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Guru Joel Silver in unserem Interview<br />
mehr als einmal verdeutlicht, gibt es selbst auf<br />
einfache Fragen keine einfachen Antworten.<br />
Um wirklich eine Kaufempfehlung aussprechen<br />
zu können, muss dem Verbraucher erst einmal<br />
bewusst werden, was er wirklich will – und was<br />
nicht. Da helfen auch keine Wertungsdurchschnitte,<br />
die Sie bequem im Internet abrufen<br />
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kennen und sich anhand von möglichst hohen<br />
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Enttäuschung häufig vorprogrammiert. Stattdessen<br />
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zumindest sollte sie das, denn selbst beim Fachhändler<br />
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Inhalt 3/2013<br />
Heimkino<br />
08 | Bildgeheimnisse entzaubert<br />
Industrieinsider Joel Silver, einer der Mitbegründer<br />
der Image Science Foundation, gibt wichtige<br />
Tipps auf dem Weg zum richtigen Bild.<br />
16 | Unverfälschtes Kinobild<br />
Der perfekte Filmgenuss ist nur mit einem<br />
neutral abgestimmten Fernseher möglich. Wir<br />
machen den Vorher-nachher-Vergleich.<br />
45<br />
Qualitätsoffensive<br />
18<br />
<strong>LED</strong>-<strong>TVs</strong><br />
im Test<br />
68<br />
Sonos<br />
Playbar<br />
60<br />
JVC<br />
DLA-X35<br />
60 | Megakontrast<br />
JVC will mit dem DLA-X35 einen kompromisslosen<br />
Heimkinoprojektor zum Kampfpreis<br />
anbieten. Kann dieser Spagat gelingen?<br />
64 | Klang aus allen Richtungen<br />
Ganze elf Kanäle kann Marantz’ Vorstufe<br />
AV8801 ansteuern. Effekthascherei oder echter<br />
Mehrwert? Wir machen den Test.<br />
68 | Netzwerk-Soundbar<br />
Sonos hat sich auf die Musikübertragung über<br />
das Netzwerk spezialisiert, dank neuer Soundbar<br />
profitieren davon erstmals Flachbildfernseher.<br />
Television<br />
18 | Flachbildfernseher im Test<br />
Die neuesten <strong>LED</strong>-<strong>TVs</strong> von Metz, Panasonic,<br />
Philips und Samsung im Vergleich. Außerdem:<br />
Designikonen von Philips und Samsung.<br />
34 | TV-Marktübersicht<br />
Erfahren Sie alles über Preise, Technologien und<br />
Austattung der Flachbild-TV-Neuerscheinungen<br />
der nächsten Monate.<br />
42 | Wie wichtig ist Design?<br />
Loewes Chefdesigner Edmund Englich über die<br />
Kunst ein Produkt zu gestalten, das die Zeiten<br />
überdauert.<br />
45 | <strong>HDTV</strong>-Qualitätsoffensive<br />
Bang & Olufsen, Loewe, Bose, Sony, Panasonic,<br />
JVC und Philips präsentieren außergewöhnliche<br />
Audio- und Videoprodukte.<br />
84 | Doping für den Emfpang<br />
Der Sat-Receiver Solo2 von VU+ arbeitet genauso<br />
flink wie ein modernes Smartphone und<br />
überzeugt mit großartigem Funktionsumfang.<br />
Standards:<br />
03 | Editorial<br />
04 | Jahresabo<br />
103 | Heftnachbestellung<br />
124 | Kurzmeldungen<br />
126 | Fachhändler<br />
130 | Ausblick & Impressum<br />
Bilder Titel: 20zh Century Fox, JVC, Philips, Panasonic, Parrot, Samsung, Sonos, Sony, Warner Home • Bilder Inhalt: Amazon, B&O, Concorde, JVC, Sony, Philips, Sky, Sonos<br />
6 | 3.2013
Digital<br />
70 | Stereoanlagen im Vergleich<br />
Ob CD, iPod oder Internetstream: Moderne<br />
Stereoanlagen treffen immer den richtigen Ton.<br />
76 | Exklusiv für iPhone 5<br />
Bose stellt das neue Sounddock mit dem überarbeiteten<br />
Apple-Lightning-Anschluss vor.<br />
78 | Kabelloser Klanggenuss<br />
Hochwertige HiFi-Kopfhörer machen dank<br />
Bluetooth kabellos glücklich.<br />
86 | Internet-TV-Wegweiser<br />
Alles, was Sie schon immer über Video-on-<br />
Demand wissen wollten.<br />
90 | Inhalte auf Abruf<br />
Wir beleuchten das Internet-TV-Angebot<br />
T-Entertain und HD Plus Replay.<br />
94 | Fernsehen wird mobil<br />
Programme auf das iPad streamen und die<br />
grenzenlose TV-Freiheit genießen.<br />
96 | Microsoft will ins Wohnzimmer<br />
Braucht ein Fernseher nur noch eine Spielekonsole<br />
für den Zugang zur multimedialen Welt?<br />
98 | Das Buch wird digital<br />
Praxisunterschiede zwischen Tablet und Ebook<br />
Reader mit Technikcheck.<br />
98<br />
Ebook<br />
Reader<br />
78<br />
Bluetooth<br />
Kopfhörer<br />
104 | Die neue Gaming-Generation<br />
Sony lässt Spielerherzen höherschlagen:<br />
Alle Fakten zur Playstation 4.<br />
Video<br />
108 | Oblivion<br />
Action, Aliens, Endzeit und Tom Cruise, der die<br />
Welt retten darf. Doch vor was eigentlich?<br />
110 | Iron Man 3<br />
Tony Stark lässt es wieder richtig krachen und<br />
zeigt dabei seine emotionale Seite.<br />
112 | Blu-ray-3D-Spezial<br />
Können neue 3D-Filme wie „Life of Pi“ dem<br />
Medium zum Durchbruch verhelfen?<br />
116 | Der Hobbit<br />
Kleiner Filmheld, große Blu-ray: Erleben Sie<br />
Mittelerde in prächtiger 3D-Kulisse.<br />
118 | Game of Thrones<br />
Der Fantasy-Hit geht in die Verlängerung: Alle<br />
Infos zur zweiten und dritten Staffel.<br />
122 | Defiance<br />
Videospiel und Fernsehserie wachsen zusammen:<br />
Experiment mit Nebenwirkungen?<br />
110<br />
Iron<br />
Man 3<br />
118<br />
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Thrones<br />
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Interview<br />
Als 1994 die Image Science Foundation<br />
(ISF) gegründet wurde, war noch<br />
lange nicht absehbar, dass einmal 12<br />
Millionen Fernseher pro Jahr mit den ISFzertifizierten<br />
Einstellungsmöglichkeiten ausgeliefert<br />
werden würden. Was Joel Silver, einer<br />
der Mitbegründer von ISF, auch knapp 20 Jahre<br />
später noch antreibt, um für das unverfälschte<br />
Original zu werben, verriet er uns im Interview.<br />
Herr Silver, gibt es eigentlich ein perfektes Bild?<br />
Es geht für mich nicht darum, eine Meinung<br />
bezüglich eines perfekten Bildes zu haben, sondern<br />
ich erkenne die Standards an, die knapp 190<br />
Länder im Jahr 1982 innerhalb der internationalen<br />
Fernmeldeunion (ITU) beschlossen haben. Zu<br />
diesem Zeitpunkt haben wir vereinbart, wie die<br />
„Anstatt immer die Frage zu stellen,<br />
welcher Fernseher das perfekte Bild<br />
liefert, sollten Konsumenten vor<br />
dem Fernseherkauf erzählen, wie ihr<br />
Raum beschaffen ist.“<br />
Helligkeit, der Kontrast, die Farbsättigung usw.<br />
abzustimmen ist. Wir wollen sowohl aufseiten der<br />
Produktion als auch aufseiten der Übertragung<br />
Standards, damit die Bilder am Ende so wirken,<br />
wie sie produziert wurden.<br />
Kann man eigentlich jeden Fernseher optimal<br />
anpassen?<br />
Eines der schwierigsten Dinge, die ein Fernseher<br />
darstellen soll, sind Schwarzwerte, d.h., wenn in<br />
einem dunklen Raum Schwarz wirklich schwarz<br />
sein soll. Das schaffen heutzutage nur ausgewählte<br />
Fernseher mit Direct-<strong>LED</strong>-Beleuchtung und<br />
Local Dimming, die ganz neuen O<strong>LED</strong>-Displays<br />
und die ehemaligen Kuro-Plasma-Fernseher von<br />
Pioneer. Damals war sich Pioneer des Problems<br />
der Schwarzdarstellung bewusst, sodass der<br />
Name der Plasma-<strong>TVs</strong> treffend gewählt wurde:<br />
Kuro bedeutet übersetzt Schwarz. Aktuell haben<br />
wir es immer häufiger mit Edge-<strong>LED</strong>-LCDs zu<br />
tun, weshalb wir im Dynamikbereich und in der<br />
Schwarzdarstellung viel eingeschränkter sind als<br />
in der Vergangenheit, da wir nicht mehr über<br />
ausreichend Zonen verfügen, um die Helligkeit<br />
gezielt zu justieren.<br />
mit dem Bild-Guru<br />
Joel Silver, Gründer und<br />
Vorsitzender der Image Science<br />
Foundation (ISF)<br />
Aber um fair zu bleiben: Ein Edge-<strong>LED</strong>-LCD zeigt<br />
bei direkter Lichteinstrahlung deutlich kontraststärkere<br />
Bilder als ein Plasma, oder nicht?<br />
100% richtig. Ich habe tagtäglich den Vergleich<br />
zwischen einem Kuro-Plasma von Pioneer und<br />
einem Direct-<strong>LED</strong>-LCD von Sharp namens Elite<br />
(nicht in Deutschland erhältlich, Anmerk. d.<br />
Red.). Der <strong>LED</strong>-LCD ist derart lichtstark, dass die<br />
Bilder auch bei Tageslicht einen sehr guten Kontrast<br />
aufweisen. Gerade bei direktem Lichteinfall<br />
kann es schwerfallen, auf dem Plasmafernseher<br />
das Bild noch richtig zu erkennen. Es stellt sich<br />
somit immer die Frage, welches Werkzeug für<br />
Bilder: Joel Silver, Loewe, Warner<br />
8 | 3.2013
welchen Einsatzzweck das Beste ist. Der Kuro-<br />
Plasma von Pioneer ist das perfekte Werkzeug<br />
für das Heimkino, der Elite-<strong>LED</strong>-LCD von Sharp<br />
das perfekte Werkzeug für helle Wohnzimmer.<br />
Zudem ist der <strong>LED</strong>-LCD viel flexibler einsetzbar,<br />
da die Helligkeit besser auf unterschiedliche<br />
Umgebungen abgestimmt werden kann. Demgegenüber<br />
ist der Blickwinkel des Elite deutlich<br />
schlechter und schnelle Bewegungen zeigen<br />
entweder leichte Unschärfen oder Artefakte<br />
infolge der Zwischenbildberechnung – im Kern<br />
bleibt somit auch der Elite ein <strong>LED</strong>-LCD mit<br />
allen Stärken und Schwächen dieser Technologie.<br />
Wenn mich jemand nach meinem persönlichen<br />
Flachbild-TV-Favoriten fragt, dann antworte ich,<br />
dass es den einen Favoriten nicht gibt, es gibt immer<br />
nur das richtige Werkzeug für den jeweiligen<br />
Einsatzzweck.<br />
Und wie finde ich heraus, was das passende<br />
Werkzeug für meine Bedürfnisse ist?<br />
Frag nach dem Raum! Wenn wir auf das Thema<br />
des perfekten Bildes zurückkommen, stellt sich<br />
zuallererst die Frage: Ist der Raum eigentlich<br />
perfekt? Sieht der Raum genauso aus, wie der<br />
Produktionsraum von Steven Spielberg, wenn er<br />
Filme bearbeitet, dann könnte man von einem<br />
perfekten Raum sprechen. Sieht der Raum<br />
hingegen wie ein normales Wohnzimmer aus,<br />
dann wäre der Raum nicht perfekt. Anstatt also<br />
immer die Frage zu stellen, welcher Fernseher das<br />
perfekte oder beste Bild liefert, sollten Konsumenten<br />
vor dem Fernseherkauf erzählen, wie ihr<br />
Raum beschaffen ist, wo sich Lampen und Fenster<br />
befinden usw. Einem geschulten Verkaufspersonal<br />
„Wir können nicht über die Güte der<br />
Technik bestimmen, die die<br />
Hersteller verbauen, aber wir wollen<br />
Sorge tragen, dass das Bild beim<br />
Kunden im Wohnzimmer überzeugt.“<br />
fällt es mit diesen Informationen einfacher, das<br />
passende Produkt ausfindig zu machen. Generell<br />
sollte es aber möglich sein, das Bild für Tageslicht<br />
und die Abendstunden getrennt zu justieren.<br />
Diese Einstellung ist mit einem ISF-zertifizierten<br />
Fernseher möglich, allerdings stellt sich die<br />
Frage, ob man beim Ferseherkauf allein nach<br />
dem Logo gehen sollte?<br />
Derjenige, der den Fernseher einstellt, ist wichtiger<br />
als ein ISF-Logo. Das Logo ist dazu da, um<br />
den Kalibrierer zu unterstützen. Wir wollen Sorge<br />
tragen, dass <strong>TVs</strong> jeder Preisklasse ausreichend<br />
Einstellungsmöglichkeiten besitzen, um z. B.<br />
einen Bildabgleich für Tag und Nacht vornehmen<br />
zu können und diese Einstellungen zu blocken,<br />
damit man sie nicht versehentlich verstellt. Das<br />
ISF-Logo kann man bei einem 300-Euro-Fernseher<br />
genauso vorfinden, wie bei einem 80 000-Euro-TV.<br />
Wir können nicht über die Güte der<br />
Technik bestimmen, die die Hersteller verbauen,<br />
Vorsicht Falle: Bildinhalte auf Blu-ray werden zwar in 1 920 × 1 080 Bildpunkten (Full HD) geliefert, doch Fernseher<br />
mit Full-HD-Auflösung stellen das Signal im Ausgangszustand mit einem Bildschnitt dar. In den Formateinstellungen<br />
sollten Sie deshalb nicht 16 : 9 TV, sondern 16 : 9 PC wählen, um wirklich das gesamte Bild in bester Schärfe zu sehen.<br />
aber wir wollen Sorge tragen, dass das Bild beim<br />
Endkunden im Wohnzimmer überzeugt.<br />
Sollte eine Kalibrierung kostenlos angeboten<br />
werden, oder ist diese Dienstleistung zu kostenaufwändig?<br />
Wenn ein geschulter Fachhändler ein Messgerät,<br />
einen Testgenerator etc. mitbringt und tatsächlich<br />
eine umfangreiche Kalibrierung vornimmt, dann<br />
kann dieser Dienst unmöglich kostenlos angeboten<br />
werden. Hier in den USA gehört Best Buy<br />
zu den größten Anbietern von Elektronik und<br />
mittlerweile haben mehr als 800 Kalibrierer die<br />
notwendige Technik erstanden, um diesen Dienst<br />
anbieten zu können – diese Investition muss sich<br />
am Ende für den Fachhandel auszahlen. Außerdem<br />
müssen diese 800 Leute einen fünftägigen<br />
Kurs belegen, um sich das notwendige Fachwissen<br />
anzueignen. In den USA sind die Endkonsumenten<br />
bereit, zwischen 200 bis 300 Dollar für<br />
eine umfangreiche Kalibrierung zu zahlen. Wenn<br />
jemand eine Kalibrierung kostenlos anbietet,<br />
wäre ich schon wieder misstrauisch, denn dann<br />
wird häufig nur eine vorhandene Voreinstellung<br />
genutzt oder das Bild wird ohne Fachwissen und<br />
Messinstrument abgeglichen.<br />
Bestimmte Geräte werden mit einem THX-Logo<br />
verkauft. Ist das Bild dann optimal abgeglichen?<br />
Ich bin ein Fan von THX und ich mag, dass THX<br />
in den Videobereich eingestiegen ist, um zu<br />
helfen, denn jeder, der sich um das Thema Bildqualität<br />
mit geschultem Personal kümmert, hilft<br />
der gesamten Branche, die Qualität zu verbessern.<br />
Wir wissen aber alle, dass Voreinstellungen niemals<br />
perfekt sein können, deshalb erübrigt sich<br />
auch die Diskussion darüber, ob ein THX-Modus<br />
das optimale Bild zeigt oder nicht. Die einzige<br />
Sache, mit der ich nicht übereinstimme, ist, dass<br />
dem Nutzer sämtliche Möglichkeiten genommen<br />
werden, überhaupt Einstellungen vorzunehmen,<br />
denn wichtige Parameter sind im THX-Modus<br />
gesperrt. Wir versuchen im Dialog mit THX die<br />
Dinge voranzutreiben, so bietet die THX-Voreinstellung<br />
neuerdings getrennte Vorgaben für Tag<br />
und Nacht an.<br />
Schaut man sich Filme oder Fotos an, so erscheinen<br />
diese häufig unrealistisch, da sie stark<br />
nachbearbeitet wurden. Warum ist es dennoch<br />
wichtig, den Fernseher möglichst natürlich<br />
abzustimmen?<br />
Ich fotografiere selbst gern und versuche mein<br />
Bestes, gute Fotos zu machen. Wenn ich Fotos<br />
Die 1865 gegründete und in Genf ansässige internationale<br />
Fernmeldeunion ITU (International Telecommunication<br />
Union), ist die einzige Organisation, die sich<br />
um weltweite Standards im Rahmen der Telekommunikation,<br />
darunter auch das Fernsehen, kümmert. So<br />
gelten z. B. strenge Regeln bei der Farbwiedergabe, die<br />
genaustens definiert ist.<br />
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„Avatar“, ein Film, der überall<br />
auf der Welt erfolgreich war. Man<br />
könnte doch sagen, dieser Film<br />
erscheint mir viel zu blau, also<br />
drehe ich den Blauregler zurück.“<br />
bearbeite, dann mache ich das an kalibrierten<br />
Monitoren und wenn ich meine Fotos zeige, dann<br />
über kalibrierte Fernseher oder Projektoren. Die<br />
Antwort auf die Frage lautet: Ich möchte, dass<br />
meine Inhalte so wahrgenommen werden, wie<br />
ich sie geschaffen habe. Das gilt natürlich nicht<br />
nur für meine eigenen Werke: Egal ob es sich<br />
um einen Animationsfilm von Pixar oder einen<br />
Batman-Streifen handelt, ein Film ist immer ein<br />
Werk von Künstlern, die hart daran gearbeitet<br />
haben, einen bestimmten Look zu kreieren. Viele<br />
denken, dass künstlerische Belange ein Cliché<br />
sind, aber sie sind mehr als das. Wenn jemand<br />
einen Film kauft, hat er großes Interesse daran,<br />
den Film so zu sehen, wie er produziert wurde.<br />
Dieser Gedanke war auch die Grundidee der ITU:<br />
Heutzutage kann ein Bollywoodfilm in Indien<br />
produziert werden und Zuschauer können zuhause<br />
nacherleben, wie dieser Film erstellt wurde.<br />
Wir produzieren häufig noch national aber die<br />
Verbreitung der Filme kennt fast keine Grenzen<br />
mehr, sodass es wichtig ist, dass man überall<br />
auf der Welt gewisse Standards einhält, um dem<br />
ursprünglichen Original Rechnung zu tragen.<br />
Nehmen wir z. B. James Camerons „Avatar“, ein<br />
Film, der überall auf der Welt erfolgreich war.<br />
Man könnte doch sagen, dieser Film erscheint mir<br />
viel zu blau, also drehe ich den Blauregler zurück.<br />
Diese Meinung kann man zwar äußern, aber sie<br />
ergibt keinen Sinn, denn der Film soll blau wirken<br />
und James Cameron hat genau auf diese Weise<br />
„Ein Film ist immer ein Werk<br />
von Künstlern, die hart daran<br />
gearbeitet haben, einen bestimmten<br />
Look zu kreieren.“<br />
diese Fantasy-Welt kreiert. Also geht es nicht um<br />
Meinungen oder äußere Umstände im Wohnzimmer,<br />
sondern wir sprechen über die Inhalte selbst<br />
und deren Macher. Und deshalb kalibrieren wir<br />
nicht nur bei den Produzenten vor Ort, sondern<br />
auch in den Wohnzimmern. Nur so können wir<br />
garantieren, dass „Avatar“ am Ende nicht grün<br />
oder violett wirkt, sondern so, wie es sich James<br />
Cameron vorgestellt hat. Die Leute, die die Inhalte<br />
erstellen, sind echte Genies, diejenigen, die Bildschirme<br />
kalibrieren, müssen nur Techniker sein,<br />
die sich mit der Materie auskennen.<br />
Nun gibt es aber Technologien, die mehr Farben<br />
bieten, als es der Standard vorsieht. Sind größere<br />
Farbräume überhaupt sinnvoll?<br />
Wenn Kinofilme für Blu-rays bearbeitet werden,<br />
dann wird hierfür immer an Monitoren gearbeitet,<br />
die den Rec.709-Standard wiedergeben, also<br />
jenen Farbraum, der auch vom Fernseher zuhause<br />
unterstützt wird. Konvertiert man Filme auf<br />
Blu-ray nachträglich in einen größeren Farbraum,<br />
läuft man Gefahr, dass das Ergebnis unnatürlich<br />
aussieht. In der Theorie ist es somit ein Gesetz,<br />
dass der Farbraum der Quelle mit dem Farbraum<br />
des Wiedergabegeräts übereinstimmen<br />
muss, damit das Ergebnis richtig und natürlich<br />
aussieht. Ich habe bei mir zuhause die Möglichkeit,<br />
zwischen dem normalen Farbraum und dem<br />
weitaus größeren Adobe-Farbraum hin- und<br />
herzuschalten und wenn ich Quellen abspiele, die<br />
dem Rec.709-Standard entsprechen, dann sieht<br />
das Bild mit dem Adobe-Farbraum schrecklich<br />
„Bildgröße ist höchst subjektiv und wir<br />
müssen versuchen, den Sehgewohnheiten des<br />
jeweiligen Konsumenten Rechnung zu tragen.<br />
Durch unsere Umfragen, die den Kinosaal als<br />
Anhaltspunkt nehmen, können wir eine sehr<br />
gute Aussage treffen, welche Bildgröße im<br />
Wohnzimmer als angenehm empfunden wird.“<br />
Bilder: 20th Century Fox, Panasonic, UCI<br />
10 | 3.2013
Eine professionelle Kalibrierung nach ISF-Standards setzt Fachwissen und Messintrumente voraus. Hersteller wie<br />
Panasonic erlauben mit den aktuellen TV-Modellen den Bildabgleich per App, sodass die Bildinhalte nicht länger durch<br />
Einstellungsmenüs verdeckt werden.<br />
aus. In der Praxis gibt es aber genügend Beispiele,<br />
die der Theorie widersprechen. So war Runco mit<br />
dem Verkauf des <strong>LED</strong>-Projektors QD750 immens<br />
erfolgreich, obwohl der native Farbraum des<br />
Beamers viel zu groß ist. Fernseher auf Elektronikshows,<br />
ganz gleich ob von Panasonic, Samsung<br />
oder Sony werden häufig mit übertriebenen<br />
Farbräumen präsentiert, doch die Leute lieben es.<br />
Sobald der Fernseher aber im Wohnzimmer läuft<br />
und ein Fußballspiel angeschaut wird, erkennt<br />
auch ein Laie, wenn z.B. der Rasen unnatürlich<br />
neongrün erscheint. Bei einem Animationsfilm<br />
werden überzuckerte Farben dagegen häufig als<br />
angenehm empfunden. Das ganze Thema der<br />
erweiterten Farbräume ist also eher ein Marketingthema,<br />
da die Inhalte immer noch in Rec.709<br />
produziert werden. Für uns als Techniker ist es<br />
„Die Leute, die die Inhalte erstellen,<br />
sind echte Genies, diejenigen, die<br />
Bildschirme kalibrieren, müssen nur<br />
Techniker sein, die sich mit der<br />
Materie auskennen.“<br />
dennoch ein großer Vorteil, wenn neue Fernseher<br />
und Projektoren im Ausgangszustand einen zu<br />
großen Farbraum aufweisen, denn diesen können<br />
wir auf den Rec.709-Standard reduzieren. In der<br />
Vergangenheit war es oft der Fall, dass die Farbräume<br />
der Geräte zu klein waren, sodass keine<br />
Chance bestand, die „richtigen“ Farben zu treffen.<br />
Macht es unter diesen Gesichtspunkten Sinn,<br />
sich für Fernseher mit Sharps Quattron-Technik<br />
zu entscheiden?<br />
Absolut, aber dafür gibt es einen nachvollziehbaren<br />
Grund, der von Sharp bislang nicht richtig<br />
beworben wurde. Durch die neuen Energiesparverordnungen<br />
sind wir limitiert, was die Möglichkeiten<br />
der Bilderzeugung anbelangt, sodass<br />
wir mit möglichst geringer Energiezufuhr ein<br />
möglichst helles Bild erreichen müssen. Durch<br />
den zusätzlichen gelben Pixel der Quattron-Fernseher<br />
von Sharp können wir die Bildhelligkeit<br />
stark verbessern und gleichzeitig Energie einsparen.<br />
Wir arbeiten mit Sharp Industrial zusammen,<br />
die Videowalls auf der ganzen Welt installieren.<br />
Durch Quattron erzielen diese Displays ein deutlich<br />
helleres Bild, ohne die Energiebilanz negativ<br />
zu beeinflussen. Das Problem besteht allerdings in<br />
der Farbabstimmung, denn sämtliche Inhalte liegen<br />
im Komponentenfarbsystem vor, das vor der<br />
Bildausgabe in die RGB-Matrix konvertiert wird.<br />
Bei den Quattron-Fernsehern von Sharp muss<br />
ein zusätzlicher Schritt vollzogen werden, um von<br />
RGB zur RGB-Y-Matrix zu gelangen. Das macht<br />
die Bildabstimmung extrem anspruchsvoll und<br />
diese ist ein gutes Trainingsprogramm für jeden<br />
Kalibrierer. In den USA lieferte Sharp das Modell<br />
Elite mit einem ISF-Modus aus, der einen Farbabgleich<br />
über den sogenannten Blue-only-Modus<br />
erlaubt. Als wir über diesen Modus die Farben<br />
korrekt einstellten, sah das Ergebnis schrecklich<br />
aus. Wir haben einen halben Tag gebraucht, um<br />
zu verstehen, dass die Farbkalibrierung nach den<br />
bisherigen Mustern nicht funktioniert – deshalb<br />
weist der finale ISF-Modus auch keine solche<br />
Farbkorrektur auf, da diese mit der RGB-Y-Matrix<br />
schlichtweg nicht funktioniert.<br />
Ist es legitim, wenn Hersteller Bildqualität<br />
opfern, um die Effizienz bei der Bilddarstellung<br />
zu verbessern?<br />
Wir müssen in der Praxis immer Qualität und<br />
Effizienz berücksichtigen, weshalb uns sehr daran<br />
gelegen ist, für jeden Gebrauch eine Grundabstimmung<br />
zu finden: Eine sollte die Farben<br />
exakt treffen, eine andere kann möglichst helle<br />
Bilder mit verfälschten Farben bieten und auf<br />
einem anderen Speicherplatz ablegt werden. Das<br />
Problem ist allerdings: Für den sogenannten<br />
Shop-Modus, der die höchste Helligkeit erzielt,<br />
gibt es keine Vorgaben, sodass die Fernseher in<br />
Das THX-Logo geht auf den<br />
Lucasfilm-Gründer George Lucas<br />
zurück und steht stellvertretend für<br />
eine optimale Kinoklangqualität.<br />
Mittlerweile ist das THX-Logo auch<br />
im TV-Bereich zu finden, entsprechende<br />
Voreinstellungen sollen den<br />
ITU-Vorgaben hinsichtlich Farbtreue<br />
und Durchzeichnung besonders<br />
präzise Rechnung tragen.<br />
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Die HD-Bilddaten auf Blu-ray werden im Format YCbCr gespeichert: Neben einem Kanal für Helligkeitsinformationen<br />
gibt es zwei getrennte Kanäle für die Farbe. Um Speicherplatz zu sparen, stehen<br />
den Farbkanälen nur ein Viertel der Auflösung des Helligkeitskanals zur Verfügung.<br />
Blu-ray-Player können das YCbCr-Format in die RGB-Matrix<br />
wandeln und die niedrige Farbauflösung der Blu-ray kompensieren.<br />
Je exakter dies gelingt, desto schärfer erscheint das Bild.<br />
den Flächenmärkten komplett unterschiedliche<br />
Farben wiedergeben. Der Shop-Modus ist nur<br />
für den Verkauf gedacht, da sich die Hersteller<br />
gegenseitig bei der Brillanz der Bilder überbieten<br />
wollen und darauf haben wir keinen Einfluss. Bei<br />
den Kinomodi sieht die Sache glücklicherweise<br />
anders aus: Schaltet man Fernseher in den Kinomodus,<br />
verringert sich zwar die Helligkeit, aber<br />
die Bilder werden vergleichbarer, da die Hersteller<br />
versuchen, die ITU-Vorgaben zu erfüllen.<br />
Was halten Sie von Philips Ambilight?<br />
Für einen kleinen Fernseher halte ich Ambilight<br />
für eine exzellente Ergänzung, denn wenn die<br />
Leuchtfläche im Vergleich zum sichtbaren Bereich<br />
sehr klein ausfällt, kann es schnell ermüdend<br />
wirken, auf einen hellen Bildschirm zu blicken.<br />
Durch Ambilight verringert sich der Helligkeitsunterschied<br />
und die sichtbare Fläche vergrößert<br />
sich, was sehr angenehm ist. Mittlerweile bieten<br />
die <strong>TVs</strong> auch die Möglichkeit, die Ambilight-<br />
Farbe der Wandfarbe anzupassen, sodass immer<br />
gewährleistet wird, dass die Lichtfarbe mit dem<br />
Bildinhalt übereinstimmt.<br />
Lassen Sie uns über das Thema Bildgröße<br />
sprechen: Welche Bilddiagonale empfehlen Sie<br />
Ihren Kunden?<br />
Um diese Frage richtig zu beantworten, stellen<br />
wir zunächst die Frage, wo sich unsere Kunden<br />
im Kino platzieren. Natürlich gibt es Vorgaben<br />
was Auflösung und Sitzabstand anbelangt, aber<br />
letztendlich ändert sich durch den Abstand der<br />
„Fernseher auf Elektronikshows,<br />
ganz gleich ob von Panasonic,<br />
Samsung oder Sony, werden häufig<br />
mit übertriebenen Farben präsentiert,<br />
doch die Leute lieben es.“<br />
Sharps High-End-Fernseher namens Elite ist derzeit nur in den USA erhältlich und bietet eine echte <strong>LED</strong>-Hintergrundbeleuchtung<br />
mit einzeln abschaltbaren Segmenten. Zudem kommt die Pixelmatrix Quattron zum Einsatz:<br />
Statt jeden Bildpunkt aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau zusammenzusetzen, werden diese über vier<br />
Subpixel in Rot, Grün, Blau und Gelb generiert.<br />
horizontale Blickwinkel dramatisch und die<br />
Sehgewohnheit kann bei jedem von uns unterschiedlich<br />
ausfallen. Ich nutze bei mir zuhause<br />
einen 90-Zoll-Fernseher, wer im Kino vorwiegend<br />
auf den letzten Sitzreihen Platz nimmt, für den<br />
könnte hingegen ein 50-Zoll-Fernseher infrage<br />
kommen. Natürlich spielen die Inhalte auch eine<br />
große Rolle: Kinofilme sind für große Bilddiagonalen<br />
wie geschaffen, da die Kameraführung darauf<br />
abgestimmt ist. Auch Rennspiele machen auf<br />
einem riesigen Fernseher unglaublich viel Spaß.<br />
Statt die Sache technisch anzugehen, müssen wir<br />
festhalten, dass Bildgröße höchst subjektiv ist und<br />
wir müssen versuchen, den Sehgewohnheiten des<br />
jeweiligen Konsumenten Rechnung zu tragen, um<br />
ihn nicht zu überfordern. Ein gutes Beispiel ist<br />
meine Frau: Im Gegensatz zu mir saß sie im Kino<br />
immer sehr weit hinten, ich verhältnismäßig weit<br />
vorn. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich sie über-<br />
Bilder: Panasonic, Sharp, Warner<br />
12 | 3.2013
Wer immer schon<br />
das Original wollte,<br />
sollte sich jetzt<br />
das Original leisten.<br />
Flachbildfernseher stellen das Bild im RGB-Modus dar, treten Sie ganz nah an Ihren Flachbildfernseher heran, können<br />
Sie die getrennten Kammern für die Grundfarben Rot, Grün und Blau mittels Lupe erkennen. Somit bieten Fernseher mit<br />
Full-HD-Auflösung nicht nur zwei Millionen Bildpunkte, sondern sechs Millionen Subpixel: Jeder Bildpunkt setzt sich<br />
aus den roten, grünen und blauen Subpixeln zusammen.<br />
zeugen konnte, ebenfalls weiter vorn zu sitzen,<br />
um mit ihr einen Film gemeinsam zu schauen.<br />
Große Bilddiagonalen sind generell nicht mehr<br />
aufzuhalten, oder?<br />
Ja, ich denke, dass die Verkaufszahlen von großen<br />
Bilddiagonalen über 50 Zoll weiterhin zunehmen<br />
werden, speziell hier in den USA sind die<br />
Verkaufszahlen der XXL-<strong>TVs</strong> sehr erfreulich.<br />
Allerdings ist dies je nach Region unterschiedlich,<br />
in Europa steigen die Verkaufszahlen von<br />
XXL-<strong>TVs</strong> bei weitem nicht so dramatisch wie bei<br />
uns. Allerdings gewöhnt man sich an die Bildgröße<br />
sehr schnell und wer anfangs dachte, ein<br />
42-Zoll-Fernseher sei groß genug, wird ein paar<br />
Jahre später vielleicht einen 50-Zoll-Fernseher<br />
als normal erachten – 42 Zoll wirkt dann im Vergleich<br />
sehr klein. In einem Best-Buy-Store hatten<br />
wir dazu einen Versuch gestartet: Wir platzierten<br />
zwei Fernseher von Sharp nebeneinander, einmal<br />
das Elite-Referenzmodell in 70 Zoll und einmal<br />
ein Mittelklasse-TV in 90 Zoll. Obwohl der Elite<br />
das deutlich bessere Bild zeigte, zog das 90-Zoll-<br />
Modell alle Blicke auf sich – von großen Bildern<br />
geht somit eine ungeheure Anziehungskraft aus,<br />
die sehr schlecht mit anderen Qualitätsfaktoren<br />
verglichen werden kann. Allerdings bringen steigende<br />
Bilddiagonalen auch Probleme mit sich, da<br />
Artefakte im Bild einfacher sichtbar sind.<br />
Mit Peter Jacksons „Der Hobbit“ kam der erste<br />
Film ins Kino, der besonders weiche Bildabläufe<br />
ohne Ruckler und Unschärfen zeigte. Sind Zwischenbildberechnungen<br />
ein probates Mittel, um<br />
diesen Look im Wohnzimmer nachzustellen?<br />
Die Frequenz auf 48 Bilder pro Sekunde zu erhöhen,<br />
ist ein Schritt in die richtige Richtung aber<br />
die beste Demo, die ich bislang gesehen habe, war<br />
eine BBC-Demo mit 300 Bildern pro Sekunde<br />
(lacht). Das Problem, das „Der Hobbit“ aufzeigt,<br />
ist, dass sich viele Kinogänger trotz der technisch<br />
gesehen besseren Bildschärfe, das 24p-Gefühl<br />
zurückgewünscht haben, denn es fällt uns allen<br />
schwer, wenn wir etwas Vertrautes verlieren. Dennoch<br />
unterstütze ich jeden Versuch, die Bildrate<br />
zu erhöhen und die Technik voranzutreiben, auch<br />
wenn ich persönlich zu den Kinofans gehöre, die<br />
auf das originale 24p-Kinofilmformat schwören.<br />
Mittlerweile werden in jedem Fernseher<br />
Zwischenbildberechnungen eingebaut, die aber<br />
nie wirklich funktionieren, d.h. neben störenden<br />
Artefakten, die durch eine fehlerhafte Berechnung<br />
erzeugt werden, erscheinen Kinofilme auch<br />
wie eine TV-Sendung, wir nennen diesen Effekt<br />
häufig Soap-Opera-Look. Und genau diesen<br />
künstlichen Look scheint niemand zu mögen,<br />
außer den Leuten, die die Fernseher bauen.<br />
Aber diese behaupten doch immer das Gegenteil:<br />
Erst wenn alle Ruckler im Bild durch die<br />
Zwischenbildberechnung ausgemerzt werden,<br />
erscheint das Bild natürlich.<br />
Für mich erscheint das Bild dadurch nicht<br />
natürlicher, denn schalte ich die Zwischenbildberechnung<br />
ein, wirkt das Bild plötzlich sehr<br />
„Sobald der Fernseher im<br />
Wohnzimmer läuft und ein Fußballspiel<br />
angeschaut wird, erkennt auch<br />
ein Laie, wenn z. B. der Rasen<br />
unnatürlich neongrün erscheint.“<br />
künstlich. Aber ich bin eben auch altmodisch und<br />
nostalgisch (lacht). Ich möchte Inhalte so präsentieren,<br />
wie sie produziert wurden und ich bin mit<br />
Kinofilmen aufgewachsen. Der 24p-Look gehört<br />
für mich einfach zu einem Kinofilm dazu.<br />
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Wo wir gerade bei altmodisch sind: 3D ist bei<br />
den meisten Konsumenten nicht gut angekommen<br />
und selbst die TV-Hersteller trauen sich<br />
kaum noch, das Thema zu bewerben – warum?<br />
Um es mit den Worten von Jeffrey Katzenberg<br />
zu sagen: Ich kenne niemanden, der einen Film<br />
mit Brille schauen möchte. Es ist eine sehr simple<br />
Aussage aber sie trifft den Kern: Bevor das Problem<br />
der 3D-Brille nicht gelöst ist, wird es auch<br />
keinen großen Erfolg im Wohnzimmer geben.<br />
In meinen Augen sind es aber vorrangig die<br />
fehlenden Inhalte, die den Siegeszug verhindern,<br />
denn mittlerweile wird nahezu jeder TV mit 3D<br />
angeboten. Das Problem aufseiten des Contents<br />
„Eine Lektion, die wir über 3D<br />
gelernt haben, ist: Unterschätze<br />
niemals James Cameron!“<br />
Sieht so die Fernsehzukunft aus? Fernseher mit 4K- bzw. Ultra-HD-Auflösung bieten mehr als 8 Millionen Bildpunkte<br />
und damit viermal so viel, wie aktuelle Full-HD-Flachbildfernseher. Um den Schärfevorteil zu sehen, muss die Bildgröße<br />
stark erhöht werden. In diesem Beispiel sitzen die Zuschauer knapp 2 Meter vor einem 84-Zoll-Fernseher.<br />
ist, dass es nicht sinnvoll ist, alles in 3D zu produzieren.<br />
Kennen Sie z.B. den Film „Silver Linings“?<br />
Wenn nicht, sollten Sie sich den Film unbedingt<br />
anschauen. Es handelt sich um eine Tragikomödie<br />
und der Film hatte ein sehr überschaubares<br />
Budget. Somit wäre es weder inhaltlich noch von<br />
der Investition her sinnvoll gewesen, diesen Film<br />
in 3D zu produzieren. Ein anderes Beispiel ist<br />
„The King‘s Speech“: Dieser Film hätte durch 3D<br />
in keiner Szene profitiert. Demgegenüber gab es<br />
bei „Prometheus“ Potenzial für 3D, das aber nach<br />
meiner Meinung nicht ausgeschöpft wurde. Im<br />
Gegensatz zu „Avatar“ hat mir „Prometheus“ in<br />
2D besser gefallen als in 3D.<br />
Dem kann ich nur hinzufügen, dass die 3D-<br />
Neuauflage von „Titanic“ sehr gelungen ist.<br />
Eine Lektion, die wir über 3D gelernt haben, ist:<br />
Unterschätze niemals James Cameron! Wenn<br />
sich jemand mit Talent dieser Sache annimmt,<br />
können erstaunliche Dinge entstehen. Fairerweise<br />
muss man aber hinzufügen, dass der Erfolg von<br />
„Avatar“ in 3D durch Hersteller wie Panasonic<br />
und Texas Instruments, die das 3D-Thema aktiv<br />
beworben haben, beflügelt wurde, denn als<br />
die Kinos für 3D umgerüstet wurden, war die<br />
Aufmerksamkeit hinsichtlich des Themas am<br />
größten. Und diese Messlatte zu überspringen,<br />
wird auch in Zukunft sehr schwer werden. Das<br />
Feedback, das ich erhalte, deckt sich mit meinen<br />
eigenen Erfahrungen: Obwohl 3D in vielen <strong>TVs</strong><br />
integriert ist, wird es nicht genutzt und die Brillen<br />
bleiben häufig unausgepackt in den Schachteln.<br />
Hinsichtlich des Kundeninteresses ist 3D somit<br />
eine große Enttäuschung. Am Ende bleibt es dabei,<br />
was Jeffrey Katzenberg aussprach: „Die Leute<br />
wollen keine 3D-Brillen, was wollt ihr dagegen<br />
machen?“<br />
kann Ihnen versichern, dass bislang niemand<br />
wirklich weiß, wie groß die Auswirkungen von<br />
4K sein werden. Was die Bezeichnung des neuen<br />
Standards betrifft: Sony verwendet derzeit sowohl<br />
die Bezeichnung 4K als auch Ultra HD, was<br />
natürlich viele Pressevertreter vollends verwirrt.<br />
Das Wall Street Journal hat deshalb schon getitelt:<br />
„Dieses neue Format ist so neu, dass noch nicht<br />
einmal die Branche weiß, welchen Namen es tragen<br />
soll.“ Für den High-End-Markt ist 4K bereits<br />
eine Bereicherung, so ist Sonys 4K-Projektor<br />
VPL-VW1000ES ein Erfolg, trotz des 20 000 Euro<br />
Preispunktes. Jeder Full-HD-Projektor hätte in<br />
diesem Preissegment große Schwierigkeiten, sich<br />
Nur auf den Werbebildern der Hersteller<br />
scheint 3D eine Bereicherung für das Wohnzimmer<br />
zu sein, in der Praxis interessiert sich<br />
kaum jemand für die neue Technik. Laut Joel<br />
Silver liegt das vor allem an den fehlenden<br />
attraktiven Inhalten. Zudem stimmt er mit<br />
Dreamworks-Mitbegründer Jeffrey Katzenberg<br />
überein, der sagte: „Die Leute wollen keine<br />
3D-Brillen, was wollt ihr dagegen machen?“<br />
überhaupt zu verkaufen. Was bei den Endverbrauchern<br />
ebenfalls gut ankommt, sind XXL-4K-<br />
<strong>TVs</strong> in 85 bis über 100 Zoll, denn in diesem Bereich<br />
gibt es anspruchsvolle Kunden, die sich an<br />
der Pixelstruktur der aktuellen Fernseher stören.<br />
Mit 4K werden diese praktisch „pixelfrei“. Zudem<br />
bin ich überrascht, wie gut die Konvertierung<br />
von Full-HD-Bildern in das 4K-Format klappt:<br />
Die Prozessoren und Verfahren sind deutlich<br />
leistungsfähiger als beim Umstieg von SD auf HD.<br />
Deshalb sehe ich in 4K großes Potenzial.<br />
Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview<br />
führte Christian Trozinski.<br />
Eine neue Technologie steht dafür schon in den<br />
Startlöchern: Wird 4K bzw. Ultra HD der Standard<br />
der TV-Zukunft?<br />
Ich bin Mitglied der 4K-CEA-Gruppe und ich<br />
Bilder: Sony<br />
14 | 3.2013
Ihre Lieblingsserie läuft –<br />
und Sie stehen im Stau?<br />
Er nimmt auf!<br />
Die iCord ® -Receiver von Humax:<br />
Passen auf, damit Sie nichts verpassen!<br />
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Mehr als Fernsehen
Eigentlich sollten die<br />
Werte für Rot, Grün<br />
und Blau über alle<br />
Helligkeitsstufen hinweg<br />
nahe der 100 % liegen.<br />
Stattdessen zeigt die<br />
Messung einen deutlichen<br />
Blauüberschuss<br />
und das Bild wirkt zu<br />
kühl. Diese Abstimmung<br />
wird häufig gewählt,<br />
um die maximale Bild-<br />
helligkeit zu erzeugen:<br />
Die verbauten <strong>LED</strong>s<br />
erzeugen von Haus aus<br />
ein zu kühles Licht.<br />
Statt einer schwer interpretierbaren<br />
Kurve zeigt<br />
die Calman-Software<br />
die Helligkeitsverteilung<br />
im Bild per<br />
gerader Linie an. Der<br />
Sollwert liegt bei 2,2,<br />
der Samsung-TV liegt<br />
im Schnitt bei 2,8.<br />
Dadurch werden Details<br />
in dunklen Bereichen<br />
verschluckt. Dieser Trick<br />
wird häufig angewendet,<br />
um das Bild kontraststärker<br />
wirken zu lassen.<br />
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Das nächste ISF-Training in deutscher<br />
Sprache findet vom 26. bis 28.<br />
Mai in Aalen statt. Anmeldung über:<br />
info@imagingscience.eu<br />
Original oder Fälschung?<br />
Um einen Kinofilm so zu genießen, wie es im Kino üblich ist,<br />
muss der Heimkinofan oft zu Tricks und Kniffen greifen, um das<br />
Optimum aus seiner Technik herauszuholen. Denn die meisten<br />
Hersteller liefern ihre Geräte zwar mit mehreren Bildmodi aus, richtig<br />
perfekt gelingt der Bildabgleich ab Werk aber nur selten. Am Beispiel des<br />
Samsung UE46F8090 soll der Unterschied zwischen dem Standard- und<br />
dem kalibrierten Kinomodus gezeigt werden. Hierbei haben wir einzig die<br />
Standardparameter abgeglichen, die Sie zu Hause auch ohne teure Messtechnik<br />
mittels Testbilder überprüfen können. Wichtig hierbei ist, dass Sie für<br />
jeden Einstellungspunkt die passende Sequenz wählen. In unserem Beispiel<br />
sehen Sie eine Testbild der Firma Burosch, das Sie unter www.burosch.de<br />
herunterladen können.<br />
ROGER VOGEL<br />
Das Farbdreieck gibt<br />
einen guten Anhaltspunkt<br />
darüber, wie<br />
genau die Farben dem<br />
Standard ITU-R BT.709<br />
entsprechen, der für Bluray-<br />
und <strong>HDTV</strong>-Inhalte<br />
gilt. Im Standardmodus<br />
zeigt der Samsung-Fernsehern<br />
deutliche Abweichungen<br />
bei Magenta<br />
und Cyan, auch ist der<br />
Weißpunkt vergleichsweise<br />
unpräzise.<br />
16 | 3.2013
Die Farbbalance über<br />
alle Helligkeitsstufen<br />
hinweg hat sich spürbar<br />
verbessert, eine Farbverschiebung<br />
im Bild ist<br />
kaum noch erkennbar.<br />
Allerdings sorgt die Kalibrierung<br />
für einen deutlichen<br />
Helligkeitsabfall:<br />
Nicht selten müssen Sie<br />
30 Prozent Helligkeitseinbußen<br />
hinnehmen,<br />
wenn der Bildeindruck<br />
normgerecht erscheinen<br />
soll.<br />
Neben der Farbbalance<br />
konnte auch die<br />
Gammadarstellung<br />
verbessert werden. Auch<br />
wenn leichte Schwankungen<br />
vorhanden sind,<br />
so erscheinen dunkle<br />
Szenen wesentlich differenzierter<br />
und Details<br />
sind leichter erkennbar.<br />
Je nach Raumhelligkeit<br />
sollte die Gamma leicht<br />
unterschiedlich abgestimmt<br />
werden, Bereiche<br />
von 2,0 bis 2,4 sind hier<br />
praxistauglich.<br />
Sämtliche gemessenen Werte haben wir durch die Software Calman visualisiert, für die Farb- und Helligkeitsmessungen kam unser hochpräziser Messkopf der Firma Konica Minolta<br />
zu Einsatz. Weitaus wichtiger als alle Technik ist allerdings ein erfahrener Techniker, der die Messwerte interpretieren kann.<br />
Nach der Kalibrierung<br />
ist das Ergebnis eine<br />
wahre Wohltat für die<br />
Augen. Die Abweichungen<br />
sind nur noch<br />
minimal sichtbar. Für<br />
den perfekten Farbeindruck<br />
gilt es allerdings<br />
nicht nur das Farbdreieck,<br />
sondern auch<br />
die Helligkeitswerte<br />
der Farben im Blick zu<br />
behalten – die Calman-<br />
Software ist hierbei eine<br />
große Unterstützung.<br />
Die Calman-Software<br />
erleichtert die Kalibrierung<br />
durch eine auf den<br />
Nutzer zugeschnittene<br />
Benutzeroberfläche<br />
und eine praxisgerechte<br />
Darstellung sämtlicher<br />
Werte. Ohne Messsensor<br />
geht aber auch hier<br />
nichts, weshalb dieser<br />
gleich mitbestellt werden<br />
kann. Zudem ist ein<br />
Testbildgenerator erhältlich.<br />
Das Rundumsorglospaket<br />
kostet rund<br />
7 000 Euro.<br />
www.hdtvmagazin.com 17
Flachbildfernseher mit Mehrwert<br />
Im Frühjahr erblüht nicht nur die Natur,<br />
sondern auch das Technikangebot für das<br />
Wohnzimmer. Die neue Flachbildgeneration<br />
will noch benutzerfreundlicher, noch<br />
energiesparender und noch umfassender<br />
unterhalten. Mit den Mittelklassemodellen von<br />
Metz, Panasonic, Philips und Samsung testen<br />
wir gleich vier vielversprechende Smart-<strong>TVs</strong>.<br />
Es ist so eine Sache mit dem jährlichen Erscheinungsrhythmus<br />
neuer Fernseher: Einerseits sind<br />
Weiterentwicklungen klar erkennbar, andererseits<br />
scheint im Wettstreit um möglichst hohe<br />
Zahlen das Kundeninteresse nur noch zweitrangig<br />
zu sein. So prangen auf den Fernsehern<br />
Hertz-Angaben von 200, 700, 1 000 und sogar<br />
1 600 Hertz, die mit der Realität nichts zu tun<br />
haben. Im Test stellte sich schnell heraus, dass<br />
drei von vier Fernseher nur auf 100-Hertz-<br />
Technologien basieren, ein einziges Modell bot<br />
echte 200 Hertz. Auch im Bereich der Kontrastangabe<br />
ist Vorsicht geboten: Messtechnisch<br />
erreichen die <strong>LED</strong>-LCDs Kontraste von 1 000 : 1<br />
bis 4 000 : 1, die Herstellerangaben dringen<br />
dagegen in Millionenbereiche vor. Marketingtechnisch<br />
ähnlich spektakulär, aber näher<br />
am Kunden sind die integrierten Smart-TV-<br />
Funktionen. Gleich drei Hersteller integrieren<br />
Doppeltuner für alle Empfangswege, sodass<br />
Sie zwei Programme gleichzeitig schauen oder<br />
während einer Programmaufnahme auf einen<br />
anderen Sender wechseln können. Integrierte<br />
Kameras zur Videotelefonie und Mikrofone zur<br />
Sprachsteuerung verwandeln die Fernseher zur<br />
scheinbar perfekten Unterhaltungsplattform.<br />
Natürlich haben wir jede Funktion auf Herz und<br />
Nieren getestet: Kontrolle ist bekanntlich besser<br />
als blindes Vertrauen.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI, DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Der <strong>LED</strong>-Energiespartrick<br />
Erst im Wärmebild erkennt man die unterschiedlichen Ausleuchtungsverfahren. Alle getesteten Hersteller setzen auf eine indirekte <strong>LED</strong>-Beleuchtung, bei der die Leuchtdioden<br />
vom Rahmen her Richtung Bildmitte strahlen. Panasonic (Bild 1) und Metz (Bild 2) setzen auf <strong>LED</strong>s am linken Bildrand, Philips (Bild 3) verteilt die <strong>LED</strong>s dagegen an der Unterkante.<br />
Den höchsten Stromverbrauch im Test weist Samsungs Modell (Bild 4) auf, der Grund: Statt nur einer <strong>LED</strong>-Leiste installiert Samsung zwei, eine an jeder Bildseite.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
18 | 3.2013
Samsung UE46F8090<br />
117 cm<br />
Preis: 2 099 Euro, Maße (B × H × T): 103,3 × 63,4 × 3,5 cm, Gewicht: 14 kg, Auflösung: 1 920 × 1 080 Pixel, Tuner: DVB-C (2 × ), DVB-S2 (2 ×), DVB-T (2 ×),<br />
WLAN: integriert, 3D: Shutter-Verfahren, Stromverbrauch: 139 Watt<br />
Samsung lässt den Rahmen der neuen<br />
F8090-Serie noch filigraner als im Vorjahr<br />
erscheinen und es entsteht der Eindruck<br />
eines schwebenden Bildes. Durch den nach<br />
hinten geschwungenen Standfuss erscheint der<br />
Flachbild-TV zudem eleganter denn je. Gut versteckt<br />
wurde die integrierte Kamera, die ab sofort<br />
im oberen Rahmen verschwindet und nach<br />
einem leichten Druck aus dem Gehäuse fährt.<br />
Vor dem Fernseher genügt ein kurzer Wink mit<br />
der Hand und die Bewegungssteuerung wird<br />
aktiviert. In diesem Modus können Sie einen<br />
Mauspfeil steuern und durch die Menüs navigieren.<br />
Das funktioniert trotz einiger Verzögerung<br />
gut, solange im Wohnzimmer ausreichend Licht<br />
vorhanden ist. Galant: Durch die geschmeidig<br />
animierte Fensterstruktur des Startbildschirms<br />
navigieren Sie lässig mit einem Wink. Zusätzlich<br />
kann der UE46F8090 über Sprachbefehle gesteuert<br />
werden. Hier tritt die beiliegende Zweitfernbedienung<br />
auf den Plan und auf Knopfdruck<br />
treten Sie mit dem Fernseher in den Dialog.<br />
Neuerdings versteht sich Samsungs Smart-TV<br />
nicht nur auf einzelne Befehle, sondern kann<br />
bis zu einem gewissen Grad auch gesprochene<br />
Sätze erkennen. Der Ausspruch „ZDF aufzeichnen“<br />
hat die Frage „Welche Sendung wollen Sie<br />
aufzeichnen?“ des Flachbildfernsehers zur Folge.<br />
Am unteren Bildschirmrand werden daraufhin<br />
Sendungen des ZDF mit einer Nummer<br />
versehen, durch deren Nennung der Fernseher<br />
die Aufnahme startet. Auch bei der Nutzung<br />
des vorinstallierten Browsers möchte man die<br />
Kombination aus Sprach-, Bewegungssteuerung<br />
und der Touch-Fernbedienung nicht mehr missen,<br />
denn die Bedienung des Smart-<strong>TVs</strong> geht so<br />
wirklich gut von der Hand. Bei Bedarf kann der<br />
Fernseher auch über die Samsung-Remote-App<br />
gesteuert werden und besitzen Sie ein aktuelles<br />
Samsung-Galaxy-Mobilgerät, kann sogar<br />
die laufende Sendung auf das mobile Display<br />
übertragen werden. Außergewöhnlich: Selbst<br />
kopiergeschützte Programminhalte oder Bilder<br />
des angeschlossenen Blu-ray-Players werden<br />
gestreamt.<br />
Fernseher denkt mit<br />
Um die Funktionsvielfalt übersichtlich zu<br />
präsentieren, hat Samsung die Smart-TV-<br />
Oberfläche grundlegend überarbeitet. Statt eines<br />
überladenen Hauptbildschirms begrüßen Sie<br />
fünf einzelne bildschirmfüllende Fenster, die<br />
thematisch geordnet die verschiedenen Funktionalitäten<br />
darbieten. So gibt es zum einen den<br />
klassischen TV-Bildschirm, in dem die laufende<br />
Sendung eingebettet ist. Hier können Sie zum<br />
Beispiel Aufnahmen programmieren, die dann<br />
auf einem angeschlossenen USB-Datenträger<br />
Sehr schön: Die integrierte Kamera<br />
zur Videotelefonie verschwindet durch<br />
sanften Druck im Gehäuse.<br />
Doppeltuner für<br />
alle Empfangswege<br />
bietet auch<br />
Samsung, leider<br />
aber nur eine CI-<br />
Schnittstelle.<br />
www.hdtvmagazin.com 19
landen. Zudem wartet der Smart-TV an dieser<br />
Stelle mit Vorschlägen zu Sendungen auf, die<br />
Ihrem Geschmack entsprechen: Je länger Sie<br />
den UE46F8090 nutzen, umso besser kann der<br />
Fernseher Ihre Sehgewohnheiten einschätzen<br />
und entsprechende Empfehlungen anbieten.<br />
An diesem Punkt kommt auch die ausfahrbare<br />
Kamera ins Spiel, die mittels Gesichtserkennung<br />
den Zuschauer registriert und postwendend die<br />
persönliche Oberfläche aufruft. Das Musik-,<br />
Foto- und Videofenster gewährt indes Zugriff<br />
auf eigene Medien; dabei spielt es keine Rolle,<br />
ob diese sich auf einem angeschlossenen USB-<br />
Speicher, im Netzwerk auf einer Festplatte oder<br />
einem Computer befinden. An dieser Stelle wurden<br />
im Test alle gängigen Formate erkannt und<br />
auch hochauflösende Filme im MKV-Container<br />
wurden ruckelfrei vom USB-Speicher abgespielt<br />
und über das Netzwerk gestreamt. Die Menüführung<br />
ist ultraflüssig und alle Funktionen lassen<br />
sich nahezu ohne Wartezeit aufrufen. Das ist in<br />
erster Linie auf den verbauten leistungsstarken<br />
Prozessor zurückzuführen. Vorjahresmodelle<br />
von Samsung können Sie über ein Nachrüstkit<br />
kompatibel zur neuen Oberfläche machen.<br />
nutzt werden. Die Darstellung lässt sich in dieser<br />
Betriebsart umfangreich anpassen und es werden<br />
sogar zwei HD-Quellen nebeneinander dargestellt.<br />
Die Sendersuche dauert dank einer vorliegenden<br />
Kanalliste nur wenige Sekunden und auf<br />
Wunsch landen die HD-Sender im vorderen Teil<br />
der Programmliste. Selbstverständlich kann der<br />
Edge-<strong>LED</strong>-LCD mit CI-Plus-Modulen umgehen<br />
und so werden etwa die privaten HD-Sender<br />
verlässlich entschlüsselt. Eine Einschränkung<br />
gibt es dennoch: Aufgrund nur einer CI-Schnittstelle<br />
können zwei kopiergeschützte Sender trotz<br />
Twin-Tuner nicht gleichzeitig decodiert werden.<br />
Ein Druck auf die rote Taste der Fernbedienung<br />
startet die multimedialen Inhalte des HbbTV-<br />
Standards; auch an dieser Stelle geht der Abruf<br />
flink vonstatten. Den dafür nötigen Kontakt zum<br />
Internet nimmt der UE46F8090 dank internem<br />
WLAN-Modul kabellos auf. Fortan stehen Ihnen<br />
neben dem bereits angesprochenen Browser<br />
noch unzählige weitere Apps zur Verfügung.<br />
Soziale Netzwerke wie etwa Facebook sind nur<br />
einen Klick entfernt und verschiedene Video-on-<br />
Demand-Anbieter, wie etwa Maxdome, buhlen<br />
um die Aufmerksamkeit des Zuschauers.<br />
Zweimal empfangen<br />
Im TV-Betrieb wartet der UE46F8090 mit<br />
Doppeltunern für alle Empfangswege auf und<br />
so können etwa zwei Fernsehsendungen parallel<br />
via DVB-C, DVB-<br />
S2 und DVB-T<br />
aufgezeichnet<br />
werden. Zudem ist<br />
es möglich, während<br />
einer Aufzeichnung<br />
umzuschalten und<br />
auch die Bild-in-<br />
Bild-Funktion kann<br />
so noch flexibler ge-<br />
Die Zweitfernbedienung (rechts) erleichtert durch das<br />
Touchpad und Mikrofon die Smart-TV-Navigation.<br />
Einstellungseldorado für Profis<br />
Nach erfolgter Einstellung fällt sogleich die authentische<br />
Farbdarstellung auf. So werden Bilder<br />
unverfälscht und ohne Farbstich abgebildet.<br />
Im Ausgangszustand tendiert der Fernseher<br />
„Auch bei korrekten Farben zeigt der<br />
UE46F8090 eine tolle Helligkeit und<br />
der pechschwarze Kontrastfilter sorgt<br />
für optimale Kontraste bei Tageslicht.“<br />
hingegen zu einem leicht zu warmen Grundton<br />
und violetten Hauttönen, die sich im komplexen<br />
Menü aber in Sekundenschnelle ausgleichen<br />
lassen. Wollen Sie hingegen schnellstmöglich<br />
zu einem guten Ergebnis gelangen, so empfiehlt<br />
sich der Filmmodus – meiden Sie in jedem Fall<br />
die Voreinstellungen Standard, Natürlich und<br />
Dynamik! Fernab der möglichen Einflussnahme<br />
durch den Nutzer gestaltet sich die Bildqualität<br />
bei seitlicher Betrachtung unterdurchschnittlich:<br />
Farben und dunkle Bildbereiche bleichen<br />
aus und der Bildeindruck erscheint deutlich<br />
zu kühl. Abhilfe schafft hier einzig die richtige<br />
Platzierung des Fernsehers: Nur auf Augenhöhe<br />
und frontal positioniert, überzeugen die Bilder<br />
des UE46F8090 durch ihre Natürlichkeit. Beim<br />
Kontrast rangiert der UE46F8090 im soliden<br />
Mittelfeld. Zwar verbaut Samsung als einziger<br />
Hersteller im Testfeld gleich zwei <strong>LED</strong>-Leisten<br />
(eine an jeder Bildseite), doch können die <strong>LED</strong>s<br />
nicht getrennt angesteuert werden. Im Gegensatz<br />
zum 75-Zoll-Koloss der ES9090-Serie, der<br />
eine differenzierte <strong>LED</strong>-Ansteuerung bietet,<br />
können Sie beim UE46F8090 nur die Funktion<br />
„Kinoschwarz“ aktivieren. Hierbei reduziert der<br />
Fernseher nicht etwa nur, wie vom Hersteller<br />
beworben, die Helligkeit der schwarzen Kinobalken,<br />
sondern beeinflusst das gesamte Bild. In<br />
der Maximaleinstellung wirken Hauttöne zu grell<br />
und Details brennen förmlich aus. Messtechnisch<br />
kommt das verbaute Panel zwar auf einen<br />
hohen Kontrastwert, in Filmen mit durchgängig<br />
dunklen Szenen, wie etwa „Harry Potter 7.2“,<br />
kann Samsungs <strong>LED</strong>-LCD durch die grobe<br />
<strong>LED</strong>-Ansteuerung aber kaum punkten. Somit<br />
müssen Sie, um eine Aufhellung in dunklen<br />
Szenen zu vermeiden und die leicht fleckige<br />
Ausleuchtung (<strong>LED</strong>s leuchten sichtbar aus den<br />
Bildecken) zu kaschieren, die Hintergrundbeleuchtung<br />
umständlich selbst anpassen. Einen<br />
guten Kompromiss aus Helligkeit und Kontrast<br />
bietet der Einsatz des Lichtsensors, denn durch<br />
die Vorgabe der Mindesthelligkeit passt der<br />
Fernseher die Bildbrillanz vollautomatisch dem<br />
Umgebungslicht an, ohne, dass das Bild zu dunkel<br />
erscheint. Ein Lob verdient sich Samsung für<br />
die gesteigerte Bildbrillanz: Auch bei korrekten<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
20 | 3.2013
Sämtliche Anschlüsse verschwinden hinter einer Blende,<br />
solange kein CI-Modul installiert wird, denn dieses verhindert<br />
die Anbringung der Abdeckung. Optisch genial<br />
ist der neue Standfuß, drehbar ist das Display aber nicht.<br />
Farben zeigt der UE46F8090 eine tolle Helligkeit<br />
und der pechschwarze Kontrastfilter sorgt für<br />
optimale Kontraste bei Tageslicht. Die Durchzeichnung<br />
gelingt nahezu vorbildlich und in<br />
dunklen Bereichen werden Details nicht unterschlagen.<br />
Größere Verluste sind im Tonbereich<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Bildmodus<br />
Film<br />
Hintergrundbel. 20<br />
Kontrast 100<br />
Helligkeit 45<br />
Schärfe 30<br />
Farbe 50<br />
Farbton<br />
G50 R50<br />
Bildformat<br />
Bildanpassung<br />
Experteneinstellungen<br />
Optimal Kontrast Aus<br />
Schwarzton<br />
Aus<br />
Hautton<br />
Aus<br />
Nur RBG-Modus Aus<br />
Farbraum<br />
Auto<br />
Weißabgleich Offset R/G/B: 22/25/23,<br />
Gain R/G/B: 12/25/20<br />
10P Weißabgleich Aus<br />
Gamma 0<br />
Bildoptionen<br />
Farbton<br />
Digital aufbereiten<br />
MPEG-Rauschfilter<br />
HDMI-Schwarzp.<br />
Motion Plus<br />
<strong>LED</strong> Clear Motion<br />
Kinoschwarz<br />
Warm2<br />
Aus oder Auto<br />
Aus<br />
Gering<br />
Benutzerdefiniert,<br />
Unschräfeminderung: 10,<br />
Judder-Minderung: 0-4<br />
Ein<br />
Aus oder Niedrig<br />
zu verzeichnen: Samsung versucht zwar durch<br />
eine clevere Abstimmung den Eindruck von<br />
Tiefton zu erwecken, im Vergleich mit potenten<br />
Fernsehlautsprechern klingt der UE46F8090<br />
aber blecherner und undifferenzierter.<br />
Echte 200 Hertz<br />
Die Bildschärfe bewegt sich auf Referenzniveau<br />
und dank der regelbaren Zwischenbildberechnung<br />
erscheinen Kinofilme entweder authentisch<br />
oder mit butterweichen Kameraschwenks. Als<br />
einziger Fernseher bot Samsungs Modell eine<br />
echte 200-Hertz-Qualität, wobei die pulsierende<br />
<strong>LED</strong>-Beleuchtung das Schärfeniveau auf<br />
400-Hertz-Niveau anhebt, einzig in dunkleren<br />
Szenen sind noch leichte Nachzieher erkennbar.<br />
Infolge der Bildberechnung steigt die Eingabeverzögerung,<br />
Videospiele bleiben aber kontrollierbar.<br />
Bei der Aufarbeitung von SD-Material<br />
leistet sich der UE46F8090 keine Patzer und<br />
„Umso länger Sie den UE46F8090 nutzen,<br />
umso besser kann der Fernseher<br />
Ihre Sehgewohnheiten einschätzen.“<br />
neben der Skalierung auf die Full-HD-Auflösung<br />
fügt der Vollbildkonverter Videomaterial zu<br />
flimmerfreien Vollbildern zusammen, einzig<br />
Filmsequenzen einer DVD können etwas unruhig<br />
wirken, wenn die Zuspielung nicht in 1 080p<br />
erfolgt. Letztlich konnte auch die Rauschreduktion<br />
im Test punkten, denn die Herangehensweise<br />
entfernt Bildfehler, ohne dabei Details zu stark<br />
zu verschlucken. Als unnötig erweist sich der<br />
Zwangsbeschnitt von SD-Signalen: Die Formateinstellung<br />
lässt hier kein Vollbild zu. Zwiespältig<br />
fällt das Urteil zur 3D-Wiedergabe aus:<br />
Neben der konkurrenzlosen Schärfe in bester<br />
Full-HD-Auflösung und einer überzeugenden<br />
Helligkeit zeigen sich leider Doppelkonturen.<br />
Die akkubetriebenen Brillen sind federleicht und<br />
die Signale werden über Bluetooth störungsfrei<br />
übertragen, aber die aktiv angesteuerten Gläser<br />
flimmern bei Umgebungslicht.<br />
Erfolgskonzept<br />
Samsung ist mit dem UE46F8090 der Konkurrenz<br />
in vielen Bereichen einen Schritt voraus<br />
und ganz gleich, von welcher Seite Sie den Fernseher<br />
betrachten, der UE46F8090 ist immer ein<br />
Blickfang. Wäre der Ton etwas satter und würde<br />
der Fernseher die Bildleistung des letztjährigen<br />
Modells ES9090 erreichen, der Testsieg wäre<br />
Samsung sicher gewesen. So ist der UE46F8090<br />
eine gelungene Evolution eines erfolgreichen<br />
TV-Konzepts, das im Multimedia- und Designbereich<br />
alle Register zieht.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Scharfe, brillante Bilder mit natürlichen Farben<br />
+ Doppeltuner, Bild-in-Bild-Funktion<br />
+ Flinkes Smart TV, Funktionen nachrüstbar<br />
+ Tolles Design, Sprach- und Gestensteuerung<br />
Was uns stört<br />
– Bei seitlicher Betrachtung nimmt Bildqualität ab<br />
– Schwarzdarstellung, Ausleuchtung nicht optimal<br />
– Leicht blecherne Tonwiedergabe<br />
– Nur eine CI-Schnittstelle<br />
www.hdtvmagazin.com 21
Philips 47PFL7108K<br />
120 cm<br />
Preis: 1 599 Euro, Maße (B × H × T): 106,4 × 69,6 × 3,3 cm, Gewicht: 15,1 kg, Auflösung: 1 920 × 1 080 Pixel, Tuner: DVB-C, DVB-S2, DVB-T,<br />
WLAN: integriert, 3D: Polfilterverfahren, Stromverbrauch: 92 Watt<br />
Elegant und raffiniert: Philips lässt den<br />
Rahmen nahezu verschwinden und<br />
verstärkt durch den reduzierten Standfuß<br />
den grazilen Designanspruch. Technisch wurde<br />
aufgestockt: Dank der Tastaturfernbedienung<br />
lockt der Smart-TV mit einer bequemen<br />
Internetbedienung und das dreiseitig nach<br />
hinten abstrahlende Ambilight lässt jeden<br />
anderen Fernseher blass erscheinen. Die neue<br />
7000er-Serie kommt im gediegenen Silber-<br />
Schwarz (PFL7008) oder bildschönen Weißton<br />
(PFL7108) daher und durch den hauchdünnen<br />
Rahmen schwebt das Bild förmlich im Raum.<br />
Aufgrund der flachen Bauweise können Sie den<br />
Fernseher problemlos an einer Wand befestigen,<br />
allein das nach hinten abstehende Netzwerkkabel<br />
erschwert diese Montageart, alle anderen<br />
Anschlüsse gehen entweder seitlich oder nach<br />
unten ab. Erstmals integriert Philips im 7000er-<br />
Modell das dreiseitig abstrahlende Ambilight.<br />
Dadurch erzeugt der Fernseher ein farbliches,<br />
zum Bildinhalt passendes Umgebungslicht, was<br />
das empfundene Bild vergrößert und gerade<br />
in den Abendstunden für eine angenehme<br />
Rundumbeleuchtung sorgt. Das Ambilight lässt<br />
sich nicht nur in der Intensität und Dynamik,<br />
sondern auch auf Ihre Wandfarbe abstimmen,<br />
sodass der Gesamteindruck immer stimmig erscheint.<br />
Schade, dass der Fernseher Kinofilme im<br />
21 : 9-Format nicht richtig auf die 16 : 9-Bildfläche<br />
vergrößern kann, um die schwarzen Balken<br />
auzublenden – so klafft in Filmen immer eine<br />
Lücke zwischen dem Bildinhalt und dem Ambilight.<br />
Trotz der filigranen Bauweise findet sich<br />
im unteren Teil des Rahmens eine gut sichtbare<br />
Kamera, die zur hochauflösenden Videotelefonie<br />
via Skype genutzt werden kann. An dieser Stelle<br />
hätten wir uns eine dezentere Lösung gewünscht,<br />
die im Rahmen verschwindet. Den Kontakt zum<br />
weltweiten Datennetz nimmt der 47PFL7108K<br />
über Kabel oder das interne WLAN-Modul auf.<br />
Beste Internetsteuerung<br />
Philips’ Smart-TV trumpft mit umfangreichen<br />
Internetfunktionen, Online-TV-Apps und einem<br />
großzügig gefüllten Internetvideoarchiv inklusive<br />
der Beiträge aus den Mediatheken verschiedener<br />
Sender auf. Mit Maxdome und Acetrax<br />
sind mehrere Video-on-Demand-Anbieter an<br />
Bord und der Abruf eines Blockbusters gelingt<br />
mittels Smart-TV-Payment-App komfortabel: Sie<br />
müssen Ihre Bezahldaten nur einmal eingeben<br />
und das lästige Anmelden bei den verschiedenen<br />
Video-on-Demand-Portalen entfällt. Neben<br />
einer Youtube-Anwendung (leider nicht in HD)<br />
findet sich im Smart-TV-Bildschirm auch ein<br />
Browser, über den Sie Internetseiten ansteuern<br />
können. Als einziger Hersteller im Test legt<br />
Ambilight: Die nach hinten abstrahlenden<br />
<strong>LED</strong>s erzeugen einen zum Bild<br />
passenden Lichtschimmer.<br />
Die integrierte Kamera lässt<br />
Sie ohne Umschweife die Videotelefonie<br />
Skype auskosten.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
22 | 3.2013
Philips dem Fernseher eine optimal abgestimmte<br />
Fernbedienung für die Internetnavigation bei.<br />
So finden Sie auf der Rückseite eine vollwertige<br />
Tastatur, drehen Sie die Fernbedienung, ist die<br />
Tastatur deaktiviert und Fehleingaben werden<br />
ausgeschlossen. Die Mauszeigersteuerung klappt<br />
über die berührungsempfindliche OK-Taste und<br />
dank der Bewegungssensoren folgt der Mauszeiger<br />
Ihren Handbewegungen. Leider gestaltet sich<br />
die Bedienung abseits der Smart-TV-Oberfläche<br />
weit weniger flüssig und etwa die Navigation zu<br />
den Bildeinstellungen ist eine ziemlich ruckelige<br />
Angelegenheit. Bleibt zu hoffen, dass Philips<br />
diesen Umstand im Laufe des Lebenszyklus<br />
des Fernsehers über eine Aktualisierung der<br />
Software aus der Welt schaffen kann. Erfreulich:<br />
Unser Testmodell lief absolut stabil und Abstürze<br />
traten weder im TV- noch im Internetbetrieb<br />
auf. Multimedial gibt sich der 47PFL7108K sehr<br />
offen und spielt alle gängigen Medienformate,<br />
wie etwa hochauflösende Videos im MKV-Container,<br />
flüssig ab. Dies gelingt sowohl von einem<br />
USB-Datenträger als auch direkt als Stream über<br />
das Heimnetzwerk. Ab sofort versteht sich die<br />
7000er-Serie auf den Miracast-Standard: Das<br />
Android-Pendant zu Apples Airplay ermöglicht<br />
es, den Bildinhalt eines kompatiblen mobilen<br />
Gerätes 1:1 auf dem Flachbildfernseher abzubilden.<br />
Auch die Wi-Fi-Smart-Screen-Funktion<br />
ist wieder nutzbar, über die Sie das laufende<br />
Mit der beiliegenden Tastaturfernbedienung sind Sie<br />
bestens für alle TV- und Internetaufgaben gerüstet.<br />
TV-Programm auf ein Tablet streamen können.<br />
Ab Sommer dieses Jahres ermöglicht es ein Softwareupdate,<br />
dass der Fernseher sämtliche Inhalte<br />
über das Netzwerk an ein Zweitgerät verteilt<br />
(Fernseher agiert als Server).<br />
HD-Empfang inklusive<br />
Für den allumfassenden Fernsehempfang steht<br />
jeweils ein Empfangsteil für digitales Kabel-, Satelliten-<br />
und Antennenfernsehen zur Verfügung<br />
und der CI-Plus-Schacht garantiert eine erfolgreiche<br />
Entschlüsselung der privaten HD-Sender.<br />
Der komplette Suchlauf im Satellitenbetrieb<br />
nimmt jedoch mehr als eine halbe Stunde in<br />
Anspruch. Dafür werden die HD-Sender auf den<br />
vorderen Programmplätzen abgelegt und eine<br />
Neusortierung ist nicht unbedingt vonnöten.<br />
Darüber hinaus werden die einzelnen Kanäle<br />
mit hübsch anmutenden Programmlogos in der<br />
Listenansicht präsentiert. Aufnahmen lassen<br />
sich bequem aus der elektronischen Programmzeitschrift<br />
programmieren oder starten auf<br />
„Als einziger Hersteller im Test legt<br />
Philips dem Fernseher eine optimal<br />
abgestimmte Fernbedienung für die<br />
Internetnavigation bei.“<br />
Knopfdruck – mangels Doppeltuner wird ein<br />
Umschalten während einer Programmaufzeichnung<br />
aber unterbunden. Die Daten landen auf<br />
einem externen USB-Speicher und natürlich<br />
kann die laufende TV-Sendung auch via Time-<br />
Shift-Funktion pausiert werden. Schmerzlich<br />
vermisst haben wir eine Bild-in-Bild-Funktion,<br />
die bei anderen TV-Herstellern mittlerweile zum<br />
Standard gehört.<br />
Aus allen Blickwinkeln<br />
Bereits in der Filmvoreinstellung glänzt der<br />
Edge-<strong>LED</strong>-LCD mit einer nahezu mustergültigen<br />
Farbdarstellung und so werden etwa Filme<br />
einer Blu-ray Disc nahezu unverfälscht abgebildet.<br />
Zudem fällt der Blickwinkel dank des verbauten<br />
LCD-IPS-Panels sehr großzügig aus. Die<br />
Abstimmung der Farbtemperatur weist in der<br />
Voreinstellung „Warm“ einen leichten Grünstich<br />
auf, dieser Umstand lässt sich im Menü aber<br />
ohne Probleme ausgleichen. Um den Kontrast<br />
zu steigern, setzt Philips auf ein effektives Vollbilddimming,<br />
welches trotz der vergleichsweise<br />
wenigen Leuchtdioden einen echten Kontrastgewinn<br />
garantiert. So greifen die Ingenieure an<br />
dieser Stelle auf einen Kniff zurück und neben<br />
der Reduzierung der Leuchtkraft für einen knackigeren<br />
Schwarzwert wird gleichzeitig der Videopegel<br />
von hellen Flächen erhöht, was letztlich<br />
in einem kontraststärkeren Bild mündet. Da der<br />
Fernseher die Helligkeit allerdings für das komplette<br />
Bild angleicht, sorgt die Voreinstellung<br />
„Optimales Bild“ für ein zu dunkles Gesamtergebnis:<br />
Schwarz wirkt deutlich satter, die Brillanz<br />
wird aber in Mitleidenschaft gezogen. Zudem ist<br />
der Dimmingvorgang je nach Filmszene sichtbar.<br />
Abhilfe schafft hier die Voreinstellung „Standard“,<br />
die gleichzeitig eine sehr gute Gesamtbrillanz<br />
garantiert, dunkle Bildszenen aber deutlich<br />
flauer wiedergibt. Unsere Empfehlung: Sorgen<br />
Sie im Wohnzimmer für eine diffuse Raumbeleuchtung<br />
in den Abendstunden und aktivieren<br />
Sie das nach hinten abstrahlenden Ambilight,<br />
um die Schwarzwertschwächen und Defizite in<br />
der Ausleuchtung zu kaschieren. Verwunderlich:<br />
Obwohl die <strong>LED</strong>-Leiste an der Unterkante des<br />
Fernsehers installiert ist, zeigte unser Testmodell<br />
an beiden oberen Ecken dezente Leuchtflecken.<br />
Für eine überzeugende Bewegtbildschärfe setzt<br />
Philips auf ein 100-Hertz-Panel. Damit Sie<br />
die Vorteile der verbauten Technik ausspielen<br />
können, müssen Sie zwingend die Zwischenbildberechnung<br />
HD Natural Motion aktivieren,<br />
da die Option Clear LCD kaum Einfluss auf<br />
das Gesamtergebnis nimmt. Philips’ Ansatz ist<br />
immer an eine Bewegungsglättung geknüpft<br />
www.hdtvmagazin.com 23
Die Lautsprecher sind kaum sichtbar integriert, sorgen<br />
aber dank des zusätzlichen Mitteltöners (oben links<br />
im Bild) für einen überzeugenden Klang. Selbst Filme<br />
machen mit dem 47PFL7108 Spaß.<br />
und Kinofilme erscheinen so ultraflüssig, wie<br />
bei kaum einem anderen Fernseher, was letztlich<br />
aber auch eine Geschmacksfrage ist – „Hobbit“-<br />
Fans kommen mit diesem Fernseher sicher<br />
auf ihre Kosten. Noch besser hätte uns eine<br />
differenzierte Bewegungsglättung gefallen, die in<br />
niedriger Stufe den Kinofilmeindruck nicht zu<br />
stark verfremdet. Keine Geschmacksfrage sind<br />
die, durch die Bildberechnung entstehenden<br />
Nachteile: Objektkonturen zieren häufig Blockartefakte<br />
und die Eingabeverzögerung durch die<br />
Zwischenbildberechnung nimmt zu, sodass reaktionsschnelle<br />
Videospiele kaum noch spielbar<br />
sind. Die Verarbeitung von niedrig aufgelösten<br />
Bildsignalen ist ebenfalls nicht ohne Tadel:<br />
Aufseiten der Bildschärfe zeigt Philips gute<br />
Ergebnisse, treten allerdings Artefakte im Bild<br />
auf, bewirkt der Einsatz der Rauschfilter häufig<br />
kein zufriedenstellendes Ergebnis. Flimmernde<br />
Konturen vermag die Bildelektronik insbesondere<br />
bei Filmen in SD-Qualität nicht immer zu<br />
unterdrücken.<br />
Mit 3D sieht man besser<br />
3D-Bilder werden mittels des Polfilterverfahrens<br />
erzeugt und dem Fernseher liegen vier Brillen<br />
bei. Aus einem Betrachtungsabstand von rund<br />
drei Metern fällt der technisch bedingte Auflösungsverlust<br />
kaum noch ins Gewicht und befinden<br />
Sie sich auf Augenhöhe mit dem Bildschirm,<br />
gelingt der flimmerfreie, plastische Ausflug<br />
komplett ohne Doppelkonturen und mit einer<br />
überzeugenden Bildhelligkeit. Wer dem 3D-<br />
Format bislang nichts abgewinnen konnte, findet<br />
in Philips’ PFL7108 ein gutes Argument, die mitgelieferten<br />
3D-Brillen zu nutzen. Insbesondere<br />
mit den aktuellen 3D-Highlights „Der Hobbit“<br />
und „Life Of Pi“ erwartet Sie ein echtes Spekta-<br />
kel, denn aktivieren<br />
Sie zusätzlich Ambilight,<br />
entstehen Bilder mit einer echten<br />
Sogwirkung. Auch die von uns kritisierte<br />
Zwischenbildberechnung vermitelt in 3D einen<br />
guten Eindruck: Durch den Wegfall sämtlicher<br />
Bildruckler können Sie sich voll und ganz der<br />
plastischen Detailpracht hingeben. Überdurchschnittlich<br />
fallen auch die klanglichen Qualitäten<br />
aus: Trotz des geringen Gehäusevolumens spielt<br />
der Philips-TV satter und musikalischer als viele<br />
Mitbewerber auf und lässt im Fernsehalltag nur<br />
wenige Wünsche offen.<br />
Gutes noch besser gemacht<br />
Das tolle Design, die gerade in der weißen<br />
Ausführung bildschöne Optik, die optimal abgestimmte<br />
Fernbedienung und das dreiseitig nach<br />
hinten abstrahlende Ambilight machen die neue<br />
7000er-Serie zu etwas ganz Besonderem, auch<br />
„Trotz des geringen<br />
Gehäusevolumens spielt der<br />
Philips-TV satter und musikalischer<br />
als viele Mitbewerber auf.“<br />
wenn die optischen Ähnlichkeiten zum letztjährigen<br />
PFL6907 nicht zu übersehen sind. Bild<br />
und Ton spielen bei diesem Fernseher aus einem<br />
Guss und auf Augenhöhe mit den Klassenbesten.<br />
Mangels Doppeltunern und Bild-in-Bild-Funktion<br />
reicht es zwar nicht für den Testsieg, durch<br />
die attraktive Preisempfehlung ist der PFL7108<br />
aber mehr als nur einen Blick wert.<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Bildeinstellung Film<br />
Kontrast des Backlights je nach Wunsch<br />
Farbe 50<br />
Schärfe 1<br />
Rauschunterdrückung Aus<br />
MPEG-Artefaktunterdr. Aus<br />
Pixel Precise HD<br />
HD Natural Motion<br />
Clear LCD<br />
Erweiterte Schärfe<br />
Perfekter Kontrast<br />
Farboptimierung<br />
Bildformat<br />
Min. (TV), Aus (Film)<br />
Ein<br />
Ein<br />
Standard oder<br />
optimales Bild<br />
Aus<br />
nicht skaliert<br />
Erweiterte Bildeinstellungen<br />
Lichtsensor<br />
je nach Wunsch<br />
Gamma -1<br />
Farbtemperatur warm oder kalibriert<br />
WP R/G/B 127/93/73<br />
Schwarzwert R/G/B 0/0/-7<br />
Videokontrast 90<br />
Helligkeit 50<br />
Was uns gefällt<br />
+ Scharfe, ruckelfreie Bilder mit natürlichen Farben<br />
+ Guter Klang, tolles 3D, dreiseitiges Ambilight<br />
+ TV in Schwarz und Weiß erhältlich<br />
+ Fernbedienung mit Tastatur, integrierte Kamera<br />
Was uns stört<br />
– Zwischenbildberechnung mit Artefakten<br />
– Schwarzdarstellung befriedigend<br />
– Ausleuchtung nicht optimal<br />
– Keine Doppeltuner, kein Bild-in-Bild<br />
Bilder: Philips<br />
24 | 3.2013
Panasonic TX-L47DTW60<br />
120 cm<br />
Panasonic<br />
TX-L47DTW60<br />
TESTSIEGER<br />
3/2013<br />
Preis: 1 799 Euro, Maße (B × H × T): 106,7 × 71,3 × 3,5 cm, Gewicht: 19 kg, Auflösung: 1 920 × 1 080 Pixel, Tuner: DVB-C (2 ×), DVB-S2 (2 ×), DVB-T (2 ×),<br />
WLAN: integriert, 3D: Polfilterverfahren, Stromverbrauch: 97 Watt<br />
Panasonics aktueller <strong>LED</strong>-LCD der Mitteklasse<br />
setzt auf ein blickwinkelstabiles<br />
IPS-Panel und gleicht das technisch bedingte<br />
eingeschränkte Kontrastverhältnis durch<br />
ein effektives Dimming aus. Zudem ermöglicht<br />
es der Fernseher dank Doppeltuner, zwei Programme<br />
parallel zu schauen.<br />
Der erste Eindruck<br />
Die neue DTW60-Serie ist in maximal 60 Zoll<br />
erhältlich, für den Test stellte uns Panasonic ein<br />
47-Zoll-Modell zur Verfügung. Dank der ultraflachen<br />
Bauweise und dem schmalen Rahmen<br />
fügt sich der Fernseher harmonisch ins Wohnzimmer<br />
ein. Irritierend: So schön das silberne<br />
Gehäuse auch anmutet, der Rahmen spiegelt<br />
doch merklich. Die Frontscheibe unterbindet<br />
dagegen die meisten Reflexionen und auch die<br />
Kontrastoptimierung kann überzeugen. Apropos<br />
Kontrast: Panasonic setzt beim TX-L47DTW60<br />
auf die Edge-<strong>LED</strong>-Bauweise und die Leuchtdioden<br />
befinden sich lediglich im linken Rahmen<br />
des Gerätes. Das garantiert zwar eine verschwindend<br />
geringe Leistungsaufnahme, lässt aber<br />
aufgrund der vergleichsweise wenigen <strong>LED</strong>s auf<br />
eine nur unzureichende Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
schließen. Und in der Tat belegten unsere<br />
Messungen im Testlabor, dass die Bildschirmfläche<br />
nur befriedigend ausgeleuchtet wird.<br />
Aktivieren Sie im Menü aber das Dimming,<br />
wird dieser Umstand effektiv ausgeglichen,<br />
denn die <strong>LED</strong>s passen die Leuchtkraft in sechs<br />
Blöcke eingeteilt dem Bildinhalt entsprechend<br />
an. Demnach erscheinen dunkle Bildanteile<br />
nahezu pechschwarz und man kann es kaum<br />
glauben, vor einem Edge-<strong>LED</strong>-LCD zu sitzen.<br />
Zum Vergleich zogen wir einen kontraststarken<br />
Plasmafernseher heran und siehe da: Panasonics<br />
TX-L47DTW60 ist der einzige <strong>LED</strong>-LCD im<br />
Testfeld, der selbst im komplett abgedunkelten<br />
Zimmer dem Plasma Paroli bieten konnte. Der<br />
Dimmingansatz arbeitet äußerst flink, fehlerfrei<br />
agiert die Kontrastoptimierung aber nicht.<br />
Der feine Unterschied<br />
Wie bei allen anderen Herstellern klappt die<br />
Kontrastoptimierung auch bei Panasonic<br />
nicht gänzlich fehlerfrei: Wer die bestmögliche<br />
Schwarzdarstellung ausreizt, wird leicht<br />
überbelichtete Hauttöne und eine gedrosselte<br />
Gesamthelligkeit feststellen. Dennoch sind diese<br />
Nachteile im Praxisbetrieb kaum störend, sodass<br />
wir Ihnen die maximale Kontraststeigerung<br />
bedenkenlos empfehlen können. Dadurch protzt<br />
der TX-L47DTW60 mit ungemein tiefgreifenden<br />
Bildern und vor allem Blockbuster profitieren<br />
von der satteren Schwarzdarstellung. Im<br />
Endergebnis kaschiert das Dimming die nicht<br />
Gleich zwei CI-Schnittstellen dienen<br />
zur Decodierung von verschlüsselten<br />
Programminhalten.<br />
Mit den Doppeltunern für<br />
alle Empfangswege sind Sie<br />
bestens für den TV-Alltag<br />
gerüstet.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
26 | 3.2013
optimale Ausleuchtung und vermeidet den LCDtypischen<br />
Blauschimmer in dunklen Bildanteilen.<br />
In Kombination mit dem blickwinkelstabilen<br />
IPS-Panel bot Panasonics TX-L47DTW60<br />
die subjektiv knackigste Bilddarstellung des<br />
Testfeldes. Deutlich emotionsloser zeigt sich<br />
der Klang: Panasonics TX-L47DTW60 erschallt<br />
reichlich blechern, sodass eine Soundbar,<br />
Stereoanlage oder ein Heimkinoset Pflicht sind,<br />
wenn zum guten Bild auch gleichwertiger Ton<br />
erklingen soll.<br />
Noch nicht alles perfekt<br />
Die Bewegtbildschärfe fällt im Gegensatz zu<br />
den tadellosen Leistungen der Vorjahre leider<br />
nicht mustergültig aus, denn die Zwischenbildberechnung<br />
greift nicht stabil ein und schnell<br />
bewegte Objekte werden mit leichten Unschärfen<br />
abgebildet, störende Nachzieheffekte in<br />
dunklen Bildbereichen treten aber nicht auf.<br />
Generell bewegt sich die Bildschärfe nur auf<br />
100-Hertz-Niveau, auch wenn die Herstellerangabe<br />
von 1600 Hertz eine Referenzleistung<br />
suggeriert. Das heißt aber nicht, dass das wahrgenommene<br />
Bild dadurch unscharf erscheint:<br />
Durch eine intelligente Konturfeinzeichnung<br />
gelingt es Panasonic, alle Signale äußerst detailliert<br />
wiederzugeben. Eingespeiste 50-Hertz-<br />
Signale ruckelten jedoch, wenn die Zwischenbildberechnung<br />
in den Stufen „Niedrig“ oder<br />
„Mittel“ hinzugeschaltet<br />
wurde, im Betriebsmodus<br />
„Hoch“ oder<br />
gänzlich ausgeschaltet<br />
ver schwanden die Mikroruckler.<br />
Die Farbdarstellung<br />
gelingt hingegen<br />
auf Referenzniveau,<br />
außerdem können Sie<br />
den Flachbildfernseher<br />
umfangreich kalibrieren.<br />
Profis erfreuen sich an<br />
den ISF-Einstellungen,<br />
die getrennte Vorgaben<br />
für Tag und Nacht<br />
ermöglichen. Das ist im<br />
Dank der Zweitfernbedienung (rechts) mit Touchpad<br />
und Mikrofon gelingt auch die Smart-TV-Steuerung.<br />
Grunde aber gar nicht nötig, denn bereits in<br />
den Voreinstellungen erwartet Sie eine nahezu<br />
unverfälschte Abbildung, lediglich Hauttöne<br />
driften leicht ins Gelborange. Geradezu erschlagen<br />
werden Sie beim aktuellen Modell von<br />
den Bildeinstellungsmöglichkeiten: Kontrast-,<br />
Schärfe- und Rauschfilter bearbeiten insbesondere<br />
niedrig aufgelöste SD-Signale. Hier zeigt<br />
Panasonic eine tadellose Leistung: Schärfe,<br />
Rauscharmut und flimmerfreie Konturen beeindrucken.<br />
Zudem gestattet es der Fernseher auch<br />
bei SD-Quellen, den Bildbeschnitt konsequent<br />
abzuschalten. Dreidimensionale Bilder werden<br />
mithilfe der flimmerfreien Polfiltertechnik<br />
erzeugt und dem Gerät liegen vier passende<br />
Brillen bei. Die plastische Abbildung fällt dabei<br />
nahezu perfekt aus, denn Doppelkonturen<br />
treten nicht auf, solange Sie den Fernseher optimal<br />
auf Augenhöhe platzieren. Bei vertikalen<br />
Blickwinkelabweichungen wird die saubere<br />
Bildtrennung sehr schnell gestört, zudem<br />
sollten Sie sich im besten Fall drei Meter vom<br />
Fernseher entfernt befinden, denn sonst sind<br />
die Zeilenstruktur und der Auflösungsverlust<br />
durch den eingesetzten Polfilter wahrnehmbar –<br />
diese Einschränkung gilt natürlich nur für den<br />
3D-Betrieb, im 2D-Modus bemerken Sie vom<br />
passiven 3D-Filter nichts. Noch stärker als im<br />
2D-Betrieb fällt die exzellente statische Schärfe<br />
auf: Gegen diese 3D-Darbietung wirken viele<br />
andere Polfilterfernseher deutlich weicher.<br />
Kostenlose Zugaben<br />
Im TV-Bereich verbaut Panasonic erstmals<br />
Doppeltuner für alle digitalen Empfangswege<br />
und so können etwa bei der Nutzung der Bildin-Bild-Funktion<br />
zwei verschiedene Programme<br />
angeschaut werden. Erfreulich: Rufen Sie die<br />
elektronische Programmzeitschrift auf, genießen<br />
Sie im Gegensatz zu den Vorjahresmodellen eine<br />
echte Bild-in-Bilddarstellung und der Ton läuft<br />
„Dank einer Gesichtserkennung<br />
begrüßt Sie der Fernseher mit einem<br />
individualisierten Startbildschirm.“<br />
unvermindert weiter. Für Zappingfreunde ideal<br />
ist die neue Kanallistenansicht, die im Hauptfenster<br />
das laufende Programm und innerhalb<br />
der Senderliste das Zweitprogramm präsentiert.<br />
Binden Sie den TX-L47DTW60 ins Heimnetzwerk<br />
ein, können Sie TV-Inhalte an andere <strong>TVs</strong><br />
verteilen (Fernseher agiert als Server) und so<br />
z. B. im Nebenraum einen anderen Sender als<br />
im Wohnzimmer schauen, ohne den Zweitfernseher<br />
mit einem TV-Signal versorgen zu<br />
müssen. Einzig kopiergeschützte Inhalte können<br />
Ihnen hierbei einen Strich durch die Rechnung<br />
machen. Noch mehr Komfort verspricht das<br />
Doppeltunerkonzept während einer Aufnahme,<br />
denn so ist ein Programmwechsel kein Problem<br />
und dank zweier CI-Schnittstellen decodieren<br />
Sie gleichzeitig zwei verschlüsselte Programme.<br />
Aufgezeichnete Sendungen landen auf einer<br />
angeschlossenen USB-Festplatte.<br />
Wenn der Fernseher spricht<br />
Die Smart-TV-Oberfläche hat eine grundlegende<br />
Überarbeitung erfahren und die Inhalte werden<br />
nun über verschiedene Fensterflächen präsentiert.<br />
Diese sind in Kategorien wie TV und Lifestyle<br />
aufgeteilt und je nach persönlicher Vorliebe<br />
finden Sie dort die passenden Anwendungen<br />
wie etwa Youtube, Facebook oder Video-on-<br />
Demand-Anbieter. Die Oberfläche lässt sich am<br />
besten mit der beiliegenden Zweitfernbedienung<br />
steuern, denn diese verfügt über ein Touchpad<br />
und Mikrofon. Leider fühlt sich das Scrollen und<br />
Umschalten der verschiedenen Bildschirme sehr<br />
ruckelig an. Neuerdings gehorcht die DTW60-<br />
Serie auch aufs Wort und Texte von Websites<br />
liest Ihnen der Fernseher auf Wunsch vor.<br />
Kaufen Sie die optionale Skype-Kamera, kann<br />
der Fernseher auch über Bewegungen gesteuert<br />
www.hdtvmagazin.com 27
Das Design des Fernsehers und der stabile Standfuß<br />
gefallen, mancher Konkurrent bietet aber einen noch<br />
grazileren Rahmen. Die leicht erhöhte Position des<br />
Displays wirkt etwas gewöhnungsbedürftig.<br />
werden und dank einer Gesichtserkennung<br />
begrüßt Sie der Edge-<strong>LED</strong>-LCD mit einem<br />
individualisierten Startbildschirm. Multimedial<br />
nimmt es der TX-L47DTW60 mit nahezu allen<br />
gängigen Formaten auf und im Test wurden auch<br />
hochauflösende Filme im MKV-Container über<br />
einen USB-Datenträger oder als Stream aus dem<br />
Netzwerk ruckelfrei wiedergegeben. Über die<br />
jüngst aktualisierte Viera-Remote-2-App können<br />
Sie den Fernseher bequem über den berührungsempfindlichen<br />
Bildschirm Ihres Smartphones<br />
oder Tablets steuern und der Fernseher<br />
streamt sogar das Live-TV-Programm auf den<br />
mobilen Bildschirm, solange kein Kopierschutz<br />
anliegt. Zudem können Sie Fotos und Videos<br />
vom Smartphone auf den Fernseher „schieben“.<br />
Abgerundet wird das Ausstattungspaket von<br />
drei USB-Schnittstellen, von der sich eine sogar<br />
auf den USB-3.0-Standard versteht. Bluetooth-<br />
Tastaturen und -Lautsprecher sind ebenfalls mit<br />
dem Flachbildfernseher kompatibel. Videospieler<br />
profitieren von der vergleichsweise geringen<br />
Eingabeverzögerung.<br />
Starkes Gesamtpaket<br />
Zum echten Smart-TV fehlt es Panasonics<br />
TX-L47DTW60 zwar an der integrierten Kamera,<br />
doch gerade die vorhandenen TV-Funktionen<br />
sollten selbst anspruchsvolle Zuschauer überzeugen.<br />
Doppeltuner samt zwei CI-Schnittstellen<br />
lassen externe Receiver fast überflüssig erschei-<br />
nen, wer Programme aufzeichnen möchte, muss<br />
aber noch in eine USB-Festplatte investieren. Die<br />
neue Oberfläche lässt Sie noch übersichtlicher in<br />
den Programminhalten stöbern und die erweiterte<br />
Bild-in-Bild-Darstellung sowie die Option,<br />
während einer Aufnahme den Kanal zu wechseln,<br />
schaffen sinnvolle Mehrwerte im Vergleich<br />
zum Vorjahr. Durch eine aufwändige Kontrastoptimierung,<br />
gelingt es Panasonic, den größten<br />
Kritikpunkt der letztjährigen Modelle auszumerzen<br />
und dem vergleichsweise kontrastschwachen<br />
IPS-LCD-Panel eine subjektiv exzellente<br />
Schwarzwiedergabe zu entlocken. Ganz gleich,<br />
ob in den Mittags- oder Abendstunden, ob<br />
„Panasonics TX-L47DTW60 ist<br />
der einzige <strong>LED</strong>-LCD im Testfeld,<br />
der selbst im komplett<br />
abgedunkelten Zimmer einem<br />
Plasma Paroli bieten kann.“<br />
Wintersport oder düsterer Kinofilm: Der TX-<br />
L47DTW60 findet immer den passenden Mittelweg<br />
zwischen brillanter und kontrastreicher<br />
Darstellung. Leider ist im Falle der Bewegtbildschärfe<br />
ein kleiner Rückschritt zu verzeichnen<br />
und die fehlerhafte Aufarbeitung von 50-Hertz-<br />
Signalen sollte Panasonic schnellstmöglich per<br />
Softwareupdate ausmerzen. Insgesamt leistet<br />
sich Panasonic mit dem TX-L47DTW60 aber die<br />
wenigsten Schwächen im Praxistest und bietet<br />
schlichtweg alles, was das Fernsehherz begehrt,<br />
nicht zuletzt ein beeindruckendes Bild. Der<br />
Lohn ist unser Testsieg.<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Bildmodus<br />
True Cinema<br />
Backlight 100<br />
Kontrast 100<br />
Helligkeit 0<br />
Farbe 50<br />
NTSC-Farbton 0<br />
Schärfe 50<br />
Farbtemperatur Warm2<br />
Colour-Manag. Aus<br />
Adapt. Backlight-St. Hoch oder Niedrig<br />
Umgebungssensor Je nach Wunsch<br />
Rauschunterdr. Auto<br />
Remaster-Pr. MPEG Aus<br />
Remaster-Pr. Aufl. Auto<br />
Bildtextglättung Aus<br />
Leuchtkraftverstärker Aus<br />
Intell. Frame-Creation Niedrig oder Hoch<br />
Adaptive Gamma 0<br />
Schwarzwert-Exp. 0<br />
Weißeffektbereinigung 0<br />
Weißabgleich R/G/B: -1/-2/-5<br />
Grauabgleich R/G/B: -5/-2/0<br />
Filmklarzeichner Ein<br />
Gamma<br />
Standard<br />
16 : 9 Overscan Aus<br />
Was uns gefällt<br />
+ Detailreiches Bild mit natürlichen Farben<br />
+ Gute Schwarzdarstellung, tolles 3D<br />
+ Breiter Blickwinkel<br />
+ Doppeltuner, zwei CI-Slots, Bild-in-Bild<br />
Was uns stört<br />
– Zwischenbildberechnung fehlerhaft<br />
– Helligkeit mit Dimming könnte besser sein<br />
– Klang sehr dünn<br />
– Keine integrierte Kamera<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Metz, Panasonic<br />
28 | 3.2013
Metz Taros 37 <strong>LED</strong> Media twin R<br />
94 cm<br />
Preis: 1 999 Euro, Maße (B × H × T): 89 × 64,2 × 7,2 cm, Gewicht: 18,2 kg, Auflösung: 1 920 × 1 080 Pixel, Tuner: DVB-C (2 ×), DVB-S2 (2 ×), DVB-T (2 ×),<br />
WLAN: nein, 3D: nein, Stromverbrauch: 79 Watt<br />
Die Fernseherprofis von Metz feiern das<br />
75-jährige Firmenjubiläum und bringen<br />
die Taros-Familie in einer Sonderedition<br />
in den Handel. Neben den bekannten Ausführungen<br />
in Silber und Schwarz können Sie auch<br />
zur Sonderfarbe Titan greifen. Zudem versüßt<br />
die Garantiezeit von fünf Jahren die Investition.<br />
Doch der Flachbildfernseher hat natürlich noch<br />
viel mehr zu bieten.<br />
Vorfahrt fürs Fernsehen<br />
Metz garantiert seit jeher ein allumfassendes<br />
TV-Erlebnis aus einer Hand. So wartet auch das<br />
Jubiläumsmodell der Taros-Reihe mit umfangreichen<br />
Fernsehfunktionen auf und verfügt über<br />
DVB-C-, DVB-S2- und DVB-T-Tuner in jeweils<br />
doppelter Ausführung. Davon profitiert der<br />
Zuschauer vor allem im Zuge einer Aufnahme<br />
und es können mehrere Sendungen parallel<br />
aufgezeichnet werden. Natürlich kann dank dieses<br />
Ausstattungsmerkmals auch während einer<br />
Aufnahme der Kanal gewechselt werden. Das<br />
funktioniert sogar, wenn Sie eine Sendung mittels<br />
Time-Shift pausieren und dann einen Film<br />
auf einem anderen Kanal schauen. Anschließend<br />
wechseln Sie einfach zurück und schauen da<br />
weiter, wo Sie aufgehört haben. Aufnahmen<br />
landen indes auf der internen Festplatte, die über<br />
einen Speicherplatz von üppigen 750 Gigabyte<br />
verfügt – hier sollten Sie beim Kauf allerdings<br />
darauf achten, den Fernseher in der Konfiguration<br />
„twin R“ zu kaufen, da die Basisversion „twin<br />
Z“ ohne Festplatte auskommt. Praktisch: Wenn<br />
das Archiv aus allen Nähten platzt, können Sie<br />
Sendungen auch auf externen USB-Speichern<br />
aufzeichnen. Gleich zwei CI-Slots nehmen Module<br />
für die Decodierung von Pay-TV-Programmen<br />
entgegen, sodass der Doppeltuner auch<br />
mit zwei verschlüsselten Programmen genutzt<br />
werden kann. Einzig die Bediengeschwindigkeit<br />
lässt etwas zu wünschen übrig: Senderwechsel<br />
sowie Ein- und Ausschaltvorgänge dauern etwas<br />
zu lang. Dafür baut die Bild-in-Bild-Funktion<br />
den Fernsehanspruch weiter aus und die zweite<br />
Quelle lässt sich auf dem Bildschirm entweder in<br />
den Ecken darstellen, oder Sie lassen beide Sendungen<br />
parallel nebeneinander laufen. Natürlich<br />
werden in diesem Darstellungsmodus auch zwei<br />
HD-Quellen gleichzeitig dargestellt.<br />
Internet und Multimedia in Maßen<br />
Während des Fernsehens haben Sie Zugriff auf<br />
die Mediatheken der Sender und genießen weitere<br />
multimediale Vorzüge. Realisiert wird das<br />
Ganze über den HbbTV-Standard und ein simpler<br />
Druck auf die rote Taste der Fernbedienung<br />
reicht für den Abruf aus. Der Flachbildfernseher<br />
muss dafür notwendigerweise mit dem Internet<br />
Doppeltuner für alle<br />
Empfangswege und<br />
eine interne Festplatte<br />
steigern den Fernsehgenuss.<br />
Das sieht man selten: Ein<br />
echter Netzschalter schmiegt<br />
sich an exzellent aufspielende<br />
Lautsprecher.<br />
www.hdtvmagazin.com 29
verbunden sein, was sich beim Taros leider nur<br />
kabelgebunden bewerkstelligen lässt. Neben dem<br />
Fernsehempfang ermöglicht die vorinstallierte<br />
App den Zugriff auf unzählige Internetradiosender.<br />
Dank der internen Zwei-Wege-Lautsprecher<br />
klingt der Taros <strong>LED</strong> Media twin R besser als<br />
alle Konkurrenten des Testfeldes und spielt die<br />
ultraflache Konkurrenz regelrecht an die Wand.<br />
Musik ertönt auch aus dem Netzwerk, denn der<br />
Flachbildfernseher aus dem Hause Metz bringt<br />
Ihre Lieblingsalben von Ihrem Computer oder<br />
der Netzwerkfestplatte (NAS) umgehend zu Gehör.<br />
Natürlich können auch Filme und Fotos direkt<br />
wiedergeben werden. Im Test wurden Filme<br />
im MKV-Container von einem USB-Stick jedoch<br />
nicht flüssig abgespielt. Durch den Einsatz nur<br />
einer <strong>LED</strong>-Leiste zur Bildausleuchtung rangiert<br />
der Edge-<strong>LED</strong>-LCD bei der Leistungsaufnahme<br />
konsequent weit unter der 100-Watt-Marke.<br />
Nutzen Sie unter Heimkinobedingungen den<br />
automatischen Lichtsensor und das intelligente<br />
Dimming, wird sogar die 50-Watt-Marke unterschritten.<br />
Versteckte Möglichkeiten<br />
Hat man sich erst<br />
einmal mit der auf<br />
den ersten Blick<br />
starr wirkender<br />
Menüstruktur<br />
angefreundet, geht<br />
die Bedienung flink<br />
vonstatten, auch<br />
wenn die Menüpunkte<br />
leicht träge<br />
angesteuert werden.<br />
Über das Zahlenfeld<br />
der Fernbedienung<br />
kommen Sie allerdings<br />
ohne Umwege<br />
zu den gewünschten<br />
Einträgen, anstatt<br />
mühsam durch das<br />
Menü scrollen zu<br />
müssen. Über die<br />
mecaControl-App<br />
steuern Sie Ihren<br />
Metz-Fernseher<br />
über den berührungsempfindlichen<br />
Bildschirm eines<br />
Smartphones oder<br />
Tablet-PCs. Neben<br />
der Anpassung der<br />
Lautstärke oder dem<br />
Umschalten können<br />
Sie Fernsehsendungen<br />
auch über<br />
das Wenden des<br />
iPhones pausieren.<br />
Die Fernbedienung wirkt übersichtlich, durch Doppelbelegung<br />
von Tasten bedarf sie dennoch der Eingewöhnung.<br />
Auf geeigneten Geräten lassen sich zusätzlich<br />
die Internetfunktionen steuern. Ein weiteres<br />
Highlight: Da das mobile Gerät die Verbindung<br />
mit dem Fernseher via DLNA aufbaut, können<br />
Sie auch Fotos, Videos und Musik direkt an das<br />
TV-Gerät schicken und so etwa das Urlaubsvideo<br />
auf dem großen Bildschirm bestaunen. Ein<br />
vollwertiger Smart-TV ist der Taros aber nicht,<br />
eingebaute Kameras zur Videotelefonie werden<br />
Sie beispielsweise vergeblich suchen.<br />
Auf Augenhöhe<br />
Metz setzt beim Taros <strong>LED</strong> Media twin R auf<br />
die Edge-<strong>LED</strong>-Bauweise und die energieeffizienten<br />
Lämpchen beleuchten den Bildschirm<br />
lediglich aus dem linken Rahmen des Gerätes.<br />
Die Ingenieure haben die homogene Verteilung<br />
des Lichtes aber weitgehend im Griff und die<br />
Ausleuchtungsgenauigkeit liegt noch im guten<br />
Bereich. Die Kontrastdarstellung bewegt sich<br />
hingegen nur auf befriedigendem Niveau, was<br />
in erster Linie an dem verbauten IPS-Panel<br />
liegt. Dieses garantiert zwar einen stabilen<br />
Blickwinkel, beeinflusst die Schwarzdarstellung<br />
aber negativ. An dieser Stelle sei das Dimming<br />
erwähnt, welches in der Praxis den Kontrast<br />
durchaus zu steigern vermag, aber nicht sehr<br />
flink auf abweichende Helligkeiten im Bild reagiert.<br />
Dadurch sind Helligkeitskorrekturen, die<br />
im Übrigen in Zeilenstruktur getrennt und nicht<br />
für das komplette Bild erfolgen, gut sichtbar.<br />
„Praktisch: Wenn das Archiv aus<br />
allen Nähten platzt, können Sie<br />
Sendungen auch auf externen USB-<br />
Speichern aufzeichnen.“<br />
Mangels differenzierter Voreinstellung können<br />
Sie das Dimming auch nicht abschwächen: Unser<br />
Testmodell sorgte gerade bei Gesichtstönen für<br />
leichte Überbelichtungen. Im dunklen Zimmer<br />
als ideal erwies sich die Kombination aus Lichtsensor<br />
und Kontrastoptimierung, um störenden<br />
Aufhellungen entgegen zu wirken. Aufseiten der<br />
Durchzeichnung gibt es kaum etwas zu bemängeln<br />
und lediglich dunkle Bildanteile werden<br />
minimal überbetont. Um die Bewegtbildschärfe<br />
zu steigern, baut Metz auf ein 100-Hertz-Panel<br />
und zeigte im Testlabor durchweg detaillierte<br />
Bildern mit nur leichten Unschärfen. Allerdings<br />
ist der Ansatz immer an eine Bewegungsglättung<br />
gekoppelt: Kinofilme erscheinen dadurch<br />
so flüssig wie eine TV-Sendung und sämtliche<br />
Ruckler verschwinden, andererseits treten Artefakte<br />
auf, die selbst in der niedrigsten von drei<br />
Einstellungen nicht vermieden werden können.<br />
Kleine Einschränkung im Vergleich zu den Premiummodellen<br />
von Metz: Die Zwischenbildberechnung<br />
können Sie beim Taros nicht getrennt<br />
für Video- und Filmsignale regeln, sodass Sie<br />
diese, um die bestmögliche Schärfe zu erhalten,<br />
bei TV-Sendungen aktivieren, aufgrund der<br />
Artefaktbildung in Filmen umgekehrt aber deaktivieren<br />
sollten. Die Farbdarstellung gelingt Metz<br />
nahezu vorbildlich, wenngleich die Darstellung<br />
etwas zu warm anmutet und eine entsprechende<br />
Korrektur dem Endanwender verwehrt bleibt.<br />
Die Veredelung von Signalen in Standauflösung<br />
gelingt dem Edge-<strong>LED</strong>-LCD fast mustergültig<br />
und es treten einzig in kritischen Filmszenen<br />
flimmernde Kanten auf, wenn Sie eine DVD in<br />
SD-Qualität zuspielen. Der Rauschfilter greift<br />
bereits in niedriger Stufe effizient ein, eine intelligente<br />
Automatik, die die Stärke abhängig vom<br />
Bildinhalte regelt, wäre aber noch komfortabler.<br />
Schade: Eine 3D-Darstellung unterstützt der<br />
Taros leider nicht.<br />
Fürs Fernsehen gemacht<br />
Während Sie andere Hersteller mit Internetfunktionen<br />
geradezu erschlagen, wählt Metz einen<br />
gänzlich anderen Weg. Wer multimedial auf der<br />
Höhe der Zeit sein will, greift zum Smartphone<br />
oder Tablet, der normale Fernsehzuschauer kann<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Metz<br />
30 | 3.2013
.de<br />
RECEIVER-GUIDE<br />
powered by<br />
Als kompakt kann man Metz’ Taros nicht beschreiben:<br />
Der getestete 37-Zoll-Fernseher reichte in seinen Dimensionen<br />
fast schon an 42-Zoll-Modelle der Konkurrenz<br />
heran. Dafür erwartet Sie eine überzeugende Haptik<br />
und ein modulares System: Nachrüsten und reparieren<br />
statt wegwerfen lautet Metz’ Philosophie.<br />
HD-Empfang ohne Stress für<br />
über 100 Receiver!<br />
Schritt für Schritt erklärt:<br />
Software aktualisieren<br />
Sendersuchlauf durchführen<br />
Lieblingssender im Direktzugriff<br />
Favoritenlisten sortieren<br />
sich hingegen voll und ganz auf die TV-Funktionen<br />
konzentrieren. Obwohl Metz den kleinsten<br />
Fernseher dieses Vergleichs stellt, klingt der<br />
37-Zoll-Taros erwachsener als alle getesteten<br />
Konkurrenten – ein großes Gehäusevolumen<br />
ist eben durch nichts zu ersetzen, zudem bietet<br />
einzig Metz direkt abstrahlende Lautsprecher.<br />
Falls Sie über einen AV-Receiver verfügen,<br />
„Obwohl Metz den kleinsten Fernseher<br />
des Vergleichs stellt, klingt der 37-Zoll-<br />
Taros erwachsener als alle getesteten<br />
Konkurrenten.“<br />
können Sie die Lautsprecher des Fernsehers als<br />
Centerkanal verwenden. Das Bild des Taros kann<br />
mit den klanglichen Fähigkeiten fast mithalten,<br />
einzig das Dimming könnte etwas schneller<br />
reagieren und die Zwischenbildberechnung im<br />
niedrigen Modus einen Gang herunterschalten.<br />
Auch der Weißabgleich gelingt ab Werk noch<br />
nicht perfekt, sodass der Bildeindruck je nach<br />
Voreinstellung dezent zu warm oder zu kühl<br />
ist. Doch all diese Kritik sind Kleinigkeiten, die<br />
meist nur im direkten Vergleich sichtbar sind.<br />
Wir sind uns sicher: Durch den umfangreichen<br />
Fachhändler-Support werden Sie mit dem Metz<br />
Taros auch auf lange Sicht glücklich.<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Helligkeit 100<br />
Energieschema Bildqualität<br />
Steuerung Bildinhaltsabhängig +<br />
raumlicht.<br />
Farbstärke 50<br />
Farbeindruck D65<br />
Bildschärfe<br />
3 (HD), 4 (SD)<br />
Bewegungskorrektur Mittel (TV) oder<br />
Aus (Film)<br />
Dyn. Kontrast Aus<br />
Farbbetonung Aus<br />
Rauschreduktion Aus oder Niedrig<br />
Was uns gefällt<br />
+ Ruckelfreie Bilder mit natürlichen Farben<br />
+ Stabiler Blickwinkel<br />
+ Doppeltuner, Festplatte, Bild-in-Bild<br />
+ Sehr guter Ton<br />
Was uns stört<br />
– Schwarzdarstellung nicht optimal<br />
– Zwischenbildberechnung mit Artefakten<br />
– Kein 3D, kaum Internetfunktionen<br />
– Bediengeschwindigkeit befriedigend<br />
Anzeige<br />
Ein Scan bis zum Workshop<br />
Dreambox – Humax – Kathrein –<br />
Lenuss – LogiSat – Opticum –<br />
www.hdtvmagazin.com 31<br />
Panasonic – Wisi – Xoro u. v. a.
Fernseher im<br />
neuen Gewand<br />
Design spielt bei der Kaufentscheidung<br />
von Flachbildfernsehern eine zunehmend<br />
wichtige Rolle, kein Wunder,<br />
schließlich wird auch der größte Technikliebhaber<br />
bei derart kurzen Produktzyklen<br />
irgendwann einmal technikmüde. Philips und<br />
Samsung versuchen in den nächsten Wochen,<br />
durch besonders edle, aber gleichzeitig bezahlbare<br />
Designfernseher ein Ausrufezeichen zu<br />
setzen. Trügt der schöne Schein, oder lohnt<br />
sich der Aufpreis?<br />
Philips nennt seinen neuesten Fernseher für<br />
den Laufsteg schlicht Designline. Die Optik<br />
könnte edler und schlichter kaum sein: Von Kopf<br />
bis Fuß besteht der Fernseher scheinbar nur<br />
aus einer durchgängigen Glasscheibe. Die im<br />
oberen Bereich dunkle und im unteren Bereich<br />
transparente Scheibe wird lässig gegen die Wand<br />
gelehnt und erst ein Blick von hinten offenbart,<br />
dass es sich tatsächlich um einen Flachbildfernseher<br />
handelt. Im technischen Sinne ist die<br />
Designline eine aufwändige Variante der Modellreihe<br />
PFL8008, sodass Sie neben einer echten<br />
200-Hertz-Qualität ein dreiseitig nach hinten<br />
abstrahlendes Ambilight und umfangreiche<br />
Das Modell Designline von Philips ist in 46 oder 55 Zoll<br />
erhältlich und entspricht technisch dem PFL8008.<br />
Bilder: Philips, Samsung<br />
32 | 3.2013
Samsungs F8500-Serie orientiert<br />
sich technisch an dem von uns<br />
getesteten Modell F8090, bietet aber<br />
eine nochmals hochwertigere Optik.<br />
Internetfunktionen erwarten können. Auch die<br />
3D-Darstellung ist für die Designline-<strong>TVs</strong> kein<br />
Problem, hierbei setzt Philips auf die aktive<br />
Shuttertechnologie, was akkubetriebene Brillen<br />
voraussetzt.<br />
Heavy Metal<br />
Wer gedacht hat, dass Samsung mit dem in<br />
dieser Ausgabe getesteten Modell F8090 alle<br />
Register in Sachen Design gezogen hat, wird<br />
spätestens beim Anblick des F8500 verwundert<br />
die Augen reiben. Dieser Fernseher hebt die<br />
Verarbeitungsqualität auf die nächste Stufe, denn<br />
das Gehäuse besteht hier aus robustem Metall<br />
und die Erinnerung an die berühmte Marke mit<br />
dem Apfellogo wird wach. Technisch gleicht der<br />
F8500 dem F8090 wie ein Zwilling, sodass Sie<br />
auch bei diesem Modell eine echte 200-Hertz-<br />
Wiedergabe erwarten dürfen und von Samsungs<br />
verbesserter Smart-TV-Oberfläche profitieren.<br />
In Sachen Verarbeitungsqualität macht der<br />
F8500 aber nochmals einen hochwertigeren<br />
Eindruck und gerade wenn beide Modellreihen<br />
nebeneinander stehen, zieht der F8500 die Blicke<br />
wie ein Magnet auf sich. Vergleichbar zur Philips-Designline<br />
etabliert Samsung das Designschmuckstück<br />
zum vertretbaren Preis: Je nach<br />
Bilddiagonale kostet der F8500 voraussichtlich<br />
zwischen 2 800 und 3 800 Euro, Philips will mit<br />
beiden Modellen der Designline die 3 000-Euro-<br />
Grenze sogar unterbieten.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Das Metallgehäuse ist<br />
aus allen Blickwinkeln<br />
ein Hingucker. Die<br />
Kamera lässt sich leicht<br />
im TV versenken.<br />
www.hdtvmagazin.com 33
Die neuesten<br />
Flachbildfernseher<br />
Sind Sie auf der Suche nach einem Preis-Leistungstipp oder wollen<br />
Sie bereits in die Technologien von morgen investieren? Unsere TV-<br />
Marktübersicht schärft den Blick, auf eine faszinierende Auswahl an<br />
hochwertigen TV-Neuerscheinungen.<br />
Serie PFL8008 PFL7008/7108 PFL6008<br />
Größe/Preis<br />
40 Zoll (1 399 Euro), 46 Zoll (1 799 Euro),<br />
55 Zoll (2 499 Euro)<br />
42 Zoll (1 299 Euro), 47 Zoll (1 599 Euro),<br />
55 Zoll (1 999 Euro)<br />
42 Zoll (1 099 Euro), 47 Zoll (1 299 Euro),<br />
55 Zoll (1 790 Euro), 60 Zoll (2 499 Euro)<br />
Farbe Edelstahl-Schwarz Aluminium-Schwarz (PFL7008),<br />
Aluminium-Weiß (PFL7108)<br />
Aluminium-Schwarz<br />
Bauweise Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Shutter-Technik) ja (Polfilter-Technik) ja (Polfilter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200 Hz 100 Hz 100 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Mediatheken, Skype (Kamera intern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Mediatheken, Skype (Kamera intern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Mediatheken, Skype (Kamera extern),<br />
Video on Demand<br />
Tuner DVB-T, DVB-C, DVB-S2 DVB-T, DVB-C, DVB-S2 DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Besonderheiten<br />
Dreiseitiges Ambilight XL, Fernbedienung<br />
mit Mauszeigersteuerung und Tastatur,<br />
Miracast, USB-Aufnahme, Streaming auf<br />
iPad, WLAN<br />
Dreiseitiges Ambilight XL, Fernbedienung<br />
mit Mauszeigersteuerung und Tastatur,<br />
Miracast, USB-Aufnahme, Streaming auf<br />
iPad, WLAN<br />
Verfügbarkeit erhältlich erhältlich erhältlich<br />
Zweiseitiges Ambilight XL, Fernbedienung<br />
mit Tastatur, Miracast, Multiroom Viewing,<br />
USB-Aufnahme, Streaming auf iPad,<br />
WLAN<br />
Bilder: Philips<br />
34 | 3.2013
Wenn Du wirklich Hunger hast,<br />
bestellst Du keinen Salat.
Serie X9005 W905 W805 / W807<br />
Größe/Preis 55 Zoll (4 999 Euro), 65 Zoll (6 999 Euro) 40 Zoll (1 499 Euro), 46 Zoll (1 999 Euro)<br />
55 Zoll (2 799 Euro), 65 Zoll (3 499 Euro)<br />
42 Zoll (1 099 Euro), 47 Zoll (1 499 Euro),<br />
55 Zoll (1 999 Euro)<br />
Farbe Schwarz Schwarz Schwarz (W805), Silber (W807)<br />
Bauweise Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Ultra HD (4K) 3 840 × 2 160 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Polfilter-Technik) ja (Shutter-Technik) ja (Polfilter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200 Hz 200 Hz 100 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera extern), Video on Demand<br />
Apps, Browser, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera extern), Video on Demand<br />
Apps, Browser, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera extern), Video on Demand<br />
Tuner DVB-T, DVB-C, DVB-S2 DVB-T, DVB-C, DVB-S2 DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Besonderheiten<br />
Ultra-HD-Auflösung, Triluminos-Farbfilter,<br />
Miracast, NFC, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Ultra-HD-Auflösung, Triluminos-Farbfilter,<br />
Miracast, NFC, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Miracast, NFC, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Verfügbarkeit ab Juni ab Mai erhältlich<br />
Serie WTW60 DTW60 ETW60<br />
Größe/Preis 47 Zoll (2 399 Euro), 55 Zoll (2 999 Euro) 42 Zoll (1 499 Euro), 47 Zoll (1 799 Euro),<br />
50 Zoll (1 999 Euro), 55 Zoll (2 499 Euro),<br />
60 Zoll (2 999 Euro)<br />
Farbe Silber Silber Silber<br />
42 Zoll (999 Euro), 47 Zoll (1 199 Euro),<br />
50 Zoll (1 399 Euro), 55 Zoll (1 699 Euro)<br />
Bauweise Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Polfilter-Technik) ja (Polfilter-Technik) ja (Polfilter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200 Hz 100 Hz 100 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Media theken, Skype (Kamera intern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Media theken, Skype (Kamera extern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Media theken, Skype (Kamera extern),<br />
Video on Demand<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils<br />
Doppeltuner, zwei CI-Schnittstellen)<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils<br />
Doppeltuner, zwei CI-Schnittstellen)<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Besonderheiten<br />
Bluetooth, ISF-Kalibrierung, Touch-<br />
Fernbedienung, Streaming auf iPad,<br />
Sprachsteuerung, TV liest Texte vor, USB<br />
3.0, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Bluetooth, ISF-Kalibrierung, Touch-<br />
Fernbedienung, Streaming auf iPad,<br />
Sprachsteuerung, TV liest Texte vor, USB<br />
3.0, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Verfügbarkeit ab Mai 2013 ab Mai 2013 erhältlich<br />
TV liest Texte vor, Streaming auf iPad, USB<br />
3.0, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Bilder: Panasonic, Sony<br />
36 | 3.2013
Ziemlich beste Freunde im April<br />
Ich seh was Besseres.<br />
Und wenn Du Lust auf richtig<br />
gutes Fernsehen hast,<br />
schaust Du nicht irgendwas.<br />
Sky. Du willst es doch auch.<br />
Game of Thrones, Staffel 3 im Mai<br />
The Tree of Life im April<br />
sky.de<br />
Fotos: © 2013 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and all related programs are<br />
the property of Home Box Office, Inc.; © 2011 Concorde Filmverleih GmbH
Serie<br />
ZT60E<br />
VTW60 GTW60<br />
Größe/Preis<br />
60 Zoll (4 499 Euro)<br />
50 Zoll (2 199 Euro), 55 Zoll (2 699 Euro), 42 Zoll (1 299 Euro), 50 Zoll (1 599 Euro)<br />
65 Zoll (3 799 Euro)<br />
Farbe Schwarz Schwarz Schwarz<br />
Bauweise Plasma Plasma Plasma<br />
Auflösung Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200-Hz-äquivalent 200-Hz-äquivalent 200-Hz-äquivalent<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera extern), Video on<br />
Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera intern), Video on<br />
Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera extern), Video on<br />
Demand<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils Doppeltuner,<br />
zwei CI-Schnittstellen)<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils Doppeltuner,<br />
zwei CI-Schnittstellen)<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Besonderheiten<br />
Limitierte Stückzahl, Bluetooth,<br />
ISF-Kalibrierung, Sprachsteuerung, THX<br />
(2D und 3D), Touch-Fernbedienung, Streaming<br />
auf iPad, TV liest Texte vor, USB 3.0,<br />
USB-Aufnahme, WLAN<br />
Bluetooth, ISF-Kalibrierung, Sprachsteuerung,<br />
THX (2D und 3D), Touch-Fernbedienung,<br />
Streaming auf iPad, TV liest Texte<br />
vor, USB 3.0, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Bluetooth, ISF-Kalibrierung, THX (2D und<br />
3D), Streaming auf iPad, TV liest Texte vor,<br />
USB 3.0, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Verfügbarkeit ab Mai 50 Zoll erhältlich, 55 und 65 Zoll ab Mai erhältlich<br />
Serie S9 F9500 F8090<br />
Größe/Preis 85 Zoll (ca. 30 000 Euro) 55 Zoll (ca. 10 000 Euro) 40 Zoll (1 599 Euro), 46 Zoll (2 099 Euro),<br />
55 Zoll (2 899 Euro)<br />
Farbe Schwarz Schwarz Silber<br />
Bauweise Direct-<strong>LED</strong>-LCD O<strong>LED</strong> Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Ultra HD (4K) 3 840 × 2 160 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200 Hz k. A. 200 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Mediatheken, Skype (Kamera intern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Mediatheken, Skype (Kamera intern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, HbbTV, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera intern), Video on<br />
Demand<br />
Tuner<br />
Besonderheiten<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils Doppeltuner,<br />
eine CI-Schnittstelle)<br />
Ultra-HD-Auflösung, Sprach- und<br />
Gestensteuerung, Touch-Fernbedienung,<br />
Streaming auf Galaxy-Geräte, USB-<br />
Aufnahme, WLAN<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils Doppeltuner,<br />
eine CI-Schnittstelle)<br />
O<strong>LED</strong>-Bildtechnologie, Multiview,<br />
Sprach- und Gestensteuerung, Touch-<br />
Fernbedienung, Streaming auf Galaxy-<br />
Geräte, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Verfügbarkeit k. A. k.A. erhältlich<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils Doppeltuner,<br />
eine CI-Schnittstelle)<br />
Sprach- und Gestensteuerung, Touch-<br />
Fernbedienung, Streaming auf Galaxy-<br />
Geräte, USB-Aufnahme, WLAN<br />
Bilder: LG, Metz, Panasonic<br />
38 | 3.2013
Unser Tipp,<br />
wenn Sie wirklich<br />
ALLES über das<br />
digitale Fernsehen<br />
erfahren möchten:<br />
Serie LM960V EM960V<br />
Größe/Preis 84 Zoll (20 000 Euro) 55 Zoll (ca. 10 000 Euro)<br />
Farbe Schwarz Silber<br />
Bauweise Edge-<strong>LED</strong>-LCD O<strong>LED</strong><br />
Auflösung Ultra HD (4K) 3 840 × 2 160 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Polfilter-Technik) ja (Polfilter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200 Hz k. A.<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, DLNA, Media theken,<br />
Skype (Kamera extern), Video on<br />
Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, Media theken,<br />
Skype (k.A.), Video on Demand<br />
Tuner DVB-T, DVB-C, DVB-S2 DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Besonderheiten<br />
Ultra-HD-Auflösung, Sprach- und<br />
Bewegungssteuerung, Miracast,<br />
NFC, USB-Aufnahme, Widi, WLAN<br />
O<strong>LED</strong>-Bildtechnologie, Sprach- und<br />
Bewegungssteuerung, Miracast,<br />
NFC, USB-Aufnahme, Widi, WLAN<br />
Verfügbarkeit erhältlich k.A.<br />
Serie LA9609 LA8609<br />
Größe/Preis<br />
47 Zoll (2 499 Euro),<br />
55 Zoll (2 999 Euro)<br />
42 Zoll (1 399 Euro), 47 Zoll<br />
(1 699 Euro), 55 Zoll (2 499 Euro),<br />
60 Zoll (2 999 Euro), 70 Zoll (k.A.)<br />
Farbe Silber Schwarz<br />
Bauweise Direct-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Polfilter-Technik) ja (Polfilter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200 Hz 100 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, DLNA, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera intern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, Mediatheken,<br />
Skype (Kamera intern),<br />
Video on Demand<br />
Tuner DVB-T, DVB-C, DVB-S2 DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Besonderheiten<br />
Nano-Full-<strong>LED</strong>-Beleuchtung,<br />
Sprach- und Bewegungssteuerung,<br />
Miracast, NFC, USB-Aufnahme,<br />
Widi, WLAN<br />
Verfügbarkeit ab Juni ab Mai<br />
Fernbedienung mit Sprach- und<br />
Bewegungssteuerung, Miracast,<br />
NFC, USB-Aufnahme, Widi,<br />
WLAN<br />
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Serie Reference ID Individual Slim Frame Connect ID<br />
Größe/Preis<br />
40 Zoll (5 500 Euro), 46 Zoll (6 500 Euro)<br />
55 Zoll (7 500 Euro)<br />
40 Zoll (3 800 Euro), 46 Zoll (4 800 Euro),<br />
55 Zoll (5 800 Euro)<br />
40 Zoll (2 600 Euro), 46 Zoll (3 000 Euro),<br />
55 Zoll (3 550 Euro)<br />
Farbe Alu Silber, Alu Schwarz Alu Silber, Alu Schwarz, Alu Titan, Weiß Schwarz, Weiß, Silber, Orange, Grün, Beige<br />
Bauweise Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200 Hz 200 Hz 100 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Mediatheken, Video on Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Mediatheken, Video on Demand<br />
Apps, Browser, DLNA, HbbTV,<br />
Mediatheken, Video on Demand<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils<br />
Doppeltuner, zwei CI-Schnittstellen)<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils<br />
Doppeltuner, zwei CI-Schnittstellen)<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils<br />
Doppeltuner, zwei CI-Schnittstellen)<br />
Besonderheiten<br />
DR+ Streaming, interne Festplatte<br />
(1 000 GB), interner Vorverstärker und<br />
Mehrkanaldecoder, WLAN<br />
DR+ Streaming, interne Festplatte (750 GB),<br />
interner Vorverstärker und Mehrkanaldecoder,<br />
WLAN<br />
DR+ Streaming, interne Festplatte (500 GB),<br />
interner Vorverstärker und Mehrkanaldecoder,<br />
WLAN<br />
Verfügbarkeit erhältlich erhältlich erhältlich<br />
Serie LE857 LE757 LE657<br />
Größe/Preis<br />
60 Zoll (ca. 3 000 Euro), 70 Zoll<br />
(ca. 4 000 Euro), 80 Zoll (ca. 6 500 Euro)<br />
60 Zoll (ca. 2 300 Euro), 70 Zoll<br />
(ca. 3 500 Euro), 80 Zoll (ca. 6 000 Euro)<br />
60 Zoll (ca. 1 800 Euro), 70 Zoll<br />
(ca. 2 900 Euro)<br />
Farbe Schwarz Schwarz Schwarz<br />
Bauweise Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik)<br />
Bildfrequenz 200 Hz 200 Hz 100 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, Browser, Skype (Kamera extern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, Skype (Kamera extern),<br />
Video on Demand<br />
Apps, Browser, Skype (Kamera extern),<br />
Video on Demand<br />
Tuner DVB-C, DVB-T, DVB-S2 DVB-C, DVB-T, DVB-S2 DVB-C, DVB-T, DVB-S2<br />
Besonderheiten Quattron-Technologie, WLAN Quattron-Technologie, WLAN WLAN<br />
Verfügbarkeit Mai Mai erhältlich<br />
Bilder: Loewe, Samsung, Sharp, Toshiba<br />
40 | 3.2013
w<br />
Serie Aurus 3D Media twin R Taros <strong>LED</strong> Media Twin Z Axio pro <strong>LED</strong> Media twin R<br />
Größe/Preis 42 Zoll (3 599 Euro), 47 Zoll (3 999 Euro) 32 Zoll (1 599 Euro), 37 Zoll (1 799 Euro),<br />
42 Zoll (1 999 Euro)<br />
32 Zoll (1 799 Euro), 37 Zoll (1 999 Euro),<br />
42 Zoll (2 199 Euro)<br />
Farbe Aluminium-Schwarz Silber, Schwarz Anthrazit, Silber, Schwarz<br />
Bauweise Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Polfilter-Technik) nein nein<br />
Bildfrequenz 200 Hz 100 Hz 100 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen Apps, DLNA, HbbTV Apps, DLNA, HbbTV Apps, DLNA, HbbTV<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils<br />
Doppeltuner, zwei CI-Schnittstellen)<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils<br />
Doppeltuner, zwei CI-Schnittstellen)<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2 (jeweils<br />
Doppeltuner, zwei CI-Schnittstellen)<br />
Besonderheiten<br />
5 Jahre Garantie, USB-Aufnahme, interne<br />
Festplatte (750 GB)<br />
5 Jahre Garantie, USB-Aufnahme, Festplatte<br />
nachrüstbar (750 GB)<br />
5 Jahre Garantie, USB-Aufnahme, interne<br />
Festplatte (750 GB)<br />
Verfügbarkeit erhältlich erhältlich erhältlich<br />
Serie M9363DG L7363DG/M8363DG L4343DG<br />
Größe/Preis 58 Zoll, 65 Zoll, 84 Zoll (Preis: k.A.) 40 Zoll (849 Euro), 50 Zoll (1 199 Euro),<br />
58 Zoll (1 899 Euro)<br />
Farbe Schwarz Schwarz Schwarz<br />
32 Zoll (599 Euro), 39 Zoll (699 Euro),<br />
50 Zoll (999 Euro)<br />
Bauweise Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD Edge-<strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung Ultra HD (4K) 3 840 × 2 160 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel Full HD 1 920 × 1 080 Pixel<br />
3D ja (Polfilter-Technik, 58 Zoll Shutter-Technik) ja (Shutter-Technik) nein<br />
Bildfrequenz 200 Hz 100 Hz 50 Hz<br />
Smart-TV-Funktionen<br />
Apps, DLNA, Internetbrowser,<br />
Skype (Kamera extern)<br />
Apps, DLNA, Internetbrowser,<br />
Skype (Kamera extern)<br />
Apps, DLNA, Internetbrowser,<br />
Skype (Kamera extern)<br />
Tuner DVB-T, DVB-C, DVB-S2 DVB-T, DVB-C, DVB-S2 DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Besonderheiten<br />
Ultra-HD-Auflösung, Miracast,<br />
USB-Aufnahme, Widi, WLAN<br />
Miracast, USB-Aufnahme, Widi, WLAN<br />
Miracast, USB-Aufnahme, Widi, WLAN<br />
Verfügbarkeit 3. Quartal 2. Quartal 2. Quartal<br />
www.hdtvmagazin.com 41
Loewes<br />
Kultdesigner<br />
Bilder: Loewe<br />
42 | 3.2013
Hinter jedem Produkt steckt eine Idee,<br />
eine Geschichte. Und hinter jeder Geschichte<br />
stecken kreative Köpfe, die in<br />
einem Produkt mehr sehen, als nur die Summe<br />
von Bauteilen. Designern wie Edmund Englich<br />
ist es zu verdanken, dass wir an einem Fernseher<br />
selbst dann Spaß haben, wenn er ausgeschaltet<br />
ist. In unserem Interview verrät der<br />
Chefdesigner der Kultmarke Loewe, worauf es<br />
in der heutigen Zeit besonders ankommt und<br />
wie man als Designer eines Waschbeckens zum<br />
TV-Design kommt.<br />
Herr Englich, wo liegen Ihre Wurzeln, was das<br />
Thema der Produktgestaltung anbelangt?<br />
Ich habe ein berufliches Leben vor Loewe gehabt,<br />
das war maßgeblich in den Jahren 1991 bis 1998<br />
bei der Firma Molldesign in Schwäbisch Gmünd.<br />
Dort habe ich viel für die Sanitärwelt gearbeitet,<br />
unter anderem für Villeroy & Boch. Das erste<br />
meiner Produkte, das umgesetzt wurde, war ein<br />
Waschbecken, was dann letztendlich zur intensiven<br />
Zusammenarbeit zwischen Molldesign und<br />
mir führte.<br />
Vom Waschbecken zum Fernseher, das klingt<br />
ziemlich abenteuerlich!<br />
Die grundsätzliche Arbeit unterscheidet sich<br />
natürlich: Bei Molldesign war ich ein klassischer<br />
Produktdesigner, der eine Aufgabenstellung<br />
bekam und daraufhin gestalterisch tätig wurde.<br />
Heute habe ich viel mehr Managementaufgaben<br />
und auch einen größeren Unternehmensblick,<br />
sodass die Kreativität der Gestaltung nur einen<br />
Teil meiner Aufgaben ausmacht. Ein großer Vorteil<br />
bei Loewe ist, dass die Betreuung deutlich<br />
konsequenter erfolgt, und die Designer auf dem<br />
Weg bis zum Ergebnis optimal eingebunden<br />
werden.<br />
Haben sich Arbeitsabläufe durch die Computertechnik<br />
grundlegend gewandelt?<br />
Natürlich gab es zwischen 1991 und 1998 noch<br />
nicht die Computerausstattung, wie wir sie heute<br />
kennen und erste Waschbecken, an denen ich arbeitete,<br />
wurden ohne 3D-Grafiken erstellt. Somit<br />
musste ich am Reißbrett mit Bleistift und Tusche<br />
sowie Zeichen- und Pergamentpapier versuchen,<br />
die Konturen des finalen Objektes möglichst<br />
verständlich aufzuzeichnen, was allerdings nicht<br />
immer gelang. Bei einer Badewanne zeichnete<br />
ich z. B. die Vorgabe für einen Badewannengriff<br />
unmissverständlich hinein, doch als ich aus dem<br />
Modellbau den ersten Entwurf erhielt, wurde es<br />
völlig anders umgesetzt. Wie es der Zufall will,<br />
war dieses Missverständnis am Ende der bessere<br />
Ansatz, sodass wir diesen Zufallstreffer auch für<br />
das finale Produktdesign übernommen haben.<br />
Computergrafiken kamen erst am Ende meiner<br />
Zeit bei Molldesign auf, aber auch da handelte<br />
es sich zunächst um 2D-Grafiken. Bei Loewe<br />
hat sich das sehr schnell gewandelt, sodass 3D-<br />
Modelle am Computer zum Standard gehörten.<br />
„Der Trend des rahmenlosen Designs<br />
hat für den Verbraucher keinerlei<br />
Nutzen, durch die Werbung wird aber<br />
vermeintliche Modernität suggeriert.“<br />
Heute hat man mit den modernen Tools alles<br />
im Blick, Missverständnisse treten somit nicht<br />
mehr auf.<br />
Früher dominierten die Röhrenfernseher<br />
zwangsweise den Raum. Wie viel Gestaltungsspielraum<br />
bieten aktuelle Flachbildfernseher<br />
eigentlich noch?<br />
Wir waren sehr nervös und verunsichert, als<br />
2003/2004 der Technologiewandel kam (von der<br />
Bildröhre zur LCD-Technik, Anmerk. d. Red.).<br />
Zur Röhrenzeit waren wir bereits Vorbild was<br />
leichte, kompakte und straffe Anmutung bei<br />
den TV-Geräten anbelangt. Mit dem Technologiewandel<br />
stand natürlich die Technik im<br />
Vordergrund und wir waren irritiert, dass durch<br />
die schrumpfende dritte Dimension, also die<br />
immer geringeren Bautiefen, der Gestaltungsspiel<br />
immer enger wurde. Doch schnell wurde<br />
mir klar, dass dies nicht eine Kastration von<br />
Möglichkeiten war, sondern eine Ausweitung.<br />
Letztendlich war ein Röhrenfernseher immer ein<br />
Tischgerät, mit dem nötigen Unterbau in Ausnahmefällen<br />
auch ein freistehendes Gerät. Mit<br />
der Umstellung auf die Flachbild-TV-Technik<br />
stand als Erstes die Frage im Raum: Was passiert<br />
mit der Elektronik? Setzt man die Platinen hinter<br />
das Panel oder lagert man die Elektronik in eine<br />
Signalbox aus? Auch aufseiten der Lautsprecher<br />
haben wir ein modulares System: Ist der<br />
Lautsprecher integriert oder extern, seitlich oder<br />
darunter, handelt es sich um einen Lautsprecher<br />
oder ein ganzes System? Bei den Aufstellungsmöglichkeiten<br />
kam die Wandinstallation hinzu,<br />
was natürlich ganz neue innenarchitektonische<br />
Möglichkeiten schafft. Es gibt also viele Dinge,<br />
die sich zum Positiven gewandelt haben.<br />
Bei aller Zuversicht: Bietet wirklich jeder neue<br />
Designtrend einen Mehrwert für den Kunden?<br />
Natürlich gibt es Dinge, die rein marketinggetrieben<br />
sind, wie die aktuelle Entwicklung des<br />
Slim- bzw. Narrow-Frames, also des nahezu<br />
rahmenlosen Fernsehers. Dieser Trend hat für<br />
den Verbraucher eigentlich keinerlei Nutzen,<br />
sondern durch die Werbung wird dem Kunden<br />
vermeintliche Modernität suggeriert. Wir haben<br />
uns von diesem Trend nie stark beeinflussen<br />
lassen, sodass wir nicht in die Verlegenheit<br />
kommen, die dünnste Karosserie um das Panel<br />
bauen zu müssen. Für mich war immer klar,<br />
dass diese Entwicklung zur Entmaterialisierung<br />
beiträgt, und die Produkte dadurch immer<br />
anonymer werden. Die Fernseher werden zu<br />
einer gesichtslosen Gesamterscheinung, sodass<br />
im Extremfall nicht einmal mehr Platz für das<br />
Markenlogo besteht. Das führt dann letztendlich<br />
dazu, dass die Produkte immer vergleichbarer<br />
werden. Unsere Philosophie ist, dass wir Trends<br />
mitgehen, aber nicht bis zum Exzess, sodass jedes<br />
Produkt ein eigenes Gesicht und eine eigene<br />
Seele behält. Letztendlich sind unsere Produkte<br />
www.hdtvmagazin.com 43
Wohnaccessoires, die wahrgenommen werden<br />
wollen, auch wenn sie nicht eingeschaltet sind.<br />
Wenn die Geräte spielen, soll sich der Nutzer<br />
wiederum voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren<br />
können.<br />
Steckt in einem Luxusfernseher wie dem<br />
Reference ID mehr von Ihren Ideen als im<br />
erschwinglicheren Connect?<br />
Nein, beide Produkte sind echte Englichs,<br />
sowohl was die Idee, als auch was die Umsetzung<br />
anbelangt. Bei Loewe analysieren wir die<br />
Bedürfnisse von verschiedenen Zielgruppen, um<br />
diesen durch unsere Produkte Rechnung zu tragen.<br />
Wenn Sie mich nach meinem persönlichen<br />
Favoriten fragen: Ich bin nicht der Reference-ID-<br />
Typ, der Fernseher wäre mir zu skulptural und<br />
zu dominant. Ich bin mehr der Individual- und<br />
Connect-Typus. Vom Grundsatz entspricht<br />
aber auch der Reference ID durch seine extrem<br />
rechtwinklige und puristische Form einem architektonischen<br />
Ansatz und damit auch meiner<br />
Philosophie. Ein Reference-ID-Modell als reiner<br />
Monitor würde meiner Idealvorstellung von<br />
Innenarchitektur schon sehr nahe kommen.<br />
Was ist denn Ihre Idealvorstellung?<br />
Ich interpretiere einen Fernseher immer aus<br />
Sicht der gesamten Inneneinrichtung, und wenn<br />
ich das Design der Wohnung und das Design des<br />
Fernsehers in Kombination bestimmen dürfte,<br />
dann würden die Komponenten sehr verzahnt<br />
ineinandergreifen. Ich würde den Fernseher<br />
noch viel stärker in die Einrichtung integrieren,<br />
als es heute der Fall ist, damit sich der Fernseher<br />
noch weiter als körperhaftes Produkt<br />
„Heute sind wir getrieben von den<br />
Wettbewerbsregeln der asiatischen<br />
Märkte und hier gilt die Marketingstrategie:<br />
Neu ist immer besser<br />
als nicht neu.“<br />
zurücknimmt, aber dennoch als selbstbewusstes<br />
Produkt in Erscheinung tritt. Werkstoffe wie<br />
Stein und Holz würden unter diesem Aspekt<br />
eine größere Rolle spielen. Glas ist bei Loewe ein<br />
Werkstoff, der bereits sehr weitreichend eingesetzt<br />
wird und immer wenn wir intern darüber<br />
diskutieren, ob wir Glas aus Kostengründen einsetzen<br />
können, plädiere ich für diesen Werkstoff,<br />
da er eine unvergleichbare Wertigkeit ausstrahlt.<br />
Gibt es eigentlich noch so etwas wie nationales<br />
Design, oder nähert sich alles einem gedachten<br />
Ideal an?<br />
Ich glaube ein geographisch nachvollziehbares<br />
Design gibt es immer weniger, was unserer stark<br />
vernetzten Welt geschuldet ist. Durch die globalen<br />
Märkte nähern sich die Designs in Europa,<br />
Amerika und Asien weiter an und alles wächst<br />
kulturell und geistig zusammen. Regionale<br />
Gewichtungen spielen aber nach wie vor eine<br />
Rolle. Unser Design kann man als klassisches<br />
deutsches Design verstehen und dieser Stil ist<br />
mittlerweile auch international im Kommen.<br />
Die klare geometrische Kontrolle und Reduziertheit<br />
kann man auf den Bauhausstil und Braun<br />
zurückführen, der damals die industrielle Kultur<br />
geprägt hat.<br />
Folgt Design immer einer Funktion?<br />
Auf jeden Fall, Design und Bedienung sind nicht<br />
mehr voneinander zu trennen. Für uns stellt sich<br />
die Frage nach der Anwendung, d. h. wie wird<br />
ein Gerät später eingesetzt und wie geht man mit<br />
dem Produkt um. Je mehr Funktionen Einzug<br />
halten, desto leichter und intuitiver muss die<br />
Bedienung ausfallen. Aber auch der emotionale<br />
Faktor spielt eine große Rolle, schließlich soll<br />
Bedienung auch Spaß machen.<br />
Design und Klangqualität lassen sich aktuell<br />
aber nur sehr schwer miteinander vereinbaren,<br />
denn schlanker ist immer besser, oder?<br />
Der Designprozess ist immer ein Geben und<br />
Nehmen, d. h. wir weisen im Dialog auf bestimmte<br />
Designentscheidungen hin, die umgesetzt werden<br />
müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Natürlich<br />
muss jede Forderung mit Augenmaß vorgenommen<br />
werden, häufig machen wir den ersten<br />
Aufschlag, wohlwissend, dass unsere Vorgaben die<br />
Grenzen leicht überschreiten. Unsere Absicht ist<br />
es aber nicht, die Qualität des Produktes in Mitleidenschaft<br />
zu ziehen. Unser Audiotechnikleiter<br />
ist mein häufigster Sparringspartner, wenn es um<br />
die Umsetzung von neuen Designvorgaben geht,<br />
aber am Ende haben wir immer den richtigen<br />
Kompromiss gefunden, selbst wenn wir zwei bis<br />
drei Millimeter von unserer ersten Designvorgabe<br />
abrücken mussten.<br />
Reagiert man angesichts des Internets und kürzerer<br />
Produktzyklen vermehrt ferngesteuert?<br />
Natürlich war früher vieles langsamer, unser<br />
TV-Modell Calida war z. B. 8 Jahre im Markt. Das<br />
waren Zeiten, in denen wir alle in der Glückseligkeit<br />
unterwegs waren. Heute sind wir getrieben<br />
von den Wettbewerbsregeln der asiatischen<br />
Märkte und hier gilt die Marketingstrategie: Neu<br />
ist immer besser als nicht neu. Ob das im Sinne<br />
der Kunde ist, würde ich infrage stellen, aber die<br />
technologische Weiterentwicklung ist der aktuelle<br />
Motor unserer Branche. Durch die zunehmende<br />
Abkehr vom Gehäuse und den Designmöglichkeiten<br />
werden wir in Zukunft kaum noch diesen<br />
Wow-Effekt erleben, der das Funkeln in den<br />
Augen auslöst. Der Begriff neu wird bleiben, aber<br />
er wird sich in anderer Form darstellen. Bislang<br />
war es die Karosserie, die den Begriff des Neuen<br />
prägte, das wird in Zukunft nicht mehr ausreichen.<br />
Und wie begegnen Sie diesem Wandel?<br />
Wir verstehen uns bei Loewe nicht nur als<br />
Bildhersteller, sondern wir bieten auch Audiolösungen,<br />
unterschiedliche Aufstellungs- und<br />
Installationsmöglichkeiten, sind spezialisiert auf<br />
Benutzerführung und können ein innenarchitektonisches<br />
Grundverständnis vorweisen. Es gibt so<br />
viele Möglichkeiten, um Begeisterung für unsere<br />
Marke und unsere Produkte zu schaffen und ich<br />
habe das Privileg, meinen Beitrag dazu zu leisten.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Loewe<br />
44 | 3.2013
Setzen Sie ein Zeichen<br />
für Qualität<br />
Ganz gleich ob in Deutschland, den europäischen<br />
Nachbarländern, im fernen Japan oder<br />
auf der anderen Seite des großen Teichs:<br />
Überall auf der Welt geben Hersteller von<br />
Audio- und Videoelektronik ihr Bestes, um Sie<br />
nicht nur zufriedenzustellen, sondern um Sie<br />
zu begeistern. Auf den folgenden Seiten präsentieren<br />
wir Ihnen Produkte mit erstklassiger<br />
Technik, herausragendem Design und außergewöhnlichen<br />
Bedienlösungen, bei denen die<br />
Qualität an erster Stelle steht.<br />
Bilder: Loewe<br />
www.hdtvmagazin.com 45
<strong>HDTV</strong>-Qualitätsoffensive<br />
Sehen Sie.<br />
Hören Sie.<br />
Fühlen Sie.<br />
Wenn es einen Fernseher gibt, der<br />
nicht nur ein außergewöhnliches<br />
Bild- und Tonerlebnis liefert,<br />
sondern selbst im ausgeschalteten Zustand<br />
begeistert, dann ist es der BeoVision 11 von<br />
Bang & Olufsen. Bei diesem Produkt wurde<br />
alles verbaut, was gut und teuer ist, angefangen<br />
von aufsehenerregenden Materialien wie Glas<br />
und Metall, bis hin zu einer komplexen <strong>LED</strong>-<br />
Technik, die den Bildkontrast steigert.<br />
Das harmonische Zusammenwirken zwischen<br />
Technik und Design zeigt sich bereits beim<br />
Gehäuse. Die Designer von Bang & Olufsen<br />
verschoben den hochglanzpolierten Aluminiumrahmen<br />
etwas nach vorn, damit der Eindruck<br />
entsteht, als würde er bündig mit der Glasfläche<br />
abschließen. Dann eloxierten die Designer<br />
die innere Kante des Rahmens schwarz, um<br />
Reflexionen auf der Glasoberfläche selbst zu verhindern.<br />
Das Auge wird wie bei einer optischen<br />
Täuschung irregeführt, da es nur den polierten<br />
Teil des Rahmens sieht, den Rand selbst jedoch<br />
„Es geht immer darum,<br />
eine harmonische Einheit aus Bild,<br />
Klang, Raum und Ihnen,<br />
dem Benutzer, zu formen.“<br />
nicht. Die aufwändige Glasfilterscheibe scheint<br />
dadurch rahmenlos an der Wand zu schweben.<br />
Optisches Gesamtkunstwerk<br />
Durch das getönte und gehärtete Glas entstehen<br />
satte Bildschirmfarben, die zu einer verbesserten<br />
Bildtiefe beitragen. Und die reflexionsmindernde<br />
Beschichtung bewirkt, dass<br />
Sie keine unerwünschten Reflexionen sehen,<br />
sondern sich voll und ganz auf das Fernsehbild<br />
konzentrieren können. Gleichzeitig vermittelt<br />
das Glas eine unglaubliche Robustheit und<br />
in Kombination mit dem Aluminiumrahmen<br />
erscheint der BeoVision 11 wie ein modernes<br />
Gemälde, das elegant im Wohnzimmer thront<br />
und durch den motorisierten Standfuß schein-<br />
Bilder: Bang & Olufsen<br />
46 | 3.2013
ar schwerelos gedreht und geschwenkt werden<br />
kann. Der BeoVision 11 von Bang & Olufsen<br />
verfügt zudem über einzigartige Bildtechnologien,<br />
die insbesondere den Filmgenuss steigern.<br />
Häufig erscheinen Bilder zu dunkel oder zu hell<br />
und der Bildkontrast lässt zu wünschen übrig.<br />
Im BeoVision 11 arbeiten zwei ausgefeilte<br />
Technologien, um diesen Nachteilen entgegen<br />
zu wirken. Zunächst analysiert ein Lichtsensor<br />
das Umgebungslicht und dies nicht etwa<br />
wie bei jedem anderen Fernseher, sondern in<br />
einem Blickfeld von 360 Grad. Bang & Olufsen<br />
integrierte den Lichtsensor an der Oberkante<br />
des Fernsehers und der Sensor nimmt Licht<br />
aus allen Himmelsrichtungen auf. Somit ist es<br />
gleichgültig, ob Sie eine diffuse Deckenbeleuchtung<br />
verwenden oder den Fernseher vor einer<br />
Fensterfront positionieren: Der Fernseher wird<br />
die Bildhelligkeit immer so justieren, dass der<br />
erzielte Bildkontrast optimal zur Umgebung<br />
passt und das Bild weder flau noch überbrillant<br />
erscheint. Gleichzeitig setzt Bang & Olufsen<br />
auf eine intelligente <strong>LED</strong>-Beleuchtung, die<br />
die Helligkeit so anpasst, dass in Kinofilmen<br />
mit vielen dunklen Bildinhalten ein optimales<br />
Schwarz erzeugt wird. Das verbessert nicht nur<br />
den Bildeindruck, sondern wirkt auch einer<br />
uneinheitlichen Ausleuchtung entgegen.<br />
Der Maßstab unter den Fernsehern<br />
Natürlich wird jeder BeoVision 11 ab Werk auf<br />
besonders neutrale und natürliche Farben abgestimmt<br />
und die Bildschärfe erzielt bestmögliches<br />
200-Hertz-Niveau. Doch beim Betrachten der<br />
Bilder sind es nicht die Einzelteile, die begeistern,<br />
sondern das Gesamtergebnis. Mit diesem<br />
Fernseher machen Filme einfach Spaß, nicht<br />
zuletzt, weil die leistungsstarken Endstufen und<br />
Lautsprecher aus B&O-Entwicklung auch dem<br />
Kinoton jenen Nachdruck verleihen, den man<br />
bei Fernsehern häufig vermisst. Laut den Entwicklern<br />
von Bang & Olufsen geht es immer darum,<br />
eine harmonische Einheit aus Bild, Klang,<br />
Raum und Ihnen, dem Benutzer, zu formen. Mit<br />
dem BeoVision 11 hat Bang & Olufsen dieses<br />
Ziel zweifelsfrei erreicht.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Der Lichtsensor registriert Lichtquellen im<br />
360-Grad-Radius. Dadurch erscheinen Bilder<br />
nie zu hell oder zu dunkel.<br />
Hinter der Stoffbespannung verstecken sich die<br />
Lautsprecher. Dank der integrierten Audiomodule<br />
können Sie weitere Boxen anschließen.<br />
Der BeoVision 11 weist eine konkurrenzlose<br />
Verarbeitungsqualität auf, selbst die Rückseite<br />
weiß bei diesem Fernseher zu beeindrucken.<br />
Meilensteine in der Firmengeschichte<br />
Auf dem Dachboden des von der Familie<br />
Olufsen betriebenen Gutes nahe der<br />
norddänischen Stadt Struer beginnen<br />
die zwei jungen dänischen Ingenieure<br />
Peter Bang und Svend Olufsen mit der<br />
Herstellung von Radios.<br />
1925<br />
BeoVision 5: Bang & Olufsen<br />
präsentiert einen hochwertigen<br />
Plasmafernseher in der<br />
charakteristischen Blockform.<br />
Dieses Design findet bis heute<br />
viele Nachahmer.<br />
2002<br />
BeoVision 11: Bang & Olufsen veröffentlicht<br />
den fortschrittlichsten<br />
<strong>LED</strong>-LCD der Firmengeschichte.<br />
Unsere Testredaktion kührte den<br />
TV zum besten Fernseher des<br />
Jahres 2012.<br />
2012<br />
1950 2005<br />
Mit der Grandessa-Serie kommen<br />
die ersten FM-Radios von<br />
hochauflösenden LCD-Bild-<br />
BeoVision 7: Neben einem<br />
Bang & Olufsen auf den Markt.<br />
schirm und klangstarken Lautsprechern<br />
bietet der Fernseher<br />
Darüber hinaus wird der Prototyp<br />
des ersten Fernsehgerätes<br />
ein integriertes DVD- und<br />
vorgestellt.<br />
später auch Blu-ray-Laufwerk.<br />
www.hdtvmagazin.com 47
<strong>HDTV</strong>-Qualitätsoffensive<br />
Der Fernseher<br />
Als Referenz wird ein allgemeingültiger Maßstab bezeichnet, an dem sich alles andere orientiert.<br />
TV-Hersteller Loewe liefert mit dem Spitzenmodell Reference ID genau das: Einen Fernseher, der in<br />
wichtigen Kategorien Bestmarken setzt und darüber hinaus einen echten Maßstab definiert.<br />
Bilder: Loewe<br />
48 | 3.2013
Mit dem Reference ID liefert Loewe<br />
zuallererst eine optische Meisterleistung<br />
ab, denn der Fernseher thront<br />
als skulpturale Erscheinung im Wohnzimmer.<br />
Durch den frei schwebenden Bildrahmen<br />
vermittelt der Fernseher den Eindruck eines<br />
Gemäldes und der aus Aluminium gefertigte<br />
Block ist stabil und hochwertig gefertigt.<br />
Optisch nahtlos zieht sich die Glasscheibe über<br />
die gesamte Front, als starker Kontrast erweist<br />
sich nur die untere Abdeckung der Lautsprecher,<br />
die besonders aufwändig nach Kundenwunsch<br />
angefertigt werden kann. Nahezu jede Farbe<br />
und jedes Muster können Sie verwirklichen und<br />
sich somit einen ganz persönlichen Blickfang<br />
schaffen. Doch um Optik allein geht es Loewe<br />
mit dem Reference ID nicht.<br />
Qualität durch Tradition<br />
Loewe ist Fernsehbauer der ersten Stunde, kein<br />
Wunder, dass Technik und Signalverarbeitung<br />
optimal auf sämtliche Bildsignale abgestimmt<br />
sind. Ganz gleich ob Sie TV-Inhalte über Kabel,<br />
Satellit oder das Internet empfangen oder einen<br />
Film auf Blu-ray wiedergeben, die Bildaufbereitung<br />
garantiert, dass Schärfe und Farbtreue<br />
jederzeit natürlich wirken. Dank einer modernen<br />
Benutzeroberfläche gelang es Loewe, alle Bedienelemente<br />
optisch übersichtlich zusammenzufassen<br />
und den Nutzer über grafisch ansprechende<br />
Menüs Schritt für Schritt zum gewünschten<br />
Punkt zu leiten. Integrierte Doppeltuner und<br />
eine große Festplatte ermöglichen die Programmaufzeichnung,<br />
selbst wenn Sie parallel ein<br />
anderes Programm anschauen.<br />
HD in Bestform<br />
Damit schnelle Bewegungen nicht verwischen,<br />
setzt Loewe auf eine 400-Hertz-Technologie,<br />
deren komplexe Bildaufbearbeitung sämtliche<br />
Ruckler im Bildsignal eliminiert. Wenn Sie<br />
Peter Jacksons „Der Hobbit“ im Kino bestaunt<br />
haben, können Sie genau jenen Eindruck mit<br />
dem Reference ID nachstellen: Beste 3D-Qualität<br />
und flüssige Kinobilder erzeugen eine ganz<br />
besondere Sogwirkung. Die energiesparende<br />
<strong>LED</strong>-Beleuchtung inklusive einer intelligenten<br />
Bildaufbereitung ermöglicht eine maximale<br />
Energieeffizienz, ohne die Bildhelligkeit negativ<br />
„Sie können den Fernseher sogar zu<br />
einem vollwertigen Heimkino ausbauen,<br />
indem Sie einfach weitere<br />
Loewe-Lautsprecher anschließen.“<br />
zu beeinflussen. Weiterhin verbessert eine<br />
hochwertige Kontrastfilterscheibe den Sehgenuss:<br />
Das Präzisionsglas aus einer renommierten<br />
deutschen Glashütte optimiert die Kontraste<br />
und verringert Reflexionen. Damit der Klang<br />
dem Bild in nichts nachsteht, verbaut Loewe<br />
ausgewachsene Lautsprecherchassis. Das Innenleben<br />
zeigt, welche Qualitäten im Reference<br />
ID stecken: zwei Breitbandlautsprecher und ein<br />
6-Zoll-Subwoofer mit Passivmembran sorgen<br />
für eine große akustische Abstrahlfläche und ein<br />
Volumen von insgesamt 5,5 Litern – nur eines<br />
der Geheimnisse, warum der Loewe Reference<br />
ID ein so raumfüllendes und sattes Klangerlebnis<br />
erzeugt. Sie können den Fernseher sogar zu<br />
einem vollwertigen Heimkino ausbauen, indem<br />
Sie einfach weitere Loewe-Lautsprecher anschließen<br />
– sämtliche Audioelektronik ist bereits<br />
vorab im Fernseher installiert.<br />
Des Fernsehers Kern<br />
Bestes Bild, bester Ton, beste Verarbeitung,<br />
einfachste Bedienung: Die Zutaten für den<br />
Reference ID klingen wie der Wunschzettel<br />
eines jeden Fernsehfreundes. Mit dem Reference<br />
ID baut Loewe einen Fernseher, der in allen<br />
Kategorien vorn mitspielt: Ein echter<br />
Maßstab eben.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Auch freistehend macht Loewes Reference ID<br />
eine imposante Figur. Die leicht angewinkelte<br />
Stellung ermöglicht ein angenehmes<br />
Seherlebnis.<br />
Ob Holz- oder Metalloptik: Der Reference ID lässt sich<br />
optimal auf Ihren Wohnraum abstimmen.<br />
www.hdtvmagazin.com 49
<strong>HDTV</strong>-Qualitätsoffensive<br />
Heimkinoklang ohne Lautsprecher<br />
Fragt man einen Filmfan, was den Reiz<br />
einer Kinovorführung ausmacht, dann<br />
lautet die Antwort: Das große Bild und<br />
der große Ton. Flachbildfernseher scheinen<br />
dem Audiotrend allerdings hinterherzulaufen,<br />
denn immer schlankere Gehäuse lassen den<br />
Spitzenklang auf das Niveau eines Telefonhörers<br />
zusammenschrumpfen.<br />
Das größte Dilemma beim Fernseherklang sind<br />
neben den oftmals billigen Komponenten das<br />
fehlende Gehäusevolumen und die einseitige<br />
Abstrahlung. Im Ergebnis verkommt der<br />
Actionfilm zu einem emotionslosen Klangbrei<br />
und statt Effekten, die quer durch den Raum<br />
wandern, kommen alle Toninformationen<br />
scheinbar von einem Punkt. Eine Lösung wäre<br />
nun, mindestens fünf Lautsprecher inklusive<br />
eines großen Basslautsprechers zu installieren,<br />
doch neben dem immensen Kabelaufwand sind<br />
sichtbare Lautsprecher im Wohnzimmer häufig<br />
nicht erwünscht. Bose, seit jeher bekannt für<br />
nahezu unsichtbare Soundlösungen, stellte sich<br />
dieser Aufgabe und entwickelte die Lösung für<br />
alle Kinofans, die keine zusätzlichen Lautsprecher<br />
im Wohnzimmer installieren möchten: Das<br />
Videowave Entertainment System.<br />
Echter Raumklang<br />
Im Inneren des Fernsehers strahlen gleich<br />
mehrere Lautsprecher, jeweils zusammengefasst<br />
in Gruppen, in unterschiedlichen Richtungen ab.<br />
Der sogenannte Phaseguide schickt die Schallwellen<br />
zielgerichtet gegen Wände und reflektierende<br />
Oberflächen, sodass der Eindruck entsteht,<br />
dass der Klang nicht aus dem Fernseher, sondern<br />
aus unterschiedlichen Positionen des Raumes<br />
zu kommen scheint. Und da kein Raum einem<br />
anderen gleicht, liefert Bose ein Einmesssystem<br />
mit, das die akustischen Gegebenheiten des<br />
Wohnzimmers erfasst und die Tonbalance vollautomatisch<br />
angleicht.<br />
Klang, den man spürt<br />
Um besonders tiefe Töne zu realisieren, die man<br />
sonst nur mit einem ausgewachsenen Basslautsprecher<br />
erreicht, benötigt man Volumen.<br />
Deshalb ist das Gehäuse des Videowave Enter-<br />
Bilder: Bose<br />
50 | 3.2013
Der Fernseher blendet<br />
immer nur die passenden<br />
Bediensymbole ein.<br />
Das Ringmenü lässt sich<br />
kinderleicht über das<br />
Touchpad steuern.<br />
Über den Phaseguide werden<br />
die Töne punktgenau<br />
im Raum verteilt.<br />
Der schlangenförmige Basskanal<br />
verstärkt die tiefen<br />
Frequenzen.<br />
Das Bassmodul liefert<br />
echten Tiefton, den Sie sogar<br />
spüren können.<br />
tainment Systems etwas tiefer als bei den meisten<br />
Flachbildfernsehern, aber immer noch kompakt<br />
genug, um den Fernseher an die Wand zu<br />
hängen. Schaut man ins Innere des Fernsehers,<br />
„Ihre Erwartungen an guten Klang<br />
werden nicht mehr die<br />
gleichen sein, nachdem Sie Boses<br />
Fernseher gehört haben.“<br />
wird schnell klar, wo die verborgenen Qualitäten<br />
stecken: Bose integrierte ein Bassmodul, das<br />
gleich mehrere Lautsprecher zu einem beeindruckenden<br />
Tieftonlautsprecher koppelt. Sämtliche<br />
Schallwellen werden über einen Luftkanal<br />
verstärkt, der das Volumen scheinbar vervielfacht<br />
und somit jene ultratiefen Frequenzen<br />
ermöglicht, die innerhalb eines solch kompakten<br />
Systems unerreichbar erscheinen. Würden Sie<br />
bei einem herkömmlichen Fernseher einen<br />
Basslautsprecher derart nah an die Bildfläche<br />
stellen und einen Kinofilm genießen, so würde<br />
das innenliegende Schutzglas im Nu zerspringen.<br />
Bose entkoppelte dagegen die komplette Lautsprecheraufhängung<br />
und ganz gleich wie ohrenbetäubend<br />
laut der Fernseher auch aufspielt, es<br />
treten keine Schwingungen oder Eigengeräusche<br />
auf. Das heißt aber nicht, dass der Fernseher laut<br />
aufspielen muss, denn durch Boses dynamische<br />
Audiowiedergabe erzielt der Fernseher eine<br />
perfekte Sprachverständlichkeit und ein ausgeprägtes<br />
Volumen auch bei niedrigen Pegeln.<br />
Bild trifft Ton<br />
Boses Videowave Entertainment System beweist,<br />
dass ein Film nicht nur durch HD-Bildqualität,<br />
sondern auch durch HD-Sound begeistern<br />
kann. Es ist schon erschreckend, wenn man vom<br />
Bose-Fernseher auf ein anderes Modell zurück<br />
wechselt und feststellt, wie viel Atmosphäre eines<br />
Films verloren geht. In den deutschlandweiten<br />
Bose-Stores können Sie sich selbst ein Bild vom<br />
außergewöhnlichen Klang machen. Doch Vorsicht:<br />
Ihre Erwartungen an guten Klang werden<br />
nicht mehr die gleichen sein.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
www.hdtvmagazin.com 51
<strong>HDTV</strong>-Qualitätsoffensive<br />
Im Rausch der Farben<br />
Wenn es einen Hersteller gibt, der<br />
sich mit dem aktuellen Stand der<br />
Technik nicht zufriedengibt, dann<br />
ist es Sony. Bereits zu Röhren-TV-Zeiten fertigte<br />
Sony Geräte mit der exklusiven Trinitron-<br />
Technologie, um farbechtere und brillantere<br />
Bilder zu ermöglichen. In diesem Jahr setzt<br />
Sony als weltweit einziger Hersteller auf ein<br />
neues Verfahren, das genau wie die Trinitron-<br />
Röhre eine natürlichere und effizientere<br />
Bilddarstellung ermöglicht: 2013 ist das Jahr<br />
von Triluminos.<br />
Dass Sony-Fernseher besonders scharfe Bilder<br />
liefern, ist nach den zahlreichen Testberichten<br />
der letztjährigen Modelle kein Geheimnis mehr:<br />
Eine ausgefeilte Zwischenbildberechnung namens<br />
Motionflow befreit schnelle Bewegungen<br />
von Unschärfen und die Feinzeichnung von Details<br />
namens Reality Creation lässt <strong>HDTV</strong>-Bilder<br />
noch schärfer erscheinen. Mit dem letztjährigen<br />
Topmodell vervierfachte Sony sogar die Full-<br />
HD-Auflösung, sodass mehr als acht Millionen<br />
Bildpunkte (Ultra-HD- bzw. 4K-Auflösung)<br />
für gestochen scharfe Aufnahmen sorgen.<br />
Triluminos soll nun die Farbwiedergabe auf ein<br />
neues Level heben und dies durch winzig kleine<br />
Quantenpunkte.<br />
Die Schwäche von <strong>LED</strong><br />
Nahezu alle Flachbildfernseher setzen auf<br />
Leuchtdioden zur Lichterzeugung. <strong>LED</strong>s garantieren<br />
eine hohe Energieeffizienz und Helligkeit,<br />
doch das Farbspektrum des ausgesandten Lichts<br />
ist nicht optimal. Häufig sind zu viele Blauanteile<br />
im Licht vorhanden und es gelangen Photonen<br />
aus einem anderen Spektralbereich durch den<br />
Wie funktioniert Triluminos?<br />
Eine herkömmliche <strong>LED</strong>-Hintergrundbeleuchtung<br />
sorgt für ein eingeschränktes Farbspektrum.<br />
Die Quantenpunkte, die den Triluminos-Filter bilden,<br />
filtern das Licht der Hochleistungs-<strong>LED</strong>s.<br />
Das Farbspektrum erweitert sich und es sind deutlich<br />
mehr unterschiedliche Farbschattierungen erkennbar.<br />
Bilder: Sony, Stock.xchng<br />
52 | 3.2013
passiven Farbfilter – beispielsweise orangefarbenes<br />
Licht durch den roten Farbfilter. Das<br />
Ergebnis sind blasse und teilweise verfälschte<br />
Farben, die in bestimmten Bereichen leicht verwaschen<br />
wirken. Neue Technologien wie O<strong>LED</strong><br />
erzeugen im Gegensatz zu <strong>LED</strong>-LCDs reinere<br />
und kräftigere Farben, bislang ist die Technologie<br />
aber noch nicht marktreif und schlichtweg zu<br />
teuer. Sonys Triluminos-Technik macht sich die<br />
Vorteile der Farbdarstellung von O<strong>LED</strong>s zunutze<br />
und kombiniert die bessere Farbpracht mit der<br />
„Triluminos ermöglicht intensivere<br />
Farben und eine bessere Lichtausbeute<br />
bei gleichem Energieverbrauch.“<br />
etablierten <strong>LED</strong>-LCD-Technik. Die Triluminos-<br />
Technologie setzt sogenannte Quantenpunkte<br />
ein, winzig kleine Nanopartikel, die durch hochenergetisches<br />
Licht angeregt werden und dieses<br />
in einer bestimmten Wellenlänge, sprich Farbe,<br />
Farbenlehre mit Sony<br />
wieder abgeben. Die abgestrahlte Farbe lässt sich<br />
durch die Größe der Partikel steuern, sodass die<br />
Quantenpunkte exakt in den Grundfarben Rot,<br />
Grün und Blau leuchten.<br />
Reinere Farben<br />
Als Hintergrundbeleuchtung kommen spezielle<br />
blaue <strong>LED</strong>s zum Einsatz, diese strahlen hochenergetisches<br />
Licht ab. Zwischen der <strong>LED</strong>-<br />
Hintergrundbeleuchtung und dem LC-Display<br />
wird eine mit Quantenpunkten beschichtete<br />
Harzschicht, der Triluminos Farb-Booster,<br />
eingefügt. Das blaue Licht der Hintergrundbeleuchtung<br />
wird durch die Quantenpunkte, die in<br />
Kammern hinter den Subpixeln sitzen, in reines<br />
rotes und grünes und blaues Licht umgewandelt<br />
und durch die dynamische Lichtdurchlässigkeit<br />
des LCDs als farbiger Pixel auf dem Display<br />
sichtbar. Das ermöglicht nicht nur intensivere<br />
Farben, sondern auch eine bessere Lichtausbeute<br />
bei gleichem Energieverbrauch. Mit Sonys<br />
Fernsehern der X9- und W9-Serie haben Sie die<br />
Möglichkeit, die vielfältigen Farbnuancen eines<br />
Kinofilms wiederzugeben, denn das Kinooriginal<br />
bietet einen deutlich größeren Farbraum, als<br />
es der digitale Standard für das Wohnzimmer<br />
zulässt. Sonys Konvertierung rekonstruiert die<br />
verlorengegangenen Informationen, gleichzeitig<br />
bleiben Hauttöne aber natürlich.<br />
Pixelmagie<br />
Die diesjährigen Topmodelle der X9-Serie berechnen<br />
mehr als acht Millionen Bildpunkte für<br />
jedes Einzelbild bei bis zu 200 Bildern pro Sekunde.<br />
Da sich jeder Bildpunkt aus den Grundfarben<br />
Rot, Grün und Blau zusammensetzt, müssen die<br />
Fernseher knapp 5 Milliarden Bildinformationen<br />
pro Sekunde berechnen – eine unvorstellbare Datenmenge.<br />
Dank Sonys exklusiver Bildverarbeitung<br />
profitieren alle eingehenden Inhalte von der<br />
Pixelvervielfachung und dank Triluminos werden<br />
Farbschattierungen sichtbar, die bislang dem<br />
eingeschränkten Farbspektrum zum Opfer fielen.<br />
Mit den Triluminos-<strong>TVs</strong> wird Ihre Filmsammlung<br />
in einem ganz neuen Licht erstrahlen.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
2005<br />
Knapp 250 000 echte Gummibälle<br />
machten 2005 die<br />
Straßen von San Francisco<br />
unsicher. 23 Kameraleute<br />
kümmerten sich darum, dass<br />
das Spektakel für die Ewigkeit<br />
aufgezeichnet wurde.<br />
Nicht nur im TV, sondern<br />
auch im Printbereich trieb es<br />
Sony bunt: Mit derart auffälligen<br />
Mustern warb man für<br />
die hauseigenen LCD-Fernseher<br />
der Bravia-Serie.<br />
2006 2007<br />
Eine Pyramide in Gizeh vollständig<br />
bedeckt von bunten<br />
Fäden? Mitnichten, denn<br />
erstmals setzte Sony auf Computertricks.<br />
Die Rollen ließ<br />
man dagegen über ähnliches<br />
aussehendes Gestein poltern.<br />
2006<br />
Eigentlich sollten die trostlosen<br />
Bauten in Toryglen, im Süden<br />
Glasgows, abgerissen werden,<br />
doch 70 000 Liter Farbe und<br />
1 700 Zündkapseln sorgten<br />
für einen unerwartet bunten<br />
Niederschlag.<br />
2007<br />
200 putzige Knethasen rennen<br />
durch New York und werden am<br />
Ende zu einem 9 Meter hohen<br />
Riesenhasen. Der amüsante Spot<br />
verschlang 2,5 Tonnen Knete, 40<br />
Künstler benötigten 4 Stunden<br />
für 4 Sekunden Film.<br />
Nicht nur technologisch, sondern auch in Sachen Werbung sorgt Sony regelmäßig für staunende Gesichter: In den letzten 10 Jahren rückte der TV-Hersteller die präzise Farbdarstellung<br />
der hauseigenen Fernseher besonders kreativ in den Fokus.<br />
www.hdtvmagazin.com 53
<strong>HDTV</strong>-Qualitätsoffensive<br />
Der Maßstab<br />
für Heimkinos<br />
Als JVC vor 7 Jahren den ersten Full-HD-<br />
Projektor mit der D-ILA-Technologie<br />
vorstellte, war der Markt der High-<br />
End-Projektoren fest in der Hand der DLP- und<br />
LCD-Technik. Mit dem JVC DLA-HD10 gelang<br />
dem Projektionsneuling JVC nicht nur ein Achtungserfolg,<br />
sondern gültige Gesetze mussten<br />
scheinbar neu geschrieben werden. In unserem<br />
Test anno 2006 attestierten wir dem Projektor<br />
die bis dato beste Bildqualität und sagten dem<br />
Luxusobjekt eine goldene Zukunft voraus.<br />
Aus Full HD wird Ultra HD<br />
Was folgte ist Geschichte: Im Jahresrhythmus verbesserte<br />
JVC die eigens entwickelte Projektionstechnik<br />
und Projektoren mit D-ILA-Technologie<br />
sind mittlerweile ein anerkannter Standard im<br />
heimischen Kino geworden.<br />
Wie von Zauberhand<br />
Selbst deutlich teurere Projektoren bieten nicht<br />
den Bedienluxus, die JVC mit den D-ILA-<br />
Beamern zum Standard erhebt. Die komplett<br />
motorisierte Optik erlaubt es, die Bildvergrößerung<br />
und -verschiebung bequem vom Sitzplatz<br />
aus zu regeln und auch die optimale Anpassung<br />
der Bildschärfe gelingt fein dosiert per Tastendruck.<br />
Verfügen Sie über eine Leinwand, um das<br />
Bildformat zu wechseln, können Sie dieses am<br />
Projektor vorab speichern, um es mit nur einem<br />
Tastendruck aufzurufen. So gelingt der Kinoabend<br />
im XXL-Superbreitbildformat genauso<br />
beeindruckend wie im Kino.<br />
Das ist echtes Kino<br />
Alles, was Kinofilme so besonders macht, liefert<br />
JVC mit den D-ILA-Projektoren auf dem Silbertablett:<br />
Große Bilddiagonalen, die mit Flachbildfernsehern<br />
unerreichbar bleiben. Das Kinoformat<br />
21 : 9, das Filme im Superbreitbild ohne schwarze<br />
Balken zeigt. Eine ultimative Schwarzdarstellung,<br />
sodass kontraststarke Szenen eine sehr räumliche<br />
Struktur erhalten. Und eine Farbwiedergabe, bei<br />
R<br />
Projektionsoptik<br />
G<br />
B<br />
D-ILA-Panels<br />
E-Shift-Element<br />
Auf einer Blu-ray liegen Bilder mit 2 Millionen Bildpunkten<br />
(Full HD) vor. JVCs Projektoren vervierfachen<br />
die Pixelmenge auf Ultra-HD-Niveau.<br />
Die mehr als 8 Millionen Bildpunkte werden mittels Full-HD-Panel erzeugt, in JVCs Projektoren arbeitet jeweils ein<br />
D-ILA-Full-HD-Panel für jede Grundfarbe. Über das E-Shift-Element werden die erzeugten Pixel versetzt wiedergegeben<br />
und durch eine optimierte Bildberechnung entsteht am Ende der Eindruck eines Ultra-HD-Bildes.<br />
Bilder: JVC<br />
54 | 3.2013
Alles, was das Heimkinoherz begehrt:<br />
Neben den Bildeingängen finden Sie<br />
Netzwerk- und 12-Volt-Anschlüsse. Damit<br />
lassen sich JVC-Projektoren optimal in ein<br />
professionelles Heimkino integrieren, selbst<br />
Vorsatzlinsen und motorisierte Leinwände<br />
reagieren auf Knopfdruck.<br />
Dank der fernsteuerbaren<br />
Optik lassen<br />
sich sämtliche Bildkorrekturen<br />
bequem<br />
am<br />
Sitzplatz oder<br />
direkt an der Leinwand<br />
durchführen.<br />
Im<br />
ausgeschalteten<br />
Zustand schützt eine<br />
motorisierte Blende die<br />
Optik vor Staub.<br />
der die Hauttöne realistisch bleiben. Gleichfalls<br />
erscheinen die Bilder flimmerfrei und weisen eine<br />
sehr gute Ausleuchtungsgenauigkeit auf.<br />
Handverlesen<br />
Zu den aktuellen Prestigemodellen gehören der<br />
DLA-X95R und DLA-X75R. Beide Projektoren<br />
„Alles, was Kinofilme so besonders<br />
macht, liefert JVC mit den D-ILA-<br />
Projektoren auf dem Silbertablett.“<br />
kosten mit 7 000 bzw. 10 000 Euro ein kleines<br />
Vermögen, bieten allerdings streng limitierte Bauteile,<br />
die über eine besonders hohe Güte verfügen.<br />
Dadurch erreichen die Spitzenmodelle den besten<br />
Bildkontrast aller Projektoren, denn je effektiver<br />
der komplexe Lichtweg im Projektor gegenüber<br />
Streulicht optimiert wird, desto kontrastreichere<br />
Bilder erwarten Sie. Nicht zu vergessen die zwei<br />
Streulichtblenden, die in den Top-Modellen nicht<br />
nur im Brennpunkt der Optik, sondern auch<br />
am Anfang des Lichtwegs sitzen. Exklusiv ist<br />
im DLA-X95R und DLA-X75R ein zusätzlicher<br />
Farbfilter enthalten, der vor allem Fotografen<br />
in Verzückung versetzt, denn endlich kann die<br />
Fotobearbeitung im extrem breiten Adobe-<br />
Farbraum erfolgen, was Bilder deutlich brillanter<br />
zeigt. Dank einer immens umfangreichen<br />
Farbkorrektur können Sie nahezu jeden Farbton<br />
einzeln abgleichen und sogar unterschiedliche<br />
Leinwandtypen kompensieren, schließlich ist das<br />
sichtbare Bild immer die Summe aus projiziertem<br />
Bild, Leinwandoberfläche und einfallendem<br />
Umgebungslicht.<br />
Aus Full HD wird Ultra HD<br />
Mit den Spitzenprojektoren von JVC können Sie<br />
jede Quelle in Ultra-HD-Qualität bestaunen,<br />
denn die Projektoren erzeugen die acht Millionen<br />
Bildpunkte über das sogenannte E-Shift-Element.<br />
Hierbei werden in sehr schneller Abfolge zwei<br />
zusammengehörige Full-HD-Bilder nacheinander<br />
auf die Leinwand projiziert und in unserer<br />
Wahrnehmung entsteht ein vollwertiges Ultra-<br />
HD-Bild. Treten Sie nah an die Leinwand heran,<br />
können Sie die Vorteile der Bildberechnung leicht<br />
erkennen: Konturen erscheinen feiner abgestuft,<br />
Details sind leichter erkennbar. Wie stark Sie die<br />
Bildberechnung ausnutzen, liegt ganz an Ihnen,<br />
denn die Bildberechnung können Sie nahezu<br />
stufenlos hinzuschalten. Gleiches gilt für die<br />
Zwischenbildberechnung, die Nachzieheffekte<br />
kompensiert und die Bewegtbildschärfe verbessert.<br />
JVCs Projektoren sind damit ein ideales<br />
Werkzeug für alle, die den Bildeindruck besonders<br />
exakt auf den heimischen Heimkinoraum<br />
abstimmen und keine Kompromisse eingehen<br />
möchten. Auch dieses Jahr führt JVC die Erfolgsgeschichte<br />
der D-ILA-Projektoren nahtlos fort<br />
und wir gespannt, welche Überraschungen uns in<br />
den nächsten 7 Jahren erwarten.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
+ =<br />
Das herkömmliche Full-HD-<br />
Bild zeigt bei starker Vergrößerung<br />
eine Pixelstruktur.<br />
Durch das E-Shift-Element<br />
wird ein zusätzliches, leicht<br />
verschobenes Bild erzeugt, ...<br />
... das in Kombination mit dem<br />
Full-HD-Bild die Pixelstruktur<br />
nahezu verschwinden lässt.<br />
www.hdtvmagazin.com 55
<strong>HDTV</strong>-Qualitätsoffensive<br />
Panasonic Viera<br />
Die intelligenteren Fernseher<br />
Alle sprechen von smarten Fernsehern,<br />
doch die Realität sieht bekanntlich<br />
anders aus: Kaum jemand nutzt<br />
die integrierten Multimediafunktionen. Zu<br />
kompliziert ist häufig die Bedienung, gerade<br />
für Konsumenten, die sich nicht mit Computertechnik<br />
auskennen. Panasonic hat diese Defizite<br />
erkannt und verbessert die hauseigenen<br />
Fernseher durch eine intelligente Software, um<br />
Ihren TV-Alltag einfacher zu gestalten.<br />
Bislang waren Internetfernseher nicht mehr als<br />
ein netter Zeitvertreib, wirklich auf den Nutzer<br />
zugeschnitten waren die Konzepte jedoch nie.<br />
Panasonic rückt den Fernseher dieses Jahr in<br />
den Mittelpunkt des Wohnzimmers und ver-<br />
Panasonic Viera: Das neue Familienmitglied<br />
Über die beiliegende Zweitfernbedienung melden Sie<br />
sich per Sprache an.<br />
Die integrierten Kameras (WTW60- und VTW60-<br />
Serien) sehen, wer gerade vor dem Fernseher sitzt.<br />
Anhand der Gesichtserkennung registriert der Fernseher,<br />
welche Menüoberfläche geladen werden muss.<br />
Bilder: Panasonic<br />
56 | 3.2013
Panasonics Viera-Fernseher verfügen über <strong>HDTV</strong>-Doppeltuner für alle Empfangswege. Das ermöglicht den parallelen<br />
Empfang zweier Sender und Sie können unabhängig vom TV-Bild ein zweites Programm auf das iPad streamen.<br />
schreibt sich ganz den persönlichen Interessen<br />
der Nutzer. Da jeder Anwender andere Inhalte<br />
bevorzugt, können bis zu vier Personen einen<br />
eigenen Startbildschirm kreieren, in dem das<br />
normale Fernsehprogramm ebenso seinen Platz<br />
findet, wie Internetvideokanäle und Websites.<br />
Über die Kamera erkennt der Fernseher, welche<br />
Person Platz nimmt, woraufhin der Viera-TV<br />
den Startbildschirm automatisch anpasst. Den<br />
Topmodellen der LCD- und Plasmafernseher<br />
liegt eine Zweitfernbedienung bei, die nur die<br />
nötigsten Tasten bietet und gerade Einsteigern<br />
„Das entsprechende Tablet<br />
vorausgesetzt, folgen Ihnen<br />
die Sender neuerdings durch<br />
das ganze Haus.“<br />
entgegenkommt. Zudem unterstützt sie dank<br />
eines integrierten Mikrofons die Spracheingabe,<br />
sodass Sie dem Fernseher eindeutige Kommandos<br />
geben können – alternativ greifen Sie<br />
einfach auf Ihr Smartphone und die Panasonic<br />
Viera-Remote-2-App zurück. Eine Textsuche im<br />
Internet gelingt so spielend einfach, umgekehrt<br />
kann Ihnen der Fernseher die Inhalte von Websites<br />
vorlesen, falls Sie nicht die ganze Zeit auf<br />
den Bildschirm schauen möchten.<br />
Doppelt sieht besser<br />
Erstmalig verbaut Panasonic gleich zwei <strong>HDTV</strong>-<br />
Tuner für alle Empfangswege, was vielfältige<br />
Möglichkeiten eröffnet. Bislang durften Sie<br />
während einer Programmaufnahme auf eine<br />
USB-Festplatte den Kanal nicht wechseln, dies ist<br />
mit den neuen Viera-Modellen nun problemlos<br />
möglich. Einfach beide TV-Eingänge mit den<br />
nötigen TV-Signalen versorgen und schon können<br />
Sie eine Aufnahme starten und ein anderes<br />
Programm schauen. Die Doppeltuner ermöglichen<br />
ebenfalls die Anzeige von zwei unterschiedlichen<br />
Programminhalten zur gleichen Zeit und<br />
innerhalb der Senderliste erspähen Sie, was auf<br />
den anderen Kanälen läuft, während das Hauptprogramm<br />
im großen Fenster sichtbar bleibt.<br />
Fernseher mit Persönlichkeit<br />
Auch wenn es anfangs etwas unheimlich<br />
erscheint, mit den aktuellen Panasonic-<strong>TVs</strong> zu<br />
reden, anstatt Tasten zu drücken, so lernt man<br />
die neue Bedienfreiheit schnell zu schätzen. Auf<br />
dem Startbildschirm finden nur noch die Inhalte<br />
Platz, die den eigenen Vorlieben entsprechen<br />
und dank des Doppeltunerkonzepts kann auch<br />
während einer Programmaufzeichnung der<br />
Fernsehabend nach eigenen Interessen gestaltet<br />
werden. Das entsprechende Tablet vorausgesetzt,<br />
folgen Ihnen die Sender neuerdings durch das<br />
ganze Haus und das Umschalten zwischen den<br />
Sendern klappt unabhängig von der Programmdarstellung<br />
des Fernsehers. Wir sind gespannt,<br />
ob Panasonics neue Viera-Generation dazu<br />
beitragen wird, die Akzeptanz der Internetunterhaltung<br />
im Wohnzimmer zu erhöhen. In jedem<br />
Fall sind die neuen Viera-<strong>TVs</strong> vor allem eines:<br />
Verdammt smart.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Der Startbildschirm ändert sich, je nachdem, welches<br />
Familienmitglied sich angemeldet hat.<br />
Somit können Sie sich Ihre ganz persönliche Unterhaltungswelt<br />
zusammenstellen.<br />
Die Viera-Fernseher erlauben es, bis zu vier vollkommen<br />
unterschiedliche Startbildschirme abzuspeichern.<br />
www.hdtvmagazin.com 57
<strong>HDTV</strong>-Qualitätsoffensive<br />
Niederländische<br />
In Philips’ Fidelio BDP9700 schlummern ein Ringkerntransformator<br />
und hochwertige Digital-Analog-Wandler,<br />
um sämtliche Signalquellen störungsfrei wiederzugeben.<br />
Bilder: Philips<br />
58 | 3.2013
Die Philips-Soundbar Fidelio HTL9100 liefert die hinteren Surroundkanäle<br />
gleich mit: Ziehen Sie die seitlichen Lautsprecher einfach ab und stellen Sie diese<br />
frei im Raum auf, um echten Raumklang zu erzeugen. Die integrierten Akkus<br />
werden geladen, wenn Sie beide Lautsprecher mit der Soundbar koppeln.<br />
Klangkultur<br />
Mit dem Namen Philips verbindet man<br />
nicht nur bestes Bild, sondern auch<br />
ehrlichen Klang. Ganz gleich, ob<br />
Radio-, CD- oder Musikstreaming-Ära, Philips<br />
versteht es bis heute, bezahlbare Soundsysteme<br />
mit bestmöglichen Technologien auszustatten.<br />
Bereits seit mehreren Jahren legendär ist die<br />
9000er-Serie der Philips-Blu-ray-Player. Im<br />
Gegensatz zu vielen Konkurrenzmodellen stecken<br />
im High-End-Modell von Philips noch ein<br />
echter Ringkerntransformator sowie hochwertige<br />
Digital-Analog-Wandler, um bestmöglichen<br />
Klang ohne Störgeräusche wiederzugeben.<br />
Dieser Aufwand zeigt sich auch beim diesjährigen<br />
Player BDP9700 (550 Euro), der im edlen<br />
Metallgehäuse daherkommt. Ein Blick auf die<br />
Rückseite genügt, um ins Schwärmen zu geraten:<br />
Gleich zwei HDMI-Ausgänge versorgen einen<br />
Fernseher und Projektor parallel, ältere AV-Receiver<br />
docken über die optischen und koaxialen<br />
Digitalschnittstellen an und ein 7-Kanalaudioausgang<br />
gewährleistet die HD-Audioqualität<br />
einer Blu-ray, selbst wenn Ihr Receiver die Tondaten<br />
nicht entschlüsseln kann. Nicht selbstverständlich,<br />
aber umso löblicher ist die Unterstützung<br />
von Super-Audio-CDs, deren Klangqualität<br />
herkömmlichen digitalen Audiodatenträgern<br />
haushoch überlegen ist – mit dem BDP9700<br />
können Sie diesen Mehrwert hören. Natürlich<br />
kommt auch die Bildqualität nicht zu kurz: Der<br />
QDEO-Chipsatz verringert Bildrauschen und<br />
schärft Konturen behutsam nach, um Filme auf<br />
Blu-ray noch sauberer und schärfer darzustellen.<br />
„Dank potenter Chipsätze reicht die<br />
Leistung des Blu-ray-Players sogar<br />
für die Ultra-HD-Auflösung.“<br />
DVDs werden mittels Kantenglättung und Pixelvervielfachung<br />
auf das HD-Niveau konvertiert<br />
und dank potenter Chipsätze reicht die Leistung<br />
sogar für die Ultra-HD-Auflösung von mehr als<br />
acht Millionen Bildpunkten. Dem nicht genug,<br />
baut der BDP9700 über den schnellen WLANn-Standard<br />
einen drahtlosen Internetzugang auf,<br />
sodass Sie Ihren Fernseher ganz einfach in einen<br />
Smart-TV verwandeln können.<br />
Getrennt hört man besser<br />
Soundbars gibt es mittlerweile wie Sand am<br />
Meer, doch wirklich innovative Lösungen<br />
finden sich nur selten. Philips beweist mit der<br />
brandneuen HTL9100 (799 Euro), dass im<br />
Konzept des All-in-one-Lautsprechers noch jede<br />
Menge Potenzial schlummert. Die HTL9100<br />
kann stehend oder liegend betrieben werden (ein<br />
Lagesensor erkennt die Ausrichtung automatisch)<br />
und der mitgelieferte Tieftonlautsprecher<br />
kommuniziert drahtlos mit der Soundbar. Über<br />
zwei HDMI-Eingänge spielen Sie Mehrkanalsignale<br />
in Dolby Digital zu, alternativ wandelt die<br />
Soundbar Zweikanalquellen in 5.1-Ton. Drahtlos<br />
gelingt nicht nur die Kommunikation zum<br />
mitgelieferten Subwoofer, sondern auch Musik<br />
von Ihrem Smartphone können Sie mittels<br />
Bluetooth ohne Kabel zur Soundbar streamen.<br />
Der Clou der HTL9100 besteht allerdings in<br />
den abnehmbaren Surroundlautsprechern: An<br />
beiden Seiten der Soundbar sind Boxen für die<br />
rückseitige Beschallung angekoppelt, sodass<br />
Sie die Surroundeffekte vornehmlich von vorn<br />
wahrnehmen. Ziehen Sie die kleinen Lautsprecher<br />
hingegen ab, können Sie diese völlig frei im<br />
Raum aufstellen und so echten Surroundklang<br />
erleben. Die integrierten Akkus der Rücklautsprecher<br />
werden aufgeladen, sobald die<br />
Zusatzboxen an die Soundbar angedockt werden.<br />
Einziger echter Wermutstropfen: Die HTL9100<br />
ist nach aktuellen Informationen erst ab Mai<br />
erhältlich.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
www.hdtvmagazin.com 59
JVC<br />
DLA-X35<br />
KAUFTIPP<br />
3/2013<br />
Heimkinobilder<br />
für jedermann<br />
In unserer letzten Ausgabe stand alles im<br />
Zeichen der Wohnzimmerprojektion, mit<br />
dem neuen JVC-Projektor DLA-X35 richten<br />
sich dagegen die Blicke dem echten Heimkino<br />
zu. Bereits seit Jahren steht JVCs eigens entwickelte<br />
Projektionstechnik namens D-ILA in der<br />
Gunst der Heimkinofans ganz weit oben, doch<br />
kann der DLA-X35 an alte Erfolge anknüpfen?<br />
Angesichts der veranschlagten 3 000 Euro wirkt<br />
das Gebotene fast schon luxuriös, denn im Inneren<br />
des DLA-X35 schlummert eine vollständig<br />
motorisierte Optik. Drücken Sie die Taste „Lens<br />
Control“ auf der Fernbedienung, erscheinen<br />
Gitternetzlinien, die die Ausmaße des projizierten<br />
Bildes wiedergeben. Über das Steuerkreuz passen<br />
Sie bequem die Bildgröße und nach wiederholtem<br />
Druck auf die Taste auch die Schärfe und Lage<br />
des Bildes an. Auch die Bildverschiebung erlaubt<br />
unkonventionelle Installationen, sodass der Projektor<br />
nicht zwingend zentriert vor der Leinwand<br />
aufgestellt werden muss.<br />
Superbreitbild ohne schwarze Balken<br />
Heimkinofans freuen sich besonders über<br />
getrennte Bildformatspeicher: Einmal eingestellt<br />
und auf den Speicherbänken verewigt, gleicht der<br />
Projektor unterschiedliche Bildformate wie 16 : 9<br />
und 21 : 9 mit nur einem Tastendruck ab, auch<br />
wenn der gesamte Vorgang eher gemächlich vonstattengeht.<br />
Besitzen Sie beispielsweise eine Leinwand<br />
im 21 : 9-Format, können Sie das Bild soweit<br />
vergrößern, dass die schwarzen Balken außerhalb<br />
der Bildfläche liegen. Echte Profis schwören dagegen<br />
auf eine Vorsatzoptik und dank der 12-Voltund<br />
Netzwerk-Anschlüsse kann der Projektor<br />
vollständig in einen High-End-Kinosaal integriert<br />
werden. Aktivieren Sie die Bildvorverzerrung,<br />
fährt die Vorsatzoptik automatisch vor die Linse<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
60 | 3.2013
und die Leinwand wechselt das Bildformat. Somit<br />
ahmen Sie genau jenen imposanten Eindruck<br />
nach, wie er sonst nur im Kinosaal anzutreffen ist.<br />
Bei allem Freiraum sollten Sie die maximal mögliche<br />
Verschiebung nur im Notfall ausloten, denn<br />
der Bildschärfe sind extrem versetzte Aufstellungen<br />
nicht zuträglich. Immerhin erlaubt eine<br />
pixelgenaue Korrektur, farbige Doppelkonturen<br />
auszumerzen. Auch im Bereich der Bildvergrößerung<br />
gilt es, einen wichtigen Punkt zu beachten:<br />
Nur bei maximaler Bildvergrößerung erreicht<br />
der Projektor die bestmögliche Bildhelligkeit, je<br />
stärker Sie das Bild verkleinern, desto geringer<br />
„Haben Sie den DLA-X35 im Heimkino<br />
installiert, erleben Sie selbst ohne<br />
3D-Wiedergabe fast schon greifbare<br />
plastische Bilder.“<br />
fällt die Brillanz aus. Zwar reicht die gebotene<br />
Helligkeit bereits im niedrigen Lampensparmodus<br />
für Bildbreiten bis 2,6 Meter, wer allerdings<br />
noch größere Bilder oder gar eine Projektion im<br />
Wohnzimmer anstrebt, ist auf den hohen Lampenmodus<br />
angewiesen. Hierbei wird eines der<br />
größten Defizite des DLA-X35 deutlich: Arbeitet<br />
der Projektor im niedrigen Lampenmodus noch<br />
flüsterleise, so ist die Lautstärke im hohen Lampenmodus<br />
nicht zu überhören.<br />
Der Kontrastunterschied<br />
Haben Sie den DLA-X35 im Heimkino installiert,<br />
erleben Sie selbst ohne 3D-Wiedergabe fast<br />
schon greifbare plastische Bilder. JVCs hauseigene<br />
D-ILA-Technik samt optimierter Kontrast- bzw.<br />
Streulichtfilter ermöglichen ein enorm plastisches<br />
Schwarz, das man in dieser Form selbst im<br />
TV-Bereich nur selten zu Gesicht bekommt. Zwar<br />
wird der maximale Kontrast nur erreicht, wenn<br />
wenig Leuchtpunkte im Bild vorhanden sind,<br />
Untypisch für die Preisklasse bietet JVCs DLA-X35 12-Volt-<br />
Anschlüsse zur Steuerung von motorisierten Leinwänden sowie<br />
einen Netzwerkanschluss für eine Fernsteuerung via Computer.<br />
www.hdtvmagazin.com 61
doch Szenen wie ein Sternenhimmel oder ein<br />
Feuerwerk wirken auf dem DLA-X35 unnachahmlich.<br />
Im Vergleich zur Konkurrenz erzielt<br />
der Projektor diese Leistung ohne Einsatz einer<br />
Blende bzw. Iris, sodass die Bildhelligkeit immer<br />
gleich bleibt und kein Helligkeitspumpen auftritt.<br />
Aufseiten der Bildschärfe gibt es ebenfalls nichts<br />
zu kritisieren: Selbst ohne Einsatz der digitalen<br />
Nachbearbeitung zeigt der DLA-X35 geradezu<br />
messerscharfe Konturen, wer hier noch mehr<br />
verlangt, muss auf Projektoren mit ausgefeilten<br />
4K-Bildberechnungen ausweichen. Diesem<br />
JVC DLA-X35<br />
hohen Niveau steht die Bewegtbildschärfe in fast<br />
nichts nach: Kinoliebhaber erfreuen sich an der<br />
originalen 1080p24-Wiedergabe bei Filmen auf<br />
Blu-ray, mittels Zwischenbildberechnung können<br />
Sie die Bildschärfe auf 100-Hertz-Niveau verbessern,<br />
was Filme aber deutlich flüssiger ablaufen<br />
lässt. Störende Artefakte treten nur sehr selten<br />
zutage, solange Sie die Zwischenbildberechnung<br />
im Modus „Gering“ verwenden. Schade: Im 3D-<br />
Betrieb ist die Zwischenbildberechnung gänzlich<br />
gesperrt, sodass butterweiche 3D-Aufnahmen<br />
wie im Kinofilm „Der Hobbit“ nicht nachgestellt<br />
werden können. Da sich im 3D-Modus trotz einer<br />
Qualitätssteigerung Doppelkonturen nicht vermeiden<br />
lassen, das Bild leicht flimmert und das<br />
Zubehör in Form des Bluetooth-Transmitters und<br />
zweier 3D-Brillen mehr als 300 Euro kostet, ist<br />
der DLA-X35 als 3D-Lösung nicht vorbehaltlos<br />
zu empfehlen. Aktuell bietet JVC den Projektor<br />
allerdings innerhalb einer Sonderaktion mit Gratis-3D-Zubehör<br />
an. Wer diesen Projektor erwirbt,<br />
sollte das unverfälschte Kinooriginal schätzen:<br />
Mit Filmen auf Blu-ray springt der Funke sofort<br />
nach dem Einschalten über, denn natürliche Farben<br />
zeigt der DLA-X35 ohne komplexe Korrekturen<br />
und auch das bei den Vorgängern sichtbare<br />
Pixelrauschen konnte JVC auf ein unmerkliches<br />
Niveau verringern. Störende Verfärbungen oder<br />
Abdunklungen in den Randbereichen konnten<br />
wir bei unserem Testmuster nicht beobachten –<br />
gerade in Zeiten von Fernsehern mit Edge-<br />
<strong>LED</strong>-Technik und den damit einhergehenden<br />
Problemen bei der Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
sind Projektoren wie JVCs DLA-X35 eine echte<br />
Alternative, selbst für XXL-TV-Anhänger.<br />
Preis: 2 999 Euro, Maße (B × H × T): 45,5 × 17,9 × 47,2 cm, Gewicht: 14,8 kg, Auflösung:<br />
1 920 × 1 080 Pixel, Farben: Schwarz, Weiß, Stromverbrauch: 230 Watt (niedriger Lampenmodus)<br />
Im Heimkino ein Genuss<br />
Auch wenn der DLA-X35 viele Sonderfunktionen<br />
des deutlich teureren DLA-X55R, wie die 4K-<br />
Interpolation für eine stärkere Hervorhebung von<br />
Bilddetails und das komplexe Farbmanagement,<br />
nicht besitzt, so ist das Bild doch über jeden<br />
Zweifel erhaben. Geht es allein um eine natürliche<br />
Farbdarstellung, mustergültige Bildschärfe und<br />
einen überzeugenden Bildkontrast, spielt JVCs<br />
DLA-X35 in einer eigenen Liga. Das zu hohe<br />
Betriebsgeräusch im hohen Lampenmodus und<br />
der immer noch nicht optimale 3D-Modus verhindern<br />
allerdings, dass der Projektor in allen Be-<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
62 | 3.2013
Um 3D zu erleben, benötigen Sie neben dem<br />
3D-Sender namens PK-EM2 auch die passenden<br />
3D-Brillen PK-AG3. Alternativ greifen Sie auf<br />
Funkbrillen anderer Hersteller zurück. Das 3D-<br />
Zubehör kostet ein kleines Vermögen, aktuell bietet<br />
JVC Sender sowie Brillen innerhalb einer Sonderaktion<br />
gratis beim Beamerkauf an.<br />
reichen Bestmarken setzt. Wer seine Blu-ray-Kollektion<br />
so erleben möchte, wie es die Produzenten<br />
der Filme vorgesehen haben, findet im DLA-X35<br />
dennoch seinen neuen Lieblingsprojektor, der<br />
nicht nur in der von uns vorgestellten schwarzen<br />
Variante, sondern auch in einem matten Weißton<br />
zu überzeugen vermag.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Exzellente Bildschärfe, natürliche Farben<br />
+ Referenzkontrast, sattes Schwarz<br />
+ Motorisierte Optik, großer Zoom, viele Anschlüsse<br />
+ Im niedrigen Lampenmodus leise<br />
Was uns stört<br />
– Im hohen Lampenmodus zu laut<br />
– Zwischenbildberechnung nicht in 3D verfügbar<br />
– 3D-Darstellung mit leichten Doppelkonturen<br />
– Teures 3D-Zubehör<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Bildmodus<br />
Film<br />
Kontrast 0<br />
Helligkeit 0<br />
Farbe 0<br />
Farbton 0<br />
Farbton<br />
Warm<br />
Farbtemperatur 6500 K<br />
R/G/B Gain 0/–10/–5<br />
Gamma<br />
Normal<br />
Schärfe/Detail 10/10<br />
NR<br />
Aus<br />
Farbraum<br />
Standard<br />
Clear Motion Drive Aus (Film) oder<br />
Niedrig (TV)<br />
Über die Fernbedienung steuern Sie neben dem Fokus<br />
die Bildvergrößerung und Bildverschiebung. Der große<br />
Zoombereich gestattet eine flexible Aufstellung: Bei<br />
einer zwei Meter breiten Leinwand können Sie den<br />
Beamer 2,8 bis 5,6 Meter entfernt aufstellen.<br />
www.hdtvmagazin.com 63
Marantz<br />
AV8801<br />
KAUFTIPP<br />
3/2013<br />
Audio und Video auf<br />
höchstem Niveau<br />
AV-Schaltzentralen sind der Mittelpunkt<br />
eines jeden Heimkinos: Hier<br />
finden sämtliche Geräte Anschluss,<br />
laufen alle Signale zusammen und unter den<br />
Metallmänteln verbergen sich unglaubliche<br />
klangliche Möglichkeiten. Dass bei allen<br />
Superlativen immer noch Luft nach oben<br />
ist, zeigt Marantz mit dem neuen Flaggschiff<br />
AV8801, eine 11.2-Kanal-Vorstufe,<br />
die mit frischen Technologien protzt und<br />
sich schnell in die Herzen von Musik- und<br />
Heimkinofans spielt.<br />
Die minimalistisch gestaltete Frontpartie der<br />
Mehrkanal-Vorstufe AV8801 ist geprägt durch<br />
das berühmte Bullseye, das sich wie ein roter<br />
Faden durch die Produkthistorie von Marantz<br />
zieht. Eine aufklappbare Frontlade verbirgt ein<br />
deutlich größeres Display sowie einen HDMIund<br />
USB-Eingang nebst Bedienelementen.<br />
Dank des MHL-Zertifikats war es uns über die<br />
HDMI-Schnittstelle möglich, hochauflösende<br />
Audio- und Videodateien von Mobilgeräten zu<br />
übertragen. Das kupferbeschichtete Gehäusechassis<br />
sorgt unterdessen für hohe Stabilität<br />
und schmeichelt dem Auge mit einer gebürsteten<br />
Frontpartie. Die Rückseite lässt keinen Anschluss<br />
vermissen – auf insgesamt sieben HDMI-Eingänge<br />
kommen drei -Ausgänge, die auf Wunsch<br />
einen TV-Bildschirm, Videoprojektor und<br />
eine weitere Wiedergabezone mit Bild und Ton<br />
versorgen.<br />
Klang aus allen Richtungen<br />
Mithilfe der internen Aufbereitungsprogramme<br />
Audyssey DSX, Dolby Pro Logic IIz und DTS<br />
Neo:X können Sie die Tonwiedergabe auf bis zu<br />
11.2 Wiedergabekanäle erweitern. Damit bietet<br />
sich die Möglichkeit – eine passende Mehrkanalendstufe<br />
vorausgesetzt – den Klangeindruck<br />
nach oben, zur Seite und nach hinten zu erweitern.<br />
Der Vierfachnetzwerkverteiler versorgt den<br />
AV8801 mit allerlei Streamingfunktionen und<br />
gibt die Internetverbindung bereitwillig an bis zu<br />
drei Geräte weiter. Auf die Möglichkeit des kabellosen<br />
Datenstreamings müssen Sie allerdings<br />
verzichten. Zur Bedienung nutzten wir vorrangig<br />
die passende iPhone-/Android-App, um die<br />
grundlegenden Steuermöglichkeiten sowie die<br />
Mehrzonen-Einrichtung und den Netzwerkzugriff<br />
komfortabel abzurufen. Für den kompletten<br />
„Ganz gleich welche Lautsprecherkonfiguration<br />
Sie wählen, klanglich<br />
lässt sich die AV-Vorstufe nicht aus<br />
der Ruhe bringen.“<br />
Parameterzugriff mussten wir allerdings den<br />
Umweg über den Mobilbrowser gehen, der die<br />
IP-Adresse des Gerätes abverlangt. Als musikalisches<br />
Herzstück des AV8801 erweist sich der<br />
Musikabodienst Spotify, mit dem Sie nahezu<br />
jedes gesuchte Album in einer Auflösung von bis<br />
zu 320 kbit/s finden. Ein zweiter USB-Port des<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />
64 | 3.2013
Typs A auf der Rückseite nimmt Festplatten mit<br />
Foto- und Musikdateien entgegen. Die Möglichkeit<br />
der Direktverbindung mit Apples Mobilgeräten<br />
lernt man schnell zu schätzen, netzwerkaffine<br />
Nutzer werden jedoch vornehmlich auf die<br />
Airplay-Schnittstelle zurückgreifen. Darüber<br />
werden Audiostreams in CD-Qualität und<br />
Fotoinhalte per Funk an den AV-Vorverstärker<br />
übertragen. Ein UPnP/DLNA-Streaming-Client<br />
ist wie bei vielen anderen Marantz-Geräten<br />
bereits mit integriert, was Ihnen die Möglichkeit<br />
bietet, ALAC-, FLAC- und WAV-Dateien in<br />
einer Auflösung von bis zu 24 Bit/192 Kilohertz<br />
bequem vom Server abzurufen.<br />
Harmonisch statt bissig<br />
Klanglich beweist der Marantz AV8801 ein<br />
sehr ausgeglichenes und nicht zu aggressives<br />
Spielverhalten. In der neuen AV-Vorstufe kommt<br />
erstmals in Marantz’ Firmengeschichte die<br />
höchste Ausbaustufe des Audyssey-Einmesssystems<br />
XT32 zum Tragen. Hierbei wird dem<br />
Bassbereich besondere Aufmerksamkeit gezollt<br />
und die maximal zwei Subwoofer vorab korrekt<br />
eingepegelt. Für den normalen Wohnzimmergebrauch<br />
stellt Audyssey wichtige Soundhelfer<br />
bereit: Eine dynamische Klangregelung lässt den<br />
Receiver auch bei niedrigen Pegeln vollmundig<br />
erklingen und der sogenannte Dynamic EQ kann<br />
manuell ausgebremst werden, falls die Nachbearbeitung<br />
zu dominant erschallt. Eine adaptive<br />
Dynamikkontrolle verhindert, dass actionreiche<br />
Filmszenen zu laut erschallen und die neue<br />
Basskontrolle reduziert einen vorlauten Tiefton.<br />
Ebenfalls praktisch: Für jeden Kanal können Sie<br />
die Übernahmefrequenz zum Subwoofer individuell<br />
bestimmen, hierbei stehen Frequenzen von<br />
Alternativ zur mitgelieferten Fernbedienung<br />
können Sie die AV-Vorstufe AV8801 via iPad<br />
über die Marantz-App oder mittels Computer<br />
über die Netzwerksteuerung bedienen.<br />
40 bis 250 Hertz zur Verfügung – die AV8801<br />
eignet sich damit für Standlautsprecher und<br />
kleine Satellitenboxen gleichermaßen. Doch<br />
ganz gleich, welche Konfiguration Sie wählen,<br />
klanglich lässt sich die AV-Vorstufe nicht aus<br />
der Ruhe bringen. Tieftonbezogene Filmszenen<br />
werden mit viel Druck und der nötigen Portion<br />
Impulshaftigkeit reproduziert, ein Dynamikmonster<br />
ist die AV-Vorstufe allerdings nicht.<br />
Actionreiche Kampfsequenzen und impulsstarke<br />
Instrumente setzt die Vorstufe plastisch in Szene,<br />
mancher Konkurrent agiert aber noch bissiger.<br />
Der untere Mittenbereich sorgte für eine sehr<br />
plastische Darstellung der einzelnen Filmtonelemente,<br />
sodass sich selbst mit geschlossenen<br />
Augen Figuren deutlich vor dem geistigen<br />
Auge aufbauen und Instrumente ohne Komprimierung<br />
erklingen. Die Tiefe und Breite der<br />
akustischen Bühne hinterlässt ebenfalls einen<br />
sehr guten Eindruck. Sprecherstimmen profitieren<br />
von der Neutralität, die die AV8801 zutage<br />
legte, ohne mit S-Lauten in den Vordergrund zu<br />
treten. Der Hochtonbereich führt die positiven<br />
Klangeigenschaften fort, könnte für unseren<br />
Geschmack jedoch stellenweise offener agieren.<br />
Details werden unterdessen vorbildlich darge-<br />
Marantz AV8801<br />
Preis: 3 299 Euro, Maße (B × H × T): 44 × 18,5 × 38,9 cm, Gewicht: 13,9 kg, Vorverstärkerkanäle: 11.2, Einmessverfahren: Audyssey XT32, Surroundverfahren:<br />
Audyssey DSX, Dolby Pro Logic IIz und DTS Neo:X<br />
www.hdtvmagazin.com 65
Der bullige Ringkerntransformator liefert „saubere“ Energie, jeder der maximal 13 Kanäle wird durch die sogenannten<br />
Hyper Dynamik Amplifier Module aufgefrischt. Dadurch erreicht die AV-Vorstufe ihren ausgeglichenen Klangcharakter.<br />
stellt, was dem Mehrkanalvorverstärker in seiner<br />
Gesamtheit einen sehr musikalischen Ausdruck<br />
verleiht. Statt eingehende Videosignale einfach<br />
nur weiterzuleiten, bearbeitet die AV-Vorstufe<br />
diese bei Bedarf. So können Sie TV-Signale<br />
auf die Full-HD-Auflösung oder sogar in die<br />
Ultra-HD-Auflösung konvertieren, wenngleich<br />
High-End-Fernseher und -Projektoren die<br />
Pixelvervielfachung noch detailreicher gestalten.<br />
Kontrast, Helligkeit, Detailschärfe sowie Rauschfilter<br />
optimieren Sie mit der AV8801 für jeden<br />
Eingang. Schalten Sie die AV8801 aus, besteht<br />
immer noch die Möglichkeit, anliegende Signale<br />
zum Fernseher oder Projektor durchzuschleifen.<br />
Aufpreis mit Mehrwert<br />
Ein Blick ins Innenleben der Marantz AV8801<br />
zeigt, dass sich die Entwickler richtig austoben<br />
konnten, um klanglich relevante Bauteile vor<br />
Störeinflüssen zu schützen und die Signalwege<br />
zu optimieren. Vielseitiger als die AV8801 kann<br />
eine Audioschaltzentrale kaum noch ausfallen:<br />
Das ideale Werkzeug für alle, die Musik lieben.<br />
TORSTEN PLESS, CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Musikalischer, unaufgeregter Klang<br />
+ Umfangreiche Audio- und Videoverarbeitung<br />
+ Audyssey-System mit vielseitigen Anpassungen<br />
+ Selbsterklärende Bildschirmmenüs<br />
Was uns stört<br />
– Kunststoffteile wenig hochwertig<br />
– 4K-Skalierung nicht optimal<br />
– Kein DAB+, kein WLAN<br />
– SACD-Ströme werden in PCM konvertiert<br />
Hinter der Blende verstecken sich zahlreiche Anschlüsse, das Bedienfeld und ein größeres Display. Im zugeklappten Zustand<br />
erscheint die AV8801 äußerst minimalistisch, nur die seitlichen Kunststoffblenden fallen etwas aus dem Rahmen.<br />
Damit der Subwoofer nicht zu dominant erschallt,<br />
überprüft das Einmesssystem vorab den Pegel.<br />
Bilder: Marantz<br />
66 | 3.2013
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Sonos<br />
Playbar<br />
KAUFTIPP<br />
3/2013<br />
Falls Sie bislang noch nie etwas vom Hersteller<br />
Sonos gehört haben, könnte das daran<br />
liegen, dass Sie Musik noch nicht über<br />
das Heimnetzwerk verteilen. Lautsprecher von<br />
Sonos sind nicht einfach nur Lautsprecher, sondern<br />
Netzwerkspezialisten, die über Apps für<br />
Apples iPad und iPhone oder via PC-Software<br />
vielfältige Musikdaten abspielen können.<br />
Die erste Soundbar namens Playbar bringt die<br />
grenzenlose Musikvielfalt nun ins Wohnzimmer<br />
und will zugleich der optimale Spielpartner für<br />
klangschwache Flachbildfernseher sein. Damit<br />
Sie möglichst flexibel in der Aufstellung sind,<br />
können Sie die Soundbar stehend oder liegend<br />
betreiben und ein integrierter Lagesensor passt<br />
die Klangabstimmung automatisch an. Gleich<br />
neun integrierte Lautsprecher sorgen für einen<br />
weiträumigen und im Hoch- wie im Tieftonbereich<br />
detailliert ausgekleideten Klang, der mit<br />
konventionellen TV-Lautsprechern nicht zu<br />
erreichen ist. Zusätzlich können Sie die Soundbar<br />
durch einen Subwoofer aufwerten, um noch mehr<br />
Druck in den tiefsten Frequenzen zu erzeugen.<br />
Doch damit nicht genug: Mittels der Sonos-Lautsprecher<br />
Play:3 koppeln Sie hintere Lautsprecher<br />
mit der Soundbar, um echten Surroundklang zu<br />
ermöglichen – wie beim Subwoofer klappt die<br />
Tonübertragung dabei drahtlos. Wenn Sie zusätzlich<br />
eine Sonos-Bridge erworben haben und diese<br />
mit Ihrem WLAN-Router verbinden, umgehen<br />
Sie die Netzwerkverkabelung der Soundbar und<br />
steuern das komplette System drahtlos an. Einziges<br />
Problem: Sämtliche Einstellungen nehmen<br />
Sie über die App oder PC-Software vor und die<br />
Playbar muss zwingend ins Netzwerk integriert<br />
werden – wer die Soundbar einfach nur aufstellt<br />
und ohne PC-Kenntnisse nutzt, wird das volle<br />
Potenzial nicht ausreizen. Aufseiten der Anschlüs-<br />
Echter Tiefton entsteht erst unter Zuhilfenahme des Sonos-Subwoofers (hinten Mitte).<br />
Mittels der Play:3-Lautsprecher (hinten links) ist sogar echter 5.1-Sound möglich. Über<br />
die Sonos Bridge (vorn rechts) steuern Sie die Playbar drahtlos an.<br />
Die Sonos-Software dient nicht nur zum Streamen Ihrer Musikdateien,<br />
sondern auch zur Steuerung der Soundbar: Sämtliche Toneinstellungen sind<br />
einzig über die App oder PC-Software konfigurierbar.<br />
68 | 3.2013
Ganze neun Lautsprecher sorgen in der Sonos Playbar für einen raumfüllenden Klang.<br />
Seitlich abstrahlende Hochtöner suggerieren ein breites Stereofeld.<br />
se zeigt sich die Soundbar eingeschränkt: Neben<br />
zwei Netzwerkbuchsen gibt es nur noch einen<br />
optischen Toneingang. Dieser ist wie geschaffen<br />
für Flachbildfernseher, die über einen optischen<br />
Tonausgang verfügen. Glücklicherweise erkennt<br />
die Soundbar anliegende Toninformationen<br />
automatisch, sodass Sie immer den passenden<br />
Ton zum angezeigten Bild hören. Gleiches gilt für<br />
die Steuerung der Lautstärke: Eine Fernbedienung<br />
liegt der Soundbar nicht bei, allerdings fragt<br />
das System die Tasten der Fernbedienung Ihres<br />
Fernsehers ab, sodass Sie die Lautstärke über Ihre<br />
TV-Fernbedienung regeln können. Seltsam: Einen<br />
echten Ein-/Ausschalter bietet die Playbar nicht.<br />
Des Netzwerks Liebling<br />
Wer seine Musik vom Computer abspielt, wird die<br />
Soundbar von Sonos schnell lieben lernen. Über<br />
die Sonos-App oder die PC-Software können Sie<br />
bequem einzelne Songs hinzufügen und dies von<br />
unterschiedlichen Quellen, ohne die laufende<br />
Wiedergabe unterbrechen zu müssen. Auch<br />
der direkte Zugriff auf Internetradiostationen<br />
gefällt, in unseren Tests lief die Playbar deutlich<br />
länger als der angeschlossene Flachbildfernseher,<br />
da sie eine Stereoanlage gleich mit ersetzt.<br />
Theoretisch unterstützt die Playbar von Sonos<br />
echten 5.1-Sound, allerdings nur Signale in Dolby<br />
Digital. Da die Soundbar über keinerlei HDMI-<br />
Anschlüsse verfügt, bleibt als einzige Lösung die<br />
Weiterleitung des Tonsignals vom Fernseher zur<br />
Soundbar über ein optisches Kabel. Das heißt, der<br />
Blu-ray-Player wird über HDMI am Fernseher<br />
angeschlossen, der den Ton dann über den optischen<br />
Ausgang weiterleitet. Häufig findet hierbei<br />
aber eine Reduzierung der Tonqualität statt, denn<br />
viele Fernseher geben nur ein Stereosignal über<br />
den optischen Ausgang aus – wer das Maximum<br />
„Der erste Eindruck im Hörraum war,<br />
dass die Soundbar akustisch größer<br />
zu sein scheint, als sie physisch ist, so<br />
voluminös ist der Klang.“<br />
an Tonqualität erreichen möchte, sollte vorab in<br />
der Bedienungsanleitung des Fernsehers in Erfahrung<br />
bringen, ob am optischen Tonausgang auch<br />
ein Mehrkanalsignal ausgegeben wird.<br />
Fernsehklang ade<br />
Aufseiten der Tonqualität erreicht die Playbar ein<br />
ausgeglichenes Niveau zwischen Sprachverständlichkeit<br />
und weiträumiger Darstellung. Auch die<br />
(über die Software abschaltbare) Tonnachbearbeitung<br />
hilft, den Klang bei Zimmerlautstärke nicht<br />
zu blechern wiederzugeben. Der erste Eindruck<br />
im Hörraum war, dass die Soundbar akustisch<br />
größer zu sein scheint, als sie physisch ist, so<br />
voluminös und räumlich ist der Klang. Einen<br />
großen Teil trägt dazu die Basswiedergabe bei,<br />
die sowohl in Sachen Tiefe als auch Präsenz überrascht.<br />
Lediglich die Kontur leidet ein wenig unter<br />
der Basswucht. Die Höhenanteile werden sehr<br />
klar und ohne Überbetonung abgebildet. Wer das<br />
Stereogefühl steigern möchte, sollte auf reflektierende<br />
Flächen zu beiden Seiten der Soundbar<br />
achten. Überraschend fällt die Tiefenstaffelung<br />
aus, welche das Klangvolumen zusätzlich unterstützt.<br />
Bei Musik erschallt die Soundbar am<br />
ehrlichsten, wenn Sie sämtliche Dynamikmodi<br />
über die Software deaktivieren. Durch die Klangeinstellungen<br />
Ihres Computers lässt sich der Ton<br />
an die eigenen Vorlieben anpassen. Pudelwohl<br />
fühlt sich das System mit TV-Sendungen: Selbst<br />
wenn die Action auf dem Bildschirm überhandnimmt,<br />
erreicht die Soundbar eine überzeugende<br />
akustische Darbietung, die den blechernen Klangcharakter<br />
der meisten TV-Lautsprecher haushoch<br />
überlegen ist. Zudem ist die Soundbar optisch<br />
wie haptisch ein echter Hingucker und in Sachen<br />
Bedienung einfach gehalten. Ein funktionsfähiges<br />
Netzwerk und grundlegende PC-Kenntnisse sind<br />
allerdings Grundvoraussetzung, um das gesamte<br />
Potenzial der Playbar auszuloten. Wer davor nicht<br />
zurückschreckt, sollte dem Sonos-Fachhändler<br />
einen Besuch abstatten – Sie werden überrascht<br />
sein, welche Möglichkeiten sich ergeben.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Sonos Playbar<br />
Was uns gefällt<br />
+ Voluminöser, weiträumiger Klang<br />
+ Komfortables Musikstreaming<br />
+ Durch weitere Lautsprecher 5.1-Raumklang<br />
+ Kann stehend oder liegend betrieben werden<br />
Bilder: Sonos<br />
Preis: 699 Euro, Maße (B × H × T): 90 × 8,4 × 14 cm,<br />
Gewicht: 5,4 kg, Anschlüsse: Netzwerk (2 ×), digital optisch<br />
Was uns stört<br />
– Nur einen Audioeingang, kein HDMI<br />
– Erfordert optischen Mehrkanaltonausgang<br />
– Ohne Netzwerkverbindung nur halb so viel wert<br />
– 5.1-Komplettset teuer (knapp 2 000 Euro)<br />
www.hdtvmagazin.com 69
Stereoanlagen für<br />
großen Sound<br />
Kompaktanlagen sind beileibe kein Relikt<br />
der Vergangenheit, sondern nach<br />
wie vor ein gelungener Kompromiss,<br />
um Klangqualität und Funktionsvielfalt in<br />
einem möglichst kleinen Gehäuse zu vereinen.<br />
So kombinieren Kompaktanlagen Lautsprecher,<br />
Verstärker, CD-Deck, Radiotuner und Netzwerkkomponenten<br />
in einer Schaltzentrale. An<br />
dem Grundprinzip der Kompaktanlage hat sich<br />
seit vielen Jahren nichts geändert, der Fortschritt<br />
besteht hauptsächlich in der Integration aktueller<br />
Technologien: Statt einzig einen FM-Empfänger<br />
zu enthalten, sind viele Stereoanlagen mittlerweile<br />
kompatibel zum digitalen Radiostandard<br />
DAB+. Auch die Wiedergabe von Musikdateien<br />
über die USB-Schnittstelle klappt häufig<br />
reibungslos und per iPod-Anschluss navigieren<br />
Sie durch die Titelliste Ihres Musikplayer<br />
mittels Fernbedienung der Stereoanlage. Weitere<br />
Möglichkeiten eröffnet die Verbindung mit dem<br />
Netzwerk, wahlweise drahtlos über WLAN. So<br />
streamen Sie Ihre Musikdateien vom privaten<br />
Archiv und die Verbindung zum World Wide<br />
Web rückt das Internetradio mit seinem riesigen<br />
Stationsangebot in den Mittelpunkt. Musik aus<br />
aller Welt statt eingeschränkter Radioempfang:<br />
Die neuen Stereo anlagen werden auch Ihre Hörgewohnheiten<br />
gehörig umkrempeln.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI, MARTIN HELLER<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Sony<br />
70 | 3.2013
Denon New Ceol<br />
Denon<br />
New Ceol<br />
TESTSIEGER<br />
3/2013<br />
Preis: ab 570 Euro, Maße (B × H × T): 28 × 11,2 × 30 cm (Musiksystem RCD-N8), 14,5 × 23,3 × 22,4 cm (Lautsprecher SC-N8), Gewicht: 4 kg (Musiksystem<br />
RCD-N8), 2,3 kg (Lautsprecher SC-N8), Farben: Hochglanz-Schwarz, Hochglanz-Weiß, Audioformate: ALAC, AAC, MP3, WMA, WAV, FLAC HD<br />
„Weder im Tief- noch im Hochtonbereich<br />
trägt die New Ceol zu dick auf<br />
und Stimmen klingen natürlicher als<br />
bei vielen anderen Anlagen.“<br />
Seit wann<br />
baut Apple Stereoanlagen? Dieser<br />
Gedanke schoss uns als erster durch den<br />
Kopf, als<br />
wir Denons außerordentliche<br />
kompakte und vergleichsweise leichte Stereoanlage<br />
aus dem Karton befreiten. Die glänzende<br />
weiße Kunststoffoberfläche erinnert sofort an<br />
Geräte mit dem angebissenen Apfel und die<br />
New Ceol fügt<br />
sich nahtlos in ein modernes<br />
Wohnambiente ein. iPhones und iPods werden<br />
bis zur vierten Generation über das auf der<br />
Oberseite befindliche Dock unterstützt, ab der<br />
fünften Apple-Generation müssen Sie aufgrund<br />
des neuen „Lightning“-Anschlusses auf<br />
ein externes Dock oder eine USB-Verbindung<br />
ausweichen. Ganz ohne Kabel klappt die Tonübertragung<br />
ebenfalls: Dank Airplay streamen Sie<br />
Musik, solange ein WLAN-Netzwerk eingerichtet<br />
ist und Anlage sowie Abspielgerät innerhalb<br />
des Netzwerks angemeldet sind. Im Test leistete<br />
sich die New Ceol aber kleine Schnitzer bei der<br />
Empfangsstabilität. Bluetooth-Signale akzeptiert<br />
Denons New Ceol im Übrigen nicht.<br />
Musik aus aller Welt<br />
Völlig unproblematisch gelingt das Musikhören<br />
über ein Netzwerkkabel und dank Internetradios<br />
wie Last.FM und dem Musikdienst Spotify finden<br />
Sie für jede Stimmung die passende Musik.<br />
Konventionellen Radioempfang gestattet die<br />
New Ceol nur via UKW, denn ein Digitalempfänger<br />
für DAB+ fehlt. Zudem vermissten wir<br />
die NFC-Verbindung zu aktuellen Smartphones.<br />
Haben Sie Ihre Titel auf USB-Datenträgern<br />
gespeichert, akzeptiert Denons New Ceol diese<br />
in bestmöglicher Auflösung (192 kHz/24 Bit)<br />
und die Wiedergabe gelingt ohne störende<br />
Unterbrechungen zwischen den Songs (Gapless).<br />
Allerdings gelingt die Navigation nicht immer<br />
komfortabel, denn statt zum nächsten Titel via<br />
Kapitelsprung zu wechseln, mussten wir den<br />
Umweg über die Displayanzeige gehen. Die<br />
Initialisierung von USB-Speichermedien dauerte<br />
zudem zu lang. Die feine Displayanzeige gibt<br />
Titelnamen klar und deutlich wieder.<br />
Klein, aber oho<br />
Angesichts der vergleichsweise kleinen und<br />
leichten Lautsprecher waren wir anfangs skeptisch,<br />
dass Denons New Ceol zu klanglichen<br />
Höchstleistungen fähig ist, doch weder im Tiefnoch<br />
im Hochtonbereich trägt die New Ceol zu<br />
dick auf und Stimmen klingen natürlicher als bei<br />
vielen anderen vergleichbaren Anlagen – vergessen<br />
Sie aber nicht, die Klangabstimmung auf<br />
die mitgelieferten Lautsprecher im Systemmenü<br />
zu aktivieren. Mittels des Anschlusses eines Subwoofers<br />
können Sie tiefe Frequenzen noch satter<br />
wiedergeben, die Lautsprecher reichen für den<br />
Wohnzimmereinsatz aber aus. Schwachpunkt<br />
ist der weit ins Gehäuse verlegte Hochtöner:<br />
Neutral klingt die Anlage nur, wenn Sie die<br />
Lautsprecher exakt zum Hörplatz ausrichten.<br />
Sobald Sie im Raum umherwandern, erklingt die<br />
Anlage dumpfer. Klangregler finden sich etwas<br />
versteckt: Erst durch mehrmaliges Drücken<br />
der SDB-Taste erscheinen die Einstellungen im<br />
Display. Ungeachtet dieser kleinen Kinderkrankheiten<br />
stellt Denon mit der New Ceol eindrucksvoll<br />
unter Beweis, wie sich ein altes Konzept und<br />
neue Technologien sinnvoll ergänzen können.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Natürliches, neutrales Klangbild<br />
+ Tolles Design, in Schwarz und Weiß erhältlich<br />
+ Internetradio, iPod-Dock, App-Steuerung<br />
+ Vielfältige Audioformate (z. B. FLAC HD)<br />
Was uns stört<br />
– Hochtonabstrahlwinkel stark eingeschränkt<br />
– WLAN nicht immer stabil<br />
– Kein Bluetooth, Digitalradio, NFC<br />
– USB-Erkennung zu langwierig<br />
www.hdtvmagazin.com 71
Philips DCB8000<br />
Preis: ab 420 Euro, Maße (B × H × T): 27 × 14,6 × 29,5 cm (Musiksystem), 18 × 32 × 28 cm (Lautsprecher), Gewicht: 4,8 kg (Musiksystem), 4,8 kg (Lautsprecher),<br />
Farben: Silber (Musiksystem), Schwarz (Lautsprecher), Audioformate: MP3, WMA<br />
Statt einer Basiseinheit entnehmen Sie dem<br />
Karton gleich zwei: Der CD-Player und die<br />
Tuner-Verstärkereinheit werden über ein,<br />
leider sehr starres und kurzes, Kabel miteinander<br />
verbunden und Sie können die Elemente<br />
auf- oder nebeneinander platzieren. In Sachen<br />
Design und Optik zieht Philips alle Register: Die<br />
schicke Aluoptik vermittelt einen hochwertigen<br />
Eindruck, der Lautstärkeregler, leuchtet kurz auf,<br />
wenn Sie die Lautstärke verändern und auch die<br />
massiven Lautsprecher erfreuen das Auge. Mit<br />
der Philips DCB8000 erwerben Sie allerdings<br />
„Für Radioliebhaber bietet Philips<br />
nicht nur RDS, sondern auch DAB+,<br />
um Musik in digitaler Klangqualität<br />
rauschfrei zu genießen.“<br />
keine vollumfassende Multimediaanlage, denn<br />
weder werden eine Netzwerk- oder WLAN-<br />
Einbindung, noch Internetradio und AACsowie<br />
FLAC-Formate über USB unterstützt.<br />
Demgegenüber fällt die Einbindung von iPhones<br />
und iPads vorbildlich aus: Per ausfahrbarem<br />
Anschluss samt Stütze thronen die Musikplayer<br />
sicher auf der Anlage und die Wiedergabe<br />
kann bequem über die Fernbedienung gesteuert<br />
werden. Für Radioliebhaber bietet Philips nicht<br />
nur RDS, sondern auch DAB+, um Musik in<br />
digitaler Klangqualität rauschfrei zu genießen.<br />
Der Empfang und Sendersuchlauf klappte im<br />
Test reibungslos.<br />
Klanglich top<br />
Philips hat bei den Lautsprecherabdeckungen<br />
mitgedacht: Diese verdecken nicht den Hochtöner<br />
und beeinflussen den Klangcharakter somit<br />
nicht. Höhen erschallen nicht zu spitz, Stimmen<br />
werden natürlich wiedergegeben und tiefste<br />
Bässe bringen die Lautsprecher nicht an ihre<br />
Leistungsgrenzen. Philips beweist ein sicheres<br />
Händchen bei der Tonabstimmung, denn<br />
Musikhören macht mit dieser Anlage einfach<br />
Spaß. Besonders gefällt, dass die Abstrahlcharakteristik<br />
der Lautsprecher sehr weitläufig ist<br />
und die Anlage ein großes Stereobild zeichnet.<br />
Wer vorwiegend leise hört, kann mit einem<br />
Knopfdruck die Loudness-Schaltung aktivieren,<br />
um Höhen und Bässe hervorzuheben, alternativ<br />
können Sie den Klang auch manuell justieren.<br />
Leider versäumte es Philips, einen Balanceregler<br />
zu integrieren.<br />
Bodenständig<br />
An Anschlüssen bietet die Anlage lediglich<br />
analoge Eingänge und richtig multimedial geht<br />
es mit der DCB8000 nicht zu. Dennoch dürfte<br />
Philips viele Musikhörer überzeugen, denn die<br />
edle Stereoanlage spielt musikalisch auf und<br />
ermüdet selbst nach längerem Hören nicht.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Harmonischer, weiträumiger Klang<br />
+ Tolles Design, Komponenten flexibel aufstellbar<br />
+ Digitaler Radioempfang, iPod-/iPhone-Dock<br />
+ Für die gebotene Qualität günstig<br />
Was uns stört<br />
– Keine AAC- und FLAC-Dateien über USB<br />
– Keine digitalen Anschlüsse, Bluetooth, NFC<br />
– Kein Netzwerkanschluss, WLAN, Internetradio<br />
– Starres Verbindungskabel am CD-Player<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Sony<br />
72 | 3.2013
Sony CMT-G2BNIP<br />
Preis: ab 400 Euro, Maße (B × H × T): 22 × 14 × 33,5 cm (Musiksystem), 16 × 27 × 25 cm (Lautsprecher), Gewicht: 5,6 kg (Musiksystem), 3,8 kg (Lautsprecher),<br />
Farben: Silber (Musiksystem), Hochglanz-Schwarz (Lautsprecher), Audioformate: AAC, MP3, WMA<br />
„Sonys Stereoanlage mag<br />
günstig sein, rein haptisch<br />
sticht sie aber viele<br />
teurere Konkurrenten aus.“<br />
Display erschwert das Ablesen der gewünschten<br />
Information. Wollen Sie Sonys Anlage dagegen<br />
ins drahtlose Netzwerk einbinden oder Apples<br />
Airplay verwenden, ist Vorsicht geboten, denn<br />
der verbaute WLAN-Chipsatz bietet nur eine<br />
Sonys Stereoanlage mag günstig g sein,<br />
rein haptisch sticht sie aber viele teurere<br />
ere<br />
Konkurrenten aus. Sowohl ohl die Musikanlage<br />
als auch die Lautsprecher sind massiv<br />
verarbeitet rbeitet und bringen ein stattliches Gewicht<br />
auf die Waage.<br />
Erinnerungen an alte Zeiten<br />
werden in Anbetracht des klassischen Designs<br />
wach, das Retroliebhaber frohlocken lässt. Die<br />
Kombination mit anderen Geräten, speziell<br />
modernen Flachbildfernsehern, wird dadurch<br />
aber erschwert. Wenn Sie Musik ohne lange Ladezeiten<br />
erleben möchten, sollten Sie neben CDs<br />
USB-Medien nutzen, denn die Einlesezeit der<br />
Daten ist gering und die Navigation geht flink<br />
vonstatten. Gleiches gilt bei der Anbindung eines<br />
iPods, einzig das zu kleine und gering auflösende<br />
befriedigende Empfangsstabilität und beim The-<br />
ma Internetradio leistet sich die Anlage teilweise<br />
minutenlange Verbindungsversuche, sodass an<br />
einen schnellen Musikgenuss kaum zu denken<br />
ist. Dem besonders hochwertigen FLAC-HD-<br />
Format schiebt Sony einen Riegel vor.<br />
Partysound<br />
So dominant Sonys Stereoanlage auf den ersten<br />
Blick wirkt, so dominant klingt sie auch. Bässe<br />
und Höhen werden bereits in der Voreinstellung<br />
üppig betont, wer es neutral mag, sollte<br />
die fein dosierbaren Regler um ein paar Stufen<br />
zurückdrehen. Dafür zeigt sich das System auch<br />
unter hohen Pegeln belastbar, und elektronische<br />
Musik erschallt satt, ohne zu verzerren. Die<br />
Abstrahlcharakteristik der Lautsprecher ist weit<br />
genug, um den Hochtonbereich außerhalb des<br />
Stereodreiecks aufrechtzuerhalten, was Sonys<br />
Anlage aber fehlt, ist ein Balanceregler, um<br />
die akustische Mitte gemäß dem Sitzplatz zu<br />
verschieben. Ebenso sind die Anschlüsse auf<br />
analoge Eingänge limitiert und die mitgelieferten<br />
Lautsprecherkabel kommen über eine Länge von<br />
gerade einmal 1,5 Metern nicht hinaus.<br />
Zwischen Alt und Neu<br />
Sonys Stereoanlage richtet sich an Einsteiger,<br />
die mittels iPod, USB-Medien oder CDs ihre<br />
Lieblingsmusik ik genießen wollen und das in einer<br />
Klangqualität, litä<br />
t auf<br />
die<br />
der<br />
günstige Kaufpreis<br />
nicht schließen lässt. Kleine Mängel<br />
in der<br />
Bedienung, wie die fehlende Direktanwahl von<br />
Titeln über die Zifferntasten der Fernbedienung,<br />
sind dabei zu verschmerzen, zumal die<br />
Haptik überzeugt. Auch beim Thema digitaler<br />
Radioempfang sind Sie mit Sonys Stereoanlage<br />
auf der sicheren Seite, wohingegen die drahtlose<br />
WLAN-Verbindung nur im Ausnahmefall<br />
gewählt werden sollte. Gleiches gilt für das<br />
Abspielen von Internetradiostreams: Wer häufig<br />
zwischen den Sendern hin- und herspringt, wird<br />
schnell die Geduld mit der Anlage verlieren.<br />
Sollten Sie darauf keinen gesteigerten Wert<br />
legen, ist Sonys Stereoanlage einen Blick wert.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Satter, dynamischer Klang<br />
+ Digitaler Radioempfang, iPod-/iPhone via USB<br />
+ Schnelle Wiedergabe von Dateien über USB<br />
+ Für die gebotene Qualität günstig<br />
Was uns stört<br />
– Klangabstimmung zu bass- und höhenlastig<br />
– Internetradio fehlerhaft, WLAN nicht stabil<br />
– Keine digitalen Anschlüsse, Bluetooth, NFC<br />
– Kleine Displayanzeige, kurze Lautsprecherkabel<br />
www.hdtvmagazin.com 73
Harman Kardon MAS 111<br />
sodass wir mittels Höhenregler die Abstimmung<br />
manuell nachjustierten. Die Handhabung läuft durch die wenig praktische Fernbedienung,<br />
die mit zu kleinen Tasten häufige Vertipper<br />
provoziert, etwas hakelig und für die Klangregelung<br />
müssen Sie sich durch mehrere Untermenüs<br />
ver-<br />
kämpfen. Dank eines Balancereglers stimmen<br />
Sie die akustische Mitte auf Ihren Hörplatz ab,<br />
was fehlt ist allerdings eine Loudness-Funktion.<br />
Optisch ist die Stereoanalge jedoch einzigartig<br />
und gerade im Zusammenspiel mit modernen<br />
Fernsehern ist sie ein echter Hingucker.<br />
Preis: ab 700 Euro, Maße (B × H × T): 24 × 18 × 24 cm (Musiksystem), 18 × 27 × 20 cm (Lautsprecher), Gewicht: 4,8 kg (Musiksystem), 4,4 kg (Lautsprecher),<br />
Farben: Hochglanz-Schwarz, Audioformate: MP3, WMA<br />
Harman Kardon sorgt mit der Stereoanlage<br />
MAS 111 für einen glanzvollen<br />
Auftritt, denn sowohl die Lautsprecher<br />
als auch die Basiskomponenten kommen<br />
im Hochglanzlook zu Ihnen nach Hause. Die<br />
große Preisdifferenz zum Wettbewerb spürt<br />
man bereits beim Auspacken: Jedes Element ist<br />
fürsorglich verpackt und stabile Lautsprecherklemmen<br />
an der Rückseite des Verstärkers sowie<br />
die beleuchteten Touchbedienfelder versprühen<br />
einen Hauch von Luxus. Praktisch: Statt einer<br />
Laufwerkslade verfügt die Steuereinheit über<br />
„Stabile Lautsprecherklemmen an der<br />
Rückseite des Verstärkers sowie die<br />
edlen Touchbedienfelder versprühen<br />
einen Hauch von Luxus.“<br />
einen Slot-in-CD-Player und die zwei Basiseinheitein<br />
können über- oder nebeneinander platziert<br />
werden – ein gesondertes Kabel überträgt<br />
die Tondaten und versorgt den CD-Player mit<br />
Energie, sodass ein Stromanschluss ausreicht.<br />
Anschlüsse satt<br />
Angesichts des stolzen Kaufpreises haben wir<br />
ein echtes Multimediamonster erwartet, doch<br />
Harman Kardons MAS 111 präsentiert sich als<br />
reine Stereoanlage, die durch das mitgelieferte<br />
iPod-Dock über Umwege fit für das Internetradio<br />
gemacht werden kann. Am Gerät selbst ist<br />
kein Netzwerkanschluss vorzufinden und auch<br />
die Medienwiedergabe über USB enttäuscht,<br />
denn es werden lediglich MP3- und WMA-<br />
Dateien unterstützt. Demgegenüber kann sich<br />
das System durch ein großzügiges Anschlussfeld<br />
von den Mitbewerbern absetzen, sogar die<br />
häufig vermissten digitalen Eingänge sind hier<br />
in optischer und koaxialer Form gleich doppelt<br />
vorhanden, zusätzlich erlaubt ein koaxialer Ausgang<br />
die Weiterleitung der Tonsignale. Erfreulich<br />
ist auch, dass Sie mit der MAS 111 den digitalen<br />
Radioempfang genießen können.<br />
Soundgemälde<br />
Harman Kardons MAS 111 imponiert klanglich,<br />
kann sich aber in kaum einem Bereich von den<br />
günstigeren Mitbewerbern absetzen. Im Ausgangszustand<br />
klang die Anlage zudem zu spitz,<br />
Was uns gefällt<br />
+ Musikalischer Klang ohne echte Schwächen<br />
+ Tolles Design, Komponenten flexibel aufstellbar<br />
+ Digitaler Radioempfang, iPod-/iPhone-Dock<br />
+ Beleuchtete Touchfeld-Tasten, viele Anschlüsse<br />
Was uns stört<br />
– Keine AAC- und FLAC-Unterstützung<br />
– Kein Bluetooth, NFC<br />
– Kein Netzwerkanschluss, WLAN, Internetradio<br />
– Fernbedienung umständlich<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon<br />
74 | 3.2013
Nubert nuLine 24<br />
Nubert<br />
nuLine 24<br />
KAUFTIPP<br />
3/2013<br />
Preis: 265 Euro (pro Stück), Maße (B × H × T): 15 × 25 × 25 cm, 4,8 kg, Farben: Weiß, Schwarz, Platin, Kirsche, Nussbaum<br />
Viele der von uns getesteten Stereoanlagen<br />
könnten besser klingen, als es die mitgelieferten<br />
Lautsprecher ermöglichen. Was<br />
liegt also näher, als separate Kompaktlautsprecher<br />
zu erwerben. Für unseren Test haben wir<br />
uns für die nuLine 24 von Nubert entschieden,<br />
die durch eine sehr gute Verarbeitung punkten.<br />
Mit unterschiedlichen Gehäusefarben in Mehrschichtlackausführung<br />
sowie zwei Echtholzfurnieren<br />
lassen sich die Lautsprecher nicht nur auf<br />
die Inneneinrichtung abstimmen, sondern auch<br />
auf Ihre Elektronik.<br />
Zweites Auge<br />
Der asymmetrisch nach innen eingerückte<br />
Hochtöner soll die Lokalisation von Einzelinstrumenten<br />
begünstigen und ungewünschte<br />
Kantendispersionen (Brechung des Schalls an<br />
den Gehäusekanten) eindämmen. Die abgerundeten<br />
Gehäusekanten unterstützen diesen<br />
Effekt zusätzlich. Ist der Anblick von vorn schon<br />
außergewöhnlich, werden Sie auch bei der<br />
Betrachtung der Rückseite Augen machen: Unter<br />
der Bassreflexöffnung ist ein zweiter Hochtöner<br />
angebracht, um den Schall nicht nur nach vorn,<br />
sondern auch nach hinten zu verteilen. Dieses<br />
Konzept ist eigentlich für den Heimkinobetrieb<br />
gedacht: Setzen Sie die nuLine 24 als Rücklautsprecher<br />
ein, hilft die beidseitige Abstrahlung,<br />
das Raumgefühl zu vergrößern. Mit einem<br />
einfachen Umschalter wechselt Sie vom Direktbetrieb<br />
in die dipolare Arbeitsweise.<br />
Unsichtbar verkabelt<br />
Die Kombination aus einem weiten Membranhub<br />
des Mitteltöners, einem Doppelmagneten<br />
und der Bassreflexöffnung ermöglicht den<br />
nuLine 24 eine untere Grenzfrequenz von 55<br />
Hertz, was für die meisten Wohnzimmer völlig<br />
ausreicht, selbst ohne Zuhilfenahme eines<br />
Subwoofers. In puncto Aufstellung müssen<br />
wir Nubert allerdings einen Punkt abziehen:<br />
Zwar fallen die vergoldeten Anschlussklemmen<br />
auf der Gehäuseunterseite nicht in den Blick,<br />
erschweren so aber das Anschließen alternativer<br />
Kabellösungen. Wer Kabelschuhe oder Bananenstecker<br />
verwenden will, muss die Lautsprecher<br />
zwangsläufig mit den vorgesehenen Gewindebuchsen<br />
erhöhen.<br />
Kräftig, ehrlich, musikalisch<br />
Bereits nach den ersten Testtiteln waren wir von<br />
der Tieftonenergie der kleinen Regallautsprecher<br />
überrascht. Sowohl in Ergänzung einer<br />
Kompaktanlage als auch im Zusammenspiel mit<br />
einem ausgewachsenen Stereo-Vollverstärker<br />
erzielten wir sehr gute Ergebnisse. Stellenweise<br />
war uns der Übergang zwischen unteren Mitten<br />
und Bass fast schon zu voluminös, was sich mit<br />
einem ausreichend bemessenen Wandabstand<br />
gut regulieren ließ. Akustikgitarren machten<br />
einen sehr plastischen Eindruck, während<br />
Gesangsstimmen mit hoher Natürlichkeit<br />
dargeboten wurden. Feine Details wussten die<br />
„Feine Details wussten die<br />
nuLine 24 selbst dann noch wiederzugeben,<br />
wenn anderen Lautsprechern<br />
schon längst die Puste ausgeht.“<br />
nuLine 24 selbst dann noch wiederzugeben,<br />
wenn anderen Lautsprechern schon längst die<br />
Puste ausgeht. Ob direkt oder räumlich: Mit den<br />
nuLine 24 werten Sie Ihre bestehende Stereoanlage<br />
garantiert auf.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Neutraler, präziser Klang<br />
+ Spielt direkt oder weiträumig<br />
+ Auch ohne Subwoofer guter Tiefbass<br />
+ Unterschiedliche Farbvarianten<br />
Was uns stört<br />
– Erfordert ausreichenden Wandabstand<br />
– Kabelanschlüsse nicht bequem erreichbar<br />
– Stereoset so teuer wie Komplettanlagen<br />
– Versetzter Hochtöner optisch eigenwillig<br />
www.hdtvmagazin.com 75
Sounddock für<br />
neue Apple-Generation<br />
Bose Sounddock III<br />
Preis: 249 Euro, Maße: 20,5 × 16,8 × 16,5 cm,<br />
Gewicht: 2,1 kg, Farben: Schwarz<br />
Obwohl sich die drahtlose Musikübertragung<br />
dank Bluetooth und NFC immer<br />
größerer Beliebtheit erfreut, sind stationäre<br />
Sounddocks nach wie vor erste Wahl, wenn<br />
es um die bestmögliche Klangqualität sowie<br />
Spieldauer geht. Mit der dritten Generation des<br />
Bose Sounddocks kommen nun auch Apple-<br />
Geräte mit dem aktuellen Lightning-Anschluss<br />
zum Zug.<br />
Apples Entscheidung, den digitalen Anschluss<br />
komplett neu zu gestalten, sorgte für Aufregung<br />
aufseiten der Sounddockhersteller. Als einer der<br />
ersten Anbieter präsentierte Bose mit der dritten<br />
Version des Sounddocks ein passendes Abspielgerät,<br />
das nahezu alle Stärken der Vorgängergenerationen<br />
aufgreift. Das kompakte System lässt<br />
sich bequem in einer Hand tragen, sodass die<br />
Musikwiedergabe nicht dauerhaft auf<br />
einen Raum beschränkt bleibt. Ein<br />
Stromanschluss sollte aber zwingend<br />
in der Nähe vorhanden sein,<br />
denn über einen Akku können Sie<br />
die Anlage nicht betreiben.<br />
Apples Liebling<br />
Der nunmehr winzige Lightning-<br />
Anschluss gewährleistet die Kompatibilität zum<br />
iPhone und iPod Touch der fünften Generation<br />
sowie zum iPod Nano der siebenten Generation.<br />
Theoretisch können Sie auch größere Geräte wie<br />
ein iPad Mini platzieren, was optisch aber etwas<br />
seltsam anmutet und die Lautsprecher teilweise<br />
verdeckt – Bose rät deshalb zur Verbindung<br />
per Kabel. Sofort nach dem Andocken zeigt das<br />
verbundene Gerät den Ladevorgang des Akkus<br />
an, sodass Sie sich nach Abnahme des Smartphones<br />
an einem aufgeladenen Akku erfreuen.<br />
Damit Sie bei der Bedienung nicht ständig am<br />
Sounddock verweilen müssen, legt Bose eine<br />
praktische Fernbedienung bei, damit Sie die<br />
„Es dauert nur Sekunden, bis die<br />
Musikwiedergabe des Sounddocks<br />
ein breites Grinsen auf Ihr Gesicht<br />
zaubert.“<br />
Lautstärke und Titelanwahl steuern können. Das<br />
klappt natürlich nur, wenn Sie den Musikplayer<br />
am Lightning-Anschluss andocken – wer auf den<br />
auf der Rückseite vorhandenen Klinkensteckereingang<br />
zurückgreift, muss sämtliche Funktionen<br />
über den angeschlossenen Player steuern.<br />
Etwas verwunderlich ist, dass das Sounddock der<br />
dritten Generation nicht mehr über Lautstärketasten<br />
verfügt, die beim Sounddock der zweiten<br />
Generation noch zum Standard gehörten.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Bose<br />
76 | 3.2013
Sie sind auf der Suche<br />
nach einem umfassenden<br />
Ratgeber zum<br />
Thema HD-Audio?<br />
DIE SUCHE<br />
HAT EIN ENDE:<br />
Dank kd<br />
des<br />
neuen en<br />
Lightning-Anschlusses ing-An<br />
ses<br />
ist tdas<br />
Sounddock ock III Izum<br />
aktuellen len<br />
iPhone, iPod dT<br />
Touch und<br />
iPod dNano<br />
kompa-<br />
-<br />
tibel.<br />
Schade, dass s Sie<br />
bi bei der rFarbauswahl aus<br />
ldes<br />
Sounddocks ocks sa<br />
auf eine es<br />
schwarze eA<br />
Ausführung ung<br />
festgelegt ele<br />
gt sind.<br />
Besitzern e von weißen iPhones dürfte es ebenfalls<br />
missfallen, dass das Sounddock III derzeit nur<br />
in schwarzer Ausführung lieferbar ist, während<br />
das Sounddock II in Schwarz, Silber und Weiß<br />
angeboten wird.<br />
Angedockt: Rockt!<br />
Es dauert nur Sekunden, bis die Musikwiedergabe<br />
des Sounddocks ein breites Grinsen auf<br />
Ihr Gesicht zaubert, denn die Überraschung<br />
angesichts der voluminösen Tonwiedergabe ist<br />
groß. Je nach Aufstellung und Hörabstand kann<br />
es von Vorteil sein, im Systemmenü des iPhones<br />
unter dem Eintrag Musik den eingebauten<br />
Equalizer zu verwenden, um den Klang den<br />
äußeren Gegebenheiten anzupassen. In kleinen<br />
Räumen erzeugt das Sounddock sehr viel Druck<br />
im oberen Bassbereich, für größere Räume ist<br />
die Klangabstimmung dagegen nahezu optimal.<br />
Besonders gefällt, dass die Stimmwiedergabe<br />
nicht zu scharf, sondern natürlich wirkt und<br />
auch der Hochtonbereich nicht vernachlässigt<br />
wird. Das Sounddock klingt weder spitz noch<br />
dumpf, sondern einfach richtig. Boses automatisch<br />
eingreifende Loudness-Technologie<br />
ermöglicht ein entspanntes leises Hören, ohne<br />
dass der Ton kraftlos und zu mittenbetont wirkt.<br />
Umgekehrt lässt sich das Sounddock kaum an<br />
die Belastungsgrenze treiben, denn die Anlage<br />
kann auch äußerst laut aufspielen, ohne dass<br />
das Klangbild in sich zusammenfällt. Einzig die<br />
Dynamikfähigkeit igkeit<br />
ist<br />
bei hohen Pegeln eingeschränkter<br />
als bei<br />
normaler Zimmerlautstärke<br />
und aufgrund der<br />
kompakten kten Maße ist der<br />
Stereoeindruck weniger ausgeprägt als bei einer<br />
ausgewachsenenen Stereoanlage.<br />
age.<br />
Musik neu entdeckt<br />
Mit dem Sounddock III präsentiert Bose die einfachste<br />
aller Audiolösungen für Apples aktuelle<br />
Mobile-Generation. Neben der simplen Bedienung<br />
spielt sich auch der Klang des Sounddocks<br />
schnell in Ihre Herzen. Aufgrund der eingeschränkten<br />
Farbauswahl schielen wir zwar etwas<br />
neidisch auf das Vorgängermodell, den Hörspaß<br />
schmälert dies aber zum Glück nicht.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Klingt deutlich größer als es aussieht<br />
+ Auch für XXL-Räume genügend Reserven<br />
+ Fernbedienung für einfache Steuerung<br />
+ Dient gleichzeitig als Akkuladestation<br />
Was uns stört<br />
– Keine Lautstärketasten am Sounddock<br />
– Klangregelung einzig über angedocktes Gerät<br />
– Nur Netzbetrieb möglich<br />
– Nur in Schwarz erhältlich<br />
Anzeige<br />
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Grenzenlos Musikhören<br />
mit Drahtloskopfhörern<br />
Man muss nicht unbedingt Carla Bruni<br />
heißen, um sich für Musik zu begeistern,<br />
vor allem dann nicht, wenn die<br />
Wiedergabe qualitativ hochwertig ausfällt und<br />
unter die Haut geht. Besonders intim gelingt<br />
der tonale Genuss über Kopfhörer.<br />
Kopfhörer lösen sich zunehmend vom Kabelzwang<br />
und die dafür notwendige Bluetooth-<br />
Übertragung ist mittlerweile Standard bei<br />
Computern und Smartphones. Die neu entdeckte<br />
Ungebundenheit macht schnell süchtig, denn Sie<br />
können sich bis zu zehn Meter von Ihrem MP3-<br />
Player entfernen, während aus den Kopfhörern<br />
weiterhin die Lieblingsmusik erschallt. Hierzu<br />
reicht es aus, den Musikplayer per Bluetooth<br />
einmalig mit den Kopfhörern zu koppeln. Noch<br />
einfacher gelingt der musikalische Startschuss<br />
über NFC: Halten Sie ein entsprechendes Smartphone<br />
einfach an kompatible Kopfhörer und<br />
schon startet die Wiedergabe automatisch. Sogar<br />
das Telefonieren wird durch die Kopfhörer zum<br />
Kinderspiel: Über die integrierten Mikrofone<br />
versteht Sie Ihr Gesprächspartner sogar, wenn das<br />
Smartphone noch in der Handtasche verweilt. In<br />
allen vorgestellten Kopfhörern liefern mal mehr,<br />
mal weniger leistungsstarke Akkus die Energie<br />
und statt eines Netzkabels liegt den Modellen<br />
meist nur ein USB-Ladekabel bei. Immerhin<br />
bieten alle getesteten Kopfhörer die Möglichkeit<br />
der passiven Wiedergabe über das beiliegende<br />
Klinkensteckerkabel.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Bilder: Parrot<br />
78 | 3.2013
Falls Sie noch nie etwas vom Hersteller<br />
Parrot („Papagei“) gehört haben: Im<br />
Gegensatz zu den renommierten Kopfhörerherstellern<br />
sind die Franzosen vornehmlich<br />
im Automobilbereich eine gefragte Größe, denn<br />
z. B. für BMW, Audi und den Technikspezialisten<br />
Pioneer liefert Parrot die passende Lösung für<br />
Bluetooth-Freisprechanlagen. Dass ein Multimediaanbieter<br />
mit dem Slogan: „Die weltweit fortschrittlichsten<br />
Bluetooth-Kopfhörer“ wirbt, lässt<br />
aufhorchen, schließlich findet sich im Angebot<br />
von Parrot nur ein einziges Kopfhörermodell namens<br />
Zik. Dass es Parrot ernst meint, wird bereits<br />
beim Auspacken deutlich: Diese Kopfhörer sind<br />
dermaßen gut verarbeitet und edel, dass selbst<br />
viele teurere Konkurrenzmodelle wie Spielzeug<br />
dagegen wirken. Der Blick für Details fängt bei<br />
der Lasergravur der Links-Rechts-Angabe an und<br />
zieht sich bis zur geschwungenen Öffnung der<br />
Ohrmuscheln, hinter denen die Mikrofone sitzen.<br />
Selbst die mitgelieferten Verbindungskabel wirken<br />
bei diesem Kopfhörer hochwertig, einzig auf<br />
ein schützendes Tragecase müssen Sie verzichten.<br />
Clevere Bedienung<br />
Der Clou ist die Steuerung der Lautstärke und<br />
Wiedergabe, denn anstatt klapprige Tasten zu<br />
bedienen, sind die Oberflächen der Ohrmuscheln<br />
berührungsempfindlich, sodass ein<br />
„Die Parrot Zik könnten im Duden als<br />
Synonym für Bluetooth-Kopfhörer<br />
genannt werden.“<br />
Fingerstrich wie bei Apples iPad ausreicht, um<br />
die Lautstärke zu justieren oder das nächste<br />
Lied anzuwählen. Wer es besonders einfach<br />
mag, hält ein Smartphone mit NFC an die linke<br />
Ohrmuschel, schon erschallt die Musik. Telefonanrufe<br />
nehmen Sie ebenfalls in Windeseile<br />
entgegen, ein sanftes Antippen der Ohrmuschel<br />
reicht aus. Ebenfalls eine praktische Detaillösung:<br />
Ein integrierter Sensor erkennt, wenn<br />
Sie die Kopfhörer ablegen, woraufhin die Musik<br />
stummgeschaltet wird. Ebenfalls einzigartig<br />
ist die kostenlose App, über die Sie sämtliche<br />
Funktionen steuern und den Klang nach Ihren<br />
persönlichen Vorlieben trimmen können.<br />
Keine Kompromisse<br />
Die Parrot Zik könnten im Duden als Synonym<br />
für Bluetooth-Kopfhörer genannt werden, denn<br />
von der kabellosen Übertragung bis zur kabelgebundenen<br />
weiß die Klangqualität zu überzeugen.<br />
Nach dem Einschalten waren wir vom Ton<br />
allerdings alles andere als begeistert, was schlicht<br />
damit zu tun hatte, dass wir die Kopfhörer rein<br />
passiv betrieben. Erst nach Druck auf die einzige<br />
vorhandene Taste zeigten die Parrot Zik, was in<br />
ihnen steckt, denn dann wird neben der praxistauglichen<br />
Geräuschreduzierung die exzellente<br />
Tonnachbearbeitung aktiviert, woraufhin das<br />
typisch beengte Kopfhörergefühl fast vollständig<br />
verschwindet. Die Parrot Zik klingen herrlich<br />
offen, musikalisch und bereits ohne Einsatz<br />
von Equalizer-Einstellungen natürlich. Die<br />
Akkulaufzeit liegt aber nur bei knapp 6 Stunden,<br />
dafür können Sie den Energiespender bequem<br />
auswechseln. Deshalb unser Tipp: Entscheiden<br />
Sie sich für diesen Kopfhörer, sollten sie einen<br />
Ersatzakku gleich mitbestellen, schließlich will<br />
man keine Minute mit den Parrot Zik missen.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Exzellentes Design, hochwertige Verarbeitung<br />
+ Toller Klang, effektive Geräuschreduzierung<br />
+ NFC, App, Touchpad-Bedienung<br />
+ Bluetooth- und Telefonfunktion<br />
Was uns stört<br />
– Hohes Gewicht<br />
– Im passiven Modus schlechter Klang<br />
– Kurze Akkulaufzeit (Akku aber wechselbar)<br />
– Ladekabel nur als USB-Variante<br />
Parrot Zik<br />
Tippen Sie auf die linke Ohrmuschel,<br />
können Sie Telefonate<br />
entgegennehmen. Halten Sie ein<br />
Smartphone mit NFC an den<br />
Kopfhörer, startet die Musikwiedergabe<br />
automatisch. Die<br />
äußere Abdeckung können Sie<br />
abnehmen, um den integrierten<br />
Akku auszutauschen.<br />
Über die Touchoberfläche<br />
der<br />
rechten Ohrmuschel<br />
verändern Sie die<br />
Lautstärke oder<br />
springen zum nächsten<br />
Lied mit nur<br />
einem Fingerstrich.<br />
Parrot<br />
Zik<br />
TESTSIEGER<br />
3/2013<br />
Klinkensteckerund<br />
USB-Kabel<br />
finden schnell<br />
Anschluss.<br />
Preis: ab 340 Euro, Gewicht: 352 g, Farben: Schwarz,<br />
Akkulaufzeit: ca. 6 h, Bluetooth-Version: 2.1<br />
Unbedingt den Einschalter<br />
betätigen: Im passiven Modus<br />
klingen die Kopfhörer<br />
deutlich schlechter.<br />
www.hdtvmagazin.com 79
Denon AH-NCW500<br />
Drücken Sie die Taste, um die Musik anzuhalten, ein doppelter<br />
Druck lässt Sie zum nächsten Song springen. Die kleine Signal-<br />
<strong>LED</strong> gibt Auskunft über den Betriebsmodus des Kopfhörers.<br />
Der Druck auf die Taste<br />
des linken Ohrhörers ermöglicht<br />
die Annahme<br />
von Telefonaten.<br />
Drehen Sie das Steuerrad,<br />
um die Lautstärke<br />
einzustellen.<br />
Die Geräuschreduzierung lässt sich über<br />
einen Schalter aktivieren, der Klinkensteckereingang<br />
ermöglicht den kabelgebundenen<br />
Betrieb.<br />
Preis: ab 340 Euro, Gewicht: 305 g, Farben: Schwarz,<br />
Silber, Akkulaufzeit: ca. 10 h, Bluetooth-Version: 3.0<br />
Wer viel unterwegs ist, findet in Denons<br />
AH-NCW500 den passenden<br />
Begleiter. Den Kopfhörer können Sie<br />
drahtlos mit Ihrem Smartphone via Bluetooth<br />
verbinden und dank des integrierten Akkus, der<br />
über USB aufladbar ist, genießen Sie rund 10<br />
Stunden Musik. Alternativ steht das handelsübliche<br />
Klinkensteckerkabel für eine Direktverbindung<br />
zur Wahl. Die drahtlose Verbindung bietet<br />
gleich mehrere Vorteile, denn über einen Drehregler<br />
an der rechten Ohrmuschel justieren Sie die<br />
Lautstärke, schalten zwischen den Songs umher<br />
und pausieren die Musik, ohne zum Smartphone<br />
greifen zu müssen.<br />
Zwischen Schein und Sein<br />
Die Bedienkonstruktion ist leider etwas<br />
schwergängig geraten und die Verarbeitung der<br />
Kunststoffteile schmälert den insgesamt guten Gesamteindruck.<br />
Mit edlen Polstern und einer stabilen<br />
Metallverstrebung zeigen sich die Kopfhörer<br />
im Detail deutlich hochwertiger, als es die leicht<br />
klapprigen Bedienelemente vermuten lassen.<br />
Damit das Reisen nicht zulasten der Lebensdauer<br />
der Kopfhörer geht, legt Denon ein stabiles<br />
Transportetui bei – bereits beim Auspacken des<br />
Kopfhörers beginnen die Augen angesichts der<br />
edlen gepolsterten Verpackung zu leuchten. Mit<br />
einem Gewicht von 305 Gramm gehören die AH-<br />
NCW500 fast schon zu den Schwergewichten unter<br />
den Kopfhörern, doch ist es nicht das Gewicht,<br />
sondern der immense Anpressdruck, der für ein<br />
leicht unangenehmes Tragegefühl sorgt – Brillenträger<br />
sollten vorab Probehören. Die Ohrpolster<br />
passen sich unterschiedlichen Ohrformen zwar<br />
„Für Freunde der gepflegten tiefen<br />
Töne ist Denons Kopfhörer wie geschaffen.“<br />
exzellent an, doch bereits nach wenigen Minuten<br />
erwärmten sich unsere Ohren so stark, dass wir<br />
die Kopfhörer wiederholt kurz absetzen mussten.<br />
Die richtige Sitzposition zu finden ist im Übrigen<br />
nicht so einfach, denn die Klangbalance ändert<br />
sich überdurchschnittlich stark.<br />
Wir brauchen Bass<br />
Für Freunde der gepflegten tiefen Töne ist Denons<br />
Kopfhörer wie geschaffen, denn ganz gleich wie<br />
laut die Umgebung auch ist, tiefe Frequenzen<br />
werden dominant auf die Ohrmuscheln übertragen.<br />
Das sorgt in leiser Umgebung unweigerlich<br />
zu musikalischen Defiziten, denn im Ausgangszustand<br />
klingen die AH-NCW500 schlichtweg<br />
dumpf. Abhilfe schaffen hier Equalizer-Einstellungen<br />
am Smartphone, was entweder über<br />
Denons eigene App gelingt oder über die Systemeinstellungen.<br />
Im Test sorgte die Klangoptimierung<br />
für prägnantere Höhen und eine mildere<br />
Stimmwiedergabe, die im Ausgangszustand und<br />
mittels aktiver Geräuschreduzierung aufdringlich<br />
wirkte. Einen praxistauglichen Eindruck hinterließ<br />
die Geräuschreduzierung leider nicht, oftmals<br />
sorgte nur ein Blick auf den Ein-/Ausschalter<br />
für Gewissheit, ob die Funktion aktiviert wurde.<br />
Demgegenüber verschiebt sich die Klangbalance<br />
beachtlich: Mit aktiver Geräuschreduzierung dominieren<br />
die tiefen Töne noch mehr und bei einer<br />
Kabelverbindung klingt der Kopfhörer mittenbetonter<br />
als in der kabellosen Bluetooth-Einstellung.<br />
Ist die passende Equalizer-Einstellung gefunden,<br />
verwöhnt Denons Kopfhörer aller Kritik zum<br />
Trotz mit einem sehr direkten, musikalischen<br />
Klangcharakter, der im Gegensatz zum Tragekomfort<br />
auch langfristig nicht ermüdet – schade, dass<br />
die Grundeinstellungen der AH-NCW500 diese<br />
Qualitäten in keinster Weise widerspiegeln.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Hochwertige Anmutung<br />
+ Guter Klang per Kabel und Equalizer<br />
+ Steuerelemente am Kopfhörer<br />
+ Bluetooth- und Telefonfunktion<br />
Was uns stört<br />
– Klangvoreinstellung zu dumpf<br />
– Hoher Anpressdruck, hohes Gewicht<br />
– Umständliche, klapprige Tasten<br />
– Kein NFC, Ladekabel nur als USB-Variante<br />
Bilder: Denon, Harman Kardon<br />
80 | 3.2013
„Harman Kardons BT mögen<br />
günstiger sein als viele<br />
Kontrahenten, im Klang spielen sie<br />
aber auf Augenhöhe.“<br />
Die Ohrmuscheln der Harman Kardon BT<br />
weisen eine ungewöhnliche rechtwinklige<br />
Form auf, was den Tragekomfort<br />
aber glücklicherweise nicht schmälert. Sehr<br />
praktisch wurde die Anbringung der Ohrpolster<br />
gelöst, denn diese werden über Magnete fixiert<br />
und sind mit einem Handgriff abnehmbar, um das<br />
Innere der Kopfhörer freizugeben. Der Bügel lässt<br />
sich ebenfalls leicht austauschen, um den Kopfhörer<br />
auf unterschiedliche Kopfgrößen anzupassen,<br />
hierzu müssen Sie lediglich die Ohrmuscheln<br />
gegen den Uhrzeigersinn drehen und diese mitsamt<br />
des Kopfpolsters abziehen. Die mitgelieferte<br />
Tragetasche erlaubt den platzsparenden und<br />
sicheren Transport der Kopfhörer.<br />
Technik kontra Bedienung<br />
In Sachen Verarbeitung sieht man den BT den<br />
vergleichsweise günstigen Preis nicht an: Die<br />
Kopfhörer erscheinen hochwertig, der Bügel und<br />
die Einfassung für die Ohrmuscheln sind aus<br />
stabilem Aluminium gefertigt. Allerdings wirkt<br />
das Design sehr technisch, die Metallkonstruktion<br />
erscheint leicht aufgesetzt und ist zudem etwas<br />
scharfkantig geraten. Auch die freiliegende Kabelverbindung<br />
zu den Ohrmuscheln wirkt etwas gewöhnungsbedürftig.<br />
Um die Musikwiedergabe im<br />
Bluetooth-Betrieb über die Kopfhörer zu steuern<br />
und die Lautstärke anzupassen, sind drei Tasten<br />
am Kopfhörer integriert. Die Bedienung fällt<br />
jedoch gewöhnungsbedürftig aus, da die Tasten<br />
auf der Rückseite der linken Ohrmuschel platziert<br />
wurden und kaum voneinander zu unterscheiden<br />
sind. Aufgrund der überstehenden Metallfassung<br />
sind die Bedienelemente zudem wenig komfortabel<br />
zu erreichen.<br />
So klingt Musik<br />
Harman Kardons BT mögen günstiger sein als<br />
viele Kontrahenten, im Klang spielen sie aber auf<br />
Augenhöhe. Verbinden Sie die Kopfhörer traditionell<br />
mit dem beiliegenden Klinkensteckerkabel<br />
(Achtung: Eingang des Kopfhörers ist kleiner als<br />
der 3,5-mm-Standard), lauschen Sie sehr direkten,<br />
aber dennoch ausgeglichenen sowie musikalischen<br />
Hi-Fi-Klängen. Die BT eignen sich damit<br />
für Freunde des typischen Kopfhörerklangs. Möglichkeiten,<br />
das Soundfeld virtuell zu erweitern,<br />
bietet der Kopfhörer nicht, ebenso glänzt eine<br />
aktive Geräuschreduzierung durch Abwesenheit.<br />
Eine Klasse schlechter fällt die Wiedergabe über<br />
Bluetooth aus: Der Klangeindruck bleibt zwar<br />
überzeugend, doch so direkt, luftig, präzise und<br />
musikalisch wie über die Kabelverbindung klingt<br />
der Kopfhörer nicht mehr. Das musikalische<br />
Geschehen wirkt komprimierter und auf Dauer<br />
anstrengend. Demgegenüber sind die Kopfhörer<br />
tadellos einsetzbar, wenn der Akku streikt: Auch<br />
rein passiv machen die BT eine sehr gute Figur.<br />
Unterm Strich eignen sich die Kopfhörer für all<br />
jene, die nicht bereit sind, mehr als 250 Euro in<br />
einen Bluetooth-Kopfhörer zu investieren und<br />
die keine Kompromisse bei der Klangwiedergabe<br />
eingehen wollen. Der angenehme Tragekomfort<br />
garantiert einen ermüdungsfreien Musikgenuss<br />
über Stunden, doch trotz aller neuen Technik<br />
stellt sich die höchste Zufriedenheit nur mittels<br />
der guten alten Kabelverbindung ein.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Vergleichsweise günstig<br />
+ Präziser, sehr direkter Klang über Kabel<br />
+ Kopfbügel austauschbar<br />
+ Bluetooth- und Telefonfunktion<br />
Was uns stört<br />
– Klang über Bluetooth schwächer<br />
– Keine aktive Geräuschreduzierung<br />
– Bedientasten umständlich zu erreichen<br />
– Kein NFC, Ladekabel nur als USB-Variante<br />
Harman Kardon BT<br />
Drei Tasten dienen zur<br />
Lautstärkesteuerung,<br />
zum Titelsprung und<br />
Annahme von eingehenden<br />
Anrufen.<br />
Der Einschaltknopf stellt die<br />
Bluetooth-Verbindung her.<br />
Die Ohrpolster lassen<br />
sich dank magnetischer<br />
Fixierung leicht<br />
abnehmen.<br />
Preis: ab 220 Euro, Gewicht: 280 g, Farben: Schwarz,<br />
Akkulaufzeit: ca. 12 h, Bluetooth-Version: 2.1<br />
Drehen Sie die Ohrmuscheln entgegengesetzt zum<br />
Uhrzeigersinn und entfernen Sie die Kopfhalterung,<br />
können Sie den Metallbügel austauschen. Dadurch<br />
lässt sich der Anpressdruck anpassen.<br />
www.hdtvmagazin.com 81
Sonys Kopfhörerserie MDR-1R stellt etwas<br />
ganz Besonderes dar, denn der Hersteller<br />
stellt gleich drei klanglich gleichwertige Modelle<br />
in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten<br />
in die Regale. Das mit 250 Euro (UVP) vergleichsweise<br />
günstige Basismodell ist zwingend auf eine<br />
Kabelverbindung angewiesen, das Spitzenmodell<br />
für 400 Euro (UVP) mit dem Namenszusatz<br />
NC bietet zusätzlich eine aktive Geräuschunterdrückung,<br />
was gerade in der Bahn oder im<br />
Flugzeug die Aufmerksamkeit voll und ganz auf<br />
die Musik lenkt. Für unseren Test wählten wir das<br />
Bluetooth-Modell MDR-1RBT, das als einziges<br />
den drahtlosen Musikempfang ermöglicht. Entweder<br />
betätigen Sie den Bluetooth-Knopf einige<br />
Sekunden oder Sie halten ein Smartphone mit<br />
NFC an die rechte Ohrmuschel, um die drahtlose<br />
Musikwiedergabe zu starten. Schade: Auf eine Geräuschreduzierung<br />
müssen Sie leider verzichten.<br />
Dauerläufer<br />
Aufseiten des Tragekomforts punkten die MDR-<br />
1RBT mit angenehmen Kopf- und Ohrpolstern<br />
sowie einem geringen Anpressdruck. Demgegenüber<br />
ist die Verarbeitung nicht auf High-End-<br />
Niveau: Statt Metall dominiert Kunststoff. Auch<br />
schmälert der übertriebene Einsatz von Tasten<br />
und Reglern den guten Eindruck. Viel Fingerfertigkeit<br />
ist beim Andocken des USB- und Klinkensteckerkabels<br />
vonnöten: Die Abdeckungen sitzen<br />
sehr fest, zudem sind sie bei anliegenden Kabeln<br />
„Statt des typischen Kopfhörergefühls<br />
erwartet Sie ein weiträumiges<br />
und dennoch natürliches Klangbild.“<br />
kein schöner Anblick. Das beiliegende USB-Ladekabel<br />
ist mit einer Länge von 50 cm extrem kurz<br />
geraten, weshalb Sie den Kopfhörer während eines<br />
Aufladevorgangs kaum nutzen können. Dafür<br />
hält der Akku satte 30 Stunden und auch im rein<br />
passiven Modus macht Sonys MDR-1RBT eine<br />
souveräne Figur.<br />
Wer die Wahl hat<br />
Klanglich leistet sich Sony keine Ausrutscher:<br />
Statt des typischen Kopfhörergefühls erwartet<br />
Sie ein weiträumiges und dennoch natürliches<br />
Klangbild, das ohne übertriebene Effekthascherei<br />
daherkommt. Im direkten Vergleich erwiesen sich<br />
die MDR-1RBT wie ein Kompromiss aus den sehr<br />
direkt aufspielenden Harman Kardon BT und den<br />
voluminösen Parrot Zik. Diese Umschreibung<br />
gilt allerdings nur für die Kabelverbindung, denn<br />
über Bluetooth agiert der Tiefton unkontrollierter<br />
und zu dominant, zudem reagieren die Kopfhörer<br />
giftiger im den oberen Mitten. Wer viel Musik am<br />
Stück hört, sollte der Kabelverbindung deshalb<br />
den Vorzug geben. Dann stellt sich aber automatisch<br />
die Frage, ob das deutlich günstigere Modell<br />
MDR-1R nicht die bessere Wahl wäre. Dennoch<br />
ist es Sony hoch anzurechnen, dass die tadellose<br />
Klangqualität allen Modellen der MDR-1R-Reihe<br />
zugutekommt, auch wenn die von uns getestete<br />
Bluetooth-Version nicht ganz den Charme ihrer<br />
Kopfhörergeschwister erreicht.<br />
Was uns gefällt<br />
+ Sensationelle Akkulaufzeit<br />
+ Musikalischer Klang über Kabel<br />
+ Angenehmer Tragekomfort<br />
+ NFC, Bluetooth- und Telefonfunktion<br />
Was uns stört<br />
– Klang über Bluetooth schwächer<br />
– Keine aktive Geräuschreduzierung<br />
– Haptik und Bedienung leicht enttäuschend<br />
– Ladekabel nur als USB-Variante<br />
Sony MDR-1RBT<br />
Besitzen Sie ein Smartphone mit<br />
NFC, können Sie dieses an die<br />
rechte Ohrmuschel halten, um die<br />
Musikwiedergabe automatisch zu<br />
starten. Achten Sie aber darauf,<br />
vorab den Schieberegler am Kopfhörer<br />
für die NFC-Unterstützung<br />
zu betätigen.<br />
Über wenig komfortable Schieberegler<br />
nutzen Sie die Kontrollfunktionen bei einer<br />
bestehenden Bluetooth-Verbindung.<br />
Eingehende Anrufe<br />
nehmen Sie mit der<br />
Telefontaste entgegen.<br />
Die beiliegenden<br />
Kabel können<br />
erst nach Öffnen<br />
der Abdeckungen<br />
angedockt werden.<br />
Diese sitzen<br />
äußerst fest.<br />
Preis: ab 300 Euro, Gewicht: 300 g, Farben: Schwarz,<br />
Akkulaufzeit: ca. 30 h, Bluetooth-Version: 3.0<br />
Bilder: Sony<br />
82 | 3.2013
Musikhören über iPad<br />
und Smartphones<br />
Der Verbindungsstandard Bluetooth gewährleistet<br />
die Datenübertragung zwischen Sender<br />
und Empfänger ohne Kabel und andere<br />
Zusatzgeräte. Für eine tonal überzeugende<br />
Qualität ist die Bluetooth-Version 2.0<br />
Mindestvoraussetzung, da diese große<br />
Datenpakete unterstützt und eine<br />
Fehlerkorrektur ermöglicht. Einer der<br />
größten Nachteile von Bluetooth ist<br />
die fehlende Synchronisation mit den<br />
Bilddaten: Schauen Sie einen Film<br />
wird der Ton bei einer kabellosen<br />
Bluetooth-Übertragung verzögert<br />
wiedergegeben.<br />
Klangtuning mit iPad<br />
Gefällt Ihnen der Klang Ihrer Kopfhörer<br />
nicht, können Sie im Falle von Apples iPad die<br />
Klangeinstellungen im Systemmenü aufrufen.<br />
Die Voreinstellung Klassik mindert z. B. eine zu<br />
dominanten Stimmwiedergabe und frischt das<br />
Klangbild durch eine leichte Betonung von Tiefen<br />
und Höhen auf.<br />
Optimaler Klang durch App<br />
Noch einen Schritt weiter geht die App von<br />
Parrot, die kostenlos im App-Store von Apple<br />
angeboten wird: Im Zusammenspiel mit den<br />
Kopfhörern von Parrot können Sie den Klang<br />
äußerst feinfühlig anpassen. Zudem gibt die App<br />
Auskunft über die verbleibende Akkulaufzeit:<br />
Angesichts der knapp bemessenen Laufzeit der<br />
Parrot Zik erleichtert die App den Umgang mit<br />
den Kopfhörern. Neben der Geräuschreduzierung<br />
erwarten Sie ausgefeilte Hallprogramme, die dem<br />
typisch eingeengten Kopfhörerklang entgegenwirken<br />
und ein deutlich voluminöseres Klangbild<br />
erzeugen. Unser Tipp: Kombinieren Sie<br />
„Living Room“ mit einem Lautsprecherwinkel<br />
von 120 Grad.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
www.hdtvmagazin.com 83
Pfeilschneller Empfang<br />
VU+<br />
Solo2<br />
KAUFTIPP<br />
3/2013<br />
Während im Smartphone- und<br />
Tabletbereich die Schnelligkeit<br />
der verbauten Prozessoren immer<br />
rasanter zunimmt, wird im Segment der<br />
Sat-Receiver häufig an aktueller Technik<br />
gespart. Der Hersteller VU+ hat genau diese<br />
Defizite erkannt und in den Solo2-Receiver<br />
einen pfeilschnellen Doppelkernprozessor<br />
mit 1,3 Gigahertz sowie einen stattlichen<br />
1-Gigabyte-Arbeitsspeicher integriert.<br />
Dem Sat-Empfänger VU+ Solo2 steht damit<br />
rund dreimal mehr Leistung als herkömmlichen<br />
Receivern zur Verfügung. Dem nicht genug,<br />
zeigt sich der Receiver ungemein flexibel, denn<br />
anders, als es der Namenszusatz Solo vermuten<br />
lässt, sind gleich zwei Tuner für den Empfang<br />
integriert, sodass Sie während einer Programmaufnahme<br />
parallel einen anderen Sender schauen<br />
können. Das Installationsmenü begleitet den<br />
Nutzer Schritt für Schritt und dank vorkonfigurierter<br />
Senderliste ist die Erstinstallation<br />
nach knapp fünf Minuten beendet. Bereits beim<br />
Erststart fällt die Geschwindigkeit auf, die der<br />
Receiver an den Tag legt: Nach nicht einmal<br />
VU+ Solo2<br />
einer halben Minute ist der Solo2 vollständig<br />
einsatzbereit. Auch im Alltagsbetrieb überzeugt<br />
der leistungsstarke Receiver mit zügigen Navigations-<br />
und Umschaltzeiten. Die in der Grundausstattung<br />
vorabinstallierte Softwareoberfläche<br />
bietet gut lesbare Menüs und eine einfache<br />
Navigation. Da es sich bei diesem Empfänger<br />
um ein Linux-System handelt, können Sie das<br />
Aussehen der Bildschirmmenüs sogar individuell<br />
verändern.<br />
Immer im Bilde<br />
Im Gegensatz zum Vorgängermodell Solo zeigt<br />
der Solo2 den Kanalnamen über ein Display<br />
vollständig an. Hinter der Frontklappe verstecken<br />
sich gleich zwei Kartenleser sowie ein<br />
CI-Modul-Schacht. Auch ein USB-Anschluss<br />
steht an der Front bereit, zwei zusätzliche wurden<br />
auf der Rückseite integriert, um z. B. einen<br />
WLAN-Stick dauerhaft zu installieren. Beim<br />
Thema Videoschnittstellen müssen keine Kompromisse<br />
eingegangen werden, denn neben dem<br />
HDMI-Anschluss für den Betrieb an modernen<br />
Flachbildgeräten besitzt die VU-Box eine Scartschnittstelle,<br />
um ältere TV-Geräte zu versorgen.<br />
Preis: ab 330 Euro, Maße (B × H × T): 30 × 4,5 × 21 cm, Gewicht: 1,8 kg, Tuner: DVB-S2 (2 ×), Speicher:<br />
nachrüstbar durch 2,5-Zoll-Fesplatte, Videoausgabe (HD): 720p, 1 080i, 1 080p<br />
Im Inneren der Box kann eine kleine 2,5 Zoll<br />
große Festplatte fest verbaut werden, um die<br />
stundenlange Aufzeichnung von HD-Inhalten zu<br />
ermöglichen. Das nötige Montagematerial legt<br />
der Hersteller ebenso bei, wie ein HDMI-Kabel.<br />
Ein Blick ins Innere der Box sorgt für Verwunderung,<br />
denn eigenständige Tunerbausteine<br />
sind im neuen Solo2-Modell nicht zu sehen.<br />
„Dem Sat-Empfänger<br />
VU+ Solo2 steht rund dreimal mehr<br />
Leistung als herkömmlichen<br />
Receivern zur Verfügung.“<br />
Der Grund hierfür ist, dass die Tunersteuerung<br />
vom Hauptprozessor übernommen wird. Für<br />
den Nutzer hat dies keinerlei Nachteile, denn<br />
sämtliche DiSEqC-Protokolle sind trotzdem<br />
vorhanden. So ist der Multifeedempfang mit<br />
DiSEqC-1.0- oder 1.1-Schaltern ebenso möglich<br />
wie die Steuerung von Drehanlagen über USALS<br />
bzw. DiSEqC 1.2. Wer keine zwei Leitungen zur<br />
Verfügung hat, um die Tuner optimal zu versorgen,<br />
kann auch Unicable einsetzen.<br />
Mehr Leistung für mehr Unterhaltung<br />
Die imposanten Leistungsdaten des Solo2 sollen<br />
vor allem die integrierten Internetfunktionen<br />
beflügeln: Ganz gleich, ob HbbTV, Youtube,<br />
Onlinevideotheken oder Streamingfunktionen,<br />
sämtliche Zusatzanwendungen verlangen der<br />
Hardware eine Menge ab. Wer über einen<br />
leistungsfähigen Internetanschluss verfügt, wird<br />
von der Schnelligkeit, die der Solo2 hierbei<br />
an den Tag legt, erstaunt sein. Über Softwarepakete<br />
ermöglicht der VU+ Solo2 außerdem<br />
den Internetradioempfang, zudem können<br />
Bilder: Apple, Auerbach Verlag, VU+<br />
84 | 3.2013
Über die Gratisapp VU+ Player lässt sich der Receiver steuern und Sie können den Aufnahmetimer<br />
aus der Ferne programmieren. Sogar das Streamen von SD-Programminhalten ist möglich.<br />
IPTV-Streams in die Senderliste eingespielt<br />
werden. Der leistungsfähige Prozessor lässt Sie<br />
die Bild-in-Bild-Funktion für alle Programme<br />
nutzen. Was bislang bei den meisten Boxen nur<br />
in Kombination mit SD- und HD-Programmen<br />
gelang, funktioniert nun auch bei zwei <strong>HDTV</strong>-<br />
Streams. So kann Das Erste HD beispielsweise<br />
als Hauptprogramm geschaut werden, während<br />
ZDF HD in der oberen rechten Ecke als kleines<br />
Bild zu sehen ist. Die Umschaltung zwischen<br />
den Programmen gelingt über die Farbtasten<br />
der Fernbedienung. Auch bei den Aufnahmen<br />
müssen keine Abstriche gemacht werden. Problemlos<br />
nimmt die Box sechs <strong>HDTV</strong>-Streams<br />
auf zwei Transpondern der öffentlich-rechtlichen<br />
Veranstalter auf. Die Aufnahmen werden<br />
mit EPG-Beschreibung sowie allen verfügbaren<br />
Audiospuren verewigt. Über ein Erweiterungsmenü<br />
können Sie nützliche Zusatzsoftware<br />
installieren, um die Aufnahmen passend<br />
zurechtzuschneiden. Die CI-Schnittstelle verarbeitet<br />
reibungslos sämtliche CI-Module und Sky<br />
Linux macht alles möglich<br />
kann beispielsweise mit Alphacrypt-Modulen<br />
genutzt werden. Alle Inhalte werden bereits<br />
bei der Aufzeichnung decodiert und uncodiert<br />
auf der Festplatte abgelegt. Die Bildqualität des<br />
Linux-Empfängers bietet keinen Anlass zur Kritik,<br />
die eingespielten Testsequenzen wurden an<br />
unseren Testmonitoren ohne Mängel angezeigt.<br />
Laufbänder bzw. schnelle Bewegungen meistert<br />
der <strong>HDTV</strong>-Empfänger mit Bravour und die<br />
Vollbildwandlung ermöglicht eine tadellose<br />
1 080p-Zuspielung. Beim Energieverbrauch<br />
erfüllt die Box die Vorgaben der EU. Mit 0,5 W<br />
im „Deep-Stand-by-Modus“ liegt der Verbrauch<br />
im Rahmen. Im Betriebszustand messen wir im<br />
Aufnahmemodus durchschnittlich 22 Watt.<br />
Nicht nur für Tüftler<br />
Der Solo2-Receiver von VU+ funktioniert bereits<br />
im Auslieferungszustand so komfortabel, dass Sie<br />
nicht zwingend auf die zahllosen Erweiterungen<br />
angewiesen sind, die die Softwareplattform Linux<br />
ermöglicht. Dennoch stehen Computerkennern<br />
Mittel und Wege zur Verfügung, um z. B. die<br />
Aufnahme von kopiergeschützten Inhalten und<br />
die drahtlose Datenübertragung via Airplay zu<br />
gewährleisten. Wer hingegen keine Ambitionen<br />
hegt, in die Tiefen der Systemstruktur vorzudringen,<br />
muss sich keinesfalls grämen: Der Solo2 von<br />
VU+ erleichtert Profis wie Einsteigern gleichermaßen<br />
den TV-Alltag.<br />
RICARDO PETZOLD, CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Enorm leistungsstarker Sat-Empfänger<br />
+ Offene Linux-Plattform<br />
+ Doppeltuner, Bild-in-Bild<br />
+ HbbTV, Youtube, Browser, App<br />
Was uns stört<br />
– Nicht alle Funktionen ab Werk verfügbar<br />
– WLAN-USB-Adapter und Festplatte optional<br />
– TV-Streaming auf iPad nur bei SD-Sendern<br />
– CI Plus nicht offiziell unterstützt<br />
Dank der offenen Softwareplattform Linux können Sie das Aussehen der Menüs ändern, neue Programme installieren, aber auch auf gängige Standards wie HbbTV zugreifen.<br />
www.hdtvmagazin.com 85
Video-on-Demand<br />
auf der Überholspur<br />
Das Internet hält in jeden Lebensbereich<br />
Einzug und vieles wird dadurch<br />
einfacher, vor allem der Medienkonsum.<br />
So landen dank unzähliger Video-on-Demand-<br />
Anbieter Blockbuster auf Knopfdruck in<br />
HD-Auflösung auf dem Bildschirm. Doch als<br />
Konsument verliert man in diesem Dschungel<br />
schnell den Überblick.<br />
Wer sich beim nicht immer packenden TV-Programm<br />
gern eine spontane Abwechslung gönnt,<br />
musste früher eine Videothek aufsuchen. Heutzutage<br />
spart man sich diesen Weg und begibt sich<br />
Video-on-Demand-Dienste<br />
Hersteller<br />
virtuell in die Hände eines Video-on-Demand-<br />
Anbieters. Wenige Klicks sollten reichen, um einen<br />
aktuellen Film auszuleihen. Prinzipiell stimmt das<br />
auch, wäre da nicht die schier unüberschaubare<br />
Masse an Anbietern mit ihren unterschiedlichen<br />
Angebotsstrukturen sowie den Unterschieden bei<br />
der Bild- und Tonqualität. Erschwerend kommt<br />
hinzu, dass jeder Anbieter auch noch unterschiedliche<br />
Stärken und Schwächen aufweist.<br />
Nutzung leicht gemacht<br />
Der Abruf der jeweiligen Portale stellt im Regelfall<br />
kein Problem dar, da an dieser Stelle bereits viele<br />
Endgeräte unterstützt werden. So ist der Zugang<br />
etwa per Windows- und Apple-Computer, Smart<br />
<strong>TVs</strong> diverser Hersteller, Set-Top-Boxen oder<br />
Spielekonsolen möglich. Allen Nutzungsangeboten,<br />
mit Ausnahme der Gratis-Portale wie etwa<br />
www.netzkino.de, geht eine Registrierung voraus.<br />
Im Zuge der Anmeldung wählt der Nutzer in den<br />
meisten Fällen auch gleich das jeweilige Bezahlmodell<br />
aus. In der Regel sind Sie an dieser Stelle mit<br />
einer Kreditkarte bestens ausgerüstet, aber auch<br />
Bezahlservices wie etwa PayPal sind oft nutzbar.<br />
Phillips sticht hier als Hersteller von Smart-<br />
<strong>TVs</strong> aus der Masse heraus, da sie eine zentrale<br />
iTunes Watchever Maxdome Acetrax Movies<br />
Einzelabrufe/Flatrate / / / /<br />
Ausleihpreis 4,99 Euro 4,99 Euro 3,99 Euro<br />
Kaufpreis 16,99 Euro 13,99 Euro 14,99 Euro<br />
Flatratepreis 8,99 Euro 19,99 Euro<br />
HD-Filme/HD-Serien / / / /<br />
Titelanzahl Umfangreich Eingeschränkt Umfangreich Eingeschränkt<br />
Endgeräte PC, iPad PC, iPad PC PC<br />
Originalton<br />
iTunes<br />
FILMTIPP<br />
3/2013<br />
Watchever<br />
PREISTIPP<br />
3/2013<br />
Bilder: Acetrax, Amazon, Apple, Auerbach Verlag, Google, Kabel Deutschland, Maxdome, Samsung, Sony, Watchever<br />
86 | 3.2013
Plattform anbieten, welche mit vielen Video-on-<br />
Demand-Anbietern kooperiert. Demnach melden<br />
Sie sich einmalig beim Philips-Service an und hinterlegen<br />
während des Prozederes Ihre Bezahldaten.<br />
Postwendend können Sie Filme etwa bei Maxdome<br />
oder Acetrax mit nur wenigen Klicks ausleihen<br />
und Philips kümmert sich darum, dass das Geld<br />
beim jeweiligen Anbieter landet. Demnach entfällt<br />
ein lästiges Anmelden bei den verschiedenen<br />
Anbietern auf dem Smart TV.<br />
Einzelabruf oder Flatrate<br />
Die Angebotsstruktur der einzelnen Anbieter<br />
gibt sich vielfältig und neben dem Einzelabruf<br />
von Blockbustern und Serien bieten einige auch<br />
eine Flatrate mit einer monatlichen Gebühr an.<br />
Darüber hinaus können bei vielen Anbietern<br />
auch weitere individuelle Pakete hinzugebucht<br />
werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist Maxdome,<br />
die etwa die Blockbuster-Option anbieten. Bei der<br />
Zubuchung zahlen Sie fünf Euro im Monat und<br />
haben dann zeitgleich zum Blu-ray-Start Zugriff<br />
auf aktuelle Hollywoodfilme, die dann als Stream<br />
über verschiedene Endgeräte abgerufen werden<br />
können. Das Premium-Paket schlägt indes mit<br />
rund 15 Euro im Monat zu Buche und Sie haben<br />
im Zuge dessen unbegrenzten Zugriff auf das gesamte<br />
Videoportfolio des Anbieters. Komplett auf<br />
das Flatrate-Modell setzt dagegen Watchever und<br />
bietet als zusätzliches Bonbon noch die Möglichkeit<br />
an, das Angebot von unterwegs aus zu nutzen.<br />
Videoleih per Post möglich<br />
Anders als das Streaming-Urgestein Maxdome<br />
geht Lovefilm einen anderen Weg, denn anfangs<br />
Top oder Flop? Bei Googles PlayStore hilft das Bewertungssystem<br />
weiter.<br />
Die Flatrate könnte auch bei den Onlinevideotheken einen ähnlichen Siegeszug antreten wie seinerzeit bei Internet- und<br />
Handytarifen. Gründe hierfür sind vor allem die fixen Kosten, ohne böses Erwachen zum Monatsende, und die grenzenlosen<br />
Nutzungsmöglichkeiten auf den vielen unterstützten Endgeräten. Momentan lockt der Anbieter Watchever mit<br />
einem derartigen Service und dürfte vor allem für Serienfreunde die erste Anlaufstelle sein.<br />
konnten Zuschauer die Filme ausschließlich<br />
bestellen und die Blu-rays und DVDs wurden<br />
dann per Post geliefert. Das ist auch heute noch<br />
möglich, aber da der Trend ganz klar in Richtung<br />
Streaming von Video- und Audioinhalten geht,<br />
wird das Portfolio nun Stück für Stück auch als<br />
Stream angeboten, wenngleich die Auswahl über<br />
den Versand zum jetzigen Zeitpunkt noch größer<br />
ausfällt. Nichtsdestotrotz ist es fraglich, wie lange<br />
Lovefilm noch am Filmversand festhält, denn<br />
die logistischen Herausforderungen und Kosten<br />
sind nicht zu vernachlässigen; mal ganz von der<br />
Wartezeit abgesehen, bis der gewünschte Film auf<br />
dem heimischen Couchtisch liegt. Zudem stößt<br />
dieses Modell schnell an seine Grenzen, wenn es<br />
sich um einen Videoabend mit mehreren Filmen<br />
handelt, denn im größten buchbaren Paket können<br />
maximal zwei Filme gleichzeitig beim Kunden<br />
landen, da wird es an einem Wochenende schon<br />
eng. Hier könnte der Gang zur Videothek um die<br />
Ecke von mehr Erfolg gekrönt sein, wenngleich der<br />
Untergang dieser Institution natürlich schon längst<br />
besiegelt ist.<br />
Ist kostenfrei besser?<br />
Neben der Übermacht der Bezahlangebote<br />
existieren aber auch eine Hand voll kostenloser<br />
Alternativen, die sich über Werbung oder den<br />
Rundfunkbeitrag finanzieren. Ein Beispiel hierfür<br />
ist der bereits erwähnte Service von Netzkino<br />
(www.netzkino.de), welcher sogar HD-Inhalte anbietet,<br />
die in puncto Aktualität jedoch allenfalls in<br />
die Rubrik Klassiker fallen. Sogar ein FSK-18-Bereich<br />
wurde implementiert, der Zugang erfolgt aus<br />
Jugendschutzgründen aber nur im Zeitfenster von<br />
23 bis 6 Uhr. Hier zeigt sich auch, warum es unter<br />
Umständen sinnvoll sein kann, ein Angebot mit<br />
Registrierung und Altersüberprüfung zu nutzen,<br />
Video-on-Demand-Dienste<br />
Lovefilm Google Play Movie Sony Video Unlimited Select Video<br />
/ / / /<br />
4,99 Euro 4,99 Euro 4,99 Euro<br />
16,99 Euro 19,99 Euro<br />
6,99 Euro (VoD), 11,99 Euro (Disc per Post)<br />
/ / / /<br />
Eingeschränkt (VoD), Umfangreich (Disc per Post) Eingeschränkt Umfangreich Eingeschränkt<br />
PC, Xbox 360, PS3, iPad PC (nur SD), iPad PC (nur SD), PS3 Nur mit Kabelreceiver<br />
(VoD) / (Blu-ray und DVD)<br />
www.hdtvmagazin.com 87
Diese Videodienste können Sie von unterwegs aus nutzen<br />
Video-on-Demand muss nicht an ein Endgerät aus dem heimischen Wohnzimmer gebunden sein, denn auf Androidund<br />
iOS-Endgeräten funktionieren nicht nur die hauseigenen Dienste, sondern auch Watchever plattformübergreifend.<br />
schließlich entfallen in diesem Zusammenhang die<br />
zeitlichen Restriktionen in Bezug auf jugendgefährdende<br />
Filme. Auch der Bereich des öffentlichrechtlichen<br />
Rundfunks lädt zum Stöbern ein,<br />
immerhin bieten die Mediatheken von ARD, ZDF<br />
und Arte alle Filmproduktionen der letzten sieben<br />
Tage als kostenfreien Stream an. Diese unterscheiden<br />
sich aber komplett von den kostenpflichtigen<br />
Angeboten, da hier nur Eigenproduktionen zum<br />
Abruf bereitstehen – einen Hollywood-Blockbuster<br />
suchen Sie an dieser Stelle vergeblich. Die Mediatheken<br />
können dennoch richtig punkten, denn vor<br />
allem im Doku- und Nachrichtensegment haben<br />
sie klar die Nase vorn.<br />
Per Stream oft nur 720p und Stereo<br />
Neben der bloßen Verfügbarkeit von Filmen sollte<br />
die Bild- und Tonqualität aber nicht vernachlässigt<br />
werden. Selbstverständlich bietet eine Versand-Videothek<br />
wie Videoload das volle Programm, denn<br />
schließlich liegen Filme auf einer Blu-ray-Disc in<br />
Video-on-Demand-Dienste<br />
Hersteller<br />
Dienste<br />
Watchever<br />
LoveFilm<br />
Sony Video Unlimited<br />
Google Play<br />
iTunes<br />
Endgeräte<br />
iPad, Android-Tablet<br />
iPad, Kindle Fire HD<br />
Sony Tablets<br />
Android-Tablets<br />
iPad<br />
Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten,<br />
in 3D, mit Mehrkanalton, Bonusmaterial und<br />
verschiedenen Sprachversionen vor. Was haben die<br />
Streaminganbieter dem entgegenzusetzen? Hier<br />
fällt es mitnichten leicht, die Spreu vom Weizen<br />
zu trennen, da die Dienste in der Regel nur vage<br />
Informationen über die Bild- und Tonqualität<br />
veräußern. So verzichten die meisten Anbieter auf<br />
Auszeichnungen zur Auflösung und Angaben wie<br />
etwa 720p oder 1 080p finden sich nur in Ausnahmefällen<br />
in unübersichtlichen FAQs wieder. Auch<br />
bei der Verfügbarkeit von etwaigen mehrsprachigen<br />
Tonspuren, der Audioqualität gemessen<br />
an einer Bitrate, oder ob der Film überhaupt mit<br />
Mehrkanalton über die eigene Heimkinoanlage<br />
wiedergegeben wird, findet sich nur in Ausnahmefällen<br />
eine Auskunft. Um diese Informationen zu<br />
erhalten, bedarf es oft einer intensiven Suche, die<br />
reichlich Zeit kostet und so das Erlebnis im Vorhinein<br />
schon trübt. Eine aussagekräftige Kennzeichnung<br />
wäre an dieser Stelle wünschenswert, denn<br />
schließlich zahlt der Zuschauer ja nicht gerade<br />
wenig für einen ausgeliehenen Film. Ein aktueller<br />
Blockbuster in HD-Auflösung kann als Stream<br />
abgerufen schonmal bis zu sechs Euro kosten. Die<br />
Recherchen haben ergeben, dass ein Großteil der<br />
Anbieter auf die „kleine“ HD-Auflösung 720p setzt<br />
und nur die wenigsten auf Full-HD. Microsofts<br />
Videoservice Zune, der bequem über die Xbox 360<br />
abgerufen werden kann, bildet an dieser Stelle die<br />
Ausnahme und will sich mit der 1 080p-Auflösung<br />
auf Augenhöhe der Blu-ray Disc bewegen. Ein<br />
Sichttest hat ergeben, dass das Ziel nur knapp verfehlt<br />
wird, und es ist in jedem Fall beachtenswert,<br />
in welcher hochwertigen Qualität die Filme durch<br />
die Internetleitung gedrückt werden. Doch auch<br />
die Filme in 720p-Auflösung machen richtig Spaß,<br />
denn schließlich wird die Schärfewahrnehmung<br />
immer maßgeblich von der Größe des Fernsehers<br />
und dem Betrachtungsabstand mitbestimmt.<br />
Ohne Breitbandinternet geht nichts<br />
Die Bildqualität steht und fällt natürlich immer<br />
mit dem verwendeten Internetanschluss und der<br />
Bandbreite, die Ihnen zur Verfügung steht. Für den<br />
Genuss von HD-Inhalten empfehlen die Anbieter<br />
mindestens 6 Megabit pro Sekunde (Mbit/s), in<br />
der Praxis sollten es aber schon 10 Mbit/s sein.<br />
Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Film nur<br />
stockend oder im schlimmsten Fall gar nicht wiedergeben<br />
wird. Zudem könnte sich die Bildqualität<br />
nur auf SD-Niveau einpendeln, denn viele Videoon-Demand-Services<br />
passen die Darstellung<br />
dynamisch der verfügbaren Bandbreite an. Da es<br />
aktuell immer noch sehr viele weiße Flecken ohne<br />
Hochleistungsinternet in Deutschland gibt, ist ein<br />
Geschwindigkeitstest vor dem Ausleihen eines<br />
Films dringend empfohlen. Ein schneller Internetanschluss<br />
minimiert das Risiko eines Filmabbruchs<br />
aber nicht gänzlich und wer in seinem Haushalt<br />
über mehrere internetfähige Geräten verfügt,<br />
könnte bei einer parallelen Nutzung durchaus in<br />
einen Engpass geraten. Vorsicht bei Volumentarifen:<br />
Ein HD-Film ist im Schnitt rund 6 Gigabyte<br />
groß und sprengt demnach das monatliche Limit<br />
bereits an einem Abend. Wohnen Sie auf dem<br />
Land, steht in der Regel kein Internet per DSL oder<br />
Kabel zur Verfügung und der anliegende Klingeldraht<br />
ist mit einem HD-Film selbstverständlich<br />
hoffnungslos überfordert. Abhilfe schaffen hier<br />
Videothek von Unitymedia Videoload Media Markt Videodownloadshop Videociety<br />
Einzelabrufe/Flatrate / / / /<br />
Ausleihpreis 5,00 Euro 3,99 Euro 4,99 Euro 4,99 Euro<br />
Kaufpreis 13,99 Euro 12,99 Euro<br />
Flatratepreis<br />
HD-Filme/HD-Serien / / / /<br />
Titelanzahl Eingeschränkt Umfangreich Eingeschränkt Eingeschränkt<br />
Endgeräte Nur mit Kabelreceiver PC PC PS3<br />
Originalton<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Mediamarkt, Sony, Unitymedia, Videociety, Videoload<br />
88 | 3.2013
LTE-Router, die Geschwindigkeiten mit bis zu<br />
100 Mbit/s über Mobilfunk garantieren.<br />
Der Transparenz-Unterschied<br />
Amazon schreibt Transparenz ganz groß; listet alle verfügbaren<br />
Titel auf und lässt eine umfangreiche Filterung<br />
zu; dies ist keine Selbstverständlichkeit.<br />
Ausblick<br />
Wohin wird die Video-on-Demand-Reise also<br />
gehen und wann schrumpft der Markt auf ein<br />
überschaubares Maß ein? Auch wenn von Experten<br />
längst erwartet wird, dass eine Konsolidierung<br />
einsetzen müsste, so geschieht derzeit<br />
eher das Gegenteil. Momentan wächst die Anzahl<br />
der Anbieter unaufhörlich und das sowohl auf<br />
der Bezahl- als auch auf der werbefinanzierten<br />
Seite. Damit unterscheidet sich der deutsche<br />
Markt ganz erheblich vom nordamerikanischen,<br />
welcher als Wegbereiter des Video-on-Demand-<br />
Dienstes gilt. Dort haben quasi zwei Anbieter den<br />
kompletten Markt unter sich aufgeteilt und das<br />
zu sehr moderaten Konditionen. Die riesige Onlinevideothek<br />
Netflix etwa verlangt umgerechnet<br />
sechs Euro pro Monat für einen uneingeschränkten<br />
Zugriff auf das gesamte Angebot, welches von<br />
unzähligen Geräten aus abrufbar ist. Während<br />
sich Hulu komplett über Werbung finanziert und<br />
neben attraktiven US-Serien auch jede Menge<br />
hochkarätige Shows in feinster Qualität anbietet.<br />
Durch die gesicherte rechtliche Grundlage und<br />
die überzeugende Angebotsvielfalt entziehen sie<br />
den illegalen Angeboten die Existenzgrundlage –<br />
ein absolut wünschenswerter Zustand. Allerdings<br />
lassen sich diese Dienste außerhalb der USA<br />
nicht nutzen, somit bleibt der Nutzer von den<br />
hiesigen Diensten abhängig. Von amerikanischen<br />
Verhältnissen sind wir hierzulande allerdings<br />
noch weit entfernt, denn die rechtliche Grundlage<br />
scheint sich komplizierter zu gestalten; so wird es<br />
zumindest seitens der Medien immer kommuniziert.<br />
An dieser Stelle sollte der Begriff der<br />
Kulturflatrate abermals ins Spiel gebracht werden,<br />
denn der Ansatz verspricht einen unbegrenzten<br />
Zugang zu Video- und Audio inhalten, der durch<br />
eine fixe monatliche Gebühr getragen wird. Diese<br />
Pauschalabgabe wird dann an die Rechteinhaber<br />
verteilt und gleichzeitig spielt es keine Rolle mehr,<br />
was welcher Anbieter zur Verfügung stellt, da<br />
alles bereits im Preis mit inbegriffen ist. In diesem<br />
„Video-on-Demand bleibt oft ein<br />
kompliziertes Unterfangen hinsichtlich<br />
Preis und Verfügbarkeit.“<br />
Fall müsste sich der Zuschauer nicht mehr durch<br />
Anbieterkataloge wühlen und der Konsum würde<br />
endlich im Mittelpunkt stehen. Das ist letztlich<br />
noch Zukunftsmusik, aber zumindest der Ansatz<br />
der Flatrate erscheint dieser Tage immer häufiger<br />
im Video-on-Demand-Bereich und Anbieter wie<br />
etwa Watchever legen fleißig weitere Grundsteine<br />
für den allumfassenden Medienabruf, ob zu<br />
Hause oder unterwegs. Doch bis zum Eintreffen<br />
dieser Unterhaltungsutopie werden noch<br />
viele Tage ins Land ziehen und es müssen noch<br />
unzählige Steine aufseiten der Konsumenten,<br />
Produzenten und Rechteinhaber aus dem Weg<br />
geräumt werden.<br />
ROGER VOGEL, DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Anzeige
App-Bedienung<br />
Die Telekom setzt voll auf die App-Bedienung und bietet mit der „Programm<br />
Manager App“ die Funktionen der Programmübersicht für die<br />
nächsten 14 Tage, eine Erinnerungsfunktion für Sendungen sowie die<br />
Verwaltung von Sender- und Favoritenlisten und einen Assistenten zur<br />
Planung von parallelen Aufnahmen. Die „Entertain Remote Control App“<br />
ersetzt die herkömmliche Fernbedienung vollständig und bettet diese Funktionen<br />
in die Sprachsteuerung zur Sender- und Menüauswahl ein.<br />
Die Zweitreceiver-Ergänzung<br />
Ein besonderer Vorteil ist die einfache Kombination<br />
aus Erst- und Zweitreceiver, der entweder<br />
gemietet oder gekauft werden kann. Gebuchte<br />
Pakete lassen sich auf beiden Geräten nutzen,<br />
ebenso wie ein Festplatten-Sharing kein Problem<br />
darstellt. Weiterhin lassen sich HD-Inhalte zwischen<br />
den Geräten streamen.<br />
Musikgenuss<br />
Neben der kostenlosen Internetradiofunktion, mit<br />
der sich weltweit verfügbare Streams empfangen<br />
lassen, kann auch ein Musikvideopaket für 4,95<br />
Euro pro Monat hinzugebucht werden. Darin sind<br />
Kanäle wie MTV und VH-1 bis hin zu Gute Laune<br />
TV enthalten.<br />
Bilder: Telekom<br />
90 | 3.2013
Facebook ist überall<br />
Wer sich gern über Inhalte<br />
austauscht, wird die Teilen- und<br />
Bewertungsfunktion lieben. Nach<br />
der Verknüpfung mit dem Facebook-<br />
Konto reicht ein Druck auf die blaue<br />
Taste, um Freunden eine Sendung<br />
zu empfehlen, ganz ohne weitere<br />
Endgeräte.<br />
TV-Apps<br />
Nicht nur bei der Bedienung<br />
setzt die Telekom auf Apps, auch<br />
wenn es um Zusatzinhalte geht,<br />
schlagen sie diesen Weg ein. Neben<br />
BILD und ARD Tagesschau<br />
existieren auch Spiele und Videoon-Demand-Angebote.<br />
Telekom-Entertain-Paket<br />
auf dem Prüfstand<br />
IPTV nimmt einen immer größeren Stellenwert in den heimischen Wohnzimmern<br />
ein. Die Telekom baut daher ihr Entertain-Paket zu einem Multitalent mit neuen<br />
Funktionen aus.<br />
ROGER VOGEL<br />
Die eigene Cloud<br />
Mit der TelekomCloud haben Telekom-Kunden die<br />
Möglichkeit, bis zu 25 GB Onlinespeicher kostenfrei<br />
über die „Mediacenter App“ zu nutzen. Abgedeckt<br />
werden sämtliche Dateiformate und Apple-,<br />
Android- und WindowsPhone-7-Endgeräte.<br />
www.hdtvmagazin.com 91
Bezahl-Mediathek HD Plus Replay<br />
Interaktives Fernsehen ist ein Schlagwort,<br />
welches schon länger vielen Nutzern ein<br />
Begriff ist. So bieten zahlreiche Fernsehsender<br />
mittlerweile Sendungen auf Abruf, beispielsweise<br />
über Mediatheken, welche über das<br />
Internet oder direkt am netzwerktauglichen<br />
Endgerät nutzbar sind.<br />
Auch über HbbTV können Fernsehzuschauer<br />
mittlerweile bei zahlreichen TV-Stationen<br />
Zusatzdienste nutzen und verpasste Sendungen<br />
zu einem beliebigen Zeitpunkt anschauen. Im<br />
Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Sendern<br />
ist hier das Angebot bei den großen Privatsendern<br />
bisher ziemlich dürftig gewesen. Wenn<br />
überhaupt, so waren nur kleine Schnipsel aus<br />
den Programmen interaktiv abrufbar. Mit der<br />
Plattform HD Plus Replay soll sich dies nun<br />
ändern.<br />
Systemvoraussetzungen<br />
Voraussetzung ist ein passender HD-Plus-<br />
Receiver, welcher den Abruf dieses Dienstes über<br />
das Netz ermöglicht. Dazu ist die Anbindung an<br />
das Internet eine weitere zwingende Voraussetzung<br />
für die Nutzung des Dienstes. Empfohlen<br />
wird hier eine Verbindungsgeschwindigkeit<br />
von 6 Mbit/s oder mehr. Auch wenn Video-on-<br />
Demand-Anbieter mit dieser Übertragungsrate<br />
bereits 720p-Filme realisieren, können bisher<br />
nur Sendungen in Standardauflösung abgerufen<br />
werden.<br />
Der erste Eindruck<br />
Der interaktive Dienst HD Plus Replay verbirgt<br />
sich im Menüpunkt „Web“ im schon bekannten<br />
HD-Plus-Portal. Alternativ besteht auch die<br />
Möglichkeit, die Mediatheken über HbbTV<br />
zu betreten. So wird beispielsweise bei RTL<br />
Digitaltext nach dem Drücken des Red Buttons<br />
auch der Zugang zu RTL Now angeboten. Das<br />
bietet sich sogar an, denn startet man eine der<br />
angebotenen Mediatheken, wechselt der Receiver<br />
ohnehin erst einmal auf den gewählten Sender<br />
und öffnet das HbbTV-Menü. Hier gelangt man<br />
schließlich über die Auswahl der Mediathek<br />
endlich in das Menü des Abrufdienstes.<br />
Aktuell lassen sich die abgebildeten Sender über HD Plus Replay abrufen, ob der Service noch weiter wächst, ist wegen<br />
des kostenfreien Konkurrenten HbbTV bisher ungeklärt.<br />
Derzeit nur RTL<br />
Momentan beschränkt sich das Angebot von HD<br />
Plus Replay auf drei Abrufkanäle. Diese bestehen<br />
aus RTL Now, VOX Now sowie Super RTL Now.<br />
Hat man sich für einen Sender der RTL-Gruppe<br />
entschieden, gelangt man auf das Auswahlportal<br />
beispielsweise von RTL. Sortiert nach Highlights,<br />
Bilder: RTL, Telestar, VOX<br />
92 | 3.2013
Serien & Shows, News & Magazine oder auch<br />
Spielfilme von A-Z kann man in den Angeboten<br />
stöbern. Zur Verfügung stehen allerdings nicht<br />
alle bei RTL in den letzten Tagen ausgestrahlten<br />
Filme, sondern nur eine Auswahl, welche<br />
beispielsweise aus „Die Jagd nach dem Schatz<br />
der Nibelungen“ oder „Vulkan“ bestehen – also<br />
ausschließlich Eigenproduktionen des Senders.<br />
Blockbuster aus Hollywood werden hingegen<br />
– zumindest derzeit – nicht angeboten. Der ausgewählte<br />
Film startet aber nicht sofort, da zuerst<br />
Werbesports angezeigt werden, diese setzen sich<br />
auch während des Medienkonsums fort. Rund<br />
alle 15 Minuten müssen sich Nutzer daher auf<br />
Werbung einstellen.<br />
überzeugt zum aktuellen Zeitpunkt keinesfalls.<br />
Gründe dafür sind das mangelnde HD-Material<br />
und die SD-Aufnahmefähigkeit aktueller<br />
Mediareceiver. Dazu gesellt sich bei anderen<br />
Telekommunikationsanbietern ein wachsendes<br />
und kostenfreies Angebot an HbbTV-Inhalten.<br />
Wann RTL seinen Sonderweg verlässt, um sich<br />
TV-Sendungen wann immer Sie wollen<br />
dieser Entwicklung anzuschließen, bleibt weiter<br />
rätselhaft. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bleibt<br />
HD Plus Replay schlicht ein fehlgeschlagenes<br />
Experiment, welches wegen der Kosten, der Werbung,<br />
der SD-Qualität und dem Inhalt auf der<br />
Strecke bleibt.<br />
ROGER VOGEL<br />
Sendung verpasst?<br />
Natürlich können auch verpasste Sendungen<br />
über das Portal nachträglich angeschaut<br />
werden. Diese sind aber wie bei den öffentlichrechtlichen<br />
Sendern nicht permanent verfügbar,<br />
sondern in der Regel sieben Tage lang im Archiv<br />
zu finden. Abrufbar sind die Programme nach<br />
Tag und Uhrzeit sortiert oder über die schon<br />
vorgestellten Genre-Menüs. Ausgeklammert sind<br />
hier aber wiederum Fremdproduktionen. So<br />
„Obwohl das Konzept durchdacht<br />
scheint, könnte es dennoch<br />
scheitern, schließlich gibt<br />
es HbbTV zum Nulltarif.“<br />
findet man nur eine Auswahl der vergangenen<br />
Tage. Fremdproduktionen wie Spielfilme, aber<br />
auch beispielsweise „Mario Barth Live“ oder<br />
„Die ultimative Chart Show“ fehlten bei unserem<br />
Test. Dagegen ließen sich diverse Scripted-<br />
Reality-Formate, die RTL-Nachrichtensendung<br />
„RTL Aktuell“ oder auch „Die Comedy Show des<br />
Jahres“ problemlos abrufen.<br />
Mediatheken identisch<br />
Wie bei HbbTV setzt die RTL-Gruppe auch bei<br />
seinen einzelnen Sendern auf Corporate Identity.<br />
Das bedeutet, der Aufbau aller drei Mediatheken<br />
von RTL, VOX und Super RTL ist identisch.<br />
Lediglich Farbgestaltung und Inhalt unterscheiden<br />
sich. So sind nur bei RTL auch Spielfilme<br />
abrufbar. Die anderen beiden Plattformen bieten<br />
hingegen nur eine Auswahl an Sendungen aus<br />
dem Programm.<br />
Kosten<br />
Der Dienst wird erwartungsgemäß nicht kostenfrei<br />
angeboten. Wer sich bis zum 31.12.2013 für eine<br />
dreimonatige Nutzung entscheidet, erhält gratis<br />
sechs Monate hinzu. Das Entgelt für die angesprochenen<br />
drei Monate beläuft sich auf 15 Euro.<br />
Ausblick<br />
Das vergleichsweise geringe Angebot, welches<br />
mit rund fünf Euro pro Monat und ständigen<br />
Werbeunterbrechungen teuer erkauft wird,<br />
Die Nutzung von HD Plus Replay gestaltet sich denkbar einfach, denn der eindeutige Aufbau aus Senderwahl, Programmübersicht,<br />
Programmauswahl und schließlich der Information über die jeweilige Sendung ist sehr übersichtlich.<br />
www.hdtvmagazin.com 93
Fernsehen auf dem iPad<br />
Tablets wie das iPad genießen in vielen<br />
Lebensbereichen eine hohe Akzeptanz<br />
und werden oft als Zweitgerät<br />
eingesetzt, um beispielsweise E-Mails zu<br />
verschicken oder um Musik, Filme und Spiele<br />
zu konsumieren. Neben den Video-on-Demand-Anbietern<br />
haben sich bereits zahlreiche<br />
TV-Streaming-Lösungen etabliert, die den<br />
Funktionsumfang des iPads erweitern.<br />
Unabhängig von der Größe des Tablet-Bildschirms<br />
kommt diesem ein großer Vorteil<br />
gegenüber einem klassischen Fernseher zu – die<br />
Mobilität. Gleichzeitig ist eine unabhängige Programmwahl<br />
möglich, sodass Konflikte bei selbiger<br />
der Vergangenheit angehören sollten. Hier erfolgt<br />
die Übermittlung der Daten wahlweise über den<br />
Kabel- oder Satellitenanschluss oder aber über<br />
das Internet. Ab einer Übertragungsrate von<br />
rund 6 MBit/s, können selbst HD-Inhalte flüssig<br />
angeschaut werden. Allerdings existiert auch hier<br />
ein Haken, denn die Dienste sind kostenfrei meist<br />
nur eingeschränkt nutzbar, sodass weitere Gebühren<br />
anfallen. Andere Lösungen setzen hingegen<br />
auf einer vorhanden TV-Infrastruktur auf.<br />
Zattoo<br />
Der Schweizer Dienst hat sich inzwischen zum<br />
echten Multitalent gemausert. Kein Anbieter hat<br />
momentan legal und teilweise sogar kostenlos so<br />
viele deutsche Sender im Portfolio. So können<br />
sämtliche öffentlich-rechtlichen Kanäle empfangen<br />
werden – inklusive aller Regionalvarianten<br />
der Dritten. Wer sich für die kostenpflichtige Variante<br />
HiQ entscheidet kann sogar viele Sender<br />
in HD genießen. Verzichten müssen die Nutzer<br />
aber auf fast alle Vollprogramme der RTL- und<br />
ProSiebenSat1-Gruppe, diese wurden nur für<br />
die Schweiz lizenziert. Lediglich Das Vierte und<br />
DMAX sowie einige Spartensender stehen zur<br />
Nutzung bereit. Bei der kostenlosen Variante<br />
erfolgt immer beim Kanalwechsel eine Werbeunterbrechung,<br />
diese kann mit dem HiQ-Abo<br />
ab 3,75 Euro pro Monat umgangen werden. Wer<br />
darüber hinaus das gesamte Zattoo-Angebot<br />
der Schweiz nutzen möchte, kommt um einen<br />
kostenpflichtigen Proxy nicht herum.<br />
FilmOn<br />
Das Portal bietet vor allem internationale Sender<br />
und das in überzeugender Anzahl. So stehen beispielsweise<br />
zahlreiche britische Kanäle zur Verfügung.<br />
Neben den öffentlich-rechtlichen BBCs<br />
können Sie Privatsender wie ITV oder Channel<br />
5 live streamen. Auch Kanäle aus der arabischen<br />
Welt sowie italienische oder französische Sender<br />
lassen sich in größerer Anzahl empfangen. Die<br />
Auswahl an deutschen Programmen ist spärlich.<br />
Es fehlen zwar die öffentlich-rechtlichen Hauptsender,<br />
dafür gibt es die digitalen Spartensender<br />
Streaming-Dienste<br />
Neben Zattoo hat sich auch FilmOn etabliert, aber gerade<br />
in Kombination mit der schwierigen Rechtevergabe<br />
bei gesendeten Inhalten müssen Kunden in Deutschland<br />
auf viele private Sennder verzichten.<br />
Bilder: Auerbach Verlag,, Loewe<br />
94 | 3.2013
Neben dem gleichzeitigen Streaming<br />
des TV-Bildes unterstützen die neuen<br />
Smart-<strong>TVs</strong> von Panasonic auch die<br />
asynchrone Darstellung von TV-<br />
Inhalten.<br />
von ARD und ZDF, also zum Beispiel Eins Extra,<br />
ZDFneo oder Phoenix. Hinzu kommen noch<br />
VOX, als einziges privates Vollprogramm, der<br />
Nachrichtensender n-tv sowie die Shopping-<br />
Kanäle QVC, QVC PLUS und Sonnenklar TV.<br />
Insgesamt sind momentan elf deutsche Sender<br />
gelistet, die auch in HD buchbar sind.<br />
DVB-T mit Tivizen Nano<br />
Der zigarettenschachtelgroße DVB-T-Empfänger<br />
Tivizen Nano macht Android- und Applegeräte<br />
ebenso zu mobilen Fernsehzentralen, wie einen<br />
herkömmlichen Windows-PC, Mac oder Laptop.<br />
Dabei könnte die Funktionsweise nicht einfacher<br />
sein, denn nach dem kostenfreien App-Download<br />
funkt der Tivizen Nano das DVB-T-Signal per<br />
chen zuverlässig und erlaubt ein nahezu zeitgleiches<br />
Fernsehen im Vergleich zum normalen<br />
DVB-S-Empfang. Das empfangene DVB-S oder<br />
S2-Signal wird mittels eines leistungsstarken<br />
Encoders in ein IPTV-Signal umgewandelt und<br />
dann über das heimische Netzwerk weitergereicht.<br />
Das Empfangsgerät wiederum setzt dann das<br />
Signal in das entsprechende Video- und Audiosignal<br />
um und gibt dieses auf dem Touchscreen<br />
wieder. Mittels der entsprechenden App lässt sich<br />
aber bisher nur SD-Qualität auf Smartphones und<br />
Tablets realisieren.<br />
Second-Screen-Streaming<br />
Aktuell bieten die großen Smart-TV-Anbieter<br />
wie Samsung, Panasonic und Philips Apps an,<br />
Sat-Signale über das Netzwerk<br />
Auch wenn Sat>IP ein relativ neues Streaming-<br />
System ist, funktioniert dieses schon ausgesprodie<br />
ein Streaming auf ein mobiles Endgerät<br />
erlauben. Dadurch besteht die Möglichkeit,<br />
die Fernsehsendung auch an einem anderen<br />
Ort weiter zu verfolgen, an dem sich zwar kein<br />
Fernseher befindet aber WLAN-Empfang. Das<br />
große Dilemma dieser Hersteller-Apps betrifft<br />
die Inkompatibilität untereinander. Abhilfe<br />
könnte der offene Standard Miracast schaffen,<br />
der auf der CES 2013 vorgestellt wurde. Mit<br />
diesem Standard benötigen Endgeräte nur noch<br />
eine WLAN-Peer-to-Peer-Verbindung zwischen<br />
einander, nicht aber über das Internet. Sind<br />
beide Geräte gekoppelt erfolgt die Bild- und<br />
Tonübertragung verzögerungsfrei und geräteübergreifend.<br />
ROGER VOGEL<br />
„Dank Internet-Streaming muss kein<br />
Mobil-Gerät mehr auf den TV-Empfang<br />
verzichten.“<br />
WLAN an die jeweiligen Endgeräte. Bei Windows<br />
und Mac übernimmt die Kommunikation die beiliegende<br />
Software EyeTV. Durch den integrierten<br />
Akku besteht zudem die Möglichkeit, 3,5 Stunden<br />
ohne Steckdose Fernsehen zu schauen. Ob bei<br />
Ihnen DVB-T empfangbar ist, erfahren Sie unter<br />
www.ueberallfernsehen.de.<br />
Sony lagert wie die meisten Hersteller die elektronische<br />
Programmzeitschrift (EPG) und die<br />
Timer-Programmierung auf das Tablet aus.<br />
www.hdtvmagazin.com 95
Xbox 360 als TV-Zentrale<br />
Xbox 360<br />
als TV-Zentrale<br />
Der Fernsehkonsum wandelt sich<br />
auch in Deutschland zusehends, weg<br />
von den fest vorgegebenen Zeiten<br />
der Programmanbieter und hin zu einer eigenen<br />
kreativen Gestaltung der Sehgewohnheiten.<br />
Smart-<strong>TVs</strong>, Multimediareceiver und<br />
Spielekonsolen bilden immer häufiger das<br />
Rückrat der heimischen Unterhaltungszentrale.<br />
Allerdings besteht hierzulande immer noch<br />
die Einschränkung, wonach HD-Inhalte nicht<br />
einfach aufgenommen werden dürfen, um diese<br />
später zu konsumieren. Möglichkeiten, dieses<br />
Problem zu umgehen, gib es zwar, jedoch sind<br />
diese ausnahmslos illegaler Natur. Einen Ausweg<br />
aus diesem Dilemma bieten die Video-on-<br />
Demand-Dienste (VoD). Diese bieten je nach<br />
Preismodell und regionaler Verfügbarkeit ein<br />
unterschiedlich großes Angebot, werden aber<br />
eben nicht von dem zu entrichtenden Rundfunkbeitrag<br />
finanziert, sodass extra Kosten<br />
entstehen. Diese Kosten bewegen sich bei einem<br />
Blu-ray-Blockbuster zwischen vier und sechs<br />
Euro und benötigen ein Endgerät, welches den<br />
Service unterstützt. An dieser Stelle treten die<br />
schon beschriebenen Multimedia-Endgeräte in<br />
den Mittelpunkt der Betrachtung, da diese je nach<br />
Bilder: Microsoft<br />
96 | 3.2013
Gerät und Modell zwar nicht alle Anbieter unterstützen,<br />
aber zum jetzigen Zeitpunkt schon viele<br />
abdecken. In diesem Zusammenhang genießen<br />
Spielekonsolen wie Xbox und Playstation einen<br />
besonderen Vorteil, da sie im Softwarebereich fast<br />
beliebig erweiterbar sind. Durch diese Flexibilität<br />
besteht zumindest die theoretische Möglichkeit,<br />
„Der Konsument selbst wird zum<br />
Programmmanager. Nur er bestimmt,<br />
was und vor allem wann er etwas<br />
sehen möchte.“<br />
dass in Zukunft alle VoD-Anbieter über ein<br />
Endgerät erreichbar sind und im besten Fall auch<br />
noch über ein zentrales Konto, welches es nicht<br />
mehr nötig macht, die Registrierungsprozedur<br />
für jedes Portal zu wiederholen. In Summe gilt<br />
auch hier die Einschränkung, dass die dauerhafte<br />
Speicherung nicht vorgesehen ist, der Kunde<br />
aber zumindest in einem bestimmten Zeitraum,<br />
seien es 48 Stunden oder über die komplette<br />
Abo-Laufzeit, diese Inhalte beliebig oft und zu<br />
jeder Zeit konsumieren kann. Neben der Sicht<br />
der Konsumenten auf die Entwicklungen im<br />
Unterhaltungselektroniksegment interessiert<br />
vor allem die Einschätzung von Geräteproduzenten,<br />
wie Microsoft, die damit stellvertretend<br />
für den Bereich der Spielekonsolen auftreten.<br />
Oliver Kaltner, Mitglied der Geschäftsführung<br />
bei Microsoft, beantwortete uns dazu einige<br />
Fragen.<br />
Wie lange wird es das Fernsehen, so wie wir es<br />
kennen, noch geben?<br />
Ich bin davon überzeugt, dass Fernsehen in<br />
seiner heutigen Form und mit dem vorgegebenen,<br />
festen Zeitrastern schon bald eine<br />
immer weniger relevante Rolle spielen wird. Die<br />
Entwicklung der Einschaltquoten stützt diese<br />
These. Der Konsument selbst wird zum Programmmanager.<br />
Nur er bestimmt, was und vor<br />
allem wann er etwas sehen möchte. Provokant<br />
gesagt, sind Programmzeiten nur noch wichtig,<br />
um das HD-Recording richtig einzustellen.<br />
Aktuelle Studien zeigen diese starke Nutzungsveränderung.<br />
Innerhalb der Primetime wird<br />
vermehrt auf Aufzeichnungen zurückgegriffen<br />
und Streaming kam in den letzten Jahren hinzu.<br />
Live-TV nimmt mehr und mehr ab.<br />
Welche Entwicklung ist in Bezug auf den<br />
Abruf hochwertiger HD-Inhalte zu<br />
erwarten?<br />
In den Vereinigten Staaten bieten<br />
Freemium-Dienste wie Hulu oder<br />
Abo-Anbieter wie Netflix nutzerfreundliche<br />
Geschäftsmodelle an, indem<br />
sie beispielsweise neueste Folgen beliebter<br />
Serien zum Streaming bereitstellen und eine<br />
umfassende Entertainment-Mediathek auf<br />
Abruf vorhalten. Der Erfolg gibt ihnen Recht:<br />
Es gibt eine Alternative zu illegalen Angeboten.<br />
Im Interview: Oliver Kaltner, Mitglied der Geschäftsführung<br />
bei Microsoft Deutschland und General Manager<br />
der Consumer Channels Group<br />
Der Verbraucher ist unstrittig bereit, für gutes<br />
Entertainment zu bezahlen – sofern das Angebot<br />
kundenfreundlich und zeitgemäß gestaltet<br />
ist. Microsoft geht diesen Schritt mit der Xbox<br />
360. Mit der Onlinevideothek Lovefilm, mit Sky<br />
Go, der ZDF-Mediathek sowie mit YouTube<br />
lassen sich individuell und zu jeder Zeit Inhalte<br />
abrufen.<br />
Wird es die Blu-ray Disc als physikalisches<br />
Medium für Blockbuster noch lange geben?<br />
Die Zukunft liegt im Video-on-Demand. Nicht<br />
mehr der Besitz von Entertainmentinhalten ist<br />
für Konsumenten wichtig, sondern der zeitund<br />
ortsunabhängige Zugang zu ihnen. Die<br />
Nachfrage wächst seit Jahren kontinuierlich.<br />
Der Umsatz durch VoD hat sich gegenüber 2011<br />
in diesem Jahr noch einmal verdoppelt.<br />
Welche Rolle spielt das Tablet oder Smartphone<br />
als Second Screen im Wohnzimmer des<br />
21. Jahrhunderts?<br />
Laut Bitkom-Studie surfen über drei Viertel<br />
der deutschen Nutzer im Internet, während sie<br />
fernsehen. Die Realität des Medienkonsums ist<br />
Die Hochleistungskamera Kinect ist in der Lage, Gesten zu<br />
erkennen, sodass diese für die Navigation im Mediacenter<br />
nutzbar werden.<br />
längst transdigital, also geräte- und plattformübergreifend.<br />
Hier liegt noch sehr viel Potenzial.<br />
Inhalte werden „cross-platform“ genutzt. Mit<br />
Microsoft Xbox SmartGlass werden wir schon<br />
heute dieser Entwicklung mittels technischer<br />
Lösung gerecht. Die Entertainment-App macht<br />
es möglich zum Beispiel zu einem Film, den<br />
ich mir per Xbox auf dem Fernseher anschaue,<br />
weiterführende Inhalte und Informationen auf<br />
einen zweiten Screen wie einem Tablet oder<br />
Smartphone zu erhalten.<br />
Welches Wiedergabegerät sehen Sie als<br />
Mittelpunkt des Wohnzimmers an? Aktuelle<br />
Smart-<strong>TVs</strong> wandeln sich ja auch immer mehr<br />
zum Unterhaltungslieferanten.<br />
Der Fernseher dominiert auch in Zukunft nach<br />
dem Displaydominanzprinzip die Wohnzimmer,<br />
jedoch wird sich die klassische Nutzung<br />
stark verändern – hin zu noch mehr Interaktivität<br />
und einem breiteren Anwendungsspektrum. Im<br />
kommenden Jahr werden mehr als 6 Millionen<br />
aller <strong>TVs</strong> im Haushalt Connected Devices sein<br />
und über eine Internetverbindung verfügen. Das<br />
eröffnet ganz neue Möglichkeiten im Hinblick<br />
auf die Art der Inhalte, Interaktivität in Echtzeit<br />
und New-Content.<br />
ROGER VOGEL, DENNIS SCHIRRMACHER<br />
www.hdtvmagazin.com 97
Kindle, das bessere Buch<br />
Amazons Kindle-Serie findet mit dem Kindle Paperwhite ihren bisherigen Höhepunkt, denn jetzt ist<br />
es endlich möglich, auch ohne externe Beleuchtung bei allen Lichtverhältnissen zu Lesen. Die technischen<br />
Unterschiede zu herkömmlichen Tablets sind dabei frappierend.<br />
Nur der neue Kindle Paperwhite<br />
(siehe rechte Seite)<br />
hat ein selbstleuchtendes<br />
Display, die älteren Modelle<br />
benötigen noch eine Leselampe<br />
zur Beleutung.<br />
Bilder: Amazon<br />
98 | 3.2013
Durch die E-Ink-Display-<br />
Technologie bleibt der Text<br />
aus jedem Blickwinkel<br />
scharf und ohne sichtbare<br />
Pixelstrucktur.<br />
Gegenüber dem Vorgänger stieg<br />
die Pixeldichte um 62 % und der<br />
Kontrast um 25 %, allerdings<br />
stieg auch der Preis von 79 auf<br />
129 Euro.<br />
Die Beleuchtung des<br />
Displays wird mit <strong>LED</strong>s<br />
realisiert und ermöglicht das<br />
Lesen auch bei vollkommener<br />
Dunkelheit.<br />
Mit einer Größe von 6 Zoll<br />
(15 cm) und einem Gewicht von<br />
213 Gramm hält der Kindle selbst<br />
mit eingeschalteter Beleuchtung<br />
bis zu 8 Wochen durch.<br />
Das Buch behauptet sich als Medium für<br />
gedruckte und damit zeitlos verfügbare Informationen<br />
schon seit mehreren Jahrhunderten<br />
und bekommt mit den elektronischen Lesegeräten<br />
erstmalig Konkurrenz. Das besondere<br />
dieser Ebook-Reader liegt in ihrer Bauweise,<br />
die einem traditionellen Buch nachempfunden<br />
wurde. Gleichzeitig verbinden sie eine einfache<br />
Verfügbarkeit dieser Inhalte mit langen Akkulaufzeiten<br />
und einem dem Papier ähnlichem<br />
Bildschirm. Nie war es einfacher, mit nur einem<br />
Benutzerkonto eine so große Anzahl aktueller,<br />
fremdsprachiger und klassischer Literatur auf<br />
nur einem Gerät von wenigen Hundert Gramm<br />
mit sich zu führen. Amazon geht hier in einer<br />
Art voran, die bisher beispiellos geblieben ist, da<br />
sie ein Maximum an Komfort bei gleichbleibend<br />
geringen Preisen bietet und dieses Angebot mit<br />
einem fortschrittlichen Lesegerät wie dem Kindle<br />
kombiniert. Dabei vermisst der Nutzer keine<br />
Eigenschaften, die er auch von einem normalen<br />
Buch her kennt, denn Lesezeichen, Markierungen<br />
und sogar eine Ausleihfunktion gehören<br />
zum Standard.<br />
www.hdtvmagazin.com 99
Die Unterschiede zwischen einem Ebook-<br />
Reader und einem Tablet mögen auf den ersten<br />
Blick kaum auffallen, sind aber gravierend. Den<br />
wesentlichen Unterschied macht dabei das verbaute<br />
Display aus, welches im Falle des Ebook-<br />
Readers mit einem dem Papier nachempfundenen<br />
E-Ink-Pearl-Panel arbeitet. Dieses verfügt<br />
über keinen von selbst leuchtendenden Aufbau<br />
und ebenso wenig über eine Bildwiederholrate<br />
von 50 oder 60 Hertz, wie sie bei LC-Panels<br />
üblich ist. Hier macht sich das Vorbild Buch am<br />
stärksten bemerkbar, dem die E-Ink-Technologie<br />
folgt. Zur dauerhaften Anzeige eines Textes<br />
benötigt ein Ebook-Reader nur einen einzigen<br />
Bildaufbau der dann eine belieb lange Zeit so<br />
angezeigt werden kann. Strom verbraucht das<br />
Gerät erst bei einem neuen Seitenaufbau, sodass<br />
hier extrem lange Laufzeiten von einem Monat<br />
und mehr möglich sind. Der Trick hinter diesem<br />
Verfahren verbirgt sich in den einzelnen Pixeln<br />
die zur Anzeige nötig sind. Diese unterscheiden<br />
sich in schwarze negativ geladene und weiße<br />
positiv geladene Teilchen. Beim Anlegen von<br />
Strom richten sich diese aus und verharren in<br />
dieser Position bis ein neuer Steuerungsimpuls<br />
gesendet wird. Aufgrund der Bauweise lassen<br />
sich so keine Filme oder Animationen abspielen<br />
und selbst das Surfen macht nur bedingt Spaß.<br />
Um dem Umstand der nicht vorhandenen<br />
Beleuchtung entgegen zu wirken verbauen<br />
Amazon und Co. Lichtemitterdioden (<strong>LED</strong>)<br />
in diesen Bildschirmen die einen seitlichen<br />
Lichteinfall ermöglichen und somit das Auge<br />
nicht direkt anstrahlen. Dieser Vorgang ist vergleichbar<br />
mit einer indirekten Beleuchtung die<br />
auf Oberflächen ebenfalls keine Spiegelungen<br />
hinterlässt. Um das Licht entlang des Bildschirms<br />
zu verteilen, werden kleine durchsichtige<br />
Kunststoffröhrchen genutzt, die von außen<br />
nicht sichtbar sind. Glücklicherweise kostet die<br />
<strong>LED</strong>-Beleuchtung nur sehr wenig Strom, sodass<br />
weiterhin hohe Laufzeiten garantiert sind.<br />
Tablet<br />
VS.<br />
Den Kindle Fire HD bietet Amazon in 7 Zoll mit 1 280 × 800 Pixeln und in 8,9 Zoll<br />
mit 1 920 × 1 200 Pixeln an und bewegt sich damit auf iPad-Niveau.<br />
Die Darstellung des LC-Displays<br />
überzeugt mit einer realistischen<br />
Farbdarstellung und fein aufgelösten<br />
grafischen Strukturen.<br />
Bilder: Amazon, Yota Devices<br />
100 | 3.2013
Technologietransfer<br />
Vorderseite: LC-Display<br />
Rückseite: E-Ink-Display<br />
Dieses Jahr wurde erstmalig der Prototyp des Yota-Phones vorgestellt. Die Besonderheit gegenüber allen anderen Smartphones liegt im zweiten Bildschrim auf der Rückseite. Dieser<br />
nutzt die E-Ink-Technik der Ebook-Reader und verbraucht damit so gut wie keine Energie. Sinnvoll einsetzbar ist diese Technik vor allem bei sich selten ändernden Bildinhalten.<br />
Ebook<br />
Reader<br />
Das E-Ink-Display arbeitet zwar auch<br />
mit Pixeln, allerdings besitzen diese<br />
eine andere Struktur und wirken<br />
daher grober als die LC-Displays.<br />
Der Kindle Paperwhite verfügt über einen Bildschirm mit 1 024 × 758<br />
Pixeln, welcher 16 Graustufen darstellt und beleuchtet ist.<br />
www.hdtvmagazin.com 101
Bis zu 1100 Bücher auf dem Kindle und unbegrenzt Cloud-Speicher bei Amazon – so macht Lesen Spaß.<br />
nen Lesern kostenfrei als Ebook zur Verfügung.<br />
Großbritannien und die USA verfügen über kein<br />
Gesetz zum Buchpreis und können das eingangs<br />
Technischer Aufbau des Kindle Paperwhite<br />
genannte Werk für durchschnittlich den halben<br />
Preis verkaufen und das sowohl als Taschenbuch<br />
als auch für den Kindle, jedoch nur in englischer<br />
Sprache.<br />
Digital boomt<br />
Glaubt man den Statistiken, erreichte der Ebookverkauf<br />
2011 etwa 5 Millionen Exemplare, die<br />
im Jahr 2012 mit rund 12 Millionen verkauften<br />
Einheiten sehr deutlich übertroffen wurden.<br />
Erste Hochrechnungen vermuten für 2013<br />
circa 16 Millionen verkaufte Titel. Diese Zahlen<br />
zeigen eindrucksvoll, dass sich der Buchmarkt<br />
in einem Umbruch befindet. Dennoch ist nicht<br />
davon auszugehen, dass das gedruckte Wort auf<br />
Dauer verschwindet, schließlich liegt der Anteil<br />
der Ebooks am Gesamtbuchmarkt bei gerade<br />
einmal 1 bis 2 Prozent. Allerdings könnte gerade<br />
eine Anpassung der Preise für die elektronischen<br />
Medien den Verlagen weitere Zuwächse bescheren,<br />
um mögliche Schwankungen im Taschenbuchverkauf<br />
auszugleichen. Spannend bleibt die<br />
Entwicklung auf alle Fälle, da das Lesegefühl,<br />
wie der Autor bestätigen kann, dem eines Buches<br />
in nichts nachsteht. Einzig das repräsentative<br />
Zurschaustellen in Bücherwänden und der einfache<br />
Verleih bleiben die Vorteile des gedruckten<br />
Buches. Darüber hinaus lassen sich prachtvolle<br />
Einbände nicht digital imitieren, sodass das digitale<br />
Buch zwar praktischer aufällt, aber weniger<br />
emotional die Sinne anspricht.<br />
ROGER VOGEL<br />
„Wer sich einmal für einen Kindle<br />
entscheidet bleibt meist auch dabei,<br />
denn Lesen war noch nie einfacher.“<br />
Digitalen Lesegeräten wie dem Kindle wird<br />
eine rosige Zukunft attestiert und das obwohl<br />
die Buchpreisbindung hier als größte Bremse<br />
wirkt. Dieses Gesetz gibt nicht nur für gedruckte<br />
Bücher, sondern auch für die Ebooks den Endkundenpreis<br />
vor. Neben dem Lesegerät für 50 bis<br />
70 Euro fallen somit auch noch die Gebühren für<br />
die Inhalte an. Für Buchkäufe über Amazon bedeutet<br />
dies, dass ein aktuelles Taschenbuch wie<br />
zum Beispiel „Shades of Grey“ für 13 Euro erhältlich<br />
ist, es aber als Kindle Ebook nur 3 Euro<br />
günstiger vertrieben wird. Dieses Preismodell<br />
zieht sich durch alle aktuellen deutschen Werke<br />
aus der Belletristik, und zeigt damit die Zwickmühle<br />
der Ebook-Reader. Einerseits überzeugen<br />
sie mit geringem Gewicht, langer Laufzeit und<br />
einer Crossplattform-Nutzung und andererseits<br />
bewegen sich die Anschaffungskosten<br />
und Ebook-Preise auf einem Niveau, bei dem<br />
man sehr viel Lesen muss, um einen Kostenvorteil<br />
gegenüber dem traditionellen Buch zu<br />
erhalten. Ausnahmen sind gemeinfreie Werke.<br />
Das aktuelle Urheberrecht sieht in Deutschland<br />
Schutzfristen von 70 Jahren ab dem Tod des<br />
Autors vor. Danach können diese frei kopiert<br />
und in anderer Art und Weise weiterverarbeitet<br />
werden. Die Gemeinfreiheit betrifft damit die<br />
Werke aller großen Schriftsteller der Vergangenheit<br />
und diese wiederum stellt Amazon auch sei-<br />
Bilder: Amazon<br />
102 | 3.2013
FOTO-SPEZIAL<br />
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Griechenland: 7,60, Slowakei:<br />
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NR. 4 JULI/AUGUST 2012<br />
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enthüllt<br />
4<br />
Sonys erste öffentliche Präsentation der<br />
nächsten Playstationgeneration brach in<br />
vielerlei Hinsicht mit alten Traditionen.<br />
Statt in Tokyo fand die Enthüllung in New<br />
York statt. Statt auf die ungeliebte Ziffer 4 zu<br />
verzichten (gilt in Japan als Unglückszahl),<br />
lautet die neue Konsole schlicht PS4. Und statt<br />
die Konsole zu zeigen, rückte Sony das Gamepad<br />
und Spielekonzept in den Mittelpunkt.<br />
Einfach, personalisiert, unmittelbar, integriert,<br />
sozial: Das sind die Schlagworte, mit denen<br />
Sony die nächste Videospielgeneration einläutet.<br />
Sonys Entscheidung, das Konzept der PS4<br />
anstatt der Konsole vorzustellen, erwies sich als<br />
goldrichtig, denn im Internet machte das Mysterium<br />
PS4 wochenlang die Runde. Allein die<br />
Zusammenfassung der Pressekonferenz wurde<br />
binnen weniger Wochen knapp 30 Millionen<br />
Mal angeschaut – ein Beweis, welche Begehrlichkeit<br />
das Thema Playstation trotz iPhone und<br />
iPad noch auszulösen vermag.<br />
Aus Fehlern gelernt<br />
Viele angereiste Journalisten vermissten in New<br />
York die Gänsehautmomente der vergangenen<br />
Playstation-Enthüllungen, doch ein Rückblick<br />
auf die Vorstellung der Playstation 3 im Jahr<br />
2005 zeigt, dass Sony aus den Fehlern der Vergangenheit<br />
gelernt hat. Damals stand allein die<br />
Technik im Mittelpunkt, die mittels imposanter<br />
Zahlen und anhand von vorberechneten Grafiken<br />
in ein falsches Licht gerückt wurde. Ein<br />
Jahr später, zur Veröffentlichung der Playstation<br />
3, strich Sony aus Kostengründen viele angekündigte<br />
Funktionen und die ersten Spiele sahen<br />
deutlich schlechter aus, als die ausgerufene<br />
Grafikrevolution anno 2005. Die Präsentation<br />
der Playstation 4 war dagegen ehrlich und auch<br />
beim Bau der Konsole, ließ Sony Vernunft walten.<br />
Statt überteuerter Spezialtechnik wie bei der<br />
PS3 setzt Sony mit der PS4 auf PC-Komponenten,<br />
deren Zusammenspiel perfektioniert wird.<br />
Prozessor und Grafikchip stammen von AMD<br />
und ATI, beide Komponenten greifen auf einen<br />
imposanten Arbeitsspeicher von 8 Gigabyte zu,<br />
der zu allem Überfluss noch in der pfeilschnellen<br />
DDR5-Variante vorliegt. In Summe rechnet<br />
Bilder: Sony Computer Entertainment<br />
104<br />
| 3.2013<br />
3
Das neue<br />
Gamepad<br />
Das Touchpad soll präzisiere<br />
Eingaben, z. B. bei der Mauszeigernavigation<br />
ermöglichen.<br />
Options- und Playstation-Taste<br />
rufen das Hauptmenü bzw.<br />
Unterfunktionen der Konsole<br />
im laufenden Spiel auf.<br />
Die beiden Analogsticks fühlen<br />
sich durch die Daumenmulden<br />
noch ergonomischer an.<br />
Die markanten Playstationtasten<br />
und das Navigationskreuz<br />
wurden nahezu<br />
unverändert übernommen.<br />
Ein integrierter Minilautsprecher<br />
und Kopfhöreranschluss<br />
geben gesonderte<br />
Spieletöne wieder.<br />
Über die Share-Taste speichern Sie die<br />
letzten Spielminuten als Video.<br />
Die Schultertasten sind so<br />
gebogen, dass die Finger<br />
nicht mehr abrutschen.<br />
Die integrierte Vibrationsfunktion soll ein<br />
noch intensiveres Feedback als beim aktuellen<br />
Dualshock-3-Controller vermitteln.<br />
Über den USB-Anschluss wird der<br />
integrierte Akku aufgeladen.<br />
Eine leuchtende Sensorleiste dient der Positionserkennung<br />
durch die neue Kamera.<br />
Gummierte Griffe sorgen<br />
für einen sicheren Halt.<br />
die Playstation 4 damit zehnmal schneller als die<br />
Vorgängergeneration. Die PC-nahe Architektur<br />
spart Entwicklern nicht nur Kosten bei der<br />
Umsetzung von Spielen, sondern gewährleistet<br />
auch, dass die Playstation 4 eine bessere Qualität<br />
bei Spielen garantiert, die zeitgleich für mehrere<br />
Systeme programmiert werden.<br />
Spiele als Diskussionsplattform<br />
Störenden Ladezeiten und langwierigen Updates<br />
sagt Sony den Kampf an: Wichtige Daten werden<br />
im Hintergrund geladen, Daten vom Bluray-Laufwerk<br />
sowie der Festplatte werden effizienter<br />
gestreamt und die Konsole soll binnen<br />
weniger Sekunden vom Ruhe- in den Betriebsmodus<br />
wechseln. Von aktuellen Entwicklungen<br />
im Smartphone- und Internetbereich inspiriert,<br />
setzt Sony auf eine Videoaufzeichnungsfunktion,<br />
um die letzten Minuten eines Spiels auf der<br />
Festplatte zu speichern und die Inhalte auf die<br />
Internetvideoplattform Ustream hochzuladen.<br />
Hierzu finden Sie auf dem neuen Gamepad die<br />
Taste „Share“. Videospiele sollen damit zur offenen<br />
Diskussionsplattform werden und Sie sollen<br />
immer im Bilde sein, was Ihre Freunde gerade<br />
spielen. Mehr noch: Kommen Sie an einer schwierigen<br />
Stelle im Spiel nicht weiter, können Freunde<br />
bei bestehender Internetverbindung zu Hilfe<br />
eilen. Dass die Playstation 4 einen Onlinezwang<br />
voraussetzt, verneinte Sony, gleichermaßen sollen<br />
gebrauchte Spiele weiterhin lauffähig sein, auch<br />
wenn bestimmte Onlinefunktionen nicht übertragbar<br />
sind. Abwärtskompatibel ist die PS4 nicht:<br />
Weder PS2- noch PS3-Spiele werden Sie mit der<br />
PS4 direkt abspielen können. Eine Hintertür ließ<br />
Sony dennoch offen: Durch die millionenschwere<br />
Übernahme des Internetstreamingdienstes Gaikai<br />
soll die komplette Spielebibliothek eines Tages im<br />
Playstation-Network verfügbar und mittels PS4<br />
www.hdtvmagazin.com 105
abrufbar sein. Zudem soll die durch schwache<br />
Verkaufszahlen geplagte PS Vita Rückenwind erhalten:<br />
Die PS4 soll die Übertragung von Spielen<br />
auf die PS Vita erlauben, sodass Sie PS4-Games<br />
auf die PS Vita streamen und ohne Einsatz eines<br />
Fernsehers spielen können – Nintendos Wii U<br />
lässt grüßen.<br />
2013: Das Jahr von Playstation?<br />
Mit der US-Elektronikmesse E3 im Juni, der Kölner<br />
Gamescom im August sowie der Tokyo Game<br />
Show im September stehen drei wichtige Termine<br />
für Sony bevor, um nicht nur das Aussehen der<br />
Playstation 4 zu enthüllen, sondern auch, um die<br />
wichtigsten Spielemarken wie „Uncharted“, „God<br />
Of War“ oder „Gran Turismo“ fit für die neue<br />
Konsolengeneration zu machen. Jeder PS4 soll<br />
Spektakuläre grafische Effekte und riesige Spielwelten in Full-HD-Auflösung,<br />
das sollen Games bereits zum Verkaufsstart der PS4 Ende 2013 bieten. Zum<br />
Beweis demonstrierte Sony den Shooter „Killzone Shadow Fall“, der selbst<br />
viele PC-Grafikdemos alt aussehen lässt.<br />
„Einfach, personalisiert, unmittelbar,<br />
integriert, sozial: Das sind die Schlagworte,<br />
mit denen Sony die nächste<br />
Videospielgeneration einläutet.“<br />
das neue Gamepad, eine Kamera sowie In-Ear-<br />
Kopfhörer beiliegen – Wir gehen derzeit von 400<br />
bis 500 Euro für die Konsole aus. Verfügen Sie<br />
über einen Playstation-Move-Controller, können<br />
Sie diesen weiterhin verwenden, das aktuelle<br />
Dualshock-3-Gamepad ist jedoch nicht kompatibel<br />
zur PS4. Durch die starken Verkaufszahlen<br />
der PS3 in Europa ist eine Produkteinführung der<br />
PS4 zum Ende 2013 auch hierzulande im Bereich<br />
des Möglichen – Wir drücken die Daumen!<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Bilder: Sony Computer Entertainment<br />
Die neue Playstation-Eye-Kamera ermittelt die Lage des neuen Gamepads<br />
durch zwei integrierte Kameras noch präziser. Die damit einhergehende<br />
feinfühligere Bewegungssteuerung soll auch den bereits erhältlichen<br />
Playstation-Move-Controllern zugutekommen.<br />
106 | 3.2013
Spielen, Aufnehmen, Teilen<br />
Wenn Sie mitten im<br />
Spiel die Taste Share<br />
drücken, speichert<br />
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Mittels Smartphone und Tablet können Sie sich alle<br />
Videos und Erfolge ansehen oder mit Freunden diskutieren.<br />
Es soll sogar möglich sein, das aktuelle Spielgeschehen<br />
eines Freundes live zu verfolgen.<br />
Nachfolgend haben Sie die Möglichkeit, Bilder oder<br />
Videos im Playstation-Network-Freundeskreis zu<br />
verbreiten oder auf der Videoplattform Ustream zu<br />
veröffentlichen.<br />
Playstation im Zeitraffer<br />
Playstation<br />
1994<br />
Playstation 2<br />
2000<br />
PS2 Slim<br />
2004<br />
Playstation 3<br />
2006<br />
PS3 Slim<br />
2009<br />
PS3 Superslim<br />
2012<br />
1991<br />
SNES-Playstation-<br />
Prototyp<br />
2000<br />
PS One<br />
2003<br />
PSX (PS2/DVD-<br />
Rekorder)<br />
2004<br />
Playstation Portable<br />
(PSP)<br />
2009<br />
PSP GO<br />
2011<br />
PS Vita<br />
Sonys stationäre Playstation-Konsolen sind die erfolgreichsten Videospielplattformen für das Wohnzimmer, bis heute wurden über 300 Millionen Exemplare abgesetzt. Die portablen<br />
Ableger PSP und PS Vita konnten trotz respektabler Verkaufszahlen bislang noch nicht an diese Erfolge anknüpfen<br />
www.hdtvmagazin.com 107
108 | 3.2013
Rette niemals Frauen, die vom Himmel fallen: James-Bond-Beauty Olga Kurylenko bringt Tom Cruise‘<br />
Ansichten zur Mission ins Wanken. Morgen Freeman (rechts) ist trotz 102 Jahren noch erstaunlich agil.<br />
Spannende Zukunftsvisionen auf der Leinwand<br />
sind derzeit endlich mal wieder im<br />
Kommen. Das haben das „Star Trek“-Reboot<br />
von 2009 und Ridley Scotts „Prometheus“<br />
eindrucksvoll bewiesen. „Oblivion“ gewährt uns<br />
einen weiteren interessanten Blick auf die möglichen<br />
Schicksalswege der Menschheit, diesmal<br />
aus der Feder des „Tron: Legacy“-Regisseurs<br />
Joseph Kosinski.<br />
Tom Cruise spielt die Hauptrolle des Wartungsspezialisten<br />
Jack Harper im neusten Scientology...<br />
Halt! Nein... Science-Fiction-Kinofilm der<br />
Universal Pictures Studios... Verzeihung! Aber<br />
wer den Namen Tom Cruise hört, kann einfach<br />
nicht anders, als an die gruselige Sekte aus dem<br />
Ami-Land zu denken, die ja auch hierzulande<br />
ihr Unwesen treibt. Im Rahmen von Joseph<br />
Kosinskis jüngstem Filmprojekt sollte man<br />
jenen dick verknoteten Synapsen im Gehirn,<br />
die Grinsemann Cruise und die Pseudokirche<br />
Scientology zusammengeschweißt haben, aber<br />
vorläufig mal ein Feierabendbier spendieren und<br />
den Fokus auf den Film selbst legen, verdient<br />
hätte der es allemal.<br />
Die Welt liegt in Trümmern<br />
Im Jahr 2073 fristet die restliche zivilisierte<br />
Menschheit nach einer Alien-Invasion und dem<br />
darauf folgenden Krieg ein Exilanten-Dasein in<br />
hoch schwebenden Wolkenstädten. Jack Harper<br />
(Cruise) wurde dazu auserkoren, die auf der<br />
Erde stationierten Verteidigungsdrohnen in<br />
Stand zu halten und lebenswichtige Ressourcen<br />
einzusammeln. Seine jahrelange Mission steht<br />
gerade kurz vor dem Ende, da entdeckt er ein abgestürztes<br />
Raumschiffwrack mit einer einsamen<br />
Überlebenden (Olga Kurylenko). Entgegen<br />
seiner Order rettet er die junge Frau und wird<br />
somit in eine mysteriöse Kette von Ereignissen<br />
verwickelt, die ihn selbst zur Zielscheibe macht.<br />
Die Geschichte von „Oblivion“ basiert auf der<br />
Oblivion von Universal Pictures, ab 11. April im Kino.<br />
gleichnamigen Grafik-Novelle, die Regisseur J.<br />
Kosinski selbst verfasst hat. Ein wenig erinnert<br />
das Ganze ja an „Wall-E – Der Letzte räumt die<br />
Erde auf “. Auf den knuffigen R2-D2-mäßigen<br />
Charme des Pixar-Animationsfilms müssen wir<br />
in „Oblivion“ allerdings verzichten, denn diese<br />
Geschichte schlägt in eine deutlich erwachsenere<br />
Kerbe. Neben Cruise und Ex-Bondgirl<br />
Olga Kurylenko aus „Ein Quantum Trost“ hat<br />
man sich mit Morgan Freeman auch noch ein<br />
altgedientes Glanzlicht aus Hollywood geleistet,<br />
„Ich mag Filme, die tiefgründige<br />
Fragen stellen, aber nicht zwingend<br />
alles beantworten müssen.“<br />
das der Rolle des 102-jährigen Anführers der<br />
rebellischen Erdoberflächenbewohner das nötige<br />
Format verleiht.<br />
Die neue Science Fiction<br />
In Anlehnung an das klassische Science-Fiction-<br />
Kino vergangener Jahrzehnte bekommen wir<br />
in „Oblivion“ eine Mischung aus der Space<br />
Opera der späten 1970er und einem düsteren<br />
Sci-Fi-Thriller der 1980er präsentiert. Die faszinierenden<br />
philosophischen und poetischen Dimensionen<br />
eines „2001: Odyssee im Weltraum“<br />
(1968) oder von Tarkowskis „Solaris“ (1972)<br />
sollte man aber nicht erwarten. Nichtsdestotrotz<br />
erhalten wir ein<br />
spannendes,<br />
neues Sci-Fi-<br />
Abenteuer im<br />
Kino, das wohl<br />
auch in Zukunft<br />
nicht das letzte<br />
seiner Art bleiben<br />
wird.<br />
FELIX RITTER<br />
Im Gespräch mit Joseph Kosinski, Regisseur<br />
und Autor von „Oblivion“.<br />
Wann bekamen Sie das erste Mal die Idee zu<br />
diesem Film?<br />
Circa vor acht Jahren. Ich war gerade nach<br />
Los Angeles gezogen und hatte einfach kein<br />
Glück bei meiner Jobsuche. Um mich selbst<br />
vom Durchdrehen abzuhalten, schrieb ich<br />
diese kurze Geschichte für einen sehr kleinen,<br />
begrenzten und eher charakterbezogenen Film<br />
über den letzten Mann auf der Erde.<br />
Was überraschte Sie an Tom Cruise?<br />
Ich war überwältigt, wie hart Tom arbeitet<br />
und wie engagiert und enthusiastisch er an der<br />
Erschaffung dieses Films teilnahm. Wenn man<br />
eine solch erstaunliche Karriere hingelegt hat<br />
wie er, kann ich mir vorstellen, dass die Meisten<br />
ein bisschen zurück fahren und es locker angehen<br />
würden, aber nicht Tom Cruise, er arbeitet<br />
weiter so hart wie schon immer. Er nimmt<br />
nichts als selbstverständlich hin und inspiriert<br />
die Filmmannschaft immer dazu, ihr Bestes zu<br />
geben. Er hat alle seine Stunts selbst gemacht.<br />
Dadurch bekommt der Film eine Authentizität,<br />
die man nicht imitieren kann, auch wenn das<br />
zur Folge hatte, dass er dabei einige Beulen und<br />
Prellungen einstecken musste. Alle waren bereit<br />
den bestmöglichen Film zu machen und das<br />
bestmögliche Erlebnis zu schaffen. Tom arbeitet<br />
härter als jeder andere, mit dem ich jemals<br />
zuvor gearbeitet habe.<br />
Was sind die Fragen, die OBLIVION stellt?<br />
Kann einer allein eine Veränderung bewirken?<br />
Gibt es einen Helden in jedem von uns, der<br />
nur darauf wartet hervorzutreten? Was macht<br />
uns zu dem, was wir wirklich sind? Ich mag<br />
Filme, die tiefgründige Fragen stellen, aber<br />
nicht zwingend alles beantworten müssen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
Tom Cruise‘ Kollegin Melissa Riseborough (links) hetzt die Überwachungsroboter<br />
auf ihn, als er sich dem Widerstand anschließt.<br />
www.hdtvmagazin.com 109
Die Filmtrailer iler<br />
und<br />
ersten Bilder<br />
zum neuen „Iron Man“-Film<br />
machen eines es sehr deutlich: Dies<br />
wird<br />
garantiert an<br />
kein schöner Tag<br />
für<br />
den<br />
Metallanzugträger an<br />
ge<br />
r Tony<br />
Stark!<br />
Nach<br />
Marvels „The Avengers“ glänzt Robert<br />
Downey Jr.<br />
nun<br />
schon zum<br />
vierten en Mal<br />
in<br />
seiner er Paraderolle, ad<br />
le, die er<br />
neben en<br />
seiner nicht<br />
minder beliebten bt<br />
en „Sherlock Holmes“-Figur<br />
stetig ausbaut. ut. Mit seinem em unnachahmlichen<br />
he<br />
Charme und<br />
der<br />
lockeren<br />
Art bringt er den sarkastischen<br />
asti<br />
sche<br />
Humor seiner er Figur Tony Stark<br />
perfekt ekt rüber und erweitert<br />
ert<br />
seine Rolle sogar um einen<br />
en<br />
angenehm nehm<br />
selbstironischen<br />
sche<br />
Aspekt. Dadurch gilt<br />
Stark<br />
als der wohl<br />
liberalste e Kopf<br />
der „Avengers“, er<br />
der sich<br />
auch<br />
gerne einmal mit dem<br />
eher er rechts ausgerichteten,<br />
et<br />
en<br />
patriotischen ti<br />
„Captain<br />
America“ kabbelt. belt<br />
Als<br />
Eigentümer er eines es ehemaligen<br />
Waffenkonzerns nzer<br />
erns<br />
sowie als<br />
Erforscher<br />
neuer er Waffensysteme<br />
sollte er aber<br />
auch besser<br />
er<br />
eine<br />
gute Balance zwischen<br />
kapitalistischem isch<br />
Nutzen<br />
und verantwortungsvollem<br />
rtun<br />
voll<br />
em<br />
Einsatz seiner er „Babies“<br />
finden, denn<br />
schon Teil von<br />
„Iron Man“<br />
deutete an,<br />
was<br />
das Militär alles mit seinen<br />
Entwicklungen anstellen<br />
könnte.<br />
Die Vorboten oten<br />
des<br />
„Ci-<br />
vil War“?<br />
Anders als<br />
Stark hält sein<br />
Kum-<br />
pel James Rhodes (Don Cheadle)<br />
e)<br />
die US-Flagge treu<br />
ergeben eben<br />
en nach<br />
oben, was durchaus us<br />
lobenswert<br />
ert<br />
wäre, wenn<br />
er durch seine naive terlandstreue treu<br />
eue nicht ständig ausgenutzt<br />
utzt<br />
werden en<br />
würde. Im Vorgänger wurde er<br />
am Ende glücklicherweise eise<br />
noch einmal<br />
bekehrt und kämpfte als „Warmachine“<br />
in einem em älteren „Iron-Man“-Modell<br />
Rücken an Rücken mit<br />
Stark gegen<br />
en<br />
die ferngesteuerten Rüstungen<br />
n<br />
Va-<br />
des russischen Wissenschaftlers<br />
Ivan Vanko (Mickey Rourke).<br />
Im aktuellen Film trägt t er die<br />
Farben seines Landes ganz<br />
Bilder: Concorde, Stock.xchng<br />
110 | 3.2013
ostentativ zur Schau und festigt<br />
damit seine unbestreitbare Loyalität<br />
zum Militär. Mehr noch: Gilt er doch<br />
nun ähnlich wie „Captain America“ als<br />
Propaganda-Instrument in einem Krieg,<br />
der mehr als nur dem Terror gilt. Könnte<br />
dies tatsächlich schon ein Querverweis auf<br />
eine Filmumsetzung der viel diskutierten<br />
en<br />
Comic-Mini-Serie „Civil War“ (erschienen<br />
enen<br />
von 2006 bis 2007, geschrieben von „Kick-<br />
Ass“-Schöpfer Mark Millar) sein? Referenzen<br />
eren<br />
enze<br />
auf den schrecklichen „9/11“-Vorfall in New<br />
York gibt es in den bisherigen Trailern jedenfalls<br />
so einige.<br />
Das Vorhalten des Spiegels<br />
Als Antagonist stellt sich Tony im neuesten Teil<br />
nun endlich einer der Hauptgegner aus den Comics<br />
entgegen. Der „Mandarin“ (Ben Kingsley)<br />
gehört zu den furchteinflößendsten Widersachern,<br />
die die Comicwelt des „Iron Man“ zu<br />
bieten hat. Besessen von einer außerirdischen<br />
Macht, verleihen ihm in den gezeichneten<br />
Vorlagen mehrere Ringe die Fähigkeit, unterschiedliche<br />
Elemente zu beherrschen. Da die<br />
Produzenten nun aber ausführlich betont haben,<br />
„Feuer kann nicht nur zerstören,<br />
es birgt auch viel Energie in sich,<br />
die für allerlei Gutes eingesetzt<br />
werden kann.“<br />
dass es keine Aliens im Film geben wird, werden<br />
die Ringe in der Leinwand-Version wohl einen<br />
irdischen Ursprung haben und somit einen<br />
anderen, wenn auch nicht minder bedrohlichen<br />
Zweck erfüllen. Gezielt greift der Mandarin das<br />
Privatleben des smarten Multimilliardärs an,<br />
zerstört dessen Häuslichkeiten, Rüstungen,<br />
nimmt ihm seine Sicherheit und tötet<br />
seine Freunde und Angehörige. Als<br />
wäre das nicht schon schlimm genug,<br />
trägt auch der Wissenschaftler Dr.<br />
Aldrich Killian (Guy Pearce) zu Tonys<br />
schlechtem Zustand bei. Als Leiter eines<br />
Experiments mit Nanomaschinen möchte<br />
er einen Supersoldaten ähnlich wie „Captain<br />
America“ erschaffen. In der von Warren Ellis<br />
und Adi Granov geschaffenen Comicvorlage<br />
„Extremis“ (2005/2006) verliert er jedoch die<br />
Kontrolle über das Projekt und der Vorzeigekämpfer<br />
in spe läuft Amok. Durch Killians<br />
wissenschaftliche Kollegin Maya (Rebecca Hall),<br />
eine der vielen Ex-Freundinnen Starks, wird<br />
„Iron Man“ auf die Spur dieses brandheißen<br />
Problems gebracht und begibt sich damit in<br />
äußerste Gefahr.<br />
Feurio!<br />
Gegen einen Gegner, der sich selber in Sekundenschnelle<br />
heilen kann, hilft nur ein ebenfalls<br />
„unverwundbarer“ Kämpfer. Der Begriff „Brennen“<br />
spielt eine wichtige Rolle im Film, denn<br />
auf dem Teaser-Plakat fällt Stark brennend<br />
und mit null Energiereserven dem Boden<br />
entgegen. Der Trailer zeigt darüber hinaus,<br />
wie er seinem früheren Elternhaus einen<br />
Besuch abstattet, das inzwischen zur Gedenkstätte<br />
te eines furchtbaren Brandanschlags wurde<br />
und von den übrig gebliebenen Schatten der<br />
Mordopfer gezeichnet ist: Starks Familie.<br />
Doch Feuer kann nicht nur zerstören, es birgt<br />
auch<br />
viel Energie in sich, die für allerlei Gutes<br />
eingesetzt ese werden kann. Bei all den handfesten<br />
en Kämpfen ist Stark sich beinahe selbst<br />
sein<br />
schlimmster Feind. In zahlreichen<br />
Albträumen werden seine größten Ängste<br />
lebendig, sodass er am Rande seiner emotionalen<br />
Grenzen neuen Mut schöpfen<br />
und sich seiner Wurzeln bewusst werden<br />
muss. Ähnlich wie bei seinem Kollegen<br />
„Batman“ stellt sich ihm die Frage, ob<br />
nun wirklich der Mann im Anzug oder<br />
doch eher die hochgezüchtete Rüstung<br />
den Helden ausmacht, während er selbst<br />
nur ein austauschbarer „Steuermann“<br />
ist. Erst mit seiner aus dieser Überlegung<br />
gewonnenen Erkenntnis kann er<br />
frischen Mut schöpfen, sich selbst neu<br />
definieren und am Ende des Tages wieder<br />
aufrecht in den Spiegel schauen.<br />
„Lethal Weapon“ vs. „Iron Man“<br />
Die Regie übernahm diesmal nicht<br />
wie in den Vorgängern Jon Favreau,<br />
der diesmal nur noch die Rolle des<br />
Produzenten sowie die kleine Nebenrolle<br />
des freundlichen Chauffeurs Happy<br />
Hogan ausfüllt. Stattdessen kümmerte<br />
sich mit Shane Black der Schöpfer der<br />
„Lethal Weapon“-Reihe um den Dreh,<br />
der auch schon bei „Kiss Kiss Bang<br />
Bang“ erfolgreich mit Robert Downey Jr.<br />
zusammenarbeitete. Damit dürfte der Erfolg<br />
bereits vorprogrammiert sein, denn ein Film<br />
mit solch einem Dreamteam wie<br />
Downey Jr. und Black dürfte alles<br />
les<br />
bieten, was ein richtiger Blockbuster<br />
braucht: Humor, Action,<br />
Drama, Freundschaft und<br />
riesige Sympathiewerte für<br />
den Helden der Geschichte.<br />
Blacks nächstes Projekt<br />
ist übrigens die Manga-<br />
Neuverfilmung „Death Note“<br />
(angekündigt für 2014), quasi<br />
einer der spannendsten Thriller, ler, den<br />
die japanische Pop-Kultur je hervorgebracht<br />
hat. „Iron Man 3“ läuft am<br />
1. Mai in unseren Kinos an und sollte<br />
wirklich von niemandem verpasst werden,<br />
der auch nur ansatzweise etwas mit<br />
Actionfilmen und dem Superhelden-Genre<br />
elden-Genre<br />
anfangen kann.<br />
FALKO THEUNER<br />
ER<br />
Iron Man 3 von Concorde, ab 1. Mai im Kino.<br />
Gegen die terroristische Bedrohung scheint kein Kraut<br />
gewachsen, eine Iron-Man-Armee soll es richten.<br />
Sprengt gern Dinge in die Luft, die auf amerikanischen<br />
Boden stehen: Der „Mandarin“, gespielt von Ben Kingsley.<br />
Tony Starks Exfreundin Maya (Rebecca<br />
Hall) forscht an zweifelhaften Dingen.<br />
www.hdtvmagazin.com 111
Mit James Camerons Meister-<br />
denen aber auch Künstler Hand angelegt und der<br />
werk „Avatar“ eröffnete 20th Tiefenstaffelung eine Intention verliehen haben.<br />
Century Fox ein neues Kapitel Die beste uns bekannte 3D-Konvertierung ist<br />
in der Filmgeschichte. Mit Ang Lees zweifellos James Camerons „Titanic“, deren<br />
am 26. April erscheinendem Drama Räumlich keit zu jeder Zeit natürlich und atemberaubend<br />
schön zur Geltung kommt.<br />
„Life Of Pi“ sollen 3D-Kritiker abermals<br />
verstummen. Doch auch ältere<br />
Filme wie „I, Robot“ können mit Aus 2D wird 3D<br />
der richtigen Sorgfalt nachträglich Mit den 3D-Konvertierungen, wie sie aktuelle<br />
fit für 3D gemacht werden.<br />
Flachbildfernseher anbieten, haben nachträglich<br />
ins 3D-Format konvertierte Filme natürlich<br />
nichts zu tun. Hierbei arbeiten viele Künstler mit<br />
akribischer Genauigkeit, um einzelne Objekte<br />
passend zur Raumtiefe anzuordnen. Besonders<br />
Filme in denen zahlreiche computergenerierte<br />
Dem Film „Life Of Pi“, der mit<br />
echten 3D-Kamera-Rigs gefilmt<br />
wurde und dessen Tiefendimension<br />
beim Schnitt und Composing mit<br />
den CGI-Elementen völlig auf die 3D-<br />
Wirkung zugeschnitten wurde, stehen<br />
Filme gegenüber, die erst im Nachhinein<br />
eine zusätzliche Tiefendimension erhalten<br />
haben. Das hier angewandte Zauberwort heißt<br />
„Konvertierung“ und verursacht bei vielen Fans<br />
des Mediums nach wie vor zwiespältige Gefühle.<br />
Jene rühren hauptsächlich von sehr „günstigen“<br />
Konvertierungen her, die sich simpler Algorithmen<br />
bedienen und beispielsweise einfach nur<br />
die helleren Flächen in den Vordergrund<br />
stellen. Doch es gibt auch hochwertige<br />
Konvertierungen, die zwar sicherlich<br />
auch Hilfsprogramme nutzen,<br />
um eine Grundtiefe zu<br />
erstellen, bei<br />
„Die beste 3D-Konvertierung liefert<br />
James Camerons „Titanic“, deren<br />
Räumlich keit zu jeder Zeit atemberaubend<br />
schön zur Geltung kommt.“<br />
Effekte vorkommen, sind für solche Umwandlungen<br />
geeignet. Bei CGI-Modellen ist nämlich<br />
die Kantenschärfe so hoch, das jene besser<br />
freigestellt werden können. Im Optimalfall sind<br />
sogar die im Composing-Prozess eingefügten<br />
CGI-Elemente noch als 3D-Modelle verfügbar,<br />
sodass diese mit einer natürlichen, übergangslosen<br />
Präsenz bzw. Tiefe aufwarten können.<br />
Daher zehren z. B. solche Effektbomben wie<br />
„I, Robot“ oder auch „Abraham Lincoln, Vampirjäger“<br />
immens von ihren CGI-Sequenzen.<br />
Bezeichnend hierfür ist z. B. die Action-Sequenz,<br />
bei der sich der junge Lincoln mit einem Vampir<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
112 | 3.2013
Weitere 3D-Titel von 20th Century Fox:<br />
„Avatar – Aufbruch nach Pandora“, „Die Chroniken<br />
von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte“, „Gullivers<br />
Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu“,„Ice Age 3 –<br />
Die Dinosaurier sind los“, „Ice Age 4 – Voll verschoben“,<br />
„Life of Pi Schiffbruch mit Tiger“„Prometheus“, „Rio“,<br />
„The Darkest Hour“, „Titanic“<br />
Animationen in 3D<br />
in einer wild gewordenen Pferdeherde prügelt.<br />
Hier kommen natürlich keine echten Tiere zu<br />
Schaden. Stattdessen werden ultrascharfe CGI-<br />
Pferde in Zeitlupe durch die Gegend geworfen<br />
– ein echtes Highlight für jeden HD- und<br />
3D-Junkie. Bei „I, Robot“<br />
sei die Actionsequenz<br />
auf der Autobahn sowie<br />
die finale Schlacht<br />
Mensch gegen<br />
Roboter empfohlen,<br />
bei denen die künstlichen Elemente ganz<br />
klar den größten Teil des Bildes ausmachen. Die<br />
größte Schwierigkeit bei solchen Szenen ist allerdings,<br />
dass die hinzugefügten Effekte die gleiche<br />
stereoskopische Tiefe besitzen sollten, wie die<br />
real gefilmten Umgebungen, denen durch einem<br />
speziellen Algorithmus eine Tiefe zugeschrieben<br />
wurde. Perspektivisch müssen die Teile also<br />
genau zusammen passen.<br />
Wie geschaffen für 3D<br />
Reine CGI-Animations-Filme haben es da schon<br />
wesentlich einfacher, denn hier ist einfach alles<br />
künst lich und damit auch komplett kontrollierbar.<br />
Bei diesen Filmen muss es somit gar keine<br />
Konvertirung geben, da CGI-Modelle von Natur<br />
aus eine Tiefendimension besitzen. Dennoch ist<br />
gutes 3D auch immer eine Frage der Details (je<br />
mehr Details, desto mehr Orientierungspunkte<br />
für die Augen), der gewählten Perspektiven<br />
(Frosch-, Vogel-Perspektive, Mittlere Einstellung<br />
oder Panorama? Befindet sich etwas zwischen<br />
dem Betrachter und dem Geschehen? ) und<br />
der Tiefendynamik (Emotionslenkung<br />
durch Öffnung des Raums). Und so<br />
schließt sich der Kreis um das Experimentieren<br />
mit den verschiedenen 3D-<br />
Arten, das sich stets im Umfeld des blauen<br />
Filmriesen abspielt. „Avatar – Aufbruch<br />
nach Pandora“ beeinflusste alle stereoskopischen<br />
File nach ihm, während sämtliche<br />
Erkenntnisse und Techniken aus neueren<br />
3D-Produktionen entscheidend zum<br />
Erlebnis von „Avatar 2“ beitragen werden,<br />
der voraussichtlich 2015 erscheinen soll.<br />
Doch so lange sollten Sie nicht zögern, um<br />
ihren evtl. bereits 3D-fähigen Fernseher<br />
Animationsfilme wie „Ice Age 4“ demonstrieren die<br />
technischen Möglichkeiten von 3D.<br />
Vollständig am Computer animierte Filme können<br />
besonders effektvoll in 3D in Szene gesetzt<br />
werden, doch auch hier gibt es Unterschiede:<br />
„Ice Age 4“ macht eindeutig eine bessere Figur<br />
als Teil 3, der noch vor dem „Avatar“-Hype ins<br />
Kino kam und daher erst vorsichtig auslotete,<br />
was dem Publikum zugemutet werden konnte.<br />
mit den nötigen Signalen zu versorgen, denn<br />
am häufig kritisierten Filmnachschub mangelt<br />
es nicht. Mit Filmen wie „Life of Pi“, „I, Robot“,<br />
„Titanic“, „Ice Age 4“ oder „„Abraham Lincoln,<br />
Vampirjäger“ kommt das 3D-Erlebnis allen<br />
Genrefans zu Gute.<br />
www.hdtvmagazin.com 113
Ungleiches Paar: Pi und Tiger Richard Parker durchleben<br />
grausam schöne Momente auf hoher See.<br />
Life of Pi<br />
Es ist die unglaubliche Geschichte einer Arche<br />
voller Tiere und Menschen, die untergeht. Eine<br />
Geschichte über die Suche nach Gott. Und es ist<br />
die Fabel von Überlebenden eines See-Unglücks,<br />
die miteinander auskommen müssen, ohne<br />
sich gegenseitig aufzufressen. Der indische<br />
Protagonist Piscine (Suraj Sharma) bevorzugt<br />
die Kurzform seines Namens und benennt sich<br />
nach der Kreis-Zahl Pi. Auf einer Überfahrt<br />
nach Amerika, wo die Tiere des elterlichen Zoos<br />
verkauft werden sollen, kommt es zu einem riesigen<br />
Desaster. Ein Sturm bringt das Schiff zum<br />
Kentern und die ganze Besatzung stirbt. Die einzigen<br />
Überlebenden sind Pi, ein verletztes Zebra,<br />
eine Orang-Utan-Mutter, eine hungrige Hyäne<br />
„Life of Pi wurde nicht nur<br />
mit neuester 3D-Technik erstellt,<br />
auch die Qualität der 3D-Blu-ray<br />
überzeugt voll und ganz.“<br />
sowie ein bengalischer Tiger, der sich unter der<br />
Plane des Rettungsbootes versteckt. Es kommt,<br />
wie es kommen muss und die Tiere zerfleischen<br />
sich gegenseitig. Pi erkennt dabei schnell, dass<br />
er diese Situation nur übersteht, wenn er den<br />
Tiger füttert, da dessen Hunger weiteres Morden<br />
unausweichlich machen würde. Er wahrt also<br />
Abstand, lernt fischen und entwickelt sich zu<br />
einem perfekten Überlebenskünstler bis ihn eine<br />
weitere, überraschende Erkenntnis erwartet.<br />
Große Kinomomente<br />
Das Märchen kann gut und gerne auf tiefenpsychologischer<br />
Ebene interpretiert werden (als<br />
Verarbeitung von Pis traumatischen Erlebnissen),<br />
funktioniert aber auch als reines Abenteuer<br />
mit großartigen Schauwerten. Die religiöse<br />
Komponente weitgehend neutral haltend, ist die<br />
Botschaft des Films universell und kreativ, egal<br />
welcher Glaubensrichtung der Betrachter auch<br />
angehören mag. Regisseur Ang Lee, der sich<br />
im internationalen Kino durch Filme wie z. B.<br />
„Tiger & Dragon“ sowie „Brokeback Mountain“<br />
einen Namen machte, verfilmte Yann Martels<br />
Novelle bestmöglich, nachdem sich vor ihm<br />
schon zahlreiche andere namhafte Kollegen die<br />
„Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ von 20th Century Fox, ab 26. April auf Blu-ray.<br />
Zähne daran ausgebissen haben. Sowohl M.<br />
Night Shyamalan („The Sixth Sense“) als auch<br />
Jean Pierre Jeunet („Die fabelhafte Welt der<br />
Amélie“) waren gerüchteweise als Regisseure<br />
im Gespräch, doch spätestens die angemessene<br />
Darstellung des Tigers erwies sich wohl als zu<br />
herausfordernd. Ang Lee wiederum ließ die<br />
Effektschmiede Rhythm & Hues probeweise<br />
einen computergenerierten 3D-Tiger erstellen,<br />
den er selber für echt halten sollte. Da sie bereits<br />
Erfahrungen in der Animation von Raubkatzen<br />
sammeln konnten (z. B. der Löwe in „Die<br />
Chroniken von Narnia“), gelang ihnen dieser<br />
schwierige Kraftakt mit Bravours. Der Tiger<br />
namens Richard Parker (ein Verweis auf Edgar<br />
Allan Poes „Der Bericht des Arthur Gordon<br />
Pym“) erscheint in vielen Szenen vollkommen<br />
lebensecht und wird durch den stereoskopischen<br />
Effekt zur echten Bedrohung für den Zuschauer,<br />
nicht zuletzt, weil die Bildqualität auf Blu-ray<br />
alle Erwartungen erfüllt.<br />
3D mit Botschaft<br />
„Life of Pi“ wurde nicht nur mit neuester 3D-<br />
Technik erstellt, auch die Qualität der 3D-Bluray<br />
überzeugt voll und ganz. Durch die meist<br />
kräftigen Farben und satten Kontraste wird der<br />
Tiefeneindruck beflügelt und die detail scharfen<br />
Aufnahmen der Tiere, ob gefilmt oder am Computer<br />
animiert, sorgen immer wieder für leuchtende<br />
Augen. Regisseur Ang Lee überfrachtet<br />
Sie jedoch nicht mit unsinnigen 3D-Spielereien,<br />
sondern der Effekt betont immer die inhaltliche<br />
Aussage. So wird z. B. die Nähe zur Raubkatze in<br />
3D wesentlich bedrohlicher in Szene gesetzt, als<br />
in 2D. Außergewöhnliches Stilmittel: Mitten im<br />
Film springt das Bildformat von 16 : 9 auf 21 : 9<br />
und 4 : 3 um. Der Ton ist dem Bild absolut ebenbürtig,<br />
allein der Untergang des Bootes inmitten<br />
der tosenden Wellen ist ein Spektakel, das jedes<br />
Heimkino ausreizt. Doch gerade in den leisen<br />
Momenten zeigt sich das Talent der Filmschaffenden,<br />
durch<br />
kleine Effekte<br />
große Emotionen<br />
zu wecken.<br />
FALKO<br />
THEUNER,<br />
CHRISTIAN<br />
TROZINSKI<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
114 | 3.2013
NEW EARTH. NEW RULES.<br />
TM<br />
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Telekom oder Unitymedia. A Division of NBCUniversal
Vier Monate nach dem Kinostart (und<br />
eine Milliarde Dollar später) erscheint<br />
„Der Hobbit – Eine unerwartete<br />
Reise“ am 19. April auch für den Heimkinobereich,<br />
wo er sicher einen ähnlichen Siegeszug<br />
wie auf der großen Leinwand antreten wird.<br />
Ist die Vorgeschichte zum „Der Herr der Ringe“<br />
nun die erhoffte Kinomagie oder nur ein lauer<br />
Aufguss einer Legende des Kinos? Die internationale<br />
Kritik an Peter Jacksons „Der Hobbit“-<br />
Verfilmung fiel harsch aus, im Kern bleiben<br />
aber alle Stärken der „Herr der Ringe“-Trilogie<br />
erhalten. Die unterhaltsame Abenteuergeschichte<br />
des Hobbits Bilbo, des Zauberers Gandalf und<br />
einer Schar Zwerge sorgt für atemberaubende<br />
Kinobilder in bester 2D- und 3D-Qualität. Man<br />
mag Jackson vorwerfen, dass die Lauflänge mit<br />
über 170 Minuten zu lang gewählt und einige<br />
Actionsequenzen aufgesetzt wirken, doch sind<br />
die Bilder von majestätischer Schönheit.<br />
Referenzqualität in Bild und Ton<br />
Der Film kommt mit einer FSK-Freigabe ab 12<br />
Jahren heraus, was deutlich macht, dass Peter<br />
Jacksons Version keineswegs als Kinderfilm<br />
zu verstehen ist. Die Blu-ray wartet mit einem<br />
brillanten Transfer im 2.40 : 1-Widescreen-Format<br />
auf. Im Gegensatz zur Kinofassung,<br />
die durch eine höhere Bildzahl von 48<br />
Bildern pro Sekunde besonders flüssig über die<br />
Leinwand lief, bietet die Blu-ray-Version nur<br />
die bekannten 24 Kinobilder pro Sekunde. Wer<br />
dennoch das Hobbit-Gefühl ins Wohnzimmer<br />
retten möchte, sollte bei seinem Flachbildfernseher<br />
die Zwischenbildberechnung chnung<br />
aktivieren. Sowohl die deutsche e wie<br />
auch die Original-Tonspur warten<br />
mit einem detailreichen DTS-HD<br />
Master Audio 7.1-Mix auf. In der<br />
Bonusabteilung können Sie sich auf<br />
über zwei Stunden Extras freuen.<br />
Hauptbestandteil sind die Videoblogs,<br />
die der Entstehung der<br />
Filme aufgezeichnet wurden.<br />
Einziger Wermutstropfen:<br />
Bereits jetzt ist bekannt, dass<br />
pünktlich zum Weihnachtsgeschäft<br />
eine erweiterte<br />
Filmversion des<br />
„Hobbits“ in den<br />
Handel kommen<br />
wird.<br />
TIEMO WEISENSEEL,<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise von Warner Home Video, ab 19. April auf Blu-ray (3D)<br />
Gollum tritt im „Hobbit“<br />
erneut auf, ein Spiel mit Bilbo<br />
bringt die Geschichte um den<br />
einen Ring ins Rollen.<br />
Thorin Oakenshield ist der<br />
Anführer der Zwerge. Respekt<br />
für Bilbo entwickelt er erst<br />
gegen Ende des Films.<br />
116 | 3.2013
Im Gespräch mit Sylvester McCoy, schottischer<br />
Schauspieler und Darsteller des Zauberers<br />
„Radagast“ in Peter Jacksons „Hobbit“-Trilogie.<br />
Zu Beginn würde ich gerne wissen, wie Sie an<br />
die Rolle des Radagast gekommen sind – war<br />
das einfach ein ganz normales Casting?<br />
Nun, ich habe zuerst einen Screen-Test gemacht,<br />
hauptsächlich für Guillermo del Toro, der beim<br />
„Hobbit“ ja ursprünglich Regie führen sollte<br />
und der mich noch nicht kannte. Doch wie ich<br />
die Rolle tatsächlich bekommen habe, das war<br />
ehrlich gesagt eine ziemliche Odyssee. Ich war<br />
damals im Gespräch für den Part des Bilbo<br />
Beutlin in „Der Herr der Ringe” – das Rennen<br />
entschied sich, nachdem sie sich dutzendweise<br />
Kandidaten angesehen hatten, zwischen zwei<br />
Schauspielern: Ian Holm und mir. Sie ließen uns<br />
beide ein halbes Jahr zappeln, ehe sie sich endlich<br />
entschieden, und wie man weiß, ging die Rolle<br />
schließlich an Ian Holm. Natürlich war ich enttäuscht<br />
und auch ein bisschen traurig – aber im<br />
selben Moment war ich auch ziemlich stolz, mich<br />
in so guter Gesellschaft zu befinden. Von daher<br />
kannte mich das Produktionsteam also schon.<br />
Und wie ist schließlich die Idee mit Radagast<br />
geboren worden?<br />
Ich bin dann später mit Sir Ian McKellen in einer<br />
„King Lear“-Produktion der „Royal Shakespeare<br />
Company“ auf Welttournee gegangen, und in<br />
Neuseeland kamen Peter Jackson, Fran Walsh<br />
und Philippa Boyens, um das Stück zu sehen. Peter<br />
ist zudem ein großer Fan von „Doctor Who“,<br />
den ich ja mal eine Weile gespielt habe – er hat<br />
sogar mein Kostüm, soweit ich weiß!<br />
Bilder: ©2012 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved., Stock.xchng<br />
Können Sie sich noch erinnern, wann Sie den<br />
Hobbit zum ersten Mal gelesen haben?<br />
Oh, in den 1960er Jahren. Das war so eine Art<br />
Ritual des Erwachsenwerdens zu dieser Zeit,<br />
man musste es einfach tun, musste Tolkiens<br />
Werke lesen, genau wie „Catch 22“ von Joseph<br />
Heller, wenn man so ein richtiger Sechziger-<br />
Jahre-Hippie sein wollte!<br />
Und haben Sie den „Hobbit“ später Ihren<br />
Kindern vorgelesen?<br />
Ja, das hab ich tatsächlich getan, ich hab ihn meinen<br />
Jungs vorgelesen, als sie noch klein waren.<br />
Den „Herr der Ringe“ haben sie sich dann später<br />
selbst geschnappt und geradezu verschlungen,<br />
aber den „Hobbit“ habe<br />
ich ihnen noch näher<br />
gebracht, denn das ist ja<br />
wirklich eher ein Buch<br />
für die Kleinen.<br />
Waren Sie überrascht davon, wie sehr Peter<br />
Jackson die Charakterzüge von Radagast für<br />
den Film verändert hat?<br />
Ja und nein – ich war begeistert, ehrlich gesagt!<br />
Ich erinnere mich noch genau, als Sie mir die<br />
Rolle angeboten haben – ich hatte Tolkiens<br />
Bücher ja gelesen und dachte nur: Hm, na das<br />
„Man kann es doch nicht<br />
allen recht machen!“<br />
ist ja nicht gerade eine besonders große Rolle!<br />
Wir sprachen darüber, wie ich damals die Rolle<br />
von Bilbo nicht bekommen hatte, und sie sagten<br />
mir: Mach dir keine Sorgen, wir haben dir einen<br />
größeren und besseren Text geschrieben!<br />
Und haben Sie auch Details zu dieser Figur<br />
beigesteuert?<br />
Nun ja, so ein bisschen vielleicht. Ich habe ihnen<br />
von meinem Talent für das Nachahmen von Vogelgezwitscher<br />
erzählt. Ich bin mit meinen Jungs<br />
oft wandern gegangen und da hat sich diese<br />
Vorliebe herausgebildet<br />
– wenn man versucht,<br />
mit Vögeln Kontakt<br />
aufzunehmen, dann ist<br />
das ein schönes Spiel, bei<br />
dem es immer hin- und<br />
hergeht. Wir haben also ein bisschen von diesem<br />
Pfeifen und Zwitschern in den Film integriert.<br />
Verstehen Sie eigentlich die Kritik von manchen<br />
Fans, die mit der Richtung, die Radagasts Charakter<br />
im Film einschlägt, so überhaupt nichts<br />
anfangen können?<br />
Wissen Sie: Das ist wirklich das allererste Mal,<br />
dass ich Kritik an Radagast höre, glauben Sie<br />
mir! (lacht) Aber mal im Ernst: Man kann es<br />
doch nicht allen recht machen! Woher wollen<br />
denn die Fans wissen, was Tolkien aus der Figur<br />
gemacht hätte, wenn er noch dagewesen wäre<br />
und seine Geschichte für die große Leinwand<br />
umgesetzt hätte? Peter, Philippa und Fran haben<br />
jede Menge Quellen zu Rate gezogen, um die Figur<br />
zu erweitern – und ich respektiere sie dafür.<br />
Sie haben die Dreharbeiten an den beiden<br />
nächsten Teilen ja schon beendet – können Sie<br />
uns vielleicht etwas über Radagasts Schicksal<br />
in den Sequels verraten?<br />
Nein … ich darf Ihnen auch nicht das allerkleinste<br />
bisschen verraten! Ich bin von WETA<br />
(die Trickspezialisten von Peter Jackson – Anm.<br />
d. Red.) programmiert worden, und jedes Mal,<br />
wenn ich das Wörtchen „Hobbit“ ausspreche,<br />
schnellt meine Hand ganz automatisch zu<br />
meinem Mund und verhindert, dass ich<br />
irgendetwas ausplaudere!<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
www.hdtvmagazin.com 117
Game of Thrones<br />
(2. Staffel)<br />
Sieben Adelsfamilien streiten sich um<br />
einen Thron. Doch nur eine kann gewinnen.<br />
Egal, wer dieser Sieger auch sein<br />
mag, es gibt nur eine Serie, die den Königsstuhl<br />
für sich beanspruchen darf – und das ist<br />
die größte, erfolgreichste und teuerste Serie<br />
aller Zeiten: „Game Of Thrones“!<br />
Seit dem 5. April gibt es die zweite Staffel der<br />
preisgekrönten HBO-Serie auf Blu-ray, während<br />
ab dem 19. Mai dann endlich die neuen Folgen<br />
der dritten Staffel erstmals in deutscher Synchronisation<br />
auf Sky Atlantic HD zu sehen sein<br />
werden. Inzwischen ist die Serie zu solch einem<br />
breitenwirksamen Massenphänomen geworden,<br />
dass sie wie ein Blockbuster auf sämtlichen<br />
Plattformen beworben wird, dabei nahm sie<br />
ihren Anfang gerade mal im Jahre 2011. Zehn<br />
Folgen lang bot die erste Staffel Fantasy-Drama<br />
vom Feinsten und gab den Fans genau das, was<br />
sie sich schon immer erträumt hatten: Ein „Der<br />
Herr der Ringe“ in Serie.<br />
Premium-TV in Kinoqualität<br />
Aufwand, Effekte und darstellerisches Können<br />
gleichen einem hoch budgetierten Kinofilm.<br />
Gewalt, Sex und Intrigen werden sogar expliziter<br />
gezeigt als in vielen Filmen. Und die Sympa-<br />
thie für<br />
die Charaktere lässt das Publikum von<br />
Folge zu Folge mitfiebern, denn im „Game<br />
Of Thrones“-Universum kann einfach alles<br />
passieren. Der Tod einer Hauptfigur ist<br />
also<br />
durchaus möglich. Leser von George<br />
R. R. Martins Roman-Vorlagen kennen<br />
die Verläufe und Schicksalsschläge der<br />
Handlung zwar bereits, dennoch ist<br />
die filmische Umsetzung dermaßen<br />
aufwendig und gelungen, dass es<br />
auch für Eingeweihte eine wahre<br />
Freude ist, Martins Fantasy-Welt in<br />
Bewegtbildern erkunden zu dürfen.<br />
Den Hauptpart der ersten Staffel<br />
übernimmt Boromir-Darsteller<br />
Sean Bean aus „Der Herr der Ringe<br />
– Die Gefährten“. Hier spielt er den<br />
traditionsbewussten Eddard Stark,<br />
Familienoberhaupt und angehende<br />
rechte Hand des Königs.<br />
Nach dem mysteriösen Tod der<br />
früheren „Hand“ des Königs wird<br />
er nach Königsmund gerufen, um<br />
dort sein neues Amt anzutreten<br />
und die politischen Angelegenheiten<br />
des Hofes zu regeln.<br />
Doch nach und nach entdeckt er<br />
Indizien, die beweisen, dass sein<br />
Bilder: ©2013 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and related, Warner Home Video<br />
118 | 3.2013
Vorgänger keines natürlichen Todes gestorben<br />
ist. Zudem gibt es einen dramatischen „Unfall“,<br />
bei dem Eddards zehnjähriger Sohn Bran (Isaac<br />
Hempstead Wright) aus großer Höhe in die<br />
Tiefe stürzt – ein folgenschweres Ereignis, das<br />
sich zu einem regelrechten Krieg zwischen den<br />
Häusern Lennister und Stark ausweiten könnte.<br />
Am schockierenden Ende der ersten Staffel war<br />
„Auch wenn sich der Einstieg mitunter<br />
etwas zäh gestaltet: ‚Game Of<br />
Thrones‘ belohnt die Zuschauer mit<br />
einem Fantasy-Epos der Superlative!“<br />
nichts mehr, wie es war. In allen Adelshäusern<br />
wurden die Karten neu gemischt: So begab sich<br />
Arya (Maisie Williams), die jüngste Tochter des<br />
Hauses Stark, als Junge verkleidet ins Exil, bereitete<br />
sich Lord Schnee (Kit Harington) darauf<br />
vor, die unheimlichen Aktivitäten hinter der<br />
großen Mauer zu erkunden, und offenbarte die<br />
Königin der wilden Dothrakis, Daenerys (Emilia<br />
Clarke), dass sie ab sofort die bereits ausgestorben<br />
geglaubte, zerstörerische Tradition ihres<br />
Elternhauses aufnehmen wird – von nun an gibt<br />
es wieder Drachen in Westeros, die zur größten<br />
Bedrohung für die restlichen Häuser werden.<br />
Erinnerung des Nordens<br />
Jahr zwei beginnt mit einem merkwürdigen<br />
Schauspiel, das den Gewinner der ersten Staffel,<br />
Joffrey (Jack Gleeson), an seinem Namenstag<br />
zeigt. Einer der Turnierteilnehmer kommt nur<br />
halb gewappnet und wie ein betrunkener Idiot<br />
auf den Platz. Als Strafe (und auch als Zeichen<br />
Joffreys sadistischer Ader) lässt ihn der König<br />
Wein trinken, solange, bis er platzt. In letzter<br />
Sekunde kommt dem armen Tropf Sansa (Sophie<br />
Turner) zu Hilfe. Die zukünftige Königsgemahlin<br />
und älteste Tochter der Starks bringt den ungestümen<br />
König mit der Notlüge zur Räson, dass<br />
ein Mord am eigenen Namenstag Pech bringe.<br />
Prompt lässt er von seinem menschlichen<br />
Spielzeug ab, was wieder einmal beweist, das<br />
pure Macht weniger Wert ist als tückische List.<br />
Und das ist auch das Credo der gesamten Serie –<br />
mächtige Menschen mit doppelzüngigen Worten<br />
Game Of Thrones, Staffel 2, von Warner Home Video seit 05. April auf Blu-ray.<br />
in die bevorzugte Richtung zu lenken, um selbst<br />
die Macht zu ernten. Bestes Beispiel hierfür ist<br />
der zwergenwüchsige Tyrion Lennister (genial<br />
gespielt von Peter Dinklage), Onkel des Königs<br />
und einer der cleversten Strategen am Hofe. Ihm<br />
ist nicht entgangen, dass das von Joffrey erteilte<br />
Todesurteil am Ende von Staffel eins unüberlegt<br />
war und, dass es nun Grund für einen Krieg<br />
sein wird, den das Haus Baratheon/Lennister<br />
verlieren könnte. Und so nimmt das Geschehen<br />
seinen Lauf. Es werden Intrigen gesponnen,<br />
Streitigkeiten innerhalb des Adels ausgefochten<br />
und große Pläne geschmiedet. Doch jenseits<br />
der Mauer im Norden ballt sich eine übernatürliche<br />
Macht zusammen, die alles hinwegfegen<br />
wird, wenn sich<br />
die Obrigkeit<br />
nicht einigt, um<br />
sich der wahren<br />
Bedrohung von<br />
außen zu widmen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Klein, aber oho: Tyrion Lennister hat‘s faustdick hinter den Ohren!<br />
Harte Zeiten: Die kleine Arya Stark sucht ihren Weg in einer rauen Welt.<br />
Stellen Sie sich ein Parallelwelt-Mittelalter vor, das ist „Game Of Thrones“!<br />
Die Bürde der Macht: Robb Stark wächst zum Familienoberhaupt heran.<br />
www.hdtvmagazin.com 119
Game of Thrones<br />
(3. Staffel)<br />
In George R. R. Martins Fantasywelt sind die<br />
Jahreszeiten ein wenig anders angelegt als<br />
bei uns. Sommer und Winter können über<br />
Jahre oder gar Generationen dauern, sodass<br />
einige Westeros-Bewohner in der Dunkelheit<br />
geboren werden und auch ihr ganzes Leben<br />
darin verbringen, ohne jemals einen Lichtstrahl<br />
gesehen zu haben. Kein Wunder also, dass<br />
die Starks ihr Wappen mit der Warnung „Der<br />
Winter naht“ versehen haben, um stets auf die<br />
schlimmen Dinge vorbereitet zu sein.<br />
In der neuen Staffel naht nach dem langen<br />
Sommer nun tatsächlich ein langer Winter, der<br />
monströse Kreaturen aus ihren Löchern lockt<br />
und die Bevölkerung berechtigterweise in Angst<br />
und Schrecken versetzt. Bislang hat sich das<br />
Unheil immer nur angekündigt, doch nun gibt es<br />
kein Halten mehr: Der Winter ist da!<br />
Die dritte Staffel auf Sky<br />
Seit dem 1. April können Sky-Kunden die Serienfolgen<br />
der dritten Staffel im englischen Originalton auf Sky Go<br />
(online) bzw. auf Sky Anytime (via HD-Receiver Sky+)<br />
genießen. In der deutschen Synchronisation erleben<br />
Sie die neuen Folgen wiederum ab dem 19. Mai auf Sky<br />
Atlantic HD. Wer es gar nicht erwarten kann, für den<br />
besteht die Möglichkeit, sich ab diesem Tag die jeweils<br />
nachfolgende Episode über Sky Go oder Sky Anytime<br />
anzuschauen. Über diese beiden Plattformen können die<br />
10 Episoden im Übrigen bis zum 28. Juli auch immer<br />
wieder angeschaut werden. Als Appetit-Häppchen bieten<br />
diese ab dem 20. April auch noch einmal alle 20 Folgen<br />
der bisherigen beiden Staffeln an.<br />
Ausstrahlungstermine:<br />
3. Staffel (engl. Originalton): Seit 1.4.2013 auf Sky Go /<br />
seit 2.4. auf Sky Anytime.<br />
3. Staffel (dt. Synchronfassung/Originalton): Ab 19.5.,<br />
Sonntags 21.00 Uhr, auf Sky Atlantic HD.<br />
Preview 3. Staffel: Ab 19.5., Episode 2 auf Sky Go und<br />
Sky Anytime, am 26.5. Episode 3, etc.<br />
1. & 2. Staffel: vom 20.4. bis 19.5. auf Sky Go und Sky<br />
Anytime; 2. Staffel am 12. und 19. Mai, jeweils 5 Episoden<br />
ab 16.00 Uhr auf Sky Atlantic HD<br />
Vom Knochenlord geführt<br />
Die Handlung der dritten Staffel basiert hauptsächlich<br />
auf dem dritten Band der Romanreihe<br />
(„Schwertgewitter“) und beginnt mit Jon Schnees<br />
Ankunft beim Herrscher der Wildlinge. Anstatt<br />
Ihnen jedoch die Spannung zu nehmen und wichtige<br />
Handlungs-Twists zu verraten, wollen wir<br />
lieber ein paar der neuen Charaktere näher vorstellen.<br />
Bislang wurde der Anführer der Wildlinge<br />
immer nur erwähnt, jedoch nie wirklich gezeigt.<br />
In der dritten Staffel spielt er einen Hauptpart und<br />
führt als inoffizieller „König hinter der Mauer“<br />
seine Armeen gen Süden, wo sie die angeblich<br />
unbezwingbare Mauer erwartet. Als ehemaliges<br />
Mitglied der Nachtwache kennt sich Mance<br />
Rayder (Ciarán Hinds) mit den Vorgehensweisen<br />
und Ritualen dieser Einheit aus und ist auch sonst<br />
ein weiser Anführer, der von seinem Volk (anders<br />
als die Herrscher in der Westeros-Zivilisation)<br />
gewählt wurde. Durch das Auftauchen der mysteriösen<br />
und todbringenden Weißen Wanderer<br />
in ihrem Gebiet ist er nun zu schnellem Handeln<br />
gezwungen und wird nach eigener Aussage<br />
„.das größte Feuer entfachen, das der Norden je<br />
gesehen hat“, um sein Volk vor dieser Bedrohung<br />
in Sicherheit zu bringen. Mit der altehrwürdigen<br />
Lady Olenna Tyrell betritt eine Grand Dame der<br />
Fernsehwelt die Bühne von Westeros. Schließlich<br />
wurde ihre Darstellerin Diana Rigg bereits in<br />
den 1970er Jahren durch ihre Hauptrolle in der<br />
britischen Agentenserie „Mit Schirm, Charme<br />
und Melone“ bekannt und spielte im James-<br />
Bond-Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ die<br />
Ehefrau des bekanntesten aller Geheimagenten.<br />
Ihre Rolle in „Game Of Thrones“ wiederum ist<br />
die der scharfzüngigen und listigen Großmutter<br />
Bilder: ©2013 Home Box Office, Inc. All rights reserved. HBO® and related, Warner Home Video<br />
120 | 3.2013
von König Joffreys Flamme Margery, die ihren<br />
zukünftigen Schwiegerenkel mit argwöhnischen<br />
Blicken begutachtet und insgeheim Freundschaft<br />
mit Sansa Stark schließt.<br />
Weitere Gefährten<br />
Ebenfalls aus England stammt – wie so viele<br />
seiner GoT-Schauspiel-Kollegen – Clive Russel,<br />
der in der Serie als Ser Brynden Tully anheuerte,<br />
Catelyn Starks Onkel. Die beiden jungen Reet-<br />
Geschwister werden von Brodie Sangster und Ellie<br />
Kendrick gespielt und stellen sich als wertvolle<br />
Verbündete der jüngeren Stark-Brüder Bran und<br />
Rickon heraus. Die Rolle des Baratheon-Getreuen<br />
Lord Beric Dondarrion wurde mit Richard Dormer<br />
neu besetzt (in der ersten Staffel spielte den<br />
damals noch kleinen Part David Michael Scott).<br />
Mit seinem Flammenschwert ist der rote Priester<br />
Thoros von Myr ein brandgefährlicher Neuzugang,<br />
der seine Gegner mit Vorliebe schmelzen<br />
lässt. Gespielt wird er vom britischen Komiker<br />
Paul Kaye. Bekannt durch seine Piratenrolle<br />
„Holzauge“ Ragetti in „Pirates Of The Caribbean“<br />
ist Mackenzie Crook, der bereits in einigen TV-Serien<br />
aufgetreten ist, darunter als fieser Schatzräuber<br />
Cedric in „Merlin – Die neuen Abenteuer“.<br />
In „Game Of Thrones“ übernimmt er den Part<br />
des nicht minder unheimlichen Wildlings Orell,<br />
der sich der Körper anderer Wesen wie z. B. Tiere<br />
bedienen kann. Sie merken schon, dass das Übernatürliche<br />
zunehmend an Fahrt gewinnt und die<br />
besonderen Fähigkeiten bestimmter Charaktere zu<br />
„‚Game Of Thrones‘ ist so gefragt,<br />
dass die Staffelpremiere von Season<br />
3 kürzlich mühelos den inoffiziellen<br />
Raubkopier-Download-Rekord brach.“<br />
wahnsinnig spannenden Spielarten führen wird.<br />
Im Prinzip kann einfach alles passieren, und das<br />
ist ja schließlich genau das, was wir sehen wollen.<br />
Die Mauer und die Weißen Wanderer<br />
Ursprünglich galten die Weißen Wanderer als<br />
ausgestorben, sodass die nördliche Mauer, die<br />
vor tausenden Jahren als Schutzwall gegen sie<br />
errichtet wurde, nur noch als Überbleibsel einer<br />
vergessenen Zeit gesehen wird. Doch nun, so<br />
scheint es, sind sie wieder da. Neben Augenzeugenberichten<br />
tauchen auch immer wieder Tote<br />
auf, die durch eine Berührung der Wanderer ins<br />
Leben zurückgekehrt sind und als blauäugige<br />
Zombies Chaos und Tod verbreiten. Im Trailer<br />
der dritten Staffel sieht man sogar einen echten<br />
Zombie-Bären, was darauf hindeutet, dass jene<br />
Wiedergänger und Wanderer nun endlich auch<br />
in die Handlung eingreifen werden. Wir dürfen<br />
gespannt sein! Natürlich treiben auch noch<br />
andere übernatürliche Kreaturen in Westeros<br />
ihr Unwesen, auf die wir aus Spannungsgründen<br />
nur sporadisch eingehen wollen: Schattenwesen,<br />
totenbleiche Reitspinnen, Riesen, Meerjungfrauen<br />
und die Kinder des Waldes sind Mythen<br />
und Legenden, mit denen im heutigen Westeros<br />
kleine Kinder erschreckt werden – doch der<br />
Ursprung dieser Geschichten trägt so einiges an<br />
Wahrheit in sich. Spuren, die sich als Tatsachen<br />
herausstellen werden. Spuren, die einen Feldzug<br />
gegen die Menschen führen werden. Spuren, die<br />
sämtliche Zuschauer nach der nächsten Episode<br />
lechzen lassen werden. Treten Sie ein, in das<br />
höchste Fantasy-Vergnügen, dass die Serienwelt<br />
derzeit zu bieten hat – für echte Fantasy-Jünger<br />
ist mit „Game Of Thrones“ wahrlich ein goldenes<br />
Zeitalter angebrochen!<br />
FALKO THEUNER<br />
Der Mann, den man liebend gerne hasst: Jack Gleeson als Joffrey Baratheon.<br />
Rau, mutig und von ungeheurer Willenskraft: Rose Leslie als Ygritte.<br />
Der Londoner Paul Kaye spielt Thoros von Myr, einen der neuen Charaktere.<br />
www.hdtvmagazin.com 121
122 | 3.2013<br />
Bilder: Syfy, Trion Worlds
Eine Evolution des Entertainments<br />
Kollaborationen zwischen Videospielen<br />
und Film und Fernsehen haben bislang<br />
zumeist anschaulich die Abwesenheit<br />
von Kreativität und kurzsichtiges Markenmelken<br />
demonstriert. „Defiance“ könnte das<br />
ändern. Hier sollen das gleichnamige Spiel und<br />
die Serie zu einer Einheit verschmelzen und so<br />
ein neuartiges Unterhaltungserlebnis bieten.<br />
Das neue Entertainmentprojekt „Defiance“<br />
bietet die zurzeit einzigartige Möglichkeit einer<br />
gegenseitigen Wechselbeziehung zwischen<br />
„Das Projekt ‚Defiance‘ könnte entscheiden,<br />
ob in Zukunft die klassische<br />
Couch-Unterhaltung oder eine aktive<br />
Videospiel- und Fangemeinde siegt.“<br />
Fernsehserie und Online-Rollenspiel und könnte<br />
damit die nächste Entwicklungsstufe im medialen<br />
Mainstream-Unterhaltungssektor sein. Hintergrundschauplatz<br />
ist die geschundene Erde nach<br />
einem Krieg zwischen der Menschheit und den<br />
Votanern (einer Gruppe von humanoiden Außerirdischen,<br />
die nach einer neuen Heimat suchen).<br />
Inzwischen versuchen Menschen und Aliens<br />
sich eine gemeinsame Existenz aufzubauen, doch<br />
vielerlei Orts gleicht die Erde einem postapokalyptischen<br />
Brachland, das von Banditen und<br />
Plünderern bevölkert ist.<br />
Die Serie<br />
Das TV-Erlebnis „Defiance“ könnte sowohl altgediente<br />
als auch eine junge Generation an Science-<br />
Fiction-Freunden bedienen. So ist die Grundprämisse<br />
an der klassischen „Star Trek“-Philosophie<br />
einer diplomatischen Verständigen zwischen den<br />
Völkern orientiert. Abseits davon bekommen wir<br />
aber vermehrt Action, großräumige Schlachten<br />
und riesige Monster in einer dystopischen Welt<br />
geboten, die auch das Kernelement des Spiels<br />
ausmachen werden. Der Pilotfilm startete in<br />
Deutschland am 16. April 20:15 Uhr auf dem TV-<br />
Sender Syfy über Sky. Hier vermischen sich Elemente<br />
aus Shakespeares „Romeo<br />
und Julia“ mit den actionlastigen<br />
Abenteuern eines „Mad Max“<br />
und Anleihen an die klassischen<br />
Sci-Fi-Sagen. Im Anschluss wird<br />
immer dienstagabends eine neue<br />
Folge ausgestrahlt. Ein wenig<br />
skeptisch sind wir allerdings<br />
doch, denn sowohl die Qualität<br />
der Story als auch der Charaktergestaltung<br />
bleibt derzeit hinter<br />
ihrem Potential zurück. Erwartungsvoll<br />
in die Zukunft blicken<br />
darf man aber allemal.<br />
Das Spiel<br />
Da Serie und Spiel auch getrennt<br />
voneinander erfahrbar sein<br />
sollen, wird der Schauplatz des<br />
Spiels San Francisco sein und der<br />
der Serie St. Louis. Im Gegensatz<br />
zu den meisten Vertretern<br />
seiner Zunft ist das „Defiance“-<br />
MMORPG (Massive Multiplayer<br />
Online Role-Playing Game) ein<br />
betont shooterlastiges Erlebnis.<br />
Demnach kann und muss man viel ballern und<br />
die eigenen Shooter-Kompetenzen sind hier<br />
umso bedeutsamer als in anderen MMORPGs.<br />
Aber selbstverständlich gibt es auch klassische<br />
Level-Aufstiege, erlernbare Talente und<br />
Fähigkeiten, und die Itemjagd nach der immer<br />
besseren Ausrüstung. Die typischen Haupt- und<br />
Nebenquests dürfen dabei ebenso wenig fehlen<br />
wie dynamische Events, auf die man jeder Zeit im<br />
Spiel stoßen kann, und instanzierte Bosskämpfe<br />
sowie PVP-Schlachten.<br />
Die Synergie<br />
Das Spiele-Entwicklerstudio Trion Worlds und<br />
der amerikanische TV-Sender Syfy haben von<br />
Beginn Hand in Hand gearbeitet. So werden<br />
manche Figuren regelmäßig aus der Serie<br />
verschwinden und im Spiel auftauchen, dort<br />
zusammen mit den Spielern Aufträge absolvieren,<br />
um dann mit ihrer gesammelten Erfahrung<br />
wieder in die TV-Welt zurückzukehren.<br />
Außerdem soll es Events und Ereignisse geben,<br />
die im Spiel und in der Serie gleichzeitig stattfinden.<br />
Ob die Spieler dabei selbst aktiv Einfluss<br />
auf die Entwicklung der Serie nehmen können,<br />
lässt sich bis jetzt noch nicht sagen. Da die erste<br />
Staffel schon vollständig abgedreht ist, ist das<br />
zunächst noch Zukunftsmusik. Falls es aber eine<br />
zweite Staffel geben wird, könnte man auf der<br />
Evolutionsleiter des Mainstream-Entertainments<br />
sogar noch den Schritt von einem multimedialen<br />
Konzept hin zu einer trans- und intermedialen<br />
Unterhaltungserfahrung machen, die ähnlich wie<br />
bei den experimentellen Alternate Reality Games<br />
Anfang der 2000er („The Beast“, „I Love Bees“)<br />
eine aktive Spieler- und Fan-Community an<br />
Storyverlauf, Charakterentwicklung und an den<br />
entscheidenden Plots mitwirken lässt.<br />
FELIX RITTER<br />
Der Fahrplan für Defiance<br />
Produktion der Serie: Syfy<br />
Produktion des Spiels: Trion Worlds<br />
Serienstart: 16. April 2013<br />
Spielstart: 02. April 2013<br />
www.hdtvmagazin.com 123
7 Psychos<br />
Mit „7 Psychos“ bringt der Dramatiker und<br />
Regisseur Martin McDonagh erst seinen<br />
zweiten Spielfilm auf die Leinwand und muss<br />
dabei gleichzeitig versuchen, an seinen Debüt-<br />
Erfolg von „Brügge sehen... und sterben?“<br />
anzuschließen. Doch ganz offensichtlich ließ<br />
sich der verrückte Ire nicht unter Druck setzen<br />
und schustert in seiner aktuellen schwarzen<br />
Komödie eine durchgeknallt Idee an die<br />
nächste. Dadurch ergibt sich ein filmisches<br />
Flickwerk, das ebenso absurd wie urkomisch<br />
und absolut kultverdächtig ist.<br />
The Man with the Iron Fists<br />
Der Film ließe sich zwar mit einer geistlosen<br />
Abfolge von Blutfontänen, abgetrennten<br />
Gliedmaßen und aufgeschlitzten Bäuchen<br />
treffend beschreiben, allerdings ist das nicht<br />
alles, was die Quentin-Tarantino-Hommage<br />
der frühen Martial-Arts-Klassiker zu bieten<br />
hat. Denn obwohl der Plot überschaubar<br />
bleibt, rettet die stimmige Umsetzung mit<br />
viel Humor den Filmabend. Die Blu-ray<br />
„The Man with the Iron Fists“ ist ab sofort<br />
erhältlich.<br />
Dredd 3D<br />
Die Neuauflage des 1990er Klassikers „Judge<br />
Dredd“ überzeugt durch die stylisch inszenierten<br />
3D-Slow-Motion-Sequenzen, die<br />
die extrem blutigen und völlig überzogenen<br />
Schießereien fast zu kleinen Kunstwerken<br />
werden lassen. Abseits der überschaubaren<br />
Story bleibt ein gut gemachter Action-Streifen<br />
für Erwachsene übrig. Der Film ist ab<br />
dem 19. April auf Blu-ray erhältlich.<br />
Star Trek Into Darkness<br />
Die Crew der Enterprise stößt auf einen Planeten, der durch einen Vulkanausbruch<br />
zerstört werden könnte. Spock findet einen Weg, dies zu verhindern und gerät dadurch<br />
selbst in Lebensgefahr, sodass ihn Kirk nur durch ein waghalsiges Manöver retten<br />
kann. In Folge dieser Einmischung in andere Kulturen droht den beiden Rettern aber<br />
Ungemach. Ein Terroranschlag auf London spielt ihnen aber in die Hände, da so die<br />
anstehende Verbannung ausgesetzt wird. Verantwortlich für den Terrorakt ist Jahn<br />
Harrison (Benedict Cumberbatch, u. a. „Sherlock Holmes“), ein ehemaliges Mitglied der<br />
Sternenflotte. Um diesen zu stellen, beginnt ein epischer Schlagabtausch auf Leben und<br />
Tod. Kinostart ist der 9. Mai.<br />
Bilder: Universum, Euro Video Home, Universal Home, Disney Home, Paramount Pictures, Starz television, Twentieth Century Fox Home, Warner Bros.<br />
124 | 3.2013
Ralph Reichts<br />
Randale-Ralph hat’s wirklich nicht<br />
leicht: Seit Jahren verrichtet er zuverlässig<br />
seine Arbeit als Bösewicht<br />
in einem der beliebtesten Spielautomaten<br />
in der örtlichen Spielhalle.<br />
Doch wird es ihm gedankt? Natürlich<br />
nicht, die Lorbeeren sammelt<br />
stets und ständig der perfekte<br />
„Fix-It-Felix Junior“ ein, der mit<br />
seinem magischen Hammer alles in<br />
Nullkommanichts wieder hinbiegt,<br />
was Ralph kaputtmacht. Da schwingt<br />
sich Ralph auf, um in anderen<br />
Spieleautomaten für Verwirrung zu<br />
sorgen. Das zuckersüße Abenteuer<br />
ist ab sofort auf Blu-ray erhältlich.<br />
Sons of Anarchy<br />
„Sons Of Anarchy“ zeichnet sich durch seine<br />
ehrliche, emotionale und beinahe poetische<br />
Handlungs- und Bildsprache aus, wodurch<br />
es sich innerhalb kürzester Zeit zum Kult<br />
entwickelte. Allmählich schwappt der<br />
Route-66-Geist der namensgebenden<br />
Hardcore-Biker-Gang auch nach Deutschland<br />
herüber und findet auch hierzulande<br />
reichlich Anhänger.<br />
Spartacus Staffel 3 auf RTL Crime<br />
Endlich erscheint die dritte und damit letzte Staffel der Gladiatorenserie auch bei uns. Am 24. April<br />
um 20:15 Uhr ist es soweit, dann haben alle Abonnenten von RTL Crime die Möglichkeit, den<br />
Ausgang der letzten Schlacht mitzuerleben, bei der Marcus Crassus und Gaius Julius Caesar den<br />
Aufstand der Rebellen ein für alle mal niederschlagen.<br />
Der große Gatsby<br />
Die Grundlage für diesen Film schuf Scott<br />
Fritzgerald 1925 mit seinem gleichnamigen<br />
Roman. Die Handlung spielt im New York<br />
der 1920er Jahre und handelt von dem<br />
Millionär Jay Gatsby (Leonardo DiCaprio),<br />
der zwar viele ausschweifende Tanzpartys<br />
gibt aber im Herzen doch einsam bleibt. Der<br />
Grund für diesen Zustand liegt in seiner<br />
Vergangenheit. Während er im 1. Weltkrieg<br />
kämpfte, ehelichte seine Angebetete Daisy<br />
den Ex-Footballspieler Tom Buchanan.<br />
Dennoch ist Daisy zwischen beiden hin- und<br />
hergerissen, nicht zuletzt, weil ihr Mann<br />
eine zweite Frau liebt. Als Daisy im Auto von<br />
Gatsby einen Unfall verursacht, bei der Toms<br />
Geliebte umkommt, eskaliert die Lage, mit<br />
ungewissem Ausgang. Kinostart: 16. Mai.<br />
www.hdtvmagazin.com 125
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Meine Kunden können Altgeräte in Zahlung<br />
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ja<br />
Meine Kunden können ihre Wunsch-anlage<br />
auch zu Hause probe hören<br />
ja<br />
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ist geheim<br />
Interview<br />
Warum sollten audiophile Kunden zum Fachhändler gehen?<br />
Weil das Lesen der schönsten Speisekarte der Welt unnütz ist. Nur wer<br />
selbst gekostet hat, weiß ob es ihm ganz persönlich schmeckt. Ich verkaufe<br />
meinen Kunden (auch) gerne analoge Technik, weil sie einfach funktioniert!<br />
Keine Updates, keine Unterbrechungen, kein Warten.<br />
Stereo, Surround oder beides?<br />
Zuerst sollte jeder Kunde sich selbst die Frage beantworten: Wie ist das<br />
Mengenverhältnis zwischen den konsumierten Filmen und der Musik?<br />
Oft ist die Wahl schon hier geklärt. Weiter sollte er sein Budget prüfen. Bei<br />
gleichem Budget ist klar, dass eine ausgeklügelte Stereo-Anlage dramatisch<br />
besser klingen muss. Allein die Anzahl der Endstufen macht deutlich,<br />
dass die 7 oder 9 Endstufen des AV-Receivers nicht an die Qualität von 2<br />
Endstufen des Stereo-Verstärkers heranreichen können! An dieser Stelle<br />
fragt der Kunde meist ob ein wenig geschultes Ohr („…ich bin ja Otto-<br />
Normalverbraucher“) genau das noch hören kann. Bisher haben alle den<br />
Unterschied wahrnehmen können. Und unter den vielen verschiedenen<br />
Probanden waren auch hochbetagte Omis dabei! Fazit: Surround ist schön<br />
aber deutlich teurer. Zum Glück bieten auch Hersteller wie CREEK oder<br />
Naim Kombilösungen an.<br />
Ist Streaming unverzichtbar oder neumodisches Zeug?<br />
Natürlich steht Streaming im Focus des Kunden. Aktuell haben wir mindestens<br />
15 Streamingprodukte vorführbereit. Egal ob man einen Neuanfang<br />
mit einer komplett neuen Anlage wagt oder die gute alte Anlage mit<br />
Streaming ergänzen will, es gibt verschiedenste Lösungen dafür.
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Serviceangebot<br />
Präsentationsräume 1<br />
<strong>HDTV</strong>-Vorstellung/3D-Vorstellung/<br />
Internet- und Streamingvorstellung<br />
ja/ja/ja<br />
Meine Kunden können Altgeräte in<br />
Zahlung geben<br />
nein<br />
Meine Kunden können ihre Wunschfernseher<br />
zuhause testen<br />
nein<br />
Mein Lieblingsfernseher/Projektor<br />
Samsung S64E8000/<br />
Epson EH TW9000W<br />
Interview<br />
Warum sollten videointeressierte Kunden zum Fachhändler gehen?<br />
Heutzutage gibt es eine Riesenauswahl an Sat/Kabel-Empfangsgeräten, da fällt es<br />
dem Interessenten schwer, sich das richtige Gerät auszusuchen. Wir als Fachhändler<br />
erklären ihm die Unterschiede vor Ort.<br />
Muss es immer die neueste Technik sein?<br />
Als Mann vom Fach sitze ich selbstverständlich immer direkt an der Quelle. Hier<br />
sollte aber jeder individuell für sich entscheiden, welche Technik für ihn persönlich<br />
Sinn macht. Bei einigen Kunden bedient ein solides Grundgerät die Ansprüche<br />
vollkommen. Und wenn es dann mal mehr sein soll, kommt der Kunde gern wieder,<br />
wenn er sich beim ersten Mal gut beraten fühlte.<br />
Lieber 2D oder 3D oder beides?<br />
Mit einem entsprechend großen Bildschirm ist 3D in den eigenen vier Wänden<br />
durchaus eine spannende Abwechslung. Ich habe das Gefühl, dass dieses Erlebnis<br />
zu Hause auch gerade erst eine Entwicklung durchmacht. Unsere Kinder werden<br />
viel selbstverständlicher mit 3D-Technologie umgehen. Bis dahin wird es auch fast<br />
ausschließlich 3D-Inhalte geben. Noch fehlt es zum Teil an Content.<br />
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HiFi im Hinterhof GmbH<br />
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Serviceangebot: 0 % Finanzierung, Fachberatung, Vorführung, Reparaturservice,<br />
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Kathrein, Nokia, Spaun, Technisat, Wisi<br />
Serviceangebot<br />
Präsentationsräume 1<br />
<strong>HDTV</strong>-Vorstellung/3D-Vorstellung/<br />
Internet- und Streamingvorstellung<br />
ja/ja/ja<br />
Meine Kunden können Altgeräte in<br />
Zahlung geben<br />
ja<br />
Meine Kunden können ihre Wunschfernseher<br />
zuhause testen<br />
nein<br />
Mein Lieblingsfernseher<br />
Loewe Reference und<br />
Individual<br />
Interview<br />
Warum sollten videointeressierte Kunden zum Fachhändler gehen?<br />
Unser Anliegen ist es, dem Kunden Gesamtlösungen in Premiumqualität<br />
anzubieten. Als spezialisierter Fachhändler, können wir unseren Kunden<br />
die individuellere Beratung, die innovativeren Produkte und den besseren<br />
Service anbieten, als der Wettbewerber in der Fläche oder im Internet.<br />
Dies belegen insbesondere auch die Auszeichnungen von Markt Intern,<br />
dem Branchen-Fachmagazin, zum 1A-Fachgeschäft und 1A-Fachwerkstatt<br />
– nunmehr das 7. Jahr in Folge.<br />
Sind HbbTV-Dienste und Internetvideostreaming-Angebote nur etwas<br />
für die jüngere Zielgruppe?<br />
Nein, definitiv nicht. Neue Funktionen, wie z.B. die Loewe „follow<br />
me„- Funktion, oder auch VoD sind für jeden interessant, der gerne etwas<br />
mehr Komfort und Content erwartet. Das „lineare Fernsehen“ gehört<br />
meiner Meinung nach, bald der Vergangenheit an. Hierfür werden der<br />
weitere Ausbau der Vernetzbarkeit aller Komponenten und das Thema<br />
HbbTV weiterhin wichtige Meilensteine in der Entwicklung sein. Der<br />
moderne Power-User hat es mit Geräten zu tun, die das Internet als<br />
Unterhaltungsquelle eingemeinden und über das Heimnetzwerk auch<br />
gleich noch Kontakte zu allerlei Festplatten und Computern aufnehmen.<br />
Somit sind Tablet-PCs und Smartphones die Navigatoren der Zukunft.<br />
Das Zusammenspiel der Loewe-Fernseher und iPhone oder iPad als<br />
Bedienungseinheit ist heute bei Loewe schon Standard.<br />
Marken-Highlights: Arcam, Bang & Olufsen, Bose, Bowers & Wilkins,<br />
Denon, Dynaudio, Elac, Epson, Focal, Geithain, Infocus, KEF, Loewe,<br />
Marantz, Metz, Onkyo, Panasonic, Philips, Pioneer, Samsung, Sharp,<br />
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Telefon: (0 71 43) 84 14 01<br />
Fax: (0 71 43) 84 14 00<br />
Internet: www.scottys-beamer.de<br />
E-Mail: info@scottys-beamer.de<br />
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81669 München, Tel.: (0 89) 7 21 10 06<br />
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KONTAKT<br />
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je mm 2,30 Euro<br />
2c, 3c je mm 2,90 Euro<br />
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je mm 3,80 Euro<br />
überregionale Händler:<br />
s/w<br />
je mm 2,90 Euro<br />
2c, 3c je mm 3,90 Euro<br />
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je mm 4,40 Euro<br />
Berechnung:<br />
Anzahl der Spalten × Höhe der Anzeige × Millimeterpreis. Eine<br />
Seite besteht aus drei Textspalten. Jede Spalte ist 62,5 mm breit<br />
und 263 mm hoch. Spaltenanzahl und Anzeigenhöhe sind frei<br />
wählbar (Mindestformat 1-spaltig 20 mm).<br />
Rabatte:<br />
Auf Anfrage sind Kombirabatte bei einer Jahresbuchung (8<br />
Ausgaben) möglich.<br />
Ihre Beraterin:<br />
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Telefon:<br />
(03 41) 3 55 79 – 126<br />
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Impressum<br />
Verleger:<br />
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Tel. (03 41)3 55 79 - 100 • Fax (03 41) 3 55 79 - 111<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Christian Trozinski (CT)<br />
Bildreferenz von gestern<br />
auch heute noch top?<br />
Das Team der <strong>HDTV</strong> hat in der Vergangenheit<br />
gekramt und stolperte dabei<br />
über den XS1 von Sharp. Vor mehr<br />
als vier Jahren wurde das Gerät als absolutes<br />
Top-Modell gehandelt und setzte vor allem<br />
bei der Bildqualität und Verarbeitungsqualität<br />
Maßstäbe. Doch wie würde der Fernseher<br />
heutzutage abschneiden?<br />
Redaktion:<br />
Martin Heller (MaH), Ricarido Petzold (RP),<br />
Felix Ritter (FR), Dennis Schirrmacher (DS),<br />
Torsten Pless (TP), Katharina Stöckl (Lektorat),<br />
Falko Theuner (FT), Roger Vogel (RV),<br />
Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Grafikdesign:<br />
Bianca Graf, Therèse Herold, Tobias Heymann,<br />
Stephan Krause, Stefan Kretzschmar,<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>HDTV</strong><br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
leserbriefe@hdtvmagazin.com<br />
www.hdtvmagazin.com<br />
Anzeigen:<br />
Denise Göhler, Linda Hartmann, Simone Läßig,<br />
Franziska Lipus, Benjamin Mächler, Carsten Philipp<br />
(Leitung)<br />
Tel. (03 41) 3 55 79 - 120<br />
Fax (03 41) 3 55 79 - 111<br />
anzeigen@av.de<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: Sharps XS1<br />
verfügt auch heute noch über die aufwändigste<br />
<strong>LED</strong>-Beleuchtung, die jemals in einem Flachbildfernseher<br />
verbaut wurde. Aktuell setzen im<br />
Grunde alle Hersteller auf die energieeffiziente<br />
Edge-<strong>LED</strong>-Bauweise, bei der die Leuchtdioden<br />
in äußerst geringer Anzahl nur im Rahmen des<br />
Gehäuses verbaut werden. Sharp setzte dagegen<br />
auf eine echte <strong>LED</strong>-Hintergrunbeleuchtung,<br />
bei der rote, grüne und blaue <strong>LED</strong>s einzeln<br />
angesprochen werden konnten. Somit reduziert<br />
der Fernseher die Helligkeit nur an jenen<br />
Stellen, die wirklich dunkel erscheinen sollen.<br />
Noch heute ist der XS1 ist in puncto Kontrast<br />
aktuellen <strong>LED</strong>-LCDs meilenweit voraus.<br />
Auch beim Klang trumpft Sharps ehemaliger<br />
Referenzfernseher groß auf, denn ein separater<br />
Lautsprecher mit Pioneer-Technologie lässt<br />
die ultraflache Konkurrenz erzittern. Apropos<br />
ultraflach: Trotz hochwertiger Metalloptik,<br />
echter <strong>LED</strong>-Hintergrundbeleuchtung und tollem<br />
Klang ist Sharps XS1 genauso flach, wie aktuelle<br />
Edge-<strong>LED</strong>-LCDs. In Sachen Bewegtbildschärfe<br />
kann die ehemalige Bildreferenz aber nicht mehr<br />
mithalten und auch in Bezug auf die Ausstattung<br />
können wir an dieser Stelle keine Empfehlung<br />
mehr aussprechen. Der XS1 kann lediglich<br />
wenige Dateiformate von einem USB-Speicher<br />
abspielen und die TV-Funktionen sind nicht der<br />
Rede wert. Eine Neuauflage des XS1 wäre aber<br />
dennoch wünschenswert, denn statt Preisdruck<br />
und Energiesparzwängen demonstrierte Sharp<br />
anno 2008/2009 das technisch Machbare, ohne<br />
Rücksicht auf die Kosten. Schade, dass diese<br />
Unvernunft heutzutage kaum noch ausgelebt<br />
werden kann.<br />
DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Abonnenten:<br />
Cathleen Lobatz, Romy Winkler<br />
Tel. (03 41) 3 55 79 - 140<br />
Fax (03 41) 3 55 79 - 111<br />
abo@av.de<br />
Vertrieb:<br />
MZV Moderner Zeitschriften<br />
Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
Tel. (0 89) 3 19 06 - 0, Fax: (0 89) 3 19 06 - 113<br />
info@mzv.de, www.mzv.de<br />
ISSN: 1861-1737<br />
Erscheinungsweise: 8-mal im Jahr<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,99 Euro<br />
Jahresabo Deutschland: 34,90 Euro<br />
2-Jahresabo Deutschland: 74,90 Euro<br />
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Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG., Kassel<br />
© 2013 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung von Artikeln,<br />
Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />
ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags<br />
gestattet. Die Interviews geben die Meinungen der<br />
Interviewpartner wieder. Diese muss nicht der Meinung<br />
des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des<br />
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Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für die<br />
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oder mit Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />
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Bilder: Auerbach Verlag<br />
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