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HDTV Das ist die Zukunft (Vorschau)

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NR. 3 MAI/JUNI 2006 Deutschland: € 4,90 Österreich: € 5,65 Schweiz: SFR 9,80 BeNeLux: € 5,80<br />

84 PLASMAS<br />

UND LCD-TVS<br />

AUF EINEN<br />

BLICK<br />

Höllisch gut:<br />

LCDs von Sony, Loewe,<br />

Technisat und Toshiba<br />

Himmlischer Klang:<br />

Teufel Theater 8<br />

im Expertentest<br />

Überirdisch:<br />

Xbox 360 im Test +<br />

Oblivion-Spezial<br />

Sündenfall:<br />

Bildfehler des<br />

neuen Jahrtausends<br />

Schöpfungsakt:<br />

Asterix und Ice Age<br />

Leben eingehaucht<br />

DAS IST DIE ZUKUNFT<br />

Erlebniskino für zu Hause Cell-Chip-Projekt neue Tonformate


EDITORIAL<br />

Ab in <strong>die</strong> Matrix<br />

Können Sie sich noch an <strong>die</strong> beiden weißen Striche<br />

links und rechts am Bildschirmrand erinnern, <strong>die</strong><br />

zwischen sich einen quadratischen Punkt mit monotonen<br />

Tönen hin- und herkickten? Pong war ein<br />

Heidenspaß seinerzeit. Alter Tobak im Gegensatz zu<br />

dem, was mein Freund wenig später anzubieten hatte:<br />

Ein Motorradfahrer sprang auf dem TV-Schirm über<br />

Mülltonnen, zu denen sich stets eine mehr gesellte,<br />

wenn der Sprung gelang. Video- und tontechnisch ein<br />

Quantensprung zum Strichtennis.<br />

Die Jüngeren unter Ihnen werden sich jetzt wahrscheinlich am Kopf kratzen<br />

und sich wieder ihren Playstations und X-Boxen widmen, aber uns Älteren<br />

wird der enorme technologische Fortschritt deutlich – und unser Alter.<br />

Die Entwicklung vom Joystick zum Gamepad gilt nicht nur für PC- und Konsolenspiele,<br />

sondern auch für den Film. HD+TV hat hinter <strong>die</strong> Kulissen der<br />

großen Animationsstudios geschaut und öffnet ab Seite 40 <strong>die</strong> Trickk<strong>ist</strong>e der<br />

Special-Effects-Me<strong>ist</strong>er. Mit dem Cell-Prozessor wagen wir ab Seite 62 den<br />

Schritt in <strong>die</strong> Matrix. Für alle Gamer stellen wir ab Seite 32 Oblivion 4 für <strong>die</strong><br />

Xbox vor und wir verlosen eine Grafikkarte von ATI.<br />

All <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> lieber zu Hammer und Bohrer denn zum Gamepad greifen,<br />

erfahren ab Seite 48, wie sie ihren eigenen Kinosaal zu Hause aufbauen<br />

können. Natürlich nehmen wir auch in <strong>die</strong>ser Ausgabe wieder <strong>die</strong> neuesten<br />

Produkte und Trends kritisch unter <strong>die</strong> Lupe. Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Ihnen<br />

www.hdplustv.de<br />

Die<br />

Website<br />

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für das<br />

bessere<br />

Fernsehen<br />

Marc Hankmann<br />

Chefredakteur<br />

www.hdplustv.de


Die fantastischen Vier<br />

LCDs von Sony, Toshiba, Loewe und<br />

Technisat im großen Vergleich<br />

86<br />

60<br />

Schönheitsfehler<br />

Bildstörungen bei Plasmas<br />

und Co.<br />

74<br />

Furiose Klänge<br />

AV-Receiver und DVD-Player<br />

von Sony im Test<br />

48<br />

Hör mal, wer<br />

da hämmert!<br />

Ihr persönlicher Kinosaal<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

NEUES<br />

06 Effekte: Sinn oder Unsinn<br />

07 Newsticker<br />

10 Leserbriefe<br />

12 Konservenfutter<br />

14 Hochauflösend via DVB-T<br />

18 Asiatisch: C<strong>HDTV</strong><br />

INHALTE<br />

20 CeBIT-Trends<br />

22 Asterix und <strong>die</strong> Wikinger<br />

26 Computeranimation mit Scrat<br />

30 Portrait: Toshiba<br />

32 Xbox-360-Game: Oblivion<br />

35 Gewinnspiel<br />

36 Aktuelle Programminhalte<br />

STANDARDS<br />

Lesen Sie auch DIGITAL FERNSEHEN<br />

<strong>Das</strong> Me<strong>die</strong>nmagazin berichtet jeden<br />

Monat aktuell über alles Wissenswerte<br />

rund um das Digital-TV. Die<br />

aktuelle Ausgabe <strong>ist</strong> jetzt am Kiosk<br />

erhältlich.<br />

03 Editorial<br />

21 HD+TV-Abonnement<br />

93 Testübersicht<br />

94 Marktübersicht<br />

96 Frequenzen<br />

98 <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />

98 Schnappschüsse<br />

004 www.hdplustv.de<br />

Titelbild: Getty Images<br />

Inhalt: Loewe, Sony, Photocase.com, © LES ÉDITIONS ALBERT RENÉ/GOSCINNY-UDERZO


Juchuu!<br />

Asterix und Obelix heizen in ihrem neuesten Abenteuer<br />

den Normannen heftig ein. Mehr dazu und wie Menschen<br />

das Fliegen lernen, lesen Sie auf Seite 22<br />

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Die<br />

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WISSEN<br />

39 50 Hz oder 60 Hz?<br />

40 King Kongs Spezialeffekte<br />

43 Röhrenradio<br />

46 Erlebniskino<br />

48 Heimkinobau: Teil 1<br />

50 H<strong>ist</strong>orie des Röhrenfernsehens<br />

54 Kraft der Sonne: Brightside-LCD<br />

56 Sounds: DD+ und DTS HD<br />

58 Kompatibilitätsprobleme<br />

60 Sündhafte Bildfehler<br />

62 <strong>Das</strong> Cell-Projekt<br />

66 Spiel des Lebens<br />

KAUFBERATUNG<br />

68 Kinderkrankheiten von <strong>HDTV</strong><br />

69 Werbeflut<br />

72 JVC: Hybrid-TV<br />

74 Sony: AV-Receiver + DVD-Player<br />

78 <strong>HDTV</strong>-Receiver Pace DS 810KP<br />

80 Humax und Pace <strong>die</strong> Zweite<br />

82 Teuflische Lautsprecher<br />

84 Test: Xbox 360<br />

86 LCDs im Vergleich<br />

92 Alternativen zu LCDs<br />

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NEUES<br />

Effektvoll enttäuscht<br />

Mitte März strahlte ProSieben <strong>die</strong> ersten beiden Folgen der neuen<br />

Star-Wars-Trilogie in High Definition aus. Zwei atemlose Spektakel,<br />

in denen Lichtschwerter blitzen, Raumkreuzer explo<strong>die</strong>ren<br />

und vollanimierte Lebewesen durch das All toben bis <strong>die</strong> Festplatte<br />

glüht. Weltenschöpfer Georg Lucas griff mit beiden Händen in<br />

das Arsenal digitaler Tricktechnik, um seine Vision Wirklichkeit<br />

werden zu lassen. Paradoxerweise bleibt nach dem Abspann nur<br />

ratloses Schulterzucken beim Zuschauer übrig. Trotz aller visuellen<br />

Pracht geht der Weltraum-Saga schnell <strong>die</strong> dramaturgische Puste<br />

aus. Schauwerte – seien es auch noch so viele – erzeugen eben nicht<br />

automatisch eine gute Geschichte. Der Irrglaube, eine ausgereifte<br />

Handlung durch Effekte ersetzen zu können, stellt aber keinen Einzelfall<br />

im Hollywood-Business dar.<br />

Alleine das Jahr 2005 brachte mehrere potenzielle Box-Office-Kandidaten<br />

hervor, deren Drehbücher mit einer Überdosis Computerästhetik<br />

gestreckt wurden: Von den „Brothers Grimm“ über den<br />

„Krieg der Welten“ bis zu „Stealth – Unter dem Radar“ lässt sich <strong>die</strong><br />

L<strong>ist</strong>e der inhaltlichen Enttäuschungen beliebig fortsetzen. Wie sehr<br />

der Mangel an Innovation den Besuchern mittlerweile aufgestoßen<br />

<strong>ist</strong>, offenbaren <strong>die</strong> dürftigen Einspielergebnisse solcher Effektorgien.<br />

<strong>Das</strong> Publikum quittierte gleich scharenweise seinen Dienst.<br />

Besonders hart traf es <strong>die</strong> Spielberg-Schmiede Dreamworks, deren<br />

Action-Fiasko „Die Insel“ auf ein dickes Minus von rund 100 Millionen<br />

Dollar verweisen konnte. <strong>Das</strong>s Spezialeffekte und spannendes<br />

Kino auch gut miteinander können, bewies indes <strong>die</strong> Comic-Umsetzung<br />

„Sin City“. Regisseur Robert Rodriguez verwandelte <strong>die</strong><br />

schwarz-weiße Vorlage mittels Computertechnik in düstere Einstellungen,<br />

<strong>die</strong> nahezu unverändert aus den Zeichnungen zu stammen<br />

scheinen. Im Gegensatz zur Konkurrenz bilden <strong>die</strong> stark stilisierenden<br />

Elemente und der Inhalt eine ausgewogene Balance. Bild und<br />

Inhalt bilden eine Einheit. Daran sollten sich Rodgriguez’ Kollegen<br />

in <strong>Zukunft</strong> wieder ein Beispiel nehmen.<br />

Mario Hess<br />

Redaktion HD+TV<br />

006 www.hdplustv.de


Gemälde auf der Leinwand<br />

Mit den Firmen sax3d.com und Lissau weht ein frischer Wind in der Projektionstechnik. Anstatt eine herkömmliche<br />

weiße Leinwand zu verwenden, stehen den Benutzern nun auch im ausgeschalteten Zustand wahre Kunstwerke zur<br />

Verfügung. Mit der Projektionsscheibe der Chemnitzer Schmiede sax3d.com machen Sie selbst viele Plasma-Besitzer<br />

neidisch. Hierbei projiziert ein herkömmlicher Projektor sein Bild auf eine holografisch-optische Projektionsscheibe,<br />

<strong>die</strong> HOPS.-HCD. Diese ermöglicht auch bei hellem Tageslicht eine kontrastreiche Bildqualität in <strong>HDTV</strong>-Auflösung.<br />

Einen anderen Ansatz verfolgt <strong>die</strong> Firma Lissau. Während im Filmbetrieb keine Unterschiede zu herkömmlichen Leinwänden<br />

auszumachen sind, verwandelt sich <strong>die</strong> Leinwand nach der Vorführung in ein riesiges Gemälde. Auf Wunsch<br />

können Sie sich das Motiv auch selbst zusammenstellen. CT<br />

ewsticker<br />

Bilder: Lissau, sax3d.com, Archiv<br />

Fußball-WM in <strong>HDTV</strong> über Satellit<br />

Die britische BBC überzeugt zur Fußball-WM 2006 einmal mehr mit einem Coup der besonderen<br />

Art. Alle Spiele des größten Fußballturniers zeigt der britische Fernsehveranstalter in <strong>HDTV</strong> unco<strong>die</strong>rt<br />

über Satellit. Zum Einsatz kommen wird Transponderkapazität auf dem in Deutschland<br />

teilweise schwierig zu empfangenden Satelliten Astra 1D auf 19,2 Grad Ost. Durch <strong>die</strong> begrenzte<br />

Abdeckung erreicht <strong>die</strong> BBC, dass nicht jeder Zuschauer in Europa in den Genuss der 64 Partien<br />

kommt. In Deutschland dürfte <strong>die</strong>se Meldung somit beinahe nur <strong>die</strong> Zuschauer in den westlichen<br />

Bundesländern freuen. Dort <strong>ist</strong> gerade einmal eine Antenne von 60 Zentimetern Durchmesser nötig.<br />

Ungleich schwieriger <strong>ist</strong> der Aufwand im äußersten Osten. Während in Leipzig Antennen von 1,20<br />

Metern schon doppelt so groß wie im Rheinland nötig sind, braucht man an der Grenze zu Polen<br />

Schüsseln bis 1,80 Metern Größe. Zusätzlich muss der Interessent natürlich auch über einen<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver verfügen, der sowohl MPEG-4 als auch DVB-S2 verarbeiten kann. Ein eher zu<br />

verschmerzendes Manko des Projekts: Auf deutsche Kommentare muss verzichtet werden. RP<br />

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Neues | HD+TV | 3.2006 007


Killervirus im Röhren-TV<br />

In Zeiten der Vogelgrippe-Hysterie schlägt ein weiterer<br />

Virus große Wellen. Der unter dem Namen „L-i/r-PA“<br />

bekannt gewordene Computervirus n<strong>ist</strong>et sich in allen<br />

Farbbildschirmen ein, <strong>die</strong> auf Phosphor-Basis arbeiten.<br />

Besonders betroffen sind ältere Röhrenfernseher. Experten<br />

gehen von einer PAL-Mutation aus: „Wir können den<br />

Virus unmöglich aufhalten, er scheint sich mit dem PAL-<br />

Standard fortzupflanzen“, so ein Experte der Uni APIRL<br />

(Agronomische Prävention im Raum Leipzig). Um auf<br />

Nummer sicher zu gehen, rät HD+TV, den PAL-Standard<br />

so gut es geht zu vermeiden und auf Plasmas und LCDs<br />

umzusteigen. Gegen das hochauflösende Bildformat sei<br />

nach Angaben der Wissenschaftler auch der stärkste Virus<br />

machtlos. CT<br />

Virus L-i/r-PA und <strong>die</strong> Folgen: Der Röhrenfernseher<br />

zeigt nur noch ein psychedelisches<br />

Farbenwirrwarr<br />

<strong>HDTV</strong>-Beratung in Herne<br />

Die 1996 in Essen gegründete und bis heute im Münsterland<br />

ansässige Firma „Heimkino Aktuell“ eröffnet ab<br />

sofort auf einer Fläche von über 500 qm neue <strong>HDTV</strong>-<br />

Demostudios mitten im Herzen des Ruhrgebiets, in Herne.<br />

Verkehrsgünstig in Autobahnnähe gelegen (A2, A40,<br />

A42, A43) und mit eigenem Parkplatz ausgestattet, bietet<br />

der Heimkino-Fachmann seinen Kunden nach Terminabsprache<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit sich fachlich kompetent beraten<br />

zu lassen. Es erwarten Sie mehrere Studios mit <strong>HDTV</strong>-<br />

Vorführung incl. Premiere HD und ein Vergleich aller<br />

Projektionstechniken. Zudem komplettiert der „D-Box-<br />

Motionsimulator“ (zum Filmgeschehen programmierte<br />

Bewegung der Sitzmöbel) das eingemessene Heimkinostudio<br />

zu einem erlebnisreichen Heimkinotag. CT<br />

Truck aus Berlin-Adlershof mit 23 Kameras<br />

Der Countdown zur Fußball-Weltme<strong>ist</strong>erschaft zählt unerbittlich herunter und <strong>die</strong> Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Für<br />

<strong>die</strong> hochauflösenden Übertragungen aus den WM-Sta<strong>die</strong>n hat das Studio Berlin Adlershof einen neuen <strong>HDTV</strong>-Truck vorgestellt.<br />

Aus dem Übertragungswagen Ü6 werden sechs Begegnungen – inklusive dem Endspiel – im Berliner Olympiastadion und weitere<br />

fünf Spiele, <strong>die</strong> im Leipziger Zentralstadion stattfinden, versendet. Der Ü-Wagen produziert komplett <strong>HDTV</strong> in 16:9 und erfüllt<br />

damit eine Bedingung des Weltverbands FIFA. Extralarge werden aber nicht nur <strong>die</strong> Bilder sein, <strong>die</strong> den LKW verlassen. Mit 16,5<br />

Meter Länge und bis zu 4,5 Meter ausfahrbarer Breite <strong>ist</strong> der Ü6 selbst Format füllend. Der Supersize-Truck wird bis zu 23 Kameras<br />

unterstützen. Bei einem „normalen“ Fußballspiel sind hingegen nur etwa sieben bis acht Kameras im Einsatz. Um für alle Fälle<br />

gerüstet zu sein, kann der HD-Ü-Wagen ebenfalls im derzeit noch üblichen Standard Definition (SD) übertragen. MA<br />

Bilder: Grundig, Heimkino Aktuell, Photocase.com, Archiv


Neue HD-Sender in Europa<br />

Rechtzeitig zur Fußball-WM rüsten auch unsere europäischen<br />

Nachbarn auf HD auf. Die französischen TV-Sender TF1 und<br />

M6 senden schon hochauflösend; bei TF1 gibt es jedoch nur<br />

einzelne Fußballspiele und Dokumentarfilme zu sehen, <strong>die</strong> in<br />

HD gefilmt sind. Im Laufe des Aprils gehen auch <strong>die</strong> Pay-TV-<br />

Anbieter Canal Plus und TPS auf Sendung. Im Juni will Canal<br />

Plus dann auch <strong>die</strong> französische Variante des National Geographic<br />

Channel in HD starten. Ganz auf hochauflösendes Fernsehen<br />

setzt auch Rupert Murdoch. BSkyB, der britische Bezahlkanal<br />

des Me<strong>die</strong>nzaren, strahlt im Mai das Programm Sky HD. Die<br />

Kollegen von Sky Italia wollen ihren HD-Sender noch in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr von Probe- auf Regelbetrieb umstellen. Ein genauer Termin<br />

steht noch nicht fest, er soll aber vor dem Beginn der neuen Saison<br />

der italienischen Fußball-Liga im August liegen. TM<br />

Holografischer Datenspeicher mit 515 Gigabyte<br />

Als man im Jahr 2001 <strong>die</strong> Klebebandrolle als holografischen Datenspeicher<br />

entdeckte, glaubte niemand an deren schnelle<br />

Serienreife – jetzt <strong>ist</strong> es jedoch soweit. Maxells Tochterunternehmen<br />

InPhase hat es geschafft, 515 GB auf einem<br />

holografischen Speicher in CD-Größe zu speichern. <strong>Das</strong><br />

dabei verwendete Medium wird aller Voraussicht nach<br />

Ende <strong>die</strong>sen Jahres mit dazugehörigem Brenner in <strong>die</strong> Geschäfte<br />

kommen und für 8 000 US-Dollar zu haben sein.<br />

Die erste Version wird eine Kapazität von 300 GB besitzen.<br />

Die Lebensdauer der Holo-Scheibe soll bei 50 Jahren liegen.<br />

Für nachfolgende Modelle wird <strong>die</strong> Kapazität auf 1 600 GB<br />

steigen und bietet so eine echte Alternative zur herkömmlichen<br />

Datensicherung. Der Datendurchsatz wird bei etwa 20 MB/s<br />

liegen. MG<br />

ewsticker<br />

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Neues | HD+TV | 3.2006 009


Postkasten<br />

Quelle wirklich „HD ready“?<br />

Ich hätte eine Frage zum „HD ready“-Siegel.<br />

<strong>Das</strong> Versandhaus Quelle hat derzeit einige<br />

LC-Displays seiner Hausmarke Universum<br />

im Angebot. Diese Displays werden<br />

u. a. mit „HD ready“ beworben. Jedoch<br />

sieht das Symbol nicht wie das mir bekannte<br />

aus. Muss man da aufpassen?<br />

BERND JULIUS, E-MAIL<br />

Die Universum Fernsehgeräte bei Quelle mit<br />

„HD-ready“-Angabe sind laut Quelle tatsächlich<br />

„HD-ready“, auch wenn das Symbol<br />

sich von den gängigen unterscheidet. Falls<br />

das Display Probleme machen sollte, muss<br />

Quelle <strong>die</strong> Haftung für den Fehler übernehmen,<br />

denn auf der Website wird eindeutig<br />

von HDCP-Kopierschutz-Unterstützung gesprochen.<br />

Lieferengpass<br />

Vor 3 (drei!!!) Monaten habe ich den<br />

Philips-LCD 42PF9830 bei einem Internet-<br />

Händler bestellt. Dieser Händler nennt mir<br />

ständig neue Liefertermine, <strong>die</strong> er nicht<br />

einhalten kann.<br />

Ein Saturn-Verkäufer sagte mir gestern,<br />

daß das Gerät frühestens im März/April<br />

wieder lieferbar sei. Vielleicht würde es<br />

auch gar nicht mehr ausgeliefert, weil<br />

Philips wegen Schwierigkeiten mit der<br />

Software des Panels <strong>die</strong> Produktion ganz<br />

einstellen könnte. Sind Ihnen solche Probleme<br />

auch bekannt?<br />

GERD GUTERMUTH, E-MAIL<br />

Klaus Petri, Senior Manager von Philips ließ<br />

gegenüber HD+TV verlauten: „Es <strong>ist</strong> korrekt,<br />

dass es bei unseren True-HD-Modellen<br />

<strong>die</strong> Nachfrage deutlich über unseren Lieferkapazitäten<br />

lag. Dafür gab es zwei Hauptursachen:<br />

Einerseits gab es eine Knappheit bei<br />

den zur Verfügung stehenden Panels, andererseits<br />

wurde <strong>die</strong> Nachfrage durch hervorragende<br />

Tests unserer Geräte quer durch <strong>die</strong><br />

Testzeitschriften-Landschaft stark nach oben<br />

getrieben.<br />

Es <strong>ist</strong> grundsätzlich nicht ungewöhnlich,<br />

dass sich Produkte mit hoher Qualität einer<br />

hohen Nachfrage erfreuen und Hersteller so<br />

zum ‚Opfer ihres Erfolges‘ werden. Für unsere<br />

True-HD-Modelle <strong>ist</strong> aber eine kurzfr<strong>ist</strong>ige<br />

Verbesserung der Lage in Sicht. Wir<br />

haben unsere Kapazitäten so angepasst, dass<br />

ab April keine ‚Wartezeiten‘ mehr bestehen<br />

werden.“<br />

Philips <strong>ist</strong> hierbei kein Einzelfall. Fast alle<br />

Hersteller von Flachbildschirmen könnten<br />

weit mehr Produkte absetzen, wenn größere<br />

Stückzahlen bereit ständen – <strong>die</strong> flachen<br />

Bildriesen sind trotz <strong>HDTV</strong>-Sender-Mangel<br />

der ungebrochene Verkaufsschlager.<br />

Was soll ich kaufen?<br />

Als regelmäßiger Leser Ihrer Zeitschrift<br />

habe ich auch aufgrund des Artikels „Improvisation“<br />

(HD+TV 2.2006, Seite 48),<br />

folgendes Anliegen: Spätestens bis Mitte<br />

2007 möchte ich eine <strong>HDTV</strong>-Heimkino-Anlage<br />

im High-End-Bereich erstellen. Leider<br />

sind <strong>die</strong> Fachleute/Fachstudios, <strong>die</strong> ich<br />

bisher kontaktiert habe, zu sehr auf bestimmte<br />

Fabrikate fixiert und nicht unvoreingenommen.<br />

Vielleicht können Sie mir<br />

bezüglich der Fabrikate weiterhelfen, da<br />

Sie ja stets das „Ohr“ am Markt haben.<br />

RUDOLF STÜBEN, E-MAIL<br />

<strong>Das</strong> A und O jeder Anlage <strong>ist</strong> nicht nur ihre<br />

Ausgeglichenheit (das schwächste Glied in<br />

der Kette markiert <strong>die</strong> tatsächliche Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit),<br />

sondern auch <strong>die</strong> Anpassung<br />

an <strong>die</strong> Räumlichkeiten und eigenen<br />

Vorstellungen. Unsere Testberichte geben<br />

erste Hinweise über <strong>die</strong> Stärken und Schwächen,<br />

jedoch sind <strong>die</strong> Bewertungen nicht<br />

für jeden Geschmack zutreffend, besonders<br />

dann nicht, wenn Faktoren wie Design eine<br />

Rolle spielen. Somit bleibt nur der Weg der<br />

eigenen Erfahrung. Lesen Sie sich <strong>die</strong> Testberichte<br />

aufmerksam durch, filtern Sie alle<br />

uninteressanten Produkte heraus und versuchen<br />

Sie Ihre „Lieblinge“ beim Fachhändler<br />

auszuprobieren oder auszuleihen, denn am<br />

Ende vertraut jeder sich selbst immer noch<br />

am me<strong>ist</strong>en. Spaß macht <strong>die</strong>s obendrein.<br />

HD+TV Petition<br />

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel<br />

zu dem Thema „beschnittenes Bild“<br />

gelesen, stelle ich doch selber als Kameramann<br />

solche Bilder her und habe auch<br />

schon einen Kinofilm im Super-35-Format<br />

gedreht (Cascadeur 1998), der im Kino in<br />

Cinemascope (1 : 2,35) und bei ProSieben<br />

im Fernsehen in 16 : 9 (1 : 1,78) gezeigt<br />

wurde. Ich beschäftige mich schon länger<br />

mit der damit verbundenen Problematik<br />

zwei (manchmal drei) Formate zu be<strong>die</strong>nen.<br />

Fakt bleibt, dass ein (künstlerisches,<br />

zumindest schöpferisches) Werk mehrere<br />

Urheber hat, <strong>die</strong> gemeinsam bestimmen,<br />

was wie gestaltet und aufgenommen wird.<br />

Weil ja eine Absicht hinter all dem steckt,<br />

wenn wir Filme drehen. Ein CloseUp hat<br />

eine Funktion in der Filmsprache und eine<br />

sehr spezifische Aussagefähigkeit. Auch<br />

<strong>die</strong>se Art Filmsprache zu beherrschen und<br />

anzuwenden, macht gute Filme aus. Diese<br />

Filmsprache beliebig werden zu lassen<br />

im Sinne von „da <strong>ist</strong> aber mehr drin, dann<br />

will ich auch mein Display gefüllt haben“,<br />

010 www.hdplustv.de


halte ich für sehr kontraproduktiv. Deshalb<br />

kann ich <strong>die</strong> angeregte Petition auch<br />

nicht gutheißen, schert sie doch, in ihrem<br />

Anspruch mehr Inhalt sichtbar zu machen,<br />

auf einer zu technischen Seite alles über<br />

einen (16 : 9-) K amm.<br />

P.S.: In Europa setzt sich gerade „Super35/<br />

3perf.“ durch – ein Format, bei dem ein<br />

Filmbild in der Höhe nur noch drei Perforationslöcher<br />

hat (statt wie klassisch vier).<br />

Dieses Format hat ziemlich genau 16 : 9 …<br />

MARKUS FRAUNHOLZ, E-MAIL<br />

Die Verkaufszahlen für Heimkinoelektronik<br />

und DVDs sind seit Jahren <strong>die</strong> treibende<br />

Wirtschaftskraft – <strong>die</strong> Kinokartenverkäufe<br />

sind dagegen massiv gesunken.<br />

Somit stellt sich <strong>die</strong> Frage, wem das Bildformat<br />

im Endeffekt nützt. <strong>Das</strong> öffentliche Kino<br />

<strong>ist</strong> etwas völlig anderes als das heimische und<br />

beide besitzen ihre Vor- und Nachteile. <strong>Das</strong>s<br />

wir uns immer damit begnügt haben, ein für<br />

das öffentliche Kino produziertes Format<br />

1 : 1 auch zu Hause darzustellen, <strong>ist</strong> der Weg<br />

des geringsten Widerstandes. Aber <strong>ist</strong> es auch<br />

der beste?<br />

Im Kino sehen wir keine schwarzen Balken<br />

und wir möchten sie auch zu Hause nicht sehen.<br />

Alle neuen Geräte wie Plasmas und Projektoren<br />

kommen im 16 : 9-Format heraus –<br />

<strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit für 21 : 9-Geräte <strong>ist</strong><br />

in <strong>Zukunft</strong> eher mau. Was also tun? Unsere<br />

Petition <strong>ist</strong> eine Möglichkeit, <strong>die</strong> Filmfirmen<br />

auf <strong>die</strong> sich verändernden Marktverhältnisse<br />

hinzuweisen. Wir sind nicht dafür, das 21 : 9-<br />

Format abzuschaffen, sondern wollen Alternativen<br />

– schwarze Balken als Überblendung,<br />

ähnlich den heutigen Untertiteln, sind eine<br />

Lösung.<br />

Mit dem Erscheinen der kommenden Ausgabe<br />

läuft <strong>die</strong> Petition aus – wer ebenfalls daran<br />

teilnehmen möchte schaut unter www.<br />

hdplustv.de.<br />

„HD ready“ <strong>die</strong> Zweite<br />

Ich besitze seit einem halben Jahr ein Gericom-LCD-TV-Gerät<br />

GTV 3202. Nun musste<br />

ich leider feststellen, dass <strong>die</strong>ses Gerät<br />

nicht „HD ready“ <strong>ist</strong>, obwohl <strong>die</strong>s in der<br />

Produktbeschreibung erwähnt wurde. Ist<br />

es möglich, dass <strong>die</strong>ser Fernseher nur HDkompatibel<br />

<strong>ist</strong>, HD aber nicht zu 100 Prozent<br />

unterstützt?<br />

Bemerkt habe ich <strong>die</strong>s, als ich meinen neuen<br />

HD-Receiver von Premiere angeschlossen<br />

hatte und <strong>die</strong> Meldung kam, dass das<br />

LCD-Gerät den HDCP-Kopierschutz nicht<br />

unterstützt. Laut Produktbeschreibung<br />

unterstützt der DVI-Eingang aber HDCP!<br />

Falls Sie denken, dass es am Receiver liegen<br />

könnte, kann ich nur sagen, dass ich <strong>die</strong>sen<br />

bereits an anderen Geräten angeschlossen<br />

und ausprobiert habe und da hat es ohne<br />

Probleme funktioniert.<br />

Können Sie mir mitteilen, warum solche<br />

Geräte anbeboten werden, <strong>die</strong> den Anforderungen<br />

der Produktbeschreibung nicht<br />

gerecht werden?<br />

LENA FÜNFGELT, E-MAIL<br />

Frühjahrsputz<br />

Wir haben von Gericom <strong>die</strong> Antwort erhalten,<br />

dass der Fernseher definitiv „HD ready“<br />

<strong>ist</strong>. Probleme zwischen den HDCP-Komponenten<br />

sind auch uns bekannt. Nur leider<br />

lassen sich hier keine befriedigenden Aussagen<br />

treffen. Der „Fehler“ kann sowohl am<br />

Receiver als auch beim Fernseher liegen.<br />

Der HDCP-Kopierschutz <strong>ist</strong> leider ein Firmen-übergreifendes<br />

Problem – selbst bei<br />

teuren Komponenten können Fehler auftreten.<br />

Gericom versucht nach eigenen Angaben<br />

das Problem zu beheben, schließlich steht<br />

Ihr Fernseher sogar auf der Premiere-Website<br />

als Premiere-HD-geeignet. Eine andere<br />

Möglichkeit besteht in einem Testversuch bei<br />

einem Fachhändler. Diese können mehrere<br />

Quellen an Ihrem Fernseher anschließen.<br />

Sollte überall kein Bild zu bekommen sein,<br />

darf das „HD ready“-Siegel angezweifelt werden<br />

– der Hersteller müsste dann den Fernseher<br />

zurücknehmen.<br />

Neues Wertungssystem:<br />

In Zusammenarbeit mit unseren Schwestermagazinen DIGITAL FERNSEHEN und DIGITAL TESTED haben wir<br />

ein strengeres Messverfahren aus der Taufe gehoben. Dennoch behalten unsere Publikationen ihre Eigenständigkeit.<br />

In der DIGITAL FERNSEHEN spielt <strong>die</strong> Fernsehtauglichkeit eine größere Rolle als in der HD+TV,<br />

welche nach Kinomaßstäben wertet. Alle bisher bewerteten Produkte lassen sich<br />

dadurch leider nicht mehr direkt mit den neuen vergleichen, weshalb sie aus der<br />

Testübersicht weichen mussten.<br />

Die Wortbewertung wurde ebenfalls angeglichen. Die genauen Vergaben:<br />

100–95 Referenzklasse 94–90 ausgezeichnet<br />

89–85 sehr gut 84–70 gut<br />

69–55 befriedigend 54–40 ausreichend<br />

< 40 mangelhaft<br />

Mea Culpa:<br />

Der Grundig Vision II verbraucht entgegen unserer Messungen im Stand-by-Betrieb<br />

nur 0,6 Watt. Der angegebene Wert von 25 Watt <strong>ist</strong> nur rund 15 Minuten nach dem<br />

Ausschalten korrekt – danach wird der Stromhunger gedrosselt.<br />

Vertagt:<br />

Unser angekündigter Artikel zur Röhrenprojektion hat sich leider<br />

auf das kommende Heft verschoben. In <strong>die</strong>ser Ausgabe stehen dafür <strong>die</strong><br />

Röhrenfernseher und -radios im Mittelpunkt.<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik schicken Sie an:<br />

Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

oder einfach per elektronischer Post an leserbriefe@hdplustv.de


Perfekte HD-Premiere<br />

Am 6. Februar 2006 begann der offizielle <strong>HDTV</strong>-Sendebetrieb bei Premiere HD.<br />

Für HD+TV Grund genug, Ihnen einen ersten Seh- und Alltagseindruck zu vermitteln<br />

und der Frage nachzugehen, ob sich reinschauen lohnt.<br />

VON FRANK BITTERHOF<br />

Für den Autor <strong>die</strong>ser Zeilen war <strong>die</strong><br />

Berliner Funkausstellung 1989 traumatisch.<br />

Die Japaner präsentierten<br />

erstmals ihr analoges Muse-<strong>HDTV</strong>, welches<br />

für das nächste Jahrzehnt im buchstäblichen<br />

Sinne des Wortes eine auf Fernost beschränkte<br />

Insel-Lösung blieb.<br />

An das <strong>HDTV</strong>-Aquarium der Firma Sharp<br />

erinnerten sich noch Anfang 2005 andere<br />

IFA-Besucher von einst, dank des <strong>HDTV</strong>-<br />

Pioniers Euro1080 gab es aber inzwischen<br />

wenigstens ein gesamteuropäisches Multikulti-Programm<br />

via Sat-Empfang. Wirklich<br />

erwähnenswert sind hier aber nach wie vor<br />

nur <strong>die</strong> musikalischen Beiträge mit bekannten<br />

Dirigenten und Pop-Größen wie Elton<br />

John, Jean Michel Jarre, Toto und anderen.<br />

Premiere HD Film<br />

Für Musik-Darbietungen in <strong>HDTV</strong> führt<br />

auch weiterhin kein Weg an dem HD1-Programm<br />

von Euro1080 vorbei. Wer aber auf<br />

Spielfilme, (interessante) Sport-Events und<br />

Dokumentationen des US-Produzenten Discovery<br />

größeren Wert legt, muß Premiere<br />

HD in <strong>die</strong> engere Wahl ziehen. Die mit Premiere<br />

HD erweiterte Smartcard in den Humax<br />

PR-HD1000 eingeschoben, befand ich<br />

mich augenblicklich in der Welt von HD und<br />

im Film „Hidalgo“ – quasi eine Paris-Dakar-<br />

Rally hoch zu Roß mit Viggo Mortensen und<br />

Omar Sharif, der auch im privaten Leben ein<br />

Pferdenarr <strong>ist</strong> – und hier in der spannenden<br />

Schlussszene, in der <strong>die</strong> Pferde und Reiter<br />

das Ziel erreichen. Dieser Moment <strong>ist</strong> symbol-<br />

und schicksalsträchtig, denn ebenso wie<br />

<strong>die</strong> erschöpften Protagon<strong>ist</strong>en im Film, weiß<br />

auch ich, dass ich endlich am Ziel bin, ich<br />

nach 17 langen Jahren endlich Spielfilme in<br />

HD erleben darf und kann ...<br />

Jeder einzelne Bartstoppel in Viggo Mortensens<br />

Gesicht <strong>ist</strong> erkennbar, das Fell der Pferde<br />

offenbart Texturen wie im echten Leben, <strong>die</strong><br />

Kleidungsornamente und der Schmuck der<br />

weiblichen Schauspieler sind klar konturiert<br />

und Omar Sharifs Hasenscharte war selten<br />

zuvor so deutlich wahrnehmbar. Ein plastisches,<br />

fast dreidimensionales Bild, welches<br />

<strong>die</strong> DVD vergleichsweise wie ein VHS-Band<br />

erscheinen lässt, welches so deklassiert geradezu<br />

nach Entsorgung oder Verschenkung<br />

schreit und sich dem Detailreichtum von HD<br />

geschlagen geben muß.<br />

<strong>Das</strong> romantische Bürgerkriegs-Drama „Unterwegs<br />

nach Cold Mountain“ mit hochkarätiger<br />

Besetzung war bereits in Ausschnitten<br />

auf dem „TV HD“-Demokanal von Canal+<br />

(dem französischen Pendant von Premiere)<br />

zu sehen und ließ HD in mittelmäßiger Qualität<br />

(d. h. bestes DVD-Niveau) befürchten.<br />

Bei der Premiere-Ausstrahlung war davon<br />

nichts zu merken: Die Schlußkonfrontation<br />

offenbarte vorbildlichstes HD-Niveau, feinste<br />

Äste der Laubbäume hoben sich detailreich<br />

von der weißen Winterlandschaft ab, das Bild<br />

ver<strong>die</strong>nte Prädikat „perfekt“.<br />

Noch mehr Plastizität offenbarten <strong>die</strong> Bilder<br />

der HBO-Fernsehproduktion „Rom“, welche<br />

schonungslos <strong>die</strong> Alltagszustände und<br />

Brutalität im Römischen Imperium zur Zeit<br />

von Julius Cäsar schildert. Ganz klar Aufnahmevorteil<br />

<strong>HDTV</strong>-Fernsehkamera: Hier-<br />

Bilder: Photocase.com<br />

012 www.hdplustv.de


mit gedrehtes Material überbietet manche<br />

Zelluloid-Produktion an Tiefenschärfe. Alle<br />

HD-Film-Beiträge sind optional in der Original-Sprachfassung<br />

verfügbar, gewöhnlich<br />

in Dolby Digital 5.1. Der datenkomprimierte<br />

Mehrkanalton erreicht zwar nicht <strong>die</strong> Dynamik<br />

einer guten DVD, aber schließlich geht<br />

es hier vorrangig um das Bild.<br />

Vergleichsweise enttäuschend sind zwangsläufig<br />

andere Beiträge wie „<strong>Das</strong> Wunder von<br />

Lake Placid“ oder <strong>die</strong> französische Comic-<br />

Adaption „Michel Vaillant“, deren HD-Abtastungen<br />

nicht über DVD-Referenzniveau<br />

hinaus gelangen und sogar ärgerlich stimmen,<br />

wenn man bei Monsieur Vaillant permanent<br />

Doppelkonturen durch künstliche<br />

Schärfeanhebung der Abtastvorlage im Bild<br />

akzeptieren muss.<br />

Zwar würde ein besseres Bild nicht das Niveau<br />

des Films verbessern, aber vielleicht<br />

doch davon abhalten, umgehend auf Premiere<br />

HD Sport oder Discovery HD umzuschalten.<br />

Premiere PHILIPS HD SPORT<br />

Philips sponsort den HD-Sport-Kanal und<br />

wird im Gegenzug mit Schleichwerbung bedacht.<br />

Der Sportkanal wird rund um <strong>die</strong> Uhr<br />

von der Bundesliga und damit König Fußball<br />

regiert. Am Wochenende gibt’s gegen 15 Uhr<br />

<strong>die</strong> Top-Spiele der Bundesliga live in 16:9<br />

und selbst <strong>die</strong> Wiederholungen haben einen<br />

Mehrwert: Denn hier wird im 16:9-Format<br />

mehr Bild geboten als bei den (seitlich beschnittenen)<br />

4:3-Live-Spielen. Sehr schön<br />

am Bundesliga-Logo zu erkennen, welches<br />

im 16:9-Vollbild am äußeren Rand der (unsichtbaren)<br />

4:3-Maske liegt. HD Sport macht<br />

Lust auf <strong>die</strong> Fußball-WM 2006, wobei spannend<br />

werden dürfte, ob es <strong>die</strong> spielerischen<br />

Le<strong>ist</strong>ungen oder <strong>die</strong> HD-Bildqualität <strong>ist</strong>, welche<br />

<strong>die</strong> Zuschauer in Bege<strong>ist</strong>erung versetzen<br />

wird.<br />

Discovery HD<br />

Der Doku-Kanal könnte streng genommen<br />

als Garten Eden in <strong>HDTV</strong> bezeichnet werden,<br />

denn Schlangen jeder Form und Gattung<br />

gibt’s zuhauf. Zwar <strong>ist</strong> es faszinierend,<br />

mit Jeff Corwin und Austin Stevens durch <strong>die</strong><br />

tropischen Regenwald-Para<strong>die</strong>se <strong>die</strong>ser Welt<br />

in HD-Auflösung zu ziehen, aber irgendwann<br />

hat man <strong>die</strong> Schlangen genauso satt<br />

wie Adam und Eva, wenn beide den ganzen<br />

Tag nur Äpfel gegessen hätten. Die englischen<br />

Discovery-HD-Beiträge sind ausschließlich<br />

deutsch synchronisiert, andere Beiträge<br />

können nicht darüber hinweg täuschen, dass<br />

der Kanal eigentlich „Corwin & Stevens HD“<br />

heißen sollte.<br />

Die Discovery-HD-Werbetrailer mit Space-<br />

Shuttle-Starts machen heiß auf Ansichten<br />

der Erde aus dem Orbit – welche bisher<br />

durch Abwesenheit glänzen. Hier sollte Premiere<br />

zügig nachbessern und für mehr Programmvielfalt<br />

sorgen.<br />

Zusatzkosten 12 Euro<br />

Premiere HD gibt es zusätzlich ab zwölf<br />

Euro monatlich aufwärts zu einem bestehenden<br />

Premiere-Abo. Wer sich aber ohnehin<br />

einen <strong>HDTV</strong>-Sat-Empfänger der neuen<br />

DVB-S2-Generation zulegen wollte, um z. B.<br />

das herkömmliche Fernsehprogramm sowie<br />

ProSieben HD und Sat.1 HD via HDMI an<br />

einen „HD ready“-Flachbildschirm oder<br />

-Beamer zu füttern, und sich dabei mindestens<br />

für ein Jahr an Premiere bindet, kommt<br />

unter Berücksichtigung der „Subvention“<br />

des Sat-Empfängers unterm Strich auf eine<br />

monatliche Kostenbelastung von 33,24 Euro<br />

(Premiere Komplett mit HD) oder 15,73<br />

Euro (nur Premiere Film mit HD).<br />

Die Alternative <strong>ist</strong> bekannt: Vorausgesetzt<br />

der Systemstreit High-Density-DVD gegen<br />

Blu-ray Disc <strong>ist</strong> bis Weihnachten 2006 beigelegt,<br />

stehen hier Anschaffungskosten für<br />

ein Abspielgerät bis zu 1 000 Euro sowie ein<br />

zunächst und mittelfr<strong>ist</strong>ig eingeschränktes<br />

Kauftitel-Angebot im Raum. Nach derzeitigen<br />

Planspielen <strong>ist</strong> für eine HD-Disc mit<br />

Preisen zwischen 30 und 35 Euro zu rechnen.<br />

Zwar lassen sich <strong>die</strong> Programme von Premiere<br />

auf absehbare Zeit nicht auf Festplatte in<br />

HD konservieren, doch <strong>die</strong> traditionelle Programmwiederholung<br />

lässt <strong>die</strong> Frage offen, ob<br />

das nach wiederholter Sichtung der Beiträge<br />

überhaupt notwendig <strong>ist</strong>.<br />

Zugegeben, wir müssen uns nach den Spielzeiten<br />

der jeweiligen Programmbeiträge<br />

richten, im traditionellen Kino <strong>ist</strong> das aber<br />

nun wirklich auch nicht anders. Außerdem<br />

steht fest: Die Fußball-WM 2006 wird in<br />

<strong>HDTV</strong> hierzulande exklusiv auf Premiere zu<br />

erleben sein.<br />

Die HD-Programmübersicht der hauseigenen<br />

Premiere-Zeitschrift „TV Digital“ <strong>ist</strong> ausgesprochen<br />

peinlich. Auf der letzten Seite des jeweiligen<br />

Spieltages muss sich das gesamte HD-Programm<br />

in eine Spalte quetschen lassen. <strong>Das</strong>s<br />

Premiere HD das eigentliche, wirkliche „Fernsehen<br />

erster Klasse“ <strong>ist</strong>, hat sich dort wohl noch<br />

nicht rumgesprochen. Hier wird <strong>die</strong> einmalige<br />

Chance vertan, <strong>HDTV</strong> als Zugpferd von Premiere<br />

zu etablieren.<br />

Neues | HD+TV | 3.2006 013


Rückkehr der „Krähenfüße“<br />

Via Satellit <strong>ist</strong> <strong>HDTV</strong> längst Realität. <strong>Das</strong> Kabel zieht langsam nach. Die Antenne kämpft hingegen<br />

selbst bei TV-Bildern im Normalstandard mit Platzmangel. In ein paar Jahren jedoch<br />

könnte man auch in Deutschland hochauflösendes Fernsehen via DVB-T übertragen.<br />

In Australien und Japan <strong>ist</strong> <strong>die</strong>s schon Realität.<br />

VON THOMAS MEYER<br />

Wir leben in nostalgischen Tagen:<br />

Rente bis 67, Benzinpreise jenseits<br />

der 1,20 Euro und dann<br />

geht <strong>die</strong> Fußballnationalmannschaft auch<br />

noch sang- und klanglos gegen Italien unter –<br />

da erinnert sich der deutsche Michel doch<br />

mit Wehmut an <strong>die</strong> goldenen 70er des letzten<br />

Jahrhunderts.<br />

Nun, seien wir doch mal ehrlich, früher war<br />

nicht alles besser. Atomare Bedrohung, fiese<br />

Scheitel, schlabbernde Schlaghosen und geschlagene<br />

drei Fernsehprogramme – da fragt<br />

sich so manch Couch-Potato, wie <strong>die</strong> Menschen<br />

das damals bloß ohne Privatfernsehen<br />

ausgehalten haben. Dafür gab es damals<br />

Sendungen, über <strong>die</strong> man sich mit Freunden<br />

und Arbeitskollegen blendend unterhalten<br />

konnte. Mangels Auswahl mussten ja alle bei<br />

Straßenfegern à la „Bonanza“, „Raumschiff<br />

Orion“ oder „Einer wird gewinnen“ einschalten.<br />

Und spätestens seit intellektuellen Höhepunkten<br />

wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“,<br />

„Deutschland sucht den Superstar“ und den<br />

Vorkommnissen im „Big Brother“-Container<br />

wissen wir, dass mehr Programme nicht<br />

unbedingt bessere Inhalte mit sich bringen.<br />

Doch das Image des „Arme-Leute-Fernsehens“<br />

trägt <strong>die</strong> Antenne noch heute mit sich<br />

herum.<br />

Ganz von ungefähr kommt <strong>die</strong>se Einschätzung<br />

auch nicht. Schon 2003 zeigte eine von<br />

ARD und ZDF in Auftrag gegebene Stu<strong>die</strong>,<br />

dass in Berlin nach der Umstellung vom analogen<br />

auf den digitalen Antennenempfang<br />

vor allem <strong>die</strong> Minderbemittelten ihr TV-Programm<br />

aus der Luft beziehen. Bei den Haushalten<br />

mit monatlichem Nettoeinkommen<br />

unter 1 000 Euro lag der Anteil der Antenne<br />

Bild: Photocase.com, BR, ZDF, Archiv<br />

014 www.hdplustv.de


ei zehn Prozent, bei denen mit Einkommen<br />

jenseits der 3 000er-Marke bei gerade mal<br />

fünf Prozent.<br />

Wie Phoenix aus der Asche<br />

Nichtsdestotrotz erlebten <strong>die</strong> „Krähenfüße“<br />

ein ungeahntes Comeback. Viele Dachantennen,<br />

<strong>die</strong> das Massaker in den 80er und 90er<br />

Jahren des 20. Jahrhunderts überstanden<br />

hatten, wurden ohne großen technischen<br />

Aufwand auf den digitalen Übertragungsstandard<br />

umgerüstet. Vereinzelt kommen<br />

auch DVB-T-Zimmerantennen wie <strong>die</strong> Technisat<br />

Digitenne im „Krähenfuß“-Retro-Look<br />

daher.<br />

Mittlerweile gibt es in deutschen Haushalten<br />

rund vier Millionen DVB-T-Receiver, <strong>die</strong> ihr<br />

Fernsehsignal über wie auch immer geartete<br />

Zimmer-, Außen- und Dachantenne empfangen.<br />

Und bis 2008 dürfte ihre Zahl noch<br />

einmal anwachsen, denn bis dahin wollen<br />

ARD und ZDF rund 90 Prozent der deutschen<br />

Bevölkerung mit einem digitalen Antennensignal<br />

versorgen.<br />

Zwei Jahre später, so haben es <strong>die</strong> Öffentlich-<br />

Rechtlichen verkündet, werden ARD und<br />

ZDF dann auch in <strong>HDTV</strong> senden. Brancheninsider<br />

vermuten sogar, dass schon <strong>die</strong> Übertragungen<br />

von den Olympischen Spielen<br />

2008 in Peking im hochauflösenden Format<br />

gesendet werden.<br />

Dafür spricht jedenfalls <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />

ZDF-Intendant Markus Schächter und der<br />

ARD-Vorsitzende Thomas Gruber bislang<br />

immer nur vom Ersten und Zweiten gesprochen<br />

haben, wenn es um <strong>die</strong> geplante HD-<br />

Ausstrahlung ging. Die Ausstrahlung der<br />

digitalen Zusatzkanäle von ARD und ZDF,<br />

<strong>die</strong> schon bei den Sommerspielen von Athen<br />

2004 und den <strong>die</strong>sjährigen Winterspielen<br />

von Turin zu Olympia-Kanälen umfunktioniert<br />

wurden, war bislang zumindest offiziell<br />

kein Thema.<br />

<strong>Das</strong> hochauflösende Programmangebot soll,<br />

so viel steht jedenfalls fest, via Satellit und<br />

Kabel zu den Zuschauern gelangen – nicht<br />

jedoch via Antenne! „In der Theorie wäre<br />

<strong>HDTV</strong> via DVB-T natürlich möglich“, so ein<br />

ARD-Sprecher auf Nachfrage von HD+TV.<br />

„In der Praxis gibt es in der ARD aber keine<br />

Planungen in <strong>die</strong>se Richtung.“ Sein Kollege<br />

vom ZDF <strong>ist</strong> derselben Meinung: „Da<br />

sich der DVB-T-Markt mehr und mehr zum<br />

Zweit- und Drittgerätemarkt entwickelt,<br />

scheint eine <strong>HDTV</strong>-<strong>Zukunft</strong> für DVB-T eher<br />

unwahrscheinlich.“<br />

Offiziell denkt man also bei den Öffentlich-<br />

Rechtlichen gar nicht daran, den einmal begangenen<br />

DVB-T-Pfad zu Ende zu gehen.<br />

Hinter den Kulissen jedoch kann man der<br />

Idee einen gewissen Charme abgewinnen,<br />

schließlich taucht mit DVB-T2 am Horizont<br />

eine Technologie auf, mit der hochauflösendes<br />

TV über <strong>die</strong> Antenne auch bei den knapp<br />

bemessenen Kapazitäten in Deutschland kein<br />

Problem mehr sein soll.<br />

In der Theorie könnten durch einen effizienteren<br />

Nachfolger des aktuellen terrestrischen<br />

digitalen Standards auf einen Multiplexkanal<br />

zwei oder sogar drei HD-Sender passen.<br />

Möglich wäre <strong>die</strong>s dank der MPEG-4-Kompression,<br />

<strong>die</strong> schon jetzt für <strong>die</strong> <strong>HDTV</strong>-Ausstrahlung<br />

via Satellit und Kabel eingesetzt<br />

wird. Zum Vergleich: Im aktuellen DVB-T-<br />

Standard passen auf einen Multiplex vier<br />

Sender in guter PAL-Qualität. In anderen<br />

Ländern wie z. B. Italien teilen sich auch<br />

schon mal sieben Sender einen einzigen<br />

Multiplexkanal. Dafür <strong>ist</strong> dann <strong>die</strong> Bildqualität<br />

aber auch um einiges schlechter.<br />

Wohin geht <strong>die</strong> Reise?<br />

<strong>HDTV</strong> via DVB-T2 wäre also technisch möglich.<br />

Ob allerdings <strong>die</strong> Reise in <strong>die</strong>se Richtung<br />

geht, <strong>ist</strong> unklar. Mit Großbritannien<br />

und da vor allem der öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunkanstalt BBC hat das hochauflösende<br />

Fernsehen via Antenne einen gewichtigen<br />

Fürsprecher. Die Insel <strong>ist</strong> mit zehn Millionen<br />

Endgeräten schließlich weltweit DVB-T-<br />

Land Nummer Eins.<br />

Auf einer ersten internationalen Konferenz<br />

in London, bei der es kürzlich um <strong>die</strong> Definition<br />

von DVB-T2 ging, kr<strong>ist</strong>allisierte sich<br />

aber auch eine starke Gegenfraktion heraus.<br />

Diese möchte lieber, dass DVB-T2 so ausgerichtet<br />

wird, dass das Handy-Fernsehen<br />

DVB-H eine effizientere Basis erhält.<br />

Fernsehen „downunder“<br />

<strong>Das</strong>s <strong>HDTV</strong> via DVB-T schon jetzt möglich<br />

<strong>ist</strong>, zeigen <strong>die</strong> Beispiele Japan und Australien.<br />

Koalabären und Kängurus werden seit 2001<br />

von fünf antennengestützten HD-Kanälen<br />

beglückt. Im Land der aufgehenden Sonne<br />

strahlen seit drei Jahren sechs HD-Sender<br />

über <strong>die</strong> Antenne aus.<br />

Übertragen werden kann <strong>die</strong> Situation in<br />

den beiden Ländern auf Deutschland allerdings<br />

nicht. Japan und Australien müssen<br />

ihre terrestrischen Frequenzen dank ihrer<br />

isolierten Lage nicht mit Anrainerstaaten<br />

teilen. Deutschland <strong>ist</strong> kleiner und von neun<br />

Nachbarländern umgeben. Und da <strong>die</strong> letzte<br />

internationale Wellenkonferenz in den<br />

70er Jahren des 20. Jahrhunderts stattfand,<br />

als Deutschland nicht viel zu melden hatte,<br />

herrscht hierzulande Frequenzknappheit.<br />

Nun werden zwar in <strong>die</strong>sem Jahr auf der Radio<br />

Regulation Conference in Genf auch <strong>die</strong><br />

ZDF-Intendant Markus Schächter (Foto links) und der ARD-Vorsitzende Dr. Thomas Gruber sehen zumindest<br />

offiziell keine <strong>Zukunft</strong> für <strong>HDTV</strong> via DVB-T<br />

Neues | HD+TV | 3.2006 015


Frequenzen in Mitteleuropa neu verhandelt<br />

und <strong>die</strong> Bundesrepublik Deutschland <strong>ist</strong> ein<br />

souveräner Staat, dessen Territorium sich<br />

durch <strong>die</strong> Wiedervereinigung vergrößert hat.<br />

<strong>Das</strong>s Deutschland in Genf trotzdem merklich<br />

mehr Wellenbereiche zugesprochen bekommt<br />

als bisher, gilt als unsicher.<br />

Bleibt es beim aktuellen Stand, könnte <strong>die</strong><br />

ARD maximal sechs und das ZDF maximal<br />

drei HD-Kanäle über <strong>die</strong> Antenne einspeisen.<br />

Laut Rundfunkstaatsvertrag stehen ihnen<br />

nun mal nur zwei bzw. ein Multiplexkanal<br />

zu. Und selbst da, wo <strong>die</strong> Privatsender<br />

beim digitalen Antennenfernsehen nicht mit<br />

von der Partie sind, dürfen <strong>die</strong> Öffentlich-<br />

Rechtlichen sich nicht über <strong>die</strong> brachliegenden<br />

terrestrischen Frequenzen hermachen.<br />

Somit wäre in der Bundesrepublik mit Ausnahme<br />

der Ballungsräume bestenfalls neun<br />

HD-Sender empfangbar und <strong>die</strong> Attraktivität<br />

würde sich in Grenzen halten. Wegen des<br />

geringen Programmangebots gilt ja auch in<br />

Australien <strong>HDTV</strong> via Antenne nicht gerade<br />

als Renner.<br />

DVB-H statt <strong>HDTV</strong><br />

Auch politisch gesehen wäre <strong>die</strong> Einführung<br />

des hochauflösenden Fernsehens via<br />

Antenne problematisch. Die Zuschauer mit<br />

DVB-T-Empfang müssten ihre gerade erst<br />

gekauften Boxen gegen DVB-T2-fähige Geräte<br />

austauschen. Bei einer Einführung des<br />

HD-Standards z. B. im Jahr 2011 müssten <strong>die</strong><br />

alten DVB-T-Receiver im Extremfall nach<br />

nur drei Jahren auf den Müllhaufen wandern.<br />

Dabei soll doch gerade <strong>die</strong> Antenne<br />

nach dem Willen von Politik, ARD und ZDF<br />

nach der Verschlüsselung von Kabel- und<br />

Satellitenfernsehen auch zahlungsschwächeren<br />

Zuschauern den freien Zugang zum TV-<br />

Empfang sichern.<br />

Siege statt Visionen<br />

<strong>Das</strong> plausibelste Argument gegen <strong>HDTV</strong><br />

via Antenne liefert Prof. Dr. Ulrich Reimers,<br />

der DVB-T einst maßgeblich mitentwickelte.<br />

„<strong>Das</strong> Ziel der Einführung von DVB-T in<br />

Deutschland war <strong>die</strong> Schaffung einer größeren<br />

Programmvielfalt über <strong>die</strong> Antenne und<br />

<strong>die</strong> Einführung eines vollwertigen portablen<br />

Fernsehens“, so der Experte von der Technischen<br />

Universität Braunschweig gegenüber<br />

HD+TV. „Es wäre zudem viel günstiger, <strong>die</strong><br />

von den Öffentlich-Rechtlichen nicht genutzten<br />

Kapazitäten für DVB-H anstatt für<br />

<strong>HDTV</strong> zu nutzen.“ Nach Reimers‘ Ansicht<br />

haben <strong>die</strong> Frequenzausschreibungen der<br />

Landesme<strong>die</strong>nanstalten ein hohes Marktinteresse<br />

gezeigt. Auch hätten auf der CeBIT<br />

einige namhafte Gerätehersteller marktfähige<br />

DVB-H-Handys vorgestellt. <strong>HDTV</strong><br />

via DVB-T wird also fürs Erste eine Vision<br />

Comeback der „Krähenfüße“: DVB-T-Antennen wie<br />

<strong>die</strong> Technisat Digitenne TT1 wecken nostalgische<br />

Erinnerungen<br />

bleiben. <strong>Das</strong> große Aha-Erlebnis in Sachen<br />

<strong>HDTV</strong> <strong>ist</strong> dagegen greifbar nahe. Am 9. Juni<br />

beginnt <strong>die</strong> erste Fußballweltme<strong>ist</strong>erschaft,<br />

<strong>die</strong> in Deutschland im hochauflösenden TV-<br />

Format zu sehen <strong>ist</strong>. Premiere-HD-Abonnenten<br />

sind bei allen 64 Partien live dabei.<br />

Und wenn <strong>die</strong>, <strong>die</strong> den Adler tragen, unverhofft<br />

nach dem WM-Pokal greifen sollten,<br />

wissen wir schon, in welchen nostalgischen<br />

Erinnerungen wir in 20 Jahren schwelgen<br />

dürfen.<br />

<strong>HDTV</strong> via DVB-T in Australien<br />

2001 führte Australien als erstes Land der Welt<br />

hochauflösendes Antennenfernsehen ein. In<br />

Ballungsräumen wie Sydney (Foto) und Melbourne,<br />

aber auch in einigen ländlichen Regionen<br />

sollten <strong>die</strong> TV-Veranstalter <strong>die</strong> analoge<br />

terrestrische Ausstrahlung auf DVB-T umstellen.<br />

Kurz vor dem Start änderte das Parlament noch<br />

das entsprechende Gesetz und bestimmte <strong>die</strong><br />

parallele Einspeisung von HD-Programmen im<br />

herkömmlichen SD-Standard. Grund: Die Preise<br />

der für den HD-Empfang notwendigen Receiver<br />

waren zu hoch. Diese Entscheidung hatte aber<br />

auch zur Folge, dass <strong>HDTV</strong> via Antenne nicht<br />

zum Publikumserfolg wurde. Wie <strong>die</strong> Grafik<br />

zeigt, stieg der Verkauf von HD-Receivern für<br />

<strong>die</strong> Antenne erst im Jahr 2005 an. Dies hatte<br />

jedoch nichts mit der Attraktivität der Programme,<br />

sondern mit der zunehmenden Verbreitung<br />

von <strong>HDTV</strong>-fähigen Flachbildfernsehern zu tun.<br />

Inzwischen liegt dem australischen Parlament<br />

der Bericht einer unabhängigen Kommission<br />

vor, <strong>die</strong> Ausstrahlung von HD-Sendern auf freiwillige<br />

Basis zu stellen.<br />

<br />

Verkauf von HD- und SD-Receivern<br />

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016 www.hdplustv.de


Chinesen setzen auf<br />

hochauflösendes Fernsehen<br />

„Hochauflösendes Fernsehen“ <strong>ist</strong> für Chinesen nichts Fremdes mehr. Nicht, dass man bereits<br />

von Haushaltssättigung oder Ähnlichem reden könnte – eher von Geräten, <strong>die</strong> in den Geschäften<br />

stehen. Zwar gibt es auch ein „HD ready“-Logo, doch ganz so streng wie hierzulande<br />

wird <strong>die</strong> Vergabe nicht gesehen. Manchmal <strong>ist</strong> auch „C<strong>HDTV</strong>“ zu lesen: alles Hinweise<br />

auf hochauflösende Wiedergabetechnik. <strong>HDTV</strong> <strong>ist</strong> seit dem 20. Mai 2004 an vielen Stellen des<br />

Landes bereits in der Luft – versuchsweise.<br />

VON RAINER BÜCKEN<br />

<strong>Das</strong> Farbfernsehen im PAL-Standard<br />

kam erst nach der „Großen Proletarischen<br />

Kulturrevolution“ ins Reich<br />

der Mitte. Die dauerte vom Frühjahr 1966<br />

bis zum Tode Maos im September und der<br />

Verhaftung der „Viererbande“ im Oktober<br />

1976. Inzwischen <strong>ist</strong> China hochindustrialisiert<br />

und trotz kommun<strong>ist</strong>ischer Regierung<br />

extrem kapital<strong>ist</strong>isch.<br />

Mittlerweile gibt es mehr als 370 Millionen<br />

Fernsehgeräte und 1,1 Milliarden Fernsehzuschauer.<br />

Der inländische Jahresbedarf liegt<br />

bei über 40 Millionen Geräten – ein gigantischer<br />

Markt.<br />

Die chinesische Regierung hat dem Land bereits<br />

vor zehn Jahren ein neues Fernsehsystem<br />

verordnet: Digital soll es werden und vor<br />

allem hochauflösend.<br />

Ist ja auch verdammt nötig. Im so genannten<br />

Multimedia-Zeitalter <strong>ist</strong> selbst mit unserer<br />

625-Zeilen-Technik kein Staat zu machen.<br />

Sie reicht nicht, um beispielsweise Internetseiten<br />

auf einem Standard-Fernseher gut<br />

wiedergeben zu können. Und mit chinesischen<br />

Schriftzeichen <strong>ist</strong> Standardfernsehen<br />

von vornherein überfordert.<br />

Hier setzen auch Chinas Me<strong>die</strong>nstrategen an –<br />

<strong>die</strong> dort genutzte PAL-Technik soll bis 2015<br />

ausrangiert werden. So wird seit einigen Jahren<br />

an einem verbesserten Fernsehsystem<br />

gearbeitet, das der japanischen, US-amerikanischen<br />

und europäischen <strong>HDTV</strong>-Technik<br />

zumindest ebenbürtig <strong>ist</strong>. Allerdings halten<br />

sich Chinas Me<strong>die</strong>ngewaltige bedeckt, was<br />

<strong>die</strong> technischen Details angeht. Irgendjemand<br />

könnte ja daher kommen und Lizenzforderungen<br />

stellen. <strong>Das</strong> wäre so etwas wie<br />

eine Katastrophe, denn Lizenzgelder kassiert<br />

man, man zahlt sie nicht.<br />

Chinas <strong>HDTV</strong>-Pläne sind extrem ehrgeizig,<br />

zumindest vom Standpunkt eines Entwicklungslands<br />

aus gesehen. <strong>Das</strong> Shenzhen<br />

Broadcast Bureau war eines der ersten mit<br />

<strong>HDTV</strong>-Übertragungen. Vizrt konnte kürzlich<br />

ein <strong>HDTV</strong>-Grafiksystem für 750 000 US-<br />

Dollar an CCTV5 (China Central Television)<br />

liefern, mit dem vor allem Sportsendungen<br />

aufbereitet werden. Tandberg wiederum ver-<br />

Bilder: R.Bücken<br />

018 www.hdplustv.de


kaufte Ende März verschiedene MPEG-2-<br />

HD-Encoder, <strong>die</strong> bei Kabelkopfstationen<br />

eingesetzt werden sollen, an den technischen<br />

CCTV-Dienstle<strong>ist</strong>er NDT. Auch das<br />

sind Meilensteine für <strong>die</strong> landesweite terrestrische<br />

<strong>HDTV</strong>-Verbreitung der Olympischen<br />

Sommerspiele 2008 in Beijing sowie für 110<br />

Millionen Kabel-Haushalte. Dafür kommen<br />

weder das US-amerikanische Verfahren mit<br />

seiner 8VSB-Modulationstechnik (8-level<br />

Vestigial Sideband) noch das japanische<br />

ISDB-T (Terrestrial Integrated Services Digital<br />

Broadcasting) in Frage.<br />

Ein neues System<br />

Auch das europäische DVB-T (Digital Video<br />

Broadcasting-Terrestrial) soll nicht eins zu<br />

eins übernommen werden. Vielmehr werden<br />

aus verschiedenen Methoden Komponenten<br />

vereint, <strong>die</strong> so etwas wie ein neues System<br />

darstellen. Der chinesische Telekommunikationskonzern<br />

China-Netcom (China Network<br />

Communication) und das japanische<br />

Telekommunikationsunternehmen KDDI<br />

sowie CCTV führten bereits im Sommer<br />

2005 erste gemeinsame Tests mit terrestrischer<br />

Ausstrahlung durch. <strong>HDTV</strong> soll zunächst<br />

als Pay-TV laufen, für 2008 wird ein<br />

freier <strong>HDTV</strong>-Kanal versprochen. Über 2 000<br />

Stunden <strong>HDTV</strong>-Material stehen inzwischen<br />

zur Verfügung, täglich sollen zweieinhalb<br />

Stunden übertragen werden. Sony Pictures<br />

und Hua Long Film Digital Production haben<br />

sich zusammengeschlossen zur Huaso<br />

Film & Digital Production. Gemeinsam mit<br />

der japanischen Fernsehanstalt NHK wurde<br />

im Mai vergangenen Jahres eine <strong>HDTV</strong>-Dokumentation<br />

über <strong>die</strong> westlichen Landesteile<br />

gezeigt. So hat der staatliche Sender CCTV<br />

bereits <strong>HDTV</strong>-Technik in größerem Rahmen<br />

vor allem bei Panasonic und Toshiba eingekauft<br />

und seit Januar mit regelmäßigen HD-<br />

Testsendungen begonnen.<br />

In den Geschäften sind schon jetzt beliebig<br />

viele <strong>HDTV</strong>-Monitore zu finden – alle noch<br />

ohne <strong>HDTV</strong>-Tuner, wie hierzulande. Dafür<br />

sind aber PAL-Empfänger integriert, doch in<br />

China soll sich das möglichst schnell ändern.<br />

Ein Wirrwarr mit Set-Top-Boxen wird der<br />

chinesischen Bevölkerung nicht zugemutet,<br />

und so sind bereits komplette <strong>HDTV</strong>-Fernseher<br />

in Vorbereitung.. Der Umbruch trifft<br />

<strong>die</strong> gesamte Branche: Im laufenden Fünfjahresplan<br />

Chinas sind bis 2010 verschiedene<br />

Maßnahmen festgesetzt. Selbst gestandene<br />

Bildröhrenunternehmen wie <strong>die</strong> Shanghai<br />

Novel Color Picture Tube Co. steigen auf <strong>die</strong><br />

Produktion von Flachdisplays um. So sollen<br />

bis 2008 über 80 Prozent der gegenwärtigen<br />

Produkte durch neue ersetzt werden.<br />

Die Produktion konnte Novel im vergangenen<br />

Jahr auf 10 Milliarden Yuan (etwa 1,2<br />

Milliarden US-Dollar) verdoppeln. Im Jahr<br />

2004 stellte das Unternehmen noch 5 000 000<br />

Bildröhren her – andere Unternehmen, nicht<br />

zuletzt Matsushita, sind ebenfalls in China<br />

auf <strong>die</strong>sem Feld tätig.<br />

Im Streit der beiden DVD-Nachfolger hält<br />

sich China fein raus. Es hat für <strong>die</strong> Enhanced<br />

Versatile Disc (EVD) mit dem Audio-Video<br />

Coding Standard (AVS) seit 2003 eine neue<br />

Co<strong>die</strong>rtechnik entwickelt, <strong>die</strong> jedenfalls eines<br />

<strong>ist</strong>: lizenzfrei. So sollen in den nächsten zehn<br />

Jahren Lizenzgelder von über einer Milliarde<br />

US-Dollar gespart werden. Schließlich <strong>ist</strong> es<br />

eine Regierungsanweisung, technische Innovationen<br />

nicht einzukaufen, sondern selbst<br />

zu entwickeln und zu verkaufen. Die Weiterentwicklung<br />

der EVD – <strong>die</strong> VMD (Versatile<br />

Multilayer Disc) – war auf der CeBIT zu<br />

sehen. Auf bis zu zehn Schichten sollen maximal<br />

50 GB gespeichert werden. Die VMD-<br />

Player nutzen den roten Laser und sollen 150<br />

US-Dollar kosten.<br />

Besser und billiger<br />

Selbst entwickeln – das gilt für <strong>die</strong> Schlüsseltechnik<br />

von <strong>HDTV</strong> ebenso wie für Mobile-<br />

TV. So soll der erste verfügbare eigene Digital-TV-Chip<br />

„Zhongshi Nr. 1“ besser als <strong>die</strong><br />

vergleichbaren Chips aus Europa oder den<br />

USA sein – und vor allem viel billiger.<br />

China möchte mit seiner AVS-Technik das<br />

gesamte TV-Übertragungsspektrum nutzen.<br />

Digitales Mobile-TV steht ja ebenso auf der<br />

Tagesordnung wie <strong>HDTV</strong>. Für beides gibt es<br />

Versuche in der Provinz Henan und vielen<br />

Großstädten wie Beijing und Guangzhou.<br />

2008 <strong>ist</strong> für China das Schlüsseljahr: digitales<br />

Fernsehen für das kleine und das ganz große<br />

Bild. Und dafür müssen billige Geräte her,<br />

doch <strong>die</strong> werden nicht nur für den einheimischen<br />

Markt, sondern auch für den Export<br />

produziert. In Hong Kong soll es übrigens<br />

spätestens 2007 durch ATV und TVB mit<br />

terrestrischem <strong>HDTV</strong> losgehen, natürlich<br />

mit dem chinesischen Standard – wie auch<br />

immer der letztendlich aussehen mag.<br />

Viele Fernseher sind schon so etwas wie „HD ready“<br />

Prof. Yu Song Yu, Direktor des Shanghai High Definition<br />

Digital Technology Innovation Center, demonstriert <strong>die</strong><br />

neuesten Entwicklungen seines Instituts<br />

<strong>HDTV</strong> in 4:3 – auch das <strong>ist</strong> in China nicht unüblich<br />

Die Olympischen Sommerspiele 2008 werden<br />

China <strong>HDTV</strong> bescheren<br />

Neues | HD+TV | 3.2006 019


INHALTE<br />

Wo bitte sind <strong>die</strong> Computer?<br />

Die Multimediawelt schaute Anfang März wie in jedem Jahr nach<br />

Hannover auf <strong>die</strong> CeBIT, dem weltgrößten Mekka für alle Menschen,<br />

deren Finger täglich auf Computer- oder Fernseh-Tasten<br />

kreisen. Doch <strong>die</strong> Zeiten ändern sich, denn da, wo früher binäre<br />

Nerds mit Hornbrille und Schlabberbeutel um <strong>die</strong> ausgestellten<br />

Computer schlichen, recken heute bunte Plasmas ihre Bilder dem<br />

Publikum entgegen. Die legendäre Halle 1 <strong>ist</strong> seit einigen Messen<br />

nicht mehr wiederzuerkennen. Waren dort vor drei Jahren noch<br />

Frankiermaschinen und Endlosdrucker für Mega-Companies auf<br />

mausgrauen Ständen tonangebend, stehen heute Handy, LCD und<br />

Co im Rampenlicht. Die Unterhaltungselektroniker haben <strong>die</strong><br />

Computerhersteller vom Platz verwiesen. Bolide HP wurde vom<br />

Newcomer Benq (korrekt gesprochen „Bänk-juu“) weggekickt.<br />

Statt Tintenstrahldrucker gibt es jetzt also Beamer. Andere Hersteller<br />

krempelten ihre fest installierten tausende Quadratmeter großen<br />

Stände um und verwiesen <strong>die</strong> Office-Produkte in <strong>die</strong> hinterste<br />

Ecke. Wozu noch Peanuts mit dem Overhead einsammeln, wenn<br />

sich der Fernseher viel besser verkauft? Worlds 1st 103-Zoll-Plasma,<br />

Worlds 1st commercial produced 82-Zoll-Plasma, Worlds 1st<br />

102-Zoll-Plasma – Gigantomanie sucht ihresgleichen. Die CeBIT<br />

hat sich ohne Zweifel zum echten Konkurrenten der IFA gemausert.<br />

Doch wo waren <strong>die</strong> echten Neuheiten im PC-Bereich? Dampfende<br />

Gehäuse mit fluoreszierenden Gucklöchern und beleuchtete<br />

Lüfter neben dem wassergekühlten Prozessor kann man nicht als<br />

Innovation bezeichnen. Steigende Taktraten und teure Grafikkarten<br />

locken keinen Freak mehr hinter dem Ofen vor. Also scheint der<br />

Wandel von der Computermesse zur Handy- und Unterhaltungselektronik-Ausstellung<br />

zwangsläufig zu sein. Ich muss zugeben, <strong>die</strong><br />

CeBIT gefällt mir immer besser, auch wenn mein Lieblingshersteller<br />

Apple nicht mehr dabei <strong>ist</strong>. Aber <strong>die</strong> würden sicher nur ihren<br />

iPod zeigen, statt <strong>die</strong> viel interessanteren Powerbooks mit Intel<br />

Core Prozessor …<br />

Florian Pötzsch<br />

Herausgeber HD+TV<br />

020 www.hdplustv.de


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Prügel verleiht Flügel<br />

Wir befinden uns im Jahr 2006 n. Chr. In ganz Deutschland grassiert das Fußball-WM-Fieber<br />

... in ganz Deutschland? Nein! In von unbeugsamen Asterix-Fans bevölkerten Kinosälen<br />

fiebert man am 11. Mai einem Großereignis ganz anderer Art entgegen. Nach über zehn<br />

langen Jahren des Wartens starten <strong>die</strong> sympathischen Gallier ihr schon längst überfälliges<br />

Trickfilmcomeback auf der großen Leinwand. In ihrem achten Kinoabenteuer verschlägt es<br />

unsere furchtlosen Helden Asterix und Obelix in den hohen Norden, wo sie auf <strong>die</strong> nicht<br />

minder angstfreien Wikinger treffen.<br />

VON TOBIAS EHLEBEN<br />

Bilder: Universum Film, Egmont Ehapa Verlag, © 2006 Les Èditions Albert Renè/Goscinny-Uderzo<br />

Angst verleiht Flügel. Wikinger verbreiten Angst<br />

und Schrecken. So verwundert es <strong>die</strong> wilde<br />

Horde um Häuptling Maulaf auch nicht, dass<br />

alle Völker, <strong>die</strong> <strong>die</strong> kühnen Seefahrer überfallen wollen,<br />

schon ausgeflogen sind. Für Maulaf liegt der Grund für<br />

das Verschwinden seiner Gegner auf der Hand: Die Angst<br />

hat ihnen Flügel verliehen! Und warum sollte ausgerechnet<br />

<strong>die</strong>se Fähigkeit den tapferen Kriegern aus dem Norden<br />

vorenthalten bleiben? Um das Geheimnis zu lüften,<br />

begibt sich daher ein schlagkräftiger Trupp auf eine aberwitzige<br />

Stu<strong>die</strong>nreise.<br />

Die Suche nach dem „Angstchampion“ führt sie zu einem<br />

uns wohlbekannten gallischen Dorf, dessen Bewohner<br />

sich bekanntermaßen nur vor einer Sache fürchten,<br />

nämlich, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen<br />

könnte. Ausgerechnet dort sollen Maulafs Mannen den<br />

größten Hasenfuß der Welt finden und ihn ins Wikingerdorf<br />

verschleppen, damit er den furchtlosen Wikingern<br />

<strong>die</strong> sagenumwobene Kunst des Fürchtens beibringen<br />

kann. Im gallischen Dorf herrscht währenddessen gepflegte<br />

Langeweile, denn <strong>die</strong> Römer vergnügen sich zurzeit<br />

an anderen Orten des Imperiums. Einzig ein Brief<br />

von Majestix’ Bruder Doppelhelix bringt etwas Schwung<br />

in den gemächlichen Dorfalltag: Sein Sohn Grautvornix,<br />

ein vom Stadtleben verweichlichter Teenager, soll bei den<br />

tapferen Galliern zum Mann gemacht werden. Und wer<br />

könnte <strong>die</strong>se ehrenvolle Aufgabe besser me<strong>ist</strong>ern als Asterix<br />

und Obelix?<br />

Nach seiner Ankunft erkennen <strong>die</strong> beiden jedoch schnell,<br />

dass Grautvornix nichts vom friedlichen Dorfleben hält.<br />

Er <strong>ist</strong> weder für <strong>die</strong> Wildschweinjagd noch für das Hinkelsteinheben<br />

zu bege<strong>ist</strong>ern. Doch hinter dem arroganten<br />

Auftreten des Jugendlichen aus Lutetia, Pardon – Paris,<br />

steckt in Wirklichkeit ein großer Angsthase. Und <strong>die</strong><br />

Schockbehandlung, der er unterzogen wird, scheint daran<br />

nicht viel zu ändern. Nach einer zünftigen Prügelei<br />

im nahe gelegenen Römerlager <strong>ist</strong> sich Grautvornix endgültig<br />

sicher, in einem Dorf voller Irrer gelandet zu sein.<br />

Er packt seine Sachen und tritt mit seinem schnittigen<br />

Sportcoupe umgehend <strong>die</strong> Heimreise an. Auf seinem Weg<br />

zurück in <strong>die</strong> Stadt fällt er den Wikingern in <strong>die</strong> Hände.<br />

Diese sehen in ihm den Großme<strong>ist</strong>er der Angst und entführen<br />

ihn kurzerhand. Asterix und Obelix wollen jedoch<br />

nicht zulassen, dass dem Neffen ihres Chefs ein Haar<br />

gekrümmt wird, und so heften sich <strong>die</strong> zwei gallischen<br />

Haudegen an <strong>die</strong> Fersen der Wikinger. Die Reise führt sie<br />

bis in <strong>die</strong> verschneite Heimat der Wikinger. Dort lernt ihr<br />

junger Schützling <strong>die</strong> wunderschöne und unwiderstehliche<br />

Abba kennen und erfährt, dass <strong>die</strong> Liebe manchmal<br />

das bewirkt, was nicht einmal das Training von Helden<br />

zustande brachte: ein furchtloser Mann zu werden.<br />

Kopieren nicht möglich<br />

Nach ausgiebigen Studium sämtlicher Asterix Hefte entschied<br />

sich <strong>die</strong> Filmcrew um <strong>die</strong> Regisseure Stefan Fjeldmark<br />

und Jesper Mòller für das 1967 veröffentlichte Album<br />

„Asterix und <strong>die</strong> Normannen“ als Vorlage für den<br />

neuen Film. Erklärtes Ziel des Regieduos war es, den altbekannten<br />

und höchstamüsanten Comic in eine moderne<br />

Actionkomö<strong>die</strong> zu verwandeln ohne dabei den Witz<br />

und <strong>die</strong> Charakter<strong>ist</strong>iken der Vorlage aus den Augen zu<br />

verlieren. Die enge Zusammenarbeit mit Albert Uderzo<br />

Der Comic<br />

Der Film basiert auf dem<br />

Comic „Asterix und <strong>die</strong><br />

Normannen“ aus dem Jahr<br />

1967. Wie in fast allen<br />

Asterix-Bänden werden auch<br />

hier liebevoll <strong>die</strong> Eigenheiten<br />

und menschlichen<br />

Schwächen der Hauptfiguren<br />

ironisiert. Dieses Mal<br />

wird der legendäre Mut und<br />

<strong>die</strong> Furchtlosigkeit der Nordmänner<br />

auf <strong>die</strong> Schippe<br />

genommen, <strong>die</strong> Calvados<br />

aus Schädeln trinken und<br />

alle Speisen à la Creme<br />

zubereiten. Die von René<br />

Goscinny und Albert Uderzo<br />

ersonnenen Kult-Comics<br />

verkauften sich weltweit<br />

über 300 Millionen mal.<br />

Inhalte | HD+TV | 3.2006 023


Kreisch! Der Angstchampion in seinem Element<br />

Asterix und Obelix wundern sich über den verweichlichten Besuch aus der Stadt<br />

Neue Volkstänze?<br />

war dabei sicherlich ein Garant für den Erfolg <strong>die</strong>ses Vorhabens.<br />

Der Asterix-Schöpfer begleitete jeden Schritt des<br />

Entstehungsprozesses von der Drehbucharbeit bis zur<br />

Regie.<br />

Ähnlich wie bei seinen Vorgängern war natürlich auch<br />

beim aktuellen Leinwandabenteuer keine hundertprozentige<br />

Adaption des genialen Comics möglich. Der Stoff<br />

hätte nicht für einen abendfüllenden Spielfilm gereicht<br />

und musste so umgeschrieben werden, dass er einen<br />

schlüssigen Filmplot ergab. Im ersten Teil setzt der Film<br />

dabei noch auf altbekannte Zutaten. Der Zuschauer kann<br />

sich über ein Wiedersehen mit den streitsüchtigen Dorfbewohnern,<br />

<strong>die</strong> obligatorische Schlägerei mit den Römern<br />

und ein kurzes Intermezzo mit den Piraten freuen.<br />

Danach geht’s ab in <strong>die</strong> Heimat der Wikinger mit ihren<br />

atemberaubenden Landschaften. Dort begegnen dem erfahrenen<br />

Comickenner gänzlich neue Charaktere wie beispielsweise<br />

Abba, <strong>die</strong> hübsche, aber eigensinnige Tochter<br />

des Wikingerhäuptlings, oder dessen von der Dekoration<br />

ihres Heimes besessene Frau Vikea, <strong>die</strong> auf skandinavisches<br />

Möbeldesign schwört. Nicht zu vergessen sind natürlich<br />

<strong>die</strong> Filmbösewichte. Kryptograf, der hinterl<strong>ist</strong>ige<br />

Seher der Wikinger, schmiedet insgeheim Pläne, um mit<br />

Hilfe seines minderbemittelten, aber äußerst kräftigen<br />

Sohns Olaf seinen Chef zu entthronen.<br />

Typisch für <strong>die</strong> Asterix-Comics sind <strong>die</strong> vielen kleinen<br />

anachron<strong>ist</strong>ischen Anspielungen, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> moderne<br />

Kinoversion einfach aktualisiert wurden. Grautvornix,<br />

im Originalcomic noch ein erklärter Fan des Rock ’n’<br />

Rolls, mutiert auf der Kinoleinwand zu einer Art gallischen<br />

Justin Timberlake. Der von Fanta-4-Rapper Smudo<br />

gesprochene Musikliebhaber wirbelt in bester MTV-<br />

Musikvideo-Manier zu R’n’B- und Hiphop-Klängen<br />

über <strong>die</strong> Tanzfläche und bezaubert damit vor allem seine<br />

weiblichen Fans. <strong>Das</strong> antike Äquivalent zum Handy verkörpert<br />

Grautvornix treue Brieftaube SMS. Unter dem<br />

Einfluss des Zaubertranks kann <strong>die</strong>se sogar Bilder aus<br />

dem Eis meißeln und steht heutigen Modellen in Punkto<br />

Schnelligkeit und grafischer Darstellung in nichts nach.<br />

Ein europäisches Großprojekt<br />

Vier Jahre harte Arbeit, 1 300 verschiedene Einstellungen,<br />

mehr als 100 000 Zeichnungen und Hunderte von<br />

Sets waren für <strong>die</strong> Realisierung des Projekts nötig. Um<br />

<strong>die</strong>se gewaltige Aufgabe zu me<strong>ist</strong>ern, trafen auch im wahren<br />

Leben Gallier und Wikinger aufeinander. Unter der<br />

Leitung des französischen Studios M6 und der trickfilmerprobten<br />

dänischen Produktionsfirma A.Film (Terkel in<br />

Trouble) arbeiteten <strong>die</strong> besten Animationskünstler aus<br />

ganz Europa zusammen. Auch <strong>die</strong> deutsche Trickfilmschmiede<br />

Motionworks steuerte ihren Anteil zur Herstellung<br />

des Films bei.<br />

Uderzos Wunsch war es, nach den zwei erfolgreichen, aber<br />

umstrittenen Realfilmen wieder zu den Wurzeln, dem<br />

Zeichnen, zurückzukehren. <strong>Das</strong> neue Trickfilmabenteuer<br />

wurde aber nicht ausschließlich per Hand gezeichnet,<br />

sondern auch mithilfe von computergestützter Tricktechnik<br />

umgesetzt. Die Kombination von aufwändiger,<br />

aber perfekter klassischer Animation und fortgeschrittener<br />

Rechnerunterstützung ermöglichte ein wirklich<br />

überzeugendes Ergebnis. Durch <strong>die</strong> zusätzliche Rechnerpower<br />

konnte den Bildern mehr Farbtiefe, Plastizität und<br />

eine größere Dynamik von Licht und Schatten verliehen<br />

werden. Dies war in erster Linie bei visuellen Effekten<br />

wie Schneefall oder Nebel vonnöten. Anders als beim<br />

Vorgänger „Asterix in Amerika“, wo <strong>die</strong>se Symbiose noch<br />

024 www.hdplustv.de


Maulaf und der Seher Kryptograf<br />

Grautvornix und Abba<br />

Die Piraten treffen erneut auf ihre gallischen „Freunde“<br />

nicht perfekt funktionierte, achtete man bei der aktuellen<br />

Produktion darauf, sich nicht zu weit von Uderzos charakter<strong>ist</strong>ischem<br />

Zeichenstil zu entfernen. Eine besondere<br />

Herausforderung stellte, wie schon beim letzten Zeichentrickabenteuer,<br />

<strong>die</strong> Animation der Meeresoberfläche dar.<br />

Es musste eine Mischung aus präziser Realitätsnähe und<br />

vereinfachten Formen aus dem Comic gefunden werden.<br />

Ein schmaler Grat, der genauso viel künstlerische Finesse<br />

wie technisches Können erforderte. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />

kann sich sehen lassen. Mit düsteren, eisig blauen Bildern<br />

und einer stimmungsvollen musikalischen Untermalung<br />

bahnt sich das Wikingerschiff seinen Weg durch <strong>die</strong><br />

schäumenden Wellen des Nordpolarmeeres.<br />

Für <strong>die</strong> deutsche Synchronisation verpflichtete man, wie<br />

inzwischen bei großen Trickfilmproduktion üblich, bekannte<br />

Namen aus dem Showbusiness. Zu Comedy-Matador<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Tramitz, der Asterix seine Stimme leihen<br />

durfte, gesellen sich MTV-Jane Nora Tschirner (Abba),<br />

Fanta-4-Rap-Guru Smudo (Grautvornix), Altme<strong>ist</strong>er<br />

Dieter Hallervorden (Kryptograf) und 007-Bösewicht<br />

Götz Otto (Olaf).<br />

Eine mitreißende Story, überzeugende Figuren und eine<br />

Animation auf neuestem Stand sorgen dafür, dass mit<br />

„Asterix und <strong>die</strong> Wikinger“ nach dem eher durchwachsenden<br />

letzten Leinwandabenteuer der Gallier nun wieder<br />

ein wirkliches Trickfilmhighlight in <strong>die</strong> deutschen Kinos<br />

kommt. Die Macher des Films haben es verstanden,<br />

den Charme und typischen Witz der Comicvorlage auf<br />

<strong>die</strong> große Leinwand zu übertragen. Herausgekommen <strong>ist</strong><br />

ein lustiges und actionreiches Roadmovie, das Jung und<br />

Alt bege<strong>ist</strong>ern dürfte und bei dem am Ende <strong>die</strong> philosophische<br />

Erkenntnis steht, dass nur der wahrhaft tapfer<br />

sein kann, der <strong>die</strong> Angst kennt.<br />

Wie <strong>die</strong> Bilder laufen lernten<br />

Du, Asterix! Die spinnen, <strong>die</strong> Zeichner! Von<br />

morgens bis abends fertigen sie Folienzeichnungen<br />

an, scannen und colorieren<br />

sie am Computer. Für einen abendfüllenden<br />

Trickfilm muss man tausende davon<br />

herstellen. Schon allein damit ich hier <strong>die</strong>sen<br />

Hinkelstein heben kann, braucht man<br />

über 40 Bilder.<br />

<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> noch gar nichts, Obelix. Schwierig<br />

wird‘s erst, wenn <strong>die</strong> Figuren mit computeranimierten<br />

Umgebungen kombiniert<br />

werden. Der Künstler darf bei schnellen<br />

Kameraschwenks nicht <strong>die</strong> Perspektive<br />

seiner gezeichneten Schützlinge vernachlässigen.<br />

Ansonsten heben sie sich nämlich<br />

zu sehr von den dreidimensionalen<br />

Hintergrundobjekten ab. Natürlich gibt es<br />

dafür auch bestimmte Orientierungshilfen<br />

wie Markierungen.<br />

Latürnich Asterix! Markungen, latürnich!<br />

Inhalte | HD+TV | 3.2006 025


Drei D’s sind mehr als zwei<br />

In den letzten Jahren erhielt das Medium Trickfilm eine weitere Art der Darstellung: <strong>die</strong> dreidimensionale<br />

Computeranimation. War es einem Erwachsenen zuvor ohne Begleitung eines<br />

Kindes nahezu verboten, so tummeln sich heute Zuschauer jeden Alters vor den Kinos, wenn<br />

Filme wie „Die Unglaublichen“ oder „Ice Age 2“ anlaufen.<br />

VON FALKO THEUNER<br />

Die merkwürdige Ansicht, dass 2D-Grafiken was<br />

für Kinder sind und 3D eben nicht, setzte sich<br />

schon bei Video- und Computerspielen durch.<br />

Daher <strong>ist</strong> es nicht weiter verwunderlich, bei der Filmindustrie<br />

das gleiche Phänomen zu beobachten. Dennoch<br />

hatten viele Fans abendfüllender Zeichentrickfilme zu<br />

schlucken, als der westliche Inbegriff Disney verkündete,<br />

<strong>die</strong> Produktion gezeichneter Filme vorerst einzustellen.<br />

Aber wozu sich eigentlich Sorgen machen? Die <strong>Zukunft</strong><br />

besitzt aus vielerlei Gründen drei Dimensionen. Der für<br />

<strong>die</strong> Produzenten wohl wichtigste <strong>ist</strong> <strong>die</strong> kostengünstigere<br />

Animation, was sich auch für den Endverbraucher auszahlt.<br />

Neben den hohen Anschaffungskosten für Hardund<br />

Software entstehen <strong>die</strong> größten laufenden Kosten<br />

hauptsächlich bei der Herstellung der Figuren. Anhand<br />

des neuen Streifens „Ice Age 2: Jetzt taut ’s“ wollen wir Ihnen<br />

zeigen, welche Stufen ein computergenerierter Trickfilm<br />

durchläuft, bevor er in <strong>die</strong> Kinos kommt.<br />

Modelle zum Anfassen<br />

Zuerst werden detaillierte Plastiken modelliert, eingescannt<br />

und in eine virtuelle 360-Grad-Ansicht umgewandelt.<br />

Bei der nachfolgenden Grobmontage am Computer<br />

legt man Knochen- und Muskelstrukturen fest, um<br />

den Rahmen für <strong>die</strong> Bewegungsmöglichkeiten der Figur<br />

abzustecken. <strong>Das</strong> Gesicht hingegen bekommt eine Extradatei,<br />

in der sich <strong>die</strong> grundlegende Struktur befindet. Zur<br />

Realisation bilden kleine grafische Objekte, so genannte<br />

Shapes, <strong>die</strong> bewegliche Gesichtsform. Je mehr es davon<br />

gibt, desto vielfältigere Mimik <strong>ist</strong> möglich. Denn <strong>die</strong>se<br />

wird besonders für <strong>die</strong> lippensynchrone Animation benötigt.<br />

Dafür gibt es eine gesonderte Funktion, in der <strong>die</strong><br />

Mundbewegungen der Basislaute festgelegt werden. Mit<br />

acht solcher Phoneme <strong>ist</strong> zum Beispiel <strong>die</strong> Darstellung<br />

der gängigen englischen Sprache realisierbar. Obwohl<br />

sich <strong>die</strong> Gesichts-Datei teilweise mittels Schlüsselbildern<br />

automatisch an den Audiospuren orientiert, muss der<br />

größte Part der Mimik noch von Hand bearbeitet werden.<br />

Zur Orientierung der Animatoren werden <strong>die</strong> Synchronsprecher,<br />

me<strong>ist</strong> bekannte Schauspieler, während ihrer<br />

Arbeit aufgenommen. Ähnlichkeiten zu gewissen Stars<br />

bekommen <strong>die</strong> Figuren somit bereits beim Casting in<br />

<strong>die</strong> Wiege gelegt. Andersherum fangen <strong>die</strong> Sprecher auch<br />

manchmal an, sich wie ihre Schützlinge zu benehmen.<br />

Vorteil: Fortsetzung<br />

Ist das Modell erst fertig, kann es für den ganzen Film<br />

und sogar darüber hinaus verwendet werden. Zum Bei-<br />

Bilder: 20th Century Fox „Ice Age 2“ jetzt im Kino<br />

026 www.hdplustv.de


<strong>Das</strong> dynamische Trio <strong>ist</strong> wieder unterwegs<br />

Mehr Fell, mehr Charaktere<br />

Es taut …<br />

… auch zwischen Diego und Sid …<br />

… bis zur nächsten Eiszeit<br />

spiel entstand so aus dem männlichen Manny <strong>die</strong> weibliche<br />

Ellie. Wie unschwer zu erkennen, wurde das gleiche<br />

Grundmodell für beide verwendet. Ein paar Details wie<br />

der längere Haarschopf, <strong>die</strong> runderen Hüften, etwas weniger<br />

Masse und ein heller Rotstich machen den sichtbaren<br />

Unterschied aus. Fortsetzungen verursachen im<br />

Bezug auf Modellprogrammierung in der Regel einen<br />

geringeren Aufwand. Me<strong>ist</strong> wird <strong>die</strong>ser Vorteil dann zur<br />

Verbesserung anderer Faktoren, wie z. B. des Detailreichtums<br />

genutzt.<br />

Bei Ice Age 2 kann man das besonders in der Darstellung<br />

des Fells beobachten, welches, im Gegensatz zum ersten<br />

Teil, wesentlich real<strong>ist</strong>ischer <strong>ist</strong>. Mit Blue Bytes hauseigener<br />

Software CGI Studio berechnete der Computer für<br />

jedes der zwei Millionen Haare auf Mannys Rücken einen<br />

eigenen Schatten. So hat der Zuschauer nun das Gefühl,<br />

das plüschige Mammut mit seinen eigenen Händen anfassen<br />

zu können.<br />

Animalische Animation<br />

Bevor der eigentliche Animationsprozess überhaupt losgehen<br />

kann, wird der Handlungsaufbau von einem Script<br />

auf das Storyboard übertragen – einer chronologisch<br />

geordneten, gezeichneten Übersicht. Anders als bei 2D-<br />

Produktionen <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Kameraführung hier nicht schon an<br />

<strong>die</strong> Storyboards gebunden. Erst im nächsten Schritt legt<br />

man <strong>die</strong>se mit einfach animierten Sequenzen fest. In den<br />

me<strong>ist</strong>en Fällen steigen dafür Schauspieler in mit Sensoren<br />

gespickte Anzüge und stellen <strong>die</strong> vorgezeichneten Abläufe<br />

nach. Die dabei eingesetzten Kameras reg<strong>ist</strong>rieren lediglich<br />

<strong>die</strong> Bewegungen der einzelnen Sensoren und senden<br />

<strong>die</strong> Muster an einen Rechner, der sie in Animationskurven<br />

umwandelt und auf <strong>die</strong> entsprechenden Figurenmodelle<br />

überträgt. Aber glauben Sie nicht, der letzte Satz<br />

beschreibt den ganzen Vorgang, nur weil er so lang <strong>ist</strong>.<br />

Stattdessen <strong>ist</strong> es ein noch viel längerer Prozess, der längere<br />

Sätze erfordert, <strong>die</strong> selbst einem hart gesottenen Leser<br />

nicht zumutbar sind. Wovon wir hier sprechen, <strong>ist</strong> das so<br />

genannte Motion Capturing, was bei menschlichen Darstellungen<br />

für sehr real<strong>ist</strong>ische Bewegungen sorgt. Doch<br />

wie will man Tiere darstellen, ohne echte Tiere in teure<br />

Sensorik zu stecken? Stellen Sie sich, um nur ein Beispiel<br />

zu nennen, für einen kurzen Augenblick einen Elefanten<br />

mit solcher Ausrüstung vor … Gut, das dürfte reichen.<br />

Schlüsselbilder<br />

Für <strong>die</strong> Endversion animierte man Sid und Co. also per<br />

Hand. Dieses Keyframe-Verfahren läuft, wieder nur ganz<br />

grob angedeutet, so ab: Der Animator legt den Zielpunkt<br />

Kommt Ellie aus Mannies Rippe?<br />

Inhalte | HD+TV | 3.2006 027


Scrats Blackbox<br />

<strong>Das</strong>s auch kleine Urzeitratten eine komplexe Entwicklung durchmachen können, zeigen <strong>die</strong> Produktionsshots aus Ice Age 1.<br />

Besonders der Übergang von der Animatic zur ungerenderten Fassung erscheint als mächtiger Schritt. Jedoch <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> einfach<br />

animierte Sequenz lediglich der perspektivischen sowie der Bewegungs-Orientierung und hat nur wenig mit dem endgültigen<br />

Charakterdesign gemein.<br />

Wie viel das Rendering ausmacht, sieht man an den letzten beiden Bildern. Kleinigkeiten wie <strong>die</strong> Verengung der Pupillen verdeutlichen<br />

stark <strong>die</strong> emotionale Haltung Scrats. Da das kleine hyperaktive Eichhörnchen binnen Sekunden ständig von einem<br />

Gefühls-Extrem ins nächste wechselt, <strong>ist</strong> solche Detail-Verliebtheit für den Lacherfolg unabdingbar. Und schließlich kann man<br />

zu seiner Entwicklung folgende These aufstellen: Um so besser er aussieht, desto dümmer wirkt er.<br />

Eine tolle Vergleichsübersicht der Produktionsphasen gibt es als Bonus auf der „Ice Age“-DVD, <strong>die</strong> bereits erhältlich <strong>ist</strong>.<br />

Auf dem Storyboard wirkt Scrat noch<br />

etwas nachdenklich<br />

Der intellektuelle Blick geht auf dem<br />

Weg zur Animatic verloren …<br />

… und mutiert in der ungerenderten<br />

Sequenz zu einer Mischung aus …<br />

… purer Panik und Dummheit, <strong>die</strong> gerendert<br />

ihre Perfektion erreicht<br />

der Figurenbewegung mit einem Schlüsselbild fest, bevor<br />

der Computer alle Zwischenbilder berechnet. Wenn Sid<br />

also seinen Fuß anheben soll, bestimmt der Künstler das<br />

Anfangsbild A, auf dem Sids Füße in Gänze auf dem Boden<br />

stehen. Im Endbild B befindet sich der nun angehobene<br />

Fuß in einer Linie zum vorherigen Standfuß. Um<br />

<strong>die</strong> restlichen Gelenkbewegungen von A nach B kümmert<br />

sich der Rechenknecht. Alternativ kann man auf <strong>die</strong> umgekehrte<br />

Variante zurückgreifen, welche <strong>die</strong> Festlegung<br />

der Gelenk-Positionen vom Künstler verlangt, während<br />

<strong>die</strong> Endposition berechnet wird. Grundsätzlich <strong>ist</strong> es mit<br />

beiden Methoden möglich, jede Bewegung darzustellen.<br />

Es hängt eben vom Animator selbst ab, welche er bevorzugt.<br />

Haariges Ende<br />

Am Schluss, also nachdem der Körper und das Gesicht<br />

animiert worden sind, muss den Figuren noch ein Fell<br />

übergezogen werden. Je nach Wetterlage gilt es unterschiedliche<br />

Darstellungsformen zu wählen. Weht der<br />

Wind durch Diegos Haarpracht, heißt das für den Animator,<br />

dass er bestimmte Referenz-Haarpartien bewegen<br />

muss, <strong>die</strong> dann wiederum andere davon abhängige<br />

Haare beeinflussen. Bei Feuchtigkeit kommt stattdessen<br />

das Licht erschwerend hinzu, welches, je nach Nässegrad,<br />

vom verklebten Fell reflektiert wird.<br />

So müssen auch alle anderen Oberflächen beleuchtet<br />

werden, was man durch ein komplexes Rendering-Verfahren<br />

erreicht. Denn den eigentlichen 3D-Effekt gibt es<br />

erst durch Licht und Schatten. Besonders gut kann man<br />

das an einer Kugel erklären, <strong>die</strong> weder Glanz noch Schatten<br />

hat. <strong>Das</strong> einzige, was dabei mit den Augen greifbar <strong>ist</strong>,<br />

<strong>ist</strong> ein flacher Kreis. Sie sehen also, wie gering der kleine<br />

Unterschied zwischen 2D- und 3D-Darstellung <strong>ist</strong>, da er<br />

sich nur in der Art der Beleuchtung bemerkbar macht.<br />

Was bringt <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>?<br />

Wie in jedem Film wird das ganze Material dann noch<br />

geschnitten, mit Sprache, Ton und Musik unterlegt und<br />

auf Zelluloid gebannt. Sobald <strong>die</strong> Kinos der <strong>Zukunft</strong> digital<br />

ausgestattet sind, fällt der letzte Schritt weg und der<br />

Film bleibt in seiner ursprünglichen digitalen Qualität,<br />

vorausgesetzt <strong>die</strong> Komprimierung stimmt. Klassische<br />

Folienzeichnungen dagegen müssen erst digitalisiert<br />

und überarbeitet werden, um den gleichen Standard zu<br />

erreichen. Dennoch heißt das nicht, dass nur noch dreidimensionale<br />

Animationen in <strong>die</strong> Kinos kommen. Zweidimensionale<br />

Darstellungen können ebenso am Rechner<br />

entstehen und haben auch ihre Reize, wie <strong>die</strong> aktuellen<br />

Ghibli-Streifen zeigen. Letzten Endes bleibt <strong>die</strong> Geschichte,<br />

<strong>die</strong> erzählt werden muss. Egal mit welchen Mitteln.<br />

Ohne sie funktioniert der ganze Film nicht. Wollen wir<br />

also hoffen, dass auch zukünftig viele innovative oder bewährte<br />

Erzählungen in <strong>die</strong> Kinos kommen, um Jung und<br />

Alt zu erfreuen. Bereits seit dem 06. April 2006 taut das<br />

Eis und beschert uns wieder eine vergnügliche Kino-Zeit<br />

mit Diego, Mannie und Co.<br />

Scrat <strong>ist</strong> flauschiger denn je<br />

028 www.hdplustv.de


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„Vertraue dich einer<br />

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Versprechen ein.“<br />

Atsutoshi Nishida<br />

030 www.hdplustv.de


Der Bauchnabel des<br />

Bild: Toshiba<br />

Als Toshiba 1985 das weltweit<br />

erste Notebook auf den<br />

Markt brachte, war Atsutoshi<br />

Nishida nur eine Randnotiz.<br />

Mit der Förderung der HD-<br />

DVD und dem Bau der neuen<br />

SED-Bildschirme, stieg er<br />

jedoch bis an <strong>die</strong> Spitze des<br />

Toshiba-Konzerns auf und <strong>ist</strong><br />

heute einer der mächtigsten<br />

Männer der Welt.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Nishida <strong>ist</strong> selten Visionär, vielmehr<br />

Real<strong>ist</strong>. Was der politisch und wirtschaftlich<br />

stu<strong>die</strong>rte Mann aus Japan<br />

seinen Vorgesetzten aber 1983 offenbarte,<br />

erschien wie ein Hirngespinst: ein Computer,<br />

so klein, dass er auch unterwegs einsetzbar<br />

<strong>ist</strong>.<br />

Toshiba war auf einen neuen Markt angewiesen,<br />

denn der umsatzträchtige Wettstreit<br />

mit dem US-Riesen IBM ging verloren – Toshibas<br />

<strong>Zukunft</strong> in der Computerbranche war<br />

ungewiss. Die Vorstellung, einen mobilen PC<br />

mit Akkubetrieb zu fertigen, bedurfte einer<br />

zweijährigen Auseinandersetzung mit den<br />

Führungskräften Toshibas – Nishida kannte<br />

den Weg, doch wie sollte er <strong>die</strong>sen auch beschreiten?<br />

21. Jahrhunderts<br />

Einzelgänger<br />

Zwei Jahre später folgte zwar <strong>die</strong> rettende<br />

Einwilligung Toshibas, doch Nishidas Augen<br />

funkelten auch in <strong>die</strong>sem hoffnungsvollen<br />

Moment nicht – sein Projekt wurde finanziell<br />

kaum unterstützt. Zudem ging er auf <strong>die</strong><br />

Forderung ein, im ersten Jahr 10 000 Stück<br />

abzusetzen. Selbst <strong>die</strong> Fertigung musste überdacht<br />

werden: Die Standard-5-Zoll-Laufwerke<br />

wichen den kompakten 3,5-Zollern.<br />

Entgegen aller skeptischen Widerstände gelang<br />

es Nishida tatsächlich, 1985 das erste<br />

Notebook der Welt auszuliefern. Mit seinen<br />

Abmaßen von 31 × 31 × 6,4 cm und vier Kilogramm<br />

Gewicht unterschied es sich zudem<br />

nicht gravierend von heutigen Notebooks –<br />

eine erstaunliche Ingenieursle<strong>ist</strong>ung für <strong>die</strong><br />

damalige Zeit. Dabei war es noch nicht einmal<br />

<strong>die</strong> Mobilität, welche <strong>die</strong> IT-Branche<br />

überzeugte, sondern schlicht <strong>die</strong> Netzwerkfähigkeit.<br />

Der Erfolg ließ bereits im ersten Jahr nicht<br />

lange auf sich warten. Nishida hielt mit Bravour<br />

den Vorgaben der Führungsetage stand:<br />

10 000 verkaufte Notebooks im ersten Jahr.<br />

Rückblickend war <strong>die</strong>ser Erfolg vor allem<br />

Nishidas Menschenkenntnis zu verdanken.<br />

Die Softwareunterstützung durch Ashton-<br />

Tate und Lotus gewann er nicht in kargen<br />

Büroräumen, sondern an einem gut gedeckten<br />

Tisch. Bis 2004 sollten sich <strong>die</strong> Umsätze<br />

auf 37 Millionen verkaufte portable PCs<br />

ausweiten – Toshibas Marktführerschaft war<br />

gesichert.<br />

Die Welt auf Papier<br />

Sieht man Atsutoshi Nishida in seiner kaum<br />

noch vorhandenen Freizeit, so sind <strong>die</strong> Bücher<br />

seine treuesten Begleiter. In seiner Biographie<br />

gibt er „Lesen“ nicht zufällig als sein<br />

einziges Hobby an – sechs bis zehn Bücher<br />

werden me<strong>ist</strong> im Gleichschritt durchgenommen.<br />

Dabei springt Nishida von einem Politik-<br />

und Wirtschaftsbuch zum Science-Fiction-Roman.<br />

Alles andere als Fiktion <strong>ist</strong> hingegen sein<br />

Aufstieg 2005 nach ganz oben. Der 61-Jährige<br />

war ab sofort Präsident von Toshiba<br />

und machte sogleich Nägel mit Köpfen. Der<br />

DVD-Nachfolger HD-DVD wurde nicht nur<br />

in <strong>die</strong> Wege geleitet, sondern mit Microsoft<br />

tatkräftige Unterstützung an Bord geholt.<br />

„Den Einfluss eines gemeinsam entwickelten<br />

HD-DVD-Produkts mit Windows CE<br />

kann ich noch nicht ermessen, aber es dürfte<br />

schon sehr hilfreich sein, Microsoft an seiner<br />

Seite zu haben“, erklärte er zurückhaltend.<br />

Weitaus energischer sein Vorhaben in der<br />

Unterhaltungselektronik: „Unser Konzern<br />

soll in <strong>die</strong> erste Liga der internationalen<br />

Konzerne aufsteigen. Noch sind wir nicht in<br />

allen Bereichen wettbewerbsfähig. Wir müssen<br />

unsere Investitionen [...] fortsetzen.“ Als<br />

Mann der Tat behielt Nishida Recht. Der<br />

schwächelnde Konzern festigt seine Stellung<br />

im Notebook-Markt, produziert LCD-<br />

Flachbildschirme auf Weltniveau, forscht am<br />

Superchip Cell, forciert <strong>die</strong> HD-DVD und<br />

startet mit der SED-Technologie 2007 <strong>die</strong><br />

Massenproduktion. Es scheint, als sollte <strong>die</strong>s<br />

der Höhepunkt in Nishidas Karriere sein,<br />

doch es war nur ein kleiner Schritt für etwas<br />

weitaus Größeres.<br />

Toshiba und <strong>die</strong> Welt<br />

Als im Februar <strong>die</strong>ses Jahres <strong>die</strong> Nachricht<br />

über den Verkauf von Westinghouse <strong>die</strong><br />

Runde machte, hielten Wirtschaftsanalysten<br />

und Politikwissenschaftler den Atem an.<br />

Der US-Atomkrafthersteller wurde von der<br />

British Nuclear Fuels (BNFL) zum Verkauf<br />

angeboten. Internationale Giganten wie General<br />

Electrics und Mitsubishi Heavy Industries<br />

überboten sich gegenseitig, aber fanden<br />

in Nishida ihren Me<strong>ist</strong>er. Für eine Rekordsumme<br />

von 5,4 Milliarden US-Dollar übernahm<br />

Toshiba den Marktführer des Kernkraftbaus.<br />

Diese Summe <strong>ist</strong> weit mehr als das<br />

Doppelte der ursprünglich angedachten<br />

Ausgaben.<br />

Toshiba, selbst größter Lieferant von Atomenergie<br />

in Japan, behält rund 51 Prozent an<br />

Westinghouse – 49 Prozent der Anteile gehen<br />

an Investoren, um <strong>die</strong> horrenden Ausgaben<br />

in den Griff zu bekommen. Toshiba ergänzt<br />

damit sein Know-how mit Siedewasserreaktoren<br />

um <strong>die</strong> Hochdruckreaktoren von Westinghouse.<br />

„Es <strong>ist</strong> eine Ehre und Freude mit<br />

dem Weltmarktführer der Nuklearenergie<br />

zusammenzuarbeiten. Toshiba wird dadurch<br />

zur treibenden Kraft der globalen Kernenergienutzung<br />

und Bereitstellung.“<br />

Im Gegensatz zu Deutschland setzen <strong>die</strong> Asiaten<br />

vermehrt auf <strong>die</strong> Nutzung der Atomenergie,<br />

nicht zuletzt um <strong>die</strong> japanische Wirtschaft<br />

aufrecht zu halten. Nishida steht damit<br />

nicht nur für den wirtschaftlichen Erfolg von<br />

Toshiba in der Verantwortung, sondern auch<br />

für <strong>die</strong> friedliche Nutzung der Kernenergie.<br />

„Setze dir harte Ziele und erreiche sie.“ Die<br />

Ziele hat Atsutoshi Nishida erreicht – <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

werden wir aber erst in der <strong>Zukunft</strong><br />

erfahren.<br />

Inhalte | HD+TV | 3.2006 031


032 www.hdplustv.de


<strong>Das</strong> Tor zur Hölle<br />

65 Jahre lang habe ich als Kaiser von Tamriel regiert, doch all <strong>die</strong>se Jahre war ich nie Herr<br />

über meine eigenen Träume. Ich habe <strong>die</strong> Tore von Oblivion gesehen, hinter <strong>die</strong> kein lebendes<br />

Auge zu blicken vermag. Dies <strong>ist</strong> der 27. der letzten Saat, im Jahr 433 von Akatosh. Dies sind<br />

<strong>die</strong> letzten Tage des dritten Zeitalters und <strong>die</strong> letzten Stunden meines Lebens.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Bilder: Bethesda Softworks LLC<br />

Uriel Septim, Kaiser von Tamriel, wusste bereits<br />

was ihm bevorsteht. Seine letzten Schritte kreuzten<br />

aber wie vom Zufall geführt jene Zelle, in der<br />

wir dahinvegetieren. Wenn solch prominente Persönlichkeit<br />

im eigenen Kerker seine Wege zieht, heißt es folgen!<br />

Nahe dem Ziel jedoch <strong>die</strong> Katastrophe, der Kaiser stirbt<br />

in unseren Armen – ein Attentäter überwältigte den letzten<br />

Kaiser des Landes. Dem Todeshauch nahe überreichte<br />

er uns ein Amulett mit der Bitte, seinen einzigen Sohn<br />

ausfindig zu machen, welcher als rechtmäßiger Erbe den<br />

Thron besteigen soll. Kein einfaches Unterfangen für einen<br />

ehemaligen Sträfling. Besonders dann nicht, wenn es<br />

eine riesige Landschaft zu bereisen gilt. <strong>Das</strong> Videospiel<br />

Oblivion steht ganz im Zeichen der beliebten Elders-<br />

Scrolls-Rollenspielreihe. Wie kein Spiel zuvor vermag<br />

<strong>die</strong> Serie eine Welt aufzubauen, <strong>die</strong> von gigantischen Außenlandschaften,<br />

Städten und dunklen Gemäuern nur so<br />

wimmelt.<br />

Die Geburt<br />

Wie in jedem Rollenspiel stehen dem Spieler verschiedene<br />

Klassen und Rassen zur Verfügung. Ob ein Legolas gleicher<br />

Elfe, ein modriger Ork, ein Waldläufer wie Aragon<br />

oder der magiebegabte Gandalf – „Der Herr der Ringe“-<br />

Fans fühlen sich hier pudelwohl. Alternative Rassen wie<br />

Katzen- und Echsenwesen verleihen dem Universum zudem<br />

eine eigene Note. Neben dem Aussehen, bei der von<br />

der Nasenspitze bis zur Augenfarbe und der Haarpracht<br />

alles manipulierbar <strong>ist</strong>, bestimmen Sie auch Ihr Alter, Geschlecht<br />

und Sternzeichen. Ob Kampfmagier, Dunkelelf<br />

oder Paladin – individuelle Fertigkeiten und ein unverwechselbares<br />

Erscheinungsbild zieren jeden Charakter.<br />

Größer als Groß<br />

Die 25 Quadratkilometer Landmasse mit ihren neun<br />

Hauptstädten und 200 Dungeons wecken den Forschertrieb<br />

ebenso wie den Wunsch nach Urlaub. Als wir den<br />

Kerkern ins Freie entflohen sind, blickten wir so gebannt<br />

wie selten zuvor auf den Schirm. Die Sicht reicht kilometerweit.<br />

Berge sind nicht bloß eine ebene Fläche, sondern<br />

tatsächlich ausmodelliert und jederzeit erreichbar. Wolken<br />

ziehen über den sonnengetränkten blauen Himmel.<br />

Vögel durchwandern das Geäst des Waldes. Rehe springen<br />

den moosgrünen Hang hinab, um an den See zu gelangen.<br />

Und in der Ferne erblicken wir <strong>die</strong> stolzen Mauern<br />

der imperialen Hauptstadt, deren Haupttürme bis zu<br />

den Sternen zu reichen scheinen. Wenn ein Spiel allein<br />

durch seine Grafik eine lebendige Umwelt zaubern, und<br />

Sie aus der Realität entführen kann, dann <strong>ist</strong> es Oblivion.<br />

Entdeckertrieb<br />

Mit nichts weiter als einem Stofffetzen und stumpfen<br />

Schwert bewaffnet, bahnen wir uns den Weg zu einer alten<br />

Ruine. Die wild gewordenen Wölfe müssen sich vor<br />

unserer Klinge ebenso in Acht nehmen wie ausgeblichene<br />

Skelette – eine Schatztruhe mit besserer Ausrüstung<br />

<strong>ist</strong> der Lohn für den Abstieg in <strong>die</strong> dunklen Gemäuer.<br />

Mit strahlend heller Rüstung und den erhaltenen Erfahrungspunkten<br />

im Umgang mit dem Schwert betreten<br />

wir <strong>die</strong> Hauptstadt. Mehrere äußere Ringe umgeben das<br />

Zentrum – der Zugang wird durch eine gigantische Brücke<br />

zum Gewaltmarsch. Als wir <strong>die</strong> Tore betreten, <strong>ist</strong> es<br />

bereits Nacht. Zwei Monde zieren das Firmament ebenso<br />

wie ein goldener Sternenhimmel. Unseren Helden will<br />

um <strong>die</strong>se Uhrzeit jedoch niemand mehr sehen und wir<br />

kehren nach langem Suchen in einem Gasthaus ein. Seit<br />

vielen Jahren schlafen wir endlich einmal wieder in einem<br />

weichen Bett.<br />

Auf der Suche nach dem Sohne<br />

Wir konnten es uns bereits denken – der Sohnemann des<br />

Kaisers <strong>ist</strong> fernab der Hauptstadt im Westen verschollen.<br />

Bevor wir jedoch <strong>die</strong> Welt wieder ins Gleichgewicht bringen,<br />

kümmern wir uns um wichtigere Dinge. Die Sight-<br />

Seeing-Tour durch <strong>die</strong> Stadt verschlingt einen ganzen<br />

Tag. Die Läden sind prall gefüllt mit seidenen Mänteln,<br />

scharfen Schwertern, gesprächigen Charakteren und vielen<br />

Büchern. In der Bibliothek erfahren wir mehr über <strong>die</strong><br />

Geschichte des Landes, den ehemaligen Herrscher und<br />

<strong>die</strong> Tore zur Hölle: Oblivion. Da der Kaiser tot <strong>ist</strong> und <strong>die</strong><br />

Drachenfeuer des Landes erloschen sind, breiten sich <strong>die</strong><br />

Sprechen Sie Denglisch?<br />

Die Übersetzung geriet bei<br />

Oblivion zur Katastrophe.<br />

Während <strong>die</strong> Sprachausgabe<br />

hervorragend gelungen <strong>ist</strong><br />

und jeder Charakter vertont<br />

wurde, sind <strong>die</strong> Texte alles<br />

andere als gelungen.<br />

Besonders enttäuscht <strong>die</strong><br />

falsche Zuordnung. Wenn<br />

der Heilzauber „Feuerball“<br />

heißt und englische Sätze<br />

zwischen deutschen eingeschoben<br />

werden, <strong>ist</strong> Chaos<br />

angesagt. Falls Sie gänzlich<br />

den Überblick verlieren,<br />

sollten Sie im Handbuch<br />

nachschlagen, das nicht nur<br />

ausführlich, sondern auch<br />

korrekt übersetzt <strong>ist</strong>.<br />

Ein Untoter im Wandel der Zeit<br />

Videospielcharaktere kommen und gehen, doch manche überdauern selbst <strong>die</strong><br />

Jahrhunderte. Besonders beliebt sind <strong>die</strong> freizügigen Skelettbrüder. Unsere Bilder<br />

zeigen in chronologischer Reihenfolge den Werdegang der knochigen Gemüter<br />

anhand der vier veröffentlichten Teile. Der 1996 er-Titel Daggerfall <strong>ist</strong> bis heute<br />

eine Legende. Auf unglaublichen 250 000 Quadratkilometern Fläche breitet sich<br />

<strong>die</strong> größte Rollenspielwelt aller Zeiten aus.<br />

1993 Arena 1996 Daggerfall 2002 Morrowind 2006 Oblivion<br />

Inhalte | HD+TV | 3.2006 033


In den Städten herrscht nicht nur reges Treiben – auch<br />

abseits der Stammkneipen gibt es viel zu sehen<br />

Die Höllentore zu Oblivion färben nicht nur <strong>die</strong> Szenerie blutrot, sondern ebnen den Weg der Höllenkreaturen nach<br />

Tamriel – schreiten Sie hindurch und schließen Sie <strong>die</strong>se, um weiteres Unheil zu verhindern<br />

Nicht alles, was in der freien Wildbahn Ihre Wege kreuzt,<br />

<strong>ist</strong> friedlich gesinnt. Bei <strong>die</strong>ser modisch gekleideten<br />

Dame fällt <strong>die</strong> Auseinandersetzung besonders schwer<br />

Höllenpforten wie ein Krebsgeschwür über das Land aus.<br />

Wir satteln unser neu erstandenes Ross und bahnen uns<br />

den Weg zu jener Stadt, in der der Sohn des ehemaligen<br />

Kaisers sein <strong>Das</strong>ein fr<strong>ist</strong>et. Völlig verzweifelt kommt uns<br />

ein Mann entgegen. Seine Augen sind weit aufgerissen,<br />

seine Stimme überschlägt sich. Er berichtet von einer großen<br />

Macht, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Stadt in Schutt und Asche legte. Der<br />

letzte Sohn des Kaisers tot? <strong>Das</strong> wollen wir nicht glauben<br />

und reiten den Berghang hinauf. Der strahlend blaue<br />

Himmel färbt sich zunächst schwarz – ein<br />

Gewitter, so denken wir. Doch alsbald<br />

gewinnt ein blutrotes Firmament <strong>die</strong><br />

Oberhand. Die Szenerie <strong>ist</strong> grell<br />

erleuchtet und angsteinflößend –<br />

Oblivion <strong>ist</strong> gekommen. Direkt vor dem Stadttor <strong>ist</strong> der<br />

Schlund zur Hölle sperrangelweit offen. Ein Truppenführer<br />

berichtet uns von einer alten Kapelle, in der Martin,<br />

der Sohn des Kaisers, Schutz suchen soll. Die Menschen<br />

mit ihm sind eingeschlossen – wir müssen <strong>die</strong> Höllenpforte<br />

schließen und <strong>die</strong> Stadt, obgleich in Schutt und<br />

Asche liegend, zurückerobern. Wir willigen ein, das<br />

verbotene Land zu betreten. Noch nie schaffte es eine<br />

Menschenseele wieder hinaus. Vor dem Portal wird uns<br />

mulmig, <strong>die</strong> lodernden Flammen schießen aus dem Portal.<br />

Man sagt, dahinter verbirgt sich nichts als Asche und<br />

Staub. Wir fassen uns ein Herz und schreiten hindurch,<br />

doch was wir erblicken, bleibt unser Geheimnis, denn der<br />

Weg durch Oblivion <strong>ist</strong> eine andere Geschichte.<br />

gibt auch <strong>die</strong> Schattenseiten der virtuellen Welt. Manchmal<br />

laufen Charaktere gegen Wände, detaillierte Landschaftsteile<br />

werden erst in nächster Nähe hereingeladen<br />

und verschiedene Personen scheinen von den gleichen<br />

Elternteilen abzustammen. Jedoch merzte Bethesta <strong>die</strong><br />

Schwächen des Vorgängers aus. Logiklöcher, zeitraubendes<br />

Suchen und endlose Märsche sind auf ein Minimum<br />

begrenzt. Zudem <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Story motivierend und spornt<br />

auch abseits der Entdeckertouren an. Wer zudem einen<br />

Ort auf der Karte entdeckt, darf einfach per Klick auf<br />

der Karte dorthin reisen, ohne stundenlang durch <strong>die</strong><br />

Pampa zu reiten. Sicher <strong>ist</strong> Oblivion nur ein Videospiel,<br />

aber „Der Herr der Ringe“ und „Harry Potter“ sind auch<br />

nur Bücher, was der weltweiten Hysterie dennoch keinen<br />

Abbruch tut. Oblivion <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Krönung des Fantasy-Bereiches<br />

und ein riesiger Spielplatz im hochauflösenden<br />

Gewand dazu. Hier können Sie aus wilden Gewächsen<br />

Kräuter herstellen, Häuser kaufen und einrichten, Menschen<br />

bestechen, in der Arena zum Gladiator aufsteigen,<br />

<strong>die</strong> Welt retten oder deren Untergang besiegeln – sind Sie<br />

bereit?<br />

Schöne neue Welt<br />

Mit dem vierten Teil der beliebten Rollenspielreihe setzt<br />

sich Entwickler Bethesta ein Denkmal. Kein Rollenspiel<br />

<strong>ist</strong> mit solch einer Liebe zum Detail ausstaffiert. Doch es<br />

034 www.hdplustv.de


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Radeon X1600XT genießen Sie nicht nur <strong>die</strong> Vorteile einer<br />

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bevorzugen. Die schnellste Einsendung gewinnt zudem ein exklusives Fan-Paket.<br />

Einsendeschluss: 5. Mai 2006<br />

Der Rechtsweg <strong>ist</strong> ausgeschlossen. Keine Barauszahlung der Preise möglich. Mitarbeiter der Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen.


Unheimliche Begegnungen<br />

Überall auf dem Planeten verschwinden täglich Menschen. Manche nur kurze Zeit, andere<br />

für immer. In „4 400 – Die Rückkehrer“ kehren <strong>die</strong> Vermissten gemeinsam zurück. Doch keiner<br />

erinnert sich an seinen Aufenthaltsort in den vergangenen Jahrzehnten. Den Auftakt um<br />

das Rätsel der Abwesenheit präsentiert ProSieben ab Mai in High Definition. Grund genug<br />

für HD+TV bereits jetzt einen hochauflösenden Blick auf das Mystery-Highlight zu werfen.<br />

VON MARIO HESS<br />

036 www.hdplustv.de


Bilder: Premiere<br />

Wir befinden uns in der Nähe des Mount Rainier<br />

in Seattle, Washington. Polizeisirenen<br />

heulen, Fernsehteams drängen sich am Rande<br />

eines Gewässers und hunderte von Personen erheben<br />

ihren Blick in einen grauen Himmel. Dort, wo eben noch<br />

ein Komet <strong>die</strong> Wolkendecke durchschlagen sollte, erscheint<br />

eine hellerleuchtete Kugel aus blauem Licht. Sie<br />

schwebt über den Wellen. Einen Augenblick später fällt<br />

das Gebilde in sich zusammen und ein greller Impuls rast<br />

durch <strong>die</strong> Menge. „Wir sind nicht ganz sicher, was gerade<br />

passiert <strong>ist</strong>!“ ruft ein Reporter in <strong>die</strong> Kamera. Die Kugel<br />

<strong>ist</strong> verschwunden. Doch in dem übrig gebliebenen Nebel<br />

stehen plötzlich zahllose Gestalten. Die fassungslose<br />

Menge blickt auf Tausende von Personen – insgesamt<br />

4 400 (sprich: vierundvierzighundert) Menschen, <strong>die</strong> wie<br />

aus dem Nichts erschienen sind. Noch rätselhafter wird<br />

das Ereignis, als sich herausstellt, dass es sich bei den<br />

Männern, Frauen und Kindern um Vermisste handelt,<br />

<strong>die</strong> allesamt in den Jahren seit 1946 von Unbekannten<br />

entführt worden sind. Und keiner der Rückkehrer <strong>ist</strong> seit<br />

damals gealtert.<br />

Spannung in Serie<br />

Als der US-Kabelsender USA vor zwei Jahren <strong>die</strong> erste<br />

Folge von „The 4 400“ (so der Originaltitel) ausstrahlte,<br />

planten <strong>die</strong> Macher nur eine fünfteilige Miniserie. Aber<br />

der Erfolg war durchschlagend. Hervorragende Einschaltquoten<br />

und der Ruf der Zuschauer nach neuen Episoden<br />

überzeugten den Sender, weiter zu machen. Inzwischen<br />

ex<strong>ist</strong>ieren zwei Staffeln mit insgesamt 18 Folgen; an einer<br />

dritten wird gerade gearbeitet. Hergestellt wurden <strong>die</strong><br />

„Rückkehrer“ von keinem geringeren als Kino-Legende<br />

Francis Ford Coppola (siehe Kasten) dessen Produktionsfirma<br />

American Zoetrope im Hintergrund wirkt. Genügend<br />

Anlass für den deutschen Privatsender ProSieben<br />

auch das deutsche Free-TV-Publikum an dem Geheimnis<br />

der „Entführten“ teilhaben zu lassen. Um der hochwertigen<br />

Produktion den richtigen Rahmen zu bieten, sendet<br />

der Entertainment-Kanal <strong>die</strong> „4 400“ im Doppelpack und<br />

in High Definition. Ab Mai begeben sich <strong>die</strong> Rückkehrer<br />

auf <strong>die</strong> Suche nach der Wahrheit. Und <strong>die</strong> liegt bekanntermaßen<br />

irgendwo da draußen.<br />

Die Welt verändert sich<br />

Die Aufgabe, dass Geheimnis der 4 400 zu ergründen,<br />

liegt in der Hand des „National Threat Assessment Center“<br />

(NTAC). Ein speziell zusammengeführtes Team beginnt<br />

kurz nach der Ankunft mit umfassenden Nachforschungen,<br />

um <strong>die</strong> unerklärlichen Umstände des Vorgangs<br />

in Seattle zu klären. Wo waren <strong>die</strong> Verschwundenen? Was<br />

<strong>ist</strong> mit ihnen passiert? Vor allem aber, wer steckt hinter<br />

den Entführungen? „So etwas wie <strong>die</strong> Hand Gottes oder<br />

kleine grüne Männchen?“ Ermittler Tom Baldwin (Joel<br />

Gretch), dessen Sohn ebenfalls zu den 4 400 gehört, bleibt<br />

vorerst ratlos. Für <strong>die</strong> Rückkehrer ändert sich indes alles,<br />

was sie bis dahin gekannt haben. Der schwarze Kampfpilot<br />

Richard Tyler, der im Jahr 1951 während des Koreakriegs<br />

verschleppt wurde, findet sein ehemaliges Haus<br />

zur Ruine verkommen. Die junge Mutter Lily erfährt<br />

Der Vater des „Paten“<br />

Die eigentliche Leidenschaft des Filmemachers<br />

Francis Ford Coppola liegt fernab des<br />

Hollywood-Trubels. Im kalifornischen Napa<br />

Valley wacht er über seine Weinberge und<br />

genießt <strong>die</strong> Tage zwischen Reben und Trauben.<br />

Doch geruhsam oder zurückgezogen<br />

<strong>ist</strong> sein Leben indes nicht geworden. Weiterhin<br />

arbeitet der 67Jährige unermüdlich als<br />

Drehbuchautor, Regisseur und Produzent.<br />

In seinem ausgeprägten Werk finden sich<br />

zahlreiche Klassiker wie „Apokalypse Now“,<br />

„Rumble Fish“ oder „Der Pate“. Geld war hingegen nie <strong>die</strong> Stärke des Italoamerikaners.<br />

Immer wieder ver<strong>die</strong>nte er Millionen, setzte sie aufs Spiel und nicht selten verlor<br />

er sie umgehend wieder. Seit einigen Jahren konzentriert sich Coppola vermehrt auf<br />

<strong>die</strong> Arbeit als Produzent, wobei er mit „Lost in Translation“ (2003) einen großen Erfolg<br />

verbuchen konnte. Die Inszenierung übernahm dabei seine Tochter Sofia – nicht<br />

das einzige weitere Talent der Familie: zu Coppolas Neffen gehört zudem Nicolas<br />

Cage („Lord of War“). Aktuell arbeitet Francis Ford Coppola an seinem neuen Film<br />

„Youth without Youth“, einem Weltkriegsdrama mit Bruno Ganz und Alexandra Maria<br />

Lara (beide „Der Untergang“).<br />

nach zwölf Jahren, dass ihr Mann wieder verheiratet <strong>ist</strong>.<br />

Geschäftsmann Orson Bailey trifft seine Frau, nur um<br />

zu erleben, wie sie kurz danach an Altersschwäche und<br />

Alzheimer stirbt. Auffällig erscheint zudem das Verhalten<br />

der achtjährigen Maia, mit der das Verschwinden der<br />

Menschen vor sechs Jahrzehnten begann. Zuerst sagt sie<br />

voraus, wo im Haus ihrer Pflegeeltern ein Wasserrohr<br />

bricht, dann verrät sie ihnen, auf welchem Friedhof <strong>die</strong>se<br />

beerdigt sein werden. Ähnliche Abnormitäten entdecken<br />

nach und nach auch viele der anderen 4 400. Bei Bailey<br />

endet ein unkontrollierter Wutausbruch in einem Mord<br />

durch Telekinese. Die Bevölkerung wird misstrauisch<br />

und ängstlich. Webseiten im Internet berichten über <strong>die</strong><br />

gefährlichen „Freaks“. Daraufhin beschließen einige der<br />

Entführten sich vor möglichen Übergriffen zu schützen.<br />

Nein, nicht Mulder und Scully.<br />

Diesmal ermitteln Tom und Diana<br />

Inhalte | HD+TV | 3.2006 037


American Zoetrope<br />

<strong>Das</strong> Zoetrop <strong>ist</strong> ein Vorläufer des modernen Kinos aus dem 19. Jahrhundert und<br />

der griechische Ursprung des Wortes bedeutet „lebendige Bewegung“. Francis<br />

Ford Coppola vertrat offensichtlich <strong>die</strong> Meinung, <strong>die</strong>s sei das richtige Symbol<br />

für seine Filmgesellschaft. 1969 gründete er das Unternehmen und produziert<br />

seit dem mehr oder weniger regelmäßig für <strong>die</strong> Traumfabrik sowie das amerikanische<br />

Fernsehen. Unter den finanzierten Filmen befinden sich nicht nur<br />

eigene Arbeiten.<br />

*Auswahl<br />

Welche Rolle der Rückkehrers Jordan Collier<br />

spielt, bleibt lange mysteriös<br />

Richard Tyler wurde während des Koreakriegs im Jahr 1951 entführt. In der Gegenwart<br />

trifft er auf Lily, <strong>die</strong> seiner ehemaligen Geliebten verblüffend ähnelt<br />

Unter der Führung des charismatischen Millionärs Jordan<br />

Collier (Bill Campbell), der ebenfalls mit der Kugel<br />

ankam, schließen sich <strong>die</strong> Betroffenen zusammen. Dessen<br />

Rolle bleibt jedoch undurchsichtig.<br />

Produktionen*<br />

1971 X – 1138 TH<br />

1992 am – oker’s St racula Br D Zurück zur Unterhaltung<br />

1994 ankenstein – Fr<br />

„4 400 – Die Rückkehrer“ setzt nach Meinung des Autors<br />

1995 on uan – eMarco J<br />

D<br />

1997 er – acher Regenm D<br />

René Echevarria dort an, wo Steven Spielbergs Klassiker<br />

1997 ie – sey Odys ) D (TV „Die Unheimliche Begegnung der Dritten Art“ aufhört.<br />

1998 oby – ick ) D M(TV<br />

Die Menschen kehren zurück, aber was nun? In <strong>die</strong>sem<br />

1999 irgin – idesThe Suic V<br />

Sinne zieht <strong>die</strong> Serie ihre Spannung aus den verschiede-<br />

1999 – ollow Sleepy H<br />

2003 t – ranslation in Los T<br />

2004 ie 400 – ) 4 D(TV<br />

2006 outh – hout Youth witY<br />

nen Charakteren, <strong>die</strong> versuchen, alle Einzelteile ihres zerbrochenen<br />

Lebens wieder zusammenzufügen.<br />

„4 400“ <strong>ist</strong> deutlich mehr Thriller und Drama als typische<br />

Science-Fiction. Wer also ein Dauerfeuer an Spezialeffekten<br />

erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht. Stattdessen<br />

fördern <strong>die</strong> Macher jenen mysteriösen Unterton, der seit<br />

dem Insel-Abenteuer „Lost“ zumindest beim amerikanischen<br />

Publikum eine große Anhängerschaft gefunden<br />

hat.<br />

Zugegebenermaßen <strong>ist</strong> das Konzept von „4 400“ weder<br />

brandneu noch umwerfend innovativ. So besteht das Ermittlerduo<br />

aus einem zerrütteten Regierungsagenten und<br />

einer skeptischen Wissenschaftlerin. Diese Konstellation<br />

kommt den me<strong>ist</strong>en TV-Zuschauern mehr als bekannt<br />

vor – <strong>die</strong> X-Akten lassen grüssen. Jedoch wirkt <strong>die</strong> Geschichte<br />

weitaus frischer als ihre zahlreichen Vorgänger.<br />

Es wird eine hervorragend erzählte Story geliefert. Nach<br />

und nach dringen wir Zuschauer in <strong>die</strong> Leben der Zurückgekommenen<br />

ein und lösen mit ihnen einige der<br />

Rätsel – nicht ohne immer wieder neue aufzuwerfen.<br />

Visuell bieten <strong>die</strong> „Rückkehrer“ eher solide Kost. In einigen<br />

Momenten lohnt sich der Aufwand für High Definition<br />

aber ohne Zweifel. Beim Flug der luminiszierenden<br />

Kugel oder den Panoramablicken über das nächtliche<br />

Seattle steigt <strong>die</strong> Optik auf Kinoniveau. „4 400 – Die<br />

Rückkehrer“ <strong>ist</strong> eindrucksvolle Unterhaltung, <strong>die</strong> wir uns<br />

häufiger im deutschen Fernsehen wünschen. Vor allem in<br />

<strong>HDTV</strong>.<br />

„4 400 – Die Rückkehrer“ bei Premiere<br />

Seine Deutschlandpremiere erlebte <strong>die</strong> Mystery-Serie<br />

bereits am 3. Februar 2005 beim Pay-TV-Sender Premiere.<br />

Wer damals schon mit den Protagon<strong>ist</strong>en mitgefiebert<br />

hat, kann derzeit an gleicher Stelle <strong>die</strong> zweite<br />

Staffel verfolgen.<br />

Jeweils Dienstag und<br />

Mittwoch stehen <strong>die</strong><br />

Folgen in HD-Qualität<br />

zur Verfügung.<br />

Angst und Verzweiflung greifen um sich. Die neuen Fähigkeiten der Rückkehrer belasten<br />

das Miteinander der Menschen<br />

038 www.hdplustv.de


WISSEN<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Trozinski<br />

Redaktion HD+TV<br />

Eigentlich sollte an <strong>die</strong>ser Stelle ein Beitrag zur 50-/60-Hertz-Problematik<br />

stehen. Tagelange Recherchen und Anrufe führten unsere<br />

emsigen Redakteure nach Luxemburg. Dort sitzt der Satellitenbetreiber<br />

SES Astra und der hat etwas ganz Tolles beschlossen. Wie<br />

man uns am Telefon versicherte, könnten auch in Europa <strong>HDTV</strong>-<br />

Signale mit 60 Hertz ausgestrahlt werden, wenn es gewollt wäre.<br />

Nur, so überlegen wir uns, was gibt es da noch zu wollen? Die USA<br />

senden in 60 Hertz. Japan, welch Wunder, auch. Wir Europäer<br />

besinnen uns dagegen auf <strong>die</strong> ureigenste Stärke, das Traditionsbewusstsein!<br />

Was früher aufgrund unseres Stromnetzes nicht anders<br />

machbar war, wird auch heute noch praktiziert. Schließlich sollen<br />

unsere Enkel ebenfalls von dem leckeren 50-Hertz-Kuchen naschen<br />

dürfen. Gut, wir haben mit 50 Bildern nicht <strong>die</strong> kleinen Ruckler<br />

bei Filmbildern wie der Rest der Welt. Dafür läuft Tom Cruise in<br />

„Mission Impossible“ schneller als ihm lieb <strong>ist</strong> und der Soundtrack<br />

ertönt schriller – wir klugen Europäer erhöhen nämlich einfach <strong>die</strong><br />

Geschwindigkeit und beschleunigen <strong>die</strong> 24 Filmbilder auf 25 in der<br />

Sekunde. Wie, Sie mögen 60 Hertz nicht? Na gut, dann müssen Sie<br />

Ihren Freunden aber erklären, weshalb <strong>die</strong> HD-DVD bei uns nicht<br />

im April, wie im Rest der Welt, auf den Markt kommt, sondern<br />

irgendwann später in <strong>die</strong>sem Jahr. Die internen Chips sind nämlich<br />

auf <strong>die</strong> 60-Hertz-Ausgabe konzipiert und müssen neu gestrickt<br />

werden. Schon toll, so eine Maßanfertigung nur für uns. <strong>Das</strong>s alle<br />

Displays mit „HD ready“-Aufdruck auch klaglos 60 Hertz verarbeiten,<br />

hat man bei der Konzeption wohl schlichtweg übersehen. Wie,<br />

<strong>die</strong> neuen Player haben auch Scart und müssen deshalb 50 Hertz<br />

beherrschen? Stimmt, wer von uns kennt nicht Leute, <strong>die</strong> 500 Euro<br />

für einen neuen HD-Player ausgeben, um dann per Scart in PAL-<br />

Auflösung zu schauen? Bei den Blu-ray-Scheiben halten sich indes<br />

Gerüchte, dass <strong>die</strong> Filme im Originalformat bleiben dürfen. Wenn<br />

sich <strong>die</strong>s bewahrheitet, könnten in Europa <strong>die</strong> ersten Blu-ray-Player<br />

noch vor der HD-DVD erscheinen. Übrigens: Die Betreiber bei SES<br />

Astra haben uns bestätigt, dass 60 Hertz für Filme <strong>die</strong> bessere Wahl<br />

<strong>ist</strong>. In nächtelangen Diskussionsrunden hat man sich aber dagegen<br />

entschieden. Gut, dass wir darüber debattiert haben!<br />

Demokratie<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 039


2005<br />

1933<br />

King Kong:<br />

Eine Evolution der Tricktechnik<br />

Der Film war gut, der Film war schlecht – <strong>die</strong> Meinungen der Kinogänger sind gespalten. Aber<br />

bei einem sind sich alle einig: Er war groß. Und er regt den einen oder anderen an, über <strong>die</strong><br />

Abstammung eines gewissen Riesenaffen nachzudenken. Begleiten Sie uns in unserer hauseigenen<br />

Zeitmaschine auf eine Reise, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Entwicklung des Phänomens King Kong und der<br />

eingesetzten Tricktechnik betrachtet. Trauen Sie sich ruhig, es besteht keinerlei Gefahr.<br />

VON FALKO THEUNER<br />

040 www.hdplustv.de


Bilder: Universal, Kinowelt<br />

Ein kurzes Blitzen und wir befinden uns im Jahr<br />

1933. Die Weltwirtschaftskrise grassiert, der Erste<br />

Weltkrieg liegt hinter uns, der Zweite steht bevor.<br />

In den Kinos läuft gerade das Hightech-Spektakel „King<br />

Kong“ an. Es dreht sich darin um ein Filmteam, das versucht,<br />

auf einer Insel namens Skull Island einen Abenteuerstreifen<br />

mit exotischer Flora und Fauna zu drehen.<br />

Dort treffen sie jedoch auf einen riesigen Gorilla und<br />

Dinosaurier und ... Sie kennen <strong>die</strong> Handlung ja schon.<br />

Aber wussten Sie, dass jemand namens Willis O’Brien<br />

für <strong>die</strong> Effekte zuständig war? Er benutzte für <strong>die</strong>sen<br />

Film <strong>die</strong> Stop-Motion-Animationstechnik. Dabei werden<br />

Schaumstoffpuppen in verschiedenen, aufeinander folgenden<br />

Posen fotografiert. Diese Fotos ergeben dann, wie<br />

in einem Daumenkino, eine fertige Animation. Dadurch<br />

wirken <strong>die</strong> Monster fast lebensecht – zumindest für <strong>die</strong>se<br />

Zeit. Besuchen wir doch einfach mal eine Vorstellung im<br />

Grauman’s Chinese Theatre in Hollywood.<br />

Beobachten Sie den Jungen dort in der ersten Reihe.<br />

Sehen Sie, wie gebannt er das Geschehen verfolgt? Sein<br />

Name <strong>ist</strong> Ray Harryhausen, er <strong>ist</strong> 13. <strong>Das</strong> sollten Sie<br />

sich merken, denn er wird uns noch zu einem späteren<br />

Zeitpunkt begegnen. Der Film hat, obwohl er gerade<br />

seit ein paar Wochen läuft, viele Diskussionen losgetreten.<br />

Welcher Meinung hängen Sie an? Stellt Kong das<br />

männliche „Es“ nach Freuds Psychoanalyse dar? Warum<br />

klettert er auf das phallusartige Empire State Building?<br />

Steht er für <strong>die</strong> Arbeiterklasse, <strong>die</strong> sich 1933 kurz vor dem<br />

Fall befindet? Warum interessiert sich Kong ausschließlich<br />

nur für „<strong>die</strong> weiße Frau“? Es wird noch viele Jahre<br />

darüber diskutiert werden. Ob der Erfolg gerade auf<br />

solchen Diskussionen beruht oder umgekehrt, <strong>ist</strong> Spekulation.<br />

King Kong <strong>ist</strong> jedenfalls so erfolgreich an den<br />

Kinokassen, dass bereits von einer Fortsetzung namens<br />

„Son of Kong“ gesprochen wird, <strong>die</strong> noch im selben Jahr<br />

erscheinen soll.<br />

Stop and go<br />

15 Jahre später: Wir befinden uns in einem Zoo irgendwo<br />

in Amerika. Falls Ihnen der Herr dort drüben bekannt<br />

vorkommt, wundern Sie sich nicht. Es <strong>ist</strong> nur der 28-jährige<br />

Ray Harryhausen, der schon seit einer ganzen Weile<br />

<strong>die</strong> Gorillas beobachtet. Er wirkt gerade schwer beschäftigt,<br />

da er einen Großteil der Animation von „Mighty Joe<br />

Young“ unter der Leitung O’Briens zu verantworten hat.<br />

Der damalige Kinobesuch rückte ihn in <strong>die</strong> Richtung<br />

des Tricktechnikers und direkt in <strong>die</strong> Produktion des<br />

gelungeneren King-Kong-Sequels. Dies wird sein erster<br />

bekannter Film, der den Auftakt vieler weiterer erfolgreicher<br />

Stop-Motion-Streifen unter Harryhausens Trick-<br />

Leitung wie „Dinosaurier in New York“ oder „Sindbads<br />

7. Reise“ bildet. Nun aber schnell wieder ins Studio,<br />

schließlich muss das Projekt bis 1949 fertig werden.<br />

<strong>Das</strong> A und O an der Stop Motion <strong>ist</strong> das richtige Timing.<br />

Wo man später mittels Animationskurven <strong>die</strong> Ablaufzeit<br />

bestimmen kann, benutzen Harryhausen und Co. in den<br />

40ern eine Stoppuhr. Durch viele Beobachtungen der<br />

Tiere wird nicht nur <strong>die</strong> Art der physiologischen Bewegungsabläufe<br />

stu<strong>die</strong>rt, sondern auch deren Geschwindigkeit.<br />

Eine Armbewegung dauert zum Beispiel eine Sekunde.<br />

Dementsprechend müssen für eine flüssige Bewegung<br />

mindestens 24 Bilder davon gemacht werden. Eine andere<br />

nicht zu unterschätzende Schwierigkeit bildet <strong>die</strong> Kontinuität<br />

der Bewegung. So erfordert es ein hohes Maß an<br />

Koordination, alle Teile einer Figur, <strong>die</strong> bewegt werden<br />

müssen, richtig zu animieren.<br />

Wer selbst schon einmal <strong>die</strong>se Technik ausprobiert hat,<br />

weiß, dass der Prozess nicht an einem Tag abgeschlossen<br />

werden kann. <strong>Das</strong> heißt, über Nacht bleibt alles stehen,<br />

um acht Stunden später <strong>die</strong> Arbeit an selber Stelle wieder<br />

aufzunehmen. Alles muss dann perfekt mit der Ausgangssituation<br />

übereinstimmen: <strong>die</strong> Figur, der Hintergrund,<br />

<strong>die</strong> Beleuchtung. Nur ein falsches Bild und alles<br />

Nachkommende <strong>ist</strong> für <strong>die</strong> Katz. Einer solchen Fehlerquelle<br />

wird man sich allerdings erst beim Anschauen des<br />

fertigen Abschnitts bewusst. Also bedeutet Stop Motion<br />

neben sehr viel Arbeit auch ein hohes Risiko.<br />

Keep on moving<br />

Wir sind im Jahre 2005 angelangt und beobachten <strong>die</strong><br />

Entwicklung um Peter Jacksons neueste Produktion. <strong>Das</strong><br />

Kino <strong>ist</strong> voll, lassen wir uns am besten in der mittleren<br />

Sitzreihe nieder. Der Film beginnt – wir hören Musik, <strong>die</strong><br />

King Flop<br />

King Kong und <strong>die</strong> weiße<br />

Frau (1933) DVD<br />

Für alle Liebhaber des<br />

übergroßen Affen ein<br />

unbedingtes Muss in der<br />

DVD-Sammlung. Auf der<br />

Scheibe befindet sich <strong>die</strong><br />

vollständigste erhaltene<br />

Variante des Klassikers.<br />

Nur <strong>die</strong> Spinnengrubenszene,<br />

<strong>die</strong> von Merian C. Cooper<br />

selbst entfernt wurde und<br />

nun nicht mehr auffindbar<br />

<strong>ist</strong>, kann lediglich auf einem<br />

Foto begutachtet werden.<br />

1933 „Son of Kong“<br />

Carl Denham traut sich erneut nach Skull Island. Mit Hilfe des Affensprösslings versucht<br />

er dort einen Schatz zu finden. Schnell produziertes Sequel – man sieht’s.<br />

1962 „Kingukongu tai Gojira – King Kong vs. Godzilla“<br />

Der Affe des Westens bekommt von der Eidechse des Ostens etwas auf <strong>die</strong> Glocke. Zwei<br />

Männer in Gummianzügen liefern eine gute Komö<strong>die</strong> ab.<br />

1967 „Kingukongo nogyakushu – King Kong returns“<br />

Der Anspruch in Ausstattung und Handlung <strong>ist</strong> sichtlich gestiegen: Es prügeln sich <strong>die</strong>smal<br />

Kong, ein Dinosaurier und ein Roboteraffe. Kein direkter Nachfolger von King Kong<br />

vs. Godzilla.<br />

1976 „King Kong“<br />

Remake des Originals mit Jeff Bridges und Jessica Lange. Technisch interessante Szene:<br />

Für zehn Sekunden Bildmaterial wurde ein riesiger Kong-Robo entwickelt. Trotzdem<br />

sieht man in vielen Szenen <strong>die</strong> Blue-Screen-Technik hervorschimmern.<br />

1986 „King Kong lives“<br />

Fortsetzung des 76er-Remakes. <strong>Das</strong> Drama um Familie Kong sorgte für einen 35 Millionen<br />

Dollar schweren weiteren Flop.<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 041


King Kong (2005) DVD<br />

Falls Sie Peter Jacksons<br />

Neuverfilmung im Kino<br />

verpasst haben sollten oder<br />

sie einfach nochmal sehen<br />

wollen, besteht ab 4. April<br />

<strong>die</strong>ses Jahres <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

King Kong auf DVD zu<br />

erhalten. Wer sich noch ein<br />

wenig länger gedulden<br />

kann, darf frohen Mutes der<br />

HD-DVD-Variante entgegenfiebern,<br />

<strong>die</strong> sicherlich in<br />

nicht allzu ferner <strong>Zukunft</strong><br />

erscheinen wird.<br />

uns sofort verrät, wo und wann er spielt: in den 30ern.<br />

Ein leichtes Aufatmen, da <strong>die</strong> im Film behandelte große<br />

Depression nicht ins Heute geholt wurde. In 187 Minuten<br />

wird uns <strong>die</strong> Geschichte von Ann Darrow, Carl Denham<br />

und der Filmcrew erzählt. Durch <strong>die</strong> stetige Aneinanderreihung<br />

von Actionsequenzen, kann der Streifen durchaus<br />

als rein emotional gesehen werden.<br />

Dennoch sind genau wie im Original Interpretationsansätze<br />

zur Genüge gesät. Zum Beispiel wird <strong>die</strong> Beziehung<br />

zwischen Kong und der „weißen Frau“ besser denn je<br />

dargestellt. Paradeszenen sind hier, das maskuline Posieren<br />

Kongs nach dem Gewaltakt an dem Weibchen bedrohenden<br />

T-Rex und <strong>die</strong> wunderschön inszenierte Schlitterpartie<br />

auf dem Eis. Getreu der Tradition der wenigen<br />

erfolgreichen Kong-Verfilmungen benutzte man auch<br />

hier das Neueste, was <strong>die</strong> Animationstechnik bietet.<br />

Um den Affen so real<strong>ist</strong>isch wie möglich zu gestalten,<br />

wurde für <strong>die</strong> Bewegungen das Motion-Capturing-Verfahren<br />

angewandt. Wie bei „Der Herr der Ringe“ stieg<br />

Andy Serkis, der Gollum-Darsteller, in den Sensoren-Anzug.<br />

Jedoch kann man sich vorstellen, dass es Probleme<br />

gab, <strong>die</strong> proportionalen Unterschiede zum Primaten auszugleichen.<br />

So mussten in einigen Sequenzen am Darsteller<br />

<strong>die</strong> Arme künstlich verlängert werden. <strong>Das</strong> Verfahren<br />

wurde sogar soweit ausgereizt, dass Serkis Gesicht mit<br />

Sensoren überdeckt wurde, um selbst <strong>die</strong> Mimik aufzunehmen.<br />

Dennoch we<strong>ist</strong> das menschliche Gesicht nicht<br />

alle benötigten Details auf, weswegen man bestimmte<br />

Muskelpartien in Kongs Gesicht nachanimierte. Konnte<br />

man bei dem Primaten <strong>die</strong> Ähnlichkeit zur menschlichen<br />

Anatomie nutzen, so war <strong>die</strong>s bei den anderen Bestien<br />

des Dschungels nicht möglich. Per Zoobesuch stu<strong>die</strong>rte<br />

man unter anderem Strauße und Löwen, um <strong>die</strong> Bewegungsabläufe<br />

für einen T-Rex zu gewinnen. Der Löwe<br />

gibt ein gutes Beispiel für <strong>die</strong> muskulösen Beine des Urzeitkillers<br />

ab, während der Vogel Strauß das Vorbild für<br />

<strong>die</strong> schnelle, zweibeinige Fortbewegung und Körperhaltung<br />

<strong>ist</strong>.<br />

Aus heutiger Sicht kaum zu glauben <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />

im groben Sinne immer noch Stop Motion angewendet<br />

wird, um <strong>die</strong> Dinos lebendig zu machen. Wobei <strong>die</strong>ser<br />

Prozess jetzt nur im Computer stattfindet. Die zuvor<br />

fehlenden Bilder, wodurch <strong>die</strong> Bewegungen oft etwas ruckelig<br />

aussahen, werden nun sauber durch den Rechner<br />

eingefügt. <strong>Das</strong> Ergebnis <strong>ist</strong> eine wesentlich flüssigere Bewegung,<br />

als mit dem klassischen Stop-Motion-Verfahren<br />

je erreicht werden konnte.<br />

Sie sehen, Peter Jackson und <strong>die</strong> Filmcrew haben es geschafft.<br />

Wir verlassen das Kino und tauchen ein in <strong>die</strong><br />

windige Nacht. Der Film <strong>ist</strong> gut, der Film <strong>ist</strong> schlecht,<br />

aber bei einem sind sich alle einig: Er <strong>ist</strong> groß.<br />

042 www.hdplustv.de


Radiogenießer Stefan Hammermayer besitzt mehr<br />

als 40 h<strong>ist</strong>orische Radiogeräte<br />

Pfeifende Radios im Keller<br />

Ihre Ära dauerte nur knapp 30 Jahre, doch noch heute lassen Röhrenradios<br />

<strong>die</strong> Augen der Kenner aufleuchten. Zunächst <strong>ist</strong> nur ein Rauschen und Pfeifen<br />

zu hören, doch dann: <strong>die</strong>ser Klang. Sagenhaft. HD+TV hat sich auf <strong>die</strong><br />

Suche nach den legendären Radios gemacht und fand Hightech-Geräte der<br />

30er bis 50er Jahre, <strong>die</strong> heutige Radios blass aussehen lassen.<br />

VON KAREN DEFRIES<br />

Schneemassen häufen sich entlang der Straße zu<br />

festgefrorenen Bergen aufgetürmt. Nach einer Tagesreise<br />

sind wir im entlegendsten Winkel Deutschlands<br />

angekommen. Gleich hinter Bad Reichenhall <strong>ist</strong><br />

<strong>die</strong> Republik zu Ende. Hier vor der grandiosen Kulisse<br />

der Alpen, wo nicht einmal das digitale Radio DAB, das<br />

sonst fast flächendeckend im ganzen Land empfangbar<br />

<strong>ist</strong>, ex<strong>ist</strong>iert, erwartet uns eine Reise in <strong>die</strong> Geschichte<br />

der Röhrenradios. <strong>Das</strong>s Bewohner bergiger Landschaften<br />

skurrilen Hobbies nachgehen, wusste der Flachländer<br />

schon immer. <strong>Das</strong>s aber ausgerechnet im Berchtesgadener<br />

Land personifizierte Radiogeschichte zu finden<br />

<strong>ist</strong>, <strong>die</strong> faszinierender nicht in ihre Welt entführen kann,<br />

überrascht dennoch. Der Musiker Stefan Hammermayer<br />

(44) arbeitet hauptberuflich als Bratscher in der Bad<br />

Reichenhaller Philharmonie. Doch nach Dienstschluss<br />

beginnt sein zweites Leben, das indirekt auch mit Musik,<br />

vor allem aber mit Hörerlebnissen zu tun hat. Hammermayer<br />

restauriert Röhrenradios. Er lebt geradezu mit<br />

ihnen und in seiner Wohnung, im Keller und überall,<br />

wo sich Platz findet, stehen <strong>die</strong>se ehrwürdigen, schönen<br />

Kästen. Dabei versucht Hammermayer gerade, seine Bestände<br />

zu reduzieren und „nicht mehr Geräte zu besitzen<br />

als Lebensjahre“.<br />

Und schon sind wir mitten drin: Umgeben von Hightech-<br />

Radios der 1930er bis 50er Jahre führt uns Hammermayer<br />

technische Spielereien vor, zeigt raumfüllenden Klang<br />

und erzählt <strong>die</strong> Geschichte jedes einzelnen Radios. In seiner<br />

Sammlung findet sich das, was Technikfreunde heute<br />

Highend-Geräte nennen. <strong>Das</strong> preisgünstigste Radio, <strong>die</strong><br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 043


Radio mit Fernbe<strong>die</strong>nung:<br />

der Saba Freiburg<br />

Automatic 7 von 1957<br />

Drei Volksempfänger<br />

(von oben nach unten):<br />

VE 301, VE 301 dyn und DKE<br />

(„Göbbelsschnauze“)<br />

so genannte „Göbbelsschnauze“ (der deutsche Kleinempfänger)<br />

kostete 21 Reichsmark (RM) bei einem Monatsgehalt<br />

eines einfachen Arbeiters von zirka 120 RM. Doch<br />

in der Sammlung findet sich auch Hochwertiges von Telefunken,<br />

wobei ein einziges Gerät einem Wert von etwa<br />

21 Volksempfängern entspricht. Und dass hinter solchen<br />

Preiskategorien technische Perfektion steht, erkennt der<br />

Besucher sofort: Überrascht betrachten wir das Radio<br />

mit Fernbe<strong>die</strong>nung der 50er Jahre, den automatischen<br />

Sendersuchlauf, Lautsprecherle<strong>ist</strong>ungen, <strong>die</strong> kurz unter<br />

der Schmerzgrenze liegen, Displaytechnologien, denen es<br />

an Raffinesse nicht fehlt.<br />

Eine Rarität: der Ingelen Geographic von 1935 mit bunter<br />

politischer Landkarte<br />

Die 6-Meter-Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

Da <strong>ist</strong> zum Beispiel der Saba Freiburg Automatic aus<br />

dem Jahr 1957, ausgestattet mit einer Fernbe<strong>die</strong>nung –<br />

am Ende eines zirka 6,50 Meter langen Kabels – über<br />

<strong>die</strong> sowohl <strong>die</strong> Lautstärke als auch der vollautomatische,<br />

motorbetriebene Sendersuchlauf gesteuert werden. Auch<br />

zwischen Sprache und Musik schaltet sie um. Doch nicht<br />

nur das: Was heutige Hersteller als Be<strong>die</strong>nkomfort feiern,<br />

ließ sich auch schon Ende der 50er Jahre per Knopfdruck<br />

erledigen. Die Stummschaltung für den Fall, dass das<br />

Telefon klingelt. War <strong>die</strong> Fernbe<strong>die</strong>nung weit verbreitet<br />

in deutschen Haushalten? „So ein Ding“, erklärt Hammermayer<br />

und meint den Saba „hat 700 Mark gekostet,<br />

plus 65 Mark für <strong>die</strong> Fernbe<strong>die</strong>nung, in einer Zeit, wo<br />

einer vielleicht 500 ver<strong>die</strong>nt hat.“ Ein weiteres, heute<br />

sehr gesuchtes Gerät steht gleich oben drüber: der Ingelen<br />

Geographic aus dem Jahr 1935. <strong>Das</strong> beeindruckende<br />

Design des Gehäuses wird dominiert von einer bunten<br />

Landkarte Europas. Und schon führt Hammermayer den<br />

Clou des Ingelen vor: <strong>die</strong> Landkartenskala. Per Knopfdrehung<br />

leuchtet beispielsweise Lyon in Frankreich auf und<br />

schon findet das Radio den entsprechenden Sender. Dahinter<br />

steckt filigrane Technik. Um eine Metalltrommel<br />

dreht sich ein beleuchteter Zeiger. Vom äußeren Rand der<br />

Trommel führen 120 handgefertigte Glasstäbe ins Zentrum,<br />

sprich in <strong>die</strong> Europakarte. Sie <strong>die</strong>nen einzig der<br />

Lenkung des Lichts, so dass <strong>die</strong> angesteuerte Stadt aufleuchtet.<br />

Nur ein einziger harter Stoß und das technische<br />

Wunderwerk wäre zerstört.<br />

Und dass Radiogeschichte gar nicht so weit von politischer<br />

Geschichte entfernt <strong>ist</strong>, erklärt Hammermayer im<br />

nächsten Atemzug: Bei den Geräten nämlich, <strong>die</strong> nach<br />

1939 produziert wurden, <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Landkarte längst nicht<br />

mehr so bunt. Österreich und viele weitere Länder tragen<br />

<strong>die</strong> Farbe des Deutschen Reichs. Auf dass der deutsche<br />

Radiohörer nie vergesse, wie <strong>die</strong> politische Lage <strong>ist</strong>.<br />

Doch auch andere Hersteller waren innovativ in Sachen<br />

Be<strong>die</strong>nkomfort: Sachsenwerk integrierte schon 1932 eine<br />

Lupe, durch welche <strong>die</strong> Sendernamen bequem abzulesen<br />

waren. Dabei sind <strong>die</strong> Sender eines Frequenzbereichs mit<br />

einer farbigen Folie hinterlegt. Wechselte der Hörer das<br />

Band, erkannte er <strong>die</strong>s am andersfarbigen Display. Die<br />

spätere Gerätegeneration von Sachsenwerk, so der Olympia<br />

391 WK von 1936, war sogar mit einer Kinoskala ausgestattet.<br />

<strong>Das</strong> heißt, eine Projektionseinheit projizierte<br />

<strong>die</strong> Sendernamen in ein Sichtfenster.<br />

Magische Augen starren ins Wohnzimmer<br />

Wie es denn mit der Beschaffung der Ersatzteile aussieht,<br />

fragen wir den Autodidakten in Sachen Radiotechnik.<br />

Obwohl Elektronenröhren für Radios heute nicht mehr<br />

produziert werden, herrscht noch kein Mangel. <strong>Das</strong><br />

Wertvollste, erklärt Hammermayer, sind <strong>die</strong> magischen<br />

Augen, <strong>die</strong> als Senderanzeige fungieren. Man erkennt <strong>die</strong><br />

Feldstärke an der Breite der „Pupille“ des magischen Auges:<br />

je größer, desto besser der Empfang. „Bei den 50er-<br />

Jahre-Radios, <strong>die</strong> noch nicht so im Kurs stehen, kommt<br />

es schon vor, dass so ein magisches Auge teurer <strong>ist</strong>, als das<br />

gesamte Radio wert <strong>ist</strong>“, sagt Hammermayer. Zwischen<br />

90 und 130 Euro kostet ein magisches Auge heute.<br />

Doch weiter geht’s in der Radiogeschichte: Drei Volksempfänger<br />

sind zu sehen, preisgünstig für <strong>die</strong> Masse<br />

gefertigt aus stabilem Bakalit. Die Typbezeichnung VE<br />

301 und VE 301 dyn verweisen nicht etwa auf technische<br />

Daten, sondern auf <strong>die</strong> Machtergreifung Hitlers am<br />

30. Januar 1933. Die Radioszene nennt den DKE, der als<br />

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Bilder: Stefan Hammermayer<br />

Göbbelschnauze bekannte deutsche Kleinempfänger,<br />

auch „das kleine Ekel“. Denn es <strong>ist</strong> kein Reinkommen in<br />

den DKE. Vernietet, verlötet und mit minderwertigen<br />

Bauteilen und Röhren bestückt <strong>ist</strong> das Gerät, ein Ärgernis<br />

für jeden Techniker. Und noch einen Insider aus den<br />

späten 30er Jahren erzählt Hammermayer: Damals spottete<br />

man über den Volksempfänger „Mit dem Volksempfänger<br />

hörst du ‚Deutschland über alles’ (weil der ja auch<br />

keine Reichweite hatte) und mit einem normalen Radio<br />

hörst du alles über Deutschland.“ Dabei sollte gerade der<br />

Volksempfänger das Hören von Fremdinformationen<br />

über Deutschland unterbinden.<br />

Ein alter Radiotechniker erzählte Hammermayer, dass <strong>die</strong><br />

Reparaturwerkstätten angehalten waren, den Kurzwellen-<br />

Bereich abzuklemmen. „Und wenn der Kunde hinterher<br />

gesagt hat: ‚Die Kurzwelle geht nicht mehr‘, dann mußten<br />

sie den Kunden anzeigen“. Denn der Empfang von<br />

„Feindsendern“ aus aller Welt war besonders nachts über<br />

Kurzwelle ein Kinderspiel für jedes Radio.<br />

Die Steine sind <strong>die</strong> Sender<br />

Auch an einen Energiesparmodus dachten <strong>die</strong> Hersteller<br />

von Beginn an: So <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Beleuchtung der Skala und des<br />

magischen Auges beim Telefunken 898 WK ausschaltbar.<br />

Natürlich ändert <strong>die</strong>ses Detail nicht viel am hohen Energieverbrauch<br />

eines Röhrenradios. Schließlich müssen<br />

<strong>die</strong> Röhren erst aufgeheizt werden, ehe das Radio überhaupt<br />

einen Ton von sich gibt. So gleicht denn auch jedes<br />

Anschalten einem kleinen Ritual: erst Stille, dann ein<br />

Rauschen und Pfeifen und schließlich der volle, raumgreifende<br />

Klang, der Genießern das Herz höher schlagen<br />

lässt. „Man hat halt sehr viele Parameter, <strong>die</strong> man einstellen<br />

muß“, erklärt Hammermayer. „<strong>Das</strong> hier <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Rückkopplung,<br />

<strong>die</strong> muss ich so scharf anziehen, dass es gerade<br />

noch nicht pfeift.“ Hinzu kommt das Einstellen der<br />

Verstärkung und der Lautsprecher. Erstaunt betrachten<br />

wir das Innenleben eines Seibt-Radios. Vier Abstimmkondensatoren<br />

reihen sich nebeneinander. „Stell dir vor,<br />

du schaust in einen Steinbruch und siehst Abermillionen<br />

Steine da liegen und willst bloß einen einzigen haben. Die<br />

Steine sind <strong>die</strong> Sender. Der ganze Äther <strong>ist</strong> voll mit Sendern<br />

und du willst nur einen daraus haben“, veranschaulicht<br />

Hammermayer das Problem. Stufenweise selektieren<br />

<strong>die</strong> Abstimmkondensatoren also aus dem Gewirr von<br />

Empfangssignalen den gewünschten Sender heraus, wobei<br />

jeder Kondensator <strong>die</strong> Störsignale seines Vorgängers<br />

etwas feiner filtert.<br />

Am Ende schließlich steht der Ton. Es sind <strong>die</strong> Lautsprecher,<br />

<strong>die</strong> letztendlich über das Klangvolumen entscheiden.<br />

Eine Magnetspule <strong>ist</strong> ein „absolutes Präzisionsteil“,<br />

zeigt Hammermayer, der in seinem Keller an der eigenen<br />

Spulenwickelmaschine schon tausende Meter Draht verwickelte.<br />

Die Drähte sind dabei extrem eng gewickelt, so<br />

dass ein Lautsprecher der 30er Jahre mit einem einzigen<br />

Beeindruckendes Design: <strong>die</strong> Siemens-Kammermusikschatulle.<br />

Ab 1933 wird das Hören auslädischer Sender strengstens bestraft<br />

Watt eine Le<strong>ist</strong>ung von mindestens 110 dB erreicht. Fatal<br />

also, an den restaurierten Röhrenverstärker, der nicht so<br />

viel Le<strong>ist</strong>ung hat, heutige Lautsprecherboxen anzuschließen,<br />

<strong>die</strong> eigentlich für Trans<strong>ist</strong>orverstärker – <strong>die</strong> wiederum<br />

eine sehr hohe Le<strong>ist</strong>ung als Ausgangswert haben –<br />

ausgelegt sind.<br />

Mit anderen Ohren fahren wir zurück ins flache Land.<br />

Was <strong>ist</strong> schon ein technisch brillanter Raumklang, digital<br />

aufbereitet, oder besser: reduziert und doch irgendwie<br />

leblos? Der Klang des Röhrenradios, so wissen wir jetzt,<br />

fühlt sich natürlicher, lebendiger an und <strong>ist</strong> eigentlich<br />

einer technischen Ungenauigkeit geschuldet. Auf Grund<br />

der nichtlinearen Bauteile und der quadratischen Kennlinie<br />

der Röhre wird der Ton im Oktavabstand verzerrt.<br />

Die so entstehenden Obertöne klingen subjektiv natürlicher.<br />

Musiker wissen das natürlich und Radiofreunde<br />

fühlen es einfach.<br />

So funktioniert ein Röhrenradio<br />

<strong>Das</strong> Herzstück eines Röhrenradios <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Elektronenröhre. Dieses elektronische<br />

Bauelement basiert auf einem mit Vakuum gefüllten Gefäß, in das mindestens<br />

eine Kathode und eine Anode eingelassen <strong>ist</strong>. Die Elektronenröhre nutzt das Phänomen,<br />

dass aus glühenden Stoffen (also z. B. Metalldrähten) Elektronen in den<br />

freien Raum (hier: Vakuum) austreten (Elektronenemission). Der so entstehende<br />

Elektronenstrom zwischen Glühkathode und Anode kann durch eingelassene Gitter<br />

gehemmt oder verstärkt werden, abhängig von der angelegten Spannung. Auch<br />

eine Beeinflussung der Richtung<br />

und Stärke <strong>ist</strong> durch magnetische<br />

Felder (Modulation) möglich. Damit<br />

Gasmoleküle <strong>die</strong> Elektronen<br />

nicht ablenken oder abbremsen,<br />

<strong>ist</strong> eine Elektronenröhre immer<br />

ein evakuiertes Gefäß.<br />

Um den Elektronenstrom in Gang<br />

zu setzen, müssen <strong>die</strong> Röhren erst<br />

aufgeheizt werden. Diese stromintensive<br />

Beheizung zählt zu den<br />

größten Nachteilen der Röhrenradios.<br />

Die dadurch bedingte<br />

<strong>Das</strong> Innenleben eines Röhrenradios: Zu sehen sind <strong>die</strong><br />

vier gleichgerichteten Abstimmkondensatoren<br />

Zeitverzögerung bei der Einsatzbereitschaft<br />

<strong>ist</strong> ein weiterer.<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 045


Der bewegte Mensch<br />

Es gibt sie noch, <strong>die</strong> Spezies Film, <strong>die</strong> uns aus dem Sitz reißt und uns den Sound, ob rechts<br />

oder links, um <strong>die</strong> Ohren haut. Und es gibt noch <strong>die</strong> Abende, an denen wir schweißgebadet,<br />

erschöpft und mitgenommen aus dem Sessel steigen und allein eine Enttäuschung spüren –<br />

dass alles schon vorbei <strong>ist</strong>.<br />

VON FELIX MÜLLER<br />

Natürlich fragt sich der Leser nun, was<br />

das für ein genialer Blockbuster gewesen<br />

sein muss, der den Zuschauer<br />

so in seinen Bann gezogen hat. Doch was<br />

denken Sie, wenn wir Ihnen klarmachen, dass<br />

unsere Ergriffenheit gar nicht hauptsächlich<br />

mit dem Filminhalt oder der musikalischen<br />

Untermalung zu tun hat.<br />

<strong>Das</strong> Heimkino von morgen will Ihre emotionalen<br />

Erregungen losgelöst vom Bildmaterial<br />

oder dem Inhalt erreichen. Die Kunst<br />

liegt dabei in der Simulation. <strong>Das</strong> passende<br />

Licht für das Erlebniskino der nächsten Generation<br />

bringt Philips ins Spiel. Um das<br />

Sehvergnügen zu steigern, hat sich der niederländische<br />

Gerätehersteller auf den Licht-<br />

und Farbenwechsel spezialisiert. Dabei<br />

wurde <strong>die</strong> Technologie eigentlich für heiße<br />

Computerfreaks entwickelt, <strong>die</strong> nach mehr<br />

Action auch außerhalb ihrer Spiele suchten.<br />

Die Idee, <strong>die</strong> das Unternehmen hierbei umsetzt,<br />

<strong>ist</strong> schnell erklärt: Philips möchte <strong>die</strong><br />

Stimmung, <strong>die</strong> im Film hinsichtlich der Farben<br />

erzeugt wird, auf <strong>die</strong> persönlichen vier<br />

Wände übertragen.<br />

Dies geschieht, indem sich <strong>die</strong> im Zimmer<br />

verteilten Lampen je nach Farbeffekt der<br />

TV-Situation verändern und anpassen. So<br />

wird versucht, eine realitätsnahe Atmosphäre<br />

ins graue Wohnzimmer zu bringen. Doch<br />

damit nicht genug: Um nicht nur <strong>die</strong> visuelle<br />

Wahrnehmung anzuregen, soll der Zuschauer<br />

den sibirischen Winter genauso wie den<br />

afrikanischen Sommer zu spüren bekommen.<br />

Die Wüstenhitze im Film „Die Mumie“<br />

wird Sie erdrücken und dem klirrend<br />

kalten Windsturm des „Ice Age“ werden Sie<br />

nicht entfliehen können.<br />

Die Macher des Erlebnis-TVs wollen Temperaturunterschiede<br />

mithilfe modernster<br />

Licht- und Belüftungssysteme simulieren,<br />

damit Sie auch dort reelle Bedingungen erfahren.<br />

Dabei muss sich zwar nun vor jedem<br />

DVD-Abend <strong>die</strong> Frage gestellt werden, welches<br />

Kleidungsstück das am besten passende<br />

sei, doch <strong>die</strong> Wetter-Extreme werden sich<br />

– ausnahmsweise nicht realitätsgetreu – in<br />

Grenzen halten. Die Philips-amBX-Grup-<br />

Bilder: amBX; caster communications, inc.<br />

046 www.hdplustv.de


pe hat sich als Datum den Mai <strong>die</strong>ses Jahres<br />

gesetzt. In fernerer <strong>Zukunft</strong> soll es dann<br />

auch möglich sein, via Internet <strong>die</strong> persönlich<br />

gewünschte Atmosphäre zu wählen und<br />

programmieren zu können. „Den kreativen<br />

Ideen der Nutzer und der Anbieter sind<br />

keine Grenzen gesetzt, <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

sind immens“, befindet Jo Cooke, Marketing-Chef<br />

von Philips amBX. Dabei wissen<br />

<strong>die</strong> Macher des Erlebniskinos natürlich <strong>die</strong><br />

großen Computerspielunternehmen und<br />

-entwickler hinter sich. Sie sind mindestens<br />

genauso an einer Markteinführung interessiert<br />

wie Philips.<br />

Vergessen Sie <strong>die</strong> gemütliche<br />

Fernsehcouch!<br />

Um Ihrer Sinnüberflutung einen weiteren<br />

Schritt näher zu kommen, haben sich <strong>die</strong><br />

Produktentwickler einen nächsten Punkt<br />

hin zur perfekten PC-Spiel- und Kinounterhaltung<br />

ausgedacht. Und hierbei, das geht<br />

vor allem an alle Kinder, <strong>ist</strong> Sitzenbleiben<br />

erwünscht!<br />

Spinnen wir unseren optimalen DVD-<br />

Abend weiter, so sind wir mit der Zimmertemperatur<br />

und dem passenden Licht schon<br />

versorgt. Wir nähern uns nun dem fernsehschauenden<br />

Individuum und dessen Sitzmobiliar.<br />

Es gibt Filmszenen, in denen ein Truck<br />

über eine schlecht geteerte Straße fährt oder<br />

der Privatjet von heftigen Turbulenzen gepeitscht<br />

wird. Sicherlich versetzt sich der<br />

Zuschauer in <strong>die</strong> Lage der jeweiligen Person<br />

(ob nun gewollt oder nicht), aber sind wir<br />

ehrlich, so richtig gelingt es uns nicht. Genau<br />

aus <strong>die</strong>sem Grund erfand man bewegbare<br />

Fernsehsessel.<br />

Die Technik, <strong>die</strong> hier für Authentizität sorgen<br />

soll, basiert auf zwei oder vier Aktoren. Diese<br />

laufen synchron zum Film und geben Impulse<br />

entsprechend des Geschehens ab. <strong>Das</strong><br />

2- bzw. 4-Aktoren-System wird dabei unsichtbar<br />

in <strong>die</strong> Armlehnen des Möbelstücks<br />

eingebaut. Angesteuert werden <strong>die</strong> Aktoren<br />

von der Technik, <strong>die</strong> üblicherweise in einem<br />

Podest unterhalb der Sitze integriert <strong>ist</strong>. Der<br />

Odyssee D-Box Motion Simulator, der zu<br />

einem der bekanntesten Simulationssysteme<br />

gehört, programmiert dabei dreidimensionale<br />

Bewegungseffekte, <strong>die</strong> von den Aktoren<br />

in langsame oder schnelle Bewegungen der<br />

Sitzfläche umgesetzt werden. Der Sitz kann<br />

sich damit nach vorne, hinten, rechts und<br />

links bewegen. Ein AC-Motor (Wechselstromantrieb)<br />

sorgt für <strong>die</strong> Bewegungen. Inzwischen<br />

ex<strong>ist</strong>iert auch eine XL-Variante, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Hübe und Erschütterungen noch etwas<br />

großzügiger auslebt, und me<strong>ist</strong> auch für gewichtigere<br />

Menschen vorgesehen <strong>ist</strong>.<br />

Der Käufer sollte sowieso daran denken, <strong>die</strong><br />

vom Hersteller angegebenen Maße so genau<br />

wie möglich einzuhalten, sowie <strong>die</strong> Daten für<br />

<strong>die</strong> Traglast zu berücksichtigen, damit uns<br />

nicht mitten im Fernsehgenuss der Saft bzw.<br />

das Bier ausgeht. Jede Anlage kann übrigens<br />

erst auf zwei Aktoren ausgerichtet und dann,<br />

nach Bedarf, auf vier aufgerüstet werden. Je<br />

nachdem, wie locker der Geldbeutel sitzt<br />

bzw. unsere Gemütslage das Durchschütteln<br />

verkraftet.<br />

Wenn Filme auch Duftmarken<br />

setzen könnten …<br />

Falls Ihnen Farbveränderungen, Ventilatoren<br />

und vibrierende Sessel noch nicht genug<br />

sind, könnte <strong>die</strong> Angebotspalette um Regentropfen<br />

sowie Duftnoten erweitert werden.<br />

Damit der Geruch Ihres schwitzenden Nachbarn<br />

den Filmabend nicht dominiert bzw.<br />

Filmgerüche interpretiert werden können,<br />

hat <strong>die</strong> Storz Me<strong>die</strong>nfabrik aus Esslingen<br />

ein Duftsystem entwickelt. Geschäftsführer<br />

Bernhard Storz <strong>ist</strong> stolz auf seine „revolutionäre<br />

Technik, <strong>die</strong> eine szenengenaue Beduftung<br />

ermöglicht.“ Weiter schwärmt er: „Die<br />

Konzentration, <strong>die</strong> gerade so wahrnehmbar<br />

<strong>ist</strong>, bombar<strong>die</strong>rt den Zuschauer nicht mit<br />

Gerüchen, sondern lässt den Duft unterschwellig<br />

wirken.“<br />

Die physikalische Erklärung dafür liegt in<br />

der vertikalen Beschleunigung der Duftmoleküle.<br />

Durch sie entsteht eine Duftsäule, <strong>die</strong><br />

nach Ende der Filmsequenz innerhalb einer<br />

Zehntelsekunde nach oben entweicht. Für<br />

den Zuschauer <strong>ist</strong> der Geruch jeweils<br />

zirka sechs Sekunden wahrnehmbar.<br />

Und das Problem, dass der<br />

gesamte Kinosaal anschließend<br />

mehrstündig durchgelüftet<br />

werden muss, <strong>ist</strong> ebenfalls<br />

nicht gegeben. Als i-Tüpfelchen,<br />

Dessert oder Zugabe –<br />

Shake it, baby! So könnte demnächst<br />

auch Ihr bestes Möbelstück<br />

ausgerüstet sein. Die neue Vibrationstechnik<br />

des Motion Simulators<br />

machts möglich<br />

ganz wie Sie wollen – <strong>ist</strong> für eine Erfrischung<br />

gesorgt. Egal, ob dem Zuschauer der leichte<br />

Sprühregen während eines Frühlingsspaziergangs<br />

oder der britische Regenguss<br />

beim Wanken von einem in den nächsten<br />

Pub nahe gebracht werden soll, <strong>die</strong> kleinen<br />

Fontänen können anhand einer Spritzwasser-Anlage<br />

in bestimmte Vorrichtungen installiert<br />

werden. An <strong>die</strong>ser Stelle sei gesagt,<br />

dass sowohl <strong>die</strong>ses als auch das Duftsystem<br />

für den privaten Gebrauch noch nicht entwickelt<br />

wurden, sondern bisher lediglich in<br />

5D-Kinos vor allem in Österreich und seit<br />

dem 20. Januar auch in Berlin zur Anwendung<br />

kommen. Es <strong>ist</strong> allerdings wohl nur<br />

noch eine Frage der Zeit, wann auch Hans<br />

und Ilse in heimischen Gefilden den Fernseher<br />

riechen werden können bzw. ihnen <strong>die</strong><br />

Fernbe<strong>die</strong>nung ins Gesicht spritzt.<br />

Wir hoffen, Ihnen nicht zu viel Appetit auf<br />

<strong>die</strong> neue Computer- und Fernsehunterhaltung<br />

gemacht zu haben, denn Sie sollen ja<br />

auch ohne <strong>die</strong> vorgestellten technischen<br />

Raffinessen den TV-Abend genießen können.<br />

Doch wir sind zuversichtlich, Sie werden<br />

es schon aushalten ohne Lichtwechsel,<br />

Fahrtwind, Sitzvibrationen, Duftbäume und<br />

Wasserspiele.<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 047


Heimkinoschöpfung 1. Buch HD+TV<br />

Am Anfang war es wüst, chaotisch und leer. Doch aus <strong>die</strong>sem Chaos beschwört das Do-ityourself-Team<br />

von HD+TV ein professionelles Heimkino herauf. Wir beweisen, dass echtes<br />

Kinoambiente aus mehr als einer Tüte Popcorn bestehen und auch auf kleinstem Raum<br />

stattfinden kann. Verfolgen Sie <strong>die</strong> Entstehung eines eigenen Filmsaals.<br />

VON MARIO HESS<br />

Erst verschrauben wir <strong>die</strong><br />

Holzle<strong>ist</strong>en für unseren<br />

späteren Wandbehang (Bild<br />

oben), dann greifen wir<br />

professionell zur Farbrolle<br />

(Bild links)<br />

Und ER sprach: Schwarz sei <strong>die</strong> erwählte Farbe<br />

Für das Heimkinoprojekt steht uns ein rund 24 Quadratmeter<br />

großer Raum zur Verfügung. Um originäre Filmsaal-Atmosphäre<br />

zu erschaffen <strong>ist</strong> <strong>die</strong>s eine geeignete Grundlage an<br />

Fläche. Nachdem das Zimmer komplett ausgeräumt wurde,<br />

präparieren wir den Boden mit einer Folie. Nun geht der Griff<br />

zum Bohrer. Direkt an der Ober- und Unterkante aller Wände<br />

befestigen wir eine durchgehende Holzle<strong>ist</strong>e, <strong>die</strong> mit Schrauben<br />

und Dübeln fixiert wird. An <strong>die</strong>sen Kanten bringen wir<br />

im Verlauf der Arbeiten eine Wandbespannung aus Stoff an.<br />

Hinter <strong>die</strong>sem Tuch verschwinden praktischerweise nicht<br />

nur <strong>die</strong> zu verlegenden Kabel, sondern der Abstand zwischen<br />

dem Material und der Wand sorgt für eine Verbesserung der<br />

Raumakustik. Je größer der Abstand zwischen beiden Ebenen,<br />

desto mehr tiefe Frequenzen werden durch <strong>die</strong> darin vorhandene<br />

Luft absorbiert. Bewaffnet mit diversen Farbrollen beginnen<br />

<strong>die</strong> Malerarbeiten. In den folgenden Stunden erhalten<br />

alle Raumseiten einen schwarzen Grundton. Sofern <strong>die</strong> Decke<br />

ebenfalls gestrichen wird, erhält <strong>die</strong>se zuerst ihren Überzug.<br />

Bei der Auswahl der Farbe achten wir darauf, keine glänzende<br />

zu verwenden. Seidenmatt <strong>ist</strong> ideal. Nun entsteht eine Pause,<br />

bis alles getrocknet <strong>ist</strong>. Damit endet unser erster Arbeitstag.<br />

048 www.hdplustv.de


Bilder: PR, Archiv<br />

Und ER sprach: Weiche, Licht weiche<br />

Der zweite Tag beginnt paradoxerweise damit,<br />

dass Tageslicht wieder aus unserem<br />

Zimmer hinauszutreiben. Nach und nach<br />

verkleiden wir sämtliche Fenster von außen<br />

mit anthrazitfarbener Selbstklebe-Möbelfolie<br />

aus dem Baumarkt. Passend zugeschnitten<br />

wird <strong>die</strong> Kunststoffschicht auf <strong>die</strong> Glasscheibe<br />

aufgepresst, so dass keine störenden<br />

Sonnenstrahlen mehr eindringen können.<br />

Auf gleiche Weise überdecken wir ebenfalls<br />

<strong>die</strong> Eingangstür. Selbstklebefolie besitzt den<br />

Vorteil, nach Wunsch einfach wieder entfernbar<br />

zu sein. Im Inneren erhalten fast alle<br />

Fenster einen Überzug aus schwarzem Molton<br />

– dem Material, das auch <strong>die</strong> Wandflächen<br />

überdecken wird. Molton besteht aus<br />

Baumwolle, wird hauptsächlich im Bühnenbau<br />

verwendet und <strong>ist</strong> schwer entflammbar.<br />

Für unser Heimkino somit perfekt. Befestigt<br />

wird der weiche Stoff entweder mit einem<br />

Klettband direkt am Rahmen oder an den<br />

umliegenden Wandflächen. Mindestens ein<br />

Fenster sollte aber weiterhin vollständig zu<br />

öffnen sein, damit der Raum gelüftet werden<br />

kann. Danach widmen wir uns wieder<br />

den Wänden. Auf 1,80 Meter Höhe werden<br />

an den jeder Raumseite jeweils drei Holztafeln<br />

(Maße: 200 × 100 × 10 mm) angebracht,<br />

<strong>die</strong> im Verlauf des Aufbaus für <strong>die</strong> Montage<br />

der Dekorleuchten <strong>die</strong>nen werden. Mit vier<br />

Schrauben verankern wir <strong>die</strong> Brettchen fest<br />

in der Wand.<br />

Und ER sprach: Du brauchst Molton<br />

Nachdem <strong>die</strong> ersten Vorbereitungen beendet<br />

sind, kommt am dritten Tag wieder der<br />

bereits bekannte Molton zum Zuge. Da ein<br />

Heimkinoraum das richtige Kinoflair und<br />

ansprechende Akustik verbreiten muss, behängen<br />

wir <strong>die</strong> Zimmerseiten mit weinrotem<br />

Stoff, der in ausreichender Menge über einen<br />

Fachhandel geordert werden kann. Einzig<br />

<strong>die</strong> Wand, vor der am Ende unsere Leinwand<br />

stehen wird, erhält einen Hintergrund aus<br />

schwarzem Bühnenmolton. Per Elektro-<br />

Tacker wird das Tuch zuerst an der oberen<br />

Holzlatte fixiert. Alle ein bis zwei Zentimeter<br />

versenken wir eine Metallklammer. Es <strong>ist</strong><br />

empfehlenswert, <strong>die</strong>se Tätigkeit mit mindestens<br />

zwei Personen auszuführen, um ein<br />

gleichmäßiges Resultat zu erhalten. Ansonsten<br />

kann der Molton verrutschen. <strong>Das</strong> untere<br />

Ende des Tuchs bleibt aufgrund der noch zu<br />

verlegenden Kabel erst einmal offen. Wände<br />

und Decke sind damit vorbereitet. Die<br />

Bauphase erreicht den Boden. Unsere Wahl<br />

fällt auf einen strapazierfähigen Belag, der<br />

sich gut reinigen lässt. Weder Popcornreste<br />

noch Rotweinflecken haben auf <strong>die</strong>sem Untergrund<br />

eine Chance. Lose verlegen wir den<br />

Teppichboden im Raum und befestigen <strong>die</strong><br />

Kanten mit beidseitigem Klebeband. Alternativ<br />

kann auch Haftvlies genutzt werden. In<br />

beiden Fällen muss <strong>die</strong> Rückenbeschichtung<br />

des Bodenbelags mit Jute oder Kautschuk<br />

ausgestattet sein. Der Teppichboden sorgt<br />

nicht nur für einen bequemen Untergrund,<br />

sondern verbessert auch <strong>die</strong> Klangqualität<br />

des Raums.<br />

Und ER sprach: Nimm Platz!<br />

Der schwierigste Part eines authentischen<br />

Heimkinobaus <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Beschaffung stilechter<br />

Bestuhlung. Glücklicherweise finden sich<br />

solch ausgefallene Möbelstücke im Angebot<br />

diverser Online-Auktionen wieder. Wir entscheiden<br />

uns spontan für drei Stuhlreihen –<br />

insgesamt zehn Sitze, <strong>die</strong> für den moderaten<br />

Preis von 80 Euro pro Platz den Besitzer wechseln.<br />

Vorsicht <strong>ist</strong> aber geboten, da zu <strong>die</strong>ser<br />

Summe generell eine nicht unbeträchtliche<br />

Summe an Transportkosten hinzukommt.<br />

Vor der Montage unterziehen wir den Untergrund<br />

einer gründlichen Prüfung. Erst wenn<br />

sichergestellt <strong>ist</strong>, dass <strong>die</strong> Wohnung darunter<br />

durch unsere Baumaßnahmen nicht<br />

in Mitleidenschaft gezogen wird, kommt<br />

der Akku-Schrauber zum Einsatz. Mehrere<br />

Schrauben bringen Stabilität in <strong>die</strong> Sitzreihen.<br />

Wenn mehrere Reihen befestigt werden,<br />

bietet sich das versetzte Aufstellen der Stühle<br />

an. So erhält jeder Besucher ein uneingeschränktes<br />

Blickfeld auf <strong>die</strong> Leinwand. Etwas<br />

aufwändiger <strong>ist</strong> der Aufbau einer Tribüne.<br />

Dabei werden <strong>die</strong> hinteren Sitze auf einem<br />

Holzpodest erhöht angebracht. Wir sehen<br />

für <strong>die</strong>se Möglichkeit aber erst bei größeren<br />

Räumen eine Notwendigkeit. Eine echte Alternative<br />

zur Kinobestuhlung bietet natürlich<br />

ein Sofa in Kombination mit einigen<br />

Fernsehsesseln. Für Fans epischer Spielfilme<br />

mit entsprechender Länge erhöht eine Stütze<br />

im Nacken den Komfort beträchtlich.<br />

Und er sprach: Lies auch <strong>die</strong> nächste HD+TV<br />

Mühsam, aber effektiv: Um den Klang zu verbessern<br />

befestigen wir dunklen Molton an den Wänden<br />

Der Bodenbelag darf strapazierfähig sein. Jede Menge<br />

Popcorn wartet auf ihn<br />

Nach dem Montieren – einfach mit dem Schraubenschlüssel<br />

nachziehen. Fertig sind unsere Sitzreihen<br />

Verwendet wurden bisher:<br />

Holzle<strong>ist</strong>en:<br />

ca. 4 Euro pro Le<strong>ist</strong>e<br />

Stoff: ca. 6 Euro/m 2<br />

Farbe:<br />

40 Euro<br />

Funk-Steckdosendimmer: ca. 40 Euro<br />

Bestuhlung:<br />

80 Euro pro Stuhl<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 049


Sag zum Abschied leise „servus“<br />

Unser guter alter Röhrenfernseher hat uns viel Freude gemacht, doch über 100 Jahre nach<br />

der Erfindung der Braunschen Röhre stehen LCD- und Plasma-TVs bereit für <strong>die</strong> Wachablösung<br />

der „Flimmerk<strong>ist</strong>e“ – für HD+TV Grund genug, <strong>die</strong> Grundlagen der Großmutter aller<br />

Techniken noch einmal zu durchleuchten und wehmütig Abschied zu nehmen.<br />

VON THOMAS MEYER<br />

Die Geschichte des Fernsehens <strong>ist</strong> noch<br />

älter als <strong>die</strong> der Röhre. <strong>Das</strong> erste Verfahren,<br />

das so etwas wie Fernsehen<br />

ermöglichte, wurde nicht von Karl Ferdinand<br />

Braun, sondern von Paul Nipkow entwickelt.<br />

Um ein Bild zu zerlegen und wieder zusammenzubauen,<br />

nutzte <strong>die</strong>ser eine rotierende,<br />

spiralförmig gelochte Metallscheibe, <strong>die</strong> das<br />

Bild zeilenweise abtastet. Auf der gegenüberliegenden<br />

Seite bildete eine zweite gelochte<br />

Scheibe, <strong>die</strong> vor einer Lichtquelle rotierte,<br />

das Bild wieder ab. Die „Nipkow-Scheibe“<br />

war geboren, doch der Erfinder selbst nannte<br />

sein Verfahren nur bescheiden „elektrisches<br />

Teleskop“, was nichts anderes als „Fern-Sehen“<br />

bedeutet. Bis 1940 wurden Systeme<br />

nach dem Nipkowschen Prinzip entwickelt.<br />

<strong>Das</strong> Verfahren der zeilenweisen Abtastung<br />

wird bis heute beibehalten.<br />

Neue Technik, neues Glück<br />

Wenn er schon Nipkow in der chronologischen<br />

Folge den Vortritt lassen muss, so gebührt<br />

Karl Ferdinand Braun doch wenigstens<br />

<strong>die</strong> Ehre, ein Prinzip erfunden zu haben, dass<br />

auch noch 100 Jahre später in Fernsehern<br />

verbaut wird. Die „Braunsche Röhre“ konnte<br />

einen Elektronenstrahl durch Ablenkplatten<br />

gezielt in verschiedene Richtungen leiten.<br />

Die Innenseite von Fernseher-Röhren <strong>ist</strong><br />

auch heute noch mit Phosphor beschichtet.<br />

Diese Schicht wird wiederum durch einen<br />

Elektronenstrahl angeregt und erzeugt Lichtpunkte.<br />

Malen nach Pixeln<br />

Wenn Sie mit ihrer Nasenspitze ganz nah<br />

an ihr TV-Gerät herantreten, erkennen Sie<br />

winzige Punkte, <strong>die</strong> sich über das komplette<br />

Bild ziehen. Einer <strong>die</strong>ser Punkte wird als<br />

Pixel bezeichnet und kann einzeln eingefärbt<br />

werden. Dabei werden <strong>die</strong> einzelnen Bildpunkte<br />

nicht zeitgleich, sondern zeilenweise,<br />

also nacheinander abgebildet. Je mehr Pixel<br />

vorhanden sind, desto mehr Details werden<br />

050 www.hdplustv.de


Die Genesis des Breitbildes<br />

Ebenfalls ein Relikt aus grauer Vorzeit <strong>ist</strong> das<br />

Bildformat. Vorrangig aus produktionstechnischen<br />

Gründen wurde das 4:3-Format<br />

gewählt. Die Zahlen geben das Verhältnis<br />

der Bildhöhe zur Bildbreite an. Damit <strong>ist</strong><br />

ersichtlich, dass das Bild fast so hoch wie<br />

breit <strong>ist</strong>. Unser natürliches Blickfeld arbeitet<br />

aber anders, da unsere Augen nun einmal<br />

nebeneinander angeordnet sind. Somit <strong>ist</strong><br />

das menschliche Blickfeld wesentlich breiter,<br />

als es das 4:3-Format wiedergibt. <strong>Das</strong> neue<br />

16:9-Breitbildformat soll <strong>die</strong>sen Umstand<br />

ausmerzen und dem natürlichen Sehen wesentlich<br />

besser Rechnung tragen. Noch einen<br />

Schritt weiter gehen Kinoproduktionen, <strong>die</strong><br />

me<strong>ist</strong> im Super-Breitbildformat aufgenommen<br />

werden. 21:9 lautet dort <strong>die</strong> Maxime für<br />

vollendeten Sehgenuss.<br />

Bildformat 4:3 16:9 21:9<br />

Bildhöhe in cm 34,5 34,5 34,5<br />

Bildbreite in cm 46 61,3 80,5<br />

Bilddiagonale in cm 57,5 70,3 87,6<br />

Bei gleicher Bildhöhe liefert das 16:9-Format<br />

mehr Bildinhalt und größere Bilddiagonalen.<br />

<strong>Das</strong> 21:9-Format wird nur im Kino<br />

angewandt. Beim Anschauen von Filmen in<br />

den eigenen vier Wänden müssen Sie mit<br />

schwarzen Balken oben und unten vorlieb<br />

nehmen.<br />

und Bildartefakte – sind bis heute nicht eliminiert.<br />

Als erster Hersteller bot Philips mit<br />

seiner „Digital Natural Motion“ getauften<br />

Technik <strong>die</strong> Möglichkeit, Zwischenbilder zu<br />

errechnen und so ruckartige Bewegungen<br />

auszumerzen.<br />

Nur <strong>die</strong> halbe Wahrheit<br />

Als das Schwarzweißfernsehen seinen Siegeszug<br />

antrat, mussten viele technische<br />

Kompromisse eingegangen werden. Da es<br />

<strong>die</strong> Übertragungsgeschwindigkeit nicht zuließ,<br />

ein komplettes Bild in einem Rutsch zu<br />

übertragen, wurde es einfach halbiert. Dabei<br />

<strong>ist</strong> <strong>die</strong> Vorgehensweise kompliziert. Der<br />

Rasterstrahl der Röhre tastet <strong>die</strong> erste Zeile<br />

von links nach rechts ab und überspringt<br />

<strong>die</strong> zweite. Dann tastet er <strong>die</strong> dritte Zeile ab<br />

und überspringt <strong>die</strong> vierte. Somit werden<br />

im ersten Durchgang alle ungeraden Zeilen<br />

abgebildet. Hat der Rasterstrahl <strong>die</strong> letzte<br />

Zeile erreicht, wird er an den Anfang zurück<br />

versetzt und muss nun alle geraden Zeilen<br />

abtasten. Dieser Vorgang nennt sich Zeilensprung-<br />

oder Interlaced-Verfahren. Durch<br />

<strong>die</strong> rasante Abtastgeschwindigkeit nehmen<br />

wir den Bildaufbau nicht wahr und sehen<br />

nur das komplette Bild.<br />

Bilder: <strong>Das</strong> Vierte; Paramount Pictures; „Raumschiff Enterprise“, „Der Sechs Millionen Dollar Mann“, „Captain Future“ auf Sci Fi<br />

sichtbar und desto mehr Zeilen werden benötigt.<br />

Unsere bisherige Übertragungsnorm<br />

PAL sieht 625 Zeilen vor. Um das Bild trotz<br />

technischer Einschränkungen ohne Blockbildungen<br />

betrachten zu können, nutzt man<br />

<strong>die</strong> menschliche Sehschwäche gekonnt aus.<br />

Ist der Abstand zur Bildröhre das ungefähr<br />

Vierfache der Bildhöhe, werden <strong>die</strong> einzelnen<br />

Pixel unsichtbar und gehen nahtlos ineinander<br />

über – der Name „Fernseher“ <strong>ist</strong><br />

also Programm.<br />

Herzschrittmacher<br />

Aus Daumenkino-Zeiten wissen wir, dass<br />

möglichst viele Bilder hintereinander in<br />

schneller Folge abgespielt für flüssige Bewegungen<br />

sorgen. Unser Fernsehbild liefert 25<br />

Bilder pro Sekunde und erreicht somit eine<br />

ruckfreie Darstellung. Die TV-Geräte liefen<br />

anfangs jedoch nur mit einer Frequenz von<br />

50 Hertz. <strong>Das</strong> hatte ein flimmerndes Bild<br />

zur Folge, was besonders bei langen Filmabenden<br />

ermüdend wirkt. Moderne Geräte<br />

speichern jedes Halbbild und geben es einfach<br />

doppelt aus. Die 100-Hertz-Technik <strong>ist</strong><br />

zwar mittlerweile Standard, doch ihre zahlreichen<br />

Probleme – ruckartige Bewegungen<br />

Farbe im Spiel<br />

Schwarzweißbilder sind ja gut und schön,<br />

aber was wären blühende Landschaften ohne<br />

Farbe. 1953 hatte man in den USA eine Möglichkeit<br />

gefunden, neben dem Schwarzweißauch<br />

ein Farbsignal mit auf <strong>die</strong> Reise zu schicken.<br />

Ein gutes Jahrzehnt zogen dann auch<br />

<strong>die</strong> technischen Spätzünder aus Europa nach<br />

und lieferten ein im Vergleich zum US-amerikanischen<br />

NTSC-Format besseres Bildsignal<br />

ab, das bis heute Bestand hat – PAL. Die<br />

Farbe besteht aus einem roten, einem grünen<br />

und einem blauen Anteil (RGB); alle drei Anteile<br />

ergeben in der Summe wieder <strong>die</strong> Helligkeit<br />

(Luminanz). Somit <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Farbtreue<br />

1884 1897 1931 1935 1936 1939 1950 1952 1953 1954 1956<br />

Paul Nipkow<br />

lässt seine<br />

runde Scheibe<br />

mit spiralförmig<br />

angeordneten<br />

Löchern vom<br />

Patentamt<br />

schützen.<br />

Karl Ferdinand<br />

Braun entwickelt<br />

<strong>die</strong><br />

„Braunsche<br />

Röhre“. Nach<br />

<strong>die</strong>ser Technik<br />

arbeiten unsere<br />

Röhren-TV-<br />

Geräte auch<br />

heute noch.<br />

Auf der<br />

Deutschen<br />

Funkausstellung<br />

stellt <strong>die</strong> Firma<br />

Radio A.G.D.S.<br />

Loewe einen<br />

Fernsehempfänger<br />

mit<br />

einer Braunschen<br />

Röhre vor.<br />

Der Empfänger<br />

kann 20 Bilder<br />

pro Sekunde<br />

darstellen und<br />

<strong>die</strong> Auflösung<br />

<strong>ist</strong> auf 100<br />

Zeilen begrenzt.<br />

Deutschland<br />

als Pionier:<br />

Der erste regelmäßige<br />

Fernsehprogramm<strong>die</strong>nst<br />

der Welt<br />

startet.<br />

Die Olympischen<br />

Spiele in<br />

Berlin werden<br />

mit regelmäßigen<br />

Fernsehübertragungen<br />

in <strong>die</strong> Haushalte<br />

transportiert.<br />

Einziger Wermutstropfen:<br />

Fernsehgeräte<br />

sind teuer und<br />

so schaffen nur<br />

einige hundert<br />

Stück den<br />

Sprung in <strong>die</strong><br />

Wohnstuben.<br />

Auf der<br />

Funkausstellung<br />

wird der<br />

Einheitsfernsehempfänger<br />

„E1“ vorgestellt.<br />

Mit 441<br />

Zeilen und<br />

Zeilensprungverfahren<br />

hat er<br />

eine Qualität<br />

erreicht, <strong>die</strong><br />

etwa einem<br />

Schwarz-weiß-<br />

VHS-Video<br />

entspricht.<br />

Die Geburtsstunde<br />

der ARD:<br />

Der Nordwestdeutsche<br />

Rundfunk<br />

(NWDR) sendet<br />

ein Testbild.<br />

In Berlin und<br />

ein Jahr darauf<br />

in Leipzig wird<br />

der öffentliche<br />

Sendebetrieb<br />

aufgenommen.<br />

<strong>Das</strong> Fernsehgerät<br />

„Leningrad“<br />

beeindruckt <strong>die</strong><br />

ostdeutschen<br />

Zuschauer mit<br />

einer Bilddiagonalen<br />

von 23 cm.<br />

<strong>Das</strong> Regionalligaspiel<br />

von<br />

Hamborn 07<br />

gegen den FC<br />

St. Pauli wird als<br />

erstes Spiel live<br />

im westdeutschen<br />

Fernsehen<br />

übertragen.<br />

Ein Jahr<br />

später wird <strong>die</strong><br />

Fußballweltme<strong>ist</strong>erschaft<br />

erstmalig<br />

komplett direkt<br />

im TV gezeigt.<br />

Size does<br />

matter: Mit<br />

dem „Rembrandt“<br />

stieg<br />

<strong>die</strong> Bilddiagonale<br />

in Ostdeutschland<br />

auf<br />

30 cm. Die<br />

Fernsehtruhen<br />

„Clivia“ und<br />

„Claudia“ besaßen<br />

bereits<br />

43-cm-<br />

Bildröhren.<br />

Die erste<br />

Ultraschall-<br />

Fernbe<strong>die</strong>nung<br />

macht<br />

Trainingsläufe<br />

zum TV<br />

überflüssig.


Verteilung der TV-Standards in der Welt<br />

Aufbau: „Braunsche Röhre“<br />

Ablenkeinheit<br />

zur Steuerung<br />

der Strahlen<br />

Lochmaske<br />

(Löcher entsprechend<br />

den<br />

Farbtripeln)<br />

Drei Elektronenstrahlröhren<br />

für<br />

<strong>die</strong> additiven<br />

Grundfarben<br />

Leuchtschirm mit<br />

fluoreszierenden<br />

Farbtripeln<br />

Funktionsweise: „Nipkow-Scheibe“<br />

Verstärker<br />

besser als beim Konkurrenzformat. SECAM<br />

<strong>ist</strong> der dritte Bildstandard, der vorwiegend<br />

aus Prestige-Zwecken entwickelt worden<br />

war. Frankreich hatte sich anno dazumal<br />

eine zusätzliche Einnahmequelle erhofft. Die<br />

Inkompatibilität mit den anderen Standards<br />

brachte jedoch eher Nachteile. Trotzdem<br />

schaffte es Frankreichs Präsident Charles de<br />

Gaulle, den damaligen sowjetischen Staatschef<br />

Nikita Chruschtschow von der Einführung<br />

von SECAM im Ostblock zu überzeugen.<br />

Abnehmer fand der schrullige General<br />

auch in einigen ehemaligen französischen<br />

Kolonien in Afrika. Von der Qualität her jedenfalls<br />

<strong>ist</strong> SECAM nahe am PAL-Standard<br />

und auf alle Fälle besser als NTSC. Trotzdem<br />

setzte sich NTSC in fast allen Staaten des<br />

amerikanischen Doppelkontinents durch<br />

(siehe Karte).<br />

Abschied auf Raten<br />

Natürlich <strong>ist</strong> das Ende einer technischen Ära<br />

nicht von heute auf morgen vollzogen. Die<br />

<strong>HDTV</strong>-Welle wird frühestens 2010 seinen<br />

PAL-Vorläufer vollkommen weggespült haben.<br />

Dabei sorgen Hersteller wie Samsung<br />

mit ihren HD-ready-Röhrengeräten sogar<br />

für ein Revival der Braunschen Röhre (siehe<br />

Seite 92). Die Nachteile im Bildaufbau<br />

werden durch hohe Kontrastwerte, perfekte<br />

Farbtreue und den geringen Kaufpreis mehr<br />

als wettgemacht. Plasma und Co. bieten jedoch<br />

viele Vorteile, <strong>die</strong> einen technologischen<br />

Umschwung rechtfertigen.<br />

Den Konsumenten dürfte es letztendlich<br />

gleichgültig sein, welche Technik nun verwendet<br />

wird, solange das Bild stimmt und<br />

das Gerät finanzierbar <strong>ist</strong>. Wer jedoch von<br />

seiner geliebten Röhre einfach nicht lassen<br />

will, sei getröstet. Gerüchte, <strong>die</strong> ab 1. Juli gültige<br />

EU-Verordnung über Schwermetalle in<br />

elektronischen Geräten, bedeute auch das<br />

Aus für <strong>die</strong> Braunschen „Flimmerk<strong>ist</strong>en“,<br />

entbehren jeder Grundlage. Bis auf weiteres<br />

<strong>ist</strong> das bleihaltige Glas in Elektronenstrahlröhren<br />

vom Bannstrahl aus Brüssel nicht<br />

betroffen. Sie können aber auch jetzt schon<br />

etwas für <strong>die</strong> Umwelt tun, denn einige Fernseherhersteller<br />

wie z. B. Metz produzieren<br />

bereits Geräte, <strong>die</strong> ohne Blei auskommen.<br />

Comeback in neuer Form<br />

<strong>Das</strong>s <strong>die</strong> Röhre eines Tages ein glanzvolles<br />

Comeback feiern könnte, war auf der letztjährigen<br />

Internationalen Funkausstellung<br />

(IFA) zu sehen. Toshiba stellte in Berlin einen<br />

ersten Prototypen mit SED-Technologie<br />

vor. Fernseher mit SED (Surface-Conducted<br />

Electron-Emitter Display) arbeiten statt mit<br />

einem wandernden Elektronenstrahl mit der<br />

gezielten Beleuchtung einzelner Bildpunkte –<br />

ein flimmerfreies Bild und geringer Stromverbrauch<br />

sind das Ergebnis. Da müssen<br />

selbst LCD- und Plasma-Bildschirme vor<br />

Neid erblassen und befürchten, vom Erben<br />

der Röhre selbst eines Tages abgelöst zu werden.<br />

1960 1962 1963 1967 1969 1969 1975 1977 1986 1989 2005<br />

Die Fernsehindustrie<br />

der<br />

DDR erlebt<br />

einen Aufschwung.<br />

Die Zahl der<br />

privaten Geräte<br />

steigt auf eine<br />

Million.<br />

Stimmen aus<br />

dem All: Mit<br />

dem Satelliten<br />

Telstar werden<br />

zum ersten Mal<br />

Fernsehsendungen<br />

zwischen<br />

den USA und<br />

Frankreich<br />

übertragen.<br />

Start des<br />

Zweiten<br />

Deutschen<br />

Fernsehprogramms,<br />

ZDF.<br />

Willy Brandt<br />

startet per<br />

symbolischem<br />

Knopfdruck das<br />

PAL-Fernsehen<br />

in der Bundesrepublik.<br />

Die Mondlandung<br />

vereinte<br />

<strong>die</strong> Zuschauer<br />

auf der ganzen<br />

Welt vor den<br />

Fernsehgeräten.<br />

Einführung des<br />

Farbfernsehens<br />

in der DDR.<br />

<strong>Das</strong> Bildformat:<br />

SECAM<br />

Auf dem<br />

Schwarzmarkt<br />

waren PAL-<br />

Decoder sehr<br />

beliebt.<br />

In Westdeutschland<br />

werden<br />

<strong>die</strong> ersten<br />

Videorecorder<br />

verkauft. Die<br />

Kassettenspieldauer<br />

beträgt<br />

eine Stunde.<br />

Per Videotext<br />

bleiben <strong>die</strong> TV-<br />

Zuschauer 24<br />

Stunden<br />

informiert.<br />

Flimmern adé:<br />

Grundig stellt<br />

den ersten<br />

Farbfernseher<br />

der Welt mit<br />

100-Hertz-Technik<br />

in Serienfertigung<br />

her.<br />

Der Fall der<br />

Mauer vereint<br />

<strong>die</strong> Menschen<br />

und <strong>die</strong> Bildstandards.<br />

Viele<br />

Bürger aus den<br />

neuen Bundesländern<br />

investieren<br />

in ein<br />

neues TV-Gerät.<br />

ProSieben HD<br />

und Sat.1 HD<br />

starten als erste<br />

deutsche <strong>HDTV</strong>-<br />

Sender via<br />

Satellit. Sehen<br />

kann sie<br />

niemand, weil<br />

keine MPEG-4-<br />

Receiver auf<br />

dem Markt sind.


SELBER TESTEN<br />

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Der Sonne entgegen<br />

Für Insider und Fachleute <strong>ist</strong> es <strong>die</strong> einzig wahre technologische<br />

<strong>Zukunft</strong>, Hand in Hand mit <strong>HDTV</strong>. Die Rede <strong>ist</strong> von High Dynamic<br />

Range (HDR) – also extremer Dynamikspanne. Mit <strong>die</strong>ser<br />

Technologie können Sie das schönste und unvergänglichste Naturschauspiel<br />

hautnah erleben: den Aufgang der Sonne.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Bilder: Photocase.com , Brightside<br />

054 www.hdplustv.de


Wenn <strong>die</strong> ersten Lichtstrahlen <strong>die</strong><br />

schlafende Szenerie erhellen<br />

und <strong>die</strong> dunklen Schatten einem<br />

warmen Sommertag weichen, sprießen in<br />

uns <strong>die</strong> Glückshormone empor. Sonnenlicht<br />

spendet nicht nur Wärme, sondern auch positive<br />

Stimmung. Was in der Natur so einfach<br />

tagtäglich passiert, <strong>ist</strong> in unserem Fernsehalltag<br />

bislang unmöglich. Selbst <strong>die</strong> hellste<br />

Filmszene vermag es nicht, uns so zu blenden,<br />

wie der weit entfernte Feuerball.<br />

Kontraste<br />

Weshalb schwärmen viele Verbraucher immer<br />

noch von der guten alten Röhre? Ganz<br />

einfach, weil der Kontrast stimmt. Man versteht<br />

darunter eine möglichst große Differenz<br />

zwischen dem hellsten Weiß und dunkelsten<br />

Schwarz. In unseren Testberichten drucken<br />

wir <strong>die</strong>sen Wert ebenfalls ab – 500:1 bedeutet<br />

beispielsweise, dass der hellste Punkt 500<br />

Mal heller leuchtet als der dunkelste.<br />

<strong>Das</strong> Geheimnis liegt aber in der Interpretation.<br />

Wäre das dargestellte Schwarz tiefschwarz<br />

(Leuchtkraft gegen Null), so würde<br />

bereits ein wenig Licht ausreichen, um den<br />

Kontrastwert auf hohe Werte ansteigen zu<br />

lassen. Den Vorteil eines absoluten Schwarzwerts<br />

nutzt beispielsweise Toshiba als Werbeaussage<br />

für <strong>die</strong> kommende SED-Technologie.<br />

Der dort angepriesene Kontrast von sage<br />

und schreibe 100 000:1 kommt jedoch ausschließlich<br />

zustande, weil das Schwarz kaum<br />

noch messbar <strong>ist</strong>. Die Lichtle<strong>ist</strong>ung von SED<br />

liegt auf dem Niveau eines herkömmlichen<br />

Plasmas oder LCDs, somit steigt zwar <strong>die</strong><br />

Bildtiefe aber nicht <strong>die</strong> Helligkeit. Genau für<br />

<strong>die</strong>sen Punkt <strong>ist</strong> das menschliche Auge aber<br />

weitaus sensibler, als beispielsweise für Farbunterschiede.<br />

So kann unser Auge bei Nacht<br />

selbst aus einem Kilometer Entfernung noch<br />

eine leuchtende Kerze wahrnehmen.<br />

Geblendet<br />

Einen völlig anderen Weg gehen <strong>die</strong> High-<br />

Dynamic-Range-Displays vom kanadischen<br />

Hersteller Brightside Technologies. Deren<br />

Bildschirme bauen zwar auf der LCD-Technik<br />

auf, haben aber mit herkömmlichen Fernsehern<br />

nur wenig gemein. Ähnlich wie bei<br />

Toshiba liegt der Kontrastwert mit 200 000:1<br />

auf einem unerreicht hohen Niveau. Dabei<br />

erlangt der Schwarzwert ebenfalls neue<br />

Tiefstwerte – das Messgerät schlägt kaum<br />

noch aus. Der eigentliche Clou zur extremsten<br />

Kontraststeigerung aller Zeiten liegt jedoch<br />

in der Lichterzeugung. Anstatt eine<br />

einzige Lichtquelle hinter <strong>die</strong> LCD-Schicht<br />

zu legen und <strong>die</strong> Flüssigkr<strong>ist</strong>alle den Helligkeitswert<br />

beeinflussen zu lassen, kümmern<br />

sich LEDs um <strong>die</strong> Hell- und Dunkelwerte.<br />

Rund 1 400 Minileuchten erreichen dabei<br />

eine nie gekannte Helligkeit.<br />

Die „Glühwürmchen“ können zehnmal heller<br />

leuchten als alle anderen Bildschirmtechnologien.<br />

Wer jemals im dunklen Heimkinoraum<br />

einen Plasma gesehen hat, wird ohne<br />

Weiteres eingestehen, dass <strong>die</strong>ser bereits eine<br />

hohe Leuchtkraft besitzt, <strong>die</strong> zehnfache Steigerung<br />

dessen grenzt fast an Augenschädigung.<br />

Wie geht’s?<br />

Der Brightside-DR37-P-Fernseher besitzt <strong>die</strong><br />

volle HD-Auflösung von 1 920 × 1 080 Bildpunkten.<br />

Wie können allein 1 400 Leuchtquellen<br />

punktgenau zwei Millionen Pixel<br />

ausleuchten? Die LEDs werden so geschickt<br />

angeordnet, dass sie selbst ein Bild erzeugen<br />

könnten. Mit 1 400 Leuchtquellen <strong>ist</strong> <strong>die</strong>ses<br />

natürlich extrem grob, weshalb <strong>die</strong> LCDs<br />

als hoch aufgelöste Schicht davor geschaltet<br />

werden und <strong>die</strong> LEDs nur den Kontrasteindruck<br />

beeinflussen. Dank Brightsides eigens<br />

entwickelter Software wird <strong>die</strong> kontraststarke,<br />

aber grob aufgelöste LED-Schicht und<br />

<strong>die</strong> hoch aufgelöste, aber kontrastarme LCD-<br />

Schicht zu einem unglaublichen Bilderlebnis<br />

zusammengeführt. Der Kampf Gandalfs<br />

gegen einen Balrog im ersten „Der Herr der<br />

Ringe“-Teil wird dadurch ein heißes Duell<br />

auf Leben und Tod. Noch nie war der flammende<br />

Dämon furchteinflößender, wirkten<br />

<strong>die</strong> Darsteller emotionaler, <strong>die</strong> Farben brillanter.<br />

Der Brightside-LCD-Fernseher <strong>ist</strong> nach einhelliger<br />

Meinung der HD+TV-Redaktion der<br />

wohl größte optische Schritt seit dem Siegeszug<br />

von <strong>HDTV</strong>. Natürlich hat <strong>die</strong>se Technik<br />

mehrere Nachteile, was eine schnelle Serienfertigung<br />

behindert. So erzeugen <strong>die</strong> 1 400<br />

LEDs gigantische Wärme – eine aufwändige<br />

Wasserkühlung schützt den Bildschirm<br />

vor dem sicheren Schmelztod. Mit einem<br />

Preis von „läppischen“ 49 000 US-Dollar <strong>ist</strong><br />

der HDR-Fernseher zudem noch weit vom<br />

Massenmarkt entfernt. Hält man sich aber<br />

vor Augen, wie rasant <strong>die</strong> Preise für Plasmas<br />

gesunken sind und Brightside auf vertraute<br />

Technologien wie LCD und LED zurückgreift,<br />

könnten bereits 2010 erste Fernseher<br />

vom Band laufen.<br />

Bis dahin müssen Sie sich mit einem herkömmlichen<br />

Plasma oder LCD vertrösten.<br />

Wer heute bereits eine Vorstellung von<br />

Brightside bekommen möchte, sollte möglichst<br />

früh aufstehen – der Sonnenaufgang<br />

der Natur wird nämlich in ein paar Jahren<br />

somit auch im Wohnzimmer Realität.<br />

Auf unserem Bild leider nicht zu sehen: Der Brightside-Fernseher kann als<br />

erster Bildschirm Sonnenlicht real<strong>ist</strong>isch darstellen. Seine Leuchtkraft blendet<br />

den Zuschauer bei Bedarf<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 055


Stoff für <strong>die</strong> Ohren<br />

Als Ray Dolby 1965 in England <strong>die</strong> Firma Dolby gründete, ahnte er wohl noch nichts von den zukünftigen<br />

Entwicklungen auf dem Gebiet der Audioübertragung. Anfangs mit Rauschunterdrückung und später, als<br />

Surround in <strong>die</strong> Kinos kam. Die Mehrkanal-Tonformate, wie Dolby Digital und das von der Digital Theater<br />

Systems Inc. Entwickelte DTS, etablierten sich schnell zum gängigen Industriestandard. Mit der Digitalisierung<br />

und den steigenden Ansprüchen, gerade im Mehrkanalbereich, sind <strong>die</strong> Anforderungen an Tonübertragungsformate<br />

stark gewachsen.<br />

VON MARTIN GÜNTHER<br />

Passend zum neuen Fernsehübertragungsformat<br />

<strong>HDTV</strong> und den Speicherme<strong>die</strong>n<br />

HD-DVD und Blue-ray,<br />

wird natürlich auch ein Wegbegleiter im<br />

Audio-Bereich erwartet. Um <strong>die</strong>se neuen<br />

Technologien aus vollen Zügen zu nutzen<br />

und dem steigenden Anspruch des Nutzers<br />

gerecht zu werden, entwickelte man den erweiterten<br />

Codec Dolby Digital Plus.<br />

Vorzugsweise wird er bei der Signalübertragung<br />

via HDMI zum Einsatz kommen, da<br />

<strong>die</strong> herkömmlichen digitalen Audioschnittstellen<br />

für <strong>die</strong> zu übertragende Bandbreite<br />

leider nicht genug Reserven zur Verfügung<br />

stellen. Eine Abwärtskompatibilität wird für<br />

herkömmliche S/PDIF Schnittstellen sichergestellt.<br />

Somit muss nicht unbedingt auf ein<br />

neues System umgestellt werden, wenngleich<br />

auch der Nutzer Qualitätseinbußen in Kauf<br />

nehmen muss, <strong>die</strong> bei höheren Kompressionsraten<br />

zu erwarten sind.<br />

Der neue Übertragungsweg gliedert sich in<br />

zwei Teilbereiche. Zum einen in den Broadcast-Bereich,<br />

der <strong>die</strong> Übertragung via Satellit<br />

oder Kabel beschreibt, zum anderen in den<br />

so genannten Packaged-Media-Bereich, unter<br />

dem <strong>die</strong> Verbreitung via HD-DVD und<br />

Blue-ray zusammen gefasst wird. Im Broadcast-Bereich<br />

spielt der Codec seine Stärken<br />

besonders gut aus. Mit einer stark reduzierten<br />

Datenrate um bis zu 50 Prozent können<br />

noch mehr Daten transportiert werden.<br />

Auch hier <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Abwärtskompatibilität gewährle<strong>ist</strong>et.<br />

Besitzt man keinen DD+-Receiver,<br />

werden dennoch <strong>die</strong> digitalen Signale in<br />

Dolby Digital weiterverarbeitet. Besonders<br />

durch eine einfache Implementierung des<br />

Codecs in Receivern wird <strong>die</strong>ser neue Standard<br />

schnell den Weg ins heimische Wohnzimmer<br />

finden.<br />

Der eigentliche Anstoß fand jedoch im Packaged-Media-Bereich<br />

statt. Durch eine<br />

ständig steigende Datenmenge und ein höheres<br />

Qualitätsbewusstsein bei Konsumenten<br />

musste mehr Platz auf bestehenden Da-<br />

056 www.hdplustv.de


Bilder: Photocase.com, StockXchng<br />

tenträgern geschaffen werden. So entwickelte<br />

sich <strong>die</strong> Blue-ray Disc und aus der DVD<br />

wird bald <strong>die</strong> HD-DVD. Genügend Platz<br />

also auch für hochauflösendes Mehrkanal-<br />

Audiomaterial.<br />

Theoretisch sind Datenraten von mehr als<br />

sechs Megabit pro Sekunde möglich. Hier<br />

bremsen aber leider HD-DVD und Co. den<br />

Anwender aus. Drei Megabit pro Sekunde<br />

bei der HD-DVD und 4,7 Mbit/s bei der<br />

Blue-ray Disc sowie einer Abtastfrequenz<br />

von 96 kHz und einer Wortbreite von 24 Bit<br />

bilden den zukünftigen Standard. Nur zum<br />

Vergleich: Die DVD besitzt gerade einmal<br />

ein Zehntel der Datenrate bei Dolby Digital.<br />

Zudem werden, bis dato nur aus dem Kino<br />

bekannt, völlig neue Inhalte umsetzbar. Mit<br />

bis zu 14 diskret übertragbaren Kanälen wird<br />

der Name Surround endlich Wirklichkeit.<br />

Hier schiebt aber <strong>die</strong> Industrie einen Riegel<br />

vor. Die Blue-ray Disc und <strong>die</strong> HD-DVD<br />

limitieren ihre maximale Anzahl auf acht<br />

gleichzeitig übertragbare Kanäle. Es wird<br />

folglich zunächst das 7.1-System ausgebaut.<br />

Doch nicht nur <strong>die</strong> Mehrkanal-Fähigkeit<br />

wird so manchen überrumpeln, sondern<br />

auch <strong>die</strong> Interaktivitäten zwischen Heimkino<br />

und Internet.<br />

So soll es bald möglich sein, einen Film zu<br />

sehen und sich gleichzeitig <strong>die</strong> Audiokommentare<br />

des Regisseurs via World Wide<br />

Web dazuzuschalten. Dies eröffnet auch<br />

der produzierenden Industrie völlig ungeahnte<br />

Möglichkeiten. Man denke da nur an<br />

Kommentare einzelner Schauspieler und<br />

<strong>die</strong> Übertragung multimedialer Inhalte, <strong>die</strong><br />

mit dem auf der Disc befindlichen Material<br />

synchronisiert sind. Die Möglichkeiten sind<br />

nahezu unerschöpflich.<br />

Dolby True HD<br />

<strong>Das</strong> direkte Pendant zum datenreduzierten<br />

DD+ <strong>ist</strong> Dolby True HD. Hier <strong>ist</strong> der Name<br />

Programm, denn es werden alle Audioinformationen<br />

unkomprimiert und völlig verlustfrei<br />

übertragen. Da <strong>die</strong> anfallende Datenmenge<br />

natürlich wesentlich höher ausfällt, wird<br />

ein zusätzlicher Receiver benötigt, um Dolby<br />

True HD in vollen Zügen genießen zu können.<br />

Dieses Verfahren wird vornehmlich mit<br />

den neuen hochkapazitiven Me<strong>die</strong>n Blue-ray<br />

und HD-DVD Verbreitung finden. Wie auch<br />

beim kleinen Bruder DD+ wird <strong>die</strong> Datenrate<br />

von den Me<strong>die</strong>n selbst limitiert. Prinzipiell<br />

sind 18 Mbit/s möglich. Da <strong>die</strong> neuen Me<strong>die</strong>n<br />

bei <strong>die</strong>sem Verfahren ebenso wie DD+<br />

<strong>die</strong> maximale übertragbare Kanalanzahl auf<br />

acht Kanäle begrenzen, wird leider mehr als<br />

7.1 nicht möglich sein. Dies soll aber den Kinogenuss<br />

zu Hause nicht trüben. <strong>Das</strong> neue<br />

Format <strong>ist</strong> fest in den HD-DVD-Konventionen<br />

implementiert und <strong>ist</strong> optional auch für<br />

Blue-ray verfügbar.<br />

Ton 1:1 übertragen<br />

Im Gegensatz zu <strong>HDTV</strong>, bei dem das Bild als<br />

MPEG-Stream vorliegt, handelt es sich beim<br />

Ton um eine 1:1-Übertragung des ursprünglich<br />

aufgenommenen Materials. So kann<br />

man also fern ab von Datenreduktion und<br />

komprimierten Tonformaten Kino-Sound<br />

pur erleben. Dies war bis vor kurzem nicht<br />

einmal im richtigen Kino der Fall. Dort werden<br />

beispielsweise alle Tonspuren teilweise<br />

mit 1,5 Mbit/s co<strong>die</strong>rt. Da sieht es jetzt zu<br />

Hause ganz anders aus. Dies kann man schon<br />

als Revolution im Wohnzimmer betrachten,<br />

vorausgesetzt man bringt das nötige Kleingeld<br />

mit. Bei all der High-End-Fidelity sollte<br />

prinzipiell an keinem Ende gespart werden<br />

und das wird teuer. Die Qualität des Receivers<br />

und des Lautsprechersystems, ebenso<br />

wie <strong>die</strong> Beschaffenheit des Raumes und <strong>die</strong><br />

Positionierung der Boxen darin, sind wesentliche<br />

Komponenten, <strong>die</strong> nicht unter den<br />

Tisch fallen dürfen.<br />

Es nützt also nichts, wenn man sich nur einen<br />

Dolby-True-HD-Receiver zulegt. Auch<br />

alle anderen Komponenten dürfen nicht das<br />

schwächste Glied in der Kette sein. Man sollte<br />

in ein hochwertiges Lautsprechersystem<br />

investieren und sich <strong>die</strong> Zeit nehmen, <strong>die</strong><br />

Akustik des Raumes zu optimieren. Die Umpositionierung<br />

eines Bücherregals wirkt hier<br />

manchmal Wunder.<br />

DTS-HD<br />

DTS-HD <strong>ist</strong> eine Weiterentwicklung des Codecs<br />

DTS++. Erstmals zum Einsatz kam das<br />

Audio-Format beim Kinofilm „Jurassic Park“<br />

im Jahr 1993. Damals direkte Konkurrenz zu<br />

Dolby Digital, stellt es heute <strong>die</strong> direkte Konkurrenz<br />

zu Dolby True HD dar. DTS-HD<br />

überträgt <strong>die</strong> Audiosignale, <strong>die</strong> eins zu eins<br />

dem Original-Master entsprechen. Es findet<br />

keinerlei Komprimierung statt und es sind<br />

Auflösungen von bis zu 192 kHz möglich.<br />

Speziell für den HD-Markt entwickelt, will<br />

auch <strong>die</strong>ses Unternehmen seinen Standard<br />

via <strong>HDTV</strong> und HD-DVD sowie Blue-ray<br />

unters Volk bringen. Die Konventionen der<br />

Scheiben werden beide <strong>die</strong>sen Standard unterstützen.<br />

Wie auch bei Dolby Digital Plus <strong>ist</strong> eine<br />

Übertragung mit bis zu sechs Megabit möglich.<br />

<strong>Das</strong> besondere an DTS-HD <strong>ist</strong>, dass es<br />

unendlich viele Kanäle diskret übertragen<br />

kann. Dies wird einzig durch das Medium<br />

limitiert. Somit liegt DTS-HD eine Nasenlänge<br />

vor Dolby True HD und zeigt sich für<br />

<strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> bestens gerüstet. Beide Systeme<br />

verfolgen ein und denselben Gedanken – <strong>die</strong><br />

originalgetreue Reproduktion des Masters,<br />

wobei Dolby Digital Plus mit datenreduziertem<br />

Material den weniger audiophilen Sektor<br />

abdeckt. Was bereits seit der Einführung<br />

der CD bekannt <strong>ist</strong>, hat sich aufgrund der<br />

großen Datenmengen erst langsam auf dem<br />

Audiomarkt der <strong>Zukunft</strong> durchgesetzt – <strong>die</strong><br />

unkomprimierte und verfälschungsarme<br />

mehrkanalige Übertragung von Audiomaterial.<br />

Möchte man uneingeschränkt genießen,<br />

dann <strong>ist</strong> man mit allen drei Systemen an der<br />

richtigen Adresse, denn <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> heißt<br />

Surround.<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 057


Sackgasse<br />

„Könnte und würde zählt nicht“ sagt der amerikanische Volksmund. Doch Amis haben gut<br />

reden, schließlich nimmt <strong>die</strong> globalisierte Unterhaltungselektronik auf deren Bedürfnisse<br />

besonders viel Rücksicht, während der europäische Verbraucher vergeblich und im wahrsten<br />

Sinne des Wortes den Anschluss sucht.<br />

VON FRANK BITTERHOF<br />

Der klobige, als multimediatauglich<br />

konzipierte 21-polige Scart-Stecker,<br />

von welchem 8 Pins ohne jede<br />

Funktion geblieben sind, <strong>ist</strong> ein europäischer<br />

Sonderweg, der in einer Sackgasse geendet<br />

hat.<br />

Als Weltbürger hat sich <strong>die</strong> hierzulande<br />

unter „YUV“ bekannte Komponentenvideo-Verbindung<br />

(roter, blauer und grüner<br />

Cinch-Stecker) längst durchgesetzt und lässt<br />

sich im Gegensatz zu Scart mit modernen<br />

AV-Verstärkern bequem umschalten (‚switchen‘)<br />

und überträgt auch analoges <strong>HDTV</strong> –<br />

was der Scart-Stecker, im Gegensatz zu seinem<br />

japanischen Verwandten, dem „D“-Stecker,<br />

nie konnte. Wer einen handelsüblichen<br />

Satelliten-Empfänger an einen Videoprojektor<br />

andocken oder über einen AV-Verstärker<br />

switchen will, muss für optimale Bildqualität<br />

auf <strong>die</strong> S-Video-Verbindung zurückgreifen –<br />

vorausgesetzt der Empfänger gibt S-Video<br />

über einen Scart-Adapter überhaupt heraus,<br />

manchmal <strong>ist</strong> „Y/C“ erst nach einem Software-Update<br />

über Satellit verfügbar.<br />

Jahrelang ein Ärgernis im Euroland, sind<br />

wenigstens <strong>die</strong> neuen <strong>HDTV</strong>-Sat-Empfänger<br />

eine echte Problemabhilfe, denn sie verfügen<br />

über Komponentenvideo-Ausgänge, mit<br />

denen sich auch das herkömmliche Fernsehprogramm<br />

endlich in einer modernen<br />

Home-Entertainment-Anlage bequem zum<br />

Display und ohne Qualitätsverluste weiterreichen<br />

lässt.<br />

Problemfall DV-Video<br />

Ende der 90er Jahre kamen Amateur-Filmer<br />

mit dem DV-Stecker (IEEE 1394/4-poliger<br />

Firewire-Stecker/i. Link) in den Genuss digitaler<br />

Camcorder-Aufzeichnung.<br />

Bilder: PhotoCase.com<br />

058 www.hdplustv.de


Dem DV-Stecker wurde eine große <strong>Zukunft</strong><br />

vorhergesagt, inzwischen <strong>ist</strong> er aber von<br />

HDMI, dem „Scart-Stecker der <strong>Zukunft</strong>“,<br />

längst überholt worden. Merkwürdigerweise<br />

verfügen viele Displays in den USA über DV-<br />

Eingänge, <strong>die</strong> man hierzulande vergeblich<br />

sucht. Somit lassen sich digitale Aufnahmen<br />

nur über den analogen S-Video-Flaschenhals<br />

an ein Display weiterleiten. Der ältere DLP-<br />

Projektor Marantz VP-12S1 mit DV-Buchse<br />

<strong>ist</strong> eine exotische Ausnahme, welche <strong>die</strong> Regel<br />

bestätigt.<br />

Noch unverständlicher <strong>ist</strong> es deshalb, dass<br />

<strong>die</strong> kostenintensiven, semi-professionellen<br />

HDV-Camcorder von Sony ihren Benutzern<br />

für <strong>HDTV</strong>-Kameraaufnahmen keine digitalen<br />

Bildausgänge (DVI oder HDMI) zur<br />

Verfügung stellen, sondern lediglich einen<br />

Adapter DV auf Komponente. HDMI als<br />

Ausgang <strong>ist</strong> erst für den nächsten, preisgünstigen<br />

HDV-Consumer-Camcorder bei Sony<br />

geplant und stellt <strong>die</strong> Frage in den Raum, warum<br />

ein Amateur-Filmer viel Geld für eine<br />

HDV-Kamera ohne digitale HD-Bildausgabe<br />

ausgeben soll, welche das preisgünstigste<br />

HDV-Camcorder-Produkt demnächst an<br />

Bord haben wird.<br />

Problemfall analoge Fernseher<br />

Dem digitalen Fernseh- und Radio-Empfang<br />

über Satellit (DVB-S), Kabel (DVB-C, „dbox“)<br />

oder terrestrisch (DVB-T, „Überall-<br />

Fernsehen“) gehört <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>.<br />

Dennoch verharren moderne AV-Komponenten<br />

auf dem Stand von gestern, weil <strong>die</strong><br />

analogen Standards (Radio- und Fernsehempfang)<br />

weitestgehend globalisiert sind<br />

und sich ein Gerät für den gesamten Weltmarkt<br />

bauen und einsetzen lässt – das minimiert<br />

auf der Herstellerseite <strong>die</strong> Kosten,<br />

hinkt aber den Ansprüchen der Verbraucher<br />

hinterher.<br />

Angesichts des Preisverfalls von digitalen Satelliten-Empfängern<br />

und deren kompakten<br />

Abmessungen, darf man sich schon fragen,<br />

warum es noch keinen AV-Receiver gibt, der<br />

neben/statt analogem Radio auch digitales<br />

Radio und Fernsehen empfangen kann. Also<br />

eine All-In-One-Lösung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> unbeliebten<br />

DVB-Empfänger-Schachteln in Fernsehernähe<br />

überflüssig machen könnte.<br />

<strong>Das</strong>s Pioneer gegen Aufpreis DVB-T-Empfang<br />

für dessen Plasma-Displays anbietet, <strong>ist</strong><br />

zwar ein Schritt in <strong>die</strong> richtige Richtung, aber<br />

letzten Endes nicht konsequent zu Ende gedacht:<br />

Denn ein „HD ready“-Display <strong>ist</strong> für<br />

<strong>die</strong> datenkomprimierte Übertragungsqualität<br />

von DVB-T eigentlich viel zu schade.<br />

„Made in Germany“ hat hier <strong>die</strong> Nase vorn:<br />

Loewe und Metz bieten Einschubplatinen<br />

an, welche einen auf <strong>die</strong> tatsächlichen Empfangsmöglichkeiten<br />

des Kunden konfektionierten<br />

Fernseher ermöglichen, allerdings zu<br />

einem deutlichen Aufpreis.<br />

Problemfall Festplattenaufzeichnung<br />

Die Möglichkeit, Fernsehprogramme auf<br />

Festplatte statt auf einem VHS-Band aufzuzeichnen,<br />

reduziert den Platzbedarf und steigert<br />

den Komfortgewinn.<br />

Die klassische Teilung – Empfänger für das<br />

Fernsehen einerseits, CD- und DVD-Spieler<br />

andererseits – besteht aber weiterhin. Der<br />

Satellitenempfänger mit ein oder gar zwei<br />

Festplatten zeichnet das Fernsehprogramm<br />

digital auf. Bedauerlicherweise hat der Benutzer<br />

hier aber keine Möglichkeit – obwohl<br />

das sinnvoll wäre – sein VHS-Archiv oder<br />

seine mit Camcorder festgehaltenen Erinnerungen<br />

extern auf eine solche Festplatte<br />

aufzuspielen. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> nur mit einem DVD-<br />

Recorder möglich, welcher gleichzeitig CDund<br />

DVD-Spieler <strong>ist</strong>. Eine Fernsehaufzeichnung<br />

<strong>ist</strong> hier aber nur über den Kabeltuner<br />

in analogem FBAS-Standardvideo mit Letterbox-Balken<br />

und ohne Digitalton möglich.<br />

Ein DVB-Fernsehempfänger muss<br />

also als externe Quelle an den DVD-<br />

Recorder angedockt werden, dann <strong>ist</strong><br />

bestenfalls analoge Scart-RGB-Qualität<br />

möglich.<br />

Ein All-In-One-Gerät, das heißt ein DVD-<br />

Recorder mit Festplatte und integriertem<br />

DVB-Empfänger <strong>ist</strong> hier schon lange überfällig.<br />

Problemfall Digitalton-Aussetzer<br />

Innovativ und zukunftssicher? In der Praxis<br />

entpuppt sich <strong>die</strong> Weichenschaltung von<br />

HDMI-Signalen über einen AV-Receiver als<br />

unsicher bis unbrauchbar.<br />

<strong>Das</strong>s <strong>die</strong> HDCP-kopiergeschützen HD-Bilder<br />

von Premiere HD Film zur Zeit nicht über einen<br />

solchen AV-Receiver ‚geswitcht‘ werden<br />

können, liegt an Problemen der<br />

HD-Sat-Empfänger von Humax und<br />

Pace, welche via Satelliten-Software-<br />

Update eine Nachbesserung versprechen.<br />

<strong>Das</strong>s jedoch der digitale Mehrkanal-Ton von<br />

Fremdgeräten über <strong>die</strong> im Einstellungsmenü<br />

per Hand selektierten koaxialen bzw. optischen<br />

Eingänge ignoriert wird, weil stattdessen<br />

der digitale Zweikanalton via HDMI<br />

Vorrang genießt, <strong>die</strong>ser aber mit rhythmischen<br />

Tonaussetzern verbunden <strong>ist</strong>, <strong>ist</strong> ein<br />

unhaltbarer Zustand, den <strong>die</strong> AV-Receiver-<br />

Hersteller dringend beheben müssen.<br />

So ließ sich von einem Pioneer-DV-989-<br />

DVD-Spieler über einen Denon-AVR-3806-<br />

AV-Receiver via HDMI zwar das Bild zum<br />

Projektor übermitteln, der für den DV-989<br />

ausgewählte digitale Toneingang am Denon<br />

wurde aber kategorisch ignoriert.<br />

Im anderen Fall sollte ein Humax-<br />

PR-HD1000-Sat-Empfänger über einen<br />

Pioneer-VSX-AX4-AV-Receiver „geswitcht“<br />

werden. <strong>Das</strong> Resultat war identisch, auch<br />

hier wurde der für den Humax gewählte digitale<br />

Ton-Eingang einfach ignoriert, solange<br />

einen Menüpunkt tiefer der HDMI-Eingang<br />

für den Humax ebenfalls aktiv blieb – nur bei<br />

dem angeschlossenen Pioneer-DVD-Spieler<br />

klappte HDMI-Bild und separater, digitaler<br />

Mehrkanalton einwandfrei, was auf eine<br />

zusätzliche Form der Kommunikation via<br />

HDMI zwischen herstellergleichem DVD-<br />

Spieler und AV-Receiver schließen lässt.<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 059


Technologische Sünden<br />

Gemäß dem Sprichwort: „Nur ein fehlerfreies Bild, <strong>ist</strong> ein gutes Bild“, präsentieren<br />

wir Ihnen auf <strong>die</strong>ser Doppelseite <strong>die</strong> nervigsten Bildfehler der<br />

aktuellen Beamer und Flachbildschirme. Noch sind uns zwar keine gesundheitlichen<br />

Schäden oder Nebenwirkungen bekannt, aber trotzdem <strong>die</strong><br />

Warnung: Hinschauen auf eigene Gefahr!<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Pixelfehler<br />

Was am Anfang nur schwerlich<br />

als Fehler angesehen wird, ärgert<br />

bei der Erkennung ein Leben<br />

lang. Tote Pixel leuchten nur noch<br />

in einer statischen Farbe, je nach<br />

Lebensdauer können immer mehr<br />

absterben.<br />

Manischer Moment:<br />

Die roten Pickel auf Tom Cruises<br />

Nase sind gar keine – schön für<br />

Tom, schlecht für uns.<br />

7Betroffen: Plasmas, LCDs; Ursache: Flüssigkr<strong>ist</strong>alle, Plasmazellen; Konsequenz: Ruhe in Frieden<br />

6Shading<br />

Betroffen: LCDs; Ursache: Farbverschiebung; Effekt: fleckig<br />

Fliegengitter<br />

Besonders bei Graustufen<br />

erkennen selbst Laien einen<br />

leichten Farbverlauf. Mit<br />

zunehmender Lebensdauer verstärkt<br />

sich der Bildfehler.<br />

Manischer Moment:<br />

Die Erkenntnis, dass Sin City auf<br />

LCDs nur halb so cool wirkt.<br />

Die Flüssigkr<strong>ist</strong>alle der Beamer<br />

können nur durch stromführende<br />

Leiterbahnen manipuliert werden,<br />

welche als Schatten auf der Leinwand<br />

auftauchen.<br />

Manischer Moment:<br />

Als der Raubkopierer-Spot zu<br />

DVD-Beginn vorbei war und wir<br />

bis zum Filmende trotzdem hinter<br />

Gittern schauen mussten.<br />

Bilder: 20th Century Fox „Minority Report“ auf DVD, „Star Wars“ auf DVD, Buena V<strong>ist</strong>a „Sin City“ auf DVD,<br />

Universal „ Madagaskar“ auf DVD, Sony Pictures „Deine Meine und Unsere“ ab dem 27. April im Kino, Disney Pixar „Findet Nemo“ auf DVD<br />

5www.hdplustv.de<br />

060 Betroffen: LCD-Beamer; Ursache: geringe Füllrate; Effekt: blockig


False Contour Effect<br />

4Betroffen: DLPs und Plasmas; Ursache: sequentielle Farbdarstellung; Effekt: einfarbig<br />

Wenn sich Akteure schnell vor der<br />

Kamera bewegen, sind deutlich<br />

Farbabstufungen zu erkennen.<br />

Besonders bei Kameraschwenks<br />

irritierend.<br />

Manischer Moment:<br />

Während im Kino <strong>die</strong> Fische um<br />

Sohnemann Nemo farblich brillant<br />

durchs blaue Nass wuseln, fragt<br />

sich mancher DLP- und Plasma-<br />

Besitzer, weshalb Pixar seine<br />

Computerfische mit Wasserfarben<br />

angemalt hat.<br />

Regenbogeneffekt<br />

3Betroffen: DLP-Projektoren; Ursache: sequentielle Farbdarstellung; Effekt: psychedelisch<br />

<strong>Das</strong> Aufblitzen der Farben wird<br />

nach langer Betrachtungszeit<br />

zwar vom Gehirn gehemmt – bis<br />

dahin <strong>ist</strong> es aber eine Erfahrung<br />

der epileptischen Art.<br />

Manischer Moment:<br />

Obi-Wans Laserschwertduell mit<br />

seinem Schüler gerät zu einem<br />

Farbenrausch. Unbedarfte werfen<br />

vor Schreck <strong>die</strong> Bierflasche aus der<br />

Hand – Drogen sind eben keine<br />

Lösung.<br />

Vertical Banding<br />

2<br />

Kein Bild<br />

1<br />

Betroffen: LCD-Beamer; Ursache: LCD-Panel; Effekt: streifig<br />

Betroffen: alles; Ursache: Stromausfall; Konsequenz: Haare raufen<br />

Nicht alle LCD-Projektoren<br />

leiden unter der vertikalen<br />

Streifenbildung, aber kaum ein<br />

LCD <strong>ist</strong> gänzlich streifenfrei.<br />

Besonders ärgerlich: Nach langer<br />

Betriebsdauer nimmt der Bildfehler<br />

stark zu.<br />

Manischer Moment:<br />

Während in Madagascar bei DLPs<br />

nur beim Zebra Streifen auszumachen<br />

sind, <strong>ist</strong> das galoppierende<br />

Getier auf LCD-Beamern ein<br />

gestreiftes Wesen unter vielen.<br />

Der Alptraum eines jeden Heimkinofans.<br />

Wenn Unwetter oder<br />

Stromwerke den Gau auslösen, <strong>ist</strong><br />

jede Anlage hilflos.<br />

Manischer Moment:<br />

Als im ersten „Der Herr der Ringe“-Teil<br />

der Zugang der Höhlen<br />

von Moria einstürzt und <strong>die</strong> Leinwand<br />

für immer schwarz bleibt.<br />

Gandalfs Zauberstab erhellt ohne<br />

Strom nichts – traurig aber wahr.<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 061


Die Entstehung<br />

des Lebens<br />

Einzellige Grünalgen und Wimperntierchen waren vor<br />

Millionen von Jahren das Einzige, was unseren Planeten<br />

bevölkerte. Mit der Bildung von Zellkolonien erklomm das<br />

Leben jedoch eine höhere Stufe der Entwicklung, an deren<br />

Ende bis heute der Mensch steht. Im Jahr 2006 wird ein<br />

neues Kapitel aufgeschlagen – <strong>die</strong> künstliche Evolution.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Bilder: Fraunhofer IGB, IBM<br />

062 www.hdplustv.de


Ein neuer Spezialprozessor gedeiht unter der Obhut<br />

von IBM, Sony und Toshiba – sein Name lautet<br />

schlicht Cell (Zelle). Der Ursprung des revolutionären<br />

Konzepts geht auf Ken Kutaragis Ansatz eines „biologischen<br />

Prozessors“ zurück. Als 1999 <strong>die</strong> Playstation 2<br />

vor ihrem Debüt stand, liefen im Hintergrund bereits <strong>die</strong><br />

Pläne für deren Nachfolger. Der IBM-Chef Lou Gerstner<br />

und Sonys Vorsitzender Nobuyuki Idei suchten nach einem<br />

Weg, <strong>die</strong> Stärken beider Firmen in einem Produkt<br />

zu bündeln und den Lauf der Geschichte entscheidend<br />

zu beeinflussen. Von <strong>die</strong>sem Moment an nahmen der Vater<br />

der Playstation Ken Kutaragi und Jim Kahle von IBM<br />

Microelectronics das Ruder in <strong>die</strong> Hand. Sie entwickelten<br />

einen visionären Plan. Wie im damaligen Kinofilm „Die<br />

Matrix“ strebte Kutaragi nach der Erschaffung einer simulierten<br />

Computerwelt, <strong>die</strong> der natürlichen in nichts<br />

nachsteht. Um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen, nannte er <strong>die</strong><br />

Zahl 1 000: der Faktor, um den der neue Superchip seinen<br />

Vorgänger übertreffen sollte. Diese Vorgabe war jedoch<br />

unerreichbar. Selbst eine 60-fache Steigerung erwies sich<br />

als äußerst schwierig.<br />

Natürliche Entwicklung<br />

Cells Grundbausteine sollten sich wesentlich von allen<br />

bisherigen Technologien unterscheiden. Bislang erhöhte<br />

sich einzig <strong>die</strong> Schnelligkeit von CPUs, doch das Material<br />

stößt mittlerweile an seine Grenzen. Die Wärmeentwicklung<br />

und Le<strong>ist</strong>ungsverluste werden immer verheerender.<br />

Jim Kahles erste Entwürfe von Cell stießen bei Ken Kutaragi<br />

auf Abneigung – der Sony-Chef wollte mehr, viel<br />

mehr. <strong>Das</strong> Arbeiten geriet zur Tortur, <strong>die</strong> ständig ändernden<br />

Vorgaben Kutaragis trieb das Entwicklungsteam an<br />

<strong>die</strong> Grenzen. Als Kahle im Fernsehen <strong>die</strong> Konstruktion<br />

eines asiatischen Flughafens auf labilem Grund sah, war<br />

er jedoch mehr als verblüfft. Die Ingenieure hatten einen<br />

Weg gefunden, <strong>die</strong> sich verändernden Bodenverhältnisse<br />

auszugleichen.<br />

Cell sollte den gleichen Weg gehen: Ein Chip, der sich<br />

allen Anwendungen anpasst. Daraus entstand <strong>die</strong> Konzeption<br />

eines Mutterchips, der jeden Vorgang auf seine<br />

Tochterprozessoren verteilt. Diese können alle Arten<br />

von Informationen errechnen. Als Intels Marketingchef<br />

Bill Leszinske den Sinn eines solchen Prozessors in Frage<br />

stellte, schließlich arbeiten <strong>die</strong> etablierten PC-Prozessoren<br />

nach gänzlich anderen Schemen, entgegnete Kahle:<br />

„Wir greifen mit Cell nicht vorrangig den PC-Markt an,<br />

sondern <strong>die</strong> Märkte, in denen der PC keinen Fuß fassen<br />

kann.“ Diese Zurückhaltung <strong>ist</strong> gar nicht angebracht,<br />

denn Cell kann bei Bedarf mehrere Betriebssysteme<br />

(selbst Windows) gleichzeitig ausführen.<br />

Die glorreichen Drei<br />

Im Jahr 2000 verkündeten <strong>die</strong> drei Firmen Sony, Toshiba<br />

und IBM ihre Zusammenarbeit, um kurz darauf das STI-<br />

(Sony Toshiba IBM) Entwicklungscenter in Austin, Texas<br />

zu gründen. Der Cell-Chip <strong>ist</strong> eine Maßanfertigung, das<br />

Innenleben per Hand konzipiert. Seine Erstellung erfolgte<br />

in zehn Zentren rund um den Globus verstreut.<br />

Solch eine gigantische Produktion bedarf einer stetigen<br />

Geldflut. Allein für zwei Chipfabriken flossen Milliarden<br />

Entwicklungsgelder, IBM erhielt hunderte Millionen für<br />

<strong>die</strong> Pilotproduktion in Fishkill, New York. Im Frühjahr<br />

2004 der Durchbruch: Die ersten Prototypen wurden unter<br />

Linux-Basis getestet – ein voller Erfolg, der mit Sekt<br />

und Jubelarien gefeiert wurde. Erste Tests trieben <strong>die</strong><br />

Cell-Prozessoren sogar bis 5,6 GHz, was deutlich über<br />

den eigenen Vorgaben lag.<br />

Barrieren durchbrochen<br />

<strong>Das</strong> Problem aller Computer betrifft <strong>die</strong> Auswertung<br />

von Informationen. Arbeiten Sie beispielsweise mit einem<br />

Programm, wird <strong>die</strong>ses im Idealfall auf den Arbeitsspeicher<br />

ausgelegt und kann von dort schnell abgerufen<br />

werden. Noch flotter arbeiten <strong>die</strong> Speicher direkt im Prozessor.<br />

In modernen Computern beträgt <strong>die</strong> Größe <strong>die</strong>ser<br />

ultra-schnellen Speicher jedoch nur einen winzigen<br />

Bruchteil des Arbeitsspeichers.<br />

Nur kleine Informationen können hier ausgelagert werden,<br />

bzw. nur schrittweise. Lange und komplexe Datensätze<br />

müssen vom langsameren Arbeitsspeicher angefordert<br />

werden – ein Geschwindigkeitsverlust <strong>ist</strong> unumgänglich.<br />

Der radikale Schritt von Cell besteht im Verzicht auf <strong>die</strong>se<br />

Prozessorspeicher. Stattdessen stehen lokale Speicherbänke<br />

zur Verfügung. Diese fallen nicht nur groß, sondern<br />

auch flexibel aus. Jeder der acht Tochterkerne kann einem<br />

anderen unter <strong>die</strong> Arme greifen oder völlig andere Ketten<br />

abarbeiten. <strong>Das</strong> volle Potenzial eines Cell-Prozessors<br />

kann somit nur bei langen, kontinuierlichen<br />

Rechenvorgängen ausgenutzt<br />

werden. Anders als bei einem PC,<br />

der <strong>die</strong> zentrale Rolle und Verteileraufgaben<br />

in einem<br />

modernen Haushalt<br />

übernimmt, spielen<br />

Cell-Chips in<br />

allen Komponenten –<br />

vom Handy bis zum<br />

Flachbildfernseher – eine<br />

Rolle. <strong>Das</strong> Ziel <strong>ist</strong> ein Netzwerk aus<br />

identischen Prozessoren, <strong>die</strong> miteinander<br />

kommunizieren und<br />

ihre Kräfte bei Bedarf bündeln<br />

können.<br />

Die Realität<br />

In der Praxis ergeben sich dadurch<br />

nicht enden wollende Anwendungsbereiche.<br />

Die Fir-<br />

Cell <strong>ist</strong> Realität:<br />

IBM präsentierte im Februar<br />

das neue BladeCenter H.<br />

„Die Vorteile der Verwendung<br />

von Cell-CPUs sind,<br />

dass sie ihre höhere<br />

Rechenle<strong>ist</strong>ung auf <strong>die</strong><br />

Blades mitbringen. Die<br />

Prozessoren le<strong>ist</strong>en durch<br />

ihre neun Kerne flotte<br />

Rechenarbeit, werden dabei<br />

jedoch nicht heiß und<br />

verbrauchen wenig<br />

Energie“, so IBM-Sprecher<br />

Georg Haberl. Dank der Cell-<br />

Architektur können bis zu 40<br />

GB an Daten pro Sekunde<br />

transferiert werden. Ein<br />

Blade kostet 3849 Dollar.<br />

Wissen | HD+TV | 3.2006 063


ma Toshiba verwendet Cell in zukünftigen<br />

Fernsehern für <strong>die</strong> Video- und Audioverarbeitung.<br />

Dann könnten bis zu 48 MPEG-<br />

Sender gleichzeitig angezeigt und aufgerufen<br />

werden. Statt einer statischen Bildvorschau<br />

sehen Sie in der <strong>Zukunft</strong> alle Lieblingssender<br />

auf einmal und können sich das interessanteste<br />

Programm einfach auswählen.<br />

Im Film- und Animationsbereich bringt Cell<br />

eine gigantische Steigerung der Effektivität.<br />

Tagelange Berechnungen von Computereffekten<br />

dauern im Idealfall nur noch Stunden.<br />

Die Zeit- und Kostenersparnis wäre<br />

enorm. Den ersten Schritt in eine neue technologische<br />

Ära läutet <strong>die</strong> Playstation 3 ein.<br />

Die lang erwartete Videospielkonsole kommt<br />

Ende 2006 auf den japanischen Markt und<br />

wird <strong>die</strong>sen mit Cell-Chips überschwemmen.<br />

Obwohl <strong>die</strong> PS3 nur eine abgespeckte Cell-<br />

Version besitzt, <strong>die</strong> mit sieben Tochterkernen<br />

und 3,2 GHz Taktfrequenz läuft, übertrifft<br />

sie aktuelle Technologien bei Weitem.<br />

Selbst wenn Hersteller wie Intel den PC-<br />

Markt weiterhin dominieren werden, laufen<br />

sämtliche Denkansätze auf <strong>die</strong> Cell-Konstruktion<br />

hinaus – ein neuer Pentium aus<br />

dem Jahre 2010 könnte Cell somit zum Verwechseln<br />

ähnlich sehen. Ob der Markt dabei<br />

den kontinuierlichen Weg mit Intel beschreitet<br />

und sich Schritt für Schritt an ein neues<br />

Ideal annähert, oder auf <strong>die</strong> bereits ex<strong>ist</strong>ierenden<br />

Technologien im Cell-Chip umsteigt,<br />

<strong>ist</strong> ungewiss. Bisherige Programmstrukturen<br />

müssen neu angelegt, das Konzept ebenso<br />

radikal geändert werden wie <strong>die</strong> Cell-Architektur<br />

selbst. Wer sich für Cell entscheidet,<br />

wendet sich von PC-Strukturen ab und umgekehrt.<br />

Ein wirtschaftlich heikles Thema mit<br />

unvorhersehbaren Erfolgsaussichten. Gemäß<br />

dem Gesetz der Natur, haben sich aber auch<br />

im Elektronikbereich <strong>die</strong> Vielzeller einen Selektionsvorteil<br />

erkämpft. Mit Cell wird sich<br />

der blaue Planet zwar nicht in eine Matrix<br />

verwandeln, der größte evolutionäre Sprung<br />

in der Computerwelt <strong>ist</strong> es aber allemal.<br />

Power Processor Element (PPE)<br />

Mutterkern (64-Bit-Prozessor), der <strong>die</strong> Informationen auf <strong>die</strong> Tochterkerne<br />

verteilt. Einfache Prozesse werden hier durchgeführt. Der Prozessor <strong>ist</strong><br />

kompatibel zur Power-PC-Konstruktion bei MACs, sein einfacher Aufbau<br />

bringt Vorteile im Stromverbrauch. Der Chip kann nicht nur zwei Vorgänge<br />

gleichzeitig bearbeiten, sondern unterstützt auch Apples VMX-Vektor-<br />

Instruktionen. Somit <strong>ist</strong> Cell prädestiniert für das MAC-OS-Betriebssystem.<br />

Der Mutterkern findet in abgewandelter Form auch in der XBox360 Verwendung.<br />

Bereits <strong>die</strong>ser 4-GHz-Prozessor bietet <strong>die</strong> Le<strong>ist</strong>ung eines aktuellen<br />

Pentium-4-Chips, doch in der Cell-Architektur wird er einzig für weiterführende<br />

Datenverarbeitungen genutzt. Die wahre Power schlummert<br />

in den Tochterkernen.<br />

Synerg<strong>ist</strong>ic Processor Element (SPE)<br />

Zusammenwirkende acht Tochterkerne, <strong>die</strong> Vektorprozessoren darstellen.<br />

Jeder arbeitet unabhängig. Mit gerade einmal 5 Watt bei 4 GHz erreichen<br />

<strong>die</strong> Tochterkerne <strong>die</strong> gleiche Le<strong>ist</strong>ung wie vergleichbare Pentium-Chips.<br />

Ein Vektorprozessor kann mehrere Operationen, also Rechenvorgänge,<br />

mit nur einer Instruktion erledigen. SPEs der ersten Generation, wie sie in<br />

der PS3 Verwendung finden, werden bei hochkomplexen und sehr genauen<br />

Rechenvorgängen noch nicht ihr volles Potenzial ausspielen können.<br />

IBM verspricht eine deutliche Le<strong>ist</strong>ungssteigerung bei kommenden Cell-<br />

Chips.<br />

064 www.hdplustv.de


JETZT ABONNIEREN UND<br />

PRÄMIE SICHERN!<br />

2-Jahres-Abo HD+TV<br />

+3 m HDMI-Kabel<br />

– High Quality<br />

ohne Zuzahlung!<br />

2-Jahres-Abo HD+TV<br />

+HDMI-switch box<br />

– 4 HDMI-Input-Buchsen und 1 HDMI-Output-Buchse<br />

– 4 Schalter, um <strong>die</strong> Eingabegeräte auszuwählen<br />

– digital, unkomprimiert, Highspeed<br />

– unterstützt digitale Auflösungen gemäß Standard 1080i<br />

Zuzahlung nur 54,90 EUR<br />

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Ja, ich abonniere HD+TV als: 2-Jahres-Abo – 12 Ausgaben zum Preis von 49,80 EUR<br />

<strong>Das</strong> Abonnement verlängert sich zu den dann gültigen Abo-Konditionen um ein Jahr, wenn ich nicht innerhalb von 7 Tagen nach Erhalt des zehnten Heftes (per<br />

Post oder per Fax) kündige. Bitte beachten Sie: Die Auslieferung des Abos und der Prämie erfolgt erst nach Zahlungseingang.<br />

Angebot gilt nur in Deutschland<br />

Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:<br />

Firma, Abteilung<br />

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Sobald der Gesamtbetrag bei uns eingegangen <strong>ist</strong>, erhalten Sie Ihre<br />

Prämie zugeschickt.<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ<br />

Ort<br />

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Daten für <strong>die</strong> Zahlung per Bankeinzug:<br />

Bitte einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Info<strong>die</strong>nste GmbH<br />

– Leserservice –<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

Name des Karteninhabers<br />

Kartennummer<br />

Kartenprüfnummer<br />

Gültigkeit der Karte<br />

Visa Mastercard American Express<br />

Geldinstitut<br />

Kontonummer<br />

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oder per Fax an:<br />

(0341) 14955-11<br />

oder schnell im Internet:<br />

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Mir <strong>ist</strong> bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei der Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH, Lauchstädter Str. 20,<br />

04229 Leipzig, per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich <strong>ist</strong> der Tag der Absendung (Poststempel genügt).<br />

Datum, Unterschrift<br />

Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an (03 41) 1 49 55-11 oder mit der Post senden.


„Was will ich<br />

eigentlich?“<br />

2 200 Eur o<br />

Die Würfel sind gefallen<br />

Plasma<br />

klein<br />

Wie Hape Kerkeling schon in jungen Jahren sang, <strong>ist</strong> das<br />

ganze Leben eben doch nur ein Quiz. Aber wo andere Kandidaten<br />

auch leer ausgehen können, gibt es bei uns ausschließlich<br />

Gewinner. <strong>Das</strong> Spielbrett wird Ihnen so manche Entscheidung<br />

abnehmen und Sie vor ersten Fehltritten bewahren,<br />

ganz ohne Würfelglück!<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

3 500 Euro 2 500 Euro<br />

Rückpro<br />

TV<br />

Rückpro<br />

TV<br />

Plasma, LCD, Projektor oder doch lieber<br />

<strong>die</strong> gute alte Röhre? Diese und ähnliche<br />

Fragen häufen sich im Monatsrhythmus<br />

in unseren Postfächern. Dabei <strong>ist</strong><br />

<strong>die</strong> Entscheidung me<strong>ist</strong> gar nicht so schwer<br />

zu treffen, wenn <strong>die</strong> Sehgewohnheiten erst<br />

einmal analysiert sind. Me<strong>ist</strong> scheitert es jedoch<br />

an der eigenen Bequemlichkeit, sich<br />

sein passendes Wunschgerät auszusuchen –<br />

das Internet <strong>ist</strong> schließlich nur einen Klick<br />

entfernt. Mit einer klaren Entscheidung im<br />

Kopf kaufen Sie nicht nur aus Überzeugung,<br />

sondern sparen auch eine Menge Geld.<br />

Hier werden Sie geholfen!<br />

Lichtverhältnisse<br />

Ein heißer Tipp für alle Unschlüssigen<br />

Bildgröße<br />

Achten Sie auf <strong>die</strong> richtige Farbe<br />

Verwendung<br />

Nachrichten: Die alte Röhre tut‘s noch<br />

Fernsehen mit Freunden: großer Flachbildschirm oder Beamer <strong>ist</strong> ein Muß<br />

Kino: Plasmas und DLP-Beamer haben Vorrang<br />

Natur: HD ganz natürlich. Fernseher? Was <strong>ist</strong> ein Fernseher?<br />

Elektrizitätswerk<br />

Durchschnittskosten bei 4 Stunden Fernsehen am Tag, pro Jahr<br />

LCD 32 Zoll: 35 Euro<br />

Plasma 42 Zoll: 55 Euro<br />

LCD, Plasma ab 50 Zoll: 82 Euro<br />

Rückpro: 147 Euro (Preis= laufende Kosten + Ersatzlampe)<br />

Porjektoren: 343 Euro (Preis= laufende Kosten + Ersatzlampe)<br />

Ebay<br />

Der letzte Weg für ungeliebte „Spielzeuge“<br />

066 www.hdplustv.de<br />

Spielend Einfach<br />

Unsere Übersicht <strong>ist</strong> weit mehr als nur ein<br />

kurzer Zeitvertreib. Stellvertretend für <strong>die</strong><br />

Faktoren: Preis, Wohnverhältnisse und Bildgröße,<br />

gibt unser Spielbrett einen klaren<br />

Kaufüberblick. Natürlich können wir auf<br />

<strong>die</strong>se spielerische Art und Weise nicht alle<br />

Faktoren mit einbeziehen, weshalb Sie im<br />

Zweifelsfall unsere Testberichte lesen sollten.<br />

Wir wünschen dennoch viel Spaß bei Ihrer<br />

Typfindung!<br />

Luxus<br />

Qualität<br />

Preis/Le<strong>ist</strong>ung<br />

Bilder: Photocase.com, ARSD, Sharp, Pioneer, Panasonic, Philips, Epson, Hitachi, Ebay, Archiv<br />

Bildgröße<br />

1 800 Euro<br />

3 000 Euro<br />

2 000 Euro<br />

Elektrizitätswerk<br />

laufende Kosten<br />

1 400 Euro<br />

Chancen vs. Risiko<br />

Bevorzugen<br />

Sie bis<br />

50 Zoll?<br />

Ihre Farbe <strong>ist</strong><br />

Rückpro<br />

TV<br />

LCD<br />

klein<br />

LCD<br />

klein<br />

LCD<br />

klein<br />

LCD<br />

Beamer<br />

3 000 Eur o


DLP<br />

Beamer<br />

DLP<br />

Beamer<br />

DLP<br />

Beamer<br />

Plasma<br />

klein<br />

Verwendung:<br />

Verwendung:<br />

fernsehen mit<br />

8000 Eur o Kino 4000 Eur o 2000 Eur o Feunden 3500 Eur o<br />

Lichtverhältnisse:<br />

helles<br />

Wohnzimmer<br />

(LCD Fernseher)<br />

Kein Geld?<br />

Gehe zu<br />

Ebay!<br />

Plasma<br />

groß<br />

Plasma<br />

groß<br />

Plasma<br />

groß<br />

LCD-TV<br />

groß<br />

8 000 Euro 6 000 Euro Oder <strong>die</strong> Natur? 4 000 Euro 6 000 Euro<br />

LCD-TV<br />

groß<br />

3 000 Euro<br />

Welcher Typ sind sie?<br />

LCD-TV<br />

groß<br />

Bevorzugen<br />

Sie über<br />

50 Zoll?<br />

Ihre Farbe <strong>ist</strong><br />

4 500 Euro<br />

Bildgröße<br />

LCD<br />

Beamer<br />

2 00 Eur o<br />

Verwendung:<br />

Nachrichten<br />

LCD<br />

Beamer<br />

1 300 Eur o<br />

Bevorzugen<br />

Sie bis<br />

32 Zoll?<br />

Ihre Farbe <strong>ist</strong><br />

Bildgröße<br />

Röhre<br />

16:9<br />

600 Euro<br />

Lichtverhältnisse:<br />

abgedunkelter<br />

Heimkinoraum<br />

(Plasma, Beamer,<br />

Rückpro)<br />

Röhre<br />

4:3<br />

300 Euro<br />

Start<br />

Wissen | HD+TV | 2.2006 067


KAUFBERATUNG<br />

Kinderkrankheiten<br />

<strong>Das</strong> <strong>ist</strong> sie also, <strong>die</strong> neue hochauflösende TV-Welt aus dem All.<br />

Immerhin fünf deutschsprachige TV-Kanäle lassen sich bereits<br />

heute in <strong>HDTV</strong> über Satellit empfangen. Kein Wunder also, dass<br />

ich es kaum erwarten konnte, den ersten <strong>HDTV</strong>-Receiver in den<br />

Händen zu halten und zu sehen, was das Gerät sowie das Fernsehen<br />

der <strong>Zukunft</strong> mit sich bringt. Doch da hatte ich <strong>die</strong> Rechnung ohne<br />

<strong>die</strong> so genannten Kinderkrankheiten der Empfangsgeräte gemacht.<br />

Speziell beim Pace-Receiver wurde der ersehnte Test zur Prozedur.<br />

Stellt sich für mich <strong>die</strong> Frage: Muss so etwas sein?<br />

Auf Grund unserer äußerst schnelllebigen Gesellschaft sind Kinderkrankheiten<br />

bei technischen Gebrauchsgegenständen mittlerweile<br />

normal. Lediglich das Ausmaß der Missstände variiert von<br />

Fall zu Fall. Vielen Herstellern wäre es am liebsten, wenn heute ein<br />

Gerät entwickelt werden würde und es schon morgen im Verkauf<br />

zu finden <strong>ist</strong>. Dies <strong>ist</strong> zwar nicht realisierbar, trotzdem werden<br />

<strong>die</strong> me<strong>ist</strong>en neuen Produkte mit der sprichwörtlich heißen Nadel<br />

gestrickt. Auch bei unseren <strong>HDTV</strong>-Receivern <strong>ist</strong> das der Fall. Nicht<br />

zuletzt wegen der schleppenden Chipproduktion gerieten Humax<br />

und Pace bei der Herstellung ihrer Geräte in Zeitdruck. Während<br />

Humax das Ganze zufriedenstellend me<strong>ist</strong>erte und der größte Bug<br />

im Gerät – das Abschalten des HDCP-Kopierschutzes – für den<br />

Zuschauer eher nützlich als störend <strong>ist</strong>, hat sich Pace mit seinem<br />

Schnellschuss nichts Gutes getan. Schlechte Be<strong>die</strong>nbarkeit sowie<br />

lange Umschaltzeiten sprechen wahrlich nicht für den im ersten<br />

Moment schmucken Engländer. Die Verlierer sind allerdings einmal<br />

mehr wir, <strong>die</strong> Verbraucher: Für 499 Euro gibt es kein komplett ausgereiftes<br />

Gerät. Der fröhlich gestimmte Nutzer der ersten Stunde<br />

wird somit zum Betatester degra<strong>die</strong>rt, der für den Hersteller Fehler<br />

aufspüren muss, <strong>die</strong> dann im Laufe eines unbestimmten Zeitraums<br />

ausgemerzt werden. Erschwerend kommt bei den für Premiere geeigneten<br />

Geräten hinzu, dass jede neue Software vom Pay-TV-Anbieter<br />

freigegeben werden muss. Für uns als Kunden bedeutet das,<br />

noch länger auf etwas zu warten, für das wir schon längst bezahlt<br />

haben. Denn kaum ein Verkäufer we<strong>ist</strong> beim Erwerb auf <strong>die</strong> Mängel<br />

hin.<br />

Für <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> wünsche ich mir, dass <strong>die</strong> Hersteller sich wieder<br />

mehr Zeit bei der Produktion der Geräte lassen und dem Kunden<br />

wirklich nur ausgereifte Geräte präsentieren.<br />

Ricardo Petzold<br />

Redaktion HD+TV<br />

068 www.hdplustv.de


Überleben im Werbedschungel<br />

Kaufen Sie unsere Produkte! Kaufen Sie zusätzlich auch noch<br />

<strong>die</strong> Produkte unserer Vertragspartner! Günstig, günstig!<br />

Schnell, solange der Vorrat reicht! Werbung mischt sich immer<br />

stärker in das Alltagsleben eines jeden ein. Doch zieht<br />

<strong>die</strong>se Strategie überhaupt noch?<br />

VON FALKO THEUNER<br />

Bilder: Photocase.com, Sony, Apple<br />

Kennen Sie das auch? Sie gehen <strong>die</strong><br />

Einkaufspassage entlang und schon<br />

<strong>ist</strong> es passiert: Sie werden von einer<br />

Dame angesprochen, <strong>die</strong> mit Ihnen nur ein<br />

Gewinnspiel machen möchte. Gleichzeitig<br />

verkündet <strong>die</strong> Leuchtreklame, wie toll doch<br />

das Astra-Bier prickelt. Zahlreiche Plakate<br />

mit halb- bis ganz nackten Tatsachen schmücken<br />

das Randgebiet ihres Sichtfelds. Und<br />

nicht zu vergessen <strong>ist</strong> <strong>die</strong> an Ihnen vorbeiziehende<br />

Gruppe pubertierender Kids, <strong>die</strong><br />

ihrer Handy-Konfession folgend <strong>die</strong> neuesten<br />

Spots für Klingeltöne natürlich auch der<br />

Allgemeinheit nahebringen müssen.<br />

Nach langem Kampf haben Sie es endlich geschafft:<br />

Sie sind zu Hause, legen sich auf Ihre<br />

Couch, schalten den Fernseher an und was<br />

erblicken Ihre müden Augen? „NEU – mit<br />

Aloe Vera!“ Sie lesen Zeitung und zwischen<br />

den neuesten Fußballergebnissen lächelt Sie<br />

ein „Nicht immer, aber immer öfter“ an. <strong>Das</strong><br />

Handy piept, eine neue SMS verkündet: „Ja<br />

<strong>ist</strong> denn heut scho’ Weihnachten?“ Während<br />

Ihr heimischer Frieden in einem Gewirr aus<br />

Piepsern, „NEU!“ und Flackerlichtern untergeht,<br />

ziehen Sie sich <strong>die</strong> kürzlich angeschaffte<br />

Ikea-Bettdecke über den Kopf und wollen<br />

von der restlichen Welt erst einmal nichts<br />

mehr wissen. Ihr Gehirn blockiert ab jetzt<br />

den kleinsten Kaufanreiz! Und das <strong>ist</strong> genau<br />

das Gegenteil von dem, was damit eigentlich<br />

erreicht werden soll. Der Grund für <strong>die</strong><br />

agressive Vorgehensweise liegt in der geringen<br />

Zeit, <strong>die</strong> man durchschnittlich für Werbung<br />

opfert. Nur wenige Sekunden hat <strong>die</strong>se<br />

nämlich, Sie von einem Produkt oder einer<br />

Marke zu überzeugen.<br />

„Trink Cola!“<br />

Wo heute zahlreiche Plakate und Anzeigen<br />

stehen, gab es vor nicht allzu langer Zeit<br />

noch überwiegend persönliche Kontakte zu<br />

Fachgeschäften. Man kam an einem Laden<br />

vorbei, sah <strong>die</strong> Auslagen, ging hinein und<br />

sprach mit dem Händler. Erst dann konnte<br />

man vertrauensvoll <strong>die</strong> Ware begutachten,<br />

ohne unbedingt von lästiger Verpackung gestört<br />

zu werden. Wenn Sie von dem Produkt<br />

bege<strong>ist</strong>ert waren, haben Sie es weitergesagt.<br />

Wenn es Sie enttäuscht hat, allerdings auch.<br />

So etwas gibt es heute selbstverständlich immer<br />

noch. Nichtsdestotrotz <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Anzahl<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 069


der Einzelhändler gesunken, um den großen Warenketten<br />

Platz zu machen, <strong>die</strong> unpersönlich eine unüberschaubare<br />

Menge an Produkten anbieten. Die Rolle des Verkäufers<br />

hat sich dadurch fast ausschließlich auf <strong>die</strong> des Kassierers<br />

reduziert. Anstelle der Produkte sieht man deren Verpackung.<br />

Ergo muss <strong>die</strong> Bekanntheit und Vertrauensbasis<br />

durch Werbung über alle möglichen Me<strong>die</strong>n geschaffen<br />

werden.<br />

Frauen sehen anders als Männer<br />

Bei einem Großteil der Werbung wird <strong>die</strong> Schwäche der<br />

Männer für das andere Geschlecht gezielt ausgenutzt.<br />

Dabei übersehen allerdings viele Unternehmen, dass zu<br />

viel Haut zu große Aufmerksamkeit erfordert. Dies zieht<br />

den so genannten Vampireffekt mit sich. Der Mann konzentriert<br />

sich dabei vollkommen auf den Blickfang, ignoriert<br />

jedoch <strong>die</strong> Werbebotschaft und <strong>die</strong> Marke. Findet er<br />

trotzdem etwas Zeit dazu, kann er es sich gar nicht oder<br />

nur schlecht merken, weil <strong>die</strong> für ihn wichtigere Erinnerung<br />

an <strong>die</strong> weiblichen Rundungen von Claudia Bertani<br />

einfach überwiegt.<br />

„Exklusiv mit der Piemont-Kirsche!“<br />

Andererseits fühlen sich Frauen von solchen Bildern<br />

eher weniger angesprochen, da es sie entweder nicht interessiert<br />

oder für Aufregung sorgt. „Mal wieder typisch!<br />

Die Frauen auf Werbeplakaten sind entweder<br />

makellos oder sie werden in Klischees<br />

gepresst: Hausfrau, Karrierefrau, sexy<br />

und hilflos“, darf man(n) sich anhören.<br />

Zu Recht, wie füßescharrend<br />

zugegeben werden muss, da das<br />

ganze Gesellschaftsbild in <strong>die</strong>ser<br />

Branche mitschwingt. Um es genau<br />

zu formulieren: Sex <strong>ist</strong> zwar<br />

gut für erhöhte Aufmerksamkeit,<br />

egal ob der Hormone oder der<br />

Skandalwirkung wegen, gleichzeitig<br />

aber auch schlecht für das Markenimage.<br />

Schließlich möchte man<br />

nicht jeden Tag sein Kind in eine<br />

Welt schicken, in der es ständig<br />

fragt, warum sich <strong>die</strong> Frau dort<br />

auf dem Bild nicht mehr Kleidung<br />

le<strong>ist</strong>en könne. Besonders<br />

in der Technikbranche,<br />

<strong>die</strong> verstärkt auf männliche<br />

Lediglich solch etablierte Firmen<br />

wie Sony können sich einen aufreizenden<br />

Blickfang le<strong>ist</strong>en, da<br />

<strong>die</strong> Bekanntmachung der Marke<br />

nicht im Vordergrund steht.<br />

Zudem werden <strong>die</strong> stil<strong>ist</strong>ische<br />

Ästhetik und <strong>die</strong> werbewirksame<br />

Steuerung des Blicks<br />

nie vernachlässigt.<br />

Käufer mittleren Alters zielt, sind <strong>die</strong>se Punkte problematisch.<br />

Nicht nur weil eine andere wichtige Zielgruppe, <strong>die</strong><br />

Frauen mittleren Alters, außen vor gelassen wird. Auch<br />

am Intellekt des Mannes wird gezweifelt.<br />

Anpassungsfähigkeit<br />

Durch <strong>die</strong> alltägliche Aufklärungsarbeit der visuellen Me<strong>die</strong>n<br />

sind wir schon ein gutes Stück abgehärtet. Dessen<br />

<strong>ist</strong> man sich auf der Produzentenseite ebenso bewusst.<br />

Darum versuchen immer extremere Werbebilder um <strong>die</strong><br />

Gunst des Kunden zu buhlen. Heute empfindet es kaum<br />

noch einer als anstößig, wenn am Nachmittag Frauen<br />

oben ohne über <strong>die</strong> Mattscheibe flimmern. Die Frage <strong>ist</strong><br />

doch aber, was den Zuschauer in <strong>Zukunft</strong> neben der reinen<br />

Produktinformation noch alles erwartet. Denn der<br />

Grad an Freizügigkeit muss kontinuierlich steigen, um<br />

überhaupt <strong>die</strong> nötige Wirkung zu erzielen.<br />

„Ich glaub, mein Kamel raucht!“<br />

Dies bedeutet nicht gleich, dass Erotik in irgendeiner<br />

Weise aus der Werbung verbannt werden sollte. Es sagt<br />

lediglich aus, dass <strong>die</strong> Masche „Sex sells“ heute einfach<br />

nicht mehr hundertprozentig zieht, genauso <strong>die</strong> Schockwerbung.<br />

Die Menschen wollen ihre Sinne entspannen<br />

und sich eher in ihrer Intelligenz als in ihrer Dummheit<br />

bestätigt sehen. Der Jugendschutz dürfte sich also<br />

schon allein dadurch regeln, dass sich Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> ständig auf extreme Inhalte setzen, damit ins eigene<br />

Bein schießen.<br />

070 www.hdplustv.de


Apple iPod U2 Sonderedition<br />

Ein intelligenter Werbecoup gelang z. B. Apple mit der U2-<br />

Edition des iPods. An das berühmte Andy-Warhol-Bild von<br />

Marilyn Monroe erinnernd, werden <strong>die</strong> U2-Protagon<strong>ist</strong>en in<br />

einem Musikvideo in den unterschiedlichsten „Tönen“ dargestellt.<br />

Die Komposition aus Klang und Farbe fällt auf und<br />

bleibt der Werbebotschaft für das Multimediagerät treu. Neben<br />

dem ansprechenden minimal<strong>ist</strong>ischen Design konzentriert<br />

sich der iPod auch in der Steuerung nur auf das Wesentliche.<br />

Dadurch sieht das Gerät, wie auch <strong>die</strong> me<strong>ist</strong>en anderen<br />

„Apples“, eher wie ein Schmuckstück denn ein vor Technik<br />

strotzendes Ungetüm aus. <strong>Das</strong> dezente Feeling schlägt sich<br />

auffällig gut in der Kampagne nieder. Dort wurde eher auf <strong>die</strong><br />

Sympathie zu Bono und Co. gebaut als auf Skandal und Sex.<br />

Solche Initiativen erheben <strong>die</strong> Werbung zu einer intelligenten<br />

Form von post-moderner Kunst, <strong>die</strong> weder Eliten noch Primitivlinge<br />

fordert und einfach für alle zugänglich <strong>ist</strong>.<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 071


Auf anderen Pfaden<br />

Im neuen JVC-Fernseher werkelt ein kleines technisches Wunderwerk. Nicht<br />

ganz ohne Stolz präsentieren wir Ihnen eines der ersten Vorserienmodelle<br />

der HD-ILA-Baureihe, welches ganz nach Ang Lees Me<strong>ist</strong>erwerk Brokeback<br />

Mountain mit bestehenden Traditionen bricht.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Zeitnah<br />

Unser Vorserienmodell<br />

spiegelt im Großen und<br />

Ganzen das fertige Serienprodukt<br />

wider. In unserem<br />

Test konnten wir keine<br />

gravierenden Mängel feststellen,<br />

auch <strong>die</strong> deutschen<br />

Be<strong>die</strong>nmenüs waren integriert.<br />

Falls JVC <strong>die</strong> Bildeinstellungen,<br />

insbesondere<br />

<strong>die</strong> Farbtemperatur weiter<br />

optimieren sollte, reichen<br />

wir eine aktualisierte<br />

Wertung nach.<br />

<strong>Das</strong> Beste beider Welten<br />

Die namensgebenden D-ILA-Chips<br />

(Direct Drive Image Light Amplifier)<br />

sind ein gelungener Kompromiss<br />

zwischen der LCD- und DLP-Technologie.<br />

<strong>Das</strong> ausgesandte Licht einer<br />

Lampe wird in <strong>die</strong> drei Grundfarben<br />

rot, grün und blau aufgespaltet, <strong>die</strong><br />

auf jeweils einen D-ILA-Chip treffen.<br />

Dort passieren sie eine Glasscheibe<br />

und eine Flüssigkr<strong>ist</strong>allschicht, <strong>die</strong><br />

der LCD-Technologie sehr ähnelt.<br />

Die Kr<strong>ist</strong>alle sind jedoch nicht durch Leiterbahnen eingegrenzt. Zudem wird das Licht<br />

wie bei der DLP-Technik durch eine reflektierende Oberfläche zur Leinwand geworfen.<br />

Daraus resultiert ein hoher Kontrast und keinerlei Bildfehler wie Regenbogen- oder<br />

Fliegengittereffekt.<br />

072 www.hdplustv.de<br />

Mit dem Bildschirmriesen liefert JVC ein schlagkräftiges<br />

Argument gegen teure Flachbildschirme.<br />

Für den 1,5-Meter-Kinofernseher<br />

müssen Sie nicht tiefer in <strong>die</strong> Tasche greifen als für einen<br />

42-Zoll-Plasma, nur ein wenig mehr Stellfläche sollten<br />

Sie bereithalten. Mit seinem günstigen Preis <strong>ist</strong> der HD-<br />

ILA-Bildschirm eine echte Alternative.<br />

Leichter Koloss<br />

Im Inneren des Fernsehers schlummert eine Art Projektor,<br />

der sein Bild gegen eine Spiegelscheibe wirft, das dann<br />

LCOS-PANEL<br />

LCOS-PANEL<br />

LCOS-PANEL<br />

auf den Bildschirm trifft. Mit <strong>die</strong>ser Methode zaubert JVC<br />

ein riesiges Bild aus wohnraumfreundlichen Ausmaßen,<br />

auch wenn Plasmas und LCDs natürlich weitaus platzsparender<br />

daher kommen. Leider müssen Sie auch Nachteile<br />

in Kauf nehmen: Der Fernseher benötigt einige Zeit,<br />

um an- und abgeschalten zu werden. <strong>Das</strong> Lüftergeräusch<br />

des „Miniprojektors“ <strong>ist</strong> allgegenwärtig, im Filmbetrieb<br />

aber wenig störend. Zudem <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Lampenlaufzeit begrenzt.<br />

Die Herstellerdaten belaufen sich zwar auf 6 000<br />

Stunden, jedoch wissen viele Projektorbesitzer, dass <strong>die</strong>se<br />

Angaben speziell bei Lampenlaufzeiten nicht immer der<br />

Realität entsprechen müssen. Immerhin <strong>ist</strong> am JVC der<br />

Wechsel der elektrischen Sonne leichter zu bewerkstelligen<br />

als eine Reifenpanne – drei Handgriffe genügen.<br />

Beamer trifft TV<br />

Nachdem der Fernseher eingeschaltet und <strong>die</strong> Lampe<br />

hochgefahren wurde, erspähten wir ein vertrautes<br />

Bild. Obwohl <strong>die</strong> Fernbe<strong>die</strong>nung sicher nicht eines der<br />

Aushängeschilder darstellt, kommt sofort ein Pantoffelkino-Gefühl<br />

auf. Egal ob Videotext, geschwind durch<br />

<strong>die</strong> Programme zappen oder Bild-in-Bild-Funktion – <strong>ist</strong><br />

der HD-ILA-Fernseher erst einmal angeschaltet, sind<br />

<strong>die</strong> Unterschiede zu einem „normalen“ TV nicht mehr<br />

Bilder: JVC, TOBIS Filmverleih: „Brokeback Mountain“ jetzt im Kino


auszumachen. Auf Grund seiner schieren<br />

Größe werden Sie auch das größte Problem<br />

des Bildriesen kaum bemerken: <strong>die</strong> Ausleuchtung.<br />

Sowohl in der Vertikalen als auch<br />

Horizontalen sollte der JVC auf Augenhöhe<br />

stehen, ansonsten fällt <strong>die</strong> Helligkeit, ähnlich<br />

einem alten Laptopdisplay, stark ab. Nicht<br />

ganz so überzeugt haben uns <strong>die</strong> Einstellungen<br />

im Bildmenü. Sowohl Gammawerte als<br />

auch Farben lassen sich nur begrenzt beeinflussen.<br />

Selbst <strong>die</strong> wärmste Temperaturvorgabe<br />

liegt noch deutlich unter der Filmnorm.<br />

Die integrierten Bildaufbesserer können ferner<br />

nicht komplett deaktiviert werden und<br />

lassen sich von Testsequenzen auch hinters<br />

Licht führen. In Filmen sowie der Einstellung<br />

„niedrig“ sind aber keine gravierenden<br />

Nachteile zu erwarten.<br />

Erleuchtung<br />

Mit seiner angenehmen Helligkeit und gutem<br />

Schwarzwert zeigt der HD-ILA ein tiefgreifendes<br />

Bild, das besonders von seiner<br />

fehlerfreien Darstellung lebt. Weder werden<br />

Sie hier Farbblitzer, Pixelrauschen oder Pixelflimmern<br />

erdulden müssen noch einen<br />

Fliegengittereffekt sehen. Die tolle Farbdeckung<br />

und interne Skalierung tut ihr Übriges,<br />

um selbst per Scart-Eingang ein sauberes<br />

Bild zu gewährle<strong>ist</strong>en. Schwächen<br />

besitzt der HD-ILA aber<br />

dennoch. Die<br />

anfangs<br />

bemängelte Farbtemperatur erzeugt in<br />

Filmen einen leichten Blau-Überschuss, der<br />

besonders bei Hauttönen unangenehm auffällt.<br />

Zudem <strong>ist</strong> ein Vollbildkonverter praktisch<br />

nicht vorhanden und schwierige Filmszenen<br />

neigen schnell zum Flimmern. Die beste<br />

Verbindung sollte deshalb per HDMI-Kabel<br />

erfolgen und <strong>die</strong> Vollbildkonvertierung vom<br />

DVD-Player oder dem Sat-Receiver übernommen<br />

werden. Die Ausleuchtung an den<br />

Randbereichen <strong>ist</strong> ebenfalls verbesserungswürdig,<br />

denn gerade einmal 55 Prozent der<br />

Helligkeit der Bildmitte kann hier herübergerettet<br />

werden.<br />

Den ausgesprochen großzügigen Stauraum<br />

im Inneren nutzte JVC für sauber aufspielende<br />

Lautsprecher. In der Ausgangsstellung<br />

sind <strong>die</strong>se zwar extrem basslastig, mit wenigen<br />

Reglern können Sie <strong>die</strong>sen Makel jedoch<br />

ausgleichen.<br />

Echte Alternative?<br />

In Zeiten von flach, flacher, ultraflach wird<br />

es der JVC HD-ILA nicht leicht haben, gegen<br />

<strong>die</strong> Plasmas und LCDs <strong>die</strong>ser Welt zu bestehen.<br />

Sein Bild muss sich jedoch keineswegs<br />

hinter den Platzhirschen verstecken, denn<br />

Animationsfilme wie „Die Unglaublichen“<br />

und Schlachtengemälde à la „Herr der Ringe“<br />

zeigen das große Potenzial von HD-ILA –<br />

große, saubere Bilder zu vertretbaren Preisen.<br />

Wenn JVC in kommenden Generationen<br />

<strong>die</strong> Haptik verbessert und dem Bildmenü<br />

weitere Einstellungen spen<strong>die</strong>rt,<br />

könnte <strong>die</strong> vielversprechende<br />

Technologie weitere<br />

Kundschaft erschließen.<br />

Der Anfang <strong>ist</strong> aber<br />

bereits jetzt gemacht.<br />

Der HDMI-Eingang schluckt digitale Bild- und Tonsignale.<br />

Herkömmliche Scart-Buchsen sind natürlich auch<br />

vorhanden. Die Qualität überzeugt überall<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

JVC<br />

Modell<br />

HD-56ZR7<br />

Preis in Euro 3499,–<br />

Info<br />

www.jvc.de<br />

Typ<br />

LCD<br />

Maße (B/H/T) in cm 132 × 97 × 44<br />

Gewicht in kg 35<br />

Farben<br />

Grau<br />

Betrieb/Stand-by 176 W/2,6 W<br />

Kontrast 950 : 1<br />

Auflösung<br />

1280 × 720 Pixel<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

JVC HD-56ZR7<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 15 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

14 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

46 von 60<br />

Gesamt 75 von 100<br />

Wahre Größe: Im Betrieb fühlt sich<br />

der Zuschauer fast wie im Kino<br />

JVC HD-56ZR7<br />

GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 073


Die Suche<br />

Sony <strong>ist</strong> wieder da, keine Frage. Wie<br />

der Ayers Rock in Australien trotzte<br />

der Konzern den heftigen Gegenwinden<br />

und wirtschaftlichen Unwettern<br />

der letzten Jahre. Der neue<br />

Bravia-LCD-Fernseher konnte bereits<br />

in unserem Vergleichstest punkten,<br />

aber Sony kann es noch besser. Im<br />

hochpreisigen Heimkinolager fühlt<br />

sich <strong>die</strong> hier getestete AV-Kombi aus<br />

Heimkinoreceiver und DVD-Player<br />

pudelwohl. Kein Wunder, markiert<br />

sie doch <strong>die</strong> Speerspitze des runderneuerten<br />

Konzerns.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Bilder: Sony, Photocase.com<br />

074 www.hdplustv.de


nach der Beständigkeit<br />

Nicht kleckern, sondern klotzen<br />

lautet das Motto bei den neuen<br />

Heimkinokomponenten der japanischen<br />

Traditionsfirma. Obwohl der Receiver<br />

DA7100ES einer der günstigsten unserer<br />

Testreihen <strong>ist</strong>, markiert er <strong>die</strong> Crème de la<br />

Crème der Verarbeitungskunst. Die Metallfront<br />

wirkt nicht nur auf unseren Bildern imposant<br />

– <strong>die</strong> abgeschrägte Front zeigt bereits<br />

<strong>die</strong> Angriffslust <strong>die</strong>ser Maschine. Die herunter<br />

gleitende Frontblende scheint kugelsicher<br />

und selbst <strong>die</strong> Lautsprecheranschlüsse sitzen<br />

bombenfest, das kann selbst <strong>die</strong> doppelt so<br />

teure Konkurrenz nicht besser. Leider wurde<br />

bei den Be<strong>die</strong>nknöpfen <strong>die</strong> Spartaste<br />

gedrückt – hier gibt es nur Kunststoff. <strong>Das</strong><br />

Be<strong>die</strong>nkonzept am Receiver wirkt ein wenig<br />

umständlich, denn statt einer Taste zum Bestätigen<br />

von Aktionen drehen Sie hier einen<br />

Knopf nach dem anderen, je nach Menü. Der<br />

DVD-Player steht seinem Receiverbruder<br />

in nichts nach: Imposanter und besser verarbeitet<br />

war bislang noch kein DVD-Player.<br />

Selbst ein vielfach teurerer Brocken wie der<br />

Onkyo DV1000 vermag es nicht, den Sony zu<br />

deklassieren.<br />

Mit Geduld zum Ziel<br />

Ein ganz und gar ungewohntes Bild liefert<br />

Sony bei der Fernbe<strong>die</strong>nung seines Receivers<br />

ab. Anfangs völlig überfordert, steuerten<br />

wir von einem falschen Menü in das andere.<br />

Der Lernerfolg stellt sich jedoch schnell ein.<br />

Dank eines beleuchteten und informativen<br />

Displays samt Scrollrad navigieren wir nach<br />

den ersten Minuten lustvoll von einer Einstellung<br />

zur nächsten. Somit <strong>ist</strong> das Be<strong>die</strong>nkonzept<br />

anders, aber keinesfalls schlechter<br />

als bei der Konkurrenz. Der DVD-Player <strong>ist</strong><br />

bis auf <strong>die</strong> Menüführung eine sichere Bank.<br />

Selbst zerkratzte DVDs nimmt das Laufwerk<br />

entgegen – Videothekenliebhaber wird es<br />

freuen. Einzig der Layerwechsel dauert eine<br />

kleine Ewigkeit. Fast schon traditionell verwehrt<br />

der SACD-Erfinder <strong>die</strong> Wiedergabe<br />

von DVD-Audios.<br />

Es <strong>ist</strong> schön zu sehen, wie Sony seinem ehrgeizigen<br />

Konzept, <strong>die</strong> eigenen Standards zu<br />

etablieren, seit Jahren treu bleibt. Besitzer<br />

anderer Tonträger werden kategorisch ausgeschlossen.<br />

Rein und raus<br />

Die drei HDMI-Schnittstellen des DA7100ES<br />

sind natürlich kein Platzhalter, sondern<br />

zeugen von einer voll ausgestatteten Videosektion.<br />

Ganz gleich, ob Sie per Video, S-Video<br />

oder YUV andocken, der Receiver stellt<br />

immer ein Bild am HDMI-Ausgang dar und<br />

konvertiert Halbbilder sogar in Vollbilder.<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 075


Massiv und wuchtig, aber mit kleinen Mängeln: Die<br />

Frontblende sitzt etwas schief, <strong>die</strong> dahinter liegenden<br />

Regler sind nur aus Kunststoff<br />

Somit können Sie einen externen Umschalter<br />

getrost einsparen, denn mit zwei HDMI-<br />

Eingängen finden ein Premiere HD-Receiver<br />

und ein DVD-Player <strong>die</strong> bestmögliche Übertragungsqualität.<br />

Um <strong>die</strong> komplette Funktionsvielfalt des Receivers<br />

zu bändigen, unterteilte Sony <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nflut<br />

in Unterpunkte. Dabei kommen Sie<br />

jedoch um eine gewisse Sucherei nicht herum<br />

– eine automatische Einmessfunktion<br />

bietet der Receiver nicht.<br />

Warnung<br />

Als wir den Receiver das erste Mal in Betrieb<br />

nahmen, hätten wir fast unsere Kompaktlautsprecher<br />

beschädigt. Obwohl <strong>die</strong><br />

Bassumleitung am Receiver aktiviert und<br />

alle Lautsprecher auf „small“ gestellt waren,<br />

gelangen dennoch alle Bassinformationen<br />

zu den Lautsprechern. Die Be<strong>die</strong>nungsanleitung<br />

verschweigt hier ein wichtiges Detail:<br />

Der DA7100 schneidet <strong>die</strong> Frequenzen<br />

nicht ab, sonder blendet sie aus. Dies <strong>ist</strong> zwar<br />

löblich, aber selbst bei einer Trennfrequenz<br />

von 100 Hz kommen tiefere Töne mit beträchtlichen<br />

Pegeln zu den Lautsprechern.<br />

Wir entschieden uns deshalb für <strong>die</strong> höchste<br />

Trennung bei 200 Hz. Leider gelangen nun<br />

zu hohe Töne zum Subwoofer, weshalb <strong>die</strong>ser<br />

ebenfalls eingestellt werden will. Die korrekte<br />

Tieftonwiedergabe wird beim Sony zur<br />

Tagesaufgabe.<br />

Im Bilde<br />

Die Videosektion des Sony-Players glänzt<br />

weder durch klangvolle Namen wie Faroudja<br />

noch mit außergewöhnlichen Talenten. Die<br />

Vollbildkonvertierung versucht der NS9100<br />

im Alleingang zu bewältigen. Ein Eingriff<br />

zwischen Video- und Filmmaterial erlaubt<br />

der Player nur mittels zweier Regler, <strong>die</strong> aber<br />

kaum Wirkung zeigen. Bei kritischem Filmmaterial<br />

wie „Die Mumie“ oder diversen<br />

Testsequenzen streicht der Player alle Segel.<br />

Die nützliche Gammaregelung wird am digitalen<br />

Ausgang zu allem Überfluss noch rationalisiert<br />

– für 1 600 Euro erwarten wir hier<br />

mehr.<br />

Raumklang<br />

Als einer der wenigen Exemplare seiner Zunft<br />

bietet der Sony-Receiver einen Betriebsmodus<br />

für neun Lautsprecher. Zwei zusätzliche<br />

Rückkanäle komplettieren <strong>die</strong> wohlbekannte<br />

7.1-Wiedergabe. Da Sony jedoch nur sieben<br />

Endstufen verbaut, <strong>ist</strong> der Anschluss zweier<br />

zusätzlicher Lautsprecher kritisch. Diese<br />

„teilen“ sich nicht nur <strong>die</strong> Eingänge, sondern<br />

auch den Widerstand. Die Lautsprecher sollten<br />

vier Ohm daher nicht unterschreiten.<br />

Um auch aus wenigen Lautsprechern einen<br />

einhüllenden Raumklang zu zaubern, finden<br />

sich allerlei künstliche Raumprogramme.<br />

Diese erzeugen eine 9.1-Tonspur, selbst wenn<br />

<strong>die</strong>se nur für 5.1 ausgelegt <strong>ist</strong>. Wir schworen<br />

den künstlichen Feldern jedoch ab, der Sony<br />

klingt unverfälscht immer noch am besten.<br />

Klangspektakel<br />

Bevor wir uns voller Vorfreude in den abschließenden<br />

Hörmarathon begaben, wollten<br />

wir zunächst der Frage nachgehen: Welche<br />

Verbindungsart klingt am besten? Bereits<br />

nach kurzen Hörproben unserer CD-Sammlung<br />

kr<strong>ist</strong>allisierte sich <strong>die</strong> iLink-Schnittstelle<br />

des Receivers als lohnender Eingang heraus.<br />

Falls Sie sich nun freuen, einen DVD-Player<br />

mit <strong>die</strong>sem Ausgang zu besitzen, müssen wir<br />

<strong>die</strong> Euphorie etwas dämpfen: Sony garantiert<br />

<strong>die</strong> Verbindung einzig mit zwei hauseigenen<br />

Playern wie dem hier getesteten NS9100. Unser<br />

Referenzplayer von Pioneer zeigte aber<br />

ebenfalls keine Probleme, ein Ausprobieren<br />

lohnt also.<br />

Mit iLink-Unterstützung und digitalen Endstufen<br />

machte sich der Sony-Receiver von der<br />

ersten Sekunde auf, den etablierten Schwergewichten<br />

von Onky, Denon und Pioneer das<br />

Fürchten zu lehren. Die Bassdarstellung <strong>ist</strong><br />

nach korrekter Einrichtung nicht nur druckvoll,<br />

sondern differenziert und tief. Der Einsteig<br />

in das „The Cure Bloodflowers“-Album<br />

verlief deshalb nicht unbeteiligt. Die Hand<br />

schlägt automatisch im Takt auf <strong>die</strong> wippenden<br />

Schenkel, der Griff zum Lautstärkeregler<br />

offenbart: Wir wollen mehr!<br />

Solch eine klar gegliederte Staffelung aller<br />

Instrumente hört man selbst bei doppelt so<br />

teurem Equipment selten. <strong>Das</strong>s <strong>die</strong> Einzelheiten<br />

dabei aber auch zu einem akustischen<br />

Teppich verwoben werden können, zeigt der<br />

militärische Gegenschlag in „Krieg der Welten“.<br />

Noch eben versuchte Tom Cruise in<br />

morgendlicher Stille seinem Sohn Vernunft<br />

einzureden, als zwei Jets mit ohrenbetäubendem<br />

Lärm über <strong>die</strong> Köpfe der Zuhörer<br />

hinweg schnellten. Der anschließende Frontalangriff<br />

mit Apache-Hubschraubern unter<br />

Chorgesängen vermittelt Gänsehaut und<br />

Heimkinofeeling pur. Hier Kritik zu äußern,<br />

grenzt an Erbsenzählerei.<br />

Allerlei Komplimente werden auch dem<br />

DVD-Player zu Teil. Dieser kann sich besonders<br />

im SACD-Klang via iLink von seinen<br />

unmittelbaren Zeitgenossen absetzen und<br />

zeigt deutlich, weshalb <strong>die</strong> CD technisch<br />

zu Recht <strong>die</strong> SACD als Nachfolger ver<strong>die</strong>nt<br />

hätte. So lud Jamie Cullums Album „Twenty<br />

Something“ weniger zum Mitwippen, als<br />

zum ehrfürchtigen Staunen ein. Via hochauflösendem<br />

Klangträger schwinden <strong>die</strong><br />

Grenzen zwischen Realität und Reproduktion.<br />

Ein Vergleich mit der identischen<br />

CD-Fassung ruft ungläubige<br />

Blicke hervor: Klingt der Player bei<br />

CDs wirklich so schlecht? Keinesfalls,<br />

076 www.hdplustv.de<br />

Tiefe Verneigung: Solch eine Verarbeitung sieht man selten – der DVP-NS9100 <strong>ist</strong> eine Zierde für jedes<br />

moderne Wohnzimmer


nur wurden SACDs schon lange nicht mehr<br />

in <strong>die</strong>ser Qualität dargeboten, wie im Sony<br />

NS9100. Hier scheint sich der Verzicht auf<br />

<strong>die</strong> DVD-Audio zumindest klanglich bezahlt<br />

zu machen.<br />

Preis trifft Le<strong>ist</strong>ung<br />

<strong>Das</strong>s es dennoch nicht zur absoluten Spitze<br />

reicht, <strong>ist</strong> einzig der bärenstarken und deutlich<br />

kostspieligeren Konkurrenz zuzuschreiben.<br />

An einem Onkyo NR5000 kommt der<br />

Sony-Receiver weder im Stereo- noch im<br />

Mehrkanalklang heran. Dieser spielt noch<br />

druckvoller, deutlich transparenter und gibt<br />

sich in der Stimmwiedergabe nie eine Blöße.<br />

Interessant dagegen der Vergleich mit dem<br />

Denon AVC A11 XV. Diesen kann der Sony<br />

im Stereoklang sogar überflügeln, muss sich<br />

aber im Mehrkanalspektakel mit dem zweiten<br />

Rang begnügen. Der Denon liefert einen<br />

verträumten, fast schon samtigen Hochtonbereich<br />

und offenbart emotionale Details, wo<br />

andere nur <strong>die</strong> Tonspur wiedergeben. Sony<br />

gelang es zwar mit Bravour, den kalten und<br />

äußerst analytischen Charakter bisheriger<br />

Digitalreceiver auszumerzen, bei der Transparenz<br />

schoss man aber über das Ziel hinaus.<br />

Der Sony-Receiver klingt zwar nicht dumpf,<br />

aber im Hochtonbereich etwas ausgebremst.<br />

Dies wird besonders bei dem „The Corrs<br />

Uplugged“-Konzert deutlich – <strong>die</strong> Töne erschallen<br />

für sich gesehen absolut fehlerfrei,<br />

aber im Vergleich mit anderen Top-Geräten<br />

bemerkten wir, dass etwas fehlt.<br />

Glanz und Glorie<br />

Der Sony-Digitalreceiver verpasst nur hauchdünn<br />

eine sehr gute Wertung und markiert<br />

für seinen Preis dennoch eine Anschaffung<br />

fürs Leben. Sowohl im Klang als auch in<br />

der Ausstattung le<strong>ist</strong>et sich Sony keine Ausrutscher<br />

und liefert ein Produkt ab, das das<br />

Firmenlogo zu Recht schmückt. Dem DVD-<br />

Player gelingt <strong>die</strong>ses Ergebnis nicht ganz. Die<br />

Be<strong>die</strong>ngeschwindigkeit <strong>ist</strong> zu gering, <strong>die</strong> Fehlerkorrektur<br />

könnte besser sein. Zudem gibt<br />

es im Klang und im Bild Alternativen, <strong>die</strong><br />

ebenbürtig aufspielen aber günstiger ausfallen.<br />

Als Duo für eine komplette Wiedergabe<br />

von CDs, SACDs und DVDs ergänzen sich<br />

beide Spielpartner aber hervorragend und<br />

eine einheitliche Frontpartie sowie Farbgebung<br />

könnten viele Heimkinobesitzer auch<br />

zum Kauf beider Geräte überzeugen.<br />

HDMI und iLink sorgen für ein gutes Bild und einen fantastischen Klang. SACDs klangen selten besser<br />

Alles dabei: Von iLink bis HDMI bietet der Receiver ein Füllhorn an Eingängen. Die Hochgeschwindigkeitsschnittstellen<br />

sind leider ungünstig gelegen, was den Anschluss erschwert<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Sony<br />

Modell<br />

STR-DA7100ES<br />

Preis in Euro 2499,–<br />

Info<br />

www.sony.de<br />

Typ<br />

AV-Receiver<br />

Maße (B/H/T) in mm 430 × 175 × 470<br />

Gewicht<br />

23,5 kg<br />

Farben<br />

Silber<br />

Betrieb/Stand-by 170 W/7 W<br />

Formate<br />

PLII/x, DTS NEO, DD/EX,<br />

DTS/ES<br />

Sonstiges<br />

iLink, HDMI, Cinema DSP<br />

Auto-Einmessung nein<br />

Sony STR-DA7100ES<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

51 von 60<br />

Sony STR-DA7100ES<br />

SEHR GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Gesamt 88 von 100<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Sony<br />

Modell<br />

DVP-NS9100ES<br />

Preis in Euro 1600,–<br />

Info<br />

www.sony.de<br />

Typ<br />

DVD-Player<br />

Maße (B/H/T) in mm 430 × 125 × 390<br />

Gewicht<br />

10,5 kg<br />

Farben<br />

Silber<br />

Betrieb/Stand-by 33 W/0 W<br />

Formate<br />

CD/MP3, DVD-Video,<br />

SACD, JPEG<br />

Sonstiges<br />

iLink, HDMI<br />

Auto-Einmessung –<br />

Sony DVP-NS9100ES<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

17 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

48 von 60<br />

Sony DVP-NS9100ES<br />

GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Gesamt 84 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 077


Im Test: Pace DS 810 KP<br />

Wie flink arbeitet der<br />

deutsche Engländer?<br />

Die Herkunft des neuen <strong>HDTV</strong>-Receivers von Pace entspricht der des niedlichen kleinen Hundes.<br />

In West Yorkshire entwickelt und produziert der Hersteller eine Vielzahl seiner Geräte.<br />

Natürlich wirkt <strong>die</strong> deutsche Niederlassung von Pace dabei mit. Wie gut der Pace-<strong>HDTV</strong>-Empfänger<br />

im Gegensatz zum in der letzten Ausgabe getesteten Humax PR-HD1000 <strong>ist</strong>, erfahren<br />

Sie in <strong>die</strong>sem Prax<strong>ist</strong>est.<br />

VON RICARDO PETZOLD<br />

Äußerlich unterscheidet sich der Kontrahent<br />

vom Humax fast ausschließlich<br />

in der Farbe. Während Humax<br />

seinem Schützling ein silbernes Äußeres<br />

spen<strong>die</strong>rt, bietet Pace modisches Schwarz<br />

mit abgesetztem Silber. Auch bezüglich der<br />

Anschlüsse gibt es im Vergleich mit dem Humax<br />

größtenteils Übereinstimmungen.<br />

Ausstattung<br />

Pace rüstet sein Gerät mit einem alphanumerischen<br />

Display aus. Während das von Humax<br />

in Grün schimmert, setzt Pace auf blaue<br />

Beleuchtung. Die Grundbe<strong>die</strong>nelemente<br />

sind direkt an der Gerätefront angebracht,<br />

so dass nicht erst eine Frontklappe geöffnet<br />

werden muss. Dabei vermissen wir allerdings<br />

<strong>die</strong> Taste zur Formatumschaltung, <strong>die</strong> der<br />

Humax-Receiver bietet. Bei Pace <strong>ist</strong> <strong>die</strong>se nur<br />

über <strong>die</strong> Fernbe<strong>die</strong>nung möglich. Auf der<br />

Rückseite des knapp 500 Euro teuren Gerätes<br />

sind <strong>die</strong> HDMI-Schnittstelle, ein YUV-Set,<br />

zwei Scartbuchsen sowie ein optischer Digitalausgang<br />

vorhanden. Für Serviceupdates<br />

bietet <strong>die</strong> Box einen USB-Anschluss an.<br />

Inbetriebnahme<br />

Bei der ersten Inbetriebnahme begrüßt uns<br />

der Receiver mit einem Installationsmenü.<br />

Hierin werden wir aufgefordert, <strong>die</strong> Antenneneinstellungen<br />

durchzuführen. Dabei wird<br />

sofort klar, dass der Pace nur für feststehende<br />

Anlagen konzipiert <strong>ist</strong>. Im Gegensatz zum<br />

Humax wurde auf <strong>die</strong> DiSEqC-1.2- oder<br />

USALS-Drehbefehle verzichtet. Diese lassen<br />

sich allerdings mithilfe eines Softwareupdates<br />

auch zu einem späteren Zeitpunkt implementieren.<br />

Abgeschlossen wird <strong>die</strong> Prozedur mit einem<br />

automatischen Kanalsuchlauf. Die erste Enttäuschung<br />

erleben wir beim Aufblättern der<br />

Kanall<strong>ist</strong>e. Ebenso wie beim Humax sind nur<br />

<strong>die</strong> Premiere- und APS-Kanäle vorsortiert.<br />

Sowohl wichtige Privatsender der RTL-Gruppe<br />

als auch <strong>die</strong> öffentlich-rechtlichen TV-<br />

078 www.hdplustv.de


Kanäle finden sich unter „ferner liefen“. Im<br />

Prax<strong>ist</strong>est muss sich das Gerät den kritischen<br />

Augen unserer Tester sowie der modernen<br />

Messtechnik von Rohde & Schwarz stellen.<br />

Beim Anschluss an den Philips überzeugt der<br />

Receiver mit brillanter Bildqualität.<br />

Uns fallen dabei allerdings Fehler beim Vollbildkonverter<br />

auf. Besonders bei schnellen<br />

Bewegungen werden <strong>die</strong>se in Form von Artefakten<br />

sichtbar. Besser als sein Kontrahent<br />

kommt der DS 810KP mit <strong>HDTV</strong> in MPEG-<br />

2 klar. Allerdings wird es in <strong>Zukunft</strong> kaum<br />

noch Sender in <strong>die</strong>sem Standard geben.<br />

Der HDCP-Kopierschutz bereitet im Test<br />

keine Probleme. Auf Anhieb stellt unser Philips-Fernseher<br />

auch den in HDCP co<strong>die</strong>rten<br />

Kanal Premiere HD Film dar. Am YUV-Eingang<br />

liegt, ganz so wie vom Pay-TV-Anbieter<br />

Premiere gewollt, in <strong>die</strong>ser Zeit kein Signal<br />

an. Konträr zum Humax wird der Nutzer<br />

darauf nur im Display der Box hingewiesen.<br />

Am TV bleibt das Bild schwarz. Gut gelöst<br />

hat Pace <strong>die</strong> Audioverarbeitung. Sowohl über<br />

HDMI, als auch direkt am optischen Digitalausgang<br />

liefert <strong>die</strong> Set-Top-Box eine ordentliche<br />

Audioqualität.<br />

Doch auch <strong>die</strong> Schwachpunkte des Gerätes<br />

möchten wir Ihnen nicht verschweigen. Bei<br />

der Be<strong>die</strong>nung muss Pace noch einiges an<br />

Nach Einschub eines CI-Moduls lässt sich <strong>die</strong> Abdeckklappe<br />

des Pace-Receivers nicht mehr schließen<br />

Hausaufgaben erledigen. Eine perfekte Bildund<br />

Tonqualität allein machen noch keinen<br />

guten <strong>HDTV</strong>-Receiver aus. Neben sehr langen<br />

Umschaltzeiten, <strong>die</strong> selbst im SDTV-Bereich<br />

teilweise sechs Sekunden übertreffen,<br />

<strong>ist</strong> auch der fehlende Videotext ein großes<br />

Manko des Receivers. Weder über <strong>die</strong> Set-<br />

Top-Box, noch am TV kann der nützliche<br />

Zusatz<strong>die</strong>nst empfangen werden. Auch bei<br />

der Erkennung der CI-Module hat <strong>die</strong> Pacebox<br />

sehr große Probleme. Gerade einmal<br />

<strong>die</strong> Viaccess- und Aston-Module werden von<br />

unserem Testgerät erkannt. Wenn sie gern<br />

Easy TV oder den ORF mit der Box empfangen<br />

wollen, müssen Sie auf zukünftige Updates<br />

warten.<br />

Pace Deutschland versicherte uns auf Anfrage,<br />

dass man mit Hochdruck an den genannten<br />

Problemen arbeite und in den nächsten<br />

Wochen ein Softwareupdate anbieten werde.<br />

Derzeit sei <strong>die</strong> entsprechende Software in<br />

der Zertifizierung bei Premiere. Leider nicht<br />

beseitigt werden kann hingegen das designtechnische<br />

Problem der Frontklappe. Sobald<br />

ein CI-Modul in den Receiver gesteckt wird,<br />

kann <strong>die</strong>se nicht mehr geschlossen werden.<br />

Dies <strong>ist</strong> in Anbetracht des hohen Preises ein<br />

unschöner Fehler, zumal der <strong>HDTV</strong>-Receiver<br />

in den me<strong>ist</strong>en Fällen in der guten Stube<br />

seinen neuen Standort finden soll. Ebenfalls<br />

sehr nervenzehrend sind <strong>die</strong> Reaktionszeiten<br />

der Fernbe<strong>die</strong>nung. Im Test müssen wir nicht<br />

selten mehrfach auf <strong>die</strong> Tasten drücken, um<br />

überhaupt eine Reaktion zu erhalten. Speziell<br />

beim Blättern durch den elektronischen<br />

Programmführer EPG kostet <strong>die</strong>s Zeit.<br />

Der EPG selbst überzeugt mit akzeptablen<br />

Ladezeiten von unter einer Minute und durch<br />

einen großen <strong>Vorschau</strong>zeitraum. Leider kann<br />

derzeit weder ein Timer aus dem Programmführer<br />

heraus gesetzt werden, noch können<br />

Sie <strong>die</strong> Ansicht des EPGs wechseln.<br />

Pace hat seinem neuen Schützling neben der HDMI-<br />

Schnittstelle auch einen YUV-Ausgang spen<strong>die</strong>rt<br />

den Humax nicht wirklich schlagen. Aufgrund<br />

des schlechteren Vollbildkonverters<br />

bei bewegten Bildern muss der Pace sowohl<br />

bei der Be<strong>die</strong>nung als auch beim Bildtest dem<br />

Konkurrenten den Vortritt lassen. Bleibt zu<br />

hoffen, dass Pace den Besitzern mit zukünftigen<br />

Softwareupdates <strong>die</strong> Freude an der neuen<br />

Technik wieder ins Gesicht zaubern kann.<br />

Pace versicherte uns nach dem Test, dass <strong>die</strong><br />

neue Software viele der genannten Schwächen<br />

beseitigen soll, leider war bis Redaktionsschluss<br />

nichts vom Update zu sehen.<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Pace<br />

Modell<br />

DS 810KP<br />

Preis in Euro 499,–<br />

Info<br />

www.pacemicro.com<br />

Typ<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver<br />

Maße (B/H/T) in mm 389 × 58 × 265<br />

Gewicht<br />

3,6 kg<br />

Farben<br />

schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 22 W/17 W<br />

Interface 1<br />

Bildauflösung 1080i, 720p, 576p<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

Pace DS 810KP<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 20 von 30<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

26 von 40<br />

Wiedergabequalität<br />

26 von 30<br />

Gesamt 72 von 100<br />

Die Kanall<strong>ist</strong>e <strong>ist</strong> derzeit nur anfänglich sortiert.<br />

Programme wie <strong>die</strong> ARD oder RTL sind zwischen Programmen<br />

ausländischer Pay-TV-Anbieter zu finden<br />

Fazit<br />

Im Test enttäuschte der Pace besonders bei<br />

der Benutzerfreundlichkeit. Pace hat nach<br />

eigenen Angaben <strong>die</strong> Prioritäten zur Markteinführung<br />

auf <strong>die</strong> Bild- und Tonqualität gesetzt.<br />

Allerdings kann der Receiver auch dort<br />

Pace DS 810KP<br />

GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 079


Kniffe für<br />

<strong>HDTV</strong>-<br />

Empfänger<br />

Immer wieder erreichten unsere Redaktion in den letzten Tagen und Wochen Anfragen zu<br />

den neuen <strong>HDTV</strong>-Receivern. Dabei werden häufig ähnliche oder gar gleiche Fragen gestellt.<br />

Wir haben uns deshalb entschieden, <strong>die</strong> wichtigsten Fragen in einer Art Katalog zu sammeln<br />

und Ihnen direkt nach dem Test des zweiten Receivers eine Auskunft zu erteilen. Fragen zu<br />

Kompatibilitäts-Problemen zwischen Fernseher und <strong>HDTV</strong>-Receiver zählen allerdings nicht<br />

dazu. Bei solchen Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Fachhändler, der Ihnen dabei<br />

gewiss gerne weiterhilft.<br />

VON RICARDO PETZOLD<br />

1.<br />

Frage: Warum bekomme ich über den<br />

YUV-Ausgang bei Premiere HD Film<br />

kein Bild?<br />

Während bei dem Programm von Premiere<br />

Film über HDMI ein Kopierschutz mit gesendet<br />

wird, <strong>ist</strong> <strong>die</strong>s über YUV nicht möglich.<br />

Die amerikanischen Filmstudios fordern allerdings<br />

den Schutz ihrer Programminhalte.<br />

Deshalb wurde den Herstellern vorgeschrieben,<br />

den YUV-Ausgang zu sperren wenn in<br />

HDCP geschütztes Material ausgestrahlt<br />

wird.<br />

Beim Humax-Receiver kann das Ganze aber<br />

dank eines Softwarebugs umgangen werden.<br />

Dazu müssen Sie im Menüpunkt Einstellungen<br />

unter Kindersicherung <strong>die</strong> Option<br />

„Alle sperren“ wählen. Haben Sie <strong>die</strong>s getan,<br />

können Sie zumindest bis zum nächsten<br />

Softwareupdate auch mit nicht HDCP geeigneten<br />

Bildschirmen <strong>HDTV</strong> in voller Pracht<br />

genießen.<br />

2.<br />

Frage: <strong>Das</strong> Programm von Premiere<br />

Film <strong>ist</strong> zu dunkel, was kann ich dagegen<br />

tun?<br />

Leider tritt <strong>die</strong>ser Fehler noch sehr häufig<br />

auf. An einer Lösung wird bei beiden Geräteherstellern<br />

gearbeitet, wobei wir erwähnen<br />

müssen, dass bei Pace nur einige wenige Geräte<br />

betroffen sind.<br />

3.<br />

Frage: Warum sind bei ProSieben und<br />

Sat.1 links und rechts schwarze Balken?<br />

Viele auf dem Markt befindliche TV-Geräte<br />

unterstützen <strong>die</strong> Formatumschaltung an<br />

der HDMI-Schnittstelle nicht. Da <strong>die</strong> Pro-<br />

SiebenSat.1-Gruppe bei ihren hochgerechneten<br />

<strong>HDTV</strong>-Programmen oft auf 4:3-Ausgangsmaterial<br />

zurückgreift, sind somit an<br />

der linken und rechten Bildseite schwarze<br />

Balken zu sehen. Einer der ersten LCD-TVs,<br />

der <strong>die</strong> Umschaltung auch bei HDMI zulässt,<br />

<strong>ist</strong> der Toshiba WL66Z. Bei <strong>die</strong>sem Fernseher<br />

können Sie selbst entscheiden, ob Sie das gesamte<br />

Bild sehen wollen, oder bei einer 4:3-<br />

Ausstrahlung lieber <strong>die</strong> volle Breite nutzen<br />

möchten. Auf Inhalte am oberen und unteren<br />

Rand aber muss dann verzichtet werden.<br />

4.<br />

Frage: Worin liegen <strong>die</strong> langen Umschaltzeiten<br />

zwischen den <strong>HDTV</strong>-Signalen<br />

begründet?<br />

Die Hersteller der ersten <strong>HDTV</strong>-Receiver haben<br />

derzeit noch mit langen Umschaltzeiten<br />

zu kämpfen. Während <strong>die</strong>se bei den SDTV-<br />

Programmen mit kommenden Updates<br />

verkürzt werden können, wird sich an den<br />

Umschaltzeiten bei HD-Inhalten derzeit nur<br />

wenig ändern. Grund dafür <strong>ist</strong>, dass Fernseher<br />

und Set-Top-Box wegen des HDCP-Kopierschutzes<br />

erst miteinander kommunizieren<br />

müssen.<br />

5.<br />

Frage: Können mit den Empfängern<br />

auch <strong>HDTV</strong>-Sender im MPEG2-Standard<br />

geschaut werden?<br />

Eindeutige Antwort: ja. Die <strong>HDTV</strong>-Receiver<br />

der neuen Generation sind abwärtskompatibel.<br />

Somit können auch <strong>HDTV</strong>-Inhalte im<br />

normalen MPEG2 gesehen werden. Dank der<br />

eingebauten CI-Schächte <strong>ist</strong> zumindest beim<br />

Humax-Gerät schon heute <strong>die</strong> Deco<strong>die</strong>rung<br />

der vom belgischen Anbieter Euro1080 ausgestrahlten<br />

Kanäle – HD 1 und HD 2 – mittels<br />

eines CI-Moduls möglich. Pace arbeitet<br />

derzeit daran, <strong>die</strong> CI-Erkennung zu verbessern.<br />

6.<br />

Frage: Welche Alternativen gibt es zu<br />

den beiden bereits auf dem Markt befindlichen<br />

Boxen?<br />

Zurzeit sind in Deutschland nur <strong>die</strong> beiden<br />

von uns getesteten Receiver auf dem Markt,<br />

allerdings soll schon Mitte April ein drittes<br />

und im Mai ein viertes Gerät kommen. Während<br />

<strong>die</strong> dritte Box der Philips-<strong>HDTV</strong>-Receiver<br />

sein wird, plant das Rosenheimer Unternehmen<br />

Kathrein einen eigenen Receiver im<br />

Mai. Bisher <strong>ist</strong> der Name Kathrein, wenn es<br />

um <strong>HDTV</strong> ging, nie gefallen. Still und heimlich<br />

entwickelten <strong>die</strong> Ingenieure eine eigene<br />

Box, <strong>die</strong> mit den Geräten von Humax, Pace<br />

und Philips konkurrieren soll. Wie gut <strong>die</strong><br />

Geräte sind, erfahren Sie in einer der nächsten<br />

Ausgaben <strong>die</strong>ses Magazins.<br />

7.<br />

Frage: Kann bei den Receivern auch<br />

Videotext empfangen werden?<br />

Der Videotext stellt momentan noch<br />

ein Problem dar. Während Humax das Ganze<br />

schon implementiert, allerdings noch Probleme<br />

mit der Standhaftigkeit des Textes hat,<br />

kann mit dem Pace Gerät noch kein Teletext<br />

empfangen werden. Auch hier muss auf Updates<br />

gewartet werden.<br />

080 www.hdplustv.de


Unser Tipp, wenn Sie wirklich<br />

ALLES über das digitale<br />

Fernsehen erfahren möchten:<br />

Jeden Monat neu am Kiosk<br />

und täglich aktuell unter www.digitalfernsehen.de


Fels in der Brandung<br />

Als in den 80er Jahren nicht nur der dritte Teil der Star-Wars-Saga, sondern auch das THX-<br />

Symbol seinen Siegeszug antrat, stand der Berliner Hersteller Teufel erst am Anfang seiner<br />

Geschichte. Mit dem Teufel Theater 8 testen wir <strong>die</strong> aktuelle THX-Reihe auf Herz und Nieren.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Was von Unbedarften fälschlicherweise<br />

als eigene Tonnorm angesehen<br />

wird, <strong>ist</strong> ein Zertifikat<br />

für bestandene Le<strong>ist</strong>ungstests. Die Berliner<br />

Boxenschmiede Teufel verschreibt sich ganz<br />

den Vorgaben der kalifornischen Hausherren<br />

um Lucas. Ähnlich wie bei Nubert (Test des<br />

Nubert NuWave in HD+TV 02/06) handelt<br />

es sich bei Teufel um einen Direktvertrieb.<br />

Bei Mediamarkt und Saturn werden Sie <strong>die</strong><br />

Lautsprecher somit vergeblich suchen. Immerhin<br />

gibt sich das Unternehmen kundenfreundlich<br />

– alle Lautsprecher können<br />

bei Nichtgefallen zurückgegeben werden.<br />

Wir waren bereits gespannt, wie unser erstes<br />

THX-System gegen andere Lautsprecher abschneidet.<br />

Kraftakt<br />

Als <strong>die</strong> Pakete bei uns eintrafen, verlief alles<br />

wie gewohnt: Der Wagen rollt, <strong>die</strong> Pakete<br />

werden in das Heimkino geschoben und ausgepackt.<br />

Als unser Testredakteur jedoch mit<br />

weit aufgerissenen Augen vor einem 60-kg-<br />

Karton der Marke XXL stand, war bereits vor<br />

dem Anschließen klar: <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> großes Kino!<br />

Die stattlichen Ausmaße des Subwoofers<br />

(siehe Bild) erzeugen Ehrfurcht und Spannung<br />

zugleich. Die drei Frontlautsprecher<br />

sind ebenfalls nicht kleinwüchsig, wirken<br />

jedoch schon eher wohnzimmerkompatibel.<br />

Nach der anfänglichen Euphorie machte<br />

sich jedoch etwas Ernüchterung breit. Vergleicht<br />

man das Erscheinungsbild der Teufel<br />

mit den KEFs, Nuberts, Elacs und Monitor<br />

Audios <strong>die</strong>ser Welt, so müssen Sie hier mit<br />

Kompromissen leben. Die Wortwahl „schön<br />

und edel“ kam jedenfalls keinem unserer Redaktionskollegen<br />

über <strong>die</strong> Lippen – „außergewöhnlich“<br />

wohl eher. Die Bauweise richtet<br />

sich natürlich nach den THX-Vorgaben. Die<br />

Lautsprecher schmücken eine Vielzahl von<br />

Membranen. Im Gegensatz zu traditionellen<br />

Boxen, bei denen <strong>die</strong> Hoch-, Mittel- und<br />

Tieftöner vertikal angeordnet werden, <strong>ist</strong> der<br />

Hochtöner von Teufel umzingelt. Dies hat<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Schallausbreitung, auf<br />

<strong>die</strong> wir später noch genauer eingehen.<br />

Wir brauchen Bass<br />

Mit einem Subwoofer-Ungetüm im Nacken<br />

und „Krieg der Welten“ als Filmauswahl war<br />

<strong>die</strong> Ruhestörung unserer Kollegen bereits<br />

vorprogrammiert. Der Teufel-Subwoofer<br />

spielt dermaßen lässig und ausgeglichen,<br />

dass es eine wahre Freude <strong>ist</strong>. Wo bisher alle<br />

wesentlich kompakteren Tieftonlautsprecher<br />

nur an der Oberfläche kratzten, zeigt Teufel<br />

<strong>die</strong> ganze Explosivität des Spielbergschen<br />

Kinofilms. In unserem Redaktionskino hatten<br />

zum ersten Mal alle Zuhörer das Gefühl,<br />

<strong>die</strong> Wucht der Aufnahme auch als solche<br />

wahrzunehmen. Ob in der ersten oder letzten<br />

Sitzreihe, der Bass war knochig und satt.<br />

Noch mehr erstaunt haben uns allerdings<br />

<strong>die</strong> Präzision und musikalischen Fähigkeiten<br />

des Kolosses. Wer genügend Platz besitzt und<br />

1 500 Euro entbehren kann, sollte einen Blick<br />

auf den Teufel-Subwoofer werfen.<br />

Bilder: PhotoCase.com, Archiv<br />

082 www.hdplustv.de


Die Umwelt im Ohr<br />

Jeder bislang getestete Lautsprecher <strong>ist</strong> im<br />

großen Maße von den räumlichen Gegebenheiten<br />

abhängig. Wie ein Klavier in einer Kirche<br />

oder Konzerthalle sein Klangbild frappierend<br />

ändert, so passen sich auch traditionelle<br />

Lautsprecher der Umgebung an. Dieser Effekt<br />

bestärkt natürlich <strong>die</strong> Wahrnehmungsfähigkeit,<br />

denn wenn wir uns in einer Kirche<br />

befinden, erwarten wir auch, dass <strong>die</strong> Instrumente<br />

dementsprechend klingen. Die Teufel-Lautsprecher<br />

verfolgen eine eigene Logik:<br />

<strong>Das</strong> Quellmaterial muss real<strong>ist</strong>isch und 1 : 1<br />

wiedergegeben werden, ganz gleich, welcher<br />

Hörraum vorherrscht. <strong>Das</strong> hat den Vorteil,<br />

dass Sie alle Details einer Vorlage exzellent<br />

wahrnehmen können – <strong>die</strong> Teufel kommen<br />

hier dem Ideal eines professionellen Abhörmonitors<br />

sehr nahe.<br />

Andere Welten<br />

In unserem gedämmten Heimkinoraum<br />

spielte das Teufel-Set in einer eigenen Liga.<br />

Wo <strong>die</strong> Konkurrenz auf Grund unserer Wandverkleidung<br />

aus Stoff an Brillanz und Durchzeichnung<br />

einbüßt, schneidet der Klang der<br />

Teufel wie ein Messer durch Butter. Die Satelliten<br />

servieren jedes Detail, neigen aber<br />

nicht dazu, <strong>die</strong> Aufnahme zu zerstückeln.<br />

Unter <strong>die</strong> Haut geht vor allem <strong>die</strong> Stimmwiedergabe:<br />

Als <strong>die</strong> drei Chors-Schwestern auf<br />

der Unplugged-DVD ins Mikrofon säuselten<br />

und jeder Atemzug den Hörer berührte,<br />

war unser Applaus den Lautsprechern sicher.<br />

Ohne einen Hauch von Aggression können<br />

Sie in <strong>die</strong> Klangwelt abtauchen, ob Filme<br />

oder Konzerte spielt dabei keine Rolle. Bei<br />

aller tonalen Perfektion besitzen <strong>die</strong> Satelliten<br />

jedoch kleine Schwächen. Als Tom Cruise<br />

in „Krieg der Welten“ aus Frust den Baseball<br />

mit Schmackes zu seinem Sohn wirft, <strong>die</strong>ser<br />

jedoch regungslos inne hält und der Ball<br />

durch <strong>die</strong> Scheibe ins Haus donnert, wirken<br />

<strong>die</strong> Relationen des Aufpralls etwas pompös.<br />

Obwohl <strong>die</strong> Kamera gut zehn Meter vom zerbrochenen<br />

Fenster entfernt bei Tom Cruise<br />

steht, wirkt der Soundeffekt wie aus direkter<br />

Nähe aufgenommen. Dieser „Verlust“ an<br />

räumlicher Tiefe <strong>ist</strong> ein Kompromiss, den Sie<br />

auf Grund der brillanten und unverwüstlichen<br />

Detailwiedergabe eingehen müssen.<br />

Besser geht’s nicht?<br />

Zudem sollten Sie <strong>die</strong> Lautsprecher hinter<br />

der Leinwand anordnen können. Sitzt der<br />

Center beispielsweise unter der Leinwand,<br />

wirkt <strong>die</strong>s auf Dauer etwas irritierend, denn<br />

er <strong>ist</strong> als Schallquelle leicht auszumachen.<br />

Es gibt Lautsprecher, <strong>die</strong> weniger kosten und<br />

bei optimierten lebendigen Räumen natürlicher<br />

klingen. Unsere bislang getesteten Exemplare<br />

von Nubert, Elac, KEF und Monitor<br />

Audio zeigen <strong>die</strong> Vielfältigkeit musikalischer<br />

Darbietungen. Diese Lautsprecher sind auch<br />

in Design und Wahrnehmung nahe am Ideal.<br />

Hier spielen <strong>die</strong> Instrumente gemäß Ihres<br />

Raumes. Die Teufel-Lautsprecher sind dagegen<br />

ein unerschütterlicher Maßstab, der immer<br />

seine Gültigkeit behält. Der Subwoofer<br />

spielt konkurrenzlos, aber auch <strong>die</strong> restlichen<br />

Lautsprecher sind nahezu ideal abgestimmt.<br />

Jeder Käufer kann sich zudem hier sicher<br />

sein, dass <strong>die</strong>se Lautsprecher auch in seinem<br />

Raum sehr gut klingen und Filme gemäß der<br />

Der Klang kann sich mit den besten Lautsprechern<br />

der Welt messen, Design und Verarbeitung nicht<br />

ganz. <strong>Das</strong> THX-Ultra2-Logo signalisiert <strong>die</strong> Einhaltung<br />

härtester Vorgaben<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Teufel<br />

Modell Theater 8<br />

Preis in Euro 3490,–<br />

Info<br />

www.teufel.de<br />

Typ<br />

3-Wege-Lautsprecher<br />

Maße (B/H/T) in mm 460 × 330 × 270<br />

Gewicht<br />

13 kg<br />

Farben<br />

Buche, Schwarz<br />

magnetisch<br />

abgeschirmt<br />

ja<br />

Teufel Theater 8<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 17 von 20<br />

ursprünglichen Absicht des jungen George<br />

Lucas fernab jeder Marketingfloskel perfekt<br />

aufbereiten. So bleibt zum Schluss festzuhalten,<br />

dass alle Heimkinobauer praktisch blind<br />

zum Teufel Theater 8 greifen können, während<br />

Musikliebhaber mit Ikea-Möbeln freie<br />

Wahl haben und bei der Konkurrenz echte<br />

Alternativen ausfindig machen können. Für<br />

unser redaktionsinternes Kino gibt es jedoch<br />

kein besseres Set – nicht weil das Teufel-Set<br />

alle Konkurrenten an <strong>die</strong> Wand spielt, sondern<br />

weil Wände hier keine Bedeutung besitzen.<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

10 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

60 von 70<br />

Gesamt 87 von 100<br />

Size does Matter: Für <strong>die</strong><br />

einen <strong>ist</strong> der Subwoofer<br />

ein kleines Eigenheim,<br />

für <strong>die</strong> anderen <strong>die</strong> größte<br />

Schatzk<strong>ist</strong>e der Welt<br />

Teufel Theater 8<br />

SEHR GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 083


Wenn Träume fliegen lernen<br />

Vor tausenden Zuschauern schlagen Sie George Foreman in der achten Runde k.o.<br />

Mit 310 km/h rasen Sie durch eine 30er-Zone und entkommen der Polizei. Sie kämpfen gegen<br />

4 000 Orks und befreien eine ganze Welt. Nein, Sie sind nicht Ali, kein Straftäter und auch<br />

kein Held – Sie spielen nur Xbox 360.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Die Spielekonsole von Microsoft <strong>ist</strong><br />

ein Novum. Neben ihrer HD-Auflösung<br />

wurde <strong>die</strong> Xbox 360 weltweit<br />

nahezu zeitgleich ausgeliefert. Letzteres<br />

war dabei mit großen Schwierigkeiten<br />

verbunden, denn während <strong>die</strong> westlichen<br />

Käufer lange Wartezeiten in Kauf nehmen<br />

mussten, quollen in Japan <strong>die</strong> Händlerregale<br />

über – eine gelungene Produkteinführung<br />

sieht anders aus. Nun, ein Vierteljahr später,<br />

hat sich <strong>die</strong> Lage beruhigt. Microsoft schob<br />

<strong>die</strong> Produktion nochmals an und selbst bei<br />

Amazon <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Xbox 360 jetzt jederzeit verfügbar:<br />

Ein Grund für uns, <strong>die</strong> Konsole auf<br />

ihre Heimkinozwecke und Spieletauglichkeit<br />

zu testen.<br />

Pferdestärken<br />

So elegant <strong>die</strong> neue Microsoft-Konsole daher<br />

kommt, so gnadenlos <strong>ist</strong> ihre Le<strong>ist</strong>ung. Falls<br />

Sie einen ebenbürtigen PC aufbauen wollen,<br />

müssen Sie gut und gerne das Dreifache des<br />

Kaufpreises auf den Tisch legen – Prozessor<br />

und Grafikchip sind eine Klasse für sich. Die<br />

Xbox 360 zeigt bereits heute annähernd fotoreal<strong>ist</strong>ische<br />

Kämpfer wie in „Fight Night<br />

Round 3“ oder gigantische, weitläufige Landschaften<br />

in „Oblivion“. <strong>Das</strong>s dabei noch der<br />

eine oder andere Grafikfehler und Ruckler<br />

das HD-Erlebnis stören, <strong>ist</strong> weniger der Konsole<br />

anzurechnen. Mit ihrem frühzeitigen<br />

Starttermin <strong>ist</strong> der Zeitdruck der Entwickler<br />

andauernd spürbar – ein Wunder, dass bereits<br />

so viele Hochkaräter erschienen sind.<br />

Wahrhaftiger Traum<br />

Als wir zum ersten Mal in <strong>die</strong> HD-Spielewelten<br />

von „Kameo“, „Fight Night“ und „Oblivion“<br />

eintauchten, war erst einmal Innehalten<br />

angesagt. Endlich vermag es eine Konsole,<br />

<strong>die</strong> weltweit am stärksten wachsende Kunstrichtung<br />

der digitalen Unterhaltung in nachvollziehbarer<br />

Form auf den Bildschirm zu<br />

zaubern. Wo früher verpixelte Matschtexturen<br />

und grausig aufploppende Bildtapeten<br />

<strong>die</strong> Welten unglaubwürdig erschienen ließen,<br />

können selbst Unbedarfte einen gewissen<br />

Charme nicht abstreiten. Zudem werden<br />

Charaktere durch Gestik und Mimik personalisiert,<br />

der menschliche Bezug und <strong>die</strong><br />

Emotionalität zeigen sich deutlich verbessert.<br />

So können Sie im Boxspiel „Fight Night“ <strong>die</strong><br />

Nicht gerade elegant: Per Schalter aktivieren Sie<br />

<strong>die</strong> HD-Qualität. Optische Kabel für Dolby Digital<br />

docken ebenfalls an der Strippe an<br />

084 www.hdplustv.de


Wunden der Kämpfer jederzeit am detaillierten<br />

Körpermodell erkennen, ohne auf eine<br />

stat<strong>ist</strong>ische Energiele<strong>ist</strong>e zu starren.<br />

Heimkinozentrale<br />

Die Xbox 360 <strong>ist</strong> sowohl netzwerkfähig als<br />

auch mit USB-Schnittstellen gesegnet. Somit<br />

können Sie externe Festplatten, MP3-Player<br />

und sogar <strong>die</strong> Sony-PSP andocken und im<br />

Menü <strong>die</strong> externen Massenspeicher aufrufen<br />

und verwenden. Die Datenübertragung funktionierte<br />

bei unseren Versuchen mit diversen<br />

MP3-Playern absolut problemlos, ebenso wie<br />

das Einlesen von CDs. Die Xbox 360 erlaubt<br />

auch während eines Spiels Ihre auf Festplatte<br />

gespeicherten Songs abzurufen – ein tolles<br />

Feature wenn <strong>die</strong> 08/15-Japano-Fahrstuhlmusik<br />

mal wieder an den Nerven zerren sollte.<br />

Für eine CD benötigt <strong>die</strong> Xbox 360 rund<br />

fünf Minuten, leider kann man während der<br />

Einlesezeit keine weiteren Aktionen abrufen.<br />

Per Netzwerk versuchten wir erste Schritte<br />

im Internetportal Xbox-Live. Die Einrichtung<br />

war etwas gewöhnungsbedürftig und<br />

erst nach mehrmaligen Versuchen von Erfolg<br />

gekrönt. Bereits jetzt stehen dem Nutzer von<br />

Demos bis Filmtrailer und Musik zahlreiche<br />

Download-Optionen offen.<br />

Leider liest <strong>die</strong> Xbox 360 keine WMV9-<br />

DVDs, sondern muss vom PC <strong>die</strong> Daten<br />

per Netzwerk empfangen. Statt <strong>die</strong> Media-<br />

Center-Edition aus Windows zu integrieren,<br />

werden Sie hier mit einer einfachen Oberfläche<br />

abgespe<strong>ist</strong>. Somit ersetzt <strong>die</strong> Konsole<br />

nicht den heimischen PC.<br />

Lauter Scheibendreher<br />

Im Filmbetrieb zeigte sich <strong>die</strong> Xbox 360 zwiespältig.<br />

Während bei „Gladiator“ oder „Die<br />

Mumie“ <strong>die</strong> Konsole mit scharfen DVD-Bildern<br />

beeindruckte, verliefen Tests mit anderen<br />

Filmen wie „Sechs Tage, sieben Nächte“<br />

enttäuschend. Ob Urwaldpflanzen oder<br />

Baumgestrüpp, flimmernde Kanten, wohin<br />

das Auge schaut. Betrachten Sie nach Filmende<br />

das Bonusmaterial (mit Videokameras<br />

aufgenommene Konzerte oder selbstgedrehte<br />

Szenen), so wirkt das Ergebnis ebenfalls<br />

wenig überzeugend. Die Xbox 360 wendet<br />

hier immer noch den Film-Algorithmus an,<br />

mit der Folge, dass Bildkanten flimmern und<br />

<strong>die</strong> Laufschrift zerreißt. Auch das Laufwerk<br />

<strong>ist</strong> wegen seiner Lautstärke nicht gerade <strong>die</strong><br />

Schokoladenseite der Xbox. Es übertönt locker<br />

<strong>die</strong> ebenfalls nicht lautlosen Gehäuselüfter<br />

und selbst PCs. Für ein Heimkino <strong>ist</strong><br />

<strong>die</strong> Xbox 360 damit wenig geeignet, rundum<br />

gelungen <strong>ist</strong> hingegen der Klang. Nicht nur<br />

bei DVDs, sondern auch bei Spielen konnte<br />

Microsoft <strong>die</strong> Qualität zum Vorgänger noch<br />

einmal deutlich verbessern. Besonders Musikpassagen<br />

klingen nun luftig und wunderbar<br />

aufgelöst – der ehemalige stark komprimierte<br />

Ton scheint durch bessere Codecs der<br />

Vergangenheit anzugehören.<br />

Kaufgrund<br />

Die Xbox 360 hat uns trotz der Schwächen<br />

letztendlich überzeugt. <strong>Das</strong> lärmende DVD-<br />

Laufwerk sollte Microsoft bei neueren Produktionen<br />

aber unbedingt ersetzen, denn es<br />

passt in keinster Weise zur letztendlich tollen<br />

Qualität der Konsole. Die Spielinhalte können<br />

sich zwar noch nicht im großen Maße<br />

von der PlayStation 2 und ersten Xbox absetzen,<br />

aber wer erst einmal in <strong>HDTV</strong> durch<br />

Oblivion gewandert <strong>ist</strong>, will nie mehr zurück.<br />

Unschlüssige Spieler können auf <strong>die</strong><br />

PlayStation 3 im November warten, jedoch<br />

entgeht ihnen damit auch ein weiteres halbes<br />

Jahr voller Spielperlen.<br />

Wir sind jedenfalls von Microsofts Konzept<br />

überzeugt und können vielen Händlern nur<br />

raten, neben einem Premiere-HD-Receiver<br />

auch einmal <strong>die</strong> Xbox 360 zu präsentieren.<br />

Selten war der Unterschied zwischen PAL<br />

und <strong>HDTV</strong> so überzeugend: Trauen Sie Ihren<br />

Augen!<br />

Schön und edel kommt <strong>die</strong> neue Konsolengeneration<br />

daher. <strong>Das</strong> ergonomische Pad <strong>ist</strong> funkgesteuert und<br />

erlaubt, <strong>die</strong> Konsole über den zentralen Xbox-Knopf<br />

an- und abzuschalten<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Microsoft<br />

Modell Xbox 360<br />

Preis in Euro 399,–<br />

Info<br />

www.xbox.com<br />

Typ<br />

Videospielkonsole<br />

Maße (B/H/T) in mm 82 × 300 × 250<br />

Gewicht<br />

3,4 kg<br />

Farben<br />

Weiß<br />

Betrieb/Stand-by 150 W/2,3 W<br />

Formate<br />

DVD, MP3, JPEG<br />

Sonstiges<br />

Fernbe<strong>die</strong>nung, kabelloser<br />

Controller, netzwerkfähig<br />

Microsoft Xbox360<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 16 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

50 von 60<br />

Gesamt 84 von 100<br />

Microsoft Xbox 360<br />

GUT<br />

Fünf Titel für <strong>die</strong> einsame Insel: Die Xbox 360 brennt bereits zum Start ein wahres Feuerwerk an Hochkarätern ab<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 085


Wettstreit der Gegensätze<br />

Mit Loewe, Sony, Technisat und Toshiba stehen uns klangvolle Namen ins Haus, welche<br />

mit neuen LCD-Fernsehern um Ihre Gunst und Geldbörse kämpfen. Von edel und kostspielig<br />

bis günstig und gut <strong>ist</strong> alles vertreten, doch nur ein Hersteller kann den Gesamtsieg<br />

auf seine Fahnen heften.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

086 www.hdplustv.de


Der obligatorische Griff in den Karton<br />

fällt in solch einem Vergleichstest<br />

erwartungsvoll aus und besonders<br />

Loewe-Besitzer werden golden schimmernde<br />

Augen bekommen. Es gab bislang noch<br />

keinen Fernseher, der uns sowohl im Design,<br />

als auch in der Verarbeitung so überzeugen<br />

konnte. Jedes Detail <strong>ist</strong> hier liebevoll eingearbeitet,<br />

selbst <strong>die</strong> Rückseite ver<strong>die</strong>nt ein Lob –<br />

einzig <strong>die</strong> nach unten gerichteten Anschlüsse<br />

erschweren <strong>die</strong> Anbringung von Kabeln unnötig.<br />

Vielseitig <strong>ist</strong> das Aufbaukonzept der<br />

Loewe Individual Reihe – dank wechselbarer<br />

Blenden sowie unterschiedlichsten Aufhängungen<br />

und Standfüßen gestalten Sie sich<br />

ihren eigenen Wunsch-LCD. Bei aller Designeuphorie<br />

hoffen wir, dass <strong>die</strong> inneren Werte<br />

dabei nicht zu kurz kommen.<br />

Platz zwei in der Verarbeitung nimmt Toshiba<br />

ein. Obwohl der 32-Zoller nicht mehr<br />

als <strong>die</strong> Konkurrenz von Sony und Technisat<br />

kostet, wirkt das Kunststoffgehäuse robuster.<br />

Letztere zwei wirken in unseren Augen nüchtern<br />

– das Design des Sony gefiel uns dennoch<br />

besser. Bei den beigelegten Ferngebern<br />

wendet sich jedoch das Blatt. Uniforme Tastengebung,<br />

schlechtes Steuerkreuz, ein labiler<br />

Mini-Knubbel und eine drehbare Minischeibe<br />

zur Gerätewahl – der Ferngeber des Loewe<br />

enttäuscht. Unsere anderen Testkandidaten<br />

können zwar ebenfalls keine hochwertigen<br />

Fernbe<strong>die</strong>nungen etablieren – besonders <strong>die</strong><br />

Spielzeugfernbe<strong>die</strong>nung von Technisat wirkt<br />

billig – aber zumindest lassen <strong>die</strong>se sich im<br />

Notfall auch blind be<strong>die</strong>nen.<br />

Selbst in den Be<strong>die</strong>nungsanleitungen herrscht<br />

nicht gleichermaßen eitel Sonnenschein:<br />

Die Qualität schwankt hier von übersichtlich<br />

und edel, aber inhaltsleer beim Loewe,<br />

über auskunftsfreudig, aber unübersichtlich<br />

beim Sony, bis verständlich, jedoch hässlich<br />

bei Toshiba – immerhin werden wir so nie<br />

müde, <strong>die</strong> Hersteller auf <strong>die</strong> Notwendigkeit<br />

eines guten Handbuchs hinzuweisen.<br />

Wunschpaket<br />

Ein moderner Fernseher muss deutlich mehr<br />

können, als ein ordentliches Bild abzuliefern.<br />

Keiner der Testkandidaten enttäuschte uns<br />

in <strong>die</strong>sem Punkt. Mit dem HD-Vision 32<br />

von Technisat erwerben Sie ein prall gefülltes<br />

LCD-Exemplar. Zwei HDMI-Schnittstellen<br />

bietet Toshiba zwar auch, einen CI-Slot,<br />

USB-Schnittstelle sowie DVB-S-, DVB-Cund<br />

DVB-T-Empfänger jedoch nicht.<br />

Loewe kontert mit einer optionalen Festplatte<br />

und dem in naher <strong>Zukunft</strong> integrierten<br />

<strong>HDTV</strong>-Empfänger – <strong>die</strong> Ausstattungsboni<br />

lässt sich der Hersteller freilich bezahlen.<br />

Ein wenig abgespeckter <strong>ist</strong> der Sony ausgefallen.<br />

Der Fernseher bietet alle wichtigen<br />

Anschlüsse aber nichts, was Technisat nicht<br />

auch offeriert. Toshiba muss hier Lehrgeld<br />

bezahlen, denn von den Ausstattungsorgien<br />

der anderen Teilnehmer operiert man weit<br />

entfernt. Der Fernseher <strong>ist</strong> kein Alleskönner,<br />

aber dafür müssen Sie nicht Geld für Funktionen<br />

ausgeben, <strong>die</strong> Sie nicht verwenden – <strong>die</strong><br />

Qual der Wahl liegt am Ende bei Ihnen.<br />

Im Prax<strong>ist</strong>est durchwanderten wir <strong>die</strong> träge<br />

und verschachtelte Menüführung des Loewe<br />

nur widerwillig. <strong>Das</strong>s einfachste Handgriffe<br />

So muss ein Fernseher<br />

aussehen, dann klappt’s<br />

auch mit der Bewertung.<br />

Loewes Verarbeitungskunst<br />

<strong>ist</strong> unsere neue Referenz.<br />

Die Be<strong>die</strong>ntasten<br />

in Ringform sind clever<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Loewe<br />

Modell Individual 32<br />

Preis in Euro 2899,–<br />

Info<br />

www.loewe.de<br />

Typ<br />

LCD<br />

Maße (B/H/T) in cm 81,5 × 58 × 10<br />

Gewicht<br />

23 kg<br />

Farben<br />

Silber (Blenden tauschbar)<br />

Betrieb/Stand-by 148 W/2 W<br />

Kontrast 130:1<br />

Auflösung 1366 × 768<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

Loewe Individual 32<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 20 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

15 von 20<br />

Bilder: Sony, Buena V<strong>ist</strong>a „Cars“ ab 14. September 2006 im Kino<br />

Wiedergabequalität<br />

39 von 60<br />

Loewe Individual 32<br />

GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Gesamt 74 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 087


dreimal so viel Zeit beanspruchen wie bei<br />

den Kontrahenten sagt bereits alles – von<br />

dem Baumdiagramm, welches nur wenige<br />

Funktionen auf einen Blick zeigt, sollten <strong>die</strong><br />

Entwickler schleunigst abrücken oder <strong>die</strong><br />

Geschwindigkeit und Darstellung gehörig<br />

aufpolieren.<br />

Sony und Toshiba vertrauen auf einen bunten<br />

Mix aus Symbolen und Zeichen – <strong>die</strong><br />

Menüführung <strong>ist</strong> schlicht, aber schnell und<br />

verständlich. Technisat schlägt sich hier<br />

ebenfalls wacker, auch wenn Begriffe wie<br />

„Kantenglättung“ in <strong>die</strong> Irre führen. Dahinter<br />

verbirgt sich in Wahrheit der Vollbildkonverter<br />

– <strong>ist</strong> er aus, wird Filmmaterial zusammengewoben,<br />

in der „An“-Stellung poliert er<br />

Fernseh- bzw. Videomaterial auf. Als einziger<br />

LCD-Fernseher im Test erlaubt Toshiba <strong>die</strong><br />

Anpassung aller Farben. <strong>Das</strong> „3D-Colormanagement“<br />

<strong>ist</strong> jedoch ohne Messequipment<br />

nur schwierig einzustellen – <strong>die</strong> Voreinstellungen<br />

sind jedoch brauchbar.<br />

Neues aus dem Testlabor<br />

Die umfangreichen Messreihen unserer Bildtests<br />

geben bereits einen stichhaltigen Anhaltspunkt<br />

für den späteren Direktvergleich.<br />

Wie neutral <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Farbtemperatur? Sind alle<br />

Farben am Punkt? Welchen Kontrastwert<br />

bietet das Display? Ist der Helligkeitsanstieg<br />

filmkonform? Wie in jedem Vergleichstest<br />

treten zum Teil haarsträubende Unterschiede<br />

zu Tage. <strong>Das</strong> ernüchternde Fazit gleich<br />

vorweg: Kein einziger Bildschirm arbeitet<br />

fehlerfrei, geschweige denn farbneutral. Sony<br />

schafft zwar eine gute Darstellung aller Farben,<br />

aber <strong>die</strong> Verhältnisse sind ein wenig<br />

konfus.<br />

In dunklen Bereichen zeigt der Bravia-LCD<br />

einen Blauüberschuss und damit zu kühle<br />

Schattierungen, während helle Bereiche<br />

immer rötlicher werden. Loewe me<strong>ist</strong>ert<br />

<strong>die</strong> Farbdeckung ebenfalls ordentlich, gerade<br />

Grüntöne werden plastisch und gesättigt<br />

ausgegeben, aber es hapert an der kalten<br />

Farbtemperatur. Diese lässt sich nicht einzeln<br />

anwählen, sondern <strong>ist</strong> an <strong>die</strong> Bildvoreinstellung<br />

gekoppelt – „weich“ bringt eine Annäherung<br />

an das Filmoriginal. Schlusslicht,<br />

aber keinesfalls abgeschlagen <strong>ist</strong> Technisat.<br />

Seine dargestellten Farben sind deutlich zu<br />

kalt – Blau dominiert auf den ersten Blick.<br />

Die Vorzeichen des Toshiba hätten eigentlich<br />

besser nicht sein können: Mittels des bereits<br />

beschriebenen 3D-Colormanagments können<br />

Sie alle Farben perfekt auf den Punkt<br />

kalibrieren. Allerdings vernachlässigte der<br />

Hersteller <strong>die</strong> Farbtemperatur. In sämtli-<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Technisat<br />

Modell HD-Vision 32<br />

Preis in Euro 1899,–<br />

Info<br />

www.technisat.de<br />

Typ<br />

LCD<br />

Maße (B/H/T) in cm 100 × 58 × 20<br />

Gewicht<br />

19 kg<br />

Farben<br />

Grau<br />

Betrieb/Stand-by 132 W/2 W<br />

Kontrast 340:1<br />

Auflösung 1366 × 768<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

Technisat HD-Vision 32<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

35 von 60<br />

Technisat HD-Vision 32<br />

GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Gesamt 72 von 100<br />

Nicht das Gelbe vom Ei: Die Verarbeitung geht in<br />

Ordnung, aber <strong>die</strong> Anmutung <strong>ist</strong> alles andere als<br />

edel. Wenn <strong>die</strong> Fernbe<strong>die</strong>nung auch einmal verloren<br />

geht, gibt es immer noch <strong>die</strong> Fronttasten<br />

088 www.hdplustv.de


Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Sony<br />

Modell<br />

KDL-V32A11E<br />

Preis in Euro 1999,–<br />

Info<br />

www.sony.de<br />

Typ<br />

LCD<br />

Maße (B/H /T) i n cm 81 × 55 × 11<br />

Gewicht<br />

21 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 135 W/1 W<br />

Kontrast 290:1<br />

Auflösung 1366 × 768<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

Sony KDL-V32A11E<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 17 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

17 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

43 von 60<br />

Gesamt 77 von 100<br />

Sony KDL-V32A11E<br />

GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

chen Voreinstellungen bleiben <strong>die</strong> Blauanteile<br />

in stoischer Dominanz, während Grün<br />

nur wenig gesättigt ausgegeben wird. Einzig<br />

Rot dürfen Sie mittels voreingestellter Werte<br />

„warm“, „neutral“, „kalt“ beeinflussen, was<br />

im permanenten Blauüberschuss aber letztendlich<br />

in einem Violettstich endet.<br />

Der wichtige Vollbildkonverter werkelt sowohl<br />

im Technisat als auch im Toshiba tadellos<br />

– Sony und Loewe haben hier ein wichtiges<br />

Kriterium eingespart. Interessant fallen<br />

<strong>die</strong> Bildpolierer im Technisat und Loewe aus:<br />

Mittels zusätzlicher Bilder können Bewegungen<br />

glatt gebügelt werden. Filme erstrahlen<br />

dann ruckelfrei, aber auch gekünstelt – der<br />

Filmlook geht dabei eindeutig verloren. Wir<br />

halten <strong>die</strong>se Funktion dennoch für lobenswert,<br />

denn bei Bedarf kann sie einfach anoder<br />

abgeschaltet werden.<br />

Im Rausch der Farben<br />

Der heiße Filmfrühling mit „King Kong“<br />

und „Die Chroniken von Narnia“ lässt Kinofans<br />

frohlocken. Wir waren gespannt,<br />

Auf dem Weg zur goldenen Mitte: Sony zeigt ein schnörkelloses Design – der Toshiba wirkt aber stabiler. <strong>Das</strong><br />

Be<strong>die</strong>nfeld <strong>ist</strong> sehr schön hinter dem Rahmen versteckt und dennoch gut erreichbar<br />

welcher LCD das beste Bilderlebnis auf den<br />

Schirm zaubert. Mittels einer YUV-Verbindung<br />

mussten alle Fernseher Schwerstarbeit<br />

verrichten, denn das analoge Signal unseres<br />

DVD-Players muss hochskaliert und in<br />

Vollbilder umgewandelt werden. Nach dem<br />

Einschalten des Loewe rieben wir uns jedoch<br />

erst einmal <strong>die</strong> Augen – was <strong>ist</strong> das denn für<br />

ein Bild? Ziffern aus Testbildern verkommen<br />

bis zur Unkenntlichkeit, Farben fransen<br />

hemmungslos aus.<br />

Auf schwarz-weiß-Flächen <strong>ist</strong> <strong>die</strong>s kaum<br />

bemerkbar, in bunten Bildern jedoch ärgerlich.<br />

Als wir auf SCART, S-Video und Video<br />

umschalteten das gleiche Trauerspiel – einzig<br />

<strong>die</strong> HDMI-Buchse zeigt ein scharfes Bild mit<br />

klar getrennten Farbkanten. Noch schlimmere<br />

Farbfehler beim Technisat. Während im<br />

Testlabor via HDMI-Schnittstelle zumindest<br />

<strong>die</strong> Farbdeckung ganz passabel lief, <strong>ist</strong> an<br />

analogen Eingängen Chaos angesagt. Ein gesättigtes<br />

Gelb können Sie lange suchen – der<br />

Technisat zeigt keines. Hier scheinen Loewe<br />

und Technisat den Rotstift bei der internen<br />

Bildverarbeitung an den analogen Eingängen<br />

angesetzt zu haben. Im Unterwassertummelplatz<br />

„Findet Nemo“ zeigen sich besonders<br />

<strong>die</strong> Schwächen einer ungenauen Farbwiedergabe.<br />

Sonys Bravia glänzt beim Schuppenkleid<br />

des Clownfisches Marlin und dem<br />

tiefblauen Nass – der Eindruck, tatsächlich<br />

in einem riesigen Ozean umherzuwildern,<br />

gelingt vorzüglich. Loewe und Technisat wirken<br />

in <strong>die</strong>sem Punkt etwas steril, was einzig<br />

der bläulichen Wiedergabe zu verdanken<br />

<strong>ist</strong>. So sind es me<strong>ist</strong> nicht <strong>die</strong> Hauptdarsteller<br />

rund um Sohnemann Nemo, sondern<br />

blau schimmernde Fischstat<strong>ist</strong>en, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Blicke ungewollt auf sich ziehen. Toshiba<br />

könnte aufgrund der präzisen Farbdeckung<br />

zeigen, wie perfekt <strong>die</strong> Pixar-Trickschmiede<br />

<strong>die</strong> Farbwiedergabe optimiert hat – der<br />

Violettstich lässt bunte Korallenriffe und tolle<br />

Kontrastspiele beim Wechsel von Außenund<br />

Unterwasseraufnahmen aber ebenfalls<br />

nur erahnen. Clownfisch Marlin sieht mit<br />

dem Toshiba nicht besser aus, als bei der<br />

messtechnisch unterlegenen Konkurrenz.<br />

Ein weiteres Kapitel der Farbwiedergabe<br />

schlägt der Film „Hero“ auf. Jeder Abschnitt<br />

verzaubert den Zuschauer in einer anderen<br />

Farbe – Farbmischungen sind hier kaum gefragt.<br />

Dem Loewe-Fernseher gelingt einzig<br />

das „Grüne Kapitel“ mit Bravour, hier zeigt<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 089


Einzig aus Kunststoff<br />

geformt, vermag der<br />

stilvolle Toshiba dennoch<br />

zu überzeugen. <strong>Das</strong> untere<br />

Be<strong>die</strong>nfeld <strong>ist</strong> nicht<br />

nur unscheinbar, sondern<br />

auch praktisch<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Toshiba<br />

Modell<br />

32WL66Z<br />

Preis in Euro 1700,–<br />

Info<br />

www.toshiba.de<br />

Typ<br />

LCD<br />

Maße (B/H/T) in cm 80 × 61 × 30<br />

Gewicht<br />

18 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 145 W/1 W<br />

Kontrast 350:1<br />

Auflösung 1366 × 768<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

Toshiba 32WL66Z<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 17 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

17 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

44 von 60<br />

Gesamt 78 von 100<br />

Toshiba 32WL66Z<br />

GUT<br />

AUSGABE 3.2006<br />

Angepasst<br />

Als einer der wenigen<br />

Fernseher bietet Toshiba<br />

eine funktionsfähige<br />

Formatumschaltung auch<br />

bei <strong>HDTV</strong>-Quellen an. Somit<br />

lassen sich <strong>die</strong> bei ProSieben-<br />

Sat.1 ausgestrahlten Balken<br />

bequem aufzoomen, ohne<br />

auf eine andere Verbindung<br />

zurückgreifen zu müssen.<br />

sich <strong>die</strong> bessere Sättigung im Vergleich zum Technisat<br />

und Sony auf den ersten Blick. Letzterer punktet jedoch<br />

mit einem satten Farbenrausch in den Kapiteln „Rot“ und<br />

„Blau“. Toshiba vermag zwar den gesamten Film noch ein<br />

wenig besser darzustellen, aber sämtlichen Protagon<strong>ist</strong>en<br />

haftet eine eher ungesunde Gesichtsfarbe an.<br />

Detail um Detail<br />

Unsere Lieblingsfilme für den Vollbildkonvertertest<br />

„Gladiator“ und „Die Mumie“ brachten den Individual-<br />

und Bravia-Fernseher mit Leichtigkeit aus dem<br />

Gleichgewicht. Sowohl <strong>die</strong> Kamerafahrt über das monumentale<br />

Kolosseum als auch <strong>die</strong> Flucht über den heißen<br />

Wüstensand war geprägt von Flimmern und abgestuften<br />

Kanten. Somit sind <strong>die</strong> verbauten Vollbildkonverter<br />

für Filme nicht geeignet und Sie sollten einen potenten<br />

DVD-Player vorzugsweise über HDMI anschließen. Viel<br />

besser hingegen Technisat und Toshiba. Mit <strong>die</strong>sen erleben<br />

Sie selbst schwierige Sequenzen ohne störendes Zeilenflimmern.<br />

Außerordentlich imponiert hat uns <strong>die</strong> Skalierung und<br />

Bildverarbeitung im Toshiba: Kanten werden geglättet<br />

und bleiben dennoch scharf. <strong>Das</strong> Bild wirkt hochaufgelöst<br />

und fehlerfrei – selbst Bildrauschen wird hier gut unterdrückt.<br />

Somit <strong>ist</strong> der Toshiba-LCD ein wahrer Me<strong>ist</strong>er<br />

bei Fernsehmaterial und verhilft auch weniger guten<br />

DVDs zu neuem Glanz. Die Konkurrenz muss hier klein<br />

beigeben. Die Signalverarbeitung des Technisat mitsamt<br />

seinem Vollbildkonverter <strong>ist</strong> zwar ebenfalls gelungen,<br />

jedoch stört <strong>die</strong> unausgewogene Farbtreue an den analogen<br />

Eingängen gewaltig. Sony vermag zwar ein messerscharfes<br />

Bilderlebnis zu zelebrieren, jedoch wird mäßiges<br />

Bildmaterial nicht so liebevoll aufgearbeitet wie bei<br />

der Konkurrenz. Dem Loewe haftet hingegen der Makel<br />

des Durchschnittlichen an: Sein Bild <strong>ist</strong> alles andere als<br />

schlecht, aber eben auch nicht hervorstechend genug, um<br />

auch langfr<strong>ist</strong>ig zu bege<strong>ist</strong>ern – gegen den Toshiba sieht<br />

auch er kein Land.<br />

The oscar goes to …<br />

Wie bei der <strong>die</strong>sjährigen Oscarverleihung <strong>ist</strong> unser Vergleich<br />

ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Obwohl der Toshiba<br />

<strong>die</strong> geringste Ausstattung aufwe<strong>ist</strong>, arbeitet er alle Signale<br />

liebevoll auf und zeigt ein scharfes sowie plastisches Bild.<br />

<strong>Das</strong>s der Hersteller jedoch auf getrennte RGB-Regler für<br />

eine optimale Farbtemperatur verzichtet hat, verhagelt<br />

den guten Ansatz. Zudem <strong>ist</strong> der Toshiba extrem aufstellungskritisch.<br />

Sitzen Sie direkt vor dem Bildschirm, sind<br />

alle Farben natürlich – je extremer ihr Winkel jedoch ausfällt,<br />

umso schlechter wird <strong>die</strong> Farbwiedergabe. Da wird<br />

090 www.hdplustv.de


Rot schon einmal zu Rosa. Auch <strong>die</strong> Ausleuchtung<br />

<strong>ist</strong> alles andere als mustergültig –<br />

gerade einmal 65 Prozent der mittleren Helligkeit<br />

rettet der LCD an den Randbereichen.<br />

Dem Technisat bleibt der Sprung nach ganz<br />

oben verwehrt, denn seine Farben sind weder<br />

real<strong>ist</strong>isch noch glaubhaft. Die Ausstattung<br />

<strong>ist</strong> für <strong>die</strong>sen Preis jedoch konkurrenzlos.<br />

Sony schwimmt im Fahrwasser der LCD-<br />

Konkurrenz munter mit, kann aber weder<br />

bei der Ausstattung noch bei der Bildqualität<br />

Akzente setzen – einen rundum guten LCD<br />

erstehen Sie aber auch hier. Richtig schwierig<br />

gestaltet sich <strong>die</strong> Bewertung des Loewe.<br />

Der mit Abstand teuerste Kandidat punktet<br />

mit einer fantastischen Verarbeitung und<br />

grenzenlosen Zubehöroptionen. Auf der<br />

anderen Seite <strong>ist</strong> das Bild über alle analogen<br />

Eingänge und den integrierten Tuner nur<br />

Durchschnitt. Zudem gibt es kleinere Ungereimtheiten.<br />

Schauen Sie beispielsweise am<br />

HDMI-Eingang einen Film und wollen auf<br />

den digitalen Tuner umschalten, müssen Sie<br />

erst <strong>die</strong> HDMI-Quelle ausschalten, ansonsten<br />

gab es mit unserem Sony-DVD-Player<br />

Bildfehler.<br />

Mag der Schauwert des Loewe im ausgeschalteten<br />

Zustand noch den Kaufpreis widerspiegeln<br />

– das Bild kann <strong>die</strong>sem Anspruch nicht<br />

ganz gerecht werden. Zwar bietet Loewe als<br />

einziger LCD im Test einen kinokonformen<br />

Helligkeitsanstieg, jedoch sind Kontrast,<br />

Schärfe, Skalierung und Vollbildkonvertierung<br />

von den selbst auferlegten Ansprüchen<br />

entfernt. Somit fällt <strong>die</strong> Auswahl am Ende<br />

alles andere als einfach aus. Loewe bietet ein<br />

wahres Schmuckstück von Fernseher mit<br />

tadelloser Ausstattung, Technisat ein Rundum-sorglos-Paket,<br />

Toshiba <strong>die</strong> beste interne<br />

Bildverarbeitung und Sony den Mittelweg<br />

aus allen Testkandidaten. Wer „King Kong“<br />

hingegen auf DVD in berauschender Qualität<br />

erleben möchte, muss deutlich tiefer in<br />

<strong>die</strong> Tasche greifen. Ausstattungsfanatiker und<br />

Preis-Le<strong>ist</strong>ungsforsche erstehen hingegen ein<br />

Produkt ihrer Wahl und können mit den Defiziten<br />

im Bild garantiert gut leben.<br />

Die Eingänge sind nicht zahlreicher als bei der Konkurrenz, dafür können<br />

Sie bei Loewe von DVB-T bis <strong>HDTV</strong> in naher <strong>Zukunft</strong> sämtliche Empfänger<br />

integrieren<br />

Nur einmal HDMI und kein DVB-C oder DVB-S – hier haben wir von<br />

Sony für den stolzen Kaufpreis mehr erwartet. Immerhin sind alle<br />

Eingänge leicht zu erreichen<br />

Ein Eldorado an Anschlüssen: Zweimal HDMI plus VGA sieht man<br />

selten. Digitale Tuner fehlen bei unserem Toshiba-Modell gänzlich –<br />

optional gibt es einen DVB-T-Tuner<br />

Nicht nur, dass <strong>die</strong> Anschlüsse ähnlich üppig wie am Toshiba ausfallen – mit seinen integrierten<br />

DVB-T/C/S-Tunern macht der Technisat selbst Loewe Konkurrenz<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 091


Kaufberatung | HD+TV | 1.2005 092<br />

ALTERNATIVEN<br />

Panasonic TH-42PV60E 2 199,–<br />

Im mittlerweile neunten Anlauf wagt Panasonic den<br />

nächsten Schritt in Richtung Perfektion. Der neue 42-Zoll-<br />

Plasma bietet mehr Farben, mehr Kontrast und mehr<br />

Schärfe. Fernab <strong>die</strong>ser Marketingfloskel konnten wir uns<br />

bereits selbst davon überzeugen. Der Schwarzwert wurde<br />

nochmals verbessert – <strong>die</strong> Bildtiefe <strong>ist</strong> gigantisch. Somit<br />

steht der neue Panasonic im Heimkino fast konkurrenzlos<br />

da. (Unser Foto zeigt das Topmodell 50PX600E.)<br />

www.panasonic.de<br />

OQ.tv „6 in 32“ 1 999,–<br />

Der OQ.tv 6 <strong>ist</strong> eine Komplettlösung, entwickelt für Ihr<br />

digitales Wohnzimmer. Der Bildschirm kann je nach Bildgröße<br />

in einer Auflösung von 1 366 × 768 bis 1 920 × 1 080<br />

Bildpunkten geliefert werden. Ein integrierter High-End-<br />

PC mit DVD-Player und Festplatten-Recorder lässt Sie Filme<br />

einfach auf DVD brennen und TV aus dem Internet genießen.<br />

Zudem erleben Sie Spiele in ausgezeichneter Qualität<br />

dank ATI-Grafikkarten.<br />

www.oq.tv<br />

Samsung WS-32Z409 899,–<br />

Unglaublich, aber wahr: Samsung liefert den ersten<br />

„HD ready“-Röhrefernseher! Mit nur 41 Zentimetern Bautiefe<br />

kommt der Traditionsfernseher einem LCD äußerlich<br />

verblüffend nahe – Schwarzwert und Reaktionszeit liegen<br />

röhrentypisch auf sehr hohem Niveau. Die digitale HDMI-<br />

Schnittstelle, der Komponenten-Eingang und 720p/1 080i-<br />

<strong>HDTV</strong>-Signalkompatibilität sorgen dafür, dass der Samsung<br />

zu Recht das „HD ready“-Logo trägt.<br />

www.samsung.de<br />

Bilder: OQ.tv, Samsung, Panasonic, 20th Century Fox: „Pink Panther“ jetzt im Kino<br />

092 www.hdplustv.de


Klassentreffen<br />

In unserer Übersicht finden Sie eine Auswahl bislang getesteter Produkte mit einer Wortbewertung,<br />

welche <strong>die</strong> Vor- und Nachteile auf den Punkt bringt. Alle Komponenten sind<br />

in alphabetischer Reihenfolge geordnet. Die Nachfolgeprodukte ersetzen bei gleicher oder<br />

besserer Bewertung den Vorgänger.<br />

Modell Ansicht Testurteil Bewertung Preis Info Ausgabe<br />

Lautsprecher<br />

Teufel<br />

Theater 8<br />

Großer Klang für das heimische<br />

Kino. Die THX-Ultra2-Zertifizierung<br />

garantiert mörderische<br />

Pegel.<br />

Sehr gut<br />

87<br />

3 490,– www.teufel.de 03/06<br />

Audio-Receiver/Verstärker<br />

Sony<br />

STR-DA7100ES<br />

Digitalreceiver mit präzisem<br />

und kraftvollem Klang. Höhen<br />

könnten einen Tick brillanter<br />

sein.<br />

Sehr gut<br />

88<br />

2 499,– www.sony.de 03/06<br />

DVD-Player<br />

Sony<br />

DVP-NS9100ES<br />

Klanglich tadelloser, fantastisch<br />

verarbeiteter Player. Gutes, aber<br />

nicht herausragendes Bild.<br />

Gut<br />

84<br />

1 600,– www.sony.de 03/06<br />

TV-Geräte<br />

JVC<br />

HD-56ZR7<br />

Der Rückpro auf HD-ILA-<br />

Basis zeigt riesige Bilder ohne<br />

Fliegengitter. Ausleuchtung mit<br />

Schwächen.<br />

Gut<br />

75<br />

3 499,– www.jvc.de 03/06<br />

Loewe<br />

Individual 32<br />

Erstklassige Verarbeitung<br />

und tolles Design. Bildqualität<br />

könnte besser sein.<br />

Gut<br />

74<br />

2 899,– www.loewe.de 03/06<br />

Sony<br />

KDL-V32A11E<br />

Farblich gut abgestimmter LCD<br />

der bei HDMI zur Hochform<br />

aufläuft. Mäßiger Vollbildkonverter.<br />

Gut<br />

77<br />

1 999,– www.sony.de 03/06<br />

Technisat<br />

HD-Vision 32<br />

Unglaublich pralle Ausstattung<br />

zum günstigen Preis. Farbwiedergabe<br />

nur Durchschnitt.<br />

Gut<br />

72<br />

1 899,– www.technisat.de 03/06<br />

Toshiba<br />

32WL66Z<br />

Bislang beste Bildverarbeitung<br />

bei allen Quellen. Probleme bei<br />

Sichtwinkel und Ausleuchtung.<br />

Gut<br />

78<br />

1 700,– www.toshiba.de 03/06<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver<br />

Pace<br />

DS 810KP<br />

Premiere-<strong>HDTV</strong>-Receiver mit guten<br />

Bild- und Tonwerten. Teils<br />

schlimme Be<strong>die</strong>nmängel.<br />

Gut<br />

72<br />

499,– www.pacemicro.com 03/06<br />

<strong>HDTV</strong>-Spielkonsole<br />

Microsoft<br />

Xbox 360<br />

Le<strong>ist</strong>ungsmonster für fantastische<br />

3D-Grafik. Lautes DVD-<br />

Laufwerk mit durchschnittlicher<br />

Wiedergabe.<br />

Gut<br />

84<br />

399,– www.xbox.com 03/06


Marktübersicht 84 ×<br />

Hersteller Modell Preis in Euro <strong>HDTV</strong>-Anschluss Auflösung Bilddiagonale Farben Maße B/H/T in cm Gewicht in kg<br />

Flachbildschirme LCD<br />

Cytronix LC-37IE11 2 100,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Silber 110 × 60 × 12 37<br />

Cytronix LC-42IE11 2 450,– HDMI 1 366 × 768 42 Zoll Grau 124 × 68 × 12 39<br />

Fujitsu Siemens Jetson J30-1 1 000,– DVI 1 268 × 768 30 Zoll Grau 92 × 55 × 25 20<br />

Fujitsu Siemens Jetson J32-1 1 200,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 92 × 55 × 26 20<br />

Grundig LXW82-9620Dolby 1 800,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 82 × 62 × 25 25<br />

Grundig Vision II 32 1 999,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 83 × 62 × 11 25<br />

Grundig Elegance 40 3 450,– DVI 1 366 × 768 40 Zoll Schwarz 105 × 71 × 11 35<br />

Grundig Xentia42 3 500,- HDMI 1 366 × 768 42 Zoll Silber 124 × 73 × 11 39<br />

Hitachi 32LD6600 1 690,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 92 × 52 × 11 20<br />

Hitachi 32LD7200 2 250,– HDMI, DVI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 101 × 62 × 32 25<br />

Hitachi 37LD6600 2 349,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Schwarz 93 × 65 × 10 25<br />

Hitachi 28LD5200 2 500,– DVI 1 280 × 768 27 Zoll Grau 85 × 52 × 28 22<br />

Humax LDE-26DTT 1 800,– DVI 1 280 × 768 26 Zoll Grau 70 × 54 × 12 25<br />

Humax LDE-32TPVR 3 000,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 84 × 60 × 22 31<br />

Hyundai Q320 1 479,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 77 × 47 × 10 15<br />

JVC LT-32S60BU 2 499,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 81 × 61 × 11 20<br />

JVC LT-37S60BU 3 499,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Schwarz 93 × 63 × 11 25<br />

LG 37LP1DA 3 299.– HDMI, DVI 1 366 × 768 37 Zoll Grau 116 × 72 × 25 33<br />

Loewe Individual 32 2900,– HDMI 1366 × 768 32 Zoll<br />

Schwarz, Cream,<br />

Titan, Bronze<br />

82 × 57 × 10 27<br />

Marantz LC3201 2460,– DVI 1366 × 768 32 Zoll Schwarz 77 × 46 × 9 15<br />

Metz Talio 32 S 3 499,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Silber 80 × 65 × 11 20<br />

Metz Milos 37 S 3 700,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Silber 109 × 60 × 12 21<br />

Panasonic TX-32LX60F 1 599,– 2 × HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 79 × 66 × 30 19<br />

Panasonic TX-26LX60F 1 299,– 2 × HDMI 1 366 × 768 26 Zoll Schwarz 66 × 53 × 30 14,5<br />

Philips 32PF9830/10 2 999,– HDMI, DVI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 100 × 61 × 10 20<br />

Philips 37PF9830 3 999,– HDMI, DVI 1 920 × 1 080 37 Zoll Silber 113 × 68 × 10 28<br />

Philips 42PF9830 5 999,– HDMI, DVI 1 920 × 1 080 42 Zoll Silber 124 × 76 × 10 36<br />

Sagem HD L32-T 1 799,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 104 × 56 × 14 24,5<br />

Sagem HD-L27 1 299,– DVI 1 280 × 720 27 Zoll Schwarz 88 × 45 × 14 15<br />

Samsung LE-26M51B 1 499,– HDMI 1 366 × 768 26 Zoll Schwarz, Silber 68 × 48 × 11 13<br />

Samsung LE-32M61B 2 399,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 80 × 56 × 11 19<br />

Samsung LE-40M61B 3 599,– HDMI 1 366 × 768 40 Zoll Schwarz 100 × 68 × 12 28<br />

Samsung LE-46M51B 5 999,– HDMI 1 366 × 768 46 Zoll Schwarz 113 × 75 × 14 37<br />

Sharp LC-32GA6E 1 599,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Silber 80 × 64 × 31 20<br />

Sharp LC-37GA6E 2 799,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Silber 92 × 71 × 31 23<br />

Sharp LC-32 GD1EA 3 999,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Titan 80 × 58 × 9 21<br />

Sharp LC-37 GD1EA 6 499,– DVI 1 366 × 768 37 Zoll Titan 92 × 70 × 9 23<br />

Sharp LC-45GD1E 7 999,– DVI 1 920 × 1 080 45 Zoll Titan 108 × 80 × 31 31<br />

Sony KLV-V32A10E 2 390,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 81 × 55 × 11 17<br />

Sony KLV-W40A10E 4 800,– HDMI 1 366 × 768 40 Zoll Schwarz 111 × 65 × 11 38<br />

Technisat HD-Vision 32 1 799,– 2 × HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 101 × 58 × 20 19<br />

Thomson 32LB130S5 1 599,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Weiß 96 × 56 × 18 23<br />

Thomson 32LB220B4 2 000,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 95 × 62 × 26 23<br />

Thomson 37LB330B5 2 800,– HDMI 1 920 × 1 080 37 Zoll Schwarz 109 × 71 × 25 33<br />

Toshiba 32WL66P ca. 1 999,– 2 × HDMI 1 366 × 768 32 Zoll k. A. k. A. k. A.<br />

Toshiba 37WL66P ca. 2 499,– 2 × HDMI 1 366 × 768 37 Zoll k. A. k. A. k. A.<br />

Toshiba 42WL66P ca. 3 499,– 2 × HDMI 1 920 × 1 080 42 Zoll k. A. k. A. k. A.<br />

Viewsonic N3260w 1 399,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 82 × 65 × 23 21,5<br />

Viewsonic N3760w 1 599,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Grau 96 × 73 × 28 31<br />

094 www.hdplustv.de


Hersteller Modell Preis in Euro <strong>HDTV</strong>-Anschluss Auflösung Bilddiagonale Farben Maße B/H/T in cm Gewicht in kg<br />

Flachbildschirme Plasma<br />

Conrac Profile 42 HD 2590,– DVI 1024 × 768 42 Zoll Schwarz 104 × 64 × 11 30<br />

Cytronix CX-P42H 2800,– DVI 1024 × 768 42 Zoll Silber 104 × 64 × 9 38<br />

Cytronix CX-P50H 4000,– DVI 1366 × 768 50 Zoll Silber 122 × 73 × 9 65<br />

Fujitsu Siemens Myrica P42-2 2200,– DVI 1024 × 768 42 Zoll Grau 104 × 64 × 11 45<br />

Fujitsu Siemens Myrica P50-2 3000,– DVI 1366 × 768 50 Zoll Grau 121 × 72 × 9 54<br />

Fujitsu/Plasmavision P63XHA40US 18000,– HDMI 1366 × 768 63 Zoll Silber 150 × 99 × 12 72<br />

Fujitsu/Plasmavision P55XHA40US 9000,– HDMI 1366 × 768 55 Zoll Silber 138 × 80 × 13 55<br />

Grundig PlanaVision 42 2899,– DVI 1024 × 768 42 Zoll Schwarz 103 × 74 × 10 32<br />

Grundig PlanaVision 50 4260,– DVI 1366 × 768 50 Zoll Schwarz 123 × 83 × 10 53<br />

Hitachi 42PD6600 2699,– HDMI 1024 × 1024 42 Zoll Schwarz 105 × 79 × 30 41<br />

Hitachi 42PD7200 3700,– DVI 1024 × 1024 42 Zoll Schwarz 105 × 68 × 10 37<br />

Hyundai<br />

Imagequest<br />

Hyundai<br />

Imagequest<br />

Hyundai<br />

Imagequest<br />

VvuonQ501H 4 500,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Schwarz 120 × 81 × 28 43<br />

HQP 421 HR 2 400,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Grau 103 × 63 × 8 30<br />

HQP 501 HR 3 990,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Grau 111 × 62 × 8 43<br />

LG RZ-42PY10 2699,– DVI 1024 × 768 42 Zoll Schwarz 122 × 63 × 10 32<br />

LG RZ-50PY10 5299,– DVI 1366 × 768 50 Zoll Schwarz 140 × 73 × 10 45<br />

LG RZ-60 PY10 12330,– DVI 1366 × 768 60 Zoll Schwarz 171 × 86 × 10 66<br />

Loewe Spheros 42HD 8900,– DVI 1024 × 768 42 Zoll Schwarz 115 × 86 × 17 68<br />

Loewe Xelos A42 4700,– HDMI 1024 × 1024 42 Zoll Platin 107 × 74 × 11 40<br />

Marantz PD4201 3990,– DVI 1024 × 768 42 Zoll Schwarz 103 × 63 × 8 26<br />

NEC PX-42XR3 3459,– DVI 1024 × 768 42 Zoll Grau 102 × 61 × 9 30<br />

NEC PX-50XR4 4500,– DVI 1366 × 768 50 Zoll Grau 122 × 74 × 10 45<br />

NEC 61 XM2 13799,– DVI 1366 × 768 61 Zoll Schwarz 156 × 104 × 17 61<br />

NEC 50XM4 5300,– DVI 1366 × 768 50 Zoll Schwarz 122 × 74 × 10 45<br />

Panasonic TH-42PV60E 2199,– 2 × HDMI 1024 × 768 42 Zoll Schwarz 102 × 71 × 10 30<br />

Panasonic TH-37PV60E 1999,– 2 × HDMI 1024 × 768 37 Zoll Schwarz 92 × 65 × 10 26<br />

Phocus PDP50MHS 3500,– DVI 1366 × 768 50 Zoll Schwarz 125 × 77 × 9 54<br />

Pioneer PDP-436XDE 3799,– 2 × HDMI 1024 × 768 42 Zoll Schwarz 108 × 63 × 9 26<br />

Pioneer PDP-506XDE 5299,– 2 × HDMI 1366 × 768 50 Zoll Schwarz 122 × 72 × 9 32<br />

Samsung PS-42D51S 2499,– HDMI 1366 × 768 42 Zoll Schwarz, Silber 106 × 79 × 9 45<br />

Samsung PS-42S5H 3299,– HDMI 1024 × 768 42 Zoll Schwarz 106 × 79 × 9 45<br />

Samsung PS-50P5H 5999,– HDMI 1366 × 768 50 Zoll Schwarz, Silber 123 × 83 × 9 52<br />

Thomson 37PB220S4 2000,– DVI 1024 × 1024 37 Zoll Grau 113 × 60 × 12 32<br />

Thomson 42PB220S4 2800,– DVI 1024 × 1024 42 Zoll Silber 122 × 68 × 13 36<br />

Yamaha PDM-4220 3500,– HDMI 1024 × 1024 42 Zoll Schwarz 103 × 64 × 10 36<br />

Kaufberatung | HD+TV | 3.2006 095


HD-Kanäle via Satellit<br />

In unserer Sat-Frequenzübersicht finden Sie ab sofort alle wichtigen Daten zu den in <strong>HDTV</strong><br />

ausgestrahlten Programmen. Die Kanäle sind nach Satellit und Frequenz geordnet. Neuaufschaltungen<br />

werden zukünftig zur besseren Übersicht markiert.<br />

Sender Sprache Norm Co<strong>die</strong>rung Frequenz Polarisation SR FEC<br />

Astra 19,2 Grad Ost<br />

Premiere HD Film dt. MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11914 horizontal 27500 9/10<br />

Premiere HD Thema dt. MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11914 horizontal 27500 9/10<br />

Premiere HD Sport dt. MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11914 horizontal 27500 9/10<br />

Astra HD engl. MPEG-2/DVB-S – 12168 vertikal 27500 5/6<br />

Sat.1 HD dt. MPEG-4/DVB-S2 – 12442 vertikal 27500 9/10<br />

ProSieben HD dt. MPEG-4/DVB-S2 – 12442 vertikal 27500 9/10<br />

Astra HD engl. MPEG-4/DVB-S2 – 12442 vertikal 27500 9/10<br />

Canal + HD fran. MPEG-2/DVB-S – 12581 vertikal 22000 5/6<br />

Hot Bird 13 Grad Ost<br />

TPS Star HD fran. MPEG-4/DVB-S2 Viaccess 10834 vertikal 27500 3/4<br />

TPS HD 2 fran. MPEG-4/DVB-S2 Viaccess 10834 vertikal 27500 3/4<br />

TPS HD Promo fran. MPEG-2/DVB-S – 11242 vertikal 27500 3/4<br />

Sky HD ital. MPEG-4/DVB-S2 – 11900 horizontal 27500 3/4<br />

Astra 3A 23,5 Grad Ost<br />

HD 1 engl. MPEG-2/DVB-S Irdeto 10758 vertikal 22000 7/8<br />

HD 2 engl. MPEG-2/DVB-S Irdeto 10758 vertikal 22000 7/8<br />

HD 5 engl. MPEG-2/DVB-S – 10758 vertikal 22000 7/8<br />

Astra 2 28,2 Grad Ost<br />

Sky Sports HD engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11798 horizontal 28250 3/4<br />

National Geographic HD engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11798 horizontal 28250 3/4<br />

Sky Movies 9 engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11798 horizontal 28250 3/4<br />

Discovery HD UK engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11324 vertikal 28250 3/4<br />

Sky Box Office HD 2 engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11324 vertikal 28250 3/4<br />

Sky Retail HD engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11324 vertikal 28250 3/4<br />

Artsworld engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11324 vertikal 28250 3/4<br />

Sky Box Office HD 1 engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12344 horizontal 28250 3/4<br />

Sky One UK HD engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12344 horizontal 28250 3/4<br />

Sky Movies 10 engl. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12344 horizontal 28250 3/4<br />

Eutelsat W4 36 Grad Ost<br />

HD 1 engl. MPEG-4/DVB-S2 Viaccess 12111 horizontal 26500 3/4<br />

HD 2 engl. MPEG-4/DVB-S2 Viaccess 12111 horizontal 26500 3/4<br />

HD 5 engl. MPEG-4/DVB-S2 Viaccess 12111 horizontal 26500 3/4<br />

Eutelsat W3 7 Grad Ost<br />

HD 1 engl. MPEG-4/DVB-S2 – 10880 vertikal 17360 3/4<br />

Sirius 5 Grad Ost<br />

HD 1 engl. MPEG-2/DVB-S Irdeto 12245 vertikal 27500 7/8<br />

HD 2 engl. MPEG-2/DVB-S Irdeto 12245 vertikal 27500 7/8<br />

HD 5 engl. MPEG-2/DVB-S – 12245 vertikal 27500 7/8<br />

Thor 0,8 Grad West<br />

CMore HD engl. MPEG-2/DVB-S Conax 11389 horizontal 24500 7/8<br />

Atlantic Bird 3 5 Grad Ost<br />

TPS HD Promo fran. MPEG-2/ D VB-S – 11469 horizontal 20618 1/2<br />

096 www.hdplustv.de<br />

Frequenzen in MHz, SR = Symbolrate, FEC = Forward Error Correction (Fehlerkorrektur),<br />

Neuaufschaltungen


High-End-Heimkino vom Spezial<strong>ist</strong>en<br />

Yamaha RX-V 2600<br />

7.1 Kanal AV-Receiver<br />

Sharp LC-37GA6E<br />

94 cm HD ready LCD-TV<br />

Fujitsu Siemens<br />

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LCD- & Plasma-TV<br />

Samsung LE-26M 51B 1028 €<br />

Toshiba 32WL56P 1292 €<br />

Philips 32PF7320 1456 €<br />

LG 42PX 5R 2268 €<br />

Sony K LV-W40A10E 3372 €<br />

Pioneer PDP-436XDE 3399 €<br />

AV-Receiver<br />

Harman Kardon AVR 7300 1999 €<br />

Harman Kardon AVR 635 999 €<br />

Onkyo TX-SR 803E 999 €<br />

Pioneer VSX-1015-K 629 €<br />

Yamaha RX-V 557 294 €<br />

Onkyo TX-NR 5000E 4299 €<br />

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Pioneer S-V325-W 449 €<br />

Pioneer S-V810 2699 €<br />

DVD-Recorder & -Player<br />

Onkyo DV-SP503E 336 €<br />

Pioneer DV-989AVi-S 1169 €<br />

Yamaha DVD-S 657 199 €<br />

Yamaha DVD-S 2500 662 €<br />

Pioneer DVR-630H-S 721 €<br />

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**Preis für das Paket bei Abschluss eines PREMIERE-Abonnements. Dieser Abschluss beinhaltet eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten. Im ersten Monat erhalten Sie <strong>die</strong> drei PREMIERE-HD-Abonnements (PREMIERE HD FILM, PREMIERE HD SPORT<br />

und PREMIERE HD THEMA) und PREMIERE KOMPLETT kostenlos freigeschaltet. Ab dem 2. Monat läuft Ihr Abo mindestens mit einem Standardabonnement in Verbindung mit einem PREMIERE-HD-Abo (z. B. PREMIERE THEMA inkl. PREMIERE<br />

HD THEMA für zusätzlich 37,80 monatl.) weiter. Angebot gilt zzgl. einmaliger Aktivierungsgebühr von 29,90. Zum Empfang der PREMIERE-HD-Kanäle <strong>ist</strong> ein Receiver „Geeignet für PREMIERE HD“ erforderlich, sowie ein für hochauflösendes<br />

Fernsehen geeignetes Display. Es obliegt dem Abonnenten dafür Sorge zu tragen, dass <strong>die</strong> Empfangsgeräte miteinander kompatibel sind. Nur für Sat-Empfang.<br />

*** Angebot beinhaltet keinen Digital-Receiver. Dieser Abschluss beinhaltet eine Laufzeit von 7 Monaten PREMIERE FILM. Die Freischaltung der 64 Fußball-WM-Spiele <strong>ist</strong> im Angebot enthalten. Wenn PREMIERE FILM nicht bis zu 6 Wochen vor<br />

Ablauf der 7 Monate gekündigt wird, läuft das Abo mit PREMIERE FILM für monatl. 27,90 weiter. Änderungen vorbehalten.


Impressum<br />

Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (0341) 1 49 55-11<br />

Herausgeber<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP)<br />

Marc Hankmann<br />

Schnappschüsse<br />

vom Karneval<br />

Geschafft! Der Schlüssel zum Rathaus <strong>ist</strong> in den Händen<br />

unseres Chefredakteurs alias Prinz Marc I.<br />

Hoch hinaus: Marge Simpson<br />

trifft <strong>die</strong> Coneheads<br />

Chef vom Dienst<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Trozinski<br />

Produktionsleitung<br />

Uwe Gajowski<br />

Grafikdesign<br />

Romy Ebert, Tobias Ehleben, Katharina Girke,<br />

Kati Landherr, Kirsten Weber, Linda Wenzel<br />

Redaktion:<br />

Frank Bitterhof, Anja Buschendorf, Rainer Bücken,<br />

Hubert Gertis, Martin Günther, Mario Hess, Sven Lotz,<br />

Thomas Meyer, Felix Müller, Eva Nowitzki,<br />

Ricardo Petzold, Patricia Schneider, Susanne Sprotte,<br />

Falko Theuner, Jeannine Völkel<br />

Anschrift<br />

Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH<br />

Redaktion HD+TV<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@hdplustv.de<br />

www.hdplustv.de<br />

Anzeigen<br />

Nicole Kühn, Carsten Philipp<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@hdplustv.de<br />

Mit den „Dritten“ beißt man besser: Während sich Funkenmariechen links von den animalischen<br />

Anlagen unseres Chefredakteures abwendet, zeigt sich Funkenmariechen rechts hoch erfreut<br />

Abonnenten<br />

Stephanie Kurz<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-22<br />

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<strong>Vorschau</strong><br />

4.2006<br />

Wir fahren zur WM<br />

Mit HD+TV noch vor dem<br />

Vertrieb<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

Tel. (0 89) 3 19 06-0, Fax: (0 89) 3 19 06-113<br />

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WM-Start rundum informiert<br />

Aufgepasst<br />

Die besten Tricks der Hersteller<br />

ISSN: 1861-1737<br />

Erscheinungsweise: 6-mal im Jahr<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,90 Euro<br />

Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />

Jahresabo Ausland: 34,90 Euro<br />

Pioneer vs. Panasonic<br />

Druck<br />

Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel<br />

Wer erklimmt den Plasmathron?<br />

Eigenregie<br />

Die passenden Schnittprogramme<br />

für HD-Aufnahmen<br />

Die nächste Ausgabe erscheint<br />

am 26. Mai 2006<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Bild: ARD<br />

© 2006 von Auerbach Verlag und Info<strong>die</strong>nste GmbH, Leipzig.<br />

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erwirbt der Verlag <strong>die</strong> Rechte daran. Gerichtsstand <strong>ist</strong> Leipzig

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