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Der Bierstaedter Dezember 2011

Bierstaedter Dezember 2011

Bierstaedter Dezember 2011

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Seite 11<br />

Die große Bierstädter-Führung durch die Museen der Plassenburg<br />

20. Teil<br />

Das Liebesgeflüster <strong>Der</strong> Bücherwurm Gratulant überreicht Blumenbouquet<br />

KLEIN ABER FEIN – SPITZWEGS BIEDERMEIER<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Eine sehr kleine aber feine Abteilung des<br />

Deutschen Zinnfigurenmuseums widmet sich<br />

dem Münchner Maler, einem typischen Vertreter<br />

des Biedermeier, beziehungsweise der<br />

Spätromantik, Carl Spitzweg (1808–1885).<br />

Früh zeigte sich dessen Talent zur Malerei.<br />

Begeistert war er von der Altstadt<br />

Straubings, wo er ein Jahr, bis zu Beginn des<br />

Studiums der Pharmazie, in der Löwenapotheke<br />

arbeitete und viel Zeit mit Malern und<br />

Theaterleuten verbrachte. Straubings verwinkelte<br />

Gassen, Erker, Brunnen und Steinfiguren<br />

finden sich auch in vielen Werken Spitzwegs<br />

wieder.<br />

Nach Abschluss des Studiums, 1832, arbeitete<br />

er unter anderem in der Stadtapotheke<br />

in Erding. nur ein Jahr später brach er seine<br />

Apothekerlaufbahn ab. Eine Krankheit<br />

zwang ihn zu einem längeren Kuraufenthalt<br />

in Bad Sulz. Das Zusammentreffen mit dem<br />

Maler Heinrich Hansonn und die Gewissheit,<br />

nunmehr das Erbe des Vaters antreten zu<br />

können, was eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit<br />

bedeutete, brachte ihn dazu, fortan<br />

seinen Lebenssinn in der Bildenden Kunst,<br />

mit Pinsel und Farbe, zu sehen.<br />

1836 wurde Spitzweg Mitglied des<br />

Münchner Kunstvereines, obgleich er nie eine<br />

Akademie von innen gesehen hatte, also als<br />

reiner Autodidakt gilt. Die folgenden Jahre<br />

bestanden zum großen Teil aus Reisen. Ziele<br />

dabei waren Frankreich, Holland, Italien und<br />

Dalmatien.<br />

Früh zeigte sich Spitzwegs Hang zur<br />

Karikatur. Das Kleinbürgerliche hatte es ihm<br />

angetan, seine Originale, die Sonderlinge,<br />

die menschlichen Schwächen („<strong>Der</strong> Kaktusliebhaber“<br />

– ein Büroangestellter widmet<br />

sich seinen Lieblingspflanzen, den Kakteen)<br />

bannte er auf Leinwand. Durch den Kontakt<br />

zum Landschaftsmaler Eduard Schleich fand<br />

er während seiner Reisen zur Darstellung der<br />

Natur. Seine imposanten Gebirgsmassive, die<br />

hellen Bergwiesen, die romantischen Schluchten,<br />

Spitzweg stellte sie immer in helles,<br />

freundliches, optimistisches Licht.<br />

Bekannt wurde er auch und vor allem als<br />

Pointenmaler. „<strong>Der</strong> arme Poet“, der „Bücherwurm“<br />

oder der „<strong>Der</strong> abgefangene Liebesbrief“<br />

sind typische Beispiele für seine Vorliebe<br />

witziger Szenen. Heute würde man<br />

Spitzweg wohl auch als Cartoonisten oder<br />

Karikaturisten vorfinden. Persönliche Schicksale<br />

und seltsame Gepflogenheiten bannte er<br />

zu seinem Vergnügen und dem der späteren<br />

Betrachter ebenso auf die Leinwand, allerdings<br />

nie beleidigend oder derb. Spöttisch<br />

ging er auch mit der Obrigkeit um, allerdings<br />

musste hierbei, im Bildnis „<strong>Der</strong> Pass“ auch<br />

einmal der fränkische Dialekt dran glauben.<br />

<strong>Der</strong> Maler, der zeitlebens etwa 1500<br />

Bilder schuf und nebenbei auch als Dichter<br />

wirkte und das Leben seiner Zeit eindrucksvoll<br />

für die Nachwelt festhielt, findet in dieser<br />

kleinen aber feinen Museumsabteilung eine<br />

sehr originelle Würdigung.<br />

<strong>Der</strong> strickende Vorposten <strong>Der</strong> arme Poet Die Schauspielergesellschaft<br />

Ulrich Tukur: Musik für schwache Stunden<br />

Anzeigen<br />

Ulrich Tukur ist einer der bekanntesten und<br />

am meisten ausgezeichnetsten deutschen<br />

Theater- und Filmschauspieler. Seit er vor 16<br />

Jahren die Tanzkapelle Ulrich Tukur & Die<br />

Rhythmus Boys gründete, zählt das Quartett<br />

nach zahlreichen Tourneen und 4 Studioalben<br />

deutschlandweit zu den Besten seines Fachs.<br />

Vor Publikum spielen die Musiker ihr ganzes<br />

Talent aus und baden in vollendeter Ironie und<br />

einem Faible für nostalgische Unterhaltungsmusik<br />

der „Goldenen Zwanziger“ und der<br />

Vorkriegsjahre. Vorneweg Ulrich Tukur, der<br />

sich im Rampenlicht als wahres Zirkuspferd<br />

zeigt. Vom Mambo bis zum Foxtrott, ob eigene<br />

Stücke oder schmissige Gassenhauer,<br />

Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys spielen<br />

schwungvolle Musik mit frischen Tönen. Sie<br />

zelebrieren Leichtigkeit bis hin zur Überflüssigkeit<br />

und Melancholie mit Schmiss und Pep.<br />

Das neue Programm trägt den programmatischen<br />

Titel: Musik für schwache Stunden<br />

Wenn die Sonne hinter den Dächern versinkt,<br />

wenn die Schatten länger werden in<br />

den stillen Straßen der Stadt, wenn sich Eiswürfel<br />

mit Spirituosen vermengen und die<br />

Welt kurz den Atem anhält, bevor die nächtlichen<br />

Lichter leuchten, dann ist sie da, die<br />

schwache Stunde.<br />

Für diese traumhafte Zwischenzeit liefern<br />

nun Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys die<br />

passende musikalische Begleitung. Und<br />

diese Musik schmeichelt und schwingt in<br />

Liedern wie „Liebling, was wird nun aus uns<br />

Beiden«, „Drei rote Rosen« und „Über den<br />

Dächern der großen Stadt«, sie ist aber auch<br />

leidenschaftlich wie in den Liedern des italienischen<br />

Chansonniers Domenico Modugno.<br />

„Meraviglioso“ (1968) erzählt von einem<br />

verhinderten Selbstmord, während „Staserapagoio“<br />

(1962) die Trauer um einen geliebten<br />

Menschen besingt und „Marinia, donne e<br />

guai“ (1958) gehörig in der Garage rockt.<br />

International bleiben Ulrich Tukur & Die<br />

Rhythmus Boys mitdem englischen Music<br />

Hall-Titel „The Continental“ (1934), Ulrich<br />

Tukurs „Fun On The Titanic“ (<strong>2011</strong>), oder<br />

dem amerikanischen „Everybody Loves My<br />

Baby“ (1932). Und Charles TrenetsChanson<br />

„Quereste - t - il de nos amours“ (1942)<br />

verleiht Ulrich Tukur einen wunderbaren eigenen<br />

deutschen Text.<br />

Auch in Bamberg also sollten wir alle<br />

keine Angst vor schwachen Stunden zeigen!<br />

Denn mit Ulrich Tukur & Die Rhythmus<br />

Boys werden sie zu einem einzigartigen und<br />

unvergesslichen Erlebnis!<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de

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