anspannen,<br />
um stabil zu bleiben und das<br />
Gewicht anheben zu können.“<br />
3<br />
Rudern im Liegestütz<br />
Schwierigkeitsgrad """""<br />
c Begib dich auf Kurzhanteln<br />
<strong>in</strong> die Ausgangsposition des<br />
Liegestütz. Die Füße s<strong>in</strong>d dabei<br />
etwas weiter als schulterbreit<br />
vone<strong>in</strong>ander entfernt.<br />
c Nun mit angespannter Core-<br />
Muskulatur e<strong>in</strong>en Arm nach oben<br />
ziehen. Der Ellbogen gibt die<br />
Richtung vor. Versuch, dabei den<br />
Oberkörper gerade zu halten.<br />
c Die Hantel <strong>in</strong> die<br />
Ausgangsposition zurücks<strong>in</strong>ken<br />
lassen und die Übung mit dem<br />
anderen Arm wiederholen.<br />
WAS BRINGT DIE ÜBUNG?<br />
c „Dies ist e<strong>in</strong> effektives<br />
und überraschend hartes<br />
Bauchmuskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Die<br />
Ruderbewegung zw<strong>in</strong>gt dich<br />
dazu, den Körper über die Core-<br />
Muskulatur zu stabilisieren.“<br />
4<br />
Wechselseitiges<br />
Hantelpressen im Liegen<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Schwierigkeitsgrad """""<br />
Auf dem Rücken liegend <strong>in</strong> beide<br />
Hände e<strong>in</strong>e Kurzhantel nehmen. Die<br />
Gewichte eng am Körper halten.<br />
Nun die rechte Hantel nach oben pressen.<br />
Gleichzeitig den rechten Fuß <strong>in</strong> den<br />
Boden stemmen und den Körper nach<br />
l<strong>in</strong>ks drehen, um den Rumpf anzuheben.<br />
In die Ausgangsposition<br />
zurückkehren und die Übung auf<br />
der anderen Seite wiederholen.<br />
WAS BRINGT DIE ÜBUNG?<br />
„Die Bewegung baut auf dem herkömmlichen<br />
Crunch auf. Das zusätzliche Gewicht und<br />
die Drehung beanspruchen die Core-<br />
Muskulatur allerd<strong>in</strong>gs weitaus stärker.“<br />
5<br />
Kniebeuge mit<br />
gestreckten Armen<br />
Schwierigkeitsgrad """""<br />
c Halte im breiten Griff e<strong>in</strong>e<br />
Langhantel über dem Kopf fest.<br />
c Die Ellbogen durchdrücken<br />
und die Schulterblätter<br />
zusammenziehen.<br />
c Mit e<strong>in</strong>er natürliche Wölbung<br />
im Rücken nach unten <strong>in</strong> die<br />
Kniebeuge kommen.<br />
c Aus den Fersen heraus den<br />
Körper wieder nach oben <strong>in</strong> die<br />
Ausgangsposition drücken.<br />
WAS BRINGT DIE ÜBUNG?<br />
c ‘„Dies ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Core-<br />
Übung. Die Bauchmuskulatur<br />
muss dabei angespannt se<strong>in</strong>,<br />
damit du das angehobene<br />
Gewicht halten kannst.“<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/107
Durch die Bank<br />
TEIL 5<br />
BANK<br />
gut gebaut<br />
Das Gerät kann mehr als dich beim Bankdrücken unterstützen.<br />
Bau mit den folgenden Eigengewichtsübungen am ganzen Körper Muskeln auf.<br />
Normalerweise raten wir davon ab, das gesamte<br />
Workout auf der Bank zu absolvieren. Die meisten<br />
Leute würden dann nämlich ausschließlich<br />
Bankdrücken tra<strong>in</strong>ieren und die anderen Körperteile<br />
vernachlässigen. Es gibt allerd<strong>in</strong>gs Möglichkeiten,<br />
die Bank zum Ganzkörper-Workout e<strong>in</strong>zusetzen –<br />
wie dieses kurze Eigengewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g belegt.<br />
„Die Beherrschung des eigenen Körpergewichts<br />
ist sehr wichtig. Davon profitierst du nämlich auch im<br />
Alltag. Zudem lassen sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em entsprechenden<br />
Workout gleichzeitig verschiedene <strong>Fitness</strong>aspekte<br />
tra<strong>in</strong>ieren“, so der Personal Tra<strong>in</strong>er Adam White.<br />
„Die halbseitige Kniebeuge mit Drehung ist e<strong>in</strong>e<br />
tolle Art, <strong>in</strong> den Be<strong>in</strong>en Kraft und Balance aufzubauen.<br />
Das umgekehrte Schulterpressen sorgt für Stabilität im<br />
Gelenk, während die Sprünge auf die Bank die explosive<br />
Power fördern. Beim Liegestütz erschwert die Bank<br />
die herkömmliche Variante der Übung. Der Fokus wird<br />
dadurch auf die Schultervorderseite verschoben.“<br />
Lass ganz ohne Hanteln die Brustmuskulatur wachsen.<br />
SO FUNKTIONIERT<br />
DAS WORKOUT<br />
E<strong>in</strong>heiten pro Woche<br />
Dauer e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit<br />
Wiederholungen pro Übung<br />
Zyklen<br />
Pausen zwischen den Zyklen<br />
ANFÄNGER MITTELSTUFE FORTGESCHRITTENE<br />
3<br />
16 M<strong>in</strong><br />
<strong>12</strong><br />
4<br />
2 M<strong>in</strong><br />
4<br />
21 M<strong>in</strong><br />
15<br />
4<br />
90 Sek<br />
4<br />
24 M<strong>in</strong><br />
20<br />
5<br />
1 M<strong>in</strong><br />
A B<br />
1c<br />
Die Füße auf der Bank und die Hände<br />
unterhalb der Schultern am Boden aufsetzen.<br />
Nun den Brustkorb s<strong>in</strong>ken lassen. Die<br />
Ellbogen bleiben dabei eng am Körper.<br />
Vorwärts geneigter<br />
Liegestütz<br />
?<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu Hause<br />
All diese Übungen s<strong>in</strong>d auch<br />
<strong>in</strong> den eigenen vier Wänden<br />
mit e<strong>in</strong>em Stuhl anstelle<br />
e<strong>in</strong>er Bank möglich.<br />
108/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
ALLROUND-GERÄT TRAINER<br />
2<br />
Halbseitige<br />
Kniebeuge<br />
mit Drehung<br />
c<br />
E<strong>in</strong>en Fuß auf und den anderen<br />
vor die Bank stellen. Das Knie<br />
beugen und den Körper zur Seite<br />
des vorderen Knies drehen.<br />
A<br />
B<br />
3<br />
c<br />
Umgekehrtes<br />
Schulterdrücken<br />
Die Füße auf die Bank und die Hände<br />
auf den Boden setzen. Die Hüfte<br />
nach oben strecken, sodass der<br />
Körper e<strong>in</strong> umgedrehtes „V“ bildet.<br />
Nun die Arme beugen und den<br />
Kopf zum Boden s<strong>in</strong>ken lassen.<br />
A<br />
B<br />
4<br />
c<br />
Sprünge<br />
an der Bank<br />
Stell dich h<strong>in</strong>ter die Bank.<br />
Dann die Knie leicht beugen<br />
und explosiv auf die Bank<br />
spr<strong>in</strong>gen. Mit beiden Füßen<br />
auf der Sitzfläche landen.<br />
5<br />
c<br />
Modifizierter<br />
Sit-up<br />
Setz dich mit angehobenen und vor<br />
dem Körper gestreckten Be<strong>in</strong>en<br />
auf die Bank. Dabei auch die Arme<br />
anheben. Nun die Bauchmuskulatur<br />
anspannen, um Oberkörper und<br />
Oberschenkel <strong>in</strong> die Senkrechte zu<br />
br<strong>in</strong>gen. Die Knie sollten sich <strong>in</strong> der<br />
Mitte mit dem Brustkorb treffen.<br />
A<br />
B<br />
A<br />
B<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/109
Zeit für<br />
Veränderungen<br />
Lass das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nicht ausfallen, wenn die<br />
Zeit knapp ist. Nutze lieber die Zeit, die du<br />
hast, um fitter und schneller zu werden –<br />
mit den folgenden Turbo-Programmen.<br />
anchmal macht e<strong>in</strong>em<br />
M<br />
der Alltag beim<br />
Workout e<strong>in</strong>en Strich<br />
durch die Rechnung.<br />
Ob es nun die<br />
Überstunden im Büro, die<br />
Planänderung <strong>in</strong> letzter M<strong>in</strong>ute oder<br />
familiäre Verpflichtungen s<strong>in</strong>d – es<br />
ist nicht immer die Zeit, die geplante<br />
E<strong>in</strong>heit zu absolvieren. Das heißt<br />
aber nicht, dass das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
komplett unter den Tisch fallen<br />
muss. Wie wenig Zeit auch zur<br />
Verfügung steht: E<strong>in</strong>e effektive<br />
E<strong>in</strong>heit ist immer dr<strong>in</strong>.<br />
Auf der nächsten Seite führt Scott<br />
Baptie, <strong>Fitness</strong>modell und<br />
Bodybuild<strong>in</strong>g-Spezialist, vier Turbo-<br />
Programme vor. Diese helfen dir,<br />
auch bei Zeitnot Muskeln<br />
aufzubauen, Fett zu verbrennen und<br />
an de<strong>in</strong>em Tempo sowie de<strong>in</strong>er<br />
<strong>Fitness</strong> zu arbeiten. Selbst mit <strong>nur</strong><br />
15 freien M<strong>in</strong>uten kannst du schon<br />
etwas bewegen.<br />
Dynamisches<br />
Dehnen<br />
Führe vor dem<br />
Kardio-Workout<br />
diese Dehnübungen<br />
nache<strong>in</strong>ander aus (je<br />
zehn Wiederholungen).<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Ausfallschritt mit<br />
umgekehrtem Fly<br />
Mach e<strong>in</strong>en Schritt nach<br />
vorn und streck die Arme<br />
seitlich nach außen.<br />
Den Körper dabei gerade<br />
halten.<br />
Geh mit jeder<br />
Wiederholung etwas tiefer<br />
<strong>in</strong> den Ausfallschritt.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Seitlicher Ausfallschritt<br />
mit Drehung<br />
Mach e<strong>in</strong>en Schritt zur<br />
Seite. Beide Füße weisen<br />
dabei nach vorn.<br />
Dann die Arme <strong>in</strong> die<br />
Richtung des gestreckten<br />
Be<strong>in</strong>es drehen.<br />
Das Knie mit jeder<br />
Wiederholung etwas weiter<br />
beugen.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Vorwärtsbeuge<br />
mit Ausfallschritt<br />
Mach e<strong>in</strong>en Schritt vorwärts und lehn<br />
dich aus der Hüfte heraus nach vorn.<br />
Den Rücken dabei gerade halten.<br />
Vor dem Zurückkehren <strong>in</strong> die<br />
Ausgangsposition jedes Mal mit den<br />
Händen an den Schienbe<strong>in</strong>en etwas<br />
weiter nach unten rutschen.<br />
Die Übung auf der anderen Seite<br />
wiederholen.<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Kniebeuge mit<br />
Streckung<br />
Stell dich mit schulterbreit<br />
vone<strong>in</strong>ander entfernten Füßen<br />
und geradem Rücken h<strong>in</strong>.<br />
Anschließend <strong>in</strong> die<br />
Kniebeuge gehen. Beim<br />
Aufstehen die Hände seitlich<br />
nach oben strecken.<br />
Mit jeder Wiederholung etwas<br />
tiefer <strong>in</strong> die Kniebeuge kommen.<br />
110/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
15<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
Muskelaufbau<br />
mit der<br />
Rudermasch<strong>in</strong>e<br />
WAS BRINGT DAS?<br />
Du möchtest Muskeln aufbauen, hast aber nicht die Zeit für<br />
e<strong>in</strong> gutes Gewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g? Ke<strong>in</strong> Problem. E<strong>in</strong> 15-m<strong>in</strong>ütiges<br />
Rudertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g kann ausreichen, um die Ausschüttung<br />
muskelaufbauender Hormone zu stimulieren –<br />
vorausgesetzt, die E<strong>in</strong>heit wird richtig ausgeführt.<br />
KARDIO<br />
SO FUNKTIONIERT'S<br />
Stell den Wiederstand auf Stufe zehn<br />
und gib <strong>in</strong> 20-sekündigen Tabata-Intervallen<br />
alles. Dazwischen immer 20 Sekunden lang pausieren“,<br />
sagt Baptie. „Wenn das zu leicht ist, können die Pausen auf<br />
15 oder sogar zehn Sekunden reduziert werden. Hartes<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit kurzen Pausen lässt Studien zufolge den<br />
Testosteronspiegel nach oben schießen. Dies br<strong>in</strong>gt<br />
wiederum positive Veränderungen im Körperbau mit sich.“<br />
30<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
Fettverbrennung<br />
mit<br />
dem Heimtra<strong>in</strong>er<br />
WAS BRINGT DAS?<br />
E<strong>in</strong>er der besten Wege zur Fettverbrennung ist es, den<br />
Körper immer wieder vor neue Herausforderungen zu<br />
stellen. So vermeidest du es, dich ans Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu gewöhnen.<br />
SO FUNKTIONIERT'S<br />
„Schw<strong>in</strong>g dich auf den Heimtra<strong>in</strong>er und wärm dich<br />
fünf M<strong>in</strong>uten lang auf“, so Baptie. „Tritt dann<br />
je e<strong>in</strong>e bis zwei M<strong>in</strong>uten lang auf schwerem, mittlerem<br />
und leichtem Niveau, bis du außer Atem bist. Gib dir aber<br />
immer genug Zeit, wieder <strong>in</strong> den Rhythmus zu kommen,<br />
bevor du erneut Vollgas gibst. Mit dieser Strategie erzeugst<br />
du e<strong>in</strong>e Sauerstoffschuld. Du verbrennst also weit mehr<br />
Kalorien während des Workouts und danach, als wenn du<br />
die ganze Zeit über im normalen Tempo treten würdest.“<br />
45<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
Temposteigerung<br />
mit dem Laufband<br />
WAS BRINGT DAS?<br />
„Das Laufband ist hervorragend dazu geeignet, das eigene<br />
<strong>Fitness</strong>niveau zu bestimmen. Tempo und Steigung können ganz<br />
e<strong>in</strong>fach über e<strong>in</strong>e bestimmte Dauer h<strong>in</strong>weg angepasst werden. Im<br />
Freien ist dies problematischer“, erklärt Baptie. „Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf<br />
dem Gerät beansprucht auch die Gelenke weniger als im Freien.<br />
So ist es möglich, ohne großes Verletzungsrisiko alles zu geben.<br />
Auch der Muskelkater am nächsten Tag ist beim Laufband<br />
weniger stark ausgeprägt.“<br />
SO FUNKTIONIERT'S<br />
„Zur Verbesserung der Bestleistung das Laufband auf<br />
Wettkampfgeschw<strong>in</strong>digkeit oder etwas schneller stellen. Die<br />
Lunge und die Be<strong>in</strong>e können sich so an die zusätzliche Belastung<br />
gewöhnen. Im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g lernen sie, das Tempo effektiver zu<br />
bewältigen.“ Leg beispielsweise bei e<strong>in</strong>em 10-Kilometer-Lauf e<strong>in</strong>en<br />
Kilometer im Wettkampftempo zurück und schlage<br />
zwischendurch 400 Meter lang e<strong>in</strong> höheres Tempo an.<br />
60<br />
M<strong>in</strong>uten<br />
<strong>Fitness</strong> durch<br />
Abwechslung<br />
WAS BRINGT DAS?<br />
Wer es nicht eilig hat, kann das Equipment im Studio nutzen, um<br />
fitter, stärker und flexibler zu werden. „Die beste Methode ist es,<br />
verschiedene Masch<strong>in</strong>en zu nutzen. Davon profitiert nicht <strong>nur</strong> die<br />
<strong>Fitness</strong> auf unterschiedlichste Art und Weise. Daneben tra<strong>in</strong>ierst<br />
du auf diese Art auch verschiedene Muskelgruppen. Außerdem<br />
wird das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g dadurch abwechslungsreicher“, so Baptie.<br />
SO FUNKTIONIERT'S<br />
„Das Aufwärmtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g erfolgt auf dem Crosstra<strong>in</strong>er. Danach folgen<br />
15 M<strong>in</strong>uten auf dem Rad. Wechsle dabei zwischen Sitzen und<br />
Stehen, damit das Herz ordentlich pumpen muss. Als Nächstes<br />
kommt e<strong>in</strong> 10-m<strong>in</strong>ütiger Durchgang auf dem Laufband mit<br />
schnellem Gehen bei zwei Prozent Steigung. Dann die Steigung<br />
auf null Prozent stellen und zehn M<strong>in</strong>uten lang im mäßig schnellen<br />
Tempo joggen. Am Ende das Tempo wieder reduzieren, um den<br />
Körper fünf M<strong>in</strong>uten lang abkühlen zu lassen.“<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/111
TOP- WORKOUT<br />
BRUST<br />
UND<br />
RÜCKEN<br />
SCHULTERN<br />
UND BEINE<br />
BIZEPS UND<br />
TRIZEPS<br />
Antagonisten<br />
Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gegenüberliegender Muskelgruppen ohne Zwischenpause<br />
verbrennt fett und Kräftigt den Körper.<br />
u willst so schnell wie möglich Muskeln<br />
Dbekommen und abspecken? Dann<br />
empfehlen wir Antagonisten-Supersätze.<br />
Dabei führst du h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander zwei<br />
Übungen aus, die jeweils gegenüberliegende<br />
Muskelgruppen anvisieren. E<strong>in</strong> gutes<br />
Beispiel s<strong>in</strong>d Brust- und Rückenmuskulatur. Diese Methode<br />
funktioniert, weil durch die m<strong>in</strong>imale Pause die Intensität<br />
durchgehend hoch bleibt. Du verbrauchst also mehr<br />
Energie. Das ist e<strong>in</strong>e tolle Art, um den Wirkungsgrad<br />
des Workouts hochzuschrauben. Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wird<br />
anstrengender, aber nicht unnötig kompliziert. Derartige<br />
Supersätze bewirken Muskelzuwächse, durch die der<br />
Körper zur wahren Fettverbrennungsmasch<strong>in</strong>e wird.<br />
Das Top-Workout des Monats beruht genau auf diesen<br />
Pr<strong>in</strong>zipien. Der erste Supersatz jeder E<strong>in</strong>heit besteht aus<br />
zwei Ganzkörperübungen. Diese br<strong>in</strong>gen das zentrale<br />
Nervensystem auf Touren. Außerdem erhöhen sie die<br />
Ausschüttung des Testosterons und anderer Hormone,<br />
die Muskelaufbau und Fettverbrennung fördern.<br />
Der zweite Supersatz be<strong>in</strong>haltet zwei<br />
Isolationsübungen, die immer <strong>nur</strong> je e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Gelenk<br />
<strong>in</strong> die Bewegung mit e<strong>in</strong>beziehen. Die Zielmuskulatur wird<br />
dabei vollständig ermüdet. In der Regenerationsphase<br />
kann das Muskelgewebe dann wachsen und kräftiger<br />
werden. E<strong>in</strong>e derart <strong>in</strong>tensive Beanspruchung br<strong>in</strong>gt<br />
auch den Stoffwechsel auf Trab. Anders gesagt: Du<br />
verbrennst auch nach dem letzten Satz weiter Fett.<br />
SO FUNKTIONIERT DAS WORKOUT DES<br />
MONATS<br />
Absolviere nach e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>gehenden Warm-up<br />
e<strong>in</strong>en Satz der Übung 1A. Geh dann direkt und<br />
ohne Pause zum Satz 1B über. Danach folgt e<strong>in</strong>e<br />
90-sekündige Pause, bevor es wieder von vorn<br />
losgeht. Führ alle Sätze aus und geh bei den<br />
Übungen 2A und 2B analog vor. Wähle e<strong>in</strong> Gewicht,<br />
mit dem du alle Wiederholungen gerade so schaffst.<br />
Die vier Zahlen der Rhythmusangabe beziehen<br />
sich auf die Zeit zum Absenken, die Pause, das<br />
Anheben und die Pause <strong>in</strong> der oberen Position.<br />
Auf der nächsten Seite f<strong>in</strong>dest du das erste Workout.<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/113
(WORKOUT_1_VON_3)<br />
Brust und<br />
Rücken<br />
(1a)<br />
Bankdrücken<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen 8<br />
c Rhythmus 4010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Leg dich auf die Bank und stell die<br />
Füße auf den Boden. Die Stange<br />
im Obergriff mit etwas weiter<br />
als schulterbreit vone<strong>in</strong>ander<br />
entfernten Händen festhalten.<br />
Dann mit angespannter tiefer<br />
Stützmuskulatur (kurz: Core) die<br />
Ellbogen bis auf 90° beugen, um die<br />
Stange langsam s<strong>in</strong>ken zu lassen.<br />
In der Endposition berührt die<br />
Stange die Mitte des Brustkorbs.<br />
Im Anschluss die Langhantel<br />
dynamisch wieder nach oben pressen.<br />
/<br />
c<br />
Absolviere e<strong>in</strong>en Satz der Übung 1A und geh ohne Pause zum Satz<br />
1B über. Danach folgt e<strong>in</strong>e Pause von 90 Sekunden. Absolviere alle Sätze,<br />
bevor du den Durchlauf mit den Übungen 2A und 2B wiederholst.<br />
A B<br />
(1B) Klimmzug<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen 6<br />
c Rhythmus 4010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Mit ausgestrecken, leicht über<br />
Schulterbreite angesetztem<br />
Griff anhängen.<br />
Mit Hilfe des Latissimus<br />
nach oben hochziehen.<br />
Wenn das K<strong>in</strong>n die Höhe der<br />
Hände erreicht hat, wieder<br />
langsam <strong>in</strong> Ausgangsposition<br />
zurückkehren.<br />
A B<br />
114/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
TOP- WORKOUT<br />
(2a)<br />
Fly auf der<br />
Schrägbank<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen <strong>12</strong><br />
c Rhythmus 2010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Stemm auf e<strong>in</strong>er flachen Bank<br />
liegend mit zue<strong>in</strong>ander weisenden<br />
Handflächen e<strong>in</strong> Hantelpaar<br />
direkt über der Brust nach oben.<br />
Kopf und Schultern werden von<br />
der Bank gestützt, während die<br />
Füße flach am Boden aufsitzen.<br />
Jetzt die Gewichte mit leicht<br />
gebeugten Ellbogen seitlich so<br />
weit nach unten abs<strong>in</strong>ken lassen,<br />
wie es noch angenehm ersche<strong>in</strong>t.<br />
Unter E<strong>in</strong>satz der Brustmuskulatur<br />
die Bewegung umkehren und die<br />
Gewichte wieder nach oben br<strong>in</strong>gen.<br />
A B<br />
(2b)<br />
E<strong>in</strong>armiges<br />
Rudern<br />
c Sätze 4<br />
c Wiederholungen 8 pro Seite<br />
c Rhythmus 2010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Das Knie und die Hand der rechten<br />
Körperseite auf e<strong>in</strong>e Bank setzen.<br />
In die l<strong>in</strong>ke Hand e<strong>in</strong>e Kurzhantel<br />
nehmen und den Arm gerade<br />
nach unten hängen lassen.<br />
Nun das Gewicht zum Brustkorb<br />
hochziehen. Der Ellbogen gibt dabei<br />
die Richtung vor. Anschließend die<br />
Hantel langsam wieder s<strong>in</strong>ken lassen.<br />
Führe mit jedem Arm acht<br />
Wiederholungen durch, um<br />
den Satz abzuschließen.<br />
A B<br />
A B<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/115
(WORKOUT_2_VON_3)<br />
Schultern und<br />
Be<strong>in</strong>e<br />
/<br />
c<br />
Absolviere e<strong>in</strong>en Satz der Übung 1A und geh ohne Pause<br />
zum Satz 1B über. Danach folgt e<strong>in</strong>e Pause von 90 Sekunden.<br />
Wiederhole den Durchlauf mit den Übungen 2A und 2B.<br />
(1a)<br />
Kniebeuge mit<br />
Frontauflage<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen 8<br />
c Rhythmus 4010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Mit schulterbreit vone<strong>in</strong>ander<br />
entfernten Füßen die Stange auf<br />
die Schultervorderseite legen.<br />
Die natürliche Krümmung des<br />
Rückens beibehalten und die Core-<br />
Muskulatur während der gesamten<br />
Übung angespannt halten.<br />
Dann <strong>in</strong> die Kniebeuge gehen, bis<br />
die Oberschenkel m<strong>in</strong>destens<br />
parallel zum Boden laufen.<br />
Anschließend den Körper<br />
aus den Fersen heraus wieder<br />
nach oben schieben.<br />
A B<br />
(1B) Schulterpressen<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen 8<br />
c Rhythmus 4010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Im aufrechten Stand e<strong>in</strong>e<br />
Langhantel im Obergriff auf dem<br />
Brustkorb platzieren. Die Hände<br />
s<strong>in</strong>d etwas weiter als schulterbreit<br />
vone<strong>in</strong>ander entfernt.<br />
Die Core-Muskulatur angespannt<br />
lassen und die Stange durch<br />
Strecken der Arme direkt nach<br />
oben pressen. Die Arme dabei<br />
nicht ganz durchdrücken.<br />
Das Gewicht anschließend langsam<br />
wieder <strong>in</strong> Ausgangsposition<br />
s<strong>in</strong>ken lassen.<br />
A B<br />
116/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
TOP- WORKOUT<br />
(2a)<br />
Be<strong>in</strong>strecken<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen <strong>12</strong><br />
c Rhythmus 3010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
In der korrekten und sicheren<br />
Position (siehe Anleitung des<br />
Geräts) auf die Masch<strong>in</strong>e setzen.<br />
Die Knie auf den Hebel ausrichten,<br />
um Verletzungen vorzubeugen. Die<br />
Sche<strong>in</strong>be<strong>in</strong>e ans Polster drücken.<br />
Mit dem Rücken im Kontakt mit<br />
der Lehne bleiben und die Core-<br />
Muskulatur angespannt lassen. Nun<br />
die Stange mit den Knien hochheben.<br />
Die obere Position kurz halten<br />
und dann langsam wieder <strong>in</strong> die<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
A B<br />
(2b)<br />
Be<strong>in</strong>-<br />
Curls<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen <strong>12</strong><br />
c Rhythmus 3010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
In der korrekten und sicheren<br />
Position (siehe Anleitung des<br />
Geräts) auf die Masch<strong>in</strong>e legen.<br />
Stell sicher, dass der Polster genau an<br />
der Unterseite der Waden aufliegt.<br />
Dann langsam die Be<strong>in</strong>e anziehen,<br />
um das Gewicht anzuheben.<br />
Die obere Position kurz halten und<br />
anschließend langsam wieder <strong>in</strong> die<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
A B<br />
mensfitness.de/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/117
(WORKOUT_3_VON_3)<br />
TOP- WORKOUT<br />
Arme<br />
/<br />
c<br />
Absolviere e<strong>in</strong>en Satz der Übung 1A und geh ohne Pause zum Satz 1B über.<br />
Danach folgt e<strong>in</strong>e Pause von 90 Sekunden. Absolviere alle Sätze, bevor du den<br />
Durchlauf mit den Übungen 2A und 2B wiederholst.<br />
(1a) Klimmzug<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen 6<br />
c Rhythmus 4010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Den Körper mit gestreckten Armen<br />
im etwas mehr als schulterbreiten<br />
Untergriff auspendeln lassen.<br />
Den Latissimus anspannen und<br />
den Körper nach oben ziehen.<br />
Wenn sich das K<strong>in</strong>n oberhalb der<br />
Hände bef<strong>in</strong>det, langsam wieder <strong>in</strong><br />
die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
A B<br />
(1B)<br />
Trizeps-<br />
Dips<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen 8<br />
c Rhythmus 4010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Mit aufrechtem Körper an die<br />
Stangen gehen.<br />
Die Ellbogen weisen gerade nach<br />
h<strong>in</strong>ten. Ausgehend von dieser<br />
Position den Körper so weit<br />
absenken, wie es angenehm<br />
ersche<strong>in</strong>t und ohne übermäßige<br />
Belastung der Schultern möglich ist.<br />
Die Core-Muskulatur angespannt<br />
lassen und nicht mit den Be<strong>in</strong>en<br />
Schwung holen.<br />
A B<br />
118/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de
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TOP-WORKOUT<br />
(2a)<br />
SZ-Curl im<br />
Stand<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen <strong>12</strong><br />
c Rhythmus 3010<br />
c Nimm e<strong>in</strong>e SZ-Stange im Untergriff<br />
<strong>in</strong> die etwas weiter als hüftbreit<br />
vone<strong>in</strong>ander entfernten Hände. Den<br />
Körper aufrichten, die Füße eng setzen<br />
und die Schultern nach h<strong>in</strong>ten ziehen.<br />
c Jetzt mit eng am Körper anliegenden<br />
Ellbogen die Stange hoch<br />
zum Brustkorb führen, bis die<br />
Unterarme fast senkrecht s<strong>in</strong>d.<br />
c Dann die Hantel wieder s<strong>in</strong>ken lassen.<br />
c Vermeide mit dem Körper vor und zurück<br />
zu wippen. undschdadurch Schwung zu<br />
holen. Damit entlastest du den Bizeps.<br />
A B<br />
(2b)<br />
Trizepsstrecken<br />
im Liegen<br />
c Sätze 4 / Wiederholungen <strong>12</strong><br />
c Rhythmus 3010<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Nimm flach auf e<strong>in</strong>er Bank liegend<br />
e<strong>in</strong>e SZ-Stange <strong>in</strong> die Hände. Strecke<br />
die Arme nach oben aus.<br />
Dann die Arme beugen, um die<br />
Stange langsam zur Stirn s<strong>in</strong>ken zu<br />
lassen. Die Ellbogen weisen während<br />
der ganzen Übung nach oben.<br />
Anschließend das Gewicht durch<br />
Strecken der Arme langsam wieder <strong>in</strong><br />
die Ausgangsposition zurückführen,<br />
ohne dabei <strong>in</strong>s Hohlkreuz zu gehen.<br />
A B<br />
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dem „Naturstempel“ trauen?<br />
Kann man sich immer sicher<br />
se<strong>in</strong>, was sich im Essen bef<strong>in</strong>det?<br />
Men’s <strong>Fitness</strong> forscht nach
WISSEN<br />
Volumen oder Kraft?<br />
Größer ist nicht immer besser. Der Kraft- und Konditionstra<strong>in</strong>er Richard Tidmarsh<br />
erklärt, wie du de<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g speziell auf Größen- oder Kraftzuwächse e<strong>in</strong>stellst.<br />
Was ist der größte Unterschied<br />
zwischen dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf Volumen<br />
und dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf Kraft?<br />
Der größte praktische Unterschied ist die<br />
Zahl der Wiederholungen pro Satz. Ich<br />
empfehle allerd<strong>in</strong>gs immer, erst auf Kraft<br />
und dann auf Volumen zu tra<strong>in</strong>ieren.<br />
Für jeden ehrgeizigen Sportler sollte die<br />
Stärke der Muskulatur im Vordergrund<br />
stehen. Es ist wichtig, funktionale<br />
Kraft zur Verfügung zu haben.<br />
Aber werden me<strong>in</strong>e Muskeln nicht<br />
automatisch größer, wenn ich<br />
stärker werde und umgekehrt?<br />
Nicht unbed<strong>in</strong>gt. Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
muss Ganzkörperübungen wie das<br />
Kreuzheben oder die Kniebeuge mit<br />
Frontauflage be<strong>in</strong>halten. So sorgst du<br />
für strukturelle Integrität und wirst nicht<br />
so schnell müde. Erst dann bist du <strong>in</strong> der<br />
Lage, hart genug zu tra<strong>in</strong>ieren, um Masse<br />
aufzubauen. Je stärker jemand ist, umso<br />
mehr Gewicht kann er bewältigen – das<br />
allgeme<strong>in</strong>e Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsvolumen steigt.<br />
Ist es möglich, gleichzeitig größere<br />
und stärkere Muskeln zu bekommen?<br />
E<strong>in</strong>steiger <strong>in</strong>s Gewichtstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
werden anfangs sowohl Größen- als<br />
auch Kraftzuwächse feststellen. Das<br />
liegt daran, dass sich die Muskulatur<br />
an die neuen Reize anpasst. Wenn<br />
das Niveau aber nach diesen ersten<br />
Erfolgen e<strong>in</strong>mal stagniert, gilt es sich zu<br />
entscheiden: Will ich größere Muskeln,<br />
oder will ich Kraft aufbauen? Erst, wenn<br />
ich das weiß, kann ich me<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
entsprechend anpassen und variieren.<br />
Wie sieht e<strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g aus, das <strong>nur</strong><br />
auf Muskelgröße ausgerichtet ist?<br />
Ich würde ke<strong>in</strong>em empfehlen, sich alle<strong>in</strong><br />
auf das Volumen zu beschränken. Das<br />
kann nämlich zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschränkten<br />
Flexibilität führen. Außerdem bergen<br />
ausschließliche Isolationsübungen<br />
(Übungen die <strong>nur</strong> e<strong>in</strong> Gelenk mit<br />
e<strong>in</strong>beziehen) auch Gefahren. Der Körper<br />
lernt dann nicht, sich als E<strong>in</strong>heit zu<br />
bewegen. Das kann zu muskulärem<br />
Ungleichgewicht und Verletzungen<br />
führen. Es ist geschickter, anfangs die<br />
Zahl der Wiederholungen pro Satz zu<br />
erhöhen. Danach kann ich mich auf die<br />
Zeitspanne konzentrieren, während der<br />
die anvisierte Muskulatur angespannt<br />
bleibt. Dazu eignen sich Methoden wie<br />
Supersätze (zwei Übungen h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander<br />
ohne Pause), Dropsätze (Reduktion<br />
des Gewichts, um e<strong>in</strong> wiederholtes<br />
Muskelversagen zu bewirken) sowie<br />
negative Wiederholungen (Konzentration<br />
aufs Absenken beziehungsweise den<br />
exzentrischen Teil der Bewegung).<br />
<strong>12</strong>2/DEZEMBER 20<strong>12</strong>/mensfitness.de<br />
„Ich würde ke<strong>in</strong>em empfehlen, sich alle<strong>in</strong> auf das Volumen<br />
zu beschränken. Das kann nämlich zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>geschränkten<br />
Flexibilität und muskulärem Ungleichgewicht führen.“<br />
Was ist die beste Methode, wenn<br />
ich auf Kraft tra<strong>in</strong>iere?<br />
Dafür empfehle ich e<strong>in</strong> Split-Programm<br />
mit drei E<strong>in</strong>heiten pro Woche. Diese<br />
sollten jeweils aus fünf Sätzen zu<br />
fünf Wiederholungen wichtiger<br />
Gewichtsübungen bestehen. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit<br />
sollte sich auf Zugbewegungen wie<br />
das Kreuzheben oder Klimmzüge mit<br />
Gewichten konzentrieren. E<strong>in</strong>e weitere<br />
E<strong>in</strong>heit kann Pressübungen wie Dips mit<br />
Gewichten be<strong>in</strong>halten. Die dritte kann<br />
dann aus senkrechten Bewegungen<br />
wie Kniebeugen mit Frontauflage<br />
oder Schulterpressen bestehen.<br />
Gibt es Methoden, bei denen längere<br />
Regenerationsphasen notwendig s<strong>in</strong>d?<br />
Die Regeneration ist e<strong>in</strong> Grundpr<strong>in</strong>zip<br />
e<strong>in</strong>es jeden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramms.<br />
Schließlich brauchen die Muskeln<br />
Zeit, sich zu erholen. Unabhängig vom<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsziel s<strong>in</strong>d drei E<strong>in</strong>heiten pro<br />
Woche mit der richtigen Intensität<br />
ausreichend. E<strong>in</strong>e zusätzliche Hilfe können<br />
Yoga-Stunden oder Konditionse<strong>in</strong>heiten<br />
se<strong>in</strong>, die e<strong>in</strong>mal pro Woche ausgeführt<br />
werden. Sie ergänzen das Programm<br />
und sorgen für frischen W<strong>in</strong>d.<br />
Ist bei beiden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszielen die<br />
Prote<strong>in</strong>zufuhr gleich wichtig?<br />
Ja. Die Eiweißzufuhr und die richtige<br />
Ernährung s<strong>in</strong>d von grundlegender<br />
Bedeutung. Für den Erfolg ist es wichtig,<br />
sowohl im <strong>Fitness</strong>center als auch bei der<br />
Ernährung festen Vorgaben zu folgen.<br />
Jede Mahlzeit, vor allem das Frühstück,<br />
sollte Eiweiß be<strong>in</strong>halten. Außerdem<br />
ist es unerlässlich, vor, im und nach<br />
dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g das Richtige zu essen.<br />
Richard Tidmarsh ist der<br />
leitender Tra<strong>in</strong>er von Reach<br />
<strong>Fitness</strong>, das aufs Kraft- und<br />
Konditionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g spezialisiert ist.<br />
GENAU<br />
NACHGEZÄLT<br />
Die Zahl der Wiederholungen<br />
und die Pausen müssen auf das<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsziel ausgerichtet se<strong>in</strong>.<br />
1<br />
Beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf Kraft empfehlen<br />
sich Gewichte <strong>in</strong> der Nähe der<br />
Maximalkraft (ideal s<strong>in</strong>d 80 %<br />
oder mehr). Fürs Volumentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
liegt der Richtwert bei 60–80 %.<br />
2<br />
Der Standard beim Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g liegt<br />
bei e<strong>in</strong>er bis fünf Wiederholungen.<br />
Geht es ums Volumen, s<strong>in</strong>d acht<br />
bis <strong>12</strong> Wiederholungen ideal. E<strong>in</strong>e<br />
praktikable Mischform wären<br />
fünf bis acht Wiederholungen.<br />
3<br />
Im Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d Pausen von bis<br />
zu fünf M<strong>in</strong>uten zwischen den Sätzen<br />
bis zur vollständigen Regeneration<br />
erlaubt. Geht es um Muskelvolumen,<br />
solltest du dich auf zwei M<strong>in</strong>uten<br />
oder weniger beschränken.