Investor 4. Quartal 2013 PDF - Lienhardt & Partner - Privatbank Zürich
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Schwerpunkt<br />
I M M O B I L I E N S C H W E I Z<br />
«Innere Landwerte und Landpreise aus Statistiken<br />
klaffen oftmals weit auseinander»<br />
Dr. Stefan Fahrländer<br />
Fahrländer <strong>Partner</strong> AG ( FPRE ), <strong>Zürich</strong><br />
In der Schweiz gibt es nur sehr wenige Statistiken zu Landpreisen.<br />
Zudem haben die Daten von Kantonen, die gewisse<br />
Werte ausweisen, nur eine begrenzte Aussagekraft.<br />
Dies aus folgenden Hauptgründen:<br />
• Baulandtransaktionen sind insbesondere im stark bebauten<br />
Raum rar und finden eher am Siedlungsrand statt.<br />
• In den Statistiken werden voneinander abweichende<br />
Qualitäten, wie beispielsweise unterschiedliche Mikro -<br />
lagen und teilweise auch baurechtliche Aspekte, wie die<br />
mögliche Bebauungsdichte, nicht berücksichtigt. Diese<br />
Aspekte haben aber einen sehr hohen Einfluss auf den<br />
Landwert.<br />
Es lohnt sich deshalb, zusätzlich zu den Statistiken entsprechende<br />
Modellierungen durchzuführen und zu konsultieren.<br />
Logische Näherung an den Landwert<br />
Ist der Wert einer Immobilie bekannt und sind die – um<br />
einen Risikozuschlag erhöhten – Erstellungskosten der<br />
Baute ebenfalls vorhanden, so kann auch der Wert des<br />
Landes errechnet werden, denn dieser entspricht der Differenz<br />
zwischen Gesamtwert und Erstellungskosten.<br />
Innere Landwerte für EFH-Bauland<br />
Quelle: IMBAS FPRE (Datenstand: 30. Juni <strong>2013</strong>)<br />
Die räumlichen Unterschiede der Marktwerte von – ansonsten<br />
identischen – Einfamilienhäusern sind massiv. Die<br />
teuersten Lagen sind heute rund sieben Mal so teuer wie<br />
die günstigsten Lagen in der Schweiz.<br />
Da die Erstellungskosten einer identischen Baute<br />
landesweit praktisch gleich sind, sind die Unterschiede<br />
zwischen den Landwerten noch einmal grösser und liegen<br />
im Bereich von 1:40. Dabei ist berücksichtigt, dass Landwerte<br />
in der Peripherie an sich null oder gar negativ sein<br />
können, dass aber die Erschliessung Kosten verursacht<br />
und entsprechend ein Mindestwert verwendet wird.<br />
Diskrepanzen zur Statistik<br />
Der Kanton <strong>Zürich</strong> ist einer der wenigen Kantone, der<br />
Statistiken zu effektiv bezahlten Preisen und zudem auch<br />
modellierte Preise ausweist.<br />
Für die Zürcher Gemeinde Küsnacht liegen im Jahr<br />
2012 elf Transaktionen von Wohnbauland aller Art vor.<br />
Dies bei einer Bandbreite der Baulandpreise von<br />
544 Schweizer Franken bis 3046 Schweizer Franken und<br />
einem Median von 1758 Schweizer Franken. Dabei entspricht<br />
die Bandbreite dem ersten und dem dritten Viertel<br />
der Verteilung. Es gab also zwei Transaktionen die bei<br />
544 Schweizer Franken oder tiefer lagen sowie zwei<br />
Transaktionen, die höher als 3046 Schweizer Franken<br />
lagen. Gemäss dem kantonseigenen Modell sollten<br />
sich die Baulandpreise in Küsnacht zwischen 1425 und<br />
2268 Schweizer Franken bewegen, bei einem mittleren<br />
Wert von 1823 Schweizer Franken.<br />
Bei der Verwendung hedonischer Modelle sowie von<br />
Erstellungskosten und einem üblichen Risikozuschlag<br />
resultieren deutlich andere Zahlen (grün dargestellt in<br />
nachstehender Grafik): An guten Mikrolagen liegen die<br />
inneren Werte des Einfamilienhaus-Baulands deutlich<br />
höher als die des Statistischen Amts ausgewiesenen. Nur<br />
gerade an einer guten Mikrolage auf der Forch resultieren<br />
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